— 19. Jahrg. Amtsblatt der Bürgermeisferämfer i Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 215 Mk. Erſcheint täglich mit Ausnahme der 2 Seckenheim, Donnerstag, den 31. Juli 1919. —— GSonn⸗ und Feiertage. Di Tagesſchau. Nißtre namentliche Abſtimmung über den deurſch⸗nationalen (ehunn ueusantrag für die Reichsregierung ergab eine Ab⸗ der Me mit 243 gegen 53 Stimmen. Der Vertrauensantrag beit auehrbeitsſozialiſten wurde darauf mit großer Mehr⸗ dSungenommen. Eber Mehrhei i en haben 1 2 National⸗ e ee a e 2 4 8 d Neſchs tan nicht von der geſamten Bevslkerung, ſon ern vom Wegen gewählt wird. 8 Schulkompromiſſes wird weiterhin zwiſchen „G cheitsſozialiſten und den Demokraten verhandelt. n Abſmania⸗ hofft, daß die Verhandlungen zu einem d Abſchluß kommen werden. e Reichs ver den Gitte re le die dial i j i erung zuminarverhandlungen mit Holland wegen Aus⸗ u die Geri es Kaiſers haben begonnen. Man beabſichtigt, 1 einem ſctsverhandlungen nicht in London, ſondern in e zender zugänglichen Ort, vielleicht in Scapa Flow, 1 Die 4 dan ele che Regierung erteilte den Hüttenwerken im 5 eri mehrere Milli äge zur Lieferun dal denten al ir nie Millionen Aufträge z ferung * Di franzöſiſche Marine. Auch England 1 eslief linger Hüttenwerken bedeutende Aufträge an 5. Der rungen gegeben. tl. Kriegs Funferrat hat beſchloſſen, Frankreich die d“ 1 if prechen. e zuzuf Lund anlauiſches Syndikat hat in Peru 800 000 Hektar . dekta, e al. über den Ankauf von weiteren 300 000 uun N noch verhandelt. Die Ankäufe dürften den Be⸗ 8 Eclelen großzügigen japaniſchen Koloniſation in Pern „„ k—T—— Reichs natſonalverſamm 1 78. Montags⸗Sitzung. ö Laplk⸗ Bromberg(D. N. V.): Die Waffen verteilung deni derung e war notwendig zum Schutze gegen Raub und fürſtpapſt 5 Die Enthüllungen Erzbergers über das durch e erg Vernmittelte Friedensangbot ſind ergänzungsbe⸗ 16 Ju ie Ant mutlich liegt kein engliſches Angebot, ſondern — 1 un wort Englands auf die Note des Papſtes vor. Fei iſt eg 8 auf der Rechten.) Ein ungeheuerlicher Vor⸗ adden gegrß die Vaterlandspartei zur Verhinderung des 5 ß ündet worden ſei. Iſt es Herrn Erzberger Feind ins Mitane große Anzahl führender Mitglieder des ſſe ihm dieitglieder der Vaterlandspartei geweſen ſind? 0 emokraten und Sozialdemokraten bekannt, gund Anhänger der Vaterlandspartei waren? um er die einſeitige Darſtellung der Miniſter, Nes ott ſeis geklagt, meil ſie Parteipolitiker Aufklärnierungstiſch ſitzen(Lärm bei den Sozig⸗ 8 rung im Bolte ſchaffen. Die Wahrheit mit und Ziſchen bei den Sozialdemokraten.) 9 ut Bauer: Die Streiks in dieſem Aus⸗ aft laſſen 188 der verbrecheriſchen Politik der herrſchen⸗ Mini e Zusa zur Revolution. Der politiſche und wirt⸗ u Sſierpräfſbenmenbruch iſt eine Folge dieſer dieter huge üdenburant verlieſt zwei Niederſchriften, die Micaelis wies einlief 9 gerichtet und worauf eine Antwort Hinden⸗ degrz dann auf er eine Denkſchrift Ludendorffs beilag. Er W wufzele ätſakeit der Vaterlandspartei hin, die bindern. Wer lieferte der Vaterlandspartei die reichen Mit⸗ tel zu ihrer annexivniſtiſchen Raſerei? Die Schwerinduſtrie und der feudale Adel haben ihre Gelder hergegeben. Dieſe Großinduſtrie muß in den Beſitz der Allgemeinheit über⸗ geführt werden.(Beifall links.) Jetzt ſollen die Gerichte ſprechen und die Schuldigen erfaſſen.(Großer Lärm.) Erzberger: Durch die Worte des Miniſterpräſidenten iſt das Bild von der untilgbaren Schuld, die an dem deutſchen Volke begangen wurde, vervollſtändigt worden. Meine Dar⸗ legungen ſind in keinem Worte widerlegt worden. Die belgiſche Frage war die Kernfrage. Wer trägt die Schuld an dem ganzen Fiasko der Friedens vorarbeiten? raf Weſtarp und die Konſervativen, die rechtsſtehende Preſſe und die rechtsſtehenden Parteien, ſowie die Vaterlandspar⸗ tei.(Lebhafter Beifall links und Widerſpruch rechts.) Die Regierung wollte in der belgiſchen Frage nichts zugeſtehen, und ſo war ein Friede unmöglich. Eine konfuſere Regie⸗ rung als damals im Jahre 1917 hat es niemals gegeben. Wenn Michaelis behauptet, ich habe mich einer Indiskretion ſchuldig gemacht, ſo iſt das die letzte Ausflucht eines Schwer⸗ beſchuldigten. Ich habe das deulſche Volk gewarnt. 5 Preußiſcher Landwirtſchaftsminiſter Braun wendet ſich gegen Angriffe von rechts: Ich habe gegen Niedertracht, Verleumdungen und Verdrehungen zu kämpfen. Das kommt von denſelben Leuten, die das deutſche Volk jahrelang an⸗ gelogen haben. g Die Beratungen werden abgebrochen. Dienstag 9 Uhr Weiterberatung der Verfaſſung. Schluß 8% Uhr. W. T. B. Weimar, 29. Juli. Sitzung um 10.20 Uhr. Nach einigen Anfragen wird die politiſche Ausſprache äber die Erklärungen der Reichsregierung in Verbindung mit den Interpellationen über die Planwirtſchaft, den Land⸗ irbeiterſtreik und den Geſetzentwurf über die Errichtung eines Staatsgerichtshoſes fortgeſetzt.. Abg. Henke(U. S.): Für die breiten Volksmaſſen ſind die Enthüllungen dieſer Tage von größter Bedeutung. Erz⸗ zerger hat ſich zu ſpät vom Kriege zurückgezogen und vorher bie grauſamſten Kriegsmittel empfohlen. Daran zu erin⸗ tern iſt Pflicht, aher man muß mit ihm ſehr vorſichtig ver⸗ ehren.(Sehr richtig. Heiterkeit.) Jedoch könnten die Mehrheitsſozialiſten von ihm lernen, wie gut Umlernen iſt. Alte Spiegelfechterei iſt es, wenn Erzberger ſagt, er habe nie Verhandlungen des Nuntius Pacelli als erſter beſpro⸗ hn. Das tat Haaſe. Nur wir Unabhängigen waren ſtets Ur vollkommene Freiheit Belgiens. Deshalb ſind alle an⸗ eren Parteien mit ſchuld an den Taten der Hindenburg ind Ludendorff. Die Belagerungszuſtände und Schutzver⸗ ſaftungen ſchreien zum Himmel. Die Einwohnerwehren, ie nichts weiter ſind als bürgerliche Kontrollrevolutionäre, hürfen machen, was ſie wollen. 55 Abg. Dr. Rießer(D. Vp.): Beſſer als der Staatsgerichts⸗ ſof iſt der von uns beantragte Aufklärungsausſchuß. Der zom Reichsminiſter Dr. David begründete Geſetzentwurf biderſpricht den primitivſten Rechtsvorſtellungen. Wir er⸗ lären uns gegen die Veröffentlichung der Rede Erzbergers. die Rede gießt in einer Zeit, wo alles darauf ankommt, uch im Innern Frieden zu ſchaffen, aufs neue Oel ins feuer. Augenblicklich iſt man nicht in der Lage, die Rich⸗ igkeit aller Behauptungen nachzuprüfen. Unbeſtreitbar aben ſie ſich bereits in weſentlichen Punkten als nicht rich⸗ ig herausgeſtellt. Die Folgen der Veröffentlichung wären zur Aufpeitſchung und Aufhetzung der Maſſen ohne erkenn⸗ aren Nutzen. Unſer Volk wird die Frage aufwerfen: Wenn er Miniſter Erzberger ſchon am 12. April 1917 ſo furcht⸗ are Dinge gewußt hat und er wirklich der Ueberzeugung zar, daß das Volk bei ihrem Bekanntwerden den Frieden rzwungen haben würde, weshalb hat der Miniſter Erz⸗ erger nicht rechtzeitig geſprochen? Von einem Anſchlag er Rede Müllers kann men wohl abſeßen, da nicht einmal Der Präſident eröffnet die dlvesheim, Neckarhausen Juſerationspreis: Reklamen 1 Mk. —äũ———— und Edingen. Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 174 ie Reden Bismarcks veröffentlicht wurden. Im weiteren ſerlauf erklärte der Redner, er ſei beauftragt von einem ſtitglied ſeiner Fraktion, das er als durchaus zuverläſſig zune und das in vollem Umfange für die Richtigkeit ſeine: ehauptungen eintrete, folgendes mitzuteilen: Auf den zunſch eines nahen Bekannten des Herrn Erzberger ba rr Erzberger ein kurzes Kriegszielprogamm entworfen 17. Juni beſuchte unſer Gewährsmann Herrn Erzben er, der ihm erzählte, daß die unkt ſtehe, daß wir die Erzlager von Briey und Lonawy ben müßten. Man müſſe die Oeffentlichkeit in Sinus Dteſer Forderung aufklären. Tatſächlich arbeiteten, wie un ſer Gewährsmann hinzufügt, noch im Auguſt 1917 verſchie dene von Herrn Erzberger abhängige Preſſebureaus in die⸗ ſem Sinne.(Hört, hört!) Ich glaube, nach dem, was ich eben ausgeführt habe, brauche ich nicht mehr zu begründen. daß wir uns einem Vertrauensvotum für dei Regierung nicht mehr anſchließen können, ſondern daß wir für ein Mißtrauensvotum ſtimmen werden.