Hmtsblaft der Bürgermelsterdmter Seckenhei S e ee eee Er. m, Zlwesheim, leckarhausen und Edingen. g 19. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 3.25 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Freitag, den 2. IIlai 1010 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzelle 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Poſtſcheckkonto: FFF... Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 100 Karlsruhe Nr. 19819. Baden und Württemberg. 8 Die Karlsruhe, 30. April. lung k. öffentliche Erörterung der Frage einer Neugeſtal⸗ Württ es ſtaats rechtlichen Verhältniſſes zwiſchen Baden und gezef at ers hat bisher an greifbaren Ergebniſſen nur dieſe 0 J* ben gie Tatſache, daß amtliche Bethaudlungen, alſo ſolche Verſch gierung zu Regierung über die Frage einer völligen den und zung der beiden Staaten noch nicht gepflogen wur⸗ orgeſeg daß daher alle Blättermeldungen über angeblich doraugeifen Einzelheiten des Projekts den Tatſachen weit bon e weitere Tatſache, daß der Verſchmelzungsgedanke Fennendettemberg aus mit einem einigermaßen auffällig zu eil gl en Eifer propagiert, in Baden dagegen zu einem haltuntatt abgewieſen, zum andern Teil mit kühler Zurück⸗ Justine aufgenommen wird und nur vereinzelt unbedingte fer den ang findet.(Die begeiſterte Pforzheimer Sympathle e ſich Plan ſcheide ich aus dieſer letzten Kategorie aus, da Die nur auf lokale Erwägungen gründet.) Nachbarn rige Befürwortung ſeitens unſerer ſchwäbiſchen Schwabe muß ſtutzig machen, da man weiß, daß gerade der dern 55 bisher nicht nur an ſeiner Stammeseigenart, ſon⸗ halten 15 an der württembergiſchen Staatsidee zäh feſtge⸗ denkt 1 und daher nicht anzunehmen iſt, daß er daran er ſich ie ganz oder auch nur zum Teil aufzugeben, wenn wird bah größeres Staatsweſen eingegliedert ſieht. Man nacht ſo 7995 den Eindruck nicht los, daß die Württemberger Vürttenhhr ein neues Staatswefen, als vielmehr ein„Groß⸗ wü ktemb erg errichten möchten— ein Beſtreben, das vom ſtã ergiſchen Standpunkt aus geſehen, durchaus ver⸗ n müßte von Baden aber ſelbſtverſtändlich abgelehnt teile— die in die Augen ſpringenden wirtſchaftlichen Vor⸗ ferſchieden lanes für Württemberg iſt das Nötige ſchon von leichemelzung ohne weiteres. Für Baden können ſie in Un Gegen ter auch nur ähnlichen Maße nicht gehegt werden. eile n be eil: Es wären für uns wirtſchaftlich ſchwere Nach⸗ dukämen efürchten, zu denen noch ſolche kultureller Art hin⸗ J S. 2 f den d aber könnte man über alle dieſe Dinge noch g Mägungen Helggebend müſſen m. E. letztlich die politiſchen a große politiſche Aufgabe iſt die Stärkung— um Dem Rezen die Neubelebung— des Reichsgedankens. A0 ſchw eich zulieb müſſen und wollen wir, wenn nötig, ürtte were Opfer bringen. Die Errichtung eines Groß⸗ aber würde im gegenteiligen Sinne wirken, artikulariſtiſche Widerſtände gegenüber dem beitlicherach innerer Geſchloſſenheit des Reichs und deſſen jedem Auftreten nach außen ſchaffen. Und deshalb Pläne abzulehnen. Die bayeriſchen Spuren üben wir, was wir ſind: gut badiſch aber auch gut ee Wiriſchaft iſt es ſelbſtverſtändlich, daß eine ganze Reihe öh Jadeng 78 4 5 0. und Württembergs künftig von einer etwas N Feen te aus betrachtet und gelöſt werden können ekarka wal als das früher der Fall war. Fragen wie die 8 setzen die Koertevsttgeune der Mürgtalbahn und —— andere Bahnbauten oder die Donauverſickerung ſind ſeither wirklich nicht großzügig behandelt worden. Niemand wird aber behaupten wollen, daß bei einigem guten Willen, auch wenn Baden und Württemberg ihre ſtaatliche Selbſtändigkeit bewahren, ein Ausgleich zu finden wäre. Insbeſondere dann, wenn in all dieſen Dingen künftig von vornherein Se gegenſeitige Fühlungnahme eintritt und gewahrt eibt. Im übrigen: es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die letzte Ent⸗ ſcheidung beim Volk ſelber, liegen und durch eine Volksab⸗ ſtimmung herbeigeführt werden müßte. Bis dahin hat es noch gute Weile. Denn ſpruchreif iſt die Sache noch lange nicht. Einſtweilen gibt es, wie mir ſcheinen will, auch noch dringendere Aufgaben für uns. a Generalſekretär Dees. E— Badiſche Politik. Zur Neuorganiſation der Kommunalverbände. Karlsruhe, 30. April. Das Miniſterium des Innern hat ſich in der letzten Zeit eingehend mit der Frage einer Orga⸗ niſation der Kommunalverbände beſchäftigt und zu den Be⸗ ratungen auch den parlamentariſchen Ernährungsbeirat bei⸗ gezogen. Im Miniſterium des Innern neigt man zu der Auffaſſung, es ſollten die Geſchäfte der Kommunalverbands⸗ ausſchüſſe direkt dem Boeirkseet überreden werden. Letz⸗ tere werden in denn„esmeiner Volkswahlen neu zuſammengeſetzt. In ihnen werden dann alle Berufsſchichten und politiſchen Richtungen vertreten ſein. Im neuen Bezirksrat kommt bei den Entſcheidungen das allgemeine Jutereſſe viel mehr zum Durchbruch als dies heute im Kommunalverband der Fall iſt. Allerdings wird man den ſachverſtändigen Rat der Intereſſenten des Han⸗ dels, des Gewerbeſtandes, der Produzenten und Verbraucher nicht entbehren. Zu dieſem Zweck ſollen Unterausſchüſſe gebildet werden, in denen für Brot und Mehl das Bäcker⸗ gewerbe, der Mehlhandel und die Verbraucher vertreten wären. Ins Auge gefaßt iſt auch eine ſchärfere Kontrolle der Kommunalverbände ſeitens der Regierung, die man dadurch zu erreichen ſucht, indem man die Landeskommiſſäre mit der direkten Aufſicht der Kommunalverbände betraut. Ein von dem Landeskommiſſär beſtellter kaufmänniſch gebildeter Be⸗ amter hätte in beſtimmter Reihenfolge die Reviſionen vor⸗ zunehmen, ſich um die Warenlagerungen zu bekümmern und ſonſt nach dem Rechten zu ſehen. Dies die Gedankengänge, aufgrund deren eine Neuorganiſation der Kommunalver⸗ bände in die Wege geleitet werden ſoll. 8 Landeskonferenz der ſozialdemokratiſchen Partei. Karlsruhe, 29. April. Am Montag fand hier eine Lan⸗ deskonferenz der ſozialdemokratiſchen Partei Badens ſtatt, zu deren Beginn Abg. Marum den Tätigkeitsbericht der ſozialdemokratiſchen Fraktion in der badiſchen Nationalver⸗ ſammlung erſtattete, wobei er hauptſächlich das Verfaſſungs⸗ geſetz, das Abfindungsgeſetz mit dem Großherzog und die Regierungsbildung behandelte. Die von Oberländer Par⸗ teigenoſſen ſeinerzeit beſchloſſene Reſolution, die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion habe die Grundſätze der Partei ver⸗ letzt und müſſe ihre Politik mehr nach links richten, bezeich⸗ nete der Reöner als durchaus deplaziert. An das Referat ſchloß ſich eine Ausſprache, in der von verſchiedenen Red⸗ nern gewünſcht wurde, man möge den Verleumdungen der Unabhängigen energiſcher entgegentreten. Die Abfindung mit dem Großherzog wurde im allgemeinen gebilligt. An der Ausſprache beteiligte ſich auch Miniſter Rückert, der u. a. mitteilte, an der Aufteilung des Großgrundbeſitzes werde gearbeitet. Dieſe Frage laſſe ſich allerdings nicht in wenigen Tagen erledigen. Eine Aufteilung in Parzellen, rr e e eee eee wie ſie von manchen Landwirten gewunſcht wird, werde dre Regierung nicht machen. Die badiſche Regierung werde die Energiequellen Badens ohne Rückſicht auf das Reich zuſam⸗ menfaſſen und verſtaatlichen. Schließlich wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in welcher die Landeskonferenz ihr Einverſtändnis mit der bisherigen Tätigkeit der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion erklärte. Die Fraktion werde künftig die Aufgabe haben, die Sozialiſierung der Zweige des Wirt⸗ ſchaftslebens, die dafür reif ſind, in die Wege zu leiten. Des weiteren möge die Fraktion ihren ganzen Einfluß geltend machen, um eine Beſeitigung der unerhörten Wohnungsnot und einen Abban der Lebensmittelpreiſe herbeizuführen. In einer weiteren Entſchließung erklärte die Landes⸗ konferenz, ſie ſei zu jeder Zeit bereit, zur Einigung des Pro⸗ letariats die Hand zu bieten. Die Einigungsbeſtrebungen könnten aber nur dann von Erfolg ſein, wenn ſie von den maßgebenden Parteivertretungen aller in Frage kommen⸗ den Parteien geführt würden.. Nach einem Bericht über den Rätekongreß in Berlin wurde den Arbeiter-, Soldaten⸗ und Bauernräten der Dank ausgeſprochen und in einer Entſchließung betont, für die weitere Tätigkeit der Arb»iterräte müßten durch Zuſam⸗ menwirken der Partei, der Gewerkſchaften und Regierungen geeignete geſetzliche Grundlagen geſchaffen werden.