—— * * 2 8 8 a Reit ſah d fimtsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, Zwesheim, lleckorhausen und Edingen. —ꝛ— F... 19. Jahrg. 1 Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Freitag, den 13. Juni 1919. Junſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 134 2 . Tägesſchau. Ndos geſamte Reichs kabinett iſt nach Weimar Abergeſiedelt edeueſche Delegation in Verſailles wird ſich ſofort nach um make der Friedens bedingungen nach Weimar begeben, t der Regierung die Entſcheidung zu treffen. erbign Frankfurter Arbeiterrat beſchloß aus Aulaß der Be⸗ werelſtet of Luxemburgs für heute einen 24ſtündigen Ge⸗ wulf der Konferenz der engliſchen Transportarbeiter Fler Zech Verwerfung eines gegenteiligen Autrags Ha⸗ die ze Wilſons mit 218 000 gegen 72 000 Stimmen beſchloſſen, Riernniſchen Trans portarbeiter zum Wiedereintritt in den ationalen Transportarbeiterverband aufzufordern wat einer außerordeutlichen Sitzung des Pariſer Gewerk⸗ wurde artells der Bergarbeiter, Metall⸗ und Bauarbeiter letzige er Generalſtreik auf 15. Juni beſchloſſen, wenn der Streik nicht zugunſten der Arbeiterſchaft ende. 8 der einer„Secolo“⸗Meldung aus London hat der Rück⸗ zöſt Verbündeten von der Murmanküſte begonnen. Die achifeiſchen und amerikaniſchen Truppen ſind bereits ein⸗ e. Toulouſe durchzogen 3 Jufanterie⸗Regimenter unter mb bien auf Rußland und Pfuirufen gegen Clemencean nirg end Krieg durch die Straßen und erklärten, ſie würden s in der Welt gegen die Revolution kämpfen. 85 Polen mäniſchen Truppen ſind im Einverſtändnis mit 1 in Lemberg einmarſchiert, die Truppen ſtehen vor f 8 kam. eitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) Shiilde Ferneich u parterr babe ement Sn d a 0 ie Arbeiter aller großen Fabriken im De⸗ ſorſchtet 0 eine et Loire den Streik erklärt.„Humanite“ wider 50 über die Zunahme des Streiks im Süden, be⸗ weilten pe den Hafenſtädten. Nach letzteren mußten Kolo⸗ läden, n zur Aufrechterhaltung der Ordnung entſandt unde ſind die franzöſiſchen Regimenter nicht mehr zuver⸗ Vkriegg Nehrere Aufrührer wurden bereits verhaftet gerichtlich abgeurteilt. Der Bolſchewismus in Frankreich. ukrej f 3 3 iſti ch, oder vorſichtiger geſagt, Paris, einer bol⸗ Ja wielſe Bewegung entgegenſieht, ganz ähnlich derjeni⸗ tungen be Deutſchland noch kaum überwunden hat. Die den Teil ichten unter anderem daß Banden, die zum der on einged aus Ausländern beſtehen, in verſchiedene Fa⸗ zn Arbeit ebrungen ſind. um die Arbeiter zur Niederlegung werseſtören zwingen. Sie drohten meiſtens die Betriebe 12 Unte Wenn ihrer Aufforderung nicht Folge geleiſtet er den Banden befinden ſich viele Anbländer. N D i n. de Verlei. Achtſtundentag⸗Problem in Frankreich. 0 Juni. Pariſer Abendblätter melden, daß „ Sar[ofgkognorlage auf Einführung des Achtſtundentages in den Bergwerken vom 16. Junk an mit großer Stimmenmehrheit annahm. Als die Kammer die Vorlage en bloc annehmen wollte, erklärte Loucheur, daß, da die Ein⸗ und Ausfahrt und die Mittagspauſe ein⸗ begriffen ſeien, die tatſächliche Arbeitszeit etwa 7 Stunden und 25 Minuten betrage und in der Förderung ein unge⸗ heurer Ausfall entſtehen würde. Die Rrgierung ſei nicht in der Lage, die Vorlage anzunehmen und bitte, die Vorlage an den Ausſchuß zurückzuverweiſen und eine zweite Leſung vornehmen zu laſſen. Nach längerer Debatte, in der ſozia⸗ liſtiſche Deputierte und der Vorſitzende des zuſtändigen Aus⸗ ſchuſſes den Antrag Loucheur bekämpften, beſchloß die Kam⸗ mer mit 351 gegen 133 Stimmen für morgen eine zweite Leſung anzuſetzen. Die politiſche Seite der franzöſiſchen Streikbewegung. W. T. B. Amſterdam, 11. Juni. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent des ſozialiſtiſchen„Daily Herald“ ſchreibt in einer De⸗ peſche über die Streikbewegung in Frankreich, man dürſe nicht vergeſſen, daß in Mailand vor einigen Tagen Arbeiter⸗ führer aus England, Frankreich und Italien zuſammen⸗ gekommen wären und beſchloſſen hätten, wenn die Menge der Arbeiter zuſtimme, einen Generalſtreik von ein oder zwei Tagen in allen drei Ländern als Proteſt gegen die Intervention der Alliierten in Rußland auszurufen. Es wird beabſichtigt, in einer Woche oder in 10 Tagen eine zweite Verſammlugn in Paris abzuhalten, in der definitive Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen. Eines der Ziele der jetzt ſtreikenden franzöſiſchen Metallarbeiter ſei die Revidierung der Friedensbedingungen in der Weiſe, daß ſie mit den 14 Punkten Wilſons in Einklang gebracht werden könnten. In der Provinz ſeien die vpolitiſchen Schwierigkeiten offen⸗ bar noch viel größer. Die Streiklage in Italien. Bern, 12. Juni. In Italien hat trotz aller Zugeſtänd⸗ niſſe der Lehrerſtreik eingeſetzt, In Savona und Luma tre⸗ ten die Telegraphenangeſtellten in den Ausſtand. Der Be⸗ wegung haben ſich auch die höheren Beamten angeſchloſſen. Der Generalſtreik iſt nicht mehr fern. Beſonders ernſt iſt die Lage in Padua, von wo infolge der Unterdrückung durch die Zenſur alle Nachrichten ausbleiben. In Mailand ſtrei⸗ ken ſämtliche Metallarbeiter. In Neapel dauert der Streik an. Es kam zu ernſtlichen Zwiſchenfällen zwiſchen Arbeits⸗ willigen und Streikenden. Generalſtreik in Ligurien. Mailand, 11. Juni. In der Arbeitskammer von Genua haben die Delegierten der Sozialiſten und der Republikani⸗ ſchen Partei, ſowie der wirtſchaftlichen Verbände für die Bekämpfung der Teuerung auf Dienstag den 10. Juni als Proteſt gegen die Teuerung den Generalſtreik beſchloſſen. Er ſoll ſich über ganz Ligurien ausdehnen und in allen Städten werden Volksverſammlungen für die nächſten Tage angekündigt. Aus dem Lager der Entente. Militäriſche Revolten in Fraukreich. W. T. B. Baſel, 11. Juni.„Chicago Tribune“ deutet in einem Pariſer Telegramm an, daß außer militäriſchen Re⸗ volten in Toulouſe und einigen franzöſiſchen Garniſonen auch Zwiſchenfälle und Meutereien innerhalb der franzö⸗ ſiſchen Marine ſich ereignet haben. f W. T. B. Bern, 11. Juni. Ueber die Meuterei des fran⸗ zöſiſchen Infanterie⸗Regiments in Toulouſe erfährt das „Berner Tageblatt“ von durchaus zuverläſſiger Seite, daß es ſich um das in Toulouſe ſtehende Infanterie⸗Regiment Nr. 293 gehandelt hat, das mit roten Fahnen die Straßen durchzog unter den Rufen:„Nieder mit Clemenceau“, —— „Nieder mit dem Kriege“ und das ſich weigerte, weiter Kriegsdienſt zu tun. Ein anderes Infanterie⸗Regiment, dem von dem Oberkommando die Entwaffnung der Meu⸗ terer befohlen worden war, weigerte ſich, dem Befehl nach⸗ zukommen, ſo daß zur Unterdrückung der Meuterei die rei⸗ tenden Jäger von Montauban herbeigerufen werden muß⸗ ten. 5 Heimliche Miniſterkriſe in Italien. Lugano, 11. Juni. Trotzdem die italieniſche Preſſe über die Vorgänge im Kabinett nur dunkle Andeutungen macht, läßt ſich aus den Meldungen, die ſie über die Haltung der führenden Politiker bringt, erkennen, daß Italien bereits mitten in einer Miniſterkriſe ſteht. Orlando iſt mit ſeinem Vertrauensmann Colomiſo an die franzöſiſche Grenze ge⸗ reiſt, um Beſprechungen über den Nachfolger Creſpis, die Wiedereinberufung der Kammer und die Feſtſetzung des Termines für die Neuwahlen abzuhalten. Räterepublik Slowakei. T.U. Von der Schweizer Grenze 11. Juni. Wie die„Züricher Poſt“ berichtet, wurde beim Rückzug der ge⸗ ſchlagenen tſchechiſchen Truppen die Räterepublif der Slo⸗ wakei ausgerufen.— Aus Preßburg wird die Verhängung des verſchärften Belagerungszuſtandes über die geſamte e e und die Einführung der Vorzenſur ver⸗ det. Ru mäniſche Offenſive gegen ungariſche Bolſchewiſten. W. T. B. Baſel, 11. Juni. Die„Daily Mail“ meldet aus Belgrad: Die Rumänen haben die Offenſive gegen die ungariſchen Bolſchewiſten wieder aufgenommen. Deutſchland und der Friede. Warum Deutſchland in den Völkerbund ſoll. W. T. B. Rotterdam, 12. Juni Nach einer Meldung des „Aſſoziated Preß“ ſind die Alliierten der Anſicht, Deutſchland müſſe in den Völkerbund aufgenommen werden, um zu ver⸗ hindern, daß unter ſeiner Führung ein Konkurrenzvölker⸗ bund gegründet werde oder eine Vereinigung zwiſchen Deutſchland und Rußland zuſtande komme. Nach der„New⸗ zork Sun“ hat ſich Clemenceau allein geweigert, für die Aufnahme Deutſchlands zu ſtimmen. Volksabſtimmung in Oberſchleſten und Poſen. a T. U. Amſterdam, 11. Juni.