(Beifall rechts.) Preuß. Kriegsminiſter Reinhardt macht Mitteilungen über die Vorgänge beim Zuſammenbruch in Polen und nimmt den Generalgouverneur v. Beſeler gegen den Vor⸗ wurf in Schutz, daß er aus Warſchau geflohen ſei. Durch das Vorgehen der Soldatenräte, die glaubten, eine Tat zu vollbringen, wenn ſie Polen unverzüglich und ohne Kampf räumten, ſeien große Heereswerte verloren gegangen und ein noch größeres Anſehen.(Hört, hört.) Andererfeits hat es in dieſer Tragödie auch an Lichtblicken nicht gefehlt. Die Reſerveoffiziers⸗Aſpiranten wollten lieber zu Fuß durch Polen marſchieren, als ihre Waffen abgeben und die Offi⸗ ziere der Fliegerſchule in Warſchau ſeien ſelbſt auf Poſten gegangen, um wertvolles Material zu ſchützen und zu retten. Reichsfinanzminiſter Erzberger: Glauben Sie denn, es macht mir Vergnügen, immer wieder gegen ſolche Behaup⸗ tungen, wie ſie der Herr Abg. Rießer vorgetragen hat, an⸗ 1 zu müten? Ich habe wahrhaftig Wichtigeres zu un. men habe, iſt mir jede Minute zu koſtbar, um immer wieder derartigen vollſtändig veralteten und längſt widerlegten An⸗ griffen und Stänkereien von Leuten entgegenzutreten, die nichts weiter zu tun haben.(Stürmiſche Unruhe.) Graf Czernin erkennt ſelbſt an, daß ich in in. beſtem Glauben und im Sinne meines Auftraggebers gehandelt habe. Im übri⸗ ſucht, daß der Bericht durch mich dem Feinde bekannt gewor⸗ den ſei. Wenn ich ſolches Material zur Hand habe, dann habe ich die Pflicht, mit aller Entſchiedenheit dafür einzu⸗ treten, daß die richtigen Folgerungen daraus gezogen wer⸗ den. Der Abg. Rießer ſagte, ich mußte wiſſen, daß in der deutſchen Antwort vom 24. keine Erklärung über Belgien enthalten war. Dieſes Antwortſchreiben iſt mir aber nicht bekannt geworden. Michaelis hate erklärt, Erzberger ſollte nichts erfahren.(Zwiſchenruf des Abg. Traub.) Erzberger ſortf.: Sie paſſen wieder nicht auf!(Heiterkeit) Redner fortf: Meine Abreiſe nach München erfolgte erſt nach die⸗ ſer Debatte im Finanzausſchuß.(Zwiſchenruf des Abg. Traub.) Redner: Bei Ihnen, Herr Traub, iſt Hopfen und Malz verloren! (Präſ. Fehrenbach: Ich bitte doch, nicht auf jeden Zwi⸗ Entſchuldigung: aber bei ſolcher Schwerfälligkeit eines Ab⸗ zeordneten muß man doch etwas ſagen. Präſident Fehren⸗ bach: Von dieſer Schwerfälligkeit kurieren Sie ihn in der nächſten Viertelſtunde auch nicht. Miniſter Erzberger fort⸗ ahrend: Meine Nede im Hauptausschuß war auf der Grund⸗ lage aufgebaut, daß eine reſtloſe Ausſprache über Belgien mit den Alliierten erfolgen würde. In der Unterhaltung tung ſuchten wir nach einem Ausweg im Gebiete Belgiens und Briey. Auch die Friedensreſolution des Reichstags iſt ſo nicht aufzufaſſen. daß kein Grenzſtein verrückt werden Regierung auf dem Stand⸗ Seitdem ich das Reichsfinanzminiſterium übernom⸗ gen hat Graf Czernin gar nicht den Beweis anzutreten ver⸗ ſcheuruf zu antworten!) Miniſter Erzberger: Ich bitte um zwiſchen mir und einem Vertreter der Oberſten Heereslei⸗ 1 im den Verſtändigungsfrieden zu ver⸗ 6 5. 5 8 f f d e Die weiße Frau. 0 man vom Lauenſtein von An ny Wothe. en 1 meritani(Nachdruck verboten.) 3 Aniſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. 2 ö Toß(54 Dee bar, Wangen hatte nicht bemerkt, daß bei ſeinem 1 du een ich die Tür, die ſich leiſe geöffnet hatte, Li ein⸗ ee 8 Zuerſt blickten ihre Augen ſuchend um⸗ . den faſt furchtſam ſtand ſie ſtill. Schon wollte Ante ſie wi Zehenſpitzen wieder hinausſchleichen, da ö a Schicht ider Willen des Aſſeſſors Lied. 1 0 tungen, 90 und doch wie von unſichtbarer Macht ge⸗ 9 fal dem St qt, Li näher. Schon ſtand ſie ganz dicht hin⸗ ke und in a. des Barons, die Hände auf die Brut ge⸗ 7 In den bl N 5 1 5 T 75 2 4 75 6 Noch la auen Kinderaugen verhaltene Tränen. 1 Atar, wie 5 Sternblumenkranz auf ihrem goldenen 90 0 ſremlos laue Märchenkrone wand er ſich um ihre Stirn. ee gers auſchte ſie d der l e ane 75 1 herz bewegteſſe dem Geſang, der mit ſüßem Schauer 900 6 8 8 f 1% i Jertrümmert liegt, 1 0 5 3 as ſie getrennt; ae, auchzend grüßt ſich r Ves junge Paar, Ae dbloß ereint ſind Liebe und Lenz!“ 1 Da leß das hohe Lied der Frühlinasſeli eit 8 5 815; 5 er Frühlingsſeligkeit. 1 fan baden dich plötzlich zwei Weiche Mädchenhände gegen 1 lan sangen, und ein heißes, tränenloſes Auf⸗ ü den klan; 3 Erf 5 g an ſein Ohr. due irh ſprang der Aſſeſſor auf und ſah in Lis dliaee ſtammilſtes Geht 8 N. 5 me 1 0 f E i r e er Sang ſo ergriffen? Kennen — N Sie denn überhaupt Sigmund und Sieglindes Not? Verſtehen Sie ihr Leid und Weh, ihr Glück und ihre Luft?“ Li ſah ihn feſt an. Das war nicht mehr das frohe, lachende Kind, das war das Weib, das da, halb ver⸗ träumt, Sieglindes Worte mit einer Innigkeit zu ihm ſprach, die ihn ſeltſam durchſchauerten: „Du biſt der Lenz, Nach dem ich verlangte In der froſtigen Winters Friſt; Dich grüßte mein Herz Meit heil'gem Cnau'n, Als Dein Blick zuerſt mir erblüht.“ „Kind“, rief Toß erſchrocken und doch voll jubeluder Seligkeit, beide Hände des Mädchens gegen ſeine Baut ziehend,„du weißt gar nicht, was du tuſt, was du ſprich't Könnte ich dich doch, du Holde. an mich reißen, und dich hinwegtragen in meine ſtille Hlauie, immer nur du uod ich, und ich und du. Aber es darf nicht ſein. Sieh, Li, ich weiß es ja lange, daß du mich liebſt, koie ich dich liebe. Aber ich habe kein Recht, deine hoff nungsfrohe Jugend an einen Krüppel, wie ich es bin zu feſſeln. Ein Verbrechen dünkt es mich, und darug⸗, mein Süßes, Kleines, wollen wir ſtill auseinander gehen“ Li ſchluchzte herzzerbrechend an ſeiner Bruſt, aber n. mer feſter drückte ſie ihr Köpſchen gegen ſein Herz, das ſo mächtig ſchlug. daß ſein Her ſchlag ſich dem ihren mi teilte. Wie ein Sauſen und Vrauſen war es um ſie her. Der Aſſeſſor nahm das Köpſchen der Kleinen zwiſchen ſeine beiden Hände. Uebermenſchliche Anſtrengung koſtete es ihn, än e lich ruhig zu bleiben, als er ſonft ſagte: 1 „Meine liebe, kleine Freundin wird jetzt ganz ver⸗ nünftig ſein. Sie wird zu Frau v. Wallerſtein gehen und ſich da ausweinen, und in ein paar Tagen, wenn Burg Lauenſtein weit hinter uns liegt, da wird Li Dornberg vielleicht nur noch mit leiſer Wehmut an den verkrüppel⸗ ten Aſſeſſor zurückdenken, und über eine kleine Weile da wird er ganz vergeſſen ſein.“ „Nie!“ ſchluchzte Li auf,„nie!“, i Toß ſtrich zärtlich über das blonde Haar. Sein Lä⸗ cheln war ſchmerzlich bewegt, als er beruhigend entgeg⸗ nete: „Das glaubt die Jugend, Kind. Aber du weißt noch nicht, wie Liebe bei aller Innigkeit der Seele doch auch von der äußeren Erſcheinung abhängig iſt. Wenn ich es wagte, dich an mich zu feſſeln, und ich müßte erleben, daß du dich vielleicht voll Widerwillen von mir wendeteſt, das würde ich nicht ertragen. Und das würde gewiß geſchehen. Alles Unſchöne iſt der Tod der Liebe. Eine Ruine paßt nicht zu dem lebendigen Früh⸗ ling. Tet, grau und einſam ſteht ſie da, und nichts er⸗ weckt ſie zur Freude, zur Luſt, zum Leben.“ 8 Li hatte mit geſenktem Köpfchen zugehört. Jetzt nahm ſie ſtumm den Kranz von ihrem goldigen Haar und reichte ihn mit einer unnachahmlichen Gebärde voll tiefer Trauer und Ergebenheit und doch voll heißer Zuverſicht dem blaſſen Mann, der bebend vor ihr ſtand. „Was ich bin und was ich habe iſt dein“, ſprach ſie ſchlicht.„Nimm hier den Kranz, meine Jugend, mein ganzes Selbſt, es iſt alles, alles dein!“ „Li“, rief Toß erſchüttert, ihr den Kranz wieder auf das Blondhaar drückend,„nein, nein, du Holdes, dir ge⸗ bührt der Kranz.“ l&rreegung folgt.) ————ů Go in hürfte. Herr Rießer bekämpft den Staatsgerichkshof, hat iber die Vorlage ſelbſt gar nicht genau durchgeleſen. Er meint, der Parlamentariſche Ausſchuß werde Kläger und Richter in einer Perſon ſein. Der Ausſchuß ſoll aber kein kichterliches Urteil abgeben, ſondern nur ſtaatsrichterliche Funktionen ausüben. Es wird alſo kein Parteigerichtshof zeſchaffen. Der Juriſt iſt immer noch objektiver, der ſich an zie Tatſachen hält. Die Regierung gibt ja alles Material zem Ausſcheiß.