RHmtsblatt der Bürgermeisferämter Secken Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier e. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 25 Mk.—. täglich mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage.— Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Freitag, den 9. IIldi 1010 e Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. — wN—— u— No. 106 3 Veränderung anzunehmen, errichtet die Tſchecho⸗Slowakei ſchen Srenze auch keine Flugzeuge lagern. und Polen, revidiert bie Grundlage der belgiſchen Souve⸗ ränität und ändert die Grenzen Belgiens, errichtet neue Re⸗ 8 In dieſe fallende Flugplätze müſſen abgebrochen und der Boden umgepflügt werden. f 5 Ueberrelchung der Friedensbedingungen. e ee eee eee eee eee eee — Teles D. B. Verſailles, 7. Mai. U 3 5 n Aungteldtrektor Stockhammer, Geſandter v. Haniel, Lega⸗ de Die deutſchen Teilnehmer. In der Sitzung im Hotel anon werden deutſcherſeits teilfnehmen: die ſechs deut⸗ Delegierten, ferner Miniſterialdirektor Simons, Mi⸗ rat Fröhlicher, Legationsrat Frher. v. Lersner außer⸗ Vertreie deutſcher Stenograph, ein Dolmetſcher und fünf r der P Die Ueberreichung der Friedensbedingungen. reſſe. len Verſailles, 7. Mal. Um 3 Uhr begaben ſich die deut⸗ ervoir elegierten mit ihren Sekretären vom Hotel des Re⸗ te 5 8 Fleer aſſoziierten und alliierten Regierungen, an ihrer ent S nach dem Trianonpalaſt. Hier erwartete Oberſt 8 die deutſchen Delegierten und führte ſie in den gro⸗ 2 des Palaſtes, wo ſämtliche Mitglieder des Komi⸗ Iner Rec franzöſiſche Miniſterpräſident Clemenceau, zu echten Präſident Wilſon, zu ſeiner Linken Lloyd gierungsſyſteme in Luxemburg und im Saarbecken, gibt El⸗ ſaß⸗Lothringen an Frankreich zurück, ſtellt die Grundſätze für die Regelung der ſchleswigſchen Frage auf und verpflich⸗ tet Deutſchland, die Unabhäugigkeit Deutſch⸗Oeſterreichs an⸗ zuerkennen. Der 4. Abſchnitt enthält einen allgemeinen Verzicht Deutſchlands auf ſeine ausländiſchen Beſitzungen und Rechte und ſtellt die internationale Anerkennung des britiſchen N in Aegypten feſt und annulliert die Algeeiras⸗ akte. Der 5. beſchränkt den Umfang der deutſchen Armee und Flotte und ſchafft die Dienſtpflicht in Deutſchland ab als erſten Schritt zur allgemeinen Abrüſtung. Der 6. regelt die Rückkehr der Kriegsgefangenen, der 7. handelt von den Verantwortlichkeiten und der Beſtrafung und ſieht ein gerichtliches Verfahren gegen Kaiſer Wilhelm vor, ber 8. handelt von der Schadenvergütung und Wieder⸗ gutmachung und enthält beſondere Verfügungen über die Die Alliierten beſchuldigen den früheren Kaiſer offen nicht eines Vergehens gegen die Strafgeſetze, ſondern der ernſten Verletzung der internationalen Moral und der Hei⸗ ligkeit der Verträge. Es wird ein beſonderer Gerichtszef eingeſetzt werden, um gegen ihn zu verfahren. Die Per⸗ ſonen, die der Verletzung von Kriegsgeſetzen und Kriegs⸗ gebräuchen beſchuldigt werden, werden vor einen alliierten Gerichtshof gebracht werden. g Bis zur vollſtändigen Feſtſtellung der Forderungen der Alliſerten muß Deutſchland 1 Milliarde Pfund Sterling bezahlen, ferner muß Deutſchland für jeden Schaden, der Zivilperſonen der Alliierten oder deren Eigentum zugefügt: iſt, Vergütung bezahlen. a 1 Elſaß⸗Lothringen muß an Frankreich zurückgegeben wer den, das auch das Kohlenbecken im Saartal erhalten wird. Die Verwaltung des Saardiſtrikts wird von einer vom Völkerbund ernannten, aus 5 Perſonen beſtehenden Kom⸗ miſſion ausgeübt. Nach 15 Jahren wird die Bevölkerung eorge, 5. Rückgabe der Trophäen aus früheren Kriegen, der 9. enthält entſcheiden, ob ſie vom Völkerbund, von Frankreich oder von 45 Kern Siben. ben in 1 A ee n 8 finanzielle Ausführungsbeſtimmungen, der 10. die wirt⸗ Deutſchland regiert zu werden wünſcht. Wenn Deutſchland a ian befanden ſich außer Marſchall Foch nur wenige Of⸗ ſchaftlichen Beſtimmungen und fetzt die nichtpolitiſchen inter⸗ gewählt wird, wird es die Kohlenbergwerke zu einem noch ſchel ier die mit der Veranſtaltung dienſtlich zu tun hatten nationalen Verträge und Konventionen wieder in Kraft, der näher zu beſtimmenden Preis von Frankreich kaufen müſſen wor, 5. rockdorff⸗Rantzan nahm mit den übri Herren der 11. befaßt ſich mit der Luftſchiffahrt, der 12. regelt die inter⸗ Polen wird einen Durchgangsweg erhalten, der bis nach abal eutſchen Dele 8 3 5 kur 0 Tiſche 151115 des nationale Kontrolle von Häfen. Flüſſen und Eiſenbahnen Danzig läuft. Dieſe Stadt wird zu einer freien Stadt ge⸗ deß Saales Platz 9286 8. N 10 Leröff 1 e Cle⸗ mit beſonderen Verfügungen für den Rieter NTanat, der 18 macht. In Schleswig wird eine Volksabſtimmung abgebal⸗ 1 berneean mit einer 55 en Ansprache di St 1 1e 905 enthält das Arbeiterabkommen, der 14. beſtimmt die Garan⸗ ten werden. i les ervor, die Stunde zur Re 1 durch 928 0 2 tien für die Durchführung. nämlich die Fortdauer der mili⸗ Von Deutſchland ſoll gefordert werden, daß es zugunſten iezwungenen Krieg entstandenen Verbrechen und Schä täriſchen Beſetzung dentſchen Gehtetes, der 15. bringt noch der 5 alllierten und aſſozlierten Mächte auf alle Rechte und 195 hen ſei getommen. Wir erwarzen den Frieden, wir 11 5 r 8e,. aschliaßer der B 5 5 55. Ben 5 5 bezüglich„„ n 3 . er 8 8 in der Folge abzuſchließender Verträge, ätigung der verzichtet. Die meiſten dieſer Beſitzungen werden kraft ein 15 e enthalt i e aer b en bpriſengerichtlichen Entscheidungen uw. a Mandats ö 5 5 e auf e 1 f 8 5 1 ächt tet. Deutſchland verzi auf alle Rechte, die 5. 5 let, unde Zeit laſſen, die die internationale Höflichkeit Ein engliſcher Auszug aus dem Entwurf. Aus der Agel r e bun 1 615 den deutſch⸗fran⸗ 11 orkehr ſie zn prüfen, aber wir werden für die nötigen W. T. B. Amſterdam, 7 8 zöſiſchen Verträgen von 1900 und 1911 ſich ergeben. 1 nt Ferſanrungen und Sicherungen ſorgen, daß dem zweiten TB. Amſterdam 7. Mat. Der„Telegraaf“ meldet 15 deutſche Kabel werden den Regierungen der aſſozier⸗ yroß⸗ lem ler Frieden kein neuer Krieg folgt. Hierauf gab aus London vom 6. Mai: Die„Times“ wird morgen un⸗ Mä Verfü ſtellt r be⸗ Len daceau den Inhalt der Fragen bekannt über die von gefähr 10 Spalten von einer Zuſammenfaſſung der wichtig⸗ ten Mächte zur Verfügung geſtellt. wer Tage entſchen Delegierten eine ſchriftliche Antwort in 14 ſten Friedens bedingungen, die den deutſchen Delegierten Einen anderen Auszug veröffentlicht Reuter: „ den n übergeben werden ſoll. Sollte die Uebergabe von vorgelegt werden ſollen, veröffentlichen. Die wichtigſten 5 3 5 ane, Fntecder Seite ſchon früher erfolgen, ſo werden auch die Beſtimmungen ſind folgende: i 5 3 r Reuter veröffentlichte 96 1370 dach kemächte eine beſchleunigte Antwort erteilen, ehe dann Die deutſchen Laudſtreitkräfte müſſen binnen zwei Mo⸗ aus den Friedens bedingnugeß entbän u e geh ner weiteren endgültigen Friſt die endgültigen eien en Entſchließungen der Deutſchen zu erwarten läng Sätze poß e Erklärung in deutſcher Sprache, deren einzelne naten nach Unterzeichnung des Vertrags auf nicht mehr als 70000 Mann Infanterie und 30000 Mann Kavallerie ein⸗ werden. gaben: Deutſchland tritt an Polen den größten Teil von Oberſchleſien, Poſen und der Provinz Weſtpreußen auf dem 5 Frieden Inzwiſchen überreichte der Generalſekretär der geſchränkt ſein. Die Geſamtzahl der Offiziere darf nicht T7777!!! * guzenskonſereng, Duteſte, dem Grafen Brockdorff⸗Rantzau mehr als 4000 Mann betragen. Es wird nur freiwilliger F 5. durch mitte 90 ralf 85 Entwurfs der von der regte vorgelegten n n 9 5 111 berdcben 8 r en rien. Nun gab Graf Brockdorff⸗Rantzau zu er⸗ gen ſollen auf das äußerſte eingeſchränkt werden. e Be⸗; 5 5. f haut eine la, daß er das Wort wünſche, und verlas dann ſitzend feſtigungen 50 Meilen öſtlich des Rheins werden abgerüſtet Belgien erhält die ſtrittigen Gebiete von Moresnet und einen Teil von Preußiſch⸗Moresnet. Deutſchland verzichtet Grafe Dolmetſchern überſetzt wurden. Der Vortrag des Die deutſchen Seeſtreitkräfte dürfen zwei Monate nach e bine Reiche Brockdorff war ruhig und ſtill, ſtellenweiſe erhob der der Unterzeichnung des Friedensvertrags keine Unterſee⸗ dieſe Aenderung im ganzen oder keiweiſe zu Proteſtieren 7 ſolgte miniſter merklich ſeine Stimme. Die Verſammlung boote mehr enthalten und werden dann noch aus 6 Schlacht⸗ worauf der Völkerbund endgültig entſcheidek. 