eee ee an * — Hmtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Alvesheim, lleckurhausen und Edingen. — Sonn⸗ und Feiertage. b 5—— —— eee e 0 1 784 Tages ſch Als Nachfolger des zurückgetretenen Finanzmiuiſters Falter warfen Abs, Derubnerg der ſrüßere Kolentelg bit und Reichsminiſter Gothein genannt. Schiffers Nück⸗ 1 ſoll auf perſönliche Gründe zurückzuführen ſein. 1 Nach dem„Berliner Tageblatt“ hat ſich Württem⸗ bdeig bereit erklürt, mit Nordbayern zuſammen Trup⸗ hen gegen die Münchener Räterepublik zu entſenden. 0 Nach einer Meldung des L.⸗A. wurde in München die katerebablik durch die Kommuniſten mit Waſſengemalt ge⸗ rt. Die Regierung in Bamberg beſchloß die Aufſtellung er Volkswehr. Der Landtag wird in den nächſten Tagen Bamberg einberufen werden. N 5 4 0 Das Münchener Gemeindekollegium hat die vom Land⸗ detleingeſetzte Regierung als geſetzesmäßige anerkannt und Mang von ihr Schritte gegen die ſchwere Schädigung ünchens durch die diktatoriſchen Maßnahmen. a 8 Der Generalſtreik in Danzig iſt beendet. Die Atreikleitung fordert die Arbeiter auf, am Montag die beit wieder aufzunehmen. Nach einer Pariſer Meldung des„Berl. Lok. Anz.“ 8 dem Haag hat der Rat der 4 beſchloſſen, die Ver⸗ altung des Saargebiets weder Deutſchland noch ankreich zu übertragen. a. (Weitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) Reichsnationalverſammlung. N Weimar, 11. April. Bra 55 der Pauſe nimmt Reichsminiſter des Aeußerßu Graf Tur dorff⸗Rantzan das Wort. Der Friede ſteht vor der 8 Die Art, wie Elſaß⸗Lothringen jetzt behandelt wird, iſt keien künftigen Frieden ausſchlaggebend. Die ſchwere 0 is im Oſten ſcheint vorläufig überwunden durch den Ver⸗ aber Entente auf die Danziger Landung. In der Frage bereiſchleswigs haben ſich die Dinge zugeſpitzt. Die Vor⸗ inzwiungen für die Angliederung Deutſch⸗Oeſterreichs ſind ichen weitergeführt worden. Die Frage der finanziel⸗ unſer uſprüche an Deutſchland iſt ohne Verhandlungen mit ich 75 Sgchverſtändigen nicht zu löſen. Nur ein wirtſchaft⸗ helfen karktes Deutſchland kann ſeinen bisherigen Feinden chen. wirtſchaftliche Schäden des Krieges wiedergutzuma⸗ azu bedürfen wir der Freigabe des beſetzten We⸗ iter der ſchleunigen Weiter Nufhebung der Blockade. f ter Bedprauchen wir die Zuführung von Lebensmitteln un⸗ chen ingungen, die den Ankauf überhaupt erſt möglich ma⸗ beiten ir brauchen aber auch Rohſtoffe, um wieder zu ar⸗ it. Da um dieſe Rohſtoffe zu kaufen, brauchen wir Kre⸗ befinn as deutſche und das ruſſiſche Volk ſollten ſich auf das an en, was ſie einander zu bieten haben. Ich weiß, daß leinen klärt, im Ministerium des Auswärtigen gehe alles Wa alten Schlendrian weiter. Ich bin feſt entſchloſſen, gter bu ſchaffen. Statt der bisherigen Einteilung nach Land zen führe ich das Regionalſyſtem ein. Jedes wichtige us„ ird einen Spezialreſerenten bekommen. Es wird ſich lealen Apendig erweiſen, Veränderungen auf einigen neu⸗ von denuslandsvoſten herbeizuführen. Kaum ein Volk wird tan fen ſrieden, der in Paris geſchloſſen werden ſoll, nicht Verk ct ſein. Gemeinſam müſſen wir die Hand an das Jukun egen, das unſern Kindern und Enkeln eine würdige D utſcht ſichern ſoll. Ein Symbol dieſes Entſchluſſes iſt wieder ands Verpflichtung, Belgien und Nordfrankreich am Krienſäubauen. Wenn wir die Frage nach der Schuld wolle kiege ſtellen und ſie offen und wahrhaft beantworten nen. u, ſo geſchieht es, um die begangenen Fehler zu erken⸗ A duscedl i Pager(Dem.): Ich ſpreche hier als Vertreter der ie di Lelegenhein Elend herauskommen. 90 de Wenn erſt einmal die Archive geöffnet wer⸗ käbig ſein de Menſchheit wieder für ein objektives urteil en. Die wird, dann mag die Weltgeſchichte ihr Urteil ſpre⸗ eich iſt 5 bevorſtehende Verſtändigung mit Deutſch⸗Oeſter⸗ der auswis einzige Erfreuliche, was uns auf dem Gebiete die uns bertigen Politik bevorſteht In den vielen Streiks, bringen n Zuſtände und die Diktatur des Proletariats gere, Baueren iſt es ausgeſchloſſen, daß ſich die deutſche Bür⸗ ſendslos ern und Arbeiterſchaft in ihrer Mehrheit wider⸗ 1 a. ünter dieſe Lage beugen wird. Dem Reichswirt⸗ wir nicht wenn er auf wirtſchaftlichem Boden bleibt, ſtehen n bahen gegen, wenn wir auch ſchwere Bedenken gegen 8, nabe das Piöteinſtem der einſeitigen Standes⸗, ſtiſche Daund Inzereſſenvertretungen die ausschließliche po⸗ äätlich 855 in die Hände ſpielen will, verwerfen wir grund⸗ die beſte entſchieden. Wir ſehen zwar im Privatbetrieb Friedeng wirtſchaftliche Form, ſind aber im Intereſſe des 15 Sozialiſte unſerer Ruhe bereit, mit der Regierung in chlägt. ſterung ſoweit zu gehen, als ſie uns ſelbſt vor⸗ A puren 1 ultz(Deutſchnat): Aulaß zur ſchärfſten Kritik iſt Vaachen un was haben die Männer der Revolution ver⸗ * Fakerkan de was haben ſie gehalten. Was ist aus unſerem eutf. geworden, ſeitdem die Revolution herrſcht? Das Laune Volk hat ein Recht auf einen Frieden der Verſtän⸗ Flandpunkter erwarten von unſeren Unterhändlern dieſen n u 8 düſtung lena Rückſendung unſerer Gefangenen. Mit Ent⸗ Nas d6d. Dr 5 wir ein Schuldbekenntnis für den Krieg ab. dal verſuchte eſſer(Deutſche Volksp.): Wenn man nur ein⸗ Veiwickckung rein objektiv eine Bilanz zu ziehen über die dei als Nerd eet der Revolution, ſo wird man gerechter⸗ Mehrheit ſudoſten in erſter Linie zu rechnen haben, daß bajaliſten allem Widerſtande zum Trotze die Abounementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier 1 dab. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 9. g. 8 Mk.— Giſchent täglich mit Ausnahme der ie die Forderung nach Rückgabe unſerer Ko⸗ Einberufung der Nen kalverſammlung durchgeſetzt haven. Wir haben infolge dor wahnſinnigen Lohnforderungen von Arbeitern, die als Revolutionsgewinnler den Kriegsgewinn⸗ lern würdig zur Seite ſtehen und infolge der Streiks eine Kriſe erlebt, wie ſie in unſerer Wirtſchaftsgeſchichte noch nich! dageweſen iſt. Zu dem Regierungsvorſchlag über die Ver⸗ ankerung des Räteſyſtems in der Verfaſſung hat meine Frak⸗ tion noch nicht Stellung genommen, wir begrüßen aber jede Maßnahme, die ein friedliches harmoniſches Zuſammenwir⸗ ken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ermöglicht. Pro⸗ teſt legen wir heute ſchon ein gegen jede Einmiſchung der Räte in die Leitung der Betriebe. Unter dem Druck des Generalſtreiks hat die Regierung das Sozialiſtenexperiment gemacht. Wir wollen keinen Friedensſchluß, der von den Wilſonſchen 14 Punkten abweicht. Ein Schuldbekenntnis wollen wir nicht abgelegt wiſſen. Abg. Seeger(U. S.): Die Nationalverſammlung iſt nur eine verſchlechterte Auflage des alten Reichstages Die Re⸗ 1 1 0 wird weitergehen, bis der Sozialismus verwirk⸗ icht iſt. Damit ſchließt die Debatte. Der Etat wird an den Haupt⸗ ausſchuß verwieſen. 5 Die Pariſer Verhandlungen. Kein Friede vor Oſtern. Mailand, 12. April. Wie dem„Secolo“ aus Paris gemeldet wird, iſt es wenig wahrſcheinlich, daß der Vorfriede noch vor Oſtern fertig wird. Nach ſei⸗ ner Fertigſtellung werden die verſchiedenen auswär⸗ tigen Miniſterpräſidenten vermutlich ſofort nach ihren Ländern zurückkehren, um dort Fühlung mit den Par⸗ lamenten zu nehmen, ſie werden daher mit Ausnahme Clemenceaus höchſt wahrſcheinlich bei der Unterzeich⸗ nung des Friedens in Verſailles nicht anweſend ſein. Für die dort zu erfüllenden Formalitäten dürften auch die übrigen Bevollmächtigten dieſer Staaten genügen. f Löſung der Adria⸗Frage? Wien, 12. April, Ingoflawiſche Blätter berichten, daß die Adriafrage bereits gelöſt ſei. Die Friedenskonferenz werde Görz, Trieſt und ein Teil von Iſtrien Italien zu⸗ ſprechen. Fiume werde Freihafen, Dalmatien und die dal⸗ matiniſchen Gewäſſer bekämen die Jugoſlawen. Wilſons Ultimatum. Amſter dam, 12. April. Nach einer Meldung der„Cen⸗ tral News“ aus London, berichtet der Pariſer Korreſpondent der„Newyork World“, das Ultimatum des Präſidenten Wil⸗ ſon, daß er ſich von der Friedenskonſeenz zurückziehen würde, wenn die Hinderniſſe gegen den Fortgang der Ver⸗ handlungen nicht aus dem Weg geräumt werden, habe zur Folge getabt, daß die Beſprechungen beſchleunigt und be⸗ trächtliche Fortſchritte erzielt wurden. ae eee Die bolſchewiſtiſche Bewegung. Ein Bolſchewiſteneinfall im Frühjahr? W. T. B. London, 11. April. Das Reuterſche Büro erfährt: Die letzten Nachrichten aus Nordrußt⸗ land beſtätigen, daß die Bolſchewiſten die Abſicht hat⸗ ten, im Frühjahr eine allgemeine Offenſive zu unter⸗ nehmen, die mit einem Aufſtande im Rücken der al⸗ Juſerationspreis: Die einſpältige Petttzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Montag, den 1M. H pril 1910 25 5 Poſtſcheckkonto: liierten Streitkrüfte gepaart gehen ſollte. Ein Kom⸗ plott zu einem Aufſtande, der am 23. März in Mur⸗ mansk ausbrechen ſollte, wurde von General May⸗ nard rechtzeitig entdeckt und die Bewegung unter⸗ drückt. 