—— FCC . * Neckar- 5 f kuntsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. — g——d—? Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Jnſerationsprets: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., 19. Jahrg.. Durch die Poſt bezogen pro dus der Freitag, den 1. Auguſt 1919. Reklamen enen ing 8 Rabatt. No. 175 Mk. Erſcheint täglich mit Ausnahme Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. — GSeonn⸗ und Feiertage. We Denkſchrift Ludendorffs. he beimar, 31. Juli. WTB. meldet: In der in ber crit Miniſterpräſidenten Bauer erwähnten Denk⸗ Ai Ludendorffs vom 15. Sept. 1917 heißt es u. a.: esso nere Lage im Innern iſt nach Angabe der die Erdertreter ſchwierig. Die Arbeiter⸗ und dann auch f imeren birage hat ſich verſchärft. Ich meine aber, dieſe ber jeg chwierigkeiten müſſen durch die feſte Leitung 8. zigen Regierung überwunden werden. Möglich iſt lie uſere militäriſche Lage iſt befeſtigt und der U⸗Boot⸗ belli r Demgegenüber iſt die Lage des Verbands schwieriger. Rußland ſcheidet als vollwertiger ſarlchanzlich aus. Dieſer Umſtand wird auf Rumänien ken. Die übrigen Verbandsmächte werden mit d und Rumänien nicht mehr in vollem Umfang Jun önnen. Aehnliche een weiſt unſer 5 nicht auf. Italien rechnet anſcheinend auf einen 118 olg in d 0 10 5 f 1 di ig der 12. Iſonzoſchlacht. Seine inneren Verhält⸗ enden zur Kriſe. Auch Frankreich ſteht vor einer übt. Alle neuen Nachrichten aus England ſtimmen unge ein, daß der U⸗Bootkrieg wirkt, daß die Er⸗ run gslage ſchwierig iſt und daß die engliſche Regie⸗ Dult ſtarken ſozialen Schwierigkeiten zu kämpfen 15 Drängen nach Frieden in England wird ſtärker. das in Aland ernſthafte Schritte unternehmen, ſo wäre zu gewi Zeichen, daß es nicht mehr glaubt, den Krieg erlarnen. Die Hoffnung des Verbands ſeit Rußlands auch niche iſt Ameriko. Es darf nicht unterſchätzt, aber zu Lande überſchätzt werden. Die großen Waffenerfolge Note Jund zu Waſſer ſtehen auf, unſerer Seite(U⸗ günſtiach ziehe den Schluß: Unſere militäriſche Lage feet. ger als die des Verbands. Das Bündnis iſt ringer 5 Schwierigkeiten im Innern ſind bei uns er Anſicht bei dem Verband. Trotzdem bin ich auch es N10, daß ein Frieden für uns vor Beginn dtiatters erſtrebenswert iſt, wenn er uns piren aste bringt, was wir zur Sicherſtellung unſerer mn eine mwirtſchaft ichen Entwickelung bedürfen und uns i em üitäriſche und wirtſchaftliche Lage verſetzt, die chen 13 u neuen Verteidigungskrieg mit Ruhe ins Auge wa hne Rumänien und die anderen beſetzten ige getönten wir in eine recht bedenkliche Verpflegungs⸗ 90 erhalfnlen. Wir müſſen daher einen Zuwachs an aue nen, Dieſes firden wir nur in Kurland und ſere de heute wirtſchaftliche Möglichkeiten bieten. 0 den enſchätze und unſere Induſtrie liegen docerun renzen des Reichs ſo ungünſtig wie möglich. üs gen Reichstag hatten die ſchwierige Lage des ſen O Im We be 0 *. t n haben wir die beiden großen Zentren, das — — erreichen können und wozu unſere Lage berechtigt. Das lothringiſche Erzbecken verlangt einen Geländezuwachs nach Weſten. Die Beibehaltung der Grenze wie vor dem Krieg würde es mit ſich bringen, daß jede politiſche Beunruhigung auf die Werke mit ihrer ſtarken Arbeiter⸗ ſchaft zurückwirken würde. Bei Beginn von Feindſelig⸗ keiten wäre der Betrieb lahmgelegt und Zerſtörungen ausgeſetzt. Selbſtverſtändlich bleibt das Gebiet durch Ar⸗ tillerie und Flieger immer ſehr gefährdet. Umſo dringen⸗ der iſt die unverſehrte Erhaltung des niederrheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Gebiets. Was die flandriſche Küſte für Luft⸗ angriffe auf England für dieſes Land iſt, das iſt die Maaslinie bei Lüttich in noch erhöhterem Maße für das Induſtriegebiet. Wir müſſen das Gebiet zu beiden Seiten der Maas und ſüdwärts bis St. Vith feſt in der Hand behalten. Der Beſitz der Maaslinie allein genügt nicht, um dem Induſtriegebiet die erforderliche Sicherheit zu bieten. Dies kann nur dadurch geſchehen, daß Bel⸗ gien wirtſchaftlich ſo eng an uns angeſchloſſen wird, daß es auch ſeinen politiſchen Anſchluß an uns ſucht. Ganz ſicher wären wir erſt, namentlich da der Tunnel Dover⸗Calais Wirklichkeit wird, wenn wir ganz Belgien militäriſch beſetzten und an der flandriſchen Küſte ſtünden. Trotz aller Schwierigkeiten Englands können wir dies zurzeit nicht erreichen. Es fragt ſich, ob wir um dieſes Ziel den Krieg fortſetze n müſſen. Das iſt meines Erachtens der Fall, wenn die Engländer einen Gebietsſtreifen in Frankreich(Calais) behalten. Tun ſie das nicht, ſo wäre der Beſitz der flandriſchen Küſte für uns kein Grund zur Fortſetzung des Kriegs über den Winter hinaus. Wir müſſen dann die von der flandriſchen Küſte aus erſtrebte Einwirkung auf England auf Umwegen erreichen können. Ich halte dies für möglich, wenn Bel⸗ gien wirtſchaftlich mit dem Deutſchen Reiche eng ver⸗ bunden und Wallonien und Flamland geteilt mit der Zeit den Schutz gegen Frankreich und England ſelbſt übernehmen und nach Beendigung der Beſetzung ſich ein Heer und eine Marine halten. Der Anſchluß Belgiens an Deutſchland würde zur Folge haben, daß bei einer klar ihr Ziel verfolgenden Politik Holland an uns gezogen wird, zumal wenn ihm ſein Kolonialbeſitz durch ein mit uns ver⸗ bündetes Japan gewährleiſtet wird. Wir erhalten eine Stellung England gegenüber, die es uns ermöglicht, unſeren Handel im nächſten Krieg aufrecht zu erhalten. Das iſt das dritte große Ziel, das wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. Der Ausbau des Murgwerks und die Elektrizitätsverſorgung Badens. Karlsruhe, 29. Juli. Der ſoeben im Druck erſchienene 6. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für die Jahre 1918/19 enthält beträchtliche Neuanforderungen für den weiteren Ausbau des Murgwerks und für eine umfaſſende Elektri⸗ zitätsverſorgung Mittelbadens wie des Seekreiſes. Aus den Erläuterungen zu den 30 Millionen überſteigenden An⸗ forderungen geht hervor, daß bis jetzt für den erſten Ausbau des Murgwerks nahezu 23 Millionen Mark bewinigt wor⸗ den ſind. Infolge der ganz außerordentlichen Erhöhung aller Bauſtofſpreiſe, der Arbeiterlöhne uſw. reicht dieſe Be⸗ — Die weiße Frau. n vom Lauenſtein von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) Ein Roma Amer erikaniſcheg Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. 55 . ſculkhaſt gelt Li ihm plötzlich ganz ſiegesbewußt, faſt einen 8 zu, und ganz ſelbſtverſtändlich ihre Arme um legend, ſprach ſie innig: Nuten gag, eine Ruine paſſe nicht zu dem lachenden Lust 0 er Ja, meinſt du denn, der Frühling fragt da⸗ mit ſeiner Pracht, ſeiner Wonne und ſeiner alte chen alte Ruine ſchmücken darf? Er überſchüttet das du. der eter einfach mit tauſend Blüten, die klettern hoch Kenne alten Mauer und betteln:„hab uns lieb, wir 8 Stithe 4 nicht leben ohne dich, gibt uns Halt, gib uns riebe ch ne deine feſte Mauer knicken unſere zarten Keobne dich welken wir.“ „i 5. 5 en Bünzegelicbtes, holdes Kind“, bat Toß mit erhobe⸗ S A le als ſie ſagte: l 8 birklj ſuine mit R Da ger chelm ſchattelte Li ganz energiſch das Köpfchen, der ügen, 15 55 ſchon wieder durch die Tränen aus ihren nsfeſtigkez och zeigten ihre Mienen eine energiſche Wil⸗ Alg weich dem ich weiß, du liebe alte Mauer, daß du mich eben lobſt, da laſſe ich mich nicht ſo einfach beiſeite Da beſtehe ich auf meinem Recht, meine geliebte oſen zu umranken. Willſt du mich i und Leid 2 nicht haben, als treue Kameradin in Freud' ich Toß z“ daß der Tod uns beide ſcheide, willſt du das Men 0 ſte iaſt hilflos an. Aber bezwungen von eibes a, in dem er den reinen, großen Opfermut des i eine Liebe las, die über alle Schranken hin⸗ willigung nicht aus. Zur Fertigſtellung der erſten Ausbau ſtufe ſind deshalb noch 1,8 Millionen Mark notwendig. Die raſche Entwicklung des Stromabſatzes und die Uebernahme der Elektrizitätsverſorgung von Mittelbaden, die bekannt⸗ lich nicht, wie zuerſt geplant, durch eine Geſellſchaft, ſondern durch den Staat ſelbſt geſchieht, machen die alsbaldige Aus⸗ führung einiger Ergänzungs⸗ und Erweiterungsbauten nötig, die einen Aufwand von 5 Millionen Mark verurſachen. Das Ueberlandnetz in Mittelbaden muß ausgebaut werden; vor allem ſoll eine 100 000 Voltleitung zwiſchen Nord⸗ und Südbaden errichtet werden, die den Stromaustauſch zwiſchen dem Murgwerk und den Kraftwerken am Oberrhein ermög⸗ licht. In Anbetracht der Kohlennot und des drängenden allgemeinen Bedarfs für elektriſche Kraft, wie nicht minder im finanziellen Intereſſe des Murgwerks ſelbſt erſcheint es geboten, den zweiten Ausbau des Werks, die Erſtellung der großen Staubecken an der Raumünz⸗ und Schwarzenbach ohne jeden Verzug in Angriff zu nehmen. Die Vorarbeiten ſind bereits in Angriff genommen. Eine andere Geſtaltung erfährt ſodann auch das Rechnungsweſen des Murgwerks, das bisher von der Eiſenbahnhauptkaſſe beſorgt, nun eine eigene Rechnungsführung erfolgen ſoll, nachdem durch die Uebernahme der Elektrizitätsverſorgung von Mittelbaden mit ſchätzungsweiſe 30⸗ bis 40 000 Kleinabnehmern laufende Rechnung zu pflegen iſt.