— 8 = — — — 8 * derten nun iſt die Tragödie zu Ende. Nach einer 5jährigen 19 echt 9 neleſerr ing falſch war. fimtsblutt der Bürger DS...... Das Ende. ue dir gewaltige Trogödie des furchtbarſten aller Kriege dug. zegzu 5 Jahre die ganze Welt in Spannung hielt, iſt 8 hr Schlußakt brachte noch einmal einen erſchüttern⸗ wird döbepunkt. Nun iſt auch das zu Ende. Deutſchland eine ſeine Unterſchrift unter den Vertrag ſetzen. Unter wei kunde, die zu Unrecht Friedensvertrag genannt wird, ment de tatt Friede und Verſöhnnung zu bringen, ein Doku⸗ der 9 2s Haſſes und der brutalen Rachgier iſt, die Krönung broſſelllitik unſerer Feinde, die von Anfang an auf eine Er⸗ Oo ng des deutſchen Volkes hinauslief. Niem es das Richtige war, den Vertrag zu unterzeichnen? herübend vermag das heute zu ſagen. Das letzte Urteil Natford wird die Weltgeſchichte fällen. Die Mehrheit der Au nalverſammlung entſchied ſich für das Unterſchreiben. das gkine Volksabſtimmung hätte, wie wir glauben möchten, zeichn eiche Ergebnis gebracht. Die Befürworter der Unter- das klug ſind der Auffaſſung, von zwei furchtbaren Uebeln fler feinere gewählt zu haben. Sie halten das Unglück geffen endlichen Beſetzung für das ſchwerſte, das uns hätte Ferfal unen, weil es mit großer Wahrſcheinlichkeit den 0 des Reiches im Gefolge gehabt hätte. Die Gegner e daß r tiſchen Fraktion zu rechnen iſt, gingen davon aus, und das Unterzeichnung wider unſere nationale Ehre geht 9 die feindliche Beſetzung doch kommen werde, weil wurde ingungen einfach unerfüllbar ſind. Alle aber, das eßen ſic der Nationalverſammlung ausdrücklich anerkannt, heſter ich von dem Gedanken leiten, daß es in einer Stunde noch das aterländiſcher Not gelte, für unſer Volk und Land s zu retten, was zu retten iſt. racrßeichnang, zu denen auch die große Mehrheit der eutſche ünerhörter Taten, Opfer und Leiden liegt das dateien olk ohnmächtig am Boden, gedemütigt, verarmt an zandegt en und ſittlichen Gütern, beraubt an Volksgenoſſen, dunkle teilen und wirtſchaftlichen Werten, vor ſich eine r lach ukunft, in der es weitere ſchwere Opfer zugunſten würde enden, übermütigen Sieger bringen ſoll. Noch nie gegen deinem Volke ſo ſchweres auferlegt. Der Proteſt keafdenteſen brutalen Gewaltakt, den der neue Miniſter⸗ 9 21 mit flammenden Worten in der Nationalverſamm⸗ ate 8 m Ausdruck brachte, der Proteſt, den auch die letzte krürdiger deutſchen Regierung an die Feinde noch einmal in mmer er Form ausſprach, dieſer Proteſt muß immer und deus undieder hinausgerufen werden in alle Welt. Und er Ai die„wird eines Tages Erhörung finden, weil auch Nail 5 raffinierteſt ausgeklügelten Verträge ein Sechzig⸗ un. cnvolk nicht einfach verſklavt und vernichtet werden bin org ie Weltgeſchichte iſt das Weltgericht. Sie wird da⸗ mmefen, daß auch die Bäume unſerer Feinde nicht in den wachſen. Eines Tages werden ſie erkennen, daß veberme Glaube muß uns die Kraft geben, das ſchier erlore uſchliche auf uns zu nehmen. Noch iſt nicht alles chſelhſt wenn wir uns ſelbſt wieder finden. Aber dieſes er diederfinden iſt nötig. Zurück zur Arbeit, zurück feld wa unermüdlichen Pflichterfüllung, die einſt unſer tete i zurück zur Treue und Gewiſſenhaftigkeit, zu eit zu Hingabe an die berufliche Arbeit und an die Tä⸗ 3* ohle des Ganzen. Nur darin kann die Ret⸗ Aerklüft uns geſucht und gefunden werden. Die innere mibeitsung unſeres Volkes muß überwunden werden. Die ſnüſſen vent und bie Gier nach dem rein Materiellen wurde Seſchwinden. Das ganze Volk muß ſich eins fühlen Netſchaftliche nach einer Feſtigung unſerer ſtaatlichen und ein, uns 5 en Zustände. Das wird der einzige Weg ſein, i beſſe us der Trübſal und dem Dunkel der Jetztzeit in Baitten 8 Zukunft hinaufführen kann. Wird er nicht be⸗ * ann allerdings wird die Geſchichte des deutſchen ö des deutſchen Reiches zu Ende ſein. Wir bon Ur. 1 dung hen fen. daß der ganze furchtbare Ernſt unſerer Lage 1 Abonnementepreis:. 1.30 Mk. 8 freter 9. Jahrg. S8 dr Sacher g 4 ale unsvehme de Donnerstag, den 26. Juni 1919 5* Sonn- und Feiertage.. 1 7— 175 5 N meisterämfer Seckenheim, Ilvesheim, Reckarhausen und Edin — PFF c Inſerationspreis: Die einſpaltige Peritzeile 30 Prg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. N 9 1 44 gen. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. An das badiſche Volk! Mithürger! In dieſen ſchwerſten Tagen deutſcher Geſchichte wender wir uns an Euch! N Der der dentſchen Republik aufgezwungene Friede iſt ein unerhörter Verſtoß gegen die Gedanken der Völkerverſtän⸗ digung, des Rechts und gegen das Wilſon⸗Programm. Poli tiſch und wirtſchaftlich ſind die Folgen für uns, darüber ſol kein Zweifel ſein, furchtbar. Die Zukunft wird lehren, daf dieſer Frieden trotz des beſten Willens, geſchloſſene Verträge zu halten, die Kraft des deutſchen Volkes überſteigt. Die Zeit muß kommen, da eine vom Geiſte der Kriegshetze be freite Welt zu einem gerechten Urteil fähig ſein wird. Dann wird man erkennen, welches Unrecht unter Bruch feierlicher Zuſagen dem deutſchen Volke zugefügt wurde. Mit beſonderem Schmerz erfüllt uns das Schickſal Kehls und des Brückenkopfgebietes. Wir hoffen zuverſichtlich, daß in Bälde durch bevorſtehende Vereinbarung über die Hand⸗ habung des Beſatzungsrechts die Lage der getreuen Bevöl⸗ kerung erleichtert, ihr freier Verkehr mit dem Deutſchen Reich zugeſtanden, und ſo der Weg zu ihrem Heimatſtaat und Volk wieder geöffnet wird. Wir ſtehen unentwegt zu dieſen am härteſten Betroffenen unſerer Bürger. Jetzt iſt es unſere heiliaſte Pflicht, dem Vaterlande zu dienen. In den Tagen des Glücks haben wir Deutſchland immer die Treue bewahrt. Doppelt ſtark ſei ſie in dieſen Zeiten tiefſter Not. Der Wille, trotz allem eine neue deutſche Zukunft zu ſchaffen, muß uns erfüllen. Rettung kann nur werden, wenn jeder einzelne in treueſter Pflichterfüllung ſeine Arbeit leiſtet und ſo mit ganzer Kraft dem Valer⸗ lande dient. Die ſittlichen und ſeeliſchen Kräfte unſeres Volkes ſind tief erſchüttert. Ein brutaler Egoismus macht ſich breit und führt zum Kam pf aller gegen alle. Wir müſſen zu den alten Grundſätzen der Arbeitsfrende und der Pflicht⸗ erfüllung zurückkehren. Wie ſo oft in den letzten Monaten wollen wir Badener uns auch hier beſonders bewähren. Vergeßt nicht. daß der neue Staat der Staat aller iſt. Ihr dient Euch ſelbſt, wenn Ihr Eure ganze Kraft für das Wohl des Staates einſetzt. Nur dann iſt ein Volk verloren, wenn es ſich ſelbſt aufgibt. Unſer Glaube an Deutſchland bleibt unerſchütterlich. Durch unſere Arbeit ſchaffen wir uns eine neue Zukunft! Karlsruhe, den 23. Juni 1919. Das badiſche Staatsminiſterium. Geiß. Staats präſi ee eee Eine Kundgebung des bad. Landtag⸗ zum Friedensſchluß. Karlsruhe, 25. Juni. Zu Beginn der geſtrigen von dem Präſidenten Kopf eröffneten Nachmittagsſitzung des bad. Landtags legte Finanzminiſter Dr. Wirth dem Hauſe den 5, Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für 1918,19 vor mit der Bitte, der Haushaltungsausſchuß möge den Nachtrag ſobald als möglich beraten; vor allem ſollte die Ausgleichszulage für die Staatsbeamten uſw. möglichſt raſch erledigt werden. Die nötigen Steuergeſetze würden dem Landtag noch in die⸗ ſer Woche zugehen. Sodann erteilte Präſident Kopf dem Age. N Nen ca 2 das Wort zu folgender Anſprache: Der geſtrige Tag war einer der unglücklichſten, trau⸗ ziggſten und folgenſchwerſten, welchen je ein Volk erlebt hat. Mit dem geſtrigen Tag hat der der 47% Jahre dauernde Krieg ſeinen Abſchluß gefunden. Die deutſche Reichsregie⸗ rung im Benehmen mit der deutſchen Nativnalverſammlung hat beſchloſſen, der Not gehorchend, den ihm von der En⸗ tente vorgelegten Friedensvertrag zu unterzeichnen. 1 des deutſchen Volkes auch ernerhin gewährleiſtet. und es zu werktätiger Mitarbeit aufzufordern. des Friedens Stellung zu nehmen. Wenn auch beiten.“ komme.