„Handelsblad“ meldet vom 3. Juni aus London:„Daily Telegraph“ vernimmt aus maßgebender Quelle, daß ſich der Pariſer„Rat der Vier“ in einer neuerlichen Beſprechung über die polniſchen Fra⸗ zen beſprochen und beſchloſſen hat, daß eine Volksabſtim⸗ mung in den dortigen Gebieten in Oberſchleſien und Oſt⸗ preußen abgehalten werden ſoll. Dieſer Schluß ſteht nicht im Gegenſatz zu den Beſtimmungen des Deutſchland ange⸗ botenen Friedens vertrages. Zum ſozialdemokratiſchen Parteitag. a T. U. Weimar, 11. Juni. Die erſte große politiſche Ta⸗ gung der Sozialdemokratie nahm heute im Sitzungsſaale der Nationalverſammlung ihren ie Sie wurde mit einer Rede des Abgeoroͤneten Hermann Müller eröffnet, in der dieſer zu den brennenden Fragen der inneren und äuße⸗ ren Politik unter ſozialdemokratiſchen Geſichtspunkten Stel⸗ lung nahm. In der Hauptſache wurden geſchäftliche Vor⸗ arbeiten erledigt. Die eigentliche Tagungsordnung beginnt erſt heute mit einem längeren Referat von Wels, der zu⸗ nächſt über die Tätigkeit des Parteivorſtandes ſeit dem Würzburger Parteitag Bericht erſtatten und zu den vorlie⸗ genden 192 Anträgen Stellung nehmen wird, in denen die innere Gärung, die die Partei erfaßt hat, zum Ausdruck ge⸗ bracht wird. Es wird mit lebhaften Auseinanderſetzungen, die ſich insbeſondere auf die Tätiakeit des Reſchswehrmini⸗ * Die weiße Frau. n vom Lauenſtein von Anny Wothe. .(Nachdruck verboten.) Ein Roma mer 5. kaniſches Copyrigbt 1012 by ihres G blendende Arm im Sonnenlicht, als ſie, weithin be“ Der Beide deutend, verloren anhub zu reden: gelßem Pfeus zog über Berge und Wald. Auf milch⸗ und e ſah ich ihn reiten, Roſenkränze im Gold⸗ ben latternde Bänder an der Schulter. Iſt er Holm nl erſchienen, Herr Doktor?“ an wahr roch ein Schauer über den Leib. War die de erfolg. Hatte der Mann vorhin, der ſie im 5 15 olgte, doch recht, wenn er behauptete, ſie ſei dete bun Freunde Holms Gedanken ahnen, denn er warf aft, wie Seinen beruhigenden Blick zu und ſagte ganz haarigen tele d eie der ſüber di Baub dias dete 8 Le Sein Zauberſtab löſte Lebens Weh und Leid.“ ie,„Kart wie der Far 5 1 Naubeaeinta ferne Klang der Glocken“, murmelte mich jemand heute genannt. J . r 8 es“, wandte ſie 15 an Holm, der no 15 gslos ſtand und der ſchönen Frau ins Ge⸗ 8 1 rarinta naunte mich einſt die Mutter. 8 0 fuhr ſie fort, mit der ſchlanken Hand — leicht über das blauſchwarze Haar gleitend,„und ich hatte es vergeſſen. Iſt das Ihr Freund, Herr Doktor, von Anny Wothe, Leipzig. 6 Di a Lerne hub langſam die weiße Hand aus dem offenen, ewandes. Wie köſtlicher Marmor leuch⸗ dem Sie nur erzählt?“ fragte ſie jetzt Peter Jürgens. „Es iſt ſo, Gnädigſte. Erlauben Sie mir, Innen hier meinen Freund, den berühmten Maler Holm Rende⸗ fähr, deſſen Bilder Sie ſo oft bewundern, vorzuſtellen.“ Karinta nickte. „Drüben über dem weiten Meer, an den blauen Fjor⸗ den der Heimat habe ich ein Bild von Ihnen, Herr Rende⸗ fähr. Es hängt über meinem Traumwinkel, und oft in einſamen, verzweifelten Stunden, wenn ich ganz zuſam⸗ menzubrechen drohte, hat es mir Kraft gegeben.„Wilde Waſſer“ nennt es ſich. Es zeigt einen unſerer dämmrigen Fjorde mit ſeinen ſtürzenden Gießbächen und ſeiuen wild aufziſchenden Wellen. Und darüber in dem grellen Auf⸗ ruhr der Elemente, die tobend und ſchauernd zuziſchen den hohen Felswänden raſen, am fernen Horizonk leuchtend und tröſtend die Sonne. Faſt meine ich, Sie müßten ein Norweger ſein, ſo verſtändnisinnig habet Sie unſer 3 75 mit ſeiner Schönheit in innerſter Seele, erfaßt. Iſt es ſo?“ „Nein, ich bin Rheinländer, gnädige Frau, lebe aber in Berlin. Jedoch zur Zeit der Sonnenwende, dann zieht es mich nach Norden, die Mitternachtsſonne zu grüßen und den Zauber ihrer dämmernden Nächte zu trinken. Das hat mich vertraut gemacht mit Ihren Bergen, Ihren Fiorden und Ihrem weiten Meere, das ich ebenſo liebe, wie Ihre ſtolzen, ſchönen Frauen und Ihre ernſten, ſtil⸗ len, verſchloſſenen Männer mit den klaren, blauen Augen, die immer ſehnſüchtig über die Heimat kzinausſchweiſen, als ſuchten ſie das Glück in der dämmerriden Ferne.“ Ein Lächeln huſchte über das Antlitz der blaſſen. Frau, der die letzten Glutblicke der Son ne jetzt Roſen auf die zarten Wangen zauberten. 4 —. ————— „Sie ſprechen gut, mein Herr. Sie malen auch mit Worten. Auch Ihr Freund, Herr Dr. Jürgens, verſteht E 8, ich lauſche ihm ſo gern, wenn er des Abends im Burg hof Märchen erzählt.“ den Worten der 0 1 Frau. Peter Jürgens errötete wie ein junges Mädchen bei Baſtei des Abends 4 Sie mußte alſo hier oben auf der geweilt oder aus ihren Fenſtern, die nach dem Burghof 5 gingen, hinabgelauſcht haben, wenn er unter dem zittern⸗ den Gezweig der Trauerweiden ſeine Märchen beim Mon⸗ denſchein erzählte. Ein Glücksgefühl ohne gleichen wallte in ſeiner Bruſt empor, und er wollte ſoeben dankbar nach Karintas Hand haſchen, da klang der ſchwere Tritt eines Mannes vor der ſchmalen Steinſtiege, die von der Baſtei direkt in den Burghof führte, herauf, und ein keuchender Atem kam nähe: und näher. 5 8 Ein Zittern lief durch Karintas Geſtalt, und ihre dunklen Augen irrten verängſtigt umher. Jetzt tauchte der kahlgeſchorene Kopf des Näherkom⸗ menden auf, und ein lauter Zuruf traf das Ohr der Lauſchenden. N 8 „Geh' ins Haus, Karen“, rief die Stimme noch ein⸗ mal hart,„die Abendluft ſchadet dir.“ In demſelben Augenblick ſtand Profeſſor v. Rittberg, ein etwas höhniſches Lächeln auf den bartloſen Lippen, vor den beiden Männern und vor der erſchreckten Frau. In ſeinen kalten, grauen Augen flackerte ein eigenes Licht, als er mit einer herriſchen Handbewegung Karinta bedeutete, ſich zu entfernen.. 5 Die weiße ſchlanke Frau neigte ſtill den dunkelhaari⸗ gen Kopf und ſchritt, ohne die beiden Männer zu grü⸗ ßen, mit geſenkten Augen die ſteile Treppe hinan, die zu ihrer Wohnung im Torwarthäuschen führte. (Fortſetzung folgt.) E il 3 8 1* I Na* 5 2 ———-— . * W d tg An ee eee ä ſie an 3 Noske und des preußiſchen Miniſters des Innern eine erſtrecken, gerechnet. Reichspräſident Ebert und Mi⸗ niſterpräſident Scheidemann haben von der Reiſe nach Wei⸗ mar Abſtand genommen, da ſie ihren Aufenthalt in Berlin für dringlicher anſehen. Eine Note Deutſch⸗Oeſterreichs. W. T B. St. Germain, 11. Juni. Nach einer Vormel⸗ dung hat Staatskanzler Dr. Renner heute Clemencean eine Note übergeben laſſen, in der er den Ententemächten vor⸗ ſtellt, daß das dentſch⸗öſterreichiſche Volk durch die Friedens⸗ bedingungen der unentbehrlichſten Mittel zur Erhaltung ſeines Wirtſchaftslebens und der Aufrechterhaltung der Ord⸗ 2 beraubt wird. Gegen ihren Willen würden mehr als 4 Millionen von 10 Millionen Deutſch⸗Oeſterreicher der feindlichen Fremoͤherrſchaft unterworfen. Der neue Staat könne nur 4 der Nahrungsmittel ſelbſt erzeugen. Er müßte jährlich 12 Millionen Tonnen Kohlen kaufen. Die Einfuhr könne durch die Ausfuhr nicht gedeckt werden, weil mit Böhmen, Mähren, Schleſten aller Export entriſſen, das ganze Transportweſen ruiniert werde. Mit dem Verluſt der böhmiſchen Länder und Südtirols fielen auch die Zah⸗ lungsmittel aus der Fremdeninduſtrie weg. Infolge der finanziellen Friedensbedingungen werde Deutſch⸗Oeſterreich darauf angewiesen ſein, ſich ſobald als möglich Kohlen und andere Waren aus dem Boden der neu entſtandenen Staa⸗ ten zu verſchaffen. Die neuen Staaten aber hätten kein Be⸗ dürfufs zu Verträgen mit Deutſch⸗Oeſterreich. Auch die Bezahlung der unentbehrlichſten Erzeugniſſe ſei mit dem noch verbleibenden Kapital unmöglich. Der Kampf um den Frieden. Fortdauernde Unſtimmigkeiten. W. T. B. Verſailles, 11. Juni.