— Am Schluß der Beratungen referierte Abg. Oskar Geck⸗Mann⸗ heim über den Zuſammenſchluß von Baden und Württem⸗ berg, den er eingehend befürwortete. Ein Beſchluß über dieſe Frage wurde nicht gefaßt. Die Volkswehr. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Delegiertenverſamm⸗ lung der Badiſchen Volkswehr, an der unter anderem der Staatspräſident Geiß teilgenommen, am 15. April d. J. in Karlsruhe einmütig folgende Kundgebung an die Regierung beſchloſſen:„Die Badiſche Volkswehr hat die Aufgabe, den durch die Verfaſſung geſchaffenen Freiſtaat gegen jeden ge⸗ waltſamen Angriff, komme er von welcher Seite er wolle, zu ſchützen. Mitglied der Volkswehr kann daher nur ſein, wer ſich verpflichtet, ungeachtet ſeiner politiſchen Ueberzeu⸗ gung, bedingungslos für Aufrechterhaltung der Ruhe, Si⸗ cherheit und Ordnung und für Bekämpfung jeglicher Gewalt einzuſetzen. Reſtlos ſteht die Volkswehr hinter dem Badi⸗ ſchen Volk und ſeiner Regierung.“ 1 Schüulbeiräte? Karlsruhe, 30. April. Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Die ſozd. Fraktion der National⸗Verſammlung iſt an das Unterrichtsminiſterium mit der Anregung heran⸗ getreten, in erneute Erwägungen wegen der Verordnung über die Schulbeiräte einzutreten, die unter dem Vorgänger des jetzigen Miniſters erlaſſen wurde. Da zu erwarten iſt, daß eine geſetzliche Regelung der Standes vertretungen der Beamten und Lehrer ſtaltfinden wird, wird zur Zeit daran gedacht, den Volleng den en Verordnung bis auf wei⸗ teres auszu — Die Wahlen zu dem neuzubildenden Landesſchulbeirat und zu den Kreis⸗ und Stadtſchulbeiräten finden erſt am Mittwoch den 28. Mai ſtatt.(Zahlreiche Lehrerorganiſatio⸗ nen haben bekanntlich, da ſie mit der Art der Einrichtung dieſer neuen Beiräte nicht einverſtanden ſind, Wahlenthal⸗ tung erklärt.) Hus Baden und den Hachbargebfeſen — Dienſtprüfung für Kriegsteilnehmer. Am 28. Juli dieſes Jahres wird am Lehrerſeminar in Karls⸗ ruhe eine beſondere Dienſtprüfung für Kriegsteilnehmer abgehalten. An der Turnlehrerbildungsanſtalt Karlsruhe finden vom 19. bis 22. Mai für Lehrerinnen der Höheren 2 Das Vermächtnis. Erzählung aus der Zeit der Freiheitskriege 1 von W. Blumen hagen. (Nachdruck verboten.) J. In 8 war am Abend vor der Schlacht bei Waterlow. Schenfe mit Tabaksrauch gefüllten Gaſtzimmer der Braine H um„gepflückten Hahn“ im niederländiſchen Orte 8 Comte ſaßen drei junge Wehrmänner des hanno⸗ Nen Eich, andwehrbataillons Bremervörde um den brau⸗ ichent 5 Ih iſch, 5 ep 5 a bede 1 5 ren Torniſter lagen von den grauen Mänteln uf der breiten Bank, welche das Zimmer rund er 8 i 5 lehnten Wand hinumzog, und drei blankgeputzte Flinten St ie locker ſitzenden Fenſter, und der Strichregen gegen die kleinen Fenſterſcheiben; dazwiſchen E Trompetenſtöße eines einrückenden Reiter⸗ ſpott uſtig und aufmunternd, gleichſam des Unwet⸗ end, das der Krieger nicht ſcheut, da er durch Aber deingewitter zu marſchieren gewohnt iſt. 18 00 ſtiller innen im düſter erleuchteten Zimmer war es 1 auf die denn die drei Gäſte ſaßen wortlos da, ſtützten ber kleine Ellenbögen, ſtierten auf das Tiſchtuch hin, und ledes Mo kugelrunde Wirt blickte das ſtumme Dreiblatt fut 8 wenn er rührig durch das Zimmer trippelte, ſeffen minderung an, und ärgerte ſich, daß ſeine Kar⸗ un lekeres geſchmorter Kalbsbruſt unberührt ſtanden, tte ei e Bier keinen Durſt erweckte, und ſelbſt der a, in 8 den die Gäſte extra gefordert und bezahlt hat⸗ kampf Gläſern ungenoſſen verriechen mußte. Pferde⸗ t ud Kommandoworte, die jetzt ganz in der Nähe on Renen die Träumer zu erwecken, und der ondhaau, ihnen nahm ſeinen Tſchakko vom ſchlichten are, ſetzte ihn neben ſich auf den Eſtrich, und mit der Linken die Stirn frei ſtreichend, griff er langſam zum Glaſe, nickte den Gefährten zu und ſprach: Auf des Vaters Geſundheit!— Ebenſo ernſt und feierlich ſprachen die andern die Worte nach, und bedächtig leerten ſie die Becher bis zum Grunde. a ſie müßten alle zwölf hinaus, für den König und das Vaterland zu ſtehen und zu fechten.—“ 5 „Der Vater war Soldat, und Gott ſchirmte ihn, daß er ohne Wunde aus jener Schlacht zurückkam,“ ver⸗ „Was er jetzt wohl macht?“ fragte der Jüngſte. „Db er ſchon ſchlafen ging mit ſeinem Pudel Allart, oder ob er noch im Sorgenſtuhle am Ofen ſitzt, und Schweſter Beta ihm den Abendſegen vorlieſt? Oder ob er ſich den Deſſauer Marſch pfeift am Fenſter in die Gewitternacht hinaus, wie er ſonſt zu tun pflegte?—“ „An uns denkt er ſicher,“ antwortete der Mittlere, und das Schweſterchen weint gewiß, wenn der Sturm im Schornſtein niederbrauſt, und ſie, durch unſere Kammer in die ihrige wandernd, die leeren Betten erblickt, und dann ihr der Gedanke kommt, wo die Brüder jetzt viel⸗ leicht auf der harten Streu oder im kalten Biwak liegen möchten.“ Es war doch nicht ganz gut getan, fiel der Jüngſte ein, daß wir alle drei fortzogen, und das ſchöne Gut ſo allein ließen in der Kriegszeit ohne Schutz und Erben. Du, Konrad, hätteſt dich dagegen ſtemmen ſollen, du warſt der Stammhalter, und der Vater ließ dein Wort oftmals elten.“ g„Der Vater hat es gewollt,“ antwortete Konrad, „und gegen ſeinen Willen iſt mir der Einſpruch mein Lebtag fündhaft vorgekommen. Er wollte der Gegend ein gutes Beiſpiel geben, um die feigen Burſchen, die von Zwang und Ungerechtigkeit bei der Aushebung ſprachen, auf einmal ſtumm zu machen. Gott hat in Rußland und bei Leipzig wunderbare Rettung gebracht, dort durch Feuer und Eis, hier durch Menſchenmut und Eintracht; die deutſche Freiheit iſt neu gewonnen, ſo wäre der ein verächtlicher Feigling, der zurückbliebe, wenn es gilt, ſolch köſtlich Gottesgeſchenk zu bewahren, ſobald ihn nicht andere Pflichten binden, ſagte er. Ich könnte einen von euch bei mir behalten, weil ich dem Greiſe näher ſtehe, als dem Jüngling; aber nein, hätte ich zwölf Söhne, wie Jakob, 2 ſetzte der Jüngſte treuherzig nickend,„und darum meint er, wer nur tüchtig gerade aus in den Kugelregen hinein marſchiere, dem ziſche jeder Eiſenball im Reſpekt vorbei; aber wie er unter der Leibgarde ſtand, da gab es keinen Napoleon, und die Franzoſen ſollen dazumal auch eben keine Eiſenfreſſer geweſen ſein.“ „Fritz, verſündige dich nicht an dem Vaker,“ enk⸗ gegnete Konrad vorwurfsvoll.„Der ſteinalte Luckner'ſche Huſar, der mit ſeinem Holzbeine oft im Dorfe betteln ging, hat mir, als ich ein Bürſchchen war, oftmals erzählt, wie der Vater vordem ein gar ſtattlicher Reitersmann geweſen, und einſt auf ſeinem hohen Rappen ganz allein den General aus einem Halbdutzend feindlicher Dragoner herausgehauen. Blut und Mut vererben ſich; ſo werden wir auch unſere Pflicht tun, wenn es zum Dreinſchlagen kommt, und werden dem Wachtmeiſter Wallan keine Schande machen.—“ „Der Vater ſaß auf ſeinem Rappen,“ antwortete Fritz kleinmütig.„So hoch mag ſich's ganz wohlgemut ſitzen, wenn zum Einhauen geblaſen wird, und da mag das Vorwärtsſprengen in Mitten braver Kameraden eben kein Heldenſtück ſein; aber ſo wie wir in Reihe und Glied zu ſtehen, wie eine tote Wand ohne Bewegung, und die Reiter auf ſich aufſpringen ſehen, und die Kanonenku⸗ geln zu ſich herbrummen hören, und ſtill halten müſ⸗ ſen ohne Muckſen bis die Ordre kommt, das denke ich mir recht folternd, und wünſchte drum, wir alle drei wären lieber unter die Huſaren gegangen.“ (Fortſetzung folg.) PPP 5 Mädchenſchulen und vom 2. bis 8. Juni für Lehrer der nuar d. J. Volks⸗ und Fortbildungsſchulen Turnſpielkurſe ſtatt. — Um den Wohnungsbau zu fördern, werden von Reich, Staat und Gemeinde Baukoſtenzuſchüſſe gewährt. Die Ge⸗ währung dieſer Zuſchüſſe iſt an folgende wichtige Bedingun⸗ gen geknüpft: Der Bauherr und ſein Rechtsnachfolger iſt für die Dauer von 15 Jahren verpflichtet, die Mieten nur mit Zuſtimmung des Gemeinderats feſtzuſetzen, das Grund⸗ ſtück ſamt Bauten ohne Zuſtimmung des Gemeinderats nur zu Wohnzwecken zu vermieten, die Bauten nur mit Geneh⸗ migung des Gemeinderats zu veräußern und kinderreiche Familien und Familien von Kriegsteilnehmern und Kriegs⸗ beſchädigten, ſowie der im Krieg Gefallenen als Mieter vor⸗ zugsweiſe zu berückſichtigen. Auch für Umbauten können Koſtenzuſchüſſe gewährt werden. Wer Baukoſtenzuſchüſſe er⸗ halten will, hat die Baupläne bei der Gemeinde einzureichen. — Waffenbeſitz. Wer im Beſitz einer polizeilichen Er⸗ laubnis nach 8 367 Ziffer 8 R. St. G. B. iſt, bedarf zur Füh⸗ rung eines Flobertgewehres nicht noch einer beſonderen Erlaubnis gemäß 8 5 der badiſchen Ausführungsbeſtimmun⸗ gen zur Reichspoſtordnung über Waffenbeſitz vom 13. Ja⸗ Da nach einer Mitteilung des Generalkomman⸗ dos 14. A.