. . N 2 — — —— r — 8 0 fimtsblatt der — 19. Jahrg. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Bürgermeisterämter Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. Dienstag, den 17. Juni 1919. : Sbonn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. 4 den Haſeuſtädten der Waſſerkante ſind in deu letzten Es* zahlreiche Verhaftungen von Kommuniſten erfolgt. in g ndelt ſich um eine kommuniſtiſche Umſturzbewegung du Deutſchland. air kg der Weiterbaner des Streiks des Hilfsperſonals wieder een Berliner Zeitungen konnten dieſe bis heute nicht erſcheinen. a Abe Pariſer Transportarbeiterſtreil iſt beendet. Die nnen ird heute bei allen Geſellſchaften wieder aufge⸗ N die 45 beginnt in gauz Frankreich der Bergarbeiterſtreif. labeit ern. deration generale du travail hat den Kartell⸗ laben, verband auf Dienstag zu einer Konferenz einge⸗ den wir der eventuell der Sympathieſtreik beſchloſſen wer⸗ . Fatale gliſchen Hafenbehörden behalten ſeit Freitag früh n. iſfe zurück Die Maßnahme ſoll vorübergehend en fügt ſie in Verbindung mit maritimen Vor⸗ Ges u in England. ſeufſlag abend gegen 7 Uhr ſtartete ein Friedrichshafener Wan einen mit 10 Paſſagieren in Braunſchweig und über⸗ in 300 Mete 255 1 Stunde 15 Minuten Dauer den el eter Höhe. — Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) Zur Lage. Ludwig in Baden-Baden. (Nachdruck verboten.) Das Schwert hat's nicht entſchieden, So muß es tun der Frieden!. „Der Friede naht, doch welchen Preis Muß ich dafür bezahlen, Beklag's zu tauſend Malenk“ So ſpricht Germania betrübt, Sie, welche jeder Deutſche liebt, Getreu ihr bis zum Todel „Leben und leben laſſen!“ N Goethe. Wendung durch Gottes Fügung, durch die eines düſteren Schickſals, eines wahren Ver⸗ elch' eine Wendung! So müſſen auch wir och vor Jahresfriſt und am 4. Jahrestag des durften wir mit Zuverſicht den Endſieg un⸗ Feſter, Hoffnuwarten; heute ſtehen wir am Grabe unſerer en prreſch zungen. Unſere Vundesgenoſſen und zumal as, anſtatt Italien niederzuwerfen, ſeine Waf⸗ 5 beben ließ, haben uns im Stich gelaſſen und fllige getan en zum Teil verſagt: wir haben es, ſoviel Sha Sache z. geleiſtet und geopfert haben für die große, kurzer ſehldes Vaterlandes, es doch vielleicht an zäher er Elter Gef en laſſen, an feſtem Zuſammenhalt, an ziel⸗ klatracht Floſſenheit und Entſchloſſenheit, an unbeding⸗ Nah. 1 Dind unbegrenzter, ſelbſtloſer Hingebung ans ber arinen 585 Folgen ſind da: Wir haben nur noch die us, da nehr Von Karl 1 Welt 3 daher 0 0 eine Lees Kriegzage bardebehin, iger Sache as oder minder harten Frieden anzunehmen ür wehrlos ſind, der Gewalt unſerer Feinde ſere. Zar preiszugeben. Oder ſollten die Geg⸗ Rantzau und alle ſeine Getreuen in der baten tockdore, Vorſtellungen hin— die Reichsregierung, l uni 8 ff⸗ ing ie ist Wert wacker auf Poſten und tut, was ſie kann, vielſellen drang der Friedensbedingungen zu erlangen. N Herileich die Gegner, ſage ich, auf unſere Vorſtellungen n Wil noch ein Elnſehen haben und zurückkehren 175 Vons 14 Pn ten. bon denan mir und ſie be⸗ — ——Uà——ͤ—ͤ 2 ͤůů— kauntlich ausgingen, als wir uns zum Frieden bereit er⸗ klärten? Es läge nicht bloß in unserem, ſondern auch in ihrem eigenen und eigenſten Intereſfe: nur ein in gedeih⸗ lichen oder mindeſtens erträglichen Verhältniſſen weiter lebendes und ſtrebendes Volk kann ſeinen Verpflichtungen nach außen nachkommen, den ſchweren Pflichten, welche uns dieſer Frieden auferlegen wird, auch wenn ſeine Bedingun⸗ gen noch weſentlich gemildert werden ſollten. Auch ſind die Völker und namentlich die Kulturvölker um ihres alltäg⸗ lichen Bedarfs willen mit ihren Lebeusbedürfniſſen(Lebens⸗ mittel, Chemikalien, Arzneien uſw.) auf gegenſeitigen Han⸗ del und Verkehr angewieſen, ein Kulturvolk braucht das andere, mit einem Ohnmachts⸗ und Bettelvolk aber, und zu einem ſolchen würde uns dieſer ſchonungsloſe Frieden hinabdrücken, ſtempeln, kann man nicht große Geſchäfte machen, Auch kann nur ein Frieden der Mäßigung von Beſtand ſein; nur ein maßvoller Frieden trägt die Gewähr der Dauer in ſich. Ein Frieden dagegen, welcher uns ſcho⸗ nungs⸗ und maßloſe Bedingungen aufbürdet, trägt die Keime neuer Zerwürfniſſe, erneuter Kriege in ſich, er kann nicht lange währen! 5 Mit dieſen harten Friedensbedingungen will man uns zugleich ſtrafen, aber wofür? Wie bekannt, hat Deutſch⸗ lands zunehmende geſchäftliche Konkurrenz England und dann auch Nordamerika zum Krieg bewogen; unſer Wett⸗ bewerb auf dem Weltmarkt war dem Britenreich unerträg⸗ lich geworden und die Vereinigten Staaten fanden ihn gleichfalls unbequem, ja gefährlich. Frankreich wollte Elſaß⸗ Lothringen(mit ſeinen Erzgruben) wieder und Genug⸗ tuung für die Niederlage von 1870/71. Und Rußland ſtrebte nach dem Beſitz von Konſtantinopel. Das iſt die Urſache, die Wurzel des Weltkrieges; hier liegt der Haſe im Pfeffer! Deutſchland wollte keinen Krieg; es wollte in Frieden leben und arbeiten. Oder hat es vielleicht die Schandtat von Serajewo allein oder gar noch gemeinſam mit Oeſterreich⸗ Ungarn auf dem Gewiſſen? Daß es ſein Schwert für alle Fälle blank und ſcharf hielt, das war ſeine natürliche Pflicht und ſein ebenſo natürliches Recht. Daß es ſich im Rieſen⸗ krieg wehrte und faſt bis zum Ende ſiegte, das iſt wohl ſeine Schuld und Sünde im Kriege? Dafür ſoll es vermutlich ebenfalls geſtraft werden. 5 Man hat die Frage aufgeworfen: Wer iſt Schuld an die⸗ ſem Kriege? Für uns in Deutſchland kann es keinem Zweifel unterliegen, daß ir hauptſächlich Englands Werk war; es war der ſtärkſte Antrieb dazu, der größte Motor! Aber deswegen ohne weiteres von einer Schuld, von einer Gewiſſensſchuld im höchſten Sinne oder gar von einem Verbrechen an der Menſchheit reden zu wollen, das ſchiene mir doch viel zu weit zu gehen. Ich glaube, daß man von ſolcher im Grund überhaupt nicht ſprechen kann; die all⸗ gemeine Entwicklung wie die Entwicklung der einzelnen Völker und Staaten hat eben mit Naturnotwendigkeit zum Kriege geführt, ſintemalen wir halt keine Engel ſind, ſondern fündhafte Naturen, dazu mehr oder weniger von Selbſtſucht beherrſcht ſind und es bis zu einem gewiſſen Grade auch ſein müſſen. Ein gewiſſes Maß von Eigenſucht gehört bekannt⸗ lich zum Inventar der Menſchheit, zu ihrer Ausrüſtung mit Charaktereigenſchaften; es iſt ein Erbſtück, das uns die Mut⸗ ter Natur mitgegeben hat ins Daſein und immer wieder aufs neue mitgibt. Wie mir dünkt, war es das natürliche Recht Englands, zum Schwert zu greifen, ſobald es ſich an ſeinem Lebensnerv bedroht oder geſchädigt ſah, und das ebenſo natürliche Recht ſeiner Bundesgenoſſen, aus ihren beſonderen Beweggründen mit in den Krieg einzutreten. Desgleichen war es jedoch auch das natürliche Recht Deutſch⸗ lands, am Weltmarkt als Konkurrent teilzunehmen, aber auch ſich nach Kräften ſeiner Haut zu wehren, nachdem es, gegen ſeinen Wunſch und Willen, gegen ſeine Neigung und Abſicht, zum Krieg genötigt worden war. Kurz und gut, es iſt das gute Recht, ein Naturrecht jedes Volkes und Staa⸗ tes, ſich, ſei's mit Güte, ſei's mit Gewalt, im Frieden oder im Kriege, mit Pflugſchar und Eſſe oder mit dem Schwert in der Hand zur Geltung zu bringen in der Welt! Es gibt .——— Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabakt. No 137 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9 75 Karlsruhe Nr. 19819. Poſtſcheckkonto: ein Recht für ſein Daſein, für ſein Da ohne weiteres von Schuld oder Nichtſchuld zu reden, ſcheint mir daher im Grunde nicht angebracht zu ſein. Und wenn ein Volk das andere als angeblichen oder wirklichen Urheber des Krieges, eines Krieges zur Rechenſchaft ziehen und be⸗ ſtrafen wollte, ſo wäre das eben ein genommenes, jedoch kein gegebenes Recht, am allerwenigſten ein gottgegebenes Recht. (Schluß folgt.) Der Kampf um den Frieden Vor Ueberreichung der Antwort. Verſailles, 15. Juni. Der„Matin“ berichtet, daß die Meberreichung der Antwort der Alliierten amtlich auf den Ptontag nachmittag feſtgeſetzt ſe. Es werde keine beſondere Zeremonie geben, ſondern ein Attachee des Miniſteriums des Aeußern werde das Dokument genau wie eine gewöhn⸗ liche Note dem Legationsrat Freiherrn von Lersner über⸗ reichen. Der Brief, der dem Dokument beigegeben wird, ſoll in feſtem Ton gehalten ſein und beſtätigen, daß jede Diskuſſion geſchloſſen iſt und daß die Deutſchen nur noch mit ja oder nein antworten können. Ueber die Haltung Deutſchlands kann man zur Stunde noch nichts vermuten, da dieſe ausſchließlich von dem Inhalt und der Form der Antwort der Alliierten abhängen wird. In amtlichen Krei⸗ ſen erklärt man, erwecken, daß die Alliierten vollkommen einig ſeien und ohne Zögern und Rückſichtnahme im Falle einer Weigerung Deutſchlands handeln würden. Der Viererrat wird die Friſt, die Deutſchland eingeräumt wird, morgen feſtſetzen. Sie wird zwiſchen 5 und 8 Tagen ſchwanken, jedoch beſteht die Tendenz, die Friſt eher zu kürzen als ausuzdehnen. Die vermutliche Antwort. T. U. Paris, 16. Juni. Der„Matin“ meldet, daß der Ge⸗ zteralſekretär der Friedenskonferenz Cluteſta perſönlich in Begleitung ſeines Kabinettschefs Arnavon heute mittag dem Grafen Brockdorff⸗Rantzan die Antwort überreichen wird. Dieſer wurde geſtern offiziell über Stunde und Bedingungen der Uebergabe in Kenntnis geſetzt. Das Dokument beſteht aus 3 Teilen: einem kurzen Begleitbrief, in dem der Enk⸗ ſchluß zur Reviſton kurz dargelegt wird und die Friſt für auch ein Exnſtenzrecht und eine Daſeinspflicht, und eine Pflicht, für ſeine Exiſtenz, 1 HBeſtehen und Weiterbeſtehen zum Schwert zu greifen! ſchrift von 50 Druckſeiten, welche auf jeden einzelnen Punk der Forderungen Deutſchlands eingeht und kapitelweiſe die Aenderungen darlegt. Endlich den Wortlaut des Vertrags, wie er ſich nach den Abänderungen darſtellt. Die Druckſchrift wird heute abend in der Preſſe bekanntgegeben, der Vertrag mit den Aenderungen bleibt geheim. Die Friſt währt fünf Tage, in dieſen ſind die 3 Tage für Kündigung des Waffen⸗ ſtillſtandes einbegriffen. T.U. Weimar, 15. Juni. Die hier anweſenden Frie⸗ densdelegierten, die Miniſter Giesberts und Landsberg, ſo⸗ nert reiſen vorausſichtlich heute nach Verſailles zurück, um bei der Ueberreichung der Ententeantwort zugegen zu ſein. Graf Brockdorff legt Wert darauf, daß die Friedensdelega⸗ tion auf die Antwort des Verbandes ſofort eine proviſoriſche Gegenerklärung abgibt. Graf Brockdorff wird ſofort nach hier reiſen, ſobald ihm die Antwort ausgehändigt ſein wird. Was die Franzoſen ſchon wiſſen! W. T. B. Verſailles, 16. Juni. Der„Figaro“ meint, wenn die Alliierten energiſch und entſchloſen auftreten und unverzüglich die vorbereitenden milttäriſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Maßnahmen durchführen, ſo werde der Nach⸗ ſolger Eberts(das Blatt rechnet damit daß die Scheide⸗ mann⸗Regierung ſelbſt den abgeänderten Vertrag nicht unterzeichnen könne), nicht lange auf ſeine Unterſchrift warten laſſen die Note der Alliierten werde den Eindruck den entgültigen Beſcheid feſtgeſetzt wird. Dann einer Denk⸗ wie der Präſident der preußiſchen Landesverſammlung Lei⸗ Die weiße Frau. aan vom Lauenſtein von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 0 7. Ein Ron merifg 5 niſcheg Copyright 1912 by „Du 0 7 dem Labſt mir dein Ehrenwort, mich, ſolange wir Bedenſtein bleiben, ganz unbehelligt zu laſſen.“ r ugen, aritseit von drei Monaten, die du dir aus⸗ nicht icht dartinta, war etwas ausgedehnt, aber ich denke & jn in ſo offe mein Wort zu brechen, ſo lange du mir dh f letzter fener, feindlicher Weiſe entgegentrittſt, wie wir ern hältſt dt wiederholt geſchehen, und ſo lange du 1 tiefster von anderen Menſchen, die, wie du weißt, Fandeben un Seele verhaßt ſind. Du haſt dein Glück, che Wähle das meine und das deines Kindes in der g„ſage ich dir noch einmal, wähle, aber wähle weißen Hand leicht über ihr ſchwarzes acheln zuckte um ſeine blutroten Lippen, e, wie ſie unter ſeiner Berührung er⸗ ge talſchoſſenen Augen, wie eine Statue, ſtand die ihrem Peiniger. 8 wollte ſie die Lippen öffnen, um etwas 9 oſtbedende ſie vermochte es nicht. Nur ein zittern⸗ neg 0 umme er Laut kam von ihrem Munde. icht, als ſtand das ſeltſame Lächeln in des Man⸗ er langſam hinzufügte: auch Wenn du 0 N Cum Herhfernünftig biſt, Karen, b dann ſollſt du 1 ſcuche Aftriad wiederſehen.“ 5 iner er Laut kam jetzt von den Lippen der 5 verzweifelten Gebärde warf ſie ſich dem Anny Wothe, Leipzig. (12 Manne, der trotz des Zugeſtändniſſes, das er ihr ſoeben gemacht, ſo verſchloſſen und eiſig vor ihr ſtand, zu Füßen. „Mein Kind“, ſchluchzte ſie auf.„Gib mir mein Kind zurück, das einzige, was mir geblieben! Sei doch barm⸗ erzig!“ 5„Ruhig, ruhig“, gebot Rittberg, noch immer das kalte, herzloſe und doch zufriedene Lächeln um den bart⸗ loſen Mund.„Es wird alles davon abhängen, wie du dich hier bewährſt. Du mußt doch zugeben, daß ich dir nach allem, was vorgefallen iſt, nicht ſo ohne weiteres das Kind laſſen konnte. Die Verantwortung konnte ich nicht noch auf mich nehmen, die nicht!“ „Du biſt ein Scheuſal! Du biſt ein blutgieriges Raubtier, das in wilder Leidenſchaft ſein Opfer zer⸗ fleiſcht. Du weißt genau, daß du in dem Kinde eine furchtbare Wafef gegen mich in der Hand hältſt, die nutzeſt du in der brutalſten Weiſe!“ „Im Kriege iſt jedes Mittel geſtattet, Karen, und wir leben im Krieg, in einem entſcheidenden Krieg, wo es Leben um Leben gilt.“ f „So nimm das meine, lieber will ich ſterben, mit meinem Kinde ſterben, ehe ich dir angehöre!“ „Das iſt wieder die fire Idee. Mit dem Kinde willſt du ſterben. Siehſt du nun ſelber ein, daß Aſtried bei dir gar nicht ſicher iſt? Wäre das Kind hier, ich alaube, du ſtürzteſt dich mit dem Kinde lieber von der höchſten Zinne der Burg hinab, ehe du in meine Arme flüchteteſt. Und weil ich das weiß, weil ich dich kenne, darum brachte ich das Kind in Sicherheit, ganz abgeſehen davon, daß mir mein Gewiſſen verbot, es dir zu laſſen, bis die ganze Angelegheit zwiſchen uns geklärt iſt.“ Karinta hatte ſich langſam von ihrem Knie erhoben. Ihre nachtdunklen Augen glühten ihn ſeltſam an, als n en dee; „Das weißt, wenn ich„Ja“ ſage, dann gibt es für dich kein Bedenken mehr von Ehre, von Pflicht, wenn ich dir gehöre, dann ſchweigt dein Gewiſſen, dann zwingt dich nichts, meine vermeintliche Schuld auch der Welt zu verkünden. Wenn ich jedoch mich dir verſage, dann biſt du der Ehrenmann mit dem großen Tugendſchild, der an ſeine Bruſt ſchlägt und ſpricht: Seht hier, das ſchuldige Weib, ſteinigt ſie, ich habe keinen Teil an ihr.“ „Schämſt du dich denn eigentlich nicht, mir das offenbaren? Glaubſt du, ich lernte dich dadurch lieben und achten, daß du mir zeigſt, wie erbärmlich und gemein du denkſt. Ein Teufel biſt du, kein Menſch. In deine Hände gegeben zu ſein, iſt ſchlimmer als Tod. Du war⸗ teſt vergeblich, Jen Rittberg, auf die Zeit, die mich nach⸗ giebiger machen ſoll, lieber zerſchmettere ich mir den Kopf an der Burgmauer, ehe ich dir angehöre, und lieber will ich mein armes, unglückliches Kind nie wiederſehen, als ihm ſagen müſſen:„Siehe, dieſer Menſch iſt dein Vater.“ Bis in den kahlen Schädel unter den kurzen, grau⸗ blonden Haarſtoppeln hinauf ſtieg das Blut und färb. ihn tiefrot. 6 5 Ein paarmal bewegte Rittberg die Lippen, aber nur ein pfeifender Laut drang hervor, dann ſagte er mit plötz⸗ lich aufflammenden, drohenden Augen:„Dein Kind wird dann nichts beſitzen, als einen geächteten Namen, den es ſeiner Mutter verdankt. Es wird lediglich am Wege ſter⸗ ben, ſein einziger Beſitz iſt die Schande, die du über dein Kind gebracht.“ Ein Aechzen nur noch kam von den dann brach ſie ohnmächtig zuſammen. Mit einem Gemiſch von wilder Freude und wahn⸗ inniger Leidenſchaft ſchaute der Mann auf die blaſſe Frau zu ſeinen Füßen, dann riß er ſie heiß empor in ſeine Arme.(Fortſetzung folgt.) —ͤ———— Lippen der Frau, 1 Aenne . Foch. l. W. T. B. Luxemburg. 14. Juni. Marſchall Foch iſt heute vormittag um 9 Uhr in Luxemburg eingetroffen und hat sich dann nach dem alliierten Großen Hauptquartier begeben. Die Meinung der„Newyork Sun“. W. T B. Newyork, 15. Juni.