0 n 9% 1 Amtsblatt der Bürgerm 111— 810 M. eisterämfer Seckenheim, lvesheim, NRecka ————..—.—— Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal — Erſcheint täglich mit Ausnahme der Dienstag, den 26. Auguſt 1919. b. Sturmzeichen zeigen ſich in rſchienen iner gelandel und nach einer Rundfahrt I Seonn⸗ und Feiertage. — Tagesſchau. tzende der deutſchen demokratiſchen Partei un! der Nationalverſammlung D. Friedrich Nau geſtern in Travemünde geſtorben. Naumann wa 1860 in Strömthal, Sa., geboren. 1 Bayern. In München P. ein Syſtem eingerichtet, das in denk,; Adi die geſamte Anhängerſchaft mobil machen hänger warten nur auf die Bergung der Ernte, r. 3 8 3 e Pläne neuerdings zu verwirklichen. . da der e„Bodenſee“ iſt Sonntag Uhr auf der Fahrt von Friedrichshafen über um 5 Uhr in t der r— die Koſten immung in esmig⸗Holſtein je zur utſchland und Dänemark zu tragen ſind. 3 unterirdiſchem Donner haben ſich auf der onte Somma am Veſuv zwei Krater geöffnet. Maher ura Ströme lieſen in das Infernotal. Dörfer ſind „ ahrg. 0— 79 . fl g ö 1 10 U Der 9„ner Vorſi 1190 beordnete e, dann i 0 e en 25. J 5. arz 1% de 1 9 kee der U. S 2 ue Die 15 1. 16 5 0 mä neue 1 e ken mae fr zr Overſte n e e. Nach 1 1 guulele % i 1 icht gefäh 0 gefährdet. 1 Ea der„ge an D ie rei i cer 0 2 r — 7 5 . 125 2 Feudeiltsſtaaz t 0 ede zume duzeem 8 Nef ganz 8 . en der und ene n neb ie brechn t na eng ei 1% bien radig 1 ene n N riet? 10. 31 M 90 0 ſend driet⸗ a 4 auf das tie 75 8 Gradi N. 1. 0 1 Ozean 5 die erdie len als der neuen Verfaſſung, hebt dann das uſtanſt des preußiſchen Finanzminiſters Südekum ſtandek fur ing dem Crkung von Einkommenſteuer berechtigt ſein hl Beiſe abe Agegedrlſegenderengt, daß zunächſt das Reich alle die in den Mämern 3 Geſetzentwürfen ihm zugedachten direkten ainen An erhält. ber aufg auf Ueberweiſung aus den Reichsein⸗ f wiommens durch Einzelſtaaten und Gemein⸗ im D a 1 24 unn mit Hinzelſtaat aus den Reichseinnahmen zu über⸗ Fiche dens die aß 5 fi alſcich f ben gen der Bevölkerung im Durchſchnitt in St 7 kubeſ betragen gat und Gemeinden gelegte Steuerbelaſtung ine 1 au e M merit aniſcheg Copyright 1912 by fate halte ergehen ſchen ago Tribune“ verlangt Amerika als Ent⸗ „Luſitania“ die kleine Inſel Jap im Stil⸗ dort eine Flottenbaſis und eine Funkſtation eigene Steuerverwaltung bringt die„Köln. Mitteflungen. dauen gewaltigen Schritt auf dem Wege zum ſerſtellenden Leſchlüſſen fast noch größere Be⸗ che Erzbergerſche Gedanke, daß das Reich ietrag dieſer Steuer 78 v. H. behalten, W v. H. inzelſtagten abführen ſolle, wurde als prak⸗ ürchführbar fallen gelaſſen und man hat ſtatt trag Preußens folgend die Steuergebiete zmi⸗ undesſtaaten wie auch der Gemeinde in den indirekten, die nach wie vor ſeine Do⸗ Demgegenüber haben die Einzelſtan⸗ der Grundlage der bisherigen Steuerbe⸗ de Es wird für jeden Staat feſtgeſtellt, ſeſſchſchnitt der Jahre 1916, 1917 und 1918 das onen Gemeinden herangezogene