15 Kapitulation der franzöſtſchen Beſatzung von Obeſſad W. T. B. Bern 12. April. Im Gegenſatz zu der von Ha⸗ vas verbreiteten Melbung, wonach die Entente⸗ Truppen Odeſſa geränmt hätten, meldet ein Funkſpruch des jugo⸗ſla⸗ wiſchen Korr.⸗Bureaus, daß die franzöſiſche Beſatzung in Odeſſa nach hartnäckiger Verteidigung kapituliert habe. Der Bolſchewismus in Frankreich. Genf, 12. April. Der Vertreter eines großen Pariſer Blattes, der in Genf eintraf, machte ſenſatio⸗ nelle Mitteilungen über das Anwachſen der bolſche⸗ wiſtiſchen Bewegung in Frankreich. Entgegen den Behauptungen der franzüſiſchen Preſſe fanden in den letzten Wochen ſowohl in Paris wie in mehreren Pro⸗ vinzſtädten ernſte Unruhen ſtatt. Den äußeren Anlaß bot der Freiſpruch des Mörders von Jaures, in Wirk⸗ lichkeit handelte es ſich jeduch um die Forderung nach der Diktatur des Proletariats. In verſchiedenen Gar⸗ niſonen Südfrankreichs wiiden Verſuche zur Bildung von Soldatenräten gemacht. Die Regierung traf ſtrenge Maßnahmen, um e Bewegung von den eigentlichen Fronttruppen halten. eee a neden r. erregt Die Lage im Reiche. Der Staatsgerichtshof. Berlin, 11. April. Der Geſetzentwurf über den Staatsgerichtshof wird heute mit der Begründung veröffentlicht. Beſonders iſt darauf hingewieſen, daß der Gerichtshof, da die Feinde die internationale Schuld über die Kriegsentſtehung abgelehnt haben, rein deutſchen Charakter haben wird, und ſich deshalb auch in der Unterſuchung auf die Fälle beſchränken wird, die uns angehen! Es wird gefragt werden, ob jemand unſere Kriegführung durch Ueberſpannung der Kriegsziele oder durch Ahweiſung von Friedens⸗ — Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 88 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. möglichkeiten ſich gegen das deutſche Volk vergangen hat. Die einzige Strafe, die der Gerichtshof verhän⸗ gen kann, iſt die dauernde Ausſchließung von allen Aemtern einſchließlich der Wahlen in Korperationen. Aus dem Stuatenausſchuſſe. W. T. B. Weimar, 10. April. Der Staatenaus⸗ ſchuß ſtimmte einem Geſetzentwurfe zur Aenderung des Kaligeſetzes und der Feſtlegung des 1. Mai zum Nationalfeiertage zu. Für den Handel mit Stick⸗ ſtoffen iſt ein Syndikat der Erzeuger unter Führung des Reiches ins Leben gerufen worden. Schiffers Rücktritt. Berlin, 12. April. Der Reichsminiſter der Finan⸗ zen, Schiffer, hat ſein Entlaſſungsgeſuch eingereicht. Die Einreichung des Abſchiedsgeſuchs liegt ſchon einige Zeit zurück. Es erfolgte wegen mehrfacher Meinungsverſchiedenheiten grundſätzlicher Art, die ſich bei der Aufſtellung des Etats ergaben. Verſuche, den Miniſter zum Verbleiben ni ſeinem Amte zu be⸗ wegen, führten nicht zum Ziele. Er erklärte ſich nut auf Wunſch des Miniſterpräſidenten bereit, die Ge⸗ ſchäfte bis zur Ernennung eines Nachfolgers zu füh⸗ ren. g T.. Weimar, 12. April. Während der geſtrigen Sitzung der Nationalverſammlung hielt das Kabinett eine längere Beratung ab, der auch Finanzminiſter Schiffer bei⸗ wohnte. Das Kabinett beſchloß, an Schiffer das Erſuchen zu richten, auf ſeinen Rücktritt zu verzichten, da die Gründe dafür nicht derart ſeier, um daraus eine Kabinettsfrage zu machen. Angeblich iſt die Lage ſo, daß die Ausſicht auf ein Bleiben Schiffers gewachſen iſt. 5 Anſchluß Deutſch⸗Ungarns an Deutſch⸗Oeſterreich. T. U. Wien, 12. April. Wie die Telegraphen⸗ Union meldet, iſt Deutſch⸗Weſtungarn feſt entſchloſſen, ſich an Deutſch⸗Oeſterreich anzuſchließen. Deutſch⸗ Weſtungarn wird in Deutſch⸗Oeſterreich einen eigenen Landtag unter dem Titel„Deutſch⸗Ungariſcher Bun⸗ desſtaat“ einrichten. Ruhe in Württemberg. Stuttgart, 11. April. Nach einer Bekauntmachung des Staatsminiſteriums vom heutigen Tag iſt der am 1. April erklärte Belagerungszuſtand aufgehoben worden. Der vorher beſtehende Rechtszuſtand iſt wieder in Kraft getreten. Die Streikbewegung. 9 Die Lage im Ruhrgebiet ö W. T. B. Mühlheim a. d. Ruhr, 11. April. Auch der geſtrige Tag verlief ſehr ſtürmiſch. Große Anſammlungen in der Stadt wurden vornehmlich durch Infanteriepatronil⸗ leu auseinandergetrieben, wobei zahlreiche Schüſſe fielen. Die Truppen ſtellten au verſchiedenen Punkten der Stadt Maſchinengewehre auf und verhinderten neue Anſammlun⸗ gen. Verſchiedentlich wurden Angehörige des Freiwilligen⸗ korps entwaffnet und ſchwer mißhandelt. So wurde ein überfallener Soldat durch Schüſſe und Dolchſtiche lebens⸗ gefährlich verletzt. Eine Patronille ſtellte die Täter, erſchoß einen von ihnen und verletzte einen anderen ſchwer. l weiteren Zuſammenſtößen wurden 2 Ziviliſten getötet und mehrere verletzt. 8 Einigung im Ruhrgebiet. W. T. B. Berlin, 12. April. Ueber das Ende des Bergarbeiterſtreiks ſagt der„Vorwärts“: Die Konferenz der Vertrauensleute und des Aktionsaus⸗ ſchuſſes des Bergarbeiterverbandes hat mit 317 gegen 82 Stimmen die Wiederaufnahme der Arbeit zu fol⸗ genden Bedingungen beſchloſſen: 5 1. ſiebenſtündige Arbeitszeit, einſchließlich Ein⸗ 355 Ausfahrt, Fortbezahlung der bisherigen 5 ne; ö 2. Einsetzung einer Kommiſſion durch die Reichs⸗ regierung, welche die Frage der Einführung der„ Schicht prüft und Vorſchläge macht; 3. beſſere Verſorgung mit Lebensmitteln durch reichlichere Zufuhr von Nahrungsmitteln; 4. allgemeine Erhöhung des Krankengeldes. In der höchſten Klaſſe ſoll das Krankengeld 7.50 Mark betragen. Erhöhung des Sterbegeldes; 5. Verbeſſerung der Teuerungszulagen für Be⸗ dürftige, Reichsinvalide, Witwen und Waiſen. Wiederaufnahme der Arbeit? Berlin 11. April. Der„Vorwärts“ meldet aus Bo⸗ chum: Mit Rückſicht anf die gemachten wichtigen Zugeſtänd⸗ niſſe hat eine Anzahl Belegſchaftsverſammlungen die Wie⸗ deraufnahme der Arbeit beſchloſſen. Es iſt damit zu rechnen daß im Laufe dieſer Woche die Arbeit überall wieder auf⸗ genommen werden wird. Belagerungszuſtand über Danzig. Danzig, 12. April. Der kommandierende Ge⸗ neral des 17. A.⸗K. v. Below hat den Belagerungs⸗ zuſtand über Danzig und Umgebung verhängt. Die vollziehende Gewalt iſt auf ihn und den Kommandeur der 36. Diviſion übergegangen. VBerſammlungen un⸗ ter freiem Himmel und Umzüge ſind verboten. Oef⸗ fentliche Verſammlungen unterliegen der Genehmi⸗ gung. Die Polizeiſtunde iſt auf 9 Uhr abends feſt⸗ gefetzt. Die Preſſefreiheit iſt eingeſchränkt. 1 1 Fortdauer des Streils in Düſſeldorf. W. T. B. Düſſeldorf, 12. April. Die geſtern nachmittag von der Generalſtreikkommiſſion einberu⸗ fenen ſieben Arbeiterverſammlungen beſchloſſen die Fortſetzung des Streiks bis zur Zurückziehung der Regierungstruppen. Die Arbeiter der Gas⸗ und Elektrizitätswerke ſind erneut in den Ausſtand getre⸗ ten. In der Bahnhofgegend und im Stadtteil Ober⸗ bilg wurde heftig gekümpft.— Die Opfer der Un⸗ ruhen der letzten Tage betragen auf ſeiten der Spar⸗ taliſten 20 Tote und 50 Verletzte, auf ſeiten der Regie⸗ rung 8 Tote und 24 Verwundete. T.. Düſſeldorf, 12. April. Durch den Streik der Arbeiter der Elektrizitäts⸗ und Gaswerke iſt die Stadt er⸗ nent ohne Licht. Die ſchweren Kämpfe dauern an. Der Kampf dreht ſich insbeſondere um den Bahnhof, wo mit Mi⸗ neuwerfern und Geſchützzen geſchoſſen wird. Die Negierungs⸗ truppen ſind überall Herren der Lage. Die Verluſte ſind zuf beiden Seiten größer, als zuerſt angenommen. Der Be⸗ lagerungszuſtand wurde ernent verhängt. Szgartakiſtenputſch in Hagen i. W. T. U. Hageu, 12. April. Spartakiſten ſtürmten geſtern nachmittag das hieſige Militärgefängnis und befreiten wahl⸗ los alle Peienges en. Im Gefängnis befanden ſich eine Reihe Schwerverbrecher, aber keine 7 Die Angreifer hanſten im 5 f lierten die None Me lohen ſie. Bäbiſche Nattonalderſammkung. 