Frak 7 —ñ———— fimtsblatt der Bürgermeisferämtfer Se Ckenheim, divesheim, 2 19. Ja J hrg. Sonn⸗ und Feiertage. Samstag, den 28. Juni 1919. Abounementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Juſerattonspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal g Reklamen 1 Mt. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Poſtſcheckkonto: K Hleckarhausen und Edingen. 0. 146 ernſprechanſchluß Nr. 16. 5— e Nr. 19819. Sionntagsgedanken. Erneuerung. 1 kein Feind, kein noch ſo ſchwerer Friedensſchluf zaun uns hindern, innerlich neu und ſtark zu werden. zuls die Sterbenden, und ſiehe, wir leben!“ Gott walte, daß wir das fertig bringen! Rade. 8 Wochenrundſchau. 5 ensvertrag wird bedingungslos unterzeichnet und chland nimmt den Gewalffrieden 2 ſich. Am uni iſt die letzte Entſcheidung gefallen. Schwere e ſind ihr vorangegangen, wovon allerdings die te des WTB. kaum etwas erraten ließen. Die ma war ſo: Nachdem die frühere 1 Scheide⸗ dans den Vertrag für„unerfüllbar und unannehmbar“ t hatte, konnte ſie ihn auch nicht unterzeichnen, 8 nicht in der bedingten Form, daß die ehrverletzen⸗ dichti. ausgemerzt wurden. Es war folge⸗ ſchwis; wenn cheidemann ſein Amt niederlegte. Umſo das riger geſtaltete ſich die Lage für das neue Kabinett, Naß noch im Lauf des 21. Juni zuſtande kam. Die Schie Mehrheit der demokratiſchen Partei wollte die tun ankun nicht mitmachen und trat aus der Regie⸗ die mehrheit aus. Das Zentrum verhielt ſich gegen 13 Trauerſpiel von Weimar iſt zu Ende. Der 5 25 m Ferch 5 leß edingungsloſe Annahme überwiegend ablehnend und us falſch nur durch eine Meldung, die ſich 1 zusſe erwies, bewegen, der Annahme in der or⸗ E wiung der Entfernung der Ehrenpunkte zuzuſtimmen. eif ar nämlich ſchon am 20. Juni in parlamentariſchen 70 und in der Preſſe das Gerücht verbreitet worden, kilunter Erzberger habe von zuſtändiger Seite die Mit⸗ des 05 erhalten, der Verband werde in den Punkten Die dchuldbefenntniſſes und der Auslieferung nachgeben. Ausn eiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen waren mit Unter me einiger Mehrheitsſozialiſten für die unbedingte Die keichnung. So kam der ſchwarze Sonntag heran. blonde. war noch immer nicht geklärt. In den kalweſſe ſehungen, die vormittags ſtattfanden, ſoll es der iſe ſe ſtürmiſch zugegangen ſein. Alles war in lun größten Aufregung, als mittags die Nationalverſamm⸗ dent uſammentrat und zunächſt der neue Miniſterpräſi⸗ Die Ermer dem Hauſe das neue Kabinett vorſtellte. tim klärung der Regierung beſagte, daß ſie mit Zu⸗ ung der Nationalverſammlung bereit ſei, den Ver⸗ auch zu unterzeichnen, daß die Unterſchrift aber nicht Schuldhe Anerkennung der Forderung des deutſchen Es maoekenntniſſes und der Auslieferung in ſich faſſe. Negiermt alſo eine bedingte Annahme, die von der heit, eng vorgeſchlagen wurde. Die Regierungsmehr⸗ Kum eſtehend aus Mehrheitsſozialdemokratie und Zen⸗ fanden lärte ſich mit der bedingten Annahme einver⸗ Gröber“ was in einem gemeinſamen Antrag Schultz⸗ Nation zum Ausdruck gebracht wurde, der lautete:„Die rung in erſammlung billigt das Verhalten der 5 er Fre ter; ö. dice der Unterzeichnung des Friedens vertrags.“ Abg. Gröber hob hervor, das Zentrum trete für die Unterzeichnung ein, aber nur ſoweit es menſchenmöglich ſei, den Vertrag durchzuführen. Die Zuſtimmung habe ferner eine unüberſchreitbare Grenze in der Rückſicht auf die nationale Ehre. Während der Sitzung wurde aber der genannte Antrag dahin abge⸗ ändert:„Die Nationalverſammlung iſt mit der Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrags einverſtanden.“ Das iſt ein gewaltiger Unterſchied, denn nach der zweiten Faf⸗ ſung wird der Regierung die Vollmacht erteilt, den Vertrag bedingt oder bedingungslos zu unterzeichnen, wie ſie es für gut fnidet, während nach dem erſten An⸗ trag die Vollmacht nur für einen Vertrag gegolten hätte, aus dem nach der Erklärung der Regierung die For⸗ derungen der Auslieferung und des Schuldbekenntniſſes (Artikel 227 bis 231 des Vertrags) entfernt waren. So wurde der(zweite) Antrag mit 237 gegen 138 Stimmen bei 5 Enthaltungen— 43 Abgeordnete feh ten— an⸗ genommen. Die Regierung hatte für alle Fälle„Blanko⸗ vollmacht“, wie man zu ſagen pflegt. Der deutſche Geſandte in Verſailles, von Haniel, wurde noch am Sonntag nachmittag telegraphiſch be⸗ auftragt den Verbündeten von dem Regierungsentſchluß und der Abſtimmung der Nationalverſammlung Kennt⸗ nis zu geben. Und ſchon eine Stunde darauf lief die Antwort des Oberſten Rats ein; ſie lautete, wie nicht anders erwartet werden konnte:„Nein!“ Die Ver⸗ bündeten haben Deutſchland nichts mehr zu ſagen; wenn bis 23. Juni nicht bedingungslos unterzeichnet iſt, wird einmarſchiert. Die Wirkung in Weimar war nieder⸗ ſchmetternd. Am 23. Juni war nochmals eine Bera⸗ tung. Alles war müde und erſchlafft. Reichswehrminiſter Noske, der entſchieden ſich der Auslieferungsbedingung widerſetzte, hatte ſein Entſallungsgeſuch eingereicht. Von der Oberſten Heeresleitung war die Nachricht ein⸗ getroffen, daß alle führenden Generale und die Offiziere überhaupt, ſowie ein großer Teil der Truppen nicht wei⸗ ter Dienſt tun wollen, wenn die Regierung und die Nationalverſamm ung der Forderung des Schuldbekennt⸗ niſſes und der Auslieferung zuſtimmen. Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg beſtätigte dies dem Reichs⸗ präſidenten wiederholt. Dieſe Nachricht rief in Weimar die größte Beſtürzung hervor, denn bei den herrſchenden Zuſtänden wäre dadurch Deutſchland rettungslos der Anarchie verfallen. Die Fraktionen waren teilweiſe in ſich ſelber uneinig; es ſchien ſich abermals eine 5 zu vollziehen. Die Zentrumsfraktion beſchloß mit 6 gegen 14 Stimmen, den Vertrag abzulehnen. Da traf kurz vor der entſcheidenden Vollſitzung der National⸗ verſammlung ein privater Bericht des Erſten General⸗ quartiermeiſters General Gröner ein, der im Gegen zu dem Bericht Hinden zurgs(Hindenburg hatte die A ſicht ausgeſprochen, daß wir im Falle neuer Kämpfe im Oſten mit den Polen ſchon ſertig werden, dagegen ſeien im Weſten gegen die Uebermacht der Verbündeten keine Erfolge zu erwarten) die Anſicht vertrat, daß gegen die Polen nichts auszur'chten ſei. Die Weigerung der Offiziere, ferner Dienſt zu tun, werde nicht aufrecht⸗ erhalten, woſern deichswehrminiſter Nos ke zu vewegen bei ſein Entlaſſungsgeſuch zurückzunehmen. Noske ging arauf ein und nun war wie mit einem Schlag die Sachlage wieder geänd⸗rt. In der Sitzung der National⸗ verſammlung brauchte nach dem abgeänderten und an⸗ genommenen Antrag Schultz⸗Gröber über die Frage, ob der Vertrag angenommen werden ſolle, nicht noch einmal abgeſtimmt zu werden, denn er hatte ja der Regierung im Voraus Vollmacht für alle Möglichkeiten erteilt. Miniſterpräſident Bauer ſtellte aber doch, um feder Form gerecht zu werden, die Anfrage an das Haus, ob der Beſchluß vom 22. Juni auch die Vollmacht für die unbedingte Unterzeichnung in ſich begreife. Es war das, wie geſagt, eine bloße Formſache, denn rein rechtlich war es ſelbſtverſtändlich. Mit Ausnahme der Deuts nationalen Fraktion, die