tag DS r rr ä N das i Rü len . ubech 8 Auger verderben war. barde zßekachringiſche Volk bene gah 5 danke ö felt 70. ellung. Durch die Mk.— Erſcheint t ö dd 19. Jahrg. ge. 1 88 Amtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, Alvesheim, lleckurhausen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier ſt bezogen pro Ouartal glich mit Ausnahme der Feierta 8 Freitag, den U. H pril 1919 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabakt. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. No. 80 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Nr. 5799. — —A TT Tagesſchau. Die Meldungen über die bevorſtehende Veranke zung des Räteſyſtems in der Verfaſſung dürften ver⸗ 1 d08 t ſein. Es wird kaum dazu kommen, daß die Rät. Vetorecht in wirtſchaftlichen oder politiſchen Fra⸗ dben erhalten. 3 er Streik im Ruhrrevier kann nicht als General⸗ 5 ik betrachtet werden. Es waren geſtern im gan⸗ Hal etwa 220 000 Bergarbeiter im Ausſtand: etwa die fte der geſamten Belegſchaften, die ſich im Aus⸗ befinden. Die Streikbewegung iſt im Abflauen. Eu die geſamte Bevölkerung Danzigs hat geſtern einen ſchar⸗ Nause en wegen der beabſichtigten Landung der Polen in * 4 bun darin zum Ausdruck, daß ſie lieber den Unter 8 urch den Bolſchewismus als die Knechtſchaft durch die dlen wollten. Pede Agence Havas verbreitet eine Meldung des ö etit Pariſien“, daß Marſchall Foch ſich auf Ver⸗ nic kungen mit Erzberger über die Danziger Frage cht einlaſſen wird. Er gäbe nur eine 48ſtündige zur Annahme ſeiner Bedingungen. 2 Das amerikaniſche Kriegshandelsamt hat im Einverneh⸗ * mit den aſſoziierten Regierungen am 2. April den Han⸗ mit Deutſch⸗Oeſterreich wieder aufgenommen. N den eneral Smuts hat ſich von London nach Ungarn bege⸗ blem um die aus dem Waffenſtillſtand ſich ergebenden Pro⸗ ente zu unterſuchen. Sa der durch die Unruhen in Frankfurt angerichtete hedaden beträgt rund 5 Millionen Mark. Heute rſcht völlige Ruhe. 4 TT!—. Das deutſche Elſaß⸗Lothringen. 1 5 ir Nan muß das Verhältnis der elſaß⸗lothringiſchen Poli⸗ betrach Kriegspolitik in den erſten Kriegsjahren beſonders r öchten. Der franzöſiſche Kriegswille iſt erſt erwacht nach Kintr erkündung des unbeſchränkten U⸗Bootkrieges und dem die Ueten Amerikas in den Krieg, Dadurch war Frankreich Lönnsberlegenheit geſichert. Im Jahre 1916 wäre eine Ver⸗ Dam ug mit den Franzoſen vielleicht noch möglich geweſen. no les hätte man Frankreich durch Verleihung der Auto⸗ freiwin ln Elſaß⸗Lothringen noch den Weg ebnen können, dings 7 auf das Land zu verzichten, wir hätten dann aller⸗ 0 Elfaß⸗Lothringen die republikaniſche Staatsform ge⸗ geſpenfſſen„Republik“ bedeutete damals noch ein Schreck⸗ den d ſt. Durch eine Republik Elſaß⸗Lothringen hätten wir aber jagendoſen den Erfolg konſtruieren können. Sie hätten wert agen können, Elſaß⸗Lothringen iſt frei, aber es iſt nicht wührn er belle France in die Arme zu ſinken. Für die Ge⸗ ett der Autonomie ſprach auch unſer Verhältnis zu 1 f ka. Denn darüber mußten wir uns von Anfang an kriſch der Krieg wird diplomatiſch entſchieden nicht mili⸗ war da Wie Waſhington fühlt, ſo fällt die Entſcheidung, es eltzentrum. beben worden. Man hätte dem Landtag auch das Recht lich! können, ſelbſt zu beſtimmen über ſein Geſchick natür⸗ R. 17 war's dann zu ſpät. Damals waren Michaelis, Keußerecbskanzler, v. Kühlmann, der Staatsſekretär des aenomfefä lite Reichsinſtanzen für die Gewährung der r 1 d der R Trotzdem kam nichts zuſtande bis zum Aus⸗ er Revolution. Die militäriſche Nebenregierung mal 1 8 ivilregierung! Allerdings, vielleicht war's da⸗ Warden zu ſpät, weil Frankreich ſchon ſiegesgewiß war. terte 1 iſt die ganze Angelegenheit geſcheitert? Sie ſchei⸗ i der militäriſchen Nebenregierung in Berlin. Es auch hervorzuheben, daß im Reichstage ſelbſt ein ung erfolgte, der es ſehr zweifelhaft machte, ob die Elſaß* noch Erfolg gehabt hätte. Die Stimmung im aiſt rapid umgeſchlagen, als der Krieg ſich hinzog und und Redie Erfahrung zeigte, daß das Elſaß durch Truppen i währeterung als erobertes Land betrachtet wurde. Es was end des Krieges im Reichslande verdorben worden, erm 8 1 Die Behandlung der Elſaß⸗Loth⸗ als Soldaten zweiter Klaſſe, ſie iſt tief zu beklagen. Penn drte wirklich eine gefeſtigte deutſche Geſinnung dazu, die an Elſaß⸗Lothringer ein guter Deutſcher blieb. Auch diges ßſtände in der Etappe, die Elfaß⸗Lothringen als ein⸗ getg ch eilte und erduldete, waren nicht dazu militär das Deutſchtum zu ſtärken. Die Behauptung des wen 5 ſchen Verrats der Elſäſſer iſt weiterhin nur durch bor. Di älle nachzuweiſen. Verrat kam auch anderwärts M gatſache jedenfalls ſteht feſt, daß es leicht iſt, mili⸗ ißgriffe durch Verrat zu entſchuldigen. Ganz be⸗ Das zimmend wirkten auch die Zerſtückelungsabſich⸗ derde 5 Volk ſollte verteilt werden wie eine Hammel⸗ o ka ayern und Preußen ſtritten ſich um das Land. in Straßb es, daß unter dem Jubel desſelben Volkes Joch war. urg einzog, mit dem 1914 Deimling ausgezogen . Sti Arieg laſtengen ſind vergänglich wie die Träume. Dieſer 2 ein et auf der Seele des elſaß⸗lothringiſchen Volkes 8 lpdruck. Dahinter ſteht die große Tatſache, daß da 4 0 Im„Journal“ ben 57 mitgeteilt, daß nach 2 Jahren der Beſetzung zent keiollsſchülern im Kreiſe Thann Maßmünſter 90 585 Franzöſiſch verſtehen. Sie iſt mehr als der mestauſch. Die feinſten Schwingungen der Volks⸗ en nur in der Mutterſprache zum Ausdruck. Man ig an die Waffenſtillſtandskommiſſion abgehen laſſen teilweiſe weniger, teilweiſe gar nicht geſtreikt. 1015 aufs eifrigſte gearbeitet worden, leider ohne darf deshalb keinem Volke die Sprache rauben. Deutſchland hat das berückſichtigt, als es in Franzöſiſch⸗Lothringen das Franzöſiſch als Sprache beibehielt. Die Franzoſen führen nun das Franzöſiſche ein. Es gilt heute das Wort„Freie Bahn dem Tüchtigen“. Aber wie ſoll der Tüchtige im fran⸗ zöſiſchen Elſaß hoch kommen, wenn er nicht einmal die Un⸗ terrichtsſprache verſteht? Dem Volke wird dadurch der Auf⸗ ſtieg verrammelt. i Elſaß⸗Lothringen war unter der 40jährigen deutſchen Re⸗ gierung techniſch gut verwaltet. Es hat einen ungeheuren Aufſtieg genommen. Mit dem wirtſchaftlichen Aufſchwung war ein ſozialer Aufſtieg angepaart durch das Arbeitergeſetz, die Gewerkſchaften, die Agrarreform, die Schutzzölle. Elſaß beſaß eine kommunale Freiheit, die in Frankreich unmög⸗ lich iſt. Straßburg iſt durch Oberbürgermeiſter Schwander eine Muſterkommune geworden für die ganze Welt!