N keseierdchal g 1 n der enden weilte, iſt auf die Nachricht von der Wei⸗ b. 227 2 8. 2 die kimtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, divesheim, leckarhausen und Edingen. —— ³·¹¹ A AA — 19. Jahrg. 5 Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zul mer Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der —— Mittwoch, den 23. Juli 1919. — JInſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 167 Fernſprechanſchluß Nr. 16. — p Sonn⸗ und Feiertage. n 22 ung werden in der Woche vom 20.—26. Maite ds deutſche Gefangene aus Frankreich abtraus⸗ Aus Augen den ganzen Reiche liegen Meldungen über einen Verlauf des 2 Demonſtrationsftreiklages . Die 1 wurde faſt überall gearbeitet. a r geſtern nachmittag vom Bezirks vorſtaud der ſo⸗ e Parte in Groß⸗Berl u 55 dei Wanaſtenm hangen wurden durch die Unabhängigen und Aten zu ni, die ſehr zahlreich auweſend waren, geſtört. ien großen Lärmſzenen, die verſchiedentlich zu Tät⸗ Falte Tumulte ter Im Gewerkſchaftsgebände Ser es anſen der—— E und mehrere Demon⸗ kanelens wurde auf den Stadtkommandanten, den einecben Major Cockrill, ein Attentat verübt. Wäh⸗ durden 5 Spazierganges in der Kaiſer Wilhelm⸗Anlage ers dabdche e auf ihn abgegeben. Da alle Verſuche, des bible haft zu werden, vergeblich waren, wird die Stadt i eine ſchwere Strafe auferlegt bekommen. och, der zur Teilnahme an der engliſchen Sie⸗ Stadt Berlin, für die Tötung Mannheimers u Jari on 1 Million Mark in Gold zu zahlen, fofort achte t gereiſt, um an den Beratungen der Entente⸗ 5 eil zunehmen. abinett Clem ceau dürfte in der heutigen Kam⸗ weer. daß zterke Angriffe ebe ien 3 Man glaubt wenn Elen trotzdem eine Mehrheit auf ſich vereinigen wird, M ehicg, zecan ſelbſt ſoricht. Belg a Tribune enthält die bedeutſame Meldung, daß 2 ontg der Präſident der ungariſchen Sowjetrepublik, anvirat en worden ſei. An feine Stelle ſei ein 1 eten. Nieten iſt eine ruſſiſch⸗bolſchewiſtiſche Abordnung Nietert die dem Kommandanten der rumänischen 25 9 8 im Auftrage Lenins den Frieden anbot. 100 wurde Rußland ganz Beſſarabien an Rumänien ab. den. zunächſt ein achttägiger Waffenſtillſtand abge⸗ Sa Der deutſch⸗ demokratiſche Parteitag i Abe ag von Handelsminiſter Fiſchbeck eröffnet. ah bernabm Oberbürgermeiſter Koch⸗Kaſſel. Aus ß richt des Chefredakteurs Nuſchke⸗Berlin geht die ease. der organfſierten Parteimitglieder N me der im beſetzten Gebiet 785 000 beträgt. der Nati die Tätigkeit der Fraktion en. lverſammlung berichtete in großen Zügen under Natidamburg. Als drei Mellenſteine auf dem 10 Snalverſammlung bezeichnete er die Notver⸗ m Naszialiſierungsgeſetz und die Feſtlegung des 2 verhindetzonalfeiertag. Der Widerſtand der Einzel⸗ iageigele erte, daß in der Notverfaſſung der unitariſche wien emokratz wurbe. Für ein Zuſammengehen mit der Mit r tiegen atie ſei er immer eingetreten. Die Schwierig⸗ gen „Vapitschlagw ein den wirtſchaftlchen und ſozialen Aufgaben. Aalst Leiur ten wie Sozialiſierung ſei nichts getan, der 8 notwendiges Glied der Geſellſchaft. Das Ueber 25 Wilſeuſche Experiment konnten die Demokraten nicht mit⸗ machen, aber in der ſozialen Verpflichtung laſſen ſie ſich von keinem Sozialdemokraten übertreffen. In der Sonntagsſitzung hielt Graf Bernſtorff einen Vor⸗ trag über die künftigen Aufgaben der deutſchen Diplomatie. Wenn wir uns als Deutſche, führte er dabei aus, jetzt mit auswärtiger Politik befaſſen wollen, ſo müſſen wir uns mit Reſignation wappnen, die Goethe vorſchwebte, als er ſagte, er wolle ſich im großen reſignieren, um dafür das Nächſt⸗ liegende und Kleinere ſicher erreichen zu können. Wir dür⸗ fen nicht außeracht laſſen, daß eine Weltpolitik, wie ſie vor dem Kriege betrieben wurde, jetzt unmöglich iſt. Der Pro⸗ teſt gegen den Friedensvertrag gilt, aber die Loyalität und Ehrlichkeit, die fortan die Loſung der deutſchen Politik ſein ſoll, erfordern, daß wir den Vertrag nach beſtem Können ehrlich erfüllen. Andererſeits werden wir fortfahren, die Reviſion des Vertrages zu vertreten, die uns auch von den Gegnern bereits zugeſagt worden iſt. Wir wollen nicht und könnten auch nicht einen Rachekrieg führen. An die Stelle von Macht und Rache wollen wir das loyale Beſtreben nach Gerechtigkeit und Sittlichkeit ſetzen. Der Völkerbund iſt ein Torſo, ſo lange Deutſchland, Deutſch⸗Oeſterreich und Ruß⸗ land nicht zu ihm gehören. Erſt wenn wir in den Völker⸗ bund aufgenommen ſein werden, wird er ſeinen wirklichen Beruf erfüllen können. Zu feinen Grundſätzen gehört dig Selbſtbeſtimmung der Nationen. Auf Grund diefes Prin⸗ zips werden wir in der Lage ſein, unſere verlorenen deut⸗ ſchen Brüder wieder zurückzuerlangen, ferner gewährt der Bund einen Schutz der Minderheiten. Unter dieſem Schutz werden unſere verlorenen Brüder und die Brüder in Oeſter⸗ reich ihre deutſche Nationalität voll wahren können. Im Völkerbund können wir auch dafür Sorge tragen, daß ſich die Abſtimmung in Oberſchleſien in gerechter Weiſe voll⸗ ziehen wird. Im Völkerbund wird es uns erſt möglich ſein, für die Verkürzung der Beſetzung der rheiniſchen Gebiete einzutreten. Das iſt eine der Hauptaufgaben der deutſchen Politik, Es wird eingewandt, Deutſchland dürfe in den Völ⸗ kerbund nur unter der Bedingung eintreten, daß die Re⸗ viſion des Friedens vertrages vorher zugeſagt und realiſiert werden wird. Ich fürchte, daß eine ſolche Polttik eine Illu⸗ ſion wäre. Die gegen uns gerichtete Koalition iſt ſo ſtark, daß ſie noch lange zuſammenhalten kann. Und wenn wir den Wunſch haben. nur ſo in den Völkerbund einzutreten, ſo wird dies propagandiſtiſch gegen uns ausgeredet und die gegneriſche Koalition dadurch nur noch geſtärkt. Der Völ⸗ kerbund aber würde ein gegen Deutſchland gerichteter Bund bleiben, Wenn Ende Oktober in Washington der Kongreß über die ſozialen Fragen ohne Deutſchlands Beteiligung ſtattfindet, müſſen wir befürchten, daß dort Beſchlüſſe gefaßt werden, die unſeren Wünſchen zuwiderlaufen. Deutſchland aber muß in der ſozialen Frage allen Nationen vorangehen. Die Völkerbundpolitik ſteht nicht im Widerſpruch mit dem Beſtreben mit einzelnen Mächten in wirtſchaftliche Beziehun⸗ gen und dadurch auch wieder zu guten Verhältniſſen zu ge⸗ langen. Zunächſt müſſen wir mit den Neutralen wieder an⸗ knüpfen. Hierzu ſcheint allgemeine Bereitwilligkeit vor⸗ handen zu ſein, wie auch das ſpontane Telegramm der ar⸗ gentiniſchen Volksvertretung an unſere Nationalverſamm⸗ lung beweiſt. Ebenſo wie dieſer ferne Staat, zeigen auch die nüheren Geneigtheit, uns in unſerer wirtſchaftlichen Not zu helfen. Auch mit anderen nächſten Nachbarn müſſen wir wieder anknüpfen. Leider iſt durch den Friedensvertrag überall an unſeren Grenzen eine Irredenta geſchaffen wor⸗ den. Trotz des lebhaften Wunſches, daß wir uns mit unſe⸗ ren verlorenen Brüdern bald wieder vereinigen, iſt es not⸗ wendig, daß wir mit unſeren Nachbarn wieder wirtſchaft⸗ liche Beziehungen anknüpfen. Das gilt beſonders für Li⸗ tanen und Polen und die Tſchecho⸗Slowakei. Mit Italien ſind ſchon einige wirtſchaftliche Beziehungen angeknüpft. Auch mit England und Frankreich ſoll dies geſchehen, wenn die Regierungen bereit ſind, mit uns wieder normal zu ver⸗ PEFC T00T0—TTTTTTT kehren. Das große Fragezeichen der auswärtigen Politit iſt Rußland. Selbſtverſtändlich müſſen wir bereit ſein, mit Rußland— ob es zu einem neuen Staat vereinigt oder ein Staatenbund wird— in wirtſchaftliche Beziehungen zu tre⸗ ten. Aber in allen Fällen müſſen wir unbedingt verlangen, daß die Regierungen dieſer Staaten ſich nicht in unſere in⸗ neren Verhältniſſe einmiſchen. Dies iſt neuerdings wieder von Seiten Ungarns geſchehen. Wir müſſen ihnen klar ma⸗ chen, daß die deutſche Republik alle ihre inneren Fragen nach demokratiſchen Prinzipien mit dem Stimmzettel und nur mit dem Stimmzettel erledigt. Wir wollen keine Ma⸗ ſchinengewehre mehr auf den Straßen ſehen, am allerwenig⸗ ſten aber, wenn ſie vom Ausland bezahlt werden. Eine einſeitige Orientierung unſerer auswärtigen Poli⸗ tik nach Amerika hin habe ich nicht befürwortet. Allerdings