N 2 — 5 — 2 D 9 * — — — — — fimtsblatt 125 — Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 19. Jahrg. Bürgermeisteramter Seckenheim, Jwesheim, Rec karhausen und Edingen. Montag, den 7. Juli 1919. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. —„ oni und Feiertage Um atze de Kalt e de Mark iner K übern ich über das 1 e ergeben 0— ganze Reich erſtreckenden e ſenbahn Eiſenbahnbeamlenverband und der allgemeine Ei⸗ neſſgen wiede 1 bie in Deniſch lan chen Truppen, die während der Beſetzungszeit den in n zeſſe dagen berg(Galizien) finden ſeit 3 Tagen heftige Ex⸗ hundert u die Juden ſtatt. Die Geſchäfte werden ausge⸗ rden 2 dulnden. taliedern werde ſich ein höherer engliſcher Richter ertſammen Sie werden Maßregeln für eine entſprechende schein ens i 10 ö 3 0 ö ch di De u zu erled lig die„D. T.“ N Na 2 2 een die Eisenbahner des Bezirks Kaſſel die Betei⸗ wer Fall des Verena guten Willen zeigt, die Bedingungen ene * dach ver den nien elnverleißt er italieniſcher Herrſchaft geſtanden hat, Italien tra e sche 5 nonen gebilde b hrewiihrung gebildet werden. unn erfüllen„treffen und dafür ſorgen, daß er ſeine Auf⸗ ke ie Amer Hi er wer vor b W Bache werden. — ehm ür mich. Tagesſchau. Berelelteſtenausſchuß der Nationalverſammlung beſchloß Wetang des Verfaſfungsausſchuſſes am Montag zu . und von Dienstag ab die 10 neuen Steuervor⸗ igen. 5 a meldet aus Weimar, daß die Fettration von auf 150 Gramm erhöht werden wird. Kriegsgefangenen bei ihrem Uebertritt ins bür⸗ en Hilfe zu leiſten, hat die Reichsregierung 150 . dem Reichsminiſterium zur Verfügung ge⸗ r Betrag wird der„Kriegsgefangenenheimkehr“, r erverband, Ortsgruppe Frankfurt a. M., hat in einer 1 erſammlung beſchloſſen, am Samstag den Dienſt ufzunehmen, evtl. unter militäriſchem Schutze. um Eiſenbahnerſtreik abgelehnt haben, kann mit der altung des Verkehrs im Bezirk Kaſſel gerechnet er Vertrags nach Möglichkeit zu erfüllen, ſollen nd bleiben werden, beſchränkt werden. 1 2 Verdeniſche Journaliſt Price wurde in Berlin unter deut acht der Teilnahme an bolſchewiſtiſchen Umtrieben uſchland ſeſtgenommen. dern lischen Zeitungen will Lord Bryce die Aufmerk⸗ 8 Oberhauſes auf die Beſtimmung des Friedens⸗ 3 Oeſterreich⸗Ungarn leuken, daß über 200 000 chende Tiroler Bewohner eines Gebietes, das keit werden ſollen. ie Juden überfallen und mißhandelt. Die Be⸗ ſehen dem Treiben teilnahmslos zu. a Um den Kaiſer. T. Die Auslieferungsfrage. des, Dalſmſterdam, 4 Jul. Der Pariser Vorichterſtat⸗ 5 Telegraph“ meldet: Die Alliierten werden n 8 85 eine Kommiſſion einſetzen, die darüber zu erfüllt i wird, daß Deutſchland die Vertragsbedinaun⸗ iſſtone Für die einzelnen Bedingungen werden Unter⸗ Eine davon wird mit der der Beſtrafung beauftragt werden. Unter en W 5 des Gerichtshofes, vor dem der Kaiſer die N und jeder Verletzung eine Strafe auferlegen Note an die niederländiſche Regierung werde eferiiicht den Charakter eines Ultimatums, ſondern ung werde unter voller Anerkennung der Sou⸗ Beftands verlangt werden. Die Alliierten wer⸗ ollatteier und Beſchützer der kleinen Staaten, zu und gehört, darum erſuchen. Der Kaiſer werde, dem Gerichtshofe erſcheinen muß, nach dem u 8 London. 4. Juli.(Reuter.). Es verlautet, daß die an Holland zu richtende, die Auslieferung des vormali⸗ gen deutſchen Kaiſers betreffende Note von 22 oder 23 Mäch⸗ ten unterſchrieben ſein wird. In den Wandelgängen des britiſchen Parlaments verlautet, daß das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Kaiſer vom Ausſchuß geregelt werde, den die Alltierten zur Durchführung der Friedensbedin⸗ gungen errichteten. Der Gerichtshof werde aus 5 Richtern beſtehen, die von 5 Großmächten dazu erwählt ſind. Man hoffe, daß die Gerichtsverhandlunug im Herbſt ſtattfinden werde und erwartet zuverſichtlich, daß der Kaiſer zugegen ſein werde, da ſeine Auslieferung von ſämtlichen alliierten und aſſoziierten Mächten geforoͤert werde. Lloyd George teilte im Unterhaus mit, daß der Gerichtshof zur Aburtei⸗ lung des Kaiſers ſeinen Sitz in London haben werde, Engliſches Rechtsempfinden. 8 W. T. B. Amſterdam, 4. Juli.„Pall Mall Gazette“ ſchreibt zu der in Holland geäußerten Aufaſſung, daß das holländiſche Recht die Auslieferung des früheren deutſchen Kaiſers nicht zulaſſe, es handle ſich hier um eine Angelegenheit, au der die ganze Welt intereſſiert ſei, und man müſſe derartige ju riſtiſche Spitzfindigkeiten einfach damit beantworten, daß auch kein Geſetz beſtehe, das die Großmächte verpflichte, Hol⸗ land mit Lebensmitteln zu verſorgen. Die Entente und der Frieden. Die Liſten. W. T. B. Amsterdam, 5. Juli. Ler Parlamentskorreſpondent der„Times“ ſchreibt: Die britiſche Admiralität hat eine Liſte von 71 deutſchen Marine⸗ oder anderen Offizieren, darunter 4 Unterſeebootskommandauten, eingereicht, die be⸗ ſonders barbariſcher Taten beſchuldigt werden. U. a. wird ihnen das Bombardement offener Hafenſtädte an der eng⸗ liſchen Küſte und das Legen von Minen unter ungeſetzlichen Umſtänden vorgeworfen. Einige der auf der Liſte genann⸗ ten Perſonen befinden ſich in den Händen der Engſänder. Alle alliierten Regierungen haben eigene Liſten von Per⸗ ſonen, die ausgeliefert werden müſſen, aufgeſtellt. Die volle Liſte wird der deutſchen Regierung innerhalb eines Mo⸗ nats nach Inkrafttreten des Friedensvertrages mitgeteilt werden. Neue Losreißungsverſuche der Franzoſen in der Rheinpfalz und im Rheinland. W. T. B. Berlin, 5. Juli. Nach Blättermeldungen aus Mainz ſind aus der Rheinpfalz und im Rheinlande, insbe⸗ ſondere in Edenkoben, Landau, Wiesbaden und Mainz er⸗ neute hochverräteriſche Umtriebe feſtgeſtellt worden. Neue Putſche zur Ausrufung einer Republik Rheinpfalz u. Rhein⸗ land ſeien geplant. Die Franzoſen ſetzen zur Erreichung ihres Zieles eifrig ihre Werbetätigkeit fort, aber die Be⸗ völkerung ſei entſchloſſen, jeden gewaltſamen Verſuch, der auf Lostrennung der Rheinlande und der Pfalz von Deutſch⸗ land abziele, mit allen Mitteln abzuwenden. Ein neuer Vertrag für Oeſterreich. W. T. B. Amſterdam, 5. Juli. Der Pariſer Korreſpondent des„Newyork Herald“ erfährt, daß der jetzige Entwurf des öſterreichiſchen Friedensvertrags wenigſtens teilweiſe fal⸗ len gelaſſen werden wird. Der Verſuch, Deutſch⸗Oeſter⸗ reich unter die Kontrolle gewiſſer öſtlicher Nachbarn zu ſtel⸗ len, wird aufgegeben und das wirtſchaftliche Skelett der alten öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie ſollte zum größ⸗ ten Teil beibehalten werden, wobei Wien in gewiſſem Um⸗ fang ſeine alte führende Stelle wieder erhalten wird. Dies No. 153 Fernſprechanſchluß Nr. 16. bedeute nicht, daß die Souveränität dek neuen Slawenſtaaten beeinträchtigt werden ſolle, ſondern nur, daß Oeſterreich⸗ Ungarn dazu ermuntert werden ſoll, ſeine früheren Han⸗ delsbeziehungen mit den anderen Elementen des zertrüm⸗ merten Reichs wieder aufzunehmen. Der Vertrag wird die vollſtändige Lostrennung Deutſch⸗Oeſterreichs von Deutſch⸗ land ausdrücklich vorſehen.(Das iſt der Preis!!) Es ſcheint die neue Politik der Verbandsmächte zu ſein, den alten herrſchenden Klaſſen in Wien einen Anſporn zur Durchführung dieſer Verfügung zu geben. Sachverſtändiger erklärte, daß das Sowjet⸗Ungarn das Haupthindernis für dieſe teilweiſe Wiederaufrichtung des alten Oeſterreichs bilde. 