725 e. 1 ihk 0 10 iter, M u 8 5 8 Atsblatt der Bürgermeisferämter inge 1 0 Abounementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier un. 5 di b Duartal „ Vuhrg. A f eee a N Sonn⸗ und Feiertage. Bu ee, Badiſche Politik. 14 g e* für den badiſchen Landtag. ih demeruhe, 14. Juli. Das Miniſterium des Innern donne nacht dem Landtag drei beachtenswerte Geſetz⸗ 1 ler Veibigeben laſſen. Der erſte betrifft die Errichtung ——— delt und aucherkammer. Der Geſetzentwurf iſt fertig⸗ kalterum geamittelt zen in Frage kommenden Organiſationen , baſhene die 3 eckenheim, Avesheim, N — 5 8 und Edingen. ...... Dienstag, den 15. Juli 1919. aaſigen 5 ſieht u. a. vor, daß den Berufsvereinen und flache ae diedaniſationen der unteren und mittleren Volks⸗ d. Weſwillige Mitgliedſchaft zugeſtanden wird, aan. die Baugenoſſenſchaften und andere Ge⸗ ie ſlaton bene weitere Verordnung betrifft die Neuorga⸗ ö gez. 1 Jo r K b worden ſſt. — a ale bigſertiggeſtelle Verordnung zielt darauf ab, 2 ene bis 88 alt dul Vorl werden als Unterausſchüſſe beibehalten. 0 arbeite. g 1 N Hazen B rrates, der aus 12 im ganzen Lande ge⸗ 1 ene besten der land und ſorſtwirtſchaftl. Arbeiter E uber Ar hen ſoll. Bei der Regelung ſozialer und 1% iu Fates kterſragen tritt der Vorſtand dieſes Land⸗ 1 Wider em Vorſtand der Landwirtſchaftskammer 0 ban keafcagen zuſaumen. Auch bei Beſprechung von 18 dener werd im der Bollverſammlung der Landwirtſchafts⸗ a 5 ſämtliche Mitglieder des Arbeiterrates teil ⸗ 75 Nn a neuen Vorlagen werden vorausſichtlich l 5 88 he Vollversammlung der büd. Lund „ uu ſchafthtammer. altar 0 skammergeſetz.— Bodenſozialiſierung. 5 fu die bad Juli. Im Ständehaus trat am 1 — . „TLandwirtſchaftskammer zu einer außer⸗ Bran f kamme ſdter d umonopolgeſetz Stellung zu nehmen. Als 4 0 u 1 Giierung war Geh. Rat Arnold zugegen. b badi ſaegrüßungsanſprache darauf hin, wie ſehr mit„letz —ä5z Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Radatkt. No. 160 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. gierungsentwurf ſoll die L.⸗K. künftig auch die Förderung der land⸗ und forſtwirtſchaftl. Angeſtellten betreiben. Das Wahlalter wird auf das 20. Lebensjahe feſtgeſetzt; auch Frauen dürfen wählen und die Wahl erfolgt im Wege der Verhältniswahl. Abg. Vierneiſel legte die von der L.⸗K. ausgearbeiten Abänderungsanträge dar, die u. a. die Einführung von Bezirksausſchuͤſſen und die Beibehaltung der Vertreterentſendung durch die landwirtſch. Organiſati⸗ onen bezwecken. Geh. Rat Arnold ſtellte feſt, daß hinſicht⸗ lich des Wahlalters, der Einführung der Verhältniswahl und der Wählbarkeit der Frauen zwiſchen der L.⸗K. und der Regierung volle Uebereinſtimmung herrſche. Dagegen könne die Regierung den Wunſch der Vertreterentſendung der großen landw. Organiſatonen in die Kammer und der Bildung von Bezirksausſchüſſen nicht zuſtimmen. Es werde Aufgabe des Landtags ſein, hier die endgültige Ent⸗ ſcheidung zu treffen. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich eine längere Ausſprache, in der einige Redner die Bildung der Bezirksausſchüſſe bemängelten, da auf dem Lande ſchon genügend landwirtſchaftl. Organiſationen beſtünden. Von anderer Seite wurde auch die Einführung der Verhältnis⸗ wahl bemängelt und eine ſtärkere Vertretung der Forſt⸗ wirtſchaft gewünſcht. Bei der Abſtimmung wurde ein An⸗ trag des Oekonomierats Würtenberger, wonach die Bezirks⸗ ansſchüſſe durch Geſetz geregelt werden, ſie ſich jedoch nicht mit geſchäftl. Unternehmungen befaſſen dürfen, mit 20 gegen 12 Stimmen angenommen, ebenſo ein Antrag, die Zahl der durch die landw. Verbände zu wählenden Mitglieder von 10 auf 14 zu erhöhen. Es folgte die Veſprechung der von der Regierung ausgegebenen Richtlinien über die Enteignung von Grundſtücken zu Siedelungszwecken(Bodenſozialiſierung) Auch hierüber hatte die L.⸗K. verſchiedene Vorſchläge aus⸗ gearbeitet, über die wir ſchon berichtet haben. Ein Vertreter des Arbeitsminiſteriums machte die Mitteilung, daß der Entwurf des Siedelungsgeſetzes fertigeſtellt ſei und er den Wünſchen der Landwirtſchaft Rechnung trage. So ſei 3. B. die Grenze der Enteignung von 20 auf 60 Hektar hinaufgeſetzt worden. Zunächſt ſollten die ſchlechtbewirt⸗ ſchafteten Güter enteignet werden. Nach einer kurzen Debatte, in welcher u. a. vor der Gründung neuer Siede⸗ lungen gewarnt wurde, berichtete noch Gutsbeſitzer Geppert⸗Bühl über den Entwurf der Ausführungs⸗ beſtimmungen zum Branntweinmonopolgeſetz, wobei er eine Monopolſtelle für Baden verlangte. Damit war die Tagesordnung erledigt. 5 Landesausſchuß der Deutſchen Demohratiſchen Partei in Baden. Karlseuhe, 13. Juli. Die geſtrige Sitzung des Landesausſchuſſes der Deutſchen Demokratiſchen Partei in Baden, war aus allen Teilen des Landes ſehr zahl⸗ reich beſucht. Die Verhandlungen wurden eingeleitet durch ein Referat des Parteivorſitzenden Miniſter Hummel, der eine Ueberſicht über die politiſchen Vorgänge der letzten Zeit im Reich und in Baden gab. Der Redner betonte die Notwendigkeit des Weiterbeſtehens der derzeitigen Koalitionsregierung in Baden im Intereſſe einer gedeih⸗ lichen Weiterentwicklung des Landes. Miniſter Dietrich —— dõñdñ.— ĩ—öÄ»ã₄ f ſprach über die wirtſchaftlichen Aufgaben der Partei in der nächſten Zukunft. An die mit ſtarkem Beifall auf⸗ genvmmenen Referale ſchloß ſich eine eingehende und an⸗ geregte Ausſprache. Von ſämtlichen Rednern wurde die Uebereinſtimmung mit den Ausführungen der Partei⸗ führer betont, ſodaß die Verhandlungen ein erfreuliches Bild der inneren Geſchloſſenheit der Partei ergaben. Der Landesausſchns ſtellte ſich einmütig hinter die N mitglieder und die Landtagsfraktion der Partei und de⸗ kundete den feſten Willen zur eifrigen Werbearbeit im Sinne des demokratiſchen Gedankens. Die Verſammlung beauftragte die badiſchen Vertreter auf dem Berliner Partei⸗ tag für eine entſchieden freiheitlich gerichtete nationale Politik einzutreten. Im Verlauf der Sitzung ſprach das Mitglied der Nationalverſammfung Pryf. v. Schulze Grä⸗ vernitz über den Artikel 18 des Entwurfs der Reichs⸗ verfaſſung und trat für einen geſunden Förderalismus ein ohne Ueberwiegen eines einzelnen Gliedſtaates inner⸗ halb des Reiches. Die weiteren Verhandlungen betrafen 12 Fragen der inneren Organiſation der Partei. ferien, ſie dauern bis zum 15. September. wird der Betrieb der Gerichte eingeſchränkt. Mahnſachen und Wechſelangelegenheiten. Strafſachen werden Ferienkammern gebildet. erheblichen Umfang angenommen. In Pforzheim ſoll letzter Zeit Saccharin zum Preiſe von 900 M. Saccharin ſcharf zu überwachen. Hauptmitglieder des Arbeiterrates. * Freiburg, 14. Juli. waren ſo ſch morbekanal und ertrank. wigshafen bisher ca. 4 Millionen Mark betragen. erhalten. Die haben, da ſie in nächſter Zeit große Kaſernen für die zoſen errichten müſſe. demnächſt dem allgemeinen Verkehr wieder rechnen ſei. Uns Baden und den Nachbargedſeten —Gerichtsferien. Am 15. Juli beginnen die Gerichts⸗ In dieſer Zeit Zivilſachen kommen nur zur Verhandlung, wenn es ſich um dringende Fälle handelt, insbeſondere um Klageſachen wegen Dienſt⸗ botenlohnes, Meſſe⸗ und Marktſachen, Mietsſtreitigkeiten, 0 Die Strafſachen erleiden durch die Gerichtsferien keinen Aufſchub, ebenſo auch nicht die Konkursverfahren. Für die Erledigung der — Der Saccharinſchmuggel hat augenblicklich einen ſehr a für 1 Kilo- gramm angeboten worden ſein. Das Miniſterium des In⸗ nern hat die Bezirksämter angewieſen, den Verkehr mit „T.U, Karlsruhe, 12. Juli. Wie die Mannheimer„Volks⸗ ſtimme“ meldet, wurde geſtern die geſamte Lebensmittel kommiſſton des Mannheimer Arbeiterrates verhaftet. Die Verhaftung erfolgte auf Anordnung des Staatsanwaltes we⸗ gen großer Schiebungen mit Branntwein, Salvarſan uſw. Unter den Verhafteten befinden ſich insbeſondere die vier An einem der letzten Abende wurde ein 38jähriger verheirateter Droſchenkutſcher von einem Volkswehrmann angeſchoſſen, weil er deſſen Zurufe, zu halten, unbeachtet ließ. Die Verletzungen des Kutſchers 0 wer daß er ſtarb.— Das ajährige Töchterchen eines hieſigen Taglöhners fiel beim Spielen in den Ge⸗ * Ludwigshafen, 13. Juli. Im Ludwigshafener Stabt⸗ rat wurde mitgeteilt, daß die Koſten der Beſatzung in 3 om Reich habe man bis jetzt nur einige hunderttauſend Mark Die Stadt werde noch weitere große 1 ran⸗ Auf die Frage, ob die Rheindrücke bergeben würde, antwortete Adjunkt Binder, der franzsſiſche Ton⸗ trolloffizier habe erklärt, daß, ſo lange nicht Ruhe und Ord⸗ nung im rechtsrheiniſchen Gebiet herrſche, mit einer Oeff nung der Rheinbrücke für den allgemeinen Verkehr nicht zu an en, Die weiße Frau. vom Lauenſtein von Anny Wothe. erikan(Nachdruck verboten.) iche Coppriaßt 1012 by Anny Wothe, Leipzig. das S, 4⁰ di dürme men 5 m gold war verloht, grau und kalt hoben ſich ſeguhr 01 innen des e empor, und die Ehle e mit ihrem hellen Klang weit hinab in a8 i 5 geker Jill ehendes, Unheimliches hatte der Klang. er gi 9 gens fröſtelte, als er die Vorburg erreichte. ua aſſert ber nicht, nachdem er die Brücke und das „die in atte, die ſchmale Treppe zum Wehrgang 8 t aſti an Humboldtſtübchen führte, ſondern be⸗ ken alm Renden, Schritten den Orlamünder Flügel. Mann ſeiner efähr, der alte Getreue, der ſollte ihm hel⸗ 8 du ent Herzensnot, der ſollte ihm beiſtehen, den arint 5 der Karinta in Banden hielt. fut 17 ſo hold und die er liebte mit wahnſinni⸗ 1 art var ekümmert darum, ob ſie ſchuldig oder ugerteinta p. 8 i f 55 alte relle er befreien um jeden Preis. In ihren pocht gebe an heute mit zwingender Gewalt geleſen: es J liebe 55 mich, wenn der Schein auch wider mich 0 fach cen bi 5 ich dich liebe, bis an die Grenzen f 8 Nn nehnorhin ſollte ihm den Glauben an Karinta en, wenn auch die Welt ſie zehnmal ſchuldig berdso bet zin, ekra 1 ſallinmer t Peter Jürgens ziemlich gefaßt das Frunds⸗ lemmer, 8 1 Holm Nendefähr, über einem alten FJo⸗ bitbogen am Tiſche vor dem Erker mit den goti⸗ henfenſtern ſaß und las: e „Illldieweil Spiel und Tanz und köſtlich Edelgeſtein Ihr mehr wert waren als ein braves Herz, Fiel ſie in Sünde und zerbrach das Glück des armen Geſellen Und wurde des König Weib.— Sckuld flammte auf ihrer Stirn, aber ſie trug ſtolz die goldene Krone. Der Geſelle aber ging hin und ſtarb.“ Holm Rendefähr klappte energiſch das Buch zu. „Das fehlte noch“, rief er, gereizt auflachend, und ſchlug mit der Fauſt auf den dicken Folianten. Da ſah er Peter Jürgens plötzlich vor ſich ſtehen. Des Freundes ſonſt ſo friſches, frohes Angeſicht war bleich, und die Augen flackerten dunkel auf. 8 Da wußte Holm, daß Peter Jürgens ſchweres Leid widerfahren.— Und unter dem alten Heiligenbilde ſaßen ſie und ſpra⸗ chen, bis der erſte Mondenſtrahl in das dunkle Zimmer fiel und Lanzen und Helm an der großen Mittelſäule in Silber tauchte. Die blanke Waffe über ihrem Haupte ſtrahlte ein förmliches Licht aus in der dunklen Stube, als ſie beide mit feſtem Händedruck beſchloſſen: a „Kampf bis zum äußerſten und keine Rückſicht auf den Mann, der ſich anmaßte, ein Menſchenleben, ob ſchul⸗ dig oder nicht, in ſeiner Hand zu halten.“ Die Zeit der Abendmahlzeit hatten ſie verſäumt. Als aber das Frundsbergzimmer ganz vom Mondenlicht er⸗ füllt war, ſtiegen ſie hinab, um im Burgfried noch eine Flaſche vom Dunkelroten zu nehmen, der das Herz ſo froh machte und die Zunge löſte, der Dunkelrote, der wie Blut ſchimmerte. Ueber dem Lauenſtein flimmerten Sierne. rade über dem Torwartshäuschen, in dem Karintt ſchlaflos wachte. a f 6 Er ſtrahlte milde und verheißungsvoll durch die träu⸗ mende Maiennacht. Karinta ſah ihn nicht. Einige Tage ſpäter ging Holm e von Bur Lauenſtein hernieder ins Loquitztal. Er ſchritt ſcherf aus. Die Sonne ſtand hoch am Himmel, und der Tag war glühend heiß, aber dennoch lief Holm ſchneller, als ſollte er verfolgt werden, abwärts.— Schon lag das Dorf, das ſo lieblich in der kiefen Tal⸗ ſohle lag, hinter ihm, aber noch immer haſtete er dahin. Schweißtropfen perlten auf ſeiner Stirn, und ſeine gro⸗ ßen klaren Augen irrten in die Ferne. 5 Wen ſuchte er denn eigentlich? n Holm Rendefähr blieb einen Moment ſtehen und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn. Er konnte jetzt den Weg ziemlich weit überſehen. Hier dieſen Pfad hatte er doch vorhin von der Baſtei der Burg die Gräfin Mar⸗ riet abwärts gehen ſehen.: Er hatte erſt geglaubt, ſie ginge zur Bahn, ihren Ver⸗ lobten, der wohl von Ludwigsſtadt kam, zu empfangen, aber Holm hatte genau beobachtet, daß ſie den Bahnhof links liegen ließ und in die waldige Straße des Loquitz⸗ tales einbog, die an dem Kupferhammer vorbei nach Lud⸗ wigsſtadt führte. Da war ihm blitzſchnell der Gedanke gekommen, er müſſe Marriet begegnen, und ohne Beſinnen war er ihr nachgeeilt. Warum ſollte er denn nicht einmal ſeinen Nachmitagskaffee im Kupferhammer trinken? Wie einſam die Straße war.— Die Tannen und Fichten ſtrömten einen faſt betäubenden Duft aus, und die Loquitz ſprang luſtig dahin zwiſchen Berg und Tal. Ein großer, leuchtender Stern aber, der flammte ge⸗ (Fortſetzung ſolgt.] . * Karlsruhe, 14. Juli. Das bad. Juſtizminiſterium hat angeordnet, daß im Monat Auguſt eine beſchränkte Anzahl von Juſtizanwärtern aufgenommen wird. * Pforzheim, 14. Juli. Ein hieſiges 17jähriges Lehr⸗ mädchen nahm ſich ein kleines Vergehen im Geſchäft derart zu Herzen, daß es ſich mit Aetzkali das Leben nahm. * Heidelberg, 14. Juli. Im Monat Juni ſind hier über 100 Perſonen wegen Vergehens gegen die Verordnungen über die Lebensteuerung zur Anzeige gekommen. * Schwetzingen, 14. Juli. Bei dem Transport eines Schwerverbrechers wurde dieſer von vier Bekannten be⸗ freit. Der Gendarm konnte von ſeiner Waffe keinen Ge⸗ brauch machen, da er von einer großen Menſchenmenge um⸗ ringt war. Später gelang es, den Schwerverbrecher mit zweien ſeiner Befreier wieder feſtzunehmen. Da eine all⸗ gemeine Gefangenenbefreiung geplant war, wurden die Schwerverbrecher des hieſigen Amtsgerichts nach Bruchſal überführt und ein größeres Gendarmerieaufgebot zuſam⸗ mengezogen. 5 r Maunheim, 12. Juli. Infolge des außerordentlichen Steigerung der Kohlenpreiſe hat der Stadtrat eine weitere erhebliche Erhöhung der Preiſe für Gas und Strom beſchloſ⸗ ſen. Der Gaspreis ſoll von 30 auf 40 Pfg., der Lichtſtrom⸗ preis von 75 Pfg. auf 1.10 M. und der Kraftſtromgrund⸗ preis von 37% Pfg. auf 55 Pfg. erhöht werden. Auch die Preiſe für Waſſer ſteigen. f Mosbach, 12. Juli. Der Streik der Nebenbahn Mos⸗ bach—Mudau iſt beigelegt und der Betrieb wurde wieder aufgenommen.. Singen(Hohentwiel), 12. Juli. Bei einem Schmuggel⸗ verſuch iſt der Deutſchſchweizer Julius Klotz von Rielaſingen erſchoſſen worden.— Hier und in Konſtanz ſind weitere Fahndungskommandos des bad. Kriegswucheramts errichtet worden. Lörrach, 12. Juli. Zu der Blättermeldung über die Inbebetriebnahme des bad. Bahnhofs in Baſel wird amtlich mitgeteilt, daß ein beſtimmter Zeitpunkt für die Wieder⸗ eröffnung noch nicht feſtgeſetzt werden konnte, weil die amt⸗ iche Zustimmung ſeitens der Schweiz für die Wiederauf⸗ nahme des Betriebs, die allerdings in allernächſter Zeit er⸗ wartet wird, noch nicht eingetroffen iſt. Es ſind aber alle Vorkehrungen getroffen, um den Betrieb alsdann binnen wenigen Tagen aufnehmen zu können. Aus dem Wirtſchaftsleben a Zur Frage der Einfuhr. Karlsruhe, 14. Juli. Auf die wiederholten eindringlichen Bemühungen der Regierung und der von der Regierung für die Behandlung der Ein⸗ und Ausfuhrfragen eingeſetz⸗ ten badiſchen Außenhandelsſtelle hat das Reichsernährungs⸗ miniſterium der badiſchen Regierung die Erlaubnis zur Einfuhr von zunächſt 100 Wagen Reis oder gleichwertiger Lebensmittel, ſowie von monatlich 20 Wagen Oel aus der Schweiz erteilt. Verhandlungen über die Zuweiſung wei⸗ terer Kontingente, ſowie darüber, welche Lebensmittel hier in Betracht kommen, ſind im Gang. Die Regierung beab⸗ ſichtigt nicht dieſe Waren ſelbſt einzukaufen, ſondern die 1 Angebote des Handels zu benutzen. Der Abſatz Inland muß, ſolange die Lebensmittelknappheit beſteht, nach Weiſung der Regierung erfolgen. Die Angebote des Handels ſind an die Badiſche Außenhandelsſtelle in Karls⸗ ruhe, Stefanienſtraße 51, zu richten. Weiterhin wurde die Abordnung eines beſonderen Ver⸗ treters des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfehrbewilli⸗ ug für Baden— und zwar in der Perſon eines badiſchen ztaatsangehörigen— in Ausſicht geſtellt, der mit weit⸗ Fühlungr Vollmachten ausgeſtattet werde und in engſter ühlung mit den Landesbehörden arbeiten ſoll. Seine Ge⸗ ſchäftsräume ſollen mit denjenigen der Außenhandelsſtelle vereinigt werden. Die endgültige Entſcheidung wird dieſer Tage fallen. —* Tagesſchau Nach den„Pol. Parl. Nachr.“ wird der bisherige Reichs⸗ ernährungsminiſter Schmidt das Reichswirtſchaftsamt über⸗ nehmen. Er verwaltet das Reichsernährungsamt kommiſſa⸗ riſch weiter. 5 Empfindlicher Kohlenmangel zwingt in ganz Sachſen zur Einſtellung der induſtriellen Werke. 1 Im Landkreis Bielefeld ſind 3000 Arbeiter in den Aus⸗ ſtand getreten. f Der„D. A. 3.“ zufolge ſteht der Einzug der polniſchen Truppen in Thorn zum 24. Juli in Ausſicht. Nach einer amtlichen Meldung aus Paris wird mit der Aufhebung der Blockade auch gleichzeitig die Handelszenſur aufgehoben. f Die belgiſche Kammer⸗Kommiſſion hat das Frauenwahl⸗ recht angenommen. f Die perſiſche Regierung proteſtiert in einer Note an die Alliiekten gegen die Verletzungen ihrer Staatshoheit vor und während des Krieges. Sie verlangt Aullierung der auf Koſten Perſieus geſchloſſenen Verträge und Entſchädigung für die durch Türken und Ruſſen angerichteten Schäden. Daran ſoll auch Deutſchland beteiligt werden. Das Luftſchiff„R. 34“ iſt geſtern morgen 7 Uhr auf ſei⸗ nem Rückfluge von Amerika in Pulham(Norfolk) gelandet. Es brauchte zu ſeiner Fahrt 75 Stunden 3 Minuten. Das Wiederaufleben des Handels. Eine internationale Einfuhrmeſſe in Fraukfurt. Fraukfurt a. M., 14. Juli. Die gemeinſam von der Stadt und Handelskammer Frankfurt a. M. als Friedensdemonſtratiou geplaute iuterna⸗ tionale Einfuhrmeſſe kann als ſicher gelten. Nach⸗ dem das Reichswirtſchaftsamt der Beteiligung ſeine Zuſtimmung gegeben hat, fand im„Frank⸗ furter Hof“ eine Verſammlung des Zentralver⸗ baudes Fraukfurter Großhändler ſtatt, die dem Plane gleichfalls zuſtimmte. Die Meſſe, die zur Aubahnung internationaler Handelsbeziehungen dieuen ſoll, wird anfangs Oktober in der Feſthalle abgehalten werden. Die Schweiz hat ihre Be⸗ teiligung zugeſagt: mit anderen neutralen Staaten ſind Verhandlungen im Gange. Die Lage im Reiche. Großangelegte Lebens mittelſchiebungen. WTB. Amſterdam, 14. Juli. Die„Times“ melden aus Koblenz, daß die amerikaniſche Beſatzungsarmee geſtern ein weit verzweigtes Komplott entdeckt habe, das den Zweck hatte, Lebensmittelvorräte, die für di . amerikaniſche Armee beſtimmt waren, nach dem unveſetzten Deutſchland zu ſchicken. Sie wurden mittels Eiſenbahnwagen, die mit Speckkonſerven, Zigaretten und Automobilreifen be⸗ laden waren, aber als leer bezeichnet wurden, in die neutral Zone durchgelaſſen, wo ſie in einer kleinen Station aufge⸗ laden wurden. Die Waren wurden nach Kaſſel und anderen Städten geſchafft. Der Wert der geſtohlenen Waren beträgt mehrere tauſend Pfd. Die amerikauiſchen Behörden haben mehrere deutſche Eiſenbahnbeamten verhaftet und Amerikaner verſchiedenen Ranges einem ſtrengen Verhör unterzogen, um herauszufinden, ob ſie an einem Komplott, das von der amerikaniſchen Grenzwache aufgedeckt wurde, beteiligt waren. Der Berliner Verkehrsſtreik beigelegt. T. U. Berlin, 13. Juli. Der Verkehrsſtreik in Berlin geht ſeinem Ende entgegen. Geſtern abend wurde zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein Uebereinkommen ge⸗ troffen, wonach ſich die Arbeitgeber bereit erklären, 300 Mark Vorſchuß zu zahlen, der im Laufe der nächſten drei Monate zurückgezahlt werden ſoll, wenn das Schiedsgericht keine ſo hohe Wirtſchaftsbeihilfe bewilligt. Es beſteht da⸗ her die Hoffnung, daß die Arbeiter die Wiederaufnahme des Verkehrs mit einer Mehrheit von 95 Prozent beſchließen werden. Im Laufe des morgigen Sonntag dürfte der Ver⸗ kehr allgemein wieder aufgenammen werden. Zur Erhöhung der Getreidepreiſe. Weimar, 14. Juli. Der Beſchluß des Wirtſchaftsaus⸗ ausſchuſſes über die Erhöhung der Getreidepreiſe wird vor⸗ ausſichtlich die Zuſtimmung des Plenums der Nationalver⸗ ſammlung finden. Entſprechend den erhöhten Getreideprei⸗ ſen wird auch eine Erhöhung des Brotpreiſes eintreten müſſen. Die Regierung wird aber aus den ihr zur Ver⸗ fügung ſtehenden 1½ Milliarden ſoviel Mittel flüſſig machen, daß der Brotpreis jedenfalls bis 1. Oktober die gegen⸗ wärtige Höhe nicht überſteigt. Nach Unterzeichnung des Friedens. 24ſtündiger Generalſtreik der franz. Eiſenbahner. Bern, 14. Juli. Nach den letzten Meldungen aus Paris hat der Beſchlußß der franzöſiſchen Re⸗ gierung, die Eiſenbahner, die ſich am Streik vom 21. Juli beteiligen würden, vor ein Kriegsgericht zu ſtellen, das Gegenteil von der erwarteten Wir⸗ kung gehabt. Die franzöſiſchen Eiſenbahner ha⸗ ben nunmehr beſchloſſen, auf allen Eiſenbahn⸗ linien Frankreichs in Algerien, Tunis, ſowie in Elſaß⸗Lothringen während 24 Stunden den Dienſt einzuſtellen. EEC ã ͤ ydddddddddddGdGGGbdGbGbGPpPPFGpGbPPPPPPTPPPPPPGPPGGGPFVVPVGTPGPVPTPFPVTTTVTVTWVTTTTTTVTVTTVTVVTVTVTVV—T—TT—T—F Rückkehr der erſten deutſchen Kriegsgefangenen. T. Uu. Eſſen⸗Ruhr, 13. Juli. Die Rückkehr der erſten deutſchen Kriegsgefangenen in das rheiniſch⸗weſtfäliſche In⸗ duſtriegebiet hat begonnen. Vorgeſtern und geſtern ſind mehrere Transportzüge eingetrofffen. Es handelt ſich um Truppen aus Saloniki, die zum Teil im beſetzten rheini⸗ ſchen Gebiet und zum Teil im rechtsrheiniſchen und weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiet beheimatet ſind. Die Truppen kamen in Duisburg an, von wo aus ſie in die verſchiedenen Städte weiterbefördert werden. Demnächſt werden Trans⸗ porte aus Egnland erwartet. 8 Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. Für die heimkehrenden Kriegsgefangenen. Berlin, 18. Juli. Hier fand eine Sitzung von Vertretern der Intereſſenverbände der Kriesgefangenen und der Kom⸗ munalverwaltungen Groß⸗Berlins ſtatt, in der ein Vertreter des Kriegsminiſteriums über die von der Regierung getrof⸗ fenen Maßnahmen für die heimkehrenden Kriegsgefangenen berichtete. Die Zurückkehrenden ſollen von den Uebernahme⸗ ſtationen auf 3—4 Tage nach Durchgangslagern gebracht wer⸗ den, wo ihre Entlaſſung und Abfindung ſämtlicher Anſprüche erfolgen ſoll. Neben dem üblichen Entlaſſungsgeld von 50 M. ſoll jeder aus der Gefangenſchaft zurückgekehrte Mann die Gebührniſſe für achtwöchigen Urlaub erhalten. Von den Durch⸗ gangslagern gehen Transporte an die Kriegsgefangenenheim⸗ kehrſtellen, denen die Fürſorgetätigkeit, Unterſtützung und Rückführung ins Erwerbsleben obliegt. Es ſollen allen be⸗ dürftigen aus der Kriegsgefangenſchaft heimkehreuden Sol⸗ daten, unabhängig vom Dienſtgrad aus Reichsmitteln Bei⸗ hilfen von mindeſtens 100 M. und normal bis zu 300 M., in beſonderen Fällen bis 600 M. gewährt werden. Es ſind hier⸗ für 150 Millionen bereitgeſtellt. Der zur Verteilung der Beihilfen befugte örtliche Dienſtausſchuß iſt aus je zwei Ver⸗ tretern des Reichsbundes, der Kriegsbeſchädigten und des Voiksbundes ſowie je einem Mitglied der Kommunalver⸗ waltung und der Kriegsfürſorge zu bilden. Unſere Kriegsgefangenen als Handelsobjekt? Zürich, 13. Juli. Der Pariſer Korreſpondent der„Neuen Züricher Zeitung“ meldet, die raſche Ratifizierung des Frie⸗ densvertrages durch die Nationalverſammlung in Weimar habe in den Kreiſen der Friedenskonferenz einen günſtigen Eindruck gemacht. Das Blatt fügt aber hinzu, daß die Ent tente in der Frage der Freigabe der Kriegsgefangenen nach der offiziellen Verſion nicht die gleiche Verpflichtung auf ſich genommen habe wie bezüglich der Aufhebung der Blockade; man werde abwarten, bis die Hauptmächte den Friedensvertrag vollſtändig ratifiziert hätten und bis die Exekutivkommiſſion eine Löſung der Arbeiterfrage für den Wiederaufbau der verwüſteten Gebiete gefunden habe. —:] ꝛ˙Ü,eé. 1. Das Verfahren gegen den Kaiſer. Energiſche Haltung Hollands in der Kaiſerfrage. Haag, 14. Juli. Die holläudiſche Regierung hat den Eutentemächten auf ihr Erſuchen, Mafz⸗ regeln gegen die Flucht des Kaiſers und des Kronprinzen zu treffen, geantwortet, daß ſie ſich die freie Ausübung ihrer Souveränität vorbehal⸗ ten müſſe. Eine Aen erung des Grafen Brenting. PU. Karlsruhe, 14. Juli. Aus Rotterdam wird gemel⸗ det: Graf Brenting, in deſſen Schloß der ehemalige Kaiſer Wilhelm wohnt, erklärte Zeitungsvertretern gegenüber, der Kaiſer habe ſich der holländiſchen Regierung auf Ehrenwort verpflichtet, daß er in Amerongen verbleiben werde und eine ſchärfere Bewachung unnötig ſei. Der Kaiſer habe dem Wunſche ſeiner Familie entſprechend das Schloß Amerongen ſeit dem 15. Dezember überhaupt nicht mehr verlaſſen. Die öffentliche Meinung in England. W ITB. Haag, 14. Juli. Der Londoner Mitarbeiter des „Nieuwe Courant“ meldet, die öffentliche Meinung ſcheine immer mehr gegen die Einleitung eines Verfahrens gegen den ehemaligen deutſchen Kaiſer zu ſein. Die Blätter bringen Zuſchriften, in denen Holland geraten wird, ihn nicht auszuliefern. In gut unterrichteten Kreiſen weiß man, daß Holland die Auslieferung verweigern würde. 8 Der Prozeß fallen gelaſſen? Amſterdam, 14. Juli. er gut unterrichtete 1 ban Georg naheſtehende Mancheſter Guardian rechnet ö bau Möglichkeit, daß der Plan des Prozeſſes gegen den ach gen deutſchen Kaiſer infolge der Vedenken einiger 9“ f bort ganz ſallen gelaſſen werde. wum 5——— n 74 Ind Drahtnachrichten. m Um Tirpitz. Chr i ö 5 Amſterdam, 14. Juli. Eine Meldung aus England 5 die klärt, daß der Großadmiral von Tirpitz vor ein Krieg en geſtellt werden ſoll, um ſich wegen der Mitſchuld 2 oll e age ſeebootkrieg zu verantworten. Das Kriegsgericht gürtel Str Genehmigung erhalten haben, gegen Tirpitz das Tode zu verhängen. as Hetze oder Wahrheit? ee 1% f Tu. Baſel, 13. Juli.„Echo de Paris“ bericae in nator Lodge erſuchte in einer Motion Wilſon um Den, Irü über einen Geheimvertrag. der zwiſchen Japan un 93 40„ tte land zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau Deutſchlan ge jchloſſen worden ſein ſoll. Japan ſoll Denutſchland aten die liche Zugeſtändniſſe in China gemacht haben und enn dem gleichzeitig verpflichtet Laben. Deutſchlands ale auf der Friedenskonferengz zu eten. Dieſer 5 ſoll im Oktober in Stockholm z den dem dortiehen ſein ſchen und japauiſchen Geſandten abgeſchloſſen wo hen, Das Beſtehen eines.— Vertrages wird aba lo Gefahr für die Jutereſſen Rußlands und für den nen Weltfrieden betrachtet. Rußland verzichtet nicht auf Konſtautinopel. 6„ W. T. B. Paris, 14. Juli. Lwow und Maklatou a den Saſſanow richteten laut„Journal“ an die Fried renz eine Note. Sie verlangen darin, daß N ledig ſprüche auf Konſtantinopel als noch beſtehend augef 1 den. Keine andere Macht dürfe in der Zone 802— erh enge ein Mandat ausüben. Für den Fall, das Aue 3 nationale Kommiſſion hierfür eingeſetzt werde, daß Ne. 1 land daran teilnehmen. Die Note machte auf an, Rußlands auf das Protektorat über Armenien eln i U Der Friede mit unſeren Bundesgenoſſen. 100 W. T. B. Verſailles, 13. Jul. Die a. und a. Men., e haben die bulgariſche Regierung aufgefordert Au z„ ol eine Friedensdelegation nach Enghien⸗les⸗ ain 5 1 00 5 ſenden.— Die Ueberreichung des Frledensvertrggert,* öſterreichiſche Delegation hat ſich wiederum verz 1 1 155 kann früheſtens am kommenden Mittwoch erfolgen. 0 Jan Die amerikaniſch⸗deutſchen Handelsbeziehunger⸗ 6 N 1 Waſhington, 13. Juli. Die Schiffahrtsverbinde werben, d 5 Hamburg und Bremen werden wieder hergeſtelk der aula ſobald die Ladungen dafür werden aufgebracht we ach„, inte nen. Von Philadelphia wird ſofort ein Schiff Saba, ar burg abgehen. Aus den füdlichen Häfen wird 00 direkt nach Newyork geſchickt werden. frelel, de Washington, 13 Juli.(Reuter)? Der ſiellecze ae e Staatsſekretär verſprach, daß die Wiederaufnahme wel 100 eite dels mit Deuschland binnen 48 Stunden geſtaſealleree me würde. Es würden außer für Farbſtoffe, Chemi akon N. Kali, die unter die Kafſicht der Wledergutwachu geiler ſion fallen, Lizenzen ausgegeben werden. Die beſchränkungen würden nicht beibehalten.— un Großes Wolkenbruch⸗Unglück im heſſiſchen Oden 1. 0 Darmſtadt, 13. Juli. In der Gegend von Ni 290. ſtadt und Niedermodau iſt ein Wolkenbruch niedere 10 10 der in ſeinen verheerenden Wirkungen großes w 8 die Bewohner gebracht hat. Felder und Gärten lich e verwüſtet, Straßen unter Waſſer geſetzt. Das 2 10 ſo raſch, daß es nicht mehr überall gelang, das Bieſtuß, g ten. Auch 2 Menſchen, ein Mann und ein 15 die Leben gekommen. Die Ernte iſt größtenteils aher g ls Das Unwetter entlud ſich mit beſonderer Stärke d ue de Orte Traiſa und Ober⸗Ramſtadt. Das Waſſer ſt ſta r 1 Häuſern nächſt der Modau meterhoch und aan 0% 1 viel Vieh in den Ställen. Ein Haus riß das en, mit ſich, doch konnten ſich die Bewohner noch 1 05% N Eberſtadt führte die Modau ſo gewaltige Maſſei berg uh daß der Verkehr auf der Strecke Darmſtadt—Heid 9 rere Stunden unterbrochen war. Für Eberſtadt Nat Sachſchaden amtlicheſeits auf mindeſtens 150 Tochel e a ſchätzt. In Heppenheim wurde die 14jährige ie Mie Landwirts Johann Koob vom Blitz erſchlagen, nit“ der Getöteten wurde gelähmt, der Vater kam Schrecken davon. Die Lage in Italien. 7 Die Lage noch immer ernſt. a, 2 W. T. B. Bern, 14. Full. Die Bewegung in de mitteltenernug ſcheint in ganz Ftalien im Abr griffen zu ſein. Trotzdem bringen die Zeitungen über neue Juſammenſtöße, bei denen es z, B. in gänge und Verwundete gab. Wie jetzt in den Wandel Kammer bekannt wird, ſollte der ſozialiſtiſche Er we Lucci in Neapel einen Arbelterrat einrichten. enfane, nur infolge des energiſchen Einſchreitens des en bebe zialiſtiſchen Bürgermeiſters von Neapel daran z bebe Man ſieht aber die Lage in Neapel immer no l lich an und man befürwortet weitere Sabotage!, Fe Rom herrſcht wieder normales Lehen. Someefen Hauptſtadt wie aus anderen Mittelpunkten tre a Nachrichten über Warenmangel ein. 1 T.. Zürich, 13. Juli. Der„Neuen Zürche 177 wird gedrahtet: In Süd⸗Flaljen nehmen die opel 6% einen beſonders ernſten Charakter an. Bei 5 b ge ein Zug angehalten, mehrere Wagen umgeworſe eien Schienen aufgeriſſen. In Rom und Turin 5 7 Jan Fabrikarbeiter und ſuchen die noch Arbeitswe, in e Mann Ausſtand zu bewegen. Der Straßenbahnverkelſen 40% f mußte eingeſtellt werden. In Tarent wiederhon chin blulinen Zuſammenſtöße, in deren Verkauf Ma webre verwandt wurden. end 5 Die Ernährungslage bedrohlich a Fe A W. T. B. Bern, 14. Juli. Laut„Corriere del 4 a0 ſührte in der geſtrigen Kammerſitzung der Untere 9 10 tir für Verpfleaung aus, daß die Ernährungs kae ene du ſich immer mehr verſchlechtere und nur ub deri für einen Monat vorhanden ſeien. Die Lage 5 den Frachtraummangel noch ſchwieriger. Ebe willige Einſchränkungen eintreten. f Weitere Uuruhen in Udine. 1 Tu. Lugano, 13. Juli.„Corriere dellg Serche daß es in der umgebung von Üdine zu Zuſal i zwischen Militär und der Bevölkerung gekommcheren wird hierüber ner ſgſcetz daß das Militär ohne Itreles ſehl abzuwarten, Maſchinengewehre in Aktion Es aab eine Anzahl Tote und viele Verwundete. —.— 7 * kam N 25 W Zur Reſſeluſt. 5 wundern Gott will rechte Gunſt erweiſen,— den läßt er beuſt 8 läßt er reiſen,— drum regt ſich in der Menſchen⸗ uuhende Zur, Sommerzeit die Wanderluſt.— Erholung⸗ bort 1 ichen fort,— nach irgend einem Luftkurort,— um mwerfen Stärkung ihrer Nerven— die alten Sorgen ab⸗ kin fröhli So war es zu normalen Zeiten,— da gab's und ſühlie Vorbereiten.— Man packte Koffer rieſen groß— 8 ich erſt ſorgenlos,— als alles glücklich war und man das 5 taut im Eiſenbahnabteil,— denn meiſt genoß E mals wergnügen— der Reiſeluſt in vollen Zügen.— andre zwerkehrten zur Genüge— noch Schnell- und S⸗ und ein an.— erreichte dieſe man nicht mehr,— fuhr gleich und h ˖ interher.— Die Eiſenbahn ſaß noch im Plus ge— 10 te großen Ueberſchuß,— doch leider iſt ſie heutzu⸗ Streik der iner gegenteil'gen Lage.—— Schuld trägt der Schilde er planlos wilde,— denn Unheil nur führt er im uns gänzlicher Streik, der zum Bankrott uns zwingt,— Streikgz 5 an den Abgrund bringt.— Iſt denn des um och nicht genug?— Muß denn geſtreikt ſein Zug zn Frevel, zu ſteigern noch die Not im Lande,— das iſt dründe eine Schande—— Das Streiken aus polit'ſchen ſireiken— zählt zu den allerſchwerſten Sünden,— das lelſeplan an der Eiſenbahn— durchkreuzt den Fahr⸗ und 1 er ſich„Wenn jemand eine Reiſe tut,— dann infor⸗ enn ich aut,— wie er vor Schaden ſich kann ſchützen,— bill geche geſtreikt wird, bleibt er ſitzen.—— Wem Gott uf Reifen Gunſt erweiſen,— den ſchickt er heute nicht dieder zen;— den läßt er froh bei Weib und Kind,— bis dicht la bwarten, bis er beſſer fährt,— denn lange geht s weiter,— das ſei ein kleiner Troſt— 5 Ernſt Heiter. dn darlgr Die Ausgleichszulage. a beruhe, 8. Juli. Nachdem der Landtag die Gewäh⸗ ehierun 8 usgleichszulage mit einigen Aenderungen der * vorlage genehmigt hat, betragen die Sätze doige Be für die Ortsklaſſe: 5 eber 30 ute I. II. E hne ee 3000 2900 2800 2600 Ohne g eamte mite nder 2200 3100 3000 2800 mit 2 cund 3400 3300 3200 3000 mit 5 Andern 3500 3400 3300 3100 mit 4 f. ndern 3600 3500 3400 3200 i Für M. mehr K. 3700 3600 3500 3300 erf er 8 10 l zunge Krier erſten Ortsklaſſe. Gleichzeitig kommt die bis⸗ dle dat ua und der Zuſchlag zu dieſer in Wegfall. wage u wied 5 dem zuzuſichernden Mindeſteinkommen ſtehen, Atommen Ausgleichszulage erhöht, bis das Geſamtdienſt⸗ Raunheim erreicht iſt; das Mindeſteinkommen iſt für rk 4800 anf 5100 M., für die vier Ortsklaſſen auf 5000 üßigen und 4500 M. feſtgeſetzt. Für die ledigen ihnen nac amten unter 30 Jahren wird für jedes Jahr wird en Betrag von 125 Mark gekürzt. Dieſen Be⸗ f und ein Mindeſteinkommen für Mannheim von 3750 ſe en. und die pier Ortsklaſſen von 3500 M., 3400 M., ichtensalei M. zugeſichert. Die Beſtimmungen über be tetatmäßpegulage finden auch auf die vollbeſchäftigten half, vder gen Beamten, auf die im ſtaatlichen Dlenſt Usempf; wieder verwendeten vollbeſchäftigten Ruhe⸗ angenommenen vertragsmäßigen Bedienſteten seibliche Beamte erhalten die gleiche Aus⸗ 8 die männlichen; doch finden die Beſtim⸗ Alerh uch dies Mindeſteinkommen auf ſie keine Anwen⸗ kee Hebenen en zuruhegeſetzten Beamten und Beamten⸗ „eld gewährten Teuerungsbeihilfen wurden neu FTC T de du, Vermiſchtes. külsdeiche Mil VBerſammlung in Kempken von der Regierung derdeſie ab 1. c preiserhöhung wie in Württemberg, widrigen⸗ fir 95 Jerner 1duſt die Belieferung der Sennereien einſtellen ug. und forderten ſie die Aufhebung der Höchſtpfeiſe Selbſn: Züͤchtvieh und freie Nutz⸗ und Zuchtbiehmärkte. 8 ur Der Großinduſtrielle Kommerzienrat Laux in ſchoß ſich Vorſitzender der oberpfälziſchen Handelskam⸗ ) wegen der traurigen deutſchen Wirtſchaftslage. ung Se. n bret an eiche in Stettin zeigt einen erheblichen Auf⸗ iſſe em, Tage wurden neulich 31 aus- und ein⸗ u gezählt. 5 ö 5 0 due, Sannes Verlin—Wien. In Sportkreiſen wird die Ein⸗ urch dche dart ſellaufs Berlin— Wien und umgekehrt erwogen. . eindli, einige Schwierigkeſten haben, da der Weg and eſchwe che Tſchecho⸗Slowakien führt. ö ancnung. Infolge eines ſchmeren Wolkenbruchs gleich lich die uli in Südmähren eine furchtbare Ueberſchwem⸗ Rosse ging esochangeſchwollenen Fiüſſe March und Olſchava. 2 l gen fun, Hagel nieder, der alles vernichtete. Dir bel Vögeſſi ſtellenweſſe 17 Meter hoch. e 150 ich gze 1 g 5 l 0 Mor ſeneſdeg des Fliegerleutnants Lemaitre, der, wie wir 1 N e 5 duc lebt. zerſtort; der Flieger und en Begleiter blieben i 5 ein Lr. bes und 5 ö a N abesbachleaben. In der Nähe des Viehhofs bei Giengen ihnen fie Süstefnin Spaziergänger, wie ein Juchs ſeine Beute, 0. wietzte N ese der un e 5 . Wolſtgenlchleden n nehmen kein Ende. Neuerdings al orten Marmeladen ſendu aus dotgen über 0 Ber Nitritenmengen hergeſtellt. Ber⸗ 10 Promachte„Guketegenſchlächtereien. Ein Schwindler ha: 3 8 wa 5 224 uch veitetgtein r mit Gulaſchſauce aber nur den 4 die ete R Hatte. Ein anderer Fabrikant in Hamburg an Calchaffenh⸗ Hunde und Katzenktpfe zu Sülze. e 8 des Brotes wird andauernd ſchlech⸗ eden dem Brotmehl, das an ſich ſchon ten um dem Zum 30. Lebens fabr fehlt die Ausgleichen in Aushilfenger, ſowie auch die vollbeſchäftigten, nicht bloß Tauſende von Aligäuer Milchbauern ver⸗ ſehr minderwertig iſt, da es zu 94 Prozent ausgemahlen wird, jetzt noch fünf Prozent Runkelrübenmehl beigemiſcht. Ein anderes Brot in Berlin beſteht aus Tierblut, Waſſer, Kalziumchlorid, Strohmehl und Kartoffeln. Geſundͤheits⸗ ſchädlich und für die menſchliche Nahrung ungeeignet ſind ferner die Samen des Ackerſpergels, die neuerdings an Stelle von Mohn als Kuchenbelag verwendet werden, ſowie das Mahlgut aus entöltem Preßkuchen von Bucheckern, das ſog Buchmehl. Die Reviſion der, Nahrungsmittelchemiker und deren Berichte an die Regierung liefern intereſſante Belege. „— Die Nationalitäten in Elſaß⸗Lothringen. Die franzö⸗ ſiſchen Militärbehörden haben zu Anfang Dezember eine Verordnung erlaſſen, nach der die elſaß⸗lothringiſche Be⸗ völkerung nach ihrer Abſtammung in 4 Klaſſen A. B. C und eingeteilt wurde. Die Klaſſe& umfaßt diejenigen El⸗ ſaß⸗Lothringer, die altheimiſcher Herkunft ſind. Nun hat ſich herausgeſtellt, daß die Bevölkerung nicht nur aus Fran⸗ zoſen beſteht, wie man in Frankreich immer verkündet hat. Der„Courier du Haut⸗Rhin“ Nr. 99 vom 29. April berich⸗ tet folgendes:„Die von den frenzöſiſchen Behörden vorge⸗ nommene nationale Zählung hal als Reſultat ergeben: Die Zahl der Elſäſſer aus alt⸗elſäſſiſchen Familien beträgt 39 Prozent, die Zahl der halb⸗elſäſſiſchen Fawilien beträgt 10 Prozent, die Zahl der Eingewanderlen 28 Prozent, dazu kommen 3 Prozent Angehörige verſchiedener Nationalität.“ Elſaß⸗Lothringen zählte rund 1 800 000 Einwohner. Davon ſind nach der oben angeführten Statiſtik demnach nur 1062 000 Alt⸗Elſaß⸗Lothringer, 180 000 ſtammen aus Miſch⸗ ehen und 504 000 ſind vollſtändig altdeutſcher Abſtammung. Dabei iſt ferner zu berückſichtigen, daß von den alteinheimi⸗ ſchen Bewohnern mindeſtens 80 Prozent Deutſch als Mut⸗ terſprache ſprechen und faſt ebenſoviele nicht franzöſiſch ver⸗ ſtehen. Aber trotzdem wird fortwährend behauptet, Elſaß⸗ Lothringen ſei ein franzöſiſches Land; trotz alledem wird ihm nicht einmal das Recht, frei über ſich ſelbſt zu beſtim⸗ men, eingeräumt.(Aus den neueſten Flüchtlingsblättern.) — Betrogener Schmuggler. Hereingefallen iſt ein Worm⸗ ſer Schmuggler, der Kaufmann Albert Kohler. Er wolle als„Vermittler“ Seife, Gummiartikel uſw. im Werte von 20 000 M. ins rechtsrheiniſche Gebiet ſchmuggeln und bekam als rechtsrheiniſchen„Vermittler“ den Schloſſer Emil Peter in Roxheim genannt. Dieſer und zwei Freunde erhielten für ihre Tätigkeit 300 M. Die Waren holten die drei in Worms ab, brachten ſie aber nach Frankenthal und ſetzten ſie dort auf eigene Rechnung ab, während ſie ihrem Auf⸗ traggeber vormachten, der Nachen ſei auf dem Rhein ſam! den Waren untergegangen und dabei ſei auch ein Mann ertrunken. Peter hat ſich auf das rechtsrheiniſch« Gebi⸗ geflüchtet, ſeine Helfer die Fabrikarbeiter Karl Theodon Kaiſer und Johann Gündra in Roxheim erhielten je ſechs Monate Gefängnis. — Zeichen der Zeit! Man ſchreibt dem„K. T.“: Vier „Lausbuben“ unbekannter Herkunft, frech und unterneh⸗ mungsluſtig, wie Lausbuben immer ſind kommen in einen Bäckerladen und verlangen Brot.„Habt Ihr Brotmarken?“ fragt die Meiſterin.„Nee!“„Dann kann ich Euch auch kein Brot geben“.„Was“, rufen die Lausbuben,„gebt uns emol kee Brot!“, ſchlagen auf den Tiſch und poſtieren ſich drohend um die erſchrockene Bäckersfrau. Die Arme was wollte ſie machen?— Auf beiden Backen kauend zogen die Lausbuben davon.. —“* Die Erhaltung der Namen bäuerlicher Familien. In⸗ folge des Krieges ſtehen viele Familien, namentlich in bäuerlichen Kreiſen., vor der Gefahr des Ausſterbens der Familiennamen. Das preußiſche Miniſterium des Innern hat deshalb angeordnet, daß Familien, bei denen infolo⸗ des Krieges ein Ausſterben des Familiennamens bevorſteb Herechtigt ſind, Anträge zu ſtellen, den ausſterbenden Name den Schwiegerſöhnen zu verleihen. a Die Flucht aus munchen. Ver Abzug von Familien und Einzelperſonen aus München iſt andauernd ſehr groß. Die Spediteure geben bekannt, daß ſie neue Aufträge für Möbel⸗ transporte erſt wieder auf das neue Jahr annehmen können. Ein letzter Gruß von„u 9“. Wie aus Hoehring auf Jütlland gemeldet wird, hat ein Hotelbeſitzer in Loenſtgup am 6. Juli am Strande vor ſeinem Hotel eine dicht mit Sand überwachſenc angetriebene Flaſche gefunden, in der ſich ein Jettel mit folgenden Zeilen befand:„Einen letzten Gruß von der Be⸗ ſatzung von„u 9“. 36 Grad nördlicher Breite. 16. 6. 15. E. B. C.(„u 9“ gehörte zu en erfolgreichſten Unterſee⸗ booten zu Anfang des Kriegs und hat mit ſeiner geſamten Be⸗ ſatzung den Unteroang geeunden.) Entwurf eines Grundwechſel⸗ ſteuergeſetzes. Der Entwurf eines Grundwechſelſteuergeſetzes ſieht die Befreiung des Grundſtückshandels von Erſchwerungen und Belaſtungen vor, die dadurch entſtanden ſind, daß urzeit neben der Reichsſtempelabgabe Stempelſteuern der Bundesstaaten und Grundſtücksumſatzſteuern der Gemein⸗ den und Gemeindeverbände beſtehen. Der neue Ent⸗ wurf zieht die verſchiedenen Abgaben zu einer einheitlichen zuſammen, an der dann die gegenwärtigen Steuergläubi⸗ ger verhältnismäßig beteiligt werden ſollen.. Der Entwurf bringt dem Grundſtücks handel eine wei⸗ tere wichtige Erleichterung: beim Erwerb eines Grund⸗ ſtücks in der Zwangsverſteigerung durch einen beteiligten Hypotheken⸗, Grundſchuld⸗, Rentenſchuld⸗ oder Reatlaſt⸗ gläubiger kann auf Antrag des Steuerſchuldners die Er⸗ hebung der Steuer auf den Teil des gemeinen Wertes des Grundſticks oder des Meiſtgebots beſchränkt wer⸗ den, der den Geſamtbetrag der Hypotheken⸗ uſw. For⸗ derung und der dieſer vorgehenden gleichartigen For⸗ derungen überſteigt. Allerdings iſt herfür Voraus ſetzung, daß der Erwerb des Grundſtücks zur Rertung der Hy⸗ pothek erfolgte. Auch darf kein Anhalt beſtehen, daß der Erwerber ſich die Hypothek zur Erſparung von Ab⸗ gaben bei dem beabſichtigten Erwerbe des Grundſtücks habe beſtellen oder abtreten laſſen. Sie muß auch dem Erwerber bereits ſeit einem Jahre vor der erſten Be⸗ ſchlagnahme des Grundſtücks zuſtehen. Schließlich iſt Bedingung, daß das Meiſtgebot oder der Geſamtbetrag der Hypothekenforderung des Erwerbers und der dieſer vorangehenden Forderungen mindeſtens 80 v. H. des gemeinen Wertes des Grundſtücks beträgt. Dieſe Beſtimmungen beden en a so eine Legünſtig ing ſolcher Hypothekengeäubiger, die in der Zwargsverſteige⸗ rung ein Grundſtück erwerben, um ihre Forderungen zu retten. Die Grundwechſelſteuer, die beim Cigentumüberg ing erhoben wird, beträgt 4 v. H. des gemeinen Wertes des Grundſtücks. Iſt der Veräußerungspreis höher als der gemeine Wert, ſo tritt er an die Steile des gemeinen Wertes. Es hat ſich gezeigt, daß Grundſtücksübertragun⸗ gen in immer wachſendem Umſange eintralen, und es iſt bekannt, daß es ſich dabei vielfach um ſpekulative Käufe mit Rückſicht auf die zu erwartende Konjunktur nach Friedensſchluß, insbeſondere auf die Wiederaufnahme des Baugeſchäfts, handelt, und däß in weitem Maße auch Leute, die unmittelbar oder mittelbar durch den Krieg arnßa Geminne erzielt haben. zum Erwerb von Grund⸗ ſtücken, insbeſondere von Landgütern, ſchreiten. Hier iſt eine Steuer ganz am Platze. Die Grundwechſelſteuer wird auch erhoben, wenn bei gebundenen inländiſchen Grundſtücken(Fideikommif⸗ ſen uſw.) oder bei Grundſtücken, die im Eigentum von Aktiengeſellſchaften und anderen Perſonenvereinigungen, Auſtalten oder Stiftungen ſtehen, 20 Jahre ſeit dem letzten ſteuerpflichtigen Beſitzwechſel oder dem letztmaligen Eintritt der Steuerpflicht nach dieſer Vorſchrift ver⸗ floſſen ſind. Die Steuer ſoll aber in dieſen Fällen(Be⸗ ſteuerung der„Toten Hand“) nicht 4 ſondern 2 v. H. betragen. Hingegen erhöht ſich die Steuer auf 6 v. H., wenn innerhalb von 3 Jahren, von dem Zeitpunkt des Erwerbs an gerechnet, ein Teil eines eine wirtſchaftliche Einheit bildenden Grundstücks auf Grund planmäßigen Vorgehens, das auf völlige oder teilweiſe Zerſchlagung der wirtſchaftlichen Einheit gerichtet iſt, weiter veräußert wird. Dieſe Vorſchrift bedeutet eine Erhöhung der Steuer bei Parzellierungen. Sie iſt von beſonderer Wich⸗ tigkeid auf dem Lande, um den Güterſchlächtern entgegen⸗ uwirken. f Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene von Kriegs⸗ teilnehmern, die bei Abfindung ihrer militäriſchen Be⸗ züge auf Grund des Kapitalabſindungsgeſetzes Grund⸗ ſtücke erwerben, ſind nach näherer Beſtimmung des Staa⸗ tenausſchuſſes von der Steuer befreit. 0 Von dem Ertrag der Grundwechſelſteuer ſoll das Reich die Hälfte und bei Beſteuerung der„Toten Hand“ drei Viertel erhalten. Ueber die Verwendung des ver⸗ bleibenden Teiles, insbeſondere über ſeine völlige oder teilweiſe Ueberweiſung an die Gemeinden(Gemeinde⸗ verbände) ſoll die Landesregierung Beſtimmung treffen. Die Bundesſtaaten ſowie mit Genehmigung der Landes⸗ regierung die Gemeinden und Gemeindeverbände können zu der Steuer Zuſchläge erheben. Die Zuſchläge dürfen ſich aber nicht auf die Beſteuerung der„Toten Hand“ erſtrecken und zuſammen für Bundesſtaat, Gemeinde und Gemeindeverband nicht mehr als 2 v. H. betragen. a Der Ertrag der Grundwechſelſteuer wird auf rund 226 Millionen Mark geſchätzt, wovon dem Reiche 114 Millionen Mark zufließen würden, während die bis⸗ herige Abgabe auf Grund des Reichsſtempelgeſetzes im Durchſchnitt der letzten 4 Friedensjahre 40 Millionen Mark erbrachte. In den nächſten Jahren nach Frie⸗ densſchluß wird man allerdings wohl nicht mit dieſen Zahlen rechnen können. Eine Schätzung für dieſe näch⸗ ſten Jahre iſt bei der Unſicherheit der Verhältniſſe aus⸗ geſchloſſen. ö Lokales — Sonntagsruhe in Amts⸗ und Landſtäd ten. Auf dem Lande wird über die Einführung der völligen Sonntagsruhe in den Amtsſtädten bzw. die Schließung der Ladengeſchäfte an den Sonntagen lebhafte Klage geführt, weil hierdurch den Landleuten jede Gelegenheit genommen wird, Sonntags ihre Einkäufe zu besorge An Werktagen fehlt hierfür, beſonders im Sommer, die nötige Zeit. Der Landbewohner braucht bei etwas entfernterem Wohnſitz von der Stadt ½—1 705 für einen Weg zur Stedt und zurück einſchließlich der Beſor⸗ gungen. Für die Landarbeiter kommt hinzu, daß ſie bei ſtrikter Einhaltung der Sonntagsruhe gar nicht in der Lage ſind, ohne Lohnverluſte Einkäufe zu beſorgen. Eine 3—4ſtündige Oeffnung der Ladengeſchäfte ließe ſich an den Sonntagen ohne Unzuträglichkeiten durchführen und die Ladenbeſitzer würden ihre Geſchäfte gewiß gern für kürzere Zeit offen halten. Die völlige Sonntags⸗ ruhe erregt wie auf dem Lande, ſo auch bei ihnen viel⸗ fach Unzufriedenheit. Die Badiſche Landwirtſchaftskam⸗ mer hat ſich in dieſer Sache mit einer Eingabe an das Miniſteruim des Innern gewandt und darin im Inter⸗ eſſe aller Beteiligten die ſofortige Aufhebung der völ⸗ ligen Sonntagsruhe in den Amts⸗ und Landſtädten bean⸗ tragt. 5 22 Von der Kohlenverſorgung. Bei einer Be⸗ ſprechung im Reichswirtſchaftsminiſterium wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Lage in der Kohlenverſorgung äußerſt ernſt iſt. Die Eiſenbahnen und die Gaswerke haben bis⸗ her in dieſem Jahr im Gegenſatz zum Vorjahr keinerlei Beſtände für den Winter anſammeln können, und auch für den Hausbrand iſt die Heranſchaffung von Winter⸗ vorräten noch nicht möglich geweſen. Die Folgen des gewaltigen Rückgangs der Förderung und der Streiks in den Kohlengebieten und im Verkehrsweſen werden darum erſt im kommenden Winter in ihrer vollen Schwere auf dem deutſchen Volke laſten, zumal die Ausſichten auf eine erhebliche Steigerung der Förderung gering ſind. Hinzu kommt, daß der Friedensvertrag die Lieferung rie⸗ ſiger Kohlenmengen an den Verband vorſieht. Wir haben alſo für den Winter zu erwarten: in Stadt und Land eine bedeutend ſchlechtere Hausbrandbelieferung als im Votjahre, bedeutend ſchlechtere und ungleichmäßigere Verſorgung der Gas⸗ und Flektrizitätswerke, Verringe⸗ rung der Zufuhren an die Induſtrie in einem Maß, das einſchneidende Arbeitsloſigkeit und Verringerung den feen wichtiger Induſtrien unvermeidlich er⸗ ſcheinen läßt. 55. 5 — Keine Verteuerung von Eiſen und Stahl. Der rheiniſch⸗weſtfäliſche Stahlwerksverband beſchloß, krotz der tatſächlichen Erzeugungsverluſte keine Preiserhöhung vorzunehmen, in der Erwartung, daß mit dem Abbau der. auch die Arbeitslöhne zurückgehen werden. a — Was kann Italien liefern und was braucht es? Bei einer Beſprechung von italieniſchen Vertretern mit ſolchen der bayeriſchen Regierung in München be⸗ zeichneten erſtere folgende Artikel als lieferungsfähig: Schiweſel, Rohſeide, Genrſe, Obſt, Zitronen, Oel, Hüte Hauf und Leinen. Der Bedarf Italiens erſtreckt ſich auf ſolgende Artikel: Zellulnſe, Zink, Eiſenabfälle, Pharma⸗ zeutiſche Produlke, Farben, Halbzeugeiſen, Werkzeugma⸗ ſchinen, Holz, Kaliſalze, Thomasmehl, Glas, Butterma⸗ ſchinen, Holzbearbeitungsmaſchinen. Die abzuſchließen⸗ den Geſchäfte ſollen nach Möglichkeit den Einzelfirmen überlaſien werden. 1 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckendeim — Erhöhung der Kalipreiſe. Vertreter der Kali⸗Induſtrie verhandeln in Weimar mit der Reich⸗ regierung wegen Erhöhung der Kalipreiſe um 100 Pro⸗ zent. Infolge der Lohnſteigerungen, der hohen Kohlen⸗ preiſe uſw. ſollen die Werke in den erſten drei Monaten d. J. einen Fehlbetrag von 46 Mill. Mk. gehabt haben. . im Falle der Ablehnung ſtillgelegt werden müſſen. N Das Sinken der Lebensmittelpreiſe in Ber⸗ lin. Die letzten Tage haben ein nicht unerhebliches Sinken der Lebensmittelpreiſe gebracht. Beſonders ſtark iſt die Butter im Preiſe geſunken. Nachdem noch vor kaum 14 Tagen in Berlin 32 bis 34 Mark verlangt wurden, wird Butter heute unter der Hand mit 18 bis 20 Mark angeboten. Gutes weißes Inlandmehl iſt von 5 Mark auf 2.70 bis 3 Mark zurückgegangen. Schmalz koſtet heute 14 bis 18 Mark. Ferner iſt ein Preisrück⸗ gang in Fleiſch, das aus Geheimſchlachtungen ſtammt, zu erkennen. Friſches Schweinefleiſch, das noch vor kur⸗ zum mit 19 und 20 Mark pro Pfund bezahlt wurde, iſt jetzt auf 14 und 15 Mark, Kalbfleiſch von 12 Mark auf 6.50 und 7 Mark zurückgegangen. Schokolade wird in den Geſchäften mit 26 Mark pro Pfund gehandelt ge⸗ gen bisher 60 Mark. f Kakao für 7 Mark das Pfund. Wie eine Nach⸗ richtenſtelle von zuverläſſiger Seite erfährt, war die be⸗ kannte holländiſche Kakaofirma van Houten vor einiger Zeit an ihre früheren deutſchen Vertreter herangetreten und hatte dieſen Kakao für 5.60 Mark angeboten. Trotz roßer Schwierigkeiten wegen der augenblicklich niedrigen aluta kam eine Einigung dahingehend zuſtande, daß ſich die Kakaofirma van Houten damit einverſtanden erklärte, daß die Bezahlung nach ſechs Monaten durch die Reichsbank erfolgen ſollte, bei der das Geld hinterlegt werden ſollte. Aber die Hamburger Kriegsgeſellſchaft lehnte die Einfuhrerlaubnis ab. Der Kakao hätte unter e ee der Transportkoſten und des normalen Gewinnzuſchlags für ungefähr 7 Mark das Pfund ver⸗ kauft werden können, während heute im Schleichhandel der drei⸗ und mehrfache Preis für dieſes Nahrungs⸗ Wie man Genies züchtet. Das rechte Heirats⸗ alter— über 40.„Jung gefreit, hat niemand gereut“, das alte Sprichwort gilt heut nicht mehr und hat nie⸗ mals recht beſtanden, wenn wir den Anſchauungen und Forſchungen amerikaniſcher Gelehrter glauben wollen. Die Wiſſenſchaft der Eugenik, der Methoden für die Veredlung der Raſſe, die beſonders in Amerika mit Eifer betrieben wird, will einen Weg gefunden haben, um nach den Blutopfern des Weltkrieges die Menſchheit mit einem Geſchlecht von Genies zu beſchenken, und dies große Reſultat will ſie durch das einfache Mittel her⸗ vorrufen, das Alter der Väter heraufzuſetzen. Der Krieg hat ja beſonders unter den jungen Männern furchtbare Lücken geriſſen, und als Erſatz für dieſe Jünglinge ſollen nun die reiferen Männer zwiſchen 40 und 55 Jahren eintreten, die bisher den Junggeſellenſtand vor⸗ gezogen haben; dadurch würde zugleich eine Verbeſſerung der Raſſe in die Wege geleitet werden. Dieſer Vorſchlag, der von der„amerikaniſchen genetiſchen Geſellſchaft“ aus⸗ gearbeitek worden iſt, findet ſeinen leidenſchaftlichſten Vor⸗ kämpfer in dem Biologen C. L. Redfild. Redfild hat einen Preis von 200 Dollars für den Beweis ausgeſetzt, daß eine einzige Perſönlichkeit unter den 3000 größten Män⸗ nern und Frauen der Geſchichte Vorfahren beſitzt, von denen vier Generationen in ein Jahrhundert fallen. Er behauptet alſo mit anderen Worten, daß immer mehr als 25 Jahre die Geburt eines Genies von der ſeines Vaters, des Vaters wieder von der des Großvaters, des Groß⸗ vaters von der des Urgroßvaters trennen. Dann ſetzte Redfild einen weiteren Preis von 200 Dollars für den Nachweis aus, daß eine der 300 größten Perſönlich⸗ keiten der Geſchichte Vorfahren habe, von denen drei Generationen in ein Jahrhundert, fallen. Er behauptet alſo, daß mehr als 33 Jahre zwiſchen der Geburt des Vaters und des Sohnes liegen müſſen. Niemand hat ſich dieſe Preiſe verdient. Man hat in Amerika die Frage nach dem Alter des Vaters bedeutender Menſchen ſorgfältig unterſucht, aber keine jungen Männer als die Erzeuger hervorragender Geiſter gefunden. Man muß dabei freilich nicht allein den Unkerſchied zwiſchen dem Alter des Genies und ſeines Vaters in Betracht ziehen, ſondern die Verhältniſſe in zwei bis drei Geht, b rationen berechnen. Für den Zwiſchen raum, der er; Geburt des Großvakers von der des Genies treunt en den folgende Zahlen angegeben; bei Cäſar 118 Jaht bei Benjamin Franklin 108, bei Kopernikus 100.9 Ptolemäus 95, bei Watt 94, bei Alexander Dumgs 5 bei Pope 92, bei Darwin 78, bei Lincoln 76. Neale falls glauben die Eugeniker der Vereinigten ta nachgewieſen zu haben, daß es ein unumſtößliches al; ſetz ſei, daß bedeutende Männer von Eltern in berh nismäßig hohem Alter abſtammen. Zieht man nun, 0 5 dieſer Tatſache die Nutzanwendung für die Gegenwalt 5 ergibt ſich daraus die dringliche Aufforderung an ſih f älteren Herren, ſchleunigſt das Joch der Ehe auf ber zu nehmen.„Die Welt hat das Mittel ſelbſt in der 1 Hand, die größte Aufgabe zu löſen, die der Krieg ile Kultur geſtellt hat,“ ruft Redfild aus.„Eine Face 10 von Genies zu erzeugen, iſt die Pflicht jedes Junge di 8 im Alter von 40 Jahren und mehr. Anſtatt 5 W Kinder ihre Väter fragen:„Was haſt du währen großen Krieges getan?“, ſollten die Neffen an ihre arab ſtehenden Onkels die Frage richten:„Warum hei et du nicht nach dem großen Kriege?“ Wenn Kind großer Anzahl von Vätern im Alter von 4055 00 1 ren der Welt geſchenkt werden, dann kann man 5 en dene ſagen, daß die zweite Hälfte dieſes Jahrhunderte 10 neue Raſſe von geiſtigen Rieſen ſehen wird, 5 in mittelt gezahlt werden muß. Amtliche Bekanntmachungen Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. In dem Rinderbeſtande des ſtädt. Hofgutes in Ludwigshafen a/ Rh. Frieſenheim iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen.. Mannheim, den 8. Juli 1919, Badiſches Bezirksamt— Abt. II b. Eingefangen bezw. zugelaufen ſind: ng Raſſe ſchlecht Farbe Untergebracht bei n. N 1 4,11. Hund* Rüde] grau(Kath. Herre 85 1 aich rotgelb[Hermann Händſeher — tt⸗ Hettinger . Weidenſtraße 6. Wolf grau Karl Zehner 5 5 Chamiſſoſtraße 1. „ Wolf hellgrau] Mathias Frey, jung) Metzger, Neckarau, Adlerſtraße 23. Mannheim, den 12. Juni 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Kreis⸗Säuglingsfürſorge. Die erſte unentgeltliche ärztliche Mütter⸗ beratungsſtunde findet am Dounerstag, den 17. Juli 1919, nachmittags 3 Uhr, im Rathausſaale dahier ſtatt. Es können Kinder bis zu 2 Jahren ge⸗ bracht werden. Die Beratungsstunden werden hiernach tegelmässig alle 14 Tage um die obige Zelt, abgehalten. Die Mütter werden eingeladen von dieſer ſegens reichen Einrichlung ausgiebig Gebrauch zu machen. Wir weiſen ausdrücklich darauf hin, daß nur noch in dieſen Beratungsſtunden die Be⸗ ſcheinigungen auf Kindernährmittelzulagen ab⸗ gegeben werden. 5 Seckenheim, den 14. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Heupreiſe betr. Für Heu werden in den letzten Wochen unſinnige Preiſe geboten. Das Miniſterium des Innern hat aus dieſem Grunde ſchon mit Verordnung vom 31. Mal 1919 Verſteigerungen von Heu und Oehmdgras, Klee aller Art, ſowle von Kleegrasgemenge auf dem Halm, ſowie nach dem Schnitt verboten, daß Ver⸗ ſteigerungen erfahrungsgemäß bei großer Nach⸗ frage und geringem Angebot zu außerordent⸗ lichen Preisſteigerungen führen. Infolge der hohen Heupreiſe, welche zur Zeit bezahlt werden wird vielfach der Regierung empfohlen, Hächnpreiſe für Heu feſtzuſetzen und das den zu bewirtſchaften. Die Re⸗ gierung möchte, dem dringenden Wunſche nach Abbau der Zwangswirtſchaft folgend, hiervon abſehen. Wenn keine Höchſtpreiſe für Heu beſtehen, ſo iſt damit aber nicht ein Preispaß für wucheriſche Preistreibereien egeben. Die Bundes ratsverordnung vom 8. Mai 1918 gegen Preistreiberei bietet die Moglichkeit gegen übermäſſige Preisſteigerungen mit ſtrengen Strafen einzuſchreiten. Da in vielen Teilen des Reiches die Heuernte weſent⸗ lich beſſer ausgefallen iſt als in der badiſchen Rheinebene, ſo wird bei freiem Verkehr mit Heu es möglich ſein, aus anderen Gebieten Heu beizuſchaffen. Insbeſondere die land⸗ wirtſchaftlichen Verbände werden ſich dieſer Aufgabe zu unterziehen haben. Uebermäſſige Preiſe für Heu anzulegen, liegt bei dem geſammten Ernteausfall im Reiche kein Anlaß vor. Jedenfalls wird die Regierung nicht deshalb, weil bei Angskäufern z. Zt. außer⸗ ordentlich hohe Preiſe für Heu bezahlt werden, eine weitere Milchpreiserhöhung in Betracht ziehen. Mannheim, den 7. Juli 1919. Kommunalverband Mannheim Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 12. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch., Den Verkehr mit Heu betr. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Miniſterium des Innern in einem Erlaß darauf hinweiſt, daß den ſtaatl. und Ge⸗ meindebehörden, Stiftungen, Standes⸗ und Grundherrſchaften uſw., welche das Erträgnis ihrer Futterländereien bisher zu verſteigern pflegten, empfohlen werden ſoll, in möglichſt kleinen Loſen das Erträgnis ihrer Jutter⸗ ländereien freihändig zu angemeſſenen Preiſen zu vergeben. Bei der Vergebung ſollten möglichſt nur ſolche Viehhalter berückſichtigt werden, die ihren Bedarf an Rauhfutter aus dem eigenen landwirtſchaftlichen Betrieb nicht zu erzielen vermögen. Die Abgabe an Weiter⸗ verkäufer ſoll unter allen Umſtänden aus⸗ geſchloſſen bleiben. Wir erſuchen in dieſem Sinne die bis⸗ herigen Verſteigerer von Futterländereien ent⸗ ſprechend zu verſtändigen. Mannheim, den 28. Juni 1915. Badiſches Bezirksamt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 10. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittel amt Spiritus⸗Anmeldung. Um den Bezug von Spiritus neu zu regeln, werden Anmeldungen morgen Mitt⸗ woch von 8 bis 12 Uhr auf dem Lebens⸗ mittelamt Zimmer 2 entgegengenommen. Bezugsberechtigte ſind Kinder unter einem Jahr. Arbeiter, die früh morgens um 5 Uhr zur Arbeitsſtelle gehen und diejenigen, die im Nachtdienſt beſchäftigt ſind, ſowie Kranke unter Vorlage eines ärztlichen Zeugniſſes. Seckenheim, 15. Juli 1919. Lebensmittelamt. Frühkartoffelpreiſe betr. Die Bad. Kartoffelverſorgung in Karls⸗ ruhe teilt uns mit:„Mit Zuſtimmung des Miniſteriums des Innern und der Reichs⸗ kartoffelſtelle wird hiermit beſtimmt, daß der Preis für den Zentner Frühkartoffel aus der Ernte 1919 beim Verkauf durch den Erzeuger mit Wirkung vom 1. Juli 1919 an Mk. 11 nicht überſteigen darf.“ Der Preis wird all⸗ mählich herabgeſetzt werden, bis er am 15. September ds. Is. den noch zu beſtimmenden Höchſtpreis für Herbſtkartoffel erreicht hat. Die Preisherabſetzungen werden jeweils recht⸗ zeitig bekannt gegeben werden. Der vorſtehend angegebene Höchſtpreis ſowie die ſpäter noch feſtzuſetzenden Höchſtpreiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914, 21. Januar 1915 und 22 März 1917(RG Bl. S. 339, 513, 1915 S. 25, 1917 S. 253) bis zur Verladeſtelle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird ſowie die Koſten des Einladens daſelbſt ein. gez. Stehberger. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 9. Juli 1919. Lebensmittelamt. Eler-Husgabe. Am mittwoch, den 16. Juli nachmittags von 8 bis 6 19 75 erhalten Eier in der Friedrich⸗ ſchule Saal 3 alle Eierbezugsberecheigte gegen Vor⸗ lage des Lebensmittelumſchlags. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ teilung: Nr. 1 bis 1000 von 3 bis 4 Uhr Nr. 1007 bis 2000 von 4 bis 8 Uhr f Nr. 2001 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Stück 36 Pfg das Geld⸗ iſt abgezählt bereit zu halten. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 14 des Lebensmit⸗ telausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 15. Juli 1919. Lebensmittelamt. Medizinal⸗Verband eckenheim. Verſichert ganze Familien ſowie Einzel⸗ perſonen gegen Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich.. Wir geben noch bekannt, daß alle die⸗ jenigen Familien ſowie Einzelperſonen, die noch kein Mitglied obigen Verbandes ſind, bis zum 15. Auguſt ds. Js. vom Eintrittsgeld befreit ſind, wenn ſie während dieſer Zeit Mitglied obigen Verbandes werden. Wir bitten daher die Einwohnerſchaft von dieſer Begünſtigung zahlreich Gebrauch zu machen.. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger zur für Milglieder der Jaudw. Ein- u. Verkaufsgenoſſeuſchaſt. Im Lager vorrätig: Erde bevölkern.“ due 55 geb g de — lage Bei unregelmäßiger Zuſtellung age lere Zeitung bitten wir die varch h die Abonnenten Beſchwerden an die Erben 0 des Blattes einzureichen. 1 Fr venag des„heckat-Bolen 48 dunn 00 n beri bil Slap öh lt Ußbal-Klub„Vadenia 1“ nie Seckenheim. 11* 90 Heute Dienstag, abends 0 J dt findet eine außerordentliche mitgiſeder-Oersammlung, ſtatt. Vollzähliges und pünkliches 0 e unbedingt erforderlich. Der g Turnerbund„Jahn“ Fechkenhen ee Einladung! 1 8 Hiermit lade ich ſamtiche Ausſchüſt! f einer 5 N e 2 am Sitzung 8 am Donnerstad Avend punnt 35 Un tach Tagesordnung wird im Lokal gegeben. f Ich bitte um vollzähliges und ate, Erſcheinen. Der Vorſt Preiswert zu verkaufen n 1 neuer Maßanzug(gr, 9 mehrere gebr. Herrenkleider 1 Üeberzieher, mehrere Paar gut erhaltene Stiefel(auch für Größe 44, 1 poliertes Bett mit den in und Federbett, 2 Gehilfent en eu mit Federbetten und eben ge* 1 gr. Kleiderſchrank, 1 Wring⸗Maſchine. 5 1 Näheres Hauptstr: 200 1 Wirtſchaft 0 uch. zu mieten oder zu pachten geſ f b Naäheres in der Geſchäfts tel Oöſtgarten mit diesjährigem Ertrag zu verpac gh Näheres Wilhelmstraße 7( da, Kcchcchür 8b nee, Secen hein. Nr 1780 116 ö 3 Heute ½9 Uhr Abzugeben 7. f. Probe für die Damen. Ein Sopba gegen Vergütung zufb) Wörihtraf. 5 28 8 2 7 3 E 2. 2 — — Kali, Kainit, Chloikalium, Rhenania⸗Phos⸗ leihen geſucht. 0 phat, Natran⸗Salpeter, leere Säcke, Wagen⸗] Zu erfragen in der Abzugeben, plan. Der Vorſtand. Geſchäftsſtelle. f HET IH f 0e, 1 Hulwascherei Noolf Vierthaler 7 Willolmatrasss 60. 7 J g 1 Herren 10% a 1 Spegial Vutetnehmen fur Vun. 1 ae 1 1 pressungen bon Herren- fulzhüte 9 22 1 1 nach den neuesten u. alten Formen. 1 Ein lusso“? IEEE zu verkauf Neckar ſtraß 1