wiederhole ich: die Vereinigten Staaten ſind das Land, in dem die Völkerbundidee am energiſchſten vertreten wird. In Oſtaſien iſt ein Wiederanknüpfen der Beziehungen zu China und Japan beſonders erwünſcht. Von den Speku⸗ lationen auf einen künftigen Krieg zwiſchen Amerika und Japan iſt zu warnen. Japan treibt aſtiatiſche Politik, und in Amerika iſt das Intereſſe für Oſtaſien verhältnismäßig gering. Zuſammenfaſſend iſt alſo zu ſagen: die deutſche Politik ſoll dahin orientiert werden, in einen wahrhaft ſo⸗ zialen Völkerbund einzutreten und mit deſſen Hilfe die uns zugeſagten Aenderungen in den Friedensbedingungen zu erlangen. Der Vorſitzende dankte dem Grafen Bernſtorff für die Ausführungen, die ſich ebenſo von Kraftmaiertum wie non Schwächlichkeiten ſern hielt. Er fügte noch hinzu, die Diplo⸗ matie dürfe nicht wie früher ein Buch mit vielen Siegeln für das Volk bleiben. In der nach der Rede des Grafen Bernſtorff einſetzenden Ausſprache traten die verſchiedenen Richtungen innerhalb der Partei hervor, wie das ja auch ſchon in der demokratiſchen Preſſe während der letzten Wochen geſchehen iſt. Man darf hoffen, daß dieſer Parteitag zu einer Klärung in den bedeutendsten und wichtigſten Fragen führt. Im Vordergrunde ſtand ge⸗ ſtern natürlich die Frage der Unterzeichnung des Friedens. Der Abg. Frhr. v. Richthofen war beſtrebt, die von ihm eingenommene Haltung zu rechtfertigen. Wenn der Frie⸗ den nicht unterzeichnet worden wäre, würde wohl eine deutſche Auslandspolitik unmöglich ſein, weil dann kein Deutſches Reich mehr beſtände. Auf einen Zuruf aus dem Saal erklärte er ferner, wenn die Demokraten im Kabinett geblieben wären, würde das Schulkompromiß nicht zuſtande gekommen ſein. 4 Ganz anderer Meinung wie er iſt der Abgeordnete Fr. Naumann, der ſich zum Teil mit ungewohnter Schärfe di⸗ rekt gegen Richthofen wendet, dem er Schauſpielerei vor⸗ wirft. Die Schwere des Friedens vertrages werde man erſt in einigen Monaten erfaſſen können. Noch deutlichere Worte findet der Abg. Dr. Gothein. Er erklärte offen, daß er perſönlich der Hauptbefürworter für die Ablehnung des Friedensvertrages im Kabinett geweſen iſt. Heute ſpr er direkt von einer Unehrlichkeit, die darin liege, daß na dem„Unannehmbar“ vom 12. Mai dann doch die Unter⸗ zeichnung am 24. Juni beſchloſſen wurde. Mit ſehr großer Schärfe greift er Erzberger an, dem er insbeſondere vor⸗ warf, durch falſche Informationen der ausländiſchen Preſſe der Regierung das Rückgrat gebrochen zu haben, um in einer neuen Regierung der ausſchlaggebende Mann zu wer⸗ en. 5 folgen dann noch ziemlich heftige Meinungs ſtreite Über die Ausſcheidung der Fraktion aus der Regierung. Der Fraktionsvorſitzende Schiffer muß ſich gegen Angriffe auf ſeine Weimarer Rede ſehr energiſch wehren. Er tut es aber mit einem gewiſſen Geſchick und erklärt beſonders, daß Die weiße Frau. n vom Lauenſtein von Anny Wothe. 5(Nachdruck verboten.) . Maniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. 0 8 5 lautete: deiß ein Roma N ine Schuld kann uns wie ein Mühlenſtei zeigen, ale kann uns auch aufrütteln und uns de N 7 weis wie wir gutmachen können. ini r 5 nicht, ob ich ſchuldig geworden bin, wie mei fühnpder es wein achte D gte m zue mi bare Ebene, daß all mein Sträuben gegen ihn nutzlo denn ich migätte tauſend Mittel mich zu zwingen, un dhegen de er m Gleichen erfahre hi te ſch fit unſerer Nam een Mi Wir habe aer aufe und Mc Desber ge be. d (47 dacht hätte und an Deine Liebe. Das hat mir Mut und us dunkl. 2 2 f 2 ni em Traum, in dem ich lange lag— ich * 4 b ſeit Tagen oder Wochen— bin ich endlich zu glaubſt an mich! Das macht mich ſtark und nba meint. Oft denke ich, meine Schuld ſei un⸗ 0 5 weil ich meinen Mann 1155 genug geliebt habe. wan strenger ſo gern alles ſagen, und Du— Du ſollſt faut mich er, aber gerechter Richter ſein. Aber Jen be⸗ ir h. 11 fürchtet Dich mehr als Du denkſt. Er länger weigerte, ſeine Gattin zu wer⸗ ch, wie ich zu meinem grenzenloſen bereits ausgegeben— was die Namen ja ſehr erleichtert—, ſo werde inute beſinnen, hier meine Verhaftung zu 1 80 wagte nicht, da er ſich immerwährend im Bild der weißen Frau von der Wand zu nehmen, um Dir ein Zeichen zu geben. Jen hat alles verſucht. mich ein⸗ zuſchüchtern, kein Mittel hat er geſcheut, und wer weiß, ob es ihm nicht gelungen wäre, denn ich bin in ewigen Kämpfen ſo müde geworden, wenn ich nicht an Dich ge⸗ Kraft gegeben. Um überhaupt wieder Bewegungsfreiheit zu erlangen, habe ich mich Jen ſcheinbar gefügt. Erſchrick nicht, Ge⸗ liebter, er ſoll mir nicht zu nahe treten, ich habe mich n bereit erklärt, in vier Wochen ſeine Gattin zu werden n und habe daran die Bedingung geknüpft, daß er mir in⸗ nerhalb der Burg geſtatten müßte, mich frei und unge⸗ hindert zu bewegen und mit den anderen Gäſten zu ver⸗ kehren. 3 lächelte höhniſch, denn er vermutete ganz richtig, daß ich mir Gelegenheit holen wollte, Dich zu ſehen und mit Dir zu ſprechen. N 8 Bei dieſer Gelegenheit erfuhr ich denn, daß Jen mich s bier überhaupt als ſeine Gattin ausgegeben. Zuerſt war d ich ſprachlos über dieſe bodenloſe Frechheit meines Schwa⸗ gers, und ich fing an zu verſtehen, wie er ſtets bemüht geweſen war, mich allen Burggäſten fernzuhalten. Wenn Du mit den Burggäſten verkehren willſt, ſo ſchloß Jen ſeine Beichte, wogegen ich nichts für die kurze Zeit unſeres Aufenthaltes einzuwenden habe, ſo wirſt Du auch wohl nichts dagegen haben dürfen, wenn man Dich als meine Frau betrachtet. N 8 8 Das ſchien ihm zu genügen. Er war achtungsvoll und ritterlich gegen mich, und erlaubte mir einen Spa⸗ ziergang um die Vurg zu machen. daß 10 58 heimlich folgte, aß er ich tat, als bemerkte ich es nicht. Wohl bemerkte ich, Die ſtillen einſamen Wege haben einen Entſchluß in mir gereift. Ich werde Jen und die Burg verlaſſen, ich werde nach Norwegen zurückkehren und dort der Dinge harren, die da kommen ſollen. Macht er ſeine Drohung wahr, mich des entſetzlichen Verbrechens anzuklagen, deſ⸗ ſen er mich ja ſelber gar nicht für fähig hält, ſo werde ich nicht mehr feige zurückweichen, ſondern ich werde der ſurchtbaren Anklage die Stirn bieten. Nie hätte ich geglaubt, daß ich dazu den Mut haben könnte, aber ſeitdem ich weiß, daß ich Dich liebe, fühle ich neue Kraft in mir, für mein Glück, für meine Liebe zu kämpfen. Ob und wie ich meine Flucht aus der Burg bewerk⸗ ſtelligen werde, weiß ich noch nicht. Du und Dein Freund, Ihr werdet mir helfen. Es iſt ſchon viel gewonnen, daß ich Euch ſehen und vielleicht auch ſprechen kann. Sei wachſam! Ich werde Dir, ſobald es angeht, wei⸗ tere Nachricht auf dieſem Wege geben. In Liebe immer die Deine.“ Peter Jürgens drückte das Briefblatt mit einem Ju⸗ bellaut an ſeine Lippen. In ſeiner Glückſeligkeit über Karintas Brief hatte er ganz überhört, daß ſchon zum zweiten Male an der Tür ſeines Zimmer geklopft wurde. Jetzt ſah er plötzlich zu ſeinem Schrecken Profeſſor von Rittberg in verbindlicher Haltung auf der Schwelle ſtehen, und mit Entſetzen gewahrte Peter, daß Rittbergs Augen der noch naverdeckten Maueröffnung haften blieben. (Fortſetzung folgt.) 3 3 1 9 —— ů ——— 1356 * J ĩðZVvd 20 5 3 8 N * 33 9 5 5 von einem Abmarſch nach rechts keine Rede ſein könne. Stürmiſcher Beifall folgte ſeinem Ausruf:„Wir Demokraten ſind national bis auf die Knochen, aber nicht nationaliſtiſch.“ Vertreter der beſetzten Gebiete berichteten dann über ihre traurige Lage, betonten aber zumeiſt mit Wärme, daß ſie am Deutſchen Reich und an ihrem Deutſchtum unverbrüch⸗ lich feſthalten wollen und nicht aufhören werden, an die Wiedervereinigung mit dem großen Vaterland zu glauben. Der preußiſche Miniſter Fiſchbeck gibt noch Erklärungen über die Haltung der preußiſchen Regierung zur Frage des Einheitsſtaates und ſtellt beſonders die Haltung der preußi⸗ ſchen Landtagsfraktion zu dem Verfaſſungsentwurf von Mi⸗ niſter Preuß dar. Der Akzent liegt bei ihm, der ſich gleich bei Beginn ſeiner Rede ſtolz als Preuße bekannt hat, und die Notwendigkeit betont, Preußen unbedingt zu erhalten. 