„. . der Hmtsblatt der Bürgermeisteramter ::.. ̃ĩò 9. Seckenheim, dwesbeim, eckarhausen und Edingen. 19. Jahrg. 2 2⁰ Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier 1 Durch die Poſt bezogen pro Ouartal Mk.— Grſcheint täglich mit Ausnahme der Dienstag, den 8. Hpril 1010 —— Tages ſchäu. Im Ruhrgebiet ſtehen bis jetzt 221 Zechen mit l 000 Arbeitern im Generalſ trek. Der polniſche VBerfaſſungsansſchuß beſchloß für die Pro⸗ nz Poſen balbigſt die Wahlen zum polniſchen Landtag aus⸗ eiben. Es follen in 4 Bezirken 42 Abgeordnete gewählt * N 1 5 7 5 5 Die Sinfeiner planen in Irland einen allgemei⸗ nen Streik auf kommuniſtiſcher Grundlage, der gleich⸗ zeitig einen nationaliſtiſchen Einſchlag haben ſoll. Wie Reuters Sonderkorreſpondent von verant⸗ wortlicher engliſcher Seite hürt, wird der Prälimi⸗ karfriedensvertrag am nächſten Mittwoch fertigge ellt ſein. i b Die offizielle ſozialiſtiſche Partei Italiens richtet im„Avanti“ die Aufforderung an die Alliierten auf Erfüllung der 14 Punkte Wilſons, andernfalls werde t nur der Generalſtreit über ganz Italien ver⸗ hängt werden, ſondern es wird auch mit der Aus⸗ zufung der Diktatur des Protetariats gedroht. Die Entente hat beſchloſſen, Odeſſa wegen Lebensmittel⸗ altes zu räumen, obwohl die Stadt militäriſch noch zu alten wäre. ach Meldungen aus Washington hat der Staats⸗ ſekretär für den Krieg, Baker, einer Sondergeſandt⸗ aft von den Philippinen im Auftrage des Präſi⸗ enten Wilſon mitgeteilt, daß er jetzt die Zeit für ge⸗ hen halte, dem philippiniſchen Volke völlige Un⸗ Adigkeit zu geben. 1 b Vom Volksheer. . f Von Oberſt Karl Egli. (Nachoͤruck verboten.) i In vielen Köpfen, die glauben republikaniſch ge⸗ . zu ſein, herrſcht heute noch ein ſtarkes Durch⸗ Wander von Begriffen über das, was Freiheit im d olksſtaate iſt und ſein muß, wenn die Zügelloſigkeit rer Einen nicht zur Unterdrückung der Andern füh⸗ don ſoll. Wieviel Deutſche ſind in die Schweiz ge⸗ demmen u. waren erſtaunt, daß in dem Lande, von V iſen Freiheit ſie ſich ein etwas verſchwommenes ild gemacht hatten, den Geſetzen ebenſo gehorcht erden muß, wie in einer Monarchie. Ja, daß bei genauerem Hinſehen der Staat in manchen Beziehun⸗ ſien in ſeinen Forderungen an den Bürger, nament⸗ 955 aber in deſſen Verhältnis zum Volksheer, viel eiter geht, als es in den meiſten anderen Staaten 5 r Fall iſt. Was hätte man im militariſtiſchen Preu⸗ en geſagt, wenn z. B. bei dem in der Reiterei ein⸗ geteilten Wehrpflichtigen zu Hauſe ſein Schwadron⸗ N erſchienen wäre und nachgeſehen hätte, wie der . ſein Pferd untergebracht, ſein Sattelzeug und lunen Karabiner aufbewahrt hat, u. falls nicht alles ſendnung war, eingeſchritten wäre. Und welche in eile iſt es nicht für die Wehrpflichtigen, daß An zwungen ſind, zu Hauſe ihre geſamte militäriſch, en ruſtung und Bewaffnung nicht nur aufzubewah⸗ 5 ſondern ſie unter perſönlicher Verantwortung jed in gutem Juſtande zu erhalten; ſie werden für 3580 Roſtflecken am Gewehr zur Rechenſchaft gezo⸗ berſteld mitſſen nicht nur die Koſten für die Wieder⸗ a ellung tragen, ſondern werden zudem bei jeder f ſich pläſſſgteit ſtrenge beſtraft. Den Inſpektionen muß nur 55 Mann ohne Vergütung unterziehen und nicht dun as: er muß auch noch einen Teil ſeiner Bellei⸗ ſtel 1 ſo die Leibſpäſche und die Fußbetleidung, ſelbſt dienenſo it es ein Irrtum zu glauben, daß im als fue ſelbſt die Forderungen geringer ſein dürfen, 3 einem anderen Heere. Wenn etwas Brauch⸗ kein geſchaſſen werden ſoll, darf im Schlußergebnis eſentlicher Unterſchied ſein mit anderen Wehr⸗ es engen. Vor dem Feinde wird nicht gefragt, ob mpft; Milj⸗ peer oder ein Feßendes Heer iſt. das fatſä auf dem Schlachtfeld entſcheidet allein die Suche Leiſtung. Dieſen Gedanken darf man bei Augen bafſung eines Voltsheeres nicht aus den der du, verlieren; das Ziel bleibt gleich, wenn auch ö sher d ein andere ſein kann, als der, auf dem man gur der geſucht hat, den Zweck zu erreichen. Nicht ſein der einzelne Soldat muß in den Waffen geübt den. audern er muß vor allem auch gehorchen kön⸗ der 9. der Milizleutnant muß ebenſo ſicher ſein, wie auf dertnant im ſtehenden Heere, daß ihm ſeine Leute Ganzen Ruf„Vorwärts“ nachfolgen, ſonſt iſt das 1914 frunbrauchbar. Als in den erſten Auguſttagen an 8 Elſaß die Geſchütze donnerten, wußken die konen Grenze aufmarſchierten ſchweizeriſchen Divi⸗ nicht, was die nächſten Stunden ihnen bringen u ſie waren ebenſo kampfbereit, wie die deut⸗ ruppen welche die Rheinübergänge hüteten. Um das Ziel eines kriegsbrauchbaren Volksheeres zu erreichen, iſt es vor allem notwendig, die Erzieh⸗ ung des ganzen Volkes zur Pflichttreue gegen den Staat. Sucht nicht jedermann, gleichgültig, ob hoch oder nieder, reich oder arm ſein Beſtes zu leiſten, ſo wird nichts weiter entſtehen, als eine Mißgeburt, die nichts nützt, ſondern nur ſchadet. Das deutſche Heer hat im Kriege manche Aenderungen erfahren, die es ſchon zu dem gemacht hatten, was man in der Schweiz unter Volkheer verſteht; was dann die Re⸗ volution brachte, war zum Teil eine Vernichtung des Volksheeres. Truppen ohne Mannszucht, deren Führer nicht darauf rechnen können, daß ihnen Ge⸗ horſam geleiſtet wird, Soldatenräte, die ſich in die Befugniſſe der Offiziere einmiſchen, können nicht an⸗ geſehen werden als Beſtandteile eines wirklichen Volksheeres. Das ſind Krankheitserſcheinungen, die ſo ſchnell als möglich geheilt werden müſſen, wenn die Wehrkraft des Landes nicht außer Rand und Band geraten ſoll. Die Mittel zur Geſundung können allerdings nicht allein aus dem Heere kommen, ſondern ſie müſſen aus der Geſamtheit des Volkes herauswachſen. Erſt wenn dieſes die Erkenntnis erlangt hat, daß Unord⸗ nung unter allen Umſtänden und rückſichtslos nieder⸗ geworden werden muß, dann wird auch die Kraft vorhanden ſein, die ſchlimmen Elemente zu überwin⸗ den und die Grundlagen zu ſchaffen für eine geſunde Weiterentwicklung des Volksheers. ö Zwiſchen Waffenſtillſtand und Friede. Der Durchzug der Armee Haller. Paris, 7. April. Nach einer Nachricht der Agence Havas aus Spaa werden die Truppen des Generals Haller auf der Eiſenbahnlinie Koblenz⸗ Gießen—Kaſſel—Halle Eilenburg—Kottbus—Liſſa⸗ Kaliſch, ſowie über Zettkin Königsberg nach Polen gebracht werden können. Außer dem Hauptabkom⸗ men wurde ein Sonderabkommen unterzeichnet, das die techniſchen Truppentransportfragen und die Art und Weiſe der Zahlung des Transports regelt. Revolution in Serbien? W. T B. Budapeſt, 7. April. Das Ungariſche Korr.