„Newyork Herald“ berich⸗ tet? In amerikaniſchen Kreiſen habe es geſtern geheißen, der Vierrerrat ſei in ſeiner geſtrigen Beſprechung zu einer allgmeinen Verſtändigung gelangt. Die von Deutſchland 1 bezahlenden Beträge werden nicht endgültig feſtgelegt. lemencean beharre energiſch auf ſeinem Standpunkt, er wolle von Abänderung des Friedensvertrages nichts wiſ⸗ ſen. Wilſon befleißige ſich einer neutralen Haltung und überlaſſe es Lloyd George, zu einer Einigung zu gelangen. Lloyd George ſei ebenſo hartnäckig wie Clemenceau. Der Ernſt der Lage. TU. Haag, 12. Juni. Wilſon hielt ſich geſtern außerhalb der Verhandlungen zwiſchen Lloyd George und Clemenceau. Er hat erklärt, er werde alle Verhandlungen billigen, über die England und Frankreich ſich einigten. Die Amerikaner bezeichnen die Kriſe fortdauernd als ſehr ernſt, umſomehr, als die Möglichkeit beſteht, daß Deutſchland nicht unterzeich⸗ net, womit man früher nicht rechnete. T. U. Frankfurt a. M., 12. Juni. Die Antwort wird vor⸗ ausſichtlich am Freitag überreicht werden. Auch dieſer Ter⸗ min iſt als nicht beſtimmt anzunehmen, da die Fragen des Schadenerſatzes und der Finanzen noch nicht endgültig ge⸗ löſt ſind. Die Franzoſen erklären, es ſei unmöglich, ſchon jetzt eine beſtimmte Summe anzugeben. Für Oberſchleſien wird laut„Matin“ ſich die franzöſiſche Delegation mit einer Volksabſtimmung abfinden. Inzwiſchen ſpiegeln ſich in der Pariſer Morgenpreſſe die Sorgen wegen der Lage im In⸗ nern ſcharf wieder, ſo daß die Berichte über die Beratungen der Vier nur geringen Raum einnehmen. Allmählich ſcheint man ſich mit der Tatſache abzufinden, daß unter engliſchem Druck die Aufnahme Dentſchlands in den Völkerbund zu⸗ ſtande kommt. Die Enttäuſchung und Verbitterung über den angeblichen Raub der Früchte des Sieges durch England zeigt ſich deutlich in einem Artikel des„Echo de Paris“ gegen Lloyd George, in dem geſagt wird, ex ſei hauptſächlich verantwortlich dafür, wenn die deutſchen Forderungen an⸗ genommen würden. W. T. B. Paris, 11. Juni. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet nom Dienstag, daß die Lage bennruhi⸗ gend fei. Die Haupturſache der Verwirrung in Frankreich liege nicht ſo ſehr in Meinungsverſchiedenheiten über den Vertrag wie in der allgemeinen Verbitterung und Müdig⸗ ekit. Die Elaſtizität der Franzoſen drohe allgemeiner Un⸗ e Platz zu machen. Clemencean habe eine — ien erſcheine ein Führerwechſel gegen⸗ g ausgeſchloſſen. Deutſchland vorerſt nicht im Völkerbund? Paris, 11. Juni. Nach dem diplomatiſchen Situations⸗ bericht hofft man die Antwort auf die dentſchen Gegenvor⸗ läge bis Freitag, 13. Juni, überreichen zu können. Die Antwort werde wahrſcheinlich endgültiger Natur ſein und den deutſchen Delegierten keine Gelegenheit zur Diskuſſton geben. Voraus ſichtlich werde ihnen eine Friſt von 8 Tigen währt werden, um nach Berlin zu fahren und ſich mit der eichsregierung zu beſprechen und die Antwort zu geben. Heute vormittag traten die Außenminiſter nochmals zuſam⸗ men, um die Frage der Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund, die Dienstag noch nicht entſchieden wurde, zu be⸗ ſprechen. Clemencean vertritt entſchieden den franzöſiſchen Standpunkt, wonach die Aufnahme Deutſchlands vorerſt un⸗ erwünſcht iſt, da dadurch Sieger wie Beſiegter auf die gleiche 2 geſetzt würden. Mindeſtens müſſe eine beſtimmte riſt abgewartet werden, um die Friedlichkeit Deutſchlands feſtzuſtellen. Aller aWhrſcheinlichkeit nach wird dieſe An⸗ ſicht durchdringen. Wieun Dentſchland ablehnt. Tu. Haag, 11. Juni. Nach der„National⸗Tidende“ ſol⸗ len große Flottenabteilungen nach Danzig und Hamburg unterwegs ſein, um dieſe Häfen im Falle einer Nichtunter⸗ zeichnung der Friedensbeſtimmungen durch Deutſchland zu beſetzen. Die zuſtändigen Hamburger Stellen haben von einer derartigen Beſetzung keinerlei Kenntnis und halten nicht für wahrſcheinlich. Möglicherweiſe hat die Tat⸗ ſache, daß die zur Ueberwachung der Lebensmitteltransporte und zur Ueberwachung der maritimen Ablieferungsbeſtim⸗ mungen ausgeſandten Kriegsſchiffe die Veranlaſſung zu dieſem Gerücht gegeben. Der Plan zur weiteren Beſetzung Dentſchlands. Amſterdam, 12. Juni. Die Londoner Wochenſchrift„Out lopk“ hat in Erfahrung gebracht, daß die Vorbereitungen zur weiteren Beſetzung Deutſchlands im Falle der Nicht⸗ unterzeichnung des Friedensvertrages vollendet ſind. Iſt der Vertrag bis Ende Juni nicht unterzeichnet, ſo kommen folgende Pläne Marſchall Fochs zur Ausführung: Die ame⸗ rikaniſche Armee wird von Koblenz auch nach Wetzlar vor⸗ rücken, die 10. franzöſiſche Armee von Mainz aus nach Ha⸗ nau, die 8. franzöſiſche Armee von Mannheim auf Würzburg zu, die engliſche und belgiſche Aemee gegen Norden in der Richtung Minden bis etwa Nördlingen. 5 Draht nachrichten. Vom ſozialdemokratiſchen Parteitag. Berlin, 12. Juni. Der„Vorwärts“ ſchreibt: Der poli⸗ tiſch bemerkenswerteſte Vorgang der geſtrigen ernſten und ſachlichen Eröffnungsſitzung des Parteitags iſt der Beſchluß, das Thema Auswärtige Politik als beſonderen Punkt auf die Tagesordnung zu ſetzen und Eduard Beruſtein mit dem Referat zu betrauen. Sachlich läßt ſich der Beſchluß kaum rechtfertigen, weil die auswärtige Politik beim Fraktions⸗ bericht und beim Referat Scheidemanns ſelbſtverſtändlich mit zur Diskuſſtion ſteht. Der Antrag Teltow⸗Beeskow hätte kaum eine Mehrheit erzielt, wenn nicht das perſünliche Ele⸗ ment bei der Entſcheidung mitgeſprochen hätte. Der Partei⸗ tag hat offenbar zeigen wollen, daß er keine Schabloniſie⸗ rung mit der Debatte wünſcht. Viele haben auch ißre Ge⸗ nugtuung zum Ausdruck bringen wollen, daß der alte Kämp⸗ fer Bernſtein wieder in den Reihen der Partei ſteht. Die alte Partei iſt und bleibt der Sammelpunkt aller wirklichen Sozialdemokraten. Sie will die Kritik nicht unterdrücken, perſchiedenen Meinungen in ihr Raum gewähren, und nur die Einigung von Leuten hält ſie für unmöglich, die nicht mehr Sozialdemokraten ſind. Bernſtein wird nach Scheide⸗ manns Referat über die Aufgaben der Partei am Donners⸗ tag in einſtündiger Redezeit über die auswärtige Politik 8 Die Debatte über beide Punkte wird zuſammen⸗ gelegt. Wiederauflebende Handelsbeziehungen. W. T. B. Maunheim, 11. Juni. Heute traf bei einer gro⸗ ßen hieſigen Getreidefirma die erſte direkte Depeſche aus Amerika, nämlich von einer Chicagoer Firma ein. In der nicht weniger als 85 Worte umfaſſenden Depeſche wird zu⸗ nächſt in Erinnerung gebracht, daß die Firma zu den größ⸗ ten Getreide- und Mafsausfuhrßönſeyn Amerikas zählt. Die Firma offeriert der Mannheimer Getreidehandlung einen erheblichen Poſten Malz und Futtergerſte. W. T. B. Hamburg, 12. Juni. Im hieſigen Hafen iſt Rogen der erſte Baumwolledampfer aus Amerika einge⸗ offen. Lndendorff über die Verantwortlichkeit des Kaiſers. W. T. B. Aus dem Haag, 12. Juni.„Newyork World“ veröffentlicht ein Geſpräch ihres Berliner Korreſpondenten mit General Ludendorff, in deſſen Verlauf dieſer ſich über die Stellung des Exkaiſers vor einen internat'onalen Ge⸗ richtshof wie folgt äußerte: Ich perſönlich bin bereit, vor einem unvoreingenommenen Tribunal der Nationen zu er⸗ ſcheinen. In dieſem Zuſammenhang muß ich erwähnen, daß eine Anklage gegen den Kaiſer monſtrös wäre. Der Kaiſer war immer, was Politik betrifft, durch den Kanzler gedeckt und in militäriſchen Angelegenheiten durch die Oberſte Heeresleitung und kann deshalb perſönlich nicht zur Verantwortung gezogen werden. Der Krieg wurde von uns geführt, wie es die Ehre und der Patriotismus forderten, und der Krieg iſt eine rauhe Beſchäftigung. Eine ſchwere Niederlage Elemenceaus in der Kammer. W. T. B. Verſailles, 11. Juni. In der Kammer wurden Interpellationen über Hausſuchungen im Nationalrat der Preſſe und beim Direktor des„Matin“, Schöller, erörtert. Der Unterſtaatsſekretär der Militärgerichtsbarkeit Ignaze erklärte, daß die Gerichtsbehörde verſchiedenen Fällen von Beihilfen zur Drückebergerei und ſogar Fällen zur Beein⸗ fluſſung von Beamten, um für gewiſſe Perſonen Strafauf⸗ ſchub zu erwirken, auf die Spur gekommen ſei. Er erſuchte die Kammer, ſich mit dieſer Erklärung zufrieden zu geben. Es ſei ihm unmöglich, weitere Einzelheiten über das ſchwe⸗ bende Gerichtsverfahren bekanntzugeben, ohne den Gerichts⸗ behörden vorzugreifen. Die Abgeordneten Renaudel und Brouſſe widerſprachen Ignazes Verſuche, ſich lediglich einer ihm unangenehmen Lage dadurch zu entziehen, daß er ſich hinter das Amts⸗ geheimnis verſchanze. Die Stimmung der Kammer erſchien ſo kritiſch erregt, daß Clemenceau es für nötig hielt, perſönlich in die Debatte einzugreifen und die Vertrauensfrage zu ſtellen. Er er⸗ klärte, er halte ſich und ſein ganzes Kabinett für ſolidariſch mit Ignaze. Spreche man ihm das Mißtrauen aus, ſo werde das ganze Haus zurücktreten. Unter großer Erre⸗ gung wurde dann zur Abſtimmung geſchritten. Es wurden 276 Stimmen für und 137 gegen die Regierung abgegeben. Ungefähr 120 Deputierte enthielten ſich der Abſtimmung. Gegenſätze unter den Alliierten. W. T. B. Amſterdam, 11. Juni. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent der„Daily News“ meldet, er ſei ermächtigt, der Be⸗ hanptung entgegenzutreten, daß Wilſon erklärt habe, der Friedens vertrag ſei vollſtändig in Uebereinſtimmung mit den 14 Punkten Wilſon. Niemals, weder öffentlich noch pri⸗ vatim, habe Wilſon etwas derartiges geſagt. Der Finmeſtreit. Rom, 11. Juni Wie die„Epocha“ nach der Miniſter⸗ zuſammenkunft in Oulx betont, hat die italieniſche Abord⸗ nung dem Präſidenten Wilſon zu verſtehen gegeben, daß ſie wohl zu weiteren Verhandlungen, nicht aber zu Verzichten bereit iſt. Wenn Wilſon auf ſeinem Vertragsentwurf be⸗ harre, würden die Italiener kurzerhand die genaue Durch⸗ führung des Londoner Abkommens verlangen.„Giornale d'Italia“ ſchreibt, die italteniſche Abordnung ſei in eine Sack⸗ gaſſe geraten, aus der ſie vergeblich einen Ausweg ſuche. Die gleichen Gründe, die Italien ſein gutes Recht auf Fiume gäben, machten nämlich ſeinen Anſpruch auf den Großteil fell Dalmatien ſtrittig, wo die Italiener in der Minderheit eien.- 5 Die Abrüſtungsfrage. W. T B. Amſterdam, 11. Juni. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent des ſozialiſtiſchen„Daily Herald“ meldet: Die Drohung der kleinen Nationen, die ſich vom Völkerbund losſagen wür⸗ den, wenn man auf der Forderung, daß auch ſie abrüſten ſollen, beſtehe, ſei mit Rückſicht auf die allgemeine Neigung zur Revolte nicht erſtaunlich und es ſei bemerkenswert, daß die großen Vier ſofort nachgegeben haben. Es ſei ein öf⸗ fentliches Geheimnis daß die franzöſiſchen Militariſten, und vor allem Marſchall Foch, immer mehr entſchieden dagegen ſind, daß Deutſchland zu einer Verminderung ſeiner Armee gezwungen werde. Sie fürchten nämlich, daß die Entwaff⸗ nung Deutſchlands die Anhänger der allgemeinen Ab⸗ rüſtungspolitik ſtärken werde, und daß es dann ganz unmög⸗ lich ſein werde, dem franzöſiſchen Volk die Bürde einer gro⸗ ßen Armee zuzumuten, wenn die Gefahren, die von jenſeits des Rheins drohen, endgültig beſeitigt werden. Mit der Weigerung der neuen Staaten, eine Einſchränkung der Rü⸗ ſtungen anzunehmen, werde die Ausſicht darauf, daß die Entwaffnung Deutſchlands zu einer allgemeinen europäi⸗ 175 Entwaffnung führen werde, ſehr bald verſchwinden. er Mannheimer Terror vor dem badischen Landtag. Karlsruhe, 12. Juni. Der Badiſche Landtag trat geſtern nachmittag wieder zuſammen. Präſident Kopf begrüßte die Abgeordneten und verlas eine große Reihe neuer Eingänge, darunter zahlreiche Petitionen. Zunſchſt wurden 5 einige kurze Anfragen erledigt. Zu der von dem Abg. Spengler(Ztr.) geſtellten über einen Schnellzugsanſchluß für die Strecke Wertheim Lauda antwortete ein Regierungsvertreter, daß der gewünſchte An⸗ ſchluß zur Zeit unmöglich ſei. Die von dem Abg. Witte⸗ mann(tr.) geſtellte Anfrage über die wirtſchaftlichen Ver⸗ ältniſſe im Zollausſchlußgebiet wurde von dem Miniſter kemmele beantwortet, der dabei erklärte, der Zollausſchluß werde auch in Zukunft aufrechterhalten, Zollvergünſtigungen auch weiterhin gewährleiſtet. Zu der von dem Abg. Mager(D.⸗N.) geſtellten Anfrage über Preisſteigerungen beim Verkauf von Holzbeſtänden der Heeresverwaltung teilte Miniſter Remmele mit, daß das, Holz nicht nur an Händler, ſondern auch an einzelne Handwerker und an Handwerkergenoſſenſchaften und zwar zu ermäßigtem Preiſe abgegeben worden ſei. Die ſehr um⸗ ſangreichen Lager machten es aber nötig, um ein Verderben des Holzes zu vermeiden, verſchiedene Sorten auch an Groß⸗ händler zu verkaufen. Es folgte die Beſprechung der von dem Abg. Eberhardt (Ztr.) geſtellten Interpellation über das Koalitionsrecht der Arbeiter. In der Begründung der Interpellation wies der Redner Aon bekannten Vorgänge in Mannheim hin und hat um Abhilfe. Arbeftsminiſter Rückert führte aus, die von der Rel rung bisher unternommenen Schritte, den ausgeſpe ge; Arbeitern zu ihrem Recht zu verhelfen, ſeien erfolgl 1110 weſen. Die Staatsanwaltſchaft verfolge aber augenbliige die Angelegenheit und werde die Schuldigen bestrafen met gewerkſchaftlichen Inſtanzen ſeien mit der Mann peti Tyranneis nicht einverſtanden. Die Firma Brown, fü u. Cie. habe kein Recht gehabt, den Ausgeſperrten zn ein digen. Hoffentlich gelinge es, den Terror in rana niederzukämpfen und den Ausgeſperrten das Recht zun geben, das ihnen in der neuen Verfaſſung gewährkeiſtel 5 Abg. Roth(Soz.) erklärte, daß die Sozialdemokr Vorgänge in Mannheim nicht billige. 1 1b Abg. Muſer(Dem.) führte aus, man habe allen Gini entrüſtet zu ſein, denn die neue Verfaſſung werde durch 65 Vorgänge in Mannheim auf das gröblichſte werlekt zen werde dort der Verſuch gemacht, die Gleichberechtigung aus der Welt zu ſchaffen. 5 ſoz⸗ Abg. ZJiegelmaier⸗Oberkirch(Ztr.) führte aus, die 9 in dem. Preſſe hätte mit mehr Nachdruck den Terromis wegen Mannheim verurteilen ſollen. Die dortigen Vorgänge kein Ruhmesblatt in der Geſchichte der Revolution. Miniſter Rückert betonte die geſetzliche Verpflichtung iet Firma Brown, Boveri u. Cie., die ausgeſperrten für die Zeit zu entſchädigen, in der ſie nicht in der 506 beſchäftigt waren. Das Juſtizminiſterium habe erklärt, eine Erſatzpflicht des Staates nicht begründet ſei Ab00 An der weiteren Ausſprache betejligten ſich noch die und Horter(Soz.), Kiefer(Itr.) Maier Heidelberg(Soze ug Dr. Schofer(Ztr.), die fämtlich die Mannheimer Vorg verurteilten. 9 chte Um 9 Uhr war die Interpellation beendet. Sitzung Donnerstag vorm. 9 Uhr. Tagesordnung; pellationen. —.—— Badiſche Politik. Interpellationen und Anträge im badiſchen Landi 100 Karlsruhe, 12. Juni. Die Deutſche Demokratiſche ah tion hat im Landtag folgende Interpellation einge n z „Aus welchen Gründen werden die Volkswehren olle herigen Umfaug aufrecht erhalten? Iſt das badiſche altün heer noch nicht ſoweit ſormiert, daß es zur Aufrechterh ent der Ruhe und Ordnuußz ausreicht? Iſt die Negierume gen ſchloſſen, alsbald den Abban der Volkswehren na beſtimmten Plaue vorzunehmen?“ Unter, Der demokratiſche Abgeordnete Neck hat mit i ein ſtützung ſeiner Fraktion folgende Auträge im Landtac del gebracht: 1. die Regierung zu erſuchen, die Ausübn net Jagd im Hardtwald— etwa nördlich des Cagenſti ge Hagsfelderweges— öffentlich zu verpachten. 2 10 2. die rung zu erſuchen, das noch im Hardtwald bettrolagge — Hirſche und Wildſchweine— in einem noch n en bezeichnenden abgegrenzten Bezirk zu ſammeln und an halten, ferner dieſen Park als Landeswildpark ſe zugänglich zu machen. N Die Steigerung der landwirtſchaftl. Produktion in gel. Karlsruhe. 12. Juni. Die Deutſch⸗Demokratiſche ue tion des bad. Landtaas hat folgende Intervellatien a bracht:„Die Wiederaufnahme der Handelsbetzebuse z h dem Weltmarkt wird durch den Friedesnvertrag und gel die ſchlechte Valuta derart erſchwert daß in abſeh bal chenden eine ſtarke Zufuhr von Lebensmitteln zur aus reich 35 Ernährung unſerer Bevölkerung vom Auslande A0 erwarten iſt. Bei dieſer Lage der Dinge iſt der Ert, der heimiſchen Landwirtſchaft, die Steigerung ihres en, ges die wichtige Aufgabe der Regierung und eine id d frage des deutſchen Volkes. Welche Maßnahmen ee Regierung ſofort ergreifen, um die landri tische ig h tion in Baden zu ſteigern, neues Ackerland zu ſchlechtes Ackerland und Wieſen zu verbeſſern, die! ſelbſtändigen Bauern zu vermehren?“ Ans Baden und den achbargebl x Ueber die Verpflichtung der Stadt⸗ und e dehe räte hat das Miniſterium des Innern angeordnet e 0 den der Städteordnung unterſtehenden Gemeinden den pflichtung der Stadträte künftighin nicht mehr von zirksämtern, ſondern von den Oberbürgermei nehmen iſt. 9 t Das Ende ber gehen Poſtfarbe. Die Rechte waltung erließ folgende Anordnung: Für den Ane Anſichtsteile aller nicht auf Schienen laufenden 5 2 alſo der Pferde⸗, Kraft⸗ und Handwagen, ferner de de ng 155 Anſthen ten, gelten bis auf weiteres folgende Vorſchriften: deren ſchachert werden. Bis alle Zwiſchenhändler, 10 mann, ein Schneidermeiſter, ein Inſtallateur una ſich die Hände an der Schokolade gewaſchen das Kilo auf 72 gekommen. Der leszte Käufer dick ntel“ fr . 