4 5 3 Karlsruhe, 11. April. Der erſte Punkt der Tagesordnung der heutigen Bormie⸗ asſtzung, betr. das landwirtſchaftliche Sperrgeſetz, mußke 5. von der Tages ordnung abgeſetzt werden, da der 3 ſeine Beratungen noch nicht adgeſchbazß Zunächſt begründete Abg. Möller⸗Schopfheim(Soz.) eine terpellation, in der zum Ausdruck kam, daß in der öſſent⸗ Bewirtſchaftung der Lebensmittel die Konſum⸗Genof⸗ ſchaften bis er weitgehendſt ausgeſchaltet worden ſeien. forderte Beſſerung. Minister Remmele gab die Antwort der Regierung: Schon alte Regierung habe auf vielfache Beſchwerden hin ver⸗ cht, durch die Einführung von Kundenliſten die Anſtände u beſeitigen. Nicht alle Kommunalverbände hätten die An⸗ erbnung der Regierung befolgt. Die vielfach geübte Kritik im den Kommunalverbänden ſei nur zum geringen Teil be⸗ rechtigt. In letzter Zeit ſei die Mehrzahl auf ihre kaufmän⸗ eiſche Geſchäftsführung hin geprüft worden. Dabei hätten wenige Anſtände ergeben. Demnächſt finde nun Neu⸗ wahl für die Kommunalverbandsausſchüſſe ſtatt, bei denen ich die Verbraucherkreiſe berückſichtigt werden ſollten. Eine Beſprechung der Interpellation fand nicht ſtatt. Darnach beantwortete Geh. Rat Schneider vom Miniſte⸗ m des Innern die von dem Abg. Weißmann geſtellte An⸗ frage, welchen Anteil Baden an der Verteilung der Lebens⸗ üttel habe, die Deutſchland aus dem Ausland erhalten 55 8 Er teilte mit, daß von den erſten 20 000 Tonnen Speck Tonnen auf Baden entfallen ſeien. Das Pfund Speck Verde 4,50 M. und das Pfund 60 7 Weißmehl 2 M. koſten. Un den hohen Preiſen ſei der ungünſtige Stand der deutſchen Valuta ſchuld. An Streikende werde keine Auslandsware abgegeben werden. Es ſei unbedingt notwendig, die Valuta zu verbeſſern. Das ſei nur möglich durch Arbeit. Der Re⸗ ngsvertreter ſchloß ſeine beifällig aufgenommenen Aus⸗ ngen mit der Aufforderung an die Bevölkerung, Ord⸗ nung zu halten und zu arbeiten. Nur dadurch trete Beſſe⸗ zung ein.. Nächſte Sitzung: Dienstag, 15. April, nachmittags 4 Uhr. Tgesordnung: Landw. Sperrgeſetz. Regierung und Eiſenbahner. Karlsruhe, 12. April. Die zwiſchen der Regierung und jen Vertretern der Eiſenbahnarbeiter geführten Ver⸗ jandlungen über die Schaffung eines Lohn⸗ zarifs für das Eiſenbahnperſonals ſind beendet. Zwiſchen zer Regierung und den Arbeitervertretern iſt laut„Bad. Beob.“ in allen Teilen ein Ein verſtändnis erzielt worden. Der Tarifvertrag, ſo ſchreibt das Blatt, iſt nicht kur ein außerordentlicher Erfolg für das beteiligte Eiſen⸗ bahnperſonal, ſondern auch von großer politiſcher Bedeu⸗ kung. Bald 20 Jahre kämpfte das im Arbeitsverhältnis ende Eiſenbahnperſonal um dieſe ne. 2 argebieten Wiederaufnahme des Verkehrs nach Bayern. Der Beſamtverkehr(Perſonen⸗, Gepäck⸗ und Güterverkehr) nach Bayern über Miltenberg, Wertheim, Würzburg, Crailsheim iſt wieder aufgenommen. Die Schnellzüge D. 37 und D. 38 derkehren nun wieder bis und ab Würzburg. Nach bayer. Stationen, die ſüdlich der Linie Nördlingen— Regensburg Straubing Furth i. W. gelegen ſind, iſt jedoch die Annahme don Expreßgut, Eilgut und Frachtgut neuerdings verboten. Bon der Sperre ausgenommen ſind nur Lebensmittel, Koh⸗ len und Düngemittel — Fünſpfennigtarif für Telephongeſpräche? Im Reichs⸗ poſtamt finden gegenwärtig Beſprechungen über vorzuneh⸗ mende Veränderungen im Fernſprechweſen ſtatt, die zum Teil von weittragender Bedeutung ſind. Ein für die Ge⸗ 194 der Fernſprechteilnehmer wenig erfreulicher Vor⸗ ſchlag iſt der, von dem Syſtem des Telephonabonnements abzugehen und dafür den Fünfpfennigtarif für jedes Ge⸗ ſpräch einzuſetzen. Man iſt an den zuſtändigen Stellen im allgemeinen der Anſicht, daß das Telephon von ſeinen Be⸗ ern weit über Gebühr in Anſpruch genommen wird. So offt man, auf dieſe Weiſe den Fernſprechverkehr eindäm⸗ men und die Fernſprechämter entlaſten zu können. Vor⸗ läufig ſind jedoch über dieſe Frage die Verhandlungen noch vollkommen in der Schwebe. — Einquartierungsſchäden. Aus Anlaß von zahlreichen Anträgen auf Vergütungen von Schäden, die in Natural⸗ guartieren entſtanden ſind, weiſt das Generalkommando und der Landesausſchuß der Soldatenräte darauf hin, daß das Reich nur für ſolche Schäden haftet, die auf militäriſche Maß⸗ nahmen zurückzuführen ſind. Dagegen iſt jede Militärper⸗ ſon, welche einen ſolchen Schaden aus Vorſatz, Mutwillen oder Fahrläſſigkeit verurſacht hat, mit ihrem ganzen Ver⸗ mögen haftbar. Im gleichen Umfange haften aber auch dei Vorgeſetzten, die durch Verletzung ihrer Auſſichtspflicht die Entſtehung des Schodens nicht verhütet haben. — Die neuen Bierpreiſe ſind ſpoeben vom Miniſterium des Innern feſtgeſetzt worden. Dauach darf der Ausſchanl für Bier in den Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften bei 0,3 Lite . 22 Pf, bei 0,4 Liter höchſtens 20 Pf. und bei einem halben Liter höchſtens 35 Pf. betragen. er Flaſchenbier⸗ 5 beträgt beim Verkauf durch den Herſteller an den Weiterverkäufer für den halben Liter 28 Pf. und beim Ver⸗ kauf durch den Weiterverkäufer an den Konſumenten für den halben Liter 33 Pf. In Wirtſchaften koſtet die Flaſche Bier((½ Liter) 40 Pf. Für eingeführtes Münchener, Pil⸗ ſener und Kulmbacher Uier dürfen, wie bisher ſchon, die Be⸗ zirksämter höhere Preiſe zulaſſen. 5 Die neuen Briefmarken. Die neuen Erinnerungs⸗ marken an die Nationalverſammlung kommen in den Wer⸗ ten zu 10, 15 und 25 Pfennig zur Ausgabe. Dieſe werden jetzt am meiſten gebraucht, ohne daß ausreichende Vorräte 1 2 i Fur Berfügung ſtehen. Die Marken werden von der Reichs⸗ druckerei unter Mitwirkung der Künſtler in einfarbigem Buchdruck hergeſtellt. Die Herſtellung des Druckſtockes in der ſchwierigſte Teil der Aufgabe und verlang eine beſon⸗ ders geſchickte, jahrelang geübte Hand. Die neuen Marken werden etwas größer als die jetzigen, 25:31 ſtatt 22: 26 Millimeter. Für die Farben ſind die Verſuche noch iche abgeſchloſſen. Die Marke zu 10 Pfennig ſtellt eine Eiche nach dem Entwurf von Hugo Frank dar, der bei dem Wett⸗ bewerb den 3. Preis erhalten hat. Die Fünfzehnpfennig⸗ marke gibt einen Eichenſtumpf mit zungen Trieben nach dem Entwurf von Ernſt Böhm in Charlottenburg wieder, der den 1. Preis bekommen hat. Die Marke zu 25 Pfennig ſtellt einen knieenden Bauhandwerker nach dem preisgekrönten Entwurf von Georg A. Mather in Berlin dar. Es ſind dies die erſten Gelegenheitsmarken der deutſchen Reichspoſt. — Gebt Hunde ſür unſere Kriegsblinden! Der Deutſche f Verein für Sanitätshunde in Oldenburg i. Gr., der ſich während des Krieges durch die Organiſation der Verwun⸗ detenſuche durch Sanitätshunde ſo ſehr verdient gemacht hat, hat ſich neuerdings mit erfreulichem Erfolge der Auler⸗ nung von Hunden als Führ⸗ und Begleithund unſerer vie⸗ len Kriegsblinden zugewandt. Die Hunde machen den Blin⸗ den von ſeiner Umgebung unabhängig und führen ihn ſicher durch die Gefahren des Straßenbetriebes. Der Verein ver⸗ dient deshalb für dieſe neue, ſegensreiche Samaritertätig⸗ keit größte Förderung. Um alle Kriegsblinden mit guten Hunden ausſtatten zu können, benötigt er öringend eine Vermehrung ſeines Hundebeſtandes. ei Abbe nicht möalich iſt, ift der Verein auch zum Ankauf bereit. An Raſſen kommen Veutſche Schäfer⸗, Dobermaun⸗ und Kirebale⸗Hünbinnen von bis 3 Jahren in Nüden eignen ſich nicht al? Führhunde für Kriegsb Die Ausgabe von Banknoten durch die Badiſche Bank. Karlsruhe, 11. April. Die vorläufige Volksregierung hat der badiſchen Natior mlung ein noch von der alten Regierung erlaſſenes pro- iſoriſches Geſetz über die Ausgabe von Banknoten durch die Badiſche Bank überreicht. Das Geſetz ſtammt vom 28. Oktober 1913 und iſt von Großherzog Friedrich von Bade unterſchrieben. Dieſes proviſoriſche Geſetz wurde ſeinerzeit„ nachdeh im Oktober 1918 der Verlauf der politiſchen tiſſe zu einer weitgehenden Zurückhaltung und Anſammlung von Geld in der Bevölke⸗ rung geführt hatte. Dieſe hatte eine große Geldknappheit zur Folge, ſo daß vielfach vierigkeiten in der Auszah⸗ lung von Löhnen, Teuerungsgulagen uſw. einratent. Für Baden wurden deshalb weitere Zahlungsmittel durch er⸗ höhte Ausgabe von Noten der Badiſchen Bank beſchafft. i Heidelberg, 12. April. Heidelberg hat ſeine fleiſchloſe Woche, weil die zur Lieferung von Schlachtvieh verpflichte⸗ ten Kommunalverbände unſere Stadt im Stiche ließen. So ſollte z. B. der Kommunalverband Sinsheim a. E. 54 Stück Vieh liefern, hat aber nur 5 Stück geliefert. 