„Newvork Sun“ ſchreibt in einem Leitartikel: 8 Die Alliierten glauben ganz zuverſichtlich, daß die Nicht⸗ unterzeichnung des Friedensvertrages zur Revolution in Deutſchland führen und eine neue Regierung unter Erz⸗ berger ans Ruder bringen werde, die den Vertrag wahr⸗ ſcheinlich unterzeichnen würde. Man hoffe, daß die Revo⸗ lution 5 Tage nach Verweigerung der Unterzeichnung aus⸗ breche, und daß die Unterzeichnung kurz danach erfolgen könne. In dem Artikel wird zugegeben, daß die Alliierten wegen der politiſchen Lage und aus Furcht vor einem allge⸗ meinen Streik keine Luſt dazu haben, militäriſche Maßnah⸗ men gegen Deutſchland zu ergreifen. Streülbewegung in den Ententeländern. Der Pariſer Verkehrsſtreik beigelegt. Amſterdam, 15. Juni. Reuter meldet aus Paris, daß der allgemeine Verkehrsſtreik nach einer Unterredung Clemen⸗ ceaus mit einer Abordnung der Ausſtändigen beigelegt und daß die Arbeit Sonntag wieder aufgenommen wurde. Die engliſchen Arbeiter ſtreiken nicht. Tu. Amſterdam, 15. Juni. Dem„Telegraaf“ wird aus London gemeldet, daß der von den italieniſchen ſozialiſtiſchen Parteien geſtellte Antrag, in allen Ländern einen 24ſtün⸗ digen Generalſtreik als Sympathiebeweis für die ruſſiſche und die ungariſche Sovfetregierung und als Proteſt gegen die Friedensbedingungen zu verkündigen, von der engliſchen Arbeiterpartei abgelehnt worden iſt. Sie nimmt auch we⸗ gen der kurzen Ankündigungsfriſt nicht an der in Paris stattfindenden Konferenz teil, hat aber die Nachricht gege⸗ ben. daß ein Generalſtreik in England nicht möglich ſei, bevor nicht die angeſchloſſenen Gewerkſchaften darüber av⸗ geſtimmt hätten. Generalſtreik in Böhmen. 8 15. Juni. Wie dentſche Blätter aus Teplitz und Gablonz melden, hat der Tag des Generalſtreiks in allen deutſch⸗böhmiſchen Städten zu einer vollſtändiſchen Einſtel⸗ lung der Arbeit geführt. Den bisherigen Meldungen zu⸗ ſolge nimmt der Streik faſt überall einen völlig ruhigen Verlauf. Die Streiklage in Italien. T.. Bern, 16. Juni. Geſtern wurde in Mailand der Verſuch gemacht, den Generalſtreik zu erklären. Der„Po⸗ polo d Italia“ ſchreibt, daß die Urſache mit der Beiſetzung Roſa Luxemburgs zuſammenhänge. Zwiſchenfälle kamen nicht vor. Nach dem„Secolo“ dauert der Generalſtreik in Nom fort. Ir Turin wurde der Streik erklärt. Dabei kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und Arbeitern, wobei es einige Verwundete gab. Der Streik; ſoll heute noch andauern. Auch aus Carara und anderen Orten wer⸗ den Streiks gemeldet. In Spezia wurden einzelne Ge⸗ ſchäfte erbrochen. Zwiſchen Waffenſtillſtand und Friede. Gehorſomsverweigerung bei der Haller⸗Armee. Tu. Oppeln, 16. Juni. Ein Teil der Truppen, die Ge⸗ neral Haller an der oberſchleſiſchen Grenze bereitgeſtellt bat, hat verſagt. Das Iunfanterieregiment 27 mußte am 11. Juni wegen Gehorſamsverweigerung zuruckgezogen wer⸗ den, um Unruhen im Innern des Landes zu unterdrücken. Auſcheinend iſt es wiederum in Loda zu Unruhen gekommen. Die Schautungfrage in China. W. T. B. Amſterdam, 15. Juni. Dem„Telegraaf“ zufolge meldet der Korreſpondent der„Times ans Schantung: Seit der Revolution hat in China nichts ſoviel Aufregung ver⸗ urſacht wie die Schantungfrage. Im ganzen Lande werden 8 onen an die Regierung gerichtet, Telegramme an die riedensabordnung in Paris geſchickt und den ausländiſchen Geſandtſchaften Bittſchriften überreicht. Die ausländiſchen Handelskammern und Miſſionsvereinigungen überſchütten ihre Geſandtſchaften mit Reſolutionen, in denen ernſte Schwierigekiten vorausgeſagt werden, wenn kenie billige Löfung gefunden wird. 10 000 Schüler der Mittelſchulen ſtreiken. hr Beiſpiel finedt überall Nachahmung. Han⸗ belsvereinigungen faßten Boykottbeſchlüſſe, die ſchließlich zu einer allgemeinen Stillegung des Handels mit Japan füh⸗ ren werden. Inzwiſchen iſt es mehrfach zu Zerſtörungen von japauiſchem Eigentum gekommen, was vermutlich einen energiſchen Proteſt von Tokio zur Folge haben wird. Die Regierung iſt ohnmächtig und die Japaner befinden ſich in einer ſchwierigen Lage, da Maßregeln zu ihrem Schutz die Aufregung nur noch vermehren würden. W. T. B. Amſterdam, 15. Juni. Dem„Telegraaf“ zufolge meldet der Korreſpondent der„Times“ aus Schantung vom Montag: Der Streik dauert fort. Alle Läden und Märkte ſind geſchloſſen. Die Dockarbeiter ſtreiken. Sie haben ein Manifeſt veröffentlicht, worin ſie die Verwerfung der For⸗ derungen Japans und Garantien dafür verlangen, daß Tientſin und die deutſchen Rechte auf Schantung an China urückfallen. Die Studenten appellieren an die Freundſchaft er Alliierten und weiſen darauf hin, daß der Militarismus im fernen Oſten nicht nur für China eine Gefahr iſt. Ueber die chineſiſchen Städte von Schantung wurde der Belage⸗ rungszuſtand verhängt. Terror in Schanghai. W. T. B. Schanghai, 15. Junf. Die Studenten terroriſie⸗ ren die Arbeiter. Dieſe ſind entweder im Streik oder drohen mit dem Strekt. Der Staatsrat ergriff proviſoriſche Maß⸗ meldlich aber eine japaniſche Intervention erſcheint unver⸗ meidlich. —— V—ꝛ— 1Ä2Ä—ͤ—ͤ— Die Lage im Reiche. Der ſozialdemokratiſche Parteitag. Weimar, 14. Juni. Auf dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ tag war heute das Ergebnis des Tages eine große Rede des Reichs wirtſchaftsminiſters Wiſſell. worin er zum dritten Mal ein Flucht in die Oeffentlichkeit antrat, um ſeinen in der bekannten Denkſchrift vertretenen Standpunkt gegen⸗ über den zahlreichen Widerſtänden außerhalb und inner⸗ halb der Koaltiionsregierung zu verteidigen. Er erwähnte dabei, daß die Regierung das Sozialiſierungsgeſetz unter dem Druck der Berliner Unruhen erlaſſen habe, da es ihr an einem Programm fehlte, welches die Koalition verhin⸗ dere. Eine Sozialiſierung ſei jetzt aber überhaupt unmög⸗ lich, oder doch nur auf dem Umweg über die Vermögens⸗ abgabe allmählich durchzuführen. Notwendig dagegen ſei jetzt eine Planwirtſchaft, die nicht eine Fortſetzung der Kriegswirtſchaft ſein ſoll, ſondern auf der Selbſtverwaltung beruhen ſoll.. Schwere Unruhen in Lübeck. Lübeck, 14. Juni. Seit heute morgen herrſchen hier ſchwere Unruhen, die zu zahlreichen Plünderungen geführ haben. Der Rathauskeller, verſchiedene Weinwirtſchaften, Kaffeehäufer und Gaſthöfe wurden vollſtändig ausgeraubt Ebenſo ſind zahlreiche Lebensmittelgeſchäfte geplündert wor⸗ den. Den Anlaß dazu gab die ſchlechte Verſorgung mit Le⸗ bensmitteln. Vom Senat wurde einer Kommiſſion von Ar⸗ beitern zugeſichert, daß nachmittags Fiſche verteilt würden ebenſo Speck. Die Unruhen dauern noch fort. Durch das Eingreifen organiſierter Arbeiter, die eine Schutzwache für einzelne Wirtſchaften uſw. bildeten, iſt den Plünderern ein Riegel vorgeſchoben. Nur in den Vorſtädten und Neben⸗ e 1 ſtraßen wird noch weiter geplündert. Die Leute dringen in die Wohnungen ein und ſuchen nach Lebensmitteln. Dabei ſind wiederholt Diebſtähle und Raub an Wertſachen vorge⸗ kommmen. Ein großer Teil der Beute wurde den Plünde⸗ rern von den organiſierten Arbeitern wieder abgenommen und nach einer Sammelſtelle gebracht. Die Sicherheitswehr hatte ſich geweigert, einzugreifen. 5 Lübeck, 14. Juni. Auf Erſuchen des Senates wird das Reichswehrbataillon Eutin bei neuen Unruhen nach Lübeck überführt werden. Am Abend fand eine Sitzung der Bür⸗ gerſchaft ſtatt, in der ſcharfe Angriffe gegen die Bürgerwehr gerichtet wurden, die vollſtändig verſagte. Die Wortführer faßten die ſtundenlangen Beſprechungen dahin zuſammen, daß der Senat erſucht wird, energiſche Ma regeln zu ergrei⸗ fen, um die Ernährung der Bevölkerung zu beſſern und eine gerechte Verteilung der Nahrungsmittel vorzunehmen. Ebenſo wurde der Senat erſucht, den Zucher und den Schleichhandel zu bekämpfen und die nötigen Bürgſchaften für Ruhe und Ordnung in der Stadt zu ſchaffen. Ans Baden und den Dachbargebieten f Die Unterſchrift. f. Der hohe Rat, der Rat der Vier— läßt ſeine Stimm er⸗ ſchallen,— den Frieden, den diktieren wir— nach unſerem Gefallen.— Wir teilen wieder nun die Welt,— und wenn es Deutſchland auch mißfällt,— ihm wird nichts übrig blei⸗ ben,— als doch zu unterſchreiben!—— Wir ſtellen ihm die Rechnung zu— und drehen ihm die Schlinge,— wir neh⸗ men ihm die letzte Kuh— und andre nötige Dinge.— Wir legen ſeine Grenzen feſt,— beſchneiden es in Oſt und Weſt — und ſchmälern's auch im Norden,— bis es ganz klein ge⸗ worden.—— Ja, von Europa machen wir— jetzt eine neue Karte.— So ſprach der weiſe Rat der Vier,— er ſteht auf hoher Warte.— Er ſinnt, was unerfüllbar, aus,— und Deutſchland hat im eignen Haus— rein gar nichts mehr zu ſagen,— es darf nicht einmal klagen.—— Es ſoll trotz allem Müh'n und Fleiß— das ärmſte Volk ſich nennen,— doch dafür darf es ſchwarz auf weiß— als ſchuldig ſich be⸗ kennen!— Kein anderer iſt am Kriege ſchuld!— Da aber reißt uns die Geduld,— wohl konnte man uns lähmen,— doch nie die Ehre nehmen!—— Die Ehre iſt die höchſte Zier — und Abwehr iſt geboten.— Schon fliegen zu dem Rat der Vier— die Brockdorff⸗Rantzau⸗Noten.— Die ſind ſo frei und makellos,— ihr Friedenswille iſt ſo groß— und ſtark, ſich durchzuſetzen,— trotz allem Haß und Hetzen!—— Ver⸗ drießlich ſpricht der Rat der Vier:— Wir werden doch dik⸗ tieren,— doch ein'ge Punkte werden wir— großmütig revi⸗ dieren.