——— 0 nd niet fon ſenpiültands kommiſſton abgebant. fimtsblatt der Bürger SSS HH——— 19 Jahrg. meisferd .—— nter Seckenheim, 8 wesheim, fleckarhdusen und Edingen. FFF ĩͤ v Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Mittwoch, den 2. Juli 1919. — Sonn⸗ und„5 . 8 4 — Tages ſchau. 68 N Nellen een nachmittag wurden von den U. S. in vielen Fuerl roß⸗Berlins Verſammlungen abgehalten, in denen Abele die Diktatur des Proletariats verlangt und die Alunde berufgefordert wurden, ſich für die entſcheidende de bereit zu halten. S 2 e ei beriet 3 1 2— 5 erjenigen im Kreiſe Teltow haben beſchlof⸗ beute früh in den Ausſtand zu treten. nen maße Eiſenbahnerſtreik wurde von den Kommu⸗ t ungariſchem Gelde gemacht. Ein Teil des Geldes Berli In g 85 bei benenelefeld ſind erneut ſchwere Unruhen ausgebrochen, lang geht os an blutigen Zufamenſtößen kam. Die Bewe⸗ 8 von den Kommuniſten und U. S. aus. Das Rat⸗ r Bahnhof wurden beſetzt. Regierungstruppen erbeigerufen. Na ru 35 798 der Beſetzung Libaus durch die Engländer wurde aul on den deutſchen Truppen errichtete Hindenburg⸗ Fſſigiere e der engliſchen Beſatzung unter Teilnahme der lagge 9 chien. An ihrer Stelle wurde die lettländiſche a 0 führer zem ukrainiſchen Preſſebüro wurde Bela Kuhn, der . eht, ſeit 8 ungariſchen Räterepublit, die vor dem Ende At. reitag nicht mehr geſehen. Er fürchtet ein Atten⸗ Aung nde. ih Anterzeichnung des Friedens. Fr des. 8 Abreiſe der deutſchen Delegation. leden werſailles, 30. Juni. Nach Unterzeichnung des erden nunmehr die deutſche Friedensdelegation Geſandter Verſailreie 30 Mitglieder der Delegation ſind bereits es abgereiſt, ebenſo die meiſten Mitglieder der kommiſſion. Herr v. Lersner und einige geg, Samst eiben zurück. Der Sonderzug hat Verſailles gen 4 ling abend 9 Uhr verlaſfen. Er kam heute früh Bel har auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin an. en begehrt den Zug in Elberfeld verlaſſen und ſich nach en, Miniſter Müller kehrte nach Berlin zurück. Die Heimkehr der„Sieger“. glertondon, 29. Juni. Lloyd George und die Frie⸗ en ſind heute abend in London eingetroffen Bahnhof vom König und den Mitgliedern des 5 rüßt worden. In Downingſtreet hielt Lloyd e An prache an die Menge, in der er das Volk ern im(ach des Sieges nicht im Geiſte der Prahlerei, 5 Amſtenſte der Ehrfurcht zu freuen. N in B erdam, 30. Juni. Präſident Wilſon hat ſich bm mach g reſt an Bord des Dampfers„George Waſhing⸗ bis Breſte zie eingeſchifft. Leygues und Tardieu gaben t das Geleite. Jur Abfahrt von Paris waren ien iniſter er Kammerpräſident, ſowie eine große Anzahl nen. n und Vertretern der Friedenskonferenz er⸗ bineare und Wilſon unterhielten ſich vor der Zuges auf dem Bahnſteig noch geraume Zeit. Nad d. Der neue Rat der„Gerechtigkeit“ u. dis, 30. Juni. Der„Temps“ meldet, daß der „der ſich neu bilden wird, wie folgt zuſammen⸗ 1 ir Frankreich: Pichon und Clemencecau, Milner ſing und Oberſt Houſe, England: Balfour und 1777 Bonar Law, Italien: Tittonf und wahr⸗ reoni, Japan: Mattino und Chinda. ö B ung dle Ausſchreitungen kan⸗d cher Truppen in Enalaud. W. T. B. Amſterdam. 30. Juni. Die enaliſchen Blätter vom 27. Juni melden weitere Ausſchreitungen kanadiſcher Truppen in ihren Lagern in England. Wegen der drohen⸗ den Haltung der Truppen konnten keine Verhaftungen vor⸗ genommen werden. Das unzufriedene Rumänien. W T. B. Amſterdam, 20. Juni.„Allgemeen Handelsblad“ meldet aus Paris, Rumänien werde bei der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Oeſterreich vielleicht dem Bei⸗ ſpiele Chinas folgen, da es mit den angebotenen Bedingun⸗ gen ebenfalls unzufrieden ſei. Die chineſiſche Weigerung. Paris, 30. Juni.(Reutel.) Die Weigerung der chineſi⸗ ſchen Delegation, den Friedensvertrag zu unterzeichnen, iſt dem Reuterſchen Büro amtlich mitgeteilt worden. In dem Durcheinander, das bei der Unterzeichnung in Ver⸗ ſailles herrſchte, entging dieſe Tatſache der allgemeinen Auf⸗ merkſamkeit. In der Erklärung, in der die Gründe für dieſen Schritt dargelegt werden, erinnert die chineſiſche Delegation daran, daß ſie die Ungerechtigkeit der Regelung der Schantungfrage empfinde und daß die chineſiſche Dele⸗ gation am 5. Mai dem Rate der Fünf einen Proteſt über⸗ reicht habe. N Die Erklärung legte weiterhin dar, daß der Beſchluß der Konferenz, die deutſchen Rechte in Schantung an Japan zu übertragen, einen nationalen Proteſt hervorgerufen habe. Daher ſei die chineſiſche Regierung im Hinblick auf den ver⸗ einigten Widerſtand der öffentlichen Meinung gezwungen, 155 Annahme der in Frage kommenden Klaufeln abzu⸗ ehnen. Der König von Spanien demaskiert ſich. T. U. Amſterdam, 30. Juni. Der König von Spanien hat anläßlich der Unterzeichnung des Friedensvertrages einem Mitarbeiter des„Matin“ erklärt, ihm liege Frankreich be⸗ ſonders am Herzen. Es flöße nicht umſonſt altes franzöſi⸗ ſches Königsblut in ſeinen Adern. Man würde es ihm nie⸗ mals verübelt haben, wenn er ſich Frankreich angeſchloſſen hätte. Zu Kriegsbeginn habe er jedoch die Franzoſen wiſſen laſſen, daß Frankreichs Grenzen geſichert ſeien. Die Durchführung des Vertrags. Die Auslieferung der„Schuldigen“. T. U, Karlsruhe, 30. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Die Zahl der von Deutſchland auszuliefernden Perſonen umfaßt über 160 Militärs und etwa dreißig Zivilperſonen. Unter den Militärs befinden ſich viele höhere Offiziere und Kommandanten von Gefangenenlagern, ſowie deren Adju⸗ tanten. Die Ziviliſten ſind in der Hauptſache Verwaltungs⸗ beamte, die in den beſetzten Gebieten, namentlich in Nord⸗ Frankreich und Belgien, Maßnahmen gegen die Einwohner getroffen hatten und ſich ſomit gegen das Völkerrecht ver⸗ gangen haben. Da die Perſonen erſt vier Wochen nach Un⸗ terzeichnung des Friedensvertrages ausgeliefert werden ſollen, dürfte ſich die Zahl der auszuliefernden Perſönlich⸗ keiten noch erhöhen. Bethmann Hollweg ſtellt ſich der Entente zur Verfügung. W. T. B. Berlin, 29. Juni. Der ehemalige Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat, nachdem er bereits am 20. Nai 1919 den gleichen Schritt auf ausdrücklichen Wunſch der 5 hat fallen laſſen müſſen, am 25. Juni an Clemenceau ein Schreiben gerichtet, in dem er dieſen biftet, nachſtehendes Schriftſtück zur Kenntnis der alliierten und aſſoziierten Mächte zu bringen: In Artikel 227 der Friedensbedingungen haben die alli⸗ ierten und aſſoziierten Mächte Wilhelm II. von Hohenzol⸗ lern, den früheren den ſchen Kaiſer, megen ſchwerſter Ver⸗ Inſeratiousprets: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 149 Fernſprechanſchluß Nr. 16. letzung des internationalen Sittengeſetzes und der gehetlig⸗ ten Macht der Verträge unter öffentliche Anklage geſtellt. Sie haben gleichzeitig ihren Entſchluß kundgetan, an die Regierung der Niederlande ein Erſuchen zu richten, in dem ſie bitten, den ehemaligen Kaiſer zum Zwecke ſeiner Verur⸗ teilung auszuliefern. Mit Bezug hierauf erlaube ich mir, an die alliierten und aſſoziierten Mächte die Bitte zu rich⸗ ten, das gegen den Kaiſer beabſichtigte Verfahren gegen mich ſtattfinden zu laſſen. Zu dieſem Zwecke ſtelle ich mich hier⸗ durch zur Verfügung der alliierten und aſſoziierten Mächte. Als ehemaliger deutſcher Reichskanzler trage ich für meine Amtszeit die im deutſchen Staatsrecht geregelte alleinige Verantwortung für die politiſchen Handlungen des Kaiſers. Ich glaube hieraus den Anſpruch herleiten zu dürfen, daß die Rechenſchaft, welche die alliierten und aſſoztierten Mächte für dieſe Handlungen fordern wollen, ausſchließlich von mir gefordert wird. In der Ueberzeugung, daß die alliierten und aſſoziierten Mächte einem durch öffentliches Staatsrecht normierten Rechtszuſtand auch die internationale Beachtung nicht ver⸗ ſagen wollen, darf ich der Hoffnung Ansdruck geben, daß ſie meiner dringenden Bitte ſtattzugeben geneigt ſein werden.“ Das Schickſal Weſtpreußens. 