— Hmtsblaft der Bürgermeisferämtfer Seckenheim, alwesheim, Reck arhausen und Edingen. 2 8 Sonn- und Feiertage. 8 N f ee eee r 25 8 1 Der deutſche Völkerbunds⸗ Entwurf. WTB. meldet: Die deutſche Regierung hat dem Pariſer Völkerbundsentwurf vom 14. Febr. ds. Is. eigene dorſchläge gegenübergeſtellt, die ſich von ihm in wich⸗ tigen Punkten unterſcheiden. Während nämlich der Pariſer utwurf, wie es ſcheint, auch in ſeiner neuen Faſſung ie Leitung des Bundes einem bureaukratiſchen Kolle⸗ Rum überweiſt, das nach dem Machtgrundſatz gebildet und auf eine Sicherung der fünf Großmächte und ihrer Herrſchaftsſtellung hinausläuft, vertritt der deutſche f 1 Entwurf den Grundſatz genoſſenſchaftlicher 2 Gleichheit und demokraliſcher Repräſentatipſprechung. 2 Nach dem deutſchen Entwurf umfaßt der Völkerbund i ohne weiteres alle kriegführenden Staaten, ſo⸗ 21 ie alle neutralen Staaten, die dem Haager Welt⸗ 1 ſchiedsverband angehören. Andere Staaten bedürfen zur ö eilnahme eines Mehrheitsbeſchluſſes der Bundesglieder. Dem Päpſtlichen Stuhl iſt der Eintritt ohne dieſe 2 orausſetzung vorbehalten. Gegenüber den Nicht⸗Bundes⸗ baaten, die als ſeltene Ausnahme gedacht werden, bilden e Völkerbundsſtaaten eine Einheit zu gemeinſamer Ver⸗ „ ᷑beidi ung. In allen Fragen der inneren Staatenpolitik N 2 m Bunde der Grundſatz der Nichteinmiſchung her 4 ur für nationale Minderheiten iſt die Befugnis vor⸗ 7 geſehen, Organe des Bundes zur Wahrung des Rechts 1 1 f Pflege ihres Eigenlebens in Sprache, Schule, Kirche, f uſt, Wiſſenſchaft und Preſſe anzurufen.. 1 Die Organe des Völkerbunds ſind zunächſt hel lg Staatenkongreß und das Weltparlament N 5 Geſetzgeber. Der Staatenkongreß wird durch Ver⸗ 1 eter aller Regierungen zu gleichen Rechten gebildet. . ſch erfüllt ſeine Aufgaben durch einen ſtändigen Aus⸗ 1 ß. Von den Vorrechten beſtimmter Mächte in dieſem . wicsſchuß iſt keine Rede. Das Weltparlament muß bei den bei ichtigen Geſetzen beim Bundeshaushalt zuſtimmen. Seine ann uſammenſetzung iſt nur vorläufig geregelt, indem das % N beste Weltparlament von den Parlamenten aller Einzel⸗ gaten gewählt wird, derart, daß für je eine Million nwohner ein Vertreter gewählt wird, aber kein Par⸗ ent im ganzen mehr als zehn Vertreter entſenden darſ. ſnd Oehörde der Rechtspflege im weiteren Sinne ri zwei ſtändige Körperſchaften: der internationale S e⸗ Sichts hof und das Vermittelungsamt. Jede britenzwiſtigkeit muß vor eine der beiden Behörden 5 racht werden. Nur eins iſt den Staaten erlaubt, nämlich 5 Streitfragen durch beſondere Schiedsgerichte entſchei⸗ n zu laſſen, ſoweit es ſich nicht um die Auslegung Bal geſchriebenen Rechtsſätzen handelt, die die ganze zz erbundsgemeinſchaft angehen. Jede der beiden Be⸗ Norden beſteht aus 15 Mitgliedern. „ Das Vermittelungsamt hat beſondere Be⸗ Riß e, drohende Streitfragen von amtswegen vor ſein ehe egium zu ziehen, damit eine Löſung gefunden wird, A ä( Weilern 2 * * 1 — 7 85 1 — — —— 2 = 2 5 — 0 1 — — E 2 — 2 2 — 2 S 2 2 — 3 5 2 9 8 — ie Medig a darf übung des Notwehrrechts erforderlich iſt. Zur See Schiffe abgeſehen vom Küſtenſchutz, keine bewaffneten K. de ſtaate 988 Ration Vobenanſiert die See⸗ und Binnenſchiffahrt auf dem 50. der Gleichberechtigung geregelt. 5 2 irtſchafts freiheit ſchließt jede Art von Die der helle aus, die nicht vom Bund als Maßnahme Handel angsvollſtreckung befohlen wird. Im Betrieb von und Gewerbe, ſowie im Rechtsſchutz wird Gleich⸗ n Ausländern und Inländern für alle Völker⸗ ſind in zen gefordert. Ausfuhr, Einfuhr und Durchfuhr bird liberalem Geiſt geordnet. Ein Welthandelsrecht Für Ziel aufgeſtellt. N a dem 5 internationales Arbeiterrecht wird Achtſtundichen Entwurf ein Sonderabkommen beigefügt. Schu ndentag, Mindeſtalter von 14 Jahren,. mungsgeuch der Heimarbeit. Ausdehnung der Verſiche⸗ de Aube Gleichſtellung von In⸗ und Ausländern in ſeine 50 eitsbedingungen und internationale Kontrolle ſind ö ervorſtechendſten Züge. a wurf de r Kolonialfrage erkennt der deutſche Ent⸗ valtum rundſatz der internationalen Ver⸗ Völkerbund für Tropenkolonien an. Die Aufſicht des e henen ads ſoll in allen nicht mit Selbſtverwaltung ver⸗ 3 ingebor olonien in erſter Linie auf den Schutz der der of enen, weiter auf die Einhaltung des Grundſatzes „offenen Tür“ ſich erſtrecken. 5 3 4 2* 1 ö 8 Tägliche Rundschau“ beuterkt: Wenn die demo⸗ egierung Deutſchlands es in dieſer Zeit wagt, Abeunementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier g ſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 19. Jahrg. 2 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Inſerationspreio: Die einſpaltige Petitzetle 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. lo. 95 — Fernſprechanſchluß Nr. 16. Freitag, den 28. pril 1919 der Pariſer Akte ben Eutwurf eines wirkliches Völker⸗ bunds entgegenzuſtellen, ſo kann dieſe Kundgebung viel⸗ leicht bei den Neutralen, die jetzt endlich ſpüren, daß wir auch für ihre Freiheit gekümpft haben, Eindruck gewin⸗ nen und Beifall finden. Die Pariſer Akte wird ſie kaum umſtoßen. 15 Bedeutſame Erklärung Wilſons. Paris, 23. April. Nath einer Reutermeldung hat Prdfibent Wilſon zur adriatiſchen Sache eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt: Mit Rückſicht auf die Wichtigkett der Frage hoſſe ich, daß folgende Erklärung zu einer befriedigenden Löſung beitragen wird: Italien trat in den Krieg auf Grund einer pri- vaten Verſtändigung mit Großbritannien und Frankreich ein, die jetzt als Londoner Vertrag be⸗ kannt iſt. Seither iſt eine böllige Veränderung der Ver⸗ hältniſſe eingetreten. Viele andere Mächte habn ſich, ohne von jener Vereinbarung zu wiſſen, am Kampfe be⸗ teiligt. Das öſterreich⸗ungariſche Kaiſerreich beſteht nicht mehr. Verſchiedene Teile jenes Reichs wurden als unab⸗ hängige Staaten eingerichtet, deren Freiheit wir ebenſo Nr wollen, wie unſere eigene. 5 Außerdem wurde der Krieg dadurch beendigt, daß Deutſchland ein Waffenſtillſtand auf gewiſſen Grund⸗ ſätzen vorgeſchlagen wurde, die eine Neuordnung nach Recht und Gerechtigkeit mit ſich bringen ſollen. Auf dieſer Grundlage wird der Friede mit Deutſch⸗ land ausgeführt werden. Wir können nicht ver⸗ langen, daß der Friede mit den Staaten des urſprüng⸗ lich öſterreichiſch-ungariſchen Kaiſerreichs und mit denen der Balkangruppe nach anderen Grundſätzen durchgeführt wird. Die Initiative zum Frieden beſtand in dem aus⸗ drücklichen Bekenntnis zu jenen Grundſätzen. Wenn dieſe Grundſätze beibehalten werden ſollen, ſo muß Fiume als Aus⸗ und Einfalltor für den Handel nicht Italiens, ſondern Ungarns, Böhmens, Rumä⸗ niens und Südſlaviens dienen. Weiſen wir Fium! Italien zu, ſo würden wir das Gefühl hervorrufen, daß wir den Haſen, der für alle dieſe Länder den Haupt⸗ zugang zum Mittelmeer bildet, in die Hand einer Macht legen, von der er keinen weſentlichen Beſtandteil bildet. Zweifellos aus dieſem Grunde wurde Fiume in den Lon⸗ doner Vertrag