2 2 „ 2 zu ſchaffenden Fahrzeuge, ſowie diejenigen, ein hel gänzlich erneuert werden muß, erhalten allgem en der grauen Anſtrich; dagegen kann bei Inganpſeste e Ste gelbe Anſtrich beibehalten werden, wenn es für ie wäble 1 100 vorteilhafter iſt. Der graue Farbenton iſt hell zu Aber Die Nummern ſind in Weiß auſzumalen. 15* b zee Karlsruhe, 12. Juni. In einer Ausſchuſeg Hei bei Mitgliederverſammlung des Jungdeutſchlandbunde! r dicht it die Auflöſung des Bundes beſchloſſen worden auch liche der nach ſeinem organiſatoriſchen Aufbau no en ſeiner früheren Tendenz in den Rahmen der ngerm ble hineinpaſſe. Das ungefähr 30 000 M. umfaſſende ür L Nel des Jungdeutſchlandbundes foll dem Landesta f nde 510 or übungen und Jugenöpflege(Körperpflege und ug gand 050 eri ung) zur Verwaltung übergeben werden. Der. Jug 0 ſoll künftighin auch die allgemeinen Aufgaben der g pflege erfüllen. de uh di 0 4 Mannheim, 12. Juni. Am hellen Tage wur vol ies in der Stadt ein mit Speck beladener Frachtwagen g U 5 dig geplündert. Der Wagen war von einem Stra pan sch bahnwagen angefahren und umgeworfen worden.. gerd kam der Speck im Wert von 5000 M. zum Vorſchzehein ſede einem Schmuggelverſuch wurden mitten auf dem von ih l Einwohner des pfälziſchen Ortes Rheingönbeime( n franzöſiſchen Patrouille erſchoſſen. Muh Verf ** Weinheim, 11. Juni. Als geſtern abend deem 0 dert Gräber, der zugleich Volkswehrmann iſt, von en dun zert heimkehrte, fand er ſeine 17fährige Tochte 5 N due als Leiche vor. Das Mädchen, das wegen eine ul„Die Kopfleidens in ärztlicher Behandlung ſtand, bedaz e ket dem Dienſtgewehr ihres Vaters erſchoſſen. 7 N war Schwermut. 16 on 10 b Weinheim, 11. Juni. Mit der Kirſchener n ae enn Bergſtraße iſt es in dieſem Jahre nichts. Nur Arbei Einf Bäume tragen ſo viel Früchte, daß ſich die 1 Pflückens lohnt. Auch die Stachel⸗ und Johann feen fällt im allgemeinen gering aus. pft eit ze Königheim, 12. Junſ. In der Nacht zum gere 5 dt tag wurden ſowohl in die Wohnung des Bür fen. de! wie in das Pfarrhaus je eine Handgranate gewonnge done die Exploſtonen wurden erhebliche Verheerungen ten fell Die Ürſache zu der Tat iſt nach dem„Tauberbe Rü“ dle darin zu ſuchen, daß eine Tanzunterhaltung m iſt. f auf den Ernſt der Zeitlage nicht geſtattet worden. Sg * Lörrach, 11. Juni. Neben den zablreichen g f Fehn und Wucherern von auswärts, die argenwä mich ige Grenze unſicher machen verlegen ſich auch einge en. 15 M 5 Berufe auf den Kettenhandel mit Schwetkzer Kill ge den liſt jollten 19 Kilo Schokolade zu 65 Mark das Je dei . 5 5 5 * ä * — * ä — . een . 8 — * — — um * Em ſdoß einen n St ich boo 4. N f m ie di 8 f 100 0 li 10 — us N 1 des edi Konſtanz. 11. Juni. in nach den Jaan hatte einen Fiſcher vom See beſtochen, Die Abänderungsarbeit am liche, Die neueſten Berichte und Vermutungen der feind 5 die zich zu machen. m dur ini ihr deutſchen Einwendungen berückſichtigt, abzu⸗ a die In dieſem Zuſammenhang iſt übereinſtim⸗ für d. bung von Deutſchland zu übernehmende Entſchädi⸗ i 1 ads War wle hat dem Ausſchuß die von ihm bezei 5 1 0 zeichneten usſchuß und Akten zur Verfügung zu ſtellen. Hält der Wollt 1857 Perſon, die vermöge ihrer Stellung im li dcgnhess erg ſchaften iſt. dleih. die golk müſſe d f Srnig berraſch. als er in ſetnen ſüßen Paketen einige ilſteine und faule Kartoffeln vorfand. So hatte er länöl baden auch den verdienten Spott. Die Zwiſchen⸗ ten en Betrüger werden ſich gerichtlich zu verantwor- 5. Ein Schieber und Schmuggler dem Schweizer Ufer zu fahren,. wo Gummi in 1 975 genommen werden ſollte. Die Grenzwache be⸗ 99 Schmuggelſchiff, und der Schieber wurde durch auchſchuß ſchwer, der Fiſcher leicht verletzt. Friedensvertrag. und neutralen Zeitungsberichterſtatter in Paris af 15 troßz mancherlei Widerſprüchen doch erkennen er feindliche Verband ſich über gewiſſe Aenderungen en Friedensbedingungen zu einigen im Begriff iſt. nichti 8 Beſtreben hervor, den deutſchen Bevoll⸗ b die Unt.„ang des Vertrags nicht un, Aber die Frage bleibt offen, ob tauſenderlei Intereſſenkonflikte, Kompromiſſe önliche Unzulänglichkeiten gefeſſelten feindlichen a 22 R zuemäner den deutſchen Lebensnotwendigkeiten ſoweil ung tragen werden, daß die Unterzeichnung mög⸗ wird. Man ſcheint zu der Ausflucht greifen zu 55 den Wortlaut des Vertrags unverändert zu laſ⸗ jedoch durch einen hinzugefügten Anhang, der Rede von Oberſchleſien. Ferner ſollten sverp flichtung feſtere Grenzen gezogen und ger beaniſſe der feindlichen Ueberwachungskommiſſion grenzt werden. Franzöſiſche Wünſche ſuchen zeſe nzt w 8 ugeſtändniſſe wieder zunichte zu machen, indem Mi ntſchädigungsſumme auf die Höhe von über Dilliarden ſchrauben wollen. Andeutungen, daß ichen dſchland eine koloniale Betätigung er⸗ gen wolle, wiederholen ſich. Die Zulaſſung Deutſch⸗ e Völkerbund ſoll für den Herbſt in Aus⸗ eit ee le der W ommen werden. Gegen engliſche Vorſchläge einer der Rheinlande der franzöſiſche Widerſpruch noch zu behaup⸗ den ſolla alle dieſe Milderungen abhängig gemacht wer⸗ llen von der fortſchreitenden Erfüllung der Deutſch⸗ msfzuerlegenden Verpflichtungen, ſo hängt ihr Wert ganz davon ab, ob dieſe Verpflichtungen eben art ſein werden, daß ſie beim beſten Willen unerfüllbar erweiſen werden. Der Staatsgerichtsho. 88 un hat den Geſetzentwurf über— eine taatsgerichtshofs angenommen. arin beſtimmt: e. Auekationalverſammlung bildet aus ihrer Mitte 5 tſchuß von 15 Mitgliedern zur Unterſuchung lange in der politiſchen und militäriſchen Leitung die zum Ausbruch, zur Verlängerung oder des Kriegs beigetragen haben. Die Reichs⸗ der 1 Leben in der Lage war, Einfluß auf die bruch Reichs zu nehmen, für verdächtig, zu dem 8 cn er Verlängerung oder dem Verluſt des Krie⸗ das i gb Der bilder 8 det 90 beigetragen zu haben, ſo eröffnet er gegen fahren vor dem Staatsgerichtshof. Staatsgerichtshof wird bei dem Reichsgericht Vorſiter beſteht aus 15 Mitgliedern mit Einſchluß nden. Vorſi ender iſt der Präſident des 755 eri Wege 91 Beiſitzer ſind die Präſidenten des Reichs⸗ Bayeri ts, des Preußiſchen Oberverwaltungsgerichts, Ws berichcen Oberſten Landgerichts und des Ober⸗ Hamburg. Die fünf Gerichtspräſidenten dert erſetzt. Die übrigen 10 Beiſitzer und ihre umlun eter werden je zur Hälfte von der National⸗ it jede und vom„ gewählt. Wähl⸗ örrer, Deutſche, der nicht Mitglied einer der 8 Der Spruch des Staatsge⸗ Verhageht auf Grund einer öffentlichen und münd⸗ Zu der dlung. er ans erhaudlung iſt der Beſchuldigte zu laden; „ ſo kann ohne ihn verhandelt oder ſeine derfügt werden. Im Spruch des Staats⸗ i 0 er en der Behinderung durch ihre amtlichen * 15 ene Pe iſt feſtzuſtellen, ob die zur Verantwortung Fulden don ein Verſchulden trifft, ob ein ſolches led iſt. nicht erwieſen oder ob die Nichtſchuld er⸗ d grünt Vegrün dung des Geſetzes wird auf die eſen. Ei oglichkeit eines vollgültigen Urteils hin⸗ uf n Geri 7 kz a ihm alls n erichtshof könne heute zu den Fragen defdie Archie ann ein abſchließendes Urteil geben, wenn 0 55 ſte 0 aller am Krieg beteiligten Völker zur zen. Die Reichsregierung habe deshalb iſsion ſezung einer internationalen Unterſu⸗ u zu erwirken. Der Plan ſei aber bei 5 Weichstegten auf entſchiedene Ablehnung geſtoßen. e an ihr king halte ſich gleichwohl für verpflich- ie l, zu tun, um die Wahrheit ans Licht 5 hat ſich entſchloſſen, der Nationalver⸗ 8 11 Trägerin der Volksſouveränität die lz nterſuchungsausſchuſſes als des poli⸗ vorzuſchlagen. Die endgültige Ent⸗ icht ü i die of 7 5 die Schuldfrage erfolge durch einen Ge⸗ ngigkeit des 5 8 m Staatsgerichtshofs von der Na⸗ i beste und dem Staatenausſchuß ſicherzu⸗ n bei 3 daß Mitglieder dieſer beiden Kör⸗ ſitwirken er Entſcheidung über die Schuldfragen ruchs„ Jürfen. Als einzige Straffolge des ſeerorgeſehen. die dauernde Unfähigteit des Schul liche fit öffentliche Aemter zu bekleiden und rperſchaften gewählt zu werden. Das avor bewahrt bleiben, daß Män⸗ abhäng dem politischen Parteileben fernſteht. Um 0 zinem Schickſal mitſchuldig fi g ſind, wieder zu aicngen en kommen ader ſonſt politiſchen Ein⸗ 8.