X S e kimtsblatt der S— . 8 geichswecuthen N 33 e wurden die Kämpfe zugunſten der 3 tern hein den Behörden nicht notwendig. 5 dam ae ble geſamt Nüirk 5 e N E We gere 5 neue Abfalls⸗Bewegung. 1 * ſchre; 8 di 1. dernp — 4.15 Mk. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal — Erſcheint täglich mit Ausnahme der — Seoconn⸗ und Feiertage. Donnerstag, den 21. Auguſt 1919. Bürgermefsterdmfer Seckenheim, Avesheim, Neckarhausen und Edingen. ——.. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. ote Ff... No. 192 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 0 Tägesſchau. Wirage des Wiedereintritts der Demokraten ins Ka⸗ rde vertagt. Es iſt jedoch anzunehmen, daß vor mentritt der Nationalverſammlung im Sep⸗ erlin die Angelegenheit geordnet wird. elt el Das Verſenden weiterer Verſtär⸗ ˖ a Bei den ſt ein Stimmungsumſchwung eingetreten. einorn kam es infolge Streitigkeiten zwiſchen polni⸗ menſonern und den Grenzſchutztruppen zu bluligen kößen, Geſchäfte wurden ausgeplündert, die alarmiert. Zahlreiche Verhaftungen erfolgten. 5 3 5 5 95 reslan wird u en werken im Eiſenbahndirektions 6 erzüge . 2 Di Kr iegsgefangenen. 28 a Fenn des engliſchen Miniſteriums iſt wegen erschienen 2 zwiſchen den liberalen und kounſervativen ſilter! betr. Verſtaatlichung der Kohlenberawerke ſtark Brit Nala Flugzeuge und Motorboote griſſen am Montag eng an ie Batterien erwiderten das Feuer. Ein A wurde beſchädigt. 5 in Ang. Im Rheinland hat ſich jetzt ein ſwenach Wen dbund gebildet, der die ſofortige Errichtung ſt und Oft unabhängigen Volksſtaates im föde⸗ Ad mit den übrigen oberrheinſſchen Republi⸗ ſeph Sborſitzender iſt der unabhängige Sozialdemo⸗ n alls Meets. Der Bund ſetzt ſich angeblich aus An⸗ aus rad Parteien zuſammen, dürfte aber im weſent⸗ radikalen Elementen beſtehen. Nin c 8 Autelung der Lebensmitteleinkäufe. Kutter bat wal in, 20. Aug. Der Reichsernährungs. beralnſe 9 51 Rückſicht auf die großen bereits erfolgten de gegenwärtige ſpekulative unbegründete 5 der den tſchen Valuta die Reichsſtellen ange⸗ if weiteres keine Einkäufe mehr in Dänemark vorzunehmen. 1 rich, 5 8 1 ark he pült bang Aug. Der Valutaſturz an der Schwei⸗ 1 Börſenſtunden bereits um 2 Punkte und en 20, Der Grund liegt in immer neuen Umfang berrührend aus ben anſcheinend in rieſen⸗ ſich niche geſchmungelten Scheinen. Der Kursſturz 8 en nur auf die deutſche Valuta, ſondern trifft ed B. 1 evaluten, abgeſehen vom Dollar. don, 20. Aug Die Markvaluta iſt in Eng⸗ De defa zen und betrug geſtern 88 M. für das ler Mare beträgt demnach nur 3 Pence. Neuer Landarbeiterſtreit. T. K. Magdeburg, 20 Aug. Im Kreis Kalbe, Provinz Magdeburg, iſt unter den Landarbeitern ein Streik aus⸗ gebrochen, obwohl erſt vor kurzem durch die Zuſtimmung der Arbeiter und Arbeitgeber ein Lohntarif feſtgeſetzt wor⸗ den war. Die Arbeiter verlangen einen neuen Teuerungs⸗ zuſchlag, der nicht bewilligt wurde und es beſteht die Aus⸗ ſicht, daß der Streik beigelegt werden kann, da die Stim⸗ mung unter den Arbeitern geteilt iſt. Jedoch iſt für den Fall, daß eine Einigung nicht erzielt werden kann, ein Um⸗ ſichgreifen des Streiks in weiteſtem Umfang zu befürchten. Ein Ausführungsgeſetz zum Friedensvertrag. W. T. B. Weimar. 19. Aug. Der Nationalverſammlung iſt der Entwurf eines Ausführungsgeſetzes zum Friedens⸗ vertrag nach erfolgter Zuſtimmung des Reichsrates zur Be⸗ ſchlußfaſſung vorgelegt worden. Es zerfällt in folgende 10 Abſchnitte: 1. Regelung von Geldverbindlichkeiten. 2. An⸗ forderung von Leiſtungen. 3. Gewerbeſchutzrechte. 4. Rechts⸗ verhältniſſe der Hypothekenbanten. 5. Ausgabe von Schuld⸗ verſchreibungen und von Schatzanweiſungen durch das Reich. 6. Zwangs⸗ und Strafmaßnahmen. 6. Elfaß⸗lothringiſche Angelegenheiten. 7. Aufhebung von Kriegsmaßnahmen. Ausführungsbeſtimmungen. 9. Ermächtigung zu weiteren 10. Schlußvorſchriften. „Der Nationalverſammlung iſt ferner die Ausführungs⸗ beſtimmung zum Geſetze über die Regelung der Kohlenwirk⸗ ſchaft vom 29. März 1919 zugegangen. Der Polen⸗Aufſtand in Oberſchleſien. Die polniſchen Putſche. Weimar, 19. Aug. Die aus Hberſchleſien eintreffenden Nachrichten über Putſche der Polen mehren ſich in beunruhi⸗ gender Weiſe. Es handelt ſich anſcheinend um die Durchfüh⸗ rung eines ſyſtematiſch vorbereiteten Planes und zwar un⸗ ter Anführung von boluiſchen Offizieren in Zivil. Eine Reihe von Ortſchaften ſind bereits beſetzt worden. Die mi⸗ litäriſche Wache wurde überwältigt und gefangen genom⸗ men. Wahrſcheiulich geht der Angeiff der Polen dahin, vor dem Einrücken der Ententetruppen die vollendete Beſetzung durch Polen bereits durchzuführen. Die deutſche Reichs⸗ regierung hat entſprechende militäriſche Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Lage im Bezirk Kattowitz. W. T. B Kattowitz, 19. Aug. Ueber die Lage im Katto⸗ witzer Bezirk wird gemeldet, daß ſich der Ausſtand auf die Schoppinitz⸗, Jauow⸗, Nikli⸗Schächte beſchränkt. Kattowitz mit ſeinen Vororten iſt ruhig. In Myflowitz, wohin ſich die kleinen Grenzpoſtierungen zurückgezogen haben, war der Tag nach der Schießerei der vergangenen Nacht im all⸗ gemeinen ruhig. Myfſlowitz iſt jetzt in der Hand der Reichs⸗ wehrtruppen. Den Aufrührern gelang es, vereinzelt kleine Truppen nach längerem Gefecht infolge Munitionsmangels zu entwaffnen und gefangen zu nehmen. Auch wurden wäh⸗ rend der Nacht Poſtierungen meuchlings ermordet. So iſt der Führer der eingeſetzten Pionierkompanie auf dem Wege nach Imielin einem Hinterhalt zum Opfer gefallen. Die Erbitterung der Truppen die ihre oberſchleſiſche Heimat ver⸗ teidigen, kennt dieſen hinterliſtigen Feinden gegenüber keine Greuzen Der größte Teil führt ſtellenweiſe ein ſtun⸗ denlanges Feuergefecht mit großer Heftigkeit. Leider wer⸗ den auf unſerer Seite Offiziere und Mannſchaften vermißt. Doch dürften die Verluſte des Gegners erheblich größer ſein. Mit Hilfe der eingetroffenen Verſtärkungen kann mit Sicherheit darauf gerechnet werden, daß die Lage im Lauf des heutigen Tages wiederhergeſtellt wird. Das Preſſebüro des Staatskommiſſariats meldet: Die Lage im oberſchleſiſchen Gebiet iſt nach wie vor ernſt. Unfere Truppen ſind bemüht, des Aufſtands Herr zu werden. Es iſt dringend notwendig, daß fortgeſetzt Truppenverſtärkun⸗ ——— e. ̃—— ß gen in das Aufſtandsgebiet geſandt werden, ſchon um die Grenzen ordnungsmäßig zu beſetzen und eine Verbindung der Juſurgenten und Polen unmöglich zu machen. Die Lage im Kattowitzer Bezirk iſt leider ſo, daß zwar Myflowitz und Kattowitz feſt in den Händen unſeres Militärs ſind, daß aber die übrigen Teile des Bezirks zum größten Teil als von den Inſurgenten beſetzt zu betrachten ſind. Etwas gün⸗ ſtiger iſt die Lage im Beuthener Bezirk. Aber auch hier iſt ſie ernſt. In Berichten aus dem Kattowitzer Bezirk heißt es: Im Lauf des geſtrigen Tages fanden dauernd Kämpfe in den Dörfern Rosdzin, Schoppinitz, Janow und Gieſchewald mit bewaffneten Banden, die mit Maſchinengewehren und reich⸗ licher Munition verſehen waren, ſtatt. Leider gelang es den Banden, einzelne unſerer Feldwachen aufzuheben. Gegen Abend mußten angeſichts dieſer Lage die Truppen aus Kattowitz und Myfſlowitz zurückgezogen werden. Neue Verſtärkungen.