— 57 hat das Elſaß eine föderative Regierungsform gelehrt. Es iſt ein Verhängnis in Deutſchland, daß in dem Augen⸗ blick, wo Junkertum und Militarismus zum alten Eiſen geworfen wurden, wo das Elſaß dies fühlen konnte, der franzöſiſche General in Straßburg einzog. Und hinter ihm die franzöſiſche Zollinie, die das Wirtſchaftsgebiet des Ober⸗ rheins in zwei Teile teilt. Mit ihm kam auch der franzö⸗ ſiſche Militarismus, der nicht beſſer iſt als der deutſche, teil⸗ weiſe ſogar ſchlechter. Die Tage des Militarismus ſind ab⸗ gelaufen auf der Welt. Deshalb bietet ſich auch der einzige vernünftige und zukunftsvolle Ausblick, der heute noch vom franzöſiſchen Militarismus abgelehnt wird: Man nehme alle militäriſchen Beſatzungen aus dem Elſaß heraus; eine neu⸗ trale Regierung übernehme die Leitung des Landes, bis es beruhigt iſt, und dann rufe man die Vertriebenen wieder zurück und frage das Land, ob es deutſch, franzöſiſch oder ſelbſtändiger Kleinſtaat ſein wolle. Erſt dann iſt das Welt⸗ gewiſſen beruhigt. Es wird ſich durchſetzen.„Was durch militäriſche Macht geſchlichtet iſt, bleibt, wenn Unrecht ge⸗ ſchehen, keineswegs beigelegt. Es muß von neuem aufge⸗ rollt werden“. B. Die Streikbewegung im Reiche. Die Streiklage im Reich. Berlin, 2. April. an hieſigen amtlichen Stellen nach den bis heute mit⸗ tag vorliegenden Nachrichten folgendermaßen geſchil⸗ dert: Bisher iſt nirgends der von den Spartakiſten proklamierte Generalſtreik ausgebrochen und Stim⸗ mung ſcheint ihm auch nicht günſtig zu ſein. Der Streik hat nur geringe Zunahme erfahren. Er erſtreckt ſich im weſentlichen auf die Kohlenzechen, während bei den Werken nur vereinzelte Bezirke in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen ſind. Hauptſtreikgebiete ſind Bochum, Witten und Dortmund. In anderen Gebieten 1 m ſchlimmſten ſcheint es in Herne zu ſtehen, wo der Streik ſich auf zehn Zechen⸗Anlagen ausgedehnt hat. Der Arbeiterrat erkannte die Berechtigung des Strei⸗ kes an, ſcheint ſich aber im übrigen möglichſt neutral verhalten zu wollen. Sehr bedenklich iſt ferner die Lage auf den Zechen„Präſident“ und„Radbod“, wodurch die Tätigkeit der Höſchwerke in Frage ge⸗ ſtellt wird. Sonſt iſt die Lage in Dortmund gebeſſert, ohne daß die Regierungstruppen eingetroffen wären. Im allgemeinen ſcheint die Verhängung des Belage⸗ rungszuſtandes den Arbeitswilligen Mut gemacht zu haben, ſo daß ſie dem Terror der Spartakiſten ent⸗ gegenzutreten bereit ſind.— Aus Stuttgart wird von heute gemeldet. daß die eelerung Herr der Lage iſt. Größere Kämpfe haben nicht mehr ſtattgefunden 1 5 der Hauptſtadt iſt in Württemberg alles ruhig. 5 Der neue Berliner Streik ausgebrochen. T. U. Berlin, 2. April. Die techniſchen und kaufmänniſchen Angeſtellten in der Berliner Metall ⸗ induſtrie ſind heute vormittag in den Ausſtand getre⸗ ten. Die Zahl der Streikenden beläuft ſich nach un⸗ gefähren Schätzungen auf über 30 000. Streik bei Thyſſen. W. T. B. Mühlheim a. d. R., 2. April. Bei der Firma Thyſſen& Co. ſind die geſamten Angeſtellten, nachdem die Firma die Gehaltsforderungen abge⸗ lehnt hatte, heute vormittag 10 Uhr in den Ausſtand getreten. Die Arbeiter leiſten paſſive Reſiſtenz. Das ganze Werk wurde ſtillgelegt. zZzwiſchen Waffſenſtillſtand und Friede. Differenzen zwiſchen den Alliierten. Baſel, 3. April. Der„Secolo“ hebt eine rö⸗ miſche Mitteilung der„Times“ hervor, wonach ſich unter den Alliierten immer deutlicher eine Trennung in eine italieniſch⸗franzöſiſche und eine engliſch⸗ame⸗ rikaniſche Gruppe abhebt, und zwar ſeien die wirt⸗ ſchaftlichen Gründe, beſonders die Aufrechterhaltung des Einfuhrverbots in England und das geplante Einwanderungsverbot in den Vereinigten Staaten ausſchlaggebend. Ein entſchiedener Ton Renters. W. T. B. Paris, 3. April. Frankreich drängt auf voll⸗ ſtändige Annexion des Saarbeckens. Dieſer Forderung wird jedoch nicht ſtattgegeben werden. Man neigt dazu, Frank⸗ reich als Teil der Entſchädiaung die Kontrolle über die Kob⸗ Die Lage im Ruhrgebiet wird lenbergwerke für eine feſtgeſetzte Zeitdauer zu überlaſſen. Sozialiſtiſche Demonſtrationen in Oberitalien. T. U. Lugano, 3. April. Die Sozialiſten haben in Oberitalien große politiſche Demonſtrationen ver anſtaltet. Bei den Maſſenumzügen kam es in Genua in Mailand und Navarra zu Zuſmmenſtößen mit den Polizei. Es entwickelten ſich Feuergefechte, die viele Opfer gefordert haben. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Der„Avanti“ fordert die Ar⸗ beiter auf, in den Generalſtreik einzutreten. Vor den Friedensverhandlungen. Dem Frieden entgegen. Haag, 3. April. Die„Newyork Sun“ meldet, daß die interalliierte Kommiſſion am Montag Be⸗ ſtimmungen zu dem Empfang der deutſchen Frie⸗ densdelegation in Verſailles getroffen habe. Es ſei nicht unwahrſcheinlich, daß auch deutſche Journaliſten die Delegation begleiten werden. Das Journaliſten⸗ zimmer ſei abgeteilt worden, ſo daß die deutſchen mit den alliierten Journaliſten infolgedeſſen nicht zu⸗ ſammenarbeiten brauchen. Man ſei über den Aus⸗ gang des Friedensſchluſſes ſehr wenig optimiſtiſch, da man ſich klar darüber ſei, daß die Friedensbedingun⸗ gen keinen Menſchen befriedigen werden. Die Diplo⸗ maten verſuchten alles, um die Schwierigkeiten aus dem Wege zu ſchaffen. Zu dieſem Zwecke ſei eine neue Form der Völkerbundsverfaſſung aufgeſtellt worden, die am Donnerstag in einer Plenarſitzung der Völkerbundkommiſſion behandelt werden würde. Ankunft der deutſchen Delegation. Paris, 3. April.(Durch Funkſpruch.) Reuter meldet: Mit dem vor wenigen Tagen geſchaffenen Expreßzug Köln— Paris langten geſtern morgen um 7 Uhr die Mitglieder der deutſchen Finanzkommiſſion in Pont Saint Marenee an. Die den 8 deutſchen Her⸗ ren beigegebenen beiden franzöſiſchen Offiziere verab⸗ ſchiedeten ſich auf dem Bahnſteige von denſelben, wor⸗ auf die Kommiſſion ſich in 3 Autos nach dem Schloſſe von Pleſſisville bei Compisgne begab.— Da die An⸗ kunft der Abordnung geheim gehalten worden war, erſchienen keine Neugierigen am Bahnhofe. Das den Abgeſandten angewieſene Schloß Pleſſisville iſt neu⸗ zeitlich und prachtvoll eingerichtet und gehört dem be⸗ kannten Pariſer Bankier Stern. Die finanziellen Bedingungen. i T. U. Genf, 3. April. Nachrichten der Pariſer Blätter zufolge beginnt am Mittwoch die abſchlie⸗ ßende Beratung des Viermännerrates über den Vor⸗ frieden. Es gilt als ſicher, daß während der nächſten zwei Jahre keine allzugroßen Summen von Deutſch⸗ land gefordert werden, doch iſt eine entſprechende Steigerung der jährlichen Entſchädigungsraten vor⸗ geſehen. Nach dem„Journal“ ſollen die Schulden Deutſchlands in dieſer Beziehung in 20 Jahresraten abgetragen werden. Ueber den endgültigen Plan der Aufteilung der Kriegsentſchädigung unter den Ver⸗ bündeten ſei im Rate der Vier bereits eine Einigung erzielt worden. Das Blatt meint weiter, daß man ſich darauf vorbereiten müſſe, daß auch in territorialer 1 Frankreich ſich zu Konzeſſionen verſtehen müſſe. Der Kampf um Danzig. Wieder einmal eine Drohung. f W. T. B. Amſterdam, 3. April. Dem„Alge⸗ meen Handelsblad“ zufolge wird aus Paris gemel⸗ det, daß die Entente feſt entſchloſſen ſei, ihren Willen bezüglich Danzig durchzuſetzen. Die Truppen des Generals Haller würden in Danzig und keiner ande⸗ ren Stadt ausgeſchifft werden. Ueber das endgültige Schickſals Danzigs ſei noch kein Entſchluß gefaßt. Landung Hallers in Danzig. T. U. Amſterdam, 3. April. Nach dem„Daily Chroniele“ hielt geſtern der Rat der Vier mit Mar⸗ ſchall Foch und General Diaz eine Beratung ab. Es wurde beſchloſſen, die Armee Haller über Danzig nach Polen zu ſchicken. In Spaa wird Marſchall Foch mitteilen, welche Garantien gegeben werden, um zu vermeiden, daß durch den Durchzug der Polen Blut⸗ vergießen entſteht. 