(Beifall auf allen Seiten des Hauſes.) verſitätsreform. nern hierwegen wird ſofort erlaſſen werden. auf 76 geſtiegen. zahlreiche Anfragen von Angehb rung Gefallener in die Heimat. Zurzeit iſt eine Alle Hoffnungen, welche das deutſche Volk in den letzten Tagen und Stunden noch auf eine Verbeſſerung des Friedensver⸗ trages geſetzt hat, ſind zunichte geworden und das deutſche Volk ſteht nun vor der Tatſache, daß es neuaufbauend an⸗ fangen muß, um das deutſche Volk und die deutſche Nation vorwärts zu bringen. Es iſt notwendig, daß wir im Lande Baden und im deutſchen Volk alle Kräfte zuſammenfaſſen, um dieſen Neuaufbau zu ermöglichen, alle unſere Kräfte einſetzen um die e 8b zu ſchaffen, die das Beſtehen Das Staa miniſterium hat in einer Sitzung geſtern beſch ſſen, einen Aufruf an das badiſche Volk zu erlaſſen Zur Frage der Stellung des badiſchen Staatsmini riums zur Löſung der Friedensfrage kann ich namens des geſamten Staatsminiſteriums erklären: Das Staatsmini⸗ ſterium war infolge der ſich überſtürzenden Ereigniſſe außer⸗ ſtande, vor der Entſcheidung in Weimar zur auc e na trägliche Ausſprache im Staatsminiſterium eine einmütige Auffaſſung nicht ergab, ſo war man ſich einig darin, daß jede der beiden in der Reichsnationalverſammlung vertretenen Auffaſſungen nur von dem Willen und der Ueberzeugu getragen war, dem Vaterland zu dienen und die Einheit des Reichs zu erhalten. Die badiſche Volksregierung iſt einmütig entſchloſſen, gemeinſam mit der Reichsregierung an der Löſung der Aufgaben dieſer ſchweren Zeit zu ar⸗ Nach der vom ganzen Hauſe mit würdiger Ruhe entgegen⸗ genommenen Rede des Staatspräſidenten gab Präſident Kopf namens des Hauſes die Erklärung ab, daß dieſes den Ausführungen des Staatspräſidenten zuſtimme und daß es ſich ſowohl hinter die Reichsregierung, wie hinter die bad. Regierung ſtelle. Der Präſident gab in ſeinen weiteren Ausführungen der Hoffnung Ausdruck, daß das deutſche Volk unter Zurückkehr zu jenen Tugenden, die es einſt groß gemacht haben, nämlich: Pflichterfüllung, Ordnungswille, Schlichtheit und Einfachheit der Sitten, wieder vorwärts Hierauf wurde einem Wunſch des Hauſes entſprechend die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Mittwoch den 5. Juni. Tagesordnung: Sozialiſierung in Baden und Uni⸗ rr T fins Baden und den hachbargebſeten — Erhöhung der Schlachtviehpreiſe. Das 15 blatt verkündet in Nr. 160 vom 21. Juni 1919 eine Verord⸗ nung des Reichsernährungsminiſteriums, womit die Höchſt⸗ preiſe für Schlachtrinder mit ſofortiger Wirkung erhöht werden. Die neuen Preisſätze betragen in Wertklaſſe A 130 M., in Klaſſe B 110 M. und in Klaſſe O 80 M.(ſtatt bisheri⸗ gen 90—95 M., 80 M. und 55 M.) für den Zentner Lebend⸗ gewicht. Die Verordnung bedingt auch eine Neuordnung der Höchſtpreiſe für Rindfleiſch und aus ſolchem hergeſtellte Wurſt. Eine Bekanntmachung des Miniſteriums des In⸗ — Steigen des Markkurſes. Die deutſche Mark iſt in Baſel von 40 auf 45 und die deutſche Kriegsanleihe von 74 — Vorläufig keine Rückführung Gefallener in die Hei⸗ mat. Bei der Waffenſtillſtandskommiſſion in Spaa gehen rigen ein wegen Rückfüh⸗ Nücktüb⸗ Arfzerkaun“ und daß der Entſchluß gefaßt wird, ſie en U und Peli ⸗erfüflun» heyminden 8—— eu g. Die weiße Frau. Roman vom Lauenſtein von Anny Wothe. Amer(Nachdruck verboten.) kaniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, 5 Nene war der Burgherr im Erzählen und Er⸗ damünder Orlamünder Flügel, den die Grafen von Ibenarg e erbauten, bot ſo viel des Intereſſanten und er Withen, daß Holm und Peter, obwohl ja letzterem dicht mid des Schloſſes ſchon lieb und vertraut war, 1 0 Selamünde wurden, zu ſchauen. Der Bankettſaal im uku i nſt, e Flügel war ein Meiſterwerk altgotiſcher Valet 905 und der Tünaflügel zeigte eine Pracht, die dem ese wund taunendem Entzücken faſt den Atem nahm. dten nderbaren Kreuzgewölbe mit ihren kräftigprofi⸗ deben Raundbogentüren waren eine Sehenswürdigkeit 1 adds. Und der Burgherr erzählte, wie vor mehr Ster Schuits Jahren, als er die Burg erwarb, alles Shieferder und Geröll veraraben geweſen, daß arme dehutt und in den Prachtſälen gehauſt und er unter eren Decke Wust nach unermüßlicher Mühe all die koſt⸗ de kein Mitt und Türen und Frieſe freigelegt und daß dis Schloß tel geſcheut habe, auch die ganze Einrichtung 25 Burg 15 em einſtigen Charakter anzupaſſen, ſo daß um wer m Laufe der Jahre ein einziges, großes Mu⸗ Aer Kunſtſchätze geworden. maßen Aan wie berauſcht. Er konnte ſich von den ein⸗ ſichtiate zur Ef gar nicht trennen, aber Peter Jürgens ſdung zu leeeda man ja heute doch nicht mit der Be⸗ Her, Nie ein Ende käme. * Do„Zauberer kommen Sie mir vor, verehrter und Se agte Holm warm,„welche Oyster an hold 8 das aekoſtet haben.“ „Ein ganzes Menſechnalter“, gab der Doktor ſchlicht zurück.„Aber dieſes Menſchenleben iſt durch die Burg reich geworden und ſchön, Herr Rendefähr.“ Dann öffnete er das alte, kunſtvolle Schloß der Tür zum Ritterſaal. Peter Jürgens war der Saal ja ſeit Jahren lieb und vertraut, aber er ſtand wieder ebenſo geblendet wie Holm, als ob er den prächtigen Raum zum erſten Male erblickte. Mit ſeinen gotiſchen Rippengewölben, den maleriſchen Erkern und Niſchen, von einer mächtigen Mittelſäule ge⸗ tragen, weitete ſich vor ihnen der alte Ritterſaal in feier⸗ licher Pracht, die den Dichter ebenſo wie den jungen Maler heilig erſchauern ließ. Der Burgherr lächelte und deutete mit der blaſſen Hand auf den rieſigen Kamin mit ſeinen herrlichen kachel⸗ belegten Bänke „Hier werden abends die Geiſtergeſchichten erzählt, Herr Rendefähr. Fragen Sie nur den Doktor, wie reiz⸗ voll es iſt, wenn die Weiblein immer furchtſamer zuſam⸗ menrücken, als wollten ſie ganz hineinkriechen in den alten Kamin, und manch eins behauptet, das Bild der Gräfin von Orlamünde, das Sie dort dicht vor der Tür ſehen, löſe ſich von der Wand, und die ſckwarzen Augen leuchteten im blaſſen Mondenlich“ wie glühende Kohſen.“ Rendefähr prüfte mit rein ſachlichem Intereſſe das Bild der weißen Frau im Bußgewand der Nonne. wie er ſie ſchon aus Aßbildungen kannte. Aßer je länger er binſah, je wehr war es ihm, als gewännen die ſtarren Diige der weißen Frau unheimliches Leben. „Damit Sie ſich recht oraulen. Herr Rendefehr“, be⸗ merkte der Buraberr lächelnd.„ſoſſe ich Sie jekt bier im Ritterſaal ein wenia allein. Den muß man für zich ge⸗ nießen. Jch will mit Dr. Fürgens mof inzwiſchen auf den Boden ſteigen und ihm die Geheim treppe verraten, die ſieben Stockwerke hinab und dann durch einen unter⸗ irdiſchen Gang ins Freie führt.“ „Ja und die alten Scharteken, die Sie da oben noch ſo geheimnisvoll verborgen halten“, mahnte Peter Jür⸗ gens, ſchon in der Tür ſtehend. „Genießen Sie dort die Sonne im Erker“, rief der Doktor noch Holm zu, dann war der Maler im Ritter⸗ ſaal allein. „Der Burcherr hatte Recht, den Ritterſaal mußte man für ſich genießen. Faſt mit Andacht ſah der Maler um ſich. Weit ſpannte ſich das herrliche, gotiſche Faltenge⸗ wöſbe über ſeinem Haupte. Die Rieſenſäule inmitten des Saales erhob ſi ch in wuchtiger Pracht, und in dem braunen Gebälk ſpielte die Sonne, die durch die Reihe der Erker und Fenſter mit ihren tiefen Niſchen leuchtend hereinbrach. Dunkle Eichenmöbel, altertümliche Truhen, Lanzen und Waffenrüſtungen aller Art und Hausgeräte aus längſt vergangenen Zeiten, heimelten Holm gar ſeltſom an. In einem der tiefen Erker ſtand ein altertümſi her Schreibtiſch, davor ein Lehnſeſſel aus Leder. Geheim. e volle Folianten, in Schweinsleder gebunden, mit k. vollen Schlöſſern von Edelmetall, lagen auf der S* (iſchplatte, und daneben ſorglos hingeworfen, ber e Rendefähr zu ſeinem Erſtaunen ein angefangenes Me⸗ nuſkript. Es war ſonſt nicht Holms Soche, andere Leute Se tiſche zu revidieren, aber wie gebannt hing ſein R. der erſten Seite des Schriftſtückes, auf den in „en Ruchſtahen zu leſen war: Die weiße Frau vom Lauenſtein. Eine Geſchichte der Schuld von »Pleſſenſtein⸗Wieden bun. Fortſetzung folgt.) r 9 —— 3 rung nicht möglich, weil nach einer Mitteilung der berci⸗ ſchen Regierung aus wirtſchaftlichen und huygjieniſchen Gründen, ſowie ſolchen der öffentlichen Geſundheitspflege bis auf weiteres jegliche Wiederausgrabung von im Laufe des Krieges geſtorbenen Soldaten privaterſeits verboten werden mußte. Im übrigen hat ſich die belgiſche Regierung bereit erklärt, von Amts wegen die Umbettung deutſcher Soldatenleichen von gefährdeten Einzelgräbern in beſondere militäriſche Friedhöfe zu veranlaſſen. — Zur Feier der Sommer⸗Sonnenwende hatten ſich in der Nacht vom Samstag auf Sonntag auf der Hornisgrinde die Ortsgruppen Lahr, Pforzheim, Offenburg, Karlsruhe, Bühl, Baden, Oos, Raſtatt, Gaggenau und Weiſenbach des Deutſchen Handlungsgehilfen⸗Verbands in überaus großer Zahl trotz des Regens eingeſtellt. Von Pforzheim war ein Trupp von 50 Mannen den Höhenweg heraufgekommen. Die mitternächtige Stunde entbot ein lebhaftes Leben und Treiben auf der„Grinde“, deren höchſter Punkt 1160 Meter beträgt. Die„fahrenden Geſellen“ der Umgegend trafen ſich zahlreich; Geſänge, Reden und Abbrennen von Feuer er⸗ höhten die Feier. Zu den Unruhen in Mannheim. Maunheim, 25. Juni. Nachdem, wie berichtet, in der Nacht zum Dienstag von Zivilperſonen auf militäriſche Patrouillen geſchoſſen worden iſt, hat die Regierung nun⸗ mehr angeordnet, daß weitere Truppenverſtärkungen nach Mannheim gebracht werden ſollen. Die Truppen haben den Auftrag, im Benehmen mit der Polizeibehörde Hausſuchun⸗ gen nach Waffen vorzunehmen und konſequent durchzufüh⸗ ren. Den Kommandos der Truppen iſt zur Löſung ihrer Auf⸗ gabe vom Staatsminiſterium Staatsrat Dr. Ludwig Haas als Kommiſſar und vom Landtag deſſen Vizepräſident Emil Maier beigegeben. Auch der Miniſter des Innern Remmele hat ſich nach Mannheim begeben. Eine für Dienstag abend einberufene Verſammlung der Kommuniſten iſt verboten worden.