— 1„ inen, Turnen, Spiel und Sport. Deutſche Fußballer in Schweden. Wie wir unſeren Leſern ſchon mitteilen konnten, befinden ſich zurzeit die zweite und dritte Staffel der Schwedenexpe⸗ dition der DS in Schweden. Auch dieſe beiden Mann⸗ ſchaften ſcheinen den deutſchen Farben alle Ehre zu machen. Das erſte Spiel der Nürnberger Mannſchaft war ein glatter Sieg gegen die augenblicklich in großer Form befindliche Mannſchaft der Djurgarden. Ein Kabeltelegramm darüber beſagt:„Stockholm, Stadion. Der 1. Nürnberger Fußball⸗ Club erringt einen harten Sieg vor 9000 Zuſchauern. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 1:0, bei Schluß 3:0. Die Tore wurden von Luitpold, Popp und Boeß getreten. Djurgar⸗ den ſpielte zähe und fleißig. Die Zuſchauer waren begei⸗ ſtert. Die Spieler waren der Gegenſtand lebhafter Ovatio⸗ nen“. Am folgenden Tage trugen dann die Nürnberger ihr zweites Spiel gegen A. J. K. aus. Folgendes Telegramm ging hierüber ein:„Stadion, Stockholm. Nürnberg verliert unverdient vor 10 000 Zuschauern 2:0, Halbzeit 1:0. Das zweite Tor war eine falſche Entſcheidung des Schiedsrich⸗ ters. Nürnberg war zwar überlegen, hatte aber viel Pech und eine gute gegneriſche Hintermannſchaft vor ſich. Nach beiden Spielen fanden Banketts für die deutſche Mannſchaft ſtatt.“— Die dritte Staffel, der Hannoberſche Sportverein von 1896, lieferte ſein erſtes Spiel in Gothenburg gegen den augenblicklichen ichwediſchen Meiſter. Wenn man auch kaum mit einem siege der Deutſchen gerechnet hatte, ſo war doch das Abſchneiden überaus ehrenvoll. Die„Deutſche Sportzeitung“ erhielt folgende Nachricht:„Gothenburg. Hannoverſcher Sportverein von 96 liefert augenblicklich beſter Schwedenelf Oergryte ein faſt gleichwertiges, goch⸗ intereſſantes Spiel. Muß ſich aber den kräftigeren Schwe⸗ den 3:2 beugen. Pauſe: 1:1. Bei etwas mehr Glück wäre ein Sieg möglich geweſen. 6000 Zuſchauer. Den deu: ſchen Spielern bereiteten die Schweden lebhafte Sympathietund⸗ gebungen.“ Vermiſchtes. Der Schleichhandel. Vom Bodenſee wird berichtet: Ein Fiſcher ruderte mit einem Schleichhändler nach dem Schweizer Ufer wo Gummi abgeholt werden ſollte. Die Schweizer Grenz⸗ wache eröffnete aber auf das Boot ein lebhaftes Feuer, wodurch der Schieber fünf Verwundungen, darunter einen Bauchſchuß er⸗ hielt, der Fiſcher erhielt einen Schuß in den Ellenbogen. In dieſem Zuſtand ruderten beide noch eine halbe Stunde zum badiſchen Ufer zurück.— In Oberndorf a. N. wurde eine Lebensmittelſendung die ein früherer Arbeiter der Waffenfabrik nach Frankfurt a. M. aufgeben wollte, beſchlagnahmt. Blutige Tat. In Friedrichsfeld bet Schwetzingen er⸗ choß am Pfingſtſamstag der Kronenwirt Johann Maaß ſeine rau und ſich ſelbſt. Die Schwiegermutter wurde verwundet, dagegen blieben die beiden Kinder verſchont. Die Frau hatte ihrem Mann, während dieſer in der Kriegsgefangenſchaft war, die Treue nicht gehalten und das Verhältnis auch nicht abge⸗ brochen als der Mann zurückgekehrt war. Als die Eheleute beerdigt wurden, nahm ſich der Friedensſtörer gleichfalls das Leben, indem er ſich erhängte. Der Park von Babelsberg geſperrt. Vie Gememoeverwal⸗ tung Nowawes macht bekannt, daß das Finanzminiſtertum den geſamten Park Babelsberg, den Lieblingsaufenthält des Kar⸗ er Wilhelm J., geſperrt hat. Der Grund liegt darm, daß das Publikum dort in unverantwortticher Weiſe gehauſt hat. Exploſion. Ein großes Munitionslager ber Kortemarck (Belgien) iſt in die geflogen. Mehrere Perſonen ſollen getötet oder verwundet ſein. a Ozeanflug. Das amerikaniſche Flugzeug N. C. 4, dem die erſte Ueberfliegung des Atlantiſchen Ozeans gelang, wird wahr⸗ ſcheinlich verſuchen, von Irland nach Neufundland zurückfliegen. Bei Wilkesbare(Penſylvanien, wurden in einem Tun⸗ nel durch die Exploſion einer 6 8 die ſich in einem an einen Arbeiterzug angehängten offnenen Wagen befand, 75 bis 10) Bergarbeiter getötet und 40 verwundet. Den Konſtanzer Münſterturem haben zwei Soldaten am hellen Nachmittag von außen bis zur Kreuzblume erſtiegen. Eine roße Anzahl Menſchen ſah vom Münſterplatz aus dem wag⸗ balſtgen eeveh ren zu, das glücklich ablief. 50. Geburtstag. Am 6. Juni vollendete Siegfried Wag⸗ ner in Bayreuth ein 50. Lebensjahr. Eine kirchliche Millionenſtiftung. Für kirchliche Zwecke wurde 11 in Leipzig von prwater Seite eine Stiftung „Chriſtlicher Volksdienſt“ gemacht, die aus einer Summe von über 1 Million Mark und 3 Gebäuden beſteht. Volkszommif⸗ ſion Jugendarbeit, Trinkerfürſorge und insbeſondere apologetiſche und religiöſe Vortragstätigkeit ſind die Aufgaben, die mit dieſen Mitteln großzügig in Angriff genommen werden ſollen. Da in Sachſen der Beſtand des Schulreligionsunterrichts gefährdet iſt, iſt weiter beabſichtigt, mit Hilfe dieſer Stiftung im Herbſt ein eligionslehrerſeminar zu eröffnen, in dem unter der Leitung eines theologiſchen Dozenten die Lehrkräfte für den von der 51 einzuͤrichtenden Religionsunterricht ausgebildet werden ollen.. f Die grauen Poſtwagen. In der Zeit, da alles grau ſſt, hat die Poſtverwaltung auch die Poſtwagen grau anſtreichen laſſen und dieſe Frabe ſcil für die Wagen, wie man hört, alt⸗ emein eingeführt werden. In den M. N. N. wird dagegen Widerſpruch erhoben. Das Publikum will die gelben Wagen behalten, weil ſie ſchön, luſtig, klaſſiſch ſind. Stürmiſche Sitzung. In der Berlmer Stadtverordnetenver⸗ ſammlung kam es am 5. Juni 9 55 der 13 Millionen Teuerungs⸗ gelder an die Beamten, Angeſtellten und Lehrer zu heftigen Re⸗ den und zu bisher nicht erlebten Tumultſzenen. Die Vorlage wurde mit 89 gegen 26 Stimmen an einen Ausſchuß verwieſen. — Gute Sehandlung in amerikaniſchen Ge⸗ fangenenlagern. Ein vom 1. d. M. ſtammender Brief eines Arbeiters aus Weilimdorf, der aus einem ame⸗ rikaniſchen Gefangenenlager ſchreibt, gibt ein erfreuliches Bild von der Lage der dortigen Gefangenen. Zwar klagt der Schreiber über das Abgeſchnittenſein von der Hei⸗ mat, er weiß zu berichten von ſehr ſtrenger Arbeit bei Wind und Wetter, aber was ihn dennoch bei gutem Mut erhält, das iſt die gute Behandlung und Verpflegung. Darüber ſchreibt er:„Will auch einiges über unſere Verpflegung ſchreiben, und da kann ich gar nichts anderes ſchreiben als ſehr gut. Wir bekommen ſo viel und ſo gut zu eſſen, daß auch jeder Hungrige ſatt wird, es wird oft nicht einmal alles aufgegeſſen, ſo daß wir immer denken müſſen: wenn das nur unſere Angehörigen hätten. Unſere Bekleidung iſt auch ſehr gut. Und was ich von der Behandlung ſagen kann, auch wieder nichts als gut. Der amerikaniſche Kapitän, welcher unſere Kompagnie führt, iſt ein lieber und guter Mann. Er ſorgt für jeden Gefangenen, ſo viel in ſeinen Kräften ſteht. Wir können ja glücklich ſein gegenüber den anderen; denn ich war über zwei Monate beim Engländer im Lager, und da kann ich von nichts Gutem ſchreiben.“ — Schmuggel und Schleichhandel. Im Klett⸗ gau, vor allem in Grießen bei Waldshut, hat man in den letzten Tagen ſo viele Schmuggel- und Schieber⸗ waren abgefangen, daß mehrere Laſtkraftwagen notwendig waren, um die Lebensmittel nach Waldshut zu verbringen. — In der Güterhalle zu Hauſach fand man in einem Expreßgutſtück, das angeblich Ausſteuerartikel enthielt, 2 Zentner Ochſenfleiſch.— In Oſterburken wurden 2 Kiſten Kerzen, 1500 Tafeln Schokolade, 1 ½ Zentner Kakao und 7 Zentner Schweinefleiſch beſchlagnahmt. Made in Bavaria. Das feindliche Ausland will die deuk⸗ ſchen Waren bekanntlich ganz von ſeinem Markt verdrängen: es iſt dazu aber nicht imſtande, denn die Nachfrage nach deut⸗ chen Erzeugniſſen ſhottet den Regierungsmaßregeln. Beſonders ind es die deutſchen Porzellan⸗ und Steingutwaren, die man raußen nicht entbehren kann, obgleich namentlich in Ameriga während des Kriegs große Anſtrengungen gemacht wurden durch Gründung einſchlägiger Fabriken Erſatz zu ſchaffen. „Pottbory Gazette“ meldet, ſoll nun in den Vereinigten Staa⸗ ten ein Scheinausweg dadurch geſchaffen werden, daß Porzellan⸗ waren in beſchränktem Maße aus Bayern zugelaſſen werden, da Bayern für den Weltkrieg nicht verantwortlich ſeti. Damit man aber die Waren aus Feindesland gleich ertzenne, ſollen ſie den Stempel„Made in Bavaria“(hergeſtellt in Bayern) tragen.