8 Die Löſung der polniſchen Frage. W. T. B. Berlin, 3. April. Nach der„Chicago Tribunn“ ſoll die Danziger Frage durch Schaffung eines Freihafens in Danzig unter deutſcher Kontrolle gelöſt werden. Demgegenüber berichtet der„New⸗ Pork Herald“, daß England den Plan eines neutralen Korridors zwiſchen Polen und Danzig als Hafen er⸗ wäge. Die neutrale Zone ſolle durch eine deutſch⸗ polniſche Kommiſſion. der auch ein Neutraler ange- hören ſolle, verwaltet werden. Vermischte Nachrichten. Loslöſungsbeſtrebungen in Bayern. Berlin, 3. April. Nach dem„Berliner Lokal⸗ anzeiger“ drohen die oberfränkiſchen Bayern mit dem Abfall, wenn die Vollſozialiſierung komme. Ebenſo machen ſie Front gegen die Räterepublik und die An⸗ wendung von Gewalt. Auch in Schwaben und der Oberpfalz, neuerdings auch in Altbayern beſtehen Loslöſungsbeſtrebungen. Es kann paſſieren, daß München iſoliert wird. Die Lage in Württemberg. T.. Weimar, 3. April. Ueber die Lage in Württem⸗ berg wird hier bekannt, daß auch in Oſtheim und Cannſtatt heftige Kämpfe ſtattfanden. Die Streikleitungen ſind von der Regierung aufgehoben worden und dieſe iſt ſo Herrin der Lage. Auch in mehreren auderen Orden Württem⸗ bergs wird geſtreikt. Die Lebensmittel verſorgung konnte sher aufrecht erhalten werden. Heimatloſe Könige. T. U. München, 3. April. Exkönig Ludwig von Bayern iſt von Oetz in Tirol nach Vaduz in Lichten⸗ ſtein abgereiſt. Bei ſeinem Abſchied von Tirol hat er geweint. 5 „% ⁰——W: ò—ß¾f R 2 Badiſch Nationalverſammlung. 5 5 Karlsruhe, 2. April. 2 Vormittagsſitzung. On der heutigen Vormittags ſitzung wurde zuerſt der An⸗ Maſſa(Dem.) und Gen. dahingehend, im parlamenta⸗ 1 Ernährungsbeirat auch die Frage der Rohſtoffbe⸗ ffung zu behandeln, einſtimmig angenommen. Der An⸗ ag Karl(Dutl.), daß die Regierung eine das ganze Land umfaſſende Aktion zur freiwilligen Sammlung von Kartof⸗ ſeln gegen Bezahlung ermögliche, wurde in dem Sinne empfehlend überwieſen, daß zuerſt die behördliche Aufnahme der Vorräte an Kartoffeln abgewartet werden ſolle. Dann lle, wenn möglich, eine freiwillige Sammlung von Kar⸗ feln zugelaſſen werden. Der nächſte Punkt der Tages⸗ ordnung, betr. das vereinfachte Enteignungs verfahren, wurde von der Tagesordnung abgeſetzt, da rechtliche Bedenken ge⸗ gen das neue Geſetz beſtehen. Im Namen des Haushaltungs⸗ Kusſchuſſes berichtete der Abg. Weißhaupt(Ztr.) über die Petitionen der Zentrale des badiſchen Brauereiverbandes And der Kleinbrauer betr. Inkrafttreten des neuen Bier⸗ ſeuergeſetzes und die Aufhebung des badiſchen Bierſteuer⸗ veſervatrechtes. Der Antrag ging dahin, daß das neue Ge⸗ ſetz erſt dann in Kraft trete, wenn ſein Inkrafttreten auch in Württemberg und Bayern erfolge. Mit allem Nachdruck müſſe für Erhaltung des bad. Bierſteuerreſervatrechtes ein⸗ reten werden. Finanzminiſter Wirth erklärte, daß das onderrecht nicht aufgegeben werde. Die Verſuche, die Ein⸗ 7 der Steuer hinauszuſchieben, ſeien ergebnislos ver⸗ 5 5 75 Die Petition wurde darauf der Regierung empfeh⸗ lend überwieſen. Ueber die Petition betr. die Erbauung einer Eiſenbahn Rheintal—Hottingen—berriſchried wurde zur Ta⸗ n übergegangen. Die weiteren Petitionen betr. ie Erbauung einer Bahn von Hardheim nach Königheim und der Erichtung einer Kraftwagenlinie durch die Oſtbaar wurden empfehlend überwieſen. 5 Es erfolgte ſodann die Beratung des von den Abgeord⸗ neten Dietz(Soz.), Wittemann(Ztr.) und Glockner(Dem.) vorgelegten Geſetzentwurfes betr. die Neueinteilung des Geſchäftskreiſes der Miniſterien. Beinahe unverändert blei⸗ ben dabei die Geſchäftskreiſe des Miniſteriums des Aeußern und der Finanzen, dann die militäriſchen Angelegenheiten und das Arbeitsminiſterium, dem auch der Waſſer⸗ und Straßenbau und die Elektrizität angegliedert ſind. Dem Mi⸗ niſterium des Innern iſt das Ernährungsweſen zugeteilt. Das Kultusminiſterium umfaßt auch noch das gewerbliche und kaufmänniſche Unterrichtsweſen. Der Entwurf wurde von Abg. Glockner(Dem.) begründet. In, der Ausſprache zollte der Abg. Dr. Schofer(Ztr.) der ſcheidenden Regierung Herzlichen Dank für ihre Arbeit. Bei der Bildung der neuen gierung habe man fachliche Gründe hinter die politiſchen urücktreten laſſen. Deshalb habe das Zentrum auch die eas gegeben, daß die Sozialdemokratie den Poſten des Staatspräſidenten behielt. Er legte Verwahrung ein, daß unter dem alten Regime überzeugte Zentrumsange⸗ 128855 wenn ſie auch noch ſo Tüchtiges leiſteten, zurückge⸗ etzt worden ſeien. Im neuen Staate dürfte das nicht mehr vorkommen. Er ſchloß, indem er der neuen Regierung die deſten Wünſche mit auf den Weg gab. a Nachmittags wurden die Beratungen fortgeſetzt. Kleine Anfragen. Karlsruhe, 3. April. In der bad. Nationalverſammlung wurde geſtern von der ſozd. Fraktion eine Kurze Anfrage eingereicht, dahingehend, was die Regierung unternommen babe, damit Baden ein entſprechender Anteil an Lebensmit⸗ tel, welche von der Entente zu erwarten ſind, geſichert wird. erner wurde von dem Abg. Mayer(D. N.) eine Kurze An⸗ age eingereicht, in welcher an die Regierung die Frage ge⸗ ſtellt wird, ob ihr bekannt ſei, daß die Gemeinnützige Holz⸗ verteilungsgeſellſchaft das Holz aus Heeresbeſtänden nicht an die Handwerker ſondern an die Händler verkaufe und daß es dadurch verteuert werde.— Weiterhin iſt der bad. Nationalverſammlung ein Schreiben des Miniſteriums des Innern zugegangen, in welchem das Miniſterium mitteilte, es ſehe die Interpellationen der Abg. Horter(Soz.) und Gen. betr. den Schutz der bei Bauten beſchäftigten Arbeiter als durch die inzwiſchen erlaſſene einſchlägige Verordnung als erledigt an. Sodann hat die Handelskammer Mannheim als Vorort des badiſchen Handelstages der Nationalver⸗ fammlung eine Bitte betr. die Sozialiſierung des Lebens⸗ mittelkleinhandels überreicht. Rücktritt von Dr. Haas. i Karlsruhe, 3. April. Nachdem der bisherige Miniſter des Innern Dr. Haas in der geſtrigen Sitzung der badiſchen Nationalverſammlung mitteilen ließ, daß er ſein Abgeord⸗ neten⸗Mandat niederlege um ſich ganz den ihm zufallenden Arbeiten in der deutſchen Nationalverſammlung widmen zu können, tritt als nächſter Kandidat auf der Liſte der demo⸗ kratiſchen Partei Buchdruckereibeſitzer Kölblin in Baden⸗Ba⸗ den in die badiſche Nationalverſammlung ein. Abg. Koelb⸗ Ain gehörte bekanntlich ſchon den früheren Landtagen an. TT Die Bildung der neuen badiſchen 5 Regierung. Karlsruhe, 2. April. In der heutigen Nachmittagsſitzung der bad. National⸗ Serſammlung wurde die allg. Beſprechung des Geſetzent⸗ wurfs über den Geſchäftskreis