5 Gegen Abend wurde die Ausſprache, die bis dahin ziem⸗ lich bewegt geweſen war, bemerkbar matter. Schließlich iſt de. Saal ziemlich leer geworden und die Abſtimmungen müſſen deshalb vertagt werden. Der Welt⸗Proteſt⸗Generalſtreik. 5 In Karlsruhe. Karlsruhe, 21. Juli. Im großen Feſthalleſaal fand heute nachmittag eine von der ſozialdemokratiſchen Partei hier einberufene Demonſtrationsverſammlung ſtatt, in welcher Landtagsabg. Dr. Kraus über die politiſche Lage und den Friedensvertrag ſprach. Der Redner bedauerte, daß die Unabhängigen zu gleicher Zeit eine Verſammlung abhielten und ſomit zu diefer Stunde eine einheitliche Kundgebung der Arbeiterſchaft nicht zuſtande gekommen ſei. Dieſe Einig⸗ keit ſei mehr wie je notwendig, denn aus der Zerſplitterung der Arbeitermaſſen zöge nur die Reaktion Nutzen. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Sozialiſten der Entente die deutſchen Sozialdemokraten in ihrem Kampf gegen den Imperialismus unterſtützen würden. Am Schluſſe der Verſammlung wurde eine entſprechende Entſchließung angenommen. In Mannheim. Maunheim, 22. Juli. Am geſtrigen Demonſtrationstag war die Arbeiterſchaft aller großen Betriebe der Metallindu⸗ ſtrie in den Streik getreten. In den meiſten kleinen Betrie⸗ ben wurde aber gearbeitet.(In Karlsruhe iſt in keiner Fabrik gefeiert worden.) Die Streiklage in Berlin. T. U. Berlin, 22. Juli. Das Streikbild unterſcheidet ſich von dem aus den Tagen des letzten Verkehrsſtreiks nicht. Die wilden Fuhrwerke durchfahren in geringer Zahl die Straßen. Die Straßenbahner haben ſich dem Streik nicht angeſchloſſen. Viele große induſtrielle Betriebe feiern. Die Werkſtätten des Elektrizitätswerkes ruhen vollſtändig. Auch in den Gaswerken wird nicht gearbeitet. Die Gasverſor⸗ gung iſt aber nicht unterbrochen. Auch die Waſſerverſor⸗ gung hat keine Störungen erlitten. Der heutige Streik konnte ſich zu keinem Generalausſtand entwickeln. Die für heute angeſagten Demonſtrationsverſammlungen unter freiem Himmel der unabhängigen ſozialdemokratiſchen Par⸗ tei find bekanntlich verboten worden. Die Regierung hat durch Truppenaufgebot dafür geſorgt, daß dieſes Verbot nicht durchbrochen wurde. In den Straßen kam es zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Streikenden und wilden Fuhrwerken. Die Fuhrwerke wurden von den Streikenden angehalten und die Beſitzer aufgefordert, die Arbeit niederzulegen. Die Lage in Hamburg. T. U. Hamburg, 21. Juli. Hier verkehren heute die Stra⸗ ßenbahnen und Hochbahnen wie gewöhnlich. Von einer großen Streikbeweagung iſt hier nichts bekannt. Die Lage in Leipzig. 5 g T. U. Leipzig, 22. Juli. Da die Demonſtrationen gegen zen Gewaltfrieden hier zu keinem Generalſtreik geführt zaben, ſind die Geſchäfte geöffnet. Auch die elektriſchen Stra⸗ zenbahnen verkehren. Die Demonſtrationsverſammlungen inter freiem Himmel, ſowie alle öffentlichen Maſſenver⸗ ſammlungen ſind verboten. 8 W. T. B. Halle, 21. Juli. Die Arbeiter der ſtädtiſchen Flektrizitäts⸗ und Gaswerke ſtreiken. Das Waſſerwerk hält einen Betrieb aufrecht. Zeitungen erſcheinen nicht. Am Vormittag fand ein großer Umzug ſtatt. Breslan. f T. U. Breslau, 22. Juli. Der politiſche Streik hat hier keine Anhängerſchaft gefunden. Die Mehrheit der Arbeiter gat es entſchieden abgelehnt, den Wirtſchaftsfrieden durch einen neuen Ausſtand zu erſchüttern. Die Streiklage in Rom. W. T. B. Rom, 21. Juli, 10 Uhr morgens. Bis jetzt ſind ile Wiriſchaften und Lebensmittelgeſchäfte offen. Die Straßenbahnen verkehren. Tu. Rom, 21. Juli. Der erſte Tag des Streikes, der 20. Juli, iſt in Rom ruhig verlaufen. Das Stadtbild unter⸗ ſcheidet ſich um nichts von anderen Sonntagen. Cafes Ho⸗ tels, Reſtaurants und Theater ſind geöffnet. Für die Strei⸗ kenden bedeutet der vergangene Sonntag ein Mißerfolg. Reichsnationalverſammlung. Grundrechte. Berlin, 21. Juli. In der Montagsſitzung der National⸗ verſammlung wurde der ganze Abſchnitt der Grundrechte beraten in dem die Artikel 148—162 das Wirtſchaftsleben behandeln. Der Hauptgrundſatz iſt dabei die rechtliche An⸗ erkennung des Eigentums. In dieſem Abſchnitt wird auch das Arbeitsrecht geregelt und insbeſondere dem Reich ein allumfaſſendes Verſicherungsweſen übertragen. Ferner re⸗ gelt dieſer Abſchnitt die Rätefrage. Er geht von dem Ge⸗ danken aus, daß die wirtſchaftlichen Kräfte nicht frei und ungebunden wirken dürfen, ſondern daß hier organiſatoriſch Normen feſtgelegt werden müſſen, nach denen ſich die Ent⸗ wicklung der wirtſchaftlichen Kräfte abſpielen ſoll. Die Un⸗ abhängigen wollten vollſtändig reinen Tiſch machen, den ganzen Abſchnitt ſtreichen und dafür die Umwandlung der kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsordnung in die ſozialiſtiſche her⸗ beiführen. Wie ſie ſich das eigentlich denken, ſagte der Spre⸗ cher der Abgeordnete Henke nicht ſondern er begnügte ſich mit der allgemeinen Redensart, daß die Verfaſſung, wie ſie vom Ausſchuß beſchloſſen worden und von der Verſamm⸗ lung gutgeheißen ſei, jede Spur einer proletariſchen Welt⸗ ordnung vermiſſen laſſe. Die Umwandlungen durch die Revolutionen ſeien noch nicht abgeſchloſſen. Das übrige Haus folgte natürlich in dieſer Hinſicht dem Unabhängigen nicht. Von der Deutſchen Volkspartei wollte man bei der Feſtſtellung der Höhe der Enteignungsſumme den Rechts⸗ weg offen halten; das Zentrum wollte die Intereſſen der Länder, Verbände und Gemeinden bei Enteignungen da⸗ durch ſchützen, daß ſolche nur gegen Entſchädigung erfolgen dürften, ein Antrag, den der Vertreter Württembergs, Mi⸗ niſterialdirektor Nueßlein, im Namen ſämtlicher Einzel⸗ regierungen warm befürwortete. Dieſer Antrag gelangte denn auch zur Annahme, während der erſtere abgelehnt wurde. Der Artikel 152, der von der Verteilung und Nutzung des Bodens handelt, ſieht die Aufhebung der Fidei⸗ komretſſe vor, wogegen der deutſch⸗nationale Abgeordnete Hampe, der die Vorzüge der Fideikommiſſe in das günſtigſte Licht zu ſtellen wußte, vergeblich ankämpfte. Im großen und ganzen wurde auch dieſer Artikel nach den Ausſchuß⸗ vorſchlägen angenommen. Die Lage im Reich. Sachſen gegen Erzbergers Finanzpläne. W. T. B. Dresden, 21. Juli. Das Geſamtminiſterium hatte die Führer der Fraktionen der Volkskammer und Wertreter der Städte und Gemeinden des Landes zu einer gemeinſamen Ausſprache geladen, um unter dem Vorſitz des Miniſterrpäſidenten Dr. Gradnauer die Stellungnahme des Freiſtaates Sachſen zu den neuen Steuerplänen des Reichs⸗ finauzminiſteriums zu beraten. Nach eingehenden Dar⸗ legungen des Finanzminiſters war man einmütig der Ueberzeugung, daß die vollſtändige Uebernahme der Ein⸗ kommenſtener durch das Reich mit Quotenzuteilung an die Einzelſtaaten und Gemeinden, ſowie anderſeits die Auf⸗ hebung der Landesfinanzverwaltung auf die Einzelſtaaten und auf die Gemeinden äußerſt ſchädlich wirken müſſe und daher abzulehnen ſei. Andererſeits aber erkannte man un⸗ umwunden an, daß die Pläne des gegenwärtigen Reichs⸗ finanzminiſteriums heraufbeſchworen ſeien durch die furcht⸗ bare geldliche Notlage des Reichs. Es gelte, ihr auf jede Weiſe abzuhelfen, die nicht zu einer unerträglichen Schädi⸗ gung der Einzelſtaaten und ihrer Gemeinden führe. Die Ausſprache hat ergeben, daß die Stellungnahme, die die Re⸗ gierung bisher zu den Plänen des Reichsfinanzminiſte⸗ riums eingenommen hat, von den anweſenden Vertretern der ſächſiſchen Bevölkerung nuf gebilliat werden. Auflöſung des Gouvernements von Berlin. W. T. B. Berlin. 21. Juli. Die Meldungen der„Politiſch⸗ Parlamentariſchen Nachrichten“ beſtätigen ſich inſofern, als der Gouverneur von Berlin Schöpflin die Auflöſung des Gouvernements zum 31. Auguſt vorgeſchlagen hat, Diffe⸗ renzen irgend welcher Art beſtehen zwiſchen dem Gouver⸗ neur und dem Reichswehrminiſter Noske nicht. Die Auf⸗ löfung erfolgt aus rein praktiſchen Gründen, dürfte aber bis zum 31. Auguſt noch nicht durchführbar ſein, zumal Unter⸗ abteilungen des Gouvernements beſtehen bleiben müſſen. (Gouverneur Schöpflin übernimmt am 1. September die Chefredaktion des Karlsruher„Volksfreund“.) Konferenz der Kultusminiſter der Einzelſtaaten. T. U. Berlin, 21. Juli. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ hört, wurde heute in einer Konferenz der einzelſtaatlichen Kul⸗ tusminiſter, an der der preußiſche Miniſter Haeniſch, der badiſche und heſſiſche Kultusminiſter und Vertreter des baye⸗ riſchen und ſächſiſchen Kultusminiſters teilnahmen, beſchloſ⸗ ſen, bei der Reichsregierung unverzüglich Schritte zu tun, um eine Durchführung des Schulkompromiſſes vom ſchul⸗ und verwaltungstechniſchen Standpunkte aus durchzuſetzen, da in dieſer Hinſicht ſcharfe Bedenken gegen die Durchführ⸗ barkeit des Kompromiſſes beſtehen.. Die Durchführung des Vertrags. 200 Milliarden für Wiedergutmachung. Verſailles, 20. Juli. In der geſtrigen Sitzung des Friedensausſchuſſes berichtete Dubois über die Wiedergut⸗ machungsklauſeln des Friedens vertrages mit Deutſchland. Er berechnete die Schadenſumme, die Deutſchland bezahlen müſſe, auf 200 Milliarden, die ſich zuſammenſetze aus 119 Milliarden für materielle Schäden, in denen 23 Milliarden für entgangene Gewinne durch Stillegung der Induſtrie einbegriffen ſind. Die Summe der kapitaliſierten Militär⸗ penſionen beziffert er auf 43 Milliarden für die Entſchädi⸗ gung der Hinterbliebenen rechnet er 2519 Millionen, für Entſchädigung der Witwen und Verwundeten 6 Milliarden, für militäriſche Unterſtützungen nach dem Geſetz vom 5. Aug. 1914 13 Milliarden 275 Millionen, und ſchließlich für Zuwenz dungen an Kriegsgefangene 151670 000 Franken. Dabei ſeien die Kriegskoſten nicht eingerechnet, die Belgien allein mit fünf Milliarden 286 Mllionen zurückerſtattet würden. Davon entfallen auf Frankreich 1993 Millionen, auf Eng⸗ land die gleiche Summe und auf Amerika 1300 Millionen. Der Berichterſtatter wird Dienstag ſeinen Bericht fortſetzen. (Zu dieſen 200 Milliarden ſoll dann noch die erſt ſpäter feſtzuſetzende eigentliche Kriegsentſchädigung von mindeſtens 100 Milliarden kommen!) Zur Rückkehr unſerer Kriegsgefangenen. T. U. Berlin, 21. Juli. Von zuſtändiger Seite wird mit⸗ geteilt, daß die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr unſerer Kriegsgefangenen nicht berechtigt iſt. Der Grund hierfür liegt darin, daß von gegneriſcher Seite die Beförderungs⸗ kommiſſionen mit der Einarbetiung beſchäftigt ſind, die nach dem Friedensvertrag die Heimbeförderung unſerer Kriegs⸗ gefangenen regeln ſoll. Die Ratifikationsfrage. Newyork, 21. Juli. Der angebliche Geheimvertrag zwi⸗ ſchen Deutſchland und Japan wurde im Senat verleſen. Die Debatte über den Friedensvertrag wird mit großer Schärfe geführt, doch meint der in die Verhältniſſe des Parlaments gewöhnlich gut eingeweihte„Globe“, die Annahme der Rati⸗ fikation mit großer Mehrheit vorausſagen zu können. Der Rücktritt des Ernährungsminiſters. Sturz des Kabinetts? W. T. B. Verſailles, 20. Juli. Miniſterpräſident Clemen⸗ ceau hat die Entlaſſung des Ackerbau⸗ und Ernährungs⸗ miniſters Boret in Verfolg der Abſtimmung in der vor⸗ geſtrigen Kammerſitzung angenommen und zu ſeinem Nach⸗ folger den ehemaligen Botſchafter in Petersburg Noulens ernannt, den er bereits geſtern vormittag dem Präſidenten der Republik vorſtellte. g In den Wandelgängen der Kammer ſagten einige ſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete, wie„Populaire“ mitteilt, für Diens⸗ tag den Sturz des Kabinetts Clemenceau voraus. Laut„Patrie“ wird nach der Demobilmachung der Oberſte Kriegsrat wieder hergeſtellt und zum Präſidenten Marſchall Nen ernannt werden, zum Vizepräſidenten Marſchall Pe⸗ ain. l W. T. B. Bern, 21. Juli. Durch den Rücktritt Borets ſcheint die Regierungskriſe beendet zu ſein. Der„Nouvel⸗ liſte de Lyon“ erwartet eine große politiſche Auseinander⸗ ſetzung in der Kammer, in der ſich die Lage des Kabinetts Clemenceau klären werde, Im übrigen iſt für die Lage bezeichnend, daß ſämtliche Interpellationen, die von der Op⸗ poſition eingebracht und noch nicht erledigt wurden, nach der Abſtimmung am Freitag zurückgenommen wurden, was in der parlamentariſchen Sprache Frankreichs bedeutet, daß die Oppoſition das Kabinett Clemenceans als geſtürzt betrachtet. 2 5 Anſicht kommt in der ſozialiſtiſchen Preſſe zum Aus⸗ druck. Clemenceau über die Sicherung gegen Deutſchland. Herabſetzung der Dienſtzeit auf ein Jahr. Paris. 21. Juli. Vor dem Friedensausſchuß der Kammer behandelte Clemenceau die Frage der militäriſchen Sicher⸗ heiten für Frankreich am linken Rheinufer und erklärte, Marſchall Foch habe vorgeſchlagen, Brückenköpſe am Rhein zu errichten, die von den Ententetruppen gehalten werden ſollten. Er betonte, daß der Oberbefehlshaber der alliierten Armeen jede mögliche Freiheit gehabt habe, ſich zu erklären, ſei es perſönlich oder ſchriftlich, und daß er ſich vor dem Viererrat, vor der Konferenz und vor dem Miniſterrat aus⸗ geſprochen habe. Das, was der Friedensvertrag vorſehe. genüge für Frankreichs Sicherheit, ſelbſt ohne Brückenköpfe, die Frankreich ſchließlich ſelbſt hätte beſetzen müſſen, und die auch politiſche und militäriſche Schwierigkeiten nach ſich gezogen haben würden. Nach ſeiner Anſicht gebe die vor⸗ geſehene militäriſche Hilfe Englands und Amerikas im Falle einer deutſchen Herausforderung Frankreich genügend Si⸗ cherheiten. Die Sicherheit ſei ſo groß, daß Frankreich durch Geſetz die militäriſche Dienſtzeit auf ein Jahr herabſetzen könne.— Nach dem„Petit Pariſien“ ſoll Clemenceau frei⸗ lich nur von der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit geſprochen haben; er findet aber ſchon damit den heftigſten Widerſpruch des Blattes. J ˙³Ü6A ᷣ ͤ aber me 175 entſe 1 ſere, drm, 7 ie Regierung iſt e riſlige ne Senkung en Preiſe herbeiführen. Vertrauen gewinnen, Nachfrage hergeſte Zur Tötung des franzöſiſchen Sergeanten. Rotterdam, 21. Juli. Eine Havas⸗Depeſche vom Sala meldet: Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, lung der geforderten Buße für die Tötung des fra Sergeanten Mannheimer in Berlin zu be Note an Deutſchland wird die nochmalige Stellung einer angemeſſenen Friſt ausſprechen. meldung fügt hinzu, daß bis zur Ratifikation vertrages durch das franzöſiſche Parlament der mit Deutſchlud fortbeſteht. Deutſche Bankiers in London. „Daily Mail“ melde en Wale Die aer 50 5 e dene en es geen Rotterdam, 21. Juli. deutſchen Reiſenden haben am Donnerstag eng ſeit Kriegsausbruch wieder b 0 Bankiers, die in troffen ſind und die Abſchluß einer größeren Anleihe für deutſche An engliſchen Firmen Verhandlungen führen wollen. London einge Badiſche Flucht des Prinzen Max in die Schwei 2 70 Karlsruhe, 21. Juli. Die„Bad, Ldsgic ge Durch die Preſſe ging kürzlich die Notiz, von Unteruhldingen, in dem man den ehe zog mit Familie und auch den Prinzen Max fer fuhr und in Bottighofen dem Schweizern ö 6 nun von zuſtändiger Seite der„Konſt. Ztg. 0 teilt wird, handelt es ſich bei di um eine Reiſe des Prinzen M Die Beobachtungen nämlich erwieſen, daß der Vorſi a in Ueberlingen, Mathäuſer, der dem Prinzen lich berichtet hat, die Kommu auf ihn ausführen. d prinzlichen Familie iſt. ie nur zum perſönlichen Bedarf mitgen Die Urſache, daß die Ausreiſe von einer Bodenſee aus geſchah, die für den allgemein ſchloſſen iſt, dürfte nach i Angſt, an den Paſſierſtellen beläſtigt 0 ſein. Die Frage, ob ein flaatliches Boot die u werkſtelligte, wird noch beſonders unterſucht. eſer geheimnis ax mit Fami in den letzten 5 tzende des Arbeiter! e niſten wollten einer tliche Urheber der Wertſachen und Geld mme wn der Mitteilung in Säckingen, 17. Juli. 1 Montag durch Bürgermeiſter Trunzer eröffn gungsſtadt den Vorſitz ü chäftsführenden Ausſchuſſes, ſter Dr. Weiß⸗Eberbach, erſtattet zunächſt den Es wurde nachdrücklich Stellung eine Einengung des Selbſtverwaltungsre Städte auf dem Gebiete der Jugendfürſorge un gegen den Vorſchlag nur Städten mit über 20000 Einwohnern die Einrichtung eigener zu geſtatten. Von den Fragen, die während des 5 auftauchten, ſtanden im Vordergrunde die de Rechte und Freiheiten der Städte im n Verhandlungen, die auf die Erhaltung e i ſchen Vertretung