ſteuerpflich⸗ 3 und die darauf ruhende Steuerbe⸗ anach ſich ergebende Steuerbedarf iſt dem Maßgabe jedoch, daß dieſe Ueberweiſung ie der Steuerbelaſtung im Jahre 1919 er⸗ 1 ich für jedes weitere Jahr um je 6 v. H. 10 B. in Preußen das geſamte ſteuer⸗ 910, 1917 und 1918 20 Milliarden und die 40 0 ätte Preußen den Anſpruch, vom Reich lliarde Mark jährlich aus den Reichs⸗ i balken. Wäre im Jahre 1919 die Steuer⸗ — Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. belaſtung in Preußen größer geweſen, ſo hätte es einen ent⸗ ſprechend höheren Anſpruch, und im Jahre 1920 wären ihm weitere 6 v. H. Zuſchlaa, ebenſo in den folgenden Jahren, zu zahlen. Für die Ueberweiſungen kann das Reich die Mittel aus den Quellen nehmen, die ihm hierfür am ge⸗ eignetſten erſcheinen. Die Einzelſtaaten haben dann die Aufgabe, zu entſcheiden, inwieweit die Ueberweiſungen ihrer eigenen Finanzwirtſchaft und inwieweit ſie den Gemeinden zuzuführen ſind. Aus dieſer Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Reichs⸗ und Staatsfinanzen ergibt ſich zunächſt, daß der Ertrag, der dem Reich aus der Reichseinkommenſteuer verbleibt, nicht allzu erheblich ſein wird. Sieht man von dem einmaligen Reichsnotopfer ab, ſo werden ſeine Haupteinnahmen, abge⸗ ſehen von der Reichserbſchaftsſteuer, im weſentlichen aus der geplanten großen Umſatzſteuer und den indirekten Steuern fließen. Anderſeits ergibt ſich für die Einzelſtaaten aus dieſer Regelung des Verhältniſſes der Vorteil, daß ſie bei ihrer Finanzwirtſchaft mit ganz beſtimmten Summen rech⸗ nen können. Dafür müſſen ſie allerdings ſich zu dem Ver⸗ zicht auf die Einkommenſteuer verſtehen, und als Erſfatz blei⸗ ben ihnen nur Grundſteuer, Gebäudeſteuer und Gewerbe⸗ ſteuer, in deren weiterer Entwicklung ſie aber inſofern be⸗ ſchränkt ſind, als dieſe Steuern nach oben hin gebunden werden müſſen, um die Steuereinkünfte des Reichs nicht zu gefährden. Was endlich die Gemeinden anbelangt, ſo hängt ihre Finanzwirtſchaft für die Folge ab von den Ueberwei⸗ ſungen, die ihnen von den Einzelſtaaten gemacht werden. Außerdem will man ihnen die Luſtbarkeitsſteuer überlaſſen, In der Hauptſache aber werden ſie, inſoweit ſie ſelbſtändige, von den Eizelſtaaten unabhängige Finanzpolitik treiben wollen, auf die Entwicklung des Gebührenweſens und der Einnahmen aus ihren Betrieben wie Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerken, Straßenbahnen uſw. angewieſen ſein. Die ſchwarze Gefahr. Die kataſtrophale Lage des Kohlenmarktes. Eſſen, 24. Aug. Der Ausſchuß zur Prüfung der Arbeits⸗ zeit im Bergbau hielt am Mittwoch vormittag im Saale der Bergbauverwaltung in Eſſen eine neue Sitzung ab, in der die Vernehmung der Auskunftsperſonen ſortgeſetzt wurde. Unter anderem nahm daran auch der bereits früher erſchie⸗ nene Geh. Kommerzienrat Klöckner teil. Nachdem von den Ausſchußmitgliedern alle Fragen vorgelegt waren, gab Geh. Kommerzienrat Klöckner einen Ueberblick über