M x dddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddd N Zuſtellung. La W. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Durch die Poſt bezogen pro Ouartal — Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Atsblatt der Bürgermeisferämfer Secken Vouhrg. Montag, den 4. Auguſt 1919. ——.. Juſerationspreis: Die 2 Petitzeile 30 Pfg., * Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 5 No. 177 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. dite heim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. 9 l lag A. de de fir 0 U 0 „ 0 uf 2 fürchte ihn nicht.“ Ludendorff war gegen rück, ehe wir dieſe großen Bedingungen 7 gerkämpft euch ſolche Bedingungen!“ Der endor eichskanzler:„O ja, ſie brechen in Deutſch⸗ 12 noch immer gibt es zu ſchaffen. e Vorgeſchichte des Waffen⸗ ſtillſtands. trag des Reichsminiſteriums und der Reichs⸗ am 31. Juli ein Weißbuch über die Vor⸗ Kriegs herausgegeben worden. Es enthält über die Friedensverhandlungen vom Umſchwungs im Juli und Auguſt 1918 gung gekommen war, daß der Feind trotz 4 Leiſtungen des Heeres nicht mehr durch 9—. Frieden genötigt 2 5 te vom Kaiſer geleitete Sitzung in Spao Jule guſt 1918. 55 555 5 riens Zuſammenbruch verſchärfte die Vom 21. September ab taucht in den er Gedanke auf, zur Einleitung der Frie⸗ gen an Amerika heranzutreten. Am 29. mber war Staatsſekretär v. Hintze wieder auptquartier. Die Oberſte Heeresleitung eusangebot der Möglichkeit eines Front⸗ rwägung zu ziehen. Prinz Max von ſich zwar gegen die gewünſchte Friedens⸗ ch eingehender Beſprechung unter den ging die Note in der Nacht vom 3. zum naus. Wilſons Antwort war vom 5. Ok- rlangt eine nähere Feſtlegung auf die 14 17(räſidenten. 1 itober fanden drei Sitzungen ſtatt. Luden⸗ menen enfaſſenden Fragen, ob die Weſtfront bei er Kräfte aus dem Oſten, deren Möglich⸗ elhaft iſt, nach drei Monate noch ſtehen tete Ludendorff:„Ich habe ſchon dem anzler geſagt, ich halte einen Durchbruch er nicht für wahrſcheinlich; für innerlich halte ich den Durchbruch nicht. Wenn Sie hoffnungsvoller über die Möglichkeit, Wochen hindurch ſtandzuhalten. Auf ewiſſen fragen, ſo kann ich nur ant⸗ es Waffenſtillſtands. Er ſagte:„Ich ie zu hart ſind, müſſen wir zum ax erwiderte:„Und wenn er ſie eyrenvoller Friede geſchloſſen werden muſſe. Jetzt ſähe man, daß es um Sein oder Nichtſein ginge. Die Lage ſei ernſt, aber nicht hoffnungslos. Den Entſchei⸗ dungskampf müßten wir aufnehmen, wenn die Bedingun⸗ gen, die uns geſtellt würden, entehrend ſeien. Am 20. Oktober ließ Hindenburg telegraphieren: „Die Türkei hat Sonderverhandlungen begonnen, Oeſter⸗ rei wird bald folgen. Wir werden ſehr bald in Europa allein daſtehen. Die Weſtfront iſt in großer Abſpannung. Ein Durchbruch bald möglich, wenn ich ihn auch nicht fürchte. Durch Abſetzen vom Feinde könnte ein nach⸗ haltiger Widerſtand organiſiert werden, aber ſelbſt wenn wir geſchlagen würden, ſtänden wir nicht weſentlich ſchlech⸗ ter da, als wenn wir die Waffenſtillſtandsbedingungen annehmen.“ Es folgt die deutſche Note vom 20. Oktober. Dies⸗ mal beſteht eine ſachliche Differenz mit der Oberſten Heeresleitung wegen der Einſtellung des U-Bootkriegs. In der dritten Note Wilſons vom 23. Oktober wiederholte Wilſon den Hinweis auf ſeine Botſchaft vom 18. Januar. Die Note endet mit längeren Ausführungen, in denen Wilſon nochmals Zweifel über die inneren Machtverhältniſſe Deutſchlands äußert. N Im Anſchluß an dieſe Note mehren ſich die Akten⸗ ſtücke, die von der Abdankung des Kaiſers und Kron⸗ prinzen handeln. Ferner wurde die Frage des Rücktritts Hindenburgs und nament ich Ludendorffs in dieſem Zu⸗ ſammenhang erwogen. Ferner tritt das Verlangen her⸗ bor, noch andere Generäle zu hören. Ludendorff lehnt deren Anhörung ab. In der Nachtfitzung vom 26. Ok⸗ tober teilte Payer mit, daß der Kaiſer das Entlaſſungs⸗ geſuch Ludendorffs angenommen, dagegen Hindenburg gebeten habe, im Amt zu bleiben. Bei der Beſprechung am 28. Oktober, alſo nachdem auch Oeſterreich abgefallen war, zwiſchen dem Staats⸗ ſekretär und den Generalen v. Mudra und d. Gallwitz erklärten die Generale, daß man ſich noch halten könnte und ſie wurden auch vom Marineſtaats⸗ ſekretän v. Mann unterſtützt, der betonte, daß die Wie⸗ deraufnahme des ſeit der zweiten Wilſonnote aufgegs benen U-Bootkriegs der Armee ſehr ſtark helfen würde Bei der Beſprechung der Staatsſekretäre am 5. Novem⸗ ber 1918 ſtellt der Nachfolger Ludendorffs, Genera Gröner, in längerer Ausſübrung feſt, daß trotz dei weiteren Verſchärfung der militäriſchen Lage wenigſtens noch ein Widerſtand, wenn auch nur von kurzer Dauer, geleiſtet werden könne. Gröner ſagt: Hört die Hetze gegen den Kaiſer nicht auf, ſo iſt das Schickſal des Heeres beſiegelt: es läuft auseinander. Des Generalfeldmar⸗ ſchalls und meine Geſamtauffaſſung iſt: der ſchädlichſte Feind, deſſen das Heer ſich zu erwehren hat, iſt die Entnervung durch die Einflüſſe der Heimat, iſt der dro⸗ hende Bolſchewismus. Bleibt die Armee unerſchrocken, ſo würden wir beſſere Bedingungen erhalten und für den Aufbau im Frieden eine beſſere Grundlage haben. Die nötige Zeit für Verhandlungen werde ſicher von der Armee verſchafft werden. Gegenwärtig ſei eine großzügige Es ſtreiken 65 000 Polizeibeamte. terſchaft ſteht einſtimmig hinter den Streikenden. —————— ͤ—— b Rückzugsoperation eingeleitet, die bisher gut und glücklich verlaufen ſei. 5 21 Sas folgte dann der Abſchluß des Waffenſtillſtands der am 11. November in Kraft trat. Damit ſchließen die Dokumente. 3 Tagesſchau. Das Geſetz betr. Sozialiſierung iſt der Nationalverſamm⸗ lung zugegangen, der Entwurf über den Staatsgericht ging an den Verfaſſungsausſchuß. Als Referent wurde Abg. Sinzheimer(Soz.), als Korreferent der Abg. War muth(D.⸗N.) beſtimmt. Der Entwurf eines Geſetzes über ergänzende Maßnah⸗ men gegen die Kapitalabwanderung ins Ausland iſt der Nationalverſammlung zugegangen. Er verbietet, Zahlungs 1 5 ohne Vermittlung der Banken ins Ausland zu ſen⸗ en. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg ſoll ſich nach den „L.⸗A.“, nachdem er ſich ins bürgerliche Leben zurückgezogen hat, der Deutſchnationalen Volkspartei anſchließen und in ihr eine hervorragende Rolle übernehmen. Der Anſchluß Koburas an Bayern wird, wie amtlich be⸗ kauntgegeben wird, von den Parteien des bayr. Landtags gutgeheißen. Die endgültige Entſcheidung hängt von der Volksverſammlung in Koburg ab. Der Generalſtreik in Baſel nimmt immer weiteren Um⸗ fang an. Neben den Arbeitern der öffentlichen Betriebe ſtreiken jetzt auch die Angeſtellten der Privatinduſtrie. Es kam wiederholt zu Schießereien und Zuſammenſtößen. Das Kohlenabkommen zwiſchen Italien und Frankreich wurde abgeſchloſſen. Danach erhält Italien monatlich 175 000 Tonnen Ruhrkohlen und 36 000 Tonnen Saarkohlen. Der engliſche Miniſter für Luftweſen, General Seeby, erklärte, daß ſämtliche deutſche Luftſchiffe den Alliierten ab⸗ geliefert werden müßten, daß aber noch nicht feſtſteht, wie⸗ ziele England behalten werde. In London ſind die Poliziſten in den Ausſland getreten. Die organiſierte Arbei⸗ In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben 7 liſche Flugzeuge Krouſtadt mik Brandbomben beworfen. Reichs nationalverſammlung. Weimar, 1. Auguſt. Am Regierungstiſch Dr. David, Erzberger, Schmidt. Präſident Fehrenbach eröffnet die Sitzung 9.30 Uhr. Das Haus erledigt zunächſt eine Anzahl Anfragen. Abg. Mittelmann(D. Vp.) macht auf die bittere Not der Veteranen von 1870/1 aufmerkſam. Ein Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums erwidert, daß die Regierung beabſichtigt, den Veteranen eine einmali e Zulage in der Höhe des doppelten Betrages wie in der Höbe von 1917/18 zu machen. Abg. Erkelenz(Dem) regt an, den infolge der Herab⸗ ſetzung der Stärke der Reichswehr zur Entlaſſung kommen⸗ den Reichswehrangehörigen den Uebergang ins Zivilleben zu erleichtern. Geh. Rat Dr. Tiburtius veilt mit, daß dies geſchehen werde. Abg. Watzlich(D.⸗N.) macht auf die Beunruhigung der Angehörigen von Krieasaefangenen aufmerkfam infolge der (Nachdruck verboten.) erlkaniſc 5 5 N 5 Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. 0 5 0 m ich die mer und 2 te gehörte, erſtanden, ging es an ein n 57 werden. Zwanzig Jahre habe ich iter pänglich zu machen, war nun das Ziel, ſlbelte Und von dieſem Gedanken aus⸗ A zahl Gä jedes Jahr in der Burg eine be⸗ äſte aufuznehmen, die im Burgfried 5 5 zwar ſolche, die eine wirkliche Er⸗ n und die Gefallen an meinen Kunſt⸗ an mittelalterlicher Burgromantik finden.