— Für den Bau der Anlagen zur Elektrizitätsverſorgung von Mittelbaden und zur Beliefe⸗ rung der Kreiſe Heidelberg und Mosbach mit Murgwerk⸗ ſtrom ſind nahezu 18 Millionen in den Nachtrag eingeſtellt. Zur Verſorgung der Amtsbezirke Meßkirch, Pfullendorf, Stockach und Ueberlingen ſollen die 15000 Voltleitungen für die Zuführung des vom Laufenburger Werk zu beziehenden Stromes auf Staatskoſten erſtellt und der Preis für die Stromabgabe an den noch zu gründenden Verband der be⸗ teiligten Gemeinden, welchem der Bau der Ortsnetze uſw. überlaſſen bleibt, nicht höher bemeſſen werden, als erforder⸗ lich iſt, um neben den Selbſtkoſten des Stroms und Betriebs noch den Bedarf für Zinſen und Tilgung aufzubringen. Tagesſchau. Die Mehrheitsſozialiſten haben ihren Antrag auf Wahl des Reichspräſidenten durch den Reichstag zurückgezogen. Die Reichswerftbetriebe in Kiel wurden geſtern auf 14 Tage geſchloſſen. Nach dieſer Zeit ſollen die Arbeiten mlt Wiedereinſtellung von 1500 der 13 000 Arbeiter wieder auf⸗ nenommen werden. Frhr. v. Lersner hat der Friedenskonferenz ſchriftlich mitgeteilt, daß Deutſchland den von den Alliierten vorge⸗ ſchlagenen Uebergang der Souveränität Deutſchlands auf Polen in den abzutretenden Gebieten angenommen habe. . Eine Kommiſſion von Arbeitgebern und Arbeitnehmern iſt geſtern nach Verſailles abgereiſt, um mit der franzöſiſchen Unterkommiſſion die Einzelheiten wegen der Stellung freier Zivilarbeiter für den Wiederaufbau Nordfrankreichs zu ver⸗ einbaren. Es iſt damit zu rechnen, daß die Zivilarbeiter Zug um Zug mit der Rückſendung der Gefangenen nach Frankreich ausreiſen werden. Long teilte im engliſchen Unterhauſe mit, daß von der verſenkten deutſchen Flotte bisher die Kreuzer Baden, Em⸗ den, Frankfurt, Nürnberg, ſowie 15. Zerſtörer gehoben wor⸗ den ſeien. Zur Hebung dreier weiterer Zerſtörer ſind die Arbeiten im Gange.. Nach engliſchen und franzöſiſchen Meldungen werden die Veröffentlichungen Erzbergers im Vatikan als unricht g be⸗ zeichnet. Kardinalſtgatsſekretär Gaſpari beabſichtigt, die Schriftſtücke zu veröffentlichen. Die Kohlenarbeiter in den Bergwerken von Borinages [Bez. Mous⸗ Belgien] traten wegen Lohnforderungen in den Ausſtand. 10—12 000 Arbeiter ſind ausgeſperrt. Am Montag kam es in Budapeſt zu großen Kundgebun⸗ ien der Metall⸗ und Gießerei⸗Arbeiter. Die roten Truppen — „So iſt es denn kein Traum? Ich halte dich, mein Kleinod, um das ich tauſend Schmerzen litt, an meinem Herzen? Wirſt du es auch nie bereuen, Li, niemals, daß du wagteſt, mich zum Gatten zu erwählen?“ Li ſchüttelte ſtumm das Köpfchen und duldete es, daß er ſeine Lippen heiß auf ihren jungen Mund drückte. „Komm zur Mutter“, flüſterte ſie,„ſie wartet auf uns.“ Faſt erſchrocken ſah er ſie an. „Du weißt?“ fragte er tonlos. Li nickte leiſe. „Die Mutter hat mich zu dir geſchickt. Da oben in ihrem Turmgemach hat ſie mir alles offenbart. Dieſe Stunde da oben, wo man Gott am nächſten iſt, Toß, hat mir die Kraft gegeben, zu dir zu kommen, und dich zu bitten, mich nicht von dir zu ſtoßen. Sie hat mir ge⸗ zeigt, daß unſer ſchönes Los doch nur ein einziges großes Lieben iſt. Und weil ich fühlte, daß ich nicht aufhören würde, dich zu lieben, und weil ich wußte, daß du böſer, eigenſinniger Mann dir viel zu wenig deines Wertes be⸗ wußt biſt, da nahm ich ſelbſt die Geſchichte in die Hand, und nun—“ hier lachte ſie, ganz wie die alte Li, hell auf —„wie ſtehe ich nun da? Als Braut! Jetzt aber komm, du Lieber, Mütterchen wartet. Ach, Mütterchen, wie das klingt! Noch faſſe ich es kaum, Toß. Eine Mutter ſoll ich haben, denke doch, eine Mutter, und einen lieben, alten, bärbeißigen, geliebten Mann dazu.“ 5. 8 Und ſie küßten ſich wieder heiß und doch jubelnd, wie zwei glückſelige Kinder. — And dein Vater, Li?“ kragte der Aſſeſſor mit leiſer Beſorgnis, während er, den Arm um Lis Schulter ge⸗ ſchlungen, mit ihr durch die Tür ſchritt. Li ſchmiegte ſich beruhigend an ihn an. „Das wird Mütterchen alles einrenken. Wir wollen ganz ſtill ſein. Mütterchen hat dich auch lieb, Toß, und ſie weiß es ja lange, daß wir uns lieben.“ Und das junge Paar ſah von dem herrlichen gotiſchen Säulengang der Burg in die grellen Blitze, die in dem Burghof zuckten, und hörten auf den rollenden Donner, der die Burg umrollte. Der Regen goß in ſchweren Strömen hernieder und peitſchte das tief herniederhängende Gezweig der Weiden. Einen Augenblick ſtand das Paar ratlos, dann aber hob Toß ſeine Braut empor und trug ſie mit ſtarken Armen über den Hof bis zum Aufgang des Turmes zum Orlamünder Flügel, wo Frau v. Wallerſtein wohnte. Und er ſelber fühlte beglückend, wie viel Feuer und Jugendkraft in ihm war, und wie Li an ſeiner Seite nicht zu darben brauchte, wenn ſein Gebrechen ihm auch manches Opfer auferlegte. Blühen, duften und glühen ſollte ſie an ſeinem Herzen.„Die ſchönſte Roſe“, ja, wie einſt die„Wandervögel“ geſungen, damals am Tage, wo er glaubte, ewig von Li ſcheiden zu müſſen. 5 Ein knatternder Donnerſchlag erſchütterte die Luft, da ſtiegen die beiden Hand in Hand die Treppe hinan zu dem hochgelegenen Turmgemach, wo ein treues Mutter⸗ herz in banger Sorge ihrer harrte. i Die Schloßuhr verkündete die ſechſte Stunde. f Mit ſcharfem Klang ſchnitt der helle Schlag in das Praſſeln des Regens und in das Grollen des Donners. Und heulend pfiff der Wind um Lauenſtein und die Dörfler flüſterten geheimnisvoll: i 1 „Die weiße Frau ſingt wieder ihre Lieder. Habt ihr es gehört?“ 5 5 4 (Fortſetzun⸗ Lala. 1 — 2 8 8 8 7 zerweigerten ein Eiuſchreiten. Als ſchließlich Terror⸗Trup⸗ zen herankamen, eutſtand ein lebhaftes Feuergefecht, das Tote und Verwundete zur Folge hatte. Laut nkrainiſchem Inf.⸗Büro haben die Polen die Ge⸗ meinde Czereze umzingelt und an allen Ecken angezündet. Die Bevölkerung wurde niedergeſtreckt, die Kinder lebend ins Feuer geworfen. Als Urſache für die wiederholten Negerverfolgungen in Amerika wird jetzt von der Regierung das Beſtehen einer bolſchewiſtiſchen Propaganda unter den Negern angegeben. Reichsnationalverſammlung. Weimar, 30. Juli. Eröffnung der Sitzung um 10.10 Uhr. Die dritte Beratung des Verfaſſungsgeſetzentwurfes wird fortgeſetzzt. 5 Abg. Düringer(D. N.): Wir bleiben bei unſerer ableh⸗ nenden Stellung gegenüber der Verfaſſung, weil ſie nicht konſervativ genug iſt. Wir wünſchen eine Stärkung der Stellung des Präſidenten. Das deutſche Volk wird ſich noch einmal nach dem alten Obrigkeitsſtaat zurückſehnen. Wir galten an dem föderativen Charakter des Reiches feſt. Die Politik, die auf die Weltrevolution losſteuert, iſt eine Jllu⸗ fionspolitik. Die gegen unſere Partei gerichteten Vorwürfe als Kriegsverlängerer empfinden wir phariſäiſch.(Leb⸗ zafte Zuſtimmung rechts.) Konſervatismus und wahrer Fortſchritt gehören zuſammen. „Abg. Dr. Heinze(D. N.): Nach drei Geſichtspunkten wird man eine Verfaſſung beurteilen müſſen. Sie muß die Mög⸗ lichkeit geben, alle lebendigen Kräfte des Staates heranzu⸗ ziehen. Sie muß die Vorausſetzungen für eine tätige, weit⸗ lichtige Politik bieten, ſie muß kurz und knapp und juriſtiſch Anwandfrei gefaßt ſein. Von dieſen Geſichtspunkten aus können wir uns nicht auf den Boden der neuen Verfaſſung tellen. Der Geiſt, der in ihr vorherrſcht, iſt der Geiſt der. extremen Demokratie. Das markanteſte Zeichen diefer zeuen Verfaſſung aber iſt ein extremer Parlamentarismus. Abg. Dr. Cohn(u. S.): Die Räte müſſen alle Ausſicht zewinnen, zuerſt die Betriebsräte, auf denen ſich die Grup⸗ zenräte bis zum Reichswirtſchaftsrat aufbauen. Der bolſche⸗ wiſtiſche Zentralrat beſtimmt dann das Leben und die ge⸗ amte Verwaltung. Der vorliegende Verfaſſungsentwurf wird zu einer Verluſtliſte der Demokratie und des Sozia⸗ 5. Daraus erklärt ſich unſere ablehnende Haltung. Reichskommiſſar Dr. Preutz: Die Rechte klebt an der Alten Verfaſſung und Dr. Cohn erklärt die neue für ver⸗ krübt, vermutlich in dem Gedanken, daß wir warten ſollen, dis ſeine Partei an die Herrſchaft gekommen wäre.