(Zuruf rechts: Das häugt von der Bear⸗ zeitung ab.) Ich verbitte mir das. Wenn Sie Jlauben, daß zie Regierung Material unterſchlägt, ſo müſſen Sie das be⸗ veiſen. Der Staatsgerichtshof wird kein Mitglied der da⸗ maligen Regierung ſchützen, auch wenn es zum Zentrum, zer Deutſchen Volkspartei oder zu den Sozialdemokraten zehört. Die Regierung hat immer mit aller Entſchiedenheit beſtritetn und ich beſtreite es auch als eine welthiſtoriſche züge. daß Deutſchland der alleinige Urheber des Weltkrie⸗ jes iſt. Wir haben keinen neutralen oder internationalen Berichtshef von Beruf, Wir mußten den Weg des nationa⸗ ſen Gerichtshofes gehen. Aber auch er wird dem deutſchen Bolke nach außen ein gutes und nützliches Inſtrument wer⸗ en. Er wird dazu betiragen, die Achtung vor dem deutſchen Ramen im Auslande wiederherzuſtellen, nachdem die Wahr⸗ zeit objektiv feſtgeſtellt ſein wird. Die Befürchtung, die Ver⸗ fentlichung würde uns im Auslande ſchaden, iſt gegen⸗ kandslos. Auch hatte niemand von der Regierung die Ab⸗ icht, Schriftſtücke zu veröffentlichen, bis der erwartete Frie⸗ zen geſchloſſen war. Alle haben geſchwiegen und dem Va⸗ erlande das Opfer gebracht. Sie hätten weiter genſchwiegen nud nur einen Teil des Materials veröffentlicht, das meiſte aber dem Staatsgerichtshof vorbehalten. Was hat dieſe wohlerwogenen Pläne der Regierung durchkreuzt und ihr eine andere Haltung aufgezwungen? Die abſolut unbe⸗ gründeten Angriffe, die von den rechtsſtehenden Parteien und von den Mitgliedern der früheren Regierung erhoben worden ſind. Das iſt offenkundige Geſchichtsfälſchung, wie 1 jeher dort beliebt war.(Große Unruhe rechts.) un Sie den Kampf ſo weiter führen, ſo könnte die Re⸗ —.— gezwungen werden, weiteres zu tun. Dann tragen e die Verantwortung dafür.(Große Unruhe und Lachen rechts.) Wir haben den Kampf nicht aufgenommen, ſondern er wurde uns aufgezwungen. Wenn Sie ihn aber haben wollen, ſo werden Sie ihn, und zwar mit aller Rückſichts⸗ — haben. bg. Warmuth(D. Nil.) wendet ſich gegen den Geſetz⸗ entwurf und gegen den Staatsgerichtshof, weil er uns in der Schuldfrage der Welt gegenüber in eine falſche Lage bringe. Der beantragte Staatsgerichtshof ſei ganz ungeeig⸗ net. Wir lehnen ihn ab.(Beifall rechts.) 5 1 Damit ſchließt die Beſprechung nach perſönlichen Bemer⸗ ungen. In der Debatte ſind außer Anträgen über die Veröffent⸗ chungen im engeren und weiteren Umfange auch Anträge, der Regierung das Mißtrauen und andererſeits ein Antrag der Mehrheitsſozialiſten, ihr das Vertrauen des Hauſes auszusprechen, eingegangen. Zu dem Mißtrauensantrag der Deutſch⸗Nationalen beantragen dieſe namentliche Abſtim⸗ mung. Zur Geſchäftserdnung beantragt Abg. Haußmann(Dem.): Meine Freunde würden für den Mißtrauensantrag ſtim⸗ men, halten es aber für nötig zu betonen, daß ſie ſich bei dem Vertrauensantrag der Stimmen enthalten werden. da ſie ihre Meinung nicht zum Ausdruck bringen konnten. Der Autrag, das Geſetz über den Staatsgerichtshof dem Verfaſſungsausſchuß zu überweiſen, wird angenommen mit dem Antrag Dr. Heinze, einen keinem Parlament angehö⸗ rigen, aus namhaften Hiſtorikern und publiziſtiſch geſchul⸗ ten Juriſten zuſammengeſetzten Ausſchuß einzuſetzen. Nachmittagsſitzung. Um 5.15 Uhr wird die Sitzung wieder eröffnet. 5 Präſident Fehrenbach teilt mit, daß ein, Antrag Agnes und Genoſſen(U. S.) eingegangen ſei, die ſeit ſechs Tagen im Hungerſtreik befindlichen politiſchen Gefangenen aus der Haft zu entlaſſen. 25 Das Haus ſtimmt auf Veranlaſſung des Präſidenten der ſofortigon Beratung zu. Abg. Braß begründet den Antrag.. Reichswehrminiſter Noske: Ich habe angeordnet, daß eine Nachprüfung aller Fälle von Schutzhaft ſtattfindet. Ich hoffe, daß dieſe Nachprüfung zu dem Ergebnis führen wird, daß in möglichſt großem Umfange Eutlaſſungen ſtattfinden können. In dem Augenblicke, in dem wir die Garantie haben, daß im uImduſtriegebiet davon Abſtand genommen wird, weiter in verbrecheriſcher Weiſe die Volkswirtſchaft lahmzulegen, werden wir in der Lage ſein, von jeder Kampf⸗ handlung Abſtand zu nehmen. d Abg. Braß(. S.): Die vom Reichswehrminiſter zuge⸗ ſagten Nachprüfungen dauern jetzt ſchon Wochen und Mo⸗ Rate. Reichswehrminiſter Noske: Die ſich jetzt ſo erregen, ha⸗ ben keine Spur von Erregung an den Tag gelegt, als ihre Freunde mit Handgranaten und Piſtolen gegen die Be⸗ bölkerung losgangen und als ihre Anhänger am vergange⸗ nen Montag im eBrlkner Krankenhauſe das elektriſche Sicht abſchnitten.(Großer Lärm. Zurufe:„Gemeinheit!“) Hierauf wird der Antrag Agnes gegen die Stimmen der beiden ſozialdemokratiſchen Parteien abgelehnt. Es folgt die dritte Leſung des Verfaſfungs⸗Eutwurfes. Reichskommiſſar Dr. Preuß: Gerade weil ich noch niemals Sozialdemokrat geweſen bin und es auch vermutlich in mei⸗ nen alten Tagen nicht mehr werde, halte ich es für richtig, anzuerkennen, mit welchem Maß der Selbſtbeherrſchung die Sozialdemokratie die Grundlagen der Demokratie nicht nur anerkannt, ſondern auch zu Ehren gebracht r. ſich damit ein Verdienſt in Deutſchlaned erworben hat. Has ſoll ihr in der Zukunft und auch in der Gegenwart nicht vergeſſen werden. Diejenigen, die der pplitiſchen und ſozialen Ent⸗ wicklung nicht folgen können, bleiben ſich nur ſelbſt treu, wenn ſie unter den jetzigen Verhältniſſen das Verfaſſungs⸗ werk herabſetzen. Die demokratiſche Republik iſt Sache der großen Volks mehrheit, die zwiſchen rechts und der äußerſten Linken ſteht. Und gerade in dieſer breiten Schicht iſt ſchon überall das volle Vertrauen für die Bedeutung des Werkes vorhanden. a ä aalischer Landtag. Kulturverbeſſerungsgeſetz.— 5. Nachtrag zum Staatsvor⸗ 5 anſchlag. Karlsruhe, 80. Juli. Der Landtag ſtimmte in ſeiner ge⸗ ſtrigen Nachmittagsſitzung zunächſt in 2. Leſung dem Geſetz über die neuen Steuerzuſchläge zu.— Danach berichtete Aba. Schön(Dem.) im Auftrag des Juſtizausſchuſſes über den Geſetzentwurf betr. die Durchführung von Kulturver⸗ beſſerungen. Der Zweck des Kulturgeſetzes iſt, die erheb⸗ lichen Widerſtände, welche ſich gegen die Inangriffnahme von Meliorierungen zeigen, da, wo ein Bedürfnis iſt, zu brechen. Für Meliorierungen kommen in Baden vorwie⸗ wend Wieſenentwäſſerungen in Frage. 9 In der Ausſprache über den Geſetzentwurf wünſchte Abg. Weißhaupt(tr.), daß bei den Entwäſſerungen die Land⸗ wirtſchafts kammer gutachtlich gehört und nicht, wie man dos aus dem Geſetz entnehmen könne, beiſeite geſchoben werde. — Arbeitsminiſter Rückert teilte mit, daß in einer Beſpre⸗ chung mil der Landwirtſchaftskammer eine Einigung erzielt worden ſei und daß die Landwirtſchaftskammer bei Projekten mit vorwiegend landw. Momenten mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt werde. Mit dem Handſtich der Moore bei Hinterzarten werde im Auguſt begonnen werden. In der weiteren Ausſprache erörterte Abg. Schöpfle D. N.) die Getreidepreispolitik früherer Jahre und Abg. Neck(Dem.! die Entwäſſerung der Rheinebene. Hier könnke außerordenk⸗ lich fruchtbares Kulturland gewonnen werden, weshalb man die Entwäſſerungsarbeiten mit Beſchleunigung aufnehmen ſollte. Auch Abg. Kurz(Soz.) ſprach ſich für die Entwäſſe⸗ rung des Rheinvorlandes aus. Nachdem Abg Dietrich (Dem.) ſich gegen die Ausführungen des Abg. Schöpfle ge⸗ wandt und die Notwendigkeit der Hebung der landw. Pro⸗ duktion betont hatte, wurde zur Abſtimmung geſchritten, Da nicht die hierfür nötige Zahl Abgeordneter im Saale auwefend war, verzögerte ſich die Abſtimmung um eine Drei⸗ piertelſtunde. Schließlich fand das Geſetz einſtimmige An⸗ nahme. Das Haus ſchritt zur Beratung des 5. Nachtraas zum Steuervoranſchlag für 1918/19. Die Abgg. Gerlacher(Ztr.) und Habermehl(D. N.) berichteten namens des Haushalts⸗ ausſchuſſes über die Hauptabteilung: Staatsminiſterium, Miniſterium des Auswärtigen und Juſtizminiſterium. Zu ber letztexen Abteilung erklärte Juſtizminiſter Trunk, daß in der Frage über die Schäden der Ausſchreitungen in Mannheim eine Klage gegen die Stadt Mannheim erhoben werden müſſe.