⸗K. jeder Offizier, welcher verabſchiedet iſt oder dem Beurlaubtenſtand angehört, bei einer Wiederverwen⸗ dung im Heere mit einer Schußwaffe ausgerüſtet ſein muß, fallen dieſe Offiziere ſonach unter§ 4 Ziffer 1 der badiſchen Ausführungsbeſtimmung. Ein neuer Zug. Vom Dienstag den 29. April ab wird der um 6.52 Uhr vormittags in Freiburg abfahrende Eilgüterzug mit Perſonenbeförderung 6075 auch auf der Strecke von Offenburg bis Karlsruhe für die Perfonen⸗ beförderung freigegeben. Der Zug fährt um 10.05 Uhr vor⸗ mittags in Offenburg ab und kommt 12.52 Uhr nachmittags reiche Transporte von Schwerverwundeten aus Frankreich hier eingetroffen. Geſtern traf ein weiterer Transport mit einem Schweizer Lazarettzug abends 7 Uhr hier ein. Die Angekommenen wurden von der Bevölkerung in der üblichen ſeſtlichen Weiſe empfangen und begrüßt. en Heidelberg, 1. Mal. Die Druckerei und der Verlag der„Heidelberger Zeitung“ ſind mit dem heutigen Tage in das Eigentum der neugebildeten Heidelberger Verlagsan⸗ ſtalt G. m. b. H. übergegangen. Die„Heidelb. Ztg.“, die nahezu 61 Jahre im Privatbeſitz von Theodor Berkenbuſch geweſen iſt, wird künftig für das Programm der deutſchen liberalen Volkspartei eintreten * Weinheim, 1. Mai. Die Blüte der Kirſchbäume iſt nahezu zu Ende. Von ſachverſtändiger Seite wird erklärt, daß die Obſtausſichten infolge der ungünſtigen Witterung ſehr gering ſind. An der Bergſtraße ſcheinen die Verhält⸗ niſſe noch etwas günſtiger zu ſein wie in der Rheinebene, wo in manchen Lagen und bei manchen Obſtſorten der größte Teil der Blüten erfroren iſt. ui Maunheim, 1. Mai. Im Stadtteil Käfertal iſt das 2jährige Kind einer galiziſchen Fabrikarbeiterin an Pocken erkrankt. 8 * Schwetzingen, 1. Mai. Auf dem erſten Spargelmarkt wurde auch nicht ein Pfund Spargel zum Verkauf angebo⸗ ten. Von den 160 Verkaufsplätzen wurden nur 40 verſteigert. 2———.—— — Freitag 117,5). Gerüchte von einer Milliardena Holland unter Teilnahme Amerikas erhalten ſich. Die Lage Ungarns verzweifelt. Berlin, 1. Mai. Nach einer Meldung des rum Preſſebüros richtete Bela Kun au Lenin die dringen forderung, ſofort gegen Rumänien eine Offenſive e ten, um die rumäniſche Offenſive gegen Ungarn abzt chen. Er fügte hinzu, daß die Lage in Ungarn faſt ve felt ſei. g —T—T—T—————. zwischen zwafſerfülftmdundche Unſere Kriegsgefangenen. Genf, 90. April. Wie der Lyoner„Novelliſt“ u iſt die Frage der deutſchen Kriegsgefangenen am S von den Außenminiſtern der vier Großmächte auf riſer Friedenskonferenz behandelt worden. Die de Kriegsgefangenen ſollen erſt nach der Unterzeichnn Friedens ausgeliefert werden nach Maßgabe der Erft der Beſtimmungen, die Deutſchland zu unterzeichnen wird, inbezug auf die Erſtellung von Arbeiten zur? gutmachung der Kriegsſchäden. Das linke Rheinufer. Amſterdam, 30. April.„Handelsblad“ meldet au don: Aus Paris wird gemeldet, daß die Frage des Rheinufers noch nicht gelöſt iſt. Es ſcheint zu einem flikt zwiſchen Clemenceau und Joch gekommen zu ſein. über Ettlingen in Karlsruhe an. Die weiteren Verkehrs⸗ A Hr N Art militäriſche Beſetzung ſoll jedoch gewiß durchgeſetzt 3 ſind aus den Schalteranſchlägen zu erſehen und bei Dräahtnachrichten. a i 8 1 5. Anſicht franzofl en Stationen zu erfahren. Freiſtaat Großthüringen. 5* 3 5 Sozialiſten wieder, die eine militäriſche Beſetzung nut — Erhöhung der Expreßgut⸗ und Gepäckbeſtelgebühren. 0 Nez; Hirt 5 e 5 e Wegen Verteuerung der Fuhrhaltung werden mit Wirkung T. U. Weimar, 30. April. Montag nachmittag Garantie und auch nur dann zulaſſen wollen, wenn 4 vom 1. iu die Länge gezogen oder gar zu einer Beſetzung an Mat bei den badiſchen Gepäck⸗ und Expreßgutbeſtät⸗ tereien die ſeitherigen Gebühren für Zuſtellung und Ab⸗ holung von Expreßgut um 50 Prozent erhöht. Die Erhöh⸗ und Bauſtoffe. 5 Staatsangehörigen wieder direkt zu korreſpondieren. Wie 52 der Gepäckbeſtellgebühren beträgt bei Stücken über 25 Kilogramm ebenfalls 50 Prozent, bei kleinerem Gepäck 25 Prozent. Nach und über Württemberg iſt nunmehr die An⸗ nahme von Frachtgut wieder an allen Werktagen zugelaſſen. Zur Zeit iſt jedoch die Annahme auf folgende Güter be⸗ ſchränkt: Lebensmittel und Verpackungsmaterial hierfür, Futter⸗ und Düngemittel, Saatgut, Brennſtoffe und Leucht⸗ mittel, Umzugsgut und leere Möbelwagen, Zeitungsdruck⸗ Hapier und Zellſtoff, dringendes Dienſtgut landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen und Geräte, Kupfervitriol, techniſche Oele Der Eilgutverkehr iſt nicht eingeſchränkt. — Direkte Korreſpondenz mit Italien. Seit einigen Tagen geſtattet Italien ſeinen Angehörigen, mit deutſchen der Handelsvertragsverein erfährt, iſt dies nur eine Falle. Italien will auf dem Weg der Zenſur Geheimniſſe erfah⸗ ren, hinter welche es noch nicht kommen konnte, insbeſondere auch Kenntnis erlangen von verſteckten deutſchen Vermögen. So ſind ſeit Waffenſtillſtand noch eine große Menge deutſcher Vermögen ni Italien beſchlagnahmt worden. Es iſt deshalb dringend davor zu warnen, daß Deutſche ſich vor Abſchluß des Friedensvertrags in geſchäftliche Korreſpondenz mit Ftalienern einlaſſen. 5 * Karlsruhe, 29. April. Miniſter Dietrich und Staats⸗ rat Dr. Haas haben ſich nach Berlin begeben, um die bad. Intereſſen beim Abſchluß des Friedensvertrags, vor allem die Oberrhein⸗Waſſerkräfte, zu vertreten. a Karlsruhe, 29. April. Dem Badiſchen Landesaus⸗ ſchuß für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge in Karlsruhe hat die Zelluloſe⸗Fabrik Ludwig Trick in Kehl für das ge⸗ plante Kinderkrankenhaus in Karlsruhe die Summe von 5000 M. geſtiftet mit dem Erſuchen, im Bedarfsfalle einem ihrer Arbeiterkinder freie Aufnahme zu gewähren. Es wäre fehr zu begrüßen, wenn auch ſeitens anderer induſtrieller Kreiſe dieſes ſchöne Beiſpiel ſozialen Empfindens Nach⸗ ahmung fände. f * Karlsruhe, 29. April. Der Stadtrat hat dem Bürger⸗ gusſchuß ſeine Erläuterung zum Voranſchlaa für das Jahr 1919 zugehen laſſen. Bekanntlich muß der Umlagefuß für die Liegenſchafts⸗ und Betriebsſteuerwerte von 37 Pf. auf 45 Pf, für die Kapitalſteuerwerte von 16 Pf. auf 22,5 Pf. und für die Einkommenſtenerſätze von 592 Pf. auf 90 Pf. erhöht werden. Trptz dieſer erheblichen Umlageſteigerung wird es nicht möglich ſein, die nenen Lohn⸗ und Gehalts⸗ 5 erhöhungen der ſtädt. Beamten und Arbeiter zu decken. Den höchſten Mehrbetrag erfordern die Schulen, für die nahezu eine Million mehr aufzubringen iſt, als im vergangenen 8 55 obgleich die Schſtlerzahl der Volksſchule zurückging, er Mehraufwand iſt auf die Gehaltsſteigerung zurückzu⸗ ren, ebenſo derfenige für die allg. Gemeindeverwaltung, der eine Steigerung von über 700 000 M. erfahren hat. Ettlingen, 29. April. Die türkiſchen Seminariſten . haben die Stadt verlaſſen und danken in den hieſigen Blät⸗ tern der Einwohnerſchaft für die freundliche Aufnahme. * Mannheim, 29. April. Die deutſche Kommiſſion in Spaa hat Proteſt gegen franzöſiſche Uebergriffe an der Rheinbrücke erhoben. 7 Es iſt vorgekommen, daß tauſende von Arbeitern ſtundenlang an der Brücke warten mußten und von den alliierten Offizieren und Mannſchaften in rohe⸗ ſter Weiſe mit Fußtritten, Kolbenſtößen uſw. mißhandelt wurden. * Freiburg i. Br. 29 April. Nachdem ſeit einigen Ta⸗ gen auf den Höhen des ſüdlichen Schwarzwaldes bei mehre⸗ ren Grad unter Null ſtarker Schneefall herrſchte, iſt ſeit ge⸗ ſtern abend auch in den Tälern ein ſtarker Temperaturſturz zn verzeichnen. Es ſchneit ununterbrochen. Der Schoden namentlich an den Obſtkulturen iſt außerordentlich. Villingen, 30. April. Auf dem Schwarzwald iſt ſtar⸗ ker Schneefall eingetreten. Butter nicht unter 9—10 Fr. verkaufen zu können. Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik als Enutſchädignugs⸗ objekt? Genf, 1. Mal. Nach Meldungen aus Paris ſollen, wie das Karlsruher„T.