der Miniſterien fortgeſetzt. Abg. Niederbühl(Dem.) wandte ſich dagegen, daß die Ge⸗ werbe⸗ und Handelsſchulen nun dem Unterrichtsminiſterium zugewieſen werden. Redner verlieſt einen Proteſt der Ver⸗ bandes badiſcher Gewerbeſchulmänner, die Einſpruch erhe⸗ ben, daß ein ganzer Beamtenſtand einem anderen Miniſte⸗ rium zugewieſen werde. Abg. Mayer⸗Karlsruhe(D. N.) erklärte, auch ſeine Frak⸗ Non verkenne nicht die Schwieriakeiten der Lage, die ſich für eren Die por. Volksregierung ergeben haben. Bei der Bildung der neuen Regierung ſei nur die Frage entſcheidend gewe⸗ ſen, wie man die Parteianſprüche befriedigen könne. Be⸗ dauerlich ſei, daß die Landwirtſchaft kein eigenes Miniſte⸗ rium erhalte. Der Redner wandte ſich im folgenden gegen Angriffe in der„Karlsruher Zeitung“ und erklärte, ſeine Partei werde der neuen Regierung mit Vorſicht und abge⸗ wogenem Vertrauen gegenüberſtehen. Abg. Dr. Gothein(Dem.) führte aus, die Ueberweiſung der Gewerbe⸗ und Handelsſchulen an das Unterrichtsmini⸗ ſterium könne man nicht beanſtanden, denn es handle ſich hierbei in erſter Linie um Angelegenheiten der Schule. Red⸗ ner polemiſtert gegen Ausführungen des Abg. Dr. Schofer in der Vormittagsſitzung, der dort erklärt hatte, daß be⸗ fähigte Zentrums leute unter der alten Regierung zurück⸗ geſetzt worden ſeien. Nachdem Abg. Schön(Dem.) ebenfalls bedauert hatte, daß man der Landwirtſchaft kein ſelbſtändi⸗ ges Miniſterium gegeben habe, führt Abg. Maier⸗ Heidelberg (Soz.) aus, die Sozialdemokratie habe unter der alten Re⸗ gierung noch viel mehr gelitten als das Zentrum, denn die damalige Regierung habe einen unerhörten Texror gegen⸗ über jedem Sozialdemokraten ausgeübt. Abg. Dr. Wirth(Ztr.) erklärte, der Beamte genieße außer⸗ halb ſeines Dienſtes völlige Freiheit in Wort und Schrift. — Damit iſt die Ausſprache beendet. Nach einer kurzen Einzelberatung wird der Geſetzentwurf über den Geſchäfts⸗ kreis der Miniſterien mit 94 Stimmen einſtimmig angenom⸗ men. Die Wahl des neuen Miniſteriums. Präſident Kopf teilt mit, daß nach einer Beſpre⸗ chung unter den Parteien die Wahl eines Koalitions⸗ miniſteriums vorgeſchlagen werde. Es folgt die Wahl der ſieben Miniſter. Insgeſamt wurden 94 Stim⸗ men abgegeben. 77 Zettel waren unverändert. Es wurden gewählt: Zum Miniſter für Aeußeres Abg. Dietrich(Dem.), zum Finanzminiſter Abg. Dr. Wirth (Ztr.), zum Miniſter für Inneres Abg. Remmele (Soz.), zum Juſtizminiſter Abg. Trunk(tr.), zum Miniſter für Kultus und Unterricht Abg. Hummel (Dem.), zum Miniſter für militäriſche Angelegenhei⸗ ten Abg. Weiß(Soz.), zum Miniſter für ſoziale Für⸗ ſorge und öffentliche Arbeiten(Arbeitsminiſterium) Abg. Rückert(Soz.). Zugleich wurden zu Staats⸗ räten gewählt die Abgg. Haas(Dem.), Köhler (Ztr.), Marum(Soz.), Weißhaupt(Ztr.), Wittemann (Ztr.) und Stadtrat Wilh. Engler(Soz.) in Freiburg. Von den übrigen abgegebenen 17 Stimmen waren ſechs unbeſchrieben und rührten wohl von den Mit⸗ gliedern der deutſch⸗natl. Volkspartei her. 11 Zettel wieſen verſchiedene Aenderungen auf. Präſident Kopf ſtellte feſt, daß die Miniſter ge⸗ wählt ſind. Er entbot ihnen einen herzlichen Glück⸗ wunſch und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es dem neuen Miniſterium gelingen möge, das Vertrauen, das man zu ihm habe, zu rechtfertigen. Es folgte die Wahl des Staatspräſidenten und ſei⸗ nes Stellvertreters. Auf Vorſchlag des Abg. Witte⸗ mann(Ztr.) wurden Miniſter Geiß zum Staatspräſi⸗ denten und Juſtizminiſter Trunk zum Stellvertreter durch Zuruf gewählt.. Staatspräſident Geiß erklärte, die Miniſter neh⸗ men ihre Aemter an. Nur wenn die Regierung einig und geſchloſſen ſei und das Volksvertrauen beſitze, könne ſie erſprießliche Arbeit leiſten. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. Nächſte Sitzung Donners⸗ tag vormittag 9 Uhr: Wahl des Vizepräſidenten für den von ſeinem Poſten zurückgetretenen Abgeordneten Remmele und Interpellationen. Aus Baden und den Dachbargebieten Keine Anrechnung des Fortbildungsſchulunterrichts auf die 8ſtündige Arbeitszeit. Das Demobilmachungsamt hat folgende Verfü⸗ gung erlaſſen:„Iſt der Fortbildungsſchulunterricht auf die geſetzlich begrenzte Arbeitszeit(Achtſtunden⸗ tag) in Anrechnung zu bringen? Dieſe von verſchie⸗ denen Seiten geſtellte Frage iſt zu verneinen. Die Anordnung vom 23. November 1918(R.⸗G.⸗Bl. Seite 1334) regelt die Arbeitszeit der gewerblichen Arbei⸗ ter in allen gewerblichen Betrieben. Der Fortbil⸗ dungsunterricht gehört nicht zu der Arbeit in einem gewerblichen Betrieb. Er iſt daher nicht auf die Dauer der Arbeitszeit in Anrechnung zu bringen.“ — Die Eröffnung der ſtändigen Kunſtausſtehung Ba⸗ den⸗Baden, Lichtentaler⸗Allee 8a(gegenüber Hotel Stepha⸗ nie), findet am Donnerstag den 10. April, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt. Die Ausſtellung iſt vom 11. d. M. ab den Be⸗ ſuchern zu den üblichen Beſuchszeiten wieder geöffnet. — Vom Dienstag den 1. April ab verkehrt zwiſchen Frankfurt a. M. und Berlin(Anh. Bahnhof) über Bebra Halle ein neues Schnellzugspaar D 241/ D 146 mit 1.—3. Kl. in folgendem Fahrplan: D 241: Frankfurt a. M. ab 7.40 vorm., Berlin(Anh. Bhf.) an 7.16 nachm.; D 146: Berlin (Anh. Bhf.) ab 7.03 vorm., Frankfurt a. M. an 6.37 nachm. Zum Zug D 241 beſteht von Mannheim und Heidelberg kein unmittelbarer Anſchluß: vom Zug D 146 iſt Anſchluß nach Mannheim und Heidelberg hergeſtellt durch den Zug 964: Frankfurt a. M. cb 7.40 nachm., Mannheim an 11.43 nachm., Heidelberg an 11.38 nachm.— Die weiteren Verkehrszeiten und alles übrige iſt bei den Stationen zu erfahren. — Wegen Generalſtreik iſt Annahme von Güterſendun⸗ gen aller Art nach und über Württemberg bis auf weiteres verboten.— Die vom Dienstag den 1. April ab neu einge⸗ legten Schnellzüge D a, Stuttgart ab 4.47 nach., Karlsruhe an 6.34, und D 61, Karlsruhe ab 7.00 nachm., Stuttgart an 9.12, verkehren vorerſt noch nicht. * Heidelberg, 2. April. Die„Heidelb. Ztg.“ iſt nach Blättermeldungen durch Kauf in den Beſitz der Deutſch⸗ liberalen Volkspartei(ehem. nat.⸗lib. Partei) übergegangen. z Mannheim, 3. April. Bei dem Mannheimer Putſch drang u. a. auch eine ſpartakiſtiſche Rotte von etwa 15 Mann in die Villa eines Schweizers ein, um— zu requirieren. Der Beſitzer machte die ihre Säcke füllenden Plünderer darauf aufmerkſam, daß ſie ſich hüten ſollten, ihn zu beläſtigen, denn er ſei Ausländer und diplomatiſche Schwierigkeiten ſeien zu erwarten. Nach kurzer Beratung untereinander erklärte der „Sprecher“: Mir wolle aach kee diplomatiſche Verwicklunge. Do, unnerſchreiwe Sie eenfach den Zeddͤl, un die Sach is erledigt!“ Der Zettel war nichts weiter als die Erklärung, daß der Eigentümer die ihm geraubten Sachen— freiwillig verabfolgt habe.