⸗Bur. erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß in Fünfkirchen unter ſerbiſchen Soldaten die Re⸗ volution ausgebrochen iſt. In der Stadt wurden Plakate angeſchlagen, welche die ſerbiſche Republik proklamieren. Die Plakate ſchließen mit den Wor⸗ ten: Tod den Karageorgewitſchs! Arbeiterunruhen in Frankreich und Amerika. T. U. Bern, 7. April. Nach hier eingetroffenen Meldungen ſind in Südfrankreich und in Amerika große Arbeiterunruhen ausgebrochen, durch die auch die Lebensmittelverſorgung Deutſchlands in Frage geſtellt wird. Die Lage im Reiche. Jetzt ein Eienbahnerſtreit? Berlin, 7. April. Ein Teil der Eiſenbahn⸗ beamten hat neuerdings Gehaltsforderungen geſtellt und im Fall der Nichtbewilligung mit dem Maſſen⸗ ſtreik zum 10. April gedroht. Im Augenblick würde ein Stilliegen unſeren Eiſenbahnen von den ſchwer⸗ ſten Folgen begleitet ſein, da die Entente nur unter der Bedingung von der Landung in Danzig Abſtand genommen hat, daß die Eiſenbahntransporte der pol⸗ niſchen Truppen durch Deutſchland glatt und ſchnell verlaufen. Tritt in den Transporten eine Stockung ein, ſo hat ſich die Entente ausdrücklich die Landung in Danzig vorbehalten. Abgeſehen von allen wirt⸗ ſchaftlichen Nachteilen, die ein ſolcher Streik hat, müßte ſchon der außfenpolitiſche Geſichtspunkt genü⸗ gen, um ihn unmöglich zu machen. Der Streik im Ruhrgebiet. Das Schickſal unſeres Vaterlandes ruht jetzt zum großen Teil in den Händen der Bergarbeiter des ganzen Ruhrgebiets, und es ſind bange Stunden, die wir im Hinblick auf die allernächſten Ereigniſſe durchleben müſ⸗ ſen. Gewiß nicht leichten Herzens hat ſich die Regierung entſc! en müſſen, über das geſamte Ruhrgebiet den Bela, ngszuſtand zu verhängen, und ſie richtet ſo drin⸗ gende Worte an den geſunden Sinn der Bergarbeiter, daß dieſe Worte, wenn noch eine Spur von Verſtand in den Köpfen der Irregeleiteten herrſcht, ſchwerlich überhört werden können. Das Traurige bei der ganzen Sachlage iſt, daß die Mehrheit der Arbeiter von einzelnen gewiſſen⸗ loſen, verbrecheriſchen und noch dazu ausländiſchen ſpar⸗ takiſtiſchen und bolſchewiſtiſchen Agitatoren verhetzt und verfrüht wird, ſo daß es einer kleinen Mehrheit gelingt, die Mehrheit zu terroriſieren und in Schach zu halten. Vorläufig ſetzt die Regierung den arbeitsunluſtigen Ar⸗ Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſ checkkonto: 8— 1 No. 88 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. beitern die Entziehung von Nahrungsmitteln entgegen, es geht alſo hart auf hart. Hoffen wir, daß die Arbeiter Vernunft annehmen!. Generalſtreik. T. U. Düſſeldorf,. April. Die hieſige Ge⸗ neralſtreik⸗Kommiſſion hat ſoeben den Beſchluß ge⸗ faßt, daß morgen, Sonntag, mittag 12 Uhr der Ge⸗ neralſtreik als Maßnahme gegen die Regierung be⸗ ginnen ſoll. Der Beſchluß wurde mit 16 gegen 6 Stimmen angenommen. Vom Streik ausgenommen iſt die ſtädtiſche Feuerwehr, das Waſſerwerk, die Le⸗ bensmittelverſorgung, das Sanitäts⸗ und das Si cherheitsweſen, ſowie der Schlachthof. Reichsregierung und Handlungsgehilfen. Am 3. Februar 1919 hat die Reichsregierung eine Ver⸗ drdnung erlaſſen. die von weittragender Bedeutung für die kaufmänniſchen Angeſtellten iſt. Nach§ 518 der Reichs ver⸗ ſicherungsordnung können die geſetzlichen Krankenkaſſen zur Abführung von vier Fünftel des Arbeiter⸗Beitragsan⸗ teils für die bei Erſatzkaſſen verſicherten Angeſtellten an die Erſatzkaſſen verpflichtet werden. Dieſe Beſtimmung foll in Wegfall kommen. Das bedeutet, daß die geſetzlichen Kaſſen in Zukunft ohne jedwede Gegenleiſtung die Beitragsanteile der Arbeitgeber auch für die Angeſtellten einziehen können, die gar nicht bei ihnen verſichert ſind. Darin liegt eine un⸗ geheure Schädigung der Handlungsgehilfen. Die erwähnte Regierungsverordnung wird den Erſatz⸗ kaſſen das Weiterbeſtehen nicht nur erſchweren, ſondern ge⸗ radezu unmöglich machen. Ueber die große Schädigung, der 250 000 in kaufmänniſchen Eeſatzkaſſen Verſicherten aus⸗ geliefert werden ſollen, iſt die Regierung ohne weiteres hin⸗ weggegangen. Im Gegenſatz zu der von ihr ſonſt regel⸗ mäßig beachteten Gepflogenheit hat ſie vor Erlaß dieſer Be⸗ ſtimmung, die von ſo einſchneidender Bedeutung iſt, die be⸗ teiligten Kreiſe nicht gehört. Der Gewerkſchaftsbund kauf⸗ männiſcher Angeſtelltenverbände(G. K. A.), hinter dem über eine halbe Million Angeſtellte ſtehen, hat in einer Eingabe an die Nationalverſammlung die Stimmung der kaufmän⸗ niſchen Angeſtellten zum Ausdruck gebracht und die National⸗ verſammlung gebeten, die Reichsregierung zur Aufhebung der die Erſatzkaſſen erdroſſelnden Beſtimmungen. ver⸗ au laſſen. rde.= eee Der dritte Umſturz in Bayern. München, 5. April. In einer geſtern vom Zen⸗ tratrat einberufenen Verſammlung im„Löwenbräu⸗ keller“ erklärte Dr. Wadler, die Aufgabe der nächſten Tage und Stunden heiße: Beſeitigung der Parteien, Einigkeit des geſamten Proletariats, Generalſtreik, Ausrufung der Räterepublik und Verbrüderung mit dem ruſſiſchen und ungariſchen Proletariat. Dieſe Erklärungen wurden von der Mehrheit ſtürmiſch be⸗ grüßt. Der Vorſitzende des Zentralrats, Niekiſch, betonte, daß das nordbayeriſche Proletariat den Losreißugnsbeſtrebungen des nordbayeriſchen Kapi⸗ talismus einen Strich durch die Rechnung machen werde. Die Ausrufung der bayeriſchen Räterepublik werde in ganz Deutſchland vorbildlich wirken und den Ausbruch der Räterepublik zur Folge haben. Der Zentralrat habe für heute vormittag die geſamten Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenausſchüſſe, ſowie die Betriebsräte und die Delegierten aller Verbände zu einer großen Verſammlung im Hofbräuhaus auf⸗ gerufen, in der die politiſche Lage erörtert werden würde. Nürnberg, 7. April. Die heute hier tagende Mit⸗ gliederverſammlung des Sozialdemokratiſchen Ver⸗ eins Nürnberg erklärte ſich aus politiſchen und ge⸗ ſchäftlichen Gründen gegen die Einführung der Räte⸗ republik im Volksſtaate Bayern. Sollte ſich die Mehrheit der Bevölkerung trotzdem für die Räterepu⸗ blik entſcheiden, ſo bleiben die Mitglieder des ſozial⸗ demokratiſchen Vereins neutral, um im Intereſſe des Volksganzen der zukünftigen Regierung keine Schwie⸗ rigkeiten zu bereiten. Die Verſammlung verlangt aber von allen Mitgliedern, daß ſie jede Uebernahme von Regierungs- und Verwaltungsſtellen ablehnen und damit die volle Verantwortung denen überlaſſen, die der bisherigen Regierung eine geordnete Fort⸗ führung der Geſchäfte unmöglich machen. Räterepublik Bayern. Ausrufung der Räterepublik in Bayern. T. u. München, 7. April, 1 Uhr nachts. Nach Mitternacht wurde im Wittelsbacher Palais in Anweſen⸗ heit des Münchener Zentralrates, ſowie von Vertretern der 3 ſozialiſtiſchen Parteien und des revolutionären Ar⸗ beiterrates die bayeriſche Räterepublik ausgerufen. In den früher von der Königsfamilie bewohnten Räumen herrſcht ein reges Treiben. Eine Proklamation. W. T. B. München, 7. April. Die Korreſpondenz Hoffmann verſendet amtlich folgendes Telegramm an ſömtliche Arbeiterräte Bagerns: Das werktätige Volk Bayerns hat ſeine Parteiungen überwunden und ſich zu c einem mächtigen Einheitsblock gegen jede Ausbeutung zuſammengeſchloſſen. Das Volk übernimmt die ganze Staatsgewalt. Der Landtag iſt aufgelöſt. Anſtelle der Miniſter treten die Beauftragten des Volkes. Die Ar⸗ beiten werden fortgeſetzt. Alle Angeſtellten und Beam⸗ tenverbände haben ſich mit den Arbeitern ſolidariſch er⸗ klärt und gewährleiſten den Schutz und den Fortgang der Ruhe und Ordnung. Alles gehört der Gemeinſchaft. Jede ſelbſtändige Sozialiſierung iſi ausgeſchloſſen. Die Arbeiter⸗ und Soldatenräte haben die Pflicht, für Schutz und ruhige Entwicklung zu ſorgen. Sie übernehmen die örtliche Gewalt. Montag den 7. April iſt nationaler Feiertag. Die Arbeit ruht. Die Unternehmen für Nah⸗ rungsmittel, Licht, Heizung für das Volk abeiten weiter. gez. Nikiſch. — Südbayern für die Räterepublik. W. T. B. München, 7. April. Der Gautag der ſo⸗ zialiſtiſchen Partei Südbaherns hat mit 40 gegen 13 republik zu⸗ Kommuniſten an der Durchführung mitarbeiten wollen. Baden und Wörttemberg. Karlsruhe, 7 In der Oeffentlichkeit und in der Preſſe wird die Frage einer Vereinigung Badens mit Wi mberg lebhaft er⸗ Irtert. Eine sffizielle Aeußerung aus Regierungskreiſen oder dem badiſchen Parlament liegt noch nicht vor. Sie iſt wohl auch vorläufig nicht zu erwarten. Dagegen hat die ſozd. Fraktion der badiſchen Nationalverſammlung mit bad. ſozd. Abgg. der deutſchen Nationalverſammlung eine Ausſprache gehabt, die zu einer grundſätzlichen Entſchließung in der wichtigen Frage nicht führte, in der jedoch ſechs Mitglieder der Fraktion beſtimmt wurden, die, unterſtützt von den