— Der bei den Plünderungen am Samstag hervor⸗ gerufene Schaden beziffert ſich auf mehrere hunderttauſend Mark. Aus dem Lager des Lebensmittelamts wurden allein für 80 000 M. Waren geſtohlen. Wie nachträglich noch be⸗ kannt wird. hatten, um die großen Lager im Hafen zu ſchützen, am Samstag die franzöſiſchen Hafenwachen die Volkswehr unterſtützt und die Brücke abgedreht, damit die n nicht auch noch die Lagerhäuſer heimſuchen en. ing erwachſenen Schadens. Da infolge der Un⸗ gieſigen Landesgefängnis eine beſondere Wache en mußte, ſo wird hierfür eine weitere An⸗ n 32 200 M. erforderlich. e Eichen, 25 Juni. Die Heuernte iſt hier ſchon nahezu beendigt. So raſch und gänzlich ohne Regen wurde ſie ſchon lange nicht mehr eingebracht wie dieſes Jahr. Es gibt hier 2 75 eine gute Mittelernte; der Ausfall iſt bedeutend beſſer als anfänglich angenommen wurde. Aus dem Wirtſchaftsleben. Weitere Erhöhung der Einkommens⸗ und Vermögens ſtener. Karlsruhe, 25. Juni. Die dem Landtag geſtern zugegan⸗ gene Vorlage über die Ausgleichszulage, die ſich im Anſchluß an die Regelung der Tariflöhne der Staatsarbeiter notwen⸗ dig machte, wurde geſtern nachmittag im Anſchluß an die kurze Vollverſammlung des. im Haushaltausſchuß fofort einer Beratung unterzogen. er Ausſchuß ſprach ſich einmütig dahin aus, daß die Ausgleichszulage ſowohl im Ausſchuß wie im Plenum möglichſt raſch erledigt werden soll. Bereits eine der nächſten Sitzungen des Landtags wird ſich mit ihr befaſſen. Finanzminiſter Dr. Wirth gab eine längere Ueberſicht über die finanzielle Tragweite der Vorlage. Sie erfordert einen Aufwand von 58,8 Millionen und belaſtet natürlich das Stagatsbudget in hohem Maße. Man könne aber im allgemeinen den Beamten nicht niedriger wie den beſtbezahl⸗ en qualifizierten Staatsarheiter und Handwerker ſtellen. Erfreulicherweiſe konnte das Finanzminiſterium in faſt allen Fragen mit dem Zehnerausſchuß der Beamten⸗ und Lehrervereine zuſammenarbeiten. Man iſt ſeinen Vorſchlä⸗ gen im weſentlichen gefolgt. Das von einer Verſammlung wegen einer Zeitungsnotiz dem Miniſter ausgeſprochene Mißtrauensvotum war unberechtigt; es wurde deshalb zu⸗ kückgezogen. Vor allem ſoll auch das ſog. Kinderprinzip bei der Regelung der Gehälter der Beamten ſtärker wie bisher zum Durchbruch kommen. Gleichzeitig iſt verſucht, die Här⸗ ten des Gehaltstarifs auszugleichen. Auch die Penſionäre und die Hinterbliebenen geſtorbener oder verunglückter Be⸗ amten nehmen an der Ausgleichszulage teil.. Im übrigen iſt natürlich die badiſche Finanzlage eine trübe, entſprechend der troſtloſen Finanzlage des Reiches. 5 kündigte der Miniſter eine weitere Erhöhung der ukommen⸗ und Vermögenssteuer au. i Se iſt ſo hoch be⸗ meſſen, daß ſie einen Betrag von 100 Millionen Mark für den badiſchen Staat ergeben ſoll. Auch dieſe Vorlage geht in Kürze dem Landtage zu.— In eine Debatte über die inſtruierenden Darlegungen des Finanzminiſters wurde nicht eingetreten, da ſich erſt die Fraktionen und der Bericht⸗ erſtatter— als ſolcher wurde Abg. Göhring(Dem) be⸗ ſtimmt— mit der Vorlage zu befaſſen haben. Man betonte allerſeits aber, daß die Beratung in feder Weiſe gefördert werden wird.— Sodann ſtimmte der Ausſchuß noch dem Geſetzentwurf über die Bürgſchaftsübernahme für das Ein⸗ millionendarlehen der Stadtgemeinde Kehl urch den Staat zu.— 8 Tagesſchau. Dutaſta, der Generalſekretär der Friedenskonſerenz, teilte geſtern abend Herrn v. Lersner mit, daß als Tag der Unterzeichnung des Friedens der Donnerstag vorgeſehen e Auf Befehl des oberſten Generaladminiſtrators des Saargebiets müſſen alle Perſonen, die aus Elſaß⸗Lothringen ausgewieſen, ſich am Stützpunkt der franzöſiſchen Militär⸗ gewalt mit beſonderer Genehmigung dieſer aufhalten, die Stadt am 28. Juni verlaſſen. Wer nachher angetroffen wird, wird vor ein Militärgericht aeſtellt. Aus London wird gemeldet, daß die Alliierten im Nat der Vier die sofortige Aufhebung der Blockade beſchloſſen ſobald der Friede unterzeichnet iſt. Laut„Berl. Lok.⸗Anz.“ iſt die Ausfuhr fämtlicher Weine vom linken nach dem rechten Rheinufer durch die belgiſche Beſatzung freigegeben worden. Lloyd George erklärte einem Preſſevertreter in Paris England ſei damit einverſtanden, daß Deutſch and nach einem 57 Wartefriſt in den Völkerbund aufgenommen werde. Auf wenigſtens 15 Jahre aber müſſe der Wohlſtand 8 dazu dienen, die Verbrechen wieder gut zu machen. Wegen verfuchter Grenzüberſchreitung wurden von den Eugländern im Gebiet von Elberſerd in den letzten 8 Tagen nicht weniger als 8 Perſonen erſchoſſen. Konteradmiral v. Reuter, der Kommandant der verſenk⸗ ten deutſchen Flotte in Scapa Flow, iſt in das Gefangenen⸗ lager Parc Hill gebracht worden. General Gröner hat wegen Annahme der Friedensbedin⸗ gungen durch Deutſchland ſeinen Abſchied eingereicht. In einer öffentlichen Verſammlung der Unabhängigen Sozialdemokratiſchen Partei in Singen a. H. erklärte Ar⸗ beiterrat Reinhardt aus Friedrichshafen. daß in den kom⸗ menden Wochen eine zweite Revolution die jetzige Regie⸗ rung ſtürzen und die Räteregierung aufrichten werde. Auch vor Kampf und Blut werde man nicht zurückſchrecken. An das deutſche Volk! W. T. B. Berlin, 24. Juni. Die Reichsregierung hat mit der Zuſtimmung der Nationalverſammlung erklärt, den Frieden zu unterzeichnen, ſchwerſten Herzens, nur unter dem Druck der rückſichtsloſeſten Gewalt, in dem einen Ge⸗ danken, unſerem wehrloſen Volke neue Kriegsopfer und Hungerqualen zu erſparen. Der Friede iſt geſchloſſen. Nun wahrt und ſichert den Frieden. Das erſte Erfordernis iſt Vertragserfüllung. Jede Anſtrengung muß an die Erfül⸗ lung dieſes Vertrages geſetzt werden, ſo weit er ausführbar iſt, muß er durchgeführt werden. Nimmer werden wir derer vergeſſen, denen die Abtrennung droht. Sie ſind Fleiſch von unſerem Fleiſch. Wir werden für ſie eintreten, wo wir können, wie für uns ſelbſt. Aus dem Staatsverband kön⸗ nen ſie geriſſen werden, aber nicht aus unſerem Herzen. Das zweite Erfordernis iſt Arbeit. Die Laſten dieſes Friedens können wir nur tragen, wenn keiner müßig geht. Für jede nicht erfüllte Leiſtung können die Gegner mit Vor⸗ marſch, Beſetzung und Blockade antworten. Wer arbeitet, verteidigt den heimiſchen Boden. Das dritte Erfordernis heßt Pflichttrene. Wie wir trotz aller Gewiſſensnot auf dem Poſten geblieben ſind, ſo muß es jeder einzelne machen. Der Soldat und der Beamte. Jeder muß um des Ganzen willen ſeiner Pflicht treu blei⸗ ben, auch in dieſen ſchlimmſten aller Tage. Man zwingt uns, Deutſche an fremde Gerichte auszuliefern. Wir haben uns bis zum äußerſten dagegen gewehrt. Für die tiefe Er⸗ bitterung unſerer braven Truppen haben wir volles Ver⸗ ſtändnis, aber wenn jetzt nicht Offizier und Mannſchaften noch ſeſter für die innere Ordnung eintreten helfen, ſo lie⸗ fern ſie nicht nur ein paar Hundert, ſondern Millionen unſerer Landsleute aus, und zwar der Okkupation, der An⸗ nexion und dem Terror. Deutſchland muß lebensfähig bleiben. Ohne innere Ord⸗ nung keine Arbeit, ohne Arbeit keine Bertragserfüllung, ohne Vertragserfüllung keinen Frieden, ſondern Wieder⸗ aufflammen des Krieges. Wenn nicht alle mithelfen, iſt die Unterſchrift unter dem Vertrag wertlos, dann wird es keine Erleichterung, keine Reviſion und keine Abtragung der un⸗ geheuren Laſten geben. Was heute an Tagen verſäumt wird, kann unſeren Kindern Jahre der Knechtſchaft koſten. Schon heute muß Volk und Regierung an die Arbeit gehen. Es darf keine Pauſe geben und keiner beiſeite ſtehen. Es gibt nur einen Weg aus der Finſternis dieſes Vertrages: Erhaltung des Reiches durch Einigkeit der Arbeit. Helft uns dazu, Männer und Frauen. Der Reichspräſident Ebert. Die Reichsregierung: Bauer, Erzberger, Hermann Müller, Dr. David, Wiſſell, Mayer, Giesberts, Dr. Bell, Noske, Robert Schmidt, Schicke. ä Prabtnachrichten. Ein Entente⸗ Ultimatum? T. U. Danzig. 