1 dem Cleinen Ausführungen mit größtem Intereſſe. Nach ſchiffen, 6 leichten Kreuzern, 12 Torpedokreuzern und 12 In einer 50⸗Kilometer⸗Zone öſtlich des Rheines darf gel rage ade der Rede ſtellte Elemencean nochmals die An⸗ Torpedobooten beſtehen. Alle anderen Kriegsſchiffe müſſen Deutſchland keine Befeſtigungen oder Streitkräfte halten 60 ſchloß ob weitere Bemerkungen gewünſcht würden, und entweder in die Reſerve verſetzt oder als Handelsſchiffe um⸗ Das Saarbecken, auf das ſich die bereits bekannte Regelung „ hr 5 Auf die Sitzung. Der ganze Akt dauerte nur von gebaut werden. Die Beſatzungen dürfen nicht mehr als bezieht, erſtreckt ſich von der Grenze Lothringens nach Nor⸗ U ation Minuten bis 3 Uhr 50 Minuten. Die deutſche Dele⸗ zuſammen 15 000 Mann, darunter 1500 Offiziere und Deck⸗ den bis St. Wendel, ſckießt im Weſten das Saargebiet bei raf Bregeb ſich ſofort nach dem Hotel zurück. Hier gab offiziere, ſtellen. Alle militäriſchen und maritimen Anlagen Saarhölzbach, im Oſten die Stadt Homburg ein. 30lch⸗ einen aufer dorff⸗Rautzau der ganzen deulſchen Delegation auf Helgoland müſſen geſchleift werden. Der Kieler Kanal Die Volksabſtimmungen im Oſten ſollen ſtattfinden in f lauf der Sven den und eingehenden Bericht über den Ver⸗ muß den Handelsſchiffen aller Länder, die mit Deutſchland Regierungsbezirk Allenſtein zuzüglich des Kreiſes Anger⸗ „ itzung. im Frieden leben, auf der Baſis vollſtändiger Gleichberech⸗ burg und Oletko, ferner in einem Teil Weſtpreußens, be⸗ B. 8 Die 15 Abſchnitte und ihr Inhalt. u 15 8. Paris 7 5 i ert rfällt 8 Abſch i 8, 7. Mai. Der Friedensvertrag zerfä euiſchland nifte. Der 1. enthält den Völkerbundsvertrag, eibt die Grenzen Deutſchlands, der 3. verpflichtet „die durch den Frieden in Europa herbeigeführte N beſchr tigung offenſtehen. a Es ſoll Deutſchland geſtattet werden, bis zum 1. Oktober eine Höchſtzahl von 100 Waſſerflugzeugen zum Auſſpüren von Minen zu haken. Noch dieſem Datum darf Deutſch⸗ land keine M Marinelnftfahrsenge halten und e e ü Kametex von der deut⸗ ſtehend aus den Kreiſen Stuhn und Roſenberg, ſowie aus Teilen der Kreiſe Marienburg und Marienwerder. preußen ſoll freien Zugang zur Weichſel und die volle Be⸗ nutzung des Stromes erhalten. Die Nordſtrecke von Oſt⸗ preußen ſoll an die aſſoziierten Mächte abgetreten werden Von der holländiſchen Regierung wird die Auslieferung Das Vermächtnis. Erzählung aus der Zeit der Freiheitskriege 7 von W. Blumenhagen. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) G3 IV. 185 war etwa zwei Jahre ſpäter, als der alte Wacht⸗ 3 Wallan auf ſeinem Gehöft im Dorfe Nienkop unter rüßt droßen Linde ſaß, und ſeine Abendpfeife rauchte. Ein buſche, von niederem Roſengeſträuch umgeben, drei kleine weiße Gedenkſteine ſchimmerten, auf deren jedem man den Namen eines ſeiner Söhne, mit deutlicher Schrift ſchwarz gemalt, von ferne erkennen konnte. Stärker dampfte jedes Mal die Tabakspfeife, wenn ſein Blick die weißen Steine traf, doch unbeweglich blieben dabei die Geſichtszüge, ſowie die Gliedmaßen des alten Wacht⸗ meiſters. ö Der Wallan'ſche Hof war der äußerſte auf der Weſt⸗ ſeite des Dorfes Nienkop. Man hatte von ihm daher alten und neuen Erinnerung, ließ er das Feuer ſeiner Pfeife ausgehen; er ſtellte ſie haſtig neben ſich an den Baum, und man ſah ihm an, daß er ſich zwang, nich aufzuſtehen zum Entgegenſchreiten, was er ſeinem Cha rakter und ſeiner Gewohnheit zuwider halten mochte. Beatus Glückskind, denn welcher der Leſer wird nich ſchon erraten haben, daß dieſer es war? marſchierte in des rüſtig heran, und beſah ſich im Gehen mit dreiſten Augen das nette, anſtändige Haus, welches die Bauern⸗ buben ihm ſchon von fern als das Ziel ſeiner Wander⸗ 5 ufziger war der Alte, mit geſparten Kräften und nördlich die Ausſicht auf treffliche Ackerflur, auf grüne ſchaft bezeichnet hatten. Das e welches ihn ersten B und ſeine gerade Rückenhaltung zeigte auf den] Hügel mit Dörfern bebaut, hin bis zum Elbufer mit ſo viele Jahre als ein Lieblingskind verhätſchelte, waz en. Mali den geweſenen Soldaten. Unter dem ſchwar⸗ ugen cochen drang das graue Haar dicht hervor; die 1 die ſunkelten ſcharf unter den dicken Brauen heraus bede te ihn aher ſtatt der Jacke mit großen Buckelknöpfen den au 0 ein blauer, militäriſcher Oberrock, und ſtellte Nach m Aeußſrn nach eine Stufe höher als ſeine ſt bbarn. chweigend ſaß er, den Rücken an den Baum⸗ ſtamm ken 05 gelehnt, deſſen Zweige unbeſchnitten ſich den Wol⸗ woh nur ausbreiteten, anzuſehen wie mehrere grüne Feen⸗ aten en übereinander und den Gipfel des Hauſes um⸗ deſſen 8 überkränzten, das er ſein nannte und unter Jahren eundlichem Dache die Wallans ſchon ſeit hundert dem Rindrrohnt hatten. An ihm vorüber trug der Knecht Futter zbvieh, das in dem offenen Stalle brüllte, grünes ſeinen hohen Teichwällen; und ſüdlich ſah man über Gemüſegärten, Baumſchulen und Moorplätze durch die ſchönſte Landſchaft nach Buxtehude, das mit Turmſpitze als ſonſt geſchehen wäre, ein einzelner Wanderer die Aufmerkſamkeit des Alten. Jener kam mit räſtigen Schritten den Pfad von Buxtehude her, und nahm ſeine Richtung feſt auf das Brettertor des Wallan'ſchen Hofes. Mehr noch wurde die Achtſamkeit des graulockigen Wacht⸗ meiſters geſpannt, als die braungefleckte Pelzmütze, der blaue Tollmann, der Säbel mit metallener Scheide, auf welchem über der Schulter der Fußgänger ſein Bündel trug, einen Kriegsmann verkündigte, und Soldaten bei der andauernden Beſetzung Frankreichs durch die ver⸗ bündeten Heere hier im Norden Deutſchlands ſehr ſeltene ihm zuletzt noch untreu geworden. In den letzten Ge fechten vor der Einnahme der franzöſiſchen Königsſtad traf bei Port a Marg ihn Hieb und Schuß einer Strei bewohnt endſonne hinein, als frage er den Geiſt, der ſie] und roten Dächern von der letzten Höhe herſchimmerke. partei. Schwer fiebernd lag er auf fremdem Bett, al waren„ um manches Rätſel ſeines Lebens, und dabei„Die Bauern waren, da die Mitte des Sommers nicht ſeine Landsleute ihren Triumphzug hielten durch die Bar eine Ab ie faltigen Geſichtszüge fo ſtreng, als gelte es viele Feldarbeit forderte, ſondern Gott und ſeine Sonne rieren von Paris, und Blüchers an der Seinebrücke dus dal. Er ahnung zwiſchen ihm und dem eiſernen Schick⸗ jetzt allein Sorge für den hochgewachſenen Segen trugen, hende Kanonen die Wankelmütigen, welche noch nich Vu trug zwar die weiten, dunklen Beinkleider der faſt sämtlich ſchon daheim mit dem Nachtlager des Viehes den Weltengott gekannt hatten, einſchüchterten. Aber ſeim Ilrümpes Landes, am Knie feſt gegürtet, und braune oder dem Abendbrot beſchäftigt, darum feſſelte ſchneller] Jugend kämpfte ſich durch Schmerz und Krankheit; doch konnte er erſt nach zehn langen Monaten wieder unte den deutſchen Genoſſen aus langhalſigen Flaſchen den franzöſiſchen Wein auf ſeines Königs Geſundheit mit trinken. Der geſchwächte, faſt gelähmte Arm machte ihn zum ferneren Dienſte untauglich; mit zwei Ehrenſchnüren über dem Ellbogen bekam er durch ſeinen Oberſten den ehrenvollſten Abſchied, und als er dieſem die bei Water⸗ loo erbeutete Brieftaſche des franzöſiſchen Adjutanten ein⸗ händigte, fanden ſich wertvolle Staatspapiere darin, die der väterliche Kommandant für ihn in Paris zu ver⸗ ſilbern wußte. 2 auf d 8 ſchweren Laſten zu; der Alte achtete aber nicht Erſcheinungen waren. Die ſoldatiſche edle Haltung des 1 2 4 wenn ſeiß des Dienſtboten, ſondern ſein Auge fiel, Fremden zog den Wachtmeister an, und als der Wan⸗ 5 1 i zu ei einmal geblendet die Sonne mied, zur Seite] derer näher kam und die Sonnenſtrahlen ihn hell be⸗ i Fortſeßung folgt.] 55 10 regelt 3 rig umzaunten Blumengärtchen, wo in ge⸗ leuchteten, erkannte er eine tüchtige Schmarre auf der i ä 0 und an detereckigen Beeten manche Sommerblume glänzte, Wange des Ankömmlings, ſah er den linken Arm in„%%%%Fͤͤ. * len Hinterwand unter einem hohen Hollunder⸗„ 8 einer ſchwarzen Binde getragen, und bewegt von mancher N 8 3 12 der Entente in der Danziger Frage ſowie in der 5 Saargebiets ablehnen. überleben. Kaiſer Wilhelms verlangt. Grundſätzlich ſoll Deütſchland 55 Vergütung aller Schäden, die durch den Krieg entſtan⸗ en ſind, verpflichtet ſein, ſoll aber jedenfalls die Vergütung aller den Zivilperſonen zugefügten Schäden übernehmen. Die Geſamtſumme der Schadenvergütung wird ſpäteſtens bis Mail 1921 feſtgeſetzt. Innerhalb der nächſten zwei Jahre ſoll Deutſchland 20 Milliarden Mark in Gold, in Waren Schiffen und dergleichen bezahlen. Bezüglich der Handels⸗ ſchiffe 5 Deutſchland die Erſatzpflicht Tonne für Tonne und Klaſſe für Klaſſe anerkennen und den Alliierten alle deutſchen Handelsſchiffe von 1600 Tonnen und darüber, die Hälfte ſeiner Schiffe zwiſchen 1000 und 1600 und ein Vierte! feiner Fiſchdampfer und andere Fiſchereifahrzeuge aus⸗ liefern ſowie für Rechnung der Alliierten während der näch⸗ — 5 Jahre jährlich Handelsſchiffe von 200 000 Tonnen auen. Zur Sicherung der Durchführung des Friedensvertrages ſollen das deutſche Gebiet weſtlich des Rheines und die Brückenköpfe 15 Jahre lang beſetzt bleiben. Bei getreuer Ausführung der Bedingungen ſollen beſtimmte Gebietsteile darunter auch der Brückenkopf Köln, nach 5 Jahren ge⸗ räumt werden. Andere Gebietsteile, darunter der Brücken⸗ kopf von Koblenz, nach 10 Jahren, wieder andere, darunter der Brückenkopf von Mainz, nach 15 Jahren. Bei früherer Erfüllung ſämtlicher Friedensbedingungen werden die Be⸗ Sfaungsheere ſofort zurückgenommen werden. Der Standpunkt der Regierung. Berlin, 7. Mai. Ueber den vorausſichtlichen Standpunkt der Regierung gegenüber dem Auszug aus dem Friedens⸗ vertrag erfahren wir von zuſtändiger Stelle: Die Regie⸗ rung ſteht auf dem Standpunkt, daß jeder Punkt, der auf eine Vergewaltigung Deutſchlands hinausläuft, adgelehnt wreden müſſe. So wird man auch z. B. den Sande unt Frage des Die deutſchen Bevollmächtigten in Verfalkes werden bemüht ſein, über die ihnen unannehm⸗ garen Forderungen Verhandlungen herbeizufühzen, um fo einen Ausweg zu finden. 