der Städte gerichtet waren, 5 Erfolg, daß das Selbſtbeſtimmungsrecht der Gem Verankerung in der Verfaſſung fand, wenn als ein vollſtändiger Erſatz für die verlorene. betrachtet werden kann. Weitere Gegenſtände, ſchuß beſchäftigten, waren vorbereiten Reviſion des Fürſorgegeſetzes, ferner Wohnbauten und Siedelungsun unkt der Rey germeiſter der Tas Vorſitzende des gef zur gen. ache n deheh Verb* Bergmann und Herrn Dir. Dr. Broßmer arg Bürgermeiſter Renner berichtet ſodann über ein desverbande der Gewerbe⸗ und Handwerker teilte Entſchließung, in der eine neuzeitliche des Verdingungsweſens für ſtädt. Arbeiten un gen gewünſcht wird, und gelangt namens zu dem Antrage, es möge den Städten empf dieſer Entſchließung tunlichſt Rechnung zu trag wird ohne Diskuſſion angenommen. trag des Ausſchuſſes betrifft die Erſchließ quellen für die Gemeinde „Ueber das Thema Güteverfahren, badiſch richte und mittlere Städte Badens berichtet, Dr. Wettſtein. Er bezweckt, daß durch Vermi Regierung an die deutſche Nationalverſamml gerichtet werde, durch ein Rahmengeſetz die. Einigungsarten einſchließlich der Gemeindegeri gemeinſame ſichere Rechtsgrundlage zu ſtellen. wird angenommen und der Ausſchuß mit der lung beauftragt. In den geſchäftsführenden den die Herren Dr. Wettſtein, Dr Thorbeck Aus dem Ausſchuß ſchieden infolg von ihrem Gemeindeamte nach langjähriger beit aus die Herren Betz, Dr. Nikolaus u werden zu Ehrenmitgliedern desſelben er Der badiſche Städtetag zu den neuen Reichsfte Karlsruhe, 21. Juli. badiſchen Städte der Städteordnung hat i Samstag abgehaltenen Sitzung zu den J Neichsfinanzminiſters Erzberger Stellung ge ſich dabei dahin ausgeſprochen, es ſei unabwei Gemeinden, wie immer auch das Verhältnis f und Landesſteuern und ihre Verwaltung geſt mag eine ihren Bedürfniſſen und ihrem ver! gewährleiſteten Recht der Selbſtverwaltung ende Machtbefugnis zur eigenen Feſtſetzung edarfs und zur Geſtaltung ihrer Steuern Würde der Bedarf der Gemeinden im durch Dotationen aus einer Reichsſteuer den nur wenige minderwertige Steuerquelle den zur Befriediaung ihrer Sonderbedürfn et tragen. 12„ Ein weite en neu gewählt. bande Der Vorſtand des Ve leihe un, Deutſchland und der Frieden, Zur Aufhebung der Blockade. a er Berlin, 21. Hull. Ueber die vorausſichtliche Wirken Aufhebung der Blockade wird an zuſtän tet, daß uns aus dem neutralen und de 5 ſinnten Auslande große Mengen Le nsmittel a werden, doch zu hohen Preiſen. Die bevorſtehende, bung der Blockade wird den Handel erleichtern, teilweiſe, denn dem gewaltigen Bedarf Deutſchlan chen die zur Verfügung ſtehenden Zahlmittel nicht. langfriſtiger Kredit kann uns Zahlmittel für un genden Bedürfniſſe ſchaffen. D müht. unſeren Auslandskredit zu heben. Kredit würde unſere Valuta ſteigern und ei Die Kreditgeber werden a wenn wieder gearbeitet wird, den Aufhebung der Blockade wird eine ſofortige en Umwälzung unſerer Ernährungswirtſchaft nich können, doch wird mit einer fühlbaren Beſſ Bis ein Ausgleich zwiſchen dem A ote llt iſt, muß der Handel ſich Beſchrä 11 ge⸗ Aufbe⸗ unt rig. be 500 . bringen e erung 1 der nkunge Ata e unte ; „ erſtel t: Sie gehn äuf. ei Groß, 4 de reine ert, % 55 ortſchritt im Gemeindeleben lahm gelegt, ja e Re en det Gemeinden auß geſetzlich oder durch fate ch Ein Be 5 cctiges lübeiſchen 9 Arpflege w, Ein Verdorren der wichtigen ſtädti ul⸗ dee wäre die traurige Folge. 5 7 badiſche ſozialdemokratiſche Parteitag 15 De, und 17. Auguſt in Baden⸗Baden abgehalten der Ner Parteitag wird ſich in der Hauptſache mit Fra⸗ euorganiſation der Partei und ihrer taktiſchen en politiſchen Problemen der Gegenwart be⸗ 3 sämfrne, Verordnung erlaſſen, in welcher u. a. die ie zoder dere(ermächtigt werden, auf Anrufen des Mie⸗ ana em r Gemeindebehörde Mietzins vereinbarungen, dem ſſenh 1. Januar 1918 getroffen worden find, auf ihre eit nachzuprüfen und den Mietzins erforder⸗ die angemeſſene Höhe herabzuſetzen. Bei der es Krieangemeſſenen Mietzinſes ſoll von den vor die gegangen rieges gültigen oder ortsüblichen Mietpreiſen N werden. Nur wenn die Unterhaltungskoſten, und Zinſen ſich tatſächlich geſteigert haben, iſt höhung zu geſtatten. i 5 1 bahnvertonſendſte Lokomotive hat die badiſche Staats⸗ 1 ans 00, Galtͤtung dieſer Tage bezogen; ſie trägt die Num⸗ ue Ju maschine tung ah, und iſt eine der ſchwerſten Schnell⸗ / Müuung ſind die überhaupt im Betrieb ſind. Von dieſer i chen gelichsher drei Stück von der Firma Maffey in 1 d', und in 917 worden, zwei davon ſind ſchon im Be⸗ Aiobadellos ffenburg ſtationiert. Konſtruktion und Lauf befahrten ausgefallen. Maſchine Nr. 1000 wird demnächſt ausführen, zunächſt leer, dann belaſtet. Evangel. Landesmiſſionsfeſt. erfpete ſich einer ſtarken Beteiligung auch von „ eh 5 reuen. Während des Feſtgottesdienſtes er⸗ 5 kenntnehmen Hauß von Spöck den Geſchäftsbericht, dem en sts in Bader daß die Beiträge des Basler Miſſions⸗ 3 r on 5 nicht abgenommen haben. Die Einnah⸗ Fon 4018 in 0000 M. im Jahre 1917 auf 165 000 M. im die Höhe gegangen. Miſſionsinſpektor D. dung dar, da aſel ſchilderte den Stand der Miſſionen und zes Deuts auch dort die Engländer auf die Vernich⸗ dan zenden ſchtums abgeſehen hatten. In der ſich an⸗ n 8 e a 2 der Basleſtonskonſerenz wurde der künftige Arbeits⸗ Ka r Miſſion beſprochen.. „ 1 len iarlge 1 wet am She. 22. Juli. Nach den vorliegenden Nachrich⸗ 1 ursken amstag abend der größte Teil Badens von rde a Gewittern. abend 5 aher uirter heimgeſucht worden. Erfreulicherweiſe den' an Mitteſlt. weder im Schwarzwald. noch im Breis⸗ ichtet den und der badiſchen Pfalz arößerer Scha⸗ bleitn den Fernſprechleitungen und den elektriſchen ag ein Zen. In Fiſcherbach(Kinzigtal) wurde durch Farls ruhe de rnbaus eingeäſchert. N eine 74. Juli. Der Vorſtand des Bad. Lehrer⸗ beichtaterrichtse Eingabe an das Ministerium des Kultus moͤgenet! aüber die Beſetzung der Schulauſſichtsſtellen 4 ſekkorsfünftiahin n die dringende Bitte ausgeſprochen, es etzt ſtellen— alle Kreisſchulrats⸗, Schulinſpektors⸗ und au lieren. usſchließlich mit tüchtigen Volksſchullehrern 1 pfige rzhei ö eee Schieb. 22. Juli. Die Polizei verhaftete eine acht⸗ el, Aae fiürsen gefellt. die einen aus dem Rheinland let Sbetz Tleiten„iſenbahnwagen mit Lebensmitteln nach 00 uf zöhiaken. Ohe, Der Wert der Lebensmittel, Schmalz, eee M. Schokolade, Kaffee und Seife bezifferte ſich a ei ſchercheim, e el dat r ſtark el. Juli. Eine hier aus dem ganzen Be⸗ dich entſchlie beſuchte Bauernverſammlung erkannte in 0 a 5 ner chung die bisher erfolgten Preiserhöhungen gur, g. weietung A Produkte dankhar an gab aber zualeich e llegereſentlich ausdrug, daß die Getreide⸗ und Karkoffel⸗ daft ſoen Proßrrböht und dadurch mit den außerordentlich 18 den wie mit fetions⸗ und Betriebskosten der Landwirk⸗ ira Bedarfs en Preiſen der Induſtrieerzeugniſſe und kenn en adtikeln bäuerlicher Familien in Einklang dlicden Abba, Weiterhin forderte die Verſammlung den ug Aller g der Zwangswirtſchaft und die raſcheſte Tiegsgeſellſchaften. 5 e Drahtnachrichten. 8 Velin, 21 Jnransöniche Herrſchaft in Kehl. 1 gente iſt font. Der deutſchen Nationalverſammlung Si 5 Der Rene Anfrage von mehreren Parteien zu⸗ nitice f. Kehl becbtsagent Stanislaus Hompa in Legels⸗ all er opfgebie setreibt ſeit Monaten den Anſchluß des Hlücmn Legelsß Kebl an Frankreich. Am 25. Mai 1919 ir ung zur gilt eine Verſammlung ab und ſtellte eine 8 inerkenn ſtimmung, die u. a. erklärt: Fat, werz deutſche un nun an keine deutſche Behörde an en Orden uns Autorität exiſtiert für uns nicht mehr. ganen Kriweigern, einer deutſchen Behörde oder dee ur ftablen und gsabgaben oder Steuern irgendwelcher bau e Perſon werden Angriffe auf unſer Vermögen e ofſchztebung n gemeinſam mit Gewalt abwehren. In 1 herGegerben Ziufl, erden wir nur den Anordnungen der Dilſszdieſes 9. oder Militärbehörden Folge leiſten. lagtsan nochverräteriſche Treiben des Hompa ſind ben dgem darch Feſtt Werber und der Amtsrichter Fritſch f Venſeine eingeſchnahme und Vernehmung des Täters zu enten Freflaſfuchritken, worauf die franzöſiſchen Behör⸗ Myram 25. Jus veranlaßten und die beiden deutſchen n, F ni 1919 verhaftet haben. Werbre wurde g, e Reich au 2500 9 zu 3 Monaten Gefängnis und außer⸗ 19 1 6. N die erung „Geldſtrafe verurteilt. Was gedenkt nö einen an tun, um die Beſtrafung der beiden 1 half ende dsbedingy unerhörten, dem Völkerrecht, den Waf⸗ 1 Ut, en Ueberaungen und dem Friedensvertrag wider⸗ 1 N rückgängftriff der franzbſiſchen Beſatzungsbehörden a gig zu machen? 