4 88——— kuntsblatt der Bürgermeisferämtfer Seckenheim, divesheim, Hleckarhausen und Edingen —.. —— 1 11 19 Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier. Ja ra. Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. a 0 9 80 W. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Donnerstag, den 24. Juli 1919. e e ei Aufnahme Rabatt 0 — a Sonn⸗ und Feiertage.. e e e Nr. 16. No. 168 0 — 1—— l 0 nto: Karlsruhe Nr. 19819 0 —. ö 1 1 en alle maßgebenden Behörden der i 8 ati⸗ 1 ers 33 N beddas engliſche ll agesſchau. 5 ſcher Form verankert.. er Partei in demokrark 2 r 5 Völkerbundes ziffernmäßig mehr 0 Frie 5 uterhaus hat geſtern das Geſetz über den Paragraph 16 hat folgende Faſſung erhalten: Der Par⸗ ſichert erſcheint ſtellt fi. bei de Mepene rc 1 eee eee,%%% in 8 5 5 5 8 ahlkre i i f U f 4 55 3. ie 2 1 15 g vertrag dankreich dürfte die Ratifigierung des Frie⸗ 8 Reichstagswahl. 5 er bei 8 trägt zur Ueberraſchung der Wilſon nabeſtehenden 1 jon 0 75 urch die beiden Kammern demnächſt erfolgen. den Reichstag entſandt hatte, e e ee eie 1 5 hin, 5 zals 35 Senatorennamen. Sie weiſt ö w 18. Jagen verſuchten einige Burſchen in die Kaſerne gierten. 36 Mitalieder wählt der Parteitag. Hierzu treten Namen genannt werden ic ben al 1„ ſoteſen Nägerbataillons einzudringen, wurden aber 55 10 Mitglieder der Reichstagsfraktion, ſowie 8 Delegiert Vertrag in s 5 8 ſich ebenfalls als bereits gegen den onen getgabei entſtand eine Schießerei, wodurch zwei Per⸗ der Vereinigung der Demokratiſchen Preſſe. Wee g in ſeine bisherigen Form ausgeſprochen haben. g e b Das tet und zwei verwundet wurden. 9 8 zur 80 n 3 ſich durch Zuwahl bis De W 8 N 2 ö po 2 8 2 5. 5 a 1 ergänzen. Die a Ut 2 2 5 2* kennetbeſclaſe Kabinett hat infolge eines ungünſtigen] berechtigte für, die von ihnen entſandten Miglieder Berlre⸗ 85 elt Proteſt⸗Generalſtreik. i b dn e ſeinen Rücktritt angezeigt. lc 0 e et 5 Mitgliedsdauer ſämt⸗ 8 8 85 Generalſtreik in Wien. 0 e in a. 3 itglieder des Parteiausſchuſſes lä i T. B. Wien, 22. i i. 0 lich Regerbevölfern wurde am Sonntag eine Hetzjagd auf ordentlichen Parteitag bis zum 1 5 Pas 8 Generalſtrelts. Mit Aus Wien ſtebt zeute in Zeichen 2 . ͤ)ꝛʒz———W m selbst. arteinus.] bens mittelgeſchäfte, die in ben erben Morgen, —. Auch der vorangegangene Paragraph 15 der die Tätig⸗ hielten, waren alle Geſchä 4. 8 d—— 5 8 i g⸗ 5 ſchäfte, Kaffeehäuſer, Gaſthäuſer und er De e keit des Parteiausſchuſſes feſtlegt, hat mehrfache Aenderun⸗ Kaufläden durchweg geſchloſſen. Auch der Verkehr d a 3 3 gen erfahren. Vor allem iſt auch zum Ausdruck Straßenbahnen war vollſtändig ei erkebr der ö e bn en e . die geſtrige„Juli. Am bemerkenswerteſten waren unter iſt, nämlich 1. ſämtliche ordentliche und anerkannte Organi⸗ Stadtinnern und in den Arbeiterbezirken veran— 9 223 liedes Graf Reden jene Peterſens und Naumanns, ſowie ſationen der Partei; 2. die Delegierten vom Parteitag, ſo⸗ Verſammlungen und Straßenkundgebungen nahmen— 9 85 land aden fiorff, die auf die verſchiedenſten Ari fern der Antrag 15 Unterſchriften trägt; 3. die Organe des vollſtändig ruhigen Verlauf. inen ö lereßraf B e gegen ihre Vorträge eingi 8 Paragraphen 9 und 4. die d ati Fraktof Generalſtreik i 9 1 lneſe e wiederholte dabei die Maß n In⸗ Reichstag und in den e„ T. K. Kopenhagen 5 N 5 ö , tuhenbme Der zukünftigen Außenpolitik den Streit über Zu erwähnen iſt noch folgende Ergänzung des Paragra⸗ Chriſtiania iſt dort der Generalſt eit e 0 8 laſſen Ablehnung der Friedensbedingungen endlich. e 5 Parteiorgane und der Reichs. Geſchäfte ſind geſchloſſen. Der Eiſenbabnberkehr if 9 N gerwas ſagte an, N gsfraktion gehören dem Parteitag als vollberechti 755 geſtellt. Auch der Schi i 85 5 1 10 umi V nn e Stiere— egen e ü ere dene abe g nde ahm ung gegen den Vorwu 1 25 ion der Nationalver⸗ 5 27 7 iſt folgende Aenderung vorgenom⸗ rbeiter ſtellen folgende Forderungen auf: Wiederauf⸗ e Be. rf der Unfruchtbarkeit in Schutz rden: Der orſtand hat die laufende politiſche Füh⸗ nahme der diplomatiſchen Beziehungen zur Sowjetregie⸗ 1 11 den ae oueßuchen e 5 im Rahmen des Parteiprogramms und der ſpfogtige e ausländſiche Flüchllinge, b JVC ee b ber per auch Frakztun erbielt ein„*** bloc angenommen. ee e e wichtigster Se des Militärs und Sozialiſierung der 1 a rieden g: der Antrag, den Streit über die altung i Es falgte die Beratung des neuen Pro ie ſi ali 5 1 oll zun dann was rage zu begraben, wurde 5* bis 7 Uhr abends hinzog. Dann e es 7— W̃ e e e 6 ll Aten gegen 8— am wichtigſten eine einmütige Entſchlie⸗ auf Dienstag vertagt. 8 5 dent 5 ere Der Londoner Korreſpon⸗ a fan anens. 8 f ee 8 8 5 T. K. Berlin, 22. Juli. Der demokratiſche Parteitag daß 50 006 Arbeſter, 95 2 925„„. ö nb 9 en Mit iſt alſo in der Praxis ein 15 retene. radikale at den Abgeordneten Naumaun mit 285 Stimmen zum Sicherungsarbeiten betraut waren, die Arbeit ni 5——— 1 3 den ewig nch gewichen r e e eee eee field debt die Geſabr, das die Sinh. unt de e Let 0 ü nicht unwirkſam blei 8 ngen r F ield beſteht die Gefahr, daß die Stahl⸗ und Maſchi g N 80 end obrer Porte leiben werden. Auch die älte⸗ ken den Betri N g ahl⸗ und Maſchinenfabri⸗ ei hab 8 i 5 n Betrieb einſtellen müſſen. 13 Aren unnd an diefer Gesinnung ad Vie i 8 kind infolge der Kohlennot ſbon ſeht ene Arbeit Sie 10„ dr 9 5 bft ſchalten.— 5„ durch England. Führer der Beraarbeiter betrachten die Lage als ernſt 5 akti ſtimmungen über die a äti T. ondon, 22. Juli. Das U 8 g 507 urs r. Gera der e e, e e— 5 Leſung das Geſetz an, e e der ne Aus dem Lager der Entente. N e Berat über, den d, Baumer fur Verakung des Satzungsent⸗ 805 lich at 163 gegen 4 Stimmen angenommen wurde. Die Das Tadelsvotum für das franzöſiſche Kabinett 1 7 400 Geung zum von der Satzungskommiſſion in 12ſtündiger engl. ⸗franzöſiſche Abmachung wurde in allen Leſungen W' T. B. Verſailles, 22. Juli. D is 8 . ben eimrat 159 grundlegend verändert worden iſt. ebenfalls und einſtimmig angenommen. nier(Rad-⸗Soz.) brachte in E 2— . Aben Wangsentwurfb Vf. Zur Ratifizierung durch Frankreich. ein, um eine zweifelhafte Auslegung der diegierung Aber die e, N i die über dem Geſchäftsfü 1 155 des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegen⸗ 111 5 über die Armee⸗ 56 werſtigungs in r dem Geſchäftsführenden Ausſchuß als heiten, brachte im Fried. f 5 elegen politik des Miniſteriums Clemenceau. Na „ dagefe 5 zu einer Ausſchließung noch eine Nes ung 1 ile einen Antrag ein, die blättern iſt zu erwarten, daß Clemenceau die fo 1 heiten ſein f wünſchte. Da der Parteitag nicht in d z 5 Protokolle der Friedenskonfe⸗ Fiore 3 5 ortige Dis⸗ 9 wüten ſolgkann und nicht die Zeit hat 10 505 5 er renz vorzulegen und die Ratifizierung des Friedensvertra⸗ kuſſion dieſer Interpellation annehmen wird. N / f. as gebe i beef var; J bedeen Meffte n arteftag, geiväbktes Schiedsgericht, und und ee e Paris, 21. Jul. Die„Demoeratie Nouvelle“ vom 16. fungaffen wird ensausſchuß, vor, der in Paragraph 9 neu 2. Regierung zu beurteilen. Juli bringt einen Artikel unter der Ueberſchrift:„Was. 115 entgegen ein 5 dieſem Reviſionsausſchuß iſt die Beru⸗ Die Völkerbundfrage in Amerika. geht in Brest vor, was wird die Regierung tun?“ In den 777 in dach enzgültig ließung aus der Partei zuläſſig. Er 3 Ne.. Aus unzweideutigen Meldungen von Bren eine bolſche g n klebte a ara 5 8 72 Korreſpondenz“ geht he i 5 r volſchewiſtiſche Menge beliebi 1 0 obne Vertelans se 10 wählt der Parteztag 2 Mitglieder Friedens und des E200 TT Manffelta tenen u. Lorſttz de itgli bcuß, ferner je 11 nicht in Groß⸗Berlin recht typiſches Stadium eingetreten iſt. Wilſon erhielt gefunden, aber die Zenſur habe nicht geſtattet, daß man da⸗ ö ker, denden eder des Vorſtandes. Er wählt ferner den geſtern aus Senatorenkreiſen eine. 5 rüber berichte. Der Bolſchewismus ſei bis zu einem un⸗ 1 des de es 5 0 Denkſchrift, die die F 1 un 0 N es gen Vorſtess, Parteiausſchuſſes und ſeine 3 Stellvertre⸗ derungen der gegneriſchen Se üalic 1 8 glaublichen Grad geſtiegen; die Polizei wolle nichts t 5 Rey; ss orſitzend g ſch natoren bezüglich des Völker⸗ n 5 chts tun der 0 viſſong genden des Vorſtandes und die 9 Mitglieder bundes zuſammenfaßt. Während die dem Präſidente 5 Marinepräfekt ſei entwaffnet; er habe jüngſt in Paris Po⸗ N ausſch em Präſidenten nah Y uſſes. Durch dieſe Beſtimmungen wer⸗ ſtehende Preſſe in den letzten Tagen fortaeſetzt erklä 8 5 lizeiverſtörkung verlangt, man habe ihm aber geantwortet ö rklärt hat. er ſolle die Aaſtation ſich von ſelbſt abflauen laſſen. Das 6 1 0 Ich verſtehe das v j i ollkom i a 5— b 1 Ein man Die weiße Frau. 90b 688 0 0 s die Verſt n 8 ba 8 ich] Ehrer wort verpfänden, daß die Dame, die wir beide fie⸗ 5 2 aum Lauenstein von Ann Wokbe. Verfügen fkehe e en an beit Sie nicht ſcheuten, eines ſchweren Verbre⸗ merika(Nachdruck verboten.) Und ich erwidere Ihnen, He chens zu beſchulbigen, auch wirklich Ihre Gattin iſt?