(G. H. in der Frkf. Ztg.) zi Mannheim, 3. April. des Voranſchlags faßte der Bürgerausſchuß ſchwerwiegende Beſchlüſſe. Nach langen Beratungen einigten ſich die Frak⸗ tionen in der Gehaltsfrage der ſtädtiſchen Beamten und An⸗ Auch am zweiten Beratungstag 1 geſtellten. Danach werden die Gehälter erhöht für Ange ſtellte unter 24 Jahren auf 3300 M., für über 24 Jahre alte unverheiratete auf 3800 M. und für Verheiratete ohne Kin der 4000 M., für jedes Kind 120 M. mehr. Die ſeither be⸗ willigten Extrazulagen bleiben beſtehen. Die über die ſtadt⸗ rätliche Vorlage hinausgehende Mehrbewilligung ſtellt auf rund 2 Millionen M., die geſamte Aufbeſſerung erfor⸗ dert 3 920 000 M. und ſoll durch eine weitere Erhöhung der Umlage gedeckt werden. Dann ſtimmte das Kollegium noch der Einreihung der Volksſchullehrer und Lehrerinnen in den tariflichen Bezügen zu. ** Villingen, 3. April. In der letzten fünfſtündigen Bur⸗ ge rausſchußſitzung wurden u. a. den ſtädtiſchen Beamten Angeſtellten und Arbeitern Gehaltsaufbeſſerungen bezw. Teuerungszulagen in Höhe von insgeſamt 150 000 M. fähr⸗ lich bewilligt, was eine Umlageerhöhung von 10 bis 20 Pfs. nötig macht. ** Neuenburg b. Müllheim. 2. April. In der elſäſſiſchen Nachbarſtadt Mülhauſen iſt zuverläſſigen Meldungen der „Breisg. Ztg.“ zufolge ein neuer Streik ausgebrochen Sämtliche Arbeiter des dortigen Gaswerks haben die As beit niedergelegt, wodurch eine Anzahl Betriebe ſtillaeles worden ſind W. T. B. Lörrach, 1. April. Auf dem Bahnhof Seopoldk⸗ höhe wurde geſtern eine Wagenladung von 300 Zentner Schokolade beſchlagnahmt, die nach Norddeutſchland rollen ſollte. Das beſchlagnahmte Gut iſt dem Kommunalverband Lörrach überwieſen worden. Deutſchland. Die Frage der ee Badens mit . 21 Weimar, 2. April. In verſchiedenen Unterredumn gen mit politiſchen Perfönlichkeiten konnte man feſt⸗ ſtellen, daß alle Weimarer gelegentlichen Erörterun gen und Beſprechungen und Pläne über territori Neubildungen oder Zuſammenlegungen bisher einen durchaus theoretiſchen Charakter beſttzen, wenn die vet. ſchiedenen Strömungen natürlich auch ihre lebhaften Verteidiger haben. Das gilt für die Zuſammenf ſung Badens mit Württemberg, der mitteldeutſchen Kleinſtaaten zu einem Großthüringen, von den nie derſächſiſchen und rheiniſchen Projekten gar nicht u reden. Erſt muß die Beendigung des allgemeinen deutſchen Verfaſſungswerkes eine klare territoriale Bildung ergeben, dann mögen die Vorſchläge vos verſchiedenen Intereſſentenſeiten erörtert werden. Die Verankerung des Näteſyſtems. Berlin, 3. April. Zur Frage der Verankerung det Näteſyſlems teilt die„Voff. Zig.“ aus Weimar mit, daß 9 ſchen Mitgliedern der Mehrheitsparteien und der Regiernn in den letzten Tagen mehrfache und eingehende Beſprechme gen ſtattgefunden haben, die zu einer Entſchlieung über 1 einzuſchlagenden Weg führten. Schon in den allernächſt Tagen wird von der Regierung ein neuer Artikel der B. faſſung gebracht werden, der die Verankerung des Ne ſyſtems enthält. Man nehme an, daß dieſer Vorſchlag d Zuſtimmung der überwiegenden Mehrheit der Nationalve⸗ ſammlung findet. f Die Ausſchreitungen in Frankfurt. 0 W. T. B. Frankfurt a. M., 1. April. Nach den hit ſigen Friedhöfen wurden bis Montag nachmittag! Leichen der bei den Plünderungen erſchoſſenen Per ſonen gebracht. Unter den Toten befinden ſich vier Frauen. Die Zahl der Getöteten hat ſich, wie sche gemeldet, inzwiſchen auf 16 erhöht, ſie iſt aber non im Steigen, da verſchiedene andere Perfonen ſo ſchwel verletzt ſind, daß ſie kaum mit dem Leben davonko Die Lebensmittelverſorgung Deutſchlands. W. T. B. Berlin, 3. April. Aus den Stan, naviſchen Ländern ſind 6 Dampfer mit Heringen u 10 Fiſchkonſerven nach Deutſchland ausgelaufen. Huge nachmittag wird in Hamburg der amerikaniſ 7 Dampfer„Weſt Wooke“ mit 6400 Tonnen Mehl Bord eintreffen. Die Kriegsentſchädigung. T.u. Lugano, 3. April. Die amerikaniſchen eadve; lländigen äußerten ſich dahin, daß Dentſchland höchſteng Milliarden Dollars bare Kriegsentſchädigung zahlen müſſ Aufhebung der Blockade über Mitteleuropa. N Wr. Paris, 8. April.(enter) Es wurde bes, ſen, die Blockade nicht nur über Polen und Rußland, 19 dern auch über Deniſch⸗Oeſterreich, die Türkei, Bulgari die Tſchechoflowokei und die durch Rumänien und Serbig, beſetzten Gebiete aufzuheben. Die internationale Hande 1 kommiſſion, die ihren Sig in Wien hat, ſoll die Ausfuhr 15 Deulſch⸗Oeſterreich nach Deutſchland verhindern. Die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. 91 Berlin, 3. April. Im„Berl. Lokal⸗Anz.“ wird amtlicher Stelle betont, daß zwiſchen uns und Rußland Kriegszuſtand beſtehe und der Verkehr mit der rufſib⸗ Sowietregierung keineswegs abgebrochen iſt. Lokales. mittellungen aus der Gemeinderatssitrung von 2. April 1919. ent! 1. Vorbehältlich einer Nachprüfung wird ein becon n Bauwerk in der Wilhelmſtraße von der Ger then zum vorliegenden Schätzungsbetrag käuflich erw los. 2. Zur Protokollierung einiger angekauften Ban wird Voll macht gegeben. Hau, 3. Ein Geſuch um Gewährung des geſetzlichen heft koſtenzuſchuſſes wird unter der Vorausſetzung pe wortet, daß der Unternehmer ſich zur Vermietung Dachſtockes inſolange verpflichtet, als die Wohn 1 f not dahier beſte ht. in 4. Für die Wohnhäuſer der Gemeinde welche ö 14 1 0 0 Mittelſtraße errichtet werden ſollen, wird Architekt 5 Frey als Bauleiter beſtimmt. „Die ausgeſchriebene Bademeiſterſtelle wird dem Kriegs⸗ beſchädigten Wilhelm Klein dahier übertragen. machung von Teilwohnungen Privater ſoll auf 15. 0 ds. Mis. verlangt werden. Es werden ſieben zwangsweiſe Einmietungen hieſiger Wohnungsſuchenden ausgefprochen. 1 Zwei Beſchwerden über bereits vollzogene Zwangs⸗ ten- einweiſungen für Wohnungsſuchende werden als un⸗ ö begründet verbeſchieden. 10 in Hausentwäſſerungsgeſuch wird genehmigt. 0. Mit der Errichtung einer Kreisſäuglingsfürſorge dahter iſt man einverſtanden und werden Antrag⸗ 11 gemäß zwei Beiräte hierfür vorgeſchlagen. Acht Geſuche um die Erlaubnis mehr Tabak anbauen 12 zu dürfen, werden verbeſchieden. Es wird Kenntnis genommen, daß der Staat zu den Koſten der Vertilgung des Kiefernſpinners einen Bei⸗ trag von 7000 Mk. leiſtet. 18. Von der Altserkauftsſtelle Mannheim ſollen ver⸗ * e Geräte und Werkzeuge käuflich erworben . erden. 