nicht eingeſchloſſen, ſondern den Kroaten zugewieſen, und der Grund, warum im Londoner Vertrag viele adriatiſche Inſeln und ein Teil der dalmatiniſchen Küſte eingeſchloſſen war, war hauptſächlich der, daß es für Italien für nötig erachtet wurde, zwiſchen den Ka⸗ nälen der öſtlichen Adria einen Stützpunkt zu haben um ſeine Küſte vor einem neuen Angriff ſeitens Oeſter⸗ reich⸗Ungarns zu ſichern. Aber dieſes beſteht nicht mehr. Es wurde vorgeſchlagen, die dortigen Befeſtigungen zu ſchleifen. Auch ſollen die neuen dort errichteten Staaten eine Rüſtungsbeſchränkung annehmen, die jeden Angrif! ausſchließen würden. Eine ungerechte Behandlung der dortigen italieniſchen Bevölkerungsgruppe wird durch aus. reichende internationale Garantien vermieden werden. Kurz und gut, jede mit dieſer Regelung zuſammen⸗ hängende Frage hat ein neues Ausſehen erhalten. Ita⸗ liens Grenzlinien erſtrecken ſich jetzt wieder bis zu den Wänden, die ſeine natürliche Verteidigung bilden. Es kann gegenüber den kürzlich befreiten Völkern jenſeits des Adriatiſchen Meeres jene vornehmſten Eigenſchaften ent⸗ falten: Hochherzigkeit und Gerechtigkeit. Amerika ißt Italiens Freund. Es vertraut Italien und glaubt, daß es nichts von ihm verlangen kann, was ſich nicht mit jenen geeheiligten Verpfſichtungen vereinbaren läßt, bei deren Formulierung ich als Amerikas Wortführer auftrat. Es handelt ſich jetzt nicht um Intereſſen, ſondern um Rechte von Völkern und Staaten. Dies allein ſind di⸗ Grundſätze, unter denen Amerika zuſtim⸗ men kann, Frieden zu ſchließen. Paris, 24. April.(Havas.) Die Veröffentlichung der Note Wi ſons in der Adriafrage rief in Paris große Aufregung hervor. London, 23. April.(Reuter.) Zu den italieniſchen Forderungen erfährt das Reuterſche Bureau, Großbritan⸗ nien habe Italien in deſſen eigenem Intereſſe geraten, auf einige ſeiner Forderungen zu verzichten, wenn aber die Italiener nach dem Londoner Vertrag auf ihren Rechten beſtehen, ſo werde Großbritannien und Frank⸗ reich die Folgerungen aus der Unterzeichnung des Ver⸗ trages ziehen. Wilſon habe ſeine Erklärung einzig und allein auf ſeine eigene Verantwortung erlaſſen. Neues vom Tage. Die Reichswehr. Berlin, 24. April. Die Bildung der neuen deutſchen Reichswehr ſoll im Juli beendet ſein. Das Große Haupt⸗ quartier in Kolberg wird anfanas Juli aufgelöſt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Betriebsräte. f Berlin, 24. April! Das Miniſterium für. 5 Fürſorge hat bis zur reichsgeſetzlichen Regelung die Ein⸗ führung von Betriebsräten in allen Betrieben und Büros mit mindeſtens 10 Angeſtellten, einſchließlich der ſtaat⸗ lichen, verfügt. 5 Berlin, 24. April. Die deutſchen Delegierten zur internationalen Sozialiſtenkonferenz in Amſterdam, Her⸗ mann Müller und Wels, können noch nicht ab⸗ reiſen, weil ſie von der niederländiſchen Regierung noch keine Einreiſe⸗Erlaubnis erhalten haben. a Aus der Waffenſtillſtandskommiſſion. Berlin, 24. April. Auf Befehl des Marſchalls Foch (nicht Clemenceaus. D. Schr.) überſandte der Vorſitzen der verbündeten Waffenſtillſtandskommiſſion, General Nudant, an den 1 der deutſchen Kommiſ⸗ ſion in Spac folgende Note zur Bekanntgabe an die Reichsregierung: f 1. Die deutſchen Vertreter können abreiſen, wenn ſie hierzu bereit ſind. Die deutſche Regierung wird ge⸗ beten, den Zeitpunkt ihrer Abreiſe ſo ſchnell wie möglich bekannt zu geben. Ihre Reiſe im Verbandsgebiet wird ſo geregelt, daß ſie abends in Verſailles ankommen, um in Ruhe ſich einrichten zu können. i 4 2. Die deutſchen Vertreter werden jede e freiheit zur Erfüllung ihrer Aufgabe haben. Ebenſo haben ſie völlige Freiheit für telegraphiſche und telepho⸗ niſche Verbindung mit ihrer Regierung. a 3. Die deutſchen Vertreter können ſchon jetzt ihre Drei⸗Mitgliederkommiſſion nach Verſailles ſenden, um die Unterbringung vorzubereiten.(gez.) Nudant. Das W 8. erfährt hierzu, daß die deutſchen Vertre⸗ ter am Montag von Berlin abfahren werden.(In der Note Nudants iſt nichts davon geſagt, daß die deutſchen Friedens bevollmächtigten auch zu Verhandlungen und Ausſprachen berechtigt ſind. Das Schweigen iſt wohl als Zuſtimmung zu betrachten.) 5 1 Wie dem„Berliner Lokalanzeiger“ aus Genf be⸗ richtet wird, wird zum Schutz gegen etwaige n i der deutſchen Bevollmächtigten der ganze Raum zwiſchen deren Wohnort in dem Verſailler„Hotel Vatel“ und dem Beratungsſaal im Trianon⸗Hotel mit Stacheldraht unm⸗ geben. a Weitere Lebensmittel.. Amſterdam, 24. April.„Allgemeen Handelsblad“ meldet, daß die Alliierten jetzt auch die Lieferung von 13 500 Tonnen Hülſenfrüchten und 7000 Tonnen Ge⸗ frierfleiſch von Holland nach Deutſchland geſtattet haben. Die einzuführende Speckmenge iſt auf 4000 Tonnen er⸗ höht worden. Der Generalſtreik. 73 Hamburg, 24. April. Bei den I des Pöbels in den beiden letzten Nächten ſind zwiſchen Rathausmarkt und Zeughausmarkt über 80 Geſchäfte ge⸗ plündert worden.„ In der vergangenen Nacht wurden durch 2000 Mann Volkswehrtruvpen etwa 35 Straßenzüge in St. Pauli abgeſperrt. Die Truppen wurden dur 200 Kriminal- beamte wirkungsvoll unterſtützt. Bis 9½ Uhr vormittags wurden über 100 Perſonen wegen unbefugten Waffen⸗ tragens, Aufreizung, Diebſtahls, Schleichhandels uſw. feſt⸗ genommen. Bedeutende Mengen von Gewehrn, Revol⸗ vern und Munition, Hieb⸗ und Stichwaffen wurden aus den Häuſern herausgeholt. Die Sicherheit im Hafen wird durch eine dem Kommandanten von Groß⸗Hamburg unter ⸗ ſtellte Torpedobootsflottille gewährleiſtet. 8 Die vierte Revolution in München. Bamberg, 24. April. Die Unzufriedenheit mit dem Miniſterium Hoffmann kommt mehr und mehr g 1 Ausdruck wegen ſeiner Entſchlußloſigkeit und Zaghaftig⸗ keit. Obgleich die Zuſtände in München zum Himmel ſchreien und an vielen Orten die kommuniſtiſche Bewegung aufs neue auftaucht, geſchieht von der Regierung nichts; ſie iſt immer noch zum Verhandeln geneigt und vergebens wartet man auf eine energiſche, erlöſende Tat. Beſonders erbittert iſt man über den Leiter des Militärweſens, Schneppenhorſt, der ſich ſeiner Aufgabe in keiner Weiſe gewachſen gezeigt hat. In Funkſprüchen proteſtiert die kommuniſtiſche Regierung in München gegen den An⸗ marſch der„Weißen Garde“ und ſie ſandte vier Räte⸗ mitglieder nach Ingolſtadt, um von der Bamberger Re⸗ gierung die Anerkennung der Rechtmäßigkeit der kom⸗ muniſtiſchen Regierung für Südbayern zu verlangen. Drei dieſer Abgeſandten wurden in Ingolſtadt als Geiſeln für den verräteriſchen Ueberfall der Roten Gardiſten bei Dachau verhaftet. 5 1 Bauernrat Gandorfer, der von Anfang an eine zweideutige Rolle geſpielt hat, iſt in die Schweiz geflüchtet. Die Zwangsöffnung der Schließfächer der Münch⸗ ner Banken hat den Kommuniſten eine ſchwere Ent⸗ täuſchung gebracht; in der Hypothekenbank fielen ihnen 20000 Mark und in der Vereinsbank 12 000 Mark die Hände. Umſo eifriger wird die Durchſuchung der 5 * Privatwohnungen nach Vargeld, Schmuck, Lebensmitteln, Kleidern und Stoffen betrieben. In öfſentlichen Aufrufen und Befehlen wird geſagt:„Proletarier, wenn Ihr Hun⸗ ger habt, holt Euch, was Ihr braucht.