— Doch dann erfahr' es alle Welt:— Ein Ultimatum wird geſtellt,— um Deutſchland anzutreiben,— noch ſchnell zu unterſchreiben!—— Die Internationale trifft— Vor⸗ kehrung zu Aktionen,— darum nur ſchnell die Unterſchrift, — doch Deutſchland wird ſich ſchonen.— Der Rat der Vier meint zwar, es nützt— ihm, was er ſchwarz auf weiß be⸗ ſitzt,— drum hofft er noch im Stillen,— zu brechen Deutſch⸗ lands Willen.—— Und doch gilt auch bei ihm im Land— der Spruch in allen Dingen,— wenn man den Bogen über⸗ ſpannt,— ſo wird er bald zerſpringen.— Der Friedenswille reift zur Tat— und zieht nach Wilſons erſtem Rat— ſchon ſeine Kreiſe weiter— zum Heil der Welt. Er uſt Heiter. * Eine unangenehme Ueberraſchung iſt den Skat⸗ und anderen Kartenſpielern vom Staatenausſchuß bereitet wor⸗ den. Er hat eine ganz bedeutende Erhöhung der Spiel⸗ kaertenſtempelſtener vorgeſehen, die ſich mit Wirkung ab 8 5 59 von 30 Pfennig auf 2 Mark für ein Spiel Karten erhöht. 5 * Mannheim, 15. Juni. Zum Empfang der hoffentlich in nächſter Zeit eintreffenden Kriegs⸗ und Zivilgefangenen iſt hier unter dem Vorſitz eines Vertreters der Stadt und gemeinſam mit den intereſſierten Kreiſen ein beſonderer Ausſchuß unter der Bezeichnung„Kriegsgefangenenheim⸗ kehr“ gebildet worden. Es wird eine Sammlung veranſtal⸗ tet werden; die Ausſchmückung der Stadt wird auf öffent⸗ liche Koſten erfolgen. Heidelberg, 16. Juni. In einer der letzten Nächte kam man einer Schleichhandelsgeſellſchaft auf die Spur, die ſchwarzgeſchlachtetes Fleiſch auf Neckarkähnen transpor⸗ tierte. 3/ Zentner Friſchfleiſch wurde beſchlagnahmt. * Legelshurſt b. Kehl, 16. Juni. Wegen unerlaubten Verlaſſens des beſetzten Gebietes ſind einige hieſige Ein⸗ wohner von den Franzoſen empfindlich geſtraft worden. So erhielt z. B. ein Einwohner vier Monate Gefängnis und 500 M. Geldſtrafe. :: Oetigheim, 16. Juni. Von herrlichem Wetter begün⸗ ſtigt, nahm geſtern das Volkstheater hier ſeine Aufführun⸗ gen wieder auf. Das Stück„Der Friede, Paradies und Brudermord“ wurde trefflich geſpielt. Alle Darſteller gaben ihr Beſtes und trugen ſo dazu bei, ein ganzes Werk zu ſchaf⸗ fen. Der Befuch, insbeſonder aus den umliegenden Orten, war recht gut und reicher Beifall lohnte die Spieler für ihre Darbietungen. Am Donnerstag findet die erſte Wieder⸗ holung ſtatt. Wir hoffen, ſie führt recht viele Freunde wah⸗ rer Volkskunſt herbei. 125 Offenburg, 15. Juni. Der badiſche Forſtſchutzbeamten⸗ verein hielt hier ſeine aus faſt allen Forſtamtsbezirken be⸗ ſuchte Generalverſammlung ab. Dem Verein gehören über 1000 Forſtwarte und Waldhüter an. Es wurde beſchloſſen, eine weſentliche Umgeſtaltung des Landesvereins vorzuneh⸗ men, mit welcher Arbeit ein mehrgliederiger Ausſchuß ge⸗ bildet wurde. Bei den Vorſtandswahlen wurde Forſtwart Münzer von Hondingen zum erſten und Forſtwart Fleig von Villingen zum 2. Vorſitzenden gewählt. ** Ueberlingen, 15. Juni. Die neugewählten Gemeinde⸗ vertreter beſchloſſen, dem erſt vor wenigen Tagen zum erſten Bürgermeiſter von Konſtanz gewählten Rechtsrat Dr. Dietrich in Konſtanz die hieſige Bürgermeiſterſtelle anzu⸗ tragen. 5 ** Lörrach, 15. Juni. Am Rheinufer bei Birsfelden hatten Schmuggler ein großes Lager an Schokolade und Zucker aufgeſtapelt. Bei dem Verſuch, die Ware nach dem dadiſchen Üfer hinüberzubringen, entwickelte ſich ein Kampf zwiſchen der Grenzwache und den Schmugglern. Hkerbet wurde der 21jährige Schmuggler Wagner von Birsfelden erſchoſſen. 2% Lahr. 13. Juni. Einen plumpen Erpreſſungsverſuch verübte letzte Woche ein B Jahre alter lediger Fabrikarbei⸗ ter aus Dinglingen. Er ſandte am Donnerstag früh an einen hieſigen Fabrikatnen einen anonymen Brief, in dem er ihn aufforderte, innerhalb kurzer Zeit beim hieſigen Poſtamt 10 000 Mark poſtlagernd zu binterlegen, im Wei⸗ gerungsfalle drohe ihm ſchweres Unglück. än. des Briefes tat aber das einzig Richtige: er benachrichtigte die Behörde, und die Gendarmerie nahm den Erpreſſer in dem Augenblick feſt, als er am Samstag morgen auf dem Poſtamt erſchienen war, um das Geld abzuholen. Seinen einfältigen Streich wird der Burſche nun zu büßen haben. 4 Lörrach, 13. Juni. Die Wiedereröffnung des badiſchen Bahnhofs in Baſel verzögert ſich immer von neuem. Die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und ſchweizeriſchen Stellen ſind wegen der Fragen des Einfuhr⸗ und Ausfuhr⸗ ſchmuggels beſonders ſchwierig. Der ſchweizeriſche Bundes rat hat jetzt, wie man hört, der deutſchen Regierung neue Vorſchläge über die Wiederaufnahme des inkernationalen Verkehrs auf dem bad. Bahnhof Baſel unterbreitet. Schule und Kirche. Die Aufgabe der bevorſtehenden ev. Generalſynode. Für die am 17. d. Mts. zuſammentretende Generalſyunode aelanat soeben die Vorlage des Varützenden des Verfaſ⸗ Der Empfänger Landwirten dadurch erwächſt, iſt ungeheuer are anderen Obſt iſt keine große Ausſicht auf ein ernt krngsunsſchuſſes zur Ausgade. Die Vorrage entpal 12 25 geri Entwürfe von Wahlorduungen für die Wahl einer und 2 Landeskirchen vertretung, der die Aufgabe der Durchſich ſlen hene Umgeſtaltung der Kirchen verfaſſung obliegen ſoll. ſan Entwürfen iſt gemeinſam die Gewährung der unbeſchr die peſe ten Wahlberechtigung und Wählbarkeit an die Frauen in, kr Beſeitigung des Erforderniſſes der Selbständigkeit, die weg führung der Verhältniswahl, wobei jedoch Streichung des 1 den Liſten zuläſſig ſein ſollen, der Ausſchluß aller Skan erk vertretungen ſowie ſonſtige Anpaſſungen an die For une gen der Zeit. 5 bete or Der erſte Entwurf ſieht für die Generalſynode, ur geiſtliche Mitglieder bisher von den Kirchenälteſten 2 zue Wahlmänner gewählt wurden, die Wahl nunmehr ui auf. ſchiedslos und unmittelbar durch alle Mitalieder der Ja ſefu chengemeindevertretungen vor, Vorausſetzung für die wur iſt aber die Erneuerung der Kirchengemeindevertremae kr ſelbſt, ſo daß auch die Ausarbeitung einer Kirchengeme eli ordnung nebſt Wahlordnungen notwendig wurde. pete 8 Der zweite Entwurf läßt demgegenüber 81 Abges ile u durch die Mitglieder der Landeskirche unmittelbar wa 800 und zwar im erſten Entwurf in drei Wahlkreiſen. be⸗ Ame Ein dritter Entwurf ſieht gleichfalls Urwahlen vor 3 rückſichtigt aber bei der Verteilung der 70 Abgeordneten del die nunmehr ſieben Wahlkreiſe auch die Kirchengemenn ma und verlangt die perſönliche und mündliche Anmeldung dt Wählerliſte. i 1—— eee eee——— 5 us dem Wirtſchaftsleben. 5 Die badiſche Frühobſtverſorgung. 15 0 Karlsruhe, 13. Juni. In einem Zirkular, das auchn Pre die Preſſe geſandt wurde, wird anläßlich einer Aeuße ge, 8 des Vertreters des Reichsernährungsminiſteriums die aul 0 hauptung aufgeſtellt, daß das geſamte Frühobſt dem Ohne freigegeben ſei und daß die einſchränkenden Maßwaß. der badiſchen Regierung nicht zu recht beſtünden en gegenüber hebt die badiſche Regierung in einer Lünen el Erklärung ausdrücklich hervor, daß die badiſche Regis zen dor ihre Beſchlüſſe bezüglich der Obſtverſorgung Badens ce 5 Reichsernährungsminiſterium und der Reichsſtelle fü e 2 müſe und Obſt am 4. Mai ds. Is. in ihrer vollen Trac An übermittelt habe. Eine Antwort oder ein Wiederſor ah, der gen die badiſchen Anordnungen, die ſich auf die Bund aten 5 verordnung vom 25. September 1915 über die Eine bert von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungs regeln ö 5 der Faſſung vom 4. November 1915 ſtützen, ſei nicht 4ů Fre ſie beſtünden daher völlig zu Recht. Somit beſtehen aneh re den für das geſamte Beerenobſt, wie Erdbeeren, 4e 4% 5 und waldwachſende Beeren innerhalb Badens keiner dal dig kaufs⸗, Abſatz⸗ und Verkehrsbeſchränkungen, dagegen w das übrige Frühobſt, insbeſondere Kirſchen, 1 100 10 Neineelauden, Mirabellen, Frühzwetſchgen, Frühbir ee 5 Frühäpfel nur an die Geſchäftsſtelle der badiſchen forgung abgeſetzt werden. Obſt⸗ und Gemüſehändler. 1 nüt Karlsruhe, 15. Juni. In einer am Pfingſimonten wi abgehaltenen Vertreterverſammlung der Einkau fg 70 ſchaften der Obſt⸗ und Gemüſehändler wurde die Gr ber de eines Landesverbandes beſchloſſen, der außer den 11 0 die ſtehenden Genoſſenſchaften in Karlsruhe, Mannhei 1500 11 delberg, Freiburg und Pforzheim noch neu zu a7% dn Obſt⸗ und Gemüſe⸗Einkaufsgenoſſenſchaften in Rolſſgenng 33 fenburg und Konſtanz umfaſſen ſoll. Zum Vor all 2 des Landesverbandes wurde Herr Heinrich W 7 de ruhe g.