ihre grundſätzliche Gegnerſcha gegen die Vertragsunterzeichnung feſthielt, wurde daher die Frage von ſämtlichen Fraktionen, auch der demo⸗ kratiſchen und von der Deutſchen Volkspartei bejaht. Von allen Parteien wurde auf Wunſch des Zentrums feſtgeſtellt: es werde als ſelbſtverſtändlich betrachtet, daß jeder Abgeordnete ſich bei ſeiner Abſtimmung nur von Vaterlandsliebe habe leiten laſſen. Es war höchſte Zeit, daß die Entſcheidung nach Paris telegraphiert wurde, denn ſchon hatten ſich fran öſiſche Kolonnen gegen Frunkfurt in Marſch geſetzt. Der iererrat gab auf die amtliche Bekanntmachung der be⸗ dingungsloſen Annahme keine Antwort, aber er ließ flugs den Spiegelſaal im Schloß von Verſailles für die in einfachſten Formen ſich vollziehende Unterzeich⸗ nung— der Vertrag wird etwa 100 Unterſchriften und Siegel tragen— herrichten. Frau und Fräulein Wil⸗ ſon und das Fräulein Sekretärin werden an der Hand⸗ lung teilnehmen, im übrigen werden nur die eigentlich mit den Friedensarbeiten betrauten Perſönlichkeiten u die Zeitungsberichterſtatter anweſend ſeiu. Und von den deutſchen Journaliſten war es noch nicht einmal lic denn die Franzoſen haben, um 8 aus der Rolle zu fallen, zu guter Letzt noch den Berichterſtatter Wil⸗ helm Scheuermann, einen geborenen Elſäſſer, ver⸗ haftet. Die deutſche Friedensabordnung hat den üblichen Proteſt erhoben und die Journaliſten erklärten, ie werden unverzüglich abreiſen, wenn Scheuermann nicht in kür⸗ zeſter Friſt freigegeben werde. Scheuermann wurde an⸗ dern Tags wieder aus der Haft entlaſſen. In Paris war man aber halb aus dem Häuschen, als der Triumph bekannt wurde. Clemenceau, eben noch gehaßt, iſt heute gefeiert. Er hat den Krieg und den Frieden gemacht, ſagte ein Pariſer Blatt, etwas un⸗ vorſichtig zwar, aber nicht ganz unrichtig. Das uns auf⸗ gezwungene Schulobekenvenis iſt jedenfalls ſein größter Sieg, aber eben ſein Sieg.— Möge er ihn haben. Wilſon wird nach der Unterzeichnung alsbald nach Waf⸗ hington und Lloyd George nach London zurückkehren. Das Geſchäft iſt beendet und es war lohnend. 5 Nun erhob ſich aber die heikle Frage: Wer wird für Deutſchland unterzeichnen? Der bishe⸗ rige Miniſter des Auswärtigen Graf Rantzau wäre der gegebene Mann geweſen, aber er hat ſein Amt Die weiße Frau. in Roman vom Lauenſtein von Anny Wothe. Ame 5(Nachdruck verboten.) erikaniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. r blend Mund das braunlockige Haupt. ſond e groß da ete Geste Ab lenndräche, d 77 Mer. den Winzer 0„Gräfin kein 3 leben in Berlin?“ ewöhnl Nur nie 8 mehr geſehen.“ kannt. als wäre er g e Jahren, b— 25„** 00 malen begann zu erzählen. Mit glühenden Far⸗ ne Mut en heimatlichen Strom, ſeine Kindheit, ter, ſein Vaterhaus. ic zur zeitweilig. Ich bin nirgends zu Hauſe. f Elonders.“ ſind wir auf Reiſen. Mama liebt das ganz 8 it. ein Heimathaus ſtand am grünen Rhein. in morſch und ich habe es ſeit meinen Kinder⸗ bin ein Kind des Rheinlandes“, gab Holm blich war es ihm, als hätte er Gräfin Mar⸗ Hand in Hand mit ihr an den Ufern des Rheins ent⸗ 23 et ſchüttelte mit einem feinen Lächeln um den cht allein der weißen Frau wegen“, murmelte ſie, 5 auch meinetwegen reizt es mich, zu wiſſen, wie Maß der Schuld geweſen, das auf der Unſeligen er laſſen wir das, Herr Rendefähr, das ſind le doch zu nichts führen und nur einen Schat⸗ den herrlichen Tag werfen, der ſo goldig anbrach.“ A ie Gräfin ſind ſchon lange auf Lauenſtein?“ grünen 5 es eigentlich kaum. Ja, ſeitdem die erſten 0 Fe eltchen die braunen Knoſpen ſprengten, ſind wir lt mir eine Wohltat, hier nach dem anſtrengen⸗ ein paar ruhige Sommermonate zu genießen.“ Und das ſchöne Mädchen lauſchte mit ſeltſam ver⸗ ſonnenem Blick, leicht in den hohen alten Lederſtuhl zu⸗ rückgelehnt, als wären es wonneſame Märlein, die der fremde Maler vor ihr entrollte. Und draußen wogten goldene Sonnenſchleier, und traumhaft ſchlug die alte Schloßuhr dazwiſchen, als ſumme ſie ein vergeffenes Sed. Und in dieſem Sonnenzauber, der ſich um die zwei jungen Menſchen ſpann, fiel plötzlich wie ein hartes Klingen, wie von raſſelnden Schlöſſern, und mit gewal⸗ tigem Schritt trat ein Mann in den Saal. 5 Der ſchritt lächelnd auf Marriet zu und zog ohne Um⸗ ſtände ihre ſchmolgliederige Hand an ſeine bärtigen Lip⸗ pen. „Na, das iſt eine Ueberraſchung“, lachte er etwas for⸗ ſage ich dir. Da ich mich nicht weiter zum wilden Kanin⸗ chenjäger ausbilden wollte, bin ich lieber gleich zurück⸗ gekehrt. Hoffentlich komme ich dir nicht ungelegen“, fuhr der große blonde Mann fort, einen fragenden Blick zu Holm herüberſendend, den er mit unterdrücktem Stau⸗ nen und voll leiſer Mißbilligung maß. „Wie ſollteſt du“, gab Marriet wie müde zurück, dann hi. wirklich keine Geſellſchaft für uns, mein Liebling, das loß dir geſagt ſein. Jetzt aber komm her und gib Kuß. Du weißt ja gar nicht, wie ſehr ich mich na aber ſagte ſie, mit einer leiſen Handbewegung kühl zu Holm herüberdeutend,„erlaube, Steffen, daß ich dir hier Herrn Holm Rendefähr vorſtelle.“ Und zu Holm, ohne die Augen zu erheben: „Mein Verlobter, Baron Stefan v. Graditz.“ Die Männer verneigten ſich tadellos. Holm Rendefähr hatte plötzlich das Gefühl, als hätte ian ihm einen Ciskübel über den Kopf geſtülpt. „Du erinnerſt dich vielleicht, Steffen“, fuhr das ſchöne Mädchen in demſelben gleichmütigen Tone fort,„wir ha⸗ ben zuſammen in Berlin die herrlichen Bilder des Herrn Rendefähr bewundert.“ E w 8* ein Farbenkleckſer eigentlich einbildet.“ ge D* 2 — meinte er, mit einem ſchwachen Verſuch zu ſcherzen: 8 mich davonmache. ſprechen kommt, 18 Sie, aben wir ein andermal Gelegenheit, unſer Geſp die„weiße Frau“ fortzusetzen.“ ae 1 eiert auf,„nicht wahr, Schatz. Die Jagd war miſerabel, nach. Dann fagte ſie kühl: „Den Teufel habt ihr“, dachte Rendefähr⸗ „Jetzt wird es höchſte Zeit, gnädige Gräfin, daß So wie jemand auf meine Bilder verſagt irgendeine. bei— wenn ich mich jetzt zurückziehe. Wieneich „ 8 5 Er verneigte ſich leicht, erſt gegen Marriet, dann d⸗ Baron gegenüber, und ehe die beiden antworten konn hatte er ſchon den Ritterſaal verlaſſen. 9 Marriet war aufgeſtanden, aber ſie verharrte noch rler und blickte mit matten Augen Holm Rendefähz „Du warſt reichlich unfreundlich, Steffen- „Na, ſollte ich vielleicht noch ganz beſonders lieben ürdig zu dieſem arroganten Kerl ſein. Der hat ja einen ächtigen Künſtler⸗Trick. Ich weiß gar nicht, was ſich b „Rendefähr iſt einer unſerer erſten Maler, Steffen. „Da pfeife ich drauf. Das fehlte auch noch, daß ſich er das Künſtlervolk noch mehr bret wacht 5 5 mir einen ſehnt habe, du Geliebtes, Einziges.