1 14. 0 d dies, Weimar„Großthüringen. e bee od arund sägt 21. Julk. Wie bier verlautet, liegt be⸗ a cziendeten in loyale en Erklärung des vreußiſchen Miniſte⸗ 10 1 endung deelbſtänzig Weiſe alle auf die Schaffung eines ab⸗ ae ler Schr der dazwigen thüringiſchen Freiſtgates unter Ein⸗ 8 en dent Pte förde nötigen preußiſchen Gebietsteile gerich⸗ u. Vertretern mau wollen. Die erſte Beratung hier⸗ reußens wird in etwa 14 Tagen ſtatt⸗ 8 Befinden des Kaiſers. des Niet er Wirkliche Geheime Rat v. Berg, abinetts des Kaiſers, der vor einigen weilte, ſchreibt über ſeine Eindrücke folgendes: 9 fei 1 ke merongen. Ich kann feſtſtellen, dewordenebrochener Mann ist. Wohl ſind ſeine icht lein ſchi aber mit Würde trägt er als ein 6 ig al 8 Los. Viel ſchwerer laſtet auf N Me Stunde Vaterlandes als ſein eigenes. Es 100 ache üb! der Bitterkeit, aber ſie werden in 8 t ſtille Henunden und immer wieder kommen a deiterkeit eines Mannes mit reinſtem d Schm achat wurde laut, als bekannt den ſeien.“ paragraphen der Auslieferung 1 dei ſonsfeſt Juli. Das hier abgehaltene evangel. Lan⸗ Durch Blitzſchläge und Sturm entſtanden ö Ein Oſt⸗Bündnis. W. T. B. Helſingfors, 21. Juli. Aus Reval wird das Ein⸗ treffen eines polniſchen Bevollmächtigten gemeldet, der ſich zu Beſprechungen über ein Bündnis zwiſchen Finnland, Eſthland, Lettland. Litauen, Polen und der Ukraine nach Finnland begeben ſolle. Wilſon ſchwer erkrankt. W.T. B. Amſterdam 22. Juli. Aus Waſhington wird gemeldet, daß Präſident Wilſon an Dyſenterie ſchwer er⸗ krankt ſei. Sein Befinden iſt ernſt. Die Beſprechungen mit den republikaniſchen Senatoren über den Friedensvertrag und den Völkerbund mußten abgeſagt werden. Streikbewegung in Amerika. W. T. B. A m ſterdt em, 22. Juli. Nach der„Times“ ver⸗ lautet über den Streik in Newyork, daß in den Häfen 500 Schiffe und in den Küſtenſtädten weitere 700 Schiffe wegen des Schifferſtreits filliegen. In Chicago ſtreiken 100 000 Arbeiter des Baugewerbes. In Boſton ſind die Straßen⸗ bahner und 100 000 Zigarrenarbeiter im Ausſtand. Die amerikaniſche Flotte für den Stillen Ozean. Old Point Comfort(Virginia), 20. Juli.(Reuter.) Sechs erſtklaſſige Schlachtſchiſſe und 30 Zerstörer ſind als Boch der neuzuſammengeſetzten Flotte von 200 Schiffen für den Stillen Ozean über den Panamakanal nach dem Weſten ab⸗ gegangen. — Aus dem Wirtſchaftsleben Zur Kohlenfrage. Aus Berlin wird gemeldet: Beim Reichswirtſchafts⸗ miniſtzniüm bat mit Vertretern der ieichs⸗ und Landes⸗ behörden eine Beſprechung über die Kohlenlage ſtattgefun⸗ den, in der von berufener Seite eig Bild der augenblick⸗ lichen Verhältniſſe und der für den Winter zu erwartenden Verſorgung gegeben wurde. Danach iſt die Lage äußerſt ernſt. Die Eiſenbahnen und die Gaswerke haben bisher in dieſem Winter im Gegenſatz zum Vorjahr keinerlei Be⸗ ſtände für den Winter anſammeln können, und auch für den Hausbrand iſt die Heranſchaffung von Wintervorräten bis⸗ her nicht möglich geweſen. Die Folgen des gewaltigen Rück⸗ gangs der Förderung und der Streiks in den Kohlengebie⸗ ten und im Verkehrsweſen werden darum erſt im kommen⸗ den Winter in ihrer vollen Schwere auf dem deutſchen Volke laſten, zumal die Ausſichten auf eine demnächſtige erheb⸗ liche Steigerung der Förderung gering ſind. Hinzu kommt, daß bekanntlich der Friedensvertrag die Lieferung rieſiger Kohlenmengen an den Verband vorſieht. 5 haben alſo für den Winter zu erwarten in Stadt und Land eine bedeutend ſchlechtere Hausbrandbelieferung als im Vorjahre, bedeutend ſchlechtere und ungleichmäßigere Ver⸗ ſoraung der Gaswerke und der Elektrizitätswerke, Ver⸗ ringerung der Zufuhren an die Induſtrie in einem Maß, das einſchneidende Arbeitsloſigkeit und Verringerung der Erzeugung ſelbſt wichtigſter Industrien unvermeidlich er⸗ ſcheinen läßt. 5 Es iſt dringend nötig, daß auch die Oeffentlichkeit über den Ernſt der Lage ſich klar wird. 8 Poſtverkehr mit dem beſetzten Gebiet. Im Poſtverkehr zwiſchen den beſetzten deutſchen Rhein⸗ gebieten und dem unbeſetzten Deutſchland ſind folgende Aenderungen eingetreten: Aus der belgiſchen Zone nach dem unbeſetzten Deutſch⸗ land können jetzt mit gewiſſen, im beſetzten Gebiet veröffent⸗ lichten Einſchränkungen Poſtanweiſungen und Zahlkarten abgefandt werden, ferner auch Wertbriefe von folgenden Banken, die durch den kommandierenden General des Be⸗ ſatzunasheeres dazu ermächtigt ſind. „ Zur Verſendung in Wertpaketen und Wertbriefen zwi⸗ ſchen der britiſchen Zone und dem unbeſetzten Deutſchland ſind Schmuck und Zierat aus Elfenbein zugelaſſen worden. Der Meiſtbetrag für Poſtaufträge und Nachnahmen aus dem unbeſetzten Deutſchland nach der franzöſiſchen Zone lausgenommen Elſaß⸗Lothringen und Brückenkopfgebiet von Kehl) iſt von 50 M. auf 100 M. erhöht worden: aus dieſem Gebiet nach dem unbeſetzten Deutſchland ſind Poſtanwei⸗ ſungen bis zum Höchſtbetrag von 100 M. und Zahlkarten bis zum Höchſtbetrag von 50 M.(aus der Rheinpfalz bis zum Höchſtbetrag von 100 M.)] erlaubt, höhere Beträge unter beſonderen, im beſetzten Gebiet veröffentlichten Bedingun⸗ gen. Nach der Rheinpfalz darf von jetzt ab geſchriebener W für die Blinden(Blindenſchriftſendungen) verſchickt werden. Die für das geſamte beſetzte Rheingebiet lausgenommen Elſaß⸗Lothringen und Brückenkopfgebiet von Kehl) erteilte Erlaubnis zum Verſand behördlicher Akten in Poſtpaketen bezieht ſich auch auf die Akten der Rechtsanwälte und Notare. Handel und Verkehr. Kurzer Wochenbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaſtsrats ö vom 15. bis 21. Juli 1919. 5 Durch Verordnung vom 15. Juli hat die Regierung di Uebernahms pr eiſe für die öffentlich bewirtſchafteten land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe der Ernte 1919 feſtgeſetzt. Der Grundpreis für Roggen iſt auf 400 Mt., für W en auf 450 Mk. erhöht worden. Gerſte iſt im Hinblick auf ihre weitgehende Heranziehung zur Brotbereitung dem Roggen im Preiſe gleichgeſtellt. Wie hierzu von amtlicher Seite 5 1 ——— wird. iſt die Erhöhung der Getreidepreiſe durch den Umſtand bedingt, daß alle Produnktionsmittel der Landwirtſchaft um ein Vielfaches im Preiſe geſtiegen, während die Betriebsmitte⸗ zurückgegangen und die Erträge geſunken ſind. Wenn die Höchſt⸗ preiſe die Produktionskoſten nicht mehr decken würden, dan wäre ein Rückgang des Getreideanbaues unvermeidlich. Ez ſei aber umſo notwendiger, die Landwirtſchaft leiſtungsfähig e als die Koſtſpieligkeit der Auslandszufuhren die höchſten Anforderungen an die Produktion der heimiſchen Scholle ſtellt. Aehnliche Erwägungen führten zu der Erhöhung des Kar⸗ toffelgrundpreiſes auf 125 Mk. Auf den nord⸗ und ſüdamerikaniſchen Getrei⸗ demärkten herrſchte in der abgelaufenen Woche ſehr feſte Tendenz. Die Aufwärtsbewegung in Buenos⸗Aires beſchrank ſich nicht auf Mais, ſondern auch die Preiſe für Weizen, Hafer und Leinſaat haben ſcharf angezogen. 8 5 Mutmaßliches Wetter. c Trotzdem der Hochdruck noch leicht ſteigk, beſteht fortgeſetzt ſtarke Neigung zu Gewitterſtörungen, ſo daß am Donnerstag und Freitag zwar in der Hauptſache trockenes, aber doch auch zu vorübergehenden Regen⸗ fällen geneigtes, mäß'g warmes Wetter zu erwarten iſt. Vermischte Nachrichten. Kriegsgefangene und Zivilarbeiterſtellung. Verſailles, 17. Juli. Der Intranſigeant ſchreibt: Berlin läßt ſich anſcheinend am Ohr zkehen wegen der Stellung von Zivilarbeitern, die in unſere zerſtörten Gebiete kommen ſollen, um die Arbeiter zu erſetzen, die bisher die deutſchen Kriegsgefangenen lieferten. Infolge deſſen hat auch die Zurückſendung der Kriegsgefangenen in die Heimat eine Verzögerung erfahren, bis die im Vertrag enthaltene Ziffer erfüllt wird.