(Zuruf zer U. S.: Das wäre vernünftig geweſen!) Die Frage, Pie die Verfaſſung wirken wird, hängt lediglich von der Husführung, alſo von den leitenden Perſönlichkeiten, ab. In der Einzelberatung werden hierauf Ueberſchrift und Eiugangsformel ohne Debatte angenommen. Art. 1 des erſten Hauptabſchnittes. Aufgabe und Aufbau des Reiches, lautet: Das Deutſche Reich iſt eine Republik; nie Staatsgewalt geht vom Volke aus. Art. 3 handelt von den Reichsfarben. Die Reichsfarben ind ſchwarz⸗rot⸗gold, die Handelsflagge ſwarz⸗weiß⸗rot mit den Reichsfarben im oberen inneren Eck. Eine Reihe weiterer Artikel wird unverändert ange⸗ zommen. Art. 17, der die Verfaſſung der Länder betrifft, ſeht auch für die Gemeindewahlen die Grundſätze der allge⸗ meinen Wahlen vor. Dazu wird ein Antrag Arnſtadt ange⸗ nommen, daß das Wahlrecht für die Gemeindewahlen durch Staatsgeſetz von einem einjährigen Aufenthalt in der Ge⸗ meinde abhängig gemacht werden kann. Die Abſtimmung über Art. 18, der die Aenderung des Bebietes von Ländern uſw. betrifft, wird vertagt, da ein dazu geſtellter Antrag noch nicht in den Händen der Ver⸗ jammlung iſt. 8 8 * Art. 22 ſetzt die Wahlperiode des Reichstags auf 5 Jahre eſt. Ein Antrag Auer(Soz.) fordert die dreijährige Wahl⸗ zeriode, ein Antrag Erkelenz(Dem.) die vierjährige. Nach kurzer Debatte wird die vierjährige Wahlperiode in Auszählung mit 166 gegen 139 Stimmen angenommen. Die Art. 23 bis 36 werden in der Faſſung der zweiten zeſung anegnommen.— Zu Art. 37, wonach die Abgeord⸗ geten während der Tagungszeit nicht verhaftet oder zur ⸗ Unterſuchung gezogen werden können, beantragt Abg. Hauß⸗ mann ſtatt„Tagungszeit“ zu ſetzen„Tagung“. Abg. Katzen⸗ ein(Soz.) beantragt, das Wort„Tagungszeit“ durch„Sit⸗ kungsperiode“ zu erſetzen. Art. 38 wird nach der Regierungsvorlage mit einem An⸗ krag Kahl(D. V.) angenommen, daß die Regierung für die Beſchlagnahme von Schriftſtücken die Abgeordneten den Per⸗ onen gleichſtellt, die ein geſetzliches Verweigerungsrecht ha⸗ ben. Die Art. 30 und 40 werden nach dem Beſchluß der zweiten Leſung angenommen. Um 2 Uhr wird die Weiter⸗ beratung auf nachmittags 4 Uhr vertagt. f Nachmittagsſitzung. Der Präſident eröffnet die Sitzung 4.30 Uhr. Auf Antrag Dr. Haas(Dem.) werden die Artikel 48 und 0(bewaffnetes Vorgehen des Reichspräſidenten gegen ein Sand, das ihm nach der Reichsverfaſſung obliegende Pflich⸗ zen nicht erfüllt und gegen Störung der öffentlichen Sicher⸗ zeit), zufſammengefaßt mit der Aenderung, daß der Reichs⸗ bpräſident vor bewaffnetem Vorgehen gegen ein Land den Reichstag verſtändigen muß. Im übrigen gelangt der Ab⸗ ſchnitt unverändert zur Annahme. g Der 4. Abſchnitt(Art. 61 bis 68) wird im weſentlichen unverändetr angenommen. Im Abſchnitt 5(Reichsgeſetzgebuno) werden die Art. 47 ind 76(Volksentſcheidung und Verfaſſungsänderung), da zeue Anträge in Vorbereitung ſind, zurückgeſtellt. Im übri⸗ gen wird der Abſchnitt Art. 59 bis 77 unverändert ange⸗ nommen. * Im Abſchnitt Reichsverfaſſung wird Art. 79 im Hinblick auf die Beſtimmungen des Friedensvertrages nach einem Antrag Dr. Spahn(Ztr.) in folgender Faſſung angenom⸗ men: Die Verteidigung des Reiches iſt Reichsſache. Die Wehrverfaſſung des deutſchen Volkes wird unter Berück⸗ ſichtigung der beſonderen landmaunſchaftlichen Eigenarten durch ein Reichsgeſetz einheitlich geregelt. Die Art. 91 bis 100 werden in der Faſſung der zweiten Leſung angenom⸗ men. Art. 88 wird zurückgeſtellt. Die folgenden Abſchnitte betreffen die Rechtspflege. Aus Art. 101 entſtehen zwei Ar⸗ tikel, deſſen erſter die Unabhängigkeit der Richter und deſſen zweiter die Ausübung der Gerichtsbarkeit durch die Länder aus rückt. Art. 103 bis 105 beſtimmen u. a.: Die militäri⸗ chen Ehrengerichte ſind aufgehoben. Ein deutſch⸗nationaler Antrag will dieſen Zuſatz ſtreichen. Nach längerer Debatte wird der Art. in der Faſſung der zweiten Leſung angenom⸗ men. Art. 104 wird in folgender Faſſung angenommen: Die Militärgerichtsbarkeit iſt aufzuheben, außer für Kriegszei⸗ ken und an Bord der Kriegsſchiffe. Der Reſt des Abſchnittes bis Art. 106 wird in der Faſſung der zweiten Leſung ange⸗ nommen. Zu dem vorher ausgeſetzten Art. 88, der das Poſt⸗ und Telegraphenweſen behandelt, wird auf Antrag Hauß⸗ mann(Dem.) ein Zuſatz beſchloſſen, wonach die Reichsregie⸗ rung auf Zuſtimmung des Reichsrats die Verordnungen erlkzt, die Grundſätze und Gebühren für die Benutzung der Verkehrseinrichtungen feſtſetzen und einen Beirat in An⸗ gelegenheiten des Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ weſens errichtet. Im zweiten Hauptteil, Grundrechte und Grundpflichten dandlt der erſte Abſchnitt(Art. 108 bis 117) von der Einzel⸗ berſon. Im Art. 108, wonach u. a. öffentlich⸗rechtliche Vor⸗ rechte der Geburt und des Standes nicht beſtehen, wird auf Autrag Spahn(Ztr.) die Aenderung beſchloſſen, daß ſie auf⸗ zuheben ſind. Die Beſtimmung des Art. 108, wonach Adels⸗ beseichnungen nur als Teil des Namens gelten und nicht mehr rerliehen werden dürfen, wird entgegen einem An⸗ trag der Deutſch⸗Nationalen und der Deutſchen Volkspartei auf Streichung aufrecht erhalten. Zu Art. 113, der die perſönliche Freiheit behandelt, bean⸗ kragen die Abag. Loebe(Soz.) und Dr. Ablaß(Dem!) eine Entſchließung, worin die Reichsregierung erſucht wird, als⸗ bal einen Geſetzentwurf über die Reform des Strafrechts und Strafvollzuges mit dem Ziel einer Beſeitigung der To⸗ desſtraſe dem Reichstag vorzulegen. Die Abgg. Sinsheimer (Soz.), Dr. Ablaß(Dem) und Dr. Kahl(D. V.) beautragen eine Entſchließung, die Regierung zu erſuchen, alsbald einen Geſetzentwurf vorzulegen, nach dem in allen Fällen, in denen das Geſetz ausſchließlich die Todesſtrafe vorſieht, mildernde Umſtände zugelaſſen werden und wahlweiſe neben der To⸗ desſtraf“ die Verhängung von Freiheitsſtrafen zuläſſig iſt. Beide Entſchliecßungen werden angenommen. 8 Nr. 114 erhält auf Antrag Auer(Soz.) die Faſſung, die Wohnung jedes Deutſchen iſt für ihn eine Freiſtätte der Unverletzlichkeit. Ausnahmen ſind nur auf Grund von Ge⸗ ſetzen zuläſſig. Im übrigen wird der erſte Abſchnitt der Grundrechte unverändert angenommen. 5 Es folgt die Beratung des zweiten Abſchnitts der Grund⸗ rechte, Art 118 bis 131. Art. 118 erhält auf Antrag Spahn (Ztr.) die Faſſung: Die Ehe ſteht als Grundlage des Fa⸗ milienlebens und der Erhaltung und Vermehrung der Na⸗ tion unter dem beſonderen Schutz der Verfaſſung. Sie be⸗ ruht auf der Gleichberechtigung der beiden Geſchlechter. Ueber Art. 119 entſpinnt ſich eine längere Ausſprache. Unter Ablehnung aller Anträge gelangt Art. 119 im Wortlaut der zweiten Beratung zur Annahme. Auf Antrag Spahn(tr.) wird der zweite Satz des Art. 119, der die unehelichen Kin⸗ der betrifft, zu einem beſonderen Art. 1192. Im übrigen wird der Abſchnitt Art. 118 bis 131 unverändert angenom⸗ men. Hierauf wird die Weiterberatung auf Donnerstag, 31. Juli, 10 Uhr früh, vertagt. Schluß 8 Uhr. Erzbergers Enthüllungen. Neue Erklärungen Michaelis'. Berlin, 31. Juli. Zu der Angelegenheit des engliſchen Friedensfühlers teilt die„Deutſche Tageszeitung“ einen Brief des damaligen Reichskanzlers Dr. Michaelis, den er an General Ludendorff geſchrieben hat, mit und in dem es über die fragliche Angelegenheit heißt:„Nach meiner Er⸗ innerung lag die Sache ſo, daß in der Kronratsſitzung wohl davon geſprochen worden iſt, daß ei Fühler von England vorlag, daß aber abſichtlich von dem Kaiſer und mir nichts darüber geſagt wurde, auf welchem Wege der Fühler an uns gelangt iſt. Dies ſollte abſolut geheim bleiben.