5 Die Lage in Italien. Schwere Unruhen in Italien. T. K. Mailand, 5. Juli. Obwohl von der ſozialiſti⸗ ſchen Partei Italiens noch keine Kampfparole ausgegeben iſt, befindet ſich das Land doch bereits in einer Bewegung, die ſtarke revolutionäre, hochbolſchewiſtiſche Züge trägt, aber vorläufig noch jeder einheitlichen Leitung und Organiſation entbehrt. Die unhaltbaren Zuſtände im Wirtſchaftsleben und der inneren politiſchen Lage zeigen deutlich, daß Italien vor dem Ruin ſteht. Von Forli hat ſich die revolutionäre Bewegung wie eine Epidemie über die ganze Campagna und weite Teile der Provinz Toscana verbreitet. Ueberall wird geplündert und geraubt. Die Regierung ſteht dieſen Zuſtänden machtlos gegenüber, da die Gefahr eines Bür⸗ gerkrieges erheblich nahe gerückt ſei. Die Nationaliſten drängen auf ein energiſches Eingreifen, um ihre Stellung zu feſtigen, wodurch das Land vollends dem Chaos entge⸗ gengeführt wird. W. T. B. Rom, 5. Juli. Laut telegraphiſcher Meldung aus Mailand greift die Erregung der Bevölkerung über die Teuerung von Romagnia Emilia, Toskana auf andere Pro⸗ vinzen über. Hier und da ſind eruſte Unruhen ent⸗ ſtanden. Die Gewalttätigkeiten und Plünderungen neymen einen ernſten Charakter an. Die Macht liegt nahezu voll⸗ ſtändig in den Händen der Sozialiſten und Revolutionäre. Sie haben die Kontrolle über den Verkauf der Lebensmit⸗ tel übernommen. Agenten mit roten Binden haben auf den Wegen nach den Städten Poſten gefaßt, halten die Bauern⸗ wagen an, ſetzen die Preiſe feſt und beaufſichtigen den Ver⸗ kauf auf den Märkten. Alle Autemobile werden beſchlag⸗ nahmt. Die Agenten gehen aufs Land und requirieren überall. Die Preiſe ſind auf die Hälfte herabgeſunken. Alle Bevölkerungsklaſſen unterſtützen die Bewegung. C0 VAVAdwddd p AA Drahtnachriehten. Der Eiſenbahnerſtreik. Berlin, 5. Juli. Zur Streiklage teilt der Eiſenbah⸗ nerverband mit: Zur Zeit runht der Betrieb allgemein. Nur einzelne Züge verkehren noch. Von heute mittag an wird der ganze Betrieb ſtillſtehen. Frankfurt, 5. Juli. Die Regierung beabſichtigt, gegen den Terror der Eiſenbahnarbeiter in Frankfurt a. M. mit allen Ein britiſcher Die weiße Frau. n Roman vom Lauenſtein von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) Amer erikaniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. 5 32 zu been haſt es gewagt, dich dem Kinde zu nähern, ihm fi Le 8 feine Halme grollte drohend. Wie zur Wehr hob fünfzenen Moment duckte ſich die Frau, pie ſie ſich vor erg Jahren geduckt hatte, dann aber ſchüttelte ſie 0 0 die willenloſe Angſt ab, als ſie antwortete: borzeitichts habe ich ihr geſagt. Ich wollte nicht, daß hat“ 8 ein Schatten in ihr junges Herz falle, aber doch heſbrochenffe ich zu Gott, ihre junge, reine Seele zu mir 08 0 könnte heute Li von dir fordern. Ich will es Ich 8 85 Sie ſoll mich erſt kennen und lieben lernen. mich die du willſt noch vierzehn Tage hier bleiben. Laß fi nicht Zeit nutzen, Lis Seele zu erforſchen. Neigt ſie meine g zu mir, ſo verſpreche ich dir, unerkannt, einſam ie Udaße zu ziehen und dir das Kind zu laſſen, wenn iſt als leberzeugung gewinne, daß ſie bei dir glücklicher allein ei mir. Ich habe meinen toten Jungen ja ganz Den kannſt du mir ja doch nicht mehr 9 Ei 4 dilen fanatiſches Feuer glühte jetzt aus den ſonſt ſo 1 lauen Augen der weißhaarigen Frau. unn u meinſt, wir könnten hier alle wunderſchön das fi nen in der Burg leben, bis du— verzeihe, daß ich ö 5 i j 1 1 1 . üdlich finde— deine Seelenſtudien vollendet haſt? Venn 5 werden uns doch wohl kaum ſehen, Leo, und Wie ich höre, wanderſt du oft Tag und Nacht einſam in den Bergen umher, oder du arbeiteſt tagelang, ohne einen Menſchen zu ſehen. Kommt dir denn nie der Gedanke, daß dein Kind währenddeſſen allen fremden Menſchen preisgegeben iſt, die hier auf die Burg kommen? So gut wie ich heute, kann jeder Neugierige ſich ihr nähern. Schutzlos, ganz auf ſich ſelbſt angewieſen, läßt du Li hier herumlaufen und denkſt nicht daran, daß ſie jede Minute vor einem Abgrund ſteht, in den ſie rettungslos ver⸗ ſinken kann.“ Beſtürzt ſtrich der Gelehrte mit der blaſſen Hand über die hohe Stirn. ich wirklich nicht gedacht Macholda. „Pain, daran habe Mein Gokt, Aten gasse n l „Ich war nicht älter, als wir uns vr ſah ich ſie Arm in Arm mit dem jungen, blaſſe um die Burg wandeln, als gehöre ſie ihm.“ a „Macholda!“ Drohend klang jetzt wieder die dunkle Männerſtimme. „Bitte, es iſt auch mein Kind! Ich hätte ja ohne Wiſſen und Willen deinerſeits hier ganz ungeſtört mit Li verkehren können. Du, der du nur an dich denkſt, du hätteſt es gar nicht gemerkt. Aber es widerſtrebte mir. Du ſollſt wiſſen, daß ich um meines Kindes Liebe warten will, und du ſollſt es und wirſt es geſtatten. 8 1 155 der Surge eit über ſeine Stir' Sie war feucht und ſeine Hände zitterten. Hättest du vor fünfzehn Jahren nur nen. von dieſer e gezeigt, Macholda, o ware woh Melt es anders zwiſchen uns gekommen 5 Die Frau lächelte halb ſchw⸗czlich, halb 5 8 n „Damals konnte ich niches als Dulden und 5 chvei⸗ gen. Doch jetzt will ich gehen. Ich glaube kaum, aß wir nd heute r je wieder ſo gründlich miteinander ſprechen werden, wie Willſt du mir erlauben, mi Li zu verkehren, ohne daß ſis es weiß, daß ich ihre Mutter bin? Du ſelber ſollſt es ihr, wenn es an der Zeit iſt, ſagen, oder ich werde ſtill von dannen gehen.“„ Sie hatte die weiße Hand auf die ſchwarze Stuhllehne geſtützt. Die Hand bebte wie im Fieber. In dumpfem Schweigen ſtand der Mann. Seine Finger rafften in unſicherer Haſt die verſtreuten Blätter, 1 Kinderhand geſchrieben, zuſammen, und ſagte 2295 leiſe: ä „Es ſei, wie du es forderſt. Li ſoll, wenn es an der 85 iſt, ihre Auswahl zwiſchen Vater und Mutter tref⸗ en.“ 5 „Ich danke dir, Leo.“ 5 Die Frau mit dem weißen Haar und dem jetzt wieder lichten Schein in den blauen Augen ließ den ſchwarzen Schroeter wieder ther ihr Geſi t fallen da 72 f lautlos zur Tür. ſicht fallen, dann glitt 2 Die Tür mit ihrer breiten, roec. itzten Verkleidung fiel mit dumpfer Wucht ins Seb Schwer ſank der Kopf Leo Dornbergs born auf die Sgreibtiſchplatte. Ein qualvolles Schluchzen entrang 5⁰ 5 Mannes Bruſt. 151 „„Mein einziger Sohn“, ſtöhnte er, und ſie ſie en ihn mir genommei. Aber auch ſie abe a 7 ſie leidet namenlos, ich ſehe es ſtolz iſt, es zu zigen, und. 855 15 deſſen.. Wie habe icheinſt gelitten, da ich ſie auer u liebt glaubte. fun hat auch ſie 8 hre e Leben iſt, und bie ſchwer die Schuld drückt. e Was ſagt e von Lie See liefe unbehütet unther und ihr Lebenei glücksarm und liebeleer? Bin ich denn ein schlechter ater geweſen? Habe ich denn das Kind nicht gehegt ad gepflegt? Habe 7 es nicht unaufhör⸗ 285 2 5 geschieht, brauchen wir uns doch nicht Ju Kennel, L ben, icht, Leg.-WIllſt. du. meinen Wunsch erfüllen. I. ich an mich feſſen geſucht) lesung. 2885 1 tet: Herr Präſident! hatte, verließ am heutigen Tage Colberg. „ Mitteln vorzugehen. Wahrſcheinlich wird heute der Bela⸗ gerungszuſtand verhängt werden. Die Truppen der Reichs⸗ wehr haben den Auftrag, den Bahnhof von Streikenden freizuhalten. Sollten die Truppen nicht ausreichen, ſo wer⸗ den Verſtärkungen nach Frankfurt abgehen. Infolge der Ausdehnung des Streikes wachſen die Verkehrsſtörungen. Nördlich Heidelberg und Mannheim gehen keine Züge mehr nach Frankfurt. Infolgedeſſen bleibt die geſamte norddeut⸗ ſche Poſt aus. 5 Wilhelm II. Söhne. W. T. B. Berlin, 5. Juli. Wie mehrere Abendblätter mel⸗ den, hat Prinz Eitel Friedrich von Preußen an den eng⸗ liſchen König ein Telegramm geſandt, in dem er erklärt, daß er mit ſeinen Brüdern in Ausübung ſelbſtverſtändlicher Sohnes⸗ und Offiziersplicht ſich zur Verfügung ſtelle, um dem Kaiſer den entehrenden Gang zu erſparen. Ein franzöſiſcher Geßlerhut. Mauuheim, 5. Juli. Auf der Rheinbrücke der Ludwigs⸗ hafener Seite haben die Franzoſen ſeit geſtern eine Art Geßlerhut errichtet. Die Schutzleute wurden angewieſen, vor der franzöſiſchen Fahne, die jeden Morgen hochgezogen wird, zu ſalutieren. Sogar die Schutzleute, die für Ord⸗ nung ſorgen müſſen, haben ſich dieſer Anordnung zu fügen. Auch die Paſſanten müſſen die Fahne grüßen. g Aus dem Wirtſchaftsleben. Warenmarkt. Für Zündhölzer beträgt fernerhin im Kleinhandel der Preis für 1 Paket von 10 Schachteln nicht mehr 55, ſondern 60 Pf., der für 2 Schachteln 13 Pf. ſtatt 11 Pf.— Frankfurter Farbenwerke erhöhten die Verkaufs⸗ preiſe für ſämtliche Farbenprodukte um 50 Prozent.— In Fachkreiſen iſt man der Anſicht, daß durch die kommende Steuererhöhung der Bierabſatz um etwa 35 Prozent zurück⸗ gehen wird.— Für Hefe ſteht ab 1. Juli eine Preiserhöhung von 20—25 Pf. pro Pfund in Ausſicht.— Die Verſorgung mit Baumwolle hat zugenommen. Die Umſätze mit Papier⸗ garn hielten ſich in den engſten Grenzen.— Eine neue Stei⸗ erung der Papierpreiſe nötigt die meiſten Zeitungen zu ezugsaufſchlägen. Unter den Wucherpreiſen leidet das geſamte Buchdruckgewerbe. Das Gegenſtück weiſt eine Pa⸗ Pierfabrik mit folgenden Gewinnziffern auf: 1915: 210 000 Mark Gewinn, 1916: 481000 Mark, 1917: 2 946 000 Mark. Produkteumarkt. Die Preiſe für Roheiſen ſind weiter im Steigen begriffen, da die Produktion ſehr gering iſt. Die Preiſe für gewöhnliches Stabeiſen ſtand bis auf 800 M.; für dünne Sorten Feinbleche wurden bis zu 1500 M. die Tonne angelegt.