„ zum Verbandsſundikus Rechtsanw eie lei bäfenn. Die Karlsruher Genoſſenſchaft wurde mit, 50h 5 Fapital von 30 000 Mark gegründet. Man bot n nächſten Tagen einen Preisſturz auf dem Gebiete im beerenverſorgung zu erreichen.. 22 We Gründung der babiſchen Sieblungs⸗ und Laudhe h Karlsruhe. 16. Juni. Die ſchon längst geplanten, dung einer Siedlungs⸗ und Landbauk iſt vor wen u 1 8 gen vollzogen worden. Das Geſelſchaftskapital zaung. r Millionen Mark. Die Geſellſchaft will zur Erhah he landw. Erzeugung, zur Neuanſchaffung ländli webe ländlicher und ſtädtiſcher Siedlungen und zur Er 25 E beſtehender Siedlungen Gelände beſchaffen. Bei ge au lungen ſollen Kriegsteilnehmer in erſter Linie ber, 85 werden. Da der badiſche Staat der Hauptgeldgebe. ben,—4 der Landtag ſeine Zuſtimmung zu der Gründung 9 f Erhöhung der Milch⸗ und Butterpreiſe⸗ 90 in Karlsruhe, 15. Juni. Bei einer kürzlich gwische, ſon 0 tretern der Regierung und der Kommunalverbä iſen 1 05 der Vertreter aus Erzeuger⸗ und Verbraucherkre. 67 f ſhaltenen Beſprechung haben ſämtliche Vertreter D des 1 50 ren ſtädt. Kommunalverbände für eine Erhöhung eſt 1 12 zengerpreiſes auf 20 Pf, für den Liter Bollm ten c e d Unter dieſen Berhältniſſen hat die Regierung 1 beſeng a tung mit dem parlamentariſchen Ernährungsbeira rz ſen, eine Preiserhöhung für Milch⸗ und Butter 11 N f men. eib he er Mit Wirkung vom 16. Juni ab iſt der Erzeuger 50 einen Liter Vollmilch in allen Gemeinden um 1 ie An den bisher zuläſſigen Preis zu erhöhen. In den ieh der Kommunalverbäuden darf der Erzeugerpreis für elan ub Vollmilch um 18 Pf. erhöht werden und in den genie en Kommunalverbälden um 6 bis 12 Pf. Der Erze für einen Liter Magremilch und Buttermilch wur e Bezirke auf 25 Pf. erhöht und der höchſte Verb eg aa in den flädtiſchen Kommunalverbänden auf 36 1 1 A5 ländlichen Kommunalverbänden auf 51 Pf. und geh— einem ländlichen Kommunalverband gehörenden 5 gemeinden auf 32 Pf. feſtgeſetzt. Imi N Als Erzeugerhöchſtpreis für 1 Liter Handels vo ache 0 ten im Bezirk Raſtatt 52 Pf., als höchſter Verbra, 0 für 1 Liter Handelsvollmilch frei Wohnung dei, N chers in den ſtädtiſchen Kommunalverbänden ier Der Preis für 1 Pfund Süßrahmbutter durch g ſteler wurde auf 5 M. und beim Weiterverkauf ate handel auf 5,35 M. feſtgeſetzt. Sonſtige Butter 900 f N Erzeuger 4,75 M. und im Kleinhandel 5,25 N nig ſchmalz ſoll im Verkauf durch den Herſteller 5,0 Sone de Kleinverkauf 6,10 M. koſten. Für Tafel⸗ und ſichen dil können die Kommunalverbände einen einhei 1 taufspreis von 5,20 M. für ein Pfund feſtſetzen' o 10 — Die Kohlenzufuhr hat ſich in den Lebte M etwas gebeſſert. Daß die Förderziffer vor der cal ſch oder gar im Frieden erreicht wird, damit ist und an un, ſehbarer Zeit nicht zu rechnen. Die Förderleis hen 11 f N augenblicklich etwa zwei Drittel der Leiſtung ſchlg 1 9% ub Kriegsmonaten. Für die Verſorgung Süddeu ßeſſe n i 8 Ruhrkohlen ſind die Ausſichten aber jetzt wiede ach de den am Oberrhein ankommenden Mengen gehen zrte nn, 10 e Beſitz der Bahnen, Gas⸗ und Elektrizitätswer ere. ſtark zuſammengeſchmolzene Vorräte wieder 1 00 0 Die Induſtrie wird erſt in den nächſten Woche me halten können.. 2 ick 0 de: Handel und Verkehr a Von der Bergſtraße, 16. Juni. Von einen ede 1 1 Ve die jetzt begonnen hat, kann hier kaum die ah 1 ÿů int eine eigentliche Kirſchenernte, wie in ſonſtigeg Funeeh all es in dieſem Jahre nicht. An den meiſten ter a 1 es dic nicht 155 1 tegen 75— 75 len 190% 05 und die einzelnen Kirſchen, die man ſa U ch einem Baum zuſammenzufuchen. Der S 4 N 4 * e 2 (i = N 8 a N 2 . —— 2 — 2 — e — 3 * 3 — —— — * — gering benen, Kaiſerſtuhl, 16. Juni. Die Kirſchenernte beginnt Stacher und Johannisbeeren ſollen im allgemeinen ſein. Der Raupenfraß hat ſchon wieder begonnen. etwas ſpäter wie vergangenes Jahr. Durch die an⸗ veſentli al nochmals eingetretene Kälte bleibt der Ertrag ürſchen ch hinter dem der beiden Vorjahre zurück. Die Spät⸗ dürften in etwa 14 Tagen auch vollſtändig reif ſein. erktenubeim, 15. Juni. Das hervorſtechende Merkmal des dung daurkts war ein ſcharfer Preisrückgang. In Verbin⸗ die aben it erwartete man Belebung des Einkaufgeſchäfts, Furde dur nicht eintraf, im Gegenteil, die Zurückhaltung Juſelgedeſch die nachgiebigen Preiſe noch weiter verſchärft. lauf. en nahm das Verkaufsgeſchäft mittelmäßigen Ver⸗ lun den, hatten ſich übrigens auch viele Kaufliebhaber ein⸗ Kurden, j der Zutrieb von Vieh war aber regelmäßig. Es i e nach der Beſchaffenheit der Tiere, 70—100 M. Necß Stüg gefordert und bewilligt. Der Geſamtzutrier f Ball. Stück... 5 1e 1 Juni. Zum letzten Schweinemarkt wurden auf⸗ Fhüeren e Ferkel aus den Amtsbezirken Achern, Bühl. Antsbeund Rastatt. Verkauft wurden 252 Ferkel in die erste zöirke Achern, Bühl, Baden und Raſtattt. Der nie⸗ der h Preis war für Ferkel 320 M. der mittlere 460 M. und durkt fte 620 M. pro Paar.— Auf dem letzten Schweine⸗ denn Haslach kaufte ein Röthenbacher Händler 3 Ferkel, 1 5 das Handels verbot heute noch beſteht. Die Gen⸗ Nagen i entdeckte die kleinen Dinger wohlverwahrt im Verſte des Händlers, beſchlagnahmte ſie und beraumte eine Alete derung an, wöbet der Erlös von 90, 100 und 1285 M. dach wurde. Trotz dem immerhin hohen Preis kann man ae daß ſchon lange keine Ferkel mehr um ſolchen 8 en waren. Drahtnachrichten. Tu. 8000 Sack Mehl verdorben. nelden. Dortmund, 15. Juni. Die Dortmunder Zeitungen dort AG in den Lagerräumen der Weſtfäliſchen Traus⸗ erungsbe am Hafen etwa 8000 Sack Mehl, die für den Re⸗ 1 10 bezirk Ahrensberg beſtimmt geweſen ſind, verdor⸗ dAariffe ungenießbar geworden ſeien. Sie erheben heftige derlich 8 Bake, als die 1 155 telle. 5 an kurt, 16. Juni. Die vermehrte Fettzufuhr, beſon⸗ 9 gleschpchmale, hat Beſtürzungen in den Reihen der But⸗ eise ebändler hervorgerufen. Infolgedeſſen erleben die re Ware in. ſcharfen Sturz. Manche Händler verkauften demi ſchon für 15 Mark das Pfund. Auch die Erzeuger 10 ſinke nde geben ſeit einigen Tagen die Butter zu ſtän⸗ danzig Gen Preiſen ab.— Nicht weniger als fünfund⸗ l 0125 iſenbahnwaggons verfaulte Kartoffeln wurden dank Generalanzeiger“ im Friedberger Güterbahn⸗ ung verſteigert. als 1 Spartakuspropaganda im Induſtriegebiet. mite Gebchum. 16. Juni. Die Anzeichen, daß in der Laden, diät die Spartakiſten einen neuen Verſuch machen 0 e Herrſchaft an ſich zu reißen, mehren ſich von Helens. daa. Auch das Induſtriegebiet ſoll wieder eine be⸗ bi Rolle Aae ſpielen. Der neue Putſchverſuch iſt, wie die Suni gepfagarbeiterzeitung mitteilt, für Montag den 16. zu eiknel ant. Um die Bergarbeiter, unter denen wenig nuttzuſchen ng porhanden iſt, über die volftiſchen Gefahren desen we u. ſollen zunächſt wirtſchaftliche Forderungen er⸗ lei warn pen. Das Organ des alten Bergarbeiterverban⸗ eiten. 8 die Bergarbeiter, den Spartkiſten Folge zu Saadet, ite die Telegraphen ürnion von zuständiger Seite im 0 G5 0 Regierung von dieſem Plane unterrichtet. im Semahn „Tu. en. daß terdam, 16. Junt. Die engliſchen Blätter be⸗ lürzeben! ündie Engländer den deutſchen Panzerkreuzer 1 85 eine große Anzahl von ÜU⸗Booten aus den ewäfſern weggeholt haben. Au l. Wie,„Demonstrationen in Wien. neren eien, 16. Juni. Zum Schluß der heutigen Kom⸗ und zeiwa eſammlung vor dem Rathaus zogen die Teilneh⸗ Wg das 5 0 Main, in Richtung auf die Polizeidirektion lt. che verhi ieigefängnis ab. Die Polizei und die Schutz⸗ uin, Als Terten den Zugang, ſtießen jedoch auf Wider⸗ t Schüſſe aus der Menge ſielen, wurden 3 Salven ber geine ſcogegeben. Da die Ruhe darauf nicht eintrat, 0 wiearſe Salve. Die Menge floh, ſammelte ſich rnanis eder und gelangte in einzelnen Trupps zum fre freigere, inzwiſchen die verhafteten Kommuniſten⸗ Fthelungenlaſſen worden waren. Nach den bisherigen M'gauffeiten wurden aufſeiten der Polizei 5 Perſonen ver⸗ Abend 1 der Demonſtranten 66, darunter 7—8 Tote. erſchte Ruhe in der Stadt. 1 ei lakerzart Verhandlungen mit Sowjet⸗Ungarn. Wirbffent ind. Juni. Nach einer in den engliſchen Blät⸗ Auitens Pa lichten Meldung der Exchange Telegraph Com⸗ der men, 2355 wird an maßgebender Stelle erklärt, daß die berſagariſch gegen der drahtloſen Meldung aus Ungarn, ſendenndt haben Sowietregierung niemals eine Einladung n. en, Delegierte zur Friedens konferenz zu ent⸗ erſticken zu können. Git h orn iniſche Armee hat aufgehört zu exiſtieren? durch e ukraj 5. Juni. Der polniſche Heeresbericht meldet, eſpredie letzte iche Armee aufgehört habe, zu exiſtieren. Unis, In dolniſche Offensive in Galizien ſei ſie völlig 00 Hand Stanislau ſeien 2000 Eilenbahnwagen in gefallen. Am Sonntag ſeien beim polniſchen nen in Lemberg Vertreter der Ukraine erſchie⸗ lere b. die Vaſfenflillkandsvorſchlag gemacht hätten.