“ I, 5 niſches Copyrigbt 1912 by Anny Wothe, Leipzig. Firlefanz nicht 1 e 1„Herr, was erdreiſten Sie ſich?? 8 5 8 5 48 ders zum Austra ingen.“ 5„Sehen Sie, Herr Profeſſor. Es geht mi ie el Ein drohend ri 5 0 65 5 g zu bringen. Ihnen. Ich gebe mein E 9 ir ſo wie 1 10 amdling richteten ſich Dr. Jürgens Augen auf den 125 155 5. 2 0 zu S ſah Peter Jür⸗ ganz dafür einſtehen kann hrenwort nur, wenn ich auch i 5. gens ielen feinen Furchen durchzogene Ge⸗ VB 8 a 8 5 0 41 Karintas wollen Sie hi ſicht des N ere enn es Ihnen eine Beruh a 58 N 5 int en Sie hier?“ herrſchte er Ri i es Norwegers. 5 ̃; 8 igung gewährt, ſo bin ich f 6 a 0 herrſchte er Rittberg an, gern bereit, Ihre Erzählungen über Frau v. Rittberg zu ö e erkannte, in der Taſche ſeine Unſere Energie, unſere i are 8 N 5 8 Rock. re innere Stärke iſt unſer 5 f; 0 we deen ez 3 VVT er das Lo Sie. entgegnete der Profeſſor artig no e N Er ſchrit. ohne wei 3 1 dei Burg Neid in der Mauer fixierend.„Ich fand hier 0 8 815 habe gern ebenbürtige Gegner. Wie geſagt, werde Bf ae— 1 5. ſie weit. k en dienſtbaren Geiſt, der mich hätte anmel⸗ id ⸗ende Ihrem Kampf gegen mich und meine Frau Haupt und schritt hinaus. 5 5 2 2 = 7 8 65 Schritt as Bri f f Vir kä i fen i ,. ö bechriftzi rief, von dem er nicht wußte, ob Rittberg die„Wir kämf fen nicht mit den Waffen in der Hand. vergeſſen, ſo lange es im Intereſſe der Dame geboten er — „Nein, Verehrteſter. Würden Sie mir wohl Ihr auf die abſurde Idee kommen.“(Fortſetzung folgt.) 0 tete n, und nicht hindern, w f 5 5 553 4 9 0„wenn es 1 7 Ar a 8 17 19 ich 8 auf mein Klopfen niemand antwor⸗ 25 Stärkere behält 80 be meine Frau handelt. 5 Peter ſah wohl, wie Rittbergs Augen noch einmal for⸗ 5 1 0 1 haffl mir die Ehre?“ fragte Dr. Jürgens Peter Jürgens berbeugte ſich. ihn ſgleß FVV „„ ſlicberdeken..it leinem Rüccen die Maueröffnung. ein Kerk Doktor ich wolte dur gene„Schuft! Erbärwlicher Schuft!“ knirſchte Peter Für I 0 en berg kön Eine förmliche Todesangſt folterte ihn„Nein, Herr Doktor, ich wollte nur feſtſtellen, daß die gens, als er allein war mit d d 7 0 nldeckte könnte ſein und Karintas Geheimnis bereits Beſchuldigungen gegen meine Gattin, die ich i 0 i en, een 10 Mt haben, rintas Geheimnis bereits loſem und, wie Sie ſelber zugeben berechtigtem 8 e in keichfe 1 6 genskittberg rä 0 N 5 ſtieß, jede 5- tem 81 d⸗„Was bin ich für ein leichtfertiger Geſelle“, emen bu! ,,, ̃ q], ̃,, 7c Gebeine u, Pulueröffn ſen wieder das Schränkchen vor die ich aue res F will] Aber in meinem ganzen Leben iſt mir hi 10 ö CCC ¼T—ꝝ e g Im. per uſcheine nach gar keine Notiz davon dine wie ch f W us. nen aller⸗ Zimmer hielt ich das für ausgeſchloſſen. W 2 1„1 tberg begann mit leichter Be 5 dings, wie ich ſelber zugeben muß, ſehr entgegenkam. Wir war d nir, den K 5 a me a 118 beg it leichter Befangenheit: N a 5 umm von mir, den Kerl von neuem zu.Er , ß e 0 5 e, wie ich ſchon bemerkte, gemütskranke in dieſe a e 5. achen, daß ich ſeinen Wünſchen Rechnung tragen will. 30 gsben mein 0 Armen fand, ſchwere Beſchuldigungen 0 1 5 e e hell 5 wieder zu nähern. 5 mein ganzes Gefühl ſträubt ſich 8 mit dieſem 8 u eine hl ruhig„ een. Welcher Mann könnte„Verzeihen Sie, mein Herr aber das iſt doch das 55. 5 1 Sein enen ne 0 N f iu de, 0 5 e wenn f ſelbſt in] Wunderlichſte, was mr begegnet i 10 3 15 em de daß er zu b N die Arme merterwirrung, einem anderen Manne ſich„Wollen Sie mir Ihr 0 ö 4 grintgs de CCC N „. wirft? 0 ie mir Ihr Ehrenwort geben? Karintas doch wohl ſicher ſein, ſonſt würde er gar 158 ö ö 0 . 3 5 Blatt behauptet, der Untierpräſekt habe jungſt erklärt:„Ich gebe gern zu, daß die Stadt ſehr oft Apachen überliefert iſt; ich muß aber auch zugeben, daß wir im Arſenal nicht acht Kartuſchen haben, die wir der öffentlichen Gewalt im Falle ſchwerer Meutereien zur Verfügung ſtellen können. Was will man, daß ich tun ſoll? Ich muß verſuchen, zu beruhi⸗ gen und die Dinge wieder einzurenken“. Das Blatt ver⸗ langt von der Regierung eine Aufklärung. a Negerjagd in Waſhington. W. T. B. Amſterdam, 21. Juli. Die„Times“ melden aus Wafhington, daß dort am Sonntag eine Hetzjagd auf die Negerbevölkerung veranſtaltet wurde. Die Urſache dafür war, daß in den letzten Monaten weiße Frauen von Negern über allen worden waren. Mehrere 100 Soldaten und Ma⸗ troſen und über 1000 Zivilperſonen unternahmen einen all⸗ gemeinen Angriff auf die Neger, die durch die Straßen ge⸗ jagt, aus den Trams und Autos geriſſen und entſetzlich miß⸗ handelt wurden. Zur Unterdrückung der Unruhen mußte die Polizcireſerve aufgeboten werden. 55 2, Die Lage im Reich. Maßnahmen zur Vermögensfeſtſtellung. W. T. B. Weimar, 23. Juli. Zur genauen Feſtſtellung der vorhandenen Vermögen, die zur reſtloſen Erfaſſung der Steuern notwendig ſind, hat ſich das Reichsvermögensamt entſchloſſen, folgende Maßnahmen in den Weg zu leiten: Die alten vorhandenen Papiergelder ſollen eingezogen und durch Gutſcheine(Zwiſchenſcheine] erſetzt, die aber gegen das neue Papiergeld eingetauſcht werden. Ferner werden meh⸗ rere Wertpapiere einer Abſtempelung unterzogen und ſo ganz unter Kontrolle gebracht. Alle nicht abgeſtempelten Papiere und Papiergelder verlieren ihren Wert. Ein wichtiger Kaiſerbrief. Berlin, 21. Juli. Die Zeitſchrift„Deutſche Politik“ ver⸗ öffentlicht einen Brief des Kaiſers an Bethmann Hollweg vom 28. Juli 1914, der auf die Schuldloſigkeit des Kaiſers ein helles Licht wirft. Der Kaiſer glaubte, daß die Wünſche Oeſterreichs infolge Serbiens Einlenken erfüllt geweſen ſeien, und daß es nur noch nötig ſei, ein Fauſtpfand etwa in Geſtalt der Beſetzung Belgrads zu verlangen bis zur Durch⸗ führung der Forderungen. Das wäre dann auch eine Ge⸗ uugtuung für die Ehre des dreimal mobiliſierten Heeres geweſen. Es kam ihm beſonders darauf an, den Frieden zu erhalten und doch das öſterreichiſche Nationalgefühl und ſeine Waffenehre nicht zu verletzen. Am ſelben Tage mel⸗ dete der Generaladjutant von Pleſſen an den Generalſtabs⸗ chef von Moltke, daß der Kaiſer der Anſicht ſei, daß jeglicher Anlaß zum Kriege fortgefallen ſei. Man erkennl einwand⸗ frei, daß auch der Kaiſer nicht einmal den öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Krieg gewollt hat, und daß er ihn, als er doch ge⸗ kommen ſchien. um jeden Preis zu lokaliſieren verſuchte. Zur Ermordung der beiden Grenſchutzſoldaten. W. T. B. Berlin, 22. Juli. Auf den deutſchen Proteſt ge⸗ gen die Erſchießung und Verlangen nach Genugtuung iſt ein Antwortſchreiben eingegangen, in dem es u. eg. heißt, daß die Regierung von Warſchau erklärt, daß die beiden Soldaten infolge eines rechtmäßigen Urteils erſchoſſen wur⸗ den. Folgenſchwere Schießerei in Heilbronn. W. T. B. Heilbronn, 22. Juli. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr fand vor der Kaſerne des 13. Jägerbataillons, das ſeit ſeinem Einzug am 16. Juli ſich der beſonderen Miß⸗ gunſt des aufgehetzten Volkes erfreut, eine Kundgebung ſtatt, wobei die Menge in die Kaſerne einzudringen verſuchte. Die Truppe wehrte die Eindringlinge ab. Dabei kam es zu einer Schießerei, wodurch zwei Perſonen getötet und zwei verwundet wurden. Der Ausſtand in Schleſien. W. T. B. Beuthen(Schleſien), 22. Juli. Heute iſt die „Deutſchland“⸗Grube zu 80 Prozent ausſtändig. Die Arbeit ruht auch auf vier andern Gruben. Im übrigen hat die oberſchleſiſche Arbeiterſchaft die Streikparole wenig beachtet. Hilfe für die vertriebenen Elſaß⸗Lothringer. Weimar, 21. Juli. Die deutſchnationalen Abgeordneten Dr. Düringer, Biener und Veidt haben in der Nationalver⸗ ſammlung eine Anfrage eingebracht, die unter Hinweis auf das immer rückſichtsloſere Vorgehen der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörden gegen die deutſchgeſinnte Bevölkerung des Landes es als Notwendigkeit bezeichnet, neben dem, was Landesregierung und Gemeindeverwaltungen bisher getan haben, die im freien Wirtſchaftsleben ſtehenden Kaufleute, Handwerker und Gewerbetreibenden durch Errichtung einer Hilfskaſſe zur Gewährung von Darlehen auf das zurück⸗ gelaſſene Eigentum und durch Zuweiſung von Rohſtoffen, Betriebsmitteln und Waren zur Errichtung eines eigenen Betriebes oder Geſchäfts nachdrücklichſt zu entſchädigen und aufragt, ob die Reichsregierung bereit iſt, den vertriebenen Volksgenoſſen die notwendige Hilfe angedeihen zu laſſen. — Drahtnachrichten. Bildung eines Saarſtaats. W. T. B. Düſſeldorf, 23. Juli. Die Bildung eines Saarſtaates ſamt einer Regierung nimmt feſtere Formen an. Der jetzige Landrat von Saarbrücken, v. Halgern, werde mit der Bildung der neuen Regierung betraut und zum Miniſterpräſidenten ernannt werden. Für deu Poſten des Finanzminiſters kommt der Geh. Intendanturrat Dr. Drill, für das Kultusminiſterium der Stadtſchulrat von Saar⸗ brücken in Frage. Rücktritt des poluiſchen Kabinetts. W. TF. Warſchau, 23. Juli. Der„Gazetta War⸗ ſchafski“ zufolge beſchloß der volniſche Miniſterrat infolge eines ungünſtigen Kammerbeſchluſſes, die Demiſſion des ge⸗ ſamten Kabinetts zu überreichen. Die Neu⸗Bildung des Kabinetts werde ſofort nach Rückkehr Paderewskis nach Warſchau durchgeführt werden. Aufruf der Bolſchewiſten. T. K. Kopenhagen, 22. Juli. Der bolſchewiſtiſche Vertei⸗ digungsausſchuß Petersburgs hat einen Aufruf erlaſſen, in dem die vielen Streiks der letzten Zeit in Rußland behan⸗ delt werden. In dem Aufruf heißt es, daß die Feinde des Bolſchewismus, vor allem die Engländer, zahlreiche Agenten nach Rußland, namentlich nach Petersburg, ſenden, um das Volk aufzuwiegeln und zum Streik aufzureizen. Es wird kurzerhand angekündigt, daß alle diejenigen, die auf dieſe Weiſe ſthrend in den ſtaatlichen Organismus eingreifen, 3 erſchoſſen werden, wenn ſie auf friſcher Tat erwiſcht werden. Streik der Seeleute in den atlantiſchen Häfen. W. T. B Genf, 23. Inli. Der Streik der Seeleute in den atlantiſchen Häſen dauert an. Längs der atlantiſchen Küſte liegen über 12 Schiffe, zum größten Teil mit Lebens⸗ mitteln beladen, die nicht ausfahren können. Berge von Waren, die zum größten Teil für Deutſchlaud beſtimmt ſin d, liegen in den Häfen aufgeſtapelt, ohne abtransportiert wer⸗ den zu können. Man befürchtet, daß eine große Menge Le⸗ bens mittel zu Grunde gehen würde. 5 5 Verunglücktes Luftschiff. 5 W. T. B. Chicago, 23. Juli. Das neu erbaute, große Luftſchiff geriet auf einem Probeflug in Brand und fiel aus 56⁰ Jutz öhe auf ein Bankgebände. Die Benzinbehälter des Luftſchifſes explodierten. Von den Augeſtellten der Bank wurden 10 getötet und 25 nermundet. 5 2 8 ——— Der wahre Grund für den Kolonienraub. Chriſtiania, 21. Juli. Im„Morgenbladet“ ſchreibt der norwegiſche Arzt Gulowſen, der viele Jahre in Ueberſee lebte, über die deutſche Kolonialverwaltung u. a.: Den Glau⸗ bensſatz, den die engliſche Preſſe den Norwegern aufdrängte, nämlich, daß die Deutſchen ihre Kolonien nicht verwalten könnten und die Eingeborenen ſchlecht behandelten, werde die Geſchichte ſicher berichtigen. Tatſächlich leiſteten die Deutſchen in ihren Kolonien, beſonders in Oſt⸗Afrika, jahre⸗ lang wirtſchaftliche, kulturelle, vor allem hygieniſch aus⸗ gedehnte, fruchtbringende Arbeit. Wenn die Deutſchen jetzt ihre Kolonien nicht wiederbekämen, ſo geſchehe dies nicht, weil ſie es nicht verſtanden haben, ſie zu verwalten, was ein Unſinn ſei, ſondern weil ſie beſſer als irgend ein anderer Kolonialſtaat es verſtanden, durch wiſſenſchaftlich überlegte, harte Arbeit aus den verhältnismäßig armſeligen Landge⸗ bieten brauchbare, ja ſogar wohlhabende Kolonien zu . T Badischer Landtag. „Die Beſprechung der neuen badiſchen und Reichsſteuern. e Karlsruhe, 23. Juli. Zu Beginn der geſtrigen Land⸗ tagsſitzung wurden zunächſt einige kurze Anfragen beaut⸗ wortet. Zu der von dem Abg. Wittemann(3tr.) geſtellten Anfrage über die Sozialiſierung der Apotheken erklärte Miniſter Rückert, daß die badiſche Regierung eine reichs⸗ geſetzliche Ordnung des Apothekenrechts ſür wünſchenswert halte und deshalb von der Aufſtellung eives eigenen Geſetz⸗ entwurfs abſehe. Auf die Anfrage des Abg. Herbſter(Dem.) über die Vergebung von Apothekenkonzeſſtonen erwiderte Miniſter Remmele, daß im Hinblick auf die Sozialiſierung von neuen Vergebungen abgeſehen worden ſei. Wenn Ge⸗ meinden Konzeſſionen nicht übernehmen wollten, daun wür⸗ den Privatkonzeſſionen erteilt werden. Schließlich beant⸗ wortete Miniſter Remmele noch eine Anfrage des Abg. Martzloff(Soz.) über das Apothekenweſen und teilte mit, daß die Schaffung eines einheitlichen Tarifvertrags der Apothekengehilfen im Gange ſei. be, Ueber die. neuen Steuerzuſchläge berichtete namens des Haushaltsausſchuſſes Abg. Göhring(Dem.). Der Ausſchuß hat bekanntlich verſchiedene Aenderungen vorgenommen. So ſollen die Einkommen bis 6000 M. von den Zuſchlägen frei bleiben und die hohen Einkommen und Vermögen Färker herangezogen werden. Zu dem Geſetzentwurf lag eine ron ſämtlichen Parteien geſtellte Reſolution vor, in welcher die Regierung erſucht wird, dem nächſten ordentlichen Landtag einen Geſetzentwurf vorzulegen, in welchem die Freigrenze der Einkommenſteuer von 900 auf 2400 M. erhöht und das Vermögensſteuergeſetz dahin augeändert werden ſoll, daß auch Schwerkriegsbeſchädigte neben den Witwen berückſich⸗ tigt werden. Eine Neueinſchätzung aller Einkommen und Vermögen ſoll in genaueſter Weiſe durchgeführt werden.— Hernach wurde in die Beſprechung des Geſetzentwurfes ein⸗ getreten. Abg. Dr. Glockner(Dem.) erklärte, daß die Mehr⸗ heit ſeiner Fraktion auf dem Boden der Regierungsvorlage ſtehe. Dagegen ſei ſie nicht damit einverſtanden, daß der Ausſchuß die Zuſchläge für Einkommen bis 500 v. H. und für Vermögen bis 300 Pf. erhöht habe. Der Redner ſtellte den Antrag, bei den Einkommenſteuerzuſchlägen mit 400 v. H. und bei den Vermögensſteuerzuſchlägen mit 200 Pf. aufzuhören. Er mahnte dringend zur Sparſamkeit. Abg. Dr. Schofer(Ztr.) wünſchte Auskunft von dem Fi⸗ nanzminiſter über die neuen Pläne des Reichsfinanzmini⸗ ſters, worauf Finanzminiſter Dr. Wirth längere Ausfüb⸗ rungen machte. Er teilte dabei mit, daß Baden 17 Millio⸗ nen zur Verbilligung der Lebensmittel aufzubringen hat und daß damit ein Defizit von 91 Millionen vorhanden ſein mird. Dem Landtag wird ein 6. Nachtrag zum Staatsvor⸗ enſchlag zugehen, in dem u. a. 32 Millionen für die Erwei⸗ erung des Murgwerks gefordert werden. Der Miniſter erklärte, bei Beſchaffung von Bauſtoffen müſſe eine bedeu⸗ zende Steigerung der Bautätigkeit eintreten. Dadurch würde auch die Arbeitsloſigkeit eingeſchränkt und eine Quelle der politiſchen Gefahr, in der wir uns noch befinden, befeitigt. Zu der Neugeſtaltung der Reichsfinanzen über⸗ geßend, wiederholte der Miniſter ſeine früheren Ausfüh⸗ ruygen und betonte dabei, daß, bevor die neuen Reichs⸗ ſteuern bem Volk unterbreitet werden, mit allen Mitteln gegen dle Kapital⸗ und Steuerflucht eingeſchritten werden zmilſſe. Das habe ex nachdrücklich in Weimar verlangt. Hier wurde die Weiterberatung auf Mittwoch nachmittag halb 4 Uhr vertagt. us den Verhandlungen des Haushaltsausſchuſſes des Fandtags.— Militäriſche Asselegenheiten.— Siedelungs⸗ e und Landbank. Karlsruhe, 23. Juli. Der Haushaltsausſchuß des badi⸗ ſchen Landtags hat die Beratungen des 5. Nachtrags zum Staatsvoranſchrag zu nde geführt. Bei dem Abſchnitt „Siagtsminiterm“ wurde mitgeteilt, daß die Miniſter keine Dieuſtwoßnungen innehaben, ſondern Privatwohnun⸗ gen mieteten, in benen je en Empfangszimmer mit Möbeln des Staates ausgeſtattet iſt. 5 In dem Aoſchnett„Miniſterium für militäriſche Angele⸗ genheiten“ wurden die neuen Beamtenſtellen bewilligt. Von terungsſeite wurde aber hierzu erklärt, daß das Miui⸗ kt abgebaut wird, da das badiſche Heer zu einer Reichs⸗ igade umgeformt wird und die militäriſchen Angele⸗ genhelten auf das Reichswehrminiſterium übergehen. Die Neſervemliizbataidone haben ſich nach einer Mitteilung von Regterungs fette günſtig entwickelt, doch ſind noch zahlreiche Anmelberngen in allen Bezirken und aus allen Kreiſen ber Beyßkkeruang nötig. 