25. Juni. Warſchauer Blätter melden, der Rat der Vier habe an die deutſche Regierung in Sachen der Ueberwachung der Oſtmorken ein Ultimatum gerichtet. in dem das Einſtellen der Bewaffnung der Bevölkerung, der Mobiliſation, der Entſendung von Truppen au die volniſche Grenze gefordert wird, ſonſt werde die Beſetzung Danzigs durch die engliſche Flotte erfolgen. Ausſchreitungen in Spaa. W. T. B. Spaa, 26. Juni. Nach Bekanntwerden der deut⸗ ſchen Einwilligung zur Friedensunterzeichnung kam es vor dem von der Waffenſtillſtandskommiſſion bewohnten Hotel zu lärmenden Kundgebungen, an dem ſich belgiſche und fran⸗ zöſiſche Soldaten beteiligten. Das Johlen und Pfeifen dauerte ſlundenlang an. Von deutſcher Seite wurde ſelbſt⸗ berſtändlich die ſtärkſte Zurückhaltung geübt. Zwiſchenfälle kamen nicht vor. 155 . Unruhen in Hamburg. W. T. B. Hamburg, 25. Juni. Anläßlich umfangreicher Wurſtverfälſchungen kam es geſtern nachmittag hier zu De⸗ monſtrationen, in deren Verlauf am Abend Blut vergoſſen wurde. Die Menge verlangte die Herausgabe der Lebens⸗ mittelkontrolleure. Die Soldaten wurden angehalten und entwaffnet. Es wurde ſcharf geſchoſſen. Dabei gab es Tote und Verletzte. Die Menge wurde wiederholt auseinander⸗ getrieben, ſammelte ſich aber immer wieder und verbrannte ſchließlich 2 Militärlaſtautos. Aus Bareufeld wurden Trup⸗ pen herangezogen. Beim Einmarſch wurden die Truppen von der Menge zum Teil umringt und von dieſer verſucht, ſie zu entwaffnen. Es kam zu einer neuen Schießerei, bei er es Tote und Verwundete gab. T. U. Hamburg, 25. Juni. Auf dem Rathausmarkt wur⸗ den geſtern abend Reden gegen die Beamten der Polizei, die Regierung und die Volkswehr gehalten. Die Lage war derart geſpannt, daß am Nachmittag ein großes Truppen⸗ aufgebot herangezogen werden mußte. Eine wegen ſchlech⸗ ter Ernährungsverhältniſſe in der Blindenanſtalt St. Georg erregte Menge ſtürmte gegen das Rathaus und ſuchte ein⸗ zudringen. Dabei kam es zu einer Schießerei. Der Generalkommiſſar des Elſaß nach Paris berufen. T. K. Bern, 24. Juni. Aus Paris wird gemeldet, daß Clemenceau den Generalkommiſſar von Elſaß⸗Lothringen Millerand dringend nach Paris kommen ließ; geſtern hatte er eine mehrſtündige Unterredung mit Millerand. Serbiſcher Vormarſch gegen Italien? T. K. Lugano, 24. Juni.„Santa“ meldet aus Agram, daß ein ſyſtematiſcher Vormarſch ſerbiſcher Truppen gegen die italieniſche Grenze ſtattfinde. Unmittelbar an der Grenze ſeien bereits zwei ſerbiſche Diviſionen mit 200 Ge⸗ ſchützen verſammelt. Die übrige deutſche Kriegsflotte nicht verſenkt. W. TB. Berlin, 24. Juni. Renter will wiſſen, daß der im Kieler Hafen befindliche Reſt der deutſchen Kriegsflotte ebeufalls verſenkt worden ſei. Wie wir au zuſtändiger Stelle hören, iſt hiervon nichts bekannt. Die Unterzeichnung des Friedens. Widerſprechende Nachrichten über den Unterzeichnungs⸗ termin. T. K. Verſailles, 24. Juni. Pariſer Blätter bezeichnen als wahrſcheinliches Datum der Unterzeichnung den Freitag oder Samstag. Die Unterzeichnung wird auf dem Schreib⸗ tiſch Ludwigs XV. ſtattfinden. Wilſon wird noch am glei⸗ chen Abend nach Breſt reiſen und ſich nach Amerika einſchif⸗ fen. Die Sorge um die vielen anderen Friedensſchlüſſe mit Oeſterreich, Bulgarien und der Türkei. die Sorge um die Regelung den eufſiſchen und vieler anderer offener Pro⸗ bleme überläßt er anderen. Die Vorbereitungen in Verſailles. nu Verſailles, 24. Juni. Der Saal des Schloſſes den zum zweiten Male für Deutſchlands Geſchichte B gewinnt, iſt inzwiſchen für die Zeremonie in Bereſte geſetzt. Alle Teppiche aus dem Staatsſchatze Fra der n ſind ausgelegt. Eine große Eſtrade iſt errichtet, auf 1 ſtell. Hufeiſenform die große Tafel für die Bevollmächtigte ie Ve⸗ In der Mitte des Saales ſteht ein großer Tiſch— Tic 0 le 15, 1 Er hat genug davon. ar vollmächtigten der Alliierten; davor ſteht ein klei an dem Clemenceau mit den Schriftſtücken ſitzen w dem Siegel und Siegellack, Tinte und Feder bereit Hier werden die Abgeordneten der Einzelſtaaten nac betiſcher Ordnung ihre Unterſchrift unter das Do ſetzen. Jeder wird ſeinen Namen neben das große des Reiches ſchreiben, das er zu vertreten hat. Hie deutſche Bevollmächtigte ſein Siegel und ſeine Unt unter den Vertrag ſetzen. Die deutſche Delegati wahrſcheinlich noch einmal einen Proteſt gegen den ich anbringen wollen, auf den Clemenceau vorausſichtli a antworten wird. Bei der geſchichtlichen Handlung be 400 eingeladene Perſonen zugegen ſein, für die au, 9% Querſeite der Galerie Plätze vorbehalten ſind. Ih let 1 enüber, an der anderen Querſeite, ſollen die Vertre hu de reſſe Dentſchlands und der alliierten Länder untertan! e werden. Die Sitzung wird um 2 oder 3 Uhr nacheg b ve beginnen. Auch über das äußere Bild des Schlott n 10 bereits Beſtimmungen getroffen worden. Die Stan 5 nach einer Aufforderung des Maire durch Flaaſſche, 1 den Triumph Frankreichs feiern. Die diplomati ſondel 5 ziehungen werden nicht ſofort wieder aufgenommen. 1 die Ratifizierung des Vertrages abgewartet werdexß* 0 Die Unterzeichnung. 800 9 W. T. B. Paris, 24 Juni.(Havas.) Clemence age m ſich am Mittwoch nach Verſailles, um die letzten An 10 1 gen zu treffen. In Konferenzkreiſen glaubt ma t 10 de Unterzeichnung am Vormittag erfolgen kann. dir l dr von Haniel wurde am Montag erſucht, unverzü lich he. ga zahl der deutſchen Bevollmächtigten und den Zektpne Ankunft anzugeben. Ihre Vollmachten werden de e and ihre Namen an die Spie des Friedensvertean eh zeſetzt werden, welche Formalitäten wohl einen Taß Ni ſpruchen werden. 10 1 Paris, 24. Juni.(Havas.) Bonar Law und Lo 5 ner werden London Mittwoch abend verlaſſen, urn ef Paris zu begeben, wo ſie im Namen Großbritann l l 1 Friedensvertrag unterzeichnen werden. Die andere 50 Unterzeichner, Lloyd George, Balfour und Barnes, 8 ſich bereits in Paris. eee 80 WT. B. Verſailles. 25. Juni. Nach einem Bere de „Temps“ wird der Rat der Vier verlaugen, daß die be ſchrift des Friedens auch beutſcherſeits durch Wür het e erfolgt, die an Rang und Autorität den Vertretern 1 0 40 lierten aleichgeſtellt ſind nach Amt und Würde. 1. 5 Preſſe wird Hermann Müller, der Miniſter des Aug 0 A fl gen, als dafür zutreffend genannt. be Die neue italieniſche Delegation. r 9 T. K. Bern, 24. Juni. Die italieniſche ae C 51 die Friedenskonferenz wird infolge der Ablehnrna di dras nunmehr wahrſcheinlich aus Imperiani, Titonß“ da coni, Ferrari und Teejaloſa beſtehen. 1 Clemenceaus„Werk vollendet“. 40 W. T. B. Paris, 24. Juni. Nach dem„Echo de Pane Clemenceau, der der Meinung iſt, daß ſein Werk a ſei, die Abſicht geäußert haben, ſich nach der Unten 1 des Friedensvertrages zurückzuziehen. Das„Echo mer — 2 5 rr ſchließt daraus, daß der Friedensvertrag durch Kamm 86 Senat Ende Juli ratifiziert ſein wird. ha Das Ergebuis einer„Unterſuchung“. 8 W. T. B. Paris, 24. Juni.(Havas.) Ueber die te zu den anläßlich der Abreiſe der deutſchen Delegg 2 gekommenen Ausſchreitungen des Pöbels hat der neur von Paris eine Unterſuchung anſtellen la en gab, daß ein Mitglied der deutſchen Delegation de kum eine Fauſt gemacht hatte, worauf die Stein folgten.. Der Eindruck in London. 