“ e Er wollte die zarte Geſtalt haſtig an ſich ziehen, abe Marriet wich vor der mühſam unterdrückten Leidenſchuft die aus ſeinen braunen Augen blitzte, erſchreckt 1 . „Laß das“, gebot ſie kalt. f 7 3 rtlichkeiten lichtelten nich „Du weißt, ich liebe del Gere sung el e und kehrt auf ſeinen früheren Poſten als Geſandter in Kopenhagen zurück. Er iſt verſtimmt; in . Entlaſſungsgeſuch ſagte er, die Annahme des ertrags habe ſeine lange, mühevolle Arbeit in Ver⸗ 8 nutzlos gemacht gerade in dem Augenblick, wo 8 Früchte vor der Türe lagen. Der Geſandte in Ver⸗ ſailles, Haniel, weigerte ſich, ſeinen Namen unter den Friedensbertrag zu ſetzen. Auf das Drängen der Re⸗ gierung haben ſich nun der neue Miniſter des Auswär⸗ tigen, Hermann Müller(Soz.), und der Kolonial⸗ miniſter Dr. Bell(Zrr.) bereit erklärt, den Gang nach Verſailles anzutreten und die ſchimpflichſte Urkunde der Weltgeſchichte zu unterzeichnen. Das ganze deutſche Volk Niſt ſich wohl bewußt, welch ſchweres perſönliches Opfer die beiden Männer im Dienſt des Vaterlands bringen und es wird ihnen unvergeſſen ſein. 5 Nicht wenige ſinds, die mit dem Vertrag ſich nicht abfinden wollen und deshalb aus Amt und Würden gehen. So hat der Oberpräſident von Oſtpreußen, Herr von Batocki, der frühere „Lebensmitteldiktator“, ſeine Entlaſſung eingereicht, fer⸗ ner der Regierungspräſident von Oſtpreußen, Graf 8 orff, der Oberpräſident von Weſtpreußen, Schnakenberg, der Botſchafter in Wien, Graf We⸗ del, u. a. Auch der getreue Ekkehart des Reichs, Ge⸗ nueralfeldmarſchall von Hindenburg, hat ſein Amt niedergelegt und in einem rührenden Brief ſich von einen Truppen verabschiedet. Als Mann von vorbild⸗ licher Pflichttreue ermahnt er ſie, der Pflicht gegen das Vaterland eingedenk zu ſein und dieſe über alles 88 15 wie er ſelbſt, oft unter ſchweren inneren Kämp⸗ 1 allezeit die Pflich: zur ausſchließlichen Richtſchnur. feines Handelns gemacht hat. Die dankbare Geſinnung des deutſchen Volks hätte dem nun zweiundſiebzigjährigen Helden und Retter einen anderen Abgang gewünſcht; es war ihm und uns nicht vergönnt. Hindenburg wird gankrotzdem in Geſchlechtern noch fortleben und fortwirken, er bleibt einer der Großen in der deutſchen Geſchichte. Das aber wollen wir wenigſtens hoffen, daß die Ruhe eines Privatlebens in Hannover nicht durch die brutale RNachſucht und Bosheit des Feindes geſtört wird. Mit Hindenburg hat auch der Erſte Generalqnartier⸗ meiſter, General Gröner, um ſeine Entlalſung gebeten, er wird aber ſein Amt noch ſolange weiter führen, bis die Lage im Oſten ſich geklärt hat. Dem Reichs⸗ wehrminiſte“ Voske iſt es gelongen, die Gefahr des Ab⸗ falls des Militärs zu bannen; der Appell an die Pflicht hat nie verſagt. Wie dringend nötig das war, zeigen die Vorgänge in Hamburg, das nach blutigem ampf wieder er Sparkakiſten in die Hände gefallen iſt und eine deätercgierung beſitzt. Die Berichte über die Vor⸗ dänge und den Skand der Dinge daſelbſt ſind noch un⸗ 5 ar; Noskes Befehl, den Unruhen in Hamburg und dnderswo künftig rückſichtslos entgegenzutreten, läßt ver⸗ en muten, daß die ſchwergeprüfte Ganſeſtadt noch weitere DVeidenstage ſehen wird. 5 In die Aufregung und Trauer über den Schmach⸗ eden hinein fiel die Nachricht von der Verſen⸗ kung der internierten deutſchen Krie gsflotte bei den Orkney⸗Inſeln. Dieſe Tat unſerer hauen Jun⸗ gen mag vielleicht nicht klug ſein, aber— jeder geſtehe E ſich ehrlich— wer fragt in ſolcher Stunde nach Klugheit; wir alle haben uns baß gefreut über den küh⸗ nen Streich. Die Engländer haben die Sache merkwürdig kühl aufgefaßt, einzelne Blätter haben der deutſchen Ma⸗ rine ſogar Bewunderung gezollt; ſie habe die Ehre der deutſchen Kriegsflagge gerettet und die Engländer hätten es in einem ſolchen Falle ebenſo gemacht. Es ſei viel⸗ leicht ganz gut ſo, denn bei der Verteilung der Schiffe wäre es wahrſcheinlich unter den Verbündeten doch zu Streitigkeiten gekommen. Die Italiener verhehlen gar nicht ihre Schadenfreude; ſie wären bei der Verteilung doch zu kurz gekommen, und die italieniſchen Blätter meinen, die engliſchen Wachtſckiffe ſeien abſichtlich zu einer Uebung davongefahren, um den Dentſchen Ge⸗ legenheit zu ihrem nicht überraſchenden Vorhaben zu geben. England habe auch ein Intereſſe daran, daß die 7— 3— die, wie beim Friedensvertrag, den Löwen⸗ anteil für ſich beanſpruchten, keinen Flottenzuwachs be⸗ kommen. Ganz rabiat ſind die Franzoſen, denen eine fette Beute entgangen iſt, und ſie wollen aus Rache— echt franzöſiſch— dafür das Niederwalddenkmal in die Luft ſprengen. Ihre Wut wurde geſteigert, als Trup⸗ pen der Gardekavallerie⸗Diviſion die 1813/15 und 1870/71 erbeuteten franzöſiſchen Fahnen und Standarten, die nach dem Friedensvertrag an Frankreich zurück⸗ gegeben werden ſollten, aus dem Zeughaus in Berlin hekausholten und vor dem Standbild Friedrichs des Großen verbrannten. Uebrigens haben die Franzosen ühnliches auch ſchon gemacht. Bei der großen Re⸗ Flfrade 1812 zerſchnitten ſie ihre Regimentsfahnen und die Fetzen wurden unter die Soldaten verteilt, damit die Fahnen nich“ den Koſaken Kutuſows in die Hände fielen. Und die Armee des Marſchalls Bazaine ver⸗ brannke vor der Uebergabe von Metz 1870 die Fahnen, Wenn deutſche Soldaten unn die in ehrlichem Kampf kroberten Trophäen vernichtet haben, ſo iſt das mili⸗ käriſch ehrenvoller, als wenn die Franzoſen ſie durch den Gewaltfrieden zurückerhalten hätten. Dafür wird man ſchließlich auch in Frankreich bei ruhigerer Ueber⸗ legung Verſtändnis haben. Neues vom Tage. Von der Nationalverſammlung. Verlin, 27, Juni. Die„Deutſche Allgem. Ztg.“ ſchreibt, die Nationalverſammlung werde am 1. Juli A pwieder in Weimar tagen. Die Verfaſſungsvor⸗ lage werde längere Zeit in An ich nehmen. Von verſchiedenen Fraktionen ſeien gru liche Abänderungs⸗ anträge eingebracht. Außerdem ſolle vor der Sommer⸗ pauſe, die etwa Ende Juli beginnen werde, die erſte Beratung der Steuervorlage ſtattfinden. Anfangs September werde die Nationalverſammlung nach Berlin verlegt werden. 85 8 Neue Steuern. — Weimar, 27. Juni. Der Nationalverſammlung und Entwürfe zugegangen uber eme außerordentuche Kriegsabgabe für das Jahr 1919, eine Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachſe, ein Grundwechſelſteuergeſetz, ein Rayonſteuergeſetz, ein Vergnügungsſteuergeſetz, ein Erbſchaftsſteuergeſetz, ein Tabakſteuergeſetz, Erhöhung der Zuckerſteuer, ein Spielwaren⸗ und ein Spielkartenſteuer⸗ geſetz. Verhandlungen mit den Eiſenbahnern. Berlin, 27. Juni. Bei den Verhandlungen der Regierung mit den Eiſenbahnern wurden die Forderungen der Eiſenbahner als unerfüllbar erklärt Der Mehrbedarf der preußiſchen Staatsbahnen für 1919 beträgt 3 700 000 Mark. Der Fehlbetrag ür dieſes Jahr ſtellt ſich auf 3 403000000 Mark, der ganze Bedarf alſo auf 7103000 000 Mark. Wenn die Forderungen erfüllt werden ſollten, ſo müßten 200 000 Perſonen aus dem Eiſenbahndienſt entlaſſen werden, da durch Tariferhöhun⸗ gen nur ein kleiner Teil des Mehrbedarfs aufgebracht werden könnte. So müßte die Fracht, die bis 1. April 1918 100 Mark betrug, auf 435 Mark und der Per⸗ ſonentarif abermals um 100 Prozeut erhöht werden. Dadurch würde der Veckehr geradezu ruiniert. Ferner wurde mitgeteilt, daß ein kommuniſtiſches Flugblatt in 500 000 Exemplaren entdeckt worden ſei, in dem zum Sturz der Regierung aufgefordert wird. Auf das Gebäude des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten, wo die Eiuigungsverhandlungen ſtattfanden, wurden um 2½ Uhr nachts 4 Gewehrſchüſſe abgefeuert und eine Bombe geworfen, wodurch