2 T. U. Thorn, 30. Juni. Die Verhandlungen der weſt⸗ preußiſchen, polniſchen und deutſchen Volksſtämme mit den Polen dauern fort. Von deutſcher Seite erſtrebt man die Errichtung eines deutſch⸗polniſchen Bundesſtaates. Indes die von Preußen abgetretenen Gebiete mit eigener Verwal⸗ tung, jedoch an Kongreß⸗Polen und Galizien angegliedert, wären die Deutſchen der großen Gefahr enthoben, nach eini⸗ gen Jahren in öde Gegenden Kongreß⸗Polens oder Gali⸗ ziens verſetzt zu werden. Falls keine Einigung zuſtande kommen ſollte, dürfte der größte Teil der dentſchen Lehrer⸗ ſchaft polniſche Dienſte ablehnen und ſich der preußiſchen Regierung zur Verfügung ſtellen. Räumung der Feſtung Thorn. T. U. Thorn, 30. Juni. ſind von der Militärbehörde aufgefordert worden, die Fe⸗ ſtung Thorn binnen 14 Tagen zu räumen und zwar mit dem geſamten Mobiliar. Die losgetrennten Deutſchen. W. T. B. Memel, 30. Juni. Infolge der Abtrennung herrſcht in der Gegend von Memel große Befürchtung. Die Kreisſparkaſſen werden geſtürmt. da die Leute den Verluſt ihrer Einlagen befürchten. Auch auf Tilſit hat dieſe Furcht übergegriffen, ſie iſt jedoch unbegründet, da Tilſit nicht ad⸗ getrennt werden ſoll. ö Aufhebung der Blockade erſt nach Ratifizierung des Friedens durch Deutſchland. W. T. B. Verſailles, 30. Juni. Havas meldet: Clemen⸗ ceau ließ dem Vorſitzenden der deutſchen Friedensdelegation folgende Note zugehen: Herr Präſident! Ich habe die Ehre, Ihnen mitzutei daß das Waffenſtillſtandsabkommen die Aufreczterhalkung der Blockade vorfſeht und daß dieſes Abkommen ſo lange in Kraft bleibt, bis der Austauſch der Noten über die Natifi⸗ zierung ſtattgefunden hat. Die Alliierten ſind aber bereit, die Blockade aufzuheben, ſobald die Ratifizierung Ihnen durch die deutſche Regierung angezeigt worden iſt. Geneß⸗ migen Sie, Herr Preſident, uſw. gez. Clemeuceau. Die Ratifikation des Verſailler Vertrags. W. T. B. Kopenhagen, 30. Juni. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß England, Frankreich, Italien und Belgien den Friedensvertrag ſchon ſehr bald ritiſizieren werden. Was Amerika anbetrifft, ſo iſt noch ungewiß, wann der Vertrag Senat und Repräſentantenhaus vorgelegt wird. Zur Sicherung des Raubs. T U. Amſterdam. 30 Fun! Aus Paris wird gemeldet: Die Thorner Militärbeamten 9 5 n 2 NN Die a¹ 5 eiße Frau. vom Lauenſtein von Anny Wothe. eee, d ee,(Nachdruck verboten.) Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. Von 1 a 7 1 8 925 4 e e N 27 Mad ent Burgfried her kam eine Frau den ſchmalen f. der um den Lauenſtein führt. Ihre Hal⸗ hohe Claßtufrecht und ihr Gang hatte etwas Jugend⸗ dohe, klar ſtiſches, trotzdem lichtweißes, lockiges Haar die ide Dreiß, Stirn umbauſchte. Die Frau hatte das Ende bee Leidel wohl kaum erreicht, aber das weiße Haar und ens Lei usfalten um den Mund verrieten, daß des Le⸗ abe In ihr nicht fremd war. Nr auch klaren, milden, blauen Augen ſtand viel Güte, 9, Sie f 3715 ernſter, zielbewußter Wille. ih chimmekt, ganz in Gedanken verloren, das Auge in 0 Fuß. Vende, Ferne gerichtet, einher. Plötzlich ſtockte N olgbank erwirrk' faſt erſchrocken, blickte ſie zu der alter uns elch auf er Li eingeſchlummert war. 5 Abedachte Ln Leichtſinn“, dachte die Frau,„eine einzige Bewegung des Kindes, und es ſtürzte in die Fehutſ. da, Jorſchan, auf den Fußſpitzen, ſchlich die Frau näher. 5 donde d blickte ſie in das Antlt des Mädchens, das 0 dückgelef knen naß war. Li hatte das Geſichtchen leicht bebt Muttet und ſchlief. Wie als Kind, wenn ſie nach 1 er jammerte, hatte ſie ſich in den Schlaf ge⸗ ., Die m.. Nan fan haarige Frau in den ſchwarzen Trauerklei⸗ Ache in ſtummer Andacht vor dieſer rührenden Aunwill fz 8 Var, leürlich drückte ſie beide Hände gegen ihre Bruſt. 2 5 aertkanlſches 5— als w 8 5 Wollte ſie rufen, Li warnen, aber ihre Lip⸗ ſein könnten.“ pen blieben ſtumm. Immer näher beugte ſie ihr Antlitz über die holde Schläferin. Die Augen bohrten ſich for⸗ ſchend und grübelnd in Lis Geſicht, und immer erregter wurden ihre Züge. Faſt mußte ſich die Frau an die Lehne der Bank ſtützen, um nicht umzuſinten. „Es kann ja nicht ſein“, murmelte ſie, wie in Ver⸗ zweiflung, die ſich dann plötzlich zu einer fast wilden Freude wandelte, als ſie faſt ſchluchzend ausrief: „Kann das Schickſal wirklich ſo barmherzig ſein? Nein, ich irre mich, eine Aehnlichkeit täuſcht mich. Es wäre ja auch zu viel der Gnade, zu viel!“ Die Kleine rieb ſich erſchrocken die Augen, und hälte die fremde Frau Li nicht gehalten, ſo wäre ſie doch noch den ſteilen Abhang hinabgerollt. „Wie kann man nur ſo unvorſichtig ſein, mein klei⸗ nes Fräulein“, tadelte die Fremde liebreich.„Ein Wind— ſtoß kann Sie ja hinabwehen ins Tal.“ Li ſchüttelte, ſich haſtig aufrichtend, das Köpfchen. „Ach nein, ich falle ſchon nicht, aber es war lieb von Ihnen, gnädige Frau, mich feſtzuhalten, ich war ſo er⸗ ſchrocken, daß ich vielleicht doch ohne Ihre ſchützende Hand hinabgekollert wäre. Aber wollen Sie nicht ein wenig Platz nehmen“, fuhr ſie fort, eifrig zur Seite rückend, „die Bank reicht für uns beide.“ 5 Tiefaufatmend ließ ſich die weißhaarige Frau an Lis Seite nieder. Ihr Auge hing dabei noch immer forſchend an den lieblichen Zügen des jungen Mädchens, ſo daß Li plötzlich heiß errötete. „Sie ſehen mich ſo ſeltſam an, gnädige Frau“, nahm Li zögernd das Wort.„Faſt iſt es mir, als hätte ich Sie ſchon früher gekannt. Aber das iſt wohl nicht mög⸗ lich, denn ich wüßte nicht, wo wir einander ſchon begegnet PPP Die Frau wandte in ſtummer Qual ihre Augen ab. Ihr Blick ſchweifte hinein in das ſonnige Frankenland und hinüber nach den Thüringer Bergen. „Sie ſind ſchon lange auf der Burg?“ preßt,„und allein?“ Li ſchüttelte das Köpfchen. „Erſt vier Wochen ſind wir hier, und Väterchen will fragte ſie ge⸗ in vierzehn Tagen ſchon wieder fort.“ Und Sie ſind darum ſo traurig, liebes Kind?“ Li nickte, und ſchon wieder floſſen ihr die Tränen die Augen. „Ja, wenn Vater was will, dann gibt es kein Wi reden, dann muß es geſchehen.“ Die Frau zuckte leiſe zuſammen. „So iſt Ihr Vater ſtreng mit Ihnen?“ „Ja, aber er meint es nicht ſo böſe. Vater iſt ſo eigen. Er lebt ganz für ſich unter ſeinen Studien. Nie geht er rere. unter Menſchen. Ach, und ich möchte es ſo gern! Nicht mal den Aſſeſſor kennt er perſönlich, den ich ſo gern mag. Vater ſagt, die Menſchen hätten ihn betrogen, und die Welt wäre ſchlecht, und ich würde es auch noch erfahren Aber ich glaube es nicht. Es gibt hier ſo viele und verte Menſchen, und alle ſind ſo gut mit mir. Vater ſitzt un er in ſeiner Stube und ſieht und hört nichts, oder macht weite, einſame Spaziergänge, und ich habe dann oft ſo Angſt, wenn er erſt ſpät in der Nacht, ganz bleich und verſtört, heimkehrt. Verzeihen Sie, es iſt wohl nicht recht, daß ich Ihnen, der Fremden, das alles erzähle, aber ich weiß nicht, es iſt mir ſo, als könnten Sie mich verſtehen, wie mir ums Herz iſt. Geſtern, gleich bei Ihrer Ankunft— ich lag nämlich auf der Mauer und ſah Sie anfahren— dachte f 5 Sie kennen.“ ö (Fortſetzung folgt.) 1 2 3 r—— Vor ſeiner Abreiſe unterzeichnete Wilſon das Bündnis zwi⸗ ſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten, worin Ame⸗ rika dem erſteren Hilfe verſpricht, wenn es ohne Provoka⸗ tion angegriffen wird. Der gleiche Text wurde von Lloyd George unterzeichnet. Heuchelei oder Hohn? W. T. B. Paris, 30. Juni. Präſident Wilſon hat eine Botſchaft veröffentlicht, in der er erklärt, daß der Friedens⸗ vertrag unterzeichnet ſei und daß er, wenn ſeine Bedingun⸗ gen vollſtändig aufrichtig eingehalten würden, eine Urkunde er neuen Weltordnung darſtellen werde. Der Vertrag ſei hart bezüglich der Pflichten und Strafen, die Deutſchland auferlegt werden, aber er ſei hart, weil das von Deutſchland begangene Unrecht wieder gutgemacht werden müſſe. Der Vertrag lege Deutſchland nichts auf, was nicht erfüllt wer⸗ den könne und es könne den Platz, der ihm in der Welt mit Recht zuſtehe, wieder einnehmen durch eine prompte und ehrliche Einhaltung der Bedingungen. Amerikaniſche Schiffe im Stillen Ozean. T. K. Newyork, 30. Juni. Die neue amerikaniſche Flotte für den Stillen Ozean wird am 15. Juli die Häfen des At⸗ 8 Ozeans verlaſſen und ihre neuen Stationen be⸗ ziehen. a Streikbewegung der Eiſenbahner. Beſſerung im Eiſenbahnverkehr. Berlin, 30. Juni. Wie die„B. 3.