8 Eine vernünftige engliſche Stimme. W. T. B. Rotterdam, 7. Mai.„Weſtminſter Gazette“ mel⸗ det dem„Nieuwen Rotterdamſchen Courant“ zufolge aus Paris: Obwohl alle mit berechtigtem Zorn gegen Deutſch⸗ land erfüllt ſind, beſteht jedoch eine kräftige Strömung, die die einzige Hoffnung für die Znkunft der Welt in einem eden erblickt, der ſo iſt, daß die geſunden Elemente in utſchland ein Intereſſe an ſeiner Erhaltung haben. Der Korreſpondent der„Weſtminſter Gazette“ erklärt, er ſei in der Lage, mitzuteilen, daß die Bewegung zugunſten einer baldigen Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund in amtlichen Kreiſen viel ſtärker ſei als bisher bekannt wurde. Die Alternative ſei daß wir, ſelbſt wenn der Friede unterzeichnet wird, in einem mehr oder weniger offenen Kriegszuſtand mit Deutſchland bleiben, da der Völkerbund ſich gegen Deutſchland richtet. 5 Die Zwangslage Deutſchlands. Rotterdam, 7 Mai.„Daily News“ ſchreihen in einem Leitartikel, es habe keinen Zweck, vorauszuſagen, welche Entſcheidung die deutſche Regierung bezüglich der Friedens⸗ bedingungen treffen werde. Dieſe Bedingungen ſtellten eine erdrückende Steuer von fünf Milliarden Pfund Ster⸗ king und außrdem eine Gebietsabtretung dar, die den Ver⸗ kuſt eines Drittels der deutſchen Steinkohlen, von örei Vier⸗ keln der Eiſenerze, drei Vierteln der Zinnproduktion und von mehr als einem Drittel der Hochöfen bedeute, kurzum, Dentſchland werde ſeiner Hilfsmittel beraubt und trotz alle. dem noch aufgefordert, eine Summe zu bezahlen, die es ſelbſt wenn es dieſe Hilfsmittel noch beſäße, nicht bezahlen könne. Wenn die Regierung dieſe Bedingungen unterzeich⸗ nen werde, werde ſie die Unterzeichnung wahrſcheinlich nicht Unterzeichnet ſie nicht, ſo werde die Blockade ſorigeſetzt und Not und Unglück würden ihr Werk vollenden. Fiooch, der Unentwegte. W. T. B. Paris, 7. Mai. In der geſtrigen Geheim⸗ ſitzung für die Friedenskonferenz, auf der Italien vertre⸗ ten war, machten die Vertreter einiger Mächte einige Be⸗ merkungen zu dem Friedensvertrag, doch wurde kein Vor⸗ Fehalt erhoben. Marſchall Foch hielt eine Rede, in der er erklärte, daß die Frankreich gewährten Sicherungen vom militäriſchen Standpunkt aus ungenügend ſeien. Nach ſei⸗ ner perſbulichen Ueberzeugung ſolle der Friedensvertrag wicht unterzeichnet werden. Er lege Nachdruck auf die Not⸗ wenbigkeit, daß die Franzoſen die Brückenköpfe am Rhein behielten. ö Die deutſche Veröffentlichung. f Berlin, 7. Mal. Der deutſchen Delegation in Verſailles vird heute nachmittag der Friedensvertragsentwurf aus⸗ zehändigt. Da ſie ihn völlig durcharbeiten muß, ehe ſie einen Auszug hierher drahken kann, ſind vor morgen früh keine Mitteilungen über ſeinen Inhalt zu erwarten. Die as⸗Agentur wird alſo mit dem bereits vorbereiteten reſſeauszug leider einen Vorſprung haben. Die Mandatsverteilung. Rotterdam, 7. Mai. Doktor Dillon telegraphierte dem Daily Telegraph“ aus Paris, daß es den öſterreichiſchen und ungariſchen Friedensdelegierten nicht geſtattet werde, die Friedensbedingungen mit Gründlichkeit zu beſprechen. Man erwarte von ihnen, daß ſie die Bedingungen erfahren und ihnen gleich zuſtimmen werden. Dasſelbe gelte für die fürkiſche Delegation. Die Türken würden in der Hauptſache das Gebiet behalten, das von Türken bewohnt werde. Kon⸗ 1 werde, nachdem der amerikgniſche Senat ernent eine Zuſtimmung erteilt habe, die Vereinigten Staaten als Mandatsmacht erhalten. Dasſelbe gelte für einen großen Gebietsſtreifen vom Golf von Alexaudrette bis zur Südoſt⸗ küſte des Schwarzen Meeres Es beſtehe die Abſicht, auch . und die armeniſche Republik unter das Mandat merikas zu ſtellen. Wenn der Senat zuſtimme, würden diefe Staaten von Amerika finanziert werden. Frankreich ſolle das Mandat für Syrien erhalten. Es ſteht jedoch noch nicht feſt, bvb Damaskus zu dieſem Gebiet f zren werde. Die Juden erhalten gleiche Rechte in Pa⸗ üſtina, werden aber wahrſcheinlich keine Republik oder po⸗ Kkiſches Gemeniweſen bilden. Griechenland ſoll Smyrna von den Alliierten erhalten, Eypern ſoll jedoch in dem Vertrag nicht erwähnt werden, da es Großbritannſen gehöre und unabhängig von der Kon⸗ ferenz freiwillig von Großbritannien abgetreten werden ſoll Die Polen werden die Nutzuießung des Danziger Ha⸗ 8 unter beſtimmten künftig zu ſchaffenden Bedingungen, die jedoch nach der Anſicht Dillons auf die Dauer nicht durchführbar ſein werden, erhalten. Es ſteht noch nicht feſt, ob die Kohlenbergwerke von Tſchechen den Polen oder den Tſchechen angeboten würden. Die Fiume⸗Frage. W. T. B. Paris, 7. Mai.(Reuter) Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafler in Rom unterhreitete einen Vorſchlag, wonach Fiume von Italien als Maudatarmacht des Völkerbundes bis zum Jahre 1975 verwaltet werden ſoll. Bis dahin werde der einige Meilen davon entfernte Hafen für die Jugoſlawen fertiggeſtellt ſein und dann würde Finme an Italien kom⸗ men. Italien hat ſich bereit erklärt, auf dieſer Grundlage Lie Beratungen wieder aufzunehmen. Die Völkerbundsvorſchläge. Bern, 7. Mai. In einer Unterredung mit dem Vertre⸗ ter des Berner„Intelligenzblattes“ erklärte der General⸗ ſekretär der Berner Internatl. Völkerbunds konferenz, Dr. Wohnung zugewieſen erhalten hat. de Fong van Beek en Donk, daß von den fünf Völkerbunds⸗ vorſchlägn, die in der Oeffentlichkeit bisher bekaunt ge⸗ worden ſeien, der Pariſer Vertrag der am wenigſten be⸗ friedigende, der deutſche aber der beſte ſei, der der pazifi⸗ ſtiſchen Auffaſſung am nächſten komme. Der deutſche Ent⸗ wurf zeichne ſich beſonders durch die Zuſammenſetzung der internationalen Legislative und durch die allgemeinen Auf⸗ gaben des Völkerbundes aus. Er ſei der erſte offizielle Vorſchlag, der eine bisher ſogar von manchen Pazifiſten als Utopie angeſehene Forderung aufſtelle: ein Weltparla⸗ ment. Das würde an ſich die demokratiſche Idee auch auf internationalem Gebiete bedeuten, wobei nur zu wünſchen ſei, daß die Mitglieder dieſes Weltparlaments von den inter⸗ nationalen Parlamenten auf dem Wege des Proportional⸗ wahlrechts gewählt werden könnten. Ueber den praktiſchen Augenblickswert der deutſchen und neutralen Vorſchläge be⸗ fragt, zeigte ſich Dr. Jong ſehr ſkeptiſch, da der Pariſer Ent⸗ wurf im Augenblick kaum abzuändern ſei. Die neutralen Staaten hätten im jetzigen Augenblick letzterem beizutreten. Neue Beitrittserklärungen zur Völkerbundsliga. Berlin, 7. Mal. Die Ceneralkommiſſion der Gewerk⸗ schaften Deutſchlands und der Geſamtverband der christlichen Gewerkſchaften Deutſchlands ſind der deutſchen Liga für den Völkerbund korporativ beigetreten. Die Stoßkraft der Völ⸗ kerbundsbewegung in Deutſchland hat durch dieſen Beitritt außerordentlich an Stärke gewonnen. i Karlsruhe. 