— reit bolſchew, polniſche Armee in Wolßunien auf bedeu⸗ 0 Ganges Kecrikreee. Erbttern e; de ſind e ac Es die bundene Planwirtſchaft.“ Reis, fü die Uns geſchrieben: Vor kurzem iſt eine irtſchaft Deffentlichkeit beſtimmte Denkſchrift des ̃ ſtsminiſters Wiſſel bekannt geworden, er künftigen Regelung des Wirtſchafts⸗ ni will dieſes von unten herauf ſtraff tüſſen 9 8 in Gruppen, die von Räten und kat aigeleitet werden und in einem oberſten Wirt⸗ 1 ſollen. 5 walnangsläufig e wie auch Einfuhr und mi 18 befaßt Ir ücht; ung der Maſſen. Wir brauchen zur Wie⸗ ale 1 Wirtſchaft: reſtloſe Auswirkung der ereſhlen; die indigkeit aller am Produktionsprozeſſe lerten 5 äußerſte Anſpannung der Kräfte der ag der hoden aunlichkeiten muß alle Verbindungen, Wut Fronten fan, um in raſtloſer Höherentwick⸗ n Waren zu ſchaffen, die Handel und preiswerte Qualitätsware den Weltmarkt enmaßnahmen ergriffen, um den Putſchverſuch deutſcher Schiſſe aus ben türkiſchen Gewäſſern. zu erobern in den Stand ſetzen. Schnelligkeit, Kühn⸗ heit des Entſchluſſes bei den Führenden iſt dringendſtes Erfordernis. Was der Reichswirlſchaftsminiſter und ſeine Berater planen, iſt graue Theorie. Hemmungen, Schwer⸗ fälligkeit, Reglementiererei, Beamtenherrſchaft ohne In⸗ tereſſe an dem Wert ihrer Arbeit bis in das Gebiet des Handels hinein würden die deutſche Wirtſchaft belaſten, um ſie„planvoll“ zu geſtalten. Die Zwangswirtſchaft mit ihrer notwendigen Begleiterſcheinung des Schleich⸗ handels, Verteuerung, Abſtoßung ehrbarer Menſchen aus der Wirtſchaftsführung, Demoraliſation, wie ſie uns die Kriegswirtſchaft vor Augen führt, ſoll verewigt wer⸗ den. Wie ſie den inneren Markt nicht verſorgen kann, verſperrt ſie uns die Eroberung des ausländiſchen. Mit einer bürokratiſch verwalteten, gebundenen Planwirtſchaft werden Engländer, Amerikaner, Auſtralier keine Ver⸗ bindung ſuchen, ihr nicht die Kredite bewilligen, die wir bei unſerer paſſiven Zahlungsbilanz W Dieſe „planvolle Zwangswirtſchaft“ würde uns auf der Welt iſolieren. Die Badiſche Obſtverſorgung. Ueber die Obſtverſorgung wird uns mitgeteilt: Auch in dieſem Jahre haben die Verbraucher die öffentliche Be⸗ wirtſchaftung des Obſtes in Baden dringend verlangt, da im freien Aufkauf bei der großen Nachfrage namentlich aus nicht badiſchen Gegenden die Preiſe unerträglich würden und der größte Teil des Obſtes außer Landes ginge. Schon jetzt kommt im Schleichhandel das Pfund Frühkirſchen auf Mk. 3.— zu ſtehen gegenüber einem Erzeugerpreis von 55 Pfg. und einem Verbraucherpreis von zirka 70 Pfg. Das Obſt iſt heute ein unentbehrliches Nahrungsmittel, namentlich für die minder bemittelte Bevölkerung. Bei der diesjährigen Bewirtſchaftung wur⸗ den Frühſteinobſt, Aprikoſen, Pfirſiche und türkiſche Kir⸗ ſchen dazu Erdbeeren, Garten- und wildwachſende Beeren für den Verkehr in Baden freigegeben, um auch den be⸗ rechtigten Wünſchen des freien Handels Rechnung tragen. Dagegen ſind Obſtarten, die für die tägliche Ernährung am meiſten in Frage kommen wie Kirſchen, Steinobſt, Frühbirnen und Frühäpfel der öffentlichen Bewirtſchaf⸗ tung unterſtellt. Erfaſſung und Erwerb des Obſtes geſchieht durch die Aufkäufer. Als ſolche werden ſachkundige, erfahrene und zuverläſſige Aufkaufshändler aufgeſtellt und nach Möglichkeit durch Kriegsbeſchädigte und Kriegsteilnehmer ergänzt. Als Preis wird den Erzeugern der von der Regierung feſtgeſetzte Erzeugerpreis bezahlt. Die Unkoſten der Erfaſſung und des Erwerbs werden mit der Er⸗ faſſungsgebühr beſtritten, welche von der Regierung im Benehmen mit Erzeugern und Verbrauchern feſtgeſetzt iſt. Aus dieſer beſtreitet die Geſchäftsſtelle die Aufkaufs⸗ und Verladekoſten, die Koſten für die Aufſichtsbeamten(Ober⸗ aufkäufer, wie Obſtbauvereine und ſonſtige genoſſenſchaft⸗ liche Organiſationen), dann die beträchtlichen Ti. gungs⸗, Verwaltungs⸗ und Bewegungskoſten der Körbe, die ge⸗ ſamten Geſchäftsunkoſten und die Verzinſung der Be⸗ triebsmittel. N Der Verkauf des Obſtes erfolgt ebenfalls unter ge⸗ ſetzlich beſtimmten Zuſchlägen, die wie beim freien Han⸗ del zur Deckung der Verwaltungs⸗ und Verteilungskoſten dienen und den genannten Organen nur eine geringe Gewinnmöglichkeit belaſſen. Das Obſt, welches durch die genannten Organe läuft, wird keineswegs überteuert, we⸗ der von der Geſchäftsſtelle der Obſtverſorgung noch von den Groß⸗ und Kleinverkäufern. Ueberteuert wird das⸗ jenige Obſt, welches von der öffentlichen Bewirtſchaftung nicht erfaßt, auf Schleichwegen in die Städte wan⸗ dert. Dieſe Preiſe würden bei freiem Handel noch über⸗ troffen werden. Die Nachfrage iſt eben bei dem Mangel an allen Lebensmitteln größer als das Angebot, daher auch die hohen Schleichhandelspreiſe. Die Obſterfaſſung geſchieht in dieſem Jahre durch die Aufkäufer unter Aufſicht der Bezerksobſtbauvereine und anderer landw. Organiſationen. Eine Zentralſtelle für die Obſterfaſſung und Verteilung wie die Geſchäfts⸗ ſtelle der Badiſchen Obſtverſorgung muß beſtehen. Sie hat eine äußerſt ſchwierige Organiſationsarbeit zu leiſten und ein großes finanzielles Riſiko zu tragen. In ihrer Geſchäftstätigkeit wird ſie von der Regierung überwacht. Ihre Abrechnungen werden daſelbſt zur Prüfung vor⸗ elegt. Es wäre zu wünſchen, daß die Organiſation der bſtverſorgung zur Durchführung ihrer Aufgabe, auch den Teil der Bevölkerung mit Obſt zu belieiern, der die hohen Preiſe des freien Handels nicht bezahlen kann, von dem einſichtigen Teil der Bevölkerung mehr als bisher unter⸗ ſtützt würde. Lokales. — Zwangsbewirtſchaftung van Getreide. Amt⸗ lich wird wiederholt darauf hingeweſen, daß die in Ausſicht geſtellte Einſchränkung(nicht völlige Aufhebung) der Zwangsbewirtſchaftung von Hafer und Hülſenfrüch⸗ ten ſich nur auf die Erzeugniſſe der kommenden Ernte, nicht der vorhandenen Vorräte bezieht. Die Gerſte bleibt der Zwangsbewirtſchaftung uneingeſchränkt unterworfen, wie das eigentliche Brotgetreide. — Zur Milchverſorgung. Um Kuhhalter, die der Milchablieferungspflicht nicht genügen, zur Erfül⸗ lung ihrer Verpflichtung anzuhalten, hat das Reichs⸗ ernäherungsminiſterium angeordnet, daß bei der Dek⸗ kung des Schlachtviehbedarfs zuerſt auf den Viehbeſtand der ſäumigen Kuhhalter zurückgegreffen werden ſoll. Die zuſtändigen Behörden ſind beauftragt, zu dieſem Zweck Verzeichniſſe ſolcher Kuhhalter, die ſich in der Ablie⸗ ferung von Milch und Milcherzeugniſſen beſonders ſäu⸗ mig gezeigt haben, aufzuſtellen. — Freigabe der Gäuſe. Die Beſchränkungen im Handelsverkehr mit Gänſen und die Höchſtpreiſe für Gänſe ſind aufgehoben worden. Dagegen bleiben die Verordnungen gegen die Preistreiberei in Kraft. Das Reichsernährungsminiſterium empfiehlt den Gemeinden und Kommunalverbänden die Feſtſetzung von Richtpreiſen auf Grund der Beſtimmungen über die Preisprifungsſtel⸗ len. Dem wilden Aufkäufertum ſoll gegebenenfalls durch Entziehung der Handelserlaubnis entgegengetreten wer⸗ den. 3 — Beſchlagnahme von Varacken. Die deutſche Regierung hat vorläufig in Ausſicht genommen, den ihr auferlegten Wiederaufbau von Belgien und Nordfrankreich unter Heranziehung von deutſchen Arbeitskräften zu be⸗ werkſtelligen. Für die Unterbringung dieſer Arbeiter hat das Reichsſchatzminiſterium ſämtliche noch im Beſitz der Militärverwaltung befindlichen Baracken und Behelfs⸗ bauten beſchlagnahmt. Freie Turnerschaft Seckenheim. Am letzten Sonntag fand der erſt Spieltag im Schlagball des 4. Ban ks 10. Kreis des Arbeiter⸗ Turnerbundes in Mannh m ſtatt. Seckenheim hatte zwei Spiele auszutragen, gegen. aheim Innere Stadt und Mannh im Neckarſtadt. Genn dude Abteilungen wurde Seckenheim mit vielen U de p kien Sieger und ſteht bis jetzt im Fauſt⸗ und Schlag all an der Spitze des Bezirks. Am Himmelfahrtstag fand in Weinheim ein A turnen ſtatt, beſtehend aus Geräte⸗ und Volksturnen. Es waren weit über 1000 Turner bei dieſer Veranſtaltung anweſend, auch viele Freunde und Gönner des Arbeiter-Tunerbundes eilten herbei. Bei den allgemeinen Freiübung en wurden die Zuſchauer auf 7—8000 geſchätzt, ein Beweis dafür daß die Arbeiter⸗Tu nſache immer mehr an Baden gewinnt. Bei dem einzeln Wertungsturnen beteiligten ſich in der Oberſtufe 79, Unterſtufe 265 und bei den Zöglingen 318 Turner. Leider