5 5 eee Kuß dem Fiebſete des Arbeitsminiſteriums erörkerte der Haushaktansſchuß dann eingehend die Forderung von 2 Millonen Mock für eine Siedelungs⸗ und Landbank. Der Arbeitsminiſter erklärte hierzu, der Entwurf eines Geſetzes ſiber die Bergefelſchaftung der großen Güter werde dem nächſten Landtag zugehen. Die Verhältniſſe in Boden ſeien aber nicht lehr günſtige. Es ſollen deshalb, um genügen? Siedelungstand zn gewinnen, noch 7000 Hektar Muor⸗ und Hedland urbar eimacht werden, ferner ſollen Abholzungen Srreflden. anch allen die Staatsdomäuen und großen Stanbesherrſchaften Land abtreten. Zur Unterſtützung der hierdurch zu bildenden Siedelungen ſoll die Siedelungs⸗ und Landbauk dienen, die ihr Kapital nötigenfalls vergrö⸗ ßern kann. 8 15 Die neuen Steuerzuſchläge. Karlsruhe, 22. Juli. Für die Haushaltskommiſſion des badiſchen Landtags veröffentlichte der Berichterſtatter, Abg. Göhring(Dem.) den Antrag, den der Ausſchuß zu dem Ge⸗ ſetzentwurfe über die Erhebung eines außerordentlichen Steuerzuſchlages für das Jahr 1919 an den badiſchen Land⸗ tag richtet. Darnach ſoll der Geſetzentwurf in der Faſſung angenommen werden, die ihm der Haushaltsausſchuß gege⸗ ben hat. Darnach beträgt der außerordentliche Zuſchlag zu der Einkommenſteuer für das Jahr 1919 von 6000 M. bis einſchließlich 8000 M. 40 v. H., von 8000 bis 10000 M. 45 v. H., von 10 000 M. bis 15000 M. 50 v. H., von 15 000 bis 20 000 M. 60 v. H., von 20000 bis 25000 M. 70 v. H., von 25 600 bis 30000 M. 80 v. H., von 30 000 bis 35 000 M. 90 v. H., von 35 000 bis 40 000 M. 100 v. H., von 40 000 bis 50000 M. 120 v. H., von 50 000 bis 60000 M. 140 v. H., von 60 000 bis 70 000 M. 160 v. H., von 70 000 bis 80 000 M. 180 v. H., von 80 000 bis 90 000 M. 200 v. H., von 100 000 bis 125 000 M. 240 v. H. der im Einkommenſteuertarif des Ge⸗ — ſetzes vom 27. Mai 1910 beſtimmten Steuern. Von den nach § 4 des Vermögensſteuergeſetzes ſteuerpflichtigen natürlichen Perſonen, den Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Gewerkſchaften, der Murgſchifferſchaft und den Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung mit einem reinen Vermögen von 50000 M. an ſoll für das Jahr 1919 zu dem nach dem Geſetze vom 7. März 1919 zu erhebenden Steuer⸗ — * el betrag ein außerordeutlicher Steuerzuſchlag erhoben 1 den. Der Steuerzuſchlag beträgt bei einem reinen Vernon gen von 50 000 M. bis ausſchließlich 100 000 M. 10 Pf 100 000 M. bis 200 000 M. 15 Pf., von 200 000 bis 400 20 Pf., von 400 000 bis 600 000 M. 40 Pf., von 600 1 800 000 M. 60 Pf., von 800 000 bis 1009 00 M. 80 2 5 10 1000 000 bis 2 500 000 M. 100 Pf., 15 000 000 M. und 410 300 Pf. für je 100 M. reines Vermögen. Der Zuſchlag 900 von den Pflichtigen mit einem reinen Vermögen von 50 et Mark bis ausſchließlich 100 000 M. ſoweit nicht erhoben mien ihnen erſtattet, als ſie für das Jahr mit einem Einkomn, von weniger als 6000 M. veranlagt ſind oder no ſo gulagt werden. 5 ue Baden und den Bachbargebſete! — Arbeiter als Schöffen und Geſchworene. Unter e zufung auf den jüngſten Erlaß des badiſchen Juſtismir a daz die Juſtizbehörden die gewiſſenhafte und lücken Aufſtellung der Urliſten nach Möglichkeit nachzuprüfen ee für die gleichmäßige Berückſichtigung aller Berufen 1 insbeſondere auch der Arbeiterſchaft, bei der Aufſtellun en, Jahresliſten für Haupt⸗ und Hilfsſchöffen und de ö ſchlagsliſten für Geſchworene Sorge zu tragen haben e, letzt das Miniſterium des Innern auch die Bürgern chen imer, beſonders die der größeren Städte, mit Narliſen auf die Bedeutung der lückenloſen Aufſtellung der Ubrige im Jntereſſe ausreichender Beteiligung von Angeg dien des Arbeiterſtandes beim Schöffen⸗ und Geſchworene hingewieſen. iti — Verkehr mit dem beſetzten Gebiet. Für die bibel Zone der beſetzten deutſchen Rheingebiete ſind die bianten en Beſchränkungen in der Ein⸗ und Ausfuhr von ſgebe, in Paketen mit der Poſt mit folgenden Ausnahmen au ben worden. Verboten ſind nur noch: a) die Eins ez. fuhr von Waffen, Munition und Kriegsbedarf; diefe on tot bezieht ſich nicht auf Jagdwaffen und Jagdmu rbſtoß b) de Ausfuhr— aus der britiſchen Zone— von Ja el teu. Chemikalien, Platina, Gold, Silber, gemnüztem Und ausländiſchen Werten. dri Die Beschränkungen für den Austauſch von Gel tunben und Werkpaketen bleiben zunächſt noch für beide Richten iu Hraft. 5 ird i — Kleingelduoi. Der Mangel an Kleingeld ilfe 00 mer unangenehmer und erfordert dringend Abe nüt manchen Gegenden bekommt man kaum noch Nicke ur 10 in bie Hand; die Geſchäfte können auf Scheine faſt ortheſe Brfeimarfen herausgeben und müſſen ſolche auch 1 30 von der Kundſchaft in Zahlung nehmen. In weler e ande diefe Briefmarken meiſtens ſind, wenn Kinde Fleil en Händen haben und ſie auch bei Einkauf von unde ier uſw. von Hand zu Hand gehen, weiß man 19 0 wird über die Frühobſtzeit noch ſchlimmer werden nig Städte helſen ſich durch Notgeld; Landorte können es al Hier kaun nur der Staat der abhelfen und er muß 1 15 ohne lange„Erwägungen“ ungeſäumt tun. Hat 9 zuel, Nickel dafür, ſo nehme man Eiſen und verſorge daa gehn — vielleicht durch die Poſtanſtalten und Steuerden Orle⸗ reien— die dem beſetzten Gebiet zunächſt liegen Aber geſchehen muß etwa! 2 7555 Die Rheinbrückenbörſe in Mannheim he „ich mit wachſender Zuſuhr zu einer Meſſe et ſich 0 Aus den Hunderten, die in den erſten Tagen dor word Verkͤuter und Käufer ſammelten, ſind Tauſende ge. lol und es entwickeln ſich Szenen, die verdienten, al wer hiſtoriſche Erinnerung im Bilde feſtgehalten nieſer bb, Unſere furchtbare wirtſchaftliche Not kommt in 3 0 lichen Kaufgier der Dinge zum beredteſten Aus Bare wir ſeither entbehren mußten. Marktgängigſte 0 wie das„Mannh. Tagblatt“ berichtet, Schokolade, ar vielen Zentnern zu haben iſt, ebenſo Seife. Erſterz e je nach Qualität zwiſchen Z und 7 Mark die Tafel ang ſeifen zeigen trotz einheitlichen Gewichtes eine N G im Preiſe von 4,20 bis 5,50 M. das halbe Pfund eon en gehandelt wird auch engliſcher Tabak und Jigarettaſ Calc feinſten zu 4,20 M. 10 Stück bis zu 6,50 M. 25 Stü 3 öl wird von 24 M. an das Liter ausgeboten, Fette dach ei N zu 9 M. Es herrſcht an dem Verkaufsplatze 7 0 wie auf einem großen Jahrmarkt, nur fehlen r e 15 hier und da werden ſogar die Waren ausgeſchhſe 560% dasſelbe hinein fuhr eines Nachmittags plötzlich bahn 1 wehr, die einige Verkäufer mit„Hände hoch“ ſeſanern l großer Teil der Waren wird nicht von Verbrau, it l, dern von Leuten gekauft, die wieder ein Geſchäft chen. 4 iſt 1 4 Karlsruhe, 23. Juli. Der badischen Negiern ue von der Reichsregierung ausgearbeitete Geſetzei hen ae gegangen, in welchem die Uebernahme der elektriſeg; ſpanungsleitungen auf das Reich ausgeſprochen wir Abe ö Geſetzentwurf wird auch den Landtag beſchäftigen. eglel miniſter Rückert hat die Stellung der badiſchen urch zu der Sozialiſierung der badiſchen Waſſerkräfte 94 5 Reich im Haushaltausſchuß des Landtags dargele 15 zen Durlach, 22. Juli. In der Maſchinenſab gen die A.⸗G. entſtand heute mittag in einer kleinen Won racke für Azetylenbereitung eine Exploſion, kuſterſche Baracke in Trümmer ging und eine Anzahl Fenf inner)alb der Fabrikanlagen zerſtört wurden. 1 gen leichteren Brandwunden, die ein Arbeiter deutende niemand zu Schaden. Der Sachſchaden iſt unbe Rhe u Mraunheim, 29. Juli. Der Schmuggel über diu a hat in den letzten Tagen vier Opfer gefordert. ſſen ach ziſche Schmugglergeſellſchaft kam beim Herüberſche achten größeren Warenſendung mit den franzöſiſchen fett wil lie in ein Feuergefecht, wobei vier Schmuggler ge 5 8 Nie — In die umfangreiche Schieberangelegenheit 1g ſind dern der Lebensmittelkommiſſion des Arbeiterra cel, 1 auch zwei Angeſtellte des Lebensmittelamtes ver Abe a. Adelsheim, 21. Juli. Die Witwe Kniehl heim erhielt Nachricht, daß ihr Sohn Wilpelm Kepa Juf.