in dem Miniſterium und in den angrenzenden Gebäuden die Fenſterſcheiben in Trümmer gingen. Verkehrſtockung in Berlin. Berlin, 27. Juni. Zur Streiklage in Berlin teilen die Morgenblötter mit, daß jetzt ſämtliche Eiſen⸗ bahnhauptwerkſtätten feiern. Trotz der pflichtbewußten Haltung der Eiſenbahnbeamten hat der Verkehr teil⸗ weiſe ſtillgelegt werden müſſen, weil ſie durch den Aus⸗ ſtand der Arbeiter derartig überlaſtet ſind, daß ſie die Arbeit nicht ligen konnten. Zur Sicherung des Eiſenbahnbetriebs. Berlin, 27. Juni. Der Oberbefehlshaber Reichs⸗ wehrminiſter Noske hat aufgrund des Geſetzes über den Belagerungszuſtand innerhalb ſeines Befehlsbereichs allen bei 5 beſchäftigten Perſonen ver⸗ boten, die Arbeit niederzulegen, von der Arbeit fern⸗ —— die Arbeit zu verweigern oder ohne Zu⸗ timmung des Vorgeſetzten die Arbeitsſtelle zu wech⸗ ſeln. Die Aufforderung zum Streik und die Verbreitung von Flugblättern, Druckſchriften in dieſem Sinne wird ſtrengt unterſagt. Keine Oſtrepublik. Berlin, 27. Juni. Wie verſchiedenen Blättern gemeldet wird, iſt die Abſicht, die Oſtgebiete als ſelbſtän⸗ dige Republik auszurufen, aufgegeben worden. Die deut⸗ ſchen Volksräte haben mit den polniſchen Fühlung ge⸗ nommen und beide fordern in einem gemeinſchaftlichen Aufruf die Bevölkerung zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung auf. Zum eine deutſch⸗polniſche Bürgerwehr gebildet werden, die unter dem Kommando je eines deutſchen und eines polniſchen Offiziers ſtehen wird. Königsberg, 27. Juni. Oberpräſidenk vo n B a⸗ kocki ſagt in einer Erklärung: Nach Annahme des Friedens, der neben anderem Unerträglichen die Ver⸗ polung der Oſtmark bringt, haben Bewohner der Oſt⸗ mark an ihn die Aufforderung gerichtet, an die Spitze eines vom Reich unabhängigen Staatsweſens der Nord⸗ oſtmark zu treten und die Freiheit mit den Waffen zu behaupten. Wenn der Plan rechtzeitig vorbereitet und eingeſetzt worden wäre, ſo hätte er von Erfolg ſein können. Jetzt ſei es zu ſpät und er warne davor, ihn weiter zu verfolgen, da der Bruch des Friedensvertrags ma engeren und weiteren Vaterland Schaden bringen müßte. Berlin, 26. Juni. General Hoffmann iſt zur Diſpofition geſtellt worden. i Plünderungen. Schöneberg bei Berlin, 27. Juni. Geſtern abend wurden von Plünderern ein Konfektionsgeſchäft und ein Bäckerladen und andere Geſchäfte erſtürmt. Von der Bürgerwehr wurden Schüſſe abgegeben und Handgranaten geworfen. Gegen 10 Uhr rückten 2 Kompagnien Re⸗ gierungstruppen mit Maſchinengewehren an und beſetz⸗ ten den Kaiſer Wilhelmsplatz und die Hauptſtraße. Landsberg a. W., 27. Juni. Geſtern wiederholten ſich die Plünderungen. Es wurde eine Einwohnerwehr gebildet. Frankfurt a. O., 27. Juni. Infolge der Unruhen der vergangenen Tage wurde geſtern mittag der Be⸗ lagerungsz uſt and verhängt. Als die Regierungs⸗ truppen das Rathaus beſetzt hatten, verſammelte ſich un⸗ geachtet des Belagerungszuſtands und entgegen den wie⸗ derholten Aufforderungen des Militärs zum Auseinander⸗ gehen eine große Menſchenmenge auf dem Marktplatze. Um den Platz zu räumen, waren die Regierungstruppen nach wiederholten Schreckſchüſſen gegen ſcharf zu ſchießen. Es gab 5 Tote und 24 Verwundete, von denen noch 2 geſtorben ſind. Gegen 9 Uhr übernahmen unbewaffnete orgoeniſierte Arbeiter den Schutz der inneren Stadt. Die Regierungstruppen wurden in die Kaſernen zurückgenommen. Jetzt herrſcht Ruhe. Die Unruhen ſind von auswärtigen Elementen hervorgerufen worden. Im„Vorwärks“ heißt es: Es kann kaum einen Zweifel geben, daß die Plünderungen und Ausſchreitungen, die in Hamburg, Berlin und verſchiedenen anderen Orten des Reichs ſtattgefunden haben, von gewiſſen Drahtziehern vorbereitet worder ſind. Empörende Rechtsverletzung. Karlsruhe, 26. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Wie heute bekannt wird, haben die Franzoſen den Keh⸗ ler Staatsanwalt Werber verhaftet, weil er gegen den Agenten Hompa in Legelshurſt, einen Hauptführer der Lostrennungs bewegung im Gebiet des Kehler Brük⸗ kenkopfes, einen Haftbeſehl wegen hochverräteriſcher Um⸗ triebe erlaſſen hat. Weiter wurden Amtsrichter Friſch und Oberamtsrichter Ruch in Zaft genommen. Von Seiten der badiſchen Regierung ſind die zuſtändigen Schutze der Sicherheit ſoll verurteilt, 1 ½ Millionen Kronen zu zahlen* Reichsbehörden erſucht worden, energiſ che! te egen dieſe völkerrechtswidrigen Gewalk 0 5 1 f ten zu erte einzulegen und Freilaſſung der Beam Rechtsſtudium der Frauen. Berlin, 27. Juni. Nach dem„Berl. zur erſten juriſtiſchen Staats p rüfung laſſen. i Der neue Bärgermeiſter von M München, 26. Juni. Mehrheitsſo Schmidt, Redakteur der„Münchener Po Unterſtützung der U. S. P. mit 25 von 49 gültigen men zum erſten Bürgermeiſter gewählt worden. Rückkehr der Deutſchen aus Konſtantino Berlin, 27. Juni. Wie die ſchwediſche ſchaft Konſtantinopel meldet, ging der Dampfer Diemal“ mit dem früheren deutſchen Vertreter in General von Kreß, dem Legationsrat Graf Schi burg, etwa 1200 deutſchen 26 anderen Reichsangehörigen an Bord am von Konſtantinopel nach Hamburg ab. Stillegung eines Großbetriebs. Schweinfurt, 27. Juni. Die Schweinfunſ 0 ziſionskugellagerwerke Fichtel un d Sachs, Arbeiter und 400 Angeſtellte beſchäftigen, ſind ges ihren Betrieb ſtillzulegen. 9 Elſaß⸗Lothringen frauzöſiſch. Straßburg, 27. Juni, Am 24. Jun: früheren Kaiſerpalaſt vom franzöſiſchen Oberbe 155 01 die feierliche Wiedervereinigung Elſaß⸗Lothringek Frankreich erklärt. 5 Euttaſſung nach Deutſchland. Amſterdam, 27. Juni. Wie der„Telegteg Paris meldet, werden die Vereinigten Staaten ternierten Deutschen, die den Wunſch haben, nach land zurückzukehren, die Abreiſe geſtatten. 900 Transport geht am 25. Juli nach Rotterdam befinden ſich mehrere Offiziere der Handelsflotte n Von der Friedenskonferenz. Paris, 27. Juni. Clemenceau erklärte Note an den Geſandten von Haniel, die Verſe deutſchen Schiffe und die Verbrennung der fe Fahnen ſeien ein grober Vertrauensbruch und letzung der Friedensbedingungen. Die Schuldig vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Nach den„Daily News“ ſollen in Scaß 100 Deutſche, nach anderen Berichten mehrere umgekommen ſein. s Paris, 27. Juni. Der Viererrat beſchloß Beſetzung Danzigs durch engliſche Truppe die Regierung des neuen Freiſtaats gebildet ſe Verfſailles, 26. Juni. Oberſt Henry den Geſandten von Haniel in Kenntnis ſetzen. Vermeidung weiterer Unannehmlichkeiten die 51 fung des geſtern verhafteten Mitglieds de gruppe der deutſchen Friedensdelegation u kers der„Deutſchen Tageszeitung“, Wilhelm mann, angeordnet ſei. Das„Journal“ meldet, der frühere Krk erſtatter W. Scheuermann ſei wegen Die Plünderung(J) im beſetzten Gebiet 1916 verha Paris, 27. Juni. Der Viererrat unt ein Abkommen, wodurch Belgien ein Betrag Milliarden Franken von der Schadenvergütu 115 garantiert wird. Zur Deckung ſoll Deutſchlaß“ Fflichtet ſein, Schulbverſchreibungen anezugee e 0 Paris, 27. Juni. Die franzöſiſche beſchloſſen, die Siegesfeier am 14. lich des Nationalfeſtes abzuhalten. Kämpfe in Budapeſt. Wien, 27. Juni. Die ungariſchen Blät ten über einen angeblichen Putſch, der von gegen nären e ee vorbereitet worden ſei. Die Me habe die ee ee eee Offiziere bereits im Stich 0 aſſen. In Budapeſt und Umgeb der ſtrengſte Ausnahmezuſtand angeordnet. 