“ Eine Erklärung des Nuntius Pacelli. W. T. B. Berlin, 31. Juli. Von dem apoſtoliſchen Nun⸗ tius Pacelli geht dem Wolffſchen Telegraphenbüro folgende Mitteilung zu:„In den Erklärungen des ehemaligen Reichskanzlers Michaelis in der„Täglichen Rundſchau“ lieſt man, daß ſchon beim Empfang des Schreibens des Nun⸗ tius ſich herausgeſtellt habe, daß Erzberger von dem Briefe wußte. Der Nuntius muß erklären, daß Erzberger von ihm über den Inhalt des Briefes keineswegs unterrichtet war. Eine neue Erklärung Ribots. W. T.B. Verſailles, 31. Juli. Die geſamte Pariſer Mor⸗ genpreſſe veröffentlicht die Erklärungen Ribots im„Temps“ über die Enthüllungen des Reichsminiſters Erzberger. Einem Vertreter des„Excelſior“ ſagte Ribot, Erzberger ſei zu ſeinen Enthüllungen nur aus innerpolitiſchen Gründen getrieben worden. Er bediene ſich aller Waffen, die ihm in die Hand fielen, um die Alldeutſchen, die immer noch ſehr einflußreich ſeien, zu bekämpfen. Indem er gegen die mili⸗ tariſtiſche Partei vorgehe, habe er außerdem noch den Vor⸗ teil, eine gewiſſe Meinungsverſchiedenheit zwiſchen der eng⸗ liſchen und der franzöſiſchen Diplomatie herausbilden zu können. Das Unglück für Erzberger und das Glück für Frankreich ſei, daß das deutſche Mittel ſo plump erſcheine, daß man mit Leichtigkeit ſeine Abſichten erkennen könne. England werde ohne Zweifel ſeine vollkommene diploma⸗ tiſche Korrektheit beweiſen können. Nicht einen Augenblick ſei Frankreich in die Falle gegangen, die ihm geſtellt wurde. Frankreich konnte nicht daran denken, den verantwortlichen Urhebern eines ungerechten und wilden Krieges Vorſchläge zur Unterhandlung zu machen, ſolange nicht von ſeinem le⸗ gitimen Anrecht auf Elſaß⸗Lothringen geſprochen wurde. Die beſſere Politik Englands. W. T. B. Baſel, 31. Juli. Die„Times“ melden: Der Geheimbericht des Grafen Czernin über die hoffnungs⸗ loſe Lage der Mittelmächte iſt etwa im Juli 1917 dem eng⸗ liſchen Miniſterrat zugegangen und hat den Gegenſtand ein⸗ gehender Beratungen gebildet. Danach noch mit Deutſch⸗ land zu verhandeln, wäre nach Anſicht aller Miniſter heller Wahnſinn geweſen. Aus Mailand wird berichtet, daß die liberale Unterhauspartei etwa im Juli 1917 die Erklärung Lloyd Georges erhalten habe, daß er die Friedensbedin⸗ gungen Englands bereits damals ſo umſchrieben habe, wie ſie ſpäter im Waffenſtillſtand und im Friedensvertrag mit Deutſchland erreicht worden ſind. Der Premierminiſter habe auch damals in bindender Weiſe erklärt, daß England einen anderen Frieden überhaupt nicht annehmen werde. Die Durchführung des Friedens. a Frankreich verzögert die Ratifizierung. Paris, 31. Juli. Nach verſchiedenen Preſſeäußerungen oon geſtern vormittag beabſichtigen Mitglieder des Friedens⸗ ausſchuſſes den Antrag zu ſtellen, den Friedensvertrag erſt zu ratifizieren, nachdem der amerikaniſche Senat ſein Vo⸗ kum abgegeben hat. Das würde ein Hinausſchieben bis Ok⸗ tober bedeuten. Einzelne Blätter glauben, daß dieſer An⸗ trag deshalb erfolgte, weil man den Termin der Neuwahlen hinausſchieben wolle. Dagegen wendet ſich„Echo de Paris“ und erklärt, das Wahlintereſſe dürfe nicht dem nationalen Intereſſe übergeordnet ſein. Die Ratifizierung durch die Union. W. T B. Maſhington, 30. Juli. Bei einer Konferenz mit den demokratiſchen Senatoren wies Präſident Wilſon darauf hin, daß der Ernſt ver europäiſchen Lage dringend die Na⸗ tifikation des Friedens durch die Vereinigten Staaten und einen raſchen Zuſammentritt der Liga der Nationen erfor⸗ dere. Er wandte ſich gegen jede Aenderung im Texte des Friedensvertrages, auch gegen die von Taft beantragten er⸗ läuternden Zuſätze. Die Leſung des Vertrages durch die Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten wurde zu Ende geſührt. Auch die amerikaniſchen Sozialdemokraten treten für die Natifikation ein. Oeſterreicher für den Wiederaufbau. W. T. B. St. Germain, 30. Juli.(Wiener Korr.⸗Büro.) Der franzöſiſche Miniſter für den Wiederaufbau Loucheur hatte mit dem Staatskanzler Renner eine längere Beſpre⸗ chung wegen der Verwendung deutſch⸗öſterreichiſcher Arbei⸗ ter bei dem Wiederaufbau in Nordfrankreich, wobei Lou⸗ eur zuſagte, daß die Arbeiter als freie Arbeiter behandelt und dementſprechend verpflegt und nicht ſchlechter als die franzöſiſchen Arbeiter bezahlt werden würden. Loucheur brachte ſodann die Kohlenverſorgung zur Sprache. Er wies auf den internationalen Charakter der Kohlenkriſe ſowie darauf hin, daß Frankreich nur 50 Proz. ſeines Bedarfs beziehe. Schließlich wurden die deutſch⸗öſterreichiſchen Er⸗ nährungsſchwierigkeiten beſprochen, wobei Loucheur eine Erörterung dieſer Frage bei der Konferenz in London am Freitag zuſagte. beantwortete Miniſter Remmele eine von de Neger Aufhebung der Blockade gegen Rußland. Blole T. K. Bern, 31. Juli. Der Rat der z beſchloß, die Krieg zeten Rußland aufzuheben, weil in Wirklichkeit 5 dun zuſkänd mit Rußland beſtehe. Die Blockade wird eri ein Embargo(Beſchlagnahmeverfahren), das der Schi Marine das Recht gibt, alle nach Rußland ahrenegeſunhen anzuhälten und die Ladung zu untetſuchen, insb ae auf Waffen und Kriegsmaterial. Der Trauspo 9 2 Lebensmittel ſoll erlaubt werden. 5 525 Fekzeher Landtag. Nachtrag zum Sine. svoranſchlag.— Landest e Geſetze. ibn Zu Beginn der geſtrigen 50 Karlsruhe, 31. Juli. maier(Ztr.) geſtellte kurze Anfrage, was die Felnbe, tun gedenke, um die in Elſaß⸗Lothringen und im 55 6 land zu Schaden gekommenen Landesangehörigen ehe ſchädigen. Der Miniſter führte aus, die Regierunen 1 Geſuche der Geſchädigten ſofort an die Reichs genen bein geleitet und dieſe hätten erklärt, daß die Sch Reichskommiſſar angemeldet werden müſſen. Hiernach ſetzte das Haus die 1010 Beratung des 5. Nachtrags zum Staatsvoranſch h, bei der Hauptabteilung: Miniſterium für Kultns ae, terricht fort. Namens des Haushaltaus ſchuſſes darüber Abg. Stockinger(Soz.), der hierbei e h Landestheaterfrage behandelte. Hierzu war von gel Dr. Schofer(Ztr.) und Gen. ein Antrag eimdegagen Anforderungen nur in dem Umfange zu genel pez 1 die Riechtsverpflichtung im Falle der Schließung dee ters und der Penſionierung der etatm. Angeſtellte 25 E wendig machen. Der Antrag wurde mit 50 geg) men lein Teil des Zentrums und der Deutſchn uren lehnt. Die Geſamtpoſition für das Landestheater n, 15 demſelben Stimmenverhältnis hierauf angenomm der ter lag ein Antrag des Haushaltausſchuſſes por, Auch ſchluß verlangt über die Zahl der Schüler, ear 1 l ſtunden bedürfen und wie viele in die Volks ſchu ge verwieſen werden mußten. Dieſer Antrag wurde men. Die Umwandlung des Gymnaſiums in La Nee Oberrealſchule wurde gegen die Stimmen des iche i und der Deutſchnatl. beſchloſſen und hiernach ſäme u forderungen für das Miniſterium des Kultus richts angenommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung legte unerrhe ſter Hummel dem Hauſe einen Geſetzentwurf ie Alg Abänderung des Schulgeſetzes. Dann berichtete m des bert(Ztr.) über die Hauptabteilung: Miniſterdie 900 A jugendlichen Sträflinge verdoppelt habe. 2 rungen der Regierung ſind vom Haushaltausſch gen dene Abſtriche gemacht worden. Dieſe werden Autral. Im Anſchluß daran kommt zur Beratung ein die 1 Abg. Heurich(3tr.), welcher eine Statiſtik lber er 5 denen Baumaterialien verlangt. Arbeitamin Ziegel teilte hierzu mit, daß die Vorräte an Back⸗ und u nen, Zement und Kalk ſehr gering ſeien. ilung: e Ohne weitere Debatte wird die Hauptabteiln. 1 terium für auswärtige Angelegenheiten erkenne 11 Arbeitsminiſterium. Weiter genehmigte das en di 10 mig das Geſetz über die Ausgabe von Bankno—— ell Bad. Bank und das Geſetz über die Uebernahme Militär⸗ und Hilfsbeamten. chtrag hel Hierauf wird die Beratung über den Nach aeg Staatsvoranſchlag fortgeſetzt und die e nern. Der Redner führte u. a. aus, daß ſich d 1 den n An ß pet 9 das Finanzminiſterium, die Verkehrsanſtalten bahnban und die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſ 2 2 Nächſte Sitzung heute Donnerstag nachm Tagesordnung: 6. Nachtrag zum Staatsvoran bis ſiendent Kopf teilte noch mit, daß man hoffe, zu mittag den vorliegenden Arbeitsſtoff bewältigen Badiſche Politik.„ Die Uebernahme von Beamten in den 5 de den Karlsruhe, 30. Juli. Der Haushaltausſchung Landtags befaßte ſich in ſeiner geſtrigen e Vorlage betr. die Uebernahme von Reichs⸗ Iſaß⸗lo 405 maligen badiſchen Hofbeamten, ſowie von ee Der zee ſchen Beamten in den badiſchen Staats dienst. wur 0 ſchuß ſtimmte dem hierüber vorliegenden Geſetet haben on deſſen weſentlichen Inhalt wir ſchon berich en a Mit 12 gegen 2 Stimmen wurde eine Reſolu em 1% men, wonach in den bad. Staatsdienſt übern angeb che ſollen 1. die Beamten, welche die bad. Staatsem f beſitzen, und 2. eine vom Reich nach allgemengiſchen e lungsplan feſtzuſetzende Zahl von elſaß⸗loth reste, bob amten, die keine andere Staatsangehörigkeit. tont wurde von allen Seiten, daß die Intere Beamten nicht geſchädigt werden dürfen. 