bad. ſozd. Reichstagsabgeordneten, mit den württbg. ſozd. Par⸗ tariern verhandeln ſollen. In einer am Freitag in Karlsruhe abgehaltenen Ver⸗ 1 der Zentrumspartei, in welcher Abg. Wiedemann⸗ al über die neue Gemeindewahlordnung und Abg. Dr. Schofer über die neue Verfaſſungsfrage ſprachen, kam der letztgenannte Redner auch auf die Vereinigungsfrage zu sprechen. Er betonte dabei, daß die Anſichten im Land in dieſer Angelegenheit recht verſchieden ſeien; die widerſtre⸗ bende Haltung von Karlsruhe könne nicht ausſchlaggebend ſein. Abg. Köhler, der Leiter dieſer Verſammlung, ſprach ich am Schluſſe ganz ablehnend gegen dieſe Vereinigung aus. Gegenüber den bisher faſt ausſchließlich ablehnenden Stimmen kommen in der Preſſe jetzt auch befürwortende zur Sprache. Ganz erklärlich iſt es dabei, daß der„Pforz⸗ heimer Anzeiger“ in einem Leitartikel für die Vereinigung der beiden Staaten eintritt. Pforzheim erhofft mit Recht von einem ſolchen Einheitsſtaate große Vorteile. fas Baden un den Dachbargebleten Zeitgemäße Betrachtungen. Wenn ehedem der Frühling kam— mit ſeinem Zauber⸗ ſtabe— und feine Herrſchaft übernahm,— dann ſank das Leid zu Grabe.— Doch heute ſagt man ſorgenvoll:— Man weiß nicht, was noch werden ſoll.— Wann wird ſich alles wenden,— den Wirrwarr zu beenden?—— Denn was man hört und was man lieſt,— iſt grade nicht erſprießlich, — und felbſt der größte Optimiſt— wird unwirſch und ver⸗ drießlich.— Im deutſchen Lande herrſcht die Not,— die deutſche Oſtmark iſt bedroht,— denn eifrig wirkt der Pole, — daß er ſich Danzig hole!—— Was iſt des Deutſchen Va⸗ terland?— Wo iſt ſein Stolz geblieben,— da jeder Feind mit rauher Hand— kann ſchalten nach Belieben.— Längſt kommen Graz und Ratibor— dem Tſchech⸗Slowaken böh⸗ miſch vor— und erbberechtigt wähnen— in Schleswig ſich die Dänen.—— Europa hat noch keine Ruh— und ſoll ſie nicht bekommen,— es gährt und brodelt immerzu,— das kann der Welt nicht frommen.— Im Oſten wird mobiliſiert, rr das Bolſchewiſtenheer marſchiert,— noch eh' wir es ver⸗ ntuten,— die Welt zu überfluten!—— In Ungarn liegt die Politik— beim Proletariate,— es zieht die Sowjet⸗ Republik— die Räte nun zu Rate— und warnend tönt's 550 Seineſtrand:— Wenn man den Bogen überſpannt,— ann kommt's zu ſolchem Schluſſe,— den Vorteil hat der Ruſſe!—— Das mögen in Paris die Herrn— beherz'gen und bedenken!— Es bleibt der Frieden leider fern,— will man zu ſehr uns kränken.— Auch ſei die Forderung geſtellt, — daß ſchleunigſt die Blockade fällt,— erſt dann wird Brot und Frieden— den Darbenden beſchieden.—— Nun weht ein friſcher Frühlingswind— und mindert unſer Bangen, — die Lebensmittelſchiffe ſind— bereits in See gegangen. — O wären ſie erſt wieder da— mit Ladung von Amerika, — Speck, Weizen und ſo weiter,— das tät uns gut! 5 Ernſt Heiter.“ —„Kaltes Blut!“ Das eben erſchienene Blatt des Bad. Bauernvereins enthält eine Mahnung an die Land⸗ wixrte, kaltes Blut zu bewahren Das Bauernvereinsblatt weiſt darauf hin, daß auch die Landwirte in dieſen unſicheren Zeitläuften beginnen, nervös zu werden, und daß einigen ſchon der Gaul durchgegangen iſt, wenn der Kontrolleur gar zu oft kam oder ein Kommͤnalverband ſo langſam zahlte. Eines ſei ſicher: niemand ſei in ſeiner perſönlichen Frei⸗ heit mehr beſchnitten als der Landwirt, deſſen ſchönſte Zu⸗ kunftshoffnungen einen jähen Sturz erfahren hätten. Des⸗ halb ſei kaltes Blut notwendig. Faſſen wir uns, ſo ſchreibt das Blatt, nur kurze Zeit noch in Geduld, dann wird das Märchen vom„freien Bauer“ wieder zur Wahrheit werden und kein Berufsſtand wird uns ſeine Anerkennung ver⸗ fſagen können, wenn wir ſpäter für unſere Intereſſen ſtrei⸗ ten. Das Bauernvereinsblatt betont dann aber noch nach⸗ drücklich, daß man die Geſchehniſſe an einzelnen Orten nicht für den Ausfluß der Stimmung aller badiſchen Land⸗ wirte betrachten dürfe, die überwiegende Mehrheit der Bauern hätte vielmehr nichts gemein mit einigen Standes⸗ genoſſen, deren jugendliche Unbedachtheit dem ganzen Bauernſtand ſchweren Schaden bringen kann. * Karlsruhe, 6. April. Der badiſche Landesbauernrat hat, wie man hört, die Bezirksbauernräte zu einer Landes⸗ verſammlung nach Karlsruhe auf Donnerstag den 10. April 5. J. zur Beſprechung wichtiger Angelegenheiten eingeladen. * Karlsruhe, 7. April. Der Bad. Landesfeuerwehrver⸗ band hat bei dem Miniſterium des Innern den Antrag ein⸗ gebracht, es ſollte in die neuzuſchaffende Gemeindeordnung eine Beſtimmung aufgenommen werden, wonach die Gemein⸗ den veranlaßt werden, alle Einwohner, deren Objekte nach geſetzlicher Vorſchrift gegen Feuersgefahr zu ſchützen ſind, der Pflicht⸗ oder der freiwilligen Feuerwehr beizutreten * Pforzheim, 7. April. Die Unterſuchung über den Ur⸗ ſprung der Typusepidemie in Pforzheim hat nach einer Blät⸗ termeldung folgendes ergeben: Der Inhalt einer Abort⸗ grube eines zu Waldrennach gehörenden Hauſes, in dem ſich im mar vier Typhuskranke befanden, wurde auf eine Wieſe oberhalb des Quellgebietes im Gröſſeltal gebracht und bat dann durch die ſchlechte Bodenfiltration und durch die Schneeſchmelze die in die Pforzheimer Waſſerleitung flis⸗ bende Quelle verſeucht. s Pforzheim, 6. April. Der Nut nach Lebeng mitteter für 4 1 die Typhuskranken iſt nicht unerhörk verhallt. Aus den Or⸗ ten Bühl, Ulm, Bühlertal, Vimbuch und Ottersweier ſind mehrere tauſend Eier hierher geliefert worden, die unent⸗ geltlich an die minderbemittelten Kranken verteilt wurden. ** Offenburg, 7. April. In Linx iſt die ſeither aus wei⸗ ßen franzöſiſchen Truppen beſtehende Beſatzung durch Far⸗ bige erſetzt worden. Die Schwarzen ſind im allgemeinen auf die Franzoſen ſehr ſchlecht zu ſprechen und von den franzöſiſchen Offizieren werden ſie mit der Reitpeitſche und Fußtettten behandelt. Das Verhalten der Schwarzen gegen die Einwohnerſchaft ſoll anſtändig ſein. e Freiburg, 7. April. Erzbiſchof Dr. Nörber hat einen Aufruf erlaſſen, in welchem die Landbevölkerung aufgefor⸗ dert wird, auch in dieſem Jahre für unterernährte Stadt⸗ kinder Landaufenthalt gewähren zu wollen. Wie in dem Aufruf geſagt wird, konnten Dank der großen Opferwillig⸗ keit guter Familien auf dem Lande in der Erzdiözeſe Frei⸗ burg allein durch Vermittelung der Caritas in den Jahren 1916/18 insgeſamt 6800 Kinder die Wohltat eines Landauf⸗ enthalts erfahren. Der Erzbiſchof ſpricht allen Familien, welche Stadtkinder aufgenommen haben, ſeinen Dank aus. Für die Kinder, bei denen der Mangel an Lebensmitteln leicht zu Erkrankungen führen kann, ſoll auch im laufenden Jahr der Landaufenthalt fortgeſetzt werden. Der Caritas⸗ verband wird die Durchführung wieder in die Hand nehmen. — Die Neuregelung der Einkommenſtener. Bei vielen Steuerpflichtigen ſcheint eine unbegründete Beunruhigung wegen der Zuſchläge der bisherigen Ein⸗ kommenſtener zu beſtehen. Zur Aufklärung diene folgen⸗ des: Die Einkommen von 900 bis 2400 M. waren bisher aus ſozialen Gründen nur mit ihrem Normalſtenerſatz pflichtig. Dies gilt auch für das Jahr 1919. Wer alſo z. B. 900 M. Einkommen hat, zahlt 5,50 M. Steuer, wer 1000 M. Einkommen hat, zahlt 8 M., wer 1600 M. Einkommen hat, zahlt 21 M., wer 2200 M. Einkommen hat, zahlt 35 M. Von 2400 M. Einkommen ab wurden bisher ſchon Zuſchläge zum Normalſtenerſatz erhoben, und zwar je nach der Höhe des Einkommens von 5 bis 65 v. H. Zu dieſen bisherigen Zu⸗ ſchlägen werden nun für 1919 aus bekaunten Gründen noch⸗ mals 20 v. H. Nachſteuer erhoben. Der 1919er Steuerzettel enthält bis jetzt nur die Steuerſchuld ohne den 20prozen⸗ tigen Zuſchlag. Dieſer Zuſchlag kommt erſt ſpäter im Nach⸗ erhebungswerfahren zum Einzug. Alles Nähere eraibt ſich aus nachſtehender Tabelle: 25 a Einkomm. No. walftenetſ. Steuet bis her künftig 5 2 400 M. 40 M. 125 v. H. 50. M. 46 Mr.