5 Budapeſt, 27. Juni. Das Standgericht dig. Es verurteilte drei frühere Offiziere! Wien, 26. Juni. Das„Neue Wiener erfährt aus Budapeſt, daß bei den Käme, von den Gegenrevolutionären geführten Donan mit den Rätetruppen Hunderte von Perſonen, de beteiligte Paſſanten erſchoſſen und verhaftet wal ſollen. Am Dienstag und Mittwoch kam e Straßen von Budapeſt zu zahlreichen Zuſam ein zwiſchen roten Truppen und weißer Garde. 3 94 der organiſierten Arbeiterſchaft hat ſich leichfall die Volks beauftragten aufgelehnt. 0 tragter Samuely veröffentlichte am Die im Woeroes Diſag einen Artikel, in wel Gewerkſchaften auffordert, ihn zum alleinign von Budapeſt zu ernennen. la 8 Berlin, 27. Juni. Dem„Berl. Lokoß 19105 verurteilte das Revolutionstribunal in ung! 11 Bürger aus Kapuvar zum Tode. Die Hinrichlig reits vollzogen worden. Außerdem wurde die großen Teil ihres Viehbeſtands abzuliefern. Sozialiſtenkongreß. it del Genf, 27. Juni.„La Feuille“ teilt nge Sozialiſtenkongreß ſolle am 1. Auguſt in öffnet werden. Der Kriese Dſten. London, 28. Juni. Reuter meldet, Kleinaſien ſei ernſt. Es beſtehe die Gefa griechiſchen Beſatzungstruppen von den Türken aſien hinausgedrängt werden. Die Gri Verſtärkungen aus Saloniki. in Nach einer Meldung aus Moskau hat ein Kleinkrieg gegen die britiſche Regierung Letzte Nachrichten. Scheidemaun der Verhaftung ene, Lörrach, 27. Juni. Der„Oberlände Lokalanz hat die ſächſiſche Regierung beſchloſſen, die 55 5 1 Militärperſones aß g * 1 82. a 4 7 .„ 1 1 „2ßßͤ!!B.. e, . — 55 — 5 — r. 8 5— 9 . — es f beine Mimſerpräſtdent a. D. Scheidemann ſollte bei Die Grenzwache ver⸗ e ledoch die Feſtnahme und ließ Scheidemann paſ⸗ Die Revolte in Hamburg. G Hamburg, 27. Juni. Heute früh erfolgte der Genmarſch der Reichswehr, die unter dem Befehl des eneralmajors Matthias aus Lübeck ſteht. Bis 9 für morgens waren die Truppen, die bedeutende Ver⸗ — ungen erhalten hatten, von Oſten her bis zur Alſter orgerückt. Die Truppen ſind im Anmarſch auf den man ptbahnhof; Auf der Weſtſeite erfolgte der Vor⸗ kuntſch von Bahrenfeld aus. Kommuniſtiſche Verſtär⸗ ſt 0 aus Dresden, Leipzig und Bremen wurde feſtge⸗ ſallt, wie ſie unter Vorlegung ihrer Mitgliedsbücher we bei der Vockswehr anzumelden ſuchten. Die Reichs⸗ unh brigade will Blutvergießen vermeiden und nur Ruhe kei Ordnung ſichern. Sie erſucht die Bevölkerung daher, nen Widerſtand zu leiſten und ihre Anordnungen frei⸗ u erfüllen. N ach dem„Hamb. Echo“ haben in der Nachk zum d damerste Einbrecher und Plünderer an vielen Stellen 0 a Beute gemacht. 3 ie bisher feſtgeſtellk wurde, liegen in den Kran⸗ Minen 4 8 5 116 Verwundeten. Von den iefert. Einzelne haben ſich auch freiwillig geſtellt, ſie befürchten, bei der Ankunft der Reichswehrtrure Als Plünderer behandelt zu werden. 1. Mittwoch befreiten Gefangenen wurde ein Teil wieder * e verſuchten ſogenannte Jungſozialiſten in das 1 N. du die 35. 26. Juni. Wie wir hören, hat das Reichskabinett Veſetz Nachricht von dem Aufſtand in Hamburg und der om des Rathauſes durch die Spartakiſten eine Reichs⸗ ch der 120 8e en Hamburg angeordnet. Im Rathaus hat an r ⸗Nat in Permanenz erklärt und die ganze Staats⸗ 1 müber Groß⸗Hamburg an ſich geriſſen. Die Kom⸗ * Alte, urger dae en machtto mt zu plündern. einzudringen, um eine Anzahl höherer Beamter ban Geifeln mit ſich zu führen, was ihnen jedoch miß⸗ Spartaküs am Werke. . Eine Strafexpedition gegen Hamburg. bat ſich mit der Volkswehr den bewaffneten or⸗ Arbeitern unterſtellt. Die Arbeiter gehen ge⸗ 8 lünderer vor, entwaffnen aber die Einwohner⸗ dd rd die Volkswehr zur Wiederherſtellung der Ruhe rbegt nung nicht ausreicht, wurde General v. Lettow⸗ t. auit einem großen Detachement nach Hamburg ent⸗ Die Truppen ſind bereits unterwegs. i Tage d takus t i burg. dar L.— e der Spar berrſchaft in Hamburg ufe de . 10 ie Zahl werverbrecher geſtürmt 105 wg ätzt. 9 c N W ec deere erinere Organiſation vorhanden, die für 5 0 n Fee Gewalt in Hamburg liegt in den Händen der Sanne. Wiſchen den einzelnen Faktoren Verhandlungen im werſn Die ftr lber Fubu ren ſchon geſtern alarmbereit und teil⸗ Otfall n ech die Mitglieder bar Leitung hielt ſich im Hintergrunde. So iſt 985 Tote und zahlreiche Verwundete gegeben 8 Ausſchreitungen und Plünderungen in Frank⸗ ben„T. B. Fra furt a. d. O. 5 warrfeltrigen ukfurt a. d. O., 28. Junk. Nachdem bereits in Abend Flünde Morgenſtunden auf dem Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ad im Anfeaugen erfolaten, kam es am geſtrigen ſpäten uns den Ausſchruß an eine Verſammlung der U. S. P. zu . Ae aachreitnngen. Die Gefängniſſe wurden geſtürmt 8 Anzahl genen befreit, darunter ein Mörder. Eine Als bübäufer Läden wurden geplündert, insbeſondere die A die Rea ſowie zahlreiche Kaffees und Reſtaurants. kücks ungstruppen einſchritten war ein großer Teil eiche Ie ſchon geſchehen. Auf dem Markte wurden geplündert und zerſtört. Der Schaden iſt ſchreerſehen. Es ſcheint, daß fremde Elemente da erluſte iteitungen die Führung hatten. Ueber Men⸗ 8 2215 t noch nichts bekannt. Nac d. B. Salam in Landsberg a. d. Warthe ausgeraubt. hoe kam es bbsberg a. d. Warthe. 28. Junf. In der letzten apf Menſche ter zu ſchweren Unruhen. Nachdem ſich eine durze ichlich inna ie auf dem Markte angeſammelt hatte, wenge zur ne Leute im Alter von 18 bis 20 Fahren, antan en darauf ung des Proviantamts aufgefordert. Die begann. e zum jenſeits der Warthe gelegenen Pro⸗ dhe das waffnete die Poſten, ropig ſchlug die Türen ein und mi. Eine Abteilung des Artillerieregi⸗ Malen wn e die Waffen ſtrecken(ih Das ganze Pro⸗ ede Mark aus zeplündert. Der Schaden beträgt 7 5 8. n den heutigen Morgenſtunden zog die ahnbogen, die von der Stadt zur Lebens⸗ ente du, wurde iederlage der Lebensmittel benützt wer⸗ fits sort mittag wingebrochen und die Lager geplündert. Aiclichertgefetzt Derden die J änderungen des Proviant⸗ gc ers Lederzen er Hafer vrde in Wagen weggeführt, e ekroffenene geren; Militäriſche Hilfe it noch hn D die S, ien wurden gegen Mittag Die werden weitere N ohne Brot. Für den e 8 ruhen erwartet. dane anzofen im Hanauerland. 8 richterliche e durch die Franzoſen lee badi euhe, in Keh den Aden Ab dant. Zu Beginn der geſtrigen Sitzung egie kurze Ant wurde von Abgeordneten aller Par⸗ er Aerung kahn an die Regierung geſtellt, ob Amtsunt ſei, daß in Kehl Oberamts⸗ den Frasrichter Friſch und Amtmann Wer⸗ eher dogebaftüngnzeſen verhaftet worden find, weil dale Fe grerrats 5 es Agenten Hompa in Legelsburſt ern an a, ue guete ende Seger. äng!