⸗B.“ erfährt, die franzöſiſchen und die in⸗ bduſtriellen Kreiſe der Entente mit Zuſtimmung ihrer Re⸗ gierungen die Abſicht haben, die Badiſche Anjlin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen zu erwerben. Auch wird der Vor⸗ ſchlag gemacht, die Fabrik als Teil der Kriegsentſchädigung mit Beſchlag zu belegen. Bevorſtehender Generalſtreik in Singen?. In Singen a. H. iſt ſeit einiger Zeit eine geheime Agi⸗ tation für einen allgemeinen Ausſtand im Gange, der am 2. Mai beginnen ſoll. N 5* Konſtanz, 30. April. In den letzten Wochen ſind zahl⸗ haben in Weimar Kommiſſionsberatungen zwiſchen Vertretern Preußens, Sachſens und ſämtlicher thü⸗ ringiſchen Staaten begonnen. Es handelt ſich um die Vorbereitung des Zuſammenſchluſſes der thüringi⸗ ſchen Lande unter Angliederung von Gebietsteilen Sachſens und Preuſtens zu einem neuen„Freiſtaat Großthüringen“ und um die gegebenenfalls erforder⸗ lichen wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Einzelſtaaten. Eine große Offenſive der Polen gegen die Bolſche⸗ wiſten. 4 T. U. Thorn, 29. April. Einem Warſchauer Heeresbericht zufolge haben die Polen eine groß an⸗ gelegte Offenſive gegen die Volſchewiſten begonnen und bisher ungehenere Bente gemacht. Bei der Er⸗ oberung Wilnas, Lidas, Lugas, Nowo⸗Groſows und Burnnowitſchis durch die Polen ſind dieſen rund 2000 Bolſchewiſten in die Hände gefallen. Der Kampf um Wilna dauerte drei Tage. Hierbei eroberten die Po⸗ len eine Unmenge Eiſenbahnmaterial, u. a. 13 Loko⸗ motiven und 300 Waggons. Außerdem vierzehn Ma⸗ ſchinengewehre, mehrere Munktſonskiſten und unge⸗ heuere Munitionsvarrüte. Nach der Eroberung traf der Präsident der Republik, General Pilſudski, ein, der begeiſtert empfangen wurde. Lida konnte erſt nach ſchweren Bajonettkämpſen genommen werden. Ba⸗ ranowitſchi wurde nach zweitägigem Straßenkampfe genommen, wobei 11 Maſchinengewehre erbeutet wurden. Abgeſtürzte Flugzeuge. W. T.B. Nürnberg, 30. April. Geſtern mittag ſtürzte zwiſchen Ausbach und Leerberg ein Flugzeug der Flugſtation Kitzingen ab. Die Juſaſſen ſind tot, das Flugzeug iſt zer⸗ trümmert. W. T. B. Hamburg, 30. April. Auf der Hummelsbüttler Feldmark ſtürzte ein Flugzeug des Grenzſchutzes Nord ab. 2 Inſaſſen ſind tot, einer ſchwer verletzt.. Zuſammenbruch der eſthniſchen Armee. 5 T. U. Libau, 1. Mai. Die von der eſthniſchen Front gegen die Bolſchewiſten einlaufenden Nachrichten erwecken die Befürchtung eines völligen Zuſammenbruches. Die fin⸗ niſchen Truppen ſind infolge der Differenzen unter den Ar⸗ meen zurückgezogen worden. Die Sowjettruppen haben nun einen konzentriſchen Angriff gegen die eſthniſche Front be⸗ gonnen. Narwa liegt unter Artilleriefeuer. Nur die bal⸗ dige Befreiung Rigas kann noch Eſthland vor einer bolſche⸗ wiſliſchen Einſchließung bewahren. Arbeitsloſe in Amerika. W. T. B. Amſterdam, 1. Mal. Wie die Niederländiſche Telegraphen⸗Agentur aus Newyork meldet, ſind nach einer Mitteilung der Newyorker Arbeiterbörſe augenblicklich in Newyork 100 000 demobiliſterte Erwerbsloſe. Prinz Max für die deutſsen Kriegsgefangenen. W. T. B. Karls ruhe, 1. Mai. Prinz Max von Baden hat au den Präsidenten des britiſchen Roten Kreuzes ein Schreiben gerichtet, in dem er ihn unter Hinweis auf die Tätigkeit des Prinzen zugnnſten der in deutſcher Gefangen⸗ ſchaft befindlichen engliſchen Staatsangehörigen bittet, ſeinen Einfluß zur Linderung des Loſes der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen einzuſeßen. Im Gegenſatz zu früher ſei die Behand⸗ lung in ſehr vielen engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Gefangenenlagern meuſchenunwürdig geworden. Der Prinz ſpricht ſein Bedauern aus, daß die während des Krieges ein⸗ geleitete Austanſchbewegung mit Beendigung des Krieges eingeſtellt worden ſei. Mit Abſchluß des Waffenſtillſtandes habe man gehofft, die deutſchen Gefangenen wieder zurück⸗ zuerhalten. Vor allem müſſe Klarheit geſchaffen werden auch über die Verhältniſſe, unter denen die deutſchen Gefangenen in den beſetzten Gebieten leben müßten. Erſoige der Regierungstruppen. W. T. B. München, 1. Mal. Die Regierungskruppen des Kabinetts Hoffmann, darunter Reichstruppen und Württem⸗ berger, haben den Ring um München geſchloſſen. Freiſing und Erding wurden von Regierungstruppen am 28. April beſetzt. Ferner wurden Olching und Fürſtenfeloͤbruck ge⸗ nommen. Auf den Höhen ſüdlich von Fürſtenfeldbruck wurde von den Revolutionären, unter denen ſich auch Ruſſen befin⸗ den, Widerſtand geleiſtet, der nach kurzer Artillerievorberei⸗ tung gebrochen wurde. Schongau und Peiting wurden ohne Kampf eingenommen. 5 Die Beſſerung der deutſchen Valuta. Berlin, 1. Mai. Die Beſſerung der deutſchen Valuta im neutralen Auslande ſetzt ſich fort. Beſonderes der Mark⸗ kurs in Holland ſtieg heute welter auf 121,(vorgeſtern 1105, 3 Art werde. Man beunruhigt ſich ſehr über die Wirk die Uneinigkeit auf Deutſchland haben werde, und f Einigkeit der Diplomatie wieder herzuſtellen. Verlegung der Nationalverſammlung nach Berlin? Weimar, 30. April. Der Senioren⸗Konvent hat in geſtrigen Sitzung ſich mit der Frage ber Verlegung tionalverſammlung nach Berlin befaßt, für die in den ſen der Abgeordneten von ſeiten der preußiſchen Reich rung in jüngſter Zeit lebhaft Stimmung gemacht wird die ſüddeutſchen Abgeordneten ſind ſchwankend geworden die Verlegung ſich aus mannigfachen Gründen 2 Die Nationalverſammlung wird dann vorläufig im B hauſe tagen, doch ſind auch noch immer ſchwer wiegende denken zu überwinden, auch außerpolitiſcher Art, we damit rechnen muß, daß eine Verlegung der Nation ſammlung nach Berlin von der Entente im gegenw Augenblick als eine Demonſtration von beſonderer? aufgefaßt werden könne. Es muß immerhin mit der lichkeit gerechnet werden, daß der Senioren⸗Konr Plenum vorſchlagen wird, die Verſammlung alsba Berlin zu verlegen. Wie das Haus dann beſchließen 5 iſt freilich noch völlig nugewiß. Ein Schiedsgericht? Genf, 1. Mai. Der amerikaniſche Botſchafter 1 gab die Erklärung ab, daß der italieniſch⸗amerikss““ Streitfall durch ein Schiedsgericht erlediat werde, Tages Die nächſte Plenarſttzung der National verſam mln det am 6. Mai nachmittags 3 Uhr in Weimar ſtatt. Tagesordnung ſtehen Interpellationen und Beam i Die Verhandlungen, die zwiſchen der Re Hoffmann und den Vertretern der Räterepu führt wurden, haben ſich in letzter Stunde zerſ Nach einer amtlichen Meldung aus Augsb ben die Regierungstruppen, ohne weiteren Wid zu finden, geſtern Starnberg beſetzt. Die Spa fuhren mit einem Zuge davon. 1 Der badiſche Landtag wird vorausſichtlich am Mittwoch zu einer Plenarſtzung zuſammentreten uh neuen Forderungen der Eiſenbahnbeamten und Stellung zu nehmen. 5 Das Laibacher Korr.⸗Bürv meldet aus Fin durch den italieniſchen Nationalrat die Stadt feierlich dem italieniſchen General Grazioli u wurde. Die engliſchen Truppen verbleiben weiteres in der Stadt. Nach einer Nachricht aus London iſt in 1 die Demobiliſierung faſt ganz eingeſtellt wo durch die unvorhergeſehenen Ereigniſſe in Indien und Irland große Maſſen engliſcher benötigt werden. Infolge der neuen Zwiſchenfälle zwiſchen den 1 nern und Japanern in China und Kvrea gab das niſche Kriegsdepartement Befehl zur Mobiliſier 10 000 Mann, welche die amerikaniſchen V a Pee f Philippinnen, in China, auf Hawai und am verſtärken. 5 01 (Weitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachri 2 Die Lage im Reiche Das Ende des Streiks im Ruhrgebiet, Eſſen a. d. Ruhr, 29. April. Der Berg ſtreit im Ruhrgebiet kann nunmehr als beenden fehen werden. Geſtern wurde in 211 Schacht voll gearbeitet. Auch auf den übrigen 29 S ſtreikten nur noch einzelne Teile der Belegſche WB. Eſſen, 29. April. Die Bergen im Ruhrgebiet ſind ſämtlich mit Ausnahme v Zechen, wo noch 1300 Mann feiern, eingefa Ende des Streiks in Bremen. . T. Bremen, eb April. Boes mann Büro meldet: Der ler Ausſchuß fordert in einer( in die ſtreikenden Arbeiter und Arbeiterinnen dieſe auf. die Arbeit am Mittwoch geſchloſſen wiede uhmen und erklärt den Generalſtreik in Bremen heutigen Tage für beendet. — 6 teilten Reiſebeſcheinigungen auf 80 bis 90 000 angeg e wird ſicherlich erreicht, wenn nicht übertroffen werk ſtern wurde eine Reihe ausländiſcher Gäſte im r A—.