— 125 v. H. 57,50 M. 52 M.— 125 v. H. 65,— M. 60 ML H.= 68,— M. 125 v. H. 75,.— M. 81 M. 285,05 M. 125 v. H.= 101,25 MN. 103 M. 113,90 M. 130 v. H. 133,90 Ml. 130 v. H.= 179,40 M. 135 v. H.= 236,25 N. . 140 v. H.= 352,80 M. 340 M.. H.= 425,— M. 145 v. H.= 498, Pl. 750 M. H.= 975, M. 150 v. H. 2 1125,— M. Von etwa 380 000 Steuerpflichtigen trifft der 20prozentige Zuſchlag nur etwa 100 000 Pflichtige. Außer dieſem Zu⸗ ſchlag zur Einkommenſteuer kommen von 5000 M. Vermö⸗ gensſteueranſchlaa an ſtatt 11 v. H. nun 13 v. H. Vermögens⸗ ſteuer zur Erhebung ſo daß bei 10000 M. Steueranſchlag ſtatt 11 M. für 1919 13 M. zu zahlen ſind. N 171.80 M. 5.= 201,25 M.. 5.= 302,40 M. 00 M. 138 M. M. 175 M. 252 M. Eine Leſerin unſeres Blattes ſtellt uns die folgenden Ausführungen zur Verfügung, die aus dem Briefe ihrer Schwägerin, wohnhaft auf einem kleinen Bauernhofe bei Aachen⸗Forſt, entnommen ſind. Es heißt in dieſem Briefe: Am 14. Februar 1919 waren abends ſechs Belgier hier und haben uns gauz furchtbar beraubt. Ich kann Euch die ganze Geſchichte nicht ſchreiben. Anfangs waren ſie ganz nett; aber als ſie gegeſſen hatten, machten ſie ſich zu Herren im Hauſe. Sie zogen alle gleich den Revolver und ſagten, ſtie müßten nachſehen, ob Waffen hier wären. Heinz ſagte gleich:„die haben wir nicht im Haus“ und wollte mitgehen. Er wurde zurückgeſtoßen. Es gingen 4 nach oben und 2 blie⸗ ben bei uns. Ihr könnt Euch denken, wie es uns war. Wir hörten die armen Kinder ſchreien und alles aufbrechen; und wenn einer von uns ſprechen wollte, wurden wir ganz ſchreck⸗ lich geſchlagen. Als ſie nun ſo eine Stunde oben geſucht hat⸗ den, kamen ſie und wollten uns totſchießen, wenn wir nicht all unſer Geld heraus gäben. Ich wollte ihnen das Geld zeigen; aber ich ſah zu meinem größten Schrecken, daß un⸗ ſere Schränke leer waren. All unſer Geld, unſere guten Kleider, mein Brautkleid, alle die ſchöne Wäſche, die noch im Band war, unſere guten Schuhe, die Taufſachen und Kleidchen von den Kindern, Strümpfe und ſämtliche Gold⸗ ſachen, ſogar die Trauringe haben ſie uns von dem Finger genommen. Da waren ſie nicht mit zufrieden; ſie ſchlugen Heinz und begoſſen ihn mit Petroleum und wollten ihn ver⸗ brennen. Zum Schluß banden ſie uns allen die Hände und Füße zuſammen und ſetzten uns in den Keller. Dann ſag⸗ ten ſie, jetzt würden wir alle zuſammen totgeſchoſſen, und das Haus in Brand geſteckt. Ich ſagte zu Heinz und Paul: fetzt müſſen wir auch ſterben.„Die Kinder ſind auch ſchon tot“, ſagte einer von ihnen. Da kann ich Dir ſagen: wir ha⸗ ben den letzten Heller gegeben. Es war um 1 Uhr nachts, als ſie gingen. Den ſchweren Herd ſetzten ſie vor die Keller⸗ tür und das Schloß davor. Nun ſaßen wir armen Menſchen gebunden im Keller. Wir hörten, als ſie bepackt fortgingen und konnten nicht los. Mit Mühe hat einer den andern losgemacht und nun konn⸗ ten wir noch nicht heraus. Da hat Heinz ein Loch in die Wand gebrochen. Wir waren alle ſteif vor Schrecken. Wir gingen zuerſt zu den Kindern; die lebten Gott ſei Dank noch. Wenn ich an die guten Sachen denke, habe ich keinen Mut mehr. Ich habe hier und da was für uns und die Kin⸗ der zum Anziehen bekommen. Nicht einmal ein Tiſchtuch oder ein geſticktes Deckchen haben ſie uns gelaſſen. Wir hatten keine Uhr mehr im Hauſe. Aber jetzt muß man Gott danken, daß wir noch leben. Es vergeht wohl keige Stunde, wo wir nicht daran denken. Wir haben einige Tage mit den Kindern bei mei⸗ nen Eltern geſchläfen. Ich konnte mich hier im Hauſe nicht aufhalten. Keine Schublade blieb im Schrank, alles konn⸗ ten ſie brauchen. Ich muß mich jetzt mit allem behelfen. Es kommen hoffentlich wieder gute Zeiten. 5 (Dieſe Mitteilungen geben einen getreuen Spiegel ab für die Kultur der„Kämpfer für Freiheit und Menſchen⸗ rechte“, unter welchem Schlachtruf ja bekanntlich die Belgier mit den Ententeſtagten den Kampf gegen das„Hbarbariſche“ Deutſchland führten. Mit ſolchen Gegnern gibt es für uns allerdings keine Gemeinſchaft.) ene eee ie. er- ..,. 2 Bücherschau. Solf, Dr. H. W. Kolonialpolitik. Mein politiſches Ver⸗ mächtuis. Preis 2,40 M. Verlag von Reimar Hobbing, Ber⸗ lin SW. 61.)— Außerordentlich zeitgemäß, als das Buch des Tages, erſcheint das kolonial⸗politiſche Vermächtnis Dr. Solfs, der in der Zeit des Krieges und der Revolution ſelbſt an der Spitze des Kolonialamts geſtanden und zu den älteſten und erfahrenſten deutſchen Kolonialbeamten gehört. Mit der ihm eigenen vornehmen Sachlichkeit vertrit Exz. Solf, feſt auf dem Boden der früher von ihm in vielen ge⸗ haltvollen Reden bekundeten kolonial⸗politiſchen Bekennt⸗ niſſe ſtehennd, Deutſchlands koloniale Rechte und Anſprüche. In überzeugender Weiſe legt er die wirtſchaftliche Notwen⸗ digkeit dentſchen Kolonfalbeſitzes dar. Getreu ſeinem alten Leitſatz„Koloniſieren iſt miſſionſſiezen“ widmet er fit Nilbe⸗ ind Belbarchſür dcldiſher Sobaen. Dazu genügten Verträge nicht, es müſſe 7 7 den kulturpolkitiſchen Gemeinſchaftsaufgaden in den nialgebieten eingehende Betrachtung. Dr. Solf lehnt das entſchiedenſte die Militariſterung Afrikas ab; er it mit Nachdruck für eine gerechte Verteilung der Kolonie, gebiete unter Berückſichtigung der kolonialen Bedürfn und der bereits erprobten kolonialen Fähigkeiten Deulſo lands ein. Dr. Solfs kolonialpolitiſches Vermüchtnis m, ſpricht wertvollſte Dienſte zu leiſten für die einmütige 10 tretung der kolonialpolitiſchen Anſprüche Deutſchlands 17 Hinblick auf die kommenden Friedensverhandlungen und die Ausmerzung jener gegneriſcherſeits verbreiteter Legen den, die ſich der Erfüllung unſerer kolonialen Rechte in d Weg ſtellen wollen. Die Sihrift gibt jedem Deutſchen eine Leitfaden für die Wiebereinfetzung Deutſchlands in die gebührende Stelle unter den Trägern kulturpolitiſcher 0 meinſchaftsarbeit. Die Männer der nenen beadiſhen Kegierung. Staatspräſident Anton Geiß ſtammt aus Netten bach Bayern, wo er am 11. Auguſt 1858 als Sohn eines Laß, wirts geboren wurde. Er beſuchte dort die Volksſchule, lernte dann das Schreinerhandwerk Seine Fahrten Schreinergeſelle führten ihn durch die ſüddeutſchen Stal bis in die Schweig und dann nach Mannheim zurück er im Jahre 1895 eine Gaſtwirtſchaft übernahm. Schon jungen Jahren hatte er ſich den Beſtrebungen der so demokratiſchen Partei zugewandt. Bald nahm er in“ eine führende Stellung ein, wurde in Mannbeim 189 den Bürgerausſchuß gewählt, errana ſich 1898 ein Mandal der 2. bad. Kammer, der er ſeitdem mit einer geringen“ terbrechung bis zum Sommer vorigen Jaßres angeb Hier wurde er im Jahre 1900 zum 1. Vizepräsidenten! auf der Landtaastagung 1917/18 zum 2. Vizepräſidenten wählt. In der ſozialdemokratiſchen Parteiorganiſation„ kleidet er ſchon ſeit Jahren das Amt des Vorſitzenden Jandesorganiſation für Baden. Als am 9 November die alte Regierung geſtürzt wurde, wurde Anton Geiß! Poſten des Miniſterpräſidenten in der vorläufigen Re rung übertragen. Der Miniſter des Aeußern Hermann Dietrich iſt am Juli 1879 in Prechtal in Baden geboren. Nach Beſuch Lörracher Gumnaſiums und der Univerſtätten Straßbe Baſel, Göttingen und Heidelberg trat er 1901 in den Staatsdienſt ein, dem er aber ſchon nach vier Jahren w entſagte, um im Dienſt der Stadt Karlsruhe eine Ren ratsſtelle zu übernehmen. Im Jahre 1908 war ſeine zum Bürgermeiſter von Kehl erfolgt und 1914 war er Oberbürgermeiſter nach Konſtanz berufen worden, ein Poſten, den er bis vor wenigen Tagen bekleidet hatte. 