“ N denn lernen wollen“, ſchaltete die alte Herr Detto en erzählen Sie doch wohl all die 9* er 5 5 5 5 . r ſah verſonnen hinaus in den ſtrömen⸗ hört ſo m ber, der ch 1 it dazu, gnädiges Fräulein. Zu mich ja ſo gut wie alle umſpinnt, 3 die Spuckgeſchichten.“ Herr Doktalerin ſchüttelte ſich. Faſt möchte ich or, wenn ich bedenke, welche Wunder Sie hier geſchaffen, Sie wären ſelbſt ein Zauberer, der die alten Geiſter der Burg lebendig macht.“ Der Burgherr lächelte faſt wehmütig. „Ich wollte, ich könnte es, gnädiges Fräulein, die weiße Frau wären dann die erſte, die ich hier agitierte. Ein krachender Donnerſchlag machte einen Moment der Unterhaltung ein Ende. Stumm ſahen ſich alle im Kreiſe an, dann ſagte Gräfin Pleſſenſtein⸗Wiedenburg, ihre dunklen Augen feſt auf ihre Tochter gerichtet: „Die Gräfin von Orlamünde zürnt, daß wir ihr die Ruhe nicht gönnen. Iſt es nicht töricht, immerfort zu forſchen und zu grübeln, was vor Jahrhunderten eine Frau zur Sünde trieb. Ich meine, nur der ſelber Schul⸗ dige“— wieder haftete ihr Blick auf der Tochter, die den Kopf leicht geſenkt hielt und jetzt Holm Rendefährs Wor⸗ ten lauſchte, der leiſe und eindringlich auf ſie einſprach —„kann Intereſſe daran nehmen, wie die Schuld fort und fort wirkt und einen armen Geiſt nicht zur Ruhe kommen läßt, der lange tot iſt.“ Jetzt ſah auch der Verlobte Marriets auf und prü⸗ fend in das Geſicht ſeiner Braut. Dann lächelte er über⸗ legen und bemerkte faſt höhniſch: „Es gibt gar keine wirkliche Schuld und auch keine Sühne. Alles ſind meiſt überſpannte Anſichten von Leu⸗ ten, die nichts zu tun haben und deren größtes Vergnügen es iſt, zu ergründen, warum Gott die Welt geſchaffen hat. Daß ſie da iſt, iſt doch genug. Daß wir ihre Freu⸗ den genießen können, iſt doch der unleugbarſte Beweis, daß ſie zur Freude und nicht zum Grübeln erſchaffen iſt.“ „Sie haben eine beneidenswerte Lebensauffaſſung, Herr Graf“, warf Holm Rendefähr dazwiſchen. „Gott ſei Dank, Verehrteſter. Ich habe weder Stim⸗ mungen noch Launen, ich tue wiſſentlich nichts Böſes, vielleicht auch nichts Gutes. Aber auf die Idee, daß ich durch irgend etwas ſchuldig geworden wäre, bin ich wirk⸗ lich noch nicht gekommen, und werde ſicherlich auch nicht darauf kommen. Das ſind überſpannte Ideen, die ich durchaus nicht liebe. Die Sage von der weißen Frau, die den Lauenſtein beherrſcht, hat den Frauen hier die hüb⸗ ſchen, unreifen Köpfe verdreht. Frauen ſind zum Küſſen da und zum Lieben, nicht zum Denken und zum Nach⸗ grübeln über ungeſundes Zeug.“ Er ſtand brüsk auf und ſah es nicht, wie das Geſicht ſeiner Braut in faſt eiſiger Unnahbarkeit erſtarrte. Seine künftige Schwiegermutter aber lächelte ihm be⸗ ruhigend zu und ſagte, mit einem nachgiebigen Zug um den Mund: „Du erregſt dich ganz unnötig, Steffen. Alle Theo⸗ rien, die ihr Mäner auffſtellt, werden ja doch von Euren Frauen unbarmherzig über den Haufen geworfen. Ihr ſeid ja weiches Wachs in unſerer Hand“. Und ſich zu dem Burgherrn wendend, fuhr ſie überlegen fort: „In meinem Alter darf man das ungeſtraft ausſpre⸗ chen, für die Jugend würde es anmaßend klingen.“ Und ebenfalls aufſtehend und ihren Arm in den des Barons ſchiebend, lachte ſie liebenswürdig: „Nun machſt du auch noch ein brummiges Geſicht, Steffen, und du haſt mir doch mit heiligen Eiden gelobt, immer liebenswürdig zu ſein.“ e Die Umſtehenden lachten, und ein Lächeln huſchte auch über Baron Graditz' Lippen. Er verbeugte ſich in artiger Form gegen die Schwiegermutter und führte ſie dem Ausgange des Speiſeſaales zu. f So kam es, daß Gräfin Marriet und Holm Rende⸗ fähr als die letzten im Saale zurückblieben. Die Augen des ſchönen Mädchens blickten finſter ihrem Verlobten nach, und die Hand, die auf der Stuhllehne lag, zitterte. 2 Fortſetzung folgt.! — 8—— unwioerſprochenen Nachricht, daß der deutſche Vertreter für die Kommiſſion zur Heimbeförderung der Kriegsgefangenen und Zivilinternierten ſeit Wochen in Verſailles vergeblich — die Ernennung und das Erſcheinen der gegneriſchen Mitglieder wartet. + Abg. Stücklen(Soz.) erklärt als Kommiſſar der Reichs⸗ regierung: Der Friedensvertrag tritt erſt in Kraft, wenn ſeine Ratifikation durch Deutſchland ſowie drei der Haupt⸗ mächte erfolgt iſt. Erſt dann kann formell auch die Durch⸗ führung der Beratungen über die Heimkehr der Kriegsge⸗ fangenen erfolgen. Die deutſche Regierung hat ſich unver⸗ züglich bemüht, einen raſchen Heimtransport herbeizufüh⸗ ren. Die Internierung in der Schweiz iſt erfreulicherweiſe dank der Bemühungen der Schweiz aufgehoben. Am 1., 5. 3. und 12. Auguſt treffen in Konſtanz je 200 Offiziere und 500 Mannſchaften ein. Die dieſer Tage aus Deutſchland nach Verſailles abgereiſte Kommiſſion zur Aufnahme un⸗ miltelbarer Verhandlungen mit Frankreich über den Wie⸗ deraufbau war ebenfalls erfolglos. Sobald die erwähnte Rommiſſion mit den franzöſiſchen Bevollmächtigten die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen, die Sicherheit der verſönlichen Freiheit und den ungehinderten Verkehr mit der Heimat ſeſtgelegt haben, wird ein Aufruf an die deutſchen Arbeiter ergehen, ſich zur Arbeit in verwüſteten Gebieten zu melden. Mit der Auslieferung der Gefangenen ſteht der Wiederauf⸗ bau nach dem Friedensvertrag in keiner Verbindung.. Abg. Kuhnert(U.) verlangt Maßnahmen der Regierung, wodurch alle in Frage kommenden Obſtſorten, auch Süd⸗ früchte, ausſchließlich zur Volksernährung verwendet wer⸗ den ſollen. Geh. Rat Dr. Beyerle erklärt: Nur ein unverhältnis⸗ mäßig kleiner Teil der Obſternte ſoll für die Marmelade⸗ induſtrie verwendet werden. Für die Moſtherſtellung wird kein Zucker zur Verfügung geſtellt. Die unbeſchränkte Her⸗ ſtellung von Obſtwein wird nicht geſtattet. Inländiſcher ucker wird nur für die Herſtellung des für mediziniſche wecke unentbehrlichen Heilweines zur Verfügung geſtellt. e Vergärung des Obſtes zur Herſtellung von Brannt⸗ wein iſt grundſätzlich ganz verboten. 8 Die Interpellation der Abgg. Dr. Heinze und Arnſtad betr. die Kohlenverſorgung wird auf Wunſch des Reichs⸗ miniſters Schmidt mit Rückſicht auf die ſchwebenden Ver⸗ handlungen über Maßnahmen zur Behebung der Kohlen⸗ not von der Tagesordnung abgeſetzt. Es folgt die Interpellation Arnſtad(D.⸗N.) und Dr. Heinze(D. V.) über Beamtenfragen. a Abg. Moſt(D. V.) begründet die Interpellation. Wir wünſchen Schutz des Beamtentums gegen ein Uebermaß der Parlamentariſierung und Politiſierung.(Beifall rechts.) Zu dem Zweck verlangen wir die Schaffung eines neuen Beamtenrechts durch Reichsgeſetz mit einer Ausgeſtaltung der Beamtenausſchüſſe, Regelung der Urlaubsverhältniſſe, Reform des Disziplinarweſens, Aufhebung des Verbots der Nebenbeſchäftigung uſw. Reichsminiſter Dr. David: Ein gutes Beamtentum iſt die Lebensbedingung für das neue Deutſchland. Nicht auf einem autoritativen Zwang von oben, ſondern auf der Pflichttreue von unten beruht die Stärke der Demokratie. Im Einvernehmen mit dem Finanzminiſter bin ich der An⸗ ſicht, daß eine Neuordnung des Beſoldungs⸗ und Penſions⸗ weſens, ſowie der Hinterbliebenenfürſorge unbedingt nötig iſt. Zur Zeit freilich iſt eine generelle Regelung nicht mög⸗ lich. Abg. Könen(Soz.): Es iſt erſtaunlich, daß die Herren von der Rechten ſich auf einmal für die Beamten erwärmen. (Unruhe rechts, lebhafte Zuſtimmung links.] Das iſt Stim⸗ mungsmache.(Erneute Unruhe rechts.) Die freiheitliche Betätigung der Beamten haben Sie(nach rechts] ſtets ge⸗ bindert. Wir treten für das Koalitionsrecht und das Streik⸗ recht der Beamten ein. Ferner verlangen wir eine Geſetzes⸗ vorlage über Beamtenräte. 8 Abg. Allekotte(Ztr.): Das Zentrum iſt ſtets mit Nach⸗ druck für die Forderungen der Beamten eingetreten. Die Beamtenorganiſationen können in den letzten ſechs Mona⸗ ten auf ganz beſondere Leiſtungen zurückblicken.(Zuſtim⸗ mung.) Angeſichts der Notlage ſämtlicher Beamtenkatego⸗ rien, auch der Beamtinnen, halten wir eine durchgreifende Beſoldungsreform für erforderlich. Abg. Deglork(D. N.): Infolge der Aeußerungen von Miniſtern konnten die Beamten befürchten, daß ihnen die Penſionierungsberechtigung und unkündbare Anſtellung ab⸗ geſprochen werden ſoll. Wenn einmal die Sozialdemokra⸗ ken wirklich die Mehrheit bekommen ſollten, ſo wird den Beamten das Beamtenrecht nichts mehr nützen. Die Not unter den Beamten iſt ſo groß, daß unbedingt einmalige Zulagen gegeben werden müſſen. Auch die Penſionäre ſind zu berückſichtigen. 