“ 1 Dem Präſidenten des bayeriſchen Landtags, Franz Schmidt, iſt es nach der„Voſſ. Ztg.“ gelungen, aus München zu entkommen, nachdem er erfahren hatte, daß er als Geiſel feſtgefetzt werden ſollte. Nürnberg, 24. April. Die Spartakiſten beab⸗ ſichtigten einen neuen Gewaltſtreich, dem das General- kommando durch zahlreiche Verhaftungen zuvorkam. Die Ueberſiedlung der Regierung von Bamberg nach Nürn⸗ berg iſt vorläufig noch nicht wahrſcheinlich. Die Bauern im bayeriſchen Wald haben eigene Bataillone gebildet, um am Kampf gegen München teil⸗ zunehmen.— General von Möhl, zuletzt Komman⸗ deur der 3. bayeriſchen Diviſion, ſoll zum Oberbefehls⸗ haber der Regierungstruppen auserſehen ſein. Der Ge⸗ neral ſtellt noch gewiſſe Bedingungen. Augsburg, 24. April. Die Arbeit in den Fabriken iſt heute morgen in vollem Umfange aufgenommen wor⸗ den. Die Straßenbahnen ſind wieder im Betriebe. Der Kommandierende der Regierungstranben macht Aer Auf⸗ klärung bekannt, daß die württembergiſchen Truppen von württembergiſchen Lebensmitteln leben und daß die Truppen erſt nach Augsburg geworfen wurden, als die Transporte nicht durchgelaſſen worden ſind. Bayern ſoll durch Bayern geunden. Die Württemberger ver⸗ ſchwänden ſofort, wenn er der baheriſchen Regierung melden könne, daß in Augsburg alles in Ordnung ſei. Nach dem heutigen militäriſchen Tagesbericht betragen die Verluſte der Regierungstruppen 6 Tote, ſowie 18 Verwundete, von denen mehrere geſtorben ſind. Der Bolſchewismus in der Schweiz. Bern, 24. April. In der Gazette de Jauſanne“ vetöffentlicht der ruſſiſche Schriſtßeller Persky einen Geheimerlaß(!) der Sovjetregierung von Ende Oktober ber die Vorbereitungen einer bolſchewiſtiſchen Re⸗ volution in der Schweiz. Der Erlaß war an den damaligen Sovjetgeſandten in Bern weitergeleitet mit der Anweiſung, ihn den Hauptführern der ſchweizeriſchen Sozialiſten zugehen zu laſſen. In Zürich und Bern ſol⸗ ten Sopjets gebildet werden. Die Verhaftung des Bun⸗ desrats und anderer hervorragender Bürger und Politiker war geplant, desgleichen die Erſchießung von 400 bür⸗ gerlichen Perſonen am Tage der Ausrufung der ſchwei⸗ zeriſchen Räte⸗Republik. An den Umtrieben war be ſonders Radek beeilt. — 4 Gegen die Sommerzeit. Wien, 24. April. In der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes der Nationalverſammlung ſprachen ſich 4 ertreter aller Parteien gegen die von der Regierung verfügte Einführung der Sommerzeit aus, ſo daß die Zurückziehung der Verfügung wahrſcheinlich iſt. Das Ende der Näterepublik in Ungarn? Wien, 24. April. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Budapeſt, die Löſung der ungariſchen Kriſe werde ver⸗ mutlich die ſein, daß die jetzige Regierung zurücktrete und ein ſozialiſtiſches Miniſterium die Führung des Landes übernehme. Der in Wien weilende Graf Batthyani ſe von der Entente als kommender Miniſterpräſident für Ungarn auserſehen. Die Lage in Budapeſt iſt troſtlos. Nirgends gibt es mehr Ordnung und Diſziplin. Ueberall wird geplündert. Die diſziplinloſe Rote Garde weicht vor den Rumänen immer weiter zurück, von Süden dringen die Jugoſlaven vor und die Tſchechoflovaken ſtehen in der Nähe der Hauptſtadt. i Von der Friedenskonferenz. London, 24. April. Nach der„Daily Mail“ hat der Friedensvertrag mit Deutſchland im letzten Augenblick noch eine Abänderung erfahren müſſen, weil man ver⸗ geſſen hatte, eine Klauſel einzuſchieben, wonach Deutſch⸗ land ſich verpflichten muß, auf jedes Gebiet im Kaiſer Wilhelm⸗Land am Südpol zu verzichten. Verſchiedene Vertreter der Ententemächte ſollen ge⸗ neigt ſein, dem Friedensvertrag mit Deutſchland ein Anhängſel anzugliedern, wonach Deutſchland auf den Gotthardvertrag mit der Schweiz zu verzichten. Wie mitgeteilt wird, ſoll den Polen außer dem li⸗ tauiſchen Bezirk Kowno und Breſt auch die Buglinie Aàugeteilt werden. Paris, 24. April.(Havas.) Nach der Veröffent⸗ lichung einer Note Wilſons hielten die italieniſchen Be⸗ vollmächtigten eine Sitzung ab, in der ſie beſchloſſen, Paris zu verlaſſen. Wilſon und Lloyd George wurden von dem Beſchluß in Kenntnis geſetzt. Haag, 24. April. Aus Paris wird gemeldet, Ita⸗ en habe angedeutet, daß es gegebenenfalls wegen Dal⸗ matien abermals zu den Waffen greifen werde. Dieſe e werde aber beſonders in amerikaniſchen Krei⸗ en nicht ernſt genommen, da Amerika heute bereits die italieniſche Valuta ſtützen müſſe und Italien auch in der Lebensmittelverſorgung von den Vereinigten Staaten ibhänge. eris, 24. April. Der italieniſche Miniſterpräſi⸗ dent Orlando will Paris verlaſſen. Orlando fürchtet, daß das italieniſche Miniſterium geſtürzt werde, wenn die Anſprüche auf Dalmatien und Fiume nicht durch⸗ ringen. Dann aber werden revolutionäre Unruhen in Italien unausbleiblich ſein. 0 Rom. 24. April.(Stefani.)„Tribuna“ erklärt, daß die Lage durch die Ablehnung der italieniſchen Forderungen zweifellos ernſthafter Natur ſei. Italien müſſe die volle Verantwortlichkeit auf diejenigen ab⸗ wälzen, die, nachdem eregelt hätten, glauben, die Hinderniſſe gegen Italien ervorheben und vergrößern zu müſſen. N 5 Zuſtände in europäiſchen Hoſpitälern. a ſie ihre eigenen Intereſſen in der befriedigendſten Weiſe unter der Mitarbeit Italiens Haag, 24. April. Tas internationale Rote Kreuz⸗ Komitee in Genf teilt mit, daß die Zuſtände der Hoſpi⸗ täler in gewiſſen Teilen Europas furchtbar ſeien. In Bukareſt z. B. werden die Leute ohne Betäubungsmittel operiert und aus Mangel an Decken mit Zeitungspapier zugedeckt. f 1 Der Krieg im Oſten. London, 23. April.(Reuter. Amtlich.) Die ruſ⸗ ſiſchen Streitkräfte im Petſchoradiſtrikt ſünberten im Ver⸗ ein mit den ſibiriſchen Truppen Uſt Iſchma am Zuſam⸗ menfluß der Iſchma und Petſchora von den Bolſche⸗ wiſten. Dieſe ziehen ſich eilig an den Oberlauf der Iſchma zurück. Die eſthniſche Nationalverſammlung. Reval, 24. April. Die Eröffnung der eſthniſchen Nationalverſammlung hat unter Teilnahme des geſamten diplomatiſchen Korps ſtattgefunden. Zum Präſidenten wurde der Unabhängige Rei gewählt. Von den Abgeord⸗ neten ſind 41 Sozialdemokraten, 30 gehören der Arbeiter⸗ partei, 3 der deutſchen Partei, 8 dem Bauernbund, 5 der chriſtlichen Volkspartei, 25 der demokratiſchen Volks⸗ partei und 1 der ruſſiſchen Partei an. Abberufung des japaniſchen Votſchafters in 0 Wafhington. Haag, 24. April. Der Waſhingtoner Korreſpondent der„Newyork Sun“ berichtet, der japaniſche Botſchafter Iſchi ſei aus Waſhington abberufen worden. Er werde nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren, da in Japan ſeine Politik mißbilligt werde. Belagerungszuſtand über Sachſen. Berlin, 24. April. Zur Aufrechterhaltung der öf⸗ fentlichen Sicherheit wurde über das Gebiet des Frei⸗ ſtaats Sachſen der Belagerungszuſtand ver⸗ hängt. Mit der Durchführung der