— Am Mitwoch nachmittag werden die Bera⸗ iungen fortgeſetzt.. 8 33 Die Durchführung des Friedens. Die erſte finanzielle Forderung der Alliierten. T. K. Rotterdam, 30. Juli. Reuter meldet aus Pa⸗ ris, daß die Alliierten die erſte finanzielle Forderung au Deutſchland für das Jahr 1919/0 auf 85 Milliarden Mark feſtgeſetzt hätten. Eutente⸗Kontrolle über deuliene Finanz⸗ und Sleuer⸗ maßnahmen. a Rotter da m, 29. Juli.„Daily Mail“ meldet aus Paris: Die Alliierten ſind der Auffaſſung, daß die angekündigte Abſtempelung der deutſchen Wert⸗ papiere eine Finanzmaßnahme der deutſchen Regie⸗ rung darſtellt, die nach dem Friedensvertrag der Kon⸗ trolle der Alliierten unterliegt. Auch die Erträgniſſe der angekündigten Steuermaßnahmen in Deutſchland haben nach der Auffaſſung der Alliierten in erſter Linie den Anforderungen der Alliierten als Schaden⸗ erſatz zu dienen. Der Eingang der Vermögensabgabe ſei für dieſen Zweck von den Ententekommiſſionen zu überwachen und zu kontrollieren. Deutſch⸗engliſche Handelsbeziehungen.. T. K. Haag, 30. Juli. Zwiſchen einer engliſchen Finanz⸗ gruppe und einer holländiſchen Firma als Zwiſchenſtelle wurde ein Abkommen mit deutſchen Fabriken über die Aus⸗ fuhr deutſcher Metallerzeugniſſe nach England getroffen. Amerika mit dem Verſailler Friede zufrieden. W. T. B. Amſterdam, 30. Juli.„Newyork Tribune“ mel⸗ det, es ſei ſo gut wie gar kein Widerſpruch gegen ie Frie⸗ dens bedingungen mit Deutſchland vorhanden. Die Gegner⸗ ſchaft gelte dem Schantungabkommen. Was auch mit dem Völkerbundsvertrag geſchehen würde, der Friedensvertrag mit Deutſchland werde dadurch kaum in Mitleidenſchaft ge⸗ — Der Frieden mit unſeren Bundesgenoſſen. Der Friede mit Bulgarien. T. K. Bern, 30. Juli. Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich angeſichts der Ueberreichung der Friedensbedingungen an Bulgarien eingehend mit dieſer Angelegenheit. Nach Informationen des„Matin“ und des„Petit Pariſien“ hat Bulgarien eine Entſchädigung von 3 Milliarden zu ent⸗ richten. Die Bezahlung hat innerhalb mehrerer Monate zu erfolgen. Bulgarien muß auf Weſtthrazien verzichten. Das frühere ſerbiſche Mazedonien fällt an Serbien zurück. Rumänien behält die Dobrudſcha. Als Kompenſation für ſein Entgegenkommen erhält das Land einen Ausgang zum Heglliſchen Meer in Dedeagatſch. ö Unruhen in Bulgarien. W. T. B. Bukareſt. 30. Juli. Das Rumäuiſche Preſſebürn meldet aus Soſia: Bulgarien iſt vor ſchweren Unruhen. In den letzten Tagen ſanden blutige Demonſtrationen ſtatt, in deren Verlauf immer wieder die Ausrufung der Räte⸗ republik gefordert wurde. Eine Umwälzung ſcheint nicht mehr aufzuhalten zu ſein. Zuſammeuſtoß zwiſchen Franzoſen und Bulgaren. Belgrad, 29. Jull.(Wiener Korr.⸗Bur.) Als geſtern nachmittag ſranzöſiſche Truppen durch Lom Palanka mar⸗ ſchierten, wurden ſie von bulgariſchen Truppen beſchoſſen. Es kam zu einem cbeuergefecht, in dem franzöſiſche Offiziere und 20 Soldaten ſchwer verwundet. wurden. Die Schul⸗ digen ſind rerhaftet worden. Auf Anordnung Franchet d'Eſperays wird eine franzöſiſche Miſſion nach Bulgarien eutfandt werden, um die bulgariſche Armee zu entwaffnen. Erzbergers Enthüllungen. a v. Payer über Ludendorffs Rolle. Berlin, 30. Juli. Die„Frankf. Ztg.“ hatte dieſer Tage eine Darſtellung des Widerſtandes gegeben, den die Oberſte Heeresleitung im Spätſommer 1918 angeblich der Eröffnung einer entſchloſſenen Friedenspolitik entgegenſetzte. Dabei hat das Blatt geſchildert, wie der Vizekanzler v. Payer zu⸗ ſammen mit dem Staatsſekretär v. Hintze bemüht geweſen ſei, einen letzten Ausweg vor der Kataſtrophe zu finden. Das Blatt hat dabei den Beſuch des Vizekanzlers v. Payer Ende Auguſt im Großen Hauptquartier erwähnt und dabei geſchrieben, daß Herr v. Payer auf ſtarken Widerſtand bei Ludendorff geſtoßen ſei. Herr von Payer bittet nun die „Frankf. Ztg.“ feſtzuſtellen. 5 daß Ludendorff eine prinzipielle Geneigtheit zu einer Verſtändigung ſoſort zu erkennen gegeben habe. Nur über die Faſſung des Verzichts auf Belgien habe es unter den Beteiligten großen Schwierigkeiten gegeben, die allerdings nicht ſo groß geweſen ſind, daß Herr v. Payer ſich veranlaßt zeſehen hätte, dem Reichskanzler meit ſeinem Rücktritt zu drohen. Die„Deutſche Tageszeituneg“ glaubt ergänzend authen⸗ tiſch verſichern zu können, daß v. Payer von ſeiten Luden⸗ dorffs auch in der Formulierungsfrage keinen Schwierig⸗ keiten begegnete, ſonedern daß General Ludendorff ihm le⸗ diglich erklärte, daß er die Angelegenheit dem Feldmarſchall vortragen müſſe. Die Uneterhaltung vollzog ſich vollkom⸗ men harmoniſch, und Herr von Payer fühlte ſich an der Abendtafel, als die Schwierigkeiten der Zuſammenarbeit mit Herrn v. Bethmann erörtert wurden, gedrängt, zu er⸗ klären: er könne General Ludendorff nur bezeugen, daß die Oberſte Heeresleitung mit dem Reichskanzler und ihm loyal zuſammenarbeitete. Ein Geſpräch mit Czernin über ſeine Friedeusbemühungen. T. U. Berlin, 30. Juli. Im„Achtuhrabendblatt“ veröf⸗ fentlicht der Schriftſteller R. F. R. Nowak Mitteilungen über ein Geſpräch, das er im März d. J. mit dem Grafen Cgernin über deſſen Friedensbemühungen hatte. Graf Czernin teilte ihm mit, daß er noh vur dem Eintritt Rumäniens in den Krieg ſich lebhaft bemüht hatte, den Frieden herbeizu⸗ führen. Feldmarſchall v. Hötzendorff Ezerninſchen Auſich!, erklärte aber, daß die Schaffung eines Friedens Sache der Diplomaten ſei. Graf Czernin ſetzte für ſeine Friedensbemühungen voraus, daß der Friede auf der Grundlage des Status quo aute geſchloſſen werden müſſe. Aber damals war der Status quo ante nicht mehr herzuſtel⸗ len. Die Entente wollte nicht. Meine ſpäteren Bemühungen and General Ludendorff pfeichtmäßig ihre milie war durchaus der ind an Ludendorff gescheitert, oder daran, was mene dorff⸗Kreiſe nennt. Je beſſer die Dinge militärisch ſchtenen, deſto weniger wollte man auf deutſcher Sean einen Frieden ohne Eroberungen eingehen. Von ite wollte man keineswegs etwas wiſſen. Ueber die die Graf Czernin zur Herbeiführung des Jeden ee teilt er mit: Ich bot Galizien zur Angliederung erben an. Der deutſche Kaiſer ſollte König von brennen Aber Deutſchland ſollte ſich von Elſaß⸗Lothringen e g mit einem Wort, ich war bereit, das Kriegsopfer Zurchn, narchie bezahten zu laſſen wenn nur eine Friede ſetzen war. Ludendorff aber lehnte ab. In Brest ten war ich für den Verſtändiaunas frieden, ehrlich lle? zeugt. Aber was half mir damals mein Vera f Konnte ich die deutſche Front auflöſen, die von Riege boch Schwarze Meer hinunterreichte? Ich bin in Brel e die Miniaturausgabe von Wilſon geweſen. Jetzt hat a den Willen zum Berſtändigungsfrieden und doch komm diert die Front, die er nicht auflöſen kann. 5 Helfferich ruft den Staatsgerichtshof an. 1 B erlin, 30. Juli. In der„Kreuz ae ſchreibt Staatsſekretar a. D. Helfferich, die 4 0 des Grafen Czernin und des Grafen bene e N gegen Erzberger den Tatbeſtand des Lan ergeben. richtshof mit dieſem Fall beſchäftigen. Er(Hel werde das Seinige dazu tun, um das a erzwingen, indem er wegen der in der Oeffentl be⸗ gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen ein ſolches antragen werde. 5 Eine Feſtſtellung Ludendorffs. Rede Berlin. 30. Juli. In einer Erwiderung auf dagen der Miniſter Bauer und Müller ſtellt General Ludtg Je, feſt. der Beſchluß zum U⸗Bootkrieg wurde nicht am 10 A nuar, ſondern am 9. Januar 1917 gefaßt und zwar 4 13. weſenhelt des Reichskanzlers und mit deſſen Zuſtimm Weitere Erklärungen. Berlin, 29. Juli. Zu den geſtrigen n fel in der Nationalverſammlung geht der„B. Z. 15 des Generals Ludendorff folgende Erwiderung. 