0 Baden und Württembera. 8 5% Karlsruhe, 29. Juli. Auf dem am Sonntag chen 7 abgehaltenen Vertretertag der Deutſch⸗demokra aliſchen en Württembergs sprach als Vertreter der demokſer Hen tei und Landtagsfraktion Badens Abg. Dr. Les fehle über den Gedanken eines ſtaatlichen Zuſammenlgende vl, Baden und Württemberg und machte dabei fraktion 0 führungen:„Wir in der badiſchen Landtagen ſchen, daß dieſe Frage mit aller gebotenen c iz ſehgh prüft werde. Aber ein großer Teil von uns ufa hörig gegenüber den Stimmen, die ſich für den en e ſchluß ausſprechen. Den Partikulariſten in 2 möchte ich wünſchen, daß ihre Gefühle keine 5 5 ſchütterungen zu erleiden hätten, als es info pte 17 einigung zweier nach Art und Kultur ſo verwan ten h der Fall ſein würde. Gerade dieſe Partikula 4 7 heute allen Grund, gegenüber zu weitgehende den 677% Tendenzen in unſerem deutſchen Nationalſtaa unter 90 en eines einheitlichen Südweſtdeutſchlands zu z a Vom Standpunkt des badiſchen Demokraten agen ich ſagen: Für viele von uns würde es nich at b einer Vernunftehe, ſondern einer Neigungen wenn es künftighin uns vergönnt wäre, mit g im Payer und Hieber, wie Haußmann und Lieſchin Parteiverband zuſammenzuarbeiten. 0 HAns Baden und den achbartelſe — Die Hoheitszeichen der früheren Regierung g Bezirksämter iſt folgende Anweiſung ergangen z 50 Belaſſung der Bilder der verſtorbenen Furien. 1% Großherzogs Friedrich I. und des Kaiſers Wilheßzeher ſich als hiſtoriſche Erinnerungen darſtellen, 098 Bedenken. Die Bilder des letzten Großheraſſener, falls ſich Liebhaber hierfür finden in anger anne n gegebenenfalls im Benehmen mit der Bezirkanten zul 6 verkauft werden; auch käme in Frage, die Rah 1 nahme anderer Bilder zu verwenden.„ Sete — Ueberwachung der Kinobühnen. In immer erheben ſich in letzter Zeit immer mehr Sir 10 ein Vorgehen der Regierung gegen die k 10% Schutze der Jugend dringend fordern. daß die bisher beſtehende Anordnung, won Kinder, ſowie Kinder im ſchul⸗ und fortbi tigen Alter(bis zu 16 Jahren) nue zu eigens ere Kindervorſtellungen zugelaſſen und von an eſchl lungen auch in Begleitung ihrer Eltern ausg ber N 0 n n 0 Veranſtaltung von anſtößigen Aachghvietae linen Artikel der„Karlsruher Zeitung“ wird darauf 91 94% 5 S S e D S 3 — — r 2 1 1 —— . * . 3 — 5 — * — — —— 3 —— . 1 NN e hinſſegnſolg. Die hen eweſtſehtlich der — ſaesweas aufgehoben iſt, ſonbern nach wie vor Gültigkeit ſigt übrigen ſind aber auch die Bezirksämter berech⸗ benen an Schutz der Jugendlichen Anordnungen zu treffen, die Beſitzer der Kinobühnen Folge zu leiſten haben. Nurse der Markkurs fällt weiter. Der abſolut niederſte die Aand in der Schweiz wurde am Montag mit 33 notiert. eren gebote von deutſchem Papiergeld nehmen immer grö⸗ auf ang an. Millionen deutſcher Kaſſenſcheine wer⸗ luſt 5 den Schweizer Börſen angeboten, ohne daß die Kauf⸗ mit zenur einigermaßen ſich hebt. Noch ſchlimmer ſteht der Kronenwährung. Für die öſterreichiſche Krone kt 1 Zeit nur 12 bis 16 Centimes bezahlt. Der Kurs f noch weiter. a Se ſüwerenbönan i. W., 30. Juli. Zu den von uns gemeldeten berichtet Ausſchreitungen gegen Beerenſammler wird noch eßdelbe daß bei dem Angriff der Münſtertäler gegen die nue Verenſammelnden Männer, Frauen und Kinder zahl⸗ erletzungen vorgekommen ſind. Einem Mann wurde erl Gewehrkolben der Schädel eingeſchlagen, ſo daß were gebte geſtorben iſt. Eine Frau erlitt eine ſehr 1 9 rmverletzung. zen ſſch enſtang. 90. Juli. Die beiden Raubmorde, von de⸗ ſenete Au bei Staad und der andere bei Worblingen er⸗ Pet 3 bis jetzt noch unaufgeklärt. Die Staatsanwalt⸗ g ſchon verſchiedene Verhaftungen vorgenommen. * maß wurde ein 19 jähriger Burſche verhaftet, der als mut⸗ e rder des Kaufmanns Baumann * dh Liulsruhe, 31. Juli. Im Orangeriegebäude fand ge⸗ Aue flat Verſteigerung von Möbeln aus dem Großh. ulden batte zu der ſich eine große Zahl Kaufluſtiger einge⸗ Ahle. Bett, Hauptſächlich handelte es ſich um ältere Tiſche, beige Stiien⸗ Schränke uſw. der Großh. Hofhaltung. Nur lbs mobel ci, wie geſchnitzte Truhen, zierliche Ausſtat⸗ e wurde(Rokoko) hatten beſonderen Kunſtwert und hier⸗ W gpten auch erhebliche Summen bezahlt. been, 0. Jul. Ein ſcweres Unglüc hat nch auf Alen bon Fei Klein⸗Hüningen ereignet. Fünf mit Ab⸗ — Steinen beſchäftigte Franzoſen wurden in ihrem 10 adene 15 55 ſtarken Strömung fortgeriſſen. Der ſchwer utlſche fünt kenterte, die Beſatzung fiel in den Fluß und unf franzöſiſche Soldaten ertranken. i Schon 1 Volkszählung am 8. Oktober. AeoLerſchleovorigen Jahre hatte es ſich herausgeſtellt, daß der bitsteile ungen im Zevölkerungsſtande der einzelnen kerl olksz des Reiches ſo groß waren, daß die Ergebniſſe kr af dung am 5. De ember 1917 nicht mehr als zu⸗ Ahridrungsbterlagen für die Verteilungsmaßnahmen der ür d hörden angeſehen werden konnten. Es war dnet 55 4. Dez. 1918 eine allgemeine Volkszählung Jerdend der Irden. Die ſtürmiſche Vevölkerungsbewegung un ltniſſe Demobilmachung ſowie die ſonſtigen damaligen date Abſtan gaben jedoch Veranlaſſung, von der Volkszäh⸗ 125 nehmen. Inzwiſchen hat ſich die Notwen⸗ chuß euen Aufnahme der Bevölkerung noch ver⸗ auß dedgicheminſſterium, Staatenausſchuß und 28er Aus⸗ och nalverfammlung haben daher beſchloſſen, daß Jeimmen n den 8. Oktober 1919 eine Volkszählung vor⸗ dane wie werden ſoll. Die Zählung wird in ähnlicher e alt ftr Jahre 1917 durchgeführt werden. Für jeden in der bine Haushaltungsliſte auszufüllen, in welcher en alt Nacht pom 7. auf den 8. Oktober 1919 in der Ain Aöſchnſc anweſenden Perſonen und in einem beſonde⸗ udteageitt an erſ i ae e 5 Die Zählung ſoll in erſter Linie die Un⸗ Alzen r die vel der Zählung über die Perſönlichkeit des in Frage ige Beteiligung geeigneter Perſonen als Näher 9 fiel. Bei der Bedeutung der Zählung für die ung ein ogt es im Intereſſe jedes einzelnen, daß die die Daher möglichſt zuverläfſiges Ergebnis liefert. Es zerwar ölker urchf Fenn tet werden, daß die geſamte Bevölkerung Teichtern 8 Zählung nach Kräften unterſtützen en Aus dem Wirtſchaſtsleben am don 100 lfbeſterung der Fettration bis zum normalen nat Auguß dramm für den Kopf der Bevölkerung wird Falles Mödleles Jahres ab in den Erzeugungsgebieten kunt eintret glichkeit der Erzeugung von Margarine und einſchlie; Außerdem wird auf den Kopf der Bevöl⸗ beg don 50 Gplich der eSlbſtverſorger eine Speiſefett⸗ rechten, die amm vorwiegend in Margarine wöchentlich Achganten⸗ genn Stelle der bisher nur den Verſorgungs⸗ ſunkenaneſchn gewährten Sonderzuteilung tritt. Da der de Ale Valut für Oele und Fette mit Rückſicht auf die ge⸗ Whetbaabe 5 die Rohſtoffe ſo teuer einkaufen mußte, daß Felgenen reis de, Margarinefabriken nicht mehr zu dem dandrung 8 erfolgen kann, wird vom 6. Auguſt an eine Aen. Margarita argarinepreiſes unvermeidlich ſein. Das 5 eine wird im Verkauf etwa 3.32—3.52 M. Ann, Das ag der Zwaugsbewirtſchaftunn des Früh⸗ ſnagnaloe haniſterium des Innern hat an ſämtliche In Abs beahſit in aßden eine Mitteilung gehen laſſen, N bebſas und tigt, in der allernächſten Zeit den Ankauf, dn bie diesfährz le Veräußerung von Frühobſt jeglicher bens mal gigen Ernte innerhalb Badens freizugeben. Fortſchtunlichſt„Ausfuhr von Frühobſt nach außerhalb Haftung t hintanzuhalten, wird in der die Zwangs⸗ heinz, aufhebenden Verordnung gleichzeitig ein lic Jaden bim für das über die Grenzen des Frei⸗ Relde Herbſtansgehende Obſt eingeführt werden. Hin⸗ 1 wichsregier ſtobſtes ſteht noch nicht feſt, ob dasſelbe von N ung ganz oder teilweiſe bewirtſchaftet wer⸗ iſante allgemeine Preisſenkung zu erwarten. allenden, Kreiſen wird uns geſchrieben: Die in Laß ze a wiezamählich„ Erſcheinung, daß die Auslagen der Ge⸗ Nallet er wehe in beſſeres Ausſehen dadurch gewinnen bellt, da hat viell are, welche von Reichsbeſtänden herrührt. dͤichti 5 man di eicht irrige Meinungen in der Weiſe er⸗ 00 8 ieſer 9raufleute des Zurückhaltens von Waren ſchändft oute Jer Vorwurf wird S wo immer er auch laut ich ten ban die Rei Unrecht erhoben. Es hat vieler Mühe den dur üͤchlaang dichsſtellen, welche die früher in den Ge⸗ u ne, Württ 8 erben wel temberg, Bayern oder Sachſen. Die 10 8 rn dieſe Waren von den Kaufleuten wieder Igetung welche fe tonnten, ſind allerdings erheblich höhen ö zeit bei der Beſchlagnahme und Ab. 00 5 wurde 5 e 17 12 dlich“ ho 3 genügt nur den beſcheidenſten Be⸗ Winch einen haben die eingeleiteten Bemühungen den dad en Erf 82 Warenverſorgung zu erreichen— den n een de 0 187* allgemeinen Preisgeſtaltung dürf⸗ nie. enn draggange vermutet werden— wohl ſehn 6 Piat ſchon, ine Waren, welche uns das Ausland lie Nabel it werze infolge unſerer ſchlechten Valuta zu Prei be ſiacbes überſtenie die gewohnten Friedenspreiſe um babe den 8 Der verloren gegangene Krieg rt. die arten Bedingungen des Friedensver⸗ mmer noch berrſchende Streikluſt mi ihren bedenklichen Folgeerſcheinungen, die fortgeſetzten Lohn⸗ kämpfe und die bevorſtehenden ſteuerlichen Laſten ſind Fak⸗ toren, welche die Warenpreiſe naturgemäß ſtark beeinfluſſen Die Vorausſetzungen, welche ſomit eine allgemeine Preis⸗ ſenkung rechtfertigen könnten, fehlen vorläufig noch gänz⸗ lich. Demzufolge iſt ein ängſtliches Zurückhalten im Ein⸗ lauf des notwendigen Bedarfs nicht nur zwecklos, ſondern auch unklug. Drabtnachrichten. Dr. David über die Umbildung der Regierung. W. TB. Weimar. 