— Weitere Kämpfe. W. T. B. Beuthen, 19. Aug. Weitere militäriſche Verſtär⸗ kungen ſind geſtern in Oberſchteſien angekommen. Ein De⸗ tachement rückte geſtern in Sohmberg ein und ſäuberte den Ort, wobei 19 Perſonen feſtgenommen und Hausſuchungen nach Waffen vorgenommen wurden. Jetzt herrſcht dort Ruhe. Die Aufrührer haben ſich nach Wobrek zurückgezo⸗ gen. Karfa wurde im Laufe des Tages geſäubert und von den Truppen nach Kampf beſetzt« Auch hier wurden Haus⸗ ſuchungen nach Waffen vorgenommen. Gegen Kamin bei Beuthen ſind militäriſche Unternehmungen im Gange, da dieſer Ort noch zu ſäubern iſt. Die Schleſiengrube wurde geſtern von Truppen beſetzt. Gegen Lipine, das teilweiſe noch aufrühreriſch geſinnt iſt, ſind militäriſche Unterneh⸗ mungen eingeleitet. Der Gotthardſchacht, der in der Hand der Aufrührer war, wurde geſtern genommen. Die Ruhe iſt wieder hergeſtellt. Weitere Unternehmungen ſind im Gange gegen Cicegow, Godula ſowie in Richtung Morgen⸗ thal. Fortgeſetzt werden Transporte von Gefangenen aus der Beuthener Gegend eingeliefert, von denen unzweifel⸗ haft ſeſtſteht, daß ſie ſich am Aufruhr beteiligt haben. Völlige Arbeitsrinſtellung. W. T. B. Berlin, 19. Aug. Die geſtern erfolgte Verkün⸗ digung des Standrechtes in Oberſchleſien hat die Stillegung der letzten, noch in Tätigkei: befindlichen Gruben zur Folge gehabt. Seit heute rüh iſt daher eine vollſtändige Arbeles⸗ einſtellung in Oberſchleſien zun verzeichnen. Die Zahl der Ausſtändigen iſt auf 170 000 geſtiegen. Jufolge der Still⸗ legung der letzten Eruben iſt die Kohienförderung gan; un⸗ terbunden und die noch bis geſtern mögliche Verladung von 1 1000 Waggon Steinkohlen hat vollkommen auf⸗ gehört. Die Entente und der Frieden. Die Abrüſtungsheuchelei der Entente. Berlin, 19. Aug. Im„Vorwärts“ wird die Frage auf⸗ geworfen, ob wir auf dem Wege zur Abrüſtung uns befin⸗ den und geſagt:„Die Entente hat ihr Ziel errelcht. Die ge⸗ waltigſte Kriegsmaſchinerie der Welt iſt gebrochen und der brutale Gewaltfrieden, den die Feinde uns aufgezwungen haben, iſt ein Akt ſchuöder imperialiſtiſcher Vergewalligung, um Deutſchland dauernd zur Ohnmacht zu verdammen und ihm die ſpeziſiſche Heeresorganfſation der Demokratie zu rauben, die allgemeine Wehrpflicht. Hierbei von Abrüſtung zu reden, iſt elende Heuchelei, denn die erſte Vorausſeßung wäre völlige Gegenſeitigkeit. Die ſiegreichen Mächte denken aber gar nicht daran, auch bei ſich abzurüſten. ankreich und Amerika rüſten im Gegenteil munter weiter.“ Die amerikaniſche Armee demobiliſiert. T. K. Amſterdam, 20. Aug. Die amerikaniſche Demobili⸗ ſiernna iſt nach einem Reutertelearamm aus Wafhington Die weiße Frau. oman vom Lauenſtein von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) Anny Wothe, Leipzig. Ein mer kaniſches Copyright 1912 by in„So iſt 8 1 0 5 72 it mir au es alſo ein abgekartetes Spiel, das Sie da derbrt getrieben“ f 1 ö icht genblicklich verlaſſen Sie mein Zimmer, imlich iiabe b um feſtzuſtellen, daß Sie mich hier 5 gaben.“ * 9 onnte 7 aben. N Augeſtändnis einer Tat, die zum Himmel K f Wir ſind ferner Zeugen, daß Sie gen e Frau N N 8 fe. 8 gen, 3 delteſie ſelbſt 5 Bruders hier jahrelang verdächti⸗ frühe E 1 von S. 8 Dres ie die arme den Rittbergs bis aufs äußerſte zu reizen, en elbe ran zum Wahnſinn zu treiben, ſo daß Mid lag. 8 mehr wußte, wo eine Grenze ihrer daß Erg zu zo ie haben mehrfach verſucht, Frau von Sie als ungen, gegen ihren Willen, nur aus Furcht, derh 0 werden eüge gegen ſie auftreten könnten, Ihre Gat⸗ ole es Lie haben ſogar die Frechheit— ich wie⸗ in dals Ihre 5 Frechheit gehabt, Frau von Rittberg er Jattin auszugeben, und die Dame dadurch de zu 5 Weiſe zu kompromittieren. iſter 9j eit führen, wenn ich Ihnen Ihr ganzes der vorführe, aber ſo viel ſoll geſagt ſein, daß von dieſer Stunde an ſich Ihre und Frau von Ritt⸗ bergs Wege ſcheiden.“ „Ihre Unverſchämtheit, mein Herr, überſteigt wirk⸗ lich alles nur Denkbare. Daß Sie ſich zum Schutze dieſer hier, wie ich beweiſen werde, wahnſinnigen Frau, auf⸗ werfen, iſt gewiß ſehr gut gemeint und edel, aber ich werde Ihnen beweiſen, daß ich keine Einmiſchungen in meine Angelegenheiten dulde. Haben Sie mich verſtan⸗ den?“ Holm Rendefähr trat jetzt vor, und Rittberg feſt ins Auge faſſend, fragte er kurz: „Kennen Sie vielleicht zufällig Herrn Rechtsanwalt Edderſon in Bergen?“ Rittberg taumelte tief erblaſſend zurück. Karinta aber, die bisher ganz apathiſch in ihrem Seſſel verharrte, zuckte zuſammen. „Es iſt mein Rechtsbeiſtand. Derſelbe, der mir riet, Jen von Rittberg nicht zu trauen“, warf ſie ein. „So iſt es“, bemerkte Holm,„und dieſer Rechtsan⸗ walt, der einer meiner intimſten Freunde iſt, hat mir geſchrieben.“ Jen Rittbergs Geſtalt fing an zu ſchwanken. Hilflos ſah er ſich nach einer Stütze um. Peter Jürgens aber, der nicht von Karintas Seite wich, ſagte laut: „Herr Profeſſor Rittberg brennt darauf, zu hören, was dein Freund, lieber Holm, ſchreibt. Lies den Brief, deſſen Inhalt Sie ja, gnädige Frau“— er wandte ſich artig zu Karinta—„auch noch nicht in ſeinem ganzen Umfange kennen, vor, und ich glaube, daß wir⸗dann hier fertig ſind.“ a Der Profeſſor wollte proteſtieren, aber Holm drehte ohne weiteres noch eine Flamme des elektriſchen Lichtes an, zog einen Brief aus ſeiner Taſche und las: berg aus Voſſewangen? nach dem Tode ihres Mannes ſo felt geweſen, daß niemand mit Sie ſelbſt, die Dienerin, Rittberg am Abend ſpät noch einmal zu ſeinem Bruder „Mein lieber Holm! Du fragſt mich nach einem Profeſſor Jen don Ritt⸗ Ich kann Dir nur mitteilen, daß ich ſeine Spur ſchon lange verfolge und ihn ſowohl wie meine Klientin, Frau von Rittberg, eifrigſt ſuche.“ Karinta ſchrie auf. Peter Jürgens aber flüſterte ihr ein paar Worte zu, da neigte ſie beruhigt ihr Haupt. „Sollteſt Du dem Paare irgendwo in Deutſchland be⸗ gegnet ſein, ſo gib mir telegraphiſch Nachricht, damit ich gegen den Profeſſor umgehend einen Haftbefehl erwirke. Er hat meine Klientin, Karen v. Rittberg, gegen ihren Willen entführt, er hat ſie von ihrem Kinde getrennt, das ſich hier in der Obhut von Rittbergs Mutter übri⸗ gens wohl befindet.“ „Gottlob!“ rief Karinta aus. „Und er hat“, fuhr Holm weiter fort zu l. en,„wie ich aus meinen Nachforſchungen durch eine Dienerin Frau von Rittbergs erfahren, die unerhörte Nichtswürdigkeit begangen, Frau von Rittberg glauben zu machen, ſie hätte ihrem Manne aus Verſehen zu viel Schlafpulver gegeben, ſo daß er nicht wieder erwacht ſei. Die Dienerin vertraute mir, Frau von Rittberg ſei unglücklich und verzwei⸗ a ihr hätte reden können. hätte beobachtet, wie Profeſſos . kam, als Frau von Rittberg bereits ihrem Mann das gewohnte Schlafpulver gereicht, und wie er auf die Klage des Kapitäns, er könne nicht ſchlafen, einfach noch ein Pulver gemiſcht und es dem Bruder gegeben habe, das dieſer begierig getrunken. Am anderen Morgen ſei der Kapitän tot geweſen und Frau von Rittberg wie von Sinnen. [Fortſetzung folgt, vereits durchgeführt, da nur noch ein Beſtand von 100 900 Mann 3 iſt. In dieſer Stärke bleibt das amerika⸗ niſche Heer nach einem Bericht des Generals March be⸗ ſtehen. Den Grundſtock der Armee bilden 68 000 Kriegsteil⸗ nehmer; der Reſt beſteht aus Mannſchaften, die bisher in den Uebungslagern untergebracht waren. Englands Triumph. In Serbien. Paris. 19. Aug. Die franzöſiſchen Politiker ſind eut⸗ rüſtet, daß England die erſte Gelegenheit, die ſich bot, den Völkerbund arbeiten zu laſſen, im geheimen umgangen hat. Dieſe Angelgeenheit betrifft die Ernenerung des engliſch⸗ ſerbiſchen Vertrages, wobei es England mit allen Mitteln verſtanden hat, ſich die ehemals Rumänien gehörenden Teile Serbiens noch anzueignen. Serbien iſt heute bereits eine engliſche Kolonie geworden. Dieſe Annektion erlaubte ſich England im geheimen vorzunehmen, ohne nach dem Völker⸗ bund zu fragen, der allein dazu beſtimmt ſei, dieſe Fragen zu löſen. Das gleiche Spiel habe England in Klein⸗Aſien und Perſten getrieben, wobei alte Rechte Frankreichs ver⸗ ſchwanden und zerſtört wurden. Einige Pariſer Blätter ordern die Regierung offiziell auf, gegen eine ſolche Miß⸗ achtung des Völkerbundes vorzugehen. Ju Perſien. „Amſterdam, 19. Aug. Den engliſchen Blättern vom 16. Auguſt zufolge verbreitet das Reuterſche Bureau die Mel⸗ dung daß das neue engliſch⸗perſiſche Abkommen in keiner Weiſe bedeutet, daß Großbritannien nun koſtſpielige Ver⸗ pflichtungen übernehme. Die verſiſche Regierung habe in der Ueberzeugung, daß Großbritannien die einzige benach⸗ barte Großmacht ſei, die an dem Schickſal Perſiens den aröß⸗ ten Antefl nehme und ſowohl in der Lage wie auch gewillt ſei, ihm in uneigenütziger Weiſe zu helfen, aus freien Stücken beichleſſen, Großbritannien um ſeine Unterſtützung anzugehen g a T. U. Kopenhagen, 19. Aug. Nach einem Pariſer Tele⸗ gramm teilt die„Chicago Tribune“ mit, daß der Schah ron Perſten die Vereinigten Staaten auffordern wird, England zu