konnte an dieſem Tage die Punktzahl der einzelnen Turner infolge U berarbeit der Rechnungskommiſſion nicht ſtat finden Die bis jtzt in unſerm Verein bekannt⸗ gewordenen Reſultate ſind folgende: Geräteturnen Reck, Barren, Pferd j; eine Pflicht und Kürübung. Oberſtufe: Karl Klumb mit 59 bei 60 erreichbaren Punkten an 1. Stelle Heinrich Marzenell 2 min 57½ Punkten, Peter Erny 9. Philipp Gehr 10. Unterſtufe: Leonhard Bauſch 1. mit 59 Punkten, Albert Würz 2. mit 58½, Eduard Seitz 3. mit 57½ Punkten Die Punktzahl der übrigen Geräte⸗ turner unſeres Vereins, werden wir ſpäter bekannt geben. Im Volksturnen Unterſtufe: beſtehend aus Kugelſtoßen, Dreiſprung und 100 Meterlauf erreichte Albert Bühler bei 60 erreichbaren Punkten mit 24 Ueberpunkten alſo 84 die Höchſtleiſtung, Ernſt Hartmann mit 75 Punkten an 2. Stelle. Am nächſten Sonntag iſt Gelegenheit geboten, die turneriſchen Leiſtungen der hieſigen Freien Turnerſchaft anzuſehen. Darum uuf am Sonntag zu dem Schauturnen. Das Polksturnfet des gad. Pfalfturngan das am Sonntag in Leimen ſtattfand gab den Turnern des Gaues mal wieder Gelegenheit, ſich gegenſeitig im friedlichen Wettkampf zu meſſen. Derſelbe war ein äußerſt geſpannter und die Konkurrenz ſehr ſtark. Es wurden durchweg ſchöne Leiſtungen erzielt. Der Wettkampf be⸗ ſtand aus den Uebungen: Weitſprung, Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Schnellauf über 100 Meter und einer Frei⸗ übung. Von 194 Wetturner wurden ca die Hälfte Sieger. Von Mitgliedern des Turner bund Jahn, hier, wurden ſehr ſchöne Erfolge erzielt. Von 90 erreichbaren Punkten erhielt Gg. Hauck die höchſte Punktzahl und wurde mit 87½ Punkten 1. Sieger. Ihm folgte mit 85 Punkten Peter Koger als 2. Sieger, Och. Gropp wurde 14. Karl Vogler 19. Jak. Gärtner, 20. Aug. Sichler 30. und Albert Rieſenacker 35. Sieger. Der Verein gratuliert ſeinen Siegern auch an dieſer Stelle und wünſcht, daß dieſe ſchöne Erfolge für Turner und Zögliug ein Anſporn ſein möge zu eifriger Betätigung geſunder Leibesübungen. Gelegenheit hierzu findet Jeder⸗ mann in den Uebungsſtunden des Vereins. Wenn heute ſchließlich noch Jemand Bedenken habe ſollte, daß der Verein nicht eine der Jugend und der Allgemeinheit nütz⸗ ſiche Tätigkeit entfaltet, ſo möge man ſich unſern Turn⸗ und Vereinsbetrieb näher anſ hen und verfolgen wie alle maßgebenden Faktoren im Verein in uneigennütziger Weiſe ſich bemühen, an der Ju zend das B ſte zu fördern. Man will mihelfen, den K im ung ſunder verderbender Neigungen ausrotten den der Krieg in viele junge Menſchen geſäet hat, man will die Jugend du ch Turnen und Spfel in ihrer freien Zeit feſſeln und ſo ablenken vom Nichtstun und ihren Köper und Geiſt vergiftendem Treiben. Hier mithelfen mußte jedermanns Aufgabe ſein und wir appe⸗ lieren an alle, die das Wohl der Jugend im Auge haben uns darin zu unterſtützen. Natürlich kann dieſer Unter⸗ ſtützung uns nur willkommen ſein, wenn ſie unter Geſichts⸗ punkten ſich voll zieht die weder politiſch noch konfeſſionell on entiert iſt; denn hierzu gibt es G legenheit in andern Vereinen. Mögen dies vor allem jene Perſonen einſehen, die in offener oder veiſteckter Form immer noch die Ent⸗ wicklung des Turnerbund zu hemmen ſuchen. Unſer Grund⸗ ſatz iſt mit jedem andern Verein und Menſchen, wenn ſie auch andern A iſchauungen huldigen in Frieden und Freund⸗ ſchaft zu leben. n Dem Turnerbund Jahn iſt in dieſem Jahre anläßlich seines 20jährigen Beftehens das Gauturnfeſt des Badiſchen Pfalzturngau s übertragen worden das im Auguſt abgehalten wird. Hierbei werden die hieſigen Einwohner ein Bild vielſeitiger Turnarbeit vor Augen geführt er⸗ halten, finden doch neben den Vereinsw⸗tturnen auch Turnen in Ober⸗ und Unterſtufe und Zöglingswetturnen ſtalt. Es iſt dies das erſtemal, wo auch das Zö lings⸗ wetturnen mit dem Gaufeſte ſich abwickelt. Der Tu ⸗ner⸗ bund Jahn ſteht da vor einer gewalt gen Aufgabe und wir appelliefen an alle Freunde unſerer Turnſach⸗ nicht zuletzt auch an die geſamte Einwohnerſchaft uns b. di em Feſte gütigſt unterſtötzen zu wollen. Es ſoll kein F ſt in dem Sinne werden wie es heute Viele auffaſſen oder das es ſchließlich nicht in unſere Zeit paßt; es ſoll eine Sa um⸗ lung der Jugend werden wo ſie ihre Monate geübte turneriſche Fertigkeit und Gewandiheit im Wertkampfe zum Austrag bringt. Die verehrlichen Vereine biiten wir uns bei Veranſtaltungen die in dieſe fallen zu ber ückſich iaen. N. B Die Mitaliederverſammlungs fiadet nicht am Mittwoch ſandern erſt am gamstag, den 21. ds Mts., abends ½9 Uhr att. ergeht noch beſondere Einladung. Verantwortlich für die Nedaktſon Gg Iimmetrmann, Seckenhelm Hierzu — S . * 2 2 3 4 8 9 7 Amtliche Bekanntmachungen Die Handwerkskammerwahlen 1919 betr. 80 Anordnung des Landesgewerbeamts haben für die 1910 gewählten Mitglieder und Erſatz⸗ männer der Handwerkskammern und ihrer Ge⸗ ſellenausſchüſſe Neuwahlen für eine ſechsjährige Amtsdauer und für die 1913 Gewählten, die in⸗ zwiſchen durch Tod, Wegzug oder dergl. ausge⸗ ſchieden ſind, Erſatzwahlen für eine dreijährige Amtsdauer ſtattzufinden. Für die Wahl iſt die Verordnung vom 28. Januar 1913, die Wahlordnung für die Hand⸗ werkskammern und deren Geſellenausſchüſſe betr. (Geſ. u. V. O. Bl. 1913(Seite 103) maßgebend. Das Wahlrecht ſteht den in g 2 der Wahlordnung be⸗ zeichneten gewerblichen Vereinigungen zu. Die⸗ ſelben werden aufgefordert, ihre Wahlberechtigung unter Nachweis der geſetzlichen Vorausſetzung bei Ausſchlußvermeiden bis zum 31. Juli d. J. bei dem für den Sitz der Vereinigung zuſtändigen Bezirksamt unter Beobachtung des 3 6 der Wahl⸗ orduung anzumelden. Die dem Bezirksamt als wahlberechtigt bekannten Vereinigungen werden eine beſondere Aufforderung zur Wahl unter Bei⸗ fügung von Formularen und Erläuterungen über des zu beobachtende Verfahren erhalten. Gewerb⸗ liche Vereinigungen, die zur Wahl berechtigt zu ſein glauben und eine derartige beſondere Auf⸗ forderung bis 1. Juli d. Is. nicht erhalten haben, werden eingeladen, dies dem zuſtändigen Bezirks⸗ amt anzuzeigen. Mannheim, den 11. Juni 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Die Beſchränkung des Aufenthaltsrechts betr. Auf Grund des 8 29 des Polizeiſtrafgeſ tzbuches wird mit ſofortiger Wirkung verordnet, was folgt: 8 1. Nicht anſäſſige Perſonen können aus der Gemeinde, in die ſie zugezogen ſind, auf Antrag der Gemeinde oder von amtswegen durch das Miniſterium des Innern ausgewieſen werden. Bei nichtbadiſchen Staatsangehörigen kann dieſe Aus- weiſung auf das ganze Land ausgedehnt werden. 5 2. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Aus⸗ meiſungsverfügungen werden mit Haft bis zu 6 Wochen oder mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft. Remmele. 0 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 17. Juni 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Impfung betreffeud. Die unentgeltliche Erſtimpfung in Waldhof findet am Mittwoch, den is. Juni 1010 nachm. 3 Uhr in dem Saal der Wirtſchaft zum Bahnhof ſtatt. Mannheim, den 10. Juni 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. III. Bau⸗ uad Straßenfluchtenfeſtſtellung betr. Ducch vollzugsreifes Erkenntnis des Bezirks⸗ rats Mannheim vom 24. April 1919 No. 124 N wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen Speckweg und Atzelhofſtraße im Stadtteil Wald⸗ hof für feſtgeſtellt erklärt.„ Die Einſicht des Ortsſtraßenplans iſt jeder⸗ mann während der üblichen Dienſtſtunden auf dem Rathauſe, Kaufhaus N 1. Zimmer 101 gebühren⸗ frei e 5 Mannheim, den 7. Juni 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Die Kreisverſammlung im Jahre 1919 betr. ch bringe zur öffentlichen Kenntnis, daß die Kreisverſammlung des Kreiſes Mannheim(Amts⸗ bezirke Mannheim, Schwetzingen und Weinheim) am ontag, den 30. Juni 1919, vormittags 9 Uhr im Bürgerausſchußſaal(N 1, Kaufhaus) dahier zur regelmäßigen Tagung und Erledigung unten⸗ ſtehender Tagesordnung zuſammentreten wird. Die Sitzung iſt öffentlich. Ich lade die Kreisangehörigen zur Teilnahme ergebenſt ein. 5 Die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemeinden ortsüblich be⸗ kannt zu geben.. Mannheim, den 14. Juni 1919. Der Kreishauptmann. J. V.: Gräser. Tagesordnung: 1. Eröffnung durch den Kreishauptmann. 2. Wahl des Vorſitzenden, ſeines Stellver⸗ treters und zweier Sekretäre.„ 3. Allgemeiner Geſchäftsbericht des Kreis⸗ ausſchuſſes. a 4. Kreisſtraßen und Kreiswege. 