7. Mai. Der badiſche Landtag befaßte ſich in ſeiner heutigen Sit zung mit dem Tarifvertrag der Eiſenbahner und dem vierten Nachtrag zum Staatsvorauſchlag für das Jahr 1918/19, in dem 44 Millionen Mark zur VBerbeſſerung der Löhne der Eiſenbahnarbeiter aufgrund des neuen Tarifvertrags gefor⸗ dert werden. Den Bericht des Haushaltsausſchuſſes erſtat tete der Abg Göhring(Dem.), der u. a. ausführte, es ſei dem Haushaltsausſchuß ſchwer gefallen, zuzuſtimmen, nicht weil es gelte, die Not zu lindern, Frieden und Einigkeit herbeizuführen, ſondern wegen der neuen Laſt für Baden, für die eine Deckung nicht vorhanden ſet. Der Bericht⸗ erſtatter legte namens des Haushaltsausſchuſſes zwei An⸗ träge vor: in dem erſten werden das Finanzminiſterium und die Generaldirektion ermächtigt, bis 15. Mai fämtlichen betroffenen Eiſenbahnarbeitern einen Vorſchuß zu zahlen und einen zweiten Antrag, durch den das Finanzminiſte⸗ rium erſucht wird, alsbald dem Landtag einen Geſetzesvor⸗ 555 ſchlag vorzulegen, durch den die Beamten Ausgleichszahlun⸗ gen erhalten, die jetzt durch die Forderungen der Eiſenbah⸗ ner in Nachteil kommen. Finanzminiſter Dr. Wirth befaßte ſich in längeren Aus⸗ führungen mit dem Vertrage und erklärte, politiſche Gründe hätten die Staatsregierung veranlaßt, den neuen Vertrag vorzulegen. Es ſei nicht zu verkennen, da dafür der denk⸗ bar ungünſtigſte Augenblick ausgewählt ſei, aber die For⸗ derungen ſeien durchaus berechtigt. Mit dieſen neuen Auf⸗ wendungen habe Baden die Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit weit überſchritten. Es ſei ganz ausgeſchloſſen, daß das Geld im Wege der Deckung aufgebracht werden könne. Man ſei ganz auf die Schuldenwirtſchaft angewieſen. Er erklärte weiter, daß er mit dem Tarifvertrag ſtehe und falle. Es ſei ganz ausgeſchloſſen, in abſehbarer Zeit neue Forderungen zu bewilligen. Allerdings ſeien ſolche von einigen Gruppen der Eiſenbahner bereits geſtellt, die die Zahlung einer wei⸗ teren Zulage von 1,50 M. im Tage forderten. Es ſei un⸗ möglich, darauf einzugehen, und er hoffe, daß die Arbeiter die nötige Einſicht hätten. Sollten ſie in Streik eintreten, ſo werde das Bürgertum entſchloſſen den Kampf mit ihnen aufnehmen. Der Miniſter berichtete dann über viele von der Beamtenſchaft geäußerte Wünſche. Zum Tarifvertrag elbſt ſagte er, er ſtelle einen großen ſozialen Fortſchritt dar. Die völlige Freigabe des Samstagnachmittags ſei bis jetzt nicht möglich, da noch zu viele Reparaturen vorzunehmen ſeien. Der freie Samstagnachmittag werde allmählich ein⸗ eführt werden. Schließlich befaßte ſich der Redner mit dem Räteſyſtem, für das auch. in Baden von einigen Eiſenbah⸗ nern Propaganda gemacht werde. Dem müſſe entgegen⸗ getreten werden. Die Redner der einzelnen Fraktionen außer der deutſch⸗ nationalen Volkspartei erklärten ſich mit dem Entwurfe einverſtanden. Die Anträge des Berichterſtatters wur⸗ den darauf mit allen gegen die Stimmen der deutſch⸗natio⸗ nalen Volkspartei angenommen. Am Schluſſe der Sitzung kam es zu einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte, in deren Verlauf der Abg. Dr. Schofer(Ztr.) erklärte, ex lege großen Wert darauf, daß die Interpellation betr. der Vorgänge im N Himmelspforte bei Wyhlen bald erledigt werde. Stagtspräſident Geiß teilte darauf mit, daß er die nöti⸗ gen Schritte dafür tun werde, daß die Exerzitien wieder ab⸗ gehalten werden können. Die Einberufung der nächſten Sitzung bleibt dem Kam⸗ e überlaſſen. Sie ſoll erſt anfangs Juni er⸗ olgen. Schluß der Sitzung: 2 Uhr. „ 7 Badiſche Politik. Die Errichtung einer badiſchen Außenhandelsſtelle. Karlsruhe, 7. Mai. Das Miniſterium des Innern hat zur Förderung der Ein⸗ und Ausfuhr eine Außenhandels⸗ ſtelle errichtet. Sie hat ihren Sitz in Karlsruhe Stefanien⸗ ſtraße 51. Sie unterſteht dem Miniſterium des Innern; ihr wird ein Beirat zur Seite gegeben, in dem die für die Ein⸗ und Ausfuhr in Betracht kommenden Organiſationen ver⸗ treten ſind. Solange der badiſchen Regierung vom Reich nicht die Befugnis übertragen wird, felbſtändig für gewiſſe Waren in beſtimmten Mengen und unter beſtimmten Be⸗ dingungen die Ein⸗ und Ausfuhr zu genehmigen, wird die Außenhandelsſtelle ſich in der Hauptſache auf eine beratende und befürwortende Tätigkeit zu beſchränken haben. Die Außenhandelsſtelle wird einen Vertreter in Berlin beſtellen, der ausſchließlich die badiſchen Geſuche um Bewilligung von Ein⸗ und Ausfuhr bei den zuſtändigen Reichsſtellen zu un⸗ terſtützen hat. Auch iſt beabſichtigt, eine badiſche Handels⸗ vertretung in der Schweiz zu errichten, die den badiſchen Handel in der Schweiz, ſowie ſobald der Friede geſchloſſen iſt, den Bezug von Waren über die Schwetz, insbeſondere aus Italien und Spanien fördern ſoll. Die Telegramm⸗ adreſſe der Außenhandelsſtelle iſt: Außenhandel, die Tele⸗ 5 4 EP phonnummer 50074. Zur Behebung der Wohnungsn In einer kürzlich im Miniſterium des Innern abgehal⸗ tenen Beſprechung über verſchiedene Wohnungsfragen wurde ein weiterer Ausban der Mieterſchutzgeſetzgebung gefordert und dabei u. a. verlangt, daß die von den Mieteinigungs⸗ ämtern erlaſſenen Entſcheidungen, ebenſo wie die Vergleiche, vollſtreckbar werden müſſen. Ferner ſollen Räumungsur⸗ teile nur dann vollſtreckt werden, wenn dem Gerichtsvoll⸗ zieher der Nachweis erbracht iſt, daß der von der Räumung betroffene Mieter anderweit durch das Wohnungsamt eine Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Gewährung von Baukoſtenübertene⸗ rungszuſchüſſen erörtert und die möglichſt baldige Erlaſſung eines Wohnungsfürſorgegeſetzes angeregt. Auch die Inan⸗ ſpruchnahme von Kaſernen wurde erörtert und hierbei ein energiſcheres Vorgehen der Milltär⸗ wie der Regierungs⸗ behörden verlangt. a 3 — Hie Lehrer und die Schulbeträte. dal Die„Badiſche politiſche Correſpondenz“ ſchreibt: Unter dieſer Ueberſchrift läuft der„Volksfreund“ in ſel⸗ ner geſtrigen Nummer Sturm gegen die bekannte Vero nung des Unterrichtsminiſteriums über die Schulbeiräl Anſchließend an einen Bericht über eine Lehrerverſamml 5 in dieſer Angelegenheit fordert das Blatt die Anhänger ner Partei auf, die weiter hinaus denkenden Lehrer zu* Bl. terſtützen, damit nicht durch reaktionäre Schulbeiräte el Schulgeſetz geſchaffen werde, das die Früchte der Revo, kin tion bedroht und der Gegenrevolution die Wege ebnet. 51 der einer in der Lehrerverſammlung gefaßten Reſolution, 5 un eine unbefriſtete Hinausſchiebung der Wahlen zu den hof beiräten fordert, bemerkt der„Volksfreund“, daß, falls 15 len Regierung dieſem Wunſch nicht nachgebe, ſie die höchſt der ſelhafte Ehre habe, als„fortſchrittlichſte“ dem rückſchrm— lichſten Gebilde zum Durchbruch verholfen zu haben. 1 ni So weit der„Volksfreund“. Daß ausgerechnet ein der zialdemokratiſches Blatt die Angelegenheit der Schulbeiß⸗ übe in dieſer aufgeregten und agitatoriſchen Art und Weiſe die gan handelt, iſt ſehr ſeltſam. Denn die Verordnung trügt! un! Unterſchrift des früheren Unterrichtsminiſters Stoch aa cer der, wie auch dem„Volksfreund“ nicht unbekannt ſein 5 8 Mitglied der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion iſt. Ehre ent dem„Volksfreund“ würde alſo die höchſt zweifelhafte 0 Na dem rückſchrittlichſten Gebilde zum Durchbruch verholfen o n haben, der— eigenen Partei gebühren. Der jetzige 8 richtsminiſter hat den Vollzug der Verordnung, lin ges rech Wahlen zu den Schulbeiräten, wie man weiß, aufgeſchs ine un! Eine andere Behandlung der Angelegenheit, alſo etwa ene her ſofortige völlige Aufhebung, hätte den Eindruck einer Br nßt kierung ſeines Vorgängers erwecken müſſen. Wir meine wg; gerade die ſozlaldemokratiſche Partei und ihre Preſſe müß r Nö für die jetzt gewählte konztliante Art der Erledigung ieh, Ja für ſie immerhin heiklen Frage das nötige Verſtändn ige; ſitzen und ſie hätte allen Grund, die im Intereſſe ihrer e nen Parteigenoſſen gebotene Zurückhaltung zu üben. An! un 2— Ans Baden und den Dachbargeblelen — Die Stimmzettel zu den Gemeindewahlen. In dab „Karlsruher Zeitung“ wird amtlich darauf hingewieſen, en! bei den bevorſtehenden Gemeindewahlen es genügt, 5 zen ein Stimmzettel nur einen lesbaren Namen aus einer lich öſſentlichen Vorſchlagsliſten enthält. 150 lich — Kirchliches. Der Erzbiſchof hat den Domkuſtos det; 1 Diözeſanpräſes der kath. Arbeitervereine Dr. Anton on Ge bach in Freiburg zum Erzbiſchöfl. Geiſtlichen Rat ad böne ram ernannt.— Vom Erzb. Ordinariat wurde ange ate, te daß am kommenden Sonntag den 11. Mai in allen Pfach, 105 kirchen eine Sammlung zugunſten der Fürſorgevereine St gehalten wird. gel de — Staatliche Fürſorge für Jugenderziehung. Der rule fi ein für Jugenbdſchutz und Gefangenenfürſorge Karls St. hat im Schloſſe Stutenſee bei Blankenloch ein Heim zur n In ziehung gefährdeter männlicher Ingendlicher im Alter n kra 12—18 Jahren eingerichtet. Borzugsweiſe ſollen Jug m liche Aufnahme finden, gegen die noch kein Fürſorgee 00 zaß ungserkenntnis ergangen iſt. Vorläufig iſt dem Het lm legenheit zur Ausbildung in der Gärtnerei und Saane ſchaft gegeben, doch werden in nächſter Zeit Einrich wer tei getroffen werden, die auch die Erlernung eines Hand ermöglichen. den Das Unterrichtsminiſterium hat ben go gel Schulfragen. 