— In der Verſorgung mit Kohlen werden wohl noch Monate vergehen, bis eine halbwegs geordnete Zufuhr eingeſetzt hat. Allgem. wirtſch. Nachrichten. Die Lage der deutſchen In⸗ duſtrie wird als verzweifelt geſchildert. Nur allgemeine Ar⸗ beitsaufnahme und erſprießliches Zuſammenarbeiten von Arbeitgebern und Arbeitern kann uns vor dem drohenden Ruin ſchützen. Das Auswanderungsſtreben der deutſchen Induſtrie iſt derart ſtark, daß z. B. in Bern bis jetzt 67 Brauereien um Ueberſtedelungs⸗ Genehmigung nachgeſucht haben. Das Ende der Oberſten Heeresleitung. 8 85 Hindenburgs Heimkehr.. T. B. Hannover, 4. Juli. um 11 Uhr traf General⸗ 5 W. feldmarſchall v. Hindenburg auf dem hieſigen Bahnhof ein. Zu ſeinem Empfange waren Vertreter des Magiſtrats und der Behörden anweſend. Der Bürgermeiſter hielt eine An⸗ ſprache auf die Hindenburg folgendes antwortete:„Vielen herzlichen Dank für den freundlichen Willkommgruß.⸗ Die Zeiten ſind ſchwer, aber ſie müſſen durchgehalten werden. Es iſt nicht deutſche Art, zu verzagen. Auch ich hoffe auf eine beſſere Zukunft. Jeder einzelne Deutſche muß dazu helfen. Ich kehre in die Heimat zurück, und es iſt mir ein Lichtblick, ſo viel Wohlwollen und Liebe zu ſehen, die Aus⸗ druck findet in dem e Heim, das mir meine Mit⸗ bürger bereitet haben. Gruß und Dank allen Mitbürgern.“ Der Generalfel dmarſchall begrüßte darauf die Herren der verſchiedenen Abordnungen mit Händedruck. Unter den Ru⸗ ſen einer rieſigen Menſchenmenge, die ihm immer und im⸗ mer wieder lebhafte Ovationen darbrachte, ſetzte er die Fahrt nach ſeinem neuen Heim fort. 5 Eine e Hindenburgs. W. T. B. Berlin, 5. Juli. Generalfeldmarſchall von Hindenburg hat anläßlich ſeiner Nückehr ann den Neichspräſidenten folgende Drahtung gerich⸗ r l Die Unterzeichnung des Friedens⸗ vertrags iſt mir zur Erklärung Veranlaſſung, für alle An⸗ orduungen und Handlungen der Oberſten Heeresleitung ſeit 29. Auguſt 1916 trage ich die alleinige Verantwortung. Auch ſind alle mit der Kriegsführung zuſammenhängenden Beſchlüſſe und Befehle des Kaiſers ſeitdem auf meinen Rat und unter meiner Verantwortung gefaßt worden. Ich bitte, dies zur Kenntnis des dentſchen Volkes und der alliierten Regierungen zu bringen. ſeldmarſchall. Der Dank der Reichsregierung an Hindenburg. W. T. B. Weimar, 3. Juli. Generalfeldmarſchall v. Hin⸗ denburg, der bereits vor einiger Zeit um Genehmigung ſei⸗ nes. Rücktrittsgeſuches bei Abſchluß des Friedens gebeten l Gleichzeitig iſt Auch die Oberſte Heeresleitung aufgelöſt. Aus dieſem Anlaß hat der Miniſterpräſident an den Generalfeldmarſchall von Hindenburg im Namen der Reichsregierung folgendes Tele⸗ gramm geſandt: Im Namen der Reichsregierung ſage ich Ihnen, Herr Ge⸗ neralfeldmarſchall, noch einmal unſeren unahänderlichen Dank für alle Dienſte, die Sie zum Beſten des Vaterlandes geleiſtet haben. In Tagen der Not wurden Sie berufen, in Tagen noch ſchlimerer Not* Sie Ihre Aufgabe ab. Wir, die wir im Zwange der Pflicht auf unſerem Poſten bleiben müſſen, werden immer ein großes Vorbild in der Art ſehen, wie Sie Jhre Pflicht gegenüber dem Vaterlande höher geſtellt haben als perſönliche Gefühle und Anſchau⸗ ungen. a gez.: v. Hindenburg, General⸗ Noske an avenvurg. e a Juli Reichswehrminiſter Noske hat an den deneralſelome chan v. Hindenburg folgendes Telegramm efaudt: 5. dem Tage, an dem Sie den Oberbefehl niederlegen, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihren Herr Feldmarſchall un Namen der nenen deutſchen Wehrmacht den herzlichſten und unauslöſchlichſten Dank des Vaterlandes für die treugelei⸗ ſteten Dienſte auszuſprechen. Wie Sie as ruhmgekrönter Feldherr unſer Heer in Feindesland gefihrt haben, wird lich in der Geſchichte fortleben. Beſonders aber dung Wensch Ihnen dankbar ſein fül die Mühe und Sorgfalt, mit der Sie in der letzten ſchwere Zeit die mili⸗ täriſchen Geſchicke anſeres Vaterlandes gelokt haben. Sie haben damit den Grundſtein gelegt, auf den unſer Volk in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ein nes Haus bauen wird, in dem unſere Kinder und Enkel wer mit Stolz und Freude als Deutſche leben können. Ir ieſer ſicheren Zukunftshoffnung möge Ihnen Herr Feldmashall ein lan⸗ der und vom Danke des deutſchen Volkes ragener Le⸗ abend keicteben 8 Reichswehrmin zr Noske. Der Frankfurter Eiſenbahnerſtreik. Die Streiklage. W. T. B. Fraukfurt a. M., 4. Juli. Die Stillegung des Zugverkehrs iſt ſeit geſtern abend 7 Uhr weit ſtrenger durchgeführt als tagsüber. Der Streik hat, wie die„Frkf. Zeitung“ meldet, durch die Einbeziehung von anderen Sta⸗ tionen des Direktionsbezirks in die Bewegung eine weſent⸗ liche Verſchärfung erfahren, die ſich auf wirtſchaftlichem und poſtaliſchem Gebiet immer mehr bemerkbar macht. Von Freitag an wird der Eiſenbahnverkehr vollſtändig eingeſtellt werden. In den Kreiſen der Steikleitung nimmt man an, daß ſich auch die Bezirke Hannover, Kaſſel und Erfurt der Bewegung anſchließen werden. Die Bewegung iſt, von be⸗ langloſen Zwiſchenfällen abgeſehen, bis jetzt ruhig ver⸗ laufen. Nur wirtſchaftliche Forderungen. W. T.B. Frankfurt a. M., 4. Juli. Zu dem hieſigen Eiſenbahnerſtreik erfahren wir, daß die Streikleitung ſich in einem Telegramm an das Miniſterium zu Verhandlun⸗ gen bereit erklärt habe. Dieſes Telegramm iſt jedoch, wie ſich heute morgen bei einer telephoniſchen Unterredung der hieſigen Streikleitung mit dem Miniſter herausſtellte, in Berlin nicht angekommen. Die Streikleitung legt Wert darauf, zu erklären, daß ſich ihre Forderungen lediglich auf wirtſchaftlichem Gebiete bewegen, und daß ſie politiſchen Strömungen keinerlei Einfluß gewähren werde. ſich durchaus nicht um einen ſogenannten wilden Streik, ſondern die Bewegung liege in den Händen der Organiſt⸗ tionen. Man werde beſtrebt ſein, in jeder Weiſe Schädi⸗ gungen der Bevölkerung bezüglich der Lebensmittel zu ver⸗ hindern. 5 Streik auf der Main⸗Neckar⸗Bahn en. W. T. B. Heidelberg, 4. Juli. Die Beamten und Arbeiter 8 Main⸗Neckar⸗Bahn ſind heute früh in den Ausſtand ge⸗ reten. i Oeſterreich und Italien. Ein Entgegenkommen Italiens an Oeſterreich? Innsbruck, 4. Juli. An zuſtändiger Stelle verlautet, die Italiener ſeien bereit, einen Teil Südtirols bei Deutſch⸗ Oeſterreich zu belaſſen, wenn dieſes der völligen militäri⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Neutraliſierung von ganz Tirol zuſtimme, ſo daß Italien die völlige Freiheit des Durch⸗ gangsverkehrs mit Deutſchland und zu den adriatiſchen Häfen bekomme. Deutſch⸗Oeſterreich hat eine Verſtändigung auf dieſer Grundlage angeboten. Wenn die Italiener alſo darauf ein⸗ gehen, ſo dürfte in einem Zuſtandekommen der Regelung kaum mehr ein Zweifel ſein, die im Intereſſe des Deutſch⸗ tums lebhaft zu begrüßen wäre. Gegenteilige Meldungen. W. T. B. Bern, 4. Juli. Nach einer Pariſer Meldung ſtellen dortige italieniſche Kreiſe formell in Abrede, daß Ita⸗ lien geneigt ſei, Südtirol an Deutſch⸗Oeſterreich auf dem Wege des Austauſches gegen Neutraliſierung des ganzen Landes Tirol abzutreten. Italien werde ſich vielmehr ge⸗ nau an die Erklärungen halten, wonach die italieniſche Grenze an den Brenner verlegt wird. Die Anſicht des Tiroler Landtags. W. T. B. Innsbruck, 4. Inli. Im Tiroler Landtag wurde folgender Antrag Grüner und Genoſſen eingebracht: Das Land Tirol verlange den unbedingten und unbeſchränkten Anſchluß an die deutſch⸗öſterreichiſche Republik und fordere dieſe auf, auf dem notwendigen Anſchluß an Deutſchland zu beſtehen. Der Antrag wurde dem Verfaſſungsausſchuß überwieſen. Die Lage in Italien. Lebensmittelkrawalle. W. T. B. Bern, 4. Juli. Die Bewegung gegen die Le⸗ bensmittelteuerung in Italien greift immer weiter um ſich. In Florenz wurde der Generalſtreik erklärt. Hier und in anderen Städten wurden zahlreiche Geſchäfte ausgeraubt. Die Plünderungen in Florenz gehen weiter. In Imola kam es zu Zuſammenſtößen mit der Polizei, wobei es meh⸗ rere Tote und zahlreiche Verwundete gab. Die Provinzen Romagna und Emilia, ſowie die Marken