„ 1 0 5 üngig A mg 8 e Durchführung der r e Polizei und Feuer⸗ . Der Mintſter des Aeußern Dietrich erklärte hierzu, der Regierung ſei von dieſen Verhaftungen bekannt. Die Fran⸗ zoſen hatten den Vaterlandsverräter Hompa wieder befreit und dafür die drei richterlichen Beamten in Haft geſetzt. Seit April d. J. ſei in Legelshurſt das hochverräteriſche Treiben im Gange. Es kam ſoweit, daß am 31. Mai am dortigen Rathaus ein Anſchlag angebracht wurde des In⸗ halts, daß von jetzt ab die deutſche Autorität aufgehört hat zu exiſtteren und daß nur mehr die franzöſiſchen Zivil⸗ und Militärbehörden anerkannt werden. In einer Verſamm⸗ lung in Legelshurſt hatten etwa 50 Bauern dieſe Prokla⸗ mation unterſchrieben, viele hätten ſpäter aber den unbe⸗ dachten Schritt bereut. Der Miniſter erklärte die richterlichen Beamten nur ihr Vorgehen die volle Billigung der Regierung findet. In⸗ zwiſchen ſei Oberamtsrichter laſſen, aber die beiden Gendarmen, die die Verhaftung des ſetzt worden. D 0 ſchwerde bei der Waf 0 Schluß ſeinen rungen gob der Miniſter der Hoffnung Ausdruck, daß die Hanauer Bevölkerung auch weiterhin am deutſchen Vaterland feſthalten werde. Badiſche Politik. Der Eintritt Badens in die Reichsbierſtenergemeinſchaft. Die Verhandlungen Bayerns und Badens mit dem Reichsfinanzminiſterium wegen des Eintritts der beiden Freiſtaaten in die Reichs bierſtenergemeinſchaft haben dazu geführt, daß der Nationalverſammlung ein Geſetzesentwurf vorgelegt worden iſt, der am 23. d. M. Annahme gefunden hat. Das Deutſche Reich bildet daher vom 1. k. M. an ein einheitliches Bierſteuergebiet. Die Beſchränkungen, die wegen der ſteuerlichen Ueberwachung des Verkehrs mit Bier zwiſchen den einzelnen deutſchen Bierſteuergebieten beſtan⸗ dn, find weggefallen. Nähere Auskunft erteilen die Finanz⸗ und Hauptſtuerämter. Schaden der Februar⸗Unruhen in Maunheim. Bei den Unruhen in Mannheim am 22. Februar d. J. iſt in den Juſtizgebäuden erheblicher Bau⸗ und Fahrnis⸗ ſchaden verurſacht und außerdem Privateigentum zahlreicher Fuſtizbeamten und Gefangener beſchädigt und entwendet warden. Der Aufwand zur Beſeitigung des der Fuſtizver⸗ waltung erwachſenen Schadens und die Gewährung von Entſchädigungen aus Billigkeitsgründen an Gefangene, Wärter uſw. beläuft ſich auf 530 600 M., die im 5. Nachtrag aufgefordert werden. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 27. Juni. In der heutigen Vormittagsſitzung des badiſchen Landtags kam zunächſt die Ausgleichvorlage für Staatsbeamte zur Beratung. Der Berichterſtatter Abg. Göhring(Dem.) hob hervor, mit der Bewilli⸗ gung der Ausgleichzulage werde der badiſche Staat, ein⸗ ſchließlich der Aufwendungen für den Tarifvertrag der Arbeiter, die Summe von über 100 Millionen auf⸗ bringen müſſen. Finanzminiſter Dr. Wirth teilte mit, daß die Neuregelung der Dienſt⸗ und Ruhezeiten der Eiſenbahner dem Abſchluß nahe 15 Die Neuregelung der Urlaubsfrage wurde in Angriff genommen, auch die Reform des Gehaltstarifs ſtehe bevor. Mit der Aus⸗ leichzulage haben ſich nicht alle Härten beſeitigen laſſen. eiterhin ſtehe die Organiſation der Beamtenausſchüſſe und die Reform des Beamtenausſchuſſes bevor. Hierauf trat das Haus in die Einzelberatung ein und ſchließlich wurde die Vorlage einſtimmig angenommen.— Sodann wurde die Beſprechung der ſozialdemokratiſchen Interpellation über die Sozialiſierung in Baden zu Ende geführt und hierauf die Interpellation über die Reform der Univerſitätsverfaſſung in Angriff genommen. Abg. Dr. Königsberger(Soz.) for⸗ derte, daß auch den weniger Bemittelten die Möglichkeit des Univerſitätsſtudiums gegeben werde. In der Nach⸗ mittagsſitzung wird die Beſprechung fortgeſetzt. 5 (Karlsruhe, 27. Juni. In. der geſtrigen Sit⸗ zung des Haushaltsausſchuſſes teilte Abg. Göhring (Dem.) mit, ſofort noch Verabſchiedung der Vorlage werde ein Vorſchuß ausbezahlt, der für Verheiratete 500 für Ledige 300 Mk. beträgt. Lebhaft wurde den Kin⸗ derzulagen das Wort geredet. Zulagen ſollen auch den weiblichen Beamten zugute kommen, ebenſo den ver⸗ tragsmäßigen Bedienſteten und den zuruhegeſetzten Be⸗ amten und Beamten⸗ Hinterbliebenen. Die neuen Steuer vorlagen werden nach oben derb zugreifen, nach unten aber ſchonend vorgehen. Die Einkommenſteuer oll 47 Millionen, die Vermögensſteuer 67 Millionen ark bringen. Die Kriegsanleißhe. Man kann es den zahlloſen kleinen und mittleren Sparern wahrhaftig nicht übel nehmen, daß ſte um ihre Kriegsanleih papiere ſchlafloſe Nächte zubringen; zumal wenn ſie hören, daß von einer glatten Annulierung der gewaltigen Anleihen geſchwätzt wird. Mehr als Geſchwätz kann es natürlich nicht ſein und auch nicht werden. Denn mit der Streichung der Kriegsanleihen würde gerade an den kleinen Sparern und Zeichnern, an den Sparkaſſen und kleinen Banken, ein ſchändlicher Raub begangen werden, der nur den großen Finanzkräften zugute käme, welche ſo vorſichtig waren, ſich in patrtotiſcher Zeichnungs⸗ gelüſten zu beherrſchen. Aber was ſoll aus der Verzinſung und Tilgung der Anleihen werden? Man wolle in Freundſchaft den folgen⸗ den Vo ſchlag hören und prüfen: i Ich ſchlage vor;: Es wird verfügt, daß die Zahlung der unausbleiblichn Vermögensabgabe nur in Kriegs⸗ anleihepapieren geſchehen darf Daduſch würde erreicht: Erſtens, daß die Beſitzer dieſer Papiere ohne allzu große Kursverluſte ih te Vermögensabgave ous den eigenen Vermsgensbeſtänden leiſten könnten. Zöe tens, daß die, welche nichts oder wenig zeichn⸗ten, gezwungen wären, anſtatt mit ſchlechtem Papiergeld mit guter Kei gs⸗ anl'ihe zu zahlen. Wer nichts hat, muß eden dann kaufen. Dadurch ſteigt aber der Kurs der Anleihe, eine hoch nillkommene E ſcheinung, die auch auf unſere Valuta günſtig wirken müßte. Uad wer in feinem Patriotismus zuviel Kriegsanleihe zeichnete, viel icht ſogar ſein ganzes Vermögen darin anlegte, hätte Gelegenheit, einen nam⸗ haften Teil des„U berfluſſes“ loszuwerden. 5 N Ueber den Kuss, zu welchem das Reich die Krigs⸗ anleihe als Zahlungsmittel annehmen könnte, mag man —— A 7 allerdings im Zweifel ſein. Wenn der Ausgabekurs feſt⸗ gehalten würde, hätten die Spekulanten einen unberechtigten Vorteil, indem ſie die neuerdings billig gekauften Papiere hochbrächten. Ein zu niederer Kurs aber würde die Be⸗ ſttzer allzuſtark ſchädigen, welche ſeinerzeit die Anl ihe zu rund 98 Prozent zeichneten. Man müßte alſo einen Zahlungswert feſtſetzen, der beide Uebel mildert. Vielleicht die Mitte zwiſchen dem Marktkurs und dem eruſtigen Ausgabepreis i Dieſer Vorſchlag ſcheint mir große Vorteile zu buten, gegenüber dem Plan des früheren bad. Finar zminiſters Rheinboldt, der in der„Frankf. Ztg.