01 Der Beſchluß zum U⸗Bootkrieg wurde m wal 18. Januar, ſondern am 9. Januar 1917, und zit de Anweſenheit des Reichskanzlers und i er 0 ſen Zuſtimmung gefaßt. Die vom Reichsmuuſfee 0 Auswärtigen gegebene Darſtellung über den Waf al de ſtand enthält nichts Neues. Auf den Schriftwecſe des Generals Ludendorff und dem Miniſterbriſ en Scheidemann vom März 1919 muß hingewieſen 1 Obel Der Außenminiſter greift die Kriegführun e. 3¹¹ ſten Heeresleitung an und nennt Ludendorff in 1 ee ſammenhang den größten Verderber. Es iſt nicht Ice! lich, woher der Herr Reichsminister ſeine min Kenntniſſe ſchöpft. Das Mitte Auguſt erſche emen a Generals Ludendorff und dem Miniſterprg Oberſten Bien e Auskunft geben. 1 dom 11. September 1917 haben der Genera pale Anſichten über das vorgetragen, was ſie zugiege erſol deutſchen Wirtſchaftslebens in der Weſtgrenze ff in bel derlich halten. Dieſes iſt von General Kudeudo niede im Auszug veröffentlichten Denkſchrift nochma hat 50 gelegt worden. Die Entſcheidung Sr. Maſeſta er U ehemalige Reichskanzler Dr. Michaelis in fachen klärung vom 27. Juli veröffentlicht. Dieſe Ent weste iſt auch für die Oberſte Heeres eitung bindend g nachdem ſie ihre Pflicht, die militärische Nom? klarzulegen, entſprochen hatte. ler O. Berlin, 30. Juli. Der frühere Reichs kant ine Michaelis erklärte nach den Morgenblättern, zwi präſident Bauer habe aus dem Brieſwechſel, dan der Reichskanzlei und der Oberſten Heeresleitnn en en belgiſchen Frage geführt worden ſei, nur zwe Bild vol r 200 Briefen herausgenommen, die kein genaue? 1 ö u den Verhandlungen geben. 0 Herr v. Kühlmann erklärt die Lore der Nationalverſammlung für ungenau; ein, 19g engliſches Friedensangebot habe der Regierung a vorgelegen. 1 geben Der⸗ apoſtoliſche Nuntius Pacelli teilt 1 in 50 der Veröffentlichung des Herrn Dr. Michael r b „Tägl. Rundſchau“ mit, daß Erzberger von ihm ate g Inhalt des Schreibens des Nuntius keinesbeg? tet geweſen ſei. 1 0 London, 30, Juni. Die„Times“ ſchreik un o heimbericht des Grafen Czernin ſei Ende engliſchen Miniſterrat vorgelegt worden. 5 Prabtnachnchten. i Die Demokraten und die Regie rn i jerke de W. T. B. Weimar, 29. Juli. Der vielfach vepcſte Jevenfalls aber müſſe ſich der dae, ö Aso dereintrüt der Deuſokraten in die Regierung die Aer, nächſten Zeit noch nicht erfolgen. Die Motive, ings men g heir zu felcher Haltung beſtimmen, ſind allen in die ea G5 den. Mit der letzten Rede des Abg. Dr. Gauudynn e n de lich Entgegenlommen für den Mehrheitsſta az einten ne ſind übrigens verſchledene Parteimitglieder Werſön dee fun, den. Es ſteht auch noch gar nicht feſt, welche Herden 1 h aan von der Partei in die Regierung entſandt we Kür aan Schließlich ſind die wichtigſten Poſten erſt ga ende 2% en ſetzt worden und man möchte nicht ohne zwingſaſſen, alle fal gleich darauf wieder einen Wechſel eintreten Partei a ug lange kann die augenblickliche Haltung dan dings nicht mehr dauern. heiutſole N Reguiftion der Ernteerkrägniſſe in der n. e 0 Genf, 30. Juli. Dien franzöſiſche Beſatzune an 17 da der Rheinpfalz hat bedeutende Requiſitione n Berger 1 trägniſſen in Ausſicht geſtellt. Den Beglichtung ahre 6 0 Landau und Pirmaſenz wurde die Verpfllauez Jaſſſeſh fach fiber 50 000 Doppelzentuer Hen innerhalb eue abs aus 90 W zum 1. Auguſt 1020 an die Beſatzungsbeht teln e f Jede Ausfuhr von Heu und anderen Futter einen kel. 00 un ſen Gebieten wurde unterſagt. Auch anf ſchlag 9eton, 10 8 Körnerernte wurde von den Frauzoſen Be. klam cher ft t Speyer und in Ludwigshafen wurde die ubnis l deutſchen Geſetzen in Zukunft von der Erl a 5d. zöſiſchen Militärbehörde abhängig gemacht. gland. 1, Bolſchewifilſche Engländer in Norbgrprkefee d W. T. B. Amſterdam, 20. Jull.„Daily Reuter a det zu der Meuterei in Rußland, daß die Truppen N Front von Archangelsk unter britif ährend in d 0 un die zum Bolſchewismus bekehrt waren, Truppe die vorher antibolſchewiſtiſchen ruſſiſ egen ibre 8 men. Es ſcheint, daß ungefäh vor f u„ hr 2000 Mann vom Bolſche⸗ in bene wurden. Sie haben die Lager mit Ma⸗ 5 Iffiziere id beſchoſſen. Vier britiſche und drei ruſſiſche nd den Meuterern zum Opfer gefallen. Lenins Optimismus. Ta. Aae den del 30. Juli. In einer Unterredung mit dem fe dieſes Volkskommiſſar Lanniely erklärte Lenin, im Ihrer es Sommers noch werde Admiral Koltſchak, der kü werde Enibolſchewiſchen Truppen, erledigt. Im ein. e Sibirien wieder in Händen der Bolſchewiſten 1 W. Die Kapitulation der ungariſchen Regierung. en Armes ien. 30. Juli. Infolge der Niederlage der mung chwer de it die Stellung der ungariſchen Räteregie⸗ Famiar 10 erſchüttert. Heute erſchien ein ungariſcher Volks⸗ ag, ei der Wiener Ententevertretung und machte den chen Ran möge Verhandlungen einleiten, die den euer ckzug der Räteregierung und die Einſetzung ag mul nierung in Ungarn zum Zweck hätte. Dieſer 5 8 von dem Oberſt Cunningham nach Paris . Nene Negerverfolgungen in Amerika. 5 icht, 5 erdam, 30. Inli. Aus Newyork kommt di⸗ 1 genem un, verſchiedenen amerikaniſchen Großſtädten aehebiegge karuben gegen die Neger ausgebrochen ſind. rere am es zu neuen Zuſammenſtößen, bei denen Ne ger getötet und ſchwer verletzt wurden. T die Anſterdam, 30. Juli. Dem„Telegraaf“ zuſolge F 51 times“, daß General Mannerheim den Ober⸗ 2 le finniſche weiße Garde niederlegen wird. . 5 5. on, 30. Juli. Bonar Law erklärte im Un⸗ wieder— Bergarbeiter in Norkſhire die Arbeit noch t 225 genommen haben und infolgedavon die Ge⸗ 8 8 die Bergwerke in wenigen Tagen verſaufen, gegen geſchieht. N r— 8 eee lendnogen. Durch Verordnung des Reichs⸗ en Suläkfſia k. 775 lage non Lohnpfändungen erneut geändert wor⸗ d Dient vom 1. Juli d. J. an folgendes: Ein Ar⸗ eienſtlohn, der den Betrag von 2000 Mark über⸗ * Fünftel des Mehrbetrages der Pfändung hegen. Hat der Schuldner ſeinem Ehegatten, t Verwandken oder einem unehelichen 200082 gewähren, ſo tritt an die Stelle des ic der Seegenüber Geſchwiſtern und anderen Ver⸗ 8 eitenlinie beſteht keine geſetzliche Unterhalts⸗ 5 der nicht pfändbare Teil des Lohnes den Mark bezw. den Betrag von 4500 Mark e, unterliegt die Pfändung keinen Be⸗ ie Vorſchriften finden entſprechende An⸗ fändung des Ruhegeldes der Perſonen, privaten Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis Grundrenten, die wegen. Verletzung des T Geſundheit zu entrichten ſind. 1 0 . a 5 f Mag nue ſchwierigen Abſtimmung kam es geſtern dach der Beratung des Geſetzentwuris über die aufruf von Kulturverbeſſerungen. Nach erſolgtem it, namli ah ſich, daß nicht die verfaſſangsmäßige kam eanlich 81 Abgeordnete, abgeſtimmt haben. Zu⸗ die Abtei er längeren Geſchäftsordu ingsdebatte ſolle mung, auf Mittwoch vertagen rder vob n 185 lis die fehlenden ſieben Abgeordreten habe„ien. Arbeitsminiſter Rückert erklärte da⸗ be zu ſchin, Auftrag gegeben, in die nahe badische üholen Acken, um die dort weilenden Abgeoröneten Nn Stunde zs Haus gedulſdete eine geſchlagene drei⸗ ele eat verſchſeh Schon hatte man beſchloſſen, die Akſm⸗ len echten unden, als der ſehnlich erwarkete 81. Abgeord⸗ Aland. und das Geſetz dann glücklich ſeine Berabick e⸗ beim lärungen. Zur raſcheren Abwicklung der bevorſtehenden Ab⸗ und Zuſchreiben wird Steuerpflichtigen, die aus irgend einem 5 empfehle e an Steuererklärungen verpflichtet ſind, 0 dig ererklar en, ſich beim Steuerkommiſſär Formulare bidie beius gefüllt gen zu beſchaffeu und rechtzeitig und voll⸗ ältni ga un 3 zuſtä nu Einkommen von den Arbeitgebern cht cündigen Kaſſen dem Steuerkommiſſär Mit⸗ vervorden ist, ebenfalls zur Abgabe von Stener⸗ rpflichtet ſind. 1 Beſetzung der Hauptlehrerſtellen. Der Vor⸗ hrervereins hat an das Miniſterium des n ervichts eine Eingabe gerichtet, in welcher bef ei Beſetzung von Hauptlehrerſtellen an deſß das Bewhen und dabei der Wunſch ausgedrückt 0 nünddleunigt laren bei Beſetzung dieſer Stellen tun⸗ d er tiker und daß nur dienſtliche Verhält⸗ reste Anſprüche der Bewerber aufgrund digt und ihrer Dienſtleiſtungen bei Verge⸗ en Hauptlehrerſtellen maßgebend ſein ſol⸗ 1. daß d ee kaum Iſt die Umwandlung der Stelle nicht amten befördert werden unter der Vor⸗ r ſeine beſondere Befähigung, Tüchtigkeit jeder ar Wahrnehmung einer mittleren Be⸗ ine 3 Hinſicht bewieſen hat. Der Nachweis i n, un indeſtens einjährige praktiſche Erprobung 0 für amtenſtell zwar in der Regel auf mehreren mitt⸗ libr en mittlen erbracht werden. Eniſprechend gilt len tragen eren Beamten dem eine obere Beamten⸗ u mund obe verden ſoll. Berechtigte Intereſſen der nicht beeren Beamten dürfen duch ſolche Beförde⸗ lest einträchtigt werden. 