zwingen, den Perſien aufgezwungenen Vertrag rückgän⸗ gig zu machen und Perſien die vollſtändige Freiheit wieder zurückzugeben. Das Blatt erklärt, daß Frankreich einen ernſten Schritt gegen England einleiten werde, weil Eng⸗ land ſich geweigert habe, die franzöſiſchen Anſprüche in Syrien zu unterſtützen. a f In China. Peking, 19. Aug. Gegen die Zunahme deutſch⸗freund⸗ licher Geſinnung einiger Mitglieder der chineſiſchen Regie⸗ rung werden von engliſchen Handelskreiſen Anſtrengungen gemacht, um deren Einfluß zu zerſtören. Man verſuchte die beiden Parteien von Nord⸗ und Südchina zu vereinigen, wodurch eine Stärkung des engliſchen Einfluſſes in China erfolgen würde. Um dieſen Zweck zu erreichen, iſt eine eng⸗ liſche Kommiſſion tätig, welche die Aufmerkſamkeit der fapa⸗ niſchen Preſſe erregte. Ju den Tokioer Blättern heißt es, England mache jetzt praktiſche Verſuche in China, um dieſes Land gausz ſeinem Einfluß zu unterwerfen. Was vor kur⸗ zem den Alliierten noch unmöglich ſchien, nämlich die chine⸗ ſiſchen Finanzen zu regeln, das bringt England allein jetzt ferkig. Die japaufeindliche Stimmung verſchärfe ſich unter dem britiſchen Einfluß, die japauiſche Preſſe ſieht die Ange⸗ legenheit als ſehr ernſt an, zumal der engliſche Geſandte in Tokio zurückberuſen wurde. Reichs nationalverſammlung. Weimar, 18. Aug.. * Es folgt die zweite Beratung des Kapitulanten⸗Abfindungsgeſetzes. Abg. Graf zu Dohna(D. V.): Um das Offiziers⸗ und kapitulanten⸗Abfindungsgeſetz möglichſt in Einklang zu bringen, hat man in der Kommiſſion die Kriegskapitulanten aus dem Geſetz hinausgenommen. Wir halten dies für eine Härte und wünſchen auch bezüglich der Dauer der zu gewäh⸗ renden Abfindung ein größeres Entgegenkommen gegenüber den Kapitulanten. f Abg. Schirmer(Ztr.): Von einer Animoſität gegen das Heer kann bei uns keine Rede ſein. Der Entwurf bringt den Kapitulanten als Abſchlagszahlung den Dank ein, den wir dem geſamten Heere ſchulden. Mehr geſtattet die Fi⸗ 3 nicht. 1 Abg. Trinks(Soz.): Unſere Stellungnahme der Miß⸗ gunſt zuzuſchreiben, iſt unwahr. Auch andere weite Kreiſe des Volkes haben ſchwere Schäden durch den Krieg erlitten. Der Krieg hat viele Rechtsgrundſätze umgeſtoßen. Aber dennoch ſoll den Kapitulanten ihr Recht werden. Abg. Dr. Haas(Dem.): Bei Geſetzen, die die Ausführung des Friedensvertrages berühren, ſollte man von einer De⸗ monſtration, wie ſie von der Rechten bei dem Offiziersent⸗ ſchädigungsgeſetz veranlaßt worden iſt, abſehen. Mit dem vorliegenden Geſetz wollen wir den Unteroffizieren, deren Verdienſte unbeſtreitbar ſind, eipen Teil unſeres Dankes abtragen. Die Vorlage geht bei den heutigen Verhältniſſen n die Grenze des Möglichen. 5 Preuß. Kriegsminiſter Reinhardt bezieht ſich auf ſeine 55 1 zum Offiziersentſchädigungsgeſetz, die auch r das Kapitulanten⸗Entſchädigungsgeſetz gelten. Damit ſchließt die Ausſprache. Ein Abänderungsantrag des Zentrums, der die Wendung„Kapitulanten, ſoweit ſie vor dem Kriege kapitulierten“, ſtreicht und für Kapitulan⸗ ten mit 7jähriger Dienſtzeit eine Vergünſtigung hinzufügt, wird angenommen. l 9 10 erhält eine Faſſung, nach der das Geſetz am 1. Sep⸗ tember 1919 in Kraft tritt. Darnach ſolgt die Annahwe des Geſetzes in zweiter Le⸗ fung.— In der ſoſort anſchließenden dritten Leſung wird der Geſetzentwurf in der vorliegenden Faſſung mit allen Stimmen gegen die der Unabhängigen angenommen. Es folgt die erſre und zweite Beratung des Geſetzent⸗ wurfes zur Ergänzung des Maunſchuftsverſorgungsgeſetzes vom 31. März 1906 und des Offizierspenſionsgeſetzes vom 31. Mai 1906. Das Geſetz wird in zweiter und auch in drit⸗ ter Leſung angenommen Es folgt die zweite Bergkung des Geſetzentwurfes betreffend die Erhöhung der Peuſionen von Reichsbeam⸗ ten, die das 65. Lebensjahr vollendet haben. Dieſe Vorlage wird mit der von der Kommiſſion heſchloſſenen Aenderung, wonach dies auch auf diejenigen Beamten über 65 Jahre Anwendung ſinden ſoll, die ſeit Beginn des Krieges frei⸗ willig in den Ruheſtand gemeten ſind und im unmittelbaren Anſchluß daran ohne Unterbrechung weiter im Dienſt ge⸗ blieben ſind. in zweiter und dritter Leſung angenommen. Es folgt die zweite Beratung des Geſetzentwurſes betr. die Penſionierung von Reichsbeamten infolge der Umgeſtal⸗ tung des Staatsdienſtes. Das Geſetz wird gleichfalls in zweiter und dritter Leſung angenommen. Nach kurzer Geſchäftsordnungsdebatte wird die Weiter⸗ beratung um 8.40 Uhr auf Dienstag vormittag 10 Uhr ver⸗ tagt. Tagesordnung: Anfragen, Geſetz betr. Entſchädigun⸗ n, die auf Grund des Friedensvertrages zu zahlen ſind, usführungsgeſetz zum Friedensvertrag. Weimar, 19. Aug. Eröffnung der Sitzung um 10.05 Uhr. Kurze Anfragen. b Eine Anfrage des unabh. Abg. Seeger behandelt die Für⸗ ſorge für die dertriebenen Elſaß⸗Lothringer. Geh. Rat Welſer erwidert, die Notlage dieſer Vertriebe⸗ nen ſei der Reichsregierung bekannt. Die Hilfsaktion ſei dem Roten Kreuz übertragen worden. Es werde auch Er⸗ werbsloſenunterſtützung gewährt. Beſonderes Augenmerk s werde auf die Arbeitspermittlung gerichtet. Ebenſo können 4 2 Sarlegen zur Lwieberaufrichtung der Exiſtenz gewährt wer⸗ den. Ein Geſetz zur Regelung der Frage ſei in Vorberei⸗ tung. Die nächſte Anfrage des Abg. Riedmiller(Soz.) behandelt die Notlage der während des Krieges aus der Schweiz ein⸗ berufenen dentſchen Wehrmänner, die jetzt infolge des Ein⸗ reiſeverbots ihr zurückgelaſſenes Hab und Gut aus der Schweiz nicht abholen können. Ein Regierungsvertreter erwidert, daß die Schweiz in dieſer Hinſicht Entgegenkommen zugeſagt habe. Auf die Anfrage des Abg. v. Gräfe(D. Natl.), ob die Reichsregierung bereit ſei, das Aktenmaterial zu veröffent⸗ lichen, das über die Tätigkeit des früheren Staatsſekretärs Kühlmann Aufſchluß gebe und das unbedingt notwendig ſei zur richtigen Beurteilung der Vorgänge, die ſeinerzeit in der Nationalverſammlung beſprochen worden ſeien und welche Anlaß gegeben hätten zu den bekannten Erklärungen Dr. Michaelis, Hindenburgs, Ludendorffs und Dr. Helffe⸗ richs, erwidert ein Regierungs vertreter, daß dieſes Material demnächſt der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Inwieweit letzteres der Fall ſein könne, unterliege zurzeit der Prüfung, da nach internationalem Brauch die Veröffentlichung nicht 19 5 das Einverſtändnis fremder Regierungen erfolgen önne. Geheimrat v. Welſer beantwortet dann eine Anfrage des Abg. Dr. Mittelmann(D. Vp.)⸗ was zur Behinderung der waggonweiſen Abwanderung deutſcher Kunſtſchätze ins Aus⸗ land, die im Zuſammenhang mit dem ſchlechten Stand unſe⸗ rer Valuta ſtehe, in Ausſicht genommen ſei, damit, daß geſetz⸗ liche Maßnahmen in Vorbereitung ſeien. Die Außenhandelsſtellen, die laut Anfrage des Abg. Hugo (D. V.) eine außerordentliche Erſchwerung des Handels mit ſich brachten, ſollen nach Mitteilung der Regierung nur inſoweit beſtehen bleiben, als ſie notwendig erſcheinen, um unwirtſchaftliche Unternehmungen zu vermeiden. Eine wiederholte Aufrage des Abg. Dr. Mittelmann be⸗ ſchäftigt ſich mit dem bekannten Fall Mannheimer⸗Berlin. Sie wird von Geheimrat v. Welſer dahin beantwortet, daß die franzö⸗ 7 ſiſchen Soldaten nicht in Schutzhaft genommen, ſondern von der Polizei gegen die erregte Menge geſchützt worden, nach der Polizei gebracht und, dort über ihre Perſonalien ver⸗ nommen worden ſeien. Kameraden hätten ſie dann nach der Botſchaft gebracht. Die zur Botſchaft gehörigen Perſonen gelten als exterritorial und können nicht zur Verantwor⸗ tung gezogen werden. Die Regierung könne leider keine Vorkehrungen treffen, um die Wiederkehr ſolcher unlieb⸗ ſamer Vorgänge zu verhindern. Bei der gegenwärtigen Lage unſerer politiſchen Verhältniſſe ſeien wir leider nicht imſtande, für die Beſtrafung der Schuldigen einzutreten, die durch Rufe„Wir ſind die Sieger, Ihr ſeid Schweine!“ das Publikum gereizt und den eigentlichen Anlaß zu dem be⸗ douerlichen Vorkommnis gegeben hätten. Es folgt die erſte Leſung des Geſetzentwurfes über Enteignungen und Entſchädigungen aus Anlaß des Friedensvertrages in Verbindung mit der erſten Leſung des Geſetzentwurſes eines Ausführungsgeſetzes zum Friedensvertrag. Beide Vorlagen werden dem Haushaltungsausſchuß über⸗ wieſen, nachdem. Reichsminiſter Müller ausgeführt hatte: Die erſte Vor⸗ Aage will der Reichsregierung die rechtliche Grundlage zur Durchführung einer Reihe von Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages geben. Sie wird dadurch ermächtigt, ſoweit nicht eine freiwillige Abgabe notwendiger Gegenſtände, die auf Grund des Friedensvertrages abzulieſern ſind, rfolgt, dieſe für das Reich gegen angemeſſene Entſchädigung zu enteignen. Zu dieſem Zweck wird ein beſchleunigtes Ent⸗ eignungs verfahren eingeführt werden. Der Zweck des zwei⸗ ten Entwurfes ergibt ſich aus der Ueberſchriſt und den näher gekennzeichneten einzelnen Abſchnitten(Geldverbind⸗ lichkeiten, Lieferungen. Schutzrechte uſw.) Während der Sommerpauſe der Nat!(vesſammlung ſoll die Regierung auch dringlſche aseligeleriſche Maßnahmen treſſen können. Es folgt die zweite Leſung des Geſetzentwurſes über die Poſtgebühren in Verbindung mit der zweiten Leſung des Geſetzentwurfes zur Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes und des Geſetzentwur⸗ fes über die Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren. Die 55 1 bis 3 des Entwurfes über die Poſtgebühren werden ohne Erörterung angenommen. Zu 8 4 beantragt der Abg. Hugo(D. Vp.) die Beibehaltung des bisherigen Portos, d. h. Befreiung von der beabſichtigten Reichsabgabe für Zeitungen und Zeitſchriften; die unter Kreuzband ver⸗ ſandt werden. Direktor Ronge vom Reichspoſtminiſterium erklärt, daß bisher von der Preſſe noch keine entſprechenden Wünſche geäußert worden ſeien. Ferner habe die ſeitherige Hand⸗ habung zu derartigen Mißbräuchen geführt, daß die Bei⸗ behaltung des jetzigen Zuſtandes von der geſamten Beamten⸗ ſchaft für unmöglich gehalten wird,. § 4 wird unter Ablehnung des Antrages Hugo angenom⸗ men, desgleichen der Reſt des Geſetzes⸗ ſowie ein Antrag, daß bereits am 1. Jauuar 1920 die Einführung des Einkilo⸗ pakets unter gleichzeitiger Herabſetzung der Gewichtshöchſt⸗ grenze für Druckſachen und Geſchäftspapiere auf 500 Gramm vorzunehmen ſei, daß ferner ein baldiger Entwurf einzu⸗ bringen ſei, durch den alle Portogebührenfreiheit auf⸗ gehoben und das Portoablöſungsverfahren beſeitigt wird. Das Geſetz wird auch in dritter Leſung angenommen. Das Geſetz zur Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes wird ohne Erörterung in zweiter und dritter Leſung angenom- men, ebenſo der Geſetzentwurf über die Telegraphen- und Fernſprechgebühren. Das Geſetz über Wochenbeihilfe und Wöchnerinnenfürſorge findet in zweiter und dritter Leſung aleichfalls Annahme. Naturgemäß ſprechen zu dieſem Geſetz die weiblichen Abge⸗ ordneten, die ſämtlich ſeinem Grundgedanken zuſtimmten, aber auch bedauerten, daß unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen nicht mehr getan werden könne. 5 Der Präſident ſchlägt vor, die Sitzung abzubrechen. Der polniſche Aufſtand in Oberſchleſien. e Bauer uimmt das Wort zu folgender Er⸗ ärung: Während in Berlin zwiſchen Preußen und Polen über eine friedliche Nachbarſchaft verhandelt wird, haben in Ober⸗ ſchleſien polniſche Agitatoren einen gewaltſamen bewaffneten Aufſtand herbeizuführen verſucht. Es ſind die beunruhigend⸗ ſten Nachrichten im Umlauf. Zu meiner Freude kann ich mitteilen, daß die alarmierenden Nachrichten erheblich über⸗ trieben ſind. Um 12 Uhr mittags iſt die Mitteilung einge⸗ troffen, daß das Generalkommandb Herr der Lage ſei. Wo polniſche Truppen eingedrungen ſind, ſind ſie zurückgetrie⸗ ben oder ſeſtgenommen worden. Nur im Gebiet öſtlich der Linie Beuthen—Myslowitz halten ſich noch polniſche Banden auf, die noch nicht gefaßt ſind. Reguläre polniſche Truppen ſind auf deutſchem Boden nicht angetroffen worden. Nach Meloͤung des Generalkommandos trifft auch die Nachricht von der Beſetzung Myslowitz nicht zu. Wir ſind militäriſch ſlark geung, um der Lage Herr zu werden. Es gibt natio⸗ nalpolniſche Kreiſe in Oberſchleſien, die befürchten, daß die Volksgbſtimmung zu ihren Ungunſten ausfallen könnte, und die deshalb unter allen Umſtänden elt ſchon ſeſtſtehende Tatſachen ſchafſen wollen. Unſere Aufgabe wird ſein, ſolche Bemühungen zu verhindern und dafür zu ſorgen, daß dem àriedensvertrag entſprechend eine wirklich unbehinderte un⸗ pärteliſche Entſcheiduna ſeitens Oberſchleſiens erfolgen kann. 1111 3 — Die Regierung betrachtet es als ihre vorneh h. die ober ſchleſiſche Bevölkerung vor ſolchen nationg fach Angriffen zu beſchützen. Es gereicht mir zur Freue gd. ſtellen zu können, daß die polniſche Regierung dieſe al 1 ſen fernſteht, daß die polniſchen Truppen ſich nicht eitrat haben. Isch glaube, daß dieſe Mitteilungen dazu beit werden, beruhigend auch in Oberſchleſien zu wirken ür, Darauf vertagte ſich das Haus auf nachmittags Drabtnachrichten. Die Eiſenbahnerunruhen im Saargebiet. 1e% Weimar, 19. Ang. Im Saargebiet brachen, reits gemeldet, ernſthafte Eiſenbahnerunruhen aten 50 wurde ein Putſchverſuch auf die Eiſenbahn were gh el Saarbrücken und Burbach unternommen, ebenſo aa Sturm auf das Kleidermagazin der Eiſenbahnver 11. di ſtatt. Jugendliche Burſchen rotteten ſich zuſammen, Pic hee der Kaſſe der Eiſenbahnverwaltung zu bemächtigen ke de Angriff mißlang. Die franzöſiſchen Militärbeherd een, 5 ſtrenge Maßnahmen, um die Unruhen zu unterdrü 1 e 5 5 5 5 inen Die Vereidigung des Reichspräſidenten. Nach umme ür ſchluß des Aelteſten⸗Ausſchuſſes der Nationalverſan Zen] bees iſt die Vereidigung des Reichspräſidenten Ebert bebt wil 98 nerstag den 21. Auguſt, nachmittags 6 Uhr, feſtgeſ 1 10 f den. eb des ir a 0 Rücktehr der Reichsregierung nach Berlin. Wien 1% ler ahren, wird die Reiche regierung am nächſten Sam ß Weimar nach Berlin zurückkehren: un Aus dem Wirtſchaftsleben 1 Die Aufhebung der Leder⸗Zwangswirtſchaft 100 15 Der Wirtſchaſtsausſchuß des Staatengusſchuſſehung 1 lt allgemeinen Drängen nachgebend, die Auth oulglag 1 Zwangs wirtſchaft für Leder beſchloſſen. N näch 0 f ſammlung hat ihre Zuſtimmung gegeben. en 0 Tagen wird die Bedarfsſcheinpflicht für Sch dat fallen. 5„ die„Rel„ n Ueber die Wirkung dieſer Freigabe macht die kan ang ſtelle für Schuhverſorgung“ folgende Mitteilungen, bei urch ten bisher zwar jährlich nur 12 Millionen Pan* 1 ſcheinpflichtige Schuhe hergeſtellt werden, d. ahre] fein jeder fünfte Deutſche konnte ein Paar Schuhe i Ge halten, dafür betrug der Preis aber auch nur ft und 50 Mark. Es ſteht aber feſt, daß der Preis 6 Mall ausländiſches Leder ſich in Zukunft auf 9 125 115 5 e den! Quadratfuß ſtellen wird, d. h. der Schuhmach ah! m Leder allein etwa 100 Mark für ein Paar 00 80% Aer haben. Rechnet man den Arbeitslohn hinzu, ſo t berg zu dem Ergebnis, daß in Kürze jedermann ei Gefä ſich kaufen kann, wenn er imſtande iſt, dafür nis Mark zu zahlen. Die Hoffnung, daß durch liche Ueberſchwemmung mit amerikaniſchem S 3. Preiſe ſinken werden, dürfte ſich als trügeriſ 25 Aue ber: Preis für gutes Gebrauchsſchuhwerk beträgt nde i dedi zurzeit 8 bis 10 Dollar. Bei dem jetzigen Stan 90 Valuta lein Dollar etwa 18 Mark) kann man id Die! nen, was mit Einſchluß der Transportkoſten u 5 zölle ein Paar amerikaniſche Gebrauchs⸗, n. 0 in Deutſchland koſten wird Durch die Auf. bal Zwangswirtſchaft wird alſo nicht nur keine bee 1 1 füt gung großer Volksteile mit Schuhwerk eintrete!“ bie vorausſichtlich eine erhebliche Verſchlechterung. ett . te Die badiſchen A.⸗ u. S.