⸗Regt. 109, der am 2. September 1914 bei 1 eme fangen genommen wurde und bis jetzt als gefalle 9 den war, ſich im Lager Natſchra in Algier befindet uin 4 digen Heimkehr entgegenſieht. Die Gefangenen nd durften nicht ſchreiben und ſo kam es, daß nien ſind fahrung brachte, wo die nach dorthin Verſchleppte be ob ſie überhaupt noch leben. gebn * Oensbach b. Achern, 22. Juli. In einer t vel nahe des Orts wurde der Landwirt Anton Boſche l tet und getötet. g 2 u diger *. Konſtanz, 23. Juli. Wie wir von zuständig ge erfahren, iſt die hieſige Blaͤttermeldung, Prinz einz Baden ſei in die Schweiz geflohen, unrichtig. Sale befindet ſich, wie ſeit Wochen, auf ſeinem die 0 Bodenſee. Anlaß zu der Falſchmeldung gab a 8 zu 0 daß die Familie des Prinzen Max von Salem brei e kurzem Beſuch bei Bekannten in die Schweiz a em e erfolgte in aller Oeffentlichkeit mit ein 05 1 opt. 5 0 Stuttgart, 22. Juli. Auch in Würtengerde e Beſtimmungen über Fremdenverkehr und liche Gere immer noch ſtreng waren, ſoll nun eine weſenit et wa terung eintreten. Den Oberämtern ſoll geſt ochen f Fremde ohne ärztliches Zeugnis bis zu 3 1 8 11% nehmen, aber innerhalb der bisher feſtgeſetztechen 11 Uebernächtigen. Die Einholung der oberamtli wich 1 nis bleibt beſtehen. Die Stimmung in den ebeſſel Fremdenrlätzen iſt jet da die Ernährung ſich lage wieder zugunſten des Fremdeuverkehrs umaeſ 110 F S Se e — * Aus dem Wirtſchafts leben. die gala nahmen zur Hebung der Schafzucht. bnderun ndwirtſchaftskammer hat in ihr Arbeitsgebiet die kainoͤplan er Schafzucht aufgenommen und hat einen dan iſt 3 Förderung der Schafzucht aufgeſtellt. In en guter Berück der Landwirtſchaftskammer nach Bedarf und ſlen vera ſichtigung der Wünſche der Züchter auf eigene 10 im Sanſtaltet. Um die bäuerliche Schafhaltung nament⸗ 1 zwoſſenſchrzwald. zu heben, iſt ſie beſtrebt, die Züchter ill, denſaſchaften zuſammen zu ſchließen. Auch iſt ſie be⸗ bhaltung von Vorträgen vorgeſehen. Dieſe betgugdenjen 5 f 5 usgegehangen Zuchtvereinigungen, welche die von ihr 8 die Jabfſce Satzungen annehmen und den Anſchluß Unferftg che Landwirtſchaftskammer ſchriftlich erklären, wauerſaen. In Gegenden, wo ſich die Gründung einer u nut durchführen läßt ſollen Bolkſtationen errichtet aalen ein dadurch die bäuerlichen Schafhalter von den 5 iebes 8 5 guten Zuchtbockes, eines richtigen Zucht⸗ die Badif der geeigneten Raſſe zu überzeugen. Ferner fen errichſede Landwirtſchaftskammer zwei Stammzucht⸗ Keri in det et, welche die für Baden notwendigen Zucht⸗ en ctun un veckmäßigſten Form heranzüchten. Für die lag gelten bad den Betrieb von weiteren Stammzuchther⸗ and, in en dere Beſtimmungen. Vorerſt ſind wir je⸗ ſeahwieſen en auf die Einfuhr von wertvollen Zuchtböcken a dogs ücht ie Landwirtſchaftskammer iſt bereit, den⸗ aglhloſſen 55 und Züchtervereinigungen, welche ſich ihr Jah abe der ben, Beihilfen zum Ankauf der Böcke nach Feten. iw ierzu zur Verfügung ſtehenden Mittel zu ge⸗ ſertiuerken; eit ein Bedürfnis vorliegt, ſollen Schauen mit esch ochweng veranſtaltet werden. Auch ſollen gele⸗ 185 wer ertige Zuchttiere auf größere Ausſtellungen Fell der Koen, wobei die Landwirtſchaftskammer einen 0 oſten übernimmt. erm Ferner wurde eine unent⸗ en eingerſatelung des An⸗ und Verkaufs von Zucht⸗ Aunealten we chtet; auch ſollen nach Bedarf Schafmärkte mung. Dur den, nach einer noch ſeſtzuſtellenden Markt⸗ En gel an uch die Vermehrung der Schafe iſt bereits ein Went Frage b afweiden eingetreten. Sie verhandelt mit Mnitdeltliche kommenden Gemeinden und weiſt die Weiden nach. Es empfiehlt ſich deshalb dringend, n 3 bestand eine Maß zur Fi in bedlant nahme zur Förderung der Schaf⸗ 0 Nat 90 r der Landwirtſchaftskammer ſich recht⸗ —ꝛ—ꝛ— ie 1 5 f ad Heimkehr der Kriegsgefangenen. E üri.; an degierg 22. Juli. Zwiſchen der ſchweizeriſchen dan keichs fung und den Regierungen Deutſchlands und uach porte danden zurzeit Verhandlungen ſtatt über die 0 die See noch in Frankreich befindlichen Gefangenen 1 rt Zi Man kam bis jetzt darin überein, daß len dans porfe ge durch die Schweiz geleitet werden ſollen. wei Zü werden in 4—5 Wochen beginnen. Täglich W. 5 ge mit je 800 Mann abgehen. dung 8 V 5 f 2 Rite ˖ Minz allles. 23. Juli. Die deutſche Regie⸗ lung iſterpräſident Clemenceau erneut um baldige Aidekentrittg 3 Zuſammenſetzung und Zeitpunkt des Zu⸗ wenbede ungen er Kommiſſion für Heimbeförderung der keien ieſe 3 erſucht und darauf hingewieſen, daß Cle⸗ ite e 7580 auf 20. d. Mts. verſprochen habe. Die dazu ereitwi nierten und aſſoziierten Mächte hatten die ſielletzen ligkeit, eine Kommiſſion zu dieſem Zwecke n u dg dowie der Friede unterzeichnet ſei. Der g zuterzeichnet und bereits von Deutſchland immer noch wartet die deutſche Regierung 100. e Bildung der erwähnten Kommiſſion. ange, B.. 0 umeden wir 21. Juli. Die Räckführung der Kriegs⸗ a dans den. folgender Weiſe ſtattfinden: ihre tte durch zabergangsſtationen(Häfen) werden dle eranſte. Abi e 58. 7 8 naß ſchnell ht, tahmekommiſſionen feſtlich empfangen, wahren ble Ueberführung in die Durchgangslager lu eing zuerſt e angekommen, unterziehen ſich die Heim⸗ N58 im bekleidet einer gründlichen Reinigung und werden 8 kur vurchgan E wird beſonders darauf hingewieſen, ius den e Kufen hslager keine Anarantäne vorgeſehen it. 8 imkeß alt von 3 bis 4 Tagen dient nur dazu, aan zungen resdien inen 85 erſpare ſeſtiedigen und ihnen alle möglichen eder geren dn: Nur ſanitäre Maßnahmen könnten hunger deinkehn enthalt bringen. Mm Durchdende erhält bei ordnungsmäßiger Ent⸗ 0 laangslager: 1. einen Eutlaſſungsanzug, es für alſungsgeld, J. die Gebührniſſe ſeines Frei ochen einſchließlich Verpflegungs⸗ tr Heiverden will fabrſchein bis zu dem Ort, wohin er ei mkehr 8 1 Inte Verlafane betritt das Lager als Soldat und ſchei⸗ unt es ſioſe eines endgültig aus dem Militärdienſt aus. ug im, der kurzeden heimkehrenden Kriegsgefangenen Furchganrzen, für ihn nur vorteilhaften Behand⸗ ligat die Heetlager zu unterwerfen. Für die Zeit uu as achkeiten geforgberwaltung für Abwechſelungen und e miniſte kantoſtellonderen ggefangenen intereſſieren könnte, in ung d erkblatt zuſammenzuſtellen, das nach Bird, en Behörden und der Preſſe zugänglich ge⸗ — — — — S — 2 2 A 2 E — 2 . 1 16 r.„D. 000 O„—ä ä werd deſchen Moers müſſen, einer Weimarer Meldung „da wer in di dunzbarunt„Friedens⸗ zufolge, noch in dieſem Monat auf absdſen 8 vorausſſchtiſdingungen ihren Abſchied neh⸗ tierder Freiwpllich alle Generale außer den Kom⸗ gen⸗Formationen, und faſt alle aan gear Vermiſchtes. idle iugzeug dier engliſche Flieger Murphy, der mit . We ee e Poſt 555 England nach Köln Pen ſollte, ellefſct r wurde otorſchadens mit dem Flugzeug in die 5 hitent und nae von dem holländiſchen Dampfek„Agneta“ en kunsbüttel gebracht. Von den neun mit. eden. Ten konnten ſeben durch den Dampfer ge⸗ 5 10 lugzeug iſt verloren. 55 getzt der Flieg; an der Somme ſtürzte der Flieger Bar⸗ tötet. Jliegerin Baronin de S0 ab. Beſde wur⸗ N 2 (Erdſtabtbenalen Stadt in Belgien; die erbzz un 6 dbänden 9 mi earündi an Si, die anti 5 5 tte, Der ie antike und andere Herrſcher in Er dg chen i als Abſchluß von Kriegszügen oder ſonſt t die Neopren 8 errichtet haben: Alexandria, Wide Dan ar, die heute ſchon ſehr dicht beſiedelt iſt, eine rium iſt zurzeit damit beſchäftigt, alles Zwecke für die ſonſt Städte gebaut werden. Dieſe entſtehen um der Menſchen willen, die darin wohn en wollen. Daran fehlt es zunächſt. Die geplante Stadt ſoll ein Denkmal werden, und ihre einzigen Bewohner ſind bis auf weiteres die Körperſchaften des Bölkerbunds, und diejenigen, die ſie mit des Leibes Notdurft und Nahrung verſorgen. Daraus könnte in der Tat eine Stadt werden. Aber einſtweilen reicht es nicht weit. Ueberdies wer⸗ den die Bewohner von Geopolis, die Geopoliten oder„Erd⸗ bürger“ durch den monumentalen Charakter ihrer Stadt, die immerfort in bengaliſchem Licht ſtehen wird, etwas geniert wer⸗ den. Es kann nicht übermäßig behaglich fein, in einer Stadt 90 wohnen, die ſozuſagen aller Welt gehört und wegen ihrer Merkwürdigkeit eine öffentliche Vergnügungsſtädte des ganzen Erdballs ſein wird. Nur„Boches“ wird man vermutlich nicht 8 dort ſehen. Die Belgier, die doch wahrſcheinlich das ebiet der neuen Freiſtadt hergeben ſollen, werden von dem Plan nur mäßig entzückt ſein, zumal es ja in Flandern auch ohne Denkmal genug zu bauen gibt. Im übrigen kommt der 1 von einem Ausſchuß der Alliierten. Alſo doch nur ein iegesdenkmal; nur die Sieger ſollen daran mitbauen. Aber wird die Eintracht der Sieger lange genug halten, um das Denk⸗ mal zu errichten? Der Turm von Babel, deſſen Spitze bis in den Himmel reichen ſollte und deſſen Bau der Sage nach liegen blieb, weil die Bauleute ſich nicht mehr verſtändigen konnten, iſt ein warnendes Beiſpiel. Keine Einführung des Arbeitszwanges. T. U. Berlin, 17. Juli. Aus Weimar wird von zuſtän⸗ diger Stelle mitgeteilt: In einer Drahtmeldung der„Voſſ. tg.