1 0% 1 W. T. B. Amſterdam, 24. Juni. Reuter meldet 157 10 don, die Nachricht, daß Deutschland zuſtimme, den, be zu unterzeichnen, wurde in London ruhig aufg 6 Es fanden keinerlei Kundgebungen ſtatt. Neutrale Stimmen zur Unterzeichnung. W. T. B. Amſterdam, 24. Juni. Nur ein Teil 2 0 diſchen Morgenblätter nimmt in Artikeln zu de r hier eingetroffenen Nachricht, daß die deutſche Regie du bedingungsloſe Annahme des Friedensvertrages be habe, Stellung. Sie ſagen: Dieſer Friedens ver ter nicht nur den Keim für neue Kriege in ſich, ſon de ſich ſchon eine neue Bedrohung des künftigen 0 An „Het Volk“ ſchreibt: Es gab keinen anderen 2 del 95 1 60 Deutſchland. Die Verſenkung der deutſchen Schiſte a dn Verbrennung der franzöſiſchen Kriegstrophäen ze 5 0% a Funke nationalen Stolzes noch unter der Aſch 10 1 1 „Maasbode“ meint, die Hoffnung auf die Zukunft, unzerſtörbare Lebenskraft und die hohen Hie 1 Menſchheit beherrſchen, dürften die Deutſchen alle! Beſchluß bewogen haben. 5 3 Die Turchſührung des Verträ Zur Ausführung des Vertrags. le i W. T B. Berlin, 24. Juni. An zuſtändiger Stele lin iſt man der Auffaſſung, daß die Ausführung un fe densvertrages erſt mit ſeiner Ratifizierung beg pie mit der Räumung der abzutretenden Gebiete, un, tige Geſtaltung der Verwaltung von großer Wie die Unterzeichnung des Friedensvertrag ar wird, iſt zurzeit noch völlig ungeklärt. Unreche ü lei Meldung, daß Miniſter Erzberger an der Spitze W. gation ſich nach Verſailles begeben wird. 1 Auflöſung des Reichskolonialamts⸗ 50 W. T. B. Berlin, 24. Juni. Mit der Anunbg genf 1 de densvertrages hat Deutſchland bekanntlich auch. herigen Kolonialbeſitz verloren. Infolgedeſſen 51 6 Reichskolonialamt überflüſſig geworden und 16 re heißt, nach Erledigung der laufenden Geſchäf werden. a. 0 Das Schickſal der Rheinlaude⸗ 1 W. T. B. Verſailles, 24. Juni. Geſandter vo N folgende Note an die Entente übergeben: Im ich Reichsminiſters des Auswärtigen beehre ich 8 1„% alliierten Regierungen anzufragen, wann die 0% 1 ler gen über ein Abkommen wegen der beſetzten rhen en, ale biete beginnen können. Dieſe Verhandlungen 1 Vera fal die Entente zuſtimmt, nach der Unterzeichnung 1 t beginnen. Zu dieſen Verhandlungen trifft ein in aus den Rheinlanden ein. 3 Sc Tau. Haag, 28. Juni. Die„Newvork Trihug def aus Koblenz, daß die Alliterten das Rheinland ge ter narchie alten Stils verwandeln. Es wird Geher Entente die Mittel und die Macht mittela 1 e veräne habe. bis Deutſchland die Bedingungen Holland und der Kaiſer. W. T B. Berlin, 24. Kun. Aus dem 2 de Die bokänbiſchen Sozialiſten ſtehen in der Frage Al uslieferung des Kaiſers auf dem Standpunkt, daß das allen acht unter keinen Umſtänden verletzt werden dürfe. In ſich Parteien iſt man ſich darüber einig, daß die Regierung Weizen wine rung widerſetzen müſſe, und nur der Gewalt e. ür Der oberſte Wirtſchaftsrat. He Tele TB, Amſterdam, 24. Juni. Nach einer Meldung des e 4 aus Paris berichtet der„Newyork Herald“, daß 6 merikaniſche Regierung ſich gegen den Vorſchlag Eng⸗ en Oberſten Wirtſchaftsrat nach dem Kriege weiter amerif zu laſſen, erklärt hat. Hoover hat namens der Staat aniſchen Regierung mitgeteilt, daß die amerikaniſchen din* nicht die Abſicht haben, Europa länger als unbe⸗ 5 Euko nötig zu ernähren. Sie ſind davon überzeugt, daß in wenn 3 raſcher normale Zustände zurückkehren werden, mögli dieſe Länder gezwungen würden, ſelbſt ſo viel wie ich ihre Produktion zu steigern. Amerika und der Völkerbund. bdeſtehen bel det Amnſterdam, 2. Junt. Aus Newport wirb gemel⸗ des ß eine Gruppe der Republikaner unter der Leitung Völkateiſührers Senator Root die Oppoſition gegen den der Zebund aufgegeben habe. Man hat den Eindruck, daß Angenölkerbund vertagt und vom amerkaniſchen Parlament derpflaaumen werde und daß die Vereinigten Skaaten ſich Alichten, an dem Wiederaufbau Europas teilzunehmen. eee Das Ende der deutſchen Flotte. 8 Admiral von Reuter unter Anklage. die„. Amſterdam, 24. Juni. Der„Telegraaf“ meldet, Krieg mes“ berichteten, daß Admiral von Reuter vor ein werbe gericht geſtellt werde. Der Alliiertenrat in Paris re den Termin für die Verhandlungen feſtſetzen. Aus Der Fern Mitteilungen gehe hervor, daß die Vernichtung broze utſchen Schiffe in dem Augenblick erfolgte, wo eine engen öritiſcher Schiffe zu einer Uebung in See ge⸗ r. W N Das Ende der„Baden“. ben Se B. Paris, 24. Juni. Die Deutſchen haben diejeni⸗ lden die zur Baſis von Kiel gehörten. Das aden i“ Neff: 48 Stunden nach dem Untergang der en Schiffe in die Luft Luft geflogen. Feindliche Preſſeſtimmen. W. Feen. Amate dam, 24. Juni.„Sally Mail- nennt die ng der deutſchen Kriegsſchiffe einen ſchmutzigen Matter„Morning Post“ und die übrigen konſervativen 0 reiben im gleichen Sinne.„Daily Chronicle“ iſchreibt: Man kann ruhig ſagen, daß die Vernich⸗ i deutſchen Flotte ſozuſagen durch eigene Hand in chen Marine Bewunderung erzeugen wird. Wenn britiſche Offiziere in derſelben Lage vorſtellen 2 ſtelrden ſie genau ſo gehandelt haben. Auch„Daily run ſich auf denſelben Standpunkt, whrend„Daily e 8 darüber ſind, daß der Selbſtmord der deutſchen 8 Jwiſtigkeiten darüber, was am Schluſſe mit ihr N te, ein Ende gemacht hat. dewyork Amſterdam, 24. Juni. Die„Times“ meldet aus Plom, die Vernichtung der dentſchen Flotte in Scapa brabend des Friedens habe in Amerika einen be ſelgenehmen Eindruck gemacht. Die Entrüſtung „Fonaler ſei allgemein. Maßgebende Männer des interna⸗ leren echts erklärten, daß ein ſtrenges Exempel an den kanhend Mannſchaften, die unter der Flagge des Waf⸗ udes eine ehrloſe Kriegstat begangen hätten, ſta⸗ 5 müſſe.— Den letzten Meldungen zufolge recht⸗ 57 der deutſche Kontreadmiral v. Reuter damit, er landen deutſchen Blättern entnommen, daß der Waf⸗ abgelaufen ſei und habe daraufhin perſönlich geben, die Schiffe zu verſenken. Wie es ſcheint, enter viel Laſt mit den deutſchen Bemannungen. erfſrſtand auernd Krankſein vorgegeben und häufig offen uuſtitzund geleiſtet, v. Reuter mußte immerfort die Un⸗ 8 1 es engliſchen Admirals in Anſpruch nehmen, und Ruhe auf ſeinen Schiffen zu halten. Die Lage im Reiche. er ki Rückkehr der Regierung nach Berlin. 1 die Re 24. Juni. Dem„Berl. Tagebl.“ deſolge ver⸗ len Nalionaßsreglerung heute nachmittag nach der Sitzung le abend i geren die Stadt Weimar und trifft erlin ein. e Plünderungen in Berlin. 5 Lebe erlin, 24. Juni. Aus Entrüſtung über die chen mittelpreiſe, beſonders über die Preiſe von e dard Erdbeeren, zog geſtern mittag gegen 12 Uhr 858 up n etwa 500 Perſonen beiderlei Geſchlechts daittel⸗ undi denſtraße und plünderte vor allem die Le⸗ der mangen 5. Fabakläden. Etwa eine halbe Stunde ſpä⸗ iu an den G7 Ausſchreitenden in den Wochenmarkt ein, Im Laubten dieundſtück Müllerſtraße 43 abgehalten wurde, zu ſchauſe des ie dort auf der Straße ausgelegten Waren. achmittags, in der vierten Stunde, kam es 4 val 0 0 Luta Ansſchreitungen in der Markthalle in der In⸗ 5 Ecke der Ackerſtraße. In allen Fällen wur⸗ Ber ter den Regierungstruppen herangepogen, die die Ruhe wieder herſtellten. In der Invalidenſtraße war die Tätigkeit der Truppen nach 5 Uhr noch nicht beendet. Ein neues kommuniſtiſches Komplott in Bayern. München, 24. Juni. Die Fahndungsabteilung in Mün⸗ chen hat ein neues, ſehr ernſt 175 nehmendes Komplott ent⸗ deckt, das auf die Wiedererrichtung der Räterepublik in München und Augsburg hinaus ging. Die 11 Beteiligten, unter denen ſich ein bekannter Bildhauer und ein In⸗ genieur befinden, hatten ſich in einem Ort zwiſchen Mün⸗ chen und Augsburg feſtgeſetzt und lebten dort bereits unter kommuniſtiſchen Grundſätzen. 928 befanden ſich darunter. aftet. Auch zwei„kommuniſierte“ Sie wurden ſämtlich ver⸗ Reichs nationalverſamm lung. W. T. B. Weimar, 24. Juni. Am Regierungstiſch: Bauer, Dr. David, Müller, Schmidt und Wiſſell. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt kleine Anfragen. Auf eine Anfrage des Abg. Silſing und Gen., ob die Re⸗ gierung bereit ſei, mit Rückſicht auf die Teuerung den Be⸗ ziehern von Unfall⸗ und Altersrenten eine Erhöhung der ihnen zuſtehenden Renten zu gewähren und die dadurch entſtehenden Koſten auf das Reich zu übernehmen, erklärt Kommiſſar des Reichsarbeitsamtes Dr. Loewe, eine all⸗ gemeine Erhöhung der Zuſatzrente ſei zurzeit nicht mög⸗ lich, doch beſtehe die Abſicht, der Nationalverſammlung einen Geſetzentwurf vorzulegen, der allerdings unter gleichzeitiger Heraufſetzung der Beiträge eine Erhöhung der Leiſtungen der Verſicherten vorſieht. 