10 1911 ab gehörte Miniſter Dietrich als Mitalied der nate Partei der Zweiten Kammer an. Bei Bildung der* Volksregierung war ihm das Amt des Miniſters Aeußern übertragen worden, mit dem er fetzt wiede! betraut worden iſt. 5 N Der neue Miniſter des Innern Adam Nemmele vor der Revolution Redakteur der Mannheimer„Bo ſtimme“. Als Müllersſohn am 2g. Juli 1877 in Altneu g, in Baden geboren, hatte er ſelbſt nach Beſuch der 0 ſchule in Ludwigshafen das Müllerhandwerk erlernt betätigte ſich ſpäter im Mühlenarbeiterverband. Im 1908 trat er in die Schriftleitung des Mannheimer demokratiſchen Organs ein. in dem er beſonders den diſch⸗politiſchen Teil bearbeitete. Seit 1911 iſt er Stan in Mannheim. Als die Revolution ausbrach, tb 7 Miniſter Remmele die Leitung der Arbeiter⸗ und Soldan räte, die ihn zum Vorſitzenden ihrer Landeszentrale we ten. Bei der Wahl des Präſfbiums der badiſchen Nalihe verſammlung wurde Remmele der Poſten des 1. Vizen“ denten übertragen. 8 ö Kultus⸗ und Unterrichtsminiſter Hermann Haun ſtammt aus Lahr, wo er am 22. Juni 1876 geboren wi Er beſuchte die Volksſchule und das Gymnaſium ſeinen burtsſtadt, wandte ſich zuerſt dem Studium der Baule nieurwiſſenſchaft und dann der Naturwiſſenſchaft zu f trat 1902 in den höheren badiſchen Schuldienſt ein. Jahre 1906 war ſeine Ernennung zum Profeſſor elch Seit 1909 gehörte er als Mitglied der Fortſchrittl. A vartei der Zweiten Kammer an. Den Krieg machte ſter Hummel im Feldarttllerie⸗Regiment Nr. 27 mit. f der vorl. Regierung war er Stellverteter des in für militäriſche Angelegenheiten. ein Finanzminiſter Karl Joſeph Wirth iſt als Sohn Maſchinenmeiſters am 6. September 1879 in Freiburg ö boren worden. Dort beſuchte er auch die Scnen ung Univerſität und promovierte als Dr. der Poiloſophez 0 Jahre 1903 trat er in den höheren Schuldienſt unſere des ein. In die Zweite badiſche Kammer wurde ah Jahre 1913. in den Reichstag im Jahre 1914 gewählt! Parlamenten gehörte Dr. Wirth bis zum Ausbrnſe Revolution an. Im Kriege betätigte er ſich in der Krankenpflege. Das Amt des Miniſters der Finana 14 er in der vorl. Regierung verſah. iſt ihm jetzt ernen tragen worden. eglett Juſtizminiſter Guſtar Trunk, der in der vorl. R 2 das neugebildete Miniſterium für Ernährungsweſ jetzt wieder: wegfällt, leitete iſt am 24. Juli 1871 ie prechtsweier bei Raſtatt geboren worden. Er beg 1 dortige Volksſchule, wo ſein Vater als Lehrer ta l Nach Abſolvierung des Raſtatter Gum naſtums 115.% Miniſter Trunk an den Univerſitäten Heidelberg Kal, lin und ließ ſich im Jahre 1900 als Rechtsanwalt ir ruhe nieder. Während des Krieges war er bei einer ſturm⸗Infanterie⸗ Abteilungen eingezog. tig. trumspartei war Guſtav Trunk ſchon ſeit Jahren tat f wurde von ihr in den Karlsruher Stadtrat gewann ee iſt auch ſchon längere Zeit Vorſitzender des Ortsaus der Zentrumspartei Karlsruhe. hel Das neue ſoziale Miniſterium wird künfng der bin Verkehrsminiſter Leopold Rückert leiten. Er iſt den N00 Miniſter der neuen Regierung, denn er wurde au es 6 1881 in Karlsruhe geboten, Hier beſuchte er die Vor und erlernte das e Der gewerkſcha au Bewegung ſchloß ſich Miniſter Rückert ſchon iche 17 Jahren an. Er war mehrere Jahre Vorſitzender 91900 vereins der Bauſchloſſer und übernahm im Jahre 17% Stelle des Geſchäfte führers des Metallarbeiterve 1 für den Bezirk Karlsruhe. Als Mitalied der ſon zu kratiſchen Partei wurde er 1909 in den Karlsruher ö ausſchuß gewählt. 2 Die Rheinfrage. 1 Im Elſaß wird Stimmung für die vl legung der Rheingrenze auf das rechte Wehe, gemacht unter gleichzeitiger Forderung der. tragung der ganzen Waſſerkraft des Rheins 9e ſel bis Straßburg an Frankreich. Auch die Abe der Hüningen gegenüberliegenden Schuſtert e, Frankreich wird verlangt. Die Hauptträgerin ö Forderung iſt die„Societs induſtrielle de Mulſ 2 in Mülhauſen. In einer Eingabe an die fr chaft 14 Regierung bekämpft die genanmte Geſellſ 1 Schiffbarmachung des Oberrheins, da a Schweiz und eventuell Baden Intereſſe an der fahrt hätten. Für den Bedarf der fra Schiffahrt genügten die bisherigen Kanäle im die ausgebaut werden müßten. Es ene ſich Frankreich die Waſſerkraft ausſchl* * die Rheingrenze auf däs rechte Uſer verlegt werben. Was in dieſer Eingabe befonders auffällt, iſt die Stellungnahme der Mülhauſer Fabrikanten gegen die Schweiz. Gerade in Basler Kreiſen genoß Frankreich in letzter Zeit gewiſſe Sympathien, die der falſchen Auffaſſung entſprangen, dem„Siege“ ) Frankreichs ſei die Internationaliſierung der Rheinwaſſerſtraße zu verdanken, aus der Baſel den größten Nutzen ziehen werde, weil es am Ende die⸗ ler Waſſerſtraße liege. Wir kennen Frankreich und die Elſäſſer Fabrikanten beſſer. Frankreich wird zum Ausbau der Waſſerſtraße nach Baſel keinen Fin⸗ ger rühren, ſchon weil ihm dazu die Kräfte fehlen und im Elſaß wird man nach der Vertreibung der Altdeutſchen nicht einmal Straßburg und ſeinen heinhafen auf einer einigermaßen befriedigenden Höhe halten können! Schwere bolſchewiſtiſche Niederlage. a Berlin, 5. April. A. ns London haben die Truppen des Gene⸗ as Shluros bei der Einnahme von Wladikaskof Naukaſtest) die 100 000 Mann ſtarke bolſchewiſtiſche e pöllig geſchlagen. Ueber 50 000 Gefangene wurden gema zt, 13 Panzerzüge, 100 Lokomotiven, 9 Geſchütze, 350 Maſchinengewehre und viel Mate⸗ Kal erbentr! . Der Rat der Vier vertagt. * Geuf, 5. April. Wie aus Paris gemeldet * d, beſtehen unter den Oberhäuptern der Pariſer Kon⸗ dag e. Clemencean, Lloyd George, Orlando, Wilſon, ch wie vor eruſte Gegeuſätze, die unüberbrückbar erſchei⸗ 7 Jufolgedeſſen hat der Rat der Vier beſchloſſen, ſich 5 auf weiteres nicht mehr zu verſammeln, ſo daß unn⸗ deſe nut die Unterkommiſſionen weitertagen, die keine das ne faſſen können. Tatſächlich iſt der Mechanis⸗ der Konferenz völlig ſtillgelegt. f Ansſchreituugen in Hamburg. 5 nete e den bn rg 5. April. Mehr als oog perfenen und N morgen am Altonaer Fiſchmarkt 7 Wagen an 85 aubten die Fiſchkörbe ihres Inhalts. Polizei und erheltsmannſchaften ſtellten die Ruhe wieger her. Hrabtnachriebten. Das Ruhrgebiet ohne Licht. W. T. B. Eſſenu, 4. April, mittags. Die geſamte Arbei⸗ t des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes, das Ae Städte des Nuhrgebiets mit Licht und Kraft verſorgt, ſich dem Streike angeſchloſſen. Für die Krankenhäuſer din öffentlichen Gebände wurden entſprechende Notſtands⸗ babe en zugeſtanden. Die Angeſtellten der 3 Straßenbahnen An at ich gleichfalls dem Ausſiand angeſchloſſen. Sämtliche nsſtändige haben ſich mit den Forderungen der revolutio⸗ aren Bergarbeiter für ſolidariſch erklärt. f Die Lage in Württemberg. * Stuttgart, 6. April, 8.30 Uhr abends. Nach d 8 Mitteilung herrſcht völlige Ruhe. Der Stra⸗ 25 bnverkehr iſt in erweitertem Umfange wieder auf⸗ om men. Eßlingen wurde, weil die Beſtimmungen 2 20 ubr kerne ha bandes nicht eingehalten worden waren, gef r früh beſetzt. Es wurden Waffen und Munition Anden und verſchiedene Verhaftungen vorgenommen. 5 Kommunalprogramm er Deutſchen Demokratischen partei in Baden. 95 J. Die Gemeinde faßt die verſchiedenſten Standes⸗ zu ei erufskreiſe eines beſtimmten örtlichen Bezirks dem ner politiſchen Einheit zuſammen. Die Deutſche ein fratiſche Partei lehnt deshalb die Erfüllung läßt ſeitiger Standes⸗ und Berufswünſche ab und 8 175 lediglich durch die Rückſicht auf die Intereſſen f Di emeinwohles leiten. N 1 8 Grundſatz findet ſeinen Ausdruck in folgen⸗ inzelforderungen: 5 J. Gemeindeverfaſſung. mei sSelbſtbeſtimmung und Selbſtverwaltung der Ge⸗ e, eingeſchränkt nur inſoweit, als das Intereſſe aates oder das der Gemeinde ſelbſt dies er⸗ Befreiung der großen Städte von der ſſicht der Bezirksämter; weſentliche Ein⸗ Hränkung der Staatsaufſicht über die kleineren tädte. 