5 bdole des Juli. um ſich vor Einbruchdiebſtahl zu⸗ En.. Bahnarbeiter Stephan Becker einen Kara⸗ und 1010 et ging der Schutz los, traf die Frau tete ſie auf der Stelle. vom 22. Juni 1919 ſind die Vorſchriften über en und den Bachbargebleten au den Steuerkommiſſär zurückzugeben, ein unterer Beamter auf dieſer Stelle die beſtehende Regierung zu beſeitigen und die Räterepublik der Induſtriearbeiter, Landarbeiter und Kleinbauern aufzu⸗ richten. s * Seelbach b. Lahr, 29. Juli. Die im hieſigen Elektri⸗ zitätswerk untergebrachten Beſtände des früheren Artil⸗ leriedepots Lahr ſind nahezu vollſtändig ausgeraubt worden. Bei einer Hausſuchung wurden Pferdegeſchirre, Zügel uſw. im Wert von mehreren Tauſend Mark beſchlagnahmt. Drei Ferſonen wurden verhaftet. * Falkau b. Neuſtadt, 29. Juli. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, war kürzlich hier das Haus der Witwe Steiert nie⸗ dergevzaunt, Tie 88jährige Frau blieb ſeitdem verſchwun⸗ den und gegen die nicht ganz zurechnungsfähige Tochter der Vermißten, Marie Steiert, richtete ſich der Verdacht, daß ſie ihre Mutter getötet und, um die Tat zu verwiſchen, das Haus in Brand geſetzt hatte. Dieſer Verdacht hat ſich jetzt be⸗ ſtätigt. Die Leiche der vermißten Frau iſt unter den Trüm⸗ mern des niedergebrannten Hauſes aufgefunden worden und die Täterin hat ein Geſtändnis abgelegt. ** Sthönau i. W., 29. Juli. Bekanntlich haben viele Ge⸗ meinden das Sammeln von Beeren auf ihren Gemarkungen für Nichtortseinwohner verboten. So auch die Gemeinde Heubronn. Als ſich trotzdem dort Männer, Frauen und ſtinder zum Heidelbeerſammeln eingefunden hatten, ent⸗ land plötzlich eine Schießerei und 50 bis 60 Maun drangen mit Gewehren und Stöcken auf die Sammler ein. Dieſe vurden mißhandelt und ihnen die Körbe weg jeriſſen. Aus Ungſt verirrten ſich einige Frauen im Would und fanden ſich ieſt am ſpäten Abend wieder zurück. Zur Heimkehr der Kriegsgefangenen. Wie bereits mitgeteilt, iſt es trotz dauernder Bemü⸗ hungen des Kriegsminiſteriums nicht möglich, auch nur einigermaßen zutreffende Angaben über den Rücktrans⸗ port unſerer Kriegsgefangenen und über ihr Eintreffen in der Heimat zu erlangen. Die Rückführung unſerer Kriegsgefangenen von den ſog. Grenzübergangsſtationen nach den Durchgangslagern wird verhältnismäßig raſch gehen. Der Aufenthalt im Durchgangslager, höchſtens 0 3—4 8 iſt aus ſanitären Gründen notwendig und bietet außerdem dem zurückkehrenden Kriegsgefangenen die einzige Möglichkeit, alle ſeine Anſprüche an die Hee⸗ resverwaltung und ſonſtige perſönliche Wünſche auf die raſcheſte Weiſe ohne Zeitverluſt zu erledigen. Von den Durchgangslagern aus erreichen die Heimkehrenden mit Sonderzügen oder mit den Zügen des öffentlichen Verkehrs ihren Heimats⸗ bzw. Entlaſſungsort. Für alle Angehörigen unſerer heimkehrenden Kriegsgefangenen iſt Nachſtehendes von beſonderer Wich⸗ tigkeit: Der zurückgekehrte Kriegsgefangene wird meiſtens in den erſten Stunden ſeines Lageraufenthalts ſeine An⸗ gehörigen durch ein Telegramm oder eine Poſtkarte von ſeinem Eintreffen in der Heimat und im Durchgangslager benachrichtigen. Es wäre nun unrichtig, wenn die Ange⸗ hörigen ſich ſofort auf die Bahn ſetzen würden, um den Heimkehrenden im Lager zu begrüßen und ihn abzu⸗ holen, denn in den allermeiſten Fällen würden die An⸗ gehörigen, nachdem ſich der Heimkehrende zu Hauſe an⸗ gemeldet hat, noch ſchnell ein Paketchen oder einen Brief abſchicken. Aller Wahrſcheinlichkeit nach müßte Paketchen und Brief wieder zurückgeſchickt werden und würden den Heimkehrer erſt erreichen, nachdem er bereits ſeit Tagen unter den Seinigen weilt. Das Einzige, was den Heim⸗ kehrenden vorausſichtlich noch im Lager erreichen würde, wäre vielleicht ein Telegramm, doch auch dies iſt unſicher. — Es wird daher den Angehörigen unſerer heimkehrenden Kriegsgefangenen empfohlen, nach Eintreffen der Benach⸗ richtigung aus dem Durchgangslager, zu Hauſe alles für den Empfang vorzubereiten und den Heimkehrenden im Heimatort zu empfangen. Wenn es auch vom Lager aus im allgemeinen nicht möglich ſein wird, in dem erſten Telegramm die genaue Eintreffzeit im Heimatort an⸗ zugeben, ſo wird es ſich durch die Einrichtung der Kriegs⸗ gefangenenheimkehren der Heimatsübernahme— und an⸗ dere Auskunftsſtellen ermöglichen laſſen, die Angehörigen 1155 das Eintreffen im allgemeinen rechtzeitig zu ver⸗ ſtändigen. Verteuerung der Landarbeit. Gemäß einer neuen Verordnung des Reichsernäh⸗ rungsminiſteriums ſoll, wie Vibro eine Erhöhung der Preiſe für Getreide, Kartoffeln und Schlachtvieh geſtattet werden. Die Tonne Weizen ſoll 450—465 Mk. ſtatt bisher 350 Mk. koſten dürfen, Roggen oder Gerſte 400415 Mk. ſtatt 300 Mk., Kartoffeln 125 Mk. ſtatt 100 Mk., der Schlachtviehpreis für Rinder 130 Mk. für den Doppelzentner ſtatt 80 Mk., für Schweine 150 ſtatt 70 Mk. Der Ernährungsminiſter Schmidt betonte in dem Ausſchuß der Nationalverſammlung, daß die Vorlage, ſo unangenehm daß ſie ſei, auf Grund genauer Berech⸗ nungen den geſteigerten Erzeugungskoſten ent preche, die infolge der Erhöhung der Landarbeiterlöhne, des Kohlen⸗ preiſes und der Preiſe aller landwireſchaftlichen Bedarfs⸗ gegenſtände, namentlich des Düngers, eingetreten ſind. Der Ausſchuß hat den Antrag mit 9 5 Mehrheit angenommen. Zur Begründung wurde u. a. ausgeführt: Heute muß der Landwirt für alles, was er zu bezahlen hat, ein Mehrfaches der Beträge aufwenden wie vor dem Krieg. Der Lohn eines Knechts iſt in Bayern auf mehr als das Dreifache geſtiegen, in der Pfalz auf das Doppelte, in den meiſten Landesteilen etwa auf das Zweieinhalb⸗ fache. Aehnlich ſind die Handwerker öhne geſtiegen, von denen der Landwirt abhängig iſt. Zugtiere Auſſen ſich nur noch zu Preiſen beſchaffen, die 400—500 v. H. höher ſind als vor dem Krieg. Während man damals ein ſchweres Arbeilspferd für 1200100 Mk. haben konnte, koſtet es heute 5000— 7500 Mk. Zugochſen ſind auf das Drei⸗ bis Vierfache geſtiegen, leichtere Pferde ſogar auf das Zehnfache. Wie die Bauſtoffpreiſe in die Höhe ge⸗ gangen ſind, iſt allbekannt. Infolge der Kohlenſtreiks können von 18000 Ziegeleien nicht weniger als 16 500 überhaupt nicht arbeiten. Die Baupreise ſind ſo maßlos geſtiegen, daß das Bauen vorläufig ſaſt ausgeſchroſſen iſt. Ueberhaupt hat die ungeheuerliche Erhöhung der Koh⸗ lenpreiſe auch in der Landwirtſchaft wie eine Kataſtrophe gewirkt. Von tief einſchneidender Bedeutung iſt ferner die Preisſteigerung der landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte. Namentlich die Abgabe zah reicher neuer Ge⸗ räte an Frankreich und Belgien hat un ere Landwirtſchaſt in arge Not verſetzt. Was der Landwirt beute auch raufen mag, alles hat er unendlich teuer zu bezahlen: fur eine Buttermaſchine muß er 212 ſtatt 78 Mk. ausgeben, für einen Getreidemäher 1200 ſtatt 475 Mk., für eine Milchzentrifuge 410 ſtatt 180, für eine Drillmaſchine 1850 ſtatt 720 Mk. uſw. 5 Genau ebenſo liegt es mit den Preiſen der landwirt⸗ ſchaftlichen Bedarfsgegenſtänden. Eine Axt ohne Stiel koſtet 7—9 ſtatt 2—3 Mk., ein Reiſerbeſen ſogar 3,50 Mk. ſtatt 20 Pfg., ein verzinkter Eimer 9—12 ſtatl 2 Mk. Muß der Landwirt eine neue Milchkanne kaufen, ſo bezahlt er 20 Mk. ſtatt 7,30, will er eine Miſtgabel ohne Stil haben, ſo muß er dafür 6—8 ſtatt 1,80 Mk. geben, für eine