— Vor Jahren ſuchte die engliſche Regierung die deutſchen Waren vom engliſchen Markt zu verdrängen, indem ſie verfügte, daß die aus Deutſchland kommenden Erzeugniſſe den Stemvel Made in Germany“ tragen müſſen. Die Folge war, daß die mit„Made in Germany'geſtempelten Waren in England beſonders beliebt wurden und daß manche weniger gewiſſenhaſte Geſchäftsleute Englands ihre eigenen Waren mit dieſem Stempel verſahen, um den Wettbewerb beſtehen zu können. Dadurch iſt freilich auch vieler engliſche Schund mit unterlaufen und das hat dem guten Ruf der deutſchen Ware in England oft mehr geſchadet, als die neidiſche Verfügung der Rierung. Eiſenbahnunglück. Ein von Dünkirchen kommender Zu mit deutſchen Gefangenen wurde auf der Station von Sa Pierre von zwei engliſchen Lokomotiven von hinten angefahren. Zehn Wagen wurden völlig zertrümmert. Drei deutſche Ge⸗ fangene ein Soldat und ein engliſcher Sergeant wurden getötet. 25 Gefangene wurden ſchwer verletzt. Todesurteil. Das Schwurgericht in Bochum verurteilte wegen des Handgranatenangriffs auf arbeitswillige Bergleute der Zeche Engelsburg im Februar, wobei ein Bergmann getötet und mehrere verletzt worden waren, die Bergleute Heinrich Utgenannt und Wilhelm Elſing zum Tode und zum Verluſt der 1 Ehrenrechte, außerdem zu zwei Jahren bezw. eineinhalb Jah⸗ ren Gefängnis. Der verſtorbene Dr med. Thieme hmterſieß Stiftung. der Stadt Dresden eine halbe Million für die Unterſtützung von Kriegsbeſchüdigten und Kriegshinterbliebenen. Pocken. In Eſchhofen bei Limburg ſind die ſchwarzen Pocken ausgebrochen. Es wurden bisher 40 Fälle feſtgeſtellt. Verkauf der Kaiſerjacht„Meteor“. In ſkandimaviſchen Jacht⸗ ſportzeitungen wird der Stolz der letzten Kieler Woche, die ehe⸗ malige 1„Meteor“ zum Preis von 500 000 Mark in deutſchem Geld zum Verkauf angeboten. Sie iſt als Stahljacht nach Oertzſchem Entwurf für Lloyds höchſte Klaſſe erbaut wor⸗ den.— Unter Berückſichtigung der deutſchen Valuta ſowie im Hinblick auf die auf dem ſonſt' Zen e Presse eingetretene ab⸗ norme Preisſteigerung bedeutet dieſe eee glat⸗ tes Geſchenk an die Kriegsgewinnler des neutralen Auslands. Portoermäßigung für Luftpoſt. Die Reichspoſtverwaltung hat das Porto im Luftpoſtbriefverkehr für Briefe bis 20 Gramm von 1 Mk. auf 30 Pfg. herabgeſetzt. a 5 a Lokales. 1 — Das deutſche Arbeitsgeſetzbuch. Die Schaf⸗ fung eines einheitlichen demokratiſchen Arbeitsrechts iſt nunmehr von der Reichsregierung tatkräftig in die Hand genommen. Im Mai haben unter dem Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters Bauer bereits Sitzungen ſtattge⸗ funden. Die Gliederung der einzelnen Arbeitsgebiete, die an Mitgliedern des Ausſchuſſes und an Unkeraus⸗ ſchüſſe verteilt ſind, iſt folgendermaßen gebildet: 1) Allgemeines Arbeitsvertragsrecht; 2) Angeſtelltenver⸗ tragsrecht; 3) öffentlich⸗rechtliche Vorſchriften des Ar⸗ beitsſchutzes(einſchließlich Kinderſchutz und Heimarbeit; die Regelung dringlichſter Rechtsfragen der Heimarbeit iſt ſchon vor Fertigſtellung des Arbeitsgeſetzes in Aus⸗ ſicht genommen); 4) organiſatoriſche Fiche(einſchl. Arbeitsgerichte, die ebenfalls eine beſchleunigte geſetz⸗ geberiſche Behandlung erfahren ſollen); 5) Arbeits⸗ vermittlung(hier gilt dasſelbe); 6) Tarifvertragsrecht; 7) Koalitionen und Koalitionsrecht; 8) Lohnkämpfe (einſchl. Arbeitseinſtellung, Boykott uſw.); 9) Eini⸗ gungsweſen; 10) Bergweſen; 11) Landarbeiter und land⸗ wirtſchaftl. Geſinde; 12) Recht der Hausangeſtellten; 18) Recht der Bühnenangehörigen; 14) Beziehungen zum Beamtenrecht und Recht der Staatsarbeiter und Staats⸗ angeſtellten: 15) See⸗, Binnenſchiffahrt, Flößerei und Fiſcherei; 16) Arbeitsordnung; 17) Lohnbeſchlagnahme. In der Sitzung vom 19. Mai, in der der Arbeitsplan mit Vertretern von Verbänden der Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer beſprochen wurde, iſt den Verbänden emp⸗ fohlen worden, ihre beſonderen Wünſche und Vorſchläge ſchriftlich, gegebenenfalls in formulierten Entwürfen beim Reichsarbeitsminiſterium einzureichen, damit von vorn⸗ herein die wünſchenswerte Fühlung mit der Praxis und den Intereſſentenkreiſen gewährleiſtet wird. Das künftige Arbeitsgeſetzbuch ſoll nicht nur das Arbeitsver⸗ tragsrecht unter Beachtung der Sonderarten der einzel⸗ nen Arbeitnehmergruppen möglichſt einheitlich geſtalten, ſondern auch das Koalitionsrecht, das Recht der Berufs⸗ vereine und das Tarifvertragsrecht regeln. Auch ein einheitlicher Aufbau der Arbeitsgerichte iſt im Zuſam⸗ menhang mit dem Geſetzgebungswerk geplant. Das in Vorbereitung befindliche Sondergeſetz über das Arbeits⸗ verfaſſungsrecht(Räteſyſtem und Mitbeſtimmungsrecht) wird zwar der Beſchleunigung halber beſonders bear⸗ beitet und vorgelegt werden, ſeine Eingliederung in das Geſetzbuch iſt aber für ſpäterhin in Ausſicht genommen. Die Anbahnung einer Internationaliſierung des Ar⸗ beitsrechts ſoll im Auge behalten werden. — Vom Zucker. Nach amtlicher Berechnung ſind in der Zeit vom 1. September 1918 bis 30. April 1919 13 443 865 Dz. Zucker gegen 15 290 135 im Vorjahr hergeſtellt worden. Verarbeitet wurden in dem gleichen Zeitraum 87 309 961 Dz. gegen 92 290 388 Dz. Rüben im Vorjahr. Bürgermeisterwahl. Bei der geſtern Abend ſtatt⸗ gehabten Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige J. Rat⸗ ſchreiber Koch von 69 abgegebenen Stimmen einſtimmig zum Bürgermeiſter gewählt. Temperatur Geſtern ſtieg die Temperatur in den zurzeit auf dem Speicher als Schulzimmer benutzten Räumen von 240 auf 310 Wärme. Das iſt ein unhalt barer Zu⸗ ſtand für die armen Schüler ſowohl als auch für Lehrer. 2. Evangel. Rirchengemeinde. Infolge Verhinderung der Angehörigen der beiden G fallenen Jakob Marzenell und Karl Maas kann ihrer am kommenden Sonntag nicht gedacht werden; ſte werden daher durch eine beſondere ſpätere Feier geehrt werden. Für alle übrigen findet am Sonntag die Feier vormittags ½10 Uhr ſtatt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Wie die ä——— — 2 3 4 5 0 7 9 12 1 1 2 15 4 0 1 Amtliche Bekanntmachungen Nachſatz zur Bekanntmachung betr. Neueinteilung der auf Gemarkung Mannheim in der Gewann zwiſchen Kronprinzen—Kußmaul—Käferralerſtraße und Schulhaus Wohlgelegen gelegenen Grundſtücks. In Abänderung des Erlaſſes vom 46. März 1919 wurde mit Erlaß vom 23. April 1919 Ne. 2086 als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigentums und der Rechte dritter Perſonen an Stelle des 18. März 1919 der 16. Juni 1919 beſtimmt. Mannheim, den 7. Juni 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Die Herſtellung der Ackerſtraße in Mannheim betreffend. Das Staatsminiſterium hat mit Entſchließung vom 14. Mat 1919 Nr. 734 ausgeſprochen, daß zwecks Herſtellung der Ackerſtraße zwiſchen Ried⸗ feld⸗ und Wieſenſtraße in Mannheim nach Maß⸗ gabe des durch die Entſchließungen des Bezirks⸗ rats Mannheim von 18. Januar 1900 Nr. 47 911 und vom 3. Juni 1909 Nr. 14753 V feſtgeſtellten Planes die Eigentümer des Grundſtücks Lagerbuch Nr. 180 auf Gemarkung Mannheim Kaufmann Johann Birkhofer und Ehefrau zelma geb. Rodeck in Mannheim verpflichtet ſeien, die in die Orts⸗ ſtraße fallende Fläche ihres Grnndſtücks im Maß⸗ gehalt von 364 qm gegen vorherige Entſchädigung an die Stadtgemeinde Mannheim zum Eigentum abzutreten. Mannheim, den 5. Juni 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. lle. Die Durchführung der Nacheichung betr. Während des Krieges ſind etwa 90 Prozent der Nacheichungspflichtigen Meßgeräte nicht zur Nacheichung gebracht worden. Hierdurch ſind Mißſtande im öffentlichen Verkehr entſtanden. die einer baldigen Abhilfe bedürfen, da die Richtigkeit der Meßgeräte die Grundlage aller Lieferungen und Käufe bildet. Die Staatseichämter ſind wieder voll beſetzt; mit den Nacheichungsreiſen wird begonnen werden. Ebenſo wird die polizeiliche Nachſchau in einiger Zeit einſetzen. Wir weiſen heute ſchon darauf hin, daß die während des Krieges durch die Verhält⸗ niſſe gebotene Nachſicht auf dem Gebiet des Eich⸗ weſens nicht aufrecht erhalten werden kann und auf der Durchführung der Nacheichung innerhalb der vorgeſchriebenen Friſten beſtanden werden muß. Mannheim, den 22. Mai 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Steueranmeldung betreffend. Stener⸗Aumeldung. Jedes Jahr beim Steuer— Ab⸗ und Ausſchreiben ſollen die Steuerpflichtigen— ohne beſondere