5 Reſchsminiſter Dr. David wendet ſich gegen eine Reihe von Bemerkungen des Vorred ers, der u. a. die Behaup⸗ kung aufgeſtellt habe, unter den Mitgliedern der Regierung befänden ſich dekorative Figuren, die Gehalt ohne Gegen⸗ leiſtung bezögen. Der Vorredner und ſeine Freunde mögen ſich geſagt ſein laſſen, daß heute außerordentlich viel billiger regiert wird als unter dem alten Syſtem. Abg, Düwell(U. Soz.): Auch die heutige Regierung hat angeblich im Einverſtänduis mit den Beamtenvertretungen das Koalitionsrecht der Beamten beſchränkt. Grundſätzlich —— Mißſtände nur durch freie Wahl der Beamten eitigt. Abg. Mittelmann(D. Vp.]: Wie ſtellt ſich die Regierung zum Streikrecht der Beamten? Die Brücken zur Vergangen⸗ heit ſind bewußt von dieſem Hauſe abgebaut worden. Mit neuem Kurs treibt das Reichsſchiff einer ungewiſſen Zu⸗ kunft entgegen. Eines aber ſteht feſt: Wenn jemals gehofft werden kann, daß das neue Schiff eine aute Fahrt fährt, ſe wird es nur dadurch möglich, daß der alte Geiſt der alten Beamtenſchaft hineindringt in die neue Zeit. Reichsminiſter Dr. David: Ueber das Streikrecht der Beamten bin ich nicht in der Lage, mich klipp und klar zv äußern. Der Streit muß in den Oraganiſationen der Be⸗ amten ſelbſt ausgetragen werden. Hierauf wird ein Schluß⸗ antrag angenvammen. Nächſte Sitzung Donnerstag, 7. Aug. nachmittags 4 Uhr: Zweite Beratung des Geſetzentwurfes betr. die außerordentliche Kriegsabgabe. Schluß 2 Uhr. Deutſchland. Zur Annahme der Verfaſſung. Berlin, 2. Aug. Zur Annahme der Reichsverfaſſung durch die Nationalverſammlung ſchreibt das Mitglied der letzteren Dr. Ablaß der„Voſſ. Ztg.“: Der große Wurf iß gelungen. Man nenne eine geſetzgebende Verſammlung die unter ähnlich ſchwierigen Verhältniſſen gleich Großes mit derſelben Schnelligkeit und Rüſtigkeit vollbrachte! Alleir in dieſer Tatſache haben wir ein überzeugendes Beiſpiel der unbeſiegten Stärke der deutſchen Kraft. Der„Vorwärts“ führt aus: Die Revolution hat ihren formalen Abſchluß erhalten. Die Verfaſſung bedeutet die Sicherung der freiheitlichen Aufwärtsentwicklung. Die de⸗ mokratiſchen Garantien ſind geſichert und der Weg zu einer ſozialiſtiſchen Gemeinwirtſchaft iſt freigelegt. Der Pariſer„Temps“ über die deutſche Verfaſſung. W. T. B. Bern, 1. Aug. Der Weimarer Berichterſtatter des„Temps“ unterzieht die neue deutſche Verfaſſung einer ausführlichen Betrachtung, Er kommt zu dem Schluß, daß im großen und ganzen die deutſche republikaniſche Verfaſſung ein wirklicher Fortſchritt Deutſchlands in demokratiſchem Sinne ſei, wobei man natürlich nicht überſehen dürfe, daß der demokratiſche Geiſt der Verfaſſung nur dann Wert be⸗ ſitze, wenn der gleiche Geiſt auch das Volk. für welches die Verfaſſung beſtimmt ſei. beſeele. Das deutſche Volk ſei zum erſten Male frei und für ſein Schickſal ſelbſt verant⸗ wortlich. 5 Die Pauſe. Weimar, 2. Aug. In den Beratungen der Nationalver⸗ ſammlung wird vom Freitag abend bis Donnerstag nächſter Woche eine Pauſe eintreten. Die Kommiſſionen werden am Mittwoch nächſter Woche wieder zuſammentreten. Es iſt 1 1 in Ausſicht genommen, bis zum 20. Auguſt weiter⸗ zutagen. Die Demokraten und die Regierung. W. T. B. Weimar, 2. Aug. Die demokratiſche Fraktion beriet am Donnerstag und Freitag vertraulich über die Frage des Wiedereintritts in die Regierung. Sie kam zu dem Ergebnis. daß ſie zunächſt eine Erklärung der Reichs⸗ regierung über dieſe Frage abwarten wolle. In der Er⸗ klärung ſolle die Regiernug die Gründe darlegen, die ſie zu dem Wunſche des Wiedereintritts der Demokraten veran⸗ laßt hat. Die Fraktion wird darauf jene Gründe prüfen und von dem Ergebnis der Prüfung ihre weiteren Ent⸗ ſcheidungen abhängig machen. Die Sozialdemokraten und die Steuervorſchläge. W. T. B. Weimar, 1. Aug. Im Steuerausſchuß für die Beratung der Erbſchaftsſteuer erklärte der ſozialdemokra⸗ tiſche Abgeoroͤnete Keil, daß ſeine Partei eine weſentliche Erhöhung der vorgeſchlagenen Steuerſätze fordern müſſe. Keil ſchlug eine Verdreifachung der Steuerſätze der Regie⸗ rungsvorlage vor und erklärte, daß ohne eine ausreichende Beſteuerung des Beſitzes ſeine Partei nicht für die geforder⸗ ten indirekten Steuern ſtimmen könne. In der Freitags⸗ ſitzung der Tabakſteuerkommiſſion wurde die Kontingentie⸗ rung der Zigarettenſteuer geſtrichen. Organiſierung von Polizeitruppen. W. T. B. Berlin, 1. Aug. Infolge der Heeresneuordnung kann die Polizei keine militäriſche Unterſtützung gegen or⸗ ganiſierte Verbrecherbanden und Unruheſtifter erhalten. Daher wird eine Polizeitruppe aus kaſernierten Jungmann⸗ ſchaften geſchaffen werden, welche den ganzen Sicherheits⸗ dienſt zum Schutze der Staatsordnung, des Lebens und Eigentums der Bürger durch Patrouillenpoſten und Bereit⸗ haltung geſchloſſener Verbände vorſieht. Dieſe Einrichtung wird in allen preußiſchen Städten, die vorher ſtaatliche Po⸗ lizei hatten, geſchaffen und ſoll auch den Landgebieten zu⸗ gute kommen. Die übrigen deutſchen Staaten beabſichtigen eine ähnliche Einrichtung. Auch in den nach dem Friedens⸗ militärfreien Gebieten wird dieſe Polizei einge⸗ richtet. Erzbergers Enthüllungen. 5 Der„Bund“ über die Verhandlungen in der Nationalver⸗ ſammlung. Baſel, 1. Aug. Das weſentliche Ergebnis der langen, teilweiſe ſehr ſtürmiſchen Verhandlungen in der deutſchen Nationalverſammlung iſt die mit erdrückender Mehrheit erfolgte Ablehnung des von den Deutſchnationalen ein⸗ gebrachten Mißtrauensvotums gegen die Regierung. Dieſe wird ſich ſomit vorausſichtlich länger halten können, als ur⸗ ſprünglich vorausgeſagt war. Dieſer Erfolg iſt der geriſſe⸗ nen und rückſichtsloſen Taktik Erzbergers zu danken, der es verſtanden hat, mit ſeinen Enthüllungen die Aufmerk⸗ ſamkeit des Hauſes von ſich auf einen anderen Gegenſtand zu lenken. Es fragt ſich fedoch nun, ob er dem deutſchen Volk und der deutſchen Politik damit einen Dienſt erwieſen hat oder nicht. Nach außen hin haben ſeine Enthüllungen, deren poſitiver Wert nach den nunmehr vorliegenden Gegen⸗ „Hußerungen inmerhin noch etwas problematiſch eingeſchätzt werden muß, keinen Eindruck gemacht. Es bleibt alſo nur die innerpolitiſche Wirkung übrig, und die darf man im Augenblick auch nur ſehr bedingt auswerten, Deutſchlaud hat jetzt in erſter Linie Ruhe und Einigung nötig. Ob dieſe durch die Enthüllungen geſährdet worden ſind. müſſe ſich erſt zeigen. Sollte die Ablehnung des Mißtrauensvotums zugleich die Wirkung einer ſtarken Mehrheit für die Reaie⸗ rung bedeuten, was immerhin noch nicht ganz ſicher iſt, ſo 01 allerdings ein nicht zu unterſchätzender Fortſchritt erzielt. Die Durchführung des Friedens. Der Friede mit Frankreich. W. T. B. Paris, 2. Aug. Der Kammer iſt ein Geſetzent⸗ wurf zugegangen, in dem es heißt: Die Feindſeligkeiten mit Deutſchland nehmen offiziell an dem Tag ein Ende. an dem der Friedensvertrag offiziell im„Journal“ verßſ⸗ jeutlicht wird, ohne Rückſicht auf die Ratifikation durch die Alliierten. Die Ratifizierung durch England. London, 31. Juli.(Reuter.) Oberhaus. Heute abend wurde die Zuſtimmung des Königs zu der Vorlage über den engliſch⸗franzöſiſchen Vertrag und die Friedensvertrags⸗ vorlage bekannt gegeben, worauf beide Vorlagen Geſetz werden. f Belgien und Deutſchland. W., T. B. Verſailles, 2. Aug.„Moniteur Belge“ veröf⸗ jentlichte geſtern einen Erlaß, durch den die wirtſchaftlichen Verbindungen mit Deutſchland und deutſchen Staatsange⸗ hörigen wieder zugelaſſen werden. Wenn Deutſchland nicht unterzeichnet hätte. Rom, 1. Aug. Von gut unterrichteter Seite wird der „Voff. Ztg.“ gemeldet, daß die Alllierten ſich bereits grund⸗ ſätzlich über die Maßnahmen geeinigt hatten, die für den Fall, daß Deutſchland den Friedensvertrag abgelehnt hätte, zu ergreifen waren. Der Artikel des neuen Friedensver⸗ trages, der Deutſchland dann vorgelegt worden wäre, hätte folgendermaßen gelautet: Das Dentſche Reich hat aufge⸗ hört zu beſtehen. Die Alliierten hätten dann Deutſchland in einzelne Staaten aufgeteilt, die ſich ohne die Zuſtimmung der Entente nicht wieder von neuem zuſammenſchließen durften.