⸗Nüit„ ee Sechſte Landesverſammlung der Arbeiter⸗ Ba Volksräte Badens. ltene. Karlsruhe, 19. Aug. Die geſtern hier abgehan fel desverſammlung der Arbeiter⸗, Bauern⸗ n 5 Badens, die von dem Landtagsabgeordneten *. Heidelberg geleitet wurde, nahm einen zum ud miſchen Verlauf, hervorgerufen dur 0 Ver der radikalen Minderheit. Die Regierung 5 fegt rat Marum und Staatsrat Wittemann v Ur erſtattete das Mitglied der Landeszentrale, wur den Tätigkeitsbericht; hierbei erörterte der handlung der Frage des Betriebsrätegeſetze a n handlung der auf der 5. Landesverſammlung 1 N 5 träge. Der Redner bedauerte hierbei, daß den 4 8 Tagegelder von 10 auf 15 Mark zu erhöhen, 45% n ſei. Politiſche Maßnahmen habe die Landesze eil el gemeinen nicht mehr durchzuführen gehabt, den Gemeinde⸗ und Bezirksvertretungen 1 0 lad 555 die Landeszentrale ſich in wirtſchaftliche 5 täligt. In der Ausſprache kam es während den Ag um des Delegierten Beck⸗Lörrach, der ſcharf die Hesl Nac Landeszentrale kritiſierte, zu einer längeren N nungsdebatte über die Redezeit, die infolg a der Linken einen ſtürmiſchen Charakter anna gen, ſchluß der Mehrheit, daß kein Redner mehr als one ſprechen ſollte, wurde von der Linken mit dem 5 lion Teufel!“ beantwortet. Weiterhin wurde ein 67 bracht, die Verſammlungsleitung neu zu wa die überwiegende Mehrheit ablehnte. Reduern wurde dann noch die Tätigkeit näck beanſtandet, ebenſo die Ausweisung des Fr ſche Jakubowitez, die wegen ſpartakiſtiſcher det 18 80 ö war. Lebhafte Kritik erfuhr auch die Tätigke Schlehher ut anwaltſchaft in ihrem Vorgehen gegen ö but Schleichhändler.— Staatsrat Marum er währung von Tagegeldern könne man ni na gehen, man müſſe daber die örtlichen Verh N. tigen. Bis jetzt ſeien 170 Hilfsbeamte des 5 0 aus Kreiſen der Arbeiterräte und 120 Kontr u Kreiſen der Arbeiterſchaſt ernannt worden. 160 Es folgte die Abſtimmung über verſchledenoche A denen einſtimmig angenommen wurden ein per digg 1 ſchnellere Bekämpfung des Schleichhandels, u die 10 N Ni ſchlagung aller gerichtlichen Verfahren gegen aufe 90 Tit Räte und auf Erhöhung der Tagegelder von 10 450 den ſowie auf Einſetzung eines beſonderen ker 5 0 N Aburteilung von Schiebern und Schleichhändl rbeſt ee 0 Nachmittagsſitzung wurde die Frane des Wei e 1 ben Arbeiterräte erörtert. Nach einer zum Ted italel 5 ch Ausſprache wurde eine Entſchließung der rad le 5 heit auf Fortbeſtehen der Arbeiterräte abghin Antrag der Landeszentrale angenommen, da die noch beſtehenden A.⸗, B.- u. V.⸗Räte a bald die Betriebsräte eingeführt und die geſchaffen ſind. c 10 5 5 N gel ins Baden und den Bachbarg e, — Zu den Störungen im Betrieb n 4 N welche in letzter Zeit immer zahlreicher werden 8 ten Kreiſen Mißſtimmung hervor riefen, Ge direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, der Waſſerkraft und Elektrizität: Die unliebſame ge gef Störungen in letzter Zeit iſt in der Hauptſe 1 bildung an den 20 000 Volk Frerleftunge rale Strecke Scheibenhardt⸗Karlsruhe und dur N deren Folgeerſcheinungen verurſacht. B 8 eine Reihe von Ueberlandwerken in letzter a Erſcheinungen, welche erſt nach mehrjährig rl latoren auf der genannten Strecke in K bei dem derzeitigen Kohlenmangel iſt dei jedoch eine ſofortige Lieferung der Erſat möglich. Bei dieſer Sachlage kann naturge cher Schadenerſatz nicht übernommen we 1 dachen aus amerikaniſchem Weißmehl. Verſchiedent⸗ ö dem 5 vorgekommen, daß die Verſorgungsberechtigten ſetzeln u. merikaniſchen Weizenmehl Weißbrötchen, Laugen⸗ ellen li ud auch Kuchen ohne Obſtauflage beim Bäcker her⸗ enßen, und teilweiſe haben ſich die Bäcker in den u dazu erboten, Weißmehl zu den genannten ür Private zu verarbeiten. Eine amtliche Notiz 1 Aunrlsruber Zeitung“ weiſt auf eine früher erlaſſene . wundſätzli g hin, wonach für Perſonen, die nicht krank ſind, danach die uur Roggenbrot hergeſtellt werden darf und eig 1 Bäcker nur Obſtkuchen ausbacken, nicht aber den lüchten en dürfen.(Zu dieſen amtlichen Auslaſſungen lein lich doch bemerken, daß die Regferung hier etwas „ dltig f in vorgeht denn es kann ihr doch vollſtändig gleich⸗ das— ob die Privaten ihren Teig ſelbſt bereiten, oder Jul da 5 Bäcker tut. Vielmehr ſollte die Regierung ein⸗ ſandels; ach dem Rechten ſehen, wo mit dem auf Schleich⸗ diese zu egen erworbenen Mehl Backwaren hergeſtellt und duden uw unerhörten Wucherpreiſen in den öffentlichen aw. verkauft werden.) hat den Vagenkleinbra. Das Miniſterium des Innern ſewicht Wuckern geſtattet, aus Roggen auch Kleinbrot im für in on 100 Gramm herzuſtellen und hat den Preis est. elches Stück Roggenkleinbrot auf 10 Pfennig feſt⸗ 7 .: . 10 witdeine Zwangsbewirtſchaftung des Herbſtobſtes. Amt⸗ J i erdgobſes n daß von einer Zwangsbewirtſchaftung 1 10 obſtes in dieſem Jahr abgeſehen wird. Der Ver⸗ 05 1 cri erbſtobſt unterliegt innerhalb Badens keiner Ein⸗ mungen ig und für die Ausfuhr gelten die gleichen Beſtim⸗ wie ſie für das Frühobſt erlaſſen wurden. ** dir beraten, 19. Aug. Wie in Karlsruhe, ſo hatte auch N delt er Agreter der Berliner Kommuniſten. Hoffmann, ück, Nenn erufung einer Eiſenbahnerverſammlung wenig 8 mes waren dazu nur 55 Perſonen erſchienen. i „ Wen ſwbelmsfeld bei Heidelberg, 20. Aug. In Vorder⸗ dt einer eite der 15lährige Sohn einer Laudwirtsfamilie lkauf. Piötten Reiterpiſtole und ſetzte ein Zündhütchen . b mitſa tlich krachte ein Schuß und die ganze Ladung ich den ant dem Ladſtock einem neunjährigen Mädchen * eib. Trotz ſofortiger Operation ſtarb das Kind. en F dütlamſtadt b. Boxberg. 20. Aug. Wie noch erinnerlich „dür 3 eheim 15 batte die Gendarmerie bier Anfang Juni eine ere eteiligt Wegen Gefangenenbefreiung hatten ſich 11 Gefqntie aten nun vor der Mosbacher Strafkammer zu „% isinanis 1 die den Metzger Joſeph Rupp zu einem Jahr . 18 ud die übrigen zu mehreren Monaten Gefäng⸗ * den e Eendeten Baugenoſſenſchaft wird ſich jetzt auch die 0 eee nun die neue Straßenbahnlinie nach Dill⸗ erfz 5 1 e dert b. geol. 40 Aug. Wie die„Otenb. glg. Anden. Die Kanz. Beſatzung aus Hohnhurſt zurückgezogen ren klanglos Franzoſen verſchwanden am Samstag ſang⸗ beiße eingezogend die Poſten wurden an der Beſetzungs⸗ ſernuer berichteten. Aehnliches wird aus Müllen und Ville⸗ ung der 7 Ueber die Urſachen der plötzlichen Ent⸗ 5 reid Franzoſen iſt nichts bekannt. Verf eine g. 20. Aug. Die Brauereiarbeiter Oberbadens legt mmlung ohnbewegung eingetreten. Sie hielten eine 5 ndurde d ab., in der von verſchiedenen Reduern darge⸗ 2 wurde relen died die Lohnverhältniſſe in den oberbadiſchen 15 eine dae ſchlechteſten ſind. In einer Ernſchließung nen„Staufe erbeſſerung der Löhne verlangt. at Behang u. 20. Aug. Die Reben zeigen einen ſehr ſchö⸗ durbtken. Auch on Blattfallkrankheit iſt keine Spur zu welde ch. wird aus anderen Rebgemeinden, ſo auch aus 8 5 ein gleich günſtiger Stand der Reben ge⸗ 0 5 Pforzheim, 20. Aug. Ein mächtiger ſchwarz f r wagen erregt augenb icklich die Aufmerk⸗ n L Straßenpaſſanten. Es handelt ſich dabei 5 S ichenkraftwagen, der die Verſtorbenen vom M nach der Leichenhalle verbringt. annheim, 20. Aug. Der Bürgerausſchuß 8 Neuregelung der Bezüge des ſtädt. Per⸗ 5e Aufwendungen in Höhe von etwa 9 Mil⸗ 8 8 urch eine erneute Umlageerhöhung(auf 0 dufgebracht. * näcg; 5 N 5 ben fene 20. Aug. Infolge eines hart⸗ 10 en Nat; Kagenleide; Mei talſed der deut⸗ 11 0 unte, Na us mußte ſich das Mitglied der deu * mul rdichen levrſammlung, 12 Geck, einer Operation 1 6 berlaufen ie iſt, wie der„Volksfreund“ mitteilt, i aaf.) Oßfe⸗ i % e unſſenburg, 20. Aug. Die Wigve Fritz Dold 0 war hre Nerven zu beruhigen, Morphium. Die 10 berlor ch be daß die Stan ie Se in E 9 ud ſtarb. 5 kcteken osbach, 20. Aug. Wegen Geheimſchlächterei 2 imfange waren Anfang Juni die Brüder ſenommr Verhaf A cl um aftung entſchloß ſi der d s „ cläce, nene 8 ſchloß ſich der Bruder der Feſt 5 5 haber 1 50 Rupp, der gleichfalls an der Schwarz⸗ , die g. Ju bef zuigt war, die beiden aus der Gefangen⸗ Trang ihnen nde mit Waffen und mit Munition und es 0 die sport aus hließlich auch, die Gefangenen auf dem 7 en ale Staftasunden der Gendarmen zu befreien. 