Aufforderung— neue ſchrift⸗ che Steuererklärungen beim Steuerkommiſſär des Bezuks einreichen, wenn am 1. April mehr Vermögen vorhanden iſt oder ſich ein hoͤheres Jahreseinkommen ergeben hat als das, womit ſie beſteuert ſind. Dies gilt im laufenden Jahre insbeſondere auch von den Arbeitern, Angeſtellten und Beamten wegen ihrer erhöhte Bezüge. Wer die Erklärung nicht einreicht, macht ſich ſtrafbar. Gleichwohl haben in dieſem Jahre die Veranlagungsbehörde in zahlreichen Fällen feſtſtellen können, daß ſolche Unterlaſſungen vorgekommen ſind, und zwar ſowohl dei Perfonen in feſte Stellung wie auch insbe⸗ ſondere bei Gewerbetreibenden aller Art und dei Privaten, die aus den Verhältniſſen der Kriegszeit erhebliche Vorteile ziehen konnten. Auch die Anmeldung ſolcher ſich in Mannheim vom 1. Januar 1918 ab auf⸗ haltender Perſonen, die zwar hier keinen ſteuerlichen Wohnſitz haben, aber nach dem Geſetz vom 3. Juni 1919 zur Gemeinde⸗ beſteuerung heranzuziehen ſind, iſt in den meiſten Fällen unterblieben. Sollen gegen dieſe Säumigen nicht die ftrengen Strafbeſtimmungen der Steuergeſetze ungewendet werden, ſo müſſen ſie ſich die ſchleunige Nachholung der Steuererklärungen ungelegen ſein laſſen. Mannheim, den 10. Juni 1919. Der Steuerkommiſſär. Die Aufſtellung von Vermögens verzeichniſſen betreffend. Die Friſt für die Aufſtellung der Per⸗ wügensverzeichniſſe nach der Verordnung von 13. Januar 1919(Reichsgeſetzblat Seue 67) wird allgemein bis zum 30. Juni verlängert. Steuerpflichtige, deren Vermögen weniger als 10 000 M. beträgt, brauchen das Ve mögenverzeichnis nicht aufzuftellen. Bei We rrpapieren(auch bei Schuldbuchforderungen) brinichen die Kurswerte und Geſamtwerte nicht eingeſetzt zu werden; unter Nr. III, 1 und 2 des Verzeichniſſes können alſo die mit „Kurswert“ und„Geſamtwert“ überſchriebenen Spolten unausgefüllt bleiben. Lauten die Stürke derſelben Wertpapiergattung auf ver⸗ schiedene Beträge, ſo genügt in der Spalte „Stückzahl“ die Eintragung:„verſchiedene Itück. In der Spalte„Nennwert“ iſt inter allen Umſtänden nicht der Nennwert ner einzelnen Stücke, ſondern der Geſamt⸗ ſennwert der Papiere der betreffenden Gattung anzugeben. Mannheim, den 10. Juni 1919. Stenerkommiſſär. „ Aechnungen ii ſauderer Ausführung liefert ſchnellſtens. Gg. Zimmermann. Seckenheim, den 13. 5 555 Dankf agung. Der geſamten Wählerſchaft unſerer Gemeinde ſage ich für das mir durch die einſtimmige Wahl zum Bürger⸗ meiſter geſchenkte Vertrauen aufrichtigſten Dank. Ich werde meine ganze Kraft einſetzen für das Geſamt⸗ wohl unſerer Gemeinde und verſichere zugleich, daß mein ferneres Leben und Wirken der Gemeinde Seckenheim nun voll und ganz angehören wird. Koch, Ratſchreiber. Juni 1919. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir beingen das Ergebnis ber geſtrigen Bürgermeiſterwahl mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Wahlakten von heute ab während 8 Tagen im Rathaus Zimmer Nr. 7 aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden innerhalb der⸗ ſelben Friſt bei dem Bürgermeiſteramt oder dem Bezirksamt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Bezeichnung der Be⸗ weismittel angebracht werden müſſen. Gewählt wurde einſtimmig: Koch, Chriſtian, Ratſchreiber. Seckenheim, den 13. Juni 1919. Bürgermeiſteramt: J V.: Hörner. Koch Fleisclansgabe. erhalten Nr. 1 bis 833 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. Nr. 834 bis 1497 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr. 1498 bis 2099 bei Metzgermeiſter Gropp. Nr. 2100 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gruber. Mengen bei Metzgermeiſter Schert el. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt Samstag, nachmittags von 4— 7/9 Uhr. Seckenheim, 18. Juni 1919. Lebensmittelamt. LJebensmittelamt Morgen Samstag, den 14. Juni 1919 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 und für die halbe Karte 63 gr. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 106 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß An die Fenlbezugsberechigten. Preiſe von 3.68 Mk. pro Pfund. Nr. 1803 bis 1998. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 3 gültig. Seckenheim, den 18. Juni 1919. Lebensmittelamt. Wutter⸗ Ausgabe. Morgen Samstag, den 14. Juni vormit⸗ tags von 8—9 Uhr erhalten in der Friedrich⸗ ſchule Saal 8 gegen Vorlage des Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung/ Pfund zum Eier-Husgabe. lage des Lebensmittelumſchlogs. teilung: Nr. I bis 1000 von 9 bis 10 Uhr Nr. 100: bis 2000 von 10 bis 11 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 11 bis 12 Uhr iſt abgezählt bereit zu halten. telausweiſes gültig und muß entwertet werden. und Waſcheck. Seckenheim, den 18. Juni 1919. Lebensmittelamt. Rahlen-Rusgabe. andlung Gruber Neckarſtraße. Nr. 1303 bis 1380 a und Nr. 1 vis 105 in folgender Einteilung: Nr. 1803 bis 1200 von 7 bis 9 Uhr Nr. 1 bis 105 von 9 bis 11 Uhr Der Preis beträgt per Ztr. 5,05 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 28 für Nr. 1203 bis 1380, die Nr. 24 für Nr. 1 bis 105 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden Seckenheim, den 18. Juni 1919. Lebensmittelamt. Ansients-Karten bog Zünmermann. möglich am Pfingſtmontag eine Volksab⸗ Am samstag, den 4. Juni vormittags von 9 bis 12 Uhr erhalten Eier in der Friedrich⸗ ſchule Saal 3 alle Eierbezugsberechtigte gegen Vor⸗ Haushaltungen, die Huhner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ Folea-Absinmung Der Preis beträgt pro Stück 36 Pfg. das Geld Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 3 des Lebensn nit⸗ Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fen ske —— Es erhalten am Samstag, den al ds mis Steinkohlen, Brikets je zwet Zentner gegen Vo r⸗ eigung des Kohlenausweiſes bei der Kohlera⸗ Meiner werten Privat⸗Kundſchaft zur Kenntnis, daß von heute ab N* Tafel-Eis zu haben iſt. Eisſcheine ſind im Büro oder in der Wohnung zu haben. Mindeſtabgabe 40 Pfg., Tafel 1 Mk. Abholungszeit 7 bis 10 Uhr vormittags. Brauerei Arthur Pfisterer. Sammei⸗Anzeiger uur für Milglirder der zaudw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Leinene Kuhdeeke von der Friedrichſtraße bis Eichwald verloren. Abzugeben Friedrichſtraße 54. Lußball-Geſellſchaft Feckeuheim 1898. morgen Abend ½9 uhr Spleler-Oersammlung der 2. Mannſchaft. Am Sonntag den 1s. ds. mts, abends 6 Uhr veranſtalter obige Geſellſchaft einen Uunterbaitungs⸗Abend im Saal des„Badiſchen Hofes“. Der Zutritt iſt nur gegen der ſchriftlichen Einladung ge⸗ ſtattet. Die Eintrittskarten zum Preiſe von 2 mit pro Peiſon, Damen die Hälfte, ſind von 6 ü ab am Saaleingang erhältlich. Um eine Störung der Unterhaltung zu vermeiden, wird um püntliches Erſcheinen gebeten. Der Feſtausſchuß. Srole Curnerſchalt deenbelm. heute Roeng Curnrats⸗Sitzung. Vollzahliges Erſcheinen der Turnrats⸗ naitglieder wünſcht Der Voiſitzende. Unabb. Ooslalemokrafche Partel. Infolge ſchlechten Walters war es nich fummung abzuhalten. Darum bitten wic die Arbeiter und Arbeiterinnen am Famsing, den 14. Inni, abends ½8 Ayr ia „Bierkeller“ die über verſchiedene Punkte vornehmen zu wollen. gegebene Gesangberein„Liedertafel i Seckenheim. Das bereits an dieſer Ste Konzert findet am Jountag, den 22. Juni d. nachmittags 3 Uhr beginnend im des„Zähringer Hofes“ ſtatt. Wir bitten die verehrl. und ſpeziell die hier anſäſſigen Ver bei event. Veranſtaltungen in dieſer gefl. zu berückſichtigen. lle bekau . 20. a0 Ein wohne einen Beziehun D Inh. W. bricht es frühze wenden Sie nut Nig und Ihre Schuhe Sichere Exis fen Srossversandhaus l. Ranges (Spezialität Wäsche u. Kleidungss sucht allerorts zum sofortigen redegewandte Damen und Herreſt f, Besuch von Privatkun ds Hoher Verdienst garantiert, August Rettig. Dessad e. 115 Friedrichſtr. bis Wörthfeld. Abzugeben Ein Kittel verloren von Ecke Hildaſtr. Erlebrichtraße 55. Abzugeben Robien-Ruswels Ne. 1070 bertoten. Haupikraße 11 Srcenhei m. heute ½9 Uhr Probe Der Vorftand. erforderlich. Cb. Ruxchendbor Der Trauerfeier wegen vollzähliges Erſcheinen Schöne Auswahl in ardinen Küchenvorhangsloffe in schönster Musterung äusserst billig. Deu eingelroffen! EE Hauptstr. 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