(Die Nachricht ſieht ſtark nach Senſation aus, immerhin hätten wir bei der Geiſtesverfaſſung der Alliier⸗ ten damit rechnen müſſen.) Generalſtreik in der Schweiß. W. T. B. Zürich, 2. Aug. Die Schweizer Depeſchen⸗Agen⸗ tur meldet, die Delegiertenverſammlung der Züricher Union beſchloß am Donnerstag abend einſtimmig, die Basler Ge⸗ noſſen zu unterſtützen und ab Freitag mittag 12 Uhr die Arbeit niederzulegen. Es iſt hier die Rede vom Beginn eines allgemeinen Schweizer Generalſtreiks. Vorläufig ruht die Arbeit in folgenden ſtädtiſchen Betrieben; Gaswerk, Waſſerwerk, Elektrizitätswerke, Beſtattungsweſen, Not⸗ ſtands⸗, Dienſt⸗ und Sparküchen. W. T. B. Baſel, 1. Aug. Geſtern abend 6 Uhr 30 war die Arbeitsruhe nahezu allgemein. Die Arbeitswilligen der kleineren Betriebe haben ſich auf Aufforderung dem Streik angeſchloſſen. Geſtern kam es zu verſchiedenen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Arbeitern und Polizei. Im Zentrum der Stadt ſind Maſchinengewehre aufgeſtellt. Es gab einige Leichtverletzte. 5 Die Kohlenverſorgung im kommenden Winter. Von zuſtändiger Stelle wird uns geſchrieben: Unter den vielen wirtſchatflichen Sorgen, die der unglück⸗ liche Ausgang des Weltkrieges auf die Schultern des deut⸗ ſchen Volkes gelegt hat, iſt eine der eruſteſten und dine än ſten die Frage der Kohlenverſorgung. Die Gasnot gibt g, un die la bereits jetzt in den Sommermonaten einen kleinen e ei geſchmack von dem, was uns in der kalten Jahreszeln en ebe wartet. Aber ſchlimmeres ſteht uns bevor, da wir aue e Gebieten ohne Brennſtoffvorräte in den kommenden den deuchr binein gehen. Leider macht ſich die große Maſſe des a ue ſchen Volkes die ſich mit dieſem ſchwierigen wirtschaftalgee khr Problem nicht unmittelbar beſchäftigt, zur Stunde noch e, ens kein klares Bild von dem Ernſt der Lage. Ueber den kae s ren und größeren Sorgen des Tages vergißt man zu e 0 50 die Nöte, die erſt nach Monaten den Einzelnen mit vat dun Schwere treffen werden, wenn nicht rechtzeitig mit h n W Entſchiedenheit und mit Unterſtützung aller Bevölke ne gen kreiſe dieſer drohenden wirtſchaftlichen Gefahr entkenit gearbeitet wird. Beſeitigen läßt ſie ſich allerdings 1e mehr; ſie kann höchſtens etwas gemildert werden, denn Ausfälle ſind nicht mehr einzuholen und die Ausſich g ar eine rechtzeitige, wirkſame Steigerung der Kobler mila ſind nur gering. Die Sorge um den kommenden Wien, e ſo ernſt, daß eine eingehende Aufklärung aller Kreife“ le gend nötig erſcheint.. a der reiß, Eine Haupturſache der Kohlennot lieat zunächst in n wlan Minderheit des Bergbanes. Die Steinkoblenſördefugene, ts der Ruhr und in Oberſchleſien hat in den erſten fünf nder lun ten dieſes Jahres nur 60 Prozent der Förderung ima ige gleichen Zeit des Vorjahres betragen. In der Brau, der z lenförderung und der Briketterzeugung, liegt das eum alter nis ähnlich. Zu dieſem Rückaana der Förderung ee die großen Ausfälle, die durch die Streiks der Berga dat hervorgerufen wurden und unter deren Folgen natur del Le 1 die Arbeiterſchaft am ſchwerſten zu leiden hat, da wu he, dere Stillegung der Gruben die Induſtrie ihres wichtige yer filter triebsſtoffs beraubt wurde. Aber auch die Hausbrn de e ſorgung wurde durch den großen Streik an der Rub Fan von Ende März bis Anfang Mai dauerte, auf das elle fc. ati lichſte getroffen und die dadurch entſtandenen Ausf e ere nicht mehr einzuholen. Allein die Ausfälle durch He in e kann man ohne Uebertreibung auf 6 000 000 Tounen, ſchlagen. Damit hätten Eiſenbahnen, Gaswerke und i de dier brand anderthalb Wintermonate gereicht! Im April 17 1 Ruhrkohle für den Hausbrand überhaupt ausgefaltehe f igt auch im Mai konnten nur ganz geringe Mengen aufchlen In werden. Darunter litt wieder am meiſten Südden ae, dende weil für die Verſoraung des Südens der günſtige Ln ſuze ſtand des Rheines im Frühjahr ausgenutzt werde fili So hat Baden nur 20 Prozent der vorgeſehenen Hausen did monatsmenge bekommen. Einen weiteren ſehr mf, en 0 Verluſt bringt der Ausfall der linksrheinischen des Nase gebiete. des Saargepietes, des Aachener Neviers, en i ner Braunkohlenbezirks und der linksrheiniſchen Je Nhe un Ruhrreviers, die früher große Mengen über dend ac geſchickt haben. 15 ll 0 Die Ausſichten für unſere Kohleuverſorgung ine de ſehr trübe. Selbſt dann, wenn wir wieder einen ſe n un ade Winter bekommen ſollten, wie die beiden letzten, Ude Ha, fein vor uns: in Stadt und Land eine ganz ungenügen gleich g brandverſorgung, die bedeutend ſchlechtere und 15 Zu, Nää mäßige Verſorgung der Gaswerke, Verringerung eibend, fuhren an die Induſtrie in einem Maße das einſcheahſ le⸗ Arbeitsloſigkeit und Verringerung der Produktion 0„e benswichtigſter Induſtrien zur Folge haben muß. grle, an Der Bedarf der Eiſenbahnen iſt gegenüber der e wie“ a zeit durch die Einſchränkungen des Verkehrs. ge deren derum durch den Kohlenmangel verurſacht ſind and e; l dings geringer; die Anforderungen der Induſtrie 1 use ſoweit, als ſie durch den Rückgang der Arbeitsleiſteeh Rohſtoffmangel bedingt ſind. Der Rückgang des neben 2 Bedarfes ſteht aber, wie die Kohlennot auf allen 52 leide deutlich zeigt, in keinem Verhältnis zum Rückgang Wirten Tolat. derung. Die ſüddeutſchen Bahnen, die unter der iter wan des Streiks an der Ruhr beſonders zu leiden 1— aun nenn denen gegen das Vorfahr die Saarkohle fehlt, bar enen, ed d auf den nötigsten Sicherheitsbeſtänden für den aan n Bedarf gehalten werden können. Unter ſolchen mom A0 V. iſt es durchaus begründet, daß der Reichs kohlen gerne f att an die Eiſenbahnverwaltung immer wieder das en Peng ſiutle⸗ Erſuchen richtet, den Verkehr und insbeſondere d 5 0 en 5 nenvekehr nicht weiter auszudetznen. Was fetzt ſo wie, den wird, fehlt im Winter, wo die Verſorgung ſchon„ iel außerordentlich gering iſt. Gs ve man Nächſt den Eiſenbahnen iſt die Verſorgung der Gesweh Cadet por die allergrößten Schwierigkeiten geſtellt. Die und. eng! leben z. Zt. durchweg von der Hand in den ale 100 Nee Süddeutschland fehlt den Gasanſtalten die Saarkoh Zehn 1 0 80 davon über den Rhein kommen ſoll, beträgt kaum Mig ned der früheren Geſamtmengen, aber auch dieſe kletfert 1. D wird nur unregelmäßig und nur zum Teil gelte wie Dinge liegen alſo bei den Gaswerken ſo ungünſt 150 fag irgend möglich.„werken gz Nicht anders ſteht es bei den Elektrizität wezſe Hen, 10 U ebenfalls größte Einſchränkung nötig iſt. Wie ſehr 0 ſafrit brandverſorgung. einſchließlich Landwirtſchaft uu ech en d gewerbe. vor allem durch die Ausſtandsbeweguſch trob cht s 9 wurde, iſt ſchon bervorgehoben worden. Es wand i ute gößten Bemühungen nicht möglich ſein, dem Hans un 11 5 e f. zuzuführen, als im letzten Winter, der wie bekam hal ali ordentlich mild war und infolgedeſſen einen Gl in mäßig geringen Kohlenverbrauch ermöglichte. den g tal In der Induſtrie konnte auch im Vorfahre für nen, de de ter nicht vorgeſorgt werden, abgeſehen von eine aer 0.2 nahmen. Dieſes ahr iſt die Lage ſo daß nur amen a been tigſten Betriebe einigermaßen ihre Mengen beroßriken N fie neu. Das ſind die Stickſtoffinduſtrien, die Fedie dell ac Phosphorfäuredüngemitteln. die Kaliwerke und ige aue bots ſten Betriebe der Exnährungsinduſtrie und we bruch h beſonders wichtige Betriebe, wie die Zeitungs nitt ge dur! fabriken, alles zuſammen nur ein kleiner Au dieſeſ rh un der Geſamtinduſtrie. Aber ſelbſt die Verſorgung zie übe die g triebe macht dauernd die größten Schwieriakeiten a ſie digen Induſtrie bekommt nur einen Bruchteil deſſen, b e darf, und dies nur ganz unregelmäßig. 