ſich hieraus ergebenden Maßnahmen iſt die ſächſiſche Regierung beauftragt. Kriegstotenfcier. Freiburg i. B., 24. April. Der Freiburger Stadt⸗ rat hat beſchloſſen, das badiſche Miniſterium des Aeußern zu erſuchen, bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß nach Friedensſchluß an einem von der Reichs⸗ regierung zu beſtimmenden Tage im ganzen Reich das Andenken der gefallenen Krieger gefeiert wird. Demokratiſche Gemeindepolitik. In der allernächſten Zett müſſen in ſämtlichen Gemeinden des Landes die Erneuerungswahlen für die Gemeindekör⸗ perſchaften nach dem neuen Gemeindewahlrecht ſtattfinden. Ueber das Wahlrecht ſelbſt iſt die Oeffentlichkeit bereits ge⸗ nügen aufgeklärt. Es genügt daher, nochmals darauf hin⸗ zuweiſen, daß das Wahlrecht zu den Gemeinden im allge⸗ meinen dasſelbe iſt wie das zu Landtag und Reichstag. Es wird ohne Klaſſeneinteilung nach dem Verhältniswahlver⸗ fahren gewählt; wahlberechtigt ſind alle über 20 Jahre alten Männer und Frauen, die im Beſitze der bürgerlichen Ehren⸗ rechte ſind und in der betr. Gemeinde ſeit mindeſtens 6 Mo⸗ naten ihren Wohnſitz haben. Gewählt werden können alle Wahlberechtigten, die mindeſtens 25 Jahre alt find Von einer eigentlichen Wahlbewegung war bis jetzt noch wenig zu bemerken. Die großen politiſchen Ereigniſſe im Land und Reich haben das ganze Intereſſe auf ſich gezogen. Es wäre aber verfehlt, wenn die Wählerſchaft den bevor⸗ ſtehenden Gemeindewahlen nicht die nötige Aufmerkſamkeit zuwendete. Gewiß handelt es ſich bei den großen Fragen, die gegenwärtig in Berlin, in Spaa und in den allernächſten Tagen in Verſailles zur Entſcheidung ſtehen, um die eigent⸗ lichen Lebensfragen unſeres Volkes und Vaterlandes. Und gewiß müſſen und werden die Fragen der Gemeindepolitik hinter dieſen Dingen weit zurücktreten. Aber es darf nicht dahin kommen, daß das freiheitlich geſinnte Bürgertum in Stadt und Land die gemeindepolizeilichen Fragen nun völlig vernachläſſigt. Es könnte ſonſt zu recht unangenehmen Ueberraſchungen kommen. Denn auch in der Gemeinde wird tber das Wohl und Wehe unſerer Bürgerſchaft entſchieden und auch den Gemeinden fällt beim Wiederaufbau unſeres zuſammengebrochenen wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens eine bedeutende Rolle zu. „Die Zeit, in der man glaubte, die Politik von den Rat⸗ häuſern ſernhalten zu können, iſt endgültig vorüber. Die Verhältniswahl drängt von ſelbſt dazu, daß ſich die politi⸗ ſchen Parteien auch der Gemeindewahlen annehmen und da⸗ mit zieht die Politik auch auf die Rathäuſer ein. Das iſt gut ſo, denn ſonſt wären die Gemeindeparlamente Tummel⸗ plätze zur Austragung der einander widerſtrebenden Inter⸗ eſſen einzelner Stände und Berufe oder einzelner Cliquen. Und unter beidem würde ſchließlich die Gemeinde, d. h. die Allgemeinheit der Gemeindeeinwohner notleiden. Durch die Beteiligung der politiſchen Parteien an den Gemeindewah⸗ len werden die notwendigen Auseinanderſezungeß auf ein höheres Niveau gehoben und der Wähler wird genötigt, die Dinge von höheren Geſichtspunkten aus zu betrachten. Die Deutſche Demokratiſche Partei in Baden tritt mit einem ſorgfältig ausgearbeiteten Kommunalprogramm in die Wahlbewegung ein. Sie lehnt darin die Erfüllung ein⸗ ſeitiger Standes⸗ und Berufswünſche ab und läßt ſich ledig⸗ lich durch die Rückſicht auf die Intereſſen des Gemeinde⸗ wohles leiten, weil die Gemeinde die verſchiedenſten Stan⸗ des⸗ und Berufskreiſe eines beſtimmten örtlichen Bezirks zu einer politiſchen Einheit zuſammenfaßt. Ausgehend von den demokratiſchen Grundforderungen ihres allgemeinen po⸗ litiſchen Programms ſtellt die Partei dann für die verſchie⸗ denſten Zweige einer modernen Kommunalpolitik beſtimmte Einzelforderungen auf. Sie verlaugt mit Bezug auf die Gemeindeverfaſſung einen weiteren Ausbau der Selbſtbe⸗ ſtimmung und Selbſtverwaltung der Gemeinden und eine Erweiterung der Rechte des Bürgerausſchuſſes. Für das Gebiet der Gemeindererwaltung wird die Führung der ſtäd⸗ tiſchen Verwaltung nach neuzeitlichen Geſichtspunkten unter Ausſchluß bürokratiſcher Verwaltungsgrundſätze gefordert, ebenſo eine freiheitliche Ausgeſtaltung des Arbeiter⸗ und Beamtenrechtes. In der Gemeindewirtſchaft wird Sparſam⸗ keit am rechten Ort und möglichſte Freiheit in der Finanz⸗ gebarung verlangt, monopolartige Unternehmungen ſollen im Gemeindebetrieb übernommen werden, desgleichen hygie⸗ niſch und ſozial wichtige Betriebe, alle andern gewerblichen Unternehmungen dagegen dem leiſtungsfähigen Privatwett⸗ bewerb überlaſſen bleiben. Mohnungspolitik und Arbeits⸗ vergebung ſind beſonders wichtige Gebiete für eine moderne Gemeindeverwaltung. Die Partei verlangt grundſätzliche Erhaltung und Ver⸗ mehrung des Grundeigentums der Gemeinde und weit⸗ gehende Sorge der Gemeinde für billiges, geſundes und ſchönes Wohnen der Bürger. Auf dem Gebiete der Ge⸗ meinde⸗ Sozialpolitik wird die Ausgeſtaltung der kommu⸗ nalen Betriebe zu hugieniſchen und ſozialen Muſteronſtal⸗ ten, die Errichtung kammunaler Arbeitsnachweiſe u. a. m. verlangt. für Gegenſtände des täglichen Bedarfs, ſowie der Abbau der geſamten Kriegswirſſchaft wird verlangt. Auf dem Gebiete 17717 n Auch der Abbhan der Preiſe für Lebensmittel und g dreijährigen Unterbau und der höheren Schulen genau den 3 unteren Schul g der Lolksbildang, gugendpflege, Jugendfürſorge, Bo geſundheit und Wohlfahrtspflege hat die Gemeinde ein ſonders weites und gegenwärtig auch beſonders wichti Betätigungsfeld. Die Forderungen der demokratif Partei auf dieſem Gebiete nehmen denn auch im Komm nalprogramm einen beſonders breiten Raum ein. Wit greifen die wichtigſten heraus: Einheitsſchule, möglichſtt Uebereinſtimmung der Lehrpläne zwiſchen Vol!“ bite und höheren Schulen— außer den Fremoͤſprachen— bis 1 ſchließlich des 3. Jahrgangs der höheren Lepranſtalten, ternabende, Berufsberatung, Mitwirkung der Lehrer 1 Lehrerinnen an der Schulverwaltung, Förderung der For, bildungsſchulen in allen ihren Zweigen, Sorge für geſundheitliche und ſittliche Entwicklung der Jugend dur Turnen, Schwimmen, Schulbäder, Rudern, Wandern usw, in den größeren Städten Errichtung von Geſundhei ämtern, ſerner Errichtung von öffentlichen Badeanſtalten Krankenhäuſern, Erholungsheimen, ſanitäre Maßnahme durch Waſſerleitung, Kanaliſation, Straßenreinigun Schlachthöfe, Errichtung von Pachtgärten, ſoziale Anse tung der Armenpflege durch ihre Eingliederung in die gemeine Wohlfahrtspflege, Jugendämter u. a. m. Für die Landgemeinden ſind beſondere Forderungen auf. geſtellt, die auf eine Förderung der Landwirtſchaft abziele Wir nennen die Vermittlung elektriſchen Lichtes und ele triſcher Kraft, die Unterſtützung von Erzeugung und durch Aulagen und Unterhaltung von Feld⸗ und Wal wegen, durch gute Verkehrswege und Verkehrsmittel, 1 Förderung des Gemüſebaues in der Nähe der Städte 1 ö die Förderung des unmittelbaren Abſatzes im großen 2 die Nahrungsmittelämter der Städte, die Förderung. N Obſtbaues durch Gemeindebaumwarte und durch Unterm 0 ſung im Obſtbau und in der Obſtverwertung, die volle A 1 Uützung der Abfallſtoffe als Dünger, den Erwerb größen, N Flächen aus der toten Hand und die Ueberführung des iche durch gewonnenen Acker⸗ und Wieſengeländes in bau 1 Bewirtſchaftung, endlich die Vermehrung des Acker- Wieſengeländes durch Ausſtockung geeianeter Waldflaaßz, Es leuchtet ein, daß die Forderungen eines demokr ſchen Gemeindeprogramms ſchon im Hinblick auf ihre fine zielle Wirkung nicht von heute auf morgen durchgefth ö werden können. Aber ſie müſſen für alle modernen auh meindeverwaltungen Zielpunkte bleiben, nach denen ſie Ge. in den beſcheidenen Verhältniſſen, in denen ſehr viele meinden leben müſſen, hbinarbeiten. Jedenfalls dar Kommunalprogramm der Deutſchen Demokratiſchen 10. als eine brauchbare Unterlage für die Arbeiten der de N kratiſchen Gemeindevertreter angeſehen werden. 