“ wird die Einführung des Arbeitszwanges für die Deutſchen Geſtellung zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete Nordfrankreichs— als eine Forderung Frankreichs dargeſtellt. Die deutſche Regierung denkt gar nicht daran, den Arbeitszwang einzuführen. Sie hat es auch gar nicht nötig, da ſie ſchon ſeit mehreren Monaten mit Arbeiterorga⸗ niſationen verhandelt, um die erforderliche Anzahl von Ar⸗ beitskräften im Wege des freien Arbeitsvertrages und auf Grund von Tarifabmachungen zu gewinnen. Engliſche Waren für Deutſchland. Köln, 17. Juli. Die engliſche Firma Lipton Ltd. führt augenblicklich in das beſetzte Gebiet Lebensmittel im Werte von 8 Millionen Pfund Sterling ein, die aus engliſchen Heeresbeſtänden ſtammen. Die Lebensmittel ſollen zum großen Teil nicht den Vorſchriften des deutſchen Nahrungs⸗ mittelgeſetzes entſprechen. In gleicher Weiſe ſoll ſchweize⸗ riſche Schokolade über England dem deutſchen Markt zuge⸗ führt werden, weil die unmittelbare Einfuhr aus der Schweiz nicht möglich iſt. Der Präſident der engliſchen Handelskammer und der Cox⸗Bank, Haigh, ſteht in enger Verbindung mit einer Kölner Firma. Durch Haiahs Ver⸗ mittlung hat dieſe Firma in Verbindung mit einem Leip⸗ ziger Hauſe die Einfuhr engliſcher Metallwaren vorbereitet, hauptſächlich Fertigfabrikate, die zu Preiſen abgeſetzt wer⸗ den ſollen, denen unſere Induſtrie keineswegs gewachſen iſt. In ähnlicher Weiſe ſollen große Mengen Textilwaren zur Einfuhr ins unbeſetzte Gebiet bereitgehalten werden. ck. Pforzheim, 17. Juli. Sämtliche Forſtämter im würt⸗ tembergiſchen Schwarzwald haben unter Androhung ſtren⸗ ger Beſtrafung das Beerenſammeln für Nichtwürttemberger verboten. In den Kurorten des württembergiſchen Enz⸗ und Nagoldtales iſt infolge der ſtrengen Aufenthaltsvor⸗ ſchriften, u. a. iſt für Kurgäſte ein amtsärztliches Atteſt er⸗ forderlich, der Fremdenverkehr ganz unbedeutend und be⸗ trägt vielfach noch nicht ein Zehntel des Friedensverkehrs. Wenn nicht bald eine weſentliche Milderung der Sperrvor⸗ ſchriften eintritt, ſind die Kurorte auf lange Zeit hinaus ruiniert. Innerhalb der Arbeiterſchaft der minderbemit⸗ telten Kreiſe iſt eine ſtarke Exregung gegen das Vorgehen des Arbeiterrats in Mühlacker zu verzeichnen. Dort wird ſeit einigen Tagen den Reiſenden nach Pforzheim ſelbſt das kleinſte Quantum Milch nebſt den Gefäßen in ſehr rigoro⸗ ſer Form abgenommen. Vielfach handelt es ſich um Kinder, die tagsüber bei Verwandten und Bekannten aushelfen und dann abends mit einer kleinen Milchmenge häufig unter 1 Liter heimfahren. Da in Pforzheim mehr wie die Hälfte aller auswärtigen Arbeiter aus Württemberg kommt und täglich ein nettes Sümmchen dorthin abwandert, iſt die hie⸗ ſige Arbeiterſchaft umſo empörter. Es beſteht jetzt in den beteiligten Kreiſen die Abſicht, bei weiterem rigoroſen Vor⸗ gehen gegen die Pforzheimer Kleinhamſterer einer Weiter⸗ beſchäftigung von Arbeitern aus den Bezirken Mühlacker und Maulbronn energiſch entgegenzutreten. Da Württem⸗ berg auch die Ausfuhr von Beerenobſt nach Baden neuer⸗ dings erſchwerte, ſo iſt es erklärlich, wenn die anfänglich vorhandene Begeiſterung für eine Vereinigung von Baden und Württemberg bei derartigen„Schwabenſtreichen“ merk⸗ lich geſchwunden iſt. — Schwarzgeſchlachtetes Fleiſch. Zur Verhinderung von Geſundheitsſchädigungen durch den Genuß von beſchlag⸗ nahmtem Fleiſch, das aus Schwarzſchlachtungen ſtammt oder im Schleichhandel vertrieben wird, wurde angeordnet, daß dieſes beſchlagnahmte Fleiſch vor ſeinem Verkauf der Fleiſch⸗ beſchau vorzulegen iſt. 5 Zeppelinverkehr Deutſch and— Amerika. Ein amerilaniſches Handelsblatt, das in deutſcher Sprache in Neuyork erſcheint. kündet e inen Waren⸗ und Perſonenverkehr durch Zeppeline vom 18. Oktober ab zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staa⸗ ten an. Anmeldungen für Frachten und Paſſagiere können vom 18. September ab in Berlin, 5 und Düſſeldorf deutſcher⸗ ſeits, und Neuyork, Boſton und 1 amerikaniſcherſeits beginnen. Eine amerikaniſche Bank habe das Unternehmen geſichert. Der Tarif ſei folgender: 90 Dollar für die Tonne, 110 30 Dollar mehr als die gewöhnlichen Schiffsfrachten.— Wie die Berliner Direktion der Luftſchiffbau⸗Zeppelin⸗G. m. b. H. dazu mitteilt, iſt ihr dieſer Plan bekannt. In den Kreiſen der en Luftſchiffahrt gilt es aber für ausgeſchloſſen, daß noch in dieſem Jahr an die Aufnahme des Verkehrs zwiſchen Deutſch⸗ land und Amerika herangegangen werden kann, jedoch rechnet man mit der Möglichkeit im Frühjahr oder Sommer den Verkehr über den Atlantiſchen Ozean aufnehmen zu können. Vermögensſiucht in das Ausland. Von Fritz Juliusberger. Die e Preſſe brachte vor kurzem die e a ſei⸗ Herbſt bei den ſchwediſch⸗norwegiſchen Geldinstituten 35 Milliarden hinterlegt worden ſeien; ſchweizeriſche Zeitungen berichten in dieſer Tagen, daß die Banken in der S weiz in deutſchem Geld ſchwimmen. Den Urſachen dieſer traurigen Erſcheinung geht folgender Aufſaz leider nur zu ſpät auf den Grund. D. Red. Schon ſeit längerer Zeit habe ich darauf hingewieſen, daß die Maßnahmen zur Verhütung der Steuerflucht völlig un⸗ genügend ſind. Die ſtrafrechtlichen Vorſchriften hierüber ſind nämlich nichts weiter als eine mechaniſche Kopie der Vorſchriften, die wir ſchon bisher in allen Kriegsſteuer⸗ geſetzen hatten, ohne daß ſich auch nur die Spur eines neuen Geiſtes zeigt. Sinn und Inhalt der Strafbeſtimmungen läßt ſich dahin zuſammenfaſſen: wer ſchiebt, wird beſtraft. Nun weiß aber jeder Lehrling uuf dem Gebiet des Finanz⸗ weſens, daß Strafen nur eine ganz nebenſächliche Bedeutung haben, und nur ein Finanzpolitiker, der ſonſt vielleicht Her⸗ vorragendes leiſten mag, von der Seele des Betrügers aber keine Ahnung hat, kann im Ernſt glauben, allein durch Strafbeſtimmungen etwas Nennenswertes zu erreichen. Wenn man nun bedenkt, mit welchen Mitteln bisher ge⸗ arbeitet wurde oder richtiger nicht gearbeitet wurde, ſo kann man ſein Erſtaunen umſo weniger verhehlen, als der ehe⸗ malige Reichsfinanzminiſter Schiffer ſich ſeinerzeit mit Worten einführte, die auch bei kritiſchen Köpfen die Mei⸗ nung aufkommen ließen, es werde ſofort etwas Durchgrei⸗ fendes geſchehen, um die Kapitalflucht ins Ausland zu ver⸗ hüten. Leider iſt nichts geſchehen, abſolut nichts. Deutſch⸗ land war das Land mit dem finanztechniſch beſten Grenz⸗ ſchutz, und maa die Revolution auch in dieſer Hinſicht man⸗ 3 ches zerſtört haben, der Aufbau der zolltechniſchen Grenzein⸗ richtungen und ihre ſcharfe Handhabung unter Berückſichti⸗ gung der neuzeitlichen Prinzipien hätten Vorkommniſſe wie die geſchehenen unmöglich gemacht. Herr Schiffer hatte näm⸗ lich offenbar überſehen, daß es außer den Strafbeſtimmun⸗ gen auch noch einer Präventippolizei bedarf, und zwar ums mehr, je größer der Uebertretungsanreiz iſt. Das Geſamk⸗ bild der Lage deutet aber zwingend darauf hin, daß den großen Worten über die beabſichtigten ſcharſen Maßnahmen nicht eine einzige Tat gefolgt iſt, und wenn man weiter kein Mittelchen fand, als aus beſonderen Fonds den Grenzbeam⸗ ten Belohnungen zukommen zu laſſen, ſo war es allerdings höchſte Zeit, die Miniſterkoffer zu packen. Die Lage wird beherrſcht durch die Tatſache, daß es heute offenbar niemand gibt, der die Technik der Schiebungen verſteht. Auch das ſchrieb ich ſchon vor vielen Monaten, und die neueren Erfahrungen haben mir leider recht gegeben. Statt nun in Deutſchland nach ſolchen Prännern zu ſuchen, was doch bei der Zahl der finanzpolitiſchen Schriftſteller mit einigen Ideen nicht ſo ſchwer ſein dürfte, ſchickt man ſetzt eine Studienkommiſſion ins Ausland, die dort unterſuchen ſoll, wie es bei den anderen mit der Steuerſchiebung ſteht. In der Tat ein höchſt merkwürdiges Verfahren! Sollte den Herren vögig entgangen ſein, daß die Hinterziehungsfragen im neutralen Ausland völlig anders