45 15 60 feen Bei all dem iſt nun noch nicht berückſichtigt, wird ee ber al Friedensvertrag bringen oder vielmehr nehmen g den urge iſt bekannt, daß ſich die Entente auf Jahre hirlang 115 and zug rieſiger Mengen von Kohlen aus itſch m Belo, ate halten hat. Im ganzen kann die Entente nach 000 000 015 Nag im 1. Friedensjahr, alſo von jan, rund 40 Gröbg e we nen beanſpruchen Um einen Beariff von der tr 1 ue ne nung dieſer Zahl zu geben ſei nur o i daß 12000 Tori 5 fen der Ruhr eine Monstsförderung von nd 6 00 onen 00 10 de baben, in Oberſchleſien eine ſolche von 2 Mttepiere dia nen, alſo zuſammen» p dieſen beiden Hauptt net. ele Jai Steinkoblen 100(00 000 Tonnen aufs Jahr gerch dae, aus iſt für jedermann ohne weiteres erſichtlich enen, ien Beſtimmung des Vertrages, wenn ſie auch nur wird, a niet heblichen Teile heute in Anſpruch genommen berſcle eh berge füllbar iſt. In wieweit wir in Zukunft die 51 auc wil Förderung zur Verfügung haben werden, ſte 3.7 1 dahin.. wel 15 w Aus dem Geſagten geht zur Genüge herren ſe 6 bach geheuer ſchwierige Lage wir kommenden Winteein 1 1 vor uns haben, wenn die Entente inzwiſchen echo ite zn Anforderungen an uns ſtellt. Wir werden, wie n auf allen Gebieten ohne Brennſtoffvorräte in ſahfu reszeit gehen. Im Herbſt werden wohl e fart; ſich weiter verſchärufen, wenn Kartoffeln, Rüben Wolu werden müſſen. Im Winter werden die Schwe ud Witterung auf der Eiſenbahn und der Schif rn men und dann ſollen mangels Vorrä zugleich befriedigt werden. Die Folgen der des Berabaues werden alſo im kommenden n Schwere auf uns laſten. i Förderung wird darum alle ugsfähigkeit der Eiſenbahnen nach Möglichkeit Es wird ferner verſucht werden müſſen, die und die Gaswerke wenigſtens auf einige Be⸗ Geſchehen kann es nur bei äußerſter ug des Bahnverkehrs und des Verbrauchs der nd vor allem unter weiterer Einſchränkung der Gelingen aber wird es höch⸗ emu Pflicht der berufenen Stellen und vor allem ſſe. auf die kritiſchen Zuſtände der Kohlenver⸗ tzeitig und immer wieder hinzuweiſen, damit eiſe rechtzeitig die Gefahr erkennen, ihre Nutz⸗ ziehen und ihre Maßnahmen treffen können. Neben möglichſrer 8 geſchehen müſſen, e n die Induſtrie. eringem Maße. 8 5 2 scher Landtag. be. 1. Aug. Der badiſche Landtag trat heute vor⸗ letzten Sitzung zuſammen. Anfragen behandelt. ge, ob der Regierung bekannt ſei, daß roleum zum Wucherpreis von 2 M. der Liter iniſter Remmele erwiderte, ihm ſei davon Er bitte aber, dem Wucheramt hiervon Mit⸗ Die Einfuhr von Petroleum werde noch ig ſei Auf eine Anfrage Martzloffs der Unterſuchung in Sache des Badever⸗ er in Baden⸗Baden wegen Unregelmäßigkeiten, niſter Remmele, das Verfahren ſei von der tſchaft eingeſtellt, da der Antrag auf Verurtei⸗ Interſchlagung von Heeresbeſtänden nicht zur Auf eine Anfrage des Abg. ) über die Einfuhr holländiſcher Fiſche, mit, daß in Holland ein Ueberfluß an Fiſchen and ſeien aber ſoviele Fiſche, um auf eine In Beantwortung der demo⸗ f age wegen der Maßnahme zur Steigerung aftlichen Produktion erklärte Miniſterialdirek⸗ e Meliorationsarbeiten ſeien trotz manchen ſortgeſchritten. tar Wald ausgerodet worden, weitere Eine Ausſprache er⸗ * * n 8 Zunächſt wurden Abg. Marzloff(Soz.) N — —— 2 = . 2 . e ren würde. 8 * . ten zu können. — — — n Vorbereitung. — 85 wurde ſodann das Finanzgeſetz und die Volksſchulgeſetzes(Erhöhung der Ueber⸗ erledigt, dann eine Reihe Petitionen per⸗ uk. Darauf wurde der landſtändiſche Ausſchuß luß erfolgte die Wahl des Archivars, da um ſeine Zuruheſetzung gebeten hatte. dankte Bürodirektor Roth namens des Hau⸗ in 22 Jahren dem Hauſe geleiſteten Dienſte. wurde der im Landtag der Wahl beantwortete Präſident Geiß eine gialdem. Abg. Richter wegen der Auffindung kotes beim Offizierkaſino der Kaſerne in Lahr erſuchung ſei noch nicht beendet. Abg. Marum gem Präſidenten für ſeine Geſchäftsführung. ung vorausſichtlich am 4. November. ſanterahe„Der landſtändiſche Aus ſchuß⸗ vormitfte s Aug. Der landſtändiſche Ausſchuß trat ge⸗ nach Landtagsſchluß unter dem Vorſitz des zu einer kurzen Sitzung zuſammen und erichterſtatter über den Domänengrundſtoch (Dem.) und zum Berichterſtatter der Eiſen⸗ ingskaſſe den Abg. Marum(Soz.). Aulaaberreis des kommenden Landtags. 55 lug. Der Landtag hat eine Reihe uner⸗ . . . tätige Sekretär e D 42 — 2 2 2 8 N 9— 8 8 Zentrumsantrag, ein ſozd. Antrag über r di u der Standesherrſchaften, demokratiſche dei Juchttierhaltung. über den Wildpark bei die Jagd im Hardtwald und ein An⸗ alen über den Tabakverkehr. emokratiſcher Antrag über die religiöſe ex, ein ſozialdem. Antrag über die Er⸗ hinterbliebenenbezüge, ittelſchulſtatiſtik und ein ſozialdem. An⸗ okumente von Kriegsausbruch bis Frie⸗ 5 ntervellationen ſind unerledigt eine des ill, Schutz der jugendlichen Arbeiter, eine r die Aufteilung des Grundbeſitzes und okraten über das Lehrlingsweſen. den Bachbargebieten e Direktor des bad. Landtags. Der in der es Landtags als Nachfolger von Direk⸗ gewählte Max Hochſchild ſtammt i 4 geboren wurde. den g Verwaltu 2 * . — 8 — * V 1 d n . Ba 1 a aden und —— = 8 8 Er beſtand im ugsaktuarprüfung und wurde in bei den Bezirksämtern Karlsruhe, ühl, Durlach und Müllheim, ferner iuchtshof, bei der Gebäudeverſicherungs⸗ niſterium des Innern beſchäftigt. Am at er als Sekretär in das Archivarfat lche Stelle er bis heute verſah. In chte er ſich in das umfaſſende, bedeu⸗ er inneren Verwaltung und des po⸗ dernde Gebiet des Landtagsarchiva⸗ i welchen der jetzt ausſcheidende Direk⸗ et war. Präſident Kopf hatte das ja Schluß der geſtrigen Sitzung dem h warme Worte der Anerken⸗ Dieſem Dank ſchließt ſich der Roth jederzeit weitgehend ent⸗ * —. N — 2 — — N 2 handel mit Banknoten hat einen dekärt nommen, daß, nach nach Holland zeitweiſe wöchentlich „in Geſtalt von rotnumerierten eſchmuggelt werden. Dieſer Bank⸗ aus Deutſchland in Hundert⸗ und Tauſend⸗Mark⸗ über das neutrale Ausland aus⸗ chteil des deutſchen Wirtſchafts⸗ 0 Eine amtliche No⸗ bemerkt dazu, daß an dieſen maus den verſchiedenſten beteiligt ſind, und daß es den n Pflicht gemacht worden iſt, Weiter wird amtlich ung unerlaubter Ausfuhr von Pa⸗ ieren Belohnungen bis 10 v. H. einer vorſichti⸗ arauf gerichtet, 8 8 werden aufgefordert, die Noten l bei einer Dienſtſtelle der Reichs⸗ en oder gegen andere geſetzliche chen. Mit dem 10. September ver⸗ re Eigenſchaft als geſetzliches Arrtum vorzubeugen, wird wieſen, daß es ſich bei dieſem chsbanknoten zu 50 Mark mit tteſeuſene Not dem Datum des 20. Oktober handelt, die auf der Vorder⸗ ſeite links ein grünes Zierſtück und rechts davon einen Auf⸗ druck in einer quadratiſchen dunkelbraunen Umrahmung tra⸗ gen.(Es handelt ſich um die Banknoten, die der Volksmund die„Todesanzeigen des deutſchen Reiches“ getauft hat.) Alle anderen Geldzeichen bleiben geſetzliche Zahlungsmittel. — Keine Reiſen nach den Gefaugenen⸗Durchgangs⸗ Lagern. Das Zentralkomitee der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz bittet um die Veröffentlichung folgender Mit⸗ teilung: Naturgemäß werden nach jahrelanger harter Tren⸗ nung die Angehörigen von Kriegsgefangenen den Wunſch haben, dieſe bereits in den Durchgangslagern willkommen zu heißen. Im Intereſſe der Einzelnen ſowohl wie der All⸗ zemeinheit iſt es dringend erforderlich, daß von derartigen Reiſen in die Durchgangslager abgeſehen wird. Die Kriegs⸗ gefangenen werden ſich nur weniger Tage in den Durch⸗ zangslagern aufhalten, ſo daß ein rechtzeitiges Eintreffen der Verwandten kaum möglich ſein wird, da in den meiſten Fällen die Kriegsgefangenen ſich ſchon auf der Fahrt nach ihrem Heimatsort befinden werden. Die Tage in den Kriegs⸗ zefangenenlagern werden vollauf damit ausgefüllt ſein, die ördnungsmäßige Entlaſſung der Kriegsgefangenen durchzu⸗ führen. Auch im Intereſſe der Allgemeinheit muß an die Einſicht der Bevölkerung appelliert werden, da zur Ver⸗ hinderung von Epidemien, insbeſondere der Einſchleppung anſteckender Krankheiten für die Zurückkehrenden eine kurze Abſonderung nötig iſt. — Die Evang.⸗proteſtantiſche Landeskirche Badens muß nach dem Umſturz eine neue Verfaſſung erhalten. Dieſe Aufgabe wird die am 28. September zu wählende außer⸗ ordentliche Generalſynode(allgemeine Landeskirchenver⸗ ſammlung) durchzuführen haben. Die außerordentliche Ge⸗ neralſynode wird aus 85 Abgeordneten beſtehen, die im Wege des Verhältniswahlverfahrens in 7 Wahlkreiſen zu wählen ſind. Raſtatt gehört mit den Dekanaten Baden ⸗ Baden, Karlsruhe-Stadt und Karlsruhe⸗Land zum 3. Wahlkreis, der 10 Abgeordnete wählt. Alle Männer und Frauen ſind vom 25. Lebensjahre an wahlberechtigt, vom 30. Lebensalter an wählbar. Auf die Wählerliſte kommt nur, wer ſich freiwil⸗ lig mündlich oder ſchriftlich ſelbſt oder durch einen anderen, dem gleichen Haushalt angehörenden Stimmberechtigten anmeldet. In Raſtatt muß die Anmeldung erfolgen in der Zeit vom 4. 8. bis 18. 8.(. Anzeigenteil). Wer nicht in der Wählerliſte ſteht, darf nicht wählen, auch wenn ſeine Wahl⸗ berechtigung unbeſtritten iſt. Die Stimmgebung iſt direkt und geheim. Bis zum 91. 