— Das iſt eine kleine Irreführung, auf die man doch hinweiſen muß. Denn bis jetzt hat Frankreich die Stellung dieſer Arbeiter nicht verlangt, ſondern hat le⸗ diglich vorigen Freitag in der erſten Sitzung der Wieder⸗ gutmachungskommiſſion darauf hinweiſen laſſen, daß Frank⸗ reich zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete deutſche Ar⸗ beiter braucht. Ueber ihre Zahl und den Modus der Stel⸗ lung iſt nichts geſagt worden. Darüber erwartet Frank⸗ reich vielmehr Vorſchläge. Auch von franzöſiſcher Seite iſt ausdrücklich erklärt worden, daß die Kriegsgefangenenent⸗ laſſung mit der Frage der Stellung von Zivilarbeitern nicht verquickt werden ſoll. Lokales. — Der Kurs der Reichsmark war am 21. Juli in der Schweiz wieder auf 36 geſunken, die öſter⸗ reichiſche Krone gar auf 16. Auch das Ententegeld ſteht ſchlecht im Kurs: der franzöſiſche Franken auf 79 7½ und der italieniſche Lire auf 64 ½. — Deutſch⸗engliſche Poſt. Das Londoner Poſt⸗ amt gibt bekannt, daß von jetzt ab wieder Poſt für Deutſchland angenommen wird. — Vorſicht! Der Mangel an gut emaillierkem und gut verzinntem Geſchirr hat dazu geführt, daß vielfach verzinktes Metallgeſchirr in den Handel kommt. Werden ſaure Früchte längere Zeit in ſolchen Gefäſſen ſtehen gelaſſen, ſo wird das Zink gelöſt. Zink iſt ſchäd⸗ lich für die Geſundheit und wird durch die Gärung nicht ausgeſchieden. — Die Lage auf dem Bauſtoffmarkt. Von zuſtändiger Stelle wird der„Karlsr. Ztg.“ geſchrieben: In der letzten Zeit hat ſich auf dem Bauſtoffmarkt die Lage der Backſteinfabrikation etwas gebeſſert, ſodaß hier von einer ausgeſprochenen Notlage nicht mehr geſprochen werden kann. Dagegen beſteht immer noch ein außerordentlich großer Mangel an Dachziegeln, der auch durch vermehrte Kohlenzuweiſungen an die Dach⸗ ziegelfabrirken noch nicht behoben werden konnte. Auch die Zementherſtellung leidet noch ſehr unter den ſchlechten Kohlenbelieferung. So mußte das Zementwerk Leimen bei Heidelberg neuerdings wieder wegen Kohlenmangels vorausſichteich auf 8 Tage ſeinen Betrieb einſtellen. 7 Hebung der Schafzucht. Die Landwirtſchafts⸗ kammer hat in ihr Arbeitsgebiet die Förderung der Schafzucht aufgenommen. Zunächſt iſt die Abhaltung von Vorträgen vorgeſehen, die von der Landwirtſchafts⸗ kammer nach Bedarf und unter Berückſichtigung der Wün⸗ ſche der Züchter auf eigene Koſten veranſtaltet werden, enſchaften zuſammenzuſchließen und dieſe zu unter⸗ kiczen. Wo ſich die Gründung einer Genoſſenſchaft durchführen läßt, ſollen Bockſtationen errichtet wer⸗ den. Ferner hat die Bad. Landwirtſchaftskammer zu⸗ nächſt zwei Stammzuchtherden errichtet, welche die nötigen Zuchttiere in der zweckmäßigſten Form heran⸗ züchten. Vorerſt ſind wir auf die Einfuhr von werk; vollen Zuchtböcken angewieſen. Beihilfen zum An⸗ kauf der Böcke ſind nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel vorgeſehen. Soweit ein Bedürfnis vor⸗ liegt, ſollen Schauen mit Preisverteilungen veranſtaltet, eine unentgeltliche Vermittlung des An⸗ und Verkaufs don Zuchtſchafen eingerichtet und nach Bedarf Schaf märkte abgehalten werden. Durch die Vermehrung der Schafe iſt bereits ein Mangel an Schafweiden eingetreten De Landwirtſchaftskammer verhandelt mit den in Frage kommenden Gemeinden und weiſt die Weiden unenk⸗ geltlich nac. f 5— 2 Das Gauturnfest des Bad.-Plalzturngaues iſt wie ſchon berichtet dem hieſigen Turnerbund„Jahn“ übertragen und findet nunmehr beſtimmt am 17. Auguſt auf den Wörtelwieſen ſtatt. Die Vorarbeiten zum Feſte ſind in vollem Gange und in nächſten Tagen wird die verehrliche hieſige Einwohnerſchaft durch Anſchlag von Plakaten das Nähere erfahren wie ſich das Feſt abwickelt. Wir gehen wohl nicht fehl in der Hoffnung, daß die geſammte hieſige Einwohnerſchaft dieſem Feſte wohlwollend entgegenkommt gilt es doch hierbei eine Sache zu unter⸗ ſtützen, die heute mehr als je geradezu eine Notwendigkeit geworden. Beim Gautuinfeſt verſammelt ſich die Jugend zum fröhlichen, geſunden Tun und Treiben und bringt zur Geltung was ſte in wochenlangem üben im Turnen an Fähigkeiten beſitzt. Hierbei wird das Schönſte an der Jugend gefördert und im friedlichen Wettkampfe zum Aus⸗ druck gebracht. Ueber den Wert ſolcher körperlichen Uebun⸗ gen wird es ſich erübrigen ſpäter mal eingehender darauf hinzuweiſen mitgeteilt, daß trotz des Krieges die Turn⸗Vereine des Bad. Pflalzturngaues in beträchtlicher Zahl die Jugend für das Turnen zu begeiſtern wußten. Es werden beim Feſte ca. 30 Vereine teilnehmen darunter eine ziemliche Anzahl von Vereinen mit über 50 und mehr Teilnehmer. Mögen dieſe Turner die zumteil ſchon in früheren Turn⸗ feſten hier im Octe gaſtfreundſchaftliche Aufnahme fanden, auch beim diesjäh sigen Gauturnfeſte in gleichem Maße ſeitens der hieſigen Einwohnerſchaft das zuteil werden, wie es früher zum Anſehen der Gemeinde ſo ſchön zum Ausdruck kam. Das Nähere über das Feſt wird jeweils hier an dieſer Stelle der breiten O ffentlichkeit mitgeteilt werden. Unſere Mitglieder und Freunde der Turnſache die am Turnfeſte ſich noch aktiv beteiligen möchten, erſuchen wir von nun an recht zahlreich an den Uebungsſtunden und ſonſtigen Anläſſen des Vereins teilzunehmen. 5 55 Uebungsſtunden ſind bis auf weiteres wie folgt eſtgeſetzt: a 5 Montags und Donnerstags, abends von 6—715 Uhr, Schüler Turnen. Dienstags und Freitags, abends von 745— 980 Uhr, Turnen der Zöglinge und Turner. mittwoch, abends von 7“ Uhr an, Turnen der Einxei⸗ f et. Turner. Samstags, abends von 8—9 Uhr, Turnen der männer⸗ Abteilung. Sonntags, nachmittags von 2 Uhr an Kürturnen und Splele des ganzen Uereins. Die Leitung. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenbeim Für heute ſei der Oeffentlichkeit nur ſoviel . e 1 Ein grosser Posten Ein grosser Bt AER Il Dalel- sel Posten Wasch- Lostümröeke 1. aus Reichsware aus neuen elsäss. aus Reichsware hergestellt 7 5 dee hergestellt Mannheim. Stück 1 sortiment Stück a 7 5 Stück 1 7 5 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Gemäß 8 5 der B. V. O. vom 25. Sep- tember 1915(R. G. Bl. S. 607) wird für den Bezirk der Preisprüfungsſtelle Mannheim⸗Land folgendes beſtimmt: 8 1. Alle Kleinverkäufer von Tabakwaren (Zigarren, Zigarretten, Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak) wie Zigarrenhändler, Kolonial⸗ warenhändler, Frifeure, Hoteliers, Wirte, Inhaber von Kaffees, Automaten und Ver⸗ kaufsſtänden uſw. ſind verpflichtet, die Klein⸗ verkaufspreiſe deutlich und ſichtbar anzubringen und zwar a) bei Zigarren auf der Innenſeite des Kaſtendeckels, bei Zigarretten auf der Zigarrettenſchachtel, bei Rauchtabak auf der Umhüllung mittels Stempel oder Farbſtifts, b) bei Kautabak und Schnupftabak mittels Aufklebens des Preisvermerks auf dem Behälter, aus dem die Ware beim Ver⸗ kauf entnommen wird. § 2. Die in§ 1 beſtimmte Anbringung der Preiſe muß ſofort bei Empfang der Ware vorgenommen werden, auch wenn ſie nicht 8 in die Verkaufsräume aufgenommen wird. 8 8. In Hotels, Wirtſchaften, Kaffees und Automaten darf der Verkauf von Zigarren, oder Zigarretten an Gäſte nur in der Weiſe erfolgen, daß die Kiſten und Schachteln, auf denen die Kleinverkaufspreiſe nach§ 1 vor⸗ ſchriftsmäßig vermerkt ſiud, dem Gaſt zuge⸗ bracht werden, damit er ſich über den Preis vergewiſſern kann. 8 4. Die in§ 1 bezeichneten Verkäufer haben bei Kontrollen durch die Preisprüfungsſtellen auf Verlangen Rechnung vorzulegen, aus der der Einkaufspreis und Lieferant feſtzuſtellen iſt. 8 5 Bei Zuwiderhandlungen erfolgt Be⸗ ſtrafung mit Gefängnis oder Geldſtrafe. Nach den Beſtimmungen der 88 17 und 19 der B. R. V. O. vom 25. September 1915(R. G. Bl. S. 607), bei Vorliegen von Preis⸗ treiberei nach den Beſtimmungen der B. V. O. vom 8. Mai 1918(R. G. Bl. S. 3956). Außerdem iſt Geſchäftsſchließung und Be⸗ ſchlagnahme der Waren zu gewärtigen. Mannheim, den 8. Juli 1919. Pfeisprütungsstelle Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 14. Juli 1919. Der Bürgermeiſter: Koch. Auf die wichtigſten geſetzlichen Beſtim⸗ mungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit kurz aufmerkſam gemacht. 