1 1 unldene Rechnungen werden zur Anweiſung ge ⸗ g migt. * N Manndeim. Die Unterbadiſche Landesſtelle zur Foͤr⸗ N 5 des bargeldloſen Zahlungsverkehrs hatte Beſuch von 1 mech dern Dieſelben hatten ſich aber verrechnet, da ſte e, dez. bares Geld vorfanden, Nur Kleidung Wäſche uſw. 1 die eiters, Rechtsanwalt Oelenheinz, fielen den Dieben in dig Hände, die auch wertvolle antike Möbel ſchwer beſchä⸗ in gten. — in iz„Seit einiger Zeit ſchon haben die Privatbanken ften auf 5 allgemeinen Geſchäftsbedingungen die Beftimmung faf⸗ Sthenommen, daß ſie nicht haften füt Schaden, die durch ches don nig der Bankbetriebs infolge Aufruhrs, Verfügung nie werd de her Hand, Streiks, oder Ausſperrung veranlaßt Dornen Auch die Reichsbank hat ſich inzwiſchen dieſem en gehen der Banken angeſchloſſen. partakiſtiſche Umtriebe hervorgerufenen Unruhen, die z wonungsmäßlige Anwickelung der Bankgeſchäfte ſtörten, Hand⸗ aßnahmen, die in den beſetzten Gebieten von„hoher s ben* feindlichen Regierungen befürchtet werden muß⸗ inan es handelt ſich aber bei dieſen neuen Geſchäftsbe⸗ zwi. ugungen un der ſachlich um keinerlei Einſchränkungen der Rechte hu“, ge ankkunden, ſondern um eine Klarſtellung der Rechts⸗ den geln Zwecke des Ausſchluſſes von Streitigkeiten über ble, oben che Fahrläſſigkeit der Banken in Fällen, wie den tet entwähnten. Für Schäden aus hoherer Gewalt haf ⸗ die fälti f die Banken auch bisher nicht und zur forg⸗ 56, bleſheten Wahrnehmung der Intereſſen ihrer Kunden die Banken nach wie vor verpflichtet. S aufg Daten der deutſchen Regierung ſind, wie wiederholt Hand- utlichſte erklärt wurde, Verfugung von„hoher 970— d.h. Eingriffe in die geſchäftliche Tätigkeit der Per wieder 8 ausgeſchloſſen, dies wurde auch erſt neuerdings pin Rede durch Staats ſekretär Schiffer in ſeiner bekannten hon die 8 Ausdruck gebracht. Derjenige, der bisher ſo gut och immer 5 Bargeld auf der Bank liegen ließ, tut daher wet ung jebelſer daran, als wer es bei häuslicher Aufbewah⸗ om! und 5 Zufall, z. B. auch der Vernichtung durch Feuer nes natürli ebſtahl, preisgibt. Nicht verkannt werden ſoll wo bon ch, daß es zweckmäßig iſt, eine gewiſſe kleine Summe ver⸗ na ſten ens einigen hundert Mark, wie man ſie für den its, bur vor täglichen Bedarf jederzeit brauchen kann, auch in cha Wider datt zu halten. Im Uebrigen aber kann nur immer J da lun zungen angeraten werden, ſich an den bargeldloſen — Mrgeldle verkehr anzuschließen und alle ſeine Zahlungen os zu leiſten und bargeldlos einzunehmen. Die Wahrſagerin. Von einem Kriegs teilnehmer. 8 6, ben Nu war feſt entſchloßten, die Erneuerung des ſtreiti⸗ der es diesmal zu vermeiden, im Uebrigen ihr in je⸗ 1 ſchränfiehung meinen Rat und, ſo weit es meine be⸗ di und eu kte. J 5 5 1 ten. dien. ittel mir geſtatteten, meine Hilfe anzubie⸗ Für entger) ihr gemeldet worden, kam ſie mir bis zur 5 ſicticherdegen. reichte ir ihre Rechte und ſagte mit men, da Freude:„Wie brav iſt es, daß Sie wiederkom⸗ ungen g wir doch im Widerſpruch mit unſeren Anſchau⸗ ang ue Fir geschieden find! Nun weiß ich doch, daß ich noch artet zap, be fte. Sie wiſſen nicht, wie bang ich ge⸗ 155 N aus 8 ob auch Sie die Witwe des Jugendfreundes bien m Ich n 118 ihrer Bekanntſchaften ſtreichen würden.“ el fein Un Platz, entſchuldigte mein Ausbleiben durch U. 1 eit jenem Aſein und verſicherte, daß mein erſter Ausgang ir dae wiederholte den Ausdruck ihrer Freude, 1 feen Zug fai zeigte zum erſten Male hierbei nicht ten m tiefen 8 trotzigen Schmerzes, der mir jüngſt einen 4 ener Jnindruck gemacht hatte. Dann fragte ſie nach mußte ihr nde, meinen Erlebniſſen im Felde, und ich „ beßdräch“ viel erzählen. Als ich geendet, lenkte ſich das 1 Utann 2 ihre letzten Tage in Köln, und die Zeit 9 Ui r bei der geiſtreichen Frau ſo ſchnell, daß ich 15 Uhr geſehen, erſchreckt aufſprang und um es. wer Gir die lange Dauer meines Beſuches bat. Aist jetzt nian ſtören mich ja nicht,“ erwiderte ſie,„denn nel. Wpfaltattonecht gerade die Zeit, wo meine geſchäftlichen ein, 10 und i en ſtattfinden; bleiben Sie noch einen Augen⸗ tb vor drei erzähle Ihnen ein kleines Abenteuer, das Ich naß bis vier Tagen gehabt.“ ne Eg alm wieder Platz und ſie begann: 6 e alt eucte 4 8 8 um die Beſuchsſtunde nachmittags, als f 1 die mich ſchon als Kind gepflegt aglichkeitr Zeit der höchſten Bedrängnis in treuer beſiger Bz nicht verlarſen hat, mir einen Ritter⸗ 55 ärwald meldete, der die„Wahrſagerin“ wünſchte. Ich ging, nachdem die Lampe Die von der Wohnungskommiſſion beantragte Frei⸗ iale dug ſbuab boten die polniſchen Aufruhrbewegungen, die L 0 1 mt habe Ste, wo ich ſie geſehen, mich zu ihr ge⸗ angezündet, aus dem Kinderzimmer hier herein und fand einen etwas ſonderbaren Herrn vor, der, wie es ſchien, von einem ſtattlichen Diner kam, ſo daß ich in einem Anfluge von Beſorgnis die Tür zum Neben⸗ zimmer nicht ſchloß, um nötigen Falles rufen zu fön⸗ nen. Aber weine Aengſtlichkeit war unbegründet, denn mein Anblick, den ſich der gute Pommer wohl ganz an⸗ ders vorgeſtellt hatte, verblüffte ihn dermaßen, daß er ſelbſt ganz außer Faſſung geriet und kaum im Stande war, ſeinen Wünſchen in zuſammenhängenden Worten Ausdruck zu geben. Doch verſtand ich ſo viel, daß er, der ſeit mehreren Jahren die Reſidenz nicht beſucht, auf ſeinem einige Meilen von Stolpe gelegenen Gute in der Zeitung meine Annonce geleſen 5 da ſeine Vorfahren ets viel von Prophezeiungen gehalten, ſich entſchloſſen habe, hierher zu reiſen, um ſich von mir Auskunft über den günſtigen oder ungünſtigen Erfolg eines für ihn außerordentlich wichtigen Unternehmens zu holen. Ich geriet in die peinlichſte Verlegenheit. Dieſer einfache, aber offenbar keineswegs natürlichen Scharfſinnes ent⸗ behrende Mann verlangte keine allgemein gehaltene Pro⸗ phezeiung, ſondern eine kurze und beſtimmte Antwort auf eine Frage, die er mitzuteilen ſich aufs Sorgſamſte hü⸗ tete.„Denn“, ſagte er,„ſind Sie eine richtige Prophe⸗ tin, ſo wiſſen Sie die Frage, um die es ſich handelt, auch ohne daß ich ſie Ihnen ſage.“ In meinem Herzen gab ich ihm der an Einſicht so viele vornehme Größen der Reſidenz übertraf, voll⸗ kommen recht, und da ich es nicht über mich gewinnen konnte, aufs Geratewohl hin ihm ein Ja oder Nein zu antworten, das ihn möglicher Weiſe für die Zeit ſei⸗ nes Lebens unglücklich machen konnte, ſo war ich mahe daran, aus der Rolle zu fallen und auf die Gefahr hin, von ihm verſpottet zu werden, meine Unkenntnis der 5 einzugeſtehen, als mir mein altes Talent zur ilfe kam, und ich, während ich anſcheinend ſeine Hand ſtudierte, folgende Betrachtungen anſtellte. Dieſer Mann, der etwa vierzig Jahre zählt und, abgeſehen von einer gewiſſen ländlichen Schwerfälligkeit und dem Mangel an großſtädtiſchem Benehmen, in Nichts den wohlhaben⸗ den und gebildeten Menſchen vermiſſen läßt, der die Gegenſtände, die in ſeinem Geſichtskreiſe liegen, klar und ſcharfſinnig beurteilt, wird niemals ſo töricht ſein, die ungewohnte Reiſe in die Hauptſtadt zu unterneh⸗ men, um ſich über Angelegenheiten, die ſeinen landwirt⸗ ſchaftlichen Beruf oder ein induſtrielles Unternehmen betreffen, wahrſagen zu laſſen. Denn über Pläne, die auf erſteren Bezug haben, zu urteilen, iſt er ſelbſt Man⸗ nes genug, und auf letzteren läßt er ſich, wenn er nicht fähig iſt, ihre Rentabilität ſelbſt zu prüfen, nicht ein: dazu iſt er zu klug. Es handelt ſich mithin bei Herrn Bärwald nicht um ein Geſchäft, ſondern um eine Fami⸗ lienangelegenheit e Art. Iſt er aber verheiratet oder nicht? Er trägt keinen Trauring; aber dies Zei⸗ chen kann trügeriſch ſein, ſelbſt bei einem pommerſchen Gutsbeſitzer. ber er iſt ſcheu und unbeholfen mir egenüber; er hat alſo wenig oder keinen Umgang mit Damen. Der Anhängſel an ſeinem Ueberzieher iſt ab⸗ eriſſen, ein kleines Stückchen ragt über den Kragen Perl Das kann freilich erſt heute im Hotel geſchehen ſein, ſo daß die Frau es noch nicht hat ausbeſſern können. Das Stückchen Hemd, das die Weſte blicken läßt, iſt fein und koſtbar, aber nicht weißgebleicht; es iſt kein Zweifel: ſeinem Hauſe mangelt die Hausfrau. Er liebt alſo die Bequemlichkeit; nichts deſto weniger ſitzt er kerzengerade mir gegenüber auf dem Stuhle, ohne ſich anzulehnen; Herr Bärwald iſt alſo nie ver⸗ heiratet geweſen, denn verheiratete Männer laſſen ſich meiſt in dieſem Punkte den Damen gegenüber gehen, Herr Bärwald iſt Junggeſelle. Dieſe Gedanken gingen mir im Fluge durch den Kopf; ich überlegte weiter. Will er einen Neffen adoptieren, eine Schweſter, Couſine oder verwitwete Schwägerin ins Haus nehmen? Will er heiraten? Herr Bärwald hat ſich heute, obwohl es nicht regnet, einen feingeſchnitz⸗ tem Regenſchirm gekauft, denn die kleine Marke mit der Preisnotierung ſitzt noch daran; der Hut iſt gleich⸗ falls neu; er kommt vom Friſeur, denn das Haar iſt kurz geſchnitten und auf dem Rockärmel liegen noch zwei Härchen; und ſiehe da, nachdenklich ſtreicht er mit der Hand längs der Wange: ei, mein lieber Herr Bärwald, Sie haben bisher einen Vollbart getragen, den Sie ſich nachdenklich zu ſtreichen pflegten; Sie haben kich den Vol ert abſchneiden laſſen— den Vollbart, den ſchönen, leider etwas ſtruppigen Vollbart; das tut kein Rittergutsbeſitzer, wenn er nicht eine Paſſion für Zahnſchmerzen hat, es ſei denn, er gehe auf Freiers⸗ ßen; mein Herr Bärwald, Sie wollen wiſſen, ob Sie heiraten ſollen. Das iſt in der Tat eine kritiſche Frage, beſonders menn man vierzig Jahre alt iſt, wo die Junggeſellen anfangen, ein gewiſſes Mißtrauen gegen ihre Anlage zu guten Ehemännern zu faſſen. Und da Sie trotz Ihrer Klugheit hierüber nicht ins Klare kom⸗ men können, ſo machen Sie es wie viele Männer von Geiſt, die an keinen Gott, aber an Geſpenſter glauben, Sie werfen ſich dem Fatalismus in die Arme und erinnern ſich rechtzeitig, daß Ihre Vorfahren bei wich⸗ tigen Gelegenheiten Zigeunerinnen und andere Hexen befragt haben. Ich hörte nach dieſen Ergebniſſen meines Nachſinnens mit der Betrachtung ſeiner breiten, wohl⸗ genährten Hand auf und ſprach mit ſtrengem Ernſt: „Nur ber vollſtändigem gegenſeitigen Vertrauen und feſtem Glauben an das glückliche Gedeihen des Vor⸗ ſatzes kann er zur Tat, die Segen bringt, werden.“ Er ſchwieg einen Moment nachdenklich; dann ſagte er:„Ich habe um ein Ja oder Nein gebeten.“ „Aber das Orakel antwortet nicht mehr und nichts anderes,“ erwiderte ich und wiederholte meinen Ausſpruch. Herr Bärwald wiegte den Kopf hin und her, dann meinte er:„Dunkel wie der delphiſche Spruch im grie⸗ chiſchen Leſebuch, den ich als Quartaner überſetzt habe. Aber's iſt richtig: gegenſeitiges Vertrauen— feſter 90 da muß ich doch ſelber entſcheiden, ob das iſt. 5 Damit beruhigte er fich und empfahl ſich mit ei⸗ nigen Dankworten, nachdem er in zartfühlender Weiſe 5 8 93 5 9— die ich ihm kaum zugetraut, ein reiches Honorar heim lich auf die Sofalehne gelegt hatte. Als Frau von Krey ſo weit erzählt hatte, unter⸗ brach ich ihren Bericht und rief:„Bewunderungswür⸗ dig, gnädige Frau! Wahrlich, Ihr Scharfſinn und Ihre Beobachtungsgabe iſt beneidenswert; und ich werde bal ernſter Veranlaſſung nicht unterlaſſen, Sie um Ihre Prophezeiung zu bitten!“ Mit feinem Lächeln erwiderte ſie:„Wie? Sie tugendhafter Mann wollen mich ſelbſt zum Betruge zur Ausübung meines auf ſtets erneutem Betruge be⸗ ruhenden Berufes auffordern? Doch— laſſen wir das: hören Sie weiter! Am folgenden Tage, den ſelbigen Stunde, ja ich könnte faſt ſagen, zu derſelben Minute, erſchien Herr Bärwald aufs Neue. Dieſe Pünktlich⸗ keit gefiel mir; auf ſolche Menſchen kann man ſich in jeder Beziehung berlaſſen. Er redete mich mit dem Titel „gnädige Frau“ an, während er mich Tages vor her „Madame“ genannt hatte, und ich ſchloß daraus, daß ihm mein Orakelſpruch gefallen habe und ich in ſeinen Achtung geſtiegen ſei. Seine Worte beſtätigten diese Vorausſetzung. a „Sie haben mir“, ſagte er,„geſtern eine Anz wort gegeben, deren Wert ich, je länger ich darüber nachdenke, um ſo mehr erkenne und die mich bereits in der fraglichen Angelegenheit zu einer beſtimmten Ent⸗ ſcheidung geführt hat. Ich hätte mich alſo heute mon n getroſt auf den Zug ſetzen können, um auf der Stettiner Bahn nach Hauſe zurückfahren zu können. Aber es iſt merkwürdig, daß mir jede Neigung dazu fehlt?; ich hatte das Vedürfnis, Sie noch einmal e ſprechen, um noch eine Frage an Sie zu richten“ Ich machte ihm eine leichte Verbeugung und war⸗ tete, daß er mir dieſelbe mitteilen ſollte. Aber— und Sie werden mir zugeſtehen, Herr Aſſeſſor, bei einem Xärwald iſt das ſehr merkwürdig— er ſtellte dieſe Frage nicht, ſondern fing im Gegenteil an zu plan dern, zuerſt von ſeinem Aufenthalt in Berlin, dan von ſeiner Heimat. Ich wußte gar nicht, wie mir geſcha Vergaß er denn ganz, daß er nicht einer Dame von rin, der Hexe ſaß? Und als nach einer Stunde ein neuer Beſuch gemeldet wurde, ſtand er eilig auf, dak wegen ſeines längern Verweilens um Entſchuldigung, verſprach wiederzukommen, um ſeine Frage zu ſtellen, und— fort war er.“ 1 „Sonderbar!“ rief ich aus.„Und iſt er wiederge⸗ kommen?“ a „Geſtern, genau um dieſelbe Zeit,“ erwiderte Frau v. Krey.„Und er hat wieder ganz allerliebſt gepla 8 mir mit prächtigem Humor von ſeiner Junggeſellenwirt⸗ ſchaft und dem gemütlichen Verkehr mit den Nachbarn und en Studentenzeit— er iſt eine zeitlang in Bonn eweſen— erzählt, ſo daß ich mich trefflich unterhalten 1 die Frage hat er auch geſtern nicht vor⸗ gebracht.“ 5 Sie hatte den letzten Satz kaum beendet, als die Dienerin die Tür öffnete und einen Beſuch meldete; „Herr Rittergutsbeſitzer Bärwald!“ „Wenn vom Wolfe geſprochen wird,“ dachte ich, der kommt wie gerufen.“ Ich wollte gehen; Frau v. Kren aber bat mich, noch zu bleiben. „Treten Sie bitte ins Nebenzimmer; ich werde die Tür nicht ganz ſchließen. Es wäre mir lieb, wenn Sie ihn ſähen. Sie brauchen nicht zu fürchten, dort lange verharren zu müſſen, denn ich werde ihn heute nicht lange behalten.