5 0 ö Nach Erledigung einer Reihe weiterer Anfragen ohne allgemeines Intereſſe folgte die erſte und zweite Beratung des Geſetzentwurfes über Krankenkaſſen⸗Augeſtellten und Erſatzkaſſen. Die Abag. Jaecker(Soz.) und Bruehl(U. S.) beklagen die Zerriſſenheit des Krankenkaſſenweſens. Das Geſetz wird mit einigen Abänderungen in allen drei Leſungen verabſchieoet. Nächſte Sitzung am Dienstag den 1. Juli, 3 Uhr nach⸗ mittags. Tagesordnung: faſſung. Anfragen, Siedelungsgeſetz und Ver⸗ Unterſuchung über die Verbrennung der franzöſiſchen ahnen. T.. Berlin, 24. Juni. Die Verbrennung der Franzo⸗ ſenfahnen unterliegt jetzt 5 einer Unterſuchung durch den Kriegsminiſter. Das Gardekapallerieſchützenkorps hat auf Anordnung der vorgeſetzten Behörden jedenfalls Nachfor⸗ ſchungen angeſtellt. Ob die Täter ermittelt werden können, 1 ſehr fraglich, da keiner von den Beteiligten Abzeichen rug. 4 Die Lage im Oſten. 5 W. T. B. Danzig, 23. Juni. Der kommandierende Gene⸗ ral des 15. Armeekorps, General v. Below, richtete an den Präsidenten des Deutſchen Reiches folgendes Telegramm: Von den mir unterſtellten Grenzſchutztruppen und Ein⸗ wohnern gehen mir fortgeſetzt in großer Zahl Kundgebun⸗ gen zu, in denen gegen die Abtretung deutſchen Bodens hier im Oſten aufs ſchärfſte proteſtiert und zum Ausdruck ge⸗ bracht wird, daß die Truppen verlangen, den Heimatboden zu verteidigen. Die Bolſchewiſten auf der Flucht. W. T. B. Paris, 23. Juni. Aus Jekaterinodar wird unter dem 17. d. M. gemeldet: Die Bolſchewiſten fliehen gegen Charkow. 15 000 haben in voller Auf⸗ löſung den Bahnhof bei Slavinsk paſſiert. Die Don⸗ koſaken haben ſich mit den bei Koroſowskaja gegen die Bolſchewiſten revoltierenden Kann den wieder vereinigt. Die Koſaken haben den Ba lnlof von Koroſowskaja be⸗ das iſt bei der Mehrzahl der ehemaligen Seldſoldaten wie auch des Heimatvolks der Fall— wird in den nommenden Friedensfahren gut tun, dieſe Wirkung des Alkoho'genuſjes auf das Nervenſyſtem in Rechnung zu ziehen. 5 Exploſion. In einem Keſſelhaus der Geſellſchaft Bln. toria in Oöbſtedt bei Leipzig fand eine Köhlenſtau. ton ſtatt, bei der 3 Arbeiter ſöfokt getötet und 17 ſchwer vesketzt wurden. Von den Verletzten ſind acht geſtorben 11881 Brand. Auf dem Flugplatz von St. Cyr bei Parts ſind 18 Schuppen mit etwa 100 Fluozeugen durch eine Feuersbeunſt zerſtört worden. Der Schaden beläuft ſich auf 4 Millionen Franken. — Verlehrs, reie. dohol. Bei einzelnen Branntwennbrennern ſcheint immer noch die irrige Mei⸗ nung zu herrſchen, daß von ihrem Branntweinerzeug⸗ nis ohne Weiteres 100 Liter reinen Alkohols frei von der Abſatzbeſchräukung und ſomit auch verkehrsfrei ſeien. In Wirklichkeit iſt die Sache aber ſo, daß nur diejenige Branntweinmenge der Abſatzbeſchränkung und der Ab⸗ lieferungspflicht nicht unterliegt, die von der Sammel⸗ ſtelle der Reichsbranntweinſtelle in Karlsruhe ausdrück⸗ lich freigegeben iſt, die Brenner haben ihr Branntwein⸗ erzeugnis nach wie vor anzumelden. Bei der Anmel⸗ dung können ſie dann Freigabe antrag ſtellen. Erſt nach erfolgter Erzeugung und Anmeldung kann die Sammelſtelle ſodaun auf Grund der Entſchließung des Reichsernährungsmjiniſteriums vom 23. April 1919 Bren⸗ nern bis zu 100 Liter r. A. unter gleichzeitiger Auf⸗ hebung der Abſatzbeſchränkung freigegeben. Auf keinen Fall aber darf der Brenner Branntwein verkaufen, der demſelben von der Sammelſtelle nicht unter Aufhebung der Abſatzbeſchränkung freigegeben iſt, da er ſich ſonſt ſtrafbar machen würde Lokales. 1 „Sängerbund“. Nach über 4 jähriger* währenddeſſen der Geſang in genanntem Verein vollſtändig geruht hat, hat es der Verein wieder ſoweit gebracht, eine beträchtliche Zahl von Sänger unter ſeiner Fahne zuſammen zu ſcharen. Auch in geſanglicher Hinſicht iſt es dem Verein unter der Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten Herrn Emil Gropp gelungen, erſpriesliches zu leiſten. Der Verein hat es ſich daher zur Aufgabe gemacht, mit dem bis jetzt erlernten in aller nächſter Zeit vor die Oeffentlichkeit zu treten. Ich kann vorerſt nur ſoviel veraten, daß 3 paar genußreiche Stunden geben wird. Alles Nähere erfolgt an dieſer Stelle. 8 8 land. Die leberfübrung von Leichen aus dem Feinde „Ueberführung von Leichen G fallener aus Feindesland in die Heimat ſind bis zum Abſchluß des allgemeinen Friedens, bei dem hierüber weiter vereinbart werden muß, unmöglich“. Kitzungs⸗Sericht. Die E, höhung der Kohlenpreiſe und der Gehilfenlöh ze machte eine abermalige Erhöhung des Brotpreiſes erforderlich. Derſelbe wurde auf 82 Pfg. f für den großen und 41 Pfg. für den kleinen Laib neu 8. feſtgeſetzt. Gleichzeitig wurde der Preis des Miſchmehles von 29 Pfg. auf 30 Pfg. erhöht. 1 Zufolge der neuerlichen Anordnung des Miniſteriums wurden die Preiſe für Voll-, Mager⸗ und Ziegenmilch neu geregelt. Die neuen Preiſe werden an anderer Stelle veröffentlicht. Den Erzeugerhöchſtpreis hat das Miniſterium auf 53 Pfg. pro Liter erhöht. 115 Der Antrag einer Gemeinde auf Eu füh ung einer Gebühr für die Ausſtellung von Mahlſcheinen wurde abgelehnt.„ Regelung des Fremdenverkehrs. Die Amtsbezirke Achern, und Oberkirch ſind mit Ermächtigung des Mini⸗ ——— ſetzt und 19 Kanonen erbeutet. Vermiſchtes. Leſeſtoff für die heimkehrenden Gefangenen. Ludwigsburg, Aſperg, No ſtanz. Kehl und annheim. ſund, Stettin. Danzig und Oderberg.) Eine Warnung für Kriegsteilnehmer. nügt, damit ich meine Anfälle bekomme“ die nie our Es wird ge⸗ beten, den aus der Gefangenſchaft heimkehrenden Feldgrauen, die zunächſt aus Geſundheitsvorſorgen in Durchgangslagern un⸗ tergebracht werden, vom 1. Juli ab von feder Zeitung ein Frei⸗ exemplar für das Lager für die Zeit von drei Monaten zur Verfügung zu ſtellen. Vielen der Aermſten wird es eine Freude ſein, auf dieſe Weiſe Vorfühlung mit dem Heimatort zu gewinnen. Durchdangslager werden errichtet in Ma. ungen, hen el ei⸗ tere Lager befinden ſich in Manz, Koblenz, Köln, Dufsburg, Friedrichsfeld, Barmen, Hamburg, Lübeck, Warnemünde, Stral⸗ „Ein Schnaps ge⸗ 5 war kürzlich in der Eiſenbahn aus dem Mund eines jungen Soldaten zu hören, der Jſich im Feld eine Nervenbeſchädigung zugezogen hatte. Wem tin den Nerven zugeſetzt haben— und ſteriums des Innern in Karlsruhe gemäß 8 11 der Ver⸗ 5 ordnung vom 10. Juni 1918„die Regelung des Fremden⸗ verkehrs betr.“ bis zum 15 Juli 1919 für den Dauer⸗ fremdenverkehr geſperrt. Bühl bis 1. Juli. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheſim dalddaudaannulnuanamnnunmnmmnnumnnmmmlnmumunmnmunmmumunlien nnn Vereins- und Geschäftsanzeigen müssen für die Samstag Nummer bie spätestens Freitag Nachmittag 3 Unr keine Berücksichtigung finden. ö Maeeeaanaunnadandaddahtenngünuknmummnnunumnnmnunmnmnpnumnnnunpu em Die weiße Frau. man vom Lauenſtein von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) merfr, ant 1 Fisches Copyriabt 1012 by Anny Wothe, Leipzig. 70 zun dein 1 20 1 e aber achten trat Holm Rendefähr einen Schriek 1 0 die Buchſtaben verfolgten und bannten ihn 0 5 und weilen las er weiter. ies und 92 das menſchliche Herz allezeit ein gar ſelt⸗ tig erfährliches Ding geweſen iſt, ſollte man nicht n un o armes, ſchuldiges Menſchenherz weg⸗ „wie du ſollte nachſichtig und mit Liebe verſtehen Sünd eine, zuckende Ding da in der Bruſt Nicht die Schuld beſtimmt das Maß Strafe, ſondern wie wir zur Schuld nalen uns auf den Weg der Sünde hr wir gelitten, ehe wir fielen.“ ein derte wie entgeiſtert auf die Schrift. Das ta Göähri Bekenntnis, und das ſchrieb eine kaum . Oder hatte er die junge Gräfin unter⸗ vielleicht die Mutter, die noch ſehr ju⸗ „ie er geſtern abend flüchtig kennen ge⸗ den gleichen Vornamen führte? Blut in Rendefährs Antlitz. Jeden⸗ 2 855 5 für fremde Augen be⸗ klo g ehenſpitzen, als hätte er eine Naſonl wen ſch geladen, verließ er den Erker. Seltſam wand 1 f 1 0 E F keen fahr weiter durch den mächtigen Rit⸗ au erück. 