40 Stück Groß⸗ vieh ſind mindeſtens notwendig, um nur 100 Gramm Fleiſch auf den Kopf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung aus⸗ zuteilen. Als Erſatz werben 125 Gramm Konſervenwurſt ausgegeben. 5 zun Pforzheim, 12. April. Eine Hamſterfahrt auf ſtädtiſche Koſten unternahm der ſtädt. Armenpfleger Greſſelfinger. Er war von der e tgemeinde Pforzheim beauftragt wor⸗ den, in den Landgemeinden Kartoffeln für die Pforzheimer Bevölkerung aufzukaufen. Dies tat ex auch, hamſterte aber nebenbei noch Oel, Mehl, Eier, Fleiſch uſw. und 1 Zentner Kartoffeln für den eigenen Gebrauch. Als die Lebensmittel in die Stadt gefahren wurden, fielen ſie in die Hände des urilitäriſchen Sicherheitsdienſtes, der ſie beſchlagnahmte. * Ronſtanz, 12. April. Die Wahlen für den Oberbürger⸗ meiſter⸗ und die Bürgermeiſterpoſten werden ſchon in der allernächſten Zeit ſtattfinden, nachdem ſich die Parteien end⸗ gültig geeinigt haben, zum Oberbürgermeiſter Dr. Moericke von Speyer, zum! Vürgermoiſter Pr. Dietrich und zum, 2. Bürgermeiſter einen Dipl.⸗Ingenſeur von Karlsruhe vor⸗ zuſchlagen. Dr. Dietrich iſt ſchon ſeit längerer Zeit hier Stadtrechtsrat. 5 Demokratie und Neligionsunterricht. Von D. Friedr. Holdermann, Mitglied der badiſchen Nationalverſammkung. g 15 Die Entſcheidung der demokratiſchen Fraktion in Sachen des Religionsunterrichtes und der Beſtim⸗ mung, die ſchließlich darüber in die Verfaſſung auf⸗ genommen worden iſt, hat den Beiſall der Rechten nicht gefunden. Es fehlt nicht an Angriffen in der Preſſe deswegen, und die Agitation draußen wird in dieſer Richtung weiter arbetten. Wer weiß, ob nicht eines Tages den Leuten im Land geſagt werden wird: Die Demokraten ſind umgefallen! Sie haben ihr Wort nicht gehalten. Unſere Geſinnungsgenoſſen ſollen ſich dadurch nicht beirren laſſen. Sie ſollen den Sachverhalt ruhig prüfen, und, wenn ſie dies ge⸗ tan haben, dann werden ſie finden, daß die demokra⸗ tiſche Fraktion vollauf das gehalten hat, was die Partei bei der Wahl verſprochen hat. Was hat ſie verſprochen? In unſerem Wahlaufruf ſteht: Der Religionsunterricht ſoll der Schule erhalten bleiben. Das hieß doch nicht anders als: er ſoll gegenüber den Angriffen, die ihm drohen, verteidigt werden. Es ſoll bezüglich des Religionsunterrichtes im Lande ſo bleiben, wie es bisher war. Es darf der Zuſtand, der den Religionsunterricht gemäß Geſetz zu einem obligatoriſchen Lehrgegenſtand der Schule macht, nicht angetaſtet werden. Gerade das iſt aber die Re⸗ gelung, die in der Verfaſſung getroffen worden iſt. § 19 Abſ. 2 heißt:„Die Leitung des Religionsunter⸗ richts iſt Sache der kirchlichen und religiöſen Gemein⸗ ſchaften. Die Erteilung desſelben richtet ſich nach den Beſtimmungen des Schulgeſetzes.“ Mit anderen Worten: Es wird gar nichts geändert in dem geſetz⸗ lichen Zuſtand, wie wir ihn haben. Es bleibt für die Volks Es beſteht weiter die Ver⸗ ordnung unterricht hier ebenfalls obligatoriſch macht, und auch 1089 wir an die Befürch en denken, die nach der Revo⸗ lution wegen E n in den Religionsunterricht im Norden unſeres Vaterlandes entſtanden, dann werden wir das Ergebnis in Baden mit Befriedi⸗ gung verzeichnen können. Der Religionsunterricht bleibt der Schule erhalten wie bisher. Mehr als das: Ausdrücklich iſt in der Verfaſſung ſeſtgelegt worden, daß die Leitung desſelben eine Sache der kirchlichen und religiöſen Gemeinſchaften ſein ſoll. Die Poſi⸗ tion des Religionsunterrichts und die moraliſche 1 Ritlelſchulen, die den Religions⸗ 1 5 Kraft, die in ſie durch die Zuſtimmung der Mehrheit des badiſchen Volkes, einſchließlich d zialdemokratiſchen Schichten, gelegt war, hat den Beratungen des Verfaſſungsausſchuſſes zu ſer Frage als derartig ſtark erwieſen, daß die zialdemokraten in ganz richtiger Erkenntnis Volksabſtimmung und auch, was anzuerkennen mit Verſtändnis für den Wert und die Notwe keit religiöſer Unterweiſung, ſchließlich auf Vorſtoß gegen den Religionsunterricht verzi Sie ſtellten ſich auf den Boden der Wirklichkeit. fanden ſich bereit, den geſetzlichen Zuſtand bez des Religionsunterrichts anzuerkennen in der ſung, die oben mitgeteilt worden iſt und nachdem Gewiſſensfreiheit für Lehrer wie Eltern eine! gende Wahrung in der verfaſſungsmäßigen Veil derung jedes Gewiſſenszwanges gefunden hatte. Sozialdemokraten ließen aber zugleich auch e Zweifel darüber, daß dieſe Faſſung die auß Grenze ſei, jenſeits derer ihnen die Zuſtimmung Verfaſſung unmöglich würde. Dies galt für dit tröge des Zentrums wie für unſeren demokralf Antrag der eren Lofung, der den Pflichtcharn auch in der etlogen wollte. 1 VTV. Kommunalprogramm der Deutſchen Demokratiſchen Partei in 9 VI. Volksbilbans. Jugendpflege. A. Vorſchulpflichtises Alter: Uebe Kindergärten in Gemeindepflege. Ausbau der Kind und planmäßige Vorarbeit für die Volksſchule. Aus von Kindergärtnerinnen. B. Volksſchule: Simultanſchule. Schulanfang im Herbſt. Möglichſte Uebereinſti Lehrpläne zwiſchen Volksſchule und pöheren Schule alle Fächer— außer den Fremöſprachen— bis ie lich des 3. Jahrgangs der höheren Lehranſtalten. tungen für den ſpäteren Uebertritt der Begabten. tung von Hilfsſchulen für Minderbegabte. Staatz kunde. Pflege des Volksgeſangs. Lehr⸗ und Lern freiheit. Herabſetzung der Schülerzahl in den Klaſſen. wirkung der Lehrer und Lehrerinnen in der Schulve tung. Berufung der Lehrerſchaft in die Zentralbehn Elternabende. Berufsberatung. a— O. Fortbildungsſchule: Förderung der 8 dungsſchule in allen Zweigen zur Hebung des Mie des(Fortbildungs⸗, Gewerbe⸗, Handels⸗, Landwir Baugewerbe⸗, Ingenieur⸗, Koch⸗ und Haushaltungen 8 Erteilung des Unterrichts durch beſonders vorgebildele kräfte unter Beizug von Fachleuten. 10 D. Höhere Lehranſtalten: Geſetzliche On der Verhältniſſe der höheren Lehranſtalten. U 10 der Lehrerinnenbildungsanſtalten auf den Staat. Zu, 10 weiblicher Direktoren zur Leitung höherer Mädchen Staats⸗ und Gemeindeinternate. Beizug weiterer 11 kreiſe zu den Beiräten und deren weiterer Ans ba höhte Leiſtungen des Staates zu den Koſten der! Lehranſtalten. Staats bürgerlicher Unterricht. Ha 17170 keitspflege. Schülerwerkſtätten. Führungen in Sun! lungen und in gewerbliche Anlagen. Gleichbere Vollanſtalten. ö E. Allgemeine Volksbildung: Kotzen Fortbildungskurſe(Volkshochſchulkurſe) in Verbi geeigneten privaten Organiſationen. iche F. Jugendpflege: Sorge für geſundheitll 0 ſittliche Entwicklung der Jugend: Turnen,. 0 1 6 mittelte, Anleitung zu vernünftiger Ausnützung der zeit. N Schutz der jugendlichen Arbeiter gegen Ausnützung Schädigung der Geſund heit. Weitgehender Beizug der Frauen. Rudern, Wandern, Schulbäder, Schülerſpeiſung für rahtnachrichten. Der Kampf der Regierungen. 10 ö Berlin, 12. April. Zu dem Kampf der rungen in Bayern wird dem„Berl. Lok.