ſind von der Be⸗ wegung, die deutlich politiſchen Charakter zeigt, ergriffen. In faſt allen Hauptorten dieſer Provinzen wurde der Ge⸗ neralſtreik erklärt unter der Drohung, ſofort zu gewalt⸗ ſamen Mitteln zu greifen, wenn die Forderung auf Herab⸗ lerer der Lebensmittelpreiſe nicht unverzüglich erfüllt werde. Italien vor der Revolution? W. T. B. Berlin, 4. Juli. Laut„Avanti“ erklärte d'Ar⸗ gina, Generalſekretär des italieniſchen Gewerkſchaftsbun⸗ des in Newport, Italien befinde ſich nach dem Kriege in Ver⸗ hältniſſen, die zum Bankerott führen müßten. Das Volk ſei von einer revolutionären Bewegung ergriffen, und die Lage ſei ſo ſchwer, daß Nachrichten, die aus Italien kommen, von einer revolutionären Bewegung und von Blutvergießen ſprechen, nicht überraſchen dürften. Feindliche Brüder. W. T. B. Bern, 4. Juli. Die Zeitungen berichten von neuen, ſchweren Zuſammenſtößen in Fiume. Die Bevölke⸗ rung, empört über das Verhalten der franzöſiſchen Solda⸗ ten, veranſtaltete eine allgezeine Jagd auf die in der Stadt befindlichen Franzoſen. Offiziere und Soldaten mußten ſich in den Häuſern verſtecken, um ſich vor der Menge zu ſchützen. Nur mit Mühe gelang es dem franzöſiſchen Militär, die 0 15 8 herzuſtellen. Vier Franzoſen wurden ver⸗ wundet. 5 Franzoſen und Italiener in Fiume. W. T. B. Bern, 4. Juli. Die Beſchwerde des italieniſchen Generals Grazioli wegen der antiitalieniſchen Kundgebun⸗ gen franäöſiſcher Soldaten und Matroſen in Fiume iſt von dem franzöſiſchen General zurückgewieſen worden. Nach einer Fiumer Korreſpondenz des„Corriere della Sera“ be⸗ trachten ſich die Franzoſen in Fiume als die Herren des Landes und tun alles, um den Zwieſpalt Marken. dent Ita⸗ lienern und den Jugoslawen za zu berſtärken. General d'Epernay hat außen, kelegraphiſche Beſchwerde des Gene⸗ rals Gesell, des Höchſtkommandierenden in Fiume, ge⸗ zuülwortet, der italieniſche General habe in Fiume nichts zu kommandieren. 000 ĩðV.b u ͤ K Drabtnachrichten. Der demokratiſche Parteitag findet, wie bereits gemeldet, vom 19.—22. Juli in der Phil⸗ harmonie in Berlin ſtatt. Am Samstag den 19. Juli, nach⸗ mittags 4 Uhr, wird der Parteitag eröffnet. Dann folgen der Geſchäftsbericht der Parteileitung und der Bericht der Fraktionen in der Nationalverſammlung. Die Verhand⸗ lungen am Sonntag werden eingeleitet durch einen Vortrag 85 ff. Nandeinlich des Reichsminiſters a. D. Grafen Brock⸗ 1 über„Die Deutſche Demokratiſche Partei ſchlleßk Am M, woran ſich eine allgemeine Ausſbrache 55 1 m Montag wird der Programmentwurf beraten; en allgemeinen Bericht erſtattet Rechtsanwalt Dr. Frank⸗ furter⸗Berlin, den Bericht über den Abſchnitt vom„Staat“ Oberlandesgerichtsrat Profeſſor Dr. Gerland⸗Jena, jenen über den Abſchnitt„Kulturelle Fragen“ Abg. Dr. Friedrich Naumann, M. d. N., jenen über den Abſchnitt„Wirtſchafts⸗ pranung“, Dr. Robert Kauffmann⸗Berlin. Am Dienstag folgt die Beratung des Satzungsentwurfs: Berichterſtatter Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. Schreiber, Leiter der Es handle Reichsgeſchäftsſtelle. Hierauf werden die Wahlen der Satzungen vorgenommen. Anträge müſſen b eingegangen ſein. Plünderungen in Hamm i. W. W. T. B. Hamm, 4. Juli. Im Laufe des geſtrigen kam es auch hier zu Plünderungen. Auf dem Wochz ſammelte ſich eine erregte Menſchenmenge an. hn W Di ſchreitungen kam es jedoch hierbei nicht. Am Naß ee] der lünderte eine Anzahl Matroſen ein Waffeugeſchäft lach olizei, die dies verhindern wollte, wurde 2 54 10 d Mehrere Beamte wurden mißhandelt. Darauf Sabel den; Menge 2 einem Kaufhaus, beraubte dies. ſowie ee ehr Manufakturwarengeſchäfte. Auch das Gefängnis 1 a a ſtürmt und die Gefangenen befreit. Von den Plün a wurden 17 Mann verhaftet. Mehrere Perſone e 18 f verwundet. Abends 9 Uhr zogen Regierungstrup on Die Entente und die bolſchewiſtiſche Propagauds wan Deutſchland. 4 Fels Rotterdam, 4. Juli. Die„Morning Poſt 1% First daß mit Rückſicht auf die bolſchewiſtiſche Propagan ie fein Deutſchland, die nach den Ententeländern ziele, e an en e Schritt der Alliierten bei der deutschen 113 Jae, ddt bevorſteht. Die Alliierten würden mit durchareiſengſchrel Finn. nahmen bei Fortdauer dieſes Zuſtandes nicht zurück 77 wn Bolſchewismus in Italien. 95% 1 T. U. Berlin, 5. Juli. Nach Aufhebung der en decſetz teilt der„Avanti“ aus Italien mit, daß vor 3 Woch e Spezia die Marinemaunſchaften ſich weigerten, die 08 zu verlaſſen. Herbeigernfene Artillerie verbrüderte ib der Menge und mußte in die Kaſernen zurückgebra f ben den. Nach weiteren Meldungen wurden auch in? die Läden geſtürmt und geplündert. In Emola wur dem Dome die rote Fahne gehißt.— Auch in Genn zu Zuſammenſtößen mit franzöſiſchen Soldaten. niſhe⸗ flüchteten in den Verſammlungsraum der amerika! f Truppen. a Die Demobiliſierung der Amerikaner. 5 Der eugliſch⸗franzöſiſche Vertrag. m 1 8. T. London, 2. Juli.(Reuter) Der enge ie zöſiſche Vertrag, der geſtern veröffentlicht wurde, 9 4 3 daß Großbritannien, wenn die Artikel 42, 43 5 Siche, 9 Friedensvertrages mit Deutſchland keine genügende bein e ie beit und keinen genügenden Schutz für Frankre age bern ſollten, verpflichtet iſt, im Falle herausfordernden zu h benz bewegungen Deutſchlands gegen Frankreich, dieſem eic r zu kommen. Dieſer Vertrag wird dann in K 9 1 Ache wenn der engliſch⸗franzöſiſch⸗amerikaniſche Vertrag, Reich ziert wird. Der Vertrag muß vom Völkerbunde 5. dem Völkerbunde vereinbar befunden werden und 8g ar lange in Kraft bleiben, bis der Rat der Anſicht it„ Völkerbund ſelbſt genügend Schutz biete. 2 Badischer Landtag. Karlsruhe, 4. ‚ Der badiſche Landtag führte heute morgen die 9 verde chung der Interpellation über. 75 die Reform der Univerſitätsverfaſſung 1 2 daher 8 5 uten an zu Ende. Nach einem Schlußwort des Interpellante le, 5 N Königsberger(Soz.), der feſtſtellte, daß die Vertrene hy 100 Parteien in den Hauptfragen in dem Verlangen u dem Nie men einig ſeien, wurde der demokratiſche Antrag, 1155 lg N Gch Regierung erſucht wird, für paritätiſche Beſetzung d geleh* lereif ſtüble, die ſe nach der Weltanſchauung verſchleben une bern werden, beſorgt zu ſein, mit großer Mehrheit augen ere, Jer g Dagegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die ein nel d terien Are eingebracht hatten, der durch die 5 des demokratiſchen Antrags hinfällig iſt. rum sank Einſtimmige Annahme fand ſodann ein Zentrulberg mn g wonach die Verfaſſung für die Univerſitäten Heiden ht e Freiburg umzuarbeiten iſt, da ſie der Neuzeit a ſpricht, und die Vorlage eines neuen Entwurfs b Landtag zur Begutachtung gefordert wird. 5 Gen e Ein Geſetzesvorſchlag Dr. Bernauer(tr.) un engeſ ö treffend Ergänzung des Verwaltungsgebühr e 7 wurde gleichfalls einſtimmig angenommen. nal 0 Abg. Frau Weber(Dem.) begründete darauf her 75 der demokratiſchen Fraktion eine Interpellation 2 die Entlaſſung weiblicher Hilfskräfte Bin, durch den Schutzverband ſtellenloſer Kaufleute Austah 4 angeſtellten. Die Interpellantin legte in ihren 1 dies gen Verwahrung ein gegen den Verſuch, Fraue„Arden ruflich tätig ſind, aus ihrem Beruf zu vertreiben Frarte⸗ ſei es bei weihlichem Eiſenbahnperſonal oder bees etle mit ungenügender Vorbildung, die nur während erön 6 ges Aushilfsdienſte gelelſtet hätten. Die Rednerieſchnene bed ſodann die ſogenannte Dienſtbotenfrage und beneder ige chi als wünſchenswert, daß die jungen Mädchen w auch g dated als bisher dieſem Beruf ſich zuwenden, daß abaffen wei f Nest vermehrte Ausbildungsmöglichkeit hierfür geſchafße ge Free Frau Weber forderte weiter, daß die Mädchen fer fachliche Ausbildung wie die Männer erhalten, ſen glei weibliche Arbeit kräfte bei gleicher Arbeitslei 85 g 0 nommen werde. wonach beſtimmte Verrichtungen lle i nern, andere den Frauen zugewieſen werden. perul De pez In der Ausſprache über die Interpellation gegen e fachen Abg. Frl. Riegel(Itr.) den verſtärkten Kamnehen ahh, fer weiblichen Angeſtellten, wie er vom D. H. V. betr wirt en Nüah und verlangte, daß der Staat etwas für die haude, er ef liche, handwerkliche und gewerbliche Ausbildung he en 5 t. k tial ue. Abg. Frau Fischer(Soz.) führte aus, der wo fenſt Kampf zwinge die Frauen zum Beruf. Die elt w müßten beſſer geſtellt