“ meldet, iſt im Fern⸗ verkehr der Eiſenbahnen eine Beſſerung feſtzuſtellen. Vom Anhalter Bahnhof ſind alle Züge fahrplanmäßig abgegangen. Auf dem Potsdamer Bahnhof hofft man, den fahrplanmäßi⸗ gen Betrieb in den erſten Nachmittagsſtunden voll aufneh⸗ men zu können. Dagegen iſt es bisher nicht gelungen, die Wannſeebahn wieder in Betrieb zu ſetzen und auf der Stadt⸗ und Ringbahn einen normalen Verkehr zu erreichen. In den Mittagsſtunden finden in den Betriebswerkſtſtätten Verſammlungen der Eiſenbahnarbeiter ſtatt, in denen über die etwaige Aufnahme der Arbeit abgeſtimmt werden ſoll. Verſchärfung der Lage. W. T. B. Berlin, 30. Juni. Von unterrichteter Stelle verlautet, daß am 30. Juni die Streiklage ſich eher ver⸗ ſchärft als gebeſſert hat. Der Verkehr konnte im bisheriger Umfange aufrecht erhalten werden, die Stimmung in den Arbeiterkreiſen iſt jedoch weſentlich ungünſtiger geworden. Es muß immer wieder betont werden, baß die gauße Be⸗ wegung lediglich eine politiſche iſt um den Sturz der Re⸗ gierung herbeizufühenr und die kommuniſtiſchen Ziele zu erreichen. 3 Spartakus am Werke. Straßenbahnerſtreik in Berlin? Berlin, 30. Juni. Nachdem die Gefahr eines allgemeinen Arbeiterausſtandes durch die verſprochene Senkung der Le⸗ beusmittelpreiſe gehoben ſchien, droht Berlin ſchon von neuem ein Verkehrsſtreik. Die Straßenbahner beſchloſſen in der Nacht zum Sonntag die Arbeit niederzulegen. Mit ihnen wollen die übrigen Verkehrsunternehmungen, ſowie die A. E. C. in den Ausſtand treten. 5 Ein neuer Streik. T. U. Breslau, 30. Juni. Ein neuer Steeik iſt geſtern hier ausgebrochen. Es handelt ſich darum, daß die niederen Lohnangeſtellten der Univerſität, Hochſchule, der Juſtiz, Re⸗ gierung und des Oberpräſidiums die in Berlin abgeſchloſ⸗ ſenen Teri träge nicht anerkennen. Der Schlichtungs⸗ ausſchaß ee lau führt Einigungsverhandlungen. 0 Ausdehnung der Unruhen? Ber!. Juni. Dei Aufruhrbewegung droht, nach der„Bo tig.“, auch auf das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtrie⸗ gebiet üßerzuſpringen. In Düſſeldorf ereigneten ſich An⸗ griffe guf Soldaten, die entwaffnet und ſchwer mißhandelt wurden. Daraufhin wurde der Belagerungszuſtand ver⸗ ſchärft. a a Nuhe in Landsberg. W. T. B. Landsberg(Warthe), 30. Juni. Die Unruhen in Landsberg a. d. W. ſind als beendet anzuſehen. Der bewaff⸗ neten Einwohnerwehr iſt es gelungen, die Ruhe und Ord⸗ nung wieder herzuſtellen. In den beiden letzten Nächten iſt es zu Ausſchreitungen und Plünderungen nicht mehr ge⸗ kommen und die in den Dörfern um Landsberg liegende Reichswehr brauchte nicht einzuſchreiten. Im Krankenhaus iſt ein Angeſtellter des Landratsamtes, der bei den Unruhen in der Donnerstag⸗Nacht ſchwer verletzt worden war, ge⸗ ſtorben. Er iſt das zweite Opfer der Unruhen. Folgen des Streikwahnſinns. Tu. München, 30. Juni. Das Kruppwerk in München liquidiert. Es hatte am 1. Oktober 1918 noch 3000 Arbeiter beſchäftigt. Die Schließung des Werkes erfolgte wegen der Unmöglichkeit eines wirtſchaftlichen Betriebes. Die Franzoſen im Hanauerland. Zerſtörung eines Kriegerdenkmals durch die Franzoſen am . Brückenkopf Kehl. W. T. B. Karlsruhe, 30. Juni. Nachdem am Mon⸗ tag den 23. Juni, an welchem die Unterzeichnung des Frie⸗ dens in Frage ſtand, ein nächtlicher Verſuch, das Krieger⸗ kmal im ehemaligen Dorf Kehl zu zerſtören, wegen des in der Nacht herrſchenden Sturmwind bei großer Dunkel⸗ 57 nicht geglückt iſt ſes wurde durch Zug an einem um die tandfigur gelegten Seil nur das Bajonett des ehernen Kriegers verbogen], haben die Frauzoſen in der Nacht vom 28. zum 29. Juni um 1 Uhr morgens das eherne Krieger⸗ denkmal zu Fall gebracht, indem ſie an einem um das Stand⸗ bild gelegten Tau Pferde ſpannten und durch Zug dasſelbe vom Sockel herunterriſſen. Die am andern Morgen ſofort ſeſtgeſtellte Tatbeſtandsaufnahme hat zweifelsfrei ergeben, daß die Zerſtörung durch franzöſiſche Soldaten erfolgt iſt, denn das eine Ende des um die Kriegerfigur, die in arg zer⸗ beultem Zuſtande am Boden lag, befeſtigten Taues war durch den Zug der Pferde entzwei geriſſen worden und noch an ber Figur vorhanden. Das Denkmal iſt von der Ge⸗ meinde in Verwahrung genommen worden. Das andere Beweismittel war der heilloſe Spektakel der franzöſiſchen Soldaten, der nachts 1 Uhr von den Bewohnern Kehls in der Nähe des Deukmals gehört worden iſt. Die Ortsein⸗ wohner konnten leider bei der Ausübung der Untat nicht eingreifen oder dieſelbe verhindern, da es ihnen bei Strafe verboten iſt, zwiſchen 10 Uhr abends und 10 Uhr morgens ihre Behauſung zu verlaſſen. Das am Boden liegende Standbild, das zwar noch ganz, aber in beſchädigtem Zu⸗ and ſich vorfand, iſt ſeitens der Gemeinde dem Anblick der ehr entrüſteten und erbitterten Einwohner Kehls entzogen und an ſicherem Orte aufbewahrt worden. Bei dieſer Gelegenheit muß auch darauf hingewieſen wer⸗ den, daß die Franzoſen die in Haft genommenen richter⸗ lichen Beamten, welche, wie bereits mitgeteilt, gegen den Hochverräter Hompa vorgingen, in geradezu empörender Weiſe behandeln; die Herren werden nach zuverläſſigen Nachrichten in ſtrenger militäriſcher Haft und bei ſchlechte⸗ ſtler Verpflegung gehalten.. Gerichtsſaal. W. T. B. Bamberg, 30. Juni. Das Standgericht des hie⸗ ſigen Landgerichtes hat den hieſigen Tagelöhner Wilhelm Joſt, den Glasmacher Seufert und den Sergeanten Scheuer⸗ mann, ſämtliche Mitglieder der U. S P., wegen Beihilfe zum ochverrat zu je 1½ Jahren Feſtungshaft verurteilt, weil e in Lohr a. M. mit militäriſcher Gewalt die Räterepublik ausgerufen hatten Ein pferter Angeklogter, der nicht er⸗ —— ſchienen war, hal ſich noch Mißlingen des Putſches, deſſen Führer er war, der Regierung als Spitzel gegen die eigene Partei angeboten und für ſeine Mitteilung 700 M. erhalten. Vermiſchtes. — Der Mangel an Lebensmitteln. Die Stadt Zobten bei Breslau iſt, wie die„Breslauer Zeitung“ mitteilt, von Induſtriearbeitern aus der Umgegend planmäßig überfal⸗ len worden. Unter den Arbeitern befanden ſich auch zahl⸗ reiche Frauen, die die Ausgänge der Stadt beſetzten. Die Menge begab ſich zur Polizeiverwaltung und erzwang die Vornahme von Hausſuchungen. Ein großer Teil der be⸗ ſchlagnahmten Lebensmittel wurde von den Arbeitern mit⸗ genommen. n Die Ablöſung des Trinkgeldes. Für die Gaſtwirtsgehil⸗ fen, Kellner uſw. iſt ein Reichslohntarif in Kraft getreten, der neben ſeſten Wochenlöhnen Beteiligung am Umfatz und Abſchaffſung der längſt als Unſitte empfundenen Trinkgelder vorſieht. Badiſche Politik. Landesausſchußſitzung der Dem. Partei. Karlsruhe, 30. Juni. Zu unſerem Bericht über die Landesausſußſitzung der Dem. Partei Badens iſt berichti⸗ gend nachzutragen, daß der zweite Teil der Entſchließung über die Vertrauenskundgebung an die Parteileitung, die demokratiſchen Fraktionen in der deutſchen Nationalver⸗ ſammlung und im badiſchen Landtag und an die demokrati⸗ ſchen Regierungsmitglieder in Baden mit überwältigender Mehrheit mit allen gegen 3 Stimmen angenommen worden iſt. Ferner iſt feſtzuſtellen, daß der Eindruck der Rede des Abg. Schiffer, die Demokratiſche Partei wolle nach rechts abmarſchieren, nicht beabſichtigt war. Vom Verein Schopfheim. Schopfheim, 30. Juni. Der hieſige Dem. Verein nahm eine Entſchließung an, in welcher der Austritt der demo⸗ kratiſchen Parteimitglieder aus der Reichsregierung be⸗ dauert und die Ausführungen des Sprechers der Partei, des Abg. Schiffer, mißbilligt werden. 