Peitſche 8,80 ſtatt 1,50 Mk. Die Preis⸗ ſteigerung für Sämereien, für Futtermittel, für künſt⸗ liche Düngemittel kommt in ähnlichen Ziffern zum Aus⸗ druck. Schmiede⸗, Schloſſer⸗, Schreiner⸗ und Maurer⸗ arbeiten koſten das Fünf⸗ bis Sechsfache des Friedens⸗ preiſes, und die Ausbeſſerung von landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten ſtellt ſich 400 bis v. H. teurer.. g 5 Offenbar iſt alſo auch der Landwirt heute in einer ſehr üblen Lage, obgleich er während des Kriegs infolge der außerordentlichen Preisſteigerungen zu einer Gel flüſſigkeit gelangt iſt, die er ſeit Jahrzehnten nicht in dieſem Maße gekannt hat. Allein wir dürfen nicht ver⸗ geſſen, daß dieſe Geldflüſſigkeit, die während des Kriegs eine allgemeine Erſcheinung wurde, im Grunde nichts anderes bedeutet, als eine Aufblähung unſerer Zahlungs⸗ mittel, d. h. eine Verringerung des Geldwerte Man kann eben für den gelben Geldbetrag ſehr viel weniger kaufen als früher. Daß trotzdem mancher Landwirt, be⸗ ſonders in den von Schleichhändlern abgegraſten Ge⸗ bieten, unberechtigte Gewinne eingeheimſt hat, iſt eine Binſenwahrheit. Allein das iſt eine Erſcheinung, die ſich auf allen Gebieten unſerer Volkswirtſchat abgeſpielt hat Zudem hat die Landwirtſchaft noch heute über Arbeiter mangel zu klagen. Und da ihre Produktionskoſten empfindlich in die Höhe gegangen ſind, ſo ſtellen ſich nun Folgen ein, die für Deutſchland ſchwere Gefahren in ſich bergen. Insbeſondere gilt die Befürchtung: der Hackfrucht⸗ bau iſt erheblich eingeſchränkt, ſo daß wir nicht darauf rechnen können, unſere Zuckernot 1 zu ſehen; zugleich müſſen ſich die Erträge des Landbaues ſchon durch dieſe Verringerung des Hackfruchtbaues ſenken. Dit hohen Getreideerträge in den letzten Jahren vor dem Kriege konnten nur durch dieſe bodenverbeſſernden in⸗ direkten Wirkungen des Hackfruchtbaues erzielt werden. Unſere landwirtſchafttiche Betriebstechnik war darauf ein⸗ geſtellt, bodenzehrende und bodennährende Pflanzen mit⸗ einander abwechſeln, Halmfrüchte und Wurzelgewächſe auf⸗ einander folgen zu laſſen. Müſſen wir den Anbau der letzteren einſchränken, ſo iſt aller Wahrſcheinlichkeit nach mit einem nicht unerheblichen Sinken der Getreideernten zu rechnen. l 8 —„ Vermiſchtes. „ Negerkrawalle. In Chicago(Amerika) ſetzten ſich die An griffe gegen die Neger fort. Am 28. Juli abends wurden 1 einem ſchweren Zuſammenſtoß mit der Polizei 50 Perſone getötet, 500 verwundet. Am 29. Juli wurde wieder ein Negt⸗ getötet und zwei verwundet. Die Regierung hat Truppen nat Chicago abgeſandt. i Goldſchiebungen. Vor einigen Tagen teilten in Fraun k furt a. M. zwei Kaufleute dee Kriminalpolizei mit, daß ihne ein in einem Hotel wohnender Fabrikbeſitzer aus ollan tauſend Zwanzigmarkſtücke zum Kauf angeboten habe. Als Pred wurden 135 Mk. für das Stück 1 als Vermittlungs proviſion wurden den Kaufleuten 1000 k. zugeſichert. Polizei ließ ſich von der Reichsbank die für das Gold gefor derten 135000 Mk. vorſtrecken und ſchickte einen Kommiſſa⸗ nach dem Hotel, der ſcheinbar auf den Handel eingehen ſolkte Während der Unterredung mit dem Herrn Direktor ließ 10. durchblicken, daß er derartige Geſchäfte ſchon oft gemacht hahe und daß er gegenwärtig dem Käufer bis zu 2 Millionen in Gon beſorgen könne. Dieſe Unterredung führte zur Aufdeckung eine: weitverzweigten Schiebergeſchäfts. Bei einem gewiſſen Malli⸗ niak wurde im Bett verſteckt ein Goldbarren im Werte vor 90 000 Mark gefunden. Eine Hausſuchung in der e eines gewiſſen Hermann Weichſelbaum förderte 5220 öſterrei⸗ chiſche Kronen und eine große Summe in alten deutſchen Bantz⸗ noten zutage. Bisher wurden in der Angelegenheit zehn Per ſonen verhaftet. Der beſchlagnahate Goldbarren wurde dei Reichsbank überwieſen. 3 a Berjüngungsmittel. So alt wie die Menſchheit iſt auch ig! Wunſch. dem Alter zu entgehen, und immer wieder hat ma⸗ Mittel angeprieſen, die die Jugend erhalten und wiederbringen ſollen. Zahlreiche Schönheitsinſtitute bieten heute Pei Elixiere und Balſame an. Im Altertum waren es die Prieſter, die aus Kräutern geheimnisvolle Lebenseſſenzen deſtillierten und die ewig jung erhaltende Götterſpeiſe Ambroſia nachmachten. Viel wird uns auch von wunderbaren Lebensbäumen erzählt, deren Früchte ewige Jugend gewähren ſollen; aber unſere Botaniker 2 ſolche Bäume noch nicht entdeckt, und ebenſo wenig wiſ⸗ en unſere Aerzte von jenem Trank, den ber Arzt Ludwigs XI., Paulus Lucas, in Konſtantinopel erprobt haben wollte. Er erzählt in ſeiner„Türkiſchen Reiſe“ von einem Beſuch im Harem des Sultans. der ihm durch ſeine ärztliche Tätigkeit mögli war. Dabei erfuhr er von einem Tranzk, durch den 70jährige aremsdamen das Ausſehen von 20jährigen Mädchen beſaßen. ucas will dieſes Kraut. das er Serquis nennt, in einem Tale bei Damaskus gefunden und geſammelt haben. Mit der Kunſt, das Leben zu verlängern, haben ſich ſeit Roger Balſon, dem großen Philoſophen des Mittelalters, viele Gelehrte beſchäf⸗ kigt. Eins der merkwürdigſten Verjüngungsmittel gab der Arzt Joh. Heinr. Cohauſen in einem Buch an, das den Titel führt: „Von der ſeltenen Art, ſein Leben durch das Anhauchen ju 5 8 r Mädchen bis auf 115 Jahre zu verlängern“. Als Zeugen dies ſeltſame Mittel beruft er ſich auf eine antike Inſchrift, der zufolge L. Clodius Hermippus 115 Jahre und 5 Tage dadurch elebt haben ſoll, daß er ſich von jungen Mädchen anhauchen lieh. Ernſthaſter iſt Hufelands berühmtes Buch von der Kunſt, das Leben zu verlängern. Am häufigſten hat man das Baden in beſtimmten Quellen als F geprieſen, und wenn auch nicht, wie auf dem bekannten Cranachſchen Bild vom Jungbrunnen, die alten Weiber auf Krücken ins Waſſer N werden und als blühende Jungfrauen wieder heraus ⸗ ommen, ſo hat doch das Baden ſchon manchem zu neuer Ge⸗ ſundheit und Friſche verholfen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Vereins- und Gesohäftsanzeigen müssen für die Samstag- Nummer bi spätestens Freitag Nachmittag 3 Uhr bei uns aufgegeben werden, andernfalls können solehe keine Berücksichtigung finden. e Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Acker⸗Verpachtung. Am Freitag, 1. Anguſt 1919, vor- mittags 11 Ahr, läßt die Oberbaneriſche Waiſenſtiftung in Mingolsheim auf 16 Grundſtücke auf einen weiteren 6jährigen Zeitbeſtand auf dem Rathaus dahier öffentlich meiſtbietend verpachten. Seckenheim, den 28. Juni 1919. Bürgermeiſteramt: 8 Koch. Herdt. 755 Verkehr mit Einſtellſchweinen etr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen ſtenntnis, daß gemäߧ 3 der Verordnung vom 1. Juli 1918 die Verkäufer von Ferkel und Läuferſchweinen eine bürgermeiſteramtliche Beſcheinigung darüber mit ſich zu führen haben, daß die Tiere vom Eigentümer ſelh gezüchtet ſind. Die Veräußerung von Ferkel und Läuferſchweinen iſt nur dem. Züchter ſelbſt oder den von dieſem beauf⸗ tragten Perſonen die ebenfalls die bürger⸗ meiſteramtlichen Beſcheinigungen beſitzen müſſen 5 Uhr, ſtatt. ekanntmachung. Am Mittwoch, den 13. Auguſt 1919, nachmittags findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausschusses Die veehrl. Mitglieder werden dazu mit dem Erſuchen um pünkliches und vollzähliges Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung: Schulkommiſſion. i . Desgleichen der Waſſerkommiſſtion. Bildung einer beſonderen bleibenden Kommiſſion für die Wohnungsverhältniſſe. Desgleichen für die Fürſorge Bedürftiger. Erweiterung der Entwäſſerungsanlage. „Desgleichen der Waſſerverſorgungsanſage. . Außerordentlicher Holzhieb. Abänderung des Ortsſtatuts über die Beſtellung einer Desgleichen für die Lebensmittel⸗ und Kohlenverſorgung. Mitt Meiner werten Kundschaft zur Kenntnis, dass ich ab heute meine Wohnung von Seckenheim, Hauptsrasse 153, nach Mannheim, G 2, No. 2: verlegt habe Meine Niederlage in Farben, Lacke, Pinseln ate, hat Herr W. Höllstin, Germania-Drogerie hier übernommen, woselbst auch Aufträge füt mich gerne entgegengenommen werden. Kitt N * 9. Errichtung von Wohngebäuden Hildaſtraße und Neckarauerſtraße. 