5 m aS S bed Faſt 155 auf er wieder und immer wieder nach epatte das ſchöne Mädchen mit goldfunkeln⸗ und ihre Augen hatten weit hinein geblickt in das lenzige Land mit ſeinen blauen Bergen und ſeinem Blütenſchnee. Betroffen blieb Holm plötzlich vor einer der tiefen Fenſterniſchen ſtehen. Bewegte ſich da nicht das alte Heiligenbild? Einen Herzſchlag lang ging ein heißes Erſchrecken durch ſeine Glieder, dann trat er mit feſten Schritten auf das lebensfrohe Bild zu. Ehe er es aber erreichte, wich das Bild zurück, auf der Schwelle der ge⸗ heimen Tür ſtand hoch aufgerichtet Gräfin Marriet, einen ſchweren Folianten, den ſie augenblicklich herbeigeholt hatte, feſt an die Bruſt gedrückt, und ſtarrte den Maler ganz entgeiſtert an. Holm ſelber zu Tode erſchrocken, faßte ſich ſchnell. Mit einem artigen Gruß trat er auf Marriet zu, um ihr den Folianten abzunehmen, ſie aber wehrte ihm ſtumm und ſchritt an ihm vorbei, dem Erker zu. Die Geheimtür blieb einen Augenblick offen, und Holm, der flüchtig danach blickte, gewahrte zu ſeinem Er⸗ ſtaunen hinter der Tür ein kleines Verließ. des oons an⸗ gefüllt war mit Foltergeräten aller Art. Marriet kam jetzt zurück. Wie ein Ritterfräulein der alten Sage ſchritt ſie durch den weiten Saal. Ihr duftiges, weißes Kleid wallte wie weißes Gefieder über ihre ſchlanken Hüften, und ein Netz von weißen Perlen lag wie ein Häubchen auf dem brau⸗ nen Haare, über welches glühende Lichter huſchten, als züngelten rote Flammen über der weißen Stirn. „Intereſſiert es Sie, Herr Rendefähr“, begann das ſchöne Mädchen in einem läſſig ſchleppenden Ton,„ſo zeige ich Ihnen gern die Folterkammer.“ ö „Das wäre ſehr liebenswürdig, gnädigſte Gräfin. Ich muß geſtehen, ich bin ganz konſterniert, hier überall Ge⸗ heimniſſen zu begegnen, an welche mein nüchterner Ver⸗ ſtand gar nicht zu denken wa 755 10 ö Ein leiſes Lächeln zuckte um die ſchmalen Lippen Mar⸗ riets, die jetzt, da ſich die Geheimtür von ſelbſt wieder geſchloſſen hatte und das Heiligenbild ſo ruhig wie zuvor an ſeinem Platze hing, auf eine geheime Feder in der Fenſterniſche drückte. Das Bild wich wieder zurück und an Holm vorbei trat die Gräfin Marriet etwas haſtig in die Folterkammer. Holm folgte ihr auf dem Fuße. 0 Voll Staunen ſah er auf die alten verroſteten Werk. zeuge an den Wänden. 1 „Fürchten Sie ſich hier nicht, Gräfin?“ fragte er.* er ſah, wie das ſchlanke Mädchen ſchnell den kleinen R durchſchritt und eine zweite Tür öffnete. f Ein üppig eingerichtetes, orientaliſches Gemach n ſie auf. Nur gedämpftes Licht und überall köſtliche ⸗ und goldſtrotzende Stickereien. Weiche Teppiche und pige Polſter und heimlicher Duft von Ambra und Roben. „Wie ſeltſam“, murmelte Holm, voll Staunen gewah⸗ rend, wie die junge Gräfin ſich auf einem weichen Divan nachläſſig niederließ. a a Mit halb geſchloſſenen Augen zu ihm herüberblickend ſagte ſie leiſe: „Das iſt hier mein Reich, Herr Rendefähr. Hätte ſo hätte ich es Ihnen es Ihnen ein Zufall nicht verraten, auch nicht gezeigt.“ 48 1725 „Ich bin ſehr glücklich, gnädigſte Gräfin, daß Sie mich Ihres Vertrauens würdigen.“ Ein halb ſpöttiſches, halb neugieriges Lächeln traf den Ane Künſtler. 5 „Warum glauben Sie, daß ich mich hier verberged“ fragte Gräfin Marriet faſt hart. 5 g* „Um zu träumen, Gräfin, es iſt das Vorrecht der Jugend.“ 35 482 N bei uns aufgegeben werden, andernfalls können solche ö r. . Amtliche Bekanntmachungen e für Obſt betr. 5 Auf Grund des G Höchſtpreiſe vom 82 2 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914 G. S. 516), der Bekanntmachung vom 22. März 1917 0 G. Bl. S. 253) und der Verordnung gegen Preistreiberei m 8. Mai 1918 0 ae des Miniſteriums des Innern für Baden folgende und n feſtgeſetzt: ö 25 en dieſen Städten in dieſer Hinſicht gleichgeſtellten Orten darf der Kleinhandels⸗(Berbraucher)⸗Höchſtpreis für großfrüchtige Firſchen vom Kommunalverband auf 75 Pfg. für das 3925 werden. 5 . Hochſtprelsüberſchreitungen werden mit Gefängnis und Geldstrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. leichzeitig wird in Ergänzung des 2 Abſ. 3b und ö 4 Abf. 2a der Bekanntmachung vom 19. Mai 1919, den 5 Verte r mit Obſt betreffend(Staatsanzeiger vom 22. Mai 1919 2. 119) beſtimmt, daß als Mundvorrat 3 Pfund Obſt der in 8 2 Abf. 1 bezeichneten Art an Ortsfremde abgegeben bezw. von dieſen aus der Erzeugergemarkung mitgenommen werden darf. 5 Die n tritt mit dem Tag ihrer Ver⸗ kündigung in Kraft. 2 9 Karlseuhe, den 2. Juni 1919. Badiſche Obſtverſorgung. Vorſtehende Bekanntmachungen bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 8322 Mannheim, den 17. Juni 1919. 3 Bad. Bezirksamt— Abt. III. 8 Den Verkehr mit Obſt betreffend. Auf Grund des§ 12 Ziffer 5, 88 15 und 17 der Sundesratsverordnung über die Exrichtung von 1 zungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. Sep⸗ ſember 1915(R.⸗G.⸗Bl. S. 607) in der Faſſung der Be⸗ 1 des Reichskanzlers vom 4. November 1915 and der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. Juli 41016(R.⸗G.⸗Bl. S. 673) wird unter Aufhebung der über den Verkehr mit Obſt im Jahre 1918 getroffenen Beſtim⸗ en mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern mit ſofortiger Wirkung angeordnet: § 1. Der Ankauf, Abſatz und die Verſendung von Frühobſt aus der Ernte 1919 unterliegt, ſoweit nicht die gachſtehenden Beſtimmungen Anwendung finden, in Baden keinerlei Beſchränkung, insbeſondere bleiben Erdbeeren and alle ſonſtigen Garten⸗ und wildwachſenden Beeren, gorbehaltlich der Einhaltung etwaiger forſtpolizeilicher Anordnungen,— rikoſen, Pfirſiche und türkiſche Firſchen von jeder Verkehrs⸗ und Abſatzbeſchränkung innerhalb des Landes befreit. 5 8 2. r den Verkehr mit Kirſchen, ſonſtigem Stein⸗ obſt, mit euger⸗ Kleinhandels⸗ böch preis höchſtpreis ür das Pfund usnahme Pfirſiche, Aprikoſen und türkiſchen chen, Frühbirnen und Frühäpfeln gelten folgende en: 0 Der Auftauf und Abſatz darf nur durch die Geſchäfts⸗ 9 n in Karlsruhe erfolgen. t geſtattet: 3 Verkehr mit dieſen Obſtarten innerhalb der Erzeugergemarkung, inſoweit der Abſatz an Orts⸗ angehörige zu keinen anderen Zwecken als zur Verwendung im eigenen Haushalt erfolgt 5 b) Der Verkauf an Ortsfremde als Mundvorrat in keinen Mengen; nähere Beſtimmungen hierüber bleiben vorbehalten e) Der Verkauf auf Wochenmärkten benachbarter Orte innerhalb Badens(vergl. 940 Abſ. 2b.) d) Der Verkauf des von der badiſchen Obſtverſorgung den badiſche ommunalverbänden und Gemeinden N un von dieſen in den Handel gebrachten bſtes. 8 3. Der Verkauf und Erwerb von Obſt der in 8 2 bezeichneten Art auf dem Baum mit oder ohne Vornahme von Obſtverſteigerungen iſt verboten. Ausnahme von dieſer Vorſchrift wird die Verwal⸗ tungsabteilung der badiſchen Obſtverſorgung dann ge⸗ währen, wenn eine Verwertung des Obſtes ohne deſſen Verkauf 725 dem Baume unmöglich iſt. 54 Das Verbringen von Obſt der in§ 2 bezeich⸗ neten Art aus der Erzeugergemarkung iſt nur der badi⸗ ſchen Obſtverſorgung im Wege der geordneten Uebernahme erlaubt. Jeglicher Verſand und ſonſtige Uebermittelung von Obſt der bezeichneten Art unmittelbar vom Erzeuger an den Verbraucher oder an andere Wiederverkäufer als die badiſche Obſtverſorgung iſt verboten. a Von vorſtehenden Beſtimmungen gelten folgende Ausnahmen: 1- a) Als Mundvorrat dürfen kleinere Mengen mitge⸗ * werden(vergl.§ 2 Abſ. 25) d) Die Verbringung ſelbſterzeugten Obſtes auf Märkten benachbarter Orte iſt innerhalb Badens mit einem von der zuſtändigen Behörde des Marktortes aus⸗ tellten Zulaſſungsſchein geſtattet. Der Zulaſ⸗ ungsſchein muß bei Beförderung des Obſtes mit⸗ eführt werden. Der Zulaſſungsſchein ſoll nur olchen Selbſterzeugern erteilt werden, gegen deren 5 e keine Bedenken beſtehen, die früher * ſchon als Verkäufer den Markt zu beſuchen pflegten * und die Ware in eigener Perſon oder durch Haus⸗ eee auf dem Markt abſetzen. Der bſatz auf dem Markt darf nur in kleinen Mengen 3 und nur an Selbſtverbraucher ge⸗ 5 chehen. Abſatz an Wiederverkäufer und Verkauf 105 außerhalb der Marktſtätte iſt verboten. Marktorte, . die Verbrauchsregelung einführen, können anordnen, N daß das mit Zulaſſungsſcheinen eingeführte Obſt ihnen überlaſſen wird e) Sendungen von Obſt der in§ 2 bezeichneten Art 8 ſeitens er Erzeuger an ihre Angehörigen und nächſten Verwandten werden zugelaſſen; als ſolche 55 werden nur betrachtet: Ehegatten, Eltern, Groß⸗ 4 eltern, Kinder, Enkel und Geſchwiſter des Erzeu⸗ . 