1% HGefan Unbe 77 nern fugt enbefrein 8 mmer verurteilte den Joſef Rupp n Waffenbeſitzes, verſuchter Nötigung und 1 0 idertwegen Ane, Ja 1. Jahre Gefängnis, den Kilian 69% Ceſinltlchkeit uſchluſſes an einen bewaffneten Haufen, N den Anis, den und Gefangenenbefreiung zu 6 Monaten 10 bekla 0 Rupp Franz Rupp zu 3 Monaten Gefängnis, Monat Gefängnis. Weitere An⸗ auc) Eng Gefängnisſtrafen von 3—6 Monaten. laden ſürzte 19. Aug. Der Bürgermeiſter Martin erlitt von Diel auf dem hieſigen Bahnhof beim Auf⸗ einen Schad, von einem Eiſenbahnwagen ab. Er 100 Nußl zädelbruch und war bald darauf tot. 5 wude. b. Schwetzingen, 20. Aug. Durch * ſchert. De as ganze Auweſen der Witwe Metz er Schaden beträgt über 20000 Mk. Klang ergane mit n mehreren Genoſſen bedrohte er (Mundingen bei Emmendingen, 20. Aug. Der mit ſeiner Ehefrau ſchon längſt in Unfrieden lebende Barbier Benzinger hat dieſe in den Reben erſchoſſen. Benzinger überfiel die nichtsahnende Frau, riß ſie zu Boden und gab drei Schüſſe auf ſie ab, die ſofort töd⸗ lich waren. Dann eilte er nach Hauſe und erhängte ſich. ) Honau, 20. Aug.(Das Brückenunglück.) Die gerichtliche Kommiſſion hat die Unglücksſtätte beſich⸗ tigt, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen. Die die Brücke verbindenden Querbalken und der Bretterboden der Brücke ſind geſund und tragfähig, dagegen war das in der Mitte des Grabens auf einem Steinſockel aufgebaute und die Brücke in der Mitte ſtü ende Joch aus Eichenbalken innen vermorſcht. Vermutlich ſind die beiden Pfeiler des Jochs an der genannten Stelle gebrochen und haben ſo das Unglück herbeigeführt. Die Brücke war eben nicht dafür berechnet, daß ſich 100 Perſonen auf ihr Rängen. e—— e— A Mutmaßliches Wette. Die Störung im Norden zieht wieder ab. Der Hoch⸗ druck über Süddeutſchland erhält ſich. Am Freitag und Samstag iſt deswegen neben Gewitterſtörungen trok⸗ kenes und warmes Wetter zu erwarten. 2 3 — —— Tagungen in Baden. Schuhmacher Verbandstag. 2 Lahr, 19. Aug. Zu dem hier abgehaltenen Verbandstag des bad. Schuhmachermeiſterverbandes hatten ſich auch Ver⸗ treter anderer Handwerkerinnungen und der Handwerks⸗ kammer Freiburg eingefunden. Den Geſchäftsbericht er⸗ ſtattete Verbandsvorſitzender Stadtrat Bea⸗Freiburg, der gegen die Verteilung des Leders Einſpruch erhob, das viel⸗ ach in den Schleichhandel wandert und von dort zu hohen Preiſen weiterverkauft wird. Der Vorſitzende teilt mit, daß verſchiedene neue Innungen teils gegründet wurden, teils in Gründung begriffen ſind. Eine eingehende Ausſprache erhob ſich über die Lederverſorgung des Schuhmacherhand⸗ werks. Da der Großhandel vielfach das Leder zurückhalte, müſſe man zu amerikaniſchem Leder greifen, das außer⸗ ordentlich teuer ſei. Durchgängig müßten Preisſteigerungen von 140 bis 170 Prozent auf Schuhwaren eintreten. In einer Entſchließung wurde gegen die Aufhebung der Lederbewirt⸗ ſchaftung Einſpruch erhoben. Die Tagung befaßte ſich dann noch mit der Lehrlings⸗ und Ausbildungsfrage und forderte die Gründung einer Fachſchule. Bei den Wahlen wurde der 1. Vorſitzende Bea und der 2. Vorſitzende J. Falk⸗Baden⸗ 3 und die Auſtellung eines Sekretärs oſſen. a Eine Eingabe des Badiſchen Bauernbunds. Der Badiſche Bauernbund hat folgende Eingabe an die deutſche Nationalverſammlung gerichtet:„Wir er⸗ kennen an, daß die Finanznot des Vaterlands die ſchwer⸗ ſten Eingriffe in Einnahme und Vermögen des Volks bis zur äußerſten Leiſtungsfähigkeit erfordert. Aus die⸗ ſem Grunde wollen wir uns auch mit der geplanten gro⸗ ßen Vermögensabgabe(dem„Reichsnotopfer“) abfinden. Wir müſſen aber fordern, daß die Belaſtung des land⸗ wirtſchaftlichen Grundbeſitzes nicht in einer Form ge⸗ ſchieht, die den ſicheren Untergang der Landwirtſchaft bedeuten würde. Das wäre der Fall, wenn die Be⸗ laſtung erfolgen würde unter Zugrundelegung des ge⸗ meinen Werts, des Verkaufswerts, wie es in dem Entwurf ausdrück ich heißt. Denn der heutige Verkaufs⸗ wert entſpricht nicht dem wahren Wort des landwirtſchaft⸗ lichen Beſitzes. Er hat vielmehr durch die Kriegsver⸗ hältniſſe eine ungeſunde Erhöhung erfahren, die nur eine vorübergehende ſein kann, und die niemals maß⸗ gebend ſein darf für eine 50jährige Belaſtung des Grund⸗ beſitzes. Wir fordern deshalb von der Nationalverſrmm⸗ lung, daß ſie der geplanten Zugrundlegung des„gemei⸗ nen“(Verkaufs)⸗Wertes in den Steuergeſetzen, insbeſon⸗ dere im Geſetz über das„Reichsnotopfer“ ihre Zuſtim⸗ mung verſagt und daß der Wert des land- und forſt⸗ wirtſchaftlichen Grundbeſitzes behandelt wird nach den einſchlägigen Beſtimmungen des Oeſitzſteuergeſetzes von 1913 über den Wehrbeitrag, nach deſſen 88 30 und 31, nach denen es dem Beſitzer überlaſſen bleibt, zwiſchen. dem Ertragswert und dem gemeinen Werte zu wäh⸗ len. Dabei dürften, wie es im Siedelungsgeſetz bei An⸗ wendung des Vorkaufsrechts vorgeſehen iſt, Wertſteige⸗ rungen, die auf außerordentliche Verhältniſſe des Kriegs zurückzuführen ſind, nicht berückſichtigt werden.“ ———— Lokales. 5 — Baden im Reichsrat. Im neuen Reichske hal Baden, wie auch ſchon bisher im Bundes, bf Stimmen. Zu Mitgliedern des Reichsrats ſind Staats; präſident Geiß, Miniſter des Auswärtigen Dietrich uns Miniſter der Finanzen Dr. Wirth ernannt worden, zu Stellvertretern die übrigen Mitglieder des bobiſchen Staatsminiſteriums, ſowie die drei bisherigen Vertretes Badens im Staatenausſchuß, die ihren Dienſtſitz in Ber⸗ lin haben. V 50 — Zollzahlung in Gold. Das Aufgeld bekrägt für die Kalenderwoche vom 17. bis 23. Auguſt einſchließ⸗ Woche Prozent gegen 275 Prozent in der vorigen oche. — Schweizerreiſen. Wie das deutſche Hauptkon⸗ ſulak in Bern mitteilt, werden die Einreiſevorſchriften für die Schweiz neuerdings wieder verſchärft. Für mehr als 6 Wochen wird von den ſchweizeriſchen Behörden keine Aufenthaltserlaubnis mehr erteilt, wahrſcheinlich wird die Aufenthaltsdauer im allgemeinen ſogar auf 14 Tage herabgeſetzt werden. — Theologen für Braſilien. In den deutſchen Siedelungen Süd⸗Braſiliens werden mehrere evangel. Theologen für die Arbeit in Kirch und Schule benötigt. Auskunft erteilt der Geſchäftsführer der„Geſellſchaft für die prot. Deutſchen in Südamerika“, Paſtor M. Dede⸗ kind in Elberfeld. a — Warnung. Die Auswanderer⸗Agentur S. van der Burg in Holland benützt die gegenwärtige Aus⸗ wanderungsluſt in Deutſchland, um Zivil⸗ und Militär⸗ perſonen angeblich zur Auswanderung durch Werber und Agenten zu verleiten. Da es der Agentur wahrſchein⸗ lich nur um die Vorſchußgebühr von 20 Mark zu kun iſt, ſo warnt das Reichsamt für Auswanderung eindring⸗ lich vor ſolchen Agenturen. — Die Herbſtkartoffeln. Amtlich wird darauf hingewieſen, daß möglicherweiſe die Herbſtkartoffeln auch heuer in Zwangswirtſchaft genommen werden. In die⸗ ſem Fall ſind ſämtliche etwa abgeſchloſſenen Lieferungs⸗ verträge ungültig und es wird daher vor dem Abſchluß von Käufen gewarnt. Mord. In München hat ein 16jähriger Bengel ſeine El⸗ tern in deren Wohnung erſchoſſen und verbrachte dann noch drei Wochen in der Wohnung bei den Leichen, bis es den übrigen Hausbewohnern auffiel, daß das Ehepaar ſo lange nicht mehr geſehen wurde. Als man in die Wohnung eindrang, e e man die ſtark verweſten Leichen. Der Taugenichts hat die Tat eingeſtanden. — Das neue Fünfzigpfennigſtück, von dem 50 Millionen bei den Münzſtätten in Prägung gegeben wurden, weicht weſentlich von den bisherigen Münzen ab. Die neuen Stücke ſollen in Aluminium ausgeführt werden. Auf der Vorderſeite mit dem Rand gleich⸗ laufend befindet ſich die Inſchrift„Deutſches Reich“. Die Mitte der Vorderſeite wird wie bei den Zehn⸗ pfennigſtücken von einer„50“ eingenommen, darunter iſt auf einem Schild„Pfennig“ zu leſen. Unter dem Schild befindet ſich die kleingehaltene Jahreszahl 1919. Die Rückſeite weiſt lediglich ein Garbenbündel mit vollen Aehren auf. das in der Mitte von einem Band durch⸗ quert wird, auf dem zu leſen iſt:„Sich regen bringt Segen“. Die Schrift iſt gotiſch gehalten, der Umfang der Münze iſt etwas größer als der des Zehnpfennigſtücks. Der Rand der Münze ſoll gerippt ſein. Erinnerungen Ludendorffs. n Aus dem Buche Ludendorffs wird u. a. be⸗ richtet:— 5 Nachdem General Ludendorff ſich eingehend über den Niedergang der Stimmung in der Heimat verbreitet hat, kommt er auf die Kanzlerkriſe im Juli 1917 zu ſprechen. Er ſagt: Den äußeren Tusdruck fand die Minderung unſerer geiſtigen Kriegsfähigkeit in der Sit⸗ zung des Reichstagshauptausſchuſſes vom 6. Juli. Nach einer uns vollſtändig überraſchenden Rede des Abgeord⸗ neten Erzberger, in der er die völlige Ausſichts⸗ loſigkeit des