— — ——— . — 2.2 22 8 — —— — 2 K 8 — den dent Oberbürgermeiſter Rothe empfangen, wobei von den Seiten die Hoffnung ausgeſprochen wurde, daß die wirtſchafklichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reiche einerſeits und den jetzigen Neutralen andererſeits in der olge wieder die Beſten ſein würden. Bei der Beſichtigung 5 Meſſehauſes wurde namentlich ſeitens der Ausländer em Erſtaunen Ausdruck gegeben, was die deutſche Induſtrie kotz aller Hemmniſſe der letzten Mongte leiſte. Eine andere rage iſt die, ob die Induſtrie den Beſtellungen, die auf⸗ grund der ausgeſtellten Muſter erteilt werden, gerecht wer⸗ en kann. In dieſer Hinſicht hängt ſehr viek von der aus⸗ reichenden Belieferung mit Kohlen ab. Da die Preisent⸗ luickelung noch keine feſte Grundlage erlangt hat, ſo werden 0 eſchäftsverkehr die Aufträge zum Teil immer noch mit em Vorbehalt aufgenommen. Das äußere Bild Leipzigs zeigt diesmal faſt noch mehr Leben wie auf früheren Meſſen. er Straßenbahnverkehr, der bisher geruht hat, iſt geſtern Mie er aufgenommen worden. Der Geſamteindruck der Gee, iſt derart, daß mit Recht neue Hoffnungen auf die köngaltung des deutſchen Wirtſchaftslebens geſchöpft werden n. 5 keine Verbeſſerung des Brotes. DB. Stuttgart, 30. April. Die von einigen Zeitungen leheacdte Nachricht, daß in nächſter Zeit die Brotgnalität ſich ern wird, indem das Getreide durch die Zufuhr vom Pridand nur bis zu 75 Prozent ausgemahken wird, ent⸗ katſan nach Mitteilungen unterrichteter Stellen nicht den mögt n. Richtig iſt, daß die Abſicht beſteht, ſobald als 7 lich die Ausmahkung des Brotgetreides herabzuſetzen, enn di 1. 17 75 uicht z bechllcen der Fall ſein wird, läßt ſich beute noch 5 Das Adriaproblem. Ein Kompromißvorſchlag Orlandos? bende, 28. April. Dem„Herald“ zufolge beabſichtigt Or⸗ breite. dem Parlament einen Kompromißvorſchlag zu unter⸗ der Ve rnach ſoll die Provinz Fiume und Dalmatien Lok 5 erwaltung des Völkerbunds unterſtellt werden, die Weiß Verwaltung von Fiume aber Italien, das auf dieſe ſe eine Kontrolle in der Adria erhalte. W B. 8 2 2 ra: eren, 28. April. Der ſchweizeriſche Bundes⸗ des Nel Beſtern eine außerordentliche Sinn und bat en, undes präſidenten Ador, ſich ſofort nach Paris zu be⸗ f Fragen zu regeln, die dem Völkerbund ent⸗ undespräſident Ador wird einige Tage abweſend 8 n fiken kaniſcheitalteniſchen Streitfrage den Schiedsſpruch zu Züri Sind Sonderfrieden geſtattet? Anſicht ch, 28. April. In amerikaniſchen Blättern wird die zeetrag 8 usgeſprochen, daß die Unterzeichnung des Friedens⸗ N beg mit Deutſchland auch ohne Italien möglich ſei. ſeagg Fein ſogar, die Verpflichtung des Londoner Ver⸗ lei dur ch 5 Sonderfrieden mit Deutſchland abzuſchließen, Aufgehoben ffenſtillſtandsabkommen vom 11. November Wurnaziehung der Amerikaner aus Italien. Republit Bern, 29. April. Nach dem„Lyoner ei zeaine“ wurden 500 Mann amerikaniſcher Poli- Ran zen, die gegenwärtig in Stärke von 25 000 ſezogen Rom zentraliſiert ſind, aus Italien zurück⸗ brmatia, und Italien als amerikaniſches Militär⸗ ſcher det zentrum für geſchloſſen erklärt. Man ver⸗ lier d. der Befehl hierzu ſei vom Groſten Hauptquar⸗ Generals Perſhing ergangen. Der Befehl iſche urz nach Bekanntwerden des Zwiſchenfalles u dem Präfidenten Wilſon und den italieni⸗ elegierten veröffentlicht. W 88 Die Japaner im Mittelmeer. . Mittel., Malta, 29. April.(Havas.) Die japaniſche Flotte nelmeer wird ſich nach einem Beſuch der franzöſiſchen ua des zwiechenland begeben und erſt nach Unterzeich⸗ Triedensvertrages nach Japan zurückkehren. n Fri. Der franzöſiſche Sondergeſandte Alli⸗ 8 t geklärt hält die Zuſtände in Dentſch⸗Oeſterreich für ſo n„daß er Pichon empfehlen konnte, die Wünſche Perſonen der bürgerlichen Kreiſe zu reſpek⸗ Augapiſedllizey will in kurzer Zeit eine aus 5 iſch⸗ i 1 8 us öĩſterreichiſch⸗ Pen ehemaligen führenden Perſonen aller bürger⸗ ea, welche en beſtehende Landesregierung zuſtande brin⸗ fbrreichiſch ant Hilfe der Entente eine Vereinigung der Uhren soll ngariſchen Gebſete mit neuen Grenzen herbei⸗ Mien, in G Dieſe Verhandlungen werden zum Teil in ögl enf und in Paris geführt. Pichon hat dabei dle 815 ſich außert, dadurch die italieniſchen Schwierig⸗ ichiſch. in Paris hervortun, beſeitigen zu können. def infüh run und ungariſche Magnaten befürworten ſtark albür nig der Monarchſe, wovon man aber in Paris bogemeine G ein ſolcher Schritt geeignet ſein könnte, eine ſtütenruf Denbewegung in den deutſchen Ländern her⸗ doc ung, dam sterreich erhält kräftige ökonomiſche Unter⸗ 0 t ſich das Wirtſchaftsleben ſchnell erholen kann; et, daß der Friedensſchluß mit Oeſterreich aus⸗ U, weil man hofft, dieſen gleichzeitig mit einer neuen Regierung ſanktionferen zu kön⸗ W. T. B. 5, Die Selbſtändigkeit Finnlands. Fanliſtiſche Aümſterdam, 29. April. Die internallonale ſo⸗ 10, die Friatferenz hat in einer Entſchließung verlangt, Fiat anerkendenskonferenz Finnland als unabhängigen 0 e unz unt. ie Frage der finnländiſchen Häfen am Die Alandsf pon Ruſſiſch⸗Karelien ſoll noch geprüft werden. dier Konfer ſeln ſollen über ihre Zugehörigkeit abſtimmen. n8. s verlangt ferner die Unabhängigkeit Geor⸗ Gegen ein Bündnis mit Frankreich. a 8 aa g, 29. April. Die„Newyork Times“ Paris, daß die amerikaniſche Armee in chieden gezen ein Bundnis mit Frank⸗ D Franzöſiſche Uebergriffe. biet ver, Berlin, 30. April. Aus dem Saar⸗ Assweiſunautet aus zuverläſſiger Quelle, daß den Richten Tigen der Franzoſen im Saargebiet in den nuch einenben weitere Ausweiſungen folgen werden. n 0 Befehl der Behörden der Kreiſe Saar⸗ ihr offign Saarlouis ſollen fämtliche Offiziere und en 5 der aktiven deutſchen Armee mitſamt werdailien nach dem rechten Rheinufer abgeſcho⸗ 8 zun Nach dem 30. April würden die deut⸗ des de rden von den Franzoſen dafür verantwort⸗ cht wenn ſolche Perſonen noch innerhalb biets ſich befinden. nden Friedens verhandlungen. ue Ueberraſchungen für China und Wilſon. enf vermutet man, daß Ador berufen iſt, in der . Tul. Hamburg, 29. April. Das„Hamburger Fremden⸗ blatt“ meldet aus Genf: Wie der Pariſer Korreſpondent der„Newyork Times“ erfährt, führten die Verhandlungen in Paris über das Schickſal der deutſchen Kolonien im Stil⸗ len Ozean zu der für Wilſon und China überraſchenden Entdeckung eines Anfaug 1917 zwiſchen Japan, Frankreich, England und dem ruſſiſchen Zaren, ſowie Italien abgeſchloſ⸗ ſenen Gehemivertrages, wonach ſämtliche nördlich vom Aequator liegenden deutſchen Inſeln im Stillen Ozean Japan zugeſprochen werden ſollen. Dieſe Mitteilungen verurſachten in der Sitzung großes Aufſehen. In der glei⸗ chen Sitzung brachte Makino einen weiteren Geheimvertrag zur Kenntnis, der England Frankreich und Italien ver⸗ pflichtet, die japaniſchen Anſprüche auf Hongkong zu unter⸗ ſtützen. 8 Wirtſchaftliche Forderungen. W T. B. Paris, 28. April.(Havas.) Dem„Echo de Paris“ zufolge fordert der Entwurf der Wirtſchaftskommiſ⸗ ſion im Friedensvertrage, daß Deutſchland den Alliierten das Recht auf Meiſtbegünſtigung und ſogar in vielen Fällen auf Gleichberechtigung mit ſeinen eigenen Landesangehöri⸗ gen zugeſtehe. Belgiſche Forderungen. W. T. B. Amſterdam, 29. April. Dem„Allgemeen Han⸗ delsblatt“ zufolge meldet der Pariſer Korreſpondent des „Etoile Belge“: Belgien werde Malmedy mit Umgebung erhalten. Frankreich und Belgien werden die Rheinlande 15 Jahre lang beſetzt halten und zwar Frankreich mit 200 000 Mann und Belgien mit ungefähr 20 000 Mann. Die Koſten der Beſatzung des Rheinlandes werden zu Laſten Deutſch⸗ lands fallen. Außerdem wird Belgien die freie Fahrt auf dem Rheine zugeſtanden. Die Reviſion des Vertrages von 1839 wird einer Kommiſſion übertragen. Was die finan⸗ zielle Regelung anbelangt, ſo hat Hyman das feſte Verſpre⸗ chen erhalten, daß Belgien, wenn Deutſchland, wie erwartet wird, gewillt iſt, ſofort 25 Milliarden an Frankreich zu be⸗ zahlen, davon 7 Milliarden erhalten wird Annahme des Döfkerbundvertrages. W. T. B. aris, 29. April.