0 Direktionen der höheren Schulen eine Umfrage vera ch 8 tet, welche Erfahrungen mit der Selbſtverwaltung der 2 ler, Schulgemeinden und ähnlichen Einrichtungen aarfuß u. werden, um darüber Klarheit zu ſchaffen, ob ein Bedüre⸗ er beſteht, derartige Einrichtungen allgemein einzuführen e Direktionen der höheren Schulen wurden veranlaßt, Polt fe furt mit den Eltern der Schüler über die geeignete. 115 ihre Vertretung in Elternbeiräten zu verſtändigen. übel 0 —* Unfug. Man ſchreibt uns: Daß Buben und M n alljährlich um dieſe Zeit auf Maikäferfang ausziehen, 60 10 ger um die Schädlinge in Garten und Feld. au der ce. um mit den dicken, braunen Geſellen ihr kuſtig In treiben, iſt altbekannt und nicht weiter verwunderli 5 wil ppl aber jedweden verdrießen muß, iſt die Art und Weisen ker ſich manche Jungen— ohne und mit farbigen Bitzen ſchl ihre Maikäfer von jungen Bäumen herabholen. Ste 5 85 an Straßen und Wegen lange Reihen Zier⸗ und Sbſole der noch des ſtützenden Pfahles bedürftig, kommen die 280 en me angeraunnt und verſetzen mit ihren eiſenbeſchlagenen daß, Be ſchuhen jedem der ſchlanken Stämmchen einen Tritt ein vor Schreck bis in den Wipfel erzittert, und komme ein gleich ein ſteifbeiniger Käfer heruntergepurzelt, ſe der noch ein paar heftigere Tritte, bis endlich Erfolg eicht eim Einſicht dämmert, daß nichts fallen kann, wo vielleich Stunden nichts mehr droben iſt; denn ſolche Sturmau e daß haben die wehrloſen Bäumchen täglich des öfteren 1175 bel dulden, weil es in Stadt und Dorf mehr Buben als ſonnie ken bare Bäumchen gibt. Und geht nach Wochen die we, ſcü Maikäferzeit zu Ende, dann ſtehen die mit ſo Ange gen Koſten und Hoffnungen gepflanzten Bäumchen da, 4 Anden Ein verpufft und zerſchunden, daß ob der vielen Quetſchuſtein ö 15 der Rinde nicht mehr genug Saft auf⸗ und nied e 0 kann, um ein gedeihliches Wachstum zu ſichern. wu w ſolcher durch den alljährlich ſich wiederholenden Jung ande bal zum„Verkropfen“ gebrachter Bäume ſieht man 18 8 landab umherſtehen zur Enttäuſchung der Beſitzer 9 wil, bes ziergänger, die in Unkenntnis der wahren Urſache lehr fie nen, daß der böſe Baumkrebs ſo häufig wäre.— Bel en 0 der Jugend durch Hus und Schule, und wo umſonſt g 100 zünftige Dachtel! 10 er. —— t * Karlsruhe, 7, Mai. In der letzten Zeit hat 60, Nb tionsausſchuß zur Einigung des Proletariats viel zen me reden gemacht. Wie der„Volksfreund“ mitteilt, 50 fit, ſich dabei um ein Unternehmen der Unabhängigen, ee de wirrung in die Reihen der ſozialdemokratiſchen Vac pfel N tragen. In Raſtatt, wo es nur Sozialdemokraten beſhen un, heit gibt, ſind Vertreter dieſes Aktionsausſchuſſes 1 oe a von denen ſich einer als Mehrheitsſozialiſt ausgal la aber zugeben mußte, daß er Unabhängiger iſt. rt% uf zn Schwetzingen, 7. Mai. Auf dem Spargehalerh Sonntag wurden die erſten Verkäufe gemacht. lauf 1 ift nur ein verſchwindend kleiner Teil Spargel m 5 Markt gekommen, die meiſten fanden bintenher ufer Preis von 3—4 M. für das Pfund Abſatz. Als K 7. 1 0 men auswärtige Händler in Frage. gen e z Zell a. H. 7. Mai. In einer Reihe von gen zun Schwarzwaldes iſt augenblicklich eine Bewegung Auch fn, Fremdenverkehr im Sommer d. J. im Gange. 1 1 au fanden ſchon Beſprechungen über dieſe Frage ſtat ene, einer Arbeiterverſammlung wurde die Forderung H Ni men, daß die bereits hier weilenden Fremden den Di laſſen müſſen und daß künftig keine Fremden me 1 hey nommen werden. N reach ann Donaueſchingen, 7. Mal. Welch großen Bee den Steuern die Fürſtliche Standesherrſchaft leistet, 1 f aus hervor, daß ſie im Jahre 1919 an Staatsſteuene un] bow Mark und an Umlagen an die Gemeinde Dona, 108 000 M. zahlt. Dazu kommen noch die Umlage he 17 1 den ungefähr 200 Gemeinden, in denen die Standes ett fed begütert iſt, und die ebenfalls ungefähr 250 000 M. 151% un Insgeſamt zahlt die Standesherrſchaft im Jaga glea N öffentlichen Abgaben rund 700 000 M. Dieſe Se den mitgeteilt, um die vielfach herrſchende irrige a e e die Standesberrichaft ſei ſteuerfrei, zu widerlegen dan frei iſt nur das Schloß. len bet *. Waldshut, 7. Mal. In Unter⸗ und Oberalg Waldshut) ſind Pockenerkrankungen feſtgeſtellt wo Ats namgen iſt eine Krankenſchweſter vermutlich an Pocken kankt und geſtorben. Die Behörden haben alle Vorſichts⸗ 50 nahmen getroffen. Ein Grund zur Beunruhigung liegt 6 1 her nicht vor. ro . Maienzeit. r seh Nach einem Winter voller Leid.— an Sorgen ſchwer und c lügen,— kam wiederum die Maienzeit— mit ihrem ein Na kenprangen!— Die Lüfte wehen wieder lind,— die voll, Aagtigallen ſchlagen,— und gläubig träumt das Menſchen⸗ 1 der g von beſſern künft'gen Tagen.—— Der holde Mai, „.* Wunder tut,— läßt alle Knoſpen ſpringen,— er wird Schul. offteuen Lebensmut— und neue Freuden bringen.— Man 3 die 5 auf ihn, man glaubt an ihn— im Volksmund, im Ka⸗ a der er,— drum hat er ſeinen Strang zu zieh'n— als hol⸗ 1 88 Segensſpender!—— Sonſt war der Mai der Inbegriff Fier Poeſie und Wonne.— jedoch ſeit uns das Unglück f def— ſcheint trüber uns die Sonne.— So nüchtern ſah u. übe Menſch noch nie— in goldne Frühlingstage,— denn 2 be. Aang alle Poeſie— geht heut die Magenfrage.—— Sonſt . man frei von Sorg und Müh'n:— Komm, lieber Mai, 1 0 chen mache— die Bäume grün und laſſe blüh'n— die Veil⸗ i zen dem Bache.— Doch heute ſchweigt der holde Sang, Ale ſchweigt die alte Leyer,— der Dichter zieht die Straß Mann— und hamſtert teure Eier.—— Heut ſagt der e onn im peſſ'ren Kleid— wie der im ſchlichten Kittel,— intel“ Inderſchöne Maienzeit— bring wieder Nahrungsmittel. o de recht aß uns der Mangel nicht mehr auälf.— daß wir uns oben, und erholen,— o bring uns Speck und bring uns Mebr e atzum Betrieb die Kohlen!—— Du holder Mai, laß grüß Bötig— zu heilen unſre Wunden,— glaub, daß es bitter einen ei,— laß unſer Volk geſunden.— Gib uns das Beſte, % iewobl ſe— dem Völkerbund beſchteden,— ſchütz Wilſons dieſer Nun bundsidee— und bring uns endlich Frieden!— i ann freu'n wir uns der ſchönen Zeit— im lichten Blüten⸗ eile und gen,— nach einem Winter, reich an Leid,— an Sorgen unf an Bangen.— Nun ſchreite, lieber Mal, einher— als „ Troſtbereiter— und mache deinem Namen Ehr— fes nnemond! Ernſt Heiter. Die Gemeindewahlen. went zen 5 Gemeindewahlbewegung kommt nunmehr im gan⸗ r del chunande allmählich in Fluß. Durch die ſpäte Verbffent⸗ lich, 7 35 neuen Wahlordnung iſt es allerdings unmög⸗ 3 un itt emelndewahlen, wie es das Geſetz wollte überal Re den die e. Maß durchzuführen. Der 18. und der 25. Mai wer⸗ bon!“ Cemei Fresmine ſein, an denen wohl im ganzen Lande die rdnel Der Aufrperſchaften neu gewählt werden. bar, leten 8 ufmarſch der Parteien vollzieht ſich in der erwar⸗ ie c nige Aue. Die Verhältniswahl, die jeder Gruppe die⸗ Stimme nzahl von Sitzen garantiert, auf die ſie nach ihrer Vet deiſten nzahl Anſpruch hat, bringt es mit ſich, daß in den grub 10 üllen jede der großen politiſchen Parteien ſelbſt⸗ Flite vorgeht. Das gilt insbeſondere für die größeren 1 vol In ür die meiſten der größeren Landgemeinden. gen ae s Städten wird auch die Unabhängige Sozialdemo⸗ ie aßen Hablvorſchlagsliſten einreichen. Man wird einiger⸗ u bebt gegeeſbannt ſein können, in wie weit ſich ihre Wähler⸗ dwi““ lung imenüber den Wahlen zur badiſchen Nationalverſamm⸗ ungen Aus Januar d. J. geändert hat. g wels teien einigen Gemeinden wird berichtet, daß ſich alle Par 8 8 e 8 r ä — . — — S . — . . — — 7 ö 8 — 8 Es auf eine 7 1 1 8 gemeinſame Vorſchlagsliſte geeinigt haben. Välmig de dabei die Zahl der zu vergebenden Sitze im Ver⸗ Lebrachte bei den politiſchen Wahlen im Jannar d. J. auf⸗ Arteung Stimmenziffern verteilt. Wo eine ſolche Ver⸗ nurſchlan uſtande kam, werden die Kandidaten auf einer ung findsliſte einfach als gewählt erklärt; eine Wahlband⸗ Er Selbst et demnach nicht ſtatt. ga deinnzerſtändlich iſt diefe Einigung nur eine Aus nahme⸗ keübt Werder Ob das Verfahren überhaupt praktiſch aus⸗ liatiſche den kann, ſteht noch dahin, da ſich die ſozialdemo⸗ len ausdandesparteileitung gegen derartige Kompromiß⸗ niobltam geſprochen hat. Im allgemeinen wird es zu einem Aa äßig getommen, fär den allerdings nur eine verhält⸗ Modabe der br kurze Zeit zur Verfügung ſteht. Es muß In dichtet politiſchen Parkeien ſein, dieſe Zeitſpanne nach bol den legzar Aufrüttelung der Wählerſchaft zu benützen. kelitiſche Glen Wochen hat ſich eine überaus bedanerliche ſchlang gez eichgültigkeit in weiten Kreiſen unſerer Bevöl⸗ Blechten Jeigt; ſie kam insbeſondere zum Ausdruck in der berfaſſung etetligung an der Volksabſtimmung über die bad. mas überm ieſe Gleichgültigkeit muß unter allen Umſtän⸗ Heinbewahlerden werden. Gerade die bevorſtehenden Ge⸗ derölkeruncn geben die erwünſchte Gelegenheit, um die eine emeindan