6 mickelgrechterhaltung des allgemeinen, gleichen, un⸗ beide Gren und geheimen Verhältniswahlrechts für ü Erweſchlechter zu den Gemeindevertretungen. 5 5 eiterung der Rechte des Bürgerausſchuſſes Erto des Stadtverordnetenvorſtandes, insbeſondere Interpellationen, kurze Anfragen u. dergl.) dr Mü ng der Vorſtände wichtiger Abteilungen Stadt teſchen Verwaltung zu den Beratungen des 8 ats und des Bürgerausſchuſſes. Fu II. Gemeindeverwaltung. N geuzeithung der ſtädtiſchen Gemeindeverwaltung nach Nac er Vernefſichtspuntten unter Ausſchluß 1 ö b altu ätz f echüungstweſens grundſätze. Vereinfachung des der. ertragung der Ortspolizei— mit Ausnahme eindeetspolizei— an die Städte und größeren pregttng von Städte⸗ und Gemeindetagen zur n ung gemeinſchaftlicher Intereſſen, ſowie 3 Zweckverbänden zur Erfüllung gemein⸗ Freihenklnſgaben. amten restliche Ausgeſtaltung des Arbeiter⸗ und Be⸗ der Arbebs. Regelung der Anſtellungsverhältniſſe und dener, en e Beamten nach ſozialen Lebaltszokratiſchen Grkndſätzen. Einführung von de grifen für die Beamten. Gründung einer FPenſi g 0 . e a für alle Gemeindebeamte des Landes di ingeſtaltung der Gemeindebeamtenfürſorge⸗ dung einer Gemeindebeamtenkammer. Nach einer Depeſche des und lachendem Mund. w i a 111 3 22 1— ſwuſſes g des Initiativrechtes des Bürgeraus⸗ Note Roſen. 3 Von Berta Faillard⸗ Wiesbaden. (Rachdruck verboten.) Dicht an einem ſchattigen Waldes ſaum lag ein wei⸗ tes, marmorweißes Roſenfeld. Die Blüten dufteten ſchwer und ſüß, aber ſie erinnerten an Gräber und Erdenleid. Die Sonne wollte ihnen von ihrem flüſſigen Gold geben, aber es erſtarrte an ihren kühlen Wangen und fiel zur Erde. Da trat aus dem Waldesſchatten ein junges Men⸗ Gerke ö ſchenpaar. Ihre Hände waren verſchlungen, ihre Blicke hingen voll hingebender Liebe aneinander, und ihre Lip⸗ pen fanden ſich immer wieder zu langem Kuß. „O, hier will ich mich ſchmücken,“ rief das Mägd⸗ lein und eilte mit beflügeltem Schritt in die weiße Pracht. „Um dich zu zieren, ſollten ſie blühen wie deine Wangen,“ ſagte der Jüngling.„Drücke deine Lippen auf ihre kalte Schönheit, daß ſie zu wärmerem Leben erwachen.“ e Und die Maid ſenkte ihren roten Mund auf die Blüten, und die Roſen begannen zu leben und zu er⸗ glühen vor Wonne bei dem warmen Liebeshauch. Eine Glutwelle ergoß ſich über ſie, und ſie ſtrahlten und glühten wie die roten Lippen und die Wangen des Mädchens. Das Mägdlein jauchzte vor Freude und drückte die Blu⸗ men an ihr glückliches Herz. In dieſem Augenblick rauſchte es in den Lüften und vor den beiden ſtand die ſonnige Göttin der Freude. Sie kam von einer Erdenreiſe, bei der ſie ſo wenig frohe Menſchen gefunden hatte. Wo ſie einkehren wollte, war man ihr fremd begegnet und hatte ihr keinen Einlaß gewährt. Sie hatte ſolche Liebe zu den Menſchen und wußte doch nicht, wie ſie ihnen helfen ſollte. a „Das ſind echte Glücks⸗ und Freudenblumen,“ ſagte ſie lächelnd und ſtrich liebkoſend über die roten Roſen. Sie war froh, endlich einmal wieder Menſchen zu finden, die in reinem, lachendem Frohſinn über die Erde wan⸗ delten. 25 „Dies ſollen forthin meine Blumen ſein,“ ſagte ſi und befeſtigte große ſchöne Blüten in Gürtel und Haar. Der Jüngling hatte die jugendſchöne Braut mit Roſen überſchüttet und ſo wanderten ſie weiter, ſtrahlend⸗ glücklich. Die Freude aber ſann, wie ſie die Menſchen froh machen könne. „Ach, Mutter Sonne, kannſt du mir denn nicht raten,“ bat ſie endlich, als ihr gar nichts einfallen wollte. Mutter Sonne machte ein ſehr ernſtes Geſicht und ſagte:„Die Menſchen öffnen dir ihre Türen nicht, wenn du ſo zu ihnen kommſt, du mußt ſie überliſten, wenn du etwas ausrichten willſt. Ich wüßte einen Weg, aber er iſt ſehr ſchwer für dich.“ Die Freude ſchüttelte lächelnd das Haupt und Frau Sonne fuhr fort: s „Du müßteſt ein Menſch werden, damit dich die Menſchen aufnehmen, anders wüßte ich dir nicht zu helfen.“ a. d Jubelnd ſtimmte die Freude ein:„Ja, ich will ein Menſch werden, küſſe mich, o, wie danke ich dir für dieſen Rat.“ a 5 a Und die Sonne küßte ſie, da wurde aus der duftigen, zarten Göttin ein liebliches Menſchenkind mit Rehaugen Sie nahm ihre Roſen in den Arm und machte ſich auf den Weg zu den Menſchen. Die Wege waren oft ſo ſteinig und ſo rauh, und ſie konnte nicht mehr als Göttin darüber hinſchweben; aber die Roſen an ihrer Bruſt entblätterten ſich und flatterten zu Boden, daß ihr Fuß darüber hin ſchritt wie über einen purpurnen Teppich. Es dauerte nicht lange, ſo kam ſie in die Nähe einer großen Stadt. Vor dem Tor lag ein ſchöner Garten mit einem alten, ehrwürdigen Haus. Die Freude nahm ſich vor, hier einzukehren; als ſie an die Tür kam, ſtand eine düſtere, ſchweigſame Frau davor und ſtreckte ihr abwehrend die Hände entgegen. Es war das Leid mit den wehen, dunklen Augen und der Dornen⸗ krone auf dem Schmerzens haupt. Wo es vorüberſchreitet, welken die kleinen Blumen am Weg, und die frohen Ge⸗ danken flattern erſchreckt davon wie ſcheue Vöglein. Die Freude aber ließ ſich nicht irre machen, ſie warf einen Roſenregen über das Leid, da verhüllte dieſes das Ange⸗ ſicht und floh. Als die Freude eintrat, erhob ſich aus einer Laube ein altes Mütkterchen und fragte nach ihrem Begehr. Sie bat um ein Obdach für die Nacht, ſie ſei eine müde Wanderin ohne Heim. Das Mütterchen aber erkannte ſie trotz ihrer Menſchengeſtalt und ſchloß ſie in die zitternden Arme. b 1 f „Ach, bleibe immer bei mir, daß der Frohſinn wie⸗ der einzieht in unſer einſames Haus,“ bat ſie,„ſieh. dort ſitzt mein Sohn, trüb und allein und grübelt und iſt ſchon lange nicht mehr froh geweſen, und die Wände des Hauſes haben lange kein Lachen mehr gehört.“ Sie gingen auf den jungen Mann zu, der in trübes Sinnen verloren vor ſich hin blickte.„Sieh, Chriſtel, hier bringe ich dir eine liebe Freundin von mir, die einige Zeit bei uns bleiben will,“ ſagte das Mütterchen,„ich offe, ihr werdet euch gut vertragen.“ g 8 1 junge Mann erhob ſich, ſtrich mit der Hand über die Stirn und atmete tief auf.„Willkommen,“ ſagte er ernſt, aber nicht unfreundlich und ſah ſie an. Da traf ihn ein ſo leuchtender, reiner Strahl aus ihren Augen, daß ein Friede über ihn kam wie eine ſtille, ſchöne Mond⸗ nacht. Aber bei ſeinem Blick ſenkte ſie die Lider und blickte verwirrt und ſcheu zu Boden. Das kam daher, weil im nahen Jasminbuſch Freund Amor ſaß und lachend ſeine Pfeile abſchoß. Ja, die Freude war keine Göttin mehr, und das war es, worüber Amor ſo ſchadenfroh lachte. 5 i„ . Sie blieb nun hier in dem gaſtlichen Haus, und das machte große Augen über die Veränderungen, die vor ſich gingen. Der alte Diener hatte nämlich alle Läden auf⸗ diehen müſſen und die Scheiben putzen, und ſo konnte es benn mit klaren Augen umherſchauen und ſich wundern. Und die Sonne blitzte ſo luſtig darauf nieder, als wollte ſie ſagen:„Gelt, das habe ich gut gemacht.““! „„Silberhelles Lachen klang jetzt durch die Räume und der Hut der Freude und zwiſchen roten Roſen. Wen fröhliche Lieder könten hinaus in den Bärten. Dort bruhrmn jetzt überall rote Roſen, und ſie dufteten ſüß, nicht mehr nach Grab und Leid, ſondern nach Glück und Liebe. Mur terchens Chriſtel war wieder ein froher, ſtarker Mann geworden voll Mut und Glauben an das Gute. Er fühlte, 50 8 das ſeiner Mutter jugendfvoher Freundin zu den anken. g fragte er ſie eines Tages,„daß die Sonne und der Fraß ſinn nicht wieder fliehen?