8 Eine neue Ortsgruppe der lib. Volkspartei. Karlsruhe, 30. Juni. Am Samstag wurde hier nach einem Referat des Vorſitzenden des Landesverbandes der deutſch⸗liberalen Volkspartei Dr. Curtius⸗ Heidelberg die Gründung einer Ortsgruppe Karlsruhe der Deutſch⸗libera⸗ len Volkspartei vollzogen. Die ungeteilte Arbeitszeit. Karlsruhe, 30. Juni. In einer ſeiner letzten Sitzungen hat der Haushaltsausſchuß des bad. Landtags auch die jetzt in einer Reihe von größeren Städten eingeführte durch⸗ gehende Arbeitszeit erörtert. In der Ausſprache wurde u. a. auch erwähnt, daß es vielen Beamten bei den hentigen Ernährungsverhältniſſen nicht möglich ſei, den neuen Ver⸗ hältniſſen ſich anzupaſſen. Gerade auf die körperliche Ver⸗ faſſung der älteren Beamten habe man bei Einführung der ungeteilten Arbeitszeit zu wenig Rückſicht genommen. Fi⸗ nanzminiſter Dr. Wirth erklärte hierzu, er habe von vorn⸗ herein Bedenken bei der Einführung der ungeteilten Ar⸗ beitszeit gehabt, nachdem ſie aber von einer ſo großen Zahl von Beamten gefordert worden ſei, nicht mehr zögern wol⸗ len, damit einen Verſuch zu machen. Auf jeden Fall handle es ſich zunächſt um eine Probe. Auch er teile die Anſicht, daß es die heutigen ungünſtigen Ernährungsverhältniſſe nicht möglich machten, die ungeteilte Arbeitszeit auf die Dauer durchzuführen. Ans Baden und den Pachbargebieten 1 Gültigkeit der Reiſebrotmarken alten Muſters wird bis zum 27. Juli einſchließlich verlängert. Bis dahin werden auch den Verbrauchern die alten Marken gegen neue umgetauſcht. Ein Teil der neuen Reiſebrotmarken muß in⸗ folge von Betriebsſtörungen in der Druckerei unperforiert ausgegeben werden. Die Verbraucher werden darauf hin⸗ gewieſen, daß dieſe unperſorierten Reiſebrotmarken nur bis zum 3. Auguſt 1919 einſchließlich gültig ſind. Vom 4. Aug. an darf den Bäckern auf dieſe Reiſebrotmarken kein Mehl mehr vergütet werden. — Amerikaniſcher Speck und Schmeinefleiſch wird einer amtlichen Mitteilung zufolge demnächſt in Baden wieder zur Verteilung gelangen. Die Kommunalverbände wurden berechtigt, auf den Preis von 6,30 M. ihre eigenen Auslagen aufzurechnen. — Halbſold an Offiziere und Militärbeamte. Das Kriegsmintſterium gibt in einem Erlaß bekannt, daß nach § 85 K. B. V. Offizieren und Beamten, die bei der Demobil⸗ machung in das Beurlaubten⸗ oder Inaktivitätsverhältnis zurücktreten, ohne ſogleich ein„entſprechendes“ Unterkom⸗ men zu finden, Halbſold bis längſtens 4 Monate bewilligt werden kann. Vorausſetzung hierbei iſt, daß die Offiziere uſw. vor der Einberufung ins Heer(infolge des Krieges) ein Einkommen aus gewinnbringender Tätigkeit gehabt ha⸗ ben oder bis zu dieſem Zeitpunkt ihre Lehrzeit beendet hat⸗ ten und ſomit mit einer Anſtellung rechnen konnten. Neben Zahlung der geſetzmäßigen Militärpenſion und Erwerbs⸗ loſenunterſtützung wird Halbſold nicht bewilligt. Wird Pen⸗ ſion nachträglich für eine Zeit zugeſprochen, für die bereits Halbſold bezogen iſt, ſo muß der Halbſold bis zur Höhe der Penſion auf dieſe angerechnet werden.(Halbſold iſt ein Teil des Soldes bis zum halben Betrage der zuſtändigen Kriegs⸗ beſoldung.) An die Stelle der Kriegsbeſoldung ſind vom 1. 12. 18 ab Gehalt, Wohnungsgeldzuſchuß und gegebenen⸗ falls bis zum 31. 3. 19 die Demobilmachungszulage getreten. Wohnungsgeldzuſchuß wird nach dem Satze des Ortes be⸗ rechnet, der für die Offiziere uſw. im Falle des Zurückbehal⸗ tens bei ihrer Formation in Frage gekommen wäre. Teue⸗ rungsbezüge, Burſchengeld, Servis und ſonſtige Bezüge ſind der Berechnung des Halbſoldes nicht zugrunde zu legen. * Karlsruhe, 1. Juli. Sämtliche Eiſenbahnbeamten⸗ vereine haben ſich zu einer Gewerkſchaft bad. E'ſenbahn⸗ beamtenvereine zuſammengeſchloſſen und gleichzeitig zur Durchführung der wirtſchaftlichen Selbſthilfe eine Wirt⸗ ſchaftsgenoſſenſchaft der Gewerkſchaft bad. Eiſenbahnbeamten⸗ vereine gegründet. Der bisherige Verband bad. Eiſenbahn⸗ beamtenvereine, dem auch die beiden Eiſenbahnorganiſatio⸗ nen angehören, wird aufgelöſt. ** Karlsruhe, 30. Juni. In der nahen Gemeinde Bulach nahm die Karlsruher Volkswehr bei dem Bürgermeiſter Hemberger eine Hausſuchung vor und ermittelte dabei ein umfangreiches Hamſterlager. U. a. wurden feſtgeſtellt 39 Kiſten Fett, 11 Faß Fett, 1/½ Zentner Kakao, 3 Faß Oliven⸗ 61, 2½ Zentner Stärke, 3 Kiſten mit Schokolade u. a. m. wurde feſtgeſtellt, daß der Bürgermeiſter einen umfang⸗ reichen Lebensmittelſchleichhandel führte. * Mannheim, 1. Juli. Der Stadtrat hat ſich in ſeiner letzten Sitzung u. a. auch mit der zwiſchen der Regierung und der Stadt Karlsruhe zuſtande gekommenen Verein⸗ barung über den Betrieb des Karlsruher Landestheaters befaßt und ſich dabei auf den Standpunkt geſtellt, daß die Bevorzugung eines einzelnen Theaters durch den Staat nicht zuläſſig ſei. Der Stadtrat beſchloß eine Abordnung an das Finanzminiſterium und an das Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts zu entſenden, welche die Forderung einer weitgehenden ſtaatlichen Unterſtützung auch des Mann⸗ heimer Theaters fordern und begründen ſoll. i * Manuheim, 1. Juli. Die Arbeiterdifferenzen bei der Firma Brown, Boveri u. Cie. ſind beigelegt, nachdem die radikalen Arbeiterelemente ihren bisherigen terroriſtiſchen 4. 0 des Ban! 1 a erzwang, in der erſten Tagung 15 0 ſtad der Räumung militäriſch belegter Turnhallen und a 10% fen lee * Mon,. Standpunkt aufgegeben haben. Die Arbeit wurde h die e tag in vollem Umfang wieder aufgenommen un eder an t Arbeiter der chriſtl. Gewerkſchaften erſchienen ihren Plätzen. nes hieſ⸗ * Weinheim, 30. Juni. In die Wohnung eine ng. gen Oberzahlmeiſters kamen zwei junge Lene chen Auſ⸗ 9 nieurſchüler und ein Kraftfahrer, die im angeb 525 ö trage des Oberzahlmeiſters ſich deſſen Koffer von 5¹ tierwirtin aushändigen ließen. Darin befanden 5 Mark Dienſtgelder und verſchiedene Wertſachen. ſtgenon, ner den Täter, die ſich in die Beute teilten, wurden 15 g men. Die geſtohlene Summe wurde bis auf ein Sele ge er verjubelten Betrag von 500 Mark wieder zur bracht. botubet deh 1e: Au a. Rh., 30. Juni. Die Fahrt der Seca Na. Volkswehr in Gemeinſchaft mit Beamten des Krt lernele nen amts nach Neuburaweier, um dort die Schmugg(1 auszuheben, hat ſich auch nach Au a. Rhein erſtren eee de Erfolg war in Au a. Rh. aber nicht beſonders Babes un! 8 Schmugglerware bereits nach Karlsruhe, Baden 1 andere Orte an Großfirmen und Hotels weggeſchafft den war. Dagegen fand man in Neuburgweier Rene Gärten vergraben Körbe mit Fleiſch und große ode un Olivenöl, ferner Schweineſchmalz, Kaffee, Scho 5 Doſen milch. Dentin We an Achern, 90. Juni. Der Verein ſelbſtändiger el n daß Mittelbadens, Sitz Offenburg, hielt kürzlich im Heß, ö „Adler“ ſeine ordentliche Generalverſammlung die ö gen Vorſitzende, Herr Barthel aus Triberg, eröfnete. Ache 0 zung. Der Landesverbands⸗Vorſitzende Herr— 110 machte dann auf die Wichtigkeit der heutigen Tage eu lb. Zei aufmerkſam. Einen großen Zuwachs an Mitgliede e 10 Nen der Verband ſchon nach dem Kriege bekommen un 10 f Sa ferent machte dahingehend Angaben, die ſehr erfren ſin die Zukunft des Verbandes ſind. Geſchloſſen Hellas bei daſtehen, um unſeren Wünſchen auch überall Ge Dun, an verſchaffen und unſere berechtigten Intereſſen zu, ſich führung zu bringen. Die Neuwahl des Jorſtand 5 des folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender Herr Barthel 2. Vorſitzender Hofmann⸗Raſtatt, Schriftführer Naß 5 8 8 5 3 lu Kaſſter Feiſt⸗Offenburg. Um eine einheitliche Rege Ru Preiſe zu erzielen, wurde nach reger Aus ſprach eiter deſtpreisliſte aufgeſtellt, nach der zunächſt ein Vie in praktiziert werden ſoll um im Spätjahr nach den wellen da Zeit ſich ergebenden Aenderungen durchgeführt zu un e W lieber Standesfragen gab Herr Barthel einen ſehn nen richt, der allgemeine Zuſkimmung fand. Als Ver 5 lungsort der nächſten Tagung wurde Triberg amen dar Als beſonders wichtig iſt zu berichten, daß allge 500 10 Wunſch zum Ausdruck kam, die Sonntagsruhe 15 ui 0 Regierung bereits in allen Berufen ure 0 einzuführen. Jrperpfe 1. Badiſcher Landestag für Körpe 66 und Jugenderziehung.