U-Boottriegs behauptete und die 9 keit beſtritt, den Krieg überhaupt zu gewinnen, brach die Stimmung im Reichstag vollſtändig zuſammen. Ging es in Deutſchland ſo weiter, geſchah nichts für die Er⸗ mutigung und die ſeeliſche Stärkung des Volks, ſo war der kriegeriſche Niedergang in der Tat unausbleiblich. Der Kriegsminiſter teilte unſere Anſchauungen über die ſchäd⸗ liche Wirkung der Berliner Vorgänge auf unſere mili⸗ täriſche Lage und hielt einen diesbezüglichen Vortrag des Generalfeldmarſchalls bei Sr. Majeſtät dem 3 für notwendig. Der Generalfeldmarſchall und ich gaben uns daraufhin noch am 6. Juli abends nach Ber⸗ lin. Der Kaiſer ſah indeſſen die Vorgänge daſelbſt als eine ausſchließlich innere Angelegenheit an, die die militäriſchen Stellen nicht berühre, die zudem durch den Kriegsminiſter verfaſſungsgemäß vertreten werden. Unſere Anweſenheit in Berlin am 7. Juli verlief daher nach jeder Richtung hin ergebnislos. Wir kehrten abends nach Kreuznach zurück. a Die Lage in Berlin verſchärfte ſich. Am 8. Juli ſtimmte der Reichskanzler, obſchon er damals den Ver⸗ nichtungswillen des Feindes richtig einſchätzte, den Mehr⸗ heitsparteien in der von ihnen beabſichtigten Friedens⸗ reſolution zu und ſtellte ihnen gleichzeitig die Ein⸗ führung des Reichstagswahlrechts für die Wahlen 5 preußiſchen Abgeordnetenhaus in beſtimmte Ausſicht. Bei⸗ des mußte den Vernichtungswillen des Feindes ins Un⸗ ermeßliche ſteigern. Am 10. Juli, nachmittags, ſah ſi der Reichskanzler veranlaßt, ſein Abſchiedsgeſu einzureichen, das aber am 11. Juli, vormittags, abge⸗ lehnt wurde. In Kreuznach hatten wir vorübergehend an die Nachfolgerſchaft des Fürſten von Bülow ge⸗ laubt.. b Die Verhältniſſe wurden noch verworrener, als plötz⸗ lich die K. und K. Regierung(Oeſterreich⸗Ungarns) augenfällig Partei für den Reichskanzler von Bethmann und gegen den Fürſten von Bülow nahm. Der Kaiſer hatte ſich für das Bleiben des Reichskanzlers von Beth⸗ mann entſchieden. Auch der Kronprinz, der in Berlin eingetroffen war, hatte ſich damit abgefunden. Ich konnte nach allem Vorgefallenen den Kanzler nicht mehr für den geeigneten Mann halten, der die Rieſenarbeit lei⸗ ſten würde, die dieſer Krieg von ihm forderte und der das deutſche Volk aus dem Tiefſtand ſeiner geiſtigen Spannkraft heraus zum Sieg führen könnte. Die Hoff⸗ nung, die ich bei meinem Eintritt in die Oberſte Hee⸗ resleitung gehabt hatte, in vollſter Uebereinſtimmung mit 1 dem Reichskanzler für den Sieg zu arbeiten, war zu⸗ ſammengebrochen. Ich ſchried deshalb mein Ab⸗ ſchiedsgeſuch. Der Generalfeldmarſchall 55 5 ſich mir an und reichte gleichzeitig ſein Ab⸗ chiedsgeſuch ein und die Geſuche gingen am 11. Juli abends nach Berlin, nachdem am Nachmittag eine vor⸗ läufige Benachrichtigung an General von Lyncker ab⸗ eſandt worden war. Gleichzeitig traf ein dringendes Telegramm des Kriegsminiſters ein, der in Rückſicht auf unſere militäriſche Lage einen nochmaligen Vortrag des Generalfeldmarſchalls in Berlin für notwendig hielt. Auch der Kaiſer wünſchte uns zu ſprechen. Inzwiſchen hatte der Kronprinz am 12. Juli vormittags eine Rückſprache nit den Parteiführern des Reichstags, die ſich der Mehr⸗ zahl nach für einen ſofortigen Kanzlerwechſel erklärten oder ausführten, daß ihnen an einem Verbleiben des Fauzlers nichts liege. Für ihn trat niemand ein. Auf den Vortrag des Kronprinzen hin entſchloß ſich nunmehr ber Kaiſer, ein erneutes Abſchiedsgeſuch des N ers vor Bethmann anzunehmen. Als wir am 13. 9 rüh in Berlin eintrafen, war die Entſcheidung des Kai⸗ ers bereits gefallen. Ich hoffte, daß ein Mann die Bewalt übernähme, der die Kraft des deutſchen Volks zu einheitlichem Handeln zuſammenfaſſen würde. Erinnerungen Die Erinnerungen von Tirpitz, die vom„Nieu⸗ wen Courant“ im Haag veröffentlicht werden, finden in der Preſſe, auch des Auslands, immer mehr Beach⸗ kung. Tirpitz nimmt kein Blatt vor den Mund und ſcheut ſich nicht, auch die Fehler, die der Kaiſer ſelbſt gemacht hat, rückhaltlos darzulegen. Nicht als ob er dem Kaiſer irgendwelche Schuld am Ausbruch des Kriegs beimäße; Tirpitz ſtellt aber feſt, daß durch die Un⸗ entſchloſſenheit des Kaiſers und die Planloſigkeit ſeiner Räte ſo manche gute Gelegenheit während des Kriegs verpaßt wurde. Der Vorwurf trifft neben den Diplo⸗ maten namentlich auch die damalige Oberſte Heereslei⸗ tung(Moltke) und die Berliner Vertretung der Ma⸗ rine, die Admirale Müller und Pohl. Tirpitz ſagk, es ſei ein Fehler geweſen, den Krieg zu unternehmen; eine fähigere Diplomatie hätte ihn verhindern können. Aber er hätte trotzdem gewonnen werden können und müſſen, wenn die deutſchen Machtmitiel vollſtändig und rechtzeitig zur Anwendung gebracht worden wären. Im übrigen erſcheint Tirpitz nach den„Erinnerungen“ nichts weniger als ein Kriegshetzer, vielmehr als das Gegen⸗ teil.— Die gleichzeitig veröffentlichten Erinnerungen Ludendorffs ergänzen jene in intereſſanter Weiſe. Ludendorff iſt in ſeinem Urteil, beſonders dem Kai⸗ ſer gegenüber, weit zurückhaltender als Tirpitz; aber auch er läßt durchblicken, daß der Kaiſer im entſcheiden⸗ den Augenblick keinen Entſchluß faſſen konnte, und daß er, ſo ſehr er ſonſt ſeinen Willen durchzuſetzen ver⸗ ſtand, in kritiſchen Lagen die Faſſung verlor und frem⸗ der Beeinfluſſung zugänglich war in einem Maße, das ſich mit den Reichsintereſſen nicht immer vertrug. Wir laſſen nachſtehend noch einige Proben aus den genannten „Erinnerungen“ folgen. Im Haager„Nieuwe Courank“ wird aus den Er⸗ innerungen von Tirpitz weiter mitgeteilt(die Aufzeich⸗ nungen ſtammen aus dem Herbſt 1914 und Winter 1915): „Ich fürchte, der Reichskanzler und ſeine Leute ſind den großen Zeiten nicht gewachſen. Wie ſie den Krieg nicht vermeiden konnten, ſo werden ſie auch ei⸗ nen jämmerlichen Frieden machen. Die Engländer ſind als Nation bis zur Schamloſigkeit gemein, aber den einzelnen muß man achten. Einen Tag ſpäter warnt Tirpitz vor dem Sie⸗ gesgeſchrei in Berlin. Dieſer Krieg iſt die größ⸗ te Dummheit, die je von der weißen Raſſe be⸗ gangen worden iſt. Schuldlos ſind wir natürlich nicht. Das Tragikomiſche vor allem iſt, daß, nach dem, was Capelle mir in dieſen Tagen ſehr richtig ſchrieb, ich zu den Chauviniſten und Agitatoren gerechnet werde. 5. Oktober aus Charleville(Gr. lden auf Auf Ich glaube nicht an die wilden Hoffnungen auf Aufſtände in Indien und in der mohammedaniſchen Welt. Wir und die Engländer begreifen einander nicht mehr. Ei⸗ gentlich haben wir das nie getan. Heute ſchreibt mir Ballin, er arbeite energiſch für die Annäherung an England und verlange, daß ich mit Churchill ein Flotten⸗ übereinkommen zuſtande bringe. Mit anderen Worten: nach franzöſiſchem Vorbild ein Vaſallenſtaat werden. Wenn der liebe Gott nicht ganz perſonlich die Sache in die Hand nimmt, daun wird es auch noch dazu kom⸗ men. In dieſer Richtung wird der Boden vorbereitet und ich werde das Karnickel des Kriegs ſein. Drei Tage ſpäter ſagte Tirpitz von Bethmann: Er fiel aus den Wolken an dem Tage, an dem der engliſche Botſchafter Berlin verließ. Am gleichen Tage ſagte Tirpitz: Wenn man die un⸗ geheure Anſpannung der Arbeitskraft des deutſchen Volks ſieht, ſollte man faſt glauben, daß es nicht geſchlagen werden kann. a 5 20. Oktober: Geſtern abend traf ich den Kaiſer. Er iſt noch derſelbe geblieben. Einen Monat ſpäter ſchreibt Tirpitz: Pohl und ich ſollen wahrſcheinlich das Eiſerne Kreuz bekommen, das ich lieber nicht haben würde. Am folgenden Tag: Wie geſtern ſchon geſagt, bis ich heute„gekreuzigt“ worden, gleich ganz vorneweg mit den Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe. Es machte mir kein Vergnügen und ich konnte es mir nicht verſagen, Seiner Majeſtät zu bemerken, daß ich es nicht verdiene. Hierauf antwor⸗ tete er: Keiner von uns hier in Charleville hat es verdient. Tirpitz ſpricht daun über Londons Angſt vor den Zeppelinen und iſt gegen das Werfen von Bom⸗ ben von Zeit zu Zeit, weil es Haß wecke. Nur wenn London an 30 Stellen in Flammen zu ſetzen ſei, dann würde die Angſt den Haß übertreffen. Auch folgender Brief iſt interefſſant: Für ein ſolches Unternehmen, wie eine Einladung des Amerikaners Rooſevelt ins Haupt⸗ quartier(die von Tirpitz vorgeſchlagen wurde), iſt unſere leitende Kaſte zu ſteif. So unfähige Diplomaten bat es noch nicht gegeben. Ich bin überzeugt, daß mein view mit Wiegand politiſch nur nützlich fen wir ſollen unſere unabhängige Stellung aufgeben und aber jedermann wäre dagegen, ſo lange Zi es nicht billigt. 