1. Jede freiwerdende Wohnung, iſt innerhalb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion an⸗ zumelden. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskommiſſton darf nicht vermietet werden. „Zur Wohnungskündigung ſowie zur Miet⸗ zinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Miet⸗ einigungsamtes nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton, auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. „Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſton anzumelden. Alle das Mieteinigungsamt betreffenden Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſton betreffen, bei Gemeinderat Lehmann im Schul ⸗ haus, Zimmer 2. Seckenheim, den 22. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Maßnahmen gegen Wohnungs⸗ mangel betreffend. Die Wohnungsnot iſt trotz der ergriffenen Gegenmaßregeln immer noch im Steigen be⸗ griffen. Eine Abhilfe durch Neubauten iſt nur in beſchränktem Umfange möglich, da die zum Brennen von Backſteinen, Ziegeln, Zement und Kalk vorhandenen Kohlen nicht ausreichen. Es iſt deshalb notwendig, die beſtehenden Wohnungen ſtärker zu belegen. gangswirtſchaft u. Wohnungsweſen vom 30. Dezember 1918(Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blatt 1919 Seite 15) hat ſich zwar im All⸗ gemeinen bewährt. Von einzelnen Gemeinden iſt jedoch in verſchiedenem Umfange davon Gebrauch gemacht worden. Es beſtand be⸗ ſonders Unklarheit darüber, in welchem Maße benutzte Wohnungen in Anſpruch genommen werden können und das Verfahren wurde als zu ſchwerfällig bezeichnet. Durch Verordnung vom Heutigen haben wir beſtimmt, wieviele Wohnräume im allgemeinen ein Haushalt in Anſpruch nehmen darf und den Gemeinden wirkſamere Mittel zum Vorgehen gegen wiederſpenſtige Mieter und Hausbeſitzer ein⸗ geräumt. Die in Ziffer 2 unſeres Rund⸗ erlaſſes vom 30. Dezember 1918 Nr. 162, Maßnahmen gegen Wohnungsmangel betreffend vorgeſehenen Beſchränkungen können wir bei der derzeitigen Notlage im Wohnungsweſen nicht aufrecht erhalten. Zu 8 1 der V. O. unter Haushaltungs⸗ angehörigen ſind nicht nur die Mitglieder der Familie, ſondern auch die Dienſtboten und ſonſtigen Perſonen zu verſtehen, die in deim Hauſe wohnen, bezw. ſchlafen. Zu den zum dauernden Aufenthalt ge⸗ eigneten Räumen gehoren nicht nur die Räume der eigentlichen Wohnng, ſondern auch Dienſt- botenräume, Gaſträume und andere Räume, ſoweit dieſe nach den geltenden Beſtimmungen der Landesbauordnung oder örtlichen Bauord⸗ nungen als zum dauernden Aufenthalt von Menſchen geeignet und zuläſſig angeſehen ſind. Zu§ 3 Abſ. 2 der Verordnung bemer⸗ ken wir, daß bauliche Arbeiten größeren Um⸗ fanges, für welche der Hansbeſitzer nicht durch eine Erhohung der Mieteinnahmen einen Er⸗ ſatz erhält, von der Gemeinde zu tragen ſind. Soweit noch Mittel zur Verfügung ſtehen, können Baukoſtenzuſchüſſe durch das Reich und den Staat beantragt werden. daß das Einigungsamt in den Fällen der 88 4 und 5 der Bekanntmachung über Maß⸗ nahmen gegen Wohnungsmangel vom 23. September 1918 nicht nur den Mietvertrag feſtſetzt, ſondern auch über die Vorfrage ent⸗ gültig entſcheidet, ob und welche Räume der Verfugungsberechtigte abzugeben har. Wir erwarten, daß die Gemeinden von den ihnen nunmehr zuſtehenden erweiterten Befugniſſen einen umfaſſenden Gebrauch machen, um die beſtehende Wohnungsnot nach Möglichkeit zu lindern. Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung für alle die Gemeinden in Kraft, denen die Ermächtigung nach 88 2 bis 5 der Wohnungsmangel⸗Verordnung oder nach der badiſchen Verordnung vom 30. De⸗ zember 1918 erteilt iſt. In dieſen Gemein⸗ den iſt die Verordnung durch die Gemeinde⸗ behoͤrde in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. Karlsruhe, den 18. Juni 1919. Bad. Arbeitsminiſterium. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 18. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Arbeits- Vergebung. Die Gemeinde vergibt im Submiſſions⸗ wege zu 4 Kleinwohnhausbauten in der Mit⸗ telſtraße und Wilhelmſtraße die Ausführung der Verputz⸗, Glaſer⸗, Entwäſſerungs⸗ und Waſſerleitungsarbeiten. Die Angebotsformu⸗ lare werden auf dem Rathaus, Zimmer 7, abgegeben. Die Angebote ſind mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen bis zum 30. ds. Mts., morgens 11 Uhr, beim Bürgermeiſter⸗ amt einzureichen, um welche Zeit auch die Eröffnung des Angebot in Gegenwart etwaiger Bieter erfolgt. Seckenheim, den 22. Juli 1919. Gemeinderat: Koch. — Lebensmittelamt. Aus der letzten Teeverteilung iſt bei der Handlung Eder und V. Würthwein noch ſchwarzer Tee zu kaufen. Seckenheim, den 23. Juli 1919. Lebens mittelamt. — Nechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtens. Die Verordnung des Miniſteriums für Ueber⸗ Gg. Zimmermann. Die neue Verordnung geht davon aus, Ratholischer Jungmänner-Perein — St. Bernhard.— Donnerstag Abend ½9 Uhr er! Turnen. ee Freilag Abend ½9 Uhr iſt im Nebenzimmer des„Adlers“ Allgemeine Rednerabteilung mit wichtiger Beſprechung. Die Vorſtandſchaft. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Einladung! Mittwoch, den 23. ds. Mts., abends 8350 Ayr, in der Wirtſchaft zum„Raiſerhof“ Sitzung des Festausschusses. Hierzu ladet ſämtliche Ausſchußmitglieder mit der Bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen ein Der Vorſtand. Turnverein Seckenheim E. U. gear. 1898. Turn- und Spielplan für dieſe Woche: Montag und Donnerstag von 6— 7/8 Uhr Mädchenturnen. Dienstag und Freitag von 6—/ 8 Uhr Knabeuturnen. Donnerstag Abend ab ½8 Uhr, Sonntag früh ab ½8 Uhr Volkstümliches⸗Turnen im Schulhof.- Die Spiele welche ſeither Mittwochs und Samstags ſtattgefunden haben, fallen mit Rückſicht auf das am 17. Auguſt in Seckenheim ſtattfindende Gauturnfeſt aus; dieſe jedoch Sonntags mittags bleil en beibehalten. Wir bitten alle Mitglieder und Freunde insbeſondere diejenigen, welche gewillt ſind das Gauturnfeſt mitzumachen und den Uebungsſtunden ferngeblieben, von jetzt ab pünktlich und regelmäßig zu erſcheinen. Die Leitung. Fußball⸗Abteilung. Heute Abend punkt 8 Uhr im Lokal Besprechung der 2. Mannſchaft. N Die außerordentlichen wichtigen Punkten fordern jeden Spieler und möchte ich an alle diejenigen die höfl. Bitte richten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Spielführer. Heute Mittwoch, den 23. ds. mts., abends 3 ſ½ uhr, findet im Nebenzimmer des „Zähringer Hofes“ eine Besprechung derjenigen Mitglieder und Turnfreunde ſtatt, die ſich am Turnen der Männerabteilung beteiligen wollen. Um zahlreiche Beteiligung und pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet J. A.: Ph. Würthwein. Lußballuereinigung Feckenheim. 1 5 mittwoch Abend 3 uhr im Lokal „zum tern Dorſands- una önlelausſchugutung. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt der wichtigen Tagesordnung wegen dringend erforderlich. Der Vorſitzende. Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenheim. Heute Abend 8 Uhr innen fi ber Koe“ agesordnung: Die Bewirtſchaftung der diesjährigen Tabak⸗ ernte. Der Vorſtand. Einmach⸗Topfe in allen Größen zu haben ſowie Ph. Jobann, Friedrichſtraße. Wasch- Lostämröcke 39.50 ä Fuhbuden- Lad Pafflell. und Tinoleum- Woh S Stahlspäne Lolnöllrnts- unn Jupboden- Anstreichfarben, Strong 8 Möbelpolitur, Ofenlack, 0 wichse, Ofenbronze 2— Pinsel empfiehlt dermania-Drogetis Fr. Wagner's Nach, Inh. W.— Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jaudw. Verkaufsgeuoſſenſchaſl.. 5 Im Lager vorrätig; 95 Fohlrabiſchnitzel, Miſchfutter für en Zuchtſauenfutter, Hühnerweichfutter⸗ flo. blumenkuchenſchrol, Saatwicken, Se Sommerreps. a b a. 1 beſte wollen ihre Fäſſer bereit halten. 10 Kartoff ilben Schnitze lll Mk. 52.— per Ztr. Die Futterm ſind ſofort im Lager dad Her e 0 Stadiische Spar ds Sohioetæingel mit Cemeindebũrgsehaſt mut 2900 See e, Marlsruhe%, 90 10 elephon V. 51. 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