(Reuter.) In einer Voll⸗ ſitzung der Friedenskonferenz wurde der Vertrag des Völ⸗ kerbundes angenommen. Alle Verbeſſerungsanträge wur⸗ den zurückgezogen. (Reuter.) Die in der Voll⸗ * W. T. B. Paris, 29. April. ſitzung der Frieddenskonferenz zurückgezogenen Verbeſſe⸗ rungsanträge für den Völkerbundsvertrag waren der japa⸗ niſche Antrag, der die Aufhebung der Raſſenunterſcheidung fordert und die franzöſiſchen Anträge zugunſten eines Iwangsſchiedsgerichtes und zugunſten der Errichtung eines Militärrates, der in Fragen, die die Abrüſtung betreffen, dem Rat des Völkerbundes zur Seite ſtehen ſoll. Dieſe An⸗ gelegenheiten wurden für die Entſcheidung durch den Bund ſelbſt zurückgeſtellt. Hierauf wurde der geänderte Wortlaut der Beſtimmungen über die Arbeits bedingungen, die in den Friedensvertrag aufgenommen werden ſollen angenommen. T. B. London, 29. April.(Reuter.) Der Text des Völkerbundsvertrages wurde geſtern nachmittag bekannt gegeben. Viele der darin enthaltenen Beſtimmungen ſind bereits halbamtlich veröffentlicht vorden. Neben den 32 urſprünglichen Mitgliedern werden nach weitere 13 Staaten, darunter die Niederlande, aufgefordert, dem Völkerbund beizutreten. Der Hauptpunkt des Völkerbundsvertrages iſt der, daß eine Nation, die unter Mißachtung des Vertrages ihre Zuflucht zum Kriege nimmt, ipſo facto als eine Nation angeſehen wird die ein⸗ Kriegshandlung gegen alle Mit⸗ glieder begangen hat. N Die Friedens konferenz. ö 5 Die Ankunft der deutſchen Delegierten. W. T. B. Verſailles, 29. April.(Havas.) Der zweite Teil der beutſchen Delegation iſt, um der Neugierde zu entgehen, um 9 Uhr 25 Minuten am Bahnhofe Vauxreſſon abgeſtie⸗ gen. Er wurde empfangen vom Präfekten des Seine⸗ und Oiſe⸗Departements, mehreren Offizieren, dem Inſpektor der Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Telephonverwaltung ſomte einem Sekretär. 18 Automobile, 4 Omnibuſſe und 5 Mili⸗ tärlaſtautomobile ſtanden vor dem Bahnhofe. Die Polizet ſicherte den Ordnungsdienſt. Führer der Delegation iſt Botſchaftsrat von Keller. Die Delegation beſteht aus 87 Perſonen, darunter 30 Frauen. Als Vertreter der Preſſe kam Rudolf Brand an. Die Angekommenen begaben ſich ins Hotel. Graf Brockdorff⸗Rantzau wird heute ankommen. W. T. B. Paris, 29. April. 60 deutſche Friedensdelegierte ſind in Verſailles eingetroffen und haben ſich in Kraftwagen um Hotel du Reſervoire begeben. Es ereignete ſich kein wiſchenfall.. Lugano, 29. April. Eine Pariſer Depeſche des„Corriere“ meldet, die ſogenannten deutſchen Kuriere in Verſailles 19 57 Gegenſtand allgemeiner unglaublicher Neugier. Das ublikum wolle ſelbſt die kleinſten Kleinigkeiten wiſſen, die ſich auf die Deutſchen beziehen. eee ere—— 0 ee* Der Umſturz in Bayern. Miniſterpräſident Hoffmann in Ingolſtadt. T. l. Ingolſtadt. 29. April. In der Nacht zum Sonntag ſind hier der baueriſche Miniſterpräſident Hoff⸗ mann und der Miniſter für Militärweſen, Schneppenhorſt, eingetroffen. Sie hatten am ganzen geſtrigen Sonntag mit dem ſchon hier weilenden Oberkommiſſar der Regierungs⸗ truppen Roehl, und dem bekannten Führer des bayeriſchen Schützenkorps, Epp. Beſprechungen. Die Lage in München. W. T. B. Nürnberg, 29. April. Die„Nürnb. Ztg.“ meldet zur Lage in München u. a.: Die Mitglieder des Vollzugs⸗ rats Toller und Klingelhöfer haben ihren Poſten in der Militärabteilung niedergelegt und Menges ſein Amt als Volks beauftragter der Finanzen. Die Finanzverhältniſſe der Räterepublik ſind kataſtrophal. Um dem in den Staats⸗ banken und Staatskaſſen herrſchenden Mangel an Zahlungs⸗ mitteln abzuhelfen, iſt die Verfügung ergangen, daß ſämt⸗ liche Tageseinnahmen der großen Betriebe, wie Fabriken, Kaffeehäuſer, Theater, Kinos uſw durch die Betriebsräte im Beiſein der Beſitzer bei den Banken einzuzahlen ſind. Außerdem ſind ſämtliche Wohnungs⸗ und Pachtzinſen vom 1. bis 10. Mai auf das Konto einer Bank einzuzahlen. Die Vorausbezahlung von Gehältern iſt ſtrengſtens verboten. Die Schätzung der Roten Armee auf 50 000 Mann iſt ſtark übertrieben. Von mehr als 30 000 Arbeitsloſen haben ſich nur 2000 zur Roten Armee gemeldet. An Mehl und Kunſt⸗ houig ſind rieſige Beſtände vorhanden, doch fehlt es an Fleiſch. Die Einwohnerſchaft Münchens iſt lediglich auf Mehl angewieſen. Die Betriebe ſind genötigt, infolge Koh⸗ lenmangels die Werte⸗Erzeugung einzuſtellen. Dadurch werden weitere 10 000 Arbeiter brotlos. Der Finanzmini⸗ ſter erklärte, daß in der kurzen Spanne der Räterepublik vom Staat mehr Geld verausgabt worden ſei als von ande⸗ ren Regierungen. Er iſt mit den Ruſſen in Differenzen ge⸗ raten, weil er ſich weigerte, die Schlüſſel zu den Safes aus⸗ zuliefern. Die Ruſſen wollen die dort liegenden Juwelen und Wertpapiere beſchlagnahmen. Da die Notenpreſſe von der Regierung Hoffmann in Sicherheit gebracht worden iſt, verſucht die Regierung die Herſtellung von Noten auf photo⸗ chemiſchem Weg. Die Zeitungen erſcheinen heute wieder, die bürgerlichen unter Vorzenſur. Die Buchdrucker haben erklärt, ſie würden ſämtlich die Arbeit einſtellen, wenn den bürgerlichen Blättern das Erſcheinen nicht geſtattet würde. Große Senſation rief die Mittejlung eines Polizeibeamten hervor, daß im Paßamt Formulare für Auslandspäſſe ge⸗ ſtohlen worden ſeien. Die Auslandsväſſe hat das Renolu⸗ tionstribunal für ſeine Mitglieder gefordert und der Voll⸗ zugsausſchuß bat büter ſchweren Drohungen die Aus kiten rung der Päſſe verlangt. Der Angriff gegen München. 5 T. U. Berlin, 29. April. Von zuſtändiger Seite wird zur Lage in München berichtet: Die Bewegung gegen Mſtuchen iſt im Gange. Die Glommlinie iſt im Beſitze der Regie⸗ rungstruppen. Die Orte nördlich von München, Peters⸗ hauſen und Altershanſen, ſowie ſüdtich die Orkſchaften Alt⸗ und Neu⸗Oetting und Sandhofen ſind von den Regierungs⸗ truppen beſetzt. a Truppenaufgebote in Württemberg. W. T. B. Stuttgart, 29. April. Das Kriegsminiſterium fordert das erſte Aufgebot der Reſerve⸗Sicherheitstruppen des ganzen Landes auf, ſich im Laufe des 30. April zur Ein⸗ ſtellung bei den Kompanien bezw. bei den Werbeſtellen ein⸗ zufinden.— Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, han⸗ delt es ſich bei der Einberufung der Sicherheitstruppen auf den 30. April lediglich ah N irgendwelcher Beunruhigung liegt kein Aulaß vor. 5 tige Rutſchungen und Senkungen ſtattgefunden, die ſich im Laufe der Woche fortſetzten und vergrößerten. Im platzes, etwas nach oben, kam das Erdreich mit den daraufſtehenden Waldbäumen zuerſt in Bew und rutſchte, alles vor ſich niederwerfend und weiſe zudeckend, nach unten. Das tiefer gelegene Ge- lände war jedenfalls dem ſtarken Druck nicht g ſen und wurde nun gleichfalls abwärts geſchoben, Mit jedem Tag verbreiterten ſich die Rutſ ſtellen. Im angrenzenden Gelände bildeten ſich un⸗ geheuere Riſſe, und immer weitere Maſſen des Erd⸗ reichs löſten ſich los und ſtürzten nach unten, Ns wald und junge Pflanzungen gleichermaßen rend. Immer weiter nach unten drangen die gewal⸗ tigen Erdmaſſen und bedecken jetzt weite Flächen des anliegenden Wieſengeländes. Gewaltige Buchen und hohe, ſchlanke Eſchen, untermiſcht mit Nadelholz, lie⸗ gen, zerbrochen wie Zündhölzer, in gewaltigem Chaos durcheinander. An manchen Stellen ſieht man nur noch die Aeſte aus den Erdmaſſen herausragen. Auch während der letzten Tage war das Erdreich noch immer in Bewegung. Hier rollen mit lautem Getöſe Steinmaſſen in die Tiefe, dort ſieht man die Bäume wanken und Erdmaſſen ſich bewegen, an anderer Stelle ſauſt ziſchend und pfeifend ein Waldbaum zu Tal. Als ich am letzten Mittwoch vom Verladeplatz des Baſaltwerks das Gelände betrachtete, legte ſi eben junger ſchöner Waldbeſtand, dem Freiherrn Hornſtein von Binningen gehörig, wie ein Gras- ſchwaden unter der Senſe des Mähers auf die Seite und verſchwand im Nu in der Tiefe. 