% den 90 Es iſt vielleicht ein Zufall, aber ſicherlich ein Ou ſtiger Bedeutung, daß juſt an dem Tag, wo dere 80% tungswille unſerer Gegner, unterſtützt durch unsern 10 u, Not und augenblickliche Ohnmacht, die Unter Kri den ſchmachvollſten und gewalttätigſten Frieden bie um andestages für Körperpflege und Jugenderziehn am 28. und 29. Juni in Karler ie fond, zue ee len erſten Anzeichen eines kräftigen Willens zur Wie 10 ſung unſeres Volkes ſichtbar wurden. Außer den ae is ausſchuß und einzelnen Vertretern waren erſchi fallt Vertretungen des X. deutſchen Turnkreiſes, des Ju 9 bandes, des Leichtathletikverbandes, des Skiklubs erſt wald, des Ruderverbandes, des Schroimmverbanb ene am Oberrhein. Hockeyverbandes, des Verbandes für fe. kleidung und Frauenkultur, des Badiſchen Tuenlesg 5 eins und des Badiſchen Landesausſchuſſes für Leiben eri gen. Nach einleitenden Begrüßungsworten entwic ae abe; Vorſitzende Prof. Fuchs, Karlsruhe, ausgehend von gegenwärtigen Lage, den Zweck und die Ziele dieſer gung:„Wiederaufrichtung des geſchlagenen Vol i 5 Hebung der körperlichen und ſittlichen Kraft ſeiner Hi i Damit iſt ſchon geſagt, daß die Bewegung alle 70 50 ie Volkes ergreifen muß, wenn ſie ihr Ziel erreichen luden 160 finn rin finden die vom Landestag aufgeſtellten Richtlin hehe Nan Rechtfertigung als Maximalforderungen auf dieſe Sti nellen Beſtrebungen ſtehend, ruft der Landestag alle ng m der Volkserzlehung. Ueber parteipolitiſchen und 11 1 59 ſchaften, die dieſen Zielen der körperlichen Ertüchteg un irgend einem Wege nachſtreben, zur Mitarbeit ae, 170 N gleichzeitig als Förderer und Helfer ihnen anzubleten e e rüber hinaus übernahm der Landestag gewiſſermaßze 65 ſeſte der Hinterlaſſenſchaft des kürzlich aufgelöſten Jung Er landbundes auch noch in jüngſter Zeit die Jugendeeg„ ſein Arbeitsprogramm, ſo daß er treu feinem Gr Lal, der jedem ſeine Eigenart zu bewahren, künftig ſich in ae vn dee entſprechende Unterausſchüſſe, einen für Leibesübung 15 in einen für Jugendpflege, gliedern wird. betthanh Aus dem Tätigkeitsbericht des bisherigen Ar beg ſchuſſes ging hervor, wieviel ſchon für die Propagege⸗ 15 N Organiſation geleiſtet wurde und welche Erfolge in ande u mittlung von Spielplätzen in Karlsruhe und im gell anderen Gebieten von Turnen, Spiel und Spo 60 wurden. Bei der Beratung der aufgeſtellten Niunz e gend führten grundſätzliche Erwägungen zu einer Aenhe fer 0 ö bisherigen Namens in„Badiſcher Landesausſchuß Abel Vahr besübungen und Jugendpflege“. Neben kleinen Men, 10 dad gen, die die aufgeſtellten Forderungen teils milden, 900 0 erweiterten, wurde einmütig betont, es ſei Pflicht 5 rt bah uc rt. i tes und der Gemeinden, für Turnen, Spiel und Se ige ger entſprechende Einrichtungen und Ausbildung 9 Lande Gilt Lehrkräfte beſorgt zu ſein. Die Forderung des de u 2 amtes bezw. der Hochſchule für Leibesübungen wem 1 9 läufig zur erneuten Beratung zurückgeſtellt. e bene N liegenden Entwurf der Satzungen wurden einzelne 00 5 0 tragte Aenderungen, die zum Teil durch die ieee 2 der Faſſang und bedingt ſind, gutgeheißen. erg auf ichen tige Faſſung und Annahme der Satzungen wird er 0 0 nächſten Tagung erfolgen. rung h zu Der Vorſtand wurde entſprechend der Erweite nen 970 1 h9 Programms auf 14 Mitglieder erweitert, unter ahl, 0 ful eine Frauenvertreterin ſein ſoll. Es wurden gement l. Nolte feffor Fuchs 1. Vorſitzender, Herr Geppert 2, Vo bak 5 die Herren Schmied, Steinel, Huber, Maier, Dr. Sach 1 2 5 Dr. Jauch, Profeſſor Iſchler, Bachmann, Profeſſor ſz n fi, Profeſſor Hefner, von Weſthoven und Frau Egel 1. N ſitzer. ria or Als Ort der nächſten Tagung wurde wieder 1 6 walt beſtimmt. Um 6 Uhr waren die Beratungen eue i Die vielſeitigen ſportlichen und turneriſchen Dar die el welche ſich am 28. und 29. daran ſchloſſen, zeigten. aufe fag, ligten Maunnſchaften trotz Kriegsnot und Blo 5 erg freulicher Höhe und bewieſen ſchon damit den ho Spiel g. ud heitlichen und erzieheriſchen Wert von Turnen, Sport. 1 0 5 Schule und Kirche. e geh Aus der evangeliſch⸗proteſtantiſchen Landest, agel fa Nach den Beſchlüſſen der Generalſynode der ene Jau 0 proteſtantiſchen Landeskirche ſollen innert lb s Vel. f. die Wahlen zur neuen Generalſynode im Wege 99 ane dene niswahlverfahrens ſtattfinden. Wahlberechtigt ber Lana ich Lande ſich dauernd aufhaltenden Mitglieder dene b kirche lalſo auch die Frauen) vom 25. Lebens ian 4 f bern bar ſind alle Wahlberechtigten vom 30. Lebens wählen ſind 85 Abgeordnete in ſieben Wahlkreiſen⸗ im Wablkreis 1: Diözeſen Ronſtans, Schoppen e — — n 9 S f — Deu gen ben und Freiburg, 15 Abgeordnete; Wahlkreis 2: Diös⸗ bgeordumen dingen Hornberg, Lahr, Rheinbiſchofsheim, 19 Jets; Waßlkreis 3: Diözeſen Karlsruhe⸗Stadt und Niorzheimaden. 10 Abgeordnete; Wahlkreis 4: Diözeſen Nahlkrein⸗ Stadt und Land, Durlach, 10 Abgeordnete; eckarbiſch: Diözeſen Bretten, Eppingen, Oberheidelberg, Nlözesen Hansbeim, Sinsheim, 13 Abgeordnete; Wahlkreis 6: Vahlkrel Manntzeim. Ladenburg⸗Weinheim, 11 Abgeordnete; Adels 1( Diözeſen Heidelberg, Neckargemünd, Mosbach kralſpnoz. orberg, Wertheim, 13 Abgeordnete. Die Ge⸗ die Auf deibat einen außerordentlichen Charakter und nur de Alrchnten zu erfüllen, die Durchſicht und Umgeſtaltung die ihr genverfaſſung vorzunehmen, über Geſetzesvorlagen, gehen zu öhrend dieſer Zeit von der Kirchenregierung zu⸗ 2 beſchließen und die Kirchenregierung zu erneue N 0 a f dl Erlediaung der Verfaſſungsarbeit iſt entſprechend der luſen. Jerfaſſung eine ordentliche Generalſynode zu be⸗ Vollzug ie jetzt in Kraft befindliche Generalſynode gilt mit der bald auszuſchreibenden Wahlen als aufgelöſt. Drahtnachrichten. 2 Aus der Nationalverſammlung. Wei 8. Berlin, 1. Juli. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus daß nar. in parlamentariſchen Kreiſen glaube man nicht, ö Augnfan vor 21. Juli mit den Arbeiten zu Ende ſei. Im ben ſigtepürden dann im Reichstag Kommiſſionsberatun⸗ 1 lattfinden. 8, W.. B Ein Dementi. N gelung„Berlin, 30. Juni. Wie die„Deutſche Allgemeine Jace feststellt, iſt die Meldung bieſiger Blätter, daß Faweig int ter Erzberger einen Erholungsurlaub in die nber ſich iaegreken hat, unrichtig. Miniſter Erzberger be⸗ beit an in Berlin und widmet ſeine geſamte Zeit der Ar⸗ ammlun en Steuervorlagen, die er vor der Nationalver⸗ 10 den Awerſonlich vertreten wird, und denkt nicht daran, eichetorderungen zu entziehen, welche die Pflichten Wichsmicsfinanzminiſters und des Vizepräſidenten des niſteriums an ihn ſtellen. lakehr der b. M a des Sale 30. Juni. Wie die„Münch. Ztg.“ von zuſtän⸗ Aikeriu p erfährt, i mit der Rückkehr des bayeriſchen Der 8 aus Bamberg bis 14. Juli zu rechnen. danber elteſten⸗Rat des Landtags wird am Mittwoch in kehr dulammentreten und darüber beraten, wann die alen ſoll i Landtag und Regierung nach München er⸗ aueriſchen Regierung und des Landtags nach München. 8 K — 52 * — — 8 = . 8 — — . ö— — —— — . Alen über Bei der Bavueriſchen Volkspartei ſind die An⸗ haßtet be dieſe Frage geteilt, weil verſchiedene Kreiſe der 0 Abr Zusa urchten, daß bei einer Rückkehr der Landtag nicht iel den in menzuhalten ſein würde, falls abermals volitiſche a Hen ſind andünchen ausbrechen ſollten. Die übrigen Par⸗ en. größtenteils für eine baldige Rückkehr nach Mün⸗ Ans N Ig. cherung der franzöſiſchen Fahnen aus München. Ne daß ſich 80. Juni. Die Pariſer Preſſe weiſt darauf lege von noch eine Reihe franzbiiſcher Fahnen aus dem 5 uteſtſz 70 in Deutſchland befindet. Es handelt ſich dub sch zutke, die seinerzeit den Bayern überlaſſen waren wonzöſiſcherzeit noch in München befinden. Vonſeiten der linden, daß Rieglerung ſind bereits Maßnahmen getroffen rig r Jeughaus eſe Fahnen von dem Schickſal der im Ber⸗ bebracht wer derſbewahrten nicht betroffen und nach Pa⸗ en. erst k. T. O Peter Carp f. au ddekannt Jerlin, 30. Juni. In Tribaneſte iſt, wie jetzt 20 82. Juni wird, der rumäniſche Staatsmann Peter Carp 5 Jun 188m Alter von 82 Jahren geſtorben. Er war am 8 fü in Jaſſy geboren und betätigte ſtets warme äruk. Deutſchland. Er widerſetzte ſich auch der mit ſeung Rumäniens an die Zentralmächte, drang nem Anſinnen nicht durch. Die Bolſchewiſlen gegen Finnland. bein ef Helſin 1 1 e gfors. 