⸗Anz. Bamberg gemeldet: Die bei der Regierung ein fenen Vertrauenskundgebungen aus dem Lande beſtärken das Kabinett in der Anſicht, val 1 digſt eine Klärung der Lage in Bayern en müſſe. Der Landtag werde demnächſt hier zuſg treten. Der Aelteſtenausſchuß habe ſeine nel lung hierher bereits angekündigt. Zahlrei urdnete ſind bereits eingetroffen. Deutſchland bittet um neue Lebensmittel Tu. Amſterdam, 12. April. Nach Melden Paris erſuchte Deutſchland Amerika um neue Lene lieferungen. Nach dem„Newyork Herald“ erklär land jedoch, daß es dieſe Lebensmittel nicht mit m len kann, erſtens deshalb, weil es feine Kredite 7 4 len Auslande mit Gold decken müſſe und zweiten ihm bisher nicht möglich geweſen iſt, Ausfuhrhe treiben. Zur Regelung dieſe“ Angelegenheit habe ige, ierten eine Konferenz zuſammenbernfen, zu der ren Bankiers neutraler Länder eingeladen find, f. Meinungen und Anſichten äußern ſollen betr. lung der dentſchen Schulden an die Neutralen. Lebensmittel aus Holland.* W. T. B. Hacg, 12. April. Das Korreſee meldet, daß die aſſoziierten Regierungen geſt eine gewiſſe Menge von Lebensmitteln nach den Teilen Deutſchlands aus Holland einzuführen. Vorerſt kein Friede. une, ae Tu. Genf, 12. April. Der„Newyork Trih aus Paris gemeldet, daß der Rat der Vier min ae einen Monat tagen werbe. um alle Fragen zu riebe raten. An die Elnberufung der deutſchen 9 gation vor dem 15. Mai ſei nicht zu denken.. Die Pariſer Verhandlungen, Die 14 Punkte— oder Amerikas Aus ſehe Chiaſſo, 14. April. Die im„Dane enthaltene Meldung, wonach Prüſident W ſeiner Abreiſe gedroht hat, beſtätigen heuſfe, italieniſche Blätter. Der„Secolo“ erklärt 9 die Europafahrt des„George Wwaſhinge nicht anders gedeutet werden könne; werde die Drohung die gleiche Wirkung er der zur Abfahrt bereitſtehende Zug D dem Berliner Kongreß. Wilſon beharrt, „Secols“ teils in einem redaktionellen teils in einem Londoner Bericht ausfü nem Programm der 14 Punkte. Er kar Einh. eite 4 4 2 9—— . wiſſe franzöſiſche Abſichten auf das Saargebiet, die von Frankreich und Belgien vorgeſchlagene Beſetzung der Rheinlande bis zur vollſtändigen Zahlung der Entſchädigungsſumme und die italieniſchen An⸗ ſprüche auf Dalmatien nicht unterſtützen. Lloyd George geht grundſätzlich mit Wilſon einig, iſt aber zu ſehr an innerpolitiſche Rückſichten gebunden. Der Beſtrafung des deutſchen Exkaiſers ſteht Wilſon aus verfaſſungsrechtlichen Gründen ablehnend gegenüber, würde aber einem von Deutſchland entfernten Exil zuſtimmen. Ueber ſeine Abſichten und Forderungen gab Wil⸗ ſon unzweideutig Beſcheid, das Dilemma lautet jetzt: entweder Friedens ſchluß nach dem Programm der 14 Punkte, oder Amerika zieht ſich zurück. Es erſcheint ſo klar, daß die engliſchen Blätter be⸗ reits in aller Offenheit die bevorſtehende Abreiſe Wil⸗ ſons beſprechen. Nach dem„Daily Expreß“ kann es mem Zweifel unterliegen, daß die Abreiſe mit einer iederannäherung der Vereinigten Staaten an Deutſchland gleichbedeutend wäre. Ob die engliſche nationaliſtiſche Preſſe Recht behält, wenn ſie das Er⸗ eignis mit kaum verſteckter Freude herbeiſehnt, dürfte T ſofern es eintrifft— ſehr von den zukünftigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Amerika und dem Bierverband abhängen. Feſtſteht vorläufig nach den Erklärungen „ Secolo“ eine tiefgehende Meinungsverſchieden⸗ heit im Schoß der maßgebenden Staatsmänner be⸗ ſonders über gewiſſe Grenzfragen und die allgemel⸗ nen, Deutſchland aufzuerlegenden Bedingungen. ieſe Meinungsverſchiedenheit hat die Arbeit der onferenz verlangſamt. Man will doch verhandeln. i Bern, 13. April. Die Pariſer Ausgabe des e Mail“ betont, es herrſche allgemein die An⸗ t, daß man den deutſchen Delegierten Gelegenheit zeben werde, die ihnen vorgelegten Friedensbedin⸗ lden zu erörtern. Sie ſollen auch nicht veröffent⸗ 50 werden, ſolange ſie nicht den Deutſchen zur enntnis gegeben worden ſind. 5 Der Umſturz in Bayern. Die Münchener Räteherrſchaft vor dem Ende. tet Berlin, 13. April. Die in hieſigen gut unterrich⸗ Eird Kreiſen vorliegenden Nachrichten beſtätigen den unndruc, daß die Räterepublikin München mittelbar vor dem Zufammenbru ch ſteht. en erwache, ſeitdem in München die Räteregie⸗ 0 ug die Wohnungen und die Bankguthaben willkür⸗ 0 mit Beſchlag belegte. Es ſcheint ſich zu beſtäti⸗ Tr. daß die weitaus überwiegende Mehrheit aller gieren in Bayern ſich hinter die rechtmäßige Re⸗ ſich ung geſtellt hat und daß regierungstreue Truppen fich München nähern. Auch in München ſelbſt ſcheint At das Bürgertum und der vernünftige Teil der u teiter zu ermannen und gegen die Räteregierung ſammeln. Dazu kommt, daß die Abſchnürung mit chens vom Güterverkehr vollendet iſt. So⸗ f iſt die Hoffnung begründet, daß die Tage der ünchener Räteherrſchaft gezählt ſind. heueste Hachrichten. Der ſächſiſche Kriegsminiſter getötet. traten deu, 13. April. Im Laufe von Demon⸗ 9 onen der Verwundeten der Dresdener Lazarette gen Kriegsminiſter Neuring drang eine aufgeregte 8 in das Kriegsminiſterium, ergriff den Kriegs⸗ niſter, ſchleppte ihn auf die Straßte, mißhandelte 5 ſchwer und ſtürzte ihn von der Brücke in die Elbe, oer erſchoſſen wurde. 5 Der heilige Krieg gegen England? dung 3 aſſo, 13. April. Nach einer Londoner Mel⸗ Dem 125„Secolo“ ſcheint die bisher nationaliſtiſche + g in Aegypten religiöſen Charakter, d. h. die inzuneß des heiligen Krieges gegen die Engländer dieſe* Von Kleinaſien ausgehend, erzeugt kürkiſche Agitation in der fanatiſch muſelman⸗ 5c Bevölkerung in Ober⸗ und Mittelägypten und dan großen Eindruck. lfäſſiſchen Flüchtlinge mit Lebens⸗ Verf— 5 rſorgung der elſäſſiſchen Flüchtling Di 5 mitteln. fach 5 Flüchtlinge aus Elſaß⸗Lothringen, die viel⸗ men ſehettelbar aus franzöſiſchen Gefängniſſen kom⸗ nähru ehen ſich vor einer beſonders ſchwierigen Er⸗ ich fübrslage. Sie dürfen keinerlei Lebensmittel mit ren und haben durch die Vertreibung von dun ihn Hof ihre ſämtlichen Vorräte eingebüßt. währen n dafür eine gewiſſe Entſchädigung zu ge⸗ tung ih und den Flüchtlingsſamilien die Neueinrich⸗ Best res Haushalts zu ermöglichen, ſind beſondere zungen für ſie getroffen worden. Auf Grund m ehördlichen Ausweises werden ſie von den unalverbänden für die erſten 14 Tage in dem 2 Aufenthaltsort Doppelverſorgung in allen ra⸗ ten Lebensmitteln erhalten. ie Einführung der Sommerzeit abgelehnt! In de 3 l ſam den, der letzten Sitzung der Deutſchen Nationalver⸗ ämenlung wurde der Geſetzentwurf über die Ein⸗ ru 1 5 durchber alen zammerzeit in erſter und zweiter Leſung 50 ind nach lebhafter Debatte mit großer a deng itüt abgelehnt. Damit iſt dem Wunſche Ba⸗ nüge' Das entſchieden gegen die Sommerzeit war, Ge⸗ ge ehen. geſch Da 85 Verhinderung von Pferdeſeuchen. weſenen zyvon der Heeresverwaltung vorgeſehen ge⸗ ſchleppu Maßnahmen zur Verhinderung der Ver⸗ r Dem von Pferdeſeuchen bei der Ueberſtürzung zeit dur obilmachung nicht mit der gebotenen Sicher⸗ daß znr ahnt werden konnten, iſt beſtimmt wor⸗ Laufe dieſes Frühjahrs ſämtliche Pferde, Eſel, Mauleſer und Maultiere einer tierärztlichen Unterſuchung auf das Vorhandenſein von übertrag⸗ baren Pferdeſeuchen zu unterwerfen ſind. ak Mannheim, 13. April. Der Ausſtand der Be⸗ amten der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Lud⸗ wigshafen nimmt einen immer größeren Umfang an. Die geſamte Angeſtelltenſchaft Ludwigshafens wird in einen Sympathieſtreik eintreten, wenn die Direk⸗ tion nicht zu einem Entgegenkommen ſich bereit er⸗ klärt. Seit Donnerstag iſt auch die Beamtenſchaft des Merſeburger Zweigwerkes in den Ausſtand ge⸗ treten. Die Beamten der ganzen Intereſſengemein⸗ ſchaft erklären ſich ſolidariſch mit den Streikenden. In der heute mittag ſtattgefundenen Verſammlung der Beamten wurde mit großem Beifall die Mittei⸗ lung aufgenommen, daß die franzöſiſche Beſatzungs⸗ behörde den Streikenden ihre Sympathie erklärt habe und ihr jede Unterſtützung und Schutz zuteil werden laſſe. Der Obmann des Arbeiterausſchuſſes erklärte, daß die Arbeiterſchaft geſchloſſen hinter der Beamten⸗ ſchaft ſtehe, aber weiterarbeiten werde, um ſo einen unmöglichen Zuſtand au ſchaffen. Die Znkunft des deutſchen Handels. Auf Einladung der Hamburger Handelskammer hielt Reichswirtſchaftsminiſter Wiſſel vor einem großen Teil der Hamburger Kaufmannſchaft einen Vortrag, in dem er den Gedanken über die zukünftige Geſtaltung