31. Juli. Dr. David erklärte dem Wei⸗ marer Berichterſtatter des„B. T.“, er halte den Wiederein⸗ tritt der Demokraten in das Kabinett in nicht zu ferner Zeit 5 für durchaus wünſchenswert. Um ihre Mitarbeit an der Regelung der Schulgeſetze zu ermöglichen, ſeien die neuen Beſprechungen über eine Abänderung des Schulkompromiſ⸗ ſes eingeleitet worden. Das Kabinett werde ohne irgend⸗ welche ſachlichen oder perſönlichen Weſternnegn der Demo⸗ kraten den Wiedereintritt geſtatten. Unbeſetzt ſeien jetzt das Juſtizminiſterium, ſowie zwei Miniſterpoſten ohne Por⸗ lefenille. Der Eintritt köne alſo ohne alle Schwierigkeiten rfolgen. Schon der in nicht allzuferner Zeit in Ausſicht ſtehenden Wahlen wegen ſei das zu wünſchen. Zu Erzbergers„Enthüllungen“. Baſell, 30. Juli. Der Pariſer Korreſpondent der„Bas⸗ ler Nachr.“ meldet aus Paris: Man iſt hier der Anſicht, daß die durch den Heiligen Stuhl angehobenen Unterhandlungen aicht die Wichtigkeit beſaßen, die Erzberger ihnen zuſchreibt. Ribot erklärte: Erzberger hal eine ziemlich intereſſaute Epi⸗ ode des diplomatiſchen Krieges enthüllt. aber den wahren Frund der Verlängerung des Krieges hat er trotz ſeiner Behauptung nicht gegeben. Und doch iſt er einfach geung: der Krieg konnte nur mit der völligen Vernichtung einer der huei feindlichen Gruppen enden.(Mit anderen Worten: Die Entente dachte nicht an einen Verſtändigungs frieden! Heranziehung der Toten Hand zum Reichsnotopfer. Berlin, 31. Juli. Die Beſtimmungen des Geſetzent⸗ wurfs über das Reichsnotopfer, wonach die Vermögen der Kirchen von der großen Vermögensabgabe befreit werden ſollen, iſt ſcharf kritiſtert worden. Wie der Weimarer Be⸗ richterſtatter der„Deutſchen Allg. Ztg.“ erfährt, ſoll das Ver⸗ mögen der Toten Hand aber doch noch zur Vermögensabgabe den werden. Es bedürfe dazu aber einer beſon⸗ ren geſetzlichen Regelung durch Reichsgeſetz oder Landes⸗ geſetz, weil die Verhältniſſe der Kirche und der Kirchenge⸗ meinden in den einzelnen Staaten ganz verſchieden ſind. Kongreß ehemaliger deutſcher und franzöſiſcher Kriegs⸗ teilnehmer. Zürich, 31. Juli. Eine in Geuf gegründete deutſch⸗frau⸗ zöſiſche Vereinigung ehemaliger Weltkriegsteilnehmer wird Ende d. J. in der Schweiz einen Kongreß ehemaliger deut⸗ ſcher und franzöſiſcher Kriegsteilnehmer veranſtalten. Die Vereinigung will gegen den Haß und für den internatio⸗ nalen Frieden kämpfen. Sie hat den franzöſiſchen Schrift⸗ ſteller Romain Rolland und den deutſchen Gelehrten Pro- feſſor Dr. Nicvhai gebeten, den Ehrenvorſitz der Vereini⸗ gung zu übernehmen. Die Lage im Elfaß. Neutraliſtiſche Beſtrebungen? Berlin, 31. Juli. Der„Petit Pariſien“ meldet unter dem 26. Juli aus Straßburg, daß ſeit einiger Zeit, beſonders deim Nationalfeſt und beim Streik der Straßenbahner, neu⸗ traliſtiſche Aufrufe verteilt worden ſeien, ſowohl in Straß⸗ burg als im übrigen Elſaß⸗Lothringen. Die Polizei habe entdeckt, daß das Zentrum der Bewegung in München ſei und von einem bayriſchen Studenten Späth geleitet werde. Dieſer war in Beziehungen mit Straßburger Studenten bon denen fünf verhaftet wurden, darunter ein ehemaliger Offizier der Hamburg⸗Amerika⸗Linie namens Lehrmann. Aber das Haupt der neutraliſtiſchen Propaganda habe die Flucht ergreifen können. Die Streikunri hen in Straßburg. Baden⸗Baden, 30. Juli. Zu den Streikunruhen in Straß⸗ burg erfährt man authentiſch noch folgende Mitteilung: Trotz aller Ableugnung der franzöſiſchen Behörden iſt ein jranzöſiſcher Offizier tot geblieben und 15 bis 20 werden nit mehr oder minder weren Verletzungen im Lazarett zehandelt. 150 Elſäſſer ſind verhaftet worden, namentlich mehrere Anhänger der Autonomiebeweung Der Direktor des Kehle: Hafens. Karlsruhe, 31. Juli. Wie aus Paris beceldet wird, vurde vom inte ralliierten Oberſten Rat der franzöſiſche Brückeningenieur Detour zum Direkkor des Hafens in Kehl rnannt und zugleich gemäß dem Friedensvertrag von der ranzöſiſchen Regierung beauftragt, die Oberleitung im Straßburger Hafen zu übernehmen. Abberufung des Generals Gerarb 2 Ludwigshafen, 31. Juli. Nach zu verläſſiger Nicteilung verden in der Pfalz, welche dem Oberkommando des Ge⸗ jerals Mangin in Mainz unterſtellt wird, zwei Diviſions⸗ täbe der 10. Beſatzungsarmee gebildet. Der eine erhält als Sitz Landau, wohin der andere kommt, iſt noch unbeſtimms. der zunächſt vorgeſebene Badeort Dürkheim wurde wegen Inmöglichkeit dee Unterbeingung des Ste bes wieder fallen zelaſſen. Lokales. — Von unſeren Kriegsgefangenen. Wie dem „Schwäb. Merkur“ berichtet wird, ſind in Magſtadt Nachrichten eingetroffen, daß am 9. Juli der kriegs⸗ gefangene Gefreite Karl Beutler von dort mit noch 22 anderen Kameraden beim Granatenſchleppen in Bordeaux den Tod gefunden hat. Die Sklaverei wird alſo in Frankreich unentwegt fortgeſetzt und unſere Kriegs⸗ efangenen werden rechtswidrig zu den gefährlichſten wangsarbeiten, die mit der„Wiederherſtellung“ gar nichts zu tun haben, verwendet. Wenn aber ein Frech⸗ ling wie der franzöſiſche Sergeant Mannheim von dem gereizten Publikum ſeinen Lohn abbekommt, dann ſoll die Stadt Berlin 1 Million Buße zahlen. — Einziehung der Reichsbanknoten. Die Reichsbank ruft nunmehr ihre 50 Mark⸗Noten mit dem Datum vom 20. Oktober 1918 auf. Die Beſitzer werden aufgefordert, dieſe Noten bis zum 10. September 1919 bei einer Dienſtſtelle der Reichsbank in Zahlung zu geben oder bei einer Bank, Sparkaſſe uſw. gegen andere ge⸗ ſetzliche Zahlungsmittel umzutauſchen. Verſäumt man den Termin vom 10. September 1919, ſo kann man die Noten nur noch bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin ein⸗ tauſchen, die eine Einlöſung aber auch nur bis zum 10. September 1920 vornimmt. Es wird aber aus⸗ drücklich darauf hingewieſen, daß es ſich bei dieſem Auf⸗ ruf lediglich um die Reichsbanknoten zu 50 Mk. mit dem Dakum des 20. Oktober 1918 handelt, die auf der Vorderſeite links ein grünes Zierſtück und rechts daneben den Aufdruck in einer quadratiſchen dunkelbraunen Um⸗ rahmung tragen. Alle anderen Noten und Kaſſenſcheine bleiben in Geltung. vird gemeldet: ep. Ein Bittſchriftenſturm, An die National⸗ verſammlung haben bis jetzt 5266 ev. Parochieen und Gemeinden Eingaben zur Wahrung des chriſtlichen Grund⸗ charakters des deutſchen Schulweſens eingeſandt mit ins⸗ geſamt 6 886 000, alſo faſt 7 Millionen Unterſchriften. (Die Zahlen beziehen ſich allein auf Norddeutſchland, da im 888 von einer Unterſchriftenſammlung abgeſehen wurde.) i 5 .Das Goldaufgeld für Zollzahlungen. Der „ hat zu dem am 1. Auguſt d. J. in Kraft tretenden Geſetz über die Zahlung der Zölle in Gold eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach das Auf⸗ geld vom 1. bis zum 9. Auguſt einſchließlich 240 Proz. beträgt. Demnach kann für einen Zollbetrag von 100 Mk. Gold auch ein Betrag von 340 Mk. in deutſchem Papiergeld in Zahlung gegeben werden.— Neben der Begleichung des Zolls in deutſchen Goldmünzen kann auch die Zahlung in ausländiſchen Goldmünzen oder in ſonſtigen ausländiſchen Zahlungsmitteln in Frage kommen, und zwar gegebenenfalls Silbergeld, Papier- Weh N Auszahlungsanweiſungen, Schecks und echſel. — Schweizerreiſen. Am 1. Auguſt tritt die ver⸗ ſchärfte Grenzkontrolle in der Schweiz in Kraft. Auslän⸗ diſche Reiſende, auch ſolche, die ſchon vor dem 1. Auguſt in die Schweiz eingereiſt ſind, haben die Rückreiſe über dieſelbe Grenzſtelle zu nehmen wie die Einreiſe, Aus⸗ nahmen kann nur die Zentralſtelle der Fremdenpolizei in Bern genehmigen. Wer n Ablauf der bewilligten Aufenthaltsfriſt(einſchließlich etwaiger Verlängerung im Inland) die Grenze nicht überſchritten hat, wird im Schweizeriſchen Polizeianzeiger zur Ermittelung des Auf⸗ enthalts zwecks Beſtrafung und Ausweiſung aus⸗ geſchrieben. Die Zentralſtelle für Fremdenpolizei iſt allein zuſtändig, Geſuche um Verlängerung zu bewilligen. 