8. ſind für jeden Wahlkreis die Wahlvorſchlagsliſten bei den Kreiswahlleitern(Dekan Rapp in Karlsruhe) einzureichen. Jede Wahlvorſchlagsliſte muß von mindeſtens 50 Wahlberechtigten unterſchrieben ſein; ſie darf 2 Namen mehr enthalten, als im Wahlkreiſe Abgeord⸗ nete zu wählen ſind(im 3. Wahlkreis alſo 12). Die Wahl iſt an die in den veröffentlichten Vorſchlagsliſten enthalte⸗ nen Bewerber gebunden. Karlsruhe, 1. Aug. Der Badiſche Landesausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege, der durch den Beitritt der Jugendpflegevereinigungen nun zu einer gewaltigen Organisation angewachſen iſt, hat ſich wie folgt konſtituiert: An dr Spitze ſteht ein geſchäftsführender Vorſtand von fünf Herren: Profeſſor Fuchs als 1. Vorſitzender, Bachmann und Stadtſchulrat Dr. Sickinger⸗Mannheim als neutrale Mit⸗ glieder für Leibesübungen und Jugendpflege, Juſtizſekretär 5 als Vorſitzender des Arbeitsausſchuſſes für Jugend⸗ pflege. Ludwigshafen, 1. Aug. Die allierten Militärbehörden haben den im Beſetzungsgebiet befindlichen Offizieren und Mannſchaften die Erlaubnis erteilt, jetzt mit ihren Frauen zuſammenzuleben, ſoweit es die Unterkunfts⸗ und ſonſtigen Verhältniſſe in Deutſchland geſtatten. Infolgedeſſen ſind in den letzten Tagen zahlreiche Franzöſinnen und Englän⸗ derinnen in Mainz, Köln und Wiesbaden eingetroffen. Auch in den pfälziſchen Städten macht ſich ein Zuſtrom franzöſi⸗ ſcher Zivilperſonen, namentlich von Frauen, bemerkbar, worunter die einheimiſche Bevölkerung zu leiden hat, da neuerdings wieder erhebliche Requiſitionen an Wohnungen vorgenommen wurden. Ludwigshafen, 2. Aug. Die Schiffahrt auf dem Rhein iſt ſtetig im Wachſen begriffen. Zahlreiche amerikaniſche Kohlenſchiffe ſind in dieſen Tagen in dem Hafen von Lud⸗ wigshafen eingetroffen. Die Kohlen werden meiſtens über Lauterbach und Straßburg weiterbefördert, und zwar nach dr Schweiz. In der letzten Woche ſind in Ludwigshafen 20 Schiffe mit Lebensmitteln aus Rotterdam eingetroffen. i Pforzheim. 2. Aug. Polizeiwidrige Vorgänge auf der hieſigen Station haben das hieſige Eiſenbahnperſonal ver⸗ anlaßt, ihre Klagen der Oeffentlichkeit vorzutragen. In der letzten Zeit kam es nämlich zu verſchiedenen Malen vor, daß von Schaffnern wegen unberechtigten Ueberſchreitens der Gleiſe zurecht gewieſene Reiſende gegen das Perſonal tät⸗ lich vorgingen, das Publikum gegen das Perſonal Stellung nahm, die Schaffner tätlich angriffen und mißhandeten. ** Urloffen(b,. Offenburg), 1. Aug. Der Landwirt und Handelsmann Baßbender von Legelshurſt wurde von einem franzöſiſchen Poſten erſchoſſen, als er Waren in das beſetzte Gebiet ſchmugoeln wollte. * Malſch(Amt Ettlingen), 3. Aug. Zu unſerem Bericht über den Eiſenbahnunglücksfall wird uns mitgeteilt, daß das Mädchen nicht getötet wurde, ſondern nur erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopf davongetragen hat.— Es iſt ein Wun⸗ der, daß hier noch nicht mehr paſſiert iſt. Bei dem ſehr ſtar⸗ ken Verkehr hier ſollte die Eiſenbahnverwaltung beſſere Schutzmaßnahmen eingerichtet haben. * Offenburg, 3. Aug. Um die Franzöſierung des Elſaß möglichſt gründlich durchzuführen, wird auf Antrag des ehe⸗ maligen Präſidenten des Gemeinderats von Paris, Mon⸗ ſieur Deville, ein großer Austauſch von Schulkindern zwi⸗ ſchen Elſaß⸗Lothringen und dem Pariſer Diſtrikt während der Ferien herbeigeführt. Mehrere Tauſend Schulkinder aus Elſaß⸗Lothringen werden ihre Ferien im Seinedeparte⸗ ment verbringen, während ebenſo viele junge Pariſer in die elſäſſiſchen und lothringiſchen Dörfer kommen. ** Freiburg, 3. Aug. In den Spinnereien und Webereien im Oberelſaß machen ſich erneute Lohnbewegungen der Ar⸗ beiter bemerkbar. Die Fabrikleitungen drohen mit größe⸗ ren Arbeiterentlaſſungen, da die Aufträge ungenügend find. In den elſaß⸗lothringiſchen Steinbruchbetrieben ſind die Arbeiter vielfach ausſtändig geworden. Die franzöſiſche Militärverwaltung hat nach allen dieſen Gegenden, in denen ſich eine Gärung der Arbeiterſchaft bemerkbar macht, größere Truppenkontingente beordert. * Vom Kaiſerſtuhl, 2. Aug. Soweit ſich bis heute über⸗ ſehen läßt, ſteht im geſamten Kaiſerſtuhlgebiet ein erſtklaſſi⸗ ges Weinjahr bevor. Der allgemeine Stand der Reben iſt ein durchweg zufriedenſtellender, der Behang ein üppiger, wie ſeit vielen Jahren nicht. Die beſten Ausſichten gewäh⸗ ren die an der Südſeite des Kaiſerſtuhlgebirges gelegenen Orte Waſenweiler und Ihringen. Werden die Weinausſich⸗ ten nicht durch andauernd naſſe Witterung in den nächſten Wochen beeinträchtigt, ſa kann mit Beſtimmtheit mit einem hohen Weinerträgnis gerechnet werden. * Konſtanz, 2. Aug. Vorgeſtern abend 8 Uhr über⸗ flogen zwei aus München kommende Flugzeuge die Stadt in der Richtung Frauenfeld. Ueber Tägerweilen kreiſten ſie längere Zeit. Einer der Flieger, ein Schweizer namens Hanſemann, flog ſo nieder, daß er an den Bäumen hängen blieb und tödlich abſtürzte. Der Paſſagier Sick aus Kreuz⸗ ingen wurde ſchwer verletzt. Das Flugzeug iſt vollſtändig zertrümmert. Die Flieger, beide Schweizer, wollten einen Paſſagierverkehr zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ein⸗ eichten. heueste Hachrichten. Berzögerung der Friedens⸗RNatifizierung durz Frankreich T. K. Bern, 4. Aug. Die Ratifizierung des Friedens burch das franzöſiſche Parlament kann entgegen dem ur⸗ ſprünglichen Plane erſt Anfang September erfolgen, da die kammer anfangs nächſter Woche bis aufangs Septembes bertagt wird, ſo daß vorher die Ratifizierung nicht erfolgen fann. Frankreichs verlorene Tonnage. W. T. B. Verſailles, 3. Aug. Der Friedensausſchuß der Rammer, der, wie bereits gemeldet, die Ratifizierung des Friedens vertrages beſchloß, hörte zu Beginn der Sitzung den Marineminiſter Leyques an, der auseinanderſetzte, welche Anſtrengungen die franzöſiſche Regierung gemacht habe, um die während des Krieges verlorene Tonnage wieder zu er⸗ langen. Unglücklicherweiſe ſei ein Teil der Frankreich zu⸗ tehenden Tonnage in Scapa Flow verſchwunden. Die Tat der deutſchen Matroſen ſei als eine Verletzung der Waffen⸗ tillſtandsbedingungen anzuſehen. Deutſchland ſei dafür berantwortlich und könne nicht nur zum Schadenerſatz, ſon⸗ bern auch zur Lieferung von Material für den Neubau ge⸗ zwungen werden. Der franzöſiſche Kammerausſchuß für die Ratifizierung. W. T. B. Paris, 4. Aug.(Havas.) Die Friedenskommiſ⸗ ion der Kammer hat mit 34 Stimmen gegen 2 Euthaltungen zeſchloſſen, für die Ratifizierung des Friedensvertrags ein⸗ zutreten. Der Sturz der Räteregierung in Ungarn. T. K. Wien, 4. Aug. Aus Budapeſt wird gemeldet, daß die ſozialiſtiſche Regierung vorgeſtern mittag eine Kabi⸗ gettsſitzung abhielt. Es wurden die erſten Maßnahmen be⸗ ſchloſſen. Zunächſt wird an alle Nationen ein Aufruf er⸗ laſſen. der den Sturz der Räteregierung und die Bildung einer rein ſozialiſtiſchen Regierung mitteilt. Geſtern abend iſt eine Abordnung des neuen Regimes abgereiſt, um mit den deitern der Ententepolitik Fühlung zu nehmen. Die neue Regierung will zum Frieden kommen. Die Delegation iſt beauftragt, Inſtruktionen über die Bedingungen des Waf⸗ jenſtillſtands mit der Entente eine Verſtändigung herbei⸗ zuführen, die man in kürzeſter Zeit erwartet. Als wichtigſte Bedingung, die die Entente verlangt, betrachtet man die Forderung auf Kapitulation der roten Armee die zweifel⸗ los angenommen wird. Der Generalſtreik in der Schweiz. Bolſchewiſtiſche Umtriebe. T. K. Zürich, 3. Aug. Der Generalſtreik geht nach Auf⸗ faſſung der Schweizer Preſſe weit über einen wirtſchaftlichen Streik hinaus. In Zürich hält man ihn für ein rein poli⸗ tiſches Manöver. Die Streikleitung hat an die Reglerung ein Telegramm gerichtet, in dem die Forderungen der Strei⸗ kenden feſtgelegt ſind. Sie lauten: Sofortiger Preisabbau. Verhinderung gewiſſer Milchpreis⸗Erhöhungen. Beſchlag⸗ nahme der Stoffe und Schuhe. Herabſetzung des Milch⸗ orefſes uld Rationierung der Wohnungen. i Beſetzung Bulgariens durch die Franzoſen. Wien, 4. Aug. Der franzöſiſche Oberbefehlshaber im Orient, General d'Eſpari, hat die Beſetzung Bulgariens durch franzöſiſche Truppen angeordnet. Dieſe Maßnahme erfolgt, weil in letzter Zeit wiederholt zwiſchen franzöſiſchen und bulgariſchen Truppen Zuſammenſtöße erfolgten. Ernſtes Bild von der Lage in Sofia. Amſterdam, 4. Aug. Nach einem in den engliſchen Blät⸗ ren veröffentlichten Reutertelegramm hat man in amtlichen öritiſchen Kreiſen verläßliche Berichte erhalten, die ein ſehr eruſtes Bild von der inneren Lage in Bulgarien geben. Man hat den Eindruck, daß Bulgarien dem Beiſpiel Ungarns zolgen und eine Sowjetrepublik errichten und den König Boris abſetzen