4. Sache des freiheitlich geſinnten Bürgertums in Ste und Land iſt es, dafür zu ſorgen, daß aus den komme 6 Gemeindewahlen die demokratiſche Partei als die gegehg Vermittlerin zwiſchen den Extremen von rechts und 10 1 ſtark genug hervorgeht, um auf den Rathäuſern einen geh gebenden Einfluß auszuüben. Den Vorteil davon en die Gemeinden und damit die Gemeindebewohner in e 12 euhigen, aber ſtetigen und geſunden Fortentwicklung Gemeindepolitik erkennen. Die Einheitsſchule. Dr. Schenck⸗ Lörrach. a f II. 16 2. Die Mittelſchule umfaßt 4 Jahre mit 150 Fremdsprache(Engliſch und Franzöſiſch). Beſineg ſich die Mittelſchule in einem Städtchen, in welche ſich kein Gymnaſium befindet, ſo kann nach Beda ein gymnaſtaler Aſt von 3 Jahren mit 5—6 Wo e. ſtunden Latein angeſchloſſen werden. Mit Aus nah N der Fremdſprache beſteht zwiſchen dem Lehrplan 1. erſten 3 Jahre der Mittelſchule und zwiſchen 7 dreijährigen Unterbau einer höheren Schule(Gu naſtum, Oberrealſchule, Realgymnaſium) kein Un ſchied. 5 nb Durch dieſe ſogenannte Mittelſchule kann die ez N gültige Entſcheidung eines Menſchenkindes, 9b g ich den gelehrten Berufen, alſo den höheren Schme zuwenden will, noch um 3 weitere Jahre hinaus 175 ſchoben werden, da der Schüler ungünſtigen F len nur eine Fremdsprache(Lat. oder Engl.) nachho 1. muß, um in eine höhere Schule eintreten zu köuf f Ind der weitere große Vorteil dieſer Organiſa iſt, daß die Schüler, welche eine höhere Schule t ſuchen wollen, aber in dieſem Falle in einer Ste 0 untergebracht werden müßten, dieſe Mittelſchulz n eigenen oder in einem benachbarten Städtchen 17 großen Aufwand beſuchen könnten, da ſie ja im teten ſtigen Falle ſogar in den gymnaſialen Aſt eintt die könnten. Da ja die Mittelſchule für viele Berufe en 0 Durchgangsſchule bildet, müſſen in vielen St lich Dieſe d D weſen an, wie Handelsſchule, Gewerbeſchule, N gewerbeſchule, Baugewerkſchule uſw. real 3. Die höheren Schulen Gomnaßum. Ober ſchule und Realgymnasium— gliedern ſich in e in einen vierjäh Oberbau, ſo daß alſo die höheren Schulen ſie Jahrgänge umfaſſen. eint In dem Unterbau von 3 Jahren wird nut 2 Fremdſprache unterrichtet, und zwar mit chenſtunden(Lat.— Eymn.; Engl.— Oberrealſchi Franz.— Realgymn.). hal In allen anderen Fächern gleicht dieſer Undahee der Mittelſchule, ſo daß der Unterbau einer höhe Schule auch jederzeit die 3 unteren Schuljahre? Mittelſchule bilden kann. chület Auf dieſem Wege iſt es möglich, daß ein Sat noch mit 14 Lebensjahren von einer höheren 0 in eine andere höhere Schule oder von der Mitt 1 in eine höhere Schule und umgekehrt übergehen 5 da er ſchlimmſtenſalls ſtets nur den Wiſſensſtoff Fremdſprache nachholen müßte. Und dieſe ee terte Möglichkeit des Ueberganges gehört zum der Einheitsſchule! 1 Erſt der vierjährige Oberbau der höheren S (alſo im allgemeinen erſt vom 14. Lebensjahre ſchiebt mehr und mehr das Charakteriſtiſche det art der Schule in den Vordergrund. f Das Gymnaſium will ſeine Schüler durch lateiniſche und griechiſche Sprache in die altlla Kultur des griechiſchen und römiſchen Zeitalter führen; die Oberrealſchule wil durch die engliſche franzöſiſche Sprache und durch ſtärkeres Beton Naturwiſſenſchaft die moderne Kultur den „ W N. irlte 0 mitten, und das Nealgymnaſtun will durch die achen Latein und Franzöſiſch den beiden großen lturwelten gerecht werden. ö 2 9 8575 ade Schule dürfen mehr als 2 Spra⸗ Badiſche Politik. bel Der badiſche Bauernrat 6 Laut zoſtern nachmittag im Sitzungsſaal des Landtags auf Vünf ung der Regierung eine Tagung ab, auf der die 4 beach! e und Beſchwerden der badiſchen Landwirte vorge⸗ 5 und ſchwerwiegende Beſchlüſſe gefaßt wurden. Kriegstenerungszulagen für Militärperſonen. kugatlaruhe. 23. April. Nachdem die laufenden Kriegs⸗ des Riel cszulagen für die aktiven Beamten Preußens und Jöbt eiches mit Wirkung vom 1. Januar 1919 weſentlich er⸗ He. worden ſind, ſollen auch den verſorgungsberechtigten 009 esbeamten im Ruheſtande und ihren Hinterbliebenen ſt a Kriegsbeihilfen gewährt werden. Die Bewilligung * auf Antrag und im Bedürfnisfalle zuläſſtg. Wer eſn eine Kriegsbeihilfe ſchon beantragt hat, braucht ſein iche nicht zu wiederholen, auch nicht, wenn es früher ab⸗ Fenn worden iſt. Den Dienſtſtellen, die die Anträge nach⸗ ißt 155 haben, erwächſt dadurch eine erhebliche Arbeit. Es Terzüas daher leider nicht vermeiden, daß ſich die Erledigung beduldern wird. Die Beteiligten müſſen ſich infolgedeſſen gungen. Eine gleiche Aufbeſſerung wird für die verſor⸗ Iliegsberechtiaten Offiziere im Ruheſtande und ihre Hinter⸗ esam en erſolgen. Auch den verſorgungsberechtigten Hee⸗ nö ggebörigen des Unteroffizier⸗ und Mannſchaftsſtandes langeren Hinterbliebenen können höhere laufende Unter⸗ digen neben den einmaligen gewährt werden. Keine badiſchen Truppen für Bayern. .. B. Mannheim, 23. April. Die badiſche ec rung hat auf Vorſtelligwerden einer Delegation evplutionsausſchuſſes der Mannheimer Arbei⸗ Waft ertlürt, daß ſie weder beabſichtige noch wil⸗ Uhrele badiſche Truppen nach Württemberg oder ern zu ſendon, —— 2 Der Aufmarſch. ö e.. Berlin, 23. April. Die Sammlung Fler bayeriſchen Truppen um München vollzieht ſich müßig. Mit Eintreffen der Unterſtützungen aus Luſmemberg, Heſſen und dem übrigen Reich wird der Meere vollzogen ſein. In Landshut iſt die Lage halfen. Roſenheim iſt in den Händen der Spar⸗ Nee: Vorpoſtengeſechte um München. „* been sich erg, 23. April. Zwiſchen Dachau und Paſing N geſtern Vorpoſtengeſechte zwiſchen den Kommuni⸗ ner Aon en Negierungstruppen entwickelt. Die Münche⸗ auf ſchwenuniſten verfügen über zahlreiche Artillerie, was erden dre Kämpfe ſchließen läßt. Die Vorpoſtengefechte en. muklich bald in den Hauptkampf um München Ein Bauernbataillon. haber lin, 23. April. Nach dem„Berl. Tagebl.