85 Ausnahmefällen können die Kantonalbehörden einma ge Verlängerung bis zu 10 Tagen gewähren. Als Aus⸗ nahmefall gilt nur die unvorhergeſehene, kurz vor der Ausreiſe eintretende Unmöglichkeit der Abreiſe, beiſpiels⸗ weiſe wegen Krankheit. 8 , Die Zwangsbewirtſchaftung des Früh⸗ obſtes innerhalb Badens wird demnächſt aufgehoben wer⸗ den. Für das auszuführende Obſt werden Verſandt⸗ ſcheine angeordnet. Ueber die Bewirtſchaftung des Herbſt⸗ obſtes ſind noch keine Beſtimmungen getroffen. — Kohlenbergbau in Baden. Trotzdem die neuerdings erſtatteten ſachverſtändigen Gutachten über eine Wiederaufnahme des früheren Kohlenbergbaus im Bezirk Offenburg nicht ermutigend lauteten, wird die Regierung die Prüfung der Bergbaufrage fortſetzen. Stiftung. Eine ungenannte Spenderin in Lüttring⸗ beſ 0 05 0(Ahempr.) ſtiftete eine halbe Million für Kriegs⸗ eſchädigte. Diebſtahl. In Leipzig hat ein Dieb für 100 000 Marz Frauenhaare geſtohlen. — Prüfungen im Gefangenenlager. Aus Bern l Während der letzten Monate haben in eben Kriegs gefangenenlagern Frankreſchs unter Lei⸗ tung des Kultusminiſteriums in Berlin bevollmächtigte riegsgefangene Oberlehrer erfolgreiche Kriegsreifeprü⸗ ungen, erſte Lehrerprüfungen und Militäranwärterprü⸗ ungen abgehalten. In weiteren ſieben Lagern ſind zur⸗ zeit ſolche Prüfungen im Gang. 1 — Die Ausgabe der Fleiſchkonſerven auf die Fleiſchkarte erfolgte bisher unter Anrechnung des Do⸗ engewichts in doppelter Menge des Schlachtviehfleiſches nit eingewachſenen Knochen. Dies iſt nun dahin abge⸗ indert worden, daß die Fleiſchkonſerven, ſoweit ſie in Aufſchnitt vom Metzger ausgegeben werden, dem Schlacht⸗ ziehfleiſch ohne Knochen und ſoweit ſie mit der Doſe msgegeben werden, dem Schlachtviehfleiſch mit Knochen neichgeſtellt werden. f — Marzipanerſatzmaſſe. Die Herſtellung und er Vertrieb von Marzipanerſatzmaſſe(Backmaſſe aus Aprikoſen⸗ und Pfirſichkernen uſw.) beſtehend aus 2 Teilen Kernen und 1 Teil Zucker, darf nur mit Geneh⸗ nigung der Reichszuckerſtelle und nur mit dem von der Zuckerzuteilungsſtelle in Würzberg gelieferten Zucker ge⸗ chehen. Der Preis für helle Backmaſſe darf 12 Mk. 12.80 Mk.), für dunkle Backmaſſe(aus Aprikoſen⸗ und Pfirſichkernmehl) 10 Mk.(10.80 Mk.) das Kilo im Großhandel nicht überſchreiten. Marzipanerſatzwaren dür⸗ en nur in Schnitten, Broten und Blätterrn zu 50 und 100 Gramm zum Kleinverkaufspreis von 16.40 Mk. mus heller und 15.40 Mk. aus dunkler Backmaſſe in den Verkehr gebracht werden. 5 Tabak kommt! In Bremen ſind aus Amſter⸗ jam 4000 Ballen Tabak eingetroffen, 5646 Ballen ſind unterwegs. Demnächſt folgen weitere größere Sendungen. — Vom Tabak. Auf einer nach Heilbronn ein⸗ jerufenen Tabakpflanzerverſammlung waren Vertreter ämtlicher tabakbautreibender Gemeinden anweſend, um u den in Bremen gepflogenen Verhandlungen zwiſchen Regierungsvertretern, Fabrikanten, Bauern und Arbei⸗ zern Stellung zu nehmen. Der Bericht des Abgeordneten Vogt wurde einſtimmig gutgeheißen: den Ta⸗ zak der 1919er Ernte um den Preis von 320— 450 Mk. abzugeben, um dem Auslandstabar fleichzuſtehen. Ferner wurde beſprochen, der Tabakver⸗ kaufsgenoſſenſchaft beizutreten.— 4 Mutmaßliches Wetter. 3 Der Hochdruck breitet ſich nunmehr aus und bringt die Störungen lang am zur Auflöſung. Am Samstag und Sonntag iſt meiſt trockenes und warmes Wetter zu erwarten. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Amtliche Bekanntmachungen Eingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 Hund. Baſtard(Spitzer ähnlich), weiblich, rau und weiß, langhaarig, bei Michael Bentzinger, eudenheim, Hauptſtraße No. 95. 1 Brieftaube, blaugrau, am Hals grün⸗ ſchillernde Taube, am linken Fuß mit, einem Aluminiumring Nr. 368—01791 verſehen, bei Johann Offenloch, Seilerſtraße No. 10. 1 Hund, Spitzer, weiblich, ſchwarz, weiße — 8 Friedrich Hahn, Mann⸗ eim J 8, 23. Mannheim, den 22. Juli 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Den Verkehr mit Einſtellſchweinen betr. a Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß 8 3 der Verordnung vom 1. Juli 1918 die Verkäufer von Ferkel und Läuferſchweinen eine bürgermeiſteramtliche Beſcheinigung darüber mit ſich zu führen haben, daß die Tiere vom Eigentümer feln gezüchtet find. Die Veräußerung von Ferkel und Läuferſchweinen iſt nur dem Züchter ſelbſt oder den von dieſem beauf⸗ tragten Perſonen die ebenfalls die bürger⸗ meiſteramtlichen Beſcheinigungen beſitzen müſſen geſtattet. Jeder Handel mit Ferkeln iſt verboten. Seckenheim, den 30. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Auf die wichtigſten geſetzlichen Beſtim⸗ mungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit kurz aufmerkſam gemacht. 1. Jede freiwerdende Wohnung, iſt innerhalb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion an⸗ zumelden. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskommiſſton darf nicht vermietet werden. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Miet⸗ Ainsſteigerung iſt die Erlaubnis des Miet⸗ einigungsamtes nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſion, auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſion anzumelden. Alle das Mieteinigungsamt betreffenden Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſion betreffen, bei Gemeinderat Lehmann im Schul ⸗ haus, Zimmer 2. Seckenheim, den 22. Juli 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Maßnahmen gegen Wohnungs⸗ 5 mangel betreffend. Die Wohnungsnot iſt trotz der ergriffenen Gegenmaßregeln immer noch im Steigen be⸗ griffen. Eine Abhilfe durch Neubauten iſt nur in beſchränktem Umfange möglich, da die zum Brennen von Backſteinen, Ziegeln, Zement und Kalk vorhandenen Kohlen nicht ausreichen. Es iſt deshalb notwendig, die beſtehenden Wohnungen ſtärker zu belegen. Die Verordnung des Miniſteriums für Ueber⸗ e u. Wohnungsweſen vom 30. ezember 1918(Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blatt 1919 Seite 15) hat ſich zwar im all⸗ emeinen bewährt. Von einzelnen Gemeinden ſſt jedoch in verſchiedenem Umfange davon Gebrauch gemacht worden. Es beſtand be⸗ ſonders Unklarheit darüber, in welchem Maße benutzte Wohnungen in Anſpruch genommen werden können und das Verfahren wurde als zu ſchwerfällig bezeichnet. Durch Verordnung vom Heutigen haben wir beſtimmt, wieviele Wohnräume im allgemeinen ein Haushalt in Anſpruch nehmen darf und den Gemeinden wirkſamere Mittel zum Vorgehen gegen wiederſpenſtige Mieter und Hausbeſitzer ein⸗ geräumt. Die in Ziffer 2 unſeres Rund⸗ erlaſſes vom 30. Dezember 1918 Nr. 162, Maßnahmen gegen Wohnungsmangel betreffend vorgeſehenen Beſchränkungen können wir bei der derzeitigen Notlage im Wohnungsweſen nicht aufrecht erhalten. 5 Zu 8 1 der V. O. unter Haushaltungs⸗ angehörigen ſind nicht nur die Mitglieder der Familie, ſondern auch die Dienſtboten und ſonſtigen Perſonen zu verſtehen, die in dem Hauſe wohnen, bezw. ſchlafen. Zu den zum dauernden Aufenthalt ge⸗ eigneten Räumen gehören nicht nur die Räume der eigentlichen Wohnung, ſondern auch Dienſt⸗ botenräume, Gaſträume und andere Räume, ſoweit dieſe nach den geltenden Beſtimmungen der Landesbauordnung oder örtlichen Bauord⸗ nungen als zum dauernden Aufenthalt von Menſchen geeignet und zuläſſig angeſehen ſind. Zu§ 3 Abſ. 2 der Verordnung bemer⸗ ken wir, daß bauliche Arbeiten größeren Um⸗ fanges, für welche der Hausbeſitzer nicht durch eine Erhöhung der Mieteinnahmen einen Er⸗ ſatz erhält, von der Gemeinde zu tragen ſind. Soweit noch Mittel zur Verfügung ſtehen, können Baukoſtenzuſchüſſe durch das Reich und den Staat beantragt werden. Das Weißbrot und Zwieback für den Monat Auguſt iſt bei der Bäckerei Dehouſt käuflich. Seckenheim, den 1. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Fleisdiausgabe. Morgen Samstag, den 2. Auguſt 1919 erhalten Nr. 1 bis 828 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. Nr. 829 bis 1359 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr. 1360 bis 2102 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 2103 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. s entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 100 und für die halbe Karte 50 gr. Fleiſch. Jeder Bezugsberechtigte hat bei dieser Aus⸗ gabe Anspruch auk seine volle menge Fleisch. Der Preis pro Pfund beträgt 2.60 Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 6 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt Samstag, nachmittags von ½4— ½9 Uhr. Seckenheim, 1. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Spiritns-Nnsgabe. Morgen Samstags, den 2. d. M., vorm von 10—11 uhr wird auf dem Lebensmittelamt an die Bezugsberechtigten Spiritus ausgegeben. Der Preis beträgt pro Flaſche 1.50 Mark. Gegen Rückgabe einer leeren Flaſche 1 Mark. eckenheim, den 1 Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger nur für Milglieder der Jandw. Ein, u. Perkanfsgenoſſenſthaft. Im Lager vorrätig: Trockenſchnitzel, ewiger und deulſcher Kleeſamen, Wicken, Senfſaat, Sommerreps, Futterkalk, Natran, Salpeter, Kali, Chlorkali, Kainit, Rhenania⸗Phosphat. Der Apfelwein kann im Lager abgeholt werden. Aufträge in Apfelwein werden noch entgegengenommen. Der Vorſtand. paſſtve Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind Abfahrt 1238s Uhr mit der Nebenbahn. Fahrkarten ſind am Bahnhof zu löſen. Für Fahrgelegenheit iſt geſorgt. Abfahrt von Wieblingen um 8 Uhr abends. Sängerzeichen ſind anzuſtecken. Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung d Seckenheim, Morgen Samstag Nachmittag 4 Uhr im Lokal Zuſammenkunft der Schülermannſchaften zwecks Neuaufſtellung der Mannſchaften. Der Spielausſchuß. Am Samstag Abend ½9 Uhr findet im Lokal eine Corstands⸗Sitzung ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Zu verkaufen g 2 gut erhaltene Bettröſte 10 Bettſtellen. 3. 6 Karl Zahn, Hildaſtr. 10 1% Ebendaſelbſt werden 9 9. Les koks gekauft., — Brot⸗Ausweis Nr. 1220 verloren. Abzugeben bei Daniel Kern, Friedrichſt-aße 117. Brot⸗Ausweis verloren gegangen. Abzugeben Riedſtraße 42. Uerloren ſim eine Gluſe vom Haus⸗ giebel bis zu den Gras- äckern. Abzugeben(b Hauptfraße 115. (b Ansichts-Karten Ein kleiner gut⸗ erhaltener Handwagen zu verkaufen. Garteuſtraſſe 5. (b Großträchtige Platten Kli u. 2 Recker mit Korn und Spelz zu verkaufen. Tuiſeuſtraße 63. Sämtl. Bedarfs- Arti Papiere f Fixlerbad Jonfierbad Schalen Kopiegn„ Stereoscope mit Bildern elf Fr. Wagner Machf. Inhaber M. Germania- Drogerie. 0 1 6 Sowie Postkarten Eobe g 1 — ll Dhotographische Ap Bekanntmachung. b Wahlen zur Generalſynode betr. Die Wahlvorſchlagsliſten ſind für jeden wa Mit Zuſtimmung des Generalſynodalausſchuſſes hat der ſpäteſtens am 31. Auguſt d. J. bei dem Kreiswahlletter einde gh, Evang. Oberkirchenrat auf Fonntag, den 28. Jeptember 1919, Jede Wahlvorſchlagsliſte muß von mindeſtens 5 9h die Wahl zur außerordenllichen Generalſynode angeordnet. Wir berechtigten unterſchrieben ſein, die ſich ſo genau zu bezeichnen 50 gehören zum 5. Wahlkreis, der 13 Abgeordnete zu wählen hat.(regelmäßig durch Angabe von Vor⸗ und Zuname, Star pal Wahlberechtigt ſind alle im Lande ſich dauernd auf⸗ Beruf, Wohnort und Wohnung), daß ein Zweifel über ahne au haltenden Mitglieder der Landeskirche ohne Unterſchied des Geſchlechts, nicht beſteht. Der erſte Unterzeichner einer Liſte gilt als Ver 0 welche das 25. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Wahlrecht mann dee Einreicher, der zweite als ſein Stellvertreter. ehr a f ausgeſchloſſen ſind. Vom Wahlrecht ausgeſchloſſen iſt derjenige, Die Vorſchlagsliſte darf höchſtens zwei Namen meg 1. der nicht im Vollbeſitz der Geſchäftsfähigkeit iſt; halten als im Wahlkreis Abgeordnete zu wählen ſind. Ahn 1 2. dem die bürgerlichen Ehrenrechte oder die Fähigkeit zur ſollen in der für die Wahl gewünſchten Reihenfolge aufgef daß 1 Bekleidung öffentlicher Aemter aberkannt ſin; Die Vorgeſchlagenen ſind ſo zu bezeichnen(ſtehe oben, ae 1 8. gegen den wegen eines Verbrechens oder Vergehens das Zweifel über ihre Perſon nicht beſteht. Von jedem Vorteng 1% Hauptverfahren eröffnet iſt, wenn dle Verurteilung die oder von den Vorgeſchlagenen gemeinſam iſt eine Ertl cl Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte zur Folge haben zufügen, worin ſie unterſchriftlich der Aufnahme in die Bo N kann, bis zur Beendigung des Verfahrens; liſte zuſtimmen. f W. O 5 4. der wegen eines die öffentliche Achtung entziehenden oder Wer wählen will hat ſich gemäß 88 6—8 d. url, 1 wegen eines gegen die eigene Kirche verübten Vergehens zu Sountag, den 10. Auguſt l. J, mittag 12 Ahr, w e, f einer Freiheitsſtrafe verurteilt worden iſt, bis zum Ablauf Meldekarte beim Pfarrer anzumelden(Hauptſtraße 97e N des fünften Jahres nach erſtandener Strafe; ſolche Meldekarten unſeren Gemeindealiedern ins Bare 5. der wegen Verachtung der Religion oder der evang Kirche ſind ausgefüllt durch Poſt oder B Inter ff oder wegen unehrbaren Lebenswandels öffentliches Aergernis 8 N E 5 e ul gegeben hat und deshalb durch rechtskräftige Entſcheidung lenden alſo ein Abholen erfolgt nicht; auch ad 1 des Kirchengemeinderats oder des Kirchenvorſtandes für keine Karte erhalten hat, kein Recht zum Einſpruch Lc ausgeſchloſſen erklärt worden iſt; Wer keine Karte durch Verſehen erhielt, kann ſich. eine bew in 6. 10 75 1 zufolge kirchengeſetzlicher Vorſchrift ab⸗ Jederzeit holen. a el. geſprochen iſt 8 i— Die weiteren. erforderlichen Veröffentlichun übe% de N 1 11. gen 0 5 5 5 gar e e ohne Stundung über Wahl werden nach Aufſtellung der Wählerliste und desde 0 4 f Anordnung des Kreiswahlleiters in dieſer Zeitung bekannt g Wählbar ſind die Wahlberechtigten, welche das 30. Lebens⸗ Seckenheim, den 27 li 19 5 jahr vollendet haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer ee 1 derat! jet und Frauen von gutem Ruf, bewährtem chriſtlichem Sinn, kirchlicher Evangel. Kirchengemein mt Einſicht und Erfahrung zu richten. Kunz. 90 — 8 Die neue Verordnung geht davon aus 3 44 f daß das Einigungsamt in den Fällen der 88„Sängerbund Seckenheim. hai 4 und 5 der Bekanntmachung über Maß⸗ s(Gegründet 1865). n en, nahmen gegen Wohnungsmangel vom 23. Wie bereits an dieſer Stelle ſchon Danksa ung; u — 1918 nicht nur den Mietvertrag Aueng, findet am Fonntag, den 10* enn 1 s eſtſetzt, ſondern auch über die Vorfrage ent⸗[ AAgun, eine Für die vielen Beweise 1 rat gültig entſcheidet, ob und welche Räume der 8 a j m uns, fd Verfügungsberechtigte abzugeben har. Abend⸗Anterhaltung 5 i meu ba. Wir erwarten, daß die Gemeinden von mit anſchließendem Tanz lioben Frau, une, 4 bur den ihnen nunmehr zuſtehenden erweiterten; ſtatt. lichen Mutter, Schwester, 1 ö Befugniſſen einen umfaſſenden Gebrauch Zur Aufführung kommen außer einiger gerin und Tante i machen, um die beſtehende Wohnungsnot nach] ſchöner auserwählter Männerchöre, verſchiedene f 2 00 ir Möglichkeit zu lindern. Theaterſtücke, Kouplets, Duetts, und Solo⸗ Frau Marie Sponag 8 Die Verordnung tritt mit dem Tage vorträge. Wir haben den Eintrittspreis ſo 5= 500 Ar ihrer Verkündigung für alle die Gemeinden bemeſſen, daß es jedem einzelnen zu ermög⸗ sowie für die viele e allen int in Kraft, denen die Ermächtigung nach 88 2 lichen iſt dieſelbe zu beſuchen. Blumenspenden sagen 30ndetet ö bis 5 der Wohnungsmangel⸗Verordnung oder] Anfang präzis 7 Uhr. Eintritt 1 Mark. herzlichen Dank. 2 17 10. 2 nach der badiſchen Verordnung vom 30. De⸗ Zu recht zahlreichem Beſuche ladet Dank Herrn Pfarrer 25 Habs N zember 1918 erteilt iſt. In dieſen Gemein ⸗freundlichſt ein Der Vorſtand. seine trostreichen Worte Kranlef, ur den iſt die Verordnung durch die Gemeinde⸗ NB. Karten ſind im Vorverkauf bei und am Grabe. den en fofee behörde in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen.] den Friſeuren Wehnert und Werle, ſowie im schwestern für ihre 5 denel, Karlsruhe, den 18. Juni 1919. Lokal zum„Kaiſerhof“ erhältlich. Pllege. Dank auen e 7 5 Bad. Arbeitsminiſterium... 8 lenet baben 10 dr orſtehendes bringen wir hiermit zur 745 7 2940 etzten Kuhne beglel 995 algemeinen Kenntnis Atbeitergeſangverein„Vorwärts Seckenbelm, den l. Ager g ¹ů4„5, Seckenheim. Die trauernden Aan e 0 germeiſteramt: 25 400 Am Hountag, den 3. Auguſt, be⸗ On N 2 Roch. teiligt ſich unſer Verein an dem Strand feſt Familie Jakob Sp N —.— Lebensmittelamt. in Wiblingen, wozu alle aktive und f 5