10. Dienſtvertrag des Bürgermeiſters. in der Wilhelmſtraße, 11. Entſchädigung des Zeitaufwandes der Gemeinderäte. 12. Erlaß einer neuen Dienſt⸗ und Gehaltsordnung für die ſtändigen Beamten und Bedienſteten der Gemeinde. 13. Feſtſetzung der in der Gemeinde errichteten ſtändigen Stellen 14. Teuerungszulage an die ſtändigen Beamten und Bedien⸗ ͤ ²˙ AA Johannes Meckler Wtw. 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Den Vollzug der Friedhofordnung 2 die Reihung des inden dhe HII ahier vom ersten Längsweg techts(nordwestlich) 6 ö ö 8 32 Tell N e und dem fl ulwascher 2l oo Vier thaler l 8 aupiportal des Friedhofs gelangt demnächſt ö 5 zur Umgrabung und Wiederverwendung als Dkelmslrasse C fl 8 Bee Wüuſchen d igte, daß ein in di f 2 unſchen Beteiligte, daß ein in dieſer 7 77 5 ende Grab bis zur nächſtfol⸗ I Sy oil Vutetnehmen 7 8 1275 fl 8 genden Umgrabungszeit übergangen, alſo 7E IEZ hüte erhalten werde, ſo iſt dies bis längſtens fl 5 res S N A. 7 fl 8 1. OGnieber 1919 beim Gemeinderat an E nach den neuesten u. alten Ffonmmon. 8 9 und hierfür gemäߧ 19 Abſ. 2 der Friedhofordnung die Verſchonungstaxe[ 155 25 Mk. auf 1 an die Gemeinde⸗ eee 8 ck 9 f aſſe zu bezahlen. Hinſichtlich eines kleinen vor längerer Zeit beſtellt un aher 5 Teiles, der in den Weg fallen wird, iſt Er⸗ nicht unter die durch Zuſchuß vom Reich, 6 0. urnvere 95 ecken eim 2 neuerung indeſſen nicht möglich. Staat und Gemeinde verbilligten Mengen. i An die Angehörigen von Verſtorbenen, Der Zuſchuß wird nur für ſolche Lebens. Fußball⸗Abte lung. — 5855 3 in der e ee 8 5— 1. Heute Abend punkt 9 Uhr im Lokal bteilun enkmäler ſich befinden, ergeht amt beſchafft und verteilt werden. Fett ſo 0 1 05 auf den Kopf pro Woche ¼ Pfund entfallen. Spleler-Cersammlung rechtzeitig die Aufforderung, ebenfalls binnen obengenannter Friſt die Entfernung des Denkmals anzuordnen, falls ſie nicht deſſen Erhaltung und Uebergehung des Grabes auf eine weitere Begräbnisperiode durch Zahlung der obigen Taxe veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird der Ge⸗ meinderat über die nicht von den Gräbern weggebrachten Denkmäler verfügen. Seckenheim, den 28. Juli 1919 Gemeinderat: Koch. Einmach⸗Töpfe in allen Größen zu haben Ph. Johann, Friedrichſtraße⸗ Herdt. Da wir vorausſichtlich dieſe Mengen nicht bekommen werden, hielten wir es für richtig, das uns angebotene Fett von 10 Mk. das Pfund nicht ab uſchlagen. Mit Rückſicht auf die furchtbare Fettnot. Dieſes Fett wird von uns nunmehr frei verkauft ohne Einſchränkung der Mengen und den Kreis der Perſonen. Das letztmals verteilte Oel rührt auch von einer ſchon monatelang zurückliegenden Beſtellung her, wo man die Entwicklung der Dinge noch nicht vorausſehen konnte, erwartet haben wir das Oel ſchon vor Monaten. Honig wird verteilt werden, ſobald wir ſolchen erhalten können. Ueber die Kohlenbelieferung ſoll ſich niemand Hoffnungen hingeben. Wir gehen tatſächlich hier trüben Zeiten entgegen. Auch in Mannheim iſt die Lieferung ganz unge⸗ nügend. Dort ſieht es gerade ſo aus, wie bei uns. Nach dem Verteilungsplan des Reichskommiſſars ſollen wir für das Haus⸗ ebensmittelamt. D brandwirtſchaftsjahr 1919/0 hier 3080 D 5 Tonnen Kohlen erhalten. amit könnte Fler Hnsgabe. einigermaßen der Bedarf gedeckt werden. Am Freitag, den 1. August nachmittags von 8 bis 6 Uhr erhalten Eierz in) der Friedrich⸗ ſchule Saal 3 alle Eierbezugsberechtigte gegen Vor- lage des Lebensmittelumſchlags. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ . a 5 r. I bis 1000 von 8 bis 4 Uhr Nr. 1002 bis 2000 von 4 bis 5 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Stück 36 Pfg. das Geld iſt odge bereit zu halten. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 19 des Lebensmit⸗ telausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, 31. Juli 1919. Lebensmittelamt. Mitteilung. Zu dem in Nr. 172 und 173 des „Neckar⸗Boten“ erſchienenen 2 Eingeſandt teilen wir folgendes mit: Laut Verordnung des Reichsernährungs⸗ amts ſoll auf den Kopf wöchentlich nicht 1 Pfund ſondern nur ½ Pfund ausländiſches Weißmehl verteilt werden, was hier bis jetzt auch geſchehen iſt. Nur wurde wegen mangel⸗ hafter Zufuhr des Mehles bisher alle 2 Wochen 1 Pfund verteilt. Die letzte Lieferung ſteht noch aus, obwohl ſie ſchon 8 Tage beim Kommunalverband angemeldet iſt, iſt ſie trotz wiederholter Reklamation noch nicht eingetroffen. Was geſchehen kann, das Mehl rechtzeitig beizubekommen, geſchieht. Leider kommen wir über den traurigen Zuſtand unſerer Verkehrs⸗ mittel nicht ſo bald hinweg. Das zur Ver⸗ teilung gelangte Schweineſchmalz wurde ſchon Aber die Lieferung dieſer Menge zu er⸗ zwingen, dafür fehlen uns die Mittel. Wir bitten, all die Schwierigkeiten bei der jetzigen Uebergangswirtſchaft beachten zu wollen. Seckenheim, den 31. Juli 1919. Lebensmittelamt. Holz- Ausgabe. Am Freitag, den 1. Auguſt 1919, vormittags von 8 bis 11 Uhr, wird in der Bahnhofſtraße Brennholz ausgegeben zum Preiſe von 6 Mk. pro Zentner. Bezugſcheine hierfür können am Freitag Vormittag von 8 bis 10 Uhr auf dem Lebens⸗ mittelamt Zimmer 2 in Empfang genommen werden. Seckenheim, den 31. Juli 1919. Lebensmittelamt. Die Gemeindekaſſe bleibt am Freitag, den 1. Auguſt 1919, für alle Kaſſengeſchäfte mit Ausnahme der Kriegsunterſtützungen geſchloſſen. Die Auszahlung der Kriegsunterſtützungen erfolgt an dieſem Tage von vormittags 7 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 30. Juli 1919. Die N 2. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch der 1. und 2. Mannſchaft. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Der Spielführer. Am Mittwoch, den 6. Auguſt, findet im Lokal zum„Lamm“ eine außerordentliche Mitglieder⸗Jersammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Wegen Wichtigkeit der Sache, laden wir alle aktiven und paſſiven Mitglieder hierzu herzlich ein, mit der Bitte recht zahlreich erſcheinen zu wollen. H. Hermann. Jak. Möll. Tußballvereinigung Seckenheim. Heute Donnerstag Abend s Uhr findet im Saale zum„Deutſchen Hof“ eine Spieler⸗Jersammlung ſämtlicher Mannſchaften ſtatt. Anſchließend erfolgt ein kleiner Commers. Hierzu jeder Spieler ſein Commers⸗Liederbuch mitzubringen hat. Der Spielausſchuß. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Wie bereits an dieſer Stelle ſchon angedeutet, findet am Sonntag, den 10. Auguſt, eine Abend ⸗Unter haltung mit anſchließeudem Tanz Zur Aufführung kommen außer einiger ſchöner auserwählter Männerchöre, verſchiedene Theaterſtücke, Kouplets, Duetts, und Solo⸗ vorträge. Wir haben den Eintrittspreis ſo bemeſſen, daß es jedem zu ermöglichen iſt dieſelbe zu beſuchen. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Der Vorſtand. NB. Karten ſind im Vorverkauf bei Friſeur Wehnert, Werle, ſowie im Lokal zum„Kaiſerhof erhältlich. Citronen eingetroffen. N Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. ſtatt. auf Postscheckkonto 629. Ludwigshafen a. h Inh. W. Höllstin. 0 Medizinal⸗Perband Sell Verſichert ganze Familien ſo perſonen gegen Arzt und Apotheke 4 Aufnahme 149110 ale Wir geben noch bekannt, eso 6 jenigen Familien ſowie Einzelne fun noch kein Mitglied obigen Verba r zum 15. Auguſt ds. Is. vom dfeſel befreit ſind, wenn ſie während 5 N Mitglied obigen Verbandes werde ohne Wir bitten daher die Ein Gib ahlreich gn L Ausführung von Grabden Granit, Syenit, Marmor, Kunſt⸗Granit jeglicher Art, G in allen Gesteinsarten, ſowie Er Grabdenkmäler nehme ich jeder uf Mache werte Käufer dare abel ſam, Ihre Beſtellungen auf All u d nächſter Zeit zu machen, da i ˖ 1 Herbeiſchaffung des Rohmaterig fern Beſtellungen für pünktliche Lie mehr garantieren kann. Nele l Fachmänniſche Bedienung— Bildha Ernſt Bauſch, nen; Werklätte 1 5 Hildaſtr. u. d. 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