5. Landarmenpflege 6. Bauunfall⸗, Haftpflicht⸗ und Unfallrück⸗ Pelſccherungenag Hagelſchad 7. Verſicherungsnahme gegen Hagelſchaden. 8. Kreispfleganſtalt Weln eim. 9. Hreiserziehungshaus Ladenburg. 10. Kreisarmenkinderpflege. 11, Krankenhilfe für den gebildeten Mittelſtand. 12. Behandlung Augenkranker. 5 18. Tuberkuloſenbekämpfung. f 14. Landkranken⸗, und Wöchnerinnenpflege, Säuglingsfürſorge. 5 15. Beiträge an wohltätige und gemeinnützige Anſtalten und Vereine. 16.— KreiswinterſchuleLaden⸗ urg. 17. Tierzucht. f 18. Obſt⸗ und Gemüſebau. 19. Bepflanzung des Lehr⸗ und Verſuchs⸗ gartens in Ladenburg. 8 20. Gewerbe, Kunſt, Handel und Induſtrie. 21. Förderung des weiblichen Haushaltungs⸗ unterrichts. 2. l des weiblichen Arbeitsunterrichts. 23. Beiträge an Volks⸗ und Schülerbibliotheken. 24. Mittelſtandshilfe. 25. Verbeſcheidung der Kreisrechnungen und der einzelnen Fondsrechnungen für 1918 Bericht derRechnungsprüfungskommiſſion) 26. Kreisvoranſchlag für 1919. 27. Wahl des Kreisausſchuſſes. 28. Wahl des Sonderausſchuſſes der Kreis⸗ armenkinderpflege. 29. Wahl des Sonderausſchuſſes der land⸗ wirtſchafflichen Kreiswinterſchule in Laden⸗ burg. 30. Wahl des Sonderausſchuſſes der Hagel⸗ verſicherung. 31. Wahl eines Vertreters und zweier Erſatz⸗ männer in den erweiterten Verwaltungs⸗ rat für die an der 0 ür Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte be⸗ teiligten Gemeinden. und ſonſtigen Körperſchaften. 82. Vor der Rechnüngsprüfungskommiſſion. 33. Vorſchlag einer Ange hl Vertrauensmänner (Schätzer) für die Norddeutſche Hagelver⸗ ſicherungsgeſellſchaft. Sparkaſſen Kanaliſation in Friedrichsfeld ier Straßenſpeter betr. Wir bringen nachſt hende Bekanntmachung des Bezirksamts Schwetzingen zur allgemeinen Keuntnis: Wegen Vornahme von Kanaliſationsarbeiten im Ort Friedrichsfeld muß der Kreisweg Nr. 10 und 10 a vom Badiſchen Bahnhof über die Bismark⸗ ſtraße bis zur Unterführung der Bahn Friedrichs⸗ feld⸗Schwetzirgen vom 21. d. Mts. an auf etwa 3 Wochen geſperrt werden. Desgleichen Kreisweg Nr. 10 vom bad. Bahn⸗ hof Friedrichsfeld in weſtlicher Richtung gegen Schwetzingen bis zur Ueberführung desſelben mit dieſer Bahn etwa vom 2. bis 14. Juni. Der Verkehr zwiſchen Schwetzingen und Friedrichsfeld muß während dieſer Zeit den Weg über Grenzhof nehmen. 5 Die Bahnbauinſpektion 1 Mannheim, welche die Arbeiten ausführt, wird für Abſchrankung der geſperrten Wege Sorge tragen. Schwetzingen, den 22. Mai 1919. Bezirksamt. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Frühjahrs⸗Impfung betr. Die diesjährige öff ntliche unentgeltliche Frühjahrs Impfung der Erſt⸗ und Wiede⸗⸗ impfliunge wird am Freitag, den 20. Inni 1919, nachmittags ½3 Uhr durch den Großh. Bezirksarzt 2, Herrn Medizinalrat Dr. Manz, Mannheim, im Rathausſaale hier vorgenommen. 5 Geimpft müſſen werden: 1. Diejenigen Kinder,(Wiederimpflinge) welche während des Jahres 1919 das 12. Lebens ⸗ jahr zurücklegen oder dieſes Alter bereits fruher zurückgelegt, den Nachweis der er⸗ folgten Wiederimpfung aber noch nicht er bracht haben. 2. Jedes Kind, vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſo⸗ fern es nicht nach ärztlichen Zeugniſſen die natürlichen Blattern überſtanden hat. 3. Aeltere impfflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen dem Ge⸗ ſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern von früherer Impfung befreit ſein ſollten oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vorzulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impf⸗ arzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem an⸗ ſteckende Krankheiten, wie Schachlach, Maſern, Diphteritus, Krupp, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündung oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum all⸗ gemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Impflinge müſſen zum Impftermin mit reingewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Seckenheim, den 16. Juni 1919. Bürgermeiſteramt: J. V.: Haerner. Jebensmittelamt Warenverteilung Es erhalten morgen Mittwoch, den 18 Juni Bohnenkaffee pro Kopf der Haushaltung 80 Gramm zum Preiſe von 5.50 Mk. pro Pfund in folgender Einteilung: ö Nr. 1 bis 826 bei der Handlung Johann Erny, Roſenſtr. Nr. 827 bis 1502 bei der Handlung Marie Fabian, Wilhelmſtr. Ne. 1503 bis 2137 bei der Handlung Math. Frey, Luiſenſtr. Nr. 2128 bis 3000 bei der Handlung Johann Friedel, Hildaſtr. Nudel pro Kopf der Haus haltung/ Pfund zum Preiſe von 70 Pfg. pio Pfund in folgenden Einteilung: Nr. 1. bis 410 bei der Handlung Ludwig Schreck Wilhelmſtr. Nr. 411 bis 826 bei der Handlung Jakob Weinle, Schloßſtr. Nr. 827 bis 1084 bei der Handlung Albert Schelb, Luiſenſtr. Nr 1085 bis 1502 bei der Handlung J. Würthwein, Hildaſtraße Nr. 1503 bis 1869 bei der Handlung Valentin Wü thwein Herdtſtr Nr. 1870 bis 2137 bei der Handlung Johann Eder, Hildaſtr. Nr. 2138 bis 2593 bei der Handlung Auguſt Engert, Riedſtr. Nr. 2594 bis 3000 bei der Handlung Jakob Erny, Gundſtraße Bei dieſer Ausgabe iſt für Kaffee Nr. 4 und für Nudel Nr. 5 bes Lebensmittelaus⸗ weiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtält und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei Fenske und Waſchek. Seckenheim, 17. Juni 1919. Schmalz-Ausgabe. Morgen Mittwoch, den 18. ds. Mts. wird auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 an die fettbezugsberechtigte Bevölkerung chineſiſch⸗s Schmalz ausgegeben. Es entfällt auf den Kopf der bezugsberechtigten Bevölkerung 230 gr. Die Ausgabe geſchieh in folgender Einteilung Nr. 1503 bis 1869 von 8 bis 10 Uhr „, e e „ i e„ „ 2594„ 3000„ 4„ 6 Ühr Der Preis beträgt pro Pfund 6,10 Mk Bei der Abholung müſſen Gefäße mit gebracht werden, und iſt die Nummer 8 des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtätt und Stein⸗ zeug erhalten ihre Mengen bei Fenske und Waſchek. Seckenheim, den 17. Juni 1919. Lehensmittelamt. Grosse Sendung Aula Literat eingetroffen Sigm. Oppenheimer Eisen handlung. Zapfs Moſtanſatz Freisgauer u. Unterbadlscher Mostansatz mit und ohne Süßſtoff eingetroffen. ieorg Röser. bse 8g eech Schloß wirtſchafl Donnerstag, den 19. Juni (Fronleichnahm) Nachmittag russes Konz FERI ausgeführt von der Feuerwehrkahel Mannheim⸗Neckarau wozu freund einladet A. Rheinhard — — Zur Haar- und Bartpflege Haarbürsten, Friseur- u Staubkämme, Taschenbursted Kämme u. Spiegel, Bartbindel Haarspangen, Haarpfeile u Haarnadein., Haar- und Kopfwassef Pomaden, Haaröle, Brillantint Shampon, Sohnurrbartwiohss Bartbindewasser . Apparate, Messel Garnituren Becke Spiegel, Pins Klingen, Puſvel Einladung. Die Herren Vorſtände ſämtlicher Vereine welche noch nicht eine Gratulation unſerm neugewählten Herrn Bürgermeiſter dargebracht haben, werden heute Abend 9 Uhr im „Zähringer Hof“(Nebenzimmer) zu einer , Weſprechung eingeladen. Der Einberufer. eren ⸗Hundeſnork“ Seenbelm. Mittwoch, den 28. ds. Mts., abends ½8 Uhr findet im Lokal zum„Reichsadler“ (Nebenzimmer) eine 15 Vorstands⸗Sitzung Ab 1½09 Uhr Mitglieder⸗ Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt dringendes Erſcheinen erwünſcht. Der Verwaltunosrat. Brleftaubenderein„Lufibote,, gegr. 1911. Beute Abend punkt ½ Uhr Mitglieder⸗Cersammlung im Lokal zum„Schwanen“. Zahlreiches Er⸗ ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Katholischer Jungmünner-Perein — St. Bernhard.— haus Jertrauensmänner-Sitzung. Beſprechung des Turnfeſtes in Hockenheim. mittwoch Abend 8 Uhr trainiert die J. Mannſchaft. Im Induſtrieſaal iſt von 2— /⁰ð 10 Uhr Turnen. Die Vorſtandſchaft. Lebensmittelamt. Gesangverein„Liedertafel“ Seckenheim. heute Abend punkt ½9 Uhr — reme, Steine — - Zur Zahnpflege Zahnwasser, Zahnpasten, Zahn pulver, Mundwasser, Tablette Zahnbürsten. Nagelpflege-Artikel Hautoreme und Pudeſ in grosser Auswahl. 7 Sauerstoff-, vorzügliches Toilette-Waschmitte“ PARFUM empfiehlt 5 Germania- Drogerié Fr. Wagner's Nachfolger n Inhaber W. Höllsti — Sammei⸗Anzeiger tur für Milglieder der audw. Eis“ 8 M eee in Lager vorrätig: g Schaufeln, Spaten, Kreuzhacken, 2 Maſchendraht, Schrottergabeln, Ketten, 90 Seile, Baumſägen, Feilen, Flachfeilen, uff griffe, Stacheldraht, Kali, Kainit, Kare üünger, Rhenania Phosphat, Mate ſchlempe, Hafetſchalen, G.dorübenge h kalt, Bü u ſten, Beſen. Der 5 4. — Nechnungen — Garbenbände zur ſofortigen Lieferung hat zugeben. bach Bettnäſſen. Befreiung ſofort. 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