4 an einen und denſelben Empfänger lein⸗ bließlich deſſen Familie) darf monatlich nicht mehr als eine Obſtſendung zu höchſtens 30 Pfund von Obſtſorten der in 8 2 bezeichneten Art geschickt werden. Wer ſelbſt erzeugtes Obſt dieſer Art an Angehörige oder nahe Verwandte nerſenden will, hat bei dem Bürgermeiſteramt des Wohnſitzes die Aushändigung abgeſtempelter Ver⸗ ſandpapiere zu beantragen. Das Bürgermeiſteramt hat die Richtigkeit der Angaben nachzuprüfen und, wenn die vorſtehenden Beſtimmungen eingehalten ſind, die Verſandpapiere auszuhändigen c) Wer von einem außerhalb ſeiner Wohnſitzgemar⸗ kung gelegenen, ihm gehörigen oder von ihm ge⸗ pachteten Grundſtück ſelbſterzeugtes Obſt an ſeinen Wohnſitz zu verbringen wünſcht, hat bei dem Bür⸗ g germeiſteramt, in deſſen Gemarkung das Obſt⸗ 9 eee liegt, die Aushändigung abgeſtempelter 43 erſandpapiere zu beantragen. Die Aushändigung der Verſandpapiere darf nur erfolgen, wenn der Nachweis erbracht iſt, daß ſelbſterzeugtes Obſt an den Erzeuger nach ſeinem Wohnſitz befördert were ſoll. ür die Ausſtellung der Verſandpapiere (e und ch kann ſeitens der Bürgermeiſterämter eine Gebühr von 10 Pfg. erhoben werden. 5 Handelt es ſich in den Fällen der Ziffer e und d 9(Verwandten⸗ und Obſterzeugerbezug) um Verſand 0 von 7 1 5 Badens— und * zwar gilt dies au r das der 5 nicht unterliegende Obſt 1 —— 8 1)— ſo ſind die Ver⸗ f ſandpapiere bei der Geſchäftsſtelle der badiſchen 50 Obſtverſorgung zu beantragen. Die Erteilung der⸗ N ſelben kann im Fall des Obſterzeugerbezugs 0(Ziffer d) von dem Nachweis abhängig gemacht 1 werden, daß das Obſtgrundſtück ſchon vor dem 1 1. April 1919 im Eigentum oder in Pacht des aus⸗ 1 führenden Obſterzeugers geſtanden hat. 43 8 5. Die Ausfuhr von Obſt aller Art, ſowie des in Baden freigegebenen, wie des bewirtſchafteten Obſtes(88 1 und 2) nach Orten außerhalb Badens erfolgt, ſoweit nicht die Fälle des Abſatz 2e und d und Abſatz 4 vorliegen, nur durch die Geſchäftsſtelle der badiſchen Obſtverſorgung nach vorheriger Genehmigung der. Verwaltungsabtei — Der hierdei erzielte Gewinn fließt nach Gewayrung einer angemeſſenen Entſchädigung an die Geſchäftsſtelle für ihre Müheverwaltung in die badiſche Staatskaſſe. 6. Wer den vorſtehenden Beſtimmungen zuwider⸗ handelt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. B22 Karlsruhe, den 19. Mai 1919. Badiſche Oſtſtverſorgung. Die N'ueinteilung der Grnndſtücke Nr. 10554 bis 1055, 10557 an der Weißen burgerſtraße in Neckarau betr. Das Badiſche Staatsminiſterium hat mit Ent⸗ ſchließung vom 2. Mai 1919 Nr. 598 ausgeſprochen, daß die Eigentümer der Grundſtücke Lagerbuch Nr. 10554, 10555 und 10557 auf Gemarkung Mann⸗ heim(Neckarau) gemäߧ 16 Abſatz 6 des Orts⸗ ſtraßeng ſetzes verpflichtet ſeien, an der Neu inteilung der Grundſtücke Lagerbuch Nr. 10554 bis 10557 an der Weißenburgerſtraße in Neckarau nach Maßgabe des vom Stadtrat Mannheim vorgelegten Planes vom 28. Juli 1916 teilzunehmen. Mannheim, den 4. Juni 1919. Badiſch s Bezirksamt— Abt. V. aus- Verſteigerung. Die Erben der Felrhüter Johann Georg Sch mich Eheleute laſſen am Samstag, den 28 Juni d. J. vorm. ½ 11 Ahr im Rathaus Zeckenheim das zweiſtöckige Wohnhaus Riedſtraße 40 mit Hofreite Hausgorten und Gebäulichkeiten 417 qm öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern. Mannheim, den 18. Juni 1919. 1 Notariat 6. ECCCCCCCTTTPTPTTTTTbTbTbTbTTTbcc Volksschule Seckenheim Wir erinnern unſere Schüler daran, daß morgen Nachmittag 7/3 Uhr die Impfnachſchau ſtatifindet' Rektorat: Lorentz. Fußball-Klub„Badenia“ 1914 Seckenheim. heute Donnerstag Abend 3 Uhr Spleler-Jersammlung. Vouzähliges und pünktliches E ſcheinen erwart't Der Vo ſtand. eren„Hundeinortl- delhonbelm. Am Freitag, den 27 Juni, abends 7 uhr findet im„Bierkeller“ Nebenzimmer eine Mitalieder⸗Zusammenkunlkt ſtatt, betreffs der Rattenfängerprüfung am 29. ds. Mis. Es iſt Pflicht der Mitglieder wegen Wichtigkeit der Beſprechung pünktlich und voll ählig zu erſcheinen. NB. Der Verein bittet die verehrliche Einwohnerſchaft noch lebende Ratten zum Preis von 1 Mark jederzeit im„Bierk ller“ abzugeben. Die Prüfungsleitung Curnerbund„Jahn“ Jeckenheim. Donnerstag Abend 7 Uhr trainiert die Fußballabteilung. Freitag Abend 7 Uhr ſpieit die Fauſtballmannſchaft. NB. Freitag Abend üben nur die dazu beſtimmten Turner; die Nichtbeteiligten treten um 8 Uhr im Lokal zur Turnſtunde an. Der Spielleiter. Samstag Abend 8 Uhr labungsſtunde der münnerrlogo. (Wahre no bei Aoweſenheil des Manne lorn⸗ warts Heinrich Schmitt übermmmt die Leitung Martin Eder). Desgleichen turnen am Famstag Abend ſämtiliche Einzelwetturner zum Gauturnfeft. Auſchließend Probe der Sängerriege. Sountag Mittag von 2 Mur ab kommen einige Fußballwettkämpfe von verſchiebenen Vereinen des Bad. Pfalz⸗ Turngaues um die Gaumeiſte ſchaft zum Austrag Sämtliche Spiele finden auf unſerm Platze, unter der Leitung des Gauſpielwarts Ludwig Schreck ſtatt. Anſchließend unternimmt unſer Verein ein Privat⸗Spiel(Fauſtball) mit dem Turnverein Kirchheim. Wir bitten unſere Mitglieder hiervon Kenntnis zu nehmen und laden das ſport⸗ liebende Publikum freundlichſt ein. Die Leitung. Zur Erinnerung an die Firmung 1919. Photogr. Aufn hmen vom Innern der katholiſchen Kirche in techniſch voll⸗ kommener Aus führung mit ſpez Titel ver⸗ ſehen, ſind bei Herrn Kirchendiener Winkler zum Preiſe von Mk. 4.50 er⸗ hältlich. Bildgröße 18424 em K. Raufelder, Photogr. Gtſchäſt Hildo ß,, 5. Ansichts-Karten ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Todes-Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mit- teilung, dass meine liebe Frau, unsere Mutter und Grossmutter Frau Marie Greiner geb Kuhn wohlversehen mit den hl. Sterbe- sakramenten nach langem schweren Leiden heute Nacht ½2 Uhr sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 25. Juni 1919. In tiefer Trauer: Adam Greiner und Familie. Die Beerdigung findet am Freitag Vormittag um 10 Uhr vom Trauerhause Schlosstrasse 1 aus statt. Versicherung gegen Schäden durch Aufruhr, Plünderung, Bandenraub gegen mäßige Prämien übernimmt ſannbeimgr berficherungägeſollſch. Agentur: J Büray, Seckenheim, Luiſenſtr. 45, welcher zu Auskunft und Abſchlüſſen jederzeit bereit iſt. Rpfelwein abzugeben. Fäſſer ſind zu ſtellen Dürkheimer Rotwein Karl Rühle Spezialität: Guldarbeliel Umarbeiten Hidif passndef disse unter far antle Sprechstunden: „glich von 9-6 U — Rechnunges in ſauberer Ausführung liefert ſchne Unterzeichneter empfiehlt seine 0 gerichtete Oelmühle mit Holände möglichste Oelausbeute wird zug Oelscheine sollen auf Oelmühle K. Richen lauten 5 Karl L Wies“ Funbuden- Lack Pürkiell- und Einoleum- Wache Stanlspäne Lelnolfirnts- und Fuhbodenöl-Crſat Anstreichfarben, Bronzen, Möbelpolitur, Ofenlack, Ofen- wiohse, Ofenbronze Pinsel empfiehlt Germania-Drogerie Fr. Wagner's Nachf, Inh. W. Hölls tin. —— Elnhnahgudanansaadantanmadtaaanaddana ang tahaakhtta tat Schuh-Balsam „FIX dient zum Aufkitten von Rieſter, Sohlen uſw. auf zerriſſene Schuhe und Stiefel ohne Naht und Nagel Germania- Drogerie Fr. Wegner's Nacht. Inh. W. Hölls tin. Elm nnen IAitiümandntauunttanddngntenten sann ten dtenunn kennt Aalthainttdtnititttzittittttutttütgitd ati ttugtiet iss int Ell uu 3. 10 lustitut Schwarz, Mannhelm. fel Realschule Volksschüler der 5.—8 fteife f. Einj. u Abitur. fur Univ. u. techn. H Prospekt und Auskunft bereitwilligst 10 birektur Müller, Dr. phil. Mannheim Annahme von Spareinlagen; Cb. Rlkchenchor Seckenhei n. Freitag ½9 Uhr fü ein KN 5 Strumpi-Reparaiu Was iſt Edwiga? Edwiaa ist der neueste R patatur⸗Strumpl! Keine zerrissenen Strümpie mehr. rissene Strumpf aus Molle, Baumwolle, Seide und Flor wird wie dus 3 Paur zerriſſene öfrümmſe 2 paar öſrümpe Holllon 5 durch die patentamtlich geſchützte Henhelt„Euwis“ D. R G. M. No. 682229. 1 97 2 97 79 Uebernahme alle Scümale Jeder ZET neu hergestellt. 1„ Polo Ind Solken zum Aus kkel Annahmeſtelle und nähere Auskunft Wieser-Illi? p Ltr. 2.30 Mk gegen Barzahlulh zu 7 80 M. per Liter; ohne Sta G. L. Bühler Weinhandlung Zahn- Praxb . h Sonntads von 9-1 U 4 an“ Ga. Zimmermann. Geschäfts-Empfebli verehrtem Publikum zur Benutzung: 0% 1 1 Höhere Roallehr ans 7 vorschule: für Knab. u. Mädch. v. 610 6% 10 e 1-3 Jahre, nichtvers. Realschüler das 9% f, „„ staatl. geprüfte— Städtische Sparlcas unter Garantie der dannen e von dem auf die Einlage folgern 0 an zu 4% Kostenfreie Einzahſuntfen auf Postscheckkonto 629— de Ein Rind,“ E—6 Jahren 1 Probe e Der Vorſtand. G.ichäktelt ö c fable Klucke Tu ag en, lei 0 8 Wien 25 pubbll 74 4. 7 8 gi Wäfagee d. Slate l. erbeten. i g 5 tina 1 Klucke Befreune 1 a0 t 10 Kücken zu ver 1 ee kauen.(b Sanitas, Fah 2 Hein. Hechtätt 1 Flöß u! 5 10 0 —