30. Juni. Die Bolſchewiſten ent⸗ dane ſeoſteigerte Tatigkeit. Südlich des Finniſchen Nan ſche Gene Krasnaja Gorka erneut in ihre Hand. Der Faädte der eicralſtab gelangte in den Beſitz eines Angriffs⸗ Fähhen,didore Eroberung des füdlichen Finnlands mit den aul Mann dg und Helſingfors durch eine Streitkraft von ven finniſchaſſeht und mit der Unzuverläſſigkeit der re⸗ n Truppen rechnet. f pie g 1 Eine Erdbebenkataſtrophe in Italien. ern ano, 30 3 g f ga„ Juni. Ein äntzerſt heftiges Erdbeben hat 80 erug Toscana und die Romagna heimgeſucht. Die Upten. Lm waren ſowohl in Florenz wie in Venedig enzas ſich. heftigſten wurde das ſogenannte Mugello⸗ in nde hinziehen Florenz in nordöſtlicher Rechtung gegen 5 unlerht, betroffen. Die Drahtverbindungen dort⸗ nz dchen, doch weiß man, daß eine Reihe von con ander halb zerſtört ſind. Die Zahl der Toten urde B. 3 uf hundert belaufen. geſte n lin, 30. Juni. Nach Florentiner Nachrichten ag kana vrachmlttaa zwiſchen 5 und 6 Uhr die Gegend feuchte fich bis einem äußerſt heftigen Erdbeben betrof⸗ liabe ka Unter 3 Piſa, Bologna und Venedig bemerkbar .das ampiere er Bevölkerung herrſcht aroße Pank. Tau⸗ dahn o Kilo m Freien Am ſchrecklichſten heimgeſucht 0 dirloreng meter lange Tal des Magello, durch das die Nopbaf Wirknegenzo führt. Nach den letzten Nachrichten 5 ian des Bebens in einigen Gegenden kata⸗ 0 tet d. n St Dörfer and vollſtändig zerſtört worden. le in. Bis ſadten wund. erheblicher Gebändeſchaden an⸗ D dufgeboten onde 5 Wilftäriſche E Ades onteuen Steuervorlagen. kh abmen pängnisvolle„Zuſpät'“, das über ſo vielen nd deutſchlar inneren und äußeren Politik des kaiſer⸗ 10 Abichts 5 5 ſtand, ſcheint auch im neuen Deutſch⸗ fulf ben. An i ſeiner grauſamen Bedeutung eingebüßt Juen Volk der Wende des Jahres 1918 wurde dem galt feauftra e das Steuerprogramm der damaligen ft ler; 5 75 vorgelegt, als verheißungsvoller Auf⸗ dec Alles f zozialen Geſichtspunkten getragenen Po⸗ fee kegierun ien auf den entſchloſſenen Willen der ien an Doch hinzuweiſen, raſch und energiſch zuzu⸗ 0 ſtändigun Monat um Mongt verſtrich, ohne daß geg neuen See die Tat folgte. Jetzt erſt, Ende Juni, W en th Testen, zeuervorlagen der Nakionalverſammlung reifen zunächſt die einſchneidenſten 0 5 die Vir e a ubiegsabgale vom Vermögenszuwachs erordentliche Kriegsabgabe 5 en d nur von Einzelperſonen erho ane Keidurch gewiſſermaßen einen Abſchluß der * 1. des ga Osſtenergeſetzgebung, daß jetzt der Kriegs⸗ A cr. emböe n Zeitraumes vom 31. Dezember 1913 Fine rund der. 1918 erfaßt werden ſoll, doch wird die ig en früheren Zuwachsſteuer⸗Geſetze erhobene bab f Abzug gebracht. Wohnſitz im Deutſchen Reiche zu haben. beitrages feſtgeſtellte Vermögen maßgebend. Die der einen Seite gewiſſe Beträge abzuſetzen ſind, was Steuer erhöht. Uu. a. zunächſt ſogenannte Erwerbungen von Todes wegen. mögenszuwachs ſoll grundſätzlich ſteuerfrei bleiben, darf alſo von dem Vermögensſtande vom 31. Dezember 1918 in Abzug gebracht werden. Die Abgabe vom Vermögenszuwachſe ſoll nur er⸗ hoben werden, wenn das Endvermögen mehr als 10000 Mark beträgt. Des weiteren ſoll jeder Vermögenszuwachs nur inſoweit der Abgabe unterliegen, als er den Be⸗ trag von 5000 Mark überſteigt. Nach dem Entwurf des Staatenausſchuſſes würden erhoben von einem Abgabepflichtigen Vermögenszuwachs Abgabe: von 10000 Mk. 1000 Mk. „ 20000„ 2500„ „ 30000„ 4500„ „ 35000„ 5 750„ „„ 24 500„ „ 300000„ 114 500„ „ 500 000„ 234 500„ „ 1000000„ 614500„ „1500 000 1064 500„ 7. Der Abgabepflichtige kann verlangen, daß Ver⸗ mögensverluſte, die er nachweislich in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1919 erlitten hat, bei Be⸗ rechnung des abgabepflichtigen Vermögenszuwachſes in Abzug gebracht werden. Die Kriegsubgabe iſt zur Hälfte binnen drei Monaten, zu einem Viertel binnen echs Monaten und mit dem letzten Viertel binnen neun Mo⸗ 55 nach Zuſtellung des Kriegsabgabebeſcheids zu ent⸗ richten. Macht der Abgabepflichtige glaubhaft, daß die Ein⸗ ziehung der Abgabe zu den geſetzlichen Zahlungsfriſten mit einer erheblichen Härte für ihn verbunden ſein würde, 5 kann nach näheren Beſtin:mungen die Abgabe auf ünf bezw. zehn Jahre bezw. 20 Jahre geſtundet werden, und zwar in der Weiſe, daß die Abgabeſchuld in monat⸗ lichen oder jährlichen Teilbeträgen unter Berechnung von 5 Prozent Zinſen getilgt wird. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß die Abgabe auch durch Hingabe von Schuld⸗ verſchreibungen, Schuldbuchforderungen und Schatzanwei⸗ ſungen der Kriegsanleihen des Deutſchen Reiches erfolgen kann. Auf das Geſetz über die außerordentliche Kriegs⸗ abgabe kommen wir zurück. Lokales — Verkehr mit Reiſebrotmarken. Ein Teil der neuen Reiſebrotmarken muß infolge von Betriebs⸗ ſtörungen in der Druckerei vorübergehend unperfo⸗ riert ausgegeben werden. Die Verbraucher werden darauf hingewieſen, daß dieſe unperſorierten Reiſebrot⸗ marken nur bis zum 3. Auguſt 1919 einſchließlich gültig ſind. Vom 4. Auguſt ab darf den Bäckern auf dieſe Reiſe⸗ brotmarken Mehl nicht mehr vergütet werden.— Beim Umtauſch der bisherigen Reiſebrotmarken gegen die neu eingeführten, die vom 1. Juli ab allein gültig ſind, werden von einzelnen Perſonen große Mengen von Reiſe⸗ brotmarken, oft 100 Bogen und mehr, zur Auswechſelung vorgelegt. Da bei der heutigen Ernährungslage in den meiſten Fällen eine derart große Zahl von Bogen nicht erſpart, ſondern nur unrechtmäßig erworben ſein kann, ſind die Kommunalverbäude erſucht worden, den Um⸗ tauſch einer größeren Zahl von Bogen abzulehnen, wenn der rechtmäßige Erwerb nicht glaubhaft gemacht werden kann. 0 ep. Holland für unſere Kriegsgefangenen. Der nicht gerade durch Deutſchfreundlichkeit ausgezeich⸗ nete holländiſche„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ver⸗ öffentlicht einen von 170 bedeutenden Namen unterzeich⸗ neten Aufruf, der zum Proteſt gegen die Zurückbehal⸗ tung der deutſchen Gefangenen in Frankreich und Eng⸗ land auffordert. Vom Standpunkt der Men chkeit wie des europäiſchen Gemeinſchaftsgefühls m man die ſofortige Heimſendeng ſämtlicher Gefangenen ohne Ausnahme, raſche und hinreichende Verſorgung Deutſch⸗ lands mit Lebeusmitteln und vollkommene Wiederherſtel⸗ lung des Friedenswelthandels verlangen. —— Vermiſchtes. Wilhelm Wundt zur Frage des Religionsunterrichts. Au, eine Anfrage, wie er ſich zur Frage Religions⸗ oder Moral⸗ unterricht ſtelle, hat der berühmte Leipziger Pfychologe Wilhelm Wundt unter anderem folgendes geantwortet:„Der verbreitete Ruf nach Abſchaffung des Religionsunterrichts in der Schule verbirgt unter dieſem Namen nach meiner Meinung eine der räßten Kulturbarbareien der Gegenwart. Dieſer Ruf hat einen Sinn wenn man unter Religionsunterricht das Einbläuen der Bibel als eines dogmatiſchen Lehrſtoffs verſteht. Ich bin aber der Meinung, daß nur derjenige Lehrer ein brauchbarer Religions lehrer ſein kann, der ſelbſt auf dem Standpunkt der heutigen Wiſßenſchaft ſteht, daß aber, gerade von dieſem Standpunkt aus betrachtet, die bibliſche Geschichte und der in ihr überlieferte religiöſe Gehalt durch nichts anderes und am allerwenigſten durch einen aus irgendwelchen anderen Quellen zuſammengeleſe⸗ nen ſogenannten Moralunterricht erſetzt werden kann. Ich möchte . B. diejenigen, die die Bibel aus der Schule verbannen wolien, ra 7 2 gen, wo ſie einen paſſenden Erſatz für die dur ö 18 bare Einfachheit ebenſo wie durch ihren unaufdring ichen religiöſen Hintergrund ausgezeichnete bibliſche Schöpfungsgeſchichte finden wolſen? Oder welche unter den älteren Literaturen hätte Werte m ungs⸗ Wa Betrage cron des neuen Geſetzes zahlungs 8 lichlig ſind mit dem geſamten ſtenerbaren 8 eee. ee.. 3 1 zuweiſen, wie ſie viele der Pfalmen, der Propheten, das Buch Hiob und manch andere darbieten. Im ganzen möchte ich ſeht 1. die Angehörigen des Deutſchen Reiches mit Aus⸗ nahme derer, die ſich mindeſtens ſeit dem 1. Ja⸗ nuar 1914 im Auslande aufhalten, ohne einen 2. Ausländer, wenn ſie im Deutſchen Reich einen Wohnſitz oder ihren dauernden Aufenthalt haben. Für die Berechnung des Vermögensſtandes vom 31. Dezember 1913 iſt das für die Berechnung des. e⸗ rechnung des Vermögensſtandes vom 31. Dezember 1918 geſchieht wie beim Beſitzſteuergeſetz, wobei aber von dem nach dem Beſitzſteuergeſetz feſtzuſtellenden Vermögen auf ſteuerermäßigend wirkt, während auf der anderen Seite Beträge hinzugerechnet werden müſſen, wodurch ſich die Die beſonderen Abzugsrechte betreffen Jeder durch Erbſchaft oder Vermächtnis erworbene Ver⸗ Religionsunterrichts durch der Religion felbſt beruht. Nachrichten aus Paläſtina. aus Paläſtina herrſcht dort trotz des der Tür kenherrſchaft große Freude. unter bia der Türken elend gelitten: viele Tauſende zu Grunde gegangen. drüngt. Ein fanatiſcher Haß gegen die gegen alles, was Chriſtentum heißt, Der Vorſtand, Direkto chneller, eiſe unterbunden. Der furchtbarſte zwei Drittel des unglücklichen Volkes zum Opfer um ihnen Einhalt zu„ aber ohne jeden den türkiſchen Machtha legenen nun vorbei, und der Menſchenfreund wie der Chriſt muß woun⸗ ſchen, daß. 5 und Armenien für immer von der türkiſchen Herrſchaft befreit ſein möchten. Auch eine Revolution. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt die Bierbrauerei ſeit 1. Dezember 1918 gänzlicz eingeſtellt. Viele Brauereien ſind ſchon zur Herſtellung von Dünnbier übergegangen oder haben ſich in Eſſigfabrißen, Kützi⸗ 9 uſw. umgewandelt. Auch in England hat eine ſtarkt ewegung für ein ſtaatliches Verbot geiſtiger Getränke eim⸗ geſetzt. Ein ſtädtiſches Pferdeſchlachthaus wird in Berli errichtet werden. Der Magiſtrat hat beſchloſſen, auf dem ſtädti Rinderſchlachthofe einen Pferdeſchlachthof zu errichten. Die Her⸗ ſtellungskoſten betragen 62000 Mark. Die Anlage ſoll ſo groß angelegt werden, daß täglich bis zu 240 Pferde geſchlachtet wer⸗ den können. Die Schlachtungen dürſen nur durch Beauftragte des Magiſtrats ausgeführt werden. Der Verkauf des Fleiſches wird nur jenen Verkäufern übertragen, die vom Magiſtrat zum Handel mit Pferdefleiſch zugelaſſen ſind. Die Gelebte ermordet und— freigeſprochen. Emen mterej⸗ anten Freiſpruch fällte geſtern das Schwurgericht des Berimer Fandgerichts III. Wegen Totſchlags war der Gutsaufſeger Iriz Siewert aus Neuhof bei Nauen angeklagt.— Der ngeklagte 1 im März ds. Is. von dem Gutsauſſeher Schurig den uftrag erhalten, nach dem Eichsfelde zu fahren, um dort land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter anzuwerben. Dieſe Reiſe wollte er zu einer Art Vergnügungs fahrt mit der Schnitterin Anna Obuch ge⸗ 8 mit der er, mit ſtillſchweigender Duldung ſeiner au. ſeit 6 Jahren ein Liebesverhältnis unterhielt. Die Obuch, die offenbar mit ihren zwanzig Jahren des ſünfzigjährigen Mannes überdrüſſig geworden war, weigerte ſich, wieder die Rolle der ala eiterin“ zu ſpielen. Es kam am 24. März aus dieſem Anla zu einem Streit, in deſſen Verlauf der Angeklagte eine Piſtole hervorzog und auf das Mädchen 3 Schüſſe abgad. von denen einer tödlich wirkte. Das Mädchen erlag am andern Tage im Krankenhauſe zu Nauen den Verletzungen. Der Ver⸗ treter der Anklage trat für Bejahung der Schuldfrage wegen Körperverletzung mit tödlich m lusgang ein, während Rechis⸗ anwalt Dr. Frey die Verneinung der Schuldfragen 5 da der Angeklagte im Augenblick der Tat offenbar das Seſchan und die Herrſchaft aber ſich ſelbſt verloren hade. De Geſchworenen verneinten daraufhin die Schuldfragen und das Sericht mußte dementſprechend den Angeklagten auf Koſten det freiſprechen. j Staatskaſſe NN r. defll,. Reichskoloινte ber Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm thre wunder⸗ f von ſo u nvergänglichem poetiſchen und religiöſen Wert auf⸗ 3 SE. Sc e eee Laagfeuurhren eee zg; he chf e. Tfagengechall Sa SON Verlag nur eie Tepe Hen a JJ. Mut Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtens. Gg. Zimmermann. 1 daran ſeſthalten, daß der Ruf nach der Erſetzung des 8 einen allgemeinen Moralunterricht eigentlich auf einem veralteten Standpunkt in der Auffaſſung Nach den neueſten Berichten unglücklichen Kriegsausgangs auch unter der deutſchen Bevölkerung über die Befreiung von er Das ſchon vor dem Krieg völlig heruntergen rtſchaftete Land hat in den letzten Jahren den rohen Gewalttäti keiten und der elenden Mißwirt⸗ l. allein in Jeruſalem ſind durch ie Schikanen der Machthaber, durch Hungersnot und Seuchen Die türkiſche Sprache wurde dem durchweg arabiſchen Paläſtina rückſichtslos aufge⸗ uropäer und insbeſondere n machte ſich— auch den verbündeten Deutſchen e— immer unverhüllter Luſt. 8 r mußte ſich eine empörende Behandlung gefallen laſſen. Die Religions- und Gewiſſensfretheſt wurde aufgehoben und die chriſtliche Mi ſionstätigzeit auf ſedt usbruch der Chriften⸗ feindſchaft waren die Armeniermorde im erſten Kriegsjahr, denen elen. Bon Seiten des Auswärtigen Amtes geſchah das Menſchenmögſſche, rfolg. Die ern geiſtig und ſittlich bedeutend äber⸗ rmenier mußten um ihres chriſtlichen Glaubens willen den bitteren Leidensweg bis zum Ende gehen.— Auch das iſt —— —— rr! rc ·˙ ĩ ĩ˙. · 2 „ Die weiße Fraun. Ein Roman vom Lauenſtein von Anny Wothe. 5„Nachdruck verboten.) Leipzig. f 28 Die Hände der Frau krampften ſich feſt ineinander. Ihre blauen Augen ſenkten ſich tief und forſchend in Lis Geſicht. 3 Amerikaniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, „Und Sie ſind immer mit Ihrem Vater allein. Ha⸗ ben Sie keine Mutter, Kind?“ „Sie iſt tot“, gab das Mädchen zurück.„Zwei Jahre war ich alt, als ſie ſtarb. Sie muß ſehr ſchön geweſen „ Vater hat ein Bild, aber er verſchließt es immer. Einmal aber habe ich es doch heimlich geſehen. Vater hatte vergeſſen, den Schlüſſel zum Schreibtiſch abzuziehen. Da ſchlich ich hin und holte das Bild hervor, von der mir unſere alte Minna erzählt, daß es das Bild meiner Mut⸗ ter ſei. Sie war eine ſchöne, blonde Frau— ich glaube zaſt“— fügte Li zögernd hinzu,„Sie ſehen ihr etwas zb n'ich Und wie ich ſtand und das Bild küßte, da kam e Vac, Nie habe ich ihn ſo zornig geſehen. Er riß mi das Bild aus der Hand und warf es in den Schreib⸗ riſch zurück, daß es klirrend zerbrach. Dann ſagte er harte Worte zu mir, die ich nicht verſtand, und ſchickte mich aus dem Zimmer. Unſere gute alte Minna tröſtete mich und erzählte mir dann viel von meinem Mütterlein. Wie lieb und fein ſie geweſen, ehe ſie ſtarb, und daß der Vater ſie ſehr lieb gehabt und daß man nicht von Mütterchen reden dürfe.“ * Errdtend ſtrich ſich Li das Blondhaar aus der er⸗ Hitzten Stirn. i. „Was müſſen Sie von mir denken, daß ich alles ſo ausſchwatze, gnädige Frau. Aber mir iſt, als könnte ich E222 ͤ ²³˙¹·ꝛ⁴ ̃ QA 8—— 5—— 5 — 8„ 5...... Ihnen alles ſagen. immer mit Vater ganz allein. Vater keine neue mehr ins Haus nehmen, und Hans K Sie. Kommen Sie auch in den Burgfried zu Tiſch? Geſtern habe ich Sie an der Abendtafel nicht geſehen. Vater ſpeiſt immer allein für ſich in ſeinem alten Mark⸗ grafenzimmer auf der Burg. Mir aber hat er, weil ich ihn ſo ſehr bat, erlaubt, mit den anderen Gäſten zu eſſen. Ich bin ſo froh darüber, denn zu Hauſe bin ich Die Erzieherin, die ich hatte, iſt geſtorben, da mochte Wollner, unſer Nachbarsſohn, der iſt auch nicht mehr da. Er iſt ja Student, und wenn er ausſtudiert hat, dann will er wiederkommen und mich heiraten. Aber ich will ihn nicht! Ich will überhaupt nicht heiraten, nein, ganz gewiß nicht.“ Und wieder kamen Li die Tränen. „Es wird Sie auch gewiß niemand dazu zwingen, kleine Li“, ſagte die Weißhaarige liebreich, indem ſie auf⸗ ſtand und an der Seite des jungen Mädchens durch die Anlagen der Burg zuwandelte. „Sie wiſſen, wie ich heiße?“ fragte Li betroffen. „Es gibt ja eine Fremdenliſte im Burgfried.“ g an ja“, nickte Li,„da will ich Sie doch auch gleich ſuchen.“ „Iſt nicht nötig, Kind, ich heiße Frau v. Wallerſtein.“ Li knixte und die Fremde lächelte eigen und ſchmerz⸗ lich, als ſie jetzt der Kleinen die Hand bot, die Li ehr⸗ furchtsvoll an ihre Lippen zog. a N „Ich danke, meine liebe, junge Freundin, wir werden uns noch oft und gern wiederſehen, wenn ich auch heute noch nicht zu Tiſch komme. Haben Sie aber Luſt zu einem Plauderſtündchen, ſo ſteigen Sie nur hoch hinauf in den Turm des Orlamünder Flügels. Da ganz oben, wo die Schwalben niſten, bin ich zu Hauſe. Da blicke ich froh aus dem runden Turmgemach,„Eichendorf“ heißt Jetzt aber muß ich fort, verzeihen es, in die weiten grünen Lande, und ich fühle m Himmel näher als ſonſt.“ Noch einmal nickte ſie über die Brücke dem Burgtor zu, wo der kurbran 25 6 5 144 f der Kleinen zu, dann schritt giſche Adler drohend ſeine Fänge hob. 40 halb Li ſah der hohen Frauengeſtalt halb neugierig bewegt nach.„ Dann aber ſchüttelte ſie lächelnd das Köpfchen, ei Die Burgkinder kamen angeſprungen. Für W 10 0 17 Brüderchen wollten ſie ein Kränzlein winden, ſollte ihnen helfen. f 110 Das junge Mädchen war ſofort dazu bereit, tönte von dem kleinen, fränkiſchen Bauernhaus Sang und helles Lachen. N eden Die weißhaarige Frau in dem langſchleppen zg ſchwarzen Trauerkleide ſtand im Burghof am Tores, unbeweglich, und lauſchte auf den Klang, 101 ganz verwehte. Dann nahm ſie läſſig die 5 Kleides empor. Mit müden Schritten ging menſchenleeren Hof. 5 Zaudernd ſtand ſie ſtill. Es war, als wolle al f kehren, als wollte ſie fliehen, aber ein Zug eigen Entſchloſſenheit grub ſich in ihr noch ſo jugendliche? litz⸗ Suchend blickte ſie über den Burghof. Durch die Säulenhallen des jetzt im den Orlamünder Flügels kam ein junges Mädche Thüringer Tracht leichten Schrittes daher.