des deut⸗ ſchen Handels, insbeſondere des deutſchen Außenhandels, entwickelte. Wiſſel führte u. a. aus: Die Not Deutſch⸗ lands iſt rieſengroß. Der deutſche Außenhandel, geſtützt auf einen ſtarken Inlandsmarkt, war ein beachtenswerter Faktor im Wirtſchaftsleben. Jetzt iſt Deutſchland arm und arbeitslos. Wir brauchen für unſere Induſtrie Roh⸗ ſtoffe, um Werte zu ſchaffen, mit denen wir Werte aus⸗ führen können. Unſere Arbeitskraft iſt unſer höchſtes wirtſchaftliches Gut, das wir haben. Wenn unſere Geſamt⸗ arbeitskraft voll beſtehen bleibt, werden wir ſpäter in der Lage ſein, unſere Schulden im Ausland zu bezahlen und das, was uns von unſeren Feinden noch auferlegt werden wird. Wir müſſen wie früher ausländiſche Rohſtoffe ein⸗ führen und daraus hochwertige Fertigwaren für den Ex⸗ port ſchaffen. Wir müſſen ferner mit eigenen Schiffen die Meere befahren können. Aber es beſteht die Gefahr, daß ſich die Welt unſere Arbeitskraft nutzbar macht, was einer wirtſchaftli⸗ chen Verſklavung unſeres ganzen Volkes gleich ⸗ kommen würde. Es beſteht die Gefahr, daß Deutſche im großen Umfange ihr Heimatland verlaſſen müſſen, um in allen Teilen der Welt geduckt und ausgebeutet zu werden. Es beſteht weiter die Gefahr, daß Deutſchland zu dem größten Heimarbeiterdorf der Welt gemacht wird und ihm von unſeren Feinden keine anderen Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten gelaſſen werden. Eine wirtſchaft⸗ liche Verſklavung des deutſchen Volks würde aber für die ganze Welt ein Unglück bedeuten. a Wie können nun dieſe Gefahren abgewendet werden? Wir dürfen hoffen, daß die feindliche Blockade mit dem Friedensſchluß aufhört. Aber dieſer Zuſtand wird keinen Ueberfluß an Gütern zu bringen vermögen, wenn der Weltmarkt an Gütern reicher ſein ſollte, als man nach vier Kriegsjahren erwarten kann. Die große Maſſe des deutſchen Volks iſt ja kaufkräftig; aber die Vorräte in Deutſchland ſind auch ſo gut wie völlig aufgezehrt. Nach Deckung unſerer unabweisbar notwendigen Lebensbedürf⸗ niſſe müſſen wir unſer hauptſächlichſtes Augenmerk auf die dringend benötigte Zufuhr von Rohmateria⸗ lien aus dem Ausland richten. Daraus ergibt ſich aber die unbedingte Notwendigkeit, für die Wareneinfuhr eine Kontrolle einzuführen. Sie fordern allerdings den freien Handel, die Freigabe des Einfuhrhandels; aber die Regierung iſt zunächſt nicht in der Lage, den freien Handel ſchrankenlos wieder einzuführen, weil wir arm geworden ſind und weil unſere Rohſtoffe völlig erſchöpft ſind. Wie wollen wir die dringend benötigten gewaltigen Einfuhrmengen bezahlen? Auf dem Wege über den Export können wir die Bezahlung dieſer Rohſtoffe nicht vorneh⸗ men. Daraus ergibt ſich, daß für die Rohſtoffe und Le⸗ bensmittel Kredite im Ausland beſchafft werden müßten, und wenn wir von den Vereinigten Staaten keine Kredite bekommen, ſo iſt die Wareneinfuhr in den be⸗ nötigten Mengen nicht möglich. Die anderen Zahlungs⸗ mittel, nämlich die Auslandseffekten, die uns noch zur Verfügung ſtehen, ſpielen keine ſo große Rolle: denn ein großer Teil dieſer Auslandseffekten iſt ſchon während des Kriegs zu einem großen Teil abgeſtoßen worden. Die deutſchen Gulhaben, die jetzt noch unter amerikaniſcher Zwangsverwaltung ſich befinden, dürfen nur im äußerſten Notfall in Angriff genommen werden, wenn nicht unſere 1 885 Volkswirtſchaft auf das äußerſte gefährdet werden oll. ö Die finanziellen Schwierigkeiten werden für die erſte Zeit nach dem Friedensſchluß die Einfuhr nach Deutſch⸗ land auf das äußerſte Maß beſchränken. Dieſe Beſchrän⸗ kung läßt ſich aber nur durchführen, wenn unſere Einfuhr nach dem Friedensſchluß der Kontrolle und Beeinfluſſung unterliegt. f Soweit Privatkredite im Ausland für die Be⸗ ſchaffung von Lebensmitteln zur Verfügung ſtehen, hat die Reichsregierung das allergrößte Intereſſe daran, dieſe im vollen Umfange ausgenutzt zu ſehen. In keiner Weiſe iſt beabſichtigt, dem privaten Handel die Inanſpruchnahme dieſer Kredite zu ſperren. Aber dieſe privaten Kredite dür⸗ fen nicht für die Einfuhr ſolcher Waren in Anſpruch be. nommen werden, für die kein dringendes Bedürfnis be⸗ ſteht. Unſere ſchlechte Valuta verteuert zudem die Ein⸗ fuhr und erhöht auch die Produktionskoſten für die Aus⸗ fuhr. Jede entbehrliche Wareneinfuhr hält die Geſundung unſerer Valuta auf und verteuert die Waren, die wir unbedingt gebrauchen. Auch das iſt eine Urſache dafür, daß wir den ungebundenen Freihandel für die erſte Zeit nach dem Kriege nicht einführen können. i Der ungebundene Einführhandel bietet keine ge⸗ nügende Gewähr für die Jern haltung überflüſſiger und entbehrlicher Waren. Er läßt ſich nur von dem Geſichts⸗ von den Händlern zum gleichen begnütt als dies bis jetzt von den Händlern geſchah. Punkte gewiſſer Verkehrsmöglichkeiten leiten. Die deutſche Volkswirtſchaft befindet ſich nach dem Kriege nahezu in bankerottem Zuſtande, und je mehr Fertigfabrikate einge⸗ führt werden, deſto mehr Menſchen müſſen ausgef werden, weil wir die Arbeitsmöglichkeiten im eigenen Lande ſchwächen. Wir wollen die neue Wirtſchaft von unten herauf organiſieren. An die Stelle der bureaukrati⸗ ſchen N ſoll die wirtſchaftliche Selbſtverwal⸗ ie ge richtet werden. Wir wollen zu einer pflichtgebundenen Wirtſchaftsordnung kommen. Dann wird uns die Zwangs⸗ wirtſchaft erſpart bleiben. Alle Träger der wirtſchaftli Kraft ſollen die Führer der den Staat verkörpernd Gemeinwirtſchaft ſein. Lokales g — Erhöhung des Brotpreiſes. Auf die ausfuhr lich begründete Bitte des badiſchen Bäckerverbands und verſchiedener Bäckerinnungen hat die bad. Regierung ig Einvernehmen mit dem Ernährungsbeirat der Nationak verſammlung die Kommunalverbände ermächtigt, 1. bes der Berechnung der Brotpreiſe den Zuſchlag von 45* H., der ſeither für die Unkoſten des Bäckers(einſchlie glich der Zutaten) für die Entlehnung ſeiner Arbeit und für ſeinen Verdienſt mit einem Höchſtbetrag von 21 Mk für den Doppelzentner Miſchmehl in Rechnung e werden durfte, die erwähnte Höchſtbegrenzung in Wegfall kommen zu laſſen, 2. für die ſeit dem 1. September 1918 erfolgte Erhöhung der Kohlen⸗(Steinkohlen⸗, Briketts und Koks⸗) preiſe eine Brotpreiserhöhung eintreten za laſſen, die bei einer Steigerung des Kohlenpreiſes um 100 Pfg. für den Zentner einen Pfg. für den 1500 Grammlaib und einen halben Pfg. für den 750 Gramm laib beträgt, 3. für nach dem 1. April 1919 eintretende, vom Arbeitsminiſterium gebilligte Lohnerhöhungen der Bäckergehilfen weitere Zuſchläge nach einer beſonders er⸗ läuterten Berechnungsweiſe vorzugehen. Die Brotpreis⸗ erhöhung darf aber nur eintreten, wenn die beiden letzteren Vorausſetzungen wirklich zutreffen und wenn namentlich ein neuer Lohntarif in Kraft getreten iſt. Eine Stadt der Erwerbsloſen. Drei Viertel der ganzen Ein⸗ wohnerſchaft der Induſtrieſtadt Plauen in Vogtland werden durch die Erwerbsloſenfürſorge unterſtützt. Genau 79 120 Perſonen, einſchließlich Frauen und Kinder, erhalten Unterſtützung, wäh⸗ rend die geſamte Einwohnerzähl 107 000 beträgt.. Flugleiſtung. Ein zweimotoriges Bal ches Militärflugzeug mit drei 1 vollführte den Flug Brüſſel London— Paris Brüſſel in 7 Stunden, 20 Minuten. Eingeſandt. Unter dieſer Rubrick erſcheinenden Artikel übernehmen wir keine Verantwortung. Die Redaktion In Nummer 82 des Neckar⸗Boten kam ein Eingeſand über die Weinausausgabe. Einſender beklagt ſich über den Umſtand weil der Wein nicht auf direktem Wege zu bezi⸗he ſei, ähnlich wie dies mit dem Tabak geſchehe und meint weshalb nochmals eine Zwiſchenbezugsſtelle ſchaffen und den betreffenden Artikel verteuern auf Koſten der Bevöl⸗ kerung. Glaubt Einſender vielleicht das Lebensmittelamt hätte den Wein billiger abſetzen können? Jedenfalls mußt dann notgedrungen das Perſonal beim Lebensmittelam erhöht werden und dies erfordert doch auch mehr Ausgabe an Löhnen. Doch es iſt mir nicht darum zu tun das Le bensmittelamt oder gar die Wirte zu verteidigen bei de Gelegenheit möchte ſch die Einwohnerſchaft darauf