“ Ich folgte ihrem Wunſche und ſah durch die Tür⸗ ſpalte einen Mann eintreten, der in der Tat durch ſeine Erſcheinung Intereſſe erregen konnte. Er war von mehr als Mittelgröße und von breiten Schultern. Zu dem kräftigen Gliederbau paßte der große Kopf mit dem ge⸗ bräunten Antlitz und den klaren, munteren, lichtgrauen Augen, über denen ſich ſtruppige Brauen wölbten. So⸗ weit war die Erſcheinung der Typus eines kräftigen, kerngeſunden Landwirts und ließ auf eine tüchtige, derbe innere Natur ſchließen, die die Welt mit kluger Umſicht umſchaut und ſich in ihr ſo wohl fühlt, daß ſie keinen dang nach Beſchäftigung mit idealen Aufgaben empfin⸗ det und ſelbſt die für feiner organiſierte Naturen un⸗ entbehrliche Erholung bei Kunſtgenüſſen und wiſſenſchaft⸗ licher Lektüre verſchmäht. Betrachtete man nun aber die Züge dieſes Antlitzes genauer, ſo bemerkte man miß Verwunderung, daß weder der ſchmalen, leicht gebogs⸗ nen Naſe die Feinheit mangelte, noch den leicht ſchwungenen Lippen jene leiſe eingeprägten, ausd vollen Linien, welche zarte Empfänglichkeit ſelbſt für ſchwächere ſeeliſche Eindrücke und jenen ſeltenen verraten, den einzig und allein eine durch ſelbſtändiges Denken erworbene, tiefere Lebensauffaſſung zu verleihen vermag. Und dieſem feineren Ausdrucke des Geſichts entſprach die hohe, gewölbte Stirn, die denn doch noch auf ganz andere Gedankenkreiſe hinter ſich ſchließen ließ, als die eines einfachen Landwirts zu ſein pflegen. Herr Bärwald war jedenfalls, abgeſehen von ſeiner gutmütigen Tüchtigkeit, nebenbei ein Orginal, und ich begriff leicht, wie gerade dieſe Perſönlichkeit auf die menſchenverach⸗ tende, leidengeprüfte Frau v. Krey einen offenbar nic unbedeutenden Eindruck hatte hervorbringen können. Er nahm auf die Aufforderung der Letzteren ſchon faſt wie ein alter Bekannter Platz und zwar in der Weiſe, daß ihm deutlich anzumerken war, wie wohl er ſich auf dieſem Platze fühlte. Mochte er nun die Abſicht haben, nach Art ſeiner beiden letzten Beſuche die Unterhaltung zu führen, oder nicht, Frau v. Krey kam ihm, der noch immer etwas ſchwerfällig und unbeholſen erſchien, kurz zuvor, indem ſie ſagte:„Herr Bärwald, Sie wollten mir noch eine Frage vorlegen; darf ich bitten, dieſelbe zu ſtellen?“ 2 5 Schluß folgt. ardiariſſct Nr Nr aner Dq Iimwermang— Stande eine Viſite machte, ſondern bei der Wahrſage:- 15 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wer ſich zum Bezug von Streu gegen Entgeld angemeldet hat, wird erſucht, ſeinen Loszettel am Montag, den 7. Ds. Mts., vormittags 9 Uhr im Rathausſaale in Empfang zu nehmen. Beſitzer von Rindvi⸗h erhalten 2 Loſe und haben 6 Mu, Beſitzer von Ziegen erhalten 1 Los und haben 3 mn. ſoſort zu entrichten. Seckenheim, den 4. April 1919. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hörner. Koch. Aufruf. Das hieſige Feuerwehrkorps hat während des Krieges ſchwer gelitten, die Reihen un⸗ ſerer braven Wehrleute wurden ſtark ge⸗ lichtet durch den furchtbaren Krieg. Wir ge⸗ denken ehrend dieſer auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden unſeres Heimatortes, die gleiche wie im Felde Ihr Leben einſetzten zum Schutze der Heimat bei verheerender Feuers⸗ gefahr. Wir erſuchen daher alle Männer, welche noch nicht im vorgeſchrittenen Alter ſtehen, ſich der Feuerwehr zur Verfügung zu ſtellen, damit das Korps wieder den Ver⸗ bältniſſen entſprechende Stärke erhält. Ganz beſonders fordern wir die Land⸗ wirte auf, der Wehr beizutreten, um Mit- anteil zu nehmen an dem, was meiſtens Si betrifft, bei eintretender Feuersgefahr mit zu ſchützen ihr eigenes Heim und Gut. Seckenheim, den 31. März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Mit Ermächtigung bad. Miniſteriums für Uebergangswirtſchaft und Wohnungsweſen wird für die hieſige Gemeinde folgendes an⸗ geordnet: 5 I. daß Wohnungen und Räume nur unter Namenangabe des Vermieters und genauer Bezeichnung von Straße und Hausnummer zu Wohnzwecken öffentlich ausgeſchrieben werden dürfen. 2. daß das öffentliche Verſprechen einer Be⸗ lohnung für den Nachweis von Mietwoh⸗ nungen und Mieträume, ſowie die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Preisange⸗ boten auf Mietwohnungen und Mieträume verboten iſt, und g. daß die Vermietung, Ueberlaſſung und In⸗ gebrauchnahme von benatzten und unbeuntz ten Wohnungen und Raumen zu Wohn zwecken nur mi vorherider Zuntmung der Gemeindebehöre(Wohr une skom miſtan) zuläſſig iſt. Seckenheim, den 3. April 1919. gürgermeiſteramt: J M Hörner. Lebensmittelami. Fleiscansgabe. Morgen Samstag, den 5. April 1919 erhalten a Nr 1 bis 836 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. Nr. 837 bis 1408 bei Metzgermeiſter Engelhardt. 5 r. 1409 bis 2102 bei 9 Neudeck. f kr. 2103 bis 3000 bei Metzgermeiſter Hartmann. i Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schert el. s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 100 und für die halbe Karte 50 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 96 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden.. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Sams tlaſg. nachmittags von 2—7 Uhr. Sonntag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 4. April 1919. Lebensmittelamt. Morgen Samstag, den 5. ds. Mts. vorm. von 9 bis 12 Uhr erhalten in der ee Saal 3 gegen Vorlage des leiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haus⸗ haltung ¼ Pfund alle dleſenigen, welche bei der Feit⸗ und Butterausgabe am Dlens⸗ tag. den 1. April pre mengen nicht mehr erhalten konnten, sowle auch dle restliche Menge der Familjen von über 7 Personen. Seckenheim, 4. April 1919. Lebens mittelamt. „Curnoerein Seckenheſm gegr. 1898. Am gamstag abend 9 Uhr im Lokal zum Zähringer Hof N Verſammlung aller aktiven Mitglieder. Alſo Turnerinnen, Turner, Zöglinge und Sänger erſcheint vollzählig, da es ſich um Erledigung wichtiger Fragen handelt. 5 Der Vorſtand. Koch Turnerbund„Zahn“ Sechenheim. Einladung. Die Turußkunde am Freitag Abend i findet von 745.—9 Uhr ſtatt. Anſchließend an die Turnſtunde iſt Probe der Sängerriege. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Die Leitung. Samstag Abend von 745850 Uhr Männerturen. Ich bitte um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Der Männerturnwart. Nach dem Männerturnen um 830 Uhe g findet eine Turnrats⸗Sitzung ſtatt. Wegen Wichtigkeii der Tagesordnung iſt das Erſcheinen jedes Turnratsmitgliedes erforderlich. Ich bitte um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Tußball-Geſellſchaft Seckenheim 1898. Morgen Fams tag Abend ½9 Uhr Spieler-Oersammlung der 1. und 2. Mannſchaft. ſcheinen erſucht Der Spielausſchuß. Badischer Bauernbund Ortsgruppe geckenhein. Heute Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im„Reichsadler“ betr. Saatkartoffel Umtausch Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jaudm. Ein⸗ u. Verkaufsgrusſſenſchaft. 1918er Pfälzer, Luzerner Kleeſamen kann im Lager abgeholt werden das Pfd. Mk. 14.— Diejenigen, welche Saatmais haben wollen, können ſich beim Lagerhalter anmelden. Wieder vorrätig Heute und morgen: Frisch gewässerts Stockfische Getrocknete Stockfische Versch. Sorten Suppen-Einlagen Maggi's Suppen- und Bouillon-Würfel Maggi's Suppenwürze. Zu Puddings und Kuchen: Johannisbeersaft, Gelatine, Sultaninen, Mandeln. Vanille,. Milchzucker, Oetkers u. Eiermanns Backpulver Natran, Eierpulver, Mandelwürze Verschiedene sorten Jamillen-Gees. Sehr gute Cigarren und Tabake. (Keine Mischware). Filiale Greulich& Herrschler Fried riehstr. 59. Um pünktliches und voll zähliges Er⸗ Cbangl. fürchenchor Fokonbelm. Heute Ab- ud ½9 Ayr Gesamt-Probe. 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