1.1 g 1915 ſchreibt Tirpitz: Um den nh* ſer iſt ein feſter Wall, und ich kann nich un 3 Eine Aenderung in der Arbeitsweiſe des Kabiſen ae nur nach einer oder der anderen großen Nie 8 kommen. Davor möge Golt Dentſchland bewahe, bel 9. Januar: Geſtern abend beim Kaiſer 15 Nl U⸗Bootfrage. Treutler und Valentini waren erde do 0 fang an dagegen und behaupteten, Italien we brach 5 U⸗Bootkrieg als Kriegsgrund benutzen. Tirpik. 0 1 dann das Argument vor, die Neutralen würden Jen e tung vor Deutſchland verlieren, wenn man ſei Ja, 8 nicht zuſetze. Auch nach des Kaiſers Meinung Frfedt 5 den nötig, ſeblſt wenn es ein ſchlechten“9 1 „ ll Brügge, 22. Januar: Je länger ich die ea 28 und die Leitung des Volkes in den Händen i mel. ſers und des Kanzlers ſehe, deſto mehr ſiu“ Hoffnung. 8% Gel 1 Charleville, 6. Februar: Heuke ein zweites a de 1 mit Müller. Das Böſe an der U-⸗Vootgeſchichte 9 wir nicht genügend U⸗Boote haben. rena an der Art, wie wir anfangen, nämlich mi N und Drohungen gegen die Neutralen, lieg f Seite der Sache. Ich konnte Müller heute ſch be weiß beweiſen, daß ich einen anderen Weg ha a ſchlagen wollen, den Pohl dann avlehnte⸗ Späte er dann die Sache allein mit dem Kanzler Kaiſer und Müller ſind deswegen wütend aber ich bin bereits der Herelngefallene dabe, d U⸗Bootkrieg durch das Preſſegeſpräch mit Wien ga meinem Namen verbunden iſt. Ich habe Müll nell„ nur mein Vaterlandsgefühl verhindere, daß ich 1 Abſchied nehme, aber nach dem Krieg werde gust, 3 natürlich tun. Der einzige wirkliche Gegenſah finde dem Kaiſer und mir iſt, daß ich es ſo uc 10 die Flotte zu gebrauchen, und der Kaiſer wünd agen nicht. Am 7. Februar wendet ſich Tirpitz wiese wäre. le daß Pohl den erſten ſogenannten kleinen U- habe dere mit einer feierlichen Proklamation eingeleitg Aae 0 wäre beſſer geweſen, ihn langſam ohne vie anſchwellen zu laſſen.. 4 Bekanntmachungen — der Gemeinde Seckenheim Wegen vorzunehmender Kanalarbeiten bleibt die Luiſenſtraße von der Haupt⸗ bis zur Hildaſtraße bis auf weiteres geſperrt. 5 Seckenheim, den 21. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: N Koch. Herdt. Anhlen-Husgabe. Es erhalten morgen Freitag, den 22. d. Mts., je zwei Zentner Fett chrot von 7 bis 11 Uhr vor⸗ mittags gegen* bei der Kohlenhand Wilhelmſtraße. in folgender Einteilung: Nr. 549 bis 625 von 7 bis 9 Uhr vormittags Nr. 626 bis 704 von 9 bis 11 Uhr vormittags Am Samstag ebenfalls bei Stengel des Kohlenausweiſes een ilhelm Stengel ung Nr. 549 bis 704 Nr. 705 bis 916 e f in folgender Einteilung: N Polizeidienerſtelle. Nr. 705 bis 830 von 7-9 Uhr 85 Die neuerrichtete Stelle eines weite ren 831„ 916 9—11 Polizeidieners in hieſiger Gemeinde iſt zu be⸗ ſetzen. Das Gehalt beträgt jährlich 3000 Mk. mit einer Zulage von 100 Mk. pro Jahr bis zum Höchſtbetrage von 3500 Mk. und Bei Der Preis beträgt per Ztr. 5,45 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 24 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, im Lokal eine den 21. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. ſtatt. den bewilligten Teuerungs⸗ u. Kinderzulagen. Geeignete Kriegsbeſchädigte erhalten den Vorzug. Um die diesjährige gute Zwetſchgenernte Zwetſchgenverkauf betr. lung. Kanarien- und Uogelschutz⸗ Verein Seckenheim. 9 Heute Abend punkt 8 Myr ſindet Mitglieder-Oersammlung Tagesordnung: Stellungnahme zur Bundes⸗Generalverſamm⸗ Bewerber wollen ein ſelbſtgeſchriebenes Geſuch unter Anſchluß eines Lebenslaufs und etwaiger Zeugniſſe bis ſpäteſtens Mitt⸗ woch, den 3. Heptember bei uns einreichen. Seeckenheim, den 19. Auguſt 1919. der hieſigen Bevölkerung anteilmäßig zugute kommen zu laſſen, erſuchen wir ſämmtliche Beſitzer von Zwetſchgen ihre überflüſſig⸗ Mengen dem Lebensmittelamt zum Kauf an⸗ zubieten und zwar iſt das Amt bereit geerntete Mengen, ſowie ganze Bäume zur Selbſterntung Der Preis ſoll auf dem Wege der freien Vereinbarung zwiſchen einer vom Lebensmittelamt beſtimmten Kommiſſion iſt unhedinat erforderlich. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Todes Anzeig 1 Verwandten, Freunden ach Bekannten die schmerzliche iche richt, dass meine unverg Schu. Gattin, Tochter, Schwester, gerin, und Tante Frau Anna node geb. Volk gestern unerwartet im ist- 29 Jahren sanft entschlafe 1010. Seckenheim, den 21. Augu? In tiefer Trauer: Adolf Knodel, Frau Marie Volk „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). heute Donnerstag Abend punkt s Uhr Probe. Familie Georg „ Rudolf Stad Die Beerdigung finde so Freitag Nachmittag 5 Uh Trauerhause Friedrich aus statt.. de N Herdt. zu übernehmen. Loebensmittelamt. 8 Der Verkauf von Magermilch fällt dis auf Weiteres wegen Mangel an Milch aus. und dem Beſtitzer feſt geſetzt werden. Seckenheim, 19. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Seckenheim, den 21. Auguſt 1919. 5 Lebensmittelamt. Mehl- Ausgabe. Morgen Freitag, den 22. d. Mts., erhalten alle Brotverſorgungsberechtigte, welche bei der Markenausgabe am 21. Auguſt 1919 Mehlmarken zum Bezug des amerikaniſchen Weizenmehles empfangen haben, gegen Vor⸗ lage des Brotausweiſes und Rückgabe der auf die Kopfzahl lautende Mehlbezugs marken pro Kopf der Haushaltung 1 Pfund für zwei Wochen zum Preiſe von 82 Pfennig pro Pfund in folgender Sitkteilung: Nr. 1 bis 410 bei der Handlung Ludwig Schreck Wilhelmſtr. Nr. 411 bis 826 bei der Handlung Albert Schelb, Luiſenſtr. Nr. 827 bis 1020 — im Saal. Freitag Freitag Sp im„Adler“. heute Abend s Uhr Rednerabteilung . Katbolischer 0 Jungmänner-Perrin — St. Bernhard.— heute Abend ½9 Uhr. Turnen im Saal. Abend ½ 8 Uhr trainieren im Wörtel. Abend ½9 Uhr ieler⸗Verſammlung Die Vorſtandſchaft. bei der Handlung Valentin Würthwein Herdtſtr. Nr. 1021 bis 1460 bei der Handlung Johann Eder, Hildaſtr. Nr. 1461 bis 1810 bei der Handlung Jakob Erny, Gundſtraße Nr. 1811 bis 2020 bei der Handlung Johann Erny, Dammſtraße Nr. 2021 bis 2600 bei der Handl. Marie Fabian Wtw. Wilhelmſtr. Nr. 2601 bis 3000 bei der Handlung Math. Frey, Luiſenſtr. Die am 22. d. Mis. nicht abgeholten Mehlmengen können nicht mehr verabfolgt werden, da kein Anſpruch hierauf beſteht. 6 für Wettſpiel Fußball⸗Vereinigung Seckenheim, Heute Abend ½9 Uhr findet im Saale zum „Kaiſerhof“ eine Spieler⸗Jersammlung ſämtlicher Mannſchaften ſtatt. Nachmittags 6 Uhr im Lokal zum„Stern“ Spleler-OGersammlung der 2 Schülermannſchaften in Neckarau. Pünktl'iches, vollzähliges. Erſcheinen iſt un⸗ Der Spielausſchuß. f„bedingt erforderlich. Die Bewohner der Hochſtätt und der. Anſchließend erfolgt ein kleiner Steinzeug erhalten ihre Meng en bei der Hand⸗ lung Fenske und Waſchek dortſelbſt. . nheim, den 21. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. — jeder Spieler ſein Commersbuch mitzubringen at. 3 a Ommers im Saale des„Badiſchen Hofes“. Nach derſelben wegen ſehr dringenden Angelegenheit findet eine wichtige Besprechung ſtalt, was das Erſcheinen aller Mitglieder erfordert Der Vor ſtand. Peronügungsgesgügchaft Sefenbenm 1919. Hente Abend 9 Ahr Tanz-Unterhaltung Hierzu laden wir die Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Der Vorſtand. Deſchäftseronnung und Empfoblung. Der geehrten Einwohnerſchaft ven Seckenheim und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich ab heute mein. Falller- Caneöler- U. Polſtergeſchült Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, eröffnet habe. meine geſchätzte Kundſchaft teell zu bedienen. Achtungsvoll Karl Erny, Seckenheim, Riedſtraße 34. b Vagenschmiere la. Oelware in 10—15 kg. Kiſtchen zum Preiſe von Mk. 1.50 gegen Nachnahme. Vertreter geſucht! 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