“ eine Vertetlung, eine Art von zwangsweiſer Rationſerung der Kriegs anleihe nach Maßgabe der Vermö genserklärung fordert. Das er⸗ gäbe eine höchſt umſtändliche, wahrſcheinlich unaus führbare Arbeit, da es ſich um ſolche Milltardenwerte und um Millionen von Zeichnern handelt. Demgegenuͤber erſcheint mein Vorſchlag einfach, natürlich und leicht ausführbar, da hier nur ein Teil der Kriegsanleihen in Betracht käme, ſo weit er eben zur Vermöoͤgensabgabe noͤtig wäre. Man redet von 50 Milliarden. Dann blieben nur noch etwa weitere 50 im Beſitz des Publikums. i Freilich kommt ja hinzu die notwendigen Umwand⸗ lung von weiteren vielleicht 90 Milliarden ſchwebender Schuld, die alſo noch nicht gedeckt iſt, in gedeckte Anleihen. Das kann wohl kaum anders geſch hen als durch eine nieder verzinsliche Zwangsanleihe. Wenn man nun auch hier anordnet, daß der Beſitz von Kriegsanleihen im Ver⸗ hältuts zu den ganzen erklärten Vermögen von der Zwangs⸗ anleige dispenſtert, ſo hätte die Kriegsanleihe eine weitere Wertſteigerung erfahren, zumal wenn man den Zins fuß der Kriegsanleihe erwas höher bleiben läßt als den der Zwangsanleihe. Und letzteres wäre nur recht und billig. Denn die kalten, vaterlandsloſen Rechner, welche ihre Taſchen gegenüber den dringenden Bitten des Reiches feſt zuhtelten, welche alſo früher nicht zeichneten, gehoren ordentlich gerupft. Sie ſollen von der Zwangsanleihe nur einen niederen Zinsfuß erhalten, die opferwilligen Zeichner der Kriegsſchuld aber einen beſſeren. Zweifellos würde auch das zur Hebung des Kurſes der Kriesan leihe weſentlich beitragen. Und das wäre nur recht und billig. W. Karl, Pfarrer und bad. Landtagsabg Lokales. Kriegerehrentafel. Die ſich zur Zeit bei mir in A beit befindlichen Kriegertafeln zeigen in Entwurf und Ausführung von feinem künſtleriſchem Geſchmack, den Vereinen bietet ſich mit dieſem Blatt ein Erzeugsnis das tief ergreift und ſicher zum beſten gehö t, was bis jetzt geſchoffen worden iſt zur Ehrung unſerer gefallenen Helden. Alle Vereine die ihre ausmaſchierende oder nur gefallenen Mitgliede durch Aufzeichnung ihrer Namen oder Photo⸗ graphie ehren wollen, möchte ich auf die Kritegerehrentafel hinweiſen mit der Bitte, keine zweifelhafte Machwerke wie ſie ſicher in den Handel gelangen werden zu erwerben, ſondern etwas mehr anlegen unſern Helden ein Erinnerungs⸗ blatt zu widmen, das im Einklang ſteht mit dem ſchöͤnen 0 dem es dienen ſoll und einen dauernden Wert beſitz. i Die vom Akademieprofeſſor Chr. Speyer ent⸗ worfene Ehrentafel die bei der Ausführung als Grundriß und Uaterlage benutzt wird zeichnet ſich durch ihre monu⸗ mentale Konzeption und vorzügliche Ausarbeitung in be⸗ ſonderet Weiſe aus und kann ſämtliche Vereinen, Fabriken und ſonſtigen induſt iellen Bertieben nur auf das wärmſte empfohlen werden. Wer dem toten Sportsfreund oder Vereinsmitglied oder Unternehmer ſeinen Angeſtellten elne würdige Euinnerungstafel weihen möchte, der agatiere in ſſiaem Verein oder Be riebe für die Anlegung des Oben⸗ g nannten. Unſere gefallenen Brüder ſind gewiß ſolche Ehrungen wert. Bei dieſer Gelegenheit will ich auch das hieſige Bürger⸗ meiſteraut höfl. darauf aufmerkſam machen, ebenfalls eine Ehrentafel ſämtl. gefallener ſowie vermißten Keieger der Gemeinde Seckenheim anfertigen zu laſſen um ein Monu⸗ ment zu ſchaffen zur Erinnerung für unſere nachfolgende Gene ationen und höchſte Eh ung ſeitens der Gemeinde Die photographiſche Technik bietet im Verein jedem Mitglied im Betriebe dem Angeſtellten und in der Ge⸗ meinde j dem Bürger Gelegenheit ſich ſolche Ehrentafel im ve kleineftem Maßſtabe für weniges Geld anzulegen nachdem eine große Ehrentafel vo handen iſt, darum: „Ehret unſere gefallene Helden“, durch Anlegung ſolcherer Kriegerehrentafel. FK. Raufelder. Wir haben unn den Frieden.— Wenn dieſer Friede nicht unabſehbares Elend bedeuten ſoll müſſen wir alle Rraft an den Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft ſetzen, alle großen und kleinen Mittel hierzu in Anwendung bringen. Eines der wichtigſten Ziele muß die Hedung unſerer Valuta ſein: ein Mittel hierzu iſt die moͤ lichſt umfaſſende Pflege des baargeldloſen Zahlungs verkeh s. Ein Grund, das Geld zu Hauſe aufzubewahren, iſt nicht mehr vorhanden. Alſo zurück mit dem Gelde auf die Banken. Nirgends iſt es ſtcherer. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, 8 cen beim Holleadlenſt- Oranung in der athol. Archs: 3. Sonntag nach Pftucſten, 29. Juni. 8 Uhr, Frühmeſſe. 10 Uh“, Hauptgottesdienſt mit Papſtkoll⸗kte. 1 Uhr, Chriſtenlehre— Herz⸗Mariä⸗Andacht. Hollesdtenstoranung in aer epangel. Klee Sonntag, den 29. Juni 1919. i 2. S. n. Trin. ½10 Uh, Hauptgottesdienſt. ½ Uh, Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. 33 37 TTT mit Ko. fllöanbd der öröt- U. üer marhen. ein. 2 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Submiſſion. Wir bringen hiermit zu öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Friſt zur Einreichung der An⸗ Brieftaubenverein„Lultbote, im Reichsabler. —. gegr. 1911. Henke Abend Mitglieder⸗Jersammlung Der Vorſtand. gebote über Erſtellung von 6 Kleinwohnhäuſer dis Dienstag, den 1. Juli 1919, vor⸗ mittags 10 Uhr verlängert wurde. Seckenhe im, 26. Juni 1919. Bürgermeisteramt: Koch. Arbeitsvergebung. Die Gemeinde vergibt im Submiſſtons⸗ wege die Ausführung von Tüncher⸗ und Tapezierarbeiten zum Rathaus hier. Angebote formuliert werden auf dem Rathaus Zimmer 7 abgegeben. Die Angebote ſind mit entſprechen⸗ der Aufſchrift bis Mittwoch den 2. Juli d. J. morgens 11 Uhr beim Bürgermeisteramt eig⸗ zureichen. Seckenheim, den 27. Juni 1919. Bürgermeiſteremt ö Koch. Ziegenzirtin. Der Dienſt einer Zlegengirtin iſt neu zu beſetzen. Geeignete Bewerberinnen wollen ſich unter Angabe der Vergütungsanſprüche bis längſtens Donnerstag, den 3. Juli 1919 Mitags 12 Uhr auf den Nalhaus Simmer 7 melden. 5 Seckenheim, den 28. Juni 1919. Gemeinderat: Koch. Jebensmittelamt Fleiſchpreiſe. Die neuen Hleiſchpreiſe die mit ſofortiger Wirkung G ung haben, geben wir hiermu bekannt. eoſten: 1 Pfd. Rind fleiſch eigabe 2.60 M., ohne Knochen 8 M., C actel(ausgebeint) 3.40 M., bei Kalb ch mit Knochen 2 M., Schnitzel ohne Kaochen 2.70 M; bei Hammel⸗ fleiſch mil Knochen 2.15 M, bei Ztlegen⸗ fleiſch 1.80 M.; bei Schweinefleiſch mit Knochenbeigabe 1.50 M., ohne Knochen 1.80 M.; gepökeltes Fleiſch 1.70 M.; ge⸗ räuchertes Fleiſch 1.90 M.; rohes Schweine⸗ fett 1.80 M.; ausgelaſſenes Schweinefern 2.20 M.; friſcher Speck 1.80 M.; geſalzener Speck 2 M.; geräucherter Speck 2.20 M.; Schinken, roh, im ganzen 2.20 M., roh im Ausſchnitt 2.80 M., gekocht 3 M. Für je ein Pfund Wurſt gelten folgende Preiſe: Leberwurſt friſch 1.60 M., geräuchert 1.80 P.; Blutwurſt 1.10 M., Schwartenmagen 1.80 M., geräuchert 2 M., Fleiſchwurſt 2.60 M., friſche Bratwurſt 2.30 M., Landjäger 2.60 M. Seckenheim, den 28. Juni 1919. Lebens mittelamt. Die Ausgabe der neuen Brot- und Hucker⸗ marken findet am Montag, den 30. ds. Mts., vor⸗ mittags von 8 bis 12 Uhr und 2 bis 6 Uhr nach ⸗ mittags auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 ſtatt. Der Brot⸗ und Lebensmittelausweis iſt dabei vorzulegen. Zur Vermeidung langen Wartens beſtimmen wir, daß die Abholung in nachverzeich⸗ neter Reihenfolge des Brocausweiſes zu geſchehen 1— Hühnerhalter, welche nicht mindeſtens 600% hrer ablieferungsp ichtigen Menge Eier abgeliefert haden, werden im Bezug der Zuctermarken pro⸗ zentual gekürzt. Die Eieraolieferungskarte iſt mit. zubringen. Dte am Montag zur Ausgabe kom⸗ menden Einmachzuckermarken welche aus dem vorigen Jahre ſind und auf 4 Pfund lauten, berechtigen nur zum Bezug von 3 Pfund Zucker. Nr. 1 bis 836 von 8 bis 10 Uhr „ 0„ 2, 7 1508 7. 2137 2 2 27 4 7. 