* Es knixte artig, das buntſeidene Kopftuch das Braunhaar ziehend. 5 „Willſt du mir das Markgrafenzimmer mein Kind?“ fragte Frau v. Wallerſtein. „Gern, gnädige Frau. und bab her fo 4 ingang!“ Eingaßtz Schleppe e ſie ih ö 5„ A Schatten ehe folgend 0 Wollen Sie mir .(Fortſetzung folgt.) 100 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Ziegenhirtin. Der Dienſt einer Ziegenhirtin iſt neu zu beſetzen. Geeignete Bewerberinnen wollen ſich unter Angabe der Vergütungsanſprüche bis längſtens Donnerstag, den 3. Juli 1919 Mittags 12 Uhr auf den Nathaus Simmer 7 melden. Seckenheim, den 28. Juni 1919. a Gemeinderat: No ch Hufsfeldbüter-Stellen. In hieſiger Gemeinde ſind zwei Hilfs⸗ feldhüterft len neu zu beſetzen. Geeian-te Bewerber wollen ihre ſelbſt · geſchriebenen Geſuche unter Verlage von Zeug⸗ niſſen bis länaſtens Donnetstag. den 10. Juli 101, vormittags 11 Uhr bei uns einceichen. Die Gehalts verhältniſſe können bei uns er⸗ fahren werden. Seckenheim, 28. Juni 1919. Gemeinderat: Koch. Heute Nachmittag 5 Uhr beginnend, wird auf der Freibank (Waaghalle) dahier 1 Kubhfleiſch ausgehauen das Pfund zu 1.40 Mk. Empfangsberechtigt ſind die In⸗ haber der Nr. 2300 bis 2700 des Fleiſchausweiſes. g Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. i Seckenheim, den 2. Juli 1919. Ortsviehverſicherungsanſtalt: Koch. Schmitt. Warenverteilung Es erhalten morgen Donnerstag, den i Kunsthonig pro Kopf der Haus haltung 1 Pfund bis zur Höchſtmenge von 7 Pfund zum Preiſe von 80 Pfg. pro Pfund bei folgenden Handlungen 5 Nr. 1 bis 410 bei der Handlung Auguſt Engert, Riedſtr. Nr. 411 bis 86 bei der Handlung Jakob Erny, Gundſtraße Nr. 827 bis 1084 bei der Handlung Johann Erny, Dammſtr. Nr. 1085 bis 1502 bei der Handlung Marie Fabian, Wilhelmſtr. Nr. 1503 bis 1869 bei der Handlung Math Frey, Luiſenſtr. g Nr. 1870 bis 2137 bei der Handlung Johann Faiedel, Hildaſtr. 5 Nr. 2138 bis 2593 bei der Handlung Greulich u. Herſchler 5 Nr. 2594 bis 3000 bei der Handlung Joſeph Gropp, Ackerſtr. Graupen 5 pro Ropf ¼ Pfund zum Preiſe von 44 Pfg. pro Pfund in folgender Einteilung: N Nr. 1 bis 826 bei der Handlung Ph. Heidenreich, Witwe Schloßſtraße. Nr. 827 bis 1502 bei der Handl. Joh. Ad. Heierling Friedrichſtr. Nr. 1503 bis 2137 bei der Handlung Wilh. Höllſtin, Hauplſtr. Reis pro Kopf 1 Pfund zum Preiſe von 3.25 Mk. pro Pfund in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 410 5 bei der Handlung Konſum⸗Verein, Hildaſtr. Nr. 411 bis 826 bei der Handlung Gg. Röſer, Hauptſtraße. Nr. 827 bis 1084 bei der Handlung Joh. Schreiber Hauptſtr. Nr 1085 bis 1502 bei der Handlung Gg. Ludw. Seitz, Luiſenſtr. Nr. 1503 bis 1869 i bei der Handlung Peter Seitz Schloßſtr. Nr. 1870 bis 2137 bei der Handlung Suſanna Seitz, Wörthſtr. Nr. 2138 bis 2593 bei der Handlung Jakob Stein, Herdſtraße Nr. 2594 bis 3000 bei der Handlung Joh. Sturm Ww. Luiſenſtr. Bei dieſer Ausgabe iſt für Kunſthonig Nr. 9, für Graupen Nr. 10, für Reis Nr. 11 des Lebensmittelausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtädt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Hand⸗ lung Fenske und Waſchek dortſelbſt. Seckenheim, den 2. Juli 1919. 5 Lebensmittelamt. Marken⸗Ausgabe,. Die Ausgale der Bezugsmarken für das amerikaniſche Weizenmehl findet morgen Donnerstag, den 3. d. Mts., nachmittags von 2 bis 6 Uhr auf dem Lebensmitttelamt Zimmer 3 in folgender Einteilung ſtatt: Nr. 1 bis 800 von 2 bis 3 Uhr Nr. 801 bis 1500 von 3 bis 4 Uhr Nr. 1501 bis 2100 von 4 bis 5 Uhr Nr. 2101 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Pfund 2.25 Mk. Bei der Abholung iſt der Brotausweis vorzuzeigen. Diejenigen, welche ſchon Marken für 84% iges Weizenmehl erhalten haben, ſind vom Bezug dieſer Marken ausge ſchloſſen. Seckenheim, den 2. Juli 1919. Lebensmittelamt. KAuhlen-RHusgabe. Es erhalten morgen Donnerstag, den 3 d. Ints., je zwei Zentner Fett chrot von 4 bis 8 Uhr gegen Vorzeigung des Kohlenausweiſes bei der Kohlen⸗ handlung Valt. Heierling, Riedſtraße. Nr. 215 bis 342 in folgender Einteilung: Nr. 215 bis 300 von 4 bis 6 Uhr nachmittags Nr. 301 bis 342 von 6 bis 8 Uhr nachmittags Bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtraße. Nr. 343 bis 450 und zwar: Nr. 343 bis 400 von 7 bis 9 Uhr vormittags Nr. 401 biß 450 von 9 bis 11. Uhr vormittags Der Preis beträgt per Ztr. 5,05 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 24 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 2. Juli 1919. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der gandw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Im Lager vorrätig: Melaſſe⸗Dickſ lempe, Maſchinenöl, Wagen⸗ ſchmiere. Der Vorſtand. cfabrer-Geſellichaft Feenbelm. Donnerstag, den 3 Juli, abends ¼0 Uhr, Verſammlung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. 8 i Nd Der Vorſtand. 5886888888888 Fußbal-Alub„Badenia“ 1914 Seckenheim. Einladung! morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, bei Mitglied Albert Bühler„Deutſcher Hof“ außerordentliche f mitglieger-Uersammlung. Tagesordnung: 1. Spiel gegen Heilbronn; 2. Verſchiedenes. Wegen außerordentlicher Wichtigkeit iſt vollzähliges und pünktliches Erſcheinen un⸗ bedingt erforderlich. Der Vorſtand. Ratbolischer Jungmünner Perein ö— St. Bernhard.— 0— Heute Abend ½9 Uhr, iſt im Saal des„Adlers“ Uerſummlung dos ganzen verolns. Vollzähliges Erſcheinen notwendig. Die Vorſtandſchaft. Most-Ansalz Zur Bereitung von 50, 75, 100 und 150 Liter. Obstmusfersaiz Fr. Wagner's Nachf. luh. W. Höllstin. Trauer-Papiere sind stets vorrätig in der Frp d. ds Blattes i aul! 1 es ſcheint doch 1 1 Herr Frey, eiche zu fen ma weil Sie ſich aufregen und fragen, o ich e wäre, ſind Sie froh, daß ich keiner bin, am keine 24 Stunden länger auf dem Lebe ach% bleiben, weil für Sie nichts mehr hene 1 würde. Der Zufall wollte es gerade nämlich vom alten Gemeinderat Ph. mu Auftrag erhalten, wenn ich die Schau 1 ſo ſolle ich ſie bei Bademeiſter Klein den f kommt es vor, daß ich zweimal komme um die Schaufel zu holen un da vorbei wo die Buttermaſchine ſte Herr Frey und fragte ob ich Kontt weil ich jeden Tag herunter käme. Sie bekommen jetzt Bauchweh, weil 0 was für Butter da iſt. Das hätten ee 20% 0 vorgeſtellt, daß man auch hinter diese die 1 kommen kann. Wir kommen auch hinten en Meinen Sie nicht auch Herr Frey. man nicht die Milchſammelſtelle an Maas gegeben, der hat doch die Ei Nein] Hier muß man Politik treiben, will, dem will man. Eben hat S Kinder, oder iſt dem Herrn nicht bekam wei Tochter⸗Männer für die Allgeefun fur Sie meine Herren, den Heldentod gelle Ich werde eine Kommiſſion vom fe Mannheim nach Seckenheim kommen a ſich die Kommiſſion die Zuſtände im haus an der Hauptſtraße anſe es geweſen, wenn man Kriegerswimten wo ihre Männer in Gefangenſchaft, 10 Lebensmittelamt getan hätte, da han geſehen, daß in Seckenheim gerachn! worden wäre; aber nein, in Seckenhein jeher ſchon ſo geweſen. diejenigen, ente brauchen, die bekommen die geldverdien andere, wo es notwendig brauchen, üßen getreten, das war auch hier rey, es tut mir leid, daß ich effentlichteit ſagen muß, daß Sie Butter und Zucker einen großen 45 Sollte es Ihnen nicht paſſen, ſo kön in Mannheim verlangen. ſteh 1 Wie te 6 Brotzulage? Bekommen nur die Es würde ſich viel menſchenge wenn man gleich handeln würde., unſere Maurer, Bau⸗, Hilfsarbeite ne Schmiede, wo den ganzen Tag am polh Soll man auch hier ein wenig radila ſcheint ſo. je Ich fordere die Arbeiterſchaft, ſowt von Seckenheim auf, am Sonntag; Bierlen ds. Is, nachmittags 3 Uhr, im“„ 60 16 einer elegt al Me zu erſcheinen, wo ihr die Sachen dars Der Einſender 8 Joſef Moog. Prima waschecht Prima Lein grau für Sommer Täglieh Neueingänge See eee Heu eingetroffen: Hosenzeug en Anzüge und Kleider Wieser. Protest-UHerlamm fl 1 5 SDbughßufene N udonnETL. SSseeseseseseeeeeeesse 33 3 2 3 8 85 0„ „ N 0 1 1 21 11 0 hen were 1 . e 11