wird. Rücktritt der ungariſchen Sovjetreaierung. „Tek. Wien. 2. Aug. Im Anſchluß an die Beſprechungen mit Bela Khun unter Führung Waldners fand in Budapeſt eine Sitzung der Volkskammer ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtanden die Verhandlungen, die mit dem engliſchen Oberſten Cullingham und dem italieniſchen Fürſten Borgheſe in Wien geführt wurden. Nach Informationen aus Budapeſt iſt noch keine Verſtändigung erzielt worden. Aber man nimmt an, daß den Alliierten gegenüber die ungariſche Sovfetreglerung den Bogen nicht überſpannen wird. Aufgrund des Gedan⸗ kenaustauſches in Wien wurde ſolglendes Kompromiß abge⸗ ſchloſſen:„Die Sovietregierung tritt zurüg und macht einem bon gemäßigten Sozialiſten gebildeten Miniſterium Platz. Der allgemine Sovfetkongreß behält ſeine Funktionen vor⸗ läufig noch bei, ohne Einfluß auf die Leitung der Staats⸗ geſchäfte auszuüben. Die Alliierten geben ihrerſeits die Blockade auf Ungarn wird von Budaveſt aus mit Lebens⸗ mitteln verſorgt. Die Regelung aller weiteren ſtaatlichen Fragen wird in der Weiſe erfolgen. daß die Friedenskonfe⸗ renz die Bedingungen aufſtellt und eine Delegation der nen zu bildenden ungariſchen Regierung zur Entgegennahme des Vertragsentwurfs nach Paris beruft. Die Entſcheidung ſteht jedoch noch nicht unmittelbar bevor. Lokales. — Deifhochwürdkgſte Herr Erzbiſchof hat die Pfarrei Seckenheim dem bisherigen Pfarrkurat Jo ſt übertragen. Er wird am 12. Auguſt die Pfarrei antreten. Kaplan Bihler bleibt vorerſt noch hier. Herr Pfarrverweſer Schäfer bezieht am gleichen Tage die Pfarrkuratie Schiel⸗ berg bei Ettlingen. Wir gönnen ihm die für ſeine Geſundheit paſſende Stelle, die ihm einen nochmaligen Umzug in den nächſten Jahren erſpart und eine natur⸗ reiche, bergige Umgebung bletet. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Das Miniſterium des Innern teilt uns mit rlaß vom 14. ds. Mis. mit, daß um mehrfach ufgetretene Zweifel zu beheben, die Verordnung om 7. Juli 1918, den Verkehr mit Oelfrüchten nd daraus gewonnenen Produckten betr.(Geſetz⸗ nd Verordnungsblatt 1918 Seite 178) auch für ſe Ernte 1919 in Kraft bleibt. Verordnung. a (Vom 7. Juli 1918.) den Verkehr mit Oelfrüchten und den daraus ge⸗ wonnenen Produkten betreffend. Mit Ermächtigung des Kriegsernährungsamts d zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom „Juli 1917 über Oelfrüchte und daraus gewon⸗ ene Produkte(Reichs-Geſetzblatt Seite 646) ſowie uf Grund der Bundesratsverordnung vom 25. eptember 1915 über die Errichtung von Preis⸗ rüfungsſtellen und die Verſorgungsregelnng in er Faſſung vom 4. November 1915(Reichs⸗Geſetz⸗ latt Seite 607, 728) in Ergänzung unſerer Verord.⸗ ung vom 25. Auguſt 1917, Oelfrüchte und daraus ewonnene Produkte betreffend(Geſetzes⸗ und Ver⸗ rdnungsblatt Seite 303) verordnet, was folgt: 5 1. Inſoweit die Erzeuger von Oelfrüchten icht ihre ganze Ernte an Oelfrüchten an den Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette G. m. b. in Berlin abliefern und in von dem Recht des Oelbezugs Gebrauch machen wollen, iſt es ihnen geſtattet, von den Oelfrüchten eigener Ernte, die in Ernte an Oelfrüchten 8 8. Die Erlaubnisſcheine ſind von dem Kom⸗ unglverband auszuſt llen; dieſer kann für die Fälle, in welcher die geſamte Ernte des einzelnen rzeugers nicht mehr wie 30 kg Oelfrüchte beträgt, Ausſtellung der Erlaubnisſcheine den Bürger⸗ ſterämtern unter Bezeichnung der Oelmühlen, welche ſie die Erlaubnisſcheine erteilen dürfen, Amtliche Bekanntmachung. Mengen zur Herſtellung von ee e für den eigenen Haushalt einſchließlich des Geſindes zurückzubehalten und auf die vom Kommunalver⸗ band oder Bürgermeiſteramt(vergleiche§ 3) aus⸗ zuſtellenden Erlaubnisſcheine in der auf dieſem bezeichneten Oelmühle Oel ſchlagen zu laſſen. Oelfrüchte und für den eigenen Haushalt ge⸗ wonnenes Oel dürfen nur an den in Abſatz 1 ge⸗ nannten Kriegsausſchuß, Oelkuchen nur an die Be⸗ zugsvereinigung der deutſchen Landwirte G. m. b. H. in Berlin abgegeben werden. Jede Abgabe an andere Perſonen ſowie jeder Erwerb durch andere Perſonen iſt verboten. Unter die Vorſchrift des Abſatzes 2 fällt nicht die Rückgabe von Oel und Oelkuchen ſeitens der Oelmühle an die Erzeuger aus deren auf Grund dieſer Verordnung verarbeiteten Oelfrüchten. § 2. Beträgt die Geſamternte des einzelnen Erzeugers an Leinſamen nicht mehr als 530 kg. und die Geſamternte an anderen Oelfrüchten(Reps, Rübſen, Hederich, Raviſon, Sonnenblumen, Senf — weißer und brauner—, Dotter, Mohn und Hanf) insgeſamt nicht mehr als 30 kg, ſo darf ſie der Erzeuger ganz zurückbehalten. Die Höhe der dem Erzeuger bei einer größeren Ernte zu belaſſen⸗ den Oelfruchtmengen darf die in nachſtehendem Verzeichnis Spalte III aufgeführten Mengen nicht überſteigen. Das Verzeichnis enthält in Spalte II auch die Oelmengen, auf deren Rücklieferung der Erzeuger im Falle der Ablieferung ſeiner geſamten Ernte in Oelfrüchten an den Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette Anſpruch at. § 2 Spalte III genannten h I. II. Oelrücklieferungsanſpruch an den Kriegsausſchuß bei Ablieferung der ganzen Ernte. A. Bei Raps, Rübſen und Mohn: III. Oelfruchtmengen, welche dem Er⸗ zeuger bei Verzicht auf den Qel⸗ rücklieferungsanſpruch(II) be⸗ laſſen werden dürfen. bis zu 80 kg bis zu 10 kg bis zu 30 kg Geſamtmenge ehr als 30 kg bis 100 kg 9 30„ . 7. 100 7 7. 500. 15 7 45 71 7.. 500. 75 1000. 20 7 60 7 4. 77 1000 75. 2000 7. 2⁵ 7. 75 77 .. 2000 7. U 8000 7, 30 7. 90 7. 75.. 3000 7 7. 4000, 3⁵ 7. 10⁵ 75 7. 7. 4000. 7. 5000 75 40 7, 120 7. E75 77 5000, 7 6000 7. 45 71 135 7 . 6000. 50, 150 7. B. Bei Leinſamen, Dotter und Senf: 5 bis zu 30 kg bis zu 7,50 kg bis zu 30 kg Geſamtmenge mehr als 30 kg bis 100 kg 750„ 9 5 7. 7 3 100 7 70. 500„ 11,25 716 45 7, , 7 500. 7. 1000 77 15 757 60 7, 71 7. a 1000, 7: 2000 75. 18,75 7, 75 7. . 1 2000 E 1 3000* 22,50, 90 7. „ 3000 7„ 4000 75 28,25 7 105 7. „ 4000„„ 5000„ 30„ 120„ „ 5000„„ 6000„ 39,15„ 135„ 7 77 6000 7 7 7000 75. 37,50 7, 150. deen,„ 8000„ 41,25„ 165„ 7 8000 7„ 9000 7. 45. 180. „ 9000 7 7. 10000 7. 48,75 7. 195 75 1. 10000 757 77 E 50 77 200 7 . C. Bei Hanf und Sonnenblumen: bis zu 30 Kg bis zu 3,75 kg bis zu 30 kg Geſamtmenge hr als 80 kg bis 100 Kg 5 77 30„ „ 500„, 45„ . 1 500 77 7. 1000 7. 10 77 60 75 57 1000 75 7. 2000 7. 12,5 1 75 7. 7. 7. 2000 7. 75 3000 77 15 7. 90 77 . 7. 3000 57 7 4000 7. 17,5 7 105 7 * 17 4000„„ 5000„ 2⁰ 7. 120„ 3000„ 28„ 135„ 7 6000 7.. 7000 E 2 57 150 77 71 7000, 7. 8000 7. 2 7,5. 1 65 57 75 7. 8000 5 7. 9000. 80, 1 80 77 7, 57 9000 7. 77 10000 7. 82,5 7. 195, 37. 10000 5, 37 11000 7: 35 7 210 A 75 75 11000 77 7. 12000 7. 87.5 77 225 7 „„ 18000„ 4„ 240„ 57 7 19000 7,„ 1 4000 4 42,5 7 255. i, 15000 77 7 16000, 47,5 7. 285 7 16000„ 8 300 A auszuſtellen und müſſen den ausſtellenden Kom⸗ munalverband(Bürgermeiſteramt), Vor⸗ und Zu⸗ name ſowie Wohnort des zum Oelſchlagen berech⸗ tigten Erzeugers, die zugewieſene a Geiß die Bur Ausſchlagen gel fen Menge an Oelfrüchten rt und Datum der Ausſtellung, Angabe des Tags an dem die Gültigkeit erliſcht, Siegel und Unter⸗ ſchrift des ausſtellenden Beamten ſowie die lau⸗ fende Nummer des Erlaubnisſcheines enthalten. Die ausſtellende Behörde hat über die von ihr ausgeſtellten Erlaubnisſcheine eine Liſte zu führen, zugeben. 