die Lage des deutſchen Kohlenmarktes und kennzeichnete dabei die troſt⸗ loſen Ausſichten, denen wir gegenüberſtehen. Nach Auffaſſung des Sachverſtändigen ſteuern wir in ſechs Wochen dem Zuſammenbruch entgegen, wenn es nicht ge⸗ lingt, die Förderung von Kohlen zu ſteigern. An die Liefe⸗ rung von auch nur 20 Millionen Tonnen an den Verband ſei offenbar uicht zu denken. In dieſem Fall würden ſämt⸗ liche Hochöfen ausgeblaſen werden müſſen und das Wirt⸗ ſchaftsleben käme zum Stillſtand. Eine Einfuhr ausländi⸗ ſcher Kohlen ſei, abgeſehen davon, daß im Auslande ſelbſt ein großer Mangel an Kohlen herrſche, durch den ungünſti⸗ gen Stand unſerer Währung ſo gut wie ausgeſchloſſen. An die Ausführungen des Geh. Kommerzieurats Klöck⸗ ner ſchloß ſich eine längere Ausſprache, aus der hervorging, daß die Meinung dieſes Sachverſtändigen auf alle Teilneh⸗ mer den tiefſten Eindruck gemacht hatte. Nachmittags hielt der Ausſchuß im großen Saale des ſtädtiſchen Saalbaues noch eine weitere öffentliche Sitzung ab, die von mehreren Tauſend Perſonen beſucht war. In derſelben wurde Bericht erſtgttet über den erſten Teil des Programms, nämlich die Geſundheitsverhältniſſe der Berg⸗ arbeiter und die Wirkung der Schichtverkürzung auf dieſe. Von den Mitgliedern des Ausſchuſſes ſprachen Bergmann Bouzelot als Vertreter der Arbeitnehmer, Bergaſſeſſor Brandi als Vertreter der Arbeitgeber und Profeſſor Hey⸗ mann als Vertreter der Wiſſenſchaſt. Sachverſtändigen fortgeſetzt. des Reichskohlen⸗Kommiſſars neraldirektor Kongeter einen längeren? wiederum eine Erörterung anſchloß. dieſes Sachverſtändigen gipfelten lands mit Kohlen für den kommenden Winter. einzelnen nachgewieſen. Die D weiteren Verlauf der dlun ö ben. Einſtimmig wurde der Wunſch geäußert, fentlichkeit mehr als bisher über die traurige Wirtſchaftslebens unterrichtet werde. ſandt hatte, beitern entlaſſen werden müßten, Herſtellung der nötigen Bauſtoffe fehle. Bei ſein. Die Kohlennot. zeitung“ für den organiſierten in den Bergwerken ein. 24. Aug. hergeſtellt. Das Militär iſt Herr der Lage. D breiteten Gerüchte über ſich nicht, wahr iſt nur, Generals des 6. eingeſtellt wurden; ſie ſollen erſt nach erfolgter gerichtlicher Verhandlung erfolgen dürfen. Geſtern nachmittag wurde bei Armeekorps die Oparc⸗Mühle der lerſchen Truppen erſchoſſen. Abſchnitt O ſeit Ausbruch Infanterieregiment Nr. und 63 Tote. 80 Verwundete, die 80 Gefangene, 60 Verwundete und 5 Tote. richtet: Die Ruhe in Oberſchleſien hält an. zirken wird die Säuberung der Während bisher Gleiwitz von keiten verſchont geblieben war, und das Proviantmagazin der truppen mit Gewehrfeuer empfangen und vertrieben. Polniſche Anrgiffe. gewehr angegriffen. Lage wieder hergeſtellt. D 6 Drei Verwundete unſererſeits. Ueberfall abgewieſen; ein Verwundeter. rhausen und Edingen. TFF No. 196 Am Donnerstag vormittag wurde die Verſammlung der Zunächſt hielt als Vertreter für die Kohlen verteilung Ge⸗ ortrag, woