N . * N e * 2 Amtsblatt der Bürger 3 die 55 e Rellſchweizeriſchen Zeitungen melden, daß die fran⸗ Is, Dinforß nun it; — Jlwesheim, ——.... mꝰF...xꝛ⁊vr—Tꝗß. — 7 2— ä. 3 * 3 t e — 1 5 5 LHleckarhausen und Edingen. 10, Jahrg. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Mittwoch, den 9. Juli 1919. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr 1 No. 155 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 1 de d Tages ſchau. die em Witte nng der Ratifikation des Friedensvertrags, 0 Natiawoch taatsſekretär des Auswärtigen Müller Alert, onalverſammlung geben wird, wird ſich auf das dur gang krdiglte beſchränken. Auch die Parteien werden g urze Erklärungen dazu abgeben. lensver Stnatenausſchuß hat der Ratifizierung des Frie⸗ trages zugeſtimmt. Die 2 Wend becchocnden Eiſenbahner in Hannover haben geſtern banblunoſſen, heute die Arbeit wieder aufzunehmen. Die gen ſollen fortgeführt werden. 8. fach der deutſchen Mark wurde für das Gebiet der eſetzt en Armee(Rheinpfalz) auf 40 Centimes herab⸗ Laut 5 Besen de Paris“ haben 149 amerikaniſche Soldaten beitbing ungsarmee an die militäriſchen Behörden in raten das Erſuchen gerichtet ſich mit Deutſchen ver⸗ ung den Bundesrat in Kenntnis geſetzt hat, kale in de nf ſchweizeriſche Offiziere eine gewiſſe Anzahl weblean en franzöſiſchen Militärſchulen in St. Cyr, Fon⸗ dle ien und Saumur offen gehalten werden. ds Delege fan den Dag“ meldet aus Paris: Die chine⸗ Mübvertrag ton wurde telegraphiſch angewieſen, den Frie⸗ lkerbund zu unterzeichnen. China kann damit in den Nach de aufgenommen werden. ane 1.„Times“ herrſcht in Japan trotz der geringen u riedenhei Kriege und der großen Gewinne allgemeine Un⸗ die unzuf 5 und Armut. Es kam zu ernſten Unruhen. Luerung. riedenheit hat ihren Grund in der Lebensmittel 5 Wichtige Entſcheidungen delta er Reichsregierung. freien e anſloöſung der Zwangs wirtſchaft.— Förderung . andels.— Einſchränkung der Tätigkeit der Kriegsgeſellſchaften. ell dagen ſeh Juli. Das neue Kabinett hat ſich in den letz⸗ un en Wirtſ r eingehend mit den durch die Revolution ge⸗ algen von Haftsproblemen befaßt. Dabei ſind Entſchei⸗ n 8 ch ße rordentlich weittragender Bedeutung ge⸗ 3 bereits erwähnte Programmrede des Mi⸗ auer der E er N evorgegangenen Miniſterpräſidenten, daß er u poſittdechlüſſen nicht bei der Negation bleibt, ſon⸗ wirtſchm Krie en Handlungen drängt. So ſoll vor allem die frei ichaft nun übernommene, ſtark bürokratiſierte Zwangs⸗ werde Handel ehr zielbewußt aufgelöſt werden:. Dem rer d und dil wieder größerer Spielraum geſchaffen de ie Kriegsgeſellſchaften ſollen ſyſtematiſch in derholß abgeb eingeſchränkt und bis auf das zuläſſige Min⸗ inen d mit deaut werden. Die Oeffentlichkeit hat ſich wie⸗ 8— 8 Sonn⸗ und Feiertage.——— er Frage beſchäftigt, warum bei der gegenwär⸗ durch die Reichstextilſtelle ſo aroße Mengen von Tuchen und erhebliche Mengen von Wollvorräten zu⸗ rückgehalten werden. Dieſe Wollvorräte ſollen nunmehr ſofort der Induſtrie zur Verarbeitung zugeführt und die verfügbaren Tuche dem Handel übergeben werden. Eine Einſchränkung tritt nur iyſoweit ein, als es die Rückſicht auf die minderbemittelte Bevölkerung erfordert. Spartakus am Werke. Kommuniſtiſche Streikpropaganda. Berlin, 7. Juli. Aufreizende Plakate der Kommuniſten, die mit blutrünſtigen Bildern ausgeſtattet waren, ſind dieſer Tage während des Eiſenbahnerſtreiks in ſechs Lagern poli⸗ zeilich beſchlagnahmt worden. Dabei ſind, wie eine Kor⸗ reſpondenz meldet, Schriftſtücke gefunden worden, die be⸗ weiſen, daß ſich die Kommuniſten ſolche Vorbereitungen etwas koſten laſſen. Die Fakturen der betreffenden Drucke⸗ reien betrugen 180 000 Mark für die Anfertigung des einen Plakates, weitere 235000 Mark für ein anderes Plakat „Was will Spartakus?“ Ferner wurde aus Briefſchaften und Belegen feſtgeſtellt, daß ungefähr 600 000 Mark, um Stimmung für den Eiſenbahnerſtreik zu machen, aus unga⸗ riſchen Quellen hierfür ausgegeben worden ſind. Der Brand auf dem Bahnhof Bebra. Kaſſel, 7. Juli. Der Anſchlag auf den Güterbahnhof in Bebra iſt von jungen Eiſenbahnarbeitern unternommen worden. In dem Stück⸗ und Eilgüterſchuppen wurde an vier verſchiedenen Stellen Feuer angelegt, das, begünſtigt durch heftige Winde, ſo ſchnell um ſich griff, daß eine Halle mit Expreßgut und Lebensmitteln für Süd⸗ und Mittel⸗ deutſchland in wenigen Minuten niederbrannte. Es wur⸗ den insgeſamt 156 Eiſenbahnwagen von den Flammen er⸗ griffen und größtenteils bis auf die Eiſengerippe vernichtet. Zugleich fanden Plünderungen ſtatt, die durch ihre organi⸗ ſiert durchgeführte Art die Vermutung nahe legten, daß es ſich um einen wohlvorbereiteten Spartakiſtenputſch handelte. Der Brand iſt größtenteils gelöſcht, der Schaden aber noch unüberſehbar. Die Ruhe konnte aufrecht erhalten werden. Der Eilgüter⸗ und Güterzugverkehr erleidet vorübergehend einige Störungen, doch wird der Schnellzug⸗ und Perſonen⸗ zugverkehr durch den Brand nicht erheblich beeinflußt. Nach Mitteilungen, die der Eiſenbahndirektion Kaſſel zu⸗ gegangen ſind, haben junge erſt ſeit kurzem eingeſtellte Ar⸗ beiter das Feuer angelegt. Vernichtet ſind namentlich Nah⸗ rungsmittel, die aus Hamburg herangerollt waren, ſo ame⸗ rikaniſcher Speck, Oel, däniſche und holländiſche Butter, Mehl, Fleiſch, Konſerven, Zucker u. a., die infolge des Frankfurter Streiks ſeit mehreren Tagen in Bebra in lan⸗ gen Zugreihen zuſammengeſtellt waren und nach Beendi⸗ gung des Ausſtandes weiterbefördert werden ſollten. Von der Eiſenbahndirektion ſind mehrere höhere Beamte zur Unterſuchung der Urſache des Brandes und zur Ermittlung des Täters nach Bebra abgereiſt. Maſſenverhaftungen in Dortmund. T. U. Berlin, 7. Juli. Wegen Beteiligung an den Plün⸗ derungen in Dortmund wurden hier etwa 2500 Verhaftun⸗ gen vorgenommen. Die Kommuniſten hetzten die Berg⸗ arbeiter in einen neuen Streik, falls die Truppen nicht ab⸗ rücken. Mehrere aus dem Gefäugnis in Hamburg befreite Schwerverbrecher wurden bei ihrer Ankunft in Dortmund verhaftet. Auch in Unna haben Unruhen und Plünderun⸗ gen ſtattgefunden. Man hak den Eindruck, daß ſämtliche Unruhen in der hieſigen Gegend von einer und derſelben Organiſation geleitet werden. Unſinnige Forderungen. W. T. B. Berlin, 8. Juli. Noch früher als befürchtet, ha⸗ ben die ſtädtiſchen Arbeiter und Angeſtellten beſchloſſen, höhere Löhne zu verlangen. Der neue Tarif ſieht für un⸗ gelernte Arbeiter eine Mehrforderung von 8 Mark täglich nnr. BC——........——— Streikbewegung der Eiſenbahner. Der Eiſenbahnerſtreik in Berlin. W. T. B. Berlin, 7. Juli. Die Streiklage in Berlin hat ſich immer noch nicht geändert, ſie iſt im Gegenteil noch ſehr verworren und ſo ungewiß wie am erſten Tage. Während die Geſellſchaften dadurch ein gewiſſes Entgegenkommen be⸗ wieſen, daß ſie trotz der Tatſache des Kontraktbruchs ihrer Angeſtellten der Einladung des Vollzugsrates zu Beſpre⸗ chungen Folge leiſteten. hält die Streikleitung an ihrem rückſichtslos ablehnenden Standpunkt feſt. Das Publikum, das mit der Länge des Streiks natürlich immer mehr leidet, wird immer aufgebrachter gegen die Straßenbahner. Man ſieht keinen einzigen Straßenbahner mehr in Uniform. Berlin, 7. Juli. Wie die„Politiſch⸗Parlamentariſchen Nachrichten“ von wohlunterrichteter Seite vernehmen, ma⸗ chen ſich Anzeichen dafür bemerkbar, daß infolge der Wie⸗ deraufnahme des Eiſenbahnverkehrs auch der Streik bei der Straßenbahn und Hochbahn ſchnell ſeinem Ende eutgegen⸗ geht. Die Verwaltungen ſind mit Billigung der Regierung entſchloſſen, gegen die Hetzer unter der Arbeiterſchaft mit aller Energie vorzugehen. Die Lage in Hannover. a W. T. B. Hannover, 7. Juli. In einer Mitteilung des kommandierenden Generals an die Preſſe heißt es u. a.: Die von der Streikleitung in ihrem Flugblatte zugeſicherte Aufrechterhaltung der Ordnung iſt nicht überall durchge⸗ führt. Auf der Bahnſtrecke ſtehen Züge mit Lebensmitteln und ſogar mit lebendem Vieh, das nicht befördert und nicht verſorgt wird. Außerdem ſtockt die Kohlenverſorgung in bedenklicher Weiſe. Die Hannoverſche Maſchinenaktiengeſell⸗ ſchaft hat ihren Betrieb bereits einſtellen müſſen. Die Ar⸗ beiter ſind damit keineswegs einverſtanden. In Schelze haben ſtreikende Arbeiter verſucht, das Stellwerk zu zer⸗ ſtören, woran ſie durch Beamte verhindert wurden. Der kommandierende General hat ſchon am Sonntag erklären laſſen, daß er militäriſche Hilfe zum Schutze der Arbeits⸗ willigen entſenden wird. Die auf dem Bahnhof arbeitenden Studenten ſolten ſofort entfernt werden. Ihre Arbeitsſtät⸗ ten waren von den Streikenden ſtark belagert. Der mili⸗ täriſche Schutz hat eingegriffen und die Streikenden haben ohne Widerſtand den Bahnhof geräumt. Am Montag mor⸗ gen hat der kommandierende General einen Beauftragten zur Streikleitung geſandt, um dieſe auſzufordern, den Streik abzubrechen, weil ſonſt energiſche Maßnahmen ergriffen werden müßten. Der kommandierende General hat den Streikenden ferner ſagen laſſen, daß bei den geringſten Vor⸗ kommniſſen der Belagerungszuſtand verhängt wird, und daß alle Vorkehrungen getrofſen ſeien, ſofort von allen Seiten Truppen in die Stadt zu führen, um die Mehrheit des Vol⸗ kes vor der Vergewaltigung durch eine kleine Minderheit zu ſchützen. 2 2 Weitere Einſchränkung des Betriebs. W. T. B. Hannover, 7. Juli. Nach der Lahmlegung des Betriebes von Hannover—Berlin—Braunſchweig haben die ſtreikenden Eiſenbahnarbeiter auch den Betrieb nach Wuns⸗ dorf und Nardſtemmen ſtark beeinträchtigt. Die Lage in Hamburg. W. T. B. Hamburg, 8. Juli. Der Streik der Eiſen⸗ bahner hat ſich auf ſämtliche Betriebsſtellen ausgedehnt. Die Zahl der Ausſtändigen beläuft ſich auf 15002000 Mann. W. T. B. Hamburg, 8. Juli. Die Abſtimmung der Eiſen⸗ bahnbeamten im Bezirk Hamburg⸗Altong ergab nach den bisherigen Zählungen eine einfache Mehrheit für den Aus⸗ ſtand. Die Meinung geht jedoch dahin, daß eine Zwei⸗ drittelmehrheit für den Eintritt in den Ausſtand nötig iſt und daß eine ſolche ſich nicht ergeben werde. Bremen ſtreikt nicht. W. B. Bremen, 8. Juli. Die Eiſenbahnangeſtellten Die weiße Frau. n vom Lauenſtein von Anny Wothe. Amerjk(Nachdruck verboten.) aniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. Die hl. 35 Fluch alle Frau lächelte ſchmerzvoll. d äſt zie können mir nicht helfen, Herr Doktor. feſter un eine Kette, die nicht zerbricht, die uns immer die G. eſter umſchlingt, bis ſie uns den Atem raubt ehle zuſchnürt, daß wir auch nicht mehr einen us geben können. Sehen Sie nicht, wie Schuld 0 er und fort wirkt. Wie durch Jahrhunderte hin⸗ ze Räume eiſt der Orlamünderin, der noch heute durch inden 8 8 des alten Schloſſes drüben irrt, nicht Ruhe verurſa 9167 durch ſein Erſcheinen Angſt und Schrek⸗ 8 90 bitte Sie, gnädige Frau, es iſt eine Sage.“ 3 85 Jede J Sthuldloſen vielleicht, für die Schuldigen mein faſt kommt der Geiſt der weißen Frau Ein Roma ſchauerliche Zwieſprache.“ bie Var dien lief ein Fröſteln über den Rücken. belleicht 1 f one, unglückliche Frau an ſeiner Seite wi c wahnſinnig Hatte die Furcht ihren Geiſt tf 1 kein, das konnte, das durfte nicht ſein. WI„oma en ſtand EN auf. 5 il Ibnen n Hie jetzt, Karinta“, begann er weich,„ich 8 Gehorsam nſeren Zauberwald zeigen.“ laubl ſtand ſie auf. J iel i i 5 and f. Jetzt fiel ihr Auge auf die fc peiſt die ſeitwärts, wo der Bach, der auch den in stanz, ſchnell abwärts ſtürzte, in leuchtenden Bü⸗ en, und r mit einem Ausruf des Entzückens des Baches. Im Augenblick hatte ſie 2 Torwarthaus, und ich halte Zwieſprache einen großen Strauß der blauen Vergißmeinnicht ge⸗ pflückt. Mit ſtrahlenden Augen ſah ſie Wege ſtehen geblieben, auf. „O Gott, wie iſt ſie jung“, dachte er,„wie iſt ſie hold, wenn ſie lächelt und fröhlich iſt.“ Karinta hatte ihren Hut, den ſie am Arm trug, mit den Blaublumen gefüllt. 5 „So!, lächelte ſie, Jürgens die Hand reichend, damti er ihr helfe aus dem Graben heraus, um wieder auf den Weg zu kommen,„nun können wir wandern.“ Eine leichte Fröhlichkeit war über ſie gekommen. Wie ein hoffnungsfrohes Kind, das ſich auf den heiligen Chriſt freut, ſo blickte ſie in ſeine Augen.“ So ſchritten ſie zuſammen tiefer hinein in den Mär⸗ chenwald. Ganz ſtill war es hier. Nur die Käfer ſurrten leiſe auf weichem Mooſe, das ſich wie ein duftiger Teppich zu ihren Füßen wellte. Die Tannen hatten neue, lichtgrüne Triebe wie Weih⸗ nachtskerzen aufgeſteckt, und überall war tiefes, heiliges Schweigen. Durch das wiegende Gezweig der Birken und Buchen, die zwiſchen den Tannen aufgeſchoſſen waren, brach die Sonne. Das gab ein beſonders zauberhaftes Schimmern und Flimmern. Peter Jürgens hielt den Atem an. Ihm war es, als träume er, wäre die Wirk⸗ lichkeit dieſer Stunde undenkbar. Und immer tiefer ſchritten ſie hinein in den Flim⸗ merwald. Und Karinta erzählte von den hohen Fjelden und den blauen Fjorden der nordiſchen Heimat, von dem großen, weiten Waſſer und den mächtigen Gletſchern, die oft hinab bis tief ins Meer reichten, aber von ſich ſelbſt ſprach ſie kein Wort. Peter Jürgens dachie: zu Peter, der am vertrauen Sie mir, ich dunkle Straße gehen.“ mäßige Gattin jenes Tyrannen ſein. Keine Pflicht bindet Sie an ihn. Ein dunkles Geheim⸗ nis umſchwebt Sie. liebe Sie. erringen, Sie mein zu nennen.“ „Wie kann ich ihr helfen, wenn ſie ſo verſchloſſen it“ 1 8 das Höchſte und Köſtlichſte fehlt, das Ver-. rauen?“ N— Und er zog unwillkürlich Karintas Arm feſter in den ſeinen, und er errötete heiß, ols ihre Augen erſtaunt fra⸗ gend den ſeinen begegneten. 5 8 1 Der Wald wurde lichter, und ſie ſtanden plötzlich vor einem weiten Feld. 28 8 8 8 „Nun iſt der Märchentraum zu Ende“, ſeufzte Ka⸗ rinta auf und ſehnſüchtig ſchweifte ihr Blick in die blauen Fernen, in das ſonnige Frankenland, und weithin über die Thüringer Berge. 5 4 f 8 5 „Wer da hinein könnte?“ murmelte ſie und ihre Lippen zitterten leiſe. 2 „Karinta“, bat Dr. Jürgens innig,„ich bitte Sie, helfe Ihnen.“ Sie ſchüttelte reſignſert das dunkle Haupt. „Mir hilft keiner, Herr Doktor, allein muß ich meine Sie können nicht die recht⸗ Sie ſind es nicht. „So hören Sie, Karinta. Kein anderer Wunſch lebt in mir, als Sie 8 Ich meine es gut mit Ihnen, 10 ö Haſtig ſtieß er dieſe Worte hervor. 2 Frau v. Rittberg ſtand regungslos da, die Augen in die Ferne gerichtet. Es war, als ob ſie lauſche. f „So reden die Dichter“, murmelte ſie,„ich höre den Klang, aber ich darf ihn nicht aufnehmen, ich nicht.“ „Sie ſollen nichts als mir vertrauen, Karinta.“ Sie ſenkte die langen Wimpern tief auf ihre weißen 9 N Fortſezung folat) Bremens beſchloſſen in ihrer geſtrigen Verſammlung, vor⸗ läufig nicht in den Strelk zu treten. Heute wird in den Be⸗ trieben eine Urabſtimmung ſtattfinden. Die ſozialiſtiſche Partei gegen das Streikfieber. W. T.B Berlin. 7. Juli. In einem Flugblatt der Sozia⸗ liſtiſchen Partei gegen den Verkehrsſtreik heißt es: Dieſe Streiks ſind nur ein Schlag der Streikenden gegen ſich ſelbſt. Wenn der Staat höhere Löhne zahlen muß, geht das nur auf Koſten des Volkes ſelbſt, das immer höhere Fahrpreiſe und immer mehr Steuern zahlen muß. Ver⸗ langen die Straßen bahner höhere Löhne, ſo müſſen wir alle tiefer in unſere Taſche greifen. Der Streik richtet ſich nur gegen uns Arbeiter ſelbſt, es ſind unſere eigenen Genoſſen, die ſich auf Koſten der Arbeiterklaſſe bereichern wollen. Schon hat der Verkehrsſtreik ein große Knappheit an Le⸗ bensmitteln und ein Anſchwellen der Preiſe bewirkt. In den Beinen, in dem Magen und am Geldbeutel ſpürt alſo das arbettende Volk den Eigennutz der Streikenden. Zum Verluſt der deutſchen Kolonien. Bei den Verhandlungen in Verſailles iſt die Verteilung 5 deutſchen Kolonien folgendermaßen vorgeſchleſen wor⸗ en: Togo gehört zu Franzöſiſch⸗Weſtafrika, Kamerun zu Franzöſiſch⸗Kongo, ein kleiner Teil zu Liberia. Deutſch⸗Südweſtafrika gehört zur ſüdafrikaniſchen Konföderation, nur ein kleiner Teil ſoll davon zu Portugieſiſch⸗Angora geſchlagen werden. „Deutſch⸗Oſtafrika ſoll zu England kommen, aber ein ſchmaler Streifen wird für Belgiſch⸗Kongo reklamiert. Kiautſchou fällt an China zurück. 8 5 Wilhelm⸗ und Bismarck⸗Archipel fällt an Auſtra⸗ ien. Die Karolinen und die Südſeeinſeln werden ſowohl von Japan als auch von Auſtralien verlangt. „Die Marſchallinſeln werden von Japan und die Solo⸗ inſeln von Auſtralien reklamiert, Samoa kommt an Neu⸗Seeland. —.——.—— l—— Ans Baden und den Hachbargebſeten Frieden. Der Frieden wurde unterſchrieben,— man frage nicht: wie ſieht er aus?— Trotz allem Frieden ſind verblieben— der Haß und Hader, Groll und Graus.— Noch will ſich nichts zum Guten wenden,— noch hat der Schreck die Welt gepackt,— nun kommt des Weltkriegs letzter Akt,— wir wiſſen nicht, wie wird er enden?—— Der Frieden kam, doch nicht als Engel,— der alle Völker mild verſöhnt,— es iſt ein Frieden voller Mängel,— die Liebe hat ihn nicht gekrͤnt.— Doch wer da glaubte, daß den Frieden,— dik⸗ tierte der Verſöhnung Geiſt,— der Freude uns und Glück verheißt,— dem iſt Enttäuſchung jetzt beſchieden.—— Wir lebten in dem guten Glauben— an unſer Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht— und ließen uns den Wahn nicht rauben,— doch dieſer Wahn bekam uns ſchlecht.— Man reißt viel Tauſend Volksgenoſſen— vom deutſchen Mutterlande los, und iſt auch die Entrüſtung groß,— im Friedenswerk iſt ſie beſchloſſen.—— Kein Proteſtieren kann uns retten,— wie iſt die Zukunft ſchwarz umſäumt;— fürwahr uns iſt zu Mut, als hätten— wir einen böſen Traum geträumt. Solch Frieden ſoll die Welt beglücken,— ſoll ſie erlöſen und befreiin?— O nein, das Gegenteil wird ſein,— er wird die Völker nur bedrücken!—— Der Frieden kam, doch Was für einer!— Ach, nur die Ohnmacht nimmt ihn an. denn„ſolch ein Frieden, lieber keinen“,— zornbebend ruft's der deutſche Mann.— Die größte Schmach iſt uns beſchie⸗ den,— da uns ſolch Frieden ward verlieh'n,— Neutrale ſelbſt bezeichnen ihn— als Machtdiktat und Willkürfrieden. —— Da fühlen wir den Boden wanken— des Rechts, auf den wir uns geſtellt;— der Haß trägt neue Kriegsgedan⸗ ken— in die ſo kampfesmüde Welt.— Sacht kam der Friede als getreuer— Sendbote mit dem Palmenzweig,— doch heut erſcheint er alſogleich— als Rachegeiſt mit Schwert und Feuer!—— Der Frieden kam,— ſein Schein mag trügen, — wir hatten anders ihn gedacht,— doch leider, leider muß ſich zeigen,— ein Volk, das wehrlos ſich gemacht.— Doch das Verhängnis ſchreitet weiter,— noch iſt der Völkerfrüh⸗ ling weit,— er kommt erſt, wenn Gerechtigkeit— den Frie⸗ den revidiert! Ernſt Heiter. Vorſchüſſe zur Beſchaffung von Wintervorräten. Karlsruhe, 8. Juli. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat für ſeinen Geſchäftskreis angeordnet, daß in gleicher Weiſe wie für den letzten Winter den Beamten zur Beſchaffung von Vorräten an Heizſtoffen, Kartoffeln, Gemüſe und Obſt auch für den Winter 1919/0 und zwar nach Bedarf jetzt ſchon Gehalts⸗, Vergütungs⸗ oder Lohn⸗ vorſchüſſe gewährt werden können. 5 —* Die 2. Wagenklaſſe für Kriegsbeſchädigte. Auf An⸗ trag des General⸗Kommandos des 14. Armeekorps hat das Kriegsminiſterium entſchieden, daß die bisher beſtehende er nne die Beförderung kranker und kriegs⸗ beſchädigter Militärperſonen, die in Heilbäder entſandt werden, aufgrund einer militärärztlichen Beſcheinigung mit der 2. Wagenklaſſe zuläſſig iſt, auch den bereits entlaſſenen Heeresangehörigen zugebilligt wird, die zur Protheſenbe⸗ handlung in ein Lazarett reiſen müſſen. Die Kriegsbeſchä⸗ digten haben in dieſem Falle bei dem Protheſenlazarett oder bei dem zuſtändigen Bezirkskommando einen Ausweis zur Erlangung von drei Militärfahrkarten anzufordern und dabei die Berechtigung zur Benützung der 2. Wagenklaſſe nachzuwefſen.(Das ausgelegte Fahrgeld für die drei Mili⸗ tärfahrkarten wird im Lazarett zurückerſtattet.) In Zu⸗ kunft werden die aus Lazaretten zur Entlaſſung kommenden Kriegsbeſchädigten ſchon bei der Entlaſſung einen Vermerk in die Militärpapiere bekommen, daß bei Dienſtreiſen die Benutzung der 2. Wagenklaſſe erforderlich iſt. Den ſchon jetzt entlaſſenen Kriegsbeſchädigten ſteht die Fahrt 2. Wa⸗ genklaſſe ohne weiteres dann zu wenn ihnen bei der Ent⸗ laſſung aus dem Lazarett die Benutzung der 2. Klaſſe mili⸗ tärärztlich zugebilligt wurde. Dies iſt bei dem Antrag auf Ausſtellung eines Ausweiſes zur Erlangung von drei Mi⸗ litärfahrkarten als Begründung anzuführen. e Mannheim, 7. Juli. Infolge der Streikbewegung unter den Bahnarbeitern htt die Betriebsinſpektion Mann⸗ heim angeordnet, daß künftighin hier an Samstagen von 12 Uhr mittags ab keinerlei Verladung und Abfertigung von Eil⸗ und Frachtgütern, ſowtie von Wagenladungen ſtatt⸗ findet. Die Handelskammer Mannheim erfährt dazu, daß durch die Einſchränkung im Güterverkehr die großen Spe⸗ ditions⸗ und Umſchlagsfirmen außerordentlich hart betrof⸗ fen werden. Die Handelskammer fordert von der General⸗ direktion ſowie von dem Miniſterium des Innern und dem Arbetsminiſterium ein unverzügliches Eingreifen und den Bahnarbeitern das Verhängnisvolle ihres Vorgehens zum Bewußtſein zu bringen. 8 niger Zeit für Bäder im Stadthallen⸗ lazarett verwandt. Es zeichnet ſich nicht nur 1 hohen Natriumchlorid⸗ und Radiumgehalt aus, ſondern ganz 5.. 1 Gehalt von Kal⸗ ü d. Das Lalziumchlorid hat einen beſonderen. Heilwert für rachitiſche Kinder. i. d Pforzheim, 7. Juli. Spielende Kinder neckten vor einigen Tagen den Zimmermann Immanuel Oechale, der in Wut geriet und ſein Beil nach den Kindern warf. Er traf den 10jährigen Sohn Wilhelm des Landwirts Karl Ha⸗ berſtroh ſo unglücklich, daß der Junge ſchwere Verletzungen erlitt, denen er erlegen iſt. 5 ** Dinglingen, 7. Juli Früh um 5 Uhr nahm ein Volks⸗ wehrmann am hieſigen Bahnhof zwei Männer feſt, die er im Verdacht des Schleichhandels hatte, da er bemerkte, daß ſie ſämtliche Taſchen mit Zigarren vollgeſtopft hatten. Die Gendarmerie konnte ſeſtſtellen daß die beiden Männer in Gemeinſchaft mit einem dritten in der Nacht einen Einbruch in die Sulzer Filiale der Seelbacher Zigarrenfabrik ver⸗ übt und eine Kiſte mit 11000 Zigarren aus dem Fenſter ge⸗ ſtürzt hatten, wovon ſie dann 6000 in geeignete Behälter verpackten und mitnahmen, während ſie den Reſt unter freiem Himmel liegen ließen, ſo daß ſie durch den Regen verdorben wurden. Der dritte der Diebe iſt entkommen. Tagungen in Baden. Hauptverſammlung des badiſchen Gaſtwirteverbandes. Karlsruhe, 7. Juli. In der vergangenen Woche fand hier die diesjährige Hauptverſammlung des badiſchen Gaſt⸗ wirteverbandes ſtatt, die ſich eines ſtarken Beſuches aus allen Teilen des Landes erfreute; über 300 Delegierte waren an⸗ weſend. Zu Beginn der Beratung gab der Verbandsvor⸗ ſitzende Fecht dem Bedauern Ausdruck, daß die Regierung, trotzdem ſie zu der Tagung eingeladen war, keinen Vertre⸗ ter entſandt hatte. Im Laufe der Tagung, die ſich in der Hauptſache mit der Lebensmittelverſorgung im Gaſtwirtsgewerbe befaßte, wurden mehrere Entſchließungen angenommen. In einem dieſer Beſchlüſſe wurde lebhaft proteſtiert, daß die ſogen. Schleichhandelsverordnung in der ſeitherigen Schärfe von der badiſchen Regierung weiterhin gehandhabt wird, wäh⸗ rend andere Freiſtaaten ſchon längſt Aenderungen eintreten ließen. Weiterhin proteſtierte die Hauptverſammlung gegen die Schließungen von Wirtsge werben und die Durchſuchun⸗ gen der Wirtslokale. In einer weiteren Reſolution wurde die Regierung erſucht, zu geſtatten, daß im Intereſſe einer beſſeren Verpflegung den Einkaufsgenoſſenſchaften der Wirte ermöglicht werde, Auslandsware wie Wein, Lebens⸗ mittel uſw. in das Land zu leiten. 5 Des ferneren befaßte ſich die Hauptverſammlung mit der Aenderung des Bierſteuergeſetzes vom 5. Oktober 1918, wo⸗ nach durch die Kontingentierung den Brauereien ein Kun⸗ denſchutz eingeräumt wird, wie ihn kein anderes Gewerbe zu verzeichnen hat. Dadurch ſei es keinem Wirt möglich gemacht, ſich ſeinen Bierlieferanten zu wählen. Der Antrag, durch die badiſche Regierung eine Aenderung der betreffen⸗ den Paragraphen des Bierſteuergeſetzes bei der Reichsgeſetz⸗ gebung zu veranlaſſen, fand einſtimmige Annahme, ferner ein Antrag auf Umgeſtaltung des Weinſteuergeſetzes, wo⸗ nach alle Wirte als Verbraucher im Sinne dieſes Geſetzes gelten ſollen.— Bei der Wahl des Geſamtvorſtandes lehnte der bisherige 1. Vorſitzende H. Fecht eine Wiederwahl ab. Die Neuwahl fiel auf Gaſtwirt A. Knopf in Karlsruhe. In Anbetracht ſeiner langjährigen treuen Dienſte als 1. Vor⸗ ſitzender wurde Fecht einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden des Landesverbandes ernannt. Handel und Verkehr. Handel mit Frühobſt. Das Reichsernährungsminiſterium gibt bekannt: Zahl⸗ reiche Anfragen aus Kreiſen der Obſterzeuger und Obſt⸗ händler laſſen erkennen, daß Unklarheiten über den Han⸗ del mit Frühobſt beſtehen. Der Handel mit Frühobſt iſt freigegeben. Das Reichsernährungsminiſterium hat ſich wie⸗ derholt gegenüber Anträgen der Regierungen einzelner Freiſtaaten dahin ausgeſprochen, daß irgendwelche Beſchrän⸗ kungen des Handels mit Frühobſt, ſei es durch Vorſchrift von Verſandſcheinen oder andere Abſatzbeſchränkungen, nicht erlaſſen werden können. Anordnungen über den Verkehr mit Frühobſt, welche Abſatzbeſchränkungen enthalten, er⸗ mangeln daher der Rechtsgrundlage und ſind ungültig. Veränderte Haltung der Alliierten gegenüber Deutſch⸗ Oeſter reich. W. T. B. Bern, 7. Juli. Wie der Pariſer Korreſpondent der„Alliance Centrale“ erfährt, iſt die Ueberreichung des deutſch⸗öſterreichiſchen Friedens vertrages infolge einer voll⸗ ſtändigen Aenderung der Haltung der Alliierten gegenüber Deutſch⸗Oeſterreich verzögert worden. Um Deutſch⸗Oeſter⸗ reich nicht in die Arme Deutſchlands zu treiben, müſſe eine vollſtändige Reviſion der territorialen Klauſeln und eine Repiſion der wirtſchaftlichen und finanziellen Bedingungen vorgenommen werden. Die Engländer gegen den internationalen Proteſtſtreil. T. C. Paris, 7. Juli. Die engliſche Arbeiterſchaft hat dem franzöſiſchen Gewerkſchaftsbund bekannt gegeben, daß die engliſche Arbeiterſchaft an dem internationalen Proteſt⸗ ſtreik vom 20.21. Juli nicht teilnehmen werde. Wilſons Name in Newyork ausgepfiffen. T. U. Haag, 6. Juli. In einer rieſigen Verſammlung in der Carnegiehall in Newyork, in der der bekannte kalifor⸗ niſche Senator Johnſon auf das ſchärfſte gegen den Völker⸗ bund ſprach, wurde Wilſons Name ausgepfiffen. In der⸗ ſelben Verſammlung bezeichnete Senator Ried den Völker⸗ bund als einen großen Kriegstruſt, der in Zukunft unzäh⸗ lige Kriege gebären werde. Montenegriner und Serben. Zürich, 7. Juli. Die Friedensdelegation der Vereinig⸗ ten Staaten gab, wie die„Neue Zürcher Zeitung“ mitteilt, vor der Abreiſe Wilſons König Nikita und der montenegri⸗ niſchen Friedensdelegation die Verſicherung, daß die mon⸗ tenegriniſche Frage zu Gunſten des montenegriniſchen Vol⸗ kes gelöſt werden würde. Die Serben erhielten den Rat, Montenegro ſofort zu räumen. Sie folgen ihm jedoch vor⸗ läufig nicht, in der Hoffnung, für ihre Annexion doch noch die Genehmigung zu bekommen. Die maßgebenden ameri⸗ kaniſchen Kreiſe neigen dazu, dieſe Frage ſo zu löſen, daß Montenegro für die nächſten zehn Jahre unter den Schutz des Völkerbundes geſtellt wird. Ein Anſchlag auf Wien? W. T. B. Wien, 7. Juli. Der„Neue Tag“ veröffent⸗ licht nach angeblich authentiſchen Dokumenten, die aus der ungariſchen Geſandtſchaft in der Bankgaſſe ſtammen ſollen, einen ausführlichen Plan zur Eroberung Wiens durch eine kommuniſtiſche Streitmacht aus Ungarn, die über 14 500 Ge⸗ wehre und Karabiner, 200 Maſchinengewehre und 150 Ge⸗ ſchütze verfügen ſollte. Ein umfaſſendes Depot von Hand⸗ grauaten und Dynamit befand ſich in der Bankgaſſe. Es war ein genauer Plan zur Beſetzung jedes einzelnen Wiener Bezirkes ausgearbeitet. Angriff Rumäniens auf die Ukraine. W. T. B. Kopenhagen, 7. Juli. Das amtliche polniſche Propagandabüro veröffentlicht einen Bericht, wonach Ru⸗ mäuien den Angriff gegen die Ukraine eingeleitet hat. Im rumäniſchen Heer befindet ſich eine polniſche Diviſion. Vor ihrem Angriff richteten die Rumänen an die Ukraine ein Ultimatum, worin die ſofortige Einſtellung der Offenſive im Oſten Galizieus gefordert wird. n i Die Durchführung des Vertrags. Die Ratifizierung des Friedensvertrags. W. T. B. Berlin. 7. Juli. Der Staate naus ſchuß bielt ment erledigt werden. Als Stichtag für die heute ſtber die Natifizierung des Friedensvertrag ratung ab. Falls ihr zugeſtimmt wird, wird ſie in ausſichtlich am Mittwoch ſtattfindenden kurzen Nationalverſammlung exörtert werden, in der 1 lich nur der Miniſter des Auswärtigen. Müller wird. Darauf wird der Reichspräſident die Rati urkunde unterfertigen, die nach Paris belegraph ee inen e de 5 170 Donnerstag wird Miniſterpräſident Bauer ſeine P rede und der Miniſter des Aeußern ſeine große R W. T. B. Verſailles, 7. Juli. Clemenceau üben geſtern abend dem Präſidenten der deutſchen Bricht gation in Frankreich Frhrn. v. Lersner die Autne. und a. Regierungen auf die Note betr. die Ratifisiern Friedensvertrages. In der Antwort wird gefangen Ratifizierung müſſe ſich auf ſämtliche Akten, die een bilden, beziehen. alſo auf den Friedensvertran ſeung Protokoll und die Vereinbarung betr. die Beſeen ehe Rheinlande. Dieſe Dokumente bilden die Frieden 4 gungen und ſeien eins von dem anderen untren nba dieſen Gründen könnten die drei Akten nur als ein 2 Radifikationsinſtrument angeſehen werden. Die erſten mündlichen Verhandlungen in Verf f g T. C. Notterdam, 7. Juli. Nach Pariſer Meſduraue, den 5 5 3 3 Verba gen zwiſchen Den and und den tierten ſtatk ng den delt wurde über das Abkommen betreffs der Vefegunt ben Rheinlandes, das durch Deutſchland gleichzeitig 5 Friedensvertrag ratifiziert werden ſoll. Die De klärten, nicht zu verſtehen, auf welche Weiſe di gen des Rheinlandes auszuführen ſeien eine ſchleunige und gründliche Regelung dieſer auch vom Rat der Fünf zugeſtanden wurde. Die Beſtrafung der Schuldigen. ige“ W. T. B. Bern, 7. Juli. Wie die Genfer e b London meldet, werden die deutſchen Offiziere, 4 00 3 Verbrennung von Löwen verantwortlich ſind, une vel urteilt werden, ebenſo die U⸗Boot⸗Kommandante„ iche Hoſpitalſchiffe verſenkt haben. Die Aburteilung; ſih durch ein engliſches Gericht. In dem Falle, wo daten Verſtöße gegen die Jurisdiktion verſchiedener Stag che delt, tritt ein gemiſchtes Kriegsgericht zuſammen, ber falls ſeinen Sitz in London hat. Der Kaiſer un it del prinz werden nicht zum Tode verurteilt, ſondern m 5 länglicher Verbannung auf eine Inſel beſtraft. 15 40 8 Rotterdam, 7. Inli. Wie der Pariſer„Te burg% det, ſei die Auslieferung des Marſchalls Hinden fene, des Generals Ludendorff von den Alllierten beſchlo beni den wegen den Zerſtörungen, die beim Rückzug der 15 Heere planmäßig von dem deutſchen Generalſtabe 5 ö net worden waren. Die Anklage gegen den frühe der!“ richtet ſich nicht wegen der Führung, ſondern wegen? heberſchaft des Krieges. 2 Die Regelung der Oſtfragen. ige, Tau. Berlin, 7. Juli. In Berlin und in 25 m f me in 5 in den nächſten Tagen wichtige Beratungen ſtatt, 15 halt die Oſtfragen betreffen. Das preußiſche Staa pe rium wird ſich morgen mit den zur Durchführung deusvertrages erforderlichen Maßregeln im Often, Dabei handelt es ſich hauptſächlich um die t hängt. In der bberſchleſiſchen Frage werden am 8 die Verhandlungen in Weimar fortgeſetzt werden.. JJ*VVoVin 2„ Das Verfahren gegen den Kaiſe Die Auslieferungsfrage des Exkaiſers. n T.. Berlin, 7. Juli. Wie dem„Vorwärts“ lande 5 mierter Seite mitgeteilt wird, glaubt man in ho f 7 Kreiſen, daß die Entente die Auslieefrungsfrage einer ablehnenden Antwort Hollands als erled„ würde. Sollte aber Holland dem Völkerbund ben ſland W.“ dieſer die Auslieferung wünſchen, ſo müßte ſich Holl“ wendigerweiſe fügen. a Engliſche Phantaſien. 0 17 0 W. T. B. Amſterdam, 7. Juli. Laut„Van 9 2 1. erhalten. Er wird während des Prozeſſes von ein neten Wache bewacht und jedesmal nach Lon on werden. Man wird dem Kaiſer erlauben, ſich 90h deutſchen Advokaten verteidigen zu laſſen. rden, Kreuzer wird nach den Niederlanden geſandt icht den Kaiſer nach England zu bringen. Falls er 5 funden würde, ſoll er verbannt oder unter die 4 Völkerbundes geſtellt werden, Bedenken in Frankreich und Amerika? W. T. B. Amſterdam, 7. Juli. Dem„Telegraaß Paris gemeldet, daß der Teil von Lloyd Georach g ö auf den Prozeß gegen den vormaligen Kaiſer 5 in guteingeweihten franzöſiſchen Kreiſen Befrem hat, da überall die Meinung vorherrſcht, daß dem vertrag zufolge die Anträge gegen den Kaiſer au m moraliſche und politiſche Bedeutung haben. ſchen Kreiſen hat Lloyd Georges Aeußerung Befremden erregt. Telegramme aus Waſhinato daß man in den Vereinigten Staaten nichts* kommen weiß, von dem Lloyd George ſprach. 5 „Times“ veröffentlichten Worklaut der Rede Llonen zufolge hat dieſer erklärt, die alliierten Natia gierten einſtimmig beſchloſſen, daß der Gerichshof der Allan London tagen werde, um über die Perſon, die ger Stelle für dieſen Konflikt verantwortlich iſt, zu 1 ſiben. Lanſing, der noch in Paris iſt. erklärte ge dieſem Abkommen nichts gehört habe, demzufolg rich ſuchen um die Auslieferung des Kaiſers eine Verhandlung gegen ihn bezwecze. Lanſing fü ſolche könne nicht glauben, daß Präſident Wilſon ein kommen getroffen haben ſollte, ohne ihn davon zu ſetzen. Neue Regierungskriſe? üchte „T. U. Weimar, 7. Juli. In Weimar ſind Um ſchweren Kriſen innerhalb der Regierung im handelt ſich dabei um den Inhalt des Artikels die einteilung Deutſchlands), über den bekanntlich den. gen in der Nationalverſammlung ausgeſetzt wor wiſch ſollen hierbei, wie es heißt, Unſtimmigkeiten 3 en * und der preußiſchen Regierung ein. d Zur großen Vermögensabgabe. Berlin, 7. Juli. Die große Vermögensabgabe t man der„Tägl. Rundſchau“ zufolge in parlan on Kreiſen annimmt, wahrſcheinlich erſt im Herbſte Zermös erklärungen ⸗wird der 1. September d. J. genannt; Vom Reichseiſenbahnminiſterinn ud hal Karlsruhe, 7. Juli. Der Badiſche Beamten ahr dem. nach beabſichtigt iſt, bis Spa enen ſonderes Miniſterium für die in Bildung begr af gebel eiſenbahnen zu ſchaffen, die badiſche Regierung. für eintreten zu wollen, daß in dieſes Mintel auch die den Verhältniſſen entſprechende Anz i Indeamter, und zwar höhere, mittlere und untere werden. U deine Aufhebung der Fleiſch⸗Rationierung. bird„ Berlin, 7. Juli. Vom Reichsernährungsmini⸗ itgeteilt: In einer Berufszeitung vom 5. Juli meld die zuſtändige Reichsſtelle den Plan er⸗ ng von Fleiſch in abſehbarer Zeit auf⸗ vom Auslande im Laufe der kommen⸗ o reichlich Fleiſch einführen zu können, daß aftung desſelben wahrſcheinlich vom 1. Oktober hoben werden kann. Dieſe Mitteilung ent⸗ tatſächlichen Begründung. An eine Aufhebung aftung des Fleiſches kann vorerſt nicht gedacht e 3 5 8 5 55 Die Streiclage. i.„Avanti“ meldet aus Florenz: Die Arbei⸗ n der Stadt. Sämtliche von der Menge beſchlagnahmten Le überwie e en zählen chend erw affnet t ges e ler ung dadur en L. * N aden 7. Juli. Die aus Oberitalien einlaufen⸗ ta 5 laſſen erkennen, daß die Bewegung in den mitteln Städten, die ſich anfänglich nur gegen die dolitiſ enerung gerichtet hatte, erhält jetzt auch immer — chen Charakter. Zur Zeit iſt eine ſehr ausge⸗ en. Spaganda im Gange, um die Zentralregierung zu e Regierung verſuchte durch Truppen der Be⸗ zu werden. Die Truppen warfen aber ihre Auch in Rom iſt es zu Lebensmitteltumulten e wohlhabendere Bevölkerung flüchtet aus C. 2 1 Der. gan o, 7. Juli. Die revolutionäre Bewegung ittel⸗IJtalien dauert an und hat ſich weiter 1 Orte ausgedehnt, unter anderem auf Turin, Livorno und Civitaveccia. Infolge der Plün⸗ in einer Reihe von anderen Städten die Le⸗ gegangen. Run 898 Kundgebungen gegen Frankreich. aur, 7. Juli. In Rom veranſtalteten die i enn abend eine Proteſtverſammlung gegen 1 Nitti, der mehrere hundert Offiziere und rw. beiwohnten. Als ein Redner die Fiume⸗ :, erhob ſich die ganze Verſammlung unter Mieder mit Frankreich!“ Rom, 5. Barreres Rücktritt. hrt Wie der Vertreter der Telegraphen⸗ atrelen ird der franzöſiſche Botſchafter in Rom, — e Drahtnachrichten. Wie die„D. A. Z.“ zum Ab⸗ Gebiete meldet, hat trotz der nahmen die deutſche Regierung wegen en Härten des Abkommens Clemenceau ugen angetragen. Cemencean hat ſich undſätzlich bereit erklärt. 80 iniſche Zuſammenſtöße in Oberſchleſien. „Oberſchleſien, 7. Juli. Wie die oſt⸗ aſſeng nachm! aus Kattowitz erfährt, kam es dort chleſttkundgebnttag 2 Uhr zur ſchweren Ausſchreitungen en Puls dur nugen. durch welche gegen die Beſetzung te die Armee Haller Einſpruch erhoben ble, daß Ute u zurde. N Oberſch dem Wunſche Nachdruck gegeben werden ewa 4000 ten durch amerikaniſche Truppen beſetzt auf. en, die aus der weiteren Umgebung, geu, nach Kattowitz gekommen waren, zu ſtören, entriß den Frauen und Kin⸗ nieder und ſchlugen damit auf dieſe ein, ſchrien ie zzwarſen ſie von den Tribünen hinun⸗ t des, die ze Polizeibeamten und die Soldaten des waren, gi Aufrechterhaltung der Ordnung kom⸗ wa eine gen ſie gewalkſam vor. Die Unruhen ein; Stunde, bis Militär zur Verſtärkung nige Tote und eine Anzahl Verletzter zu deine politiſche Nachrichten. ds Uhreug um Bantgewerbe. Am Samstag abend, erkündete Landgerichtsrat Dr. Wulff den er gleichzeitig erklärte, daß die Parteien tags 12 Uhr dem Reichsarbeitsminiſterium eavon der Annahme oder Ablehnung des s bezie 1 en hät“en. Der wichtigſte Punkt des au benterg ſich auf die Einkommensregelung, wober en iſt, daß hier die Gehaltsſätze, wie ſie eſtge 5 vorgeſchlagen worden ſind, mit kleinen eihe 15 worden ſind. Die Urlaubsverhältniſſe n zienvorden Der Sa für„„ N ml. iedsſpruch wurde von den Bank⸗ Valeo ich ruhig ene an 0 ms d er erſte Vorſitzende des allgemeinen n aukbeamten, iſt am Samstag geflohen. lichtungsnehmigung der Staatsanwaltſchaft der Bantkbeausſchuſſes in den Tarifverhandlungen t eamten im Reichsarbeitsminiſterium bei; n 6 Uhr vecließ er, wie ſchon mehrmals 0 rte Erſt 8 5 e auf, 5 5 8 eine Begleiter, zwei Gerichtsdiener, 0 e pofert fe ohne ihn 05 finden Die Verteidiger 1 As er es u 0 1 Eingabe an das Juſtizmmiſtermum Wo eute 5. t: eder, nen, Buden Emonts eine Flaſche Wein ü ber⸗ lich wegennahme z ſie mit Recht darauf hingewieſen, wäre. Juf 8 Genehmigung des Gefängnisdirektors Cbefängnis agedeſſen ſolſen ſich die Herren an das emonts— 3 und dort die Auskunft erhalten is portiert nächſten Tagen in das beſetzte Gebiet diert werden würde. Als Emonts dieſe offen im Anterſuchungsgefängnis abgegebene Erklärung Überbracht erhielt, hat er, um jedem Abtransport ins 8 Gebiet zu begegnen und einer Auslieferung an die Engländer, die ihn 512 längſt ſuchen, vorzubeugen, es vorgezogen, ſich aus eigener nitiative in Sicherheit zu bringen. Emonts will ſich durch leine Flucht nicht dem deutſchen Richter entziehen; ſeine Flucht iſt eine vorbeugende Maßnahme gegen die ihm mitgeteilte Maß⸗ nahme, die die Kompetenz des deutſchen Richters zugunſten der engliſchen Kriegsgerichte ausſchaltet und Emonts der Gefahr des. Standrechts auf Gnade und Ungnade ausſetzen würde.“ Die Regierung teilt mit, daß dieſe Darſtellung des Ver⸗ teidigers unrichtig iſt; eine Auslieferung ſei weder beantragt noch beabſichtigt. 5 Die Unterſiützungsaktion für die deutſchen Staatsanleihen ſoli 19 auch auf die Darlehnskaſſen erſtrecken. Die Darlehns⸗ zaſſen werden noch längere Jahre beſtehen bleiben. Es iſt eine kleine Ergänzung in Ausſicht genommen. Die Maßnahmen ſollen derartig umfangreich ſein, daß auch ein größerer Verkaufs⸗ andrang von Kriegs⸗ und anderen heimiſchen Anleihen einen erheblichen Kursſturz nicht zur Folge haben kann. Die ländlichen Arbeiterräte in Preußen. Der Landwirtſchafts⸗ miniſter hat folgenden Erlaß den Oberpräſidenten zugehen laſſen: „An den Orten, an denen noch Arbeiterräte, die auch bei Arbeits⸗ einſtellungen landwirtſchaftlicher Arbeiter vermittelnd wirkten, beſtehen, iſt gutes Einvernehmen mit dieſen zu pflegen. In allen Fällen, in denen Vertreter der Arbeitgeber der Land⸗ und Forſtwirtſchaft zu Beſprechungen herangezogen oder gutachtlich gehört werden, ſind auch Vektreter der entſprechenden Arbeit⸗ nehmer dabei mit hinzuziehen oder gutachtlich zu hören; ins⸗ beſondere muß die Behandlung der Arbeits- und Lohnfragen eine gemeinſchaftliche ſein.“ Lokales. — Deutſcher Bankbeamten⸗Verein. Am 16. Mai 1919 waren 25 Jahre ſeit Gründung des Deutſchen Bankbeamtenvereins verfloſſen, der ſich aus kleinen An⸗ fängen zu einer über ganz Deutſchland verbreiteten macht⸗ vollen gewerkſchaftlichen, ſeitens der Führer und Mit⸗ glieder vollſtändeg neutralen Standesorganiſation ent⸗ wickelt hat. Mit einem derzeitigen Stand von rund 46 000 männlichen und weiblichen Mitgliedern, wozu noch die Sonderverbände der Bankdiener kommen, iſt der D. B. V. in 112 Zweigvereinen, 170 Ortsgruppen und Vertrauensleuten faſt an allen Orten Deutſchlands mit Bankbetrieben vertreten.— Im Frieden beſtanden außer⸗ dem an vielen ausländiſchen Bankplätzen Zweigvereine für den Zuſammenſchluß der Bankbeamten fern der Hei⸗ mat und zur Hebung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Ausland.— Die Bank⸗ beamten ſind ſich ihrer Pflicht bewußt, als Mitarbeiter am wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Heimat, geſtützt auf zielbewußte Arbeit und den Willen, durch ſachgemäße Aufklärung zur Wiederherſtellung geordneter Handels⸗ und Geldverhältniſſe im Intereſſe unſeres Vaterlandes mitzuhelfen.. — Einen Aufruf an die deutſche Lehrerſchaft hak der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen ſo⸗ eben erlaſſen. Er fordert die Lehrer auf, ſelbſt durch körperliche Uebung rer Jugend ein gutes Beiſpiel zu geben, 6 Turnſtunden wöchentlich als Mindeſtmaß leib⸗ licher Erziehung zu verlangen, durch Einrichten freiwilliger Turnſtunden den Lehrplan auf die geforderte Stunden⸗ zahl zu ergänzen und die Jugend zum Eintritt in die beſtehenden Turn⸗ und Sportvereine anzuregen, um da⸗ durch die Ueberleitung des Schulturnens in die Pflege der Leibesübung nach der Schule zu ſichern. An den Fortbildungsſchulen iſt die Einführung pflichtmäßigen Turnunterrichts zu fordern; für das weibliche Geſchlecht iſt die gleiche körperliche Ertüchtigung nicht minder not⸗ wendig als für das männliche. Der Bau ausreichen⸗ der Spielplätze, Turn⸗ und Schwimmhallen und ähn⸗ lichen öffentlichen Uebungsſtätten im Mittelpunkt ei⸗ nes jeden Wohnungsviertels ſei Vorausſetzung für ver⸗ mehrte Leibesübung und daher von jedem Vaterlands⸗ freunde zu verlangen.„Die Not der Zeit verlangt“, ſo heißt es in dem Auk ruf,„mit eiſerner Gewalt unſere Jugend in Zukunft ebenſo ſtark am Leibe wie reich an Wiſſen zu machen; eine Vernachläſſigung der leiblichen Erziehung wäre eine Sünde am Volke. Deutſchlands Wiederaufrichtung wird ſich gründen müſſen auf arbeits⸗ kräftige Arme, auf kampfgeſtähltem Willen, auf nüch⸗ terne Urteilskraft und auf ein ſtammfeſtes Volksgefühl!“ — Die Einfuhr von Gemüſeſämereien. Der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt iſt es 1 trotz großer Schwierigkeiten den Bedarf an Gemüſeſämereien in ausreichender Menge, guter Qualität und zu ange⸗ meſſenen Preiſen aus dem Auslande einzuführen. Da⸗ durch wurde es möglich, daß auch im Inlande die Erzeugung von Gemüſeſämereien einem Maße ver⸗ mehrt worden iſt, daß daran Ueber ß boſteht. Infolge⸗ deſſen konnte die Zentraliſation der Einfuhr von Ge⸗ müſeſämereien einſchließlich Kohlrübenſamen durch Ver⸗ ordnung vom 27. Juni 1919 aufgehoben werden. Die an die Grenze gelangenden Sendungen dieſer Waren unterliegen alſo von jetzt ab nicht mehr dem Angebotzwang und der Beſchlagnahme durch die Reichsſtelle für Ge⸗ müſe und Obſt. Der Handel wird daher wieder Ge⸗ müſeſämereien und Köhlrübenſamen ſelbſtändig im Aus⸗ lande einkaufen und nach Deutſchland einführen können. Die finanzielle Lage des Reichs geſtattet jedoch nicht eine unbeſchränkte und unkontrollierke Einfuhr. Es bleibt deshalb nach wie vor zu jeder Einfuhr eine Erlaubnis des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung und eine Einkaufsgenehmigung der Reichsbank erfor⸗ derlich. a — Die neue Saatgu verordnung. Durch Ver⸗ ordnung vom 20. Juni 1919 hat der Reichsernährungs⸗ miniſter Beſtimmungen über den Saatgutverkehr mit Brotgetreide und Gerste erlaſſen. Während nach der neuen Reichsgetreideordnung von einer Regelung des Ver⸗ kehrs mit Saatgut von Hafer, Hülſenfruͤchten und den andern nicht mehr bewirtſchafteten Bodenfrüchten abge⸗ ſehen worden iſt, wurde für Brotgetreide und Gerſte im weſentlichen an der bisherigen Regelung feſtgehalten. Nach wie vor bildet der Saatgutverkehr eine der Haupt⸗ ſtraßen, auf denen ſich der Schleichhandel zu bewegen verſucht. Der Saatkartenzwang muß daher beibehal⸗ ten werden. So unbequem dieſe Bestimmung für die Landwirtſchaft auch iſt, ſo erſcheint ſie doch unum⸗ aänalich notwendia. um Mieb äuchen vorzubeugen. Die ſen ein drohnenhaftes Daſein führen. im Vorfahre geſchaffenen neuen Einrichtungen, die Saar⸗ kartenausſtellung betreffend, haben ſich inzwiſchen ſo eingeführt, daß für das kommende Wirtſchaftsjahr eine ſchnelle und glattere Abwicklung des Saatgutverkehrs erwartet werden kann. — Handel mit Friſchobſt. Zahlreiche Anfragen aus Kreiſen der Obſterzeuger und Obſthändler laſſen er⸗ kennen, daß Unklarheiten über den Handel mit Friſch⸗ obſt beſtehen. Der Handel mit Friſchobſt iſt freigegeben. Das Reichsernährungsminiſterium hat ſich wiederholt ge⸗ genüber Anträgen der Regierungen einzelner Freiſtaaten dahin ausgeſprochen, daß irgendwelche Beſchränkungen des Handels mit Friſchobſt, ſei es durch Vorſchrift von Verſandſcheinen oder andere Abſatzbeſchränkungen, nicht erlaſſen werden können. Anordnungen über den Ver⸗ kehr mit Friſchobſt, welche Abſatzbeſchränkungen enthal⸗ ten, ermangeln daher der Rechtsgrundlage und ſind un⸗ gültig.. Die große Vermögensabgabe. Es wird jetzt bekannt, daß als Veranlagungstermin für die große Vermügensabgabe der 1. Dezember ds. Js. beſtimmt werden wird. Wir wollen aus dem, was bis jetzt über die größte Steuer, die wir Lebenden zu ent⸗ richten haben, verlautete, einiges herauszugreifen. Die fort⸗ währende Steuerflucht, die Verbringung großer Vermö⸗ enswerte in das Ausland und die daraus entſtandene 9 für die Reichsfinanzen haben in weiten Kreiſen der Bevölkerung eine außerordentliche Unruhe erzeugt, die es begreifen läßt, daß dieſe Steuer jetzt mit gro⸗ ßem Ungetüm gefordert wird. Nicht vergeſſen dürfen wir in Bezug auf den Zeit⸗ punkt des Einbringens dieſer Steuerreform allerdings, daß wir der Entente im Friedensvertrag eine erſte Hypo⸗ thek auf die Staatseinnahmen und Hilfsquellen des Reiches und der Einzelſtaaten zugeſagt haben. In we⸗ nigen Tagen wird die Ueberwachungskommiſſion gebilded ſein, und die Machtmittel, ihren Spruch durchzuſetzen, ſind in vollem Umfange gegeben. Die von uns zu lei ſtende Entſchädigung wird die Kräfte des deutſchen Vol⸗ kes für viele Jahrzehnte überſteigen, wenn es nicht in⸗ nerhalb der nächſten 2 Monate gelingt, die Höhe und Abtragungsart auf eine Geſamtſumme zu begrenzen, die die Begleichung in einer abſehbaren Friſt ermöglicht. Aber nicht nur der Zeitpunkt erregt Bedenken. Nach dem Friedensvertrag muſſen wir vuſere jährliche Steuer⸗ laſt auf dieſelbe Höhe bringen wie Frankreich. Daß dieſe Belaſtung Frankreichs ganz außerordentlich ſein wird, ergibt ſich aus dem Umſtand, daß die franzöſiſchen Kriegskoſten eher höher als geringer als die deut ſind, ſich aber nur auf 40 Millionen Einwohner, ſtatt wie bei uns auf etwa 60 verteilen. Wenn man nun die Hälfte des deutſchen Vermögens— und darum würde es ſich handeln, wenn die in allerdings unbeglaubigter Form in den Zeitungen ausgeſprochene Erwartung auf einen Betrag bis zu 90 Milliarden Mark richtig ſein ſollte—, einziehen würde, ſo müßte die geſamte jähr⸗ liche Steuerlaſt auf die verbleibende Hälfte des deutſchen Volksvermögens gelegt werden, und da das nicht möͤg⸗ lich iſt, in Form von Einkommen- und Verbrauchs- ſteuern erhoben werden. Nun wirkt die Vermögens⸗ abgabe dahin, daß die hohen Einkommen verſchwinden, ſoweit ſie nicht Arbeitskommen ſind. Und die notwen⸗ dige Folge iſt, daß dieſe Abgabe dahin führt, daß der Verbrauch und die mittleren Einkommen zwiſchen 3000 und 15 000 Mark, die ganze Bürde übernehmen müſſen. Aber auch dieſe Bedenken können nicht abhalten, ſich mit der volkstümlichen Forderung auseinanderzu⸗ ſetzen. Daß die Wohlhabenden und insbeſondere die⸗ jenigen, die ein ſogenanntes arbeitsloſes Einkommen haben, ganz beſonders ſcharf herangezogen werden müſ⸗ ſen, iſt ſelbſtredend, ebenſo daß es ſich dabei um Prozentſätze handeln muß, die vor wenigen Jahren noch als unmöglich gegolten haben würden. Sehen wir uns aber einige Steuerträger an, ſo fällt uns ſofort manches auf, das Folgeerſcheinungen der ſeitherigen wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Revolution ſind. Bei induſtriellen Betrieben iſt die Rente, nachdem die ſämtlichen Kriegs⸗ gewinne weggeſteuert ſein werden, ſchon dadurch ge⸗ ſunken, daß die Arbeiterſchaft ſehr hohe und vielfach la berechtigte Forderungen ſtellt. Eine Wertſteigerung des ſtädtiſchen Grundbeſitzes iſt durch die Einrichtung der Mietseinigungsämter hintangehalten. Aehnliches trifft für einen größeren Teil des ländlichen Grund⸗ beſitzes zu, als eine Folge der Höchſtpreiſe. Am ſtärk⸗ ſten deklaſſiert iſt aber die Rentnerklaſſe; war früher ein Mann, der aus einem Vermögen von 100 000 Mark eine Rente von 5000 Mark zog, bei den mäßigen Steuer⸗ laſten ein verhältnismäßig wohlhabender Mann, ſo ſteht er jetzt infolge der geſtiegenen Arbeitslöhne in ſeinen Einkommensverhältniſſen unter dem gelernten, ja viel⸗ fach auch dem ungelernten Arbeiter. Nimmt man einem ſolchen Mann jetzt noch einen erheblichen Teil ſeines Vermögens und damit ſeiner Rente weg, ſo ſchafft man direkt eine Notlage. Es iſt überdies unrichtig, daß ſolche Rentner im Vergleich mit Perſonen anderer Klaſ⸗ In den meiſten Fällen ſtellen die Renten dieſer Perſonen das Erträg⸗ nis einer lengjährigen Tätigkeit dar, bilden den Nok⸗ anker für Alter und Invalidität bei allen Perſonen der freien Berufe, der Kaufleute, der Gewerbetreiben⸗ den, der Aerzte, der Rechtsanwälte, der Schriftſteller, der Künſtler, d. h. aller derjenigen, welcher von keiner Art von Sozialverſicherung umfaßt werden. Ohne eine Verbindung der großen Vermögensabgabe mit den anderen Steuerlaſten iſt alſo eine erträgliche und gerechte Vermögensabgabe nicht möglich. Man kann doch wohl ſagen, daß ein 25jähriger Arbeiter mit 6000 Mark Einkommen leiſtungsfähiger iſt als ein 65jähriger Angehöriger der freien Berufe, der eine erſparte Rente von 5000 Mk. aus fundiertem Vermögen bezieht. Es muß alſo die Vermögensabgabe in organiſchen Zuſam⸗ menhang mit der übrigen Einkommenſteuerbelaſtung ge⸗ bracht werden und auch dieſe muß durch eine Zuſam⸗ menfaſſung von Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindeabgaben organiſch geregelt werden, wenn nicht Härten eiche 5 ſollen, die ſich durch edn ganzen Volkskörper fühlbar a machen.. 1 5 3 Wie ſchon überſtürzen ſich in dieſen wir greifen nur kurz einige heraus. ſchäftigt uns der Auslieferung unſeres Kaiſers. kaner bis auf wenige Ausnahmen zeß Ausnahmen daran feſt, Während wegs und Hindenburgs iſt nun noch das Prinzen Eikel Friedrich von Preußen namens den engliſchen König gekommen, „in Ausübung ſelbſtverſtänd⸗ licher Sohnes⸗ und Offizierspflicht mit ſeinen Brüdern Fall ſeiner ur Verfügung ſtellk, um ihm durch ihr jüngeren Brüder an nach welchem dieſer ſich an Skelle ſeines kaiſerlichen Vaters für den Auslieferung Opfer den enkehrenden Gang zu erſparen.“ In der deutſchen Friedensdelegation hat ſich durch die Ernennung des Geſandten v. Haniel zum Unterſtaats⸗ in Stahlkäfigen untergebracht, dieſe entſprechen genau denjenigen, die wir in Amerika in den großen zoologiſchen Gärten für wilde Vor unſerem Beſuche hatte man ſekretär im Auswärtigen Amt herr v. Lersner. über den Sonntag etwas geklärt und es kann die im Reichskabinett und der preußiſchen Staatsregierung Es werden erſt wieder Verhandlungen aufgenommen, wenn der Friedensvertraog ratifiziert iſt. Die preußiſche Regierung verharrt in Uebereinſtimmung mit den Fraktionen der Landesverſammlung nach wie dor auf dem Standpunkt, daß eine Zerſchlagung Preu⸗ zens unter keinen Umſtänden zugegeben werden kann. Die Frage, ob Nationalverſammlung oder Reichs⸗ ag wurde nun von der e durch eine als verkagt gelten. Erklärung entſchieden, in der es heißt Von geſtern auf heute. oft in den letzten fünf Jahren, ſo Tagen wieder die Meldungen; Am meiſten be⸗ die immer brennender werdende Frage gegen einen Pro⸗ ſind, halten die Engländer ebenfalls mit wenigen daß der Prozeß gegen Kaiſer Wilhelm und gegen die anderen Perſonen, die für den Kriegsausbruch und die Verletzung von Geſetzen ver⸗ antwortlich ſind, tatſächlich geführt wird. So kam am Samstag ein entſprechender Ententedelegationsbeſchluß zuſtande. Zu den bekannten Erklärungen Bethmann Holl⸗ Angebot des eine Aenderung voll⸗ zogen; ihr Vorſitzender iſt jetzt der Legationsrat Frei⸗ Die innerpolitiſche Lage hat ſich 1 ſchwinden müſſe. 8 1 des Verfa Reichsgeſetze zu beſchließen.“ die Ameri⸗ Die Unruhen ſeiner fünf Wie England ein Dokument aus Zig und ſucht hat. agt der Bericht: Ueber die Zuſtände Tiere in Anwendung bringen. uns geſagt, 14 Graus Kriſis tigkeit ausgeſetzt und daß ſie viele Tage iſoliert wurden. gaben zu erhalten. chen. Er erklärte, der Gefängnisleitung, er jedoch jede Auskunft ab. W̃ irdiſcher Zellen, die zu Lebeweſens ſind, ohne Betten, und ohne Licht. Zeit zu Zeit benützt werden. 3——— 7 7 8 Es iſt ein Irrtum, daß die Nationalverſammlung nur zur Fertigſtellung der Vekfäſſung da ſei und dann ſofort ver⸗ 1 Geſetzes über die vorläufige e(vom 10. Februar 1919) lautet ausdrücklich:„Die unggebende Deutſche Nationalverſammlung hat die Auf⸗ gabe, die künftige Reichsverfaſſung ſowie auch ſonſtige dringende 2 g Zu dieſen dringenden Reichs⸗ geſetzen gehören in Uebereinſtimmung aller zuſtändigen Stellen I. a. der Friedensvertrag und die neuen Steuervorlagen. iſt die ſelbſtverſtändliche Abſicht der Reichsregierung, die Tätig⸗ keit der Nationalberſammlung nach Abſchluß dieſer dringenden Arbeiten für beendet zu erklären und dann unverzüglich Wah⸗ len zum erſten Reichstag anzuberaumen.“ f im Reich halten an: während der Zerliner und Hannovesaner Verkehrsſtreik wei ergeht, wa⸗ en in Frankfurt Einigungsbeſtrebungen von Erfolg ge⸗ rönt, worauf die Frankfurter Eiſenbahner beſchloſſen jaben, den Dienſt wieder aufzunehmen. Vermiſchtes. die freie Meinung erſtickt. den Zeiten der Inquiſition, was die„Vol. aus den jetzt in Bern mitgeteilten Akten einer amerikaniſchen Miſſion veröffentlicht, die im Auftrage des Irentums in im Einverſtändnis mit Lloyd „Die Mehrzahl der politiſch Gefangenen iſt daß unausſprechliche Gewalttaten und amkeiten gegen die Gefangenen begangen würden, ſie ausgehungert, geſchlagen, in Dunkelheit gehalten, der Feuch⸗ auf viele andere lang mit auf den Rücken gefeſſelten Händen Wir verſuchten Aufklärung über dieſe An⸗ Innerhalb des Gefängniſſes geſtattete man uns jedoch nur, mit dem Gouverneur des Gefängniſſes zu ſpre⸗ daß ſolche Schandtaten ſeit ſeiner Uebernahme die allerdings erſt vor zwei Wochen erfolgt war, nicht begangen worden ſeien. ir fanden eine große Zahl unter⸗ klein für die Aufnahme eines menſchlichen ohne Decken, ohne Ventilation i daß 8 Es wurde zu eine große Zahl politiſcher Gefangener aus dieſen Zellen nach Ankündigung unſeres ebracht. änner aus den anwälte, Geſchäftsleute. Alle 8 Es öheren 1040 Intereſſen widerſ erſticht England die irdiſchen es wagen würden, Allgewalt a ufzubäumen. daß der Krieg beendet iſt muß. Kreisſtadt Siegburg aus Es mutet wie gleichen ſucht. Amerika George kürzlich Irland be⸗ dem Gefängnis in Dublin 5 zerſtört. Sie legten in Kraftwagen, an denen die niederreißen ließen. Zahl Bild das die engliſchen barbariſche ſchufen. daß Walter Schulze, gebürtig Weiſe gepemigt, und Ahwerfen von Zeitungen geſtürzt. Ueber die Zeit vorher lehnte Beſuches entfernt wurden. Einen t litiſchen Gefangenen beſuchten wir in f. 1 bot ein furchtbares Schauſpiel dar. kalt und ſlchecht gelüftet, er ſelbſt ungekämmt, Au Aufregung, erſchreckend unterernährt, mit flackernden die beginnende Geiſtesverwirrung anzeigten. 0 uns zu ſprechen, wurde aber ſofort vom Wächter n politiſchen Gefangenen ſind aus nie vor den brutalſten Mitteln zurückſchreckt, Menſchen oder Einrichtungen unſchädlich zu mach Vorkämpfer der Rechte Irlands efängniſſen würden auch ſich ſo gegen Der Abbau des Krieges. die verbiſſenſten Kriegshetzer mit dem Ein Teil der„Sieger“ benimmt kriegeriſch. So haben ſich die Engländer in d Friedensvertrages eine Schandtat geleiſtet, die an Ein Trupp von Offizieren und die vermutlich ſtark betrunken waren, haben denkmal an den Deutſch⸗Franzöſiſchen Krie rahtſeile um den Siegesgöttin ſtand, und zerſprengten dieſen, indem ſie Margt und in deſſen Umgebung vervollſtändigten Tödlicher Fliegerabſturz. die Umgegend von Koblenz überflog, um möglichſt des Friedensvertrages zu verbreiten, iſt in Montabone n 90% Er galt als einer der tüchtigſten amerikan ſch N 5 del 1 einer 4 vll ie ars d le Er ve c l zum 1 010 Berufsklaſſen, Journalisten; Dieſe Einzelheiten zeigen, daß n g wenn die del en, ngalſe treben. In unterirdiſchen Gef u 0 le 1 Ganz langſam müſſen, 0 1 Gedanken verkrant e und der Frieden angebahn h ſich free ae nun die Deutſchen Englands jetzt u. Freude über die Unterze 8 in ſinnloſe ockel, auh lrch 0 al. g 5 den Drahtſeile befeſtigt waren loſe zertrümmerte Ferſe pace Kulturträger in ihrem i Der amerinkaniſche 9 10 aus Chicago, der mit b re 1 tergei die Nachricht von der — Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmer ene, Zellen von daß ir ſtellten überdies feſt, 85 Amtliche Bekanntmachungen Tages or dun ug f zu der am 10. Juli 1919, vormittags 9 Uhr ſtattfindenden gezirksrats⸗Fitzung: 1. Geſuch des Karl Nollzershäuſer hier um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Poſta⸗ f lozziſtr. 37. 2. Geſuch des Georg Hartmann in Käfertal um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Wormſer⸗ ſtraße 17 a daſelbſt. 3. Geſuch des Franz Bauer hier um Erlaubnis 25 Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne ranntweinſchank in dem Dauſe Sandhofener⸗ ſtraße 72 in Sandhofen. 5 4. Geſuch des Jakob Back hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Kirchenſtr. 19 ier. 5. Geſach des Peter Wehe in Sandhofen um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Sonnen⸗ ſtraße 15 daſelbſt 6. Geſuch des Joſef Weſtermann hier um Er⸗ laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft 0 25 8 in dem Hauſe Lit. Geſuch des Robert Bartſch in Mannheim⸗ Sandhofen um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„zum Hirſch“ in dem Hauſe Oppauerſtr. 21 in Waldhof. 5 8. Geſuch des Wirts Philipp Fahrbach hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts von dem Hauſe Käfer⸗ talerſtr. 205 nach dem Hauſe Neckarſtr. 1 in eudeuheim mit Branntweinſchank. 9. Gefuch des Wirts Alfred Ohneſorg hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Sandhofenerſtraße 20 nach dem Hause Mittelſtraße 144 mit Branntwefn⸗ ſchank. Gefuch des Wirts Michael Gierl hier um Er⸗ laubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Lit. K 2, 9 nach dem Hauſe Lit. K 1. 21. f 11.. des Wirts Friedrich Bauder 25 um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank 125 8 N Lit. T 6, 1 nach dem Hauſe it.„ 6. Geſuch des Wirts Johann Valentin Schobert but um Erlaubnis zur Verlegung ſeines per⸗ önlichen Schankwlriſchaftsrechts ohne Brannt⸗ weinſchank von dem Hauſe Lit. E 4, 12/16 nach dem Hauſe Lit. E 4, 1/4. Mannheim, den 7. Juli 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. J. Bekanntmachung. Das Domänenamt Mannheim wird am nächſten Montag, den 14. Juli ds. Is., vormittags 8 ½ Uhr, nachſtehende Domänenarariſche Grundſtücke auf der Gemarkung Mannheim⸗Neckarau im Rat⸗ hauſe zu Seckenheim auf eine weitere Periode von Martini ds. Js. ab zum größten Teil aus der Hand an die bisherigen Pächter und einige Loſe in öffentlicher Steigerung verpachten. nämlich: 2,2182 ha. in der Gewann„Ueber den Vogel⸗ anwänder“ in 12 Loſen. 0,9678 ha. in der Gewann„Außer den neun Morgen“ in 5 Loſen. 6,7989 ha. in der.„Neun Morgen“ in oſen. 10734 ha. in der Gewann„Bei den neuen Morgen“ . in 6 Loſen. 2,5318 ha. in der Gewann„Bauernſchaftsanwänder“ in 14 Loſen. 0,6172 ba. in der Gewann„Saumagen“ in 3 Loſen. 1,1257 ha. in der Gewann„Tränkgrund“ in 6 Loſen. 1,8819 na. in der Gewann„Tränkgrund“ in 11 Loſen. Diejenigen Pächter, welche ſich durch Unterſchrift bereit erklärt haben, ihre bisherigen Loſe wieder um den Anſchlag zu behalten, haben bei der Tag⸗ fahrt zur Unterzeichnung des Handverpachtungs⸗ protokolls mit einem Bürgen zu erſcheinen. Güteraufſeher Johann Peter Mayfarth in Maunheim⸗Neckarau wird auf Verlangen die Grundſtücke vorzeigen, * 10. 12. Zahlung der Staatsſteuer betr. Zahlungsanffarderung. Das 3. Viertel des Vermögens, und Ein⸗ kommenſteuer muß ſpäteſtens am 14. Juli bezahlt werden. Vom 15. Juli an werden Verſäumnis⸗ gebühren und vom 22. Juli ab Pfändungsanord⸗ nungsgebühren erhoben. Gemahnt wird nicht. Man zahle bargeldlos. Mannheim, den 7. Juli 1919. Hauptſteneramt. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wohnungsnot betr. Durch Entſchließung Badiſchen Mini⸗ ſtetiums iſt unſere Gemeinde zu du in der Verordnung über Maßnahmen gegen Woh⸗ nungsmangel vom 23. September 1918 ge⸗ nannten Maßnahmen ermächtigt worden. Die Wohnungsnot iſt bekannt hierorts derart, daß unter allen Umſtänden jede un⸗ benützte Wohnung oder andere unbenützte Räume zwangsweiſe für Wohnzwecke bean⸗ ſprucht werden müſſen. Zur Feſtſtellung desſelben iſt daher eine ſpezielle Kommiſſion beauftragt, die ſofort erneut in Tätigkeit tritt. Wir weiſen hier⸗ durch ausdrücklich darauf hin, daß dieſer Kommiſſton bei Ftrafvermeiden jede ge ⸗ wünſchte Auskunft gegeben und daß derſelben die Beſichtigunug aller Räumlichkeiten geſtattet werden muß. Seckenheim, den 8. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Gemeindekaſſe. Die erſte Hälfte der Umlagen, Waſſer⸗ zins und Almendſteuer ſind verfallen. Säumige Schuldner werden gebeten inner⸗ halb einer Woche zu zahlen, widrigenfalls per⸗ fönliche Mahnung bezw. Vollſtreckung erfolgt. Die ene e olz. Lebensmittelamt Kleider⸗Verkauf. Morgen Donnerstag, nachmittags von 2 Us e Uhr werden auf dem Lebensmittel ⸗ amt Zimmer 3 gebrauchte Kleider verkauft. Seckenheim, den 9. Juli 1919. Lebensmittelamt. Wir haben einen Poſten Speiſcöl er⸗ halten und werden dasſelbe an die ver⸗ ſorgungsberechtigte Bevölkerung abgeben. Der Preis beträgt pro Liter 22 Mk. Diejenigen Haushaltungen, welche Mohn ader Reps angebaut haben, ſind nom Bezug aus⸗ geſchloſſen. Bezugſcheine können morgen Donnerstag, den 10. d. Mts., vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 abgeholt werden. Der Lebens- mittelausweis iſt mitzubringen. Seckenheim, den 9. Juli 1919. Lebensmittelamt. Geflügelzucht⸗ Genossenschaft Seckenheim. f Unſere diesjährige Jahres⸗Verſammlung findet nächſten Sonntag, den 13 d. Mts., nachmittags ½4 Uhr, im„Löwen“ ſtatt Unſere Mitglieder werden hierzu freundlichſt eingeladen mit der Bitte um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. An die Einwohnerſchaft Die Kommiſſion des Lebensmitteſamts hat in ihrer heutigen Sitzung na Prüfung beſchloſſen, der Einwohnerſchaft Seckenheims zu 1 daß ale geg aul ſchäftsfuͤhrung erhobenen Anſchuldigungen und Unterſtellungen von verantwor 0 Seite auf Unwahrheit beruhen. Die Lebensmittelkommiſſion erkennt die Tätigkeit ſchäftsführer als verantwortungsvoll an und ſpricht ihnen volles Vertrauen aus. 1 70 25 Geſchäftsbetriebs ergibt ſich aus den monatlich ark. ſtelle teilen wir der Oeffentlichkeit folgende Zahlen mit: Liter und im Juni 2883 Liter Milch entrahmt und wonnen. Durchſchnittlich wurden alſo von einem Liter Milch 34 gr. Butter 9 hiernach pro Monat zur Daß mit 190 Pfund Butter, die bei der großen Zahl der verſorgungsberechtigten hieſigen nicht viel anzufangen iſt, dürfte jedem vernünftig Denkenden klar ſein. einmalige Ausgabe von/ Pfund pro Kopf 13 ½ Zentner Butter nötig. lage aue wegen der Brotzu aha Die Vorwürfe Die Zulage ſachen kann ſich Jedermann überzeugen. bahner berührt das Lebens miitelamt nicht. gewährt. Er betrug z. B. im Monat April 564006 49 Mk. und im Zu den übertriebenen Vorſtellungen über die Buttecerzeugung aus Wir erblicken in der Gewährung dieſer Zulage gegenüber den Seckenhei en Umſätzen von über 2 Mal 502 2% der hieſtgen den im Monat Mai 5c hieraus 378¼ Pfund Geh Verteilung onen Bevölkerung— 5400 Pal 7 Sind vac g Von big 0 wurde vom Reichser in der 7 Baugewerbe, Landwirtſchaft uſw. beſchäftigten Schwerarbeitern eine Ungerechute g deshalb immer dafür eingetreten und werden es auch fernerhin tun, daß die„l 1 auf die Allgemeinheit verteilt wird. Leider waren unſere Bemühungen ohne werden uns aber für Beſeitigung dieſes Zuſtandes einſetzen. ſtigen, das Lebensmittelamt berührenden Sachen volle A wir auf Sonntag, deu 13. Juli d. J., nachmittags 3 Uhr, im „Zähringer Hofes“ deutliche Eunohner-ers ein, mit der Tagesordnunng: r Die Lebensmittel⸗Verſorgun Wir bitten die Einwohnerſchaft um zahlreiches Seckenheim, den 3. Juli 1919. Die Kommiſſion des Lebensmittelamtes: Georg Volz, Anton Ruf, Alb. Volz; K. K. S., Gg. Rudolf, Frau Obermaier, Frau Alfermann, 4 0 nen/ koͤn 1 Cas. Um aber au ufklärung geben zu . 0 1 Sieges del 0 7 einẽ I f 9 in Seckenhe rſcheinen. Peter Vogle, Le 9 Tußball-Geſellſchaft Seckenheim 1898 Heut mittwoch Abend ½9 Upr findet im Gaſthaus„zum Neckartal“(Nebenzimmer) eine RKommissjons-Sitzung ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Der Schriftführer. Sammei⸗Anzeiger Harnröhre Heilung in los gegen deschlechis- Hef, Rasche Hilfe— Popp! störung, ohne Einspritzung u Mannesschwäche, sofortige der 3 Leiden ist eine aus u. schienen mit zahlr. ärztl. Gutachter dobß reiw. Dankschreiben Geheilter. 0 17 alt 5e nlelden, frischer un vel hne 0 0 kürzester Frist, Syphilſs· che 0 Hilſe· führl. 25 Pf. in Marken für nur für Mitglieder der Landw. Ein ⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Mitglieder, welche Stoppelrübenſamen, Senfſaat, Wicken, Sommerreps haben wollen, 1 143 ver 0 können ſich beim Lagerhalter aumelden. Der Vorſtand. Einmach⸗Töpfe in allen Größen zu haben Stro zu verkau g Neuthinger, Ackerſtraße 11. rel hleile fen.(b J! Ph. Johann, Friedrichſtraße. Wer i Täglich friſche Erbſen a beufen J. Hotz, Lutſenſtroße 51. Tapezief- U. Polster- Arbeiten übernimmt unter F. Emil Sößer, Wörthſtraße 7. laufend leichte Dreharbeit ſomit Auten,⸗ Stoß und Fr asarbeit. Zuſchriften erbeten R. messe, Mannheim. bernimmt 1 8 Doppelbrief ohne Aufschrift durct. 1256 50% med. Dammann, Berlin, Potsdamersti. lage stunden: 9-10, 3—4 Uhr. Genie huge Leidens erforderlich, damit die 1 gesandt werden kann.. fol Milch⸗Ausweis Geſchäftsſtelle. M 615 an