“ lone g Bauern im bayeriſchen Walde eigene Batail⸗ hun] mn gehil i ‚ 4 nehmen. det, um am Kampfe gegen München teilzu⸗ den— 5 u, 5 dle.. rahtnachrichten. ie aunung zwiſchen Oeſterreich und Ungarn. e 5 b die dee Rach einer zoreſgen ber gango B ungen der u 8 ue dennen Republik nach der Verhaflung des 1 liche Steiner und der Beſchlagnahme der für die Propaganda beſtimmten 2,5 Millionen Kr. r ung Da die Wiener Regierung die Konſegnenz ter diehen an 1 n 5 20 1 7 5 andt n mußte, hat der ungari ommuni BVeolgar bereits Wien verlaſſen. g g 5 23 ampfe an der ungariſchen Grenze. e wur April.(Wiener Korr.⸗Bürv.) Den Blättern e der Grenzſchutz Deutſch⸗Oeſterreichs gegen ärkt, um die auf der Flucht befindlichen unga⸗ ede chiſche ardiſten, unter denen ſich zahlreiche ehemalige Hera nen Volkswehrleute befinden, aufzuhalten bezw. zu Demddellowakifen Diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß 1. Markatio ſche Truppen die Offenſive an der ungariſchen 1 uslinie ergriffen hätten . DI d. dringen der Rumänen in Ungarn. Ther umznendapeſt, 24. April.(Ungar. Korr⸗Büro.) ens an haben ihren Vormarſch am 22. April über 1 Tarros auf der aich n Linie fortgeſetzt. Die ruppen zeigten ſi vielfach ſehr undiszipli⸗ ere vor Debrezen, das geräumt wurde. Transport der Armee Haller nach Danzig. orte bel 23. April. Der„Temps“ meldet: Die „Armee Haller durch Deutſchland nach Polen kaerten Oberbefehlshaber nicht genügen. Die ref ansporte haben bereits 5 von agen gebraucht. Voraus ſichtlich wird Mar⸗ n Oſtertagen auf die Landung in Dauzig blen i n ha 15a immt n e jalieniſche Valuta ſtützen müſſe und Italien e ittelverſorgung von Amerika abhängig ſei. 5 585 Dampfer„George Waſhington⸗. ür 1875 April. Der„George Waſhington“ wel⸗ urde„ate Heimreise des Präſidenten Wilſon bereit ähren d letzterem zur Truppen⸗Rückbeförderung Schiff gi jetzt das zum Truppentrausport unge⸗ en geha lrizona“ in Breſt zur Verfügung des Prä⸗ alten wird. . Internationale Sozialiſtenkonferenz. 1 an der erdam, 23. April.„Het Volk“ meldet, es Mitenkon 5 Amſterdam ſtattfindenden internationalen äder. reuz noch teilnehmen für Deutſchland Wels Die Abſchaffung der Titel. ütgart, 24. April. Bei der Beratung des Landen Verfaſſungsgeſetzes nahm die württem⸗ röderſammlung bezüglich der Verleihung von 0. Beſtimmung an, daß Titel, die nicht erden ein Amt hezeichnen ſowie Orden nicht mehr ta, Kein Staatsangebör ger darf von einem 19800 einen Orden Titel anneh⸗ ommen ſind ak d Würden. 1 Baden. c (Karlsruhe, 24. April. Ende dieſer Woche wird im Miniſterium des Innern mit Vertretern der beteiligten Berufskreiſe eine Beſprechung über die Regelung des Fremdenverkehrs in dieſem Jahr abgehalten. i (Karler he, 24. April.(Raub.) Die Inhaberin eines Uhrengeſchäfts aus Offenburg wurde am Sams⸗ tag, den 19. April mit ihrem Sohne unter der Vor⸗ ſpiegelung eines Goldverkaufs in ein Hotel gelockt, wo der Verkauf ſtattfinden ſollte. Während der Verkaufs⸗ verhandlungen erſchienen 3 Männer, die ſich als Sicher⸗ heitsbeamte vorſtellten und nahmen den angeblichen Gold⸗ verkäufer feſt. Auch veranlaßten ſie den Sohn der Ge⸗ ſchäftsinhaberin mit dem zum Kauf des Goldes mit⸗ ebrachten Geld in Höhe von 133 000 Mk. mit auf das Polizeipräsidium zu kommen, wohin der Weg mit einem vor dem Hotel bereit geſtellten Auto erfolgen ſollte. Die Fahrt wurde aber nach dem Weierwald gemacht, wo dem Sohne der Koffer mit dem Geld unter Drohung mit Gewalt abgenommen, geöffnet und daraus der Be⸗ trag von 83000 Mk. geraubt wurde. Die Täter gingen mit ihrer Beute flüchtig, konnten aber durch die Kriminal⸗ polizei ermittelt und feſtgenommen werden. Der größte Teil des Geldes konnte ihnen wieder abgenommen werden. ( Mannheim, 24. April. Unter der Firma „Süddeutſche Handelsvereinigung“ iſt hier eine A.⸗G. mit einem vorläufigen Kapital von 300 000 Mk. mit dem Sitz in Konſtanz gegründet worden, deren Hauptzweck die Wie⸗ derinſtandſetzung der Außenhandelsbeziehungen iſt. Der Geſellſchaft gehören einige große Banken und Handels geſellſchaften an. Die Errichtung von Tochtergeſellſchaf ten im neutralen Ausland iſt vorgeſehen. () Heidelberg, 24. April. Wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahls hatte ſich die Krankenpflegerin Gertrud Kirch. ner vor der Strafkammer zu verantworten. Die Ange⸗ klagte verbüßt zurzeit, da ſie bei einer früheren Inhaftneh⸗ mung eine Aufſeherin überfallen und durch Knebelung getötet hatte, eine 6jährige Zuchthausſtrafe. Vor Antritt dieſer Strafe war ſie bei einer Arztfamilie als Kranken pflegerin tätig und hatte dort Silberſachen im Wert von 3000 Mk. geſtohlen. Von der Strafkammer erhielt ſie 3 weitere Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt, (0 Plankſtadt b. Schwetzingen, 24. April. Rektor Konrad Arnold konnte geſtern ſein 50 jähriges Jubi; läum im badiſchen Schuldienſt feiern. () Offenburg, 24. April. Von der amtlichen Uebernahmeſtelle in Offenburg waren bis Ende voriger Woche 19 000 elſäſſiſche Flüchtlinge zur Weiterfahrt nach den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands abg⸗ fertigt wor⸗ den. Unter dieſen befanden ſich etwa 14000, die 0 Elſaß⸗Lonhringen verließen. Die übrigen Flüchtlinge ſin ausgewieſen worden. 6 8 () Engen, 24. April. In de aacht des Oſter⸗ ſonntag löſten ſich vom Nordweſtabh.ng des Hohen⸗ ſtoffeln infolge der raſchen Schneeſchmelze und der ſtarken Regengüſſe große Maſſen von Geſtein und Erd⸗ reich ab und ſtürzten mit toſendem Lärm in die Tiefe. Viele Morgen des ſchönſten Waldſtandes ſind vernichtet. Das Poltern und Krachen war weithin zu hören. Fort⸗ während rutſchen noch einzelne Parteien nach. () Balg b. Baden⸗Baden, 24. April. Bei Rauf⸗ händeln zwiſchen hieſigen und Haueneberſteiner Burſchen wurde am Abend des 2. Feiertags der 20 jährige Hert⸗ weg von Haueneberſtein von einem 16 jährigen Burſchen mit einem Dolchmeſſer erſtochen. Der Täter wurde ver⸗ aftet. 0 5 5() Pfullendorf, 24. April. Bei einem ſchweren Ge⸗ witter ſchlug der Blitz in das Geſpann des Landwirts Kugler von Artholderberg. Die beiden Pferde im Wert von etwa 12 000 Mk. wurden auf der Stelle getötet. (Lörrach, 24. April. Bei einem Sen verſuch in der Nacht zum Oſtermontag wurde ein ſtellen.) loſer Arbeiter von einem Schweizer Grenzpoſten er⸗ yoſſen. 5 N a 18( Bühl, 24. April. Der Verband badiſcher Hand⸗ werkergenoſſenſchaften wird ſeine Hauptverſammlung hier im Mai abhalten. (5) Freiburg, 24. April. In der Verſammlung der Schweinezuchtgenoſſenſchaft des Kreiſes Freiburg gab Schlachthofdirektor Metz intereſſante Aufſchlüſſe über den Rückgang des Auftriebs auf den hieſigen Ferkelmärkten. Im Jahre 1914 waren 37000 Stück, 1918 nur noch 15000 zu Markt gebracht worden. Die Verſammlung wünſchte Freigabe der vorhandenen Futtermittel von ſeiten der Regierung, Vermittlung von Kunſtdünger durch die Landwirtſchaftskammer und gemeinſchaftliche Beſtellung von Saatgut und Futtermitteln unter Beihilfe des Kreiſes. ( Konſtanz, 24. April. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den 35 Jahre alten verheirateten Kaufmann H o f⸗ meiſter, der am Z. Januar im Wald zwiſchen Singen und Gottmadingen den Dienſtknecht Eichkorn niederſchlug und beraubte, ſo daß Eichkorn andern Tags ſeinen Ver⸗ letzungen erlag, wegen Raubs zu 15 Jahren Zuchthaus. Bei der Verkündigung des Urteils bekam der Verurteilte einen Wutanfall und mußte von den Gendarmen gefeſſelt werden. ö Lokales. — Dauernder Lebensmittelmangel. Auch im nächſten Jahre werden wir, wie der„Bad. Preſſe“ aus Berlin geſchrieben wird, mit einer ſchlechten Ernte rechnen müſſen und auf größere Einfuhren angewieſen ſein. Man. muß berückſichtigen, daß wir auch im Frieden ſtarken Be⸗ darf an auswärtigen Lebens⸗ und Futtermitteln hatten und jährlich für 3 Milliarden Mark einführten. Der Mangel an Futtermitteln wirkt auf die geſamte Lebens⸗ mittelverſorgung zurück. Solange wir keine Futtermit⸗ tel, Gerſte, Hafer und Mais, erhalten, von denen wir früher jährlich 9 Millionen Tonnen einführten, werden wir an allen landwirtſchaftlichen Produkten Mangel lei⸗ den. Milch- und Eiermangel werden andauern, und eine Mäſtung des Viehs zur Hebung der Fleiſchverſor⸗ gung wird unmöglich ſein. Aber auch die für die menſch⸗ liche Ernährung beſtimmten inländiſchen Lebensmittel- nkte werden durch den Mangel an Futtermitteln N o e r 7 9 — ihrer eigentlichen Beſtimmung entzogen, da das Vieh damit gefüttert werden muß. Unſere Schweinezucht war 8 nicht bodenſtändig, ſondern induſtrialiſiert. Tauſende von Maſtſchweinen wurden gehalten, ohne daß die entſprechende Landwirtſchaft dahintergeſtanden hätte. Die Mäſtung erfolgte durch ausländiſche Futtermittel, die uns heute gänzlich fehlen. — Der Auslandsſpeck iſt bereits an die Kommu⸗ nalverbände verteilt und kommt demnächſt zur Ausgabe. Der Preis iſt außerordentlich hoch und ſtellt ſich auf 6.25 bis 6.50 Mk. das Pfund i — Vorſicht bei Anknüpfung von Handelsbe⸗ ziehungen mit Italien! Seit einigen Tagen geſtattet Italien ſeinen Angehörigen, mit deutſchen taatsange⸗ hörigen wieder direkt zu korreſpondieren. Wie der Han⸗ delsvertragsverein erfährt, iſt dies nur eine Falle. Ita⸗ lien will auf dem Wege der Zenſur Geheimniſſe erfah⸗ ren, hinter welche es noch nicht kommen konnte, insbe⸗ ſondere auch Kenntnis erlangen von verſteckten deutſchen Vermögen. So ſind ſeit Waffenſtillſtand noch eine groß Menge deutſcher Vermögen in Italien beſchlagnahmt worden. Es iſt deshalb dringend davor zu warnen, daß Deutſche ſich vor Abſchluß des Friedensvertrags in ge ſchäftliche Korreſpondenz mit Italienern einlaſſen f — Bedeutende Textilwarenvorräte in Eng⸗ land. Wie der„Seedienſt“ erfährt, ſind die Lager der Textilfabrikanten in Mancheſter ſo gefüllt, daß drin ⸗ gend eine größere Ausfuhr zugelaſſen werden muß. In⸗ folge der Konkurrenz, welche Amerika macht, ſind die al⸗ lierten Länder und auch die außereuropäiſchen Staaten weniger aufnahmefähig für die engliſchen Waren. Die Fabrikanten drängen auf Aufhebung der Blockade, da ihnen ſonſt enorme Verluſte entſtehen, weil die Waren täglich billiger werden. — Preiserhöhung für Bucheinbände. Die Ar⸗ beitgeberverbände des Deutſchen Buchbindergewerbes ha⸗ ben eine allgemeine Preiserhöhung eintreten laſſen, und zwar einen Zuſchlag von mindeſtens 10 Prozent auf Bucheinbände und von 15—20 Prozent auf Broſchüren. Begründet wird die abermalige Erhöhung mit den den N Arbeitern gewährten hohen Teuerungszulagen. — Rotlaufimpfſtoff. Nach miniſterieller Verord⸗ f nung darf Impfſtoff gegen Schweinerotlauf nur nach vor⸗ ausgegangener amtlicher Erprobung der Anſtalt für Tier⸗ heilkunde in Freiburg verwendet werden. f — Verkehrseinſtellung. Wegen Kohlenmangels wird am Sonntag, den 27. April, der Perſ oe 18 kehr auf ſämtlichen württembergiſchen Staatsbahnſtrek⸗ ken eingeſtellt. f ö ö e Die Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M. gibt be⸗ kannt, daß der Perſonenverkehr am 25. April in be⸗ ſchränktem Maße wieder aufgenommen wird. Die Schnell- züge fallen bis auf weiteres aus. E 1 — Unpfändbarkeit der Teuerungszulagen. Eine wichtige Entſcheidung fällte das Oberlandesgericht Karlsruhe in der bis jetzt ſtark umſtrittenen Frage der Pfändbarkeit der Teuerungszulagen. Der Fall betraf einen Beamten mit 7 Kindern, der außer einem Ja resgehalt von 1440 Mk. und 200 Mk. Wohnungsgeld in den letzten Kriegsjahren noch 480 Mk. Teuerungszu⸗ lagen erhielt. Dieſe Teuerungszulage hatte ein Gläu⸗ biger mit Beſchlag belegen laſſen, wogegen der Beamte Widerſpruch erhob. Das Landgericht ließ die Pfändung zu, das Oberlandesgericht lehnte die Pfändbarkeit jedoch ab mit der Begründung, daß im Hinblick auf die außer⸗ ordentlich hohen Lebensmittelpreiſe die Sonderzuwendung nur zur Beſtreitung des notdürftigen Unterhaltsbedarfs für den Schuldner und ſeine Familie diene. 0 „Ee Bertrieb von Branntwein, folgende Zuſchrift: Die badiſchen und württembergiſchen Branntweinbrenner haben in verſchiedeneen Eingaben zu den unhaltbaren Verhältniſſen Stellung genommen, die durch die Aufrechterhaltung der Verordnung vom 24. Fe⸗ bruar 1917 über die Beſchlagnahme und Ablieferung des Branntweins geſchaffen worden ſind. Baden hat zwar ſeinen Bevollmächtigten beim Bundesrat angewieſen, auf von Württemberg iſt noch nichts geſchehen.„Der Brannt⸗ wein ſolle für das Heer ſein,“ lautete der Hauptgrund die Aufhebung der genannten Verordnung hinzuwirken; für die Beſchlagnahme. Dieſer Grund iſt weggefallen, aber die Reichsbranntweinſtelle läßt ſich nach wie vor den Branntwein abliefern. Wohin wird dieſer Brannt⸗ wein gebracht? Der Profit fällt Geſchäftsleuten außer⸗ halb Württembergs und Badens in die 1 und die Ware wird erheblich teurer, als wenn der Kleinbrenner ſie verkaufen dürfte. Dabei zahlt die Branntweinſtelle den Kleinbrennern Verluſtpreiſe, die in gar keinem Verhältnis zum allgemeinen Marktpreis ſteßen. f Wir erhalten Trele Turnerschaft seckenheim. Das Fauſtballſpiel am Oſterſonntag in Feudenh im gegen die 2 erſten Mann⸗ ſchaften von Friedrichsfeld und Feudenheim endete mit dem Siege von Seckenheim. Silberne hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hoch zelt begehen am Weiſenſonntag den 27. April Franz Winkler und deſſen Ehefrau Marie Winkler geb. Kreutzer, Friedrichſtraße 90 hier. Wir Gratulieren! 5 Drau wortlich r d NcFaffſon Da Jmmerang. Zur Kommunion empfiehlt Cratulations.- in Post- und Buchformat Georg Zimmermann, 75 Hildastrasse 68. 1 8 17. 5 10 . Karten 8 5 8 e Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wahl der Gemeindeverordneten betreffend. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Wählerliſten zur Wahl der Gemeindeverordneten von heute ab 8 Tage lang zur Einſicht der Beteiligten im hieſigen Rathauſe öffentlich aufgelegt ſind. Während dieſer Friſt können Ein⸗ ſprachen vorgebracht werden. Spätere Einſprachen könnten keine Berückſich⸗ tigung mehr finden. Bis ſpäteſtens am Montag Abend geht jedem in den Liſten eingetragenen Wahlberechtigten eine Poſtkartennach⸗ rlicht zu. Wer alſo keine ſolche auf ſeinen Namen lautende Poſtkarte erhält, muß wenn er wählen will ſich in der Zeit von Dienstag bis ſpäteſtens Freitag, den 2. Mai ds. Is. auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anmelden role Uurnorſcaft Sotenbeim. Morgen Hamstag abend ½9 Uhr Spieler-Jersammlung. Sountag mittag von 2 Uhr ah Wettſpielen im Fauſtball der erſten, zweiten und dritten Mannſchaft gegen dieſelben Mannſchaften der„freie Turnerſchaft“: Feudenheim, Friedrichsfeld und Heidelbe b. Anſchließend Wettſpiel im Fußball zwiſchen Feudenheim und Heidelberg. Hierzu lade ich unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Die Spiele finden nur bei günſtiger Witterung ſtatt. Nach den Spielen gemütliches Beiſammenſein im Saale zum„Deutſchen Hof“. Ver Spfelleiter. Tußball-Geſellſchaft Jechenheim 1898. Morgen Abend ½9 Uhr oder anmelden laſſen. Seckenheim, den 25. April 1919. 8 Gemeinderat: Koch. J. V. Hörner. öff nilichen Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß mit der Vorfenerſchan in hieſiger Gemeinde durch Herrn Bezirksbau⸗ kontrolleur Hodel begonnen wurde. Seckenheim, den 25. April 1919. gürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Koch. Wir bringen hiermit zur öffeutlichen * Kenntnis, daß das Volksbad von heute Fgreitag ab wieder geöffnet iſt. B Infolge Einſtellung eines Bademeiſters iſt das Bad wie folgt geöffnet: für Frauen: Montag uad Donnerstag jeweils 5 von 3 bis 9 Uhr nachmittags. für Männer: Freitag und Samstag jeweils * von 3 bis 9 Uhr nachmittags und mittags. Seckenheim, 24. April 1919. Bürger meiſteramt: J V: Hörner. Sonntags von 6 bis 10 Uhr vor⸗ Spieler⸗Oerssmmiung der 1. Mannſchaft. 1 50 9 8. Rommers- Abend zu demſelben wir unſere Mitglieder mit den Giſuchen um vollzähliges Erſcheinen höflichft einladen Der Spielausſchuß. Brleflaubenverein„Tuftbote“ gegr. 1911. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die lesjäheigen Ver handsfuftringr eingetroffen und dieſelben ſofort abgehelt werden köanen. 5 Der Rassier. 8 machen Sie ſelbſt die zerriſſenſten Wie neu Strümpfe, wenn Sie ſich meinen Schnittmuſterbogen zum Ausbeſſern der Strümpfe und Socken kommen laſſen. Preis 1 Mk. gegen Rachn.„Emba“, Bensheim(Heſſen), Haupt- ſtraßſe 55. Wiederverkäufer geſucht.— N n Wir können anbieten: Arbellsvergebung. Die Geneinde vergibt im Submiſſions⸗ * formulare abgegeben werden. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift bis zum 28. d. Mts, mittags 11 Uhr, beim Bürger⸗ meiſteramt einzureichen. Seckenheim, den 15. April 1919. Gemeinderat: . J. V. Hörner. Koch. LTedensmittelamt. Zwiebel⸗Ausgabe. Morgen Samstag, den 26. 8. Mts. Waghalle Zwiebeln ausgegeben. Der Pieis beträgt pro Pfund 45 Pfg. Seckenheim, den 25. April 1919. Lebensmittelamt. Fleismtansgabe. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr. 833 bis 1489 bei 0 Feuerſtein. tr. 1490 bis 2102 bei Metzgermeiſter Gruber. Nr. 2103 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gro pp. Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. die ganze Karte 100 und für die halbe Karte 50 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Samstag, nachmittags von 2—7 Uh Sonntag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 25. April 1919. Lebensmittelamt. Wohnung von 4-6 Zimmer und Küche fſofort oder zu jeder Zeit bis November gegen hohen Mietzins zu mieten geſucht. J. Bäuerle, Dampisäge werk Hier. Sammel⸗Anzeiger nur für zutiglieder der aud. Ein- k. Verkanfsgenoſſenſchafl Wacken, Kleeſamen, Luzerne, Möhren“ amen, Sonnenblumentuchenſchror, Hühner⸗ backfutter, Kainit, Düngergips, Kartoffeldünge iſt im Lager vorrätig. Der Vorſtand. 1 93 5 1 5 1 3 83 2 8 wege zur Herſtellung von drei Kleinwohn⸗ häuſern die Maurer⸗Arbeiten. Zeichnungen und Bedingungen ſind auf dem Rathaus Zimmer 7 einzuſehen, woſelbſt auc) Angebols.⸗ vormittags von 10 bis 12 Uhr werden in der Morgen Samstag, den 26. April 1919 f Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre s entfält auf den gültigen Wochenanteil für Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 100 auf Die Verkaufszeit bei den Meggern iſt feſtgeſetzt: 1 r. Zum Schulanfang: Starke Schulranzen und Taschen, Tafelschwämme, Rechenmaschinen. Qutschäumende Seife Doppelstück 5 Mark. Stoff Farben l in Briefen in 12 versch. Farben. Markt- Tasehen zu herabgesetzten Preisen. Nähfaden, gute Gualität. Lederschubriemen HPeitschenstécke u. Riemen Echte Rosshaarkardätschen Flaschensauger, billig Qeflügel-Fussringe Wetzsteine, Spaten( tahl) Starke Reis- Strohbesen Sehr guts Marmelade Atelier Schlossstrasse 23 empfiehlt sich zur Anfertigung sämtlicher in guter Ausführung zu angemessenen Preisen Eigene Vergrösserungsanstalt daher beste Bezugsquelle für Seckenheim. Photograph Sigm. Lewi 7 . 3 1 da geht nlohts drhbarl SO OOO Photogr. Arbeiten 1 5 1 Fleitzig s ehruches Mädehen Sec Oee ee οοο οοοοοοο Geſchäſts übernahme; d von der 14 Wieblinger Mühle. Unſeret verehrl. Kundſchaft machen wir die ergebene 7 Mitteilung, daß wir die von meinem lieben Egegatten und J unſerem lieben Vater unter der Firma Wilhelm Bühler in Wieblingen betriebene Getreidemühle unter der gliichen Firma in un⸗ 4 13 veränderter Weiſe weiterführen. Indem wir für das ſeither dem Geſchäftsinhaber be⸗ wieſene Vertrauen herzlich danken, bitten wir dasſelbe füt die Zukunft auch uns übertragen zu wollen. 2 Prompte und reelle Bedienung wird ſtrenge zugeſichert. Wieblingen, den 17. April 1919. Hochachtungsvoll inen dübler bine. belur. wid. Pulle 8 — 2 Sec cee geesesssssessssee —.—— 5 e 21 0 geb. Grohe. Geſchäftsführer. Mannheim⸗Neu-Oſt⸗ 425 1 bean, Holden u: 2. SS geeoοοοοοοοοοονοσ Seedeeeeoboec 1 i 11. 5 Herren- ind Knaben-Itrobbüte“ empfehle in 1. Matelot Bast Stroh a * 8 leser-Jlli Hauptstrasse 153 1 in allen Grössen. 7 Aux Kommunion Frisch eingetroffen 2 1 1 1 1 1 1 DEE ooo οοοοοο οοðö o οοοοοοοοοοο,ỹj VC TTT E 2 in feinster Auslübrung S(Ledereinband) Georg Zimmermann Hildastrasse 68. Se 0 Gsrmania-Drogerie Fr. Wagner's Nachf. pbiogracn Lewin. per Pfund 1 Mark g te Sultaninen Mandeln Backpulver, Vanillzucker 5 5 1010 5 Frische Presshefe 22!!! Wir ſuchen Prima 1 j 2 10 lrür ka N 5 9 ei Ficperpufeek Parkett- und Linoleum- Wachs a, ee Hundekuel“ ae Sehr guten Apfelwein 35 bergäufl. Häuser ft b„ der per Liter Mark 1.75 1— Stanlspäne(ieder A1 und e bitten 6 pos 0 . 0 g 1 f Aageb n 1 n 1 FußbogenobErſab f e ers 10 Greulich u. Herrschler Anstreichfarben, Bronzen, Frankfurt a. M., 0 Friedrichstr. 59. ö Möbelpolitur, Ofenlack, Ofen. 5 Schillerhof. zu rarer* i 2 wichse Ofenbronze 8 5 Wil eee den empfiehlt üchtiges beſſeres FreſHNV n Mädehen . mit guter Handſchrift ſucht eſchäftigung Lauſorſchl zu ve kaufen in ſauberer Ausführung liefert ſchnebſtens Gg. Zimmermann. I. eee 3 8** 2 5 1 1 g Ha- tmanz, Sch; Inh. W. Höllstin. F.d. 2 r e ſchäftsſtelle d. Blattes e re.. ige 0¹. ee een„d nn 0 1 Ur vorlagen Sies Rechnungen b 0 bulbürnen 05 in gediegener Ausführung L. Giimer, Dauptßraſte 90. 10 . 0