“ Du wurde ſie ſein Eigen und nie war ein Paar glu licher als ſie. Die Sonne aber ſagte eines Tages zur Freude: „Genügt es dir, nur zwei Menſchen glücklich gemacht zu haben, ich denke, du wollteſt die Welt obe „Laß nur gut ſein,“ bat die Freude,„ich wer ſchon, wie ich mein Ziel erreiche. Seit ich Menſch bin, habe ich keine größere Macht als die anderen Frauen, nur, daß mir das Bewußtſein meiner Gabe geblieben ißt während es bei ihnen ſchlummert. Dadurch, daß ich daß Weib deſſen ward, den ich lieb gewann und Mutter werds, hoffe ich die Welt zu erobern, du wirſt es ſehen“ In der Nacht flog ein Englein in das Haus und ſan ein Lied an der Wiege des erſten Kindes. Ein Windſte 1 öffnete das Fenſter und wehte vote Roſenblätter auf Lager der Freude. Und der Wind fuhr ſauſend dur das Haus. Da hub ein leiſes Seufzen an in den a und die letzten Schatten, die dort noch gekauert W gelauert hatten, flohen vor des Windes Sean hinauß gerade als der junge Tag anbrach. Mutter Sonne ſtrahln, üßte ihren Liebling und eilte dann weiter, um det Welt von dem Glück zu erzählen. g 5 Das Mägdlein wuchs aber gar lieblich heran unter ſie anlächelte, der ward froh; und ach, ſo gern ſaß ſie mit ihrem Mütterchen zuſammen und hörte deren Gr⸗ ſchichten und Liedern zu. Dann ſprang ſie in den Garten „Du Sonnenkind, willſt du mein Weib werden. und wenn ſie ſich allein glaubte, ſang ſie alle die Lieder 9 ihrer Mutter. Die Vöglein lauſchten, flogen dann in die weite Welt und ſangen die Lieder der Freude g Einſt, als Holde, ſo hieß das Mägdlein, durch den Garten ſchritt, trat ein Jüngling zu ihr hin,— man nannte ihn den Ruhm— und dot ihr zwiſchen roten Roſen verſteckt einen Lorbeerkranz. „Komm mit und ſinge deine Lieder draußen in der Welt“, ſagte er,„ich will dir viele ſolcher Kränze ver⸗ ſchaffen, komm mit mir, dann biſt du frei, denn ich bin ein freier Mann“, und ſeine Augen blitzten ſtolz, aber es klirrte um ihn leiſe wie von verborgenen Ketten. Da bebte Holde und ſchüttelte den Kopf. 25 62 „Das iſt nichts für mich,“ ſagte ſie lachend, und ſchritt über den Lorbeerkranz,„die Blätter ſtechen und du RR * 7 biſt ſo kalt, ich liebe die Wärme und den Sonnenſcheinn Da verließ der Jüngling ſie, und es kamen bunte Schmetterlinge geflattert, die ſetzten ſich ihr auf die Schuß ⸗. tern und in das goldblonde Haar. Es kam aber ein Tag, da trat ein anderer Jüngling an ihre Seite, mit ſtillen, ernſten Augen und ſchwieligen 3 5 Händen. Als ſie einander anſahen, da war es ihnen,. als hätten ſie ſich lange geſucht und endlich gefunden; und die Arbeit, ſo hieß der Jüngling, ſprach: „Ich kann nicht leben ohne dich, gehe mit mir,“ und 4 Holde antwortete:„Wir gehören zuſammen, ich bin dein“, und ſie wurde ſein Weib. Sie gingen von nun an zu⸗ ſammen zu den Menſchen in die Hütten und wo ſie hinkamen, wurden die Augen hell; es klangen volle ernſte Hammerſchläge mit Holdes ſüßen Liedern zuſammen in reiner, ſchöner Harmonie, und in den Alltag hinein glühten und dufteten Holdes rote Roſen. Schöner wurde die Welt, goldener die Sonne, wirklicher das Glück die Freude hatte das große Opfer gebracht und war Menſch geworden. Sie wußte, daß ſie ſterben mußte wie alle Menſchen, aber ſie wußte auch, ihr Geſchlecht würde nie ausſterben, denn es war ein ſtarkes Geſchlecht. Auf ihrem Grab blühten rote Roſen, und kein Seufzen und Klagen wehte um den Hügel; in freundlichen Nächten tönte zwiſchen den Raſen zuweilen ein leiſes, filberhelles Lachen, die Bäume trugen es rauſchend weiter, die Vögel im Neſt hoben lauſchend die ſchlafſchweren Köpfchen und Holde lächelte glücklich im Traum.. Und nun freut euch, ihr Menſchen, daß die Freude e 1 4 ihr Geſchlecht wieder auf unſere Erde verpflanzt hat und ſucht ſie— ſie iſt leicht zu erkennen an den roten Roſen, den ſonnigen Liedern und dem ernſten Gefährten. Sonnentage. Einzig ſchöne Tage, Sonnentage der Seele ö a da ſie ſtille liegt in wunſchloſem Traum, wie der Märchenſee hoch oben in ſtiller Schwarzwald⸗ berge grüner Einſamkeit! 8 Keine Welle kräuſelt ſeinen klaren Spiegel nur wenn eine weiße Waſſerroſe in froher Sonnenſehnſucht ſich aus ſeiner Tiefe hebt oder wenn ein kleiner Vogel, ein Liedchen zwitſchernd, über ihn ſtreift mit leichtem Flügel oder f ein braunes Reh aus den Tannen tritt, an ihm zu trinken. 1 Cäſar Flaiſchlen) Aus ſeinem Buche„Von Alltag und Sonne“. Verlin, Sen leiſchel u. Co. 5 285 0 Neſenktanortiſen kin die Ardetſon Wa 3... ö Eeinladung zur Abſtimmung über die Verfaſſung vom 21. Närz 1919 und über die Fort⸗ dauer der Nationalverſammlung. Nach dem Geſetz vom 28. März 1919 betreffend die Volksabſtimmung über die Verfaſſung vom 21. März 1919 und über die Fortdauer der Nattonalverſammlung findet die in 8 69 der Verfaſſung vorgeſchriebene Volksabſtimmung am Sonntag, den 13. April 1919 in der Zeit von vormittags N 11 Uhr bis Abends 6 Uhr ſtatt. f a Mit der Abftimmung über die Verfaſſuntz wird die Abſtimmung über die Fort⸗ dauer der Nationalverſammlung verbunden. 1 um Zwecke der Ab ſtimmung wurde die vier Abſtimmungs bezirke eingeteilt wie folgt: a f Die Wahlhandlung für d„Bezirk der umfaßt die Hauptſtraße belder⸗ ſeits von Anfang bis mit No. 96 einerſeits und bis mit 123 anderfeits, Schloßſtraße, Bahnhofſtr., Heumarkt, Gartenſtr. Untergartenftr., Wühelmſtr. und Frie drichsfelderſtr., finde! im Rathaussaal(Zimmer Nr. 1 part.) ſtatt. f N Zur Wahlkommiſſion zählen: 125 . 1. als Vorſteher: Bürgermeiſter⸗Stellvertreter Hörner 2. als Beiſitzer: Gemeinderat Bühler Landwirt Wilhelm Sei tz N Landwirt Phil. Lud: Hu ber und als Protokollführer: Ratſchreiber Koch. Die Wahlhandlung für den II. Bezirk der umfaßt die Hauptſtraße beider⸗ ſeits von Haus No. 98 einerſeits und No 125 anderſeits bis jeweils zum Schluß, ferner Roſenſtraße, Schnabelſtraße, Gundſtraße, Lauerſtraße, Ziegelſtraße, Adlerſtraße, Wörtſtraße, Dammſtraße, Neckarſtraße und Herdtſtraße, findet im Rathaus(Zimmer Nr. 6 1. Stock) hieſige Gemeinde vom Bezirksrat in ſtatt. Zu dieſer Wahlkommiſſion zählen: I. als Vorſteher: Gemeinderat Karl Konrad, Vo l z 2. als Beifitzer: Gemeinderat Hils heimer Landwirt Jak. Lud. Arnold Schuhmacher Wilhelm Blümmel und als Protokollführer: Ratſchreibergehilfe Herdt. Riedſtraße, Mittelſtraße und Ackerſtraße, findet im Schulhaus(Saal Nr. 2) Zu dieſer Wahlkommiſſion zählen: 1. als Vorſteher: Gemeinderat Ruf 2. als Beifitzer: Gemeinderat Heierling. Landwirt Adam Sich ler. Schreinermeiſter Seißz. und als Protokollführer: Ratſchreibergehilfe Bürgy. ſtatt außerhalb Ortsetter gelegenen Gebäude findet im Schulhaus(Saal Ni. 3) Zu dieſer Wahlkommiſſion zählen: 1. als Vorſteher: Gemeinderat Raufelder 2, als Beiſitzer: Bürgerausſchußmitglied Adam Neubauer Landwirt Alfred Karl Straßenwart Schnabel und als Protokollführer: Ratſchreiber Schmitt. ſtatt. ift und im Lande ſeinen Wohnſitz hat. oder infolge rechtskräftigen Urteils der bürgerlichen Ehrenrechte ermangelt. ſetzen. der ſonſt zein Kennzeichen haben darf, abzugeben. 