0 welche die laufende Nummer, Vor- und Zuname Die Oelmühlen haben laufend ein Mahle N ſowie Wohnort des zum Oelſchlagen beerechtigten zu führen, in wekches Art und Gewicht der O 1 Erzeugers, die zugewieſene Oelmühle, die zum früchte, Tag der Einlieferung, Name und Woße Ausſchlagen zugelaſſene Menge an Qelfrüchten und ort des Einlieferers, Name des Kommunaloerban den Tag der Ausſtellung enthalt; die Erlaubnis⸗ oder Bürgermeiſteramtes, von dem der Erlaubt 5 ſcheine dürfen höchſtens auf die Dauer von 2 Mo⸗ſchein ausgeſtellt iſt. Nummer bes Erlaubnieſcheing naten ausgeſtellt werden; abgelaufene Erlaubnis⸗ che 1 Menge des zurückgelieferten Oeles und Oelku ſcheine, die zum Oelſchlagen nachweislich nicht be⸗ 2 bes Schw 5 Prozentſatz des Schwundes, Betrag des Schlab nutzt werden, ſind auf, Antrag nach Prüfung von lohnes, Tag der Ablieferung oder Abſendun 5 der ausſtellenden Behörde zu erneuern und zum ſcheinigung des Abholers über die Richtigkelt Zeichen der Erneuerung hinter der laufenden 3 1 08 1 U Angaben und etwaige Bemerkungen einzutrahel Nummer bei der Erſteuerung mit dem Buchſtaben ſind. 2 1 zahlen a, bei der zweiten Erneuerung mit dem Buchſtaben Die Erlaubnisſcheine ſind von den Mühe b uſw. zu verſehen. t a ſorgfältig aufzubewahren. um jederzeit dami Nur auf ſolche Oelmühlen dürfen Erlaubnis⸗ Angaben des Mahlouches belegen 5 können ſcheine ausgeſtellt werden, welchen vom Staats⸗ en Das Ausſchlagen der Oelfrüchte darf nur eh ſekretär des Kriegsernährungsamts die Genehmigung 1 3 77 5 15 N 0 0 Barentſchädigung erfolgen. Fu die ſi zur Verarbeitung don Oelfrüchten erteilt iſt. gebenden Oelkuchen von den Erzeugern ausnah ſte 9 4. Die Ausſtellung der Erlaubnisſcheine darf 5 weiee nicht in Anſpruch genommen werden. ſin nur erfolgen 9 f Mon 5 i f von dem Oelmüller auf den Schluß jeden a) wenn keine Ablieferungspflicht beſteht, weil] der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwir die geerntete Menge an Oelfrüchten insgeſamt 30 m. b. 2 in Berlin mit Poſtkarte anzuzeigen d C kg, bei Leinſamen 530 kg nicht überſteigt, nach§ 6. Die Bezirksämter haben eine ien Beibringung einer Beſcheinigung des Bürger⸗ ſorgfältige Ueberwachung der Oelmühlen bude, meiſteramts nach Muſter B: zuführen. Auch die Landesfettſtelle iſt als Lan b) im übrigen, wenn der Erzeuger von Oel⸗ 1. 5 N ſel⸗ verteilungsſtelle für Oele und Fette zur Uebe früchten eine Beſcheinigung des Kommiſſionärs des 4 N i e 8 iſſie wachung berechtigt. Das Kriegsern hrun gsagt 5 Kriegsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele hat ferner den Kriegsausſchuß für Oele un und Fette über die von dem Erzeuger zur Ab⸗ el⸗ ermächtigt, jederzeit die Geſchäftsführung der lieferung ungemeldeten und über die ihm zu be⸗ 1 a e 6 un mühlen nachzuprüfen. trie laſſenden Oelfrüchte beibringt. Auf der Rückſeite Ergeben ſich Unregelmäßigkeiten im Bea. iſt von dem Bürgermeiſteramt nach Muſter B zu einer Oelmühle, ſo wird das Bezicksamt die e und beurkunden, daß der Ablieferer der Oelfrüchte die weilige Schließung der Oelmühle verfagah lung fragliche Oelfruchtgatttung angebaut und geerntet dem Miniſterium des Innern zwecks Einho et hat und daß ihm bisher keine oder außer der be⸗ einer Entſcheidung des Kriegsernährungsamt ſcheinigten keine Erlaubnis zum Schlagen von Oel⸗ die Zurücknahme der Verarbeitungsgenehmi früchten erteilt worden iſt. 8 Neabind bet 5 ö— Vorlage erſtotten. ale. er Kommunalverband hat darauf zu achten, 7. 0 0 daß ſeitens des Bürgermeiſteramts einem Erzeu⸗ dieser. erung bis 15 N brachten Oelfrüchte iſt von dem Oelmüller ſonn nachzuprüfen; Mehrmengen ſind alsbald zun gung 5 . er insgeſamt für nicht mehr als 30 kg— oder 6 1500 Mat 81 bel Leinfamen 530 kg— Erlaubnisſcheine erteilt bedat oder mit Geldſtrafe bis zu 10 werden. f. i Neben der Strafe kenn auf Einziehunagſolk dez Die Verarbeitung der Oelfrüchte darf nur in] Vorräte erkannt werden, auf die ſich die ſtra dem 5 der auf dem Erlaubnisſchein vermerkten Mühle Later ung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie 15 eſchehen. Ein Verzeichnis der für die Gemeinden Täter gehören oder nicht. e 1 feines Bezirks zugelaſſenen Oelmühlen iſt in dem 9 8. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tal“ 0 at amtlichen Verkündigungsblatt zu veröffentlichen. ihrer Verkündung in Kraft. 1 0 9 5. Die Oelmühlen dürfen Oelfrüchte nur Karls den 7 li 1 gegen Abnahme der Erlaubnisſcheine und in Höhe ruhe, den 7. Juli 1918.: 1 der auf den Scheinen vermerkten Gewichtsmenge Badiſches Miniſterium des Junern! r 0 annehmen; das Gewicht der zur Oelmühle ge⸗ v. Bod mann. Pfiſter— Muſter A. f Nr.(laufende Nummeb Erlaubnisſchein. Kommunalverband 8 8 (Name iſt einzuſetzen) 1 ue (Vor⸗ und Zuname des Landwirts)(Wohnort des Landwirts) i ſt berechtigt, gegen Ablieferung dieſes Erlaubnisſcheines in der Oelmühle von a0 0, Kg ausſchlagen zu 0 ( Oelfruchtgattung) 5 7 5 (Ort und Datum) b gerechn „Dieſer Schein verliert nach Ablauf von 2 Monaten vom Tage der Ausſtellung a alſo mit dem ſeine Gültigkeit. Unterſchrift und Amtsſiegel des Leiters des Kommunalverbands, ſeines Beauf⸗ tragten oder des Bürgermeiſteramts: ;. Muſte? 1 in Dem a a 4 (Name des Landwirts) Adreſſe des Landwirts) it wird von dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt beſcheinigt daß 9 8 1918 in eigener 0 ö ferſn ſchaft S angebaut unde abgeerntet und h elfruchtgattung keine Erlaubnis zum Schlagen von Oelfrüchten“) bisher nur eine Erlaubnis zum Schlagen von (Ort und Datum) Unterſchrift und Amtſtiegel des Bürgermeiſteramts:— *) Das Unzutreffende iſt zu durchſtreichen. Anb 5 Nach Verfügung des Kommunalverbandes Mannheim⸗Land geben wir bekannt, daß die 99 von Oelfrüchten verpflichtet ſind, die geernteten Mengen anzugeben. N Dies zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 4. Auguſt 1919. 2 Eg Delſrucht erhalten 90* ertragen. Die Erlaubnisſcheine ſind nach Muſter Lebensmittelamt. Ausgabe der Fleisch- und Mmilchmarken. n Die Ausgabe der neuen Fleiſch⸗ u. Milch rken findet morgen Dienstag, den 7. ds. t8., nachmittags von 3 bis 6 Uhr, auf em Lebensmittelamt Zimmer 3 ſtatt. Der Fleiſchausweis iſt dabei vorzulegen. Zur Vermeidung langen War tens be⸗ mmen wir, daß die Abholung in nachver⸗ ichneter Reihenfolge zu geſchehen hat: Nr. 1 bis 750 von 3 bis 4 Uhr Nr. 751 bis 1500 von 4 bis 5 Uhr Nr. 1501 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Alle Marken müuͤſſen wie angegeben ab⸗ olt werden, eine nachträgliche Verabfolgung eſchieht nur in den dringendſten Verhinde⸗ gsfällen, jedoch erſt am 9. ds. Mts. den üblichen Verkehrsſtunden. Die Ausgabe der Fleiſch⸗ und Milch⸗ marken auf der Hochſtätt findet am gleichen Tage von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. Seeckenheim, den 4. Auguſt 1919. . Lebens mittelamt. * Sammel⸗Anzeiger tur für Mitglieder der Landw. Ein- u. 2 Verkanfsgeuoſſenſchafl. Im Lager vorrätig: lbrübenſchnitzel, Miſchfutter für Rindvieh, wiger Kleeſamen, Stoppelrübſamen, Senf⸗ en, Sommerreps, Futterkalk, Wagenplan, e Säcke. Mitglieder welche Unterkumte 0 2 5 Furnperein Seckenheim 0. gegr. 1898. Am Mittwoch, den 6. Auguſt, abends punkt 8 Uhr, findet in der Wirtſchaft zum „Lamm“ eine außerordentliche Mitglieder-Uersammlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Wegen Wichtigkeit der Sache, laden wir alle aktiven und paſſiven Mitglieder, ſowie alle Turnerinnen herzlich ein, mit der Bitte recht zahlreich und pünktlich zu erſcheinen. Jak. Möll. H. Hermann. Die Uebungsstunden finden für dieſe Woche wie folgt ſtatt: Montag und Donnerstag von 8—10 Uhr Damenturnen. Dienstag und Freitag von 6— ½8 Uhr Knabenturnen. Dienstag und Freitag von 8—10 Uhr Turnen der Aktivität. „„ Mittwoch Abend 8 Uhr üben die Einzelwetturner Donnerstag Abend von 6—/ 8 Uhr Mädchenturuen. Samstag Abend punkt 8 Uhr Männerturnen. Donnerstag Abend 8 Uhr und Sonntag früh ab 28 Uhr a volkstümliches Turnen im Schulhof. 5 Wir bitten alle Mitglieder und Freunde, welche gewillt ſind das Gauturnfeſt mit⸗ zumachen von jetzt ab pünktlich und regelmäßig uchen, können dies beim Lagerhalter den. Der Vorſtand. zu erſcheinen. Die Leitung. — aum: Mosten , 1 Lebens mittelamt. Danksagung. Für die vielen Beweise herz- empfiehlt licher Teilnahme an dem uns 80- i 7 eri schwer betroffenen Verluste meines Germ Alla- Dr Og lieben Gatten, Schwiegervater, Grossvater und Onkel Jakob Seitz sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir allen herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine trostreichen Worte im Hause und am Grabe. Dank auch allen denen, welche den lieben Ver- storbenen zur letzten Ruhe be- gleitet haben Seckenheim, den 3. August 1919. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Seitz. Fr. Wagner's Nachf. 7 5 nh. WJ. e N SSS Ceschäfts-Empeblunf, 3 enn Der Einwohnerschaft von Seel, 5 und Umgegend empfehle ich mie führung von ö elltücgen igt. unt fung 0 ftölaraluren. Lleserung uon 4 Roloren. eleuchtungs- Kork Rudolf Adelmanl,? 0 langj. Betriebsassistent und Eektetechne, Klekctrizitätswerk Rheinau der Oberrh. 70 Gesellschaft. 1. Raf. le 2. Ladenburg Büro, Lager und Werkstätte Im Elektr f Aufträge nimmt entgegen: ö . b Tolizeitisgner Georg Bausch,— S888 7 ſtraße 7 bis Wörth⸗. ſtraße 1. Abzugeben Neckarstraße 7. Her loren ein blauer Velbſt⸗ binder von Neckar⸗ Ein ſchulentlaſſenes Mädchen geſucht. Zu erfragen in der Expedition. Cin Rinderwagen ſtehen geblieben. Abzuholen bei Bäcker Kühler.