und die Arbeitszeit gereg eine tel Danach beantwortete Arbeits miniſter Rücker äßig Anfrage des Abg. Rauſch(Soz. über Unregelgege in den badiſchen Lungenheilanſtalten dahin, die 3 werde eine ſcharfe Unterſuchung einleiten. n wortung der dem. Interpellation erklärte er, in der Unterbringung der Stellenloſen ſei es nötig, 1 155 2 5 911 1 Weis Es folgte die Beſprechung der Interpella 5. (Ztr.) und Gen. über ö ah f die Sonntags ruhe auf dem Lande. f b, In der Begründung wies Abg. Weishaupt darauf Hand, die Einführung der weltlichen Sonntags ruhe schwer gewerbe die Kaufleute in den kleineren Städten r die dige. Die Berliner Verordnung tauge nicht 5 dul deutſchen Verhältniſſe. habe ach Arbeitsminiſter Rückert erklärte darauf, er ie genug den Erlaß vom 18. März 1919 einige Zugeſtänd ni die ausreichend ſeien. Weiter könne er nicht ge 1 durch die Reichsverordnung gebunden ſei. Rebe In der Ausſprache wurden von zahlreichen ſyrech viele Gründe, die für und gegen die Verordnu 5 vorgebracht. Nächſte Sitzung Dienstag nachmittag 4 Uhr. Badiſche Politik. Eingänge im badiſchen Landtag. Karlsruhe, 5. Juli. Die demokratiſchen die d i un. Nee Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern zuſtehen⸗ lentin def un Or. Leſer und Waſſa haben folgende kurze An⸗ nd ad. Landtag eingereicht:„Seit Beginn des Krie⸗ 0 heken aden keine neuen Perſonalkonzeſſionen für verliehen worden, wodurch die Selbſtändig⸗ ile Regleron Gehilfen nahezu unmöglich gemacht wird. Iſt Mbleſer gung bereit, über die Gründe zu ihrem Vorgehen Die Berrade Auskunft zu erteilen?“ Jer Launtrumsfraktion hat folgenden Antrag eingebracht: ſluchen beg wolle beſchließen, das Staatsminiſterium zu Het der Reichsregierung darauf hinzuwirken, daß entenbezüge, br entſpre die den Teuerungsverhältniſſen nicht chen, in angemeſſenem Maße erhöht werden.“ a. Mandatsniederlegungen l i g ener 5, Juli. In der ſozjaldemokratiſchen Fraktion bolgt. Zen Landtags ſind zwei Mandatsniederlegungen eim nächſt hat Abg. Karl Spiez, Oberlehrer in aum zumitgeteilt, daß ſein Geſundbeitszuſtand es ihm die mache, ſein Mandat weiter zu führen. An ſeine ſchlagslz als nächſter Kandidat der ſozialdemokratiſchen N gare im 4. Wahlkreis Gewerkſchaftsbeamter Va⸗ Eu bat auck' Ktadtverordneter in Mannheim. Des ferne⸗ 0 ba. Auguſt Martin Joſt. Braumeiſter und adtrat; Winner n Eberbach, ſein Mandat zurückgegeben. Wie noch meme iſt Stadtrat Foſt vor einigen Wochen bei einer wer verſabrt im Neckartal infolge Bruchs der Radachfe Ailian Auglückt. Sein Nachfolger wird Steinhauer Ma⸗ ld. Stadtverordneter in Mannheim. 3 utwurf über die Durchführung von Kulturverbeſſe⸗ 5— e Geſetzentwurf um ein Notgeſetz handelt, e g fals rungen. ar vom euhe, 5. Juli. Dem badiſchen Landtag iſt ſoeben ie Irbeitsminiſterium ausgearbeiteter Geſetzentwurf führung von Kulturverbeſſerungen zugegan⸗ Meszentwurf bezweckt eine verſtärkte Inangriff⸗ 5 eliprierungsarbeiten, vor allem Arbeiten der gewäſſerungen. Die Oberdirektion des Waſſer⸗ und .— 8— 9 8 e umen. Die Koſten zur Durchführung ihrer benden asd ane ſind auf rund ſechs Millionen Mark u die F Da ſich aber vielfach erhebliche Widerſtände 1 bdezeigt habnariffnahme derartiger Entwäſſerungsarbei⸗ 0 deltungetben, ſo ſoll durch den neuen Geſetzentwurf der * Waſſer ehörde die Befugnis gegeben werden, zwangs⸗ u aſſuncdenoſſenſchaften zu bilden, denen die Aufgabe en 0 vat und Unterhaltung der Anlagen für Entwäſſe⸗ vo erung und Waſſerſchutz obliegt. Da es ſich bei hende Sießeen„„ 5 5 2 75 in 17 55 ungg Delungsgeſetz finden werden, ſo iſt deſſen dauer bis Eude 1821 feſtgefetzt. Eine erregte Verſammlung. a elne 3. Juli. Zu ziemlich erregten Szenen kam g beranſtaltel. dem ſozialdemokratiſchen Aktionsausſchuß nur ge eten öffentlichen Verſammlung, zu der übri⸗ nen 200 Perſonen erſchlenen waren. Die Aus⸗ N eferenten, des Metallarbeiters Quenzer, Nebel allem gegen die badiſche und gegen die n nied er f dle en durch rüßnng der heimkehrenden Kriegsgefangenen lager apellen dera, Generalkommando des 14. Armeekorps gel Abnahme Negimenker wie folgt auf die Durchgangs⸗ la r 5 ekommiſſion Offenburg) verteilt: 1. Durch⸗ euberg, Kapelle Juf.⸗Regt. 112, 2. Raſtatt: 3. Mannheim: Inf.⸗Regt 110, 4. Tauber ſ.⸗Regt. 40, 5. Konſtanz: Inf.⸗Regt. 114. nd von den Lagerkommandanturen nur bei Treffen mehrere Transporte hin⸗ 1 en, zumal bei weit entfernten La⸗ angere Zeit dort verbleiben. Die Muſiken Saanpach o uſpi il 800 5 eus, die n Aufgal 4 igen. t zu au 0 80 Golfen, 8 nba iten Kreiſen propagieren und ihm en f badiſchen Lande zuführen wird. eva nus enageliſche evangeliſchen Landeskirche. Die unſtändi⸗ 5 ordert Geiſtlichen haben dem Oberkirchenrat ver⸗ f.„daß tigen nach Beſſerſtellung unterbreitet, die ſulsegst er ſtändſleder Geiſtliche mit 27 bis 28 Jahren im . eilnehme igen Pfarrſtelle ſein muß, wobei bei den en die Kriegszeit Berückſichtigung finden Karl 8 2 könepe, 5. Juli. Das badiſche Juſtijminiſterium ngsdaß bei der Anſetzung von Terminen die mit! insbefondere Erntezeiten, berückſichtigt ie 55 bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten, Straf⸗ niſſee der Vollſtreckung von Freiheitsſtrafen e 1 Landwirtſchaft tunlichſt weitgehend deim, 5 J. 3 ſich J). Juli. Wie die„N. Bab. Landesztg.“ 8 Man Marschall Foch mit dem Verbleib der gegen⸗ M. erklärt eim befindlichen deutſchen Truppen ein⸗ ung au„uli. Wie wir erfahren, ſollten von 0 Aebeflanbtemel Schiffe mit nahezu 2000 Tonnen Ze⸗ J. bes its iniſt eiſe nach Holland verfrachtet werden. . ben dagnahmteum bekam aber Nachricht von der Por Es wiegend den Zement und ordnete an, daß er gehen t er eulich für Kleinwohnungsbauten abzuſetzen rbelſs daß durch das raſche und energiſche re Bantsminiſteriums eine erhebliche Menge n ist. tätigkeit ſo wertvollen Bauſtoffes im Unter dem Verdacht, ſeine Frau i der Ehemann der Frau Amalie 8 Aera 4 die Leiche der Frau ausgegraben. 0 S uli. Der Bürgerausſchuß wird ſich in fu 265 mit einer nochmaligen ganz erheb⸗ l derlaſßen 17 für die Gas⸗ Waſſer⸗ und Strom⸗ 8 komm elektriſche z„Der Gaspreis ſoll um 20 Pfg. auf werbälrreis 9 Lichtoreis um 34 Pfg. auf 1 M., der kli, einen 0p ra. geſteigert werden. Der Waſſer⸗ prozentigen Zuſchlag. „Juli. Die durch die Karlsruher Volks⸗ 9 folgte Beſchlagnahme einer gro⸗ 8 hat im Bezirk Ettlingen große 3 bens die dien einer die Frage ud wegen or, der an die Regierung die Frage ir, ien geſeblichen Beſtimmung die Volks⸗ Neuburgweier einzuſchreiten, da es lich um geſchmuggelte Auslandswaren handelte, die keines⸗ wegs der Allgemeinheit entzogen worden waren. Das Blatt hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ſich die Regierung we⸗ gen dieſer Sache im Landtag zu verantworten haben wird. Bürgermeiſter Wachter von Neuburgweier erläßt eine ſehr geharniſchte öffentliche Erklärung, in welcher er ſich in ſchar⸗ fen Worten gegen das Vorgehen der Karlsruher Volks⸗ 8 8 und dieſe als„Eine bunte Geſellſchaft“ be⸗ zeichnet. . Achern. 4. Juli. Zu der Verhaftung der Schieber⸗ geſellſchaft wird noch berichtet, daß die Schieber in der Haupt⸗ ſache Tabak und Branntwein aufkauften. Die Schieber gaben ſich für Beauftragte einer ſtatlichen Tabakaufkaufs⸗ ſtelle aus und führten zu dieſem Zweck einen gefälſchten Stempel. Unter den Verahfteten, die nach Offenburg ins Gefängnis gebracht wurden, befanden ſich auch einige Frauen. Nach dem„Acher⸗ und Bühler Boten“ iſt bei der Schiebergeſellſchaft der Betrag von 1 Million Mark beſchlag⸗ nahmt worden. Tagungen Erſte Tagung der Poſtboten und Aushelfer im Bereiche der Oberpoſtdirektion Karlsruhe zu Bruchſal. Die Ortsgruppen der Poſtboten und Aushelfer im Be⸗ reiche der Oberpoſtdirektion Karlsruhe hielten am Samstag den 28. Juni 1919 ihre erſte Tagung ab. Die Vertreter der einzelnen Ortsgruppen waren, wie erhofft, zahlreich erſchie⸗ nen. Der Bezirksleiter Herr Kuhn von Mannheim war perſönlich zu dieſer wichtigen Konferenz erſchienen; er be⸗ grüßte die Kollegen und erſtattete Bericht über den Verlauf der Tagesordnung. Als erſter Punkt ſtand auf der Tages⸗ ordnung: Wahl des 1. und 2. Vorſitzenden, ſowie des Schrift⸗ führers. Einſtimmig wurde Joſeph Körner(Heidelberg) als erſter Vorſitzender, Franz Kropp(Bruchſal) zweiter Vor⸗ ſitzender und Fritz Kling(Heidelberg) als Schriftführer ge⸗ wählt. 1. Vorſitzender Joſeph Körner begrüßte die Orts⸗ gruppenvorſtände bezw. Vertrauensleute und ging zum Hauptzweck der Tagung über. Es erfolgte zunächſt eine Aufſtellung der Löhne bezw. Tagegelder, wie ſie in den ein⸗ zelnen Ortsgruppen zur Auszahlung gelangen. Wir haben mit Bedauern feſtgeſtellt, daß den Kollegen, die unſerer Or⸗ ganiſation noch nicht angehören, teilweiſe ein Spottlohn ausbezahlt wird. Ein Kollege gab an, daß er einen Tages⸗ verdienſt von rund 4 Mark bekommt, ohne irgendwelche Zu⸗ lage. Der zuſtändigen Behörde wurde ein von der Tagung ausgearbeiteter Tarif in 3 Klaſſen vorgelegt. Die Kollegen ſehen ſich veranlaßt, bei Ablehnung in einen evtl. Streik und Lohnbewegung einzutreten. Nach lebhafter Ausſprache der einzelnen Kollegen und Vertreter des Verbandes kam man zu einem Entſchluß, der in den nächſten Tagen der uns zu⸗ ſtändigen Stelle vorgelegt wird. Der erſte Vorſitzende ſprach über die Entwicklung und den Ausbau der Organiſation und dankte allen, die ihm immer hilfsbereit zur Seite ſtan⸗ den. Die Tagung kann ſomit als erledigt angeſehen wer⸗ den. Als nächſter Ort der Tagung kommt Karlsruhe oder Heidelberg in Frage. Gerichts aa. 8d Karlsruhe, 2. Juli.(Sitzung der III. Strafkammer.) Der Schneider Hermann Heller aus Oggersheim wurde wegen ſchweren Diebſtahls und Unterſchlagung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 6 Wochen Unterſuchungshaft, und zu 3 Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Heller war militäriſch in Muggenſturm ſtationiert und brach in der Nacht zum 6. Mai in der Schreibſtube der Freiwilligen⸗Batterie Nr. 5 in Muggenſturm den Deckel einer Aktenkiſte auf und entwendete daraus den Betrag von 700 Mark und ein Eiſernes Kreuz und eine Badiſche Ver⸗ dienſtmedaille. In derſelben Nacht brach er in einen Keller eines Landwirts in Muggenſturm ein, ſtahl drei Laibe Brot, 4 Pfund Schweineſchmalz, 15—20 Eier und eine Flaſche Süßſtoff. In der Nacht zum 10. Mai erbrach er einen Kel⸗ ler einer Konditoret in Baden⸗Baden, nahm ſich aus der Ladenkaſſe 20 Mark und eignete ſich 10 Kuchen u. a. an. In der Nacht zum 11. Mai machte er einen Einbruch in ein anderes Café in Baden⸗Baden. Dabei fielen ihm aber nur ein Kuchen und zwei Pfund Aepfel in die Hände. Als Heller dann von 3 Truppenteile in Muggenſturm entlaſſen wurde, unkerſchlug er ein Paar Stiefel, Socken und andere Gegenſtände. Er verkaufte ſie zu 70 Mark, während bie Sachen eigen Wert von 300 Mark hatten. Nach Unterzeichnung des Friedens. Die Ratifizierung. Weimar, 4. Juli. Ein beſtimmter Termin für die Ver⸗ handlung der Natkonalverſammlung über die Ratifizie⸗ rung des Friedensvertrages läßt ſich noch nicht angeben. Daß ſie noch in dieſer Woche erfolgen wird, ſcheint ausge⸗ ſchloſſen, vorausſichtlich dürfte ſie aber Aufang der nächſten Woche erfolgen. Paris, 3, Juli. Wie aus London gemeldet wird, wurde geſtern in den Wandelgängen des Unterhauſes erklärt, Floyd George beabſichtige geute die zwei Geſetzentwürfe über die Ratifizierung des Friedens und des engliſch⸗fran⸗ zöſilſchen Garautievertrags einzubringen. Der letztere werde nicht Gegenſtand einer Debatte ſein, ſondern einfach zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Ratifizierung des Friedensvertrags durch das britiſche Parlament wird erſt gegen Mitte der nächſten Woche ſtattfinden. Die Ratifizierung durch das italieniſche 1 wahrſcheinlich ſehr bald erfolgen. e e Abreiſe der Hoffnung Ausdruck, daß er in ein bis zwei Vochen eine für die Ratifizierung günſtige Abſtimmung im Senat erhoffe. Bethmaun⸗Hollweg. T. C. Genf, 4. Juli. Dre Rat der Fünf hat von dem Briefe Bethmann⸗Hollwegs an Clemenceau Kenne 155 nommen und Beratungen über die Angelegenheit begonnen. Eine neue rheiuiſche Republik. TC. Genf. 4. Juli. Die Pariſer Ausgab ai Mail“ läßt ſich von ihrem Coblenzer arne iwd wl den, daß eine neue rheiniſche Republik in der Bildung be⸗ griffen ſei. Sie ſoll das Rheinland, die Provinz Heſſen, Heſſen⸗Darmſtadt und die Pfolz umfaſſen. Der Regie⸗ rungsſitz ſoll Darmſtadt werden und Präſident der frühere ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete für Heſſen⸗Darm⸗ ſtadt. Ulrich. Die Republik ſei als deutſche Bundesrepublik gedacht. a Wiederaufleben des Handels. T. C. Genf. 4. Juli. Marſeiller Handelshäuſer und Spe⸗ ditionsfirmen teilen mit, daß ſie den direkten Warenverkehr mit Deutſchland und den deutſchen Häfen am 1. Auguſt wie⸗ der aufnehmen. Auch in Liverpool liegen bereits die erſten 15 Dampfer mit engliſchen Induſtrie⸗Erzeugniſſen für Deutſchland zur Ausfahrt bereit. Amerikaniſche Ausfuhren nach Deutſchland. T. C. Waſtzington, 4. Juli. Das amerikaniſche Amtsblatt vom 29. Juni teilt mit, daß der Lebensmitteltrausport nach Denuſchland unter gewiſſen Bedingungen jetzt ſchon zuge⸗ laſſen ſei; da aber noch keine direkte Verbindung mit Deutſchland beſtehe, möchten die Intereſſenten die Verbin⸗ dung vermittels neutraler Handelsfirmen nach Deulſchland aufnehmen. Generalſtreik in Frankreich. TC. Geuf, 4. Juli. Die Verwaltungskommiſſion des allgemeinen Arbeiterbundes(C. G. T.) hat geſtern abend beſchloſſen, für den 20. und 21. Juli den Generalſtreik für die geſamke Arbeiterſchaft Frankreichs zu proklamieren, Schnürſchuhe, groß, daß es dringende Pflicht der Reichsban Eiſenbahnerſtreik in Portugal. i W. T. B. Liſſabon, 4. Juli.(Agence Havas.) Die Trup⸗ pen überwachen die Bahnhöfe. Die Eiſenbahner haben nunmehr den geſamten Verkehr eingeſtellt. Verhaftete Kommuniſten.. W. T. B. Bern. 4. Juli. Nach der„Zürcher Poſt“ wurden in Zürich vier Kommuniſten verhaftet. darunter ein franzö⸗ ſtſcher. — Kleine politiſche Nachrichten. Betriebsräte beim Bergbau. Der Handelsausſchuß der preu⸗ ßiſchen Landesverſammlung beſchloß, die Staatenregierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Bildung und die Aufgaben von Betriebsräten im Bergbau ſchleu⸗ nigſt reichsgeſetzlich geregelt werde.. Die angebliche Miniſterliſte der Unabhängigen. Wenn man den rechtsſtehenden Blättern Glauben ſchenken wollte, hätten die Unabhängigen alles für einen Regierungswechſel vorbereitet. Die Regierungsämter ſollen, wie die„Kreuzzettung“ meldet, wie folgt verteilt worden ſein: 3 f 1. Verfaſſung(Wahlrecht): Däumig, Breitſcheid, Cohn, Geyer; Köhnen, Stolt; 2. Verwaltung(Provinzial⸗): e 3. Verwaltung(Städtiſche): Wurm, Roſenfeld, Sievers; 4. Auswärtiges: Breitſcheid, Haaſe, Barth; 5. e e Däumig, Albrecht, Seidel? 6. Arbeiterfragen: Müller, Braß, Köhnen, Ruſc h;; 7. Regelung und Vergeſellſchaftung der Produktion Teyer, Hi⸗ ferding, Braß, Köhnen, Müller: 1 8. Finanzen: Sachs, Simon, Barth; 9. Handel: Simon, Sachs, Düwell: 5 10. Ernährung: Wurm, Herz, Kubig, Fiſ. 8 11. Landwirtſchaft: Fink, Hofer, Ballod, Möwes; 12. Verkehr: Schöning, Geſchte, Perſen; 2 18. Mf Wiſſenſchaft, Erziehungsweſen: Fiſter, 1 oiſſi; 5 2 4 und Geſundheitsweſen: Weyl, Zietz, Kuhlen; 15. Juſtiz: Haaſe, Roſenfeld, Cohn, Werthauer. Man wird gut tun, dieſer Zuſammenſtellung mit Zweifel zu begegnen. Miniſter Heines Ausſcheiden aus dem anhaltiſchen Staats⸗ rat. Reihemin ter des Innern Wolfgang Heine wird demnächſt als erſter Vorſitzender des Staatsrates für Anhalt zurücktreten und nicht wieder kandidieren. Vermiſchtes. Ernſtliche Erkrankung des ehemaligen öſterreichiſchen Kalſers. Der Exkaiſer Kakl, der ſich bekanntlich im Schloß Prangins am Genfer See aufhält, iſt ernſtlich erkrankt.. Das Inſtitut für Sexualwiſſenſchaften in Berlin wird am 6. Juli, mittags 12 Uhr, eröffnet. Die Begrüßungsanſprache hält der Leiter, Sanitätsrat Dr. Magnus Hirſchfeld. Es wird ferner ſprechen: Dr. Arthur Kronfeld über den gegenwärtigen Stand und die Ziele der Sexuologie. Die Miniſterpräſidenten a. D. auf Reiſen. Der frühere deutſche Miniſterpräſident Scheidemann 98 in Ragaz ein⸗ etroffen.— Der frühere italieniſche Miniſterpräſident Or⸗ 1295 wird in Lugano erwartet, wohin er ſich zur Er⸗ holung begeben wird. a Kohlenmangel in den Gasanſtalten. Aus Sachſen wird mitgeteilt, daß infolge des Streiks der Eiſenbahner verſchtedene Gasanſtalten aus Mangel an Kohle unmittelbar vor der Betriebs⸗ einſtellung ſtehen. In Meißen werden Tauſende von Ar⸗ beitern noch in dieſer Woche brotlos, wenn nicht die für die Jahrik notwendige Kohle eingeht. Die Erregung der arbeſtenden Bevölkerung über den Streik iſt allgemein. Lokales. — Die Reichsbanknote über 50 Mark vom 20. Oktober 1918, dieſes übelſte Erzeugnis aller Noten⸗ preſſen, läßt die Gemüter nicht zur Ruhe kommen. Nun hat die Reichsbank geſtern mit der Nachricht überraſcht, daß ſie nur noch ſolche 50 Mark-Banknoten vom 20. Okt. 1918 annehme, die den Namen oder Stempel des Ablieferers tragen. Das iſt keine geringe Zumutung an die Kaſſen, denen dieſe Verfügung eine ungeheure Er⸗ ſchwerung ihrer Arbeit bringt. Der Zweck iſt natürlich klar: Die Reichsbank will ſich dem Einlieferer gegen über ein glatt nachweisbares Regreßrecht ſchaffen an⸗ geſichts der vielen im Umlauf befindlichen falſchen Geld⸗ ſcheine. Aber wie werden hier die Intereſſen der übrigen Banken und Kaſſen gewahrt, beſonders bezüglich der von dieſen bis geſtern eingenommenen 50 Mark- Scheine vom 20. 10. 182 Die Unſicherheit iſt 5 ſo iſt, alle vom Oktober 1918 an ausgegebenen Geldscheine, be⸗ ſonders aber die zu 50 Mark, ſo raſch als möglich ein⸗ zuziehen. Bis dahin müßte aber in der Preſſe eine genaue Beſchreibung der— mindeſtens 4— Fälſchungen dieſer Scheine veröffentlicht und allen Intereſſenten zur Verfügung geſtellt werden, damit man ſich einigermaßen gegen die drohenden Verluſte ſchützen kann. Vor allem muß aber eine Aenderung des allerneueſten Verfah⸗ rens der Reichsbank gefordert werden, da ſonſt den Kaſſen nichts übrig bleibt, als die Verweiſung des Pu⸗ blikums zur Einlöſung der Scheine an die Reichsbank. — Weniger Nachnahmepakete. Häufig wer⸗ den Pakete unfrankiert oder mit Nachnahme belaſtet ab⸗ geſandt, weil das Publikum annimmt, ſie erführen dann eine Vorzugsbehandlung. Dies iſt eine falſche Voraus⸗ ſetzung: namentlich die Nichtfrankierung verlangſamt die Behandlung der Pakete ſehr erheblich, da Verrechnung und Einziehung des Portos Zeit erfordern, die für das frankierte Paket wegfällt. Es kann deshalb dem Publikum nur dringend geraten werden, von der Ver⸗ ſendung ſeiner Pakete durch„Eilboten“„mit Nachnahme“ oder„unfrankiert“ lediglich dann Gebrauch zu machen, wenn dies nicht zu umgehen ſein ſollte. Rriegerebrentatein! Die von Profeſſor Ch. Speyer entworfene friesartige Kompoſition eines Triumphzugs der verbündeten Truppen iſt durch Profeſſor A. Eckener, auf muſtergültige Weiſe in Originalradierung übertragen worden. Das auf dieſem Wege hergeſtellte Gedenkblatt läßt alle ſachliche Tüchtigkeit und Erfahrung die ſich in der Vorlage kundgibt, unverkürzt zu Worte kommen, ohne doch den dem gewählten Material eigenen Kunſtcharakter zu ver⸗ leugnen. Die klace und doch weich und fein durchgebilbete plaſtiſche Modellierung der Geſtalten, die wirkungsvollen farbigen Kontraſte, welche die Radierung wie kaum ein anderes Mittel der Zeichnung ermöglicht, machen das von wahrem vaterländiſchem Schwung getragene Bild zu einem der künſtleriſch wertvollſten Erinnerungsblätter, welche die Kriegszeit hat entſtehen laſſen. Deshalb darf in keinem Verein, Betrieb und Gemeinde dieſe Kriegerehrentafel fehlen. 3.. R. Raufelder. Die Schenkungs⸗ ten für . die Schenkungsſteuer, die auch auf alle ſonſtigen ohne entſprechende Gegen⸗ Zuwendungen unter Lebenden Es mußte jedoch hier rückwirkend auch für eine Beſteuerung derjenigen Schenkungen(Vermögenszerſchlagungen) Sorge getragen werden, die gerade auch unter nächſten Familienange⸗ hörigen in Erwartung der kommenden Erbſchaftsſteuer vorgenommen worden ſind und eine vorweggenommene Und zwar erſchien es zweckmäßig, hier auf die Zeit bis zum 31. Dezember 1916 als dem Stichtag der letzten Beſitz⸗ und Kriegsſteuerveranlagung zurückzugehen und demnach alle Schenkungen, die nach leiſtungen erhaltenen (Vermögensübergabe) ausgedehnt iſt. Erbteilung darſtellen. dieſem Tage erfolgt ſind, ſoweit ſie nach Geſetze der Steuer unterliegen würden, dieſer zu unter⸗ werfen; die nach dem gleichzeitig vorgelegten Geſetz über eine Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachſe zu zahlende Abgabe ſoll hierbei angerechnet werden. Die Rückwirkung gilt aber nur für die Schenkungsſteuer, nicht für die Erbſchaftsſteuer. bis zum 31. Dezember 1916 Die Nachlaßſteuer iſt eine Steuer vom Nachlaß als ſolchen ohne Rück⸗ ficht auf die Perſonen, auf die er im Wege der Ver⸗ erbung übergeht. Als Nachlaß gilt das geſamte Ver⸗ und Nachlaßſteuer. Im großen ganzen ähnliche Beſtimmungen wie für die Behandlung und Erhebung der Erbſchaftsſteuer gel⸗ vermögen. mögen Möbel, gens anzuſehen ſind. kung dem Beſchenkten unter dem neuen den iſt; Erwerbs und nunmehr auch mögen des Verſtorbenen, das bei ſeinem Tode vorhanden iſt, und zwar Grund⸗, Betriebs- und Kapital⸗ 5. e „Dagegen gelten nicht als ſteuerbares Nach Hausrat und andere nicht unter 1 fallende bewegliche kör⸗ den Begriff Kapitalvermöger k ie nicht als Zubehör eines perliche Gegenſtände, ſofern s Grundſtückes oder als Beſtandteil eines Betriebsvermö⸗ Zu bemerken iſt hier ferner, daß auch das Vermögen, das der Verſtorbene als Vorerbe hatte, zum Nachlaß im Sinne des Geſetzentwurfs gehört. Von dem Nachlaßvermögen ſind Erblaſſer herrührenden Schulden. Nachlaßvermögen hinzuzurechnen: 1. was auf Grund eines Vertrags unter Lebenden von einem Dritten mit dem Tode des Erbaſſers unmittelbar erworben wird; 184 2. was vom Erblaſſer in Vollziehung einer Schen⸗ den Erblaſſer überlebt, unter Lebenden zugewendet wor⸗ 3. was vom Erblaſſer mik der Beſtimmung geſchenkt worden iſt, daß ihm für die Lebensdauer an dem ge⸗ ſchenkten Gegenſtand der Nießbrauch zuſtehen ſoll. 0 Sieht die Erbanfall⸗ und die e auf die Leiſtungsfähigkeit des Erwerbers nach ſo iſt die Nachlaßſteuer im Grunde nichts ande⸗ res als eine letzte Vermögensſteuer des Erblaſſers. Da die Nachlaßſteuer auf die Zahl der Erben und danach auf die Höhe des einzelnen Erbteils keine Rücklicht neh⸗ N 6 laßve r⸗ jedem Falle f Die Na abzuziehen, die vom Andererſeits iſt dem „ ee kee vom Erblaſſer geſchloſſenen Für die lie g der Bedingung, daß dieſer laßſteuer e aßgabe des ſeines übrigen Vermögens, Nachläſſe, men kann und zu der Be Erwerber, die die Hauptbelaſtung bleibt, tritt, ſo ſoll ſie nur in mäßigen und auf ßen Stufen beſchränkten Sätzen erhoben w ſoll ein Betrag bis zu 20 000 Mark des Erbſchafts⸗ als auch inſofern grundſ der Grundſtücke, ſchaftlichen, nicht mehr der E gemeine Wert zugrunde ge Von dem Betrag, der Erbanfälle un die Bundesſtaaten der in ihrem Gebiet a ugleich die kommt, ſollen teil von 20 v. H. den Roheinnahme erhalten, worin z für die Verwaltung der Steuer enthalt rei bleiben. chlaßſteuer beträgt: für die erſten angefang. oder vollen 200 des ſteuerpflicht. Nachlaßvermög. für die nächſt. angefang. oder vollen für die nächſt. angefang. oder vollen für die nächſt. angefang. o für die weiteren Beträge 2 Berechnung der Steuer iſt zu beach von dem Nachlaßvermögenz ſtets der Bet Mark vorweg als nicht ſteuerpflichtig a Allgemein ſei noch bemerkt, daß ſowo bei der Schenkungs⸗ 1 die Bewerkungsvorſchrifte ätzlich geändert ſind, als der auch nicht der land⸗ un a der aus der 300 000% 500 000% der vollen 1 000 000 rtragswert, legt werden ſ d der Schenkung, a ane i Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Der Gemeinde wurden 2 Waggon prima gutes Rleeheu zum Preiſe von 35 Mk. pro Zentner frei Nebenbahnhof Seckenheim an⸗ geboten. Intereſſenten welche ſolches zu be⸗ ziehen wünſchen wollen ſich morgen Dlenstag. den 8. di. Its., vormittags von 2—12 Uhr, auf dem Rathaus Zimmer 7 anmelden. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. i Seckenheim, 7. Juli 1919. gürgermeiſteramt: No ch Arbeits-Cergebung. Die Gemeinde vergibt im Submiſſtons⸗ wege die Herſtellung der Waſſerrohrleitungen in der Neckarauer, Werder ⸗Moltke⸗, Leopold⸗ und Maxſtraße. Angebotsformulare werden auf dem Rathaus Zimmer 7 abgegeben, wo; ſelbſt auch Zeichnung und Bedingungen ein · geſehen werden können. Die Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis zum 16. Juli ds. Je., morgens 11 Uhr, einzureichen. Seckenheim, den 2. Juli 1919. Gemeinderat: Noch. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtuͤcke ſind ſpäteſtens bis 15. Juli l. 2s. der Steuerbehörde anzumelden. Vom 5. bis 15. Juli ſind die An⸗ meldungen auf dem Rathauſe zu Seckenheim — 3. Stock Zimmer Nr. 10— wo zur Entgegennahme ein Beamter des Haupt⸗ Steueramts Mannheim jeweils Werktags von 8½ bis 12 Uhr vormittags und 1¼ bis 6 Uhr nachmittags anweſend ſein wird, abzugeben. luranmeldungs vordrucke können bei der teuereinnehmerei und vom 5 Juli ab auch auf dem Nathauſe 3. Stock Zimmer Nr. 10 in Empfang genommen werden. Bei dieſem Anlaſſe wird auch nötigenfalls die zur Aus⸗ füllung der Fluranmeldung erforderliche Be⸗ lehrung durch den Beamten erteilt. Pflanzer die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden, ſind ſtrafbar. Sollten Landwirte nach dem 15. Juli noch Felder mit Tabak beſtellen, ſo ſind ſie verpflichtet ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Fluranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. Seckenheim, den 5. Juli 1919. gürgermeiſteramt: Koch. Nach§ 12 des Tabakſteuergeſetzes vom 15. Juli 1909 muß jeder Tabalpflanzer d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes die bepflanzten Grundſtüke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. Dies iſt auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen beſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch einen anderen anpflanzen oder behandeln läßt. Die Anmel⸗ dung iſt bei der Steuerbehörde vor dem 16 Jult ſchriftlich einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen künnen für alle auf dadiſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke bei der Steuereinnehmerel des Wohnortes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Auf Verlangen erhält der Pflanzer vom Steuererheber eine Beſcheinigung über die Anmeldung. f Die erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke müſſen ſpäteſtens am dritten Tage nach dem Beginn der Bepflanzung angemeldet werden. Für jede Gemarkung. auf der ein Pflanzer Giundſtücke mit Tabak angepflanzt hat, iſt eine beſondere Anmeldung abzugeben. Die Anmeldungen, die bis zum 15. Juli erfolgen, können alle bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers abgegeben werden. Nach dieſem Zeitpunkte können bei dieſer Steuereinnehmerei nur noch Grundſtüͤcke der Gemarkung des Wohnortes des Pflanzers angemeldet werden, während die Anmeldung über Grundſtücke mit Tabakpflanzungen auf benachbarten Gemarkungen bei der Steuer⸗ 5 8 des Pflanzungsortes abzugeben nd. Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten Grundſtücke in einem an⸗ deren Bundesſtaate gelten die Anordnungen der dort zuſtändigen Behörden. Mannheim, den 1. Juli 1919 Hauptsteueramt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. Juli 1919 Bürgermeiſteramt: Roch. Das Bürgermeiſteramt Mannheim erſucht uns bekanntzugeben, daß auf dem Markt wieder geordnete Verhältniſſe eingetreten ſind nur daß die Händler und Erzeuger von Ge⸗ muͤſe und landwirtſchaftlichen Produkten den⸗ ſelben wieder in höherem Maße beſchicken möchten. Seckenheim, 30. Juni 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Den Verkehr mit Heu betr. Bei der ſo überaus geſtiegenen Nach⸗ frage nach Heu, die häufig einer übertriebenen Aengſtlichkett der Landwirte entſpringt, ihren Futterbedarf nicht rachtzeitig eindecken zu können beſteht die große Gefahr. daß gewinnſichtige Perſonen die Lage anszunützen verſuchen, um Heu aufzukaufen das dann ſpäter wieder zu unerſchwinglichen Preiſen an die Verbraucher abgeſetzt werden ſoll. Wir machen daher da⸗ rauf aufmerkſam, daß nach§ 1 der Verord⸗ nung des Reichskanzlers über den Handel mit Lebens⸗ u. Futtermitteln und zur Bekämpfung des Kettenhandels vom 24. Juni 1916(RG Bl. S. 58) der gewerbsmäſſige Handel mit Futtermitteln, zu denen auch das Heu gehört, nur ſolchen Perſonen geſtattet iſt, denen eine Erlaubnis zum Betrieb dieſes Handels erteilt worden iſt. Von dieſer Vorſchrift ſind zwar Kleinhandelsbetriebe, in denen Futtermittel nur unmittelbar an Verbraucher abgegeben werden, ausgenommen. Dagegen bedürfen nach der Verordnung des Miniſteriums des Innern über die Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel vom 19. April 1916 (G.- u. V. Bl. S. 101) auch Kleinhandels⸗ betriebe dieſer Art der Erlaubnis des Bezirks⸗ e amtes zum Handelsbetrieb. Sofern die Han⸗ delstreibenden ſich zum Aufkauf von Heu be⸗ ſonderer Beauftragter bedienen, haben dieſe eine bürgermeiſteramtlich beglaubigte Abſchrift der nach den bezeichneten Verordnungen vor. geſchriebenen Handelsgenehmigung ſowie der Vollmacht ihres Auftraggebers mit ſich zu führen und auf Verlangen vorzuzeigen. Der nicht gewerbsmäſſige Ankauf von Heu un⸗ mittelbar vom Erzeuger durch den Vieh be⸗ ſitzenden Verbraucher unterliegt keiner Be. ſchränkung, auch wenn ſich hierbei der Vieh⸗ beſitzer eines nicht gewerbsmäſſig handelnden Beauftragten bedient. Mannheim, den 1. Juli 1919. Kommunalverband Mannheim⸗Land 8 gez. Karg. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 3. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Den Waffenſtillſtand hier den Anbau von linksrheiniſchen Grundſtücken betr. Die deutſche Wako in Spaa teilt mit, daß die Franzoſen im Allgemeinen ihr Ein · verſtändnis erklärt haben, daß die Beſitzer auf dem rechten Rheinufer in das biſetzte Gebiet reiſen können um ihre Aecker zu bebauen. Die Betreffenden müſſen die Erlaubnis des entſprechenden Oberkommandos der Beſatzungs⸗ armee haben.— Etwaige Geſuche ſind alsbald anher vor ⸗ zulegen, damit wir ſie weiterleiten können. Mannheim, den 26. Juni 1919. Had. Fezirksamt gez. Gräſer. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Ro ch. Jebensmittelamt Verwendung von Frauen auf dem Lebensmittelamt betr. Bedürftige Witwen, die auf Beſchäftigung beim Lebensmittelamt abheben, werden auf gefordert, ihre eingenhändig geſchriebenen Ge⸗ ſuche bis ſpäteſtens Dennerstag, den 10. Juli 1919, beim Lebensmittelamt einzureichen. Seckenheim, den 4. Juli 1919. Lebensmittelamt. Stoff, Anmeldung. Von der Reichskleiderſtelle wurden uns cirka 100 Meter Stoff zugewieſen. Nach Beſchluß der Kommiſſton des Lebensmittelamts ſoll derſelbe an bedürftige Witwen mit Kinder zur Verteilung kommen. Anmeldungen können am Mittwoch, den 9. dt. is., vormittag von s bis 12 Uhr, Zimmer 2 gemacht werden. Seckenheim, den 7. Juli 1919. Lebensmittelamt. Sammei⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſeuſchaft. Im Lager vorrätig: Melaſſe⸗Dickſchlempe, Melaſſemiſchfutter, Gelb⸗ rübenſchnitzel, Gelbrüdengries, Futterkalk, Haferſchalen, Deutſcher Kleeſamen, Tabak; einfädelgarn, Schaufeln, Spaten, Axtſtiele, ſeetten. Stränge, Feilen, Feilengriffe, Maſchinen⸗ öl, Wagenſchmiere, Kali, Kainit, Chlorkaltum, Rhenanla⸗Phosphat. Der Vorſtand. Katholischer Jungmänner Verein — St. Bernhard.— Am Honntag iſt die übliche Mannheimer Männerwallfahrt nach Leutershauſen. Deshalb am Freitag kein Jungmänner⸗Apoſtolat, aber am Jonn⸗ tag Morgen Geueralkommunion für alle hieſigen Wallfahrer: Mitglieder und Ehrenmitglieder, die teilnehmen wollen. Die Vorſtandſchaft. Trauer-Papiere zind stets vorrätig in der ETped. ds. Blattes. Mitglieder erwartet Gewerbeverein Jechel Hente Abend 8 Ahr Versammlung im„, Vollzähliges und pünktlich Ernteſchägung.— Badischer Bauern oOortsgruppe Secken ente Abend 8 Uhr 9 Julammennunſt um. 5 Tages⸗Ordnung! Gründung Feldhut.— Verſchiedene Der — Verwandten, kannten dle traurige unser lieber Vater, Schwiegervater Kaspar entschlafen ist. Todes Anzelg n und 15 Freunde Grossvatel Rudel im Alter von nahezu 80 jahren Seckenbeim, den 6. Juli 1919 Die trauernden interdiibere, 0˙ Die Beerdigung finde Nachmittag 4 Uhr vom 7 t n 0 banelhu Wörthstrasse 15 aus statt. 75 Piklein Pllo der hervorragende 1 Schuhputz —— b 1 Ziehung heil ſteuerung des Erbanfan ian, weniger 10 ib alas 1 15 b.. 9.90 10 br 90 1 1 I. 155 nd 90 tall 116. ue, a m de fil S — — 9 8 1115 sicher I. August! kaufen, a7 0 Bad. Badener 2 1 1 0 ö„ Geldlotteris 3% 0 265 Bargewinne„„ f 95 23000 Mk. 2 40%% Hauptgewinn E v reel 1 00 ds fi. 2% Los 1 Mk., Porto u. 8 behu met ö 10 een e e 8 fh sende Nur 2. — 5 g a 0 J. Stürmer? 10 Mannheim O 7. II. en, früher Strassburg n 4 (Elonss). 1