1 Heckenheim, den 7. April 1919. Der Gemeinderat: Die Stimmzettel dürfen mit keinem Kennzeichen oder Zuſatz verſehen ſein. 25. September 1915 über die Errichtung von Preis⸗ Die Wahlhandlung für den III. Bezirk der umfaßt die Friedrichſtraße, N Die Wahlhandlung für den IV. Bezirk der umfaßt die Luiſenſtraße, Auguſtaſtraße, Kapellenſtraße, Hildaſtraße, Neckarauerſtraße und Karlsſtraße, ſowie alle Stimmberechtigt der Volksabſtimmung ift jeder Badener ohne Unterſchied des Geſchlechts, der am 13. April 1919 das 20. Lebensjahr vollendet, alſo ſpäteſtens am 13. April 1899 geboren Ausgeſchloſſen iſt, wer entmündigt iſt oder unter vorläufiger Vormundſchaft ſteht Die Abſtimmung kann nur be jahend oder verneind ſein; ſie erfolgt durch Ab⸗ gabe eines Stimmzettels nach dem vorgeſchriebenen Muſter. Im Falle der Verneinung einer der geſtellten Fragen, iſt das vorgedruckte„ja“ zu durchſtreichen und durch„nein“ zu er Die Stimmzettel ſind in einem mit amtlichen Stempel verſehenen Umſchlag, Der Anbau von Tabak im Jahr 1019 betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung in der Faſſung vom 4. November 1915(Reichs⸗Ge etzblatt Seite 607, 728) und 6. Juli 1916(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt Seite 673) wird verordnet, was folgt: 1 Der Anbau von Tabak iſt im Jahre 1919 nur denjenigen Landwirten geſtattet, welche im Jahre im Vereinslokal vollzähliges Erſcheinen erwartet. Srleflaubenverein-„Luftbole“. gegr. 1911. Heute Abend punkt ½9 Uhr Mitalieger⸗Oersammlung um Schwanen. er Tagesordnung wegen, 1 8 Wichtigkeit wird Der Vorstand — 1916 Tabak gepflanzt haben und imſtande ſind, ſich und ihre Wirtſchaftsangehörigen, aus ihrem Betriebe mit Kartoffeln und Brotgetreide ſelbſt zu 5 und das hierfür erforderliche Saatgut zu iehen. Den hiernach zum Anbau von Tabak berech⸗ tigten Landwirten iſt nicht geſtattet, eine größere Fläche mit Tabak 1 war. Das Bezirksamt kann Ausnahmen zu laſſen. Geſuche um Ausnahmebewilligung find läng⸗ stens bis 1. April 191% beim Bürgermeisteramt ein⸗ zureichen, welches die Geſuche nach erfolgter Begut⸗ achtung an das Bezirksamt zur Entſcheidung wei⸗ tergibt. 9 8 Wer dieſen. zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 1500 Mk. beſt aft. i Karlsruhe, den 15. März 1919. Miniſterium für Ernährungsweſen. gez. Trunk. gez. Dr. Schühly. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. annheim, den 24. März 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 5 a Seckenheim, den 30. März 1919. Bürgermeiſteramt: Horner Lebensmittelamt. Fleisclansgabe. Morgen Mittwoch, den 9. April 1919 erhalten g Nr. 1 bis 886 bei Wenge Feuerſtein. f r. 837 bis 1408 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr. 1409 bis 2102 bei Metzgermeiſter Gruber. Nr. 2103 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gro pp. 0 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. ö s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 100 und für die halbe Karte 50 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 97 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Mittwoch, nachmittags von 2—7 Uhr. Donnerstag, vormittags von 8.—9 Uhr. Seckenheim, den 8. April 1919. Lebensmittelamt. Butter-Husgabe. An die Feitbezugs berechtigten. Morgen Mittwoch, den 9. ds. Mts., nachmittags von 4 bis 6 Uhr erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen ausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund Nr. 1 bis 1186 Nr. 1 bis 500 von 4 bis 5 Uhr Nr. 501 bis 1186 von 5 bis 6 Uhr „Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 34 des Fleiſchaus⸗ weiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtätt, der Steinzeug und des Eichwalds bei den Handlungen Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 8. April 1919. Lebensmittelamt. Empfenle ſolbſl angefertiale ölepannen extra stark, solange Vorrat reicht zum billigen Preis. f Qleichzeitig bringe ich meine J. B. 1 Hörner.. Koch Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Rumänen und Beßarabier betr. Alte rumäniſche Kriegsgefangenen ausnahms⸗ los, ſoweit ſie noch in Deutſchland ſind, haben ſich chnellſtens bei zuſtändigen Lagern, Ortsbehörden oder Generalkommandos zu melden, andernfalls ſie von der rumäniſchen Regierung als Deſerteure be⸗ trachtet und zum Tode verurteilt werden. g 2 den 7. April 1919. f a Bezirksamt— Polizeidirektion. W Freigabe von Betriebsſtoffen(Bezin, Benzol uſw.) ſowie von Gummiberei⸗ fung für Kraftfahrzeuge betr. 0 Seit 15. März 1919 erfolgt die Freigabe von Betriebsſtoffen(Benzin, Benzol uſw.) für indu⸗ elle, gewerbliche und landwirtſchaftliche Betriebe, owie für Kraftfahrzeuge ferner von Gummiberei⸗ 2 für Kraftfahrzeuge(ausſchließlich Fahrrad⸗ bereifung) durch das Verkehrsminiſterium Abt. offen. Seckenheim, den 6. April 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. 2 8 2 Die Liſten für die Volksabſtimmung über die Verfaſſung vom 21. März 1919 und über die Fortdauer der National- verſammlung liegen in der Zeit vom 7. bis 11. April ds. Js. zu jeder⸗ manns Einſicht bei uns Zimmer Nr. 7 Koch. in empfehlende Erinnerung. Ebendaselbst wird ein Lehrling angenommen. a Christ. Supp, Wilhelmstrasse 52. Uerein„Hundeſnort Felenbelm. Am Freitag gen 11. April lolo, abends 8 uhr findet im Lokal Reichsadler Vorſtands⸗Sitzung und Monats⸗Verſammlung ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten, auch beginnt jetzt wieder ein Dreſßzur⸗Kurſus für Polizei, Schutz⸗ und Begleithunden, diejenigen Mitglieder die an demſelben teilnehmen wollen, Spenglerol ung Inflalalons-Goſchall Kraftfahrzeuge. Anträge auf Abgabe ſind nach einem vorge⸗ ſchriebenen Formular zu ſtellen, das vom Bezirks⸗ amt— Pollzeidirektion(Zimmer Nr. 11) erhoben werden kann, wo auch weitere Belehrung erfolgt. Mannheim, den 4. April 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion.— Zablungs aufforderung. Gefunden holen ift ein Pelſ und eine Mütze. Seckenheim, den 6. April 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzu⸗ werden gebeten ſich in der Verſammlung zu melden, ſpätere Meldungen können nicht berückſichtigt werden. ft e finden keine Verſammlungen mehr Ab N. B. Der Verein benötigt zum Preisratten⸗ würgen am 11. Mai ds. Is lebende Natien und zahlt dafür 50 Pfg. oder Eintrittskarte zur Ver⸗ e Die Ratten können abends von 6—7 Uhr im Das 2. Viertel der Vermögens und Ein⸗ kommenſteuer muß ſpäteſtens am 14. April bezahlt werden. Vom 15. April an werden Verſäumnis⸗ gebühren, und vom 22. April an Pfändungsan⸗ ordnungsgebühren erhoben. Gemahnt wird nicht. Man zahle bargeldlos. 7 2 8 1 . Hauptſteneramt Mannheim benützt werden. 5 85 Seckenheim, den 8. April 1919. f Bürgermeiſteramt: f J. B. Hörner. — Wegen dringender Reparatusen kann die Grückeuwege bis zum Furitag nicht Bierkeller gegen obige Vergütung abgegeben werden. Der Vorſtaud. e el. ie Ansichts-Karten Gene 3 haben bei Georg Zimmermann. Danksagung. Für die herzliche Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer un- vergesslichen Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwägerin und Tante Frau Margaretha Möll u., geb. Neubrech. sprechen wir allen unseren innig- sten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine trostreichen Worte, den evangel. Krankensehwestern für ihre auf- opfernde Pflege, allen denen die 15 der ljeben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen, sowie für die Kranz- und Blumenspenden. Seckenheim, 7. April 1919. Die trauernden Hinterbliebenen: Wilnelm Möll. 4 Jakob Möll Elise Möll geb. Seitz orlage des Fleiſch⸗ zu verkaufen. b. zu verkaufen. 600 Wer ſagt die Ge⸗ Wer ſagt die ſchäftsſtelle. ſchäftsſtelle. daegthäer- Aach Spaten, ae Recht — empfiehlt x Geurg Riser. Sammel⸗Anzeiger nur für Miiglieder der Zaudw. Ein- Verkanfsgenoſſenſchaft. gle⸗ Saathafer, Saatgerſte, Deutſcher 0 ſamen, Ew. Kleeſamen, Möhrenſamen, 0 1 ginal Leutewitzer Runkelſamen vom Ritter a Leutewitz, Hühnerfutter, Zuchtſauenfutter, Rich futter für Rindvieh, Kainit und Gips 5 Lager vorrätig. Der Vorſtan⸗ „%/ ñ⁊ðͤ/ ß arell. und Llnoleun- ace Stahlspäne Lolnblfrnia- und Jubbodonor Oldb Anstreichfarben, Bronzen, Möbelpolitur, Ofenlack, Ofes“ wiohse Ofenbronze empfiehlt. Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. 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