2 2138„ 3000 71 4 7 7 Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden Eine nachträgliche Veraofolgung geſchiehr nut in den dringenſten Verhinderungsfällen jedoch erſt am 4. Juli 1919 in den üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden. auf der Hochſtätt findet am gleichen Tage abends von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. Babnarbeiter welche als Schwerarbeiter an⸗ erkannt sind müssen das bei der Markenausgabe anmelden. Seckenheim, den 28. Juni 1919. Lebensmittelamt. Das Weißbrot und Zwieback fur den a Monat Juli ift bei der Bäckeren Fühler, Friedrichſtraße, käuflich. N Seckenheim, 28. Juni 1919. Lebensmittelamt. Sammei⸗Anzeiger nut für Zufiglieder der Jaudw. Ein- u. Herkanfsgenofenſczafl. Wir machen unſere Mitglieder wieder ⸗ holt darauf aufmerkſam ihre Rückſtände aus 1918 bis zum 1. Jult 1919 zu begleichen. Der Porſtand. Turnverein Seckenbeim G. U. gegr. 1898. Am Sonntag Mittag ab 2 Ahe Spielen ca.7 Fußballmannſchaften verſchiedene Vereine des Bad. Pfalzturngaues um die Gaumeiſterſchaft. Sämtliche Spiele finden auf dem Spielplatz(Wörtelwieſen) des Turner⸗ bund„Jahn“ ſtatt. unternimmt Morgen Sonntag einen Bereins⸗ ausflug in unſer Lokal. 2. Mannſchaft Badenia— 1. Mannſchaft 4 Die Ausgabe der Brot⸗, und Zuckermarken n N ſtatt: 3. Mannſchaft Badenia Tußbal-⸗Alub„Badenig“ 1914 Seckenheim. Sportverein 1908 Mannheim ⸗ Neckarau Es finden folgende Wettſpiele Nachmiltags 2 Uhr 2. Manunſchaft Sportverein Neckarau. Nachmittags ½4 Ahr Sportverein Neckarau. Hierzu laden wir das ſportl. Publikum freundlichſt ein. Der Spielausſchuß. Nach den Spielen von 5 Uhr ab gemütliches Beiſammenſein im Lokal. Der Vorſtand. Fuß ball-Geſellſchaft Jeckeuheim 1898. Einladung! Hente Famstag Abend ½8 Uhr findet in unſerem Lokal eine außerordentliche Mitglieder-⸗Jersammlung ſtatt. Die außerordentlich wichtigen Punkten der Tagesordnung fordern jedes einzelne Mitglied, aktiv ſowie paſſiv und möchte ich demzufolge an alle diejenigen die höfl. Bitte richten, nicht zu verſäumen, und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Gesangverein„Liedertafel“ Seckenheim. Heute Abend punkt ½9 Uhr Mitglſeder-Jersammlung. Vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. g Der Vorſtand. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Heute Samstag Abend s Uhr Vrobe. We Erſcheinen aller erwartet Der Vorſtand. Veranügungsgeſelsechaft Hockarnerle Heckenheim 1919. b Heute Samstag Abend s Uhr Tanzstunde wou uns die Feuerwehrkapelle Mannheim⸗ Neckarau ſpielt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Morgen Sonntag Rachmittag Anfang punkt 3 Uhr veranſtaltet unſer Verein im Lokal des Turnvereins„Zähringer Hof“ eine kleine Tanz- Unterhaltung wobei uns die Dawenriege des Vereins ihre tu neriſchen Aufführungen darbietet. Mitglieder Turner und Turgerinnen ladet herzlich ein Der Vorſtand. Freunde und Gönner des Vereins, ſowie Einladung. Wir laden hiermit zu einem dentsch- nationalen Familienabend, Auf Sonntag, den 29. Juni 7 Uhr abends in den Reichsadler freundlichſt ein. Einführung von Freunden der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei erwünſcht. Im Auftrag der Deutſch⸗nationalen Volkspartei, Ortsgruppe Seckenheim. Danksagung 8 Für die vielen Beweſſ aufrichtiger Teilnahme bei den Ableben unſerer nun in 5 ruhenden lieben Gattin, Mutti und Großmntter. ſagen herzlichen und innigen Seckenheim, 27. Jun 10 Familie Greinel N N 85 Oswald Seitz.. Saane a 9 0 Jahns“ 5 he! Gutnetbund, Jahn“ Sechenhein. J. Daut Sonntag Mittag von 2 Uhr b kommen einige 5 Fußballwettkämpfe von verſchiedenen Vereinen des Bad. Pfalz⸗ Turngaues um die Gaumeiſterſchaft zum Austrag. Sämtliche Spiele finden auf unſerm Platze, unter der Leitung des Gauſpielwarts Ludwig Schreck ſtatt. Anſchließend unternimmt empfihlt: 5200 ute Arbeiter- A Kittel und Hose komplett von 3.00 ferner dauerhafte reinlein Handtücher und Sch sowie alle anderen Artikeln 4 0 faahnnnnuhmnngandng alla nan unſer Verein ein Privaf⸗Spiel(Fauſtball) 1 800% mit dem Turnverein Kirchheim. Hemden, Unterhosen, Strümpfe, 10 Wir bitten unſere Mitglieder hiervon Handschuhe, Strickwolle un — f Denen 5 2 Arbeiterin für Garten- u. Feldarbeit 4 Luisa, Feudenheimer= Heirat! Gebild. Herr, ausgangs 20 0 ſich. Stellung u. ſchönem Einkomeg 90 ſucht nettes häuel. Fräulein ui ac ä zwecks bald. H:irat kennen zu 1100 f Versieher ung gegen Schäden durch 8 ſchäftsſtelle dſs. Blattes. Aufruhr, Plünderung, Bandenraub Bezirkssparkasse Lale gegen mäßi L Prämien übernimmt mit Bürgschaft der Gemeinden e ee 9 fflannbeimer perflcherungsgeelgch. Cee b gde f Wallstadt.— Mündelsicher.— Agentur: J Bürgy, Seckenheim, . Fr. 5444 Kabrabe 1 1 Luiſenſtr. 45, welcher zu Auskunft und Zinskuss für Spareinlagen 1 6 Abſchlüſſen jederzeit bereit iſt. 135% 9— 74 Zinsfuss für Scheckverkeh 861 Un tags 0 1 —Nechnungen Kassenstunden; Werktags 2—5 Uhr nachm. Samstags nachm g in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtens. Ga. Zimmermann. Ag enturstelle: Karl Arnold, 9. FnBbaden- Die Pargal- und Eindleut Ueberzeugung Hunderttausende: Kenntnis zu nehmen und laden das ſport⸗ liebende Publikum freundlichſt ein. Die Leitung. Herren 1. Damenstol ſowie feldgraue Leine iſt eingetroffen und empfiehlt Karl Brüstle, Schneidermeister, Untere⸗Gartenſtraße 5. 0 614 10 —— Stanlspäne Möbelpolitur, Ofenlse ſpiel haben deshalb laut Statut nur i ½ Uhr iſt Spielerverſammlung Adler ⸗(Nebenzimmer). Abend 8 Ahr. 9⁰ mit Ordnung herrſcht. Die Verſammlung 1 auch am 13 Zali(Sonntag), Verſamm: lung des ganzen Vereins, 3 Uhr im Adler.— Man möge dieſen Tag ſich freibehalten für unſere Veranſtaltung. Nie Vor udſchaft Wir laden hierzu unſere Mitglieder, ſowl⸗ Freunde und Göaner des Vereins freuadlichft Die Leitung. [Ansicnts-Karten Katboliscber ö Der beste Schünputz pinsel Zungmänner⸗-Perein ist und bleibt empnent f — St. Bernhard.— Germania Orot i ſelbſt genügend Gelegenheit zum Fugb l Verein zu ſpielen(S). Samstag Abend im 2. Turnen iſt Montag u. Dounerstag, Wegen Beſpre ung des Bezirksfeſtes iſt am Mitwoch Abend ½9 Uhr Pe⸗⸗ ſammlung des gonzen Vereins. UAu⸗ eniſchuldigtes, öfteres Fehlen wud mit Ausſchluß aus dem Verein beſtraft, man möge dies in Zukunft beachten, da⸗ wird un 10 Uhr längſtens geſchloſſen.— Mit Rückſicht auf auswärtigen Beſuch iſt nachmittags 0 wionse, Otenbros a Pilo . Fr. Wagner's Nas. Inn W. Höls ti 5. z ngen Dresdner Mans oe nage ** 4 2 hile Atien- Maplial einsehliesslie Meserve- Conꝗͤ beugt. 40% 62 Millionen lar. 9 5 0 Deposilenſasse Seolenfeim a.&. ſabſeh Annahme oon Spargeldetn mit fäglieher oder langerer Tür 0 Muudigung. pi 4 Heôffnung oon laufen len Meehnungen soie probisionsfrelen 1 1 Cheelkonle a. piegeg 0 At- uud Verhuuf oon heripapioren jeder Art(Stautspapiete, in 1 t a Hfaudbriofè usw 51 40 Hinlosung oon Ainsscheineu und sorlosten Hffolilon. aut, Hinzug bon Heelhseln und Cheolts. Bg 1 Annahme oon Hertpapieten zur Aufbeu ahrung in faust. Beſſeſe 0 und diobessie ien Coαναα e soοαi aur Lerwallung und 5 bel der Mreadnet ank Hlialo MHannhe it. Sauen ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Nassenstunden vorm, i- Abr, nachm. l r, de ½EZ2Z2Z2Z2... ⁵ꝶm/ ñĩ⁊// ·˙mTrTk ws pp)̃̃e p“ 7,],,«%«‚«¾%é'tVöU ̃—“L 2