bin weiſen, daß nicht die Händler bezw. Verkäufer die Ware verteuert, und die jetzt zur Ausgabe gelangten Rauchwaren Preiſe hätten verkauft werden köanen als dies direkt vom Lebensmittelamt ge ſchehen iſt. Warum dies geſchehen iſt nicht recht verſtänd lich hatte man ſchließlich Bedenken, daß nicht Jederman ſein zuſtehendes Quantum bekommen hätte? i Man will ſchließlich anführen es ſolle nicht komme wie beim Kirſchwaſſer das ſobiel Aergernis erregte. Nu hat ſich vielleicht jemand ſchon in die Lage eines Händler verſetzt der für 400 Familien 25 Flaſchen Kirſchwaſſer zu Ausgabe erhält wo jede Familie gern eine haben möchte Aber bei ſolchen und ähnlichen Fällen wird eben geſchimpf auf die Händler. Warum iſt da die Kommiſſion die zur Verteilung der Lebensmittel eingeſetzt nicht zur Stelle un klärt die Sache auf oder beſtimmt ſchließlich welche Numme Kirſchwaſſer zu erhalten haben um den Händlern jede Un angenehmigkeit zu erſparen. Es ſoll hier nicht beſtritten werden, daß die Kommiſſion ſchon manches Gute fördert aber in ſolchen Fällen wäre es am Platze Aufklärung ſchaffen um nicht den Händlern ſelbſt Unangenehmigkeite zu ihrem geringen Verdienſt noch zu bereiten. Warum man den Händlern ähnlich wie in Mannheim die Rauchwaren nicht zukommen lies iſt nicht verſtändlich jedenfalls hätte Jedermann ſo gut, ja ſchließlich in n angenehmerer Weiſe ſein Quantum Rauchwaren erhalte als dies durch das Lebensmittelamt geſchehen. Es mö faſt ſcheinen als ob gewiſſe Leute mit dem Gedanken ſpielte die Kommunaliſterung des Kleinhandels ſo lagſam Anwendung zu bringen. Was aber eine Sozialiſierung Kleinhandels bezwecken, bedenken heute nur wenige. Einen Nutzen für die breite Maſſe wäre es keines falls wohl abe die Vernichtung von kleinen wirtſchaftlich ſelbſtſtändigen Exiſtenzen, die vor dem Kriege zu angenehmen Preisen ihr Waren abſetzten und auch während des Krieges keine Kriegs⸗ könnte, wobei das Perſonal erhöht werden müßte das wohl nicht in der billigeren Weiſe und mit weniger Verdienſt ſich 5 amtliche Bekanntmachungen Die Meldepflicht zum öffentlichen Wohnungsnachweis in Maunheim betr. Nachſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift:„Die Mel⸗ depflicht zum öffentlichen Wohnnngsnachweis in Mannheim betreffend“ bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Bz. 92 Mannheim, den W. März 1919. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Auf Grund des 8 117 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. in der Faſſung vom 7. Dezember 1918 wird unter gleichzet⸗ tiger Aufhebung der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 29. Juli 1918 für den Bezirk der Stadt Mannheim mit Zustimmung des Stadtrats, folgende, mit Ent⸗ schließung des Landeskommiſſärs vom 15. März 1919 für vollziehbar erklärte. orts polizeiliche Vorſchrift en. 5 1. Jeder Vermieter von Wohnnngen, möblier⸗ zen Zimmern— mit Ausnahme ſolcher, die nur zur vorübergehenden Benutzung abgegeben werden(Gaſt⸗ immer)— oder nicht möblierten Zimmern ohne che(Hauseigentümer, Nießbraucher, amtlich oder vertraglich beſtellte Verwalter, Mieter uſw.) iſt ver⸗ pflichtet, die Wohnungen oder Zimmer, welche durch Fertigſtellung eines Neubaues oder durch Kündi⸗ gung des beſtehenden Mietverhältniſſes oder auf ſon⸗ nuge Weiſe vermietbar geworden ſind, innerhalb 3 Tagen nach eingetretener Vermietbarkeit beim ſtäbti⸗ ſchen Wohnungsamt anzumelden. Die Anmeldung muß folgende Angaben enthalten: ) Lage der Wohnungen und Zimmer Stadtteil, Straße, Hausnummer, ob Vorderhaus, Hinter⸗ 5 haus. Seitenflügel, Quergebäude). 8 Stockwerk(ob Erdgeſchoß, 1., 2. Obergeſchoß ufw wiſchengeſchoß, Dachgeschoß), 5 eh Dahl, Art und Größe aller zur Wohnung gehöri⸗ gen Haupt⸗ und Nebenräume mit beſonderer Her⸗ vorhebung der heizbaren Räume und der Beleuch⸗ tungsart, falls gewerbliche Räume zur Wohnung gehören. deren Bezeichnung und Lage, e) Mietpreis, ſowie ob das Waſſergeld, Kanal⸗ und Müllabfuhrgebühren, bei möblierten Zimmern Heizung, Frühstück, Beleuchtung, Bedienung be⸗ ſonders vom Mieter zu entrichten ſind, Einzugstermin, Dauer und Kündbarkeit der Miete, ſowie etwaige ſonſtige befondere Bedin⸗ bungen, ) Name, Wohnort und Wohnung der Perſon, welche nähere Auskunft gibt, bh) Zeit der Beſichtigung, ) Unterſchrift des Vermieters. Soweit dem Vermieter zeichneriſche Unterlagen über die Wohnung zur Verfügung ſtehen, ſind dieſe der Anmeldung gegen Rückgabe beizufügen. § 2. Jeder Vermieter von Wohnungen oder Zim⸗ mern iſt verpflichtet, die Vermietung innerhalb drei Tagen nach Abſchluß des Mietvertrages beim ſtädti⸗ ſchen Wohnungsamt anzumelden. Die Anmeldung at auch dann zu erfolgen, wenn die Wohnung ſchon vor der in 81 vorgeſchriebenen Anmeldung der Vermietbarkeit anderweit vermietet wurde. Die Anmeldung muß die Angaben gemäß 8 1 2 bis e enthalten und ferner ) Bezeichnung des neuen Mieters(Vor⸗ und Zu⸗ name, Stand oder Beruf, Wohnort, Wohnung), 8 Zahl der einziehenden Perfor ſichtigt iſt für 7 lig beg a dee Wobnungen oder verwendet oder falls ſeitens des Mieters 5 2% Ml 8. Sollen bisher vermledet Zimmer künftig für andere Zwecke überhaupt nicht mehr benützt werden, ſo iſt der bis⸗ gerige Vermieter verpflichtet biervon beim Städti⸗ ſchen Wohnungsamt längſtens innerhalb einer Woche nach dem Auszug des bisherigen Mieters Meldung zu machen. 0 Die Meldung muß die Angaben gemuß 8 1 2 b e enthalten und ferner ) den künftigen Verwendungszweck der Ränme. Für den Teilder Wohnung, der etwa wieder ver⸗ 3 werden ſoll, iſt die Anmeldung gemäß 8 1 zu machen. 8 4. Wohnungsſuchende, die ſich behufs Ermierte⸗ lung einer Wohnung leinſchließlich möblferter Zim⸗ mer) an den ſtädtiſchen Wohnungsnachweis gewendet haben, ſind verpflichtet, in allen Fällen dem Woh⸗ nungsamte Meldung davon zu machen, wenn ſie aufhören, zu den Wohnungsſuchenden zu gehören, ſei es, daß ſie eine vom Wohnungsamt bezeichnete Wohnung gemietet oder eine ſonſtige Wohnung unter der Hand oder durch private Wohnungs vermittlung gefunden, oder daß ſie unentgeltliche Unterkunft vet Berwandten oder Bekannten erlangt haben, oder daß zu einem ſonſtigen Grunde— Wegzug, Verbleib in der bisherigen Wohnung— der angemeldete Bedarf weggefallen iſt. Die Anmeldung iſt innerhalb 3 Tagen nach der Anmietung einer Wohnung oder dem ſonſtigen Weg⸗ fall des Bedürfniſſes zu machen. 8 5. Für ſämtliche vorgeſchriebenen Anmeldun⸗ gen ſind die vom ſtädtiſchen Wohnungsamt ausgege⸗ benen Vordrucke zu verwenden. Die anmeldepflich⸗ tigen Perſonen haben auf Verlangen des Wohnungs⸗ amtes Auskunft zu erteilen und nötigenfalls vor die⸗ ſem 955 8. 86. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 100„ oder Haft bis zu 2 Wochen beſtraft. F 7. Dieſe Vorſchrift tritt mit ihrer Verkündi⸗ gung in Kraft. Bekanntmachung über den Verkehr mit Saat⸗ und Steckzwiebeln zu Saatzwecken und deren Höchſtpreiſe. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. B35. 21 Mannheim. den 286. März 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. III. Auf Grund der 88 4, 11 und 12 der Verordnung über Gemüſe, Obſt und Südfrüchte vom 3. April 1917 (Reichsgeſetzblatt S. 307) 5 beſtimmt: 8 1. Die Bekanntmachung über den Verkehr mit Saat⸗ und Steckzwiebeln zu Saatzwecken und deren Höchſt⸗ preiſe vom 28. November 8 wird aufgehoben. Beim Verkauf von inländiſchen Saat- und Stea⸗ zwiebeln durch Erzeuger dürfen die nachſtehenden Sätze je Zentner nicht überſchritten werden: Für Saatzwiebeln bis 28. Februar 1919 23.—/ vom 1. März 1919 ab je Monat und tner 1.% mehr. Für Steckzwiebeln 1) längliche und ovale 5 ö Größe I unter 1% em Durchm. 100.—. „ Größe II 1½—2 em Durchm. 80.— 0% Größe III 2—9½ em Durchm. 30.— 4 D plattrunde Größe J unter 2 em Durchm. 120.— Größe II 2—2½ em Durchm. 100.— 4 Größe III 23 em Durchm. 80.— 8 3. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Berkündiguna in Kraft. Berlin, den 4. März 1919. Neichsſtele für Gemüſe und Obſt. Der Vorſitzende: gez. von Tilly. Wir bringen Vorſtehendes mit dem Anfügen zur Kenntnis, daß unſere Bekanntmachung vom 28. Ja⸗ auar 1919— Staatsanzeiger No. 20— hiermit auf⸗ kehoben wird. Saatkarten ſind für den Handel mit Baat⸗ und Steckzwiebeln nicht mehr vorgeſchrieben. Harktruhe, den 12. März 1919. Badiſche Gemüſeverſorgung. ö Die Sperrung der Dürerſtraße in Neu⸗ oſtheim betr. Wir bringen erneut zur öffentlichen Kenntnis, daß nach§ 77 Straßenpol. Ordnung die Dürer⸗ ſtraße im Stadtteil Neu⸗Oſtheim für jeden durch⸗ gehenden Wagenverkehr(alſo auch für Droſchken und Kraftfahrzeuge) geſperrt iſt. Bei Zuwiderhandlung erfolgt Beſtrafung nach 8 104 Straßenpoltzeiordnung. 1 4 ²˙——— — Mannheim, den 29. März 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Den Geſchäftsdetrieb in den offenen Verkaufsſtellen betr. Wir machen das Publikum, die Ladeninhaber und die Angeſtellten darauf aufmerkſam, daß nach 9 der Verordnung des Reichsminiſteriums für die wirtſchaftliche Demobilmachung vom 18. März 1919 über die Regelung der Arbeitszeit der Ange⸗ ſtellten während der wirtſchaftlichen Demobil⸗ machung(Reichsgeſetzblatt 1919 Seite 315) alle offenen Verkaufsſtellen mit Ausnahme der Apo⸗ theken an Werktagen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein müſſen. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Der Verein Mannheimer Detailkaufleute und betreſbenden hat beſchloſſen auf Grund r Heſtimmungen von heute ab die offenen atellen von vormittags ½9 Ur bis abends 7 lihr offen zu halten 0 Durch die neuen geſetzlichen Beſtimmungen ſind alle bisher für den Ladenſchluß an Werktagen geltenden Beſtimmungen aufgehoben. Ie wird darauf hingewieſen, daß durch die Neufeſtſetzung der Zeit, in der die Verkaufsſtellen geöffnet ſein dürfen, die Vorſchrift des J 1 der Verordnung vom 18. März 1919, wonach die An⸗ geſtellten regelmäßig ausſchließlich der Pauſen nicht über 8 Stunden deſchäftigt werden, dürfen ſelbdſt⸗ verſtändlich nicht berührt werden. Für die Sonn⸗ und Feſtttage iſt durch die Verordnung der Reichsregterung über Sonntags⸗ ruhe im Handelsgewerde und in Apotheken (Reich sgeſetzblatt 1919 S. 176) die vollſtändige Schließ ung der offenen Verkaufsſtellen angeordnet. Von den Apotheken kann nach Artikel 3 der Ver⸗ ordnung durch behördliche Verfügung abwechſelnd ein Teil an Sonn⸗ und Feſttagen geſchloſſen werden; in Mannheim iſt eine ſolche abwechſelnde Schließung der Apotheken ſchon ſeit längerer Zeit durch Vereinbarung der Apothekenbeſitzer durgeführt. Die für den Handelsbetrieb der Bedürfnisge⸗ werbe an Sonn⸗ und Feſttagen bisher auf Grund des 8 105 e der Gewerbeordnung zugelaſſenen Aus⸗ nahmen von der völligen Sonntagsruhe gelten vor⸗ läufig, vorbehaltlich der Neuregelung in einſchrän⸗ kendem Sinne, noch weiter. Mannheim, den 8. April 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV.— Arbeitsvergebung. Die Ge'neinde vergibt im Submiſſions⸗ wege zur Herſtellung von drei Kleinwohn⸗ häuſern die Maurer⸗Arbeiten. Zeichnungen und Bedingungen ſind auf dem Rathaus 22 ˙*— ſind zu ſchonen. wird den Grundeigentümern durch die Eiſen⸗ Zimmer 7 einzuſehen, woſelbſt auc) Angebots⸗ formulare abgegeben werden. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift bis zum 28. d. Mis, mittags 11 Ahr, beim Bürger⸗ meiſteramt einzureichen. Seckenheim, den 15. April 1919. Gemeinderat: J. V. Hörner. Koch. Notſtandsarbeiten betr. Zur möglichſt beſchleunigten Gewinnung von Unterlagen für beabſichtigte Notſtands⸗ arbeiten werden wir in den nächſten Tagen Geländeaufnahmen und Abſteckungsarbeiten entlang der Bahnlinie Mannheim⸗Seckenheim⸗ Friedrichsfeld vornehmen laſſen. Hierbei müſſen die Grundſtücke der Gewanne Fuchſen⸗ wänder, Rohrlach, Hirmsheimer Wieſen, am Pfaffenweg und der Gemeindewald teilweiſe betreten werden. a Wir erſuchen Sie ergebenſt, hiervon die Grundſtückseigentümer in ortsüblicher Wetiſe zu verſtändigen. Die Pfähle und Latten der Abſteckungen Etwa entſtehender Schaden bahn verwaltung vergütet. Mannheim, den 9. April 1919. Elsenbahnbaubüro. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur offentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 14. April 1919. Bürgermeiſteramt: Es erhalten am Dienstag, den 15. ds. Mts. Fettſchrot je zeigung des Kohlenausweiſes handlung Heierling, Riedſtraße in folgender Einteilung: Bei der. Stengel, Wilhelmſtr. in folgender Einteilung: Der Preis beträgt pro Zentner 5.— Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 22 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 14. April 1919. Nahlen-Husgabe. Ztr. gegen Vor⸗ zwei bei der Kohlen⸗ Nr. 901 bis 1056. Nr. 901 bis 980 von 8—10 Uhr. Sammel ⸗Anzeiger uur für Mitglirder der Jaudw. Ein-. Herkonfsgenoſſerſchafl. Deutſcher und Luzerner Kleeſamen, Möheel ſamen, Kainit ſind im Lager vorrätig. rand, Der Vorſtand Nr. 981 bis 1056 von 10—12 Uhr. b. 1057 bis 1234. No. 1057 bis 1140 No. 1141 bis 1284 Trauer-Papiere sind stets vorrätig in der Eped. ds. Ba Lebensmittelamt. Kath. lungmänner- Veel — St. Sernhard.—. Ratbol. Jungmänner⸗Oerein 1. Heute Montag Abend 3 Uhr iſt im „Adler“ Certrauensmänner⸗stzung. Vollzähliges Erſcheinen notwendig. 2. Dienstag Dachmimag ½2 Ut treffen ſich die Mitglieder im Schulſaal zum Abmarſch zur Beerdigung unſeres Mitgliedes Georg Heierling. 3. Dienstag Abend s Abr iſt im Schwe⸗ ſternhaus 4. Donnerstag Abend 3¼ Uhr iſt — St. Bernhard.— Verstands⸗ und Abzeichen! heaterprobe (St. T) Turnen. Die Vorstandschaft. gent Abend ½9 Uhr Verwaltungsrat⸗Sitzung im„Schwanen“ bei Kamerad Nieſenacker. Freiw. Feuerwehr Seckenhbeim. Freiwilligen. 6 er dem Vereine an. Er zeigte sich hies wurde. Worten sagen. spricht genug; sei der Gemeinde und im Verein. wird ihn nie vergessen, ihm gebührend 6˙ durch eine nach Ostern ihm gewidmete% Wie der Verein ihm Schutzengel im Leben war, so soll Georg], uns ein schützender Geist sein. Allmächtige die tiefbetrübten Elter schwister trösten da Menschentros Im Namen der Vorstandse Präses K. Bihler, Kaplaſl neralkommunion. Nachruf! charaktervoller junger Mann, der seine 11 Kraft in den Dienst seiner Vereinssache stel turchtlos für seine religiöse Ueberzeugung trat, rücksichtsvoll jeden Mitmenschen achte Er betätigte sich besonders im Jungmämm Apostolat, als Schriftführer des Vereins, unserer Turn- und Spielabteilung, un nahm zuletzt das Schriftführeramt det trumspartei. Dem Vaterland widmete er gc schwachen Kräfte vom I. Dezember 191 20. August 1918 wobei er im Oberelsas“ den Keim der heimtückischen Krankheit Uberanstrengung legte, deren Kriegsop 2 Was er für uns und seine 3 getroffenen Eltern war, lässt sich nic Seine eigene Vergangen n leuchtendes Joche Der Veig Möge n. un a t verse! Unerwartet rasch, gut vorbereitet ist Kanonier Georg Heierlin aus dem Leben geschieden. 0 5 Er war am 29. Januar 1899 geboren Sohn des hiesigen Bahnbediensteten Heierling und der Anna, geb. Spiess. 1 Fleiss erwarb er sich auf der Realschule Ladenburg die Berschtigung zum Einjab Seit dem f. März 1915 gebs 10 a 5 F g 10 12 d ae 45 1 5 10 nne J. V. Hörner. Koch. Vas Kommando: L. Rudolph. Dies statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die überaus schmerz- liche Nachricht, dass nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse, un- ser guter hoffnungsvoller Sohn und Bruder berg Haering Versichsrungsbaamter nach langer schwerer mit Geduld ertragener Krankheit öfters versehen mit den hl. Sterbesakramenten im 20. Lebensjahre heute Nacht 1 Uhr sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 13. April 1919. in tietem Schmerz: Oje trauernden Eltern u. Geschwister. Die Beerdigung findet am 15. April nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause Friedrichstrassse 56 aus Statt. 16 3 5 Wobfoal, mit Küche und von jungem ESF bs Frs rr K Gh (Beamter) per 0 eventuell au zu mieten geſuch Angebote unten er 44 an die, Ee d dae en ni; e 1 Prima 0 de Bunde fiehlt gare Dog 8 r. Wagners c db W 5 8 W da S Wenig ae d Schaftſtieſe Größe 41 4% S kaufen. 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