8 Es iſt verſtändlich, daß allerlei Vermutungen über die Urſachen dieſes gewaltigen Naturereigniſſes auf⸗ tauchen. Möglicherweiſe könnten Stauungen unter⸗ irdiſcher Waſſerläufe entſtanden ſein, die eine Locke⸗ rung des Erdreichs herbeiführten. Auch die ſtarken Schneemaſſen werden das Ihrige zu der Kataſtrophe beigetragen haben. Aber das ſind Vermutungen von Laien, die ſich keineswegs auf wiſſenſchaftlich begrün⸗ dete Gutachten ſtützen können. Es wird nicht aus⸗ bleiben, daß baldigſt genaue Unterſuchungen über die wirklichen Urſachen angeſtellt werden müſſen, denn der angerichtete Schaden iſt jedenfalls ſehr hoch, und noch iſt nicht abzuſehen, ob er ſich noch weiter ver⸗ 5 Vermiſchtes. Die Ueberreſle. Ein von Köln kommender Herr berichtet: Die amerikauiſche Beſatzung hat Nahrungsmittel in Hülle und Fülle. Von der Stadtverwaltung in Köln wurde dem Kom⸗ mandierenden nahegelegt, daß die bisher weggeworfenen Ueber⸗ reſte an Fleiſch, Fett und Hemüſe den Kölner Volksküchen u- geführt werden. Das Hachen jetzt und man wundert ſich allgemein über die verhältnismäßig große Menge dieſer Ueber⸗ reſte. Uebrigens beſorgen die Amerikaner in Köln für die kleinen Kinder Nahrung über die üblichen Rationen hinaus, dagegen erhält die erwachſene Bevölkerung außer den genannten Ueberreſten keinen Zuſatz aus amerikaniſchen Beſtänden. — Amtliche Nerteuerung von Waren. Dem „Konfektionär““ wird geſchrieben:„Ich mußfte bei der allgemeinen Abgabe von Herrenanzügen im vorigen Herbſt an die Reichsbekleidungsſtelle einen Poſten Anzüge ah⸗ geben, für die ich 50, 65 und 75 Mark erhielt. Dieſe Anzüge mußte ich außerdem franko Düſſeldorf ohne Be⸗ rechnung der Verpackung liefern und es wurden mir noch 2 Prozent Kaſſakonto gekürzt. Ich legte damals in jeden Anzug einen Zettel mit meiner Firma, damit ſich die Käufer bei mir melden ſollten und erhielt nun katſächlich von verſchiedenen Käufern dieſer Anzüge Mitteilung. Die Käufer haben— ſage und ſchreibe— 184 Mark für dieſe Anzüge bezahlen müſſen. Iſt dies zu glauben?“ Anfrage. Der Kommunalverband Mannheim⸗Land macht be⸗ kannt, daß der Kleinhandelspreis für Ruhrfetiſchrot ab Lager vom 1. April an auf Mk. 3 85 für den Zentner feſtgeſetzt ſei und droht ſchwere Stiafen für Preisüber⸗ ſchreitungen an. Nun hat das Lebensmittelamt Seckenheim bei der letzten Kohlenausgabe einen Preis von Mu 5.— für den Zentner angeſetzt. Wie iſt dies erklärlich? 3 Amtliche Bekanntmachungen Die Wahl der Bezirksräte und der Kreisabgeordneten betreffend.: Infolge der Abänderung des badiſchen Verwaltungs⸗ zeſetzes vom 5. Oktober 1863 durch das Geſetz vom 28. März and 4. April 1919(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt Nr. 27 S. 247 ff.) ſind für den Amtsbezirk Mannheim 15 Bezirks · täte und 32 Kreisabgeordnete zu wählen. a Als Wahlkommiffar für den Amtsbezirk Mannheim ade ich hiermit zur Wahl ein und verbinde damit die Aufforderung zur Einreichung getrennter Wahlvorſchlags⸗ äſten für die Wahl der Bezirksräte und der Kreis⸗ abgeordneten. Die Wahlvorſchlagsliſten müſſen ſpäteſtens am Dienstag, den 6. Maj ds. Js., vormittags 9 Uhr dei mir eingelaufen ſein und die Aufſchrift tragen: Wahl- kommiſſär— Bezirksamt Mannheim. — mache ich zur Beachtung auf Folgendes auf⸗ merkſam: 1. Die Wahl der Vezirksräte und der Kreisabge⸗ ordneten findet in Verbindung mit den unmittelbaren Jemeindewahlen d. i. mit den Wahlen der Stadt⸗ und Gemeindeverordneten in einem Wahlgang, aber mittels eines beſonderen Stimmzettels ſtatt; 5 2. Die Wahl erfolgt durch unmittelbare und geheime Stimmgebung nach den Grundſätzen der Verhältniswahl: 3. Wahlberechtigt find die zu den unmittelbaren Ge⸗ meindewahlen wahlberechtigten Perſonen, alſo die Ange⸗ hörigen des Deutſchen Reichs, welche mindeſtens 20 Jahre alt ſind und ſeit 6 Monaten, vom Tage des Ablaufs der Einſpruchsfriſt gegen die Wählerliſte zurückgerechnet, in der Gemeinde ihren Wohnſitz haben. Von dem Erfordernis des Wohnſiges im Gemeindebezirk ſeit 6 Monaten kann durch den Gemeinderat im einzelnen Fall Nachſicht erteilt werden; 4. 1 7 ſind die im Amtsbezirk wohnhaften min⸗ deſtens 25 Jahre alten Wahlberechtigten, welche den Er⸗ forderniſſen des g 16 der Gemeindeordnung genügen, alſo alle mindeſtens Jahre alten, nicht im aktiven Militär⸗ dienſt ſtehenden Angehörigen des Deutſchen Reiches ohne Unterſchied des Geſchlechts, welche die badiſche Staats⸗ dog igkeit beſitzen oder erwerben, ſofern nicht nach 8 11 der Gemeindeordnung in der durch Artikel III Ziffer 4 des Geſetzes vom 13. März 1919(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt S. 206) bewirkten Faſſung die Wahlberechtigung ruht oder die Wählbarkeit auf Grund des§ 16 Abf. 3, 1c aus⸗ geſchloſſen iſt: d 5. Die Vorgeſchlagenen ſind auf dem Stimmzettel in zwei Abteilungen mit den Aufſchriften„Bezirksräte“,„Kreis⸗ abgeordnete“ zu verzeichnen; 6. Der Stimmzettel für die Bezirksrats⸗ und Kreis⸗ abgeordnetenwahl darf nur Namen von je einer der für dieſe Wahlen feſtgeſtellten Wahlvorſchlagsliſten enthalten; die Aufnahme von Namen aus verſchiedenen Wahlvor⸗ ſchlagsliſten oder von Namen, die auf keiner Vorſchlags⸗ li 8 macht den Stimmzettel für die betreffende Wahl ungültig. 7. Die Wahlvorſchlagsliſten dürfen nicht mehr Namen enthalten als Bezirksräte(15) oder Kreisabgeordnete(32) zu wählen ſind und nicht weniger als die Zahl der Unter⸗ 5 der Borſchlagsliſte beträgt; ſie müſſen von ſechs im Wahlkreis wahlberechtigten Perſonen unterzeich⸗ net ſein, deren jede als Vertrauensmann gilt. 8. Die Vorgeſchlagenen ſind nach Namen, Stand und Wohnort und ſo zu bezeichnen, daß ſie nicht mit anderen Perſonen gleichen Namens verwechſelt werden können. Mannheim, den 27. April 1919. Bz 3 Der Amts vorſtand. Bekanntmachung. Beſchlagnahme u. Beſtandserhebung der deutſchen Schaf⸗ ſchur 4— Wollgefälles bei— deuiſchen Gerbereien betr. Auf die Bekanntmachung vom 1. März 1919, Nr. 10/3. 19 über Beſchlagnahme und Beſtandserhebung der deutſchen Schafſchur und des Wollgefälles bei den deutſchen Gerbereien im Staatsanzeiger Nr. 91 vom 4. April 1919 wird hingewieſen. Der Staatsanzeiger kann auf dem Bezirksamt— Zim⸗ mer 38— oder dem Rathaus eingeſehen werden. Mannheim, den 12. April 1919. Badiſches Bezirksamt Abt. IV. Mit Wirkung vom 1. April treten im Bezirk de⸗ ——— b hen 9 Kohlenklein⸗ e e öhung der Eiſenbahnfracht⸗ ſibe in 2 1286 Kohlenkleinhandelspreiſe Preis für 1 Zentner: B312 n *— S2 2 S8 8 53& S SEA S 888 ESS 8.8 8 N Mk. Mk. S0 Ruhr⸗Stück kohlen 3.80] 4.— „ Fettſchrot und Maſchinen⸗ T 3.65 3.85 5 1—. J, I u. Il, nachgeſ. 3.90 4.10 „ Eßnuß 1 u. II, nachgeſ. 4.25 4.45 2 2 „„ l, nachgeſſ.. 4.— 4.20— „ Schmiedenußkohlen III u. 8 I nach gen. 3.854.052 2 „ melierte Schmiedekohlen. 3.65 3.85 3 8 „ Anthrazitkohlen, nachgeſ. 4.55 4.75— 3*— 4.80 5.ä— 8 8 5 5. 4.40 4.60 S E 5 5 U 2 od. Zeche Langenbrahm 4.90 5.10 2 „ Anthrazit⸗Elformbriketts 4.45 4.65 8 „ Steinkohlen⸗ Briketts. 4.25 4.45 5 8 ECC 4.704.900 S „ Brechkoks 4.85 5.05 18 8 3 490 5.10 8 8 5 i 4.75 4.95 5„ I Conſolidation. 4.90 5.10 75 2 5 4.95 5.15 7„ III 5 4.80 5.— Braunkohlenbriketts„Union“ ſind von der Preiserhöhung 5 ausgenommen. Die Preiſe gelten bis auf Weiteres. Ueberſchreitungen Feige ſchwere Strafen und Entzug des Kohlenhandels zur e. Mannheim, den 28. April 1919. Kommunalverband Mannheim ⸗Land Kaufmänniſche Abteilung. Ein gefangen bew zugelaufen ſtud Wag Noſſe chlechl Farbe Untergebracht bei * 1.[Wach-[männ⸗ weiß mit Georg Gerber Wäch- Hund] tel lich Flecken ter Waldhof Alte hund Frankfurterſtr. 16. 1 Verkreutz männ⸗] Rücken Martin Billmaier, Hund ſier Daceſ lich] ſchwarz Kerumacher Wald⸗ hof Wachtſtr. 30. 1 chnau⸗ weib⸗ braun(Ohren Johann Hof Dreher Hund zer lich nicht kupiert) J. galdhof; 3 5 8 Frankfurterſtraße 10 1[Wolf männ- ſchwarz⸗] Ludwig Leitzig, Hund lich grau Kaufmann Kleinfeldſtraße 13. 1 Ver⸗männ⸗ braungelbſ Ludwig Wamſer, Hund raſſte] lich[mit welßerſTaglöhner Waldhof Dogge Bruſt[ Oppauerſtraße 20. 1[Vaßerd mäun⸗ eig ear, Simon Reichert, Hund 1 lich wels, gels] Zehntſtraße 11. Mannheim, den 24. April 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. 5 — Todes-Angeige. Heute früh 3 Uhr wurde meine liebe Frau unvergessliche und herzensgute Mutter, unsere Tochter und Schwester, Schwiegertochter, Schwä⸗ gerin und Tante Frau Marie Seitz geb. Sauer von ihrem schweren Leiden im Alter von 36 Jahren durch einen sanften Tod erlöst. Zeckenbheim, den I. Mai 1919. In tiefer Trauer: Wilhelm Seitz und Kinder, Familie Jakob Bauer nebst Familie LSonhard Seitz. Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause Dammstrasse 9 aus statt. und Tante versehen mit Angehörige, 3 f 3 Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass unsre liebe unvergessliche Mutter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause Mittelstrasse I aus statt, Marie Lang gab. Müller nach längerem Leiden im Alter von 29 Jahren den hl. Sterbesakramenten gestern Nachmittag sanft entschlafen ist. Seckenheim, Feudenheim, den 2. Mai 1919. In tiefer Trauer: Fritz und Willy Lang, 3 Familie Lang, 1 „ Volz, „ Müller, „ Voalt. Die Bekämpfung der Geflügelcholera betr. Wegen Fortdauer der Seuchengefahr wird das zur Zeit beſtehende Verbot des Handels mit Ge⸗ flügel im Umherziehen(Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ blatt 1918 Seite 328 bis zum 1. Oktober 1919 ver⸗ längert. Ausgenommen von dieſem Verbot iſt der hauſierweiſe Ankauf vonfSchlachtgeflügel durch die vom Bezirksamt auf Grund des 8 9 der Verord⸗ nung vom 10. November 1916(Geſetzes⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt Seite 321) zugelaſſenen Aufkäufer. Karlsruhe, den 17. März 1919. Miniſterium des Innern. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 18. April 1919. Bezirksamt Ub. Geldſammlung von Haus zu Haus zu Gunſten der deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen betr. Die am 15. April 1919 genehmigte Sammlung der Bezirksgruppe Mannheim des Volksbundes zum Schutze der deutſchen Kriegs⸗ und Zivil⸗ gefangenen E. V. findet in der Zeit vom 1. bis einſchließlich 7) Mai ds. Is. ſtatt. Mannheim, den 28. April 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Höchſtpreiſe für Eier beir. Aufgrund des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Auguft 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914, 21. Januar 1915, 23. Mäcz 1916 und 22 März 1917(Reichsgeſetzblatt 1914 S. 339, 513, 1915 S. 25, 1916 S. 183 und 1917 S. 253) ſowie aufgrund der Bundesratsverordnung vom 18. Mai 1918 gegen Preistreiberei(Reichsgeſetzblat! Seite 395) wird die Bekanmmachung vom 19. Februar 1918 und 10. Februar 1919 (Staatsanzeiger Ne. 36 vom 6. Februar 1917, Nr. 42 vom 20. Februar 1918, Nr. 37 vom 12. Februar 1919) wit Wirkung vom 1. April 1919 ab beändert wie folgt: 1. Der Preis für ein Hühnerei guter Beſchaffenheit darf beim Verkauf durch den Geflügelhalter(Eczeugervreis) höchſtens 30 Pfg. betrogen. 2. Der Preis beim Weiterverkauf an den Verbraucher(Verbraucherpreis)— 88 2 und 3 der Bekanntmachung vom 4. Februar 1917 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 19. Februar 1918— darf für ein Hühnerei guter Beſchaffenheit höchſtens 86 Pfg. betragen. 3. Der Erzeugerpreis für ein Entenei wird auf 38 Pfg., der Erzeugerpeeis für ein Gansei auf 58 Pfg. feſtgeſetzt. Die übrigen Beſtimmungen bleiben in Kraft. s Karlsruhe, den 2. April 1919. Miniſter ium für Grnährungsweſen: gez. Trunk. rot- und Mehlpreiſe betr. Aufgrund des§ 59 a der Reichsgetreide⸗ ordnung vom 29. Mai 1918 werden in Ab⸗ änderung unſerer Verfügung vom 15. Auguſt 1918 für den Kommunalverbandsbezirk Mann⸗ heim-Land mit ſofortiger Wirkung die Mehl ⸗ und Brotpreiſe wie folgt feſtgeſetzt. a) grotpreiſe in den Rücker eien: für den großen Lalb Brot(1500 gr) 78 Pfg. für den kleinen Laib Brot(750 gr) 39 Pfg. b) Hrotpreiſe in Wirtſchaften und Gaßhöfen: für 50 gr. Roggenbrot 6 Pfg. c) Zwiebackpreiſe: für ein Pfund Zwieback Mk. 1.60 d) Mehlpreiſe in Kleinhandel: für das Pfd. Roggenmehl 28 Pfg. für das Pfd. ungemiſcht. Weizenmehl 30 Pfg. für das Pfd. Weizenmiſchmehl(Brotm.) 29 Pfg. für das Pfund Weizenauszugsmehl 37 Pfg. für das Pfund 80%% iges Weizenmehl 33 Pfg. für das Pfund Gerſtenmehl 30 Pfg. Wer dieſe Höchſipreiſe überſchreitet, wer eigen anderen zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſtpreiſe über⸗ ſchritten werden, oder wer ſich zu einem ſol⸗ chen Vertrag erbietet, wird gemäߧ 80 Abf. 1 Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung vom 29. Mai 1918 mit G fängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe bis zu Mk. 50000 oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Iſt eine dieſer Handlungen gewerbs- oder gewohnheitsmäßig begangen, ſo kann die Strafe mit Gefängnis bis zu 5 Jahren und Geldftrafe bis zu Mk. 100000 erhöht werden. Neben Gefängnis kann auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.(8 81 der Reichsgetreideordnung). Mannheim, den 14. April 1919. Kos munalverbaund Maunheim⸗FLand. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Ausdehnung der Bäckerzwangsinnung Mannheim⸗Land auf die Gemeinden Seckenheim und Wallſtadt betr. Bei der Tagfahrt am 19. März 1919 zur Abſtimmung über den Antrag auf Aus⸗ dehnung der Bäcker⸗Zwangsinnung Mann⸗ helm⸗Land, umfaſſend die Gemeinden Ilves⸗ heim, Ladenburg, Neckarhauſen und Schries⸗ heim, auf die Gemeinden Seckenheim und Wallſtadt waren von 18 ſtimmberechtigten Geſchäftsinhabern 10 erſchienen. Von den Erſchienenen haben 9 für und 1 gegen die Ausdehnung der Bäckerzwangs⸗ innung Mannheim Land auf die Gemeinden Seckenheim und Wallſtadt geſtimmt. Dieſes Abſtimmungsergebnis vringen wir mit dem Anfügen zur Kenntnis, daß das Protokoll über die Ermittlung des Ab⸗ ſtimmungsergebniſſes mit den Abſtimmungs⸗ liſten mindeſtens 8 Tage, vom Tage der er⸗ folgten öffentlichen Bekanmmachung ab. zur Einſicht der Beteiligten beim Bezirksamt offen liegt und daß Einwendungen binnen dieſer Friſt ſchriftlich oder zu Protokoll beim Be⸗ zirksamt zu geben ſind. Seckenheim, den 28. April 1919. gürgermeiſteramt: J. V.: Hörner. Lebensmittelamt. Fleischansgabe. Morgen Samstag, den 8. Mai 1919 erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 833 bis 1489 bei Metzgermeiſter Neudeck. Nr. 1490 bis 2102 bei Metzgermeiſter Gruber. Nr. 2103 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gro pp. Die Bewohner der Hochſtädt* ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schert el. Es entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 100 und für die halbe Karte 50 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2— Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 101 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Samstag, nachmittags von 2—7 Uhr. Sonntag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 2. Mai 1919. Lebensmittelamt. Roks- Anmeldung. Morgen Famskag, den 3 ds. Mts. können Kohlenbezugsberechtigte und zwar Nr. 123 bis 350 des Kohlenausweiſes einen Bezugſchein für 2 Ztr. auf dem Lebensmittel⸗ amt Zimmer 2 abholen. Die Koksmenge wird als Kohlen angerechnet und müſſen diejenigen obiger Nummer, welche keinen Koks beziehen wollen zuwarten, bis wieder Kohlen angeltefert werden. Der Kohlenausweis iſt vorzulegen. Seckenheim, den 2. Mai 1919. Lebensmittelamt. Saatkartoffel⸗Aameldun, Morgen Hamstag, den 3. Ai mittags von 8 bis 12 Uhr ö na dem Lebens mittelamt Zimmer 2 Saatkee (Norddeutſche) angemeldet werden. 1% welche genügend Kartoffel gebaut müſſen dagegen liefern. Seckenheim, den 2. Mai Lebensmittelamt. r v 1919, — Erwerbslosen-Versamu, heute Freitag Abend 8 1 0 in der Wirtſchaft„zum Zührin Hof“. 68 Der Wichtigkeit halber wird geben jeder Erwerbsloſe erſcheint. Die Einber Frole Jurnerſchaft dalla 0 Heute Freitag Abend na der ſtunde Spieler-CGersamm lung, zwecks Aufftellung der Mannſchaften 561 erſten Bezirksſpielen im Fauſtball a tag den 4. Mail. Es iſt Pflicht jedes! zu erſcheinen. Der Spielleite Kaßball-Geſelſacaft Sec 1898. Morgen Famstag Abend 10 8 miüiglieder Gersemmfah Um pünktliches und bod de erſucht lll machen Sie felbſt die zich eh Wie neu Sa 8 Sie 10 0 Schnittmuſterbogen zum Ausbeſſern derte und Socken kommen laſſen. Preis 1 9 Nachn.„Emba“, Bensheim(Heſſes ſtraßſe 55. Wiederverkäufer geſucht⸗ Soldaten! de⸗ 4 Meldet Euch bei den Werber 5 Freiw. Landesjügerle i n Heidelberg, Goetheſtraße No. 1⁰ Pforzheim, Marktplatz No. 3 10 Hananeſchingen, Gaſthaus„n eit Dort erhaltet Ihr Fahrtau⸗ 0 tel dem Peunelager. Werben Euer Fahrgeld zu den 0 lei ſowie zum Sennelager wird gezahlt, wenn Ihe die Fahrkarte nahmeſtelle Sennelager vorzeigt⸗ 10 Viele haben ſich ſchen 97 len Eingeſtellt werden Mnterafftl i Mannſchaften aller Waffen, Felde waren. paß Ferner Uugediente, die d Lebeusfahr vollendet, 1.60 grob vom Seunelager Paderborn zu Kaudesfägerkerps Srunklager% Brot⸗Ausweisſ 1 Ke Nr. 1712 verloren. Abzugeben b. Hildaßtraße 4. Lebensmittel⸗ Umſchlag Nr. 1125 verloren ge⸗ gangen. Abzugeben Tniſenſtraße 6. Lebensmittel⸗ Ausweis Nr. 1556 verloren. Abzugeben in der Geſchäftsſtelle. b. 5 F g 2 S SS DSK . 2 — 4 S2 2 *. 2 . D N 8 S . .