ihre politiſchen Pflichten zu erinnern. Ob zelne Gade gut oder ſchlecht verwaltet iſt, das ſpürt jeder meindeeinwohner am eigenen Leibe und von der Gemeindeverwaltung merkt er auch dann dah Inlereſer den Dingen der großen Politik nicht das er, die Tie und Berſtändnis entgegen bringt. Es gilt Gemeindolerſchaft darauf hinzuwelſen. daß durch das ü, die lbewahlrecht, das keine Klaffeneinteilung mehr ber der Fllgemeinheit in weit höherem Maße als das Ein in der 1 war, die Gemeindeverwaltung zu beeinfluf⸗ „ gelne ic eziſt. Daraus aber ergibt ſich auch für jeden usete rade 8 Yflicht, ſein Gemeindewahlrecht auszuüben. ere G kommenden Monate und Jahre werden an Arbei den neue und ſchwere Aufgaben ſtellen. In Wiederaufbaus unſeres geſamten Staats⸗ krelel ein gut Stück Arbett zu Es iſt nötig, daß 1200 werden unſeres Volkes zum Mitſchaffen heran⸗ ſch nieden eh und daß daher jede cinkeitige Klaſſenpolitik eleltiuch alle T„Das aber wird nur möglich ſein, wenn keien igen eile unſerer Bevölkerung an den Wahlen Alan auf den grenn auf dieſem Wege alle politiſchen Par⸗ ngen. Vo Rathäuſern den ihnen gebührenden Einfluß al ihr ctem aber müſſen die Frauen, die jetzt zum inntwo emeindewahlrecht ausüben, ſich der großen für depoliti bewußt ſein, die auf ihnen ruht. Die Ge⸗ 2 8 8 ein beſonders dankbares Betätigungsfeld wahlen z Hoffen wir, daß ſie wie bereits bei den u alle Bae ihre politiſche Reife zeigen. hre Pflicht ähler die Bedeutung der Stunde erkennen landegen daß zz kun, werden auch die Gemeſndewahlen dazu Abi auch weite politiſche Entwicklung in unſerem Heimat⸗ ig weiter 1 92: 7 8 hun in den Bahnen eines geſunden und litts verläuft. 0 Drabtnachrichten. 5 feuer. Lage in München immer noch ernſt. liner keiten Aus Unterredungen mit führenden Per⸗ 5 dern äußerte ein Mitarbeiter des Ber⸗ Rache el daß die Lage zn München noch als ernſt Nun Durch di und ſchärfſte Aufmerkſamkeit notwendig Die gen eingetrel scheinbare Ruhe, die augenblicklich in hene Jegner 1 eten ſei, dürfe man ſich nicht känſchen laſſen. boszuſchlagen ten nur auf eine Gelegenheit, um aufs i 2 N ban uchen 5 Unſchuldige in München getötet. über den Nai. Die Erbitterung über den Geiſelmord N d einen w beimtͤckiſchen Widerſtand der Spartakiſten Füambend des erabſchenungswürdigen Verbrechen geführt Nag vigen per at fand entgegen den beſtehenden An⸗ lamm etwa 30 a8 Verſammlungsverbot eine Verſamm⸗ 5 mlu Perſonen im Norden der Stadt ſtatt. Die leſeemme urde dur f i es en urch Streiſpoſten aufgehoben, die een gegewaftet und in das Gefängnis geführt. In cher 1 9 Uhr abends eine Gruppe bewaffneter Soldaten en ein. Es kam zu einer Schießerei, bei . im Glauben, Spartakiſten vor ſich zu haben, 21 Perſonen töteten. Die Schuldigen wurden ver⸗ haftet. Die kriegsgerichtliche Unterſuchung iſt im Gange und liegt in der Hand der 2. Garde⸗Diviſion. Die Generale Oven und Möhl bedauern auf das lebhafteſte diefen Aus⸗ bruch entfeſſelter Leidenſchaft. Sie haben ſcharfen Befehl er⸗ laſſen, daß jeder Soldat, der eine unrechtmäßige Erſchießung vornimmt, als Mörder behandelt und erſchoſſen wird. An⸗ dererſeits iſt das Verbrechen ein erneuter Beweis dafür, daß ſo ſchwierige und verantwortungsvolle Aufgaben, wie ſie hier zu löſen ſind, nur eine durch eiſerne Disziplin ge⸗ feſtigte und feſt in der Hand ihrer Offiziere befindliche Truppe erfüllen kann. 5 Plünderungen von Lebensmitteln. Berlin, 7. Mai. In Tangermünde an der Elbe iſt es, wie dem Berliner„Lok.⸗Anz.“ aus Magdeburg berichtet wird, abermals zu Plünderungen von Lebensmitteln gekommen, die ſich im Beſitze der Heeres verwaltung befanden. In der vorigen Nacht wurde das Proviantlager von einer großen Menſchen menge geſtürmt. Es wurden über 700 Doſen Ho⸗ nig, 500 Sack Hafer ſowie große Mengen Zigarren und Rauchtabak geraubt. Von Stendal angerückte Huſaren ſind mit Hausſuchungen beſchäftigt. ſtößen iſt es bisher nicht gekommen. Von der Nationalverſammlung. Berlin, 7. Mai. Die Fraktionen der deutſchen National⸗ verſammlung in Weimar haben beſchloſſen, am Samstag den 18. Mai Fraktionsſitzungen in Berlin abzuhalten. Verkauf der Kais der Hamburg⸗Amerikalinie und des Nord⸗ deutſchen Lloyd. „Berlin, 7. Mai. Aus Newyork wird gemeldet: Die ame⸗ rikaniſche Regierung hat die Kais der Hamburg⸗Amerika⸗ linie in Hoboken für 2˙ Millionen Dollar gekauft. Die Kais des Norddeulſchen Llond in Hoboken werden demnächſt gleichfalls verkauft werden. Eine bolſchewiſtiſche Verſchwörung. W. T. B. Eſſeg, 7. Mal. Hier wurde eine bolſchewiſtiſche Verſchwörung entdeckt. Die Führer ſind verhaftet. Fran⸗ zöſiſches Militär hält die Stadt beſetzt. Die Verſchwörer planten, in den erſten Morgenſtunden die ſloweniſche Repu⸗ blik auszurufen. Agram und Belgrad ſollten dieſem Bei⸗ ſpiele folgen. Eine Volksmenge zog vor das Gefängnis und verlangte Freilaſſung der Verhafteten. Vorgeſtern wurde der Generalſtreik erklärt. Alle Geſchäfte ſind geſchloſſen. Mehrere ungariſche Agitatoren ſind gleichfalls verhaftet. Ruthenen und Polen. Tl. Wien, 7. Mai. Der ukrainiſche Miniſterpräſident n teilte dem Viererrat telegraphiſch mit, daß die Ruthenen infolge der polniſchen Drohungen, ganz Oſtgali⸗ zien in Beſitz zu nehmen, ihre dort gegen die Bolſchewiſten kämpfenden Truppen zurückgerufen haben. Dadurch würde die Ueberflutung Oſtgaliziens durch die bolſchewiſtiſchen Heere herbeigeführt werden. Die Finanzlage des Neichs. Die Mitteilungen des neuen Reichsfinanzminiſterk Dernburg über die Finanzlage des Reichs werden von der Preſſe lebhaft beſprochen. Sie geben ein Bild, das noch weſentlich ungünſtiger iſt, als es nach dem Bericht des früheren Miniſters Schiffer vom 15. Februar ds. Is. erſchien. Während Schiffer die geſamte durch den Krieg be⸗ dingte Reichsſchuld nach dem Stand vom 31. Januar einſchließlich der ſchwebenden Schulden auf rund 161 Milliarden Mk. bezifferte, gelangt Dernburg zu einer Kriegsbelaſtung von 185 Milliarden Mk. Die Reichs⸗ ſchuld iſt alſo inzwiſchen um faſt 25 Milliarden geſtiegen. In der Hauptſache durch die Begebung weiterer Schatz⸗ ſcheine, alſo durch Vermehrung der ſchwebenden Schulden, mit der eine entſprechende Vermehrung des Noten⸗ umlaufs Hand in Hand gegangen iſt. Die durch dieſe Schuld bedingte jährliche Belaſtung des Reichs haus⸗ halts beziffert Dernburg auf 17,4 Milliarden, während Schiffer im April ds. Is. noch hoffte, mit 14½ Mil⸗ liarden auskommen zu können. Jene 17,4 Milliarden ſtellen aber keineswegs die geſamte Zinſen⸗ und Til⸗ ungslaſt dar, die das deutſche Volk in den kommenden Jahren zu tragen hat. Ihr ſind vielmehr auch noch die Laſten der Einzelſtaaten und der Gemeinden hinzu⸗ zurechnen, die Dernburg auf rund 6 Milliarden ver⸗ anſchlagt, ſo daß ſich eine jährliche Geſamtbelaſtung von 23 Milliarden ergibt. Faßt man nur die auf Rechnun des Reichs gehende Belaſtung ins Auge, ſo iſt na Dernburg damit zu rechnen, daß noch 12 Milliarden durch Steuern aufzutreiben und zu de ken ſind. Im Mittel⸗ punkt des Finanzprogramms Dernburgs werden anſchei⸗ nend Vermögensabgabe und Reichseinkommenſteuer ſtehn in der Weiſe, daß bei den hohen Einkommen und Ver⸗ mögen die Steuern etwa 60 bis 70 v. H. wegnehmen werden. Er wies aber auch darauf hin, daß es unter den jetzigen Verhältniſſen ganz ausgeſchloſſen ſei, Kreiſe mit Einkommen von 5000 bis 6000 Mk. jährlich von der Reichseinkommenſteuer frei zu laſſen, daß vielmehr auch die große Maſſe der Bevölkerung in erheblichem Maße an der kommenden Steuerbelaſtung mitzutragen haben. Dernburg ſtreifte in ſeinen Ausführungen auch die Frage, ob es möglich ſein werde, eine Erleichterung des Reichshaushalts dadurch herbeizuführen, daß man Ab⸗ ſtriche an den Hauptausgaben, alſo insbeſondere an den Aufwendungen für Verzinſung und Tilgung der Kriegs⸗ anleihen, machte. Demgegenüber wies er darauf hin, daß die für die Verzinſung der Anleihen erhobenen Steu⸗ ern der Volkswirtſchaft wieder zufließen, während bei vielen Beſitzern der Kriegsanleihen die Zinſeneinnahme zur Beſtreitung des Lebensunterhalts gebraucht werde. Außerdem aber ſei die Kregsanleihe nötig zur Bl ſchaffung von Mitteln zur Auffüllung der geleerten Lager des Handels und der Induſtrie, a ſo zur Wiederingangſetzung unſerer wirtſchaftlichen Tätigkeit, ganz. davon, daß ſie zum erheblichen Teil als Unterlage zur Siche⸗ rung unſerer ſozialen Fürſorge dient. Lokales. — Der Goldbeſtand der Reichsbank beträgt noch 1,8 Milliarden(am Ende des Krieges etwa 2,3 Milliarden). — Die Einreiſe aus Bayern nach und durch Württemberg iſt bis auf weiteres nur Perſonen geſtattet, die mit einem von der zuſtändigen bayriſchen Polizeibe⸗ hörde ausgeſtellten beſonderen Reiſeausweis verſehen ſind. Keine Höchſtpreiſe für Ferkel. Die bad. Regierung iſt im Einvernehmen mit dem Ernährungs⸗ Zu ernſteren Zuſammen⸗ betrat des Landtags zu dem Entſchluß gekommen, don der Einführung von Höchſtpreiſen für Ferkel trotz der gegenwärtig beſtehenden Mißſtände Abſtand zu neh⸗ men. Mit den Höchſtpreiſen habe man anderwärts keine guten Erfahrungen gemacht und ſo bleibt nichts anderes übrig, als an der Verordnung vom 1. Juli v. J. über den Verkehr mit Einſtellſchweinen vorerſt ſeſtzu⸗ halten. Da dieſe im verfloſſenen Jahr eine Senkung der Ferkelpreiſe herbeigeführt haben, darf eine günſtige Wirkung von ihnen auch künftig erwartet werden. Wenn das nicht mehr der Fall ſein ſollte, ſo wird für ihre ſtrenge, Durchführung Sorge getragen. — Der amerikaniſche Speck wurde in Baden zunächſt auf die Städte Mannheim, Karlsruhe, Frei⸗ burg, Pforzheim und Heidelberg in der für das ganze Reich geltenden Kopfmenge von 125 Gramm verteilt. In nächſter Zeit werden vorausſichtlich alle ſtädtiſchen, ſowie diejenigen ländlichen Kommunalverbände Badens, die eine ſtarke Induſtriebevölkerung haben, in der ange⸗ gebenen Menge verſorgt werden können. Wenn neu⸗ lich die Zeitungen meldeten, daß in Stuttgart 450 Gramm auf den Kopf zur Verteilung kommen, ſo liegt das daran, daß die ganze Belieferung Württembergs der Stadt Stuttgart zugewieſen worden iſt. Uhr is ( Konſtanz, 7. Mai. Geſtern abend 7 ein weiterer Transport von ſchwerverwundeten Kriegern aus Frankreich hier eingetroffen. ö „) Von der Enz, 7. Mai.(Ertrunken.) Dan jährige Söhnchen des Zigarrenhändlers Pfälzer in Pforzheim fiel in die Enz. Die 14jährige Schweſter ſprang ins Waſſer, um das Kind zu retten. Von her⸗ beieilenden Perſonen konnte der Knabe lebend aus den Wellen gezogen werden, das Mädchen wurde aber von der Strömung mitgeriſſen und erkrank. — Verkehrseinſtellung. Am Sonntag, den 11 Mai, ruht wieder der Perſonenzugverkehr auf allen würte Bahnſtrecken. 5 — Gegen den Schleichhandel. Die Reichsregis rung hat eine neue Verordnung gegen den Schleichhandel vorbereitet. Danach werden den Polizeiorganen auf dem Lande Hilfskräfte beigegeben werden, um Kontrollie⸗ rungen, Beſtandsaufnahmen uſw. vorzunehmen, um ſo 1 Schleichhandel wirkſamer als bisher entgegenzu⸗ reten. znverne Bochrelt— Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen am Sonntag Herr Jakob Stuter und deſſen Ehefrau Marie geb. Gropp. Wir Gratulieren! Neran7mortlict Hir de Nepaffſor Na Nee NN— Eingeſandt. Unter dieſer Rubrick erſcheinenden Artikel übernehmen wir beine Verantwortung. Die Redaktion Schulbeginn und katholiſcher Kindergottesdienk. Die Angelegenheit mit dem Schulbeginn und katho⸗ liſchem Schülergottesdienſt iſt in einem zweiten Artikel in rein ſachlicher Art behandelt worden und es wäre anzu⸗ nehmen geweſen, daß damit ein Ende ſet. Dem war nicht ſo. Ein anderer Herr glaubte ſeine Autorität in die Wagſchale werfen zu muͤſſ en. Die von ihm in No. 104 ds. Bl. erſchienenen Ausführungen entbehren gar zu ſehr der Objektivität, ſte ſind faſt durchweg von einſeitigem Standpunkte aus erfolgt, ſoweit ſie nicht mit anderem ver⸗ flochten wurden, das nicht daher gehörte. Zunächſt von dem Schulbeginn von früher, der auf den Proteſt be⸗ rufener Inſtanz der kotholiſchen Kirche in Rückſicht auf dieſe erfolgt ſein ſoll! Der Beginn um 8 Uhr damals erfolgte durchaus nicht auf angeführten Pe oteſt hin, ſondern im Einvernehmen der Lehrerſchaft und Leitung der Schule. Die Einführung der neuen Zeit war gewiſſem Sinn etwas „Unnatürliches“; denn ſte eilt dem Laufe unſeres Tages⸗ geſtirns 1 bezw. ½ Stunden voraus und daher war es ganz unnatürlich, daß man den Schulanfang auf 8 Uhr feſtſetzte. Ja wirklich angenommen, die damals alte Regierung hätte ſich zu der angedeuteten abweichen⸗ den Anordnung in Rückſicht auf die katholiſche Kirche ver⸗ anlaßt geſehen, ſo wäre kelneswegs ein Reckt oder For⸗ derung derſelben gegenüber der Schule erwachſen. Es iſt dann die Frage aufgeworſen: Wer hit Rückſicht zu nehmen die Kirche oder Schule und in Verbindung damit von Befreiung des Werktagsgottesdienſtes geſprochen. Wer hat hierwegen überhaupt ein Wort verbrochen? Das Ab⸗ halten von Gottesdienſten, Meßopfern, Andachtsgottes⸗ dienſten, Seelenämtern bleiben Funktionen der katholiſchen Kirche. Jede religiöſe Gemeinſchaft, aber auch jede, kann innerhalb„hres Kreiſes“ ſich nach Willen de⸗ wegen, natürlich ohne andere zu berühren oder in dieſe einzulaufen; denn keine hat ein Vorzugsrecht gegenüber einer andern. Die Anſpielung„prakt. Betätigung der Religion“ laſſen wir als nicht hlerhergehoͤrend, unberührt, obwohl es richtig iſt, daß dieſelbe außerhalb der 4 Nirchen⸗ mauern, im Leben nämlich, ſich zu zeigen hat. Ebenſo⸗ wenig ſoll hier unterſucht werden, was wicht'ger iſt: relig. Erziehung oder Schulunterricht, weil wit„Seim⸗ mungsmache“ abhold ſind. So niel iſt gewiß: Kirche und Schule haben ſich zu ergänzen! Nach Herausreche ung der reſtierenden 1½ ſtündigen Mittagspauſe bei Beginn des Unterrichts um ½8 Uhr kommt man zu dem Ergebnis: „Dann erſt kann von einem Entgegenkommen geredet werden und ſich die Liebe zu den Kindern praktiſch offen⸗ baren“. Verſtändigung und Entgegenkommen ſucht man, das iſt da ja ganz ſelbſtverſtändlich und natürlich, auf der anderen Seite— der Schule! Die Kirche hat das nicht noͤtig; ſie hat das Recht mit derartigem Anſinnen an andere heranzutreten. Ja, doch nur bis zu einem leicht erkennuntlichen Grade und Maße, nie aber einer „Allgemeinheit“ gegenüber 5 Damit ſei nun die Diskuſſtion für uns beendet, well weiter geführt, ſte nicht mehr in die ſem engen Rahmen geſch hen könnt“ und nebenbei bemerkt, dies nicht der Ort iſt, derartige Fragen zu erledigen. 5 i r Amtliche Bekanntmachungen Die Hundstaxe betr. Gemäß des Geſetzes vom 4. Mai 1896, die Hundstaxe betr.,§ 2 der e hierzu vom 5. Mal 1896(Ges. u. V. O. Bl. Seite 74 ff) bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Zeit vom 1. bis 15. Juni ds. Js., die Anmeldung der Dunde und die Entrichtung der Hundstaxe für das Taxjahr 1. Juni 1919 bis 31. Mai 1920 zu erfolgen hat. Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunkt über 6 Wochen alte Hund. 8 Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termine bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in in Beſitz genommen oder in die Gemeinde einge⸗ bracht worden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſizerlangung beziehungsweiſe der Einbringung, Hunde, welche erſt nach dem Anueldetermin das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden. Eine Anmeldung iſt jedoch nicht erforderlich. wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni, beziehungsweiſe vor Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Abſatzes wieder aufgegeben wurde. Das gleiche gilt, wenn der Zund an die Stelle eines anderen don demſelben Beſitzer in der gleichen Gemeinde im laufenden Taxjahr ſchon vertaxten Hunden tritt. Bei dei Anmeldung iſt zugleich die Taxe zu entrichten. Das Mitbringen der Hunde hierzu iſt nicht erforderlich. Die Taxe, welche von dem Beſitzer zu bezahlen 1 beträgt für das Taxfahr ſchon 1. Juni bis 31. ai laufenden Jahres(Taxjahr), 2) In der Stadt Mannheim und Vororten 24 M, b) In— Gemeinden Ladenburg urd Seckenheim 16 3 e) In der Gemeinde Schriesheim 12 M, ch In den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks Hat der Beſitzer in keiner Gemeinde des Volks⸗ ſtaates Baden einen dauernden Aufenthalt, ſo be⸗ trägt die Taxe 8 M. Für Hunde die im Beſitz des Deuſchen Reiches oder eines Bundesſtaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Der Beſitzer hat hinſichtlich der Taxe den Rück⸗ griff auf den Eigentümer. Die Anmeldung des Hundes und die Bezah⸗ lung der Taxe hat durch den Beſitzer ſelbſt oder einem Stellvertreter desſelben perſönlich und münd⸗ lich dei der Steuereinnehmerei am Ort des Wohn⸗ ſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers „durch den Hundebeſitzer“ ohne dauernden Aufent⸗ haltsort am Ort des vorübergehenden Aufenthalt zu erfolgen. Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derfenigen Semeinde an⸗ melden, zu welcher die abgefonderte Gemarkung in ſteuerlicher Biziehung zugeteilt iſt. Die Steuereinnehmerei erteilt für jeden ver⸗ taxten Hund jeine beſondere Quittung und führt über die Anmeldungen ein Verzeichnis, welches am 10. Juni abgeſchloſſen wird. Wer die rechtzeitige Anmeldung eines Hundes unterlätzt, hat neben der Taxe den doppelten Be⸗ trag derſelben als Strafe zu entrichten. e Bermag der Angezeigle jedoch nachzuweiſen, daß die rechtzeitige Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann eine Strafe bis zum einfachen Betrag der Taxe erkannt worden. Hunde, für welche die Taxe nicht rechtzeitig be⸗ zahlt wird, können eingezogen werden. Die Bürgermeiſterämter und Stabhaltereien werden beauftragt, die Verkündung am Rathaus anzuſchlagen und in ortsublicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu laſſen. Auf Grund der gemäß 8 1 der Vollzugsord⸗ nung vom 4 Mai 1916 aufzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmel⸗ dung und Tarbezahlung zu führenden Verzeich⸗ niſſes, ſowie ihrer etwaigen ſpaleſten Kenntnig haben die Bürgermeiſterämter päteſtens bis zum 1. Juli ds. Js. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht angemeldet wurden. Mannheim, den 2. Mai 1919, Hezi-ksamf— ali: zidirektisn Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Auſtellung der Vörmögens⸗ verze ichniſſe betr. Nach einer neu ergangenen Verfügung der Zoll⸗ und Steuerdirektion brauchen die Vermögensſteuerpflichtigen, deren Geſamtver⸗ mögen unter 10 000 M. beträgt, ein Ver⸗ mögens verzeichnis nicht anfzuftellen. Seckenheim, den 8. Mai 1919. Bürgermeiſteramt. J V Hörner Arbeitspergebung. Die Ausführung von Pflaße;⸗ ur beiten betr. Wir ve grden die Herſtellung von Pflaſter arbelien im Wege öffentlichen Angebots. Angetoſe auf einen Quadratmeter Neu⸗ oder Um pflaſterung ſowie auf Ausbeſſerungs ⸗ arbeiten ſino bis ſpäteſtens Dien ine, den 20. Mai d. Js. vormittags 11 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen bei uns Schmitt. einzureichen. Seckenheim, den 8 Mai 1919. Gemeinderat: J. V. Hörner. Koch. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 ah⸗ zuholen iſt ein Geldſchein, eine Kette und ein Schirm. Seckenheim, den 7. Mai 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Trauer-Papiere Lebensmiffelamt. Butter- Ausgabe. An die Fettbezugs berechtigten. Am Samstag, den 11. Mai vormittags von 8 bis 12 Uhr erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vorlage des Fleiſchausweiſes Buttet pro Kopf der Haushaltung ½ Pfund zum Preiſe von 38.68 Mk. pro Pfund, Nr. 833 bis 2300. Nr. 833 bis 1200 von 8 bis 9 Uhr Nr. 1201 bis 1600 von 9 bis 10 Uhr Nr. 1601 bis 2000 von 19 bis 11 Uhr Nr. 2001 bis 2300 von 11 bis 12 Uhr Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 36 gültig. Die Bewohner der Hochſtätt, der Steinzeug und des Eichwalds bei den Handlungen Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 9. Mai 1919. Lebensmittelamt. Zucht⸗ und Nutzvieh betr. Aufgrund des§ 12 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 23. Juli 1917 betr. Regelung der Fleiſchverſorgung in der für Grnährungsweſen vom 19. Februar 1919 (Geſeß⸗ und Verordnungsblatt Seite 46/47 und mit Ermächtigung der Fleiſchverſorgungs⸗ ſtelle in Karlsruhe wird hiermit der Ankauf oder ſonſtige Erwerb von Rindvleh(einſchl. Kälber) ſowie von Schafen zu Zucht- oder Nutzzwecken, zwecks Verbringung der Tiere außerhalb unſeres Bezirks, mit ſofortiger Wirkung geſperrt. Nachſicht von dieſem Aus⸗ fuhrverbot wird nur in geeigneten Einzel⸗ fällen unter den im§ 12 Abf. 1 bis 5 de: Verordnung vom 19. 2. 1919 bezeichneten Voraus ſetzungen von uns ausnahmsweiſe ge⸗ ſtattet. Aufgrund der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 über die Errichtung der Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungs⸗ tegelung in der Faſſung vom 4. November 1915(Reichsgeſetzblatt S. 607 und 728) werden ferner die ſoeben genannten Verkehrs⸗ beſchränkungen auch auf den Ankauf und die Ausfuhr von weiblichen Ziegen und Zicklein zu Nutg⸗ und Zuchtzwecken ausgedehnt. Hin⸗ ſichtlich des Ankaufs und Verkaufs von weib⸗ lichen Ziegen zur Schlachtung wird auf das beſie hende Verbot(Verordnung des Miniſteriums des Janern vom 6. November 1916 Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 309) mit dem Anfügen hingewieſen, daß Ausnahmen von dieſen Verbot gemäߧ 2 der Verordnung vom 12. 2. 16.(Geſetz- und Verordnungsblatt Seite 22) nur von dem Bezirksamte zuge⸗ laſſen worden können. Anträge ſind daher dorthin einzureichen. Zuwiderhandlungen gegen Anordnungen werden beſtraft. Mannheim, den 18. März 1919. Der Rommunalverband mannbeim⸗Land. vorſtehende Vorſtehendes bringen wir wiederholt zu⸗ allgem⸗inen Kenntnis. g Seckenheim, den 7. Mai 1919. Debensmittelamt. Geschäftsempfehlung. Der Einwohnerschaft Seckenheims und Umgebung zur gefl. Nachricht, dass ich die Weinkellerei des Herrn G. J. Seitz Hauptstrasse Nr. 80 seid J. ds. Mts. gepachtet habe. Es wird mein Bestreben sein meine Kundschaft mit nur reelen Weinen auf- Zuwarten. Hochachtungsvoll: S. Schröder, Weinkandlung Wilhelmstrasse 8, Telefon 4. Wein-Angebot. 2 Moselwein beste Lage per Ltr. 9.— Mk. Oberhardter Weisswein 1917 er per Ltr. 9.— Mk. Kaiserstühler Weisswein 1918 er per Ltr. 8.50 Mk. Ungsteiner Rotweine 191 er per Ltr. 9.50 Mk. Ungsteiner Rotweine 1918 er per Ltr. 9.— Mk. Flasehenweine: Forster Schnepfenpflug per Fl. ohne Glas 10.— Mk. Deidesheimer Petershöhle per Fl. ohne Glas 12.— Mk. Rotwein Vöslauer per Fl. ohne Glas 10.— Mk. Spanischer Rotwein Valentiaux per Fl. ohne Glas 9.— Mk. MWejnhandlung Schröder, Ungarischer Städtische Sparkasse Mannheim unter Garuntie der Stadtgemeinde Mannheim Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch ini stets vorrätig in der Exped. ds. Blattes. auf Postscheckkonto 629. Ludwigshafen a. fh. 3. Faſſung der Verordnung des Miniſterinms schlafen ist. 5 Todes. Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, Onkel und Schwager Herr. Friedrich Wilhelm Schröder nach kurzem Krankenlager heute Vormittag 11 Uhr sanft in Gott ent- Seskenbeim, den 9. Mai 1919. 1 In tiefem Schmerze:* Frau Maria Schröder, geb. Best. N Hildegard Schröder. Kurt Schröder. Helene Schröder. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 4 Uhr vom Trauer- hause Hauptstrasse 207 aus statt. 1 NB. Von Beileldsbesuchen bitte man abzusehen. N 1 1 0 las iſt Edwiga? Edwiga ist der neueste Reparatut⸗Strumpf! und Flor wird wie 2 77 70 durch eee Keine Zerrissenen Sirümpie mehr. rissene Strumpf aus Wolle, Banmwalle, Seide dus 3 paur zerriſſene ölrümnſe 2 Paar ölrümpfe Solen 1 die patentamtlich geſchützte Menkeit„Edwiga“ D. R. G. M. No. 682229. ö Uebernahme alle Slrümale ung docten Zum Auelxunen Annahmeſtelle und nähere Auskunft MWieser-AIli i Foo Jeder Zer- nen hergestellt. Folke Joſchästseröfnung und Emmfohlung. Der til. Emwohnenrſchaft von Secken heim zur gefäll gen Kenntnis, doß ich eine Bau- und Mödelschreinereſ eröffnet habe. Es wird mein Beftreben ſein, alle in mein Fach einſchlagende Arbeiten prompt und billig auszuführen. Achtungsvoll Gg. Heidenreich, gas u Mübelſchreinerti MWörtftraße 27. Seckenheim. — Honnt g den 11. Mai, morgens ½7 Uhr hat geſanmte Maanſchaft zu einen 2 Aeburig 3 auszurücken. Wer fehlt wied nach 8 10 un⸗ ſerer Satzungen rückſichtslos beſtralt. Anzug, Helm, 2. Rock, Gurt und Diilch⸗ hoſen. Des gor mando: L. Ru olph. Herb„ Hündefnör' dedkenbelm. Diejenigen Muglieder die am Honntag, den 11. Mai ein Mannheim an der Fibu für Hunden aller Rassen tetln hmen und ausſtellen, werden gebeten um 10 Nhr in der Wir tſchaft„zur Kapelle“ am Sonntag früß ſich zu ſammeln. Abmarſch 1015 nach Neckarau⸗Fab⸗ikſtation Wirtſchaft und Gartenhalle„zur Hoffnung“. Auch iſt es für die Mitglieder die nicht ausſtellen, von großer Wichtigkeit ſich daran zu beteiligen. Abmarſch iſt beſtimmt 1016 Fonntag früh. Der Vocſtand. Badischer Bauernbund Ortsgruppe Seckenheim. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß mit Mannheim keine Kartoffeln mehr umgetauſcht werden können. Die bereits umgetauſchten können noch im Laufe dieſer Woche abgeholt werden. Der Vorſtand. be b. an de 10 8 Tußball-Geſellſchaft ecken 1898.. Morgen Abend ½9 Ahr 0 Spieſef.Hersammlund 0 der 1. und 2. Mannſchaft. 0 r 1. und an 3 5 en 5 Sammel⸗Anzeige n, ua aut für sutiglirder der Landw. 05 Perkanfsgtusſſenſgat Morgen Samstag von 8 ub 5 halten diejenige Mitglieder Saatms n in der Liſte für Saatkarten eingetrah 7 von dem beſtelten Quantum. 7 Ry pskuchen, G flüg⸗ weichfurt ee ſauenfutter, Gelbrübenſchrot, b Maſchinenöl, Wagenfett, Stiefel un 6 Bü ſten und Beſen, Nährtemee en Kainit, Kaliſalz, Düngergips, Rea le go ſind im Lager vorrätig. Der Wirts cha ſofort oder ſpäter zu verbs Nüheres Brauerei e ö Most- Ans al Zur Bereitung von 50 100 und 150 Lite obstmosfer s Fr. Wagner's Ns Inh. 5 Höllsti Entlaufen 211% f 11 gelber Dacelhund perloren von ich“ /../.. „j ͤĩ ͤ Abzugeben bei b. lach bis 1 Frau Fadtelderger Aozuge 5 5 Hauptſtraße 120. Sha d, Fried