liegen als bei uns? Oder hoffen ſie, in Neutralien beſſer zu erfahren als im In⸗ land, wie es die Steuerſchieber in Deutſchland machen d Dann iſt es ſchade um die Reiſekoſten. Jedenfalls liegt in dieſen beiden Tatſachen, dem Verſpre⸗ 5 chen von Belohnungen an die Grenzwächter und der geplan⸗ ten Entſendung einer Studienkommiſſion in das Ausland, das Geſtändnis eines völligen Zuſammenbruchs des Sy ſtems. Man darf auch nicht warten, bis dieſe Kommiſſion zurück ſein und einen dicken Bericht geſchrieben haben wird, ſondern es kommt darauf an, gleich zuzugreifen. Beſſer zehn Fehlgriffe, durch die die beteiligten Herrſchaften wenig⸗ ſtens eingeſchüchtert werden, als ein tatenloſes Zuwarten, ein pflaumenweiches Gehenlaſſen. Die Wurzel des Uebels ſitzt allerdings nicht nur in der Zentralſtelle. Vieles liegt auch an den niederen Veranla⸗ gungsbehörden. Es gab mal eine Zeit, wo dieſe im großen und ganzen ſich durchaus kein& für ein U vormachen ließen. Aber die Kriegsverhältniſſe haben auch hier alles auf den Kopf geſtellt. Das rieſige Anwachſen der Geſchäfte der Steuerverwaltungsbehörden, das Herausziehen der geſchul⸗ ten Beamten, der Erſatz durch Neulinge, die der Fülle des Geſchäftszuwachſes erſt recht ratlos gegenüberſtanden, haben dazu geführt, daß die Steuerhinterziehungen geradezu gro⸗ teske Formen angenommen haben, Formen, die wirklich Stoff zu Luſtſpielen geben könnten. Wer im Leben ſteht, alſo die Finanzpolitik nicht nur aus Büchern und Bierreden kennt, der weiß, daß es z. B. in Berlin zahlreiche Leute gibt, die von ihrer Privatwohnung aus Rieſengeſchäfte abwickeln, ohne auch nur die Tatſache, daß ſie ein Geſchäft betreiben, wenigſtens der Gewerbeſteuerbehörde zu melden. Unter dieſen Schiebern gibt es wieder ſolche, deren Geſchäfte den Umfang einer mittleren Aktiengeſellſchaft erreichen. Ein Adreßbuchfabrikant hat' unter Umſtänden ein beſſeres Ma⸗ terial zur Steuerveranlagung, als ſie das Rieſenkataſter der Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern darſtellt. Wer zählt die Schiebungen, die mit frechem Hohn durch die Ausnutzung der Lücke in den geſetzlichen Beſtimmungen be⸗ gangen wird, nach denen man zwar eine Wohnung polizei⸗ lich anmelden muß, nicht aber ein Geſchäftslokal. Bei La⸗ dengeſchäften führt ja die Polizei aus anderen Gründen (FTirmenbezeichnung uſw.) eine gewiſſe Kontrolle, aber dez Etagenſchieber iſt jedem derartigen Zugriff vollkommen ent⸗ rückt. Ein anderes, was ich erlebt habe, beſtand darin, daß jemand ſein ordnungsmäßig gemeldetes Geſchäft in des Weiſe zum Steuerbetrug geeignet machte daß ſein Pferde⸗ ſtall in einer ganz anderen Gegend lag und er ſo der Steuer behörde eine Kleinheit ſeines Betriebs vorſpiegeln konnte, die wie eine grauſame Verhöhnung anmutet. Wie kann man in einer Großſtadt erwarten, daß die Kommiſſionsmit⸗ glieder, die von den Ränken und Schlichen der Schieber ge⸗ meiniglich keine Ahnung haben, hinter deren Schliche kom⸗ men? Dieſe ehrenwerten Leute arbeiten treu und brav, aber eine Erhöhung der Steuereinnahmen darf man von ihnen nicht erwarten. Das ſetzt Berufsbeamte voraus, die allerdins nach neuzeitlichen Geſichtspunkten ausgebildet werden müſſen. Staatswiſſenſchaftliche Fortbildungskurſe, nationalökonomiſche Vorleſungen, Einführungen in die Technik der Buchführung, alles das iſt recht ſchön und gut, hat aber gar nichts mit dem brennendſten Problem der Fi⸗ nanzpolitik der Gegenwart zu tun, nämlich der Erfaſſung der Einkünfte und Vermögen von Steuerzahlern mit dem Vorſatz zu betrügen oder doch mit der verſchleierten Vorſtel⸗ lung im Unterbewußtſeir, daß ein Betrug nichts ausmache. Unter Umſtänden kann z. B. die Zahl der Arbeiter viel wich⸗ tiger ſein als die ſchönſte Buchführung, und wie kann hier jemand lügen, wenn er Heimarbeiter hat oder an gang ver⸗ ſchiedenen Stellen arbeiten läßt. Eines der erſtaunlichſten Phänomene iſt es für mich immer geweſen, daß die Steuer⸗ behörden z. B. das Material der Berufsgenoſſenſchaften und Krankenkaſſen anſcheinend überhaupt nicht ausnutzen, auch nicht die Materialien, die ſich bei den Gerichten anſammeln. Es gibt Leute, deren Steuern in keinem Verhältnis zu den rwu ihnen in entlegenen Orten gekauften Landhäuſern ſtehen. Nicht ausgenutzt wird vor allen Dingen das Prozeß⸗ material, alſo das, was mit der ſtreitigen Gerichtsbarkeit zuſammenhängt. Hier offenbart ſich eine Fülle wertvollſter finanzfiskaliſcher Geſichtspunkte, von deren Umfang offenbar niemand eine Ahnung hat, einmal weil die damit befaßten Juriſten in der Regel keinen Sinn für die ſteuerlichen Aus⸗ wirkungen ſolchen Materials haben, dann aber, weil offen⸗ bar noch niemand daran gedacht hat, die in den Prozeſſen bekannt gewordenen Tatſachen durch richtige Kombinationen auch noch zu anſcheinend ganz entlegenen Feſtſtellungen zu verwenden. Der vorgeladene Steuerpflichtige, der nicht ahnt, woher die Wiſſenſchaft der Steuerbehörde ſtammt, der völlig im Dunkeln tappt, wird eher zu veranlaſſen ſein, aus . jemand, der klar überſieht, daß man ni von ihm weiß. Es iſt natürlich völlig unmöglich, in der breiten Offent⸗ lichkeit ſolche Dinge eingehend zu erörtern, man kann nur ein paar Probleme herausgreifen, und auch dann muß man ſſich, wie hier geſchehen, auf eine Skizzierung in groben Strichen beſchränken, um die Miſere nicht noch zu vergrö⸗ ßern. Jedenfalls dürfte der Zweck erreicht ſein, zu zeigen, daß die Veranlagungstechnik angeſichts der heutigen Ver⸗ hältniſſe in den Kinderſchuhen ſteckt, und daß es anderer Köpfe als der bisher wahrgenommenen bedarf, um hier grnüdlichſt Abhilfe zu ſchaffen. Studienkommiſſionen im Ausland braucht man dazu nicht. Lokales. — Einigung mit der Reichsfinanzverwaltung. Aus beſonderer Quelle erfahren wir, daß zwiſchen Reichs⸗ finanzminiſter Erzberger und den ſüddeutſchen Finanz⸗ miniſtern eine Einigung in der Frage der Ausgeſtal⸗ tung der Reichsſteuergeſetze erzielt worden iſt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenbeim Vereins- und Oeschäftsanze gen müssen für die Samstag Numm bie spätestens Freitag Nachmittae 3 Uhr bei uns aufgegeben werden, andernfalls könne solene Keine Berücksichtigung finden. — ——— 9 . Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Das Vinſperren der Tauben während der Erntezeit betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß bie Beſitzer von Tauben ver⸗ pflichtet find, letztere in der Erntezeit, das iſt vom 21. Juli bis 9. Auguſt d. Js., ein⸗ zuſperren. Zuwiederhandlungen werden auf Grund des§ 143, Ziff. 1 P.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft Seckenheim, 19. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Maßnahmen gegen Wohnungs⸗ mangel betreffend. Die Wohnungsnot iſt trotz der ergriffenen Gegenmaßregeln immer noch im Steigen be⸗ griffen. Eine Abhilfe durch Neubauten iſt nur in beſchränktem Umfange möglich, da die zum Brennen von Backſteinen, Ziegeln, Zement und Kalk vorhandenen Kohlen nicht ausreichen. Es iſt deshalb notwendig, die beſtehenden Wohnungen ſtärker zu belegen. Die Verordnung des Miniſteriums für Ueber⸗ gangswirtſchaft u. Wohnungsweſen vom 30. Dezember 1918(Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blatt 1919 Seite 15) hat ſich zwar im all⸗ gemeinen bewährt. Von einzelnen Gemeinden iſt jedoch in verſchiedenem Umfange davon Gebrauch gemacht worden. Es beſtand be⸗ ſonders Unklarheit darüber, in welchem Maße benutzte Wohnungen in Anſpruch genommen werden können und das Verfahren wurde als zu ſchwerfällig bezeichnet. Durch Verordnung vom Heutigen haben wir beſtimmt, wieviele Wohnräume im allgemeinen ein Haushalt in Anſpruch nehmen darf und den Gemeinden wirkſamere Mittel zum Vorgehen gegen wiederſpenſtige Mieter und Hausbeſitzer ein⸗ geräumt. Die in Ziffer 2 unſeres Rund⸗ erlaſſes vom 30. Dezember 1918 Nr. 162, Maßnahmen gegen Wohnungsmangel betreffend vorgeſehenen Beſchränkungen können wir bei der derzeitigen Notlage im Wohnungsweſen nicht aufrecht erhalten. Zu g 1 der V. O. unter Haushaltungs⸗ angehörigen ſind nicht nur die Mitglieder der Familie, ſondern auch die Dienſtboten und ſonſtigen Perſonen zu verſtehen, die in dem Hauſe wohnen, bezw. ſchlafen. Zu den zum dauernden Aufenthalt ge⸗ eigneten Räumen gehören nicht nur die Räume der eigentlichen Wohnung, ſondern auch Dienſt⸗ botenräume, Gaſträume und andere Räume, ſoweit dieſe nach den geltenden Beſtimmungen der Landesbauordnung oder örtlichen Bauord⸗ nungen als zum dauernden Aufenthalt von Menſchen geeignet und zuläſſig angeſehen ſind. Zu 8 3 Abf. 2 der Verordnung bemer⸗ ken wir, daß bauliche Arbeiten größeren Um⸗ fanges, für welche der Hausbeſitzer nicht durch eine Erhöhung der Mieteinnahmen einen Er⸗ ſatz erhält, von der Gemeinde zu tragen ſind. Soweit noch Mittel zur Verfügung ſtehen, können Baukoſtenzuſchüſſe durch das Reich und den Staat beantragt werden. Die neue Verordnung geht davon aus, daß das Einigungsamt in den Fällen der 88 4 und 5 der Bekanntmachung über Maß⸗ nahmen gegen Wohnungsmangel vom 23. September 1918 nicht nur den Mietvertrag feſtfetzt, ſondern auch über die Vorfrage ent⸗ gültig entſcheidet, ob und welche Räume der Verfügungsberechtigte abzugeben har. Wir erwarten, daß die Gemeinden von den ihnen nunmehr zuſtehenden erweiterten Befugniſſen einen umfaſſenden Gebrauch machen, um die beſtehende Wohnungsnot nach Möglichkeit zu lindern. f Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung für alle die Gemeinden in Kraft, denen die Ermächtigung nach 88 2 bis 5 der Wohnungsmangel⸗Verordnung oder nach der badiſchen Verordnung vom 30. De⸗ zember 1918 erteilt iſt. In dieſen Gemein⸗ den iſt die Verordnung durch die Gemeinde⸗ behörde in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. Karlsruhe, den 18. Juni 1919. Bad. Arbeitsminiſterium. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 18. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Auf die wichtigſten geſetzlichen Beſtim⸗ mungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit kurz aufmerkſam gemacht. 1. Jede freiwerdende Wohnung, iſt innerhalb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion an⸗ zumelden. 2. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskommiſſion darf nicht vermietet werden. 3. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Miet⸗ zinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Miet⸗ einigungsamtes nötig. 4. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton, auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſton anzumelden. Alle das Miekeinigungsamt betreffenden Allgemeine Ortskrankenkasse Seekenheim. Geſaugberſeh⸗ „Lieder ia geckenhei Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſton betreffen, bei Gemeinderat Lehmann im Schul haus, Zimmer 2. 5 Seckenheim, den 22. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß bei Streitigkeiten über Ab⸗ grenzung der einzelnen Loſe hinſichtlich der Grasverſteigerung der Gemeinde die Herren Gemeinderäte Arnold und Seitz zu entſcheiden haben. Seckenheim, 18. Juli 1919. Gemeinderat; Koch. — — Lebensmittelamt. Gemüſeverſorgung betr. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt Berlin erläßt unterm 22. Juni 1919(Staatsanzeiger 55 162 vom 15. Inli 1919) nachſtehende Ver⸗ ügung: Aufgrund der 88 4 und? der Verordnung über Gemüſe, Obſt und Südfrüchte vom 3. April 1917(R. G. Bl. S. 307) 8 beſtimmt: 1 Note Möhren und Karotten aller Art dürfen mit Kraut nicht in den Handel gebracht werden. Soweit die Beförderung von der Erzeugerſtelle auf kurze Entfernungen mit Fuhrwerk oder auf andere Weiſe, jedoch nicht mit der Bahn an die Abſatzſtelle, insbeſondere auf öffentliche Märkte erfolgt, iſt der Abſatz mit Kraut bis auf weiteres zugelaſſen. 8 2 Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 16 der Verordnung über Gemüſe, Obſt und Südfrüchte vom 3. April 1917 mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder mit einer diefer Strafen beſtraft. Auch kann auf Einziehung der Vorräte erkannt werden, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unter⸗ ſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Verordnung vom 20. Juli 1918(Reichsanzeiger 148 vom 26. Juli 1918) außer Kraft. Mannheim, den 19. Juli 1919. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 23. Juli 1919. Lebensmittelamt. Kleider-Verkauf. Morgen Freitag, den 25. d. Mts., nachmittags von 2 bis 6 Uhr, werden auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 Kleider ver⸗ kauft. Zum Verkauf kommen: Neue Herrenanzüge Burſchenanzüge und Hoſen Leib⸗ und Bundhoſen für Knaben Leinenhoſen für Burſchen Rohleinen per Meter 13.50 Mk. Mädchenkleider in verſchiedenen Preis⸗ lagen und Größen ſowie Gebrauchte Militär⸗Joppen. Seckenheim, den 24. Juli 1919. Lebensmittelamt. Butter⸗Ausgabe. An dle Fettbezugsberechtigten. Morgen Freitag, den 25. Juli vormit⸗ tags von ½11 dis 12 Uhr erhalten in der Friedrich⸗ ſchule Saal 3 gegen Vorlage des Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung/ Pfund zum Preiſe von 5.50 Mk. pro Pfund. Nr. 241 bis 814 Bei dieſer Ausgabe iſt für Nr. 241 bis 814 die No. 11 gültig. 8 Seckenheim, den 24. Juli 1919. Lebensmittelamt. Eler-Husg abe. Am Freitag, den 258. Juli, vormittags von 8 bis ½11 Uhr erhalten Eier in der Friedrich⸗ ſchule Saal s alle Eierbezugsberechtigte gegen Vor⸗ lage des Lebensmittelumſchlags. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ . r. 1 bis 1000 von 8 bis 9 Uhr Nr. 1007 bis 2000 von 9 bis 10 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 10 bis ½11 Uhr Der Preis beträgt pro Stück 36 Pfg. das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 16 des Lebensmit⸗ telausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, 24. Juli 1919. Einladung! Tagesordnung: Seckenheim, den 23. Juli 1919. Der Kaſſenvorſtand: Am Donnerstag, den 31. Juli 1919, abends S Uhr, findet im Bürgerausſchußſaale hier eine außer⸗ 100 ordentliche Kaſſen-Ausſchuß-Sitzung scha ſtatt. Die Vertreter der Kaſſenmitglieder und Arbeitgeber werden dazu mit dem Erſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen ergebenſt eingeladen. 1. Aufſtellung eines Nachtrags zur Dienſtordnung. 2. Aenderung der Kaſſenſatzung 8 44. f. f. Adam Heierling. Vorſitzender. „ 100 Püntiiches Geh er fordert Vos Oelkanbe, (8 Liter holten 0 zu verkaufen. be 50 Auskunit ume Alter und 9 angebe Meckuf- ect 6. München 2550 4 Tranſier. Neureuthers Bei folgenden Handlungen iſt aus der letzten Weinverteilung noch We in zu kaufen pro Flaſche 8.30 Mk. Vogler Peter, Riedſtraße Ullrich Auguſt, Schloßſtraße Schreck Ludwig, Wilhelmſtraße Weinle Jakob, Schloßſtraße Schelb Albert, Luiſenſtraße Würthwein Jakob, Neckarauerſtraße. Seckenheim, den 24. Juli 1919. Lebens mittelamt. Ansichts-Karten ſind ſtets zu haben be. Georg Zimmermann Ländlicher Creditverein G. G. m. u. B. Seckenheim. Von den Schuldverſchreibungen der 8 und 9. Kriegsanleihe ſind noch mehrere Stück bei uns abzuholen. Wir fordern deshalb nochmals auf, dieſe am Samstag, den 26. Jult, von 5 bis 8 Uhr und Sonntag, den 27. Juli, Danksagung . 4 5 0 jnnig Für die vielen Beweise verlost Teilnahme bei dem schweren 1 15. meiner lieben Frau, unserer vergesslichen Mutter. Frau Marie Rott sagen wir herzlichen Dank. gelle sonders danken wir dem hoch w. tende Kaplan Bihler für seine mestel Krankenbesuche, den ehrw. Sch ür die für ihre liebevolle Pflege, zoudeg, vielen Kranz und Blumenspend. 1919 Seclenhelm-Mannhelm, den 24. Ju Die trauernden Hinterbliebene“ von 3 bis 6 Uhr nachmittags, beim Rechner gegen Rückgabe der Quittung in Empfang zu nehmen. Wer dies unterläßt, dem wird ſein Stück durch unſern Diener gegen eine Gebühr von 20 Pfennig zugeſtellt. Der Vorſtand. Sammel ⸗Anzeiger nur für Milglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Im Lager vorrätig: Maſchinenöl, Wagenſchmiere, Paſta gegen deschlechis-KNr Harnröhrenleiden, frischer und e Heilung in kürzester Frist, Syphills⸗ andele 0 störung, ohne Einspritzung el Mannesschwäche, sofortige reiw. Dankschreiben Geheilter. los gegen 25 Pf. in Marken für Doppelbrief ohne Aufschrift durch 12 med. Dammann, Berlin, Potsdamerstr. stunden: 9—10, 3—4 Uhr. Leidens erforderlich, damit di gesandt werden kann. 1 Hilf l 0 e Rasche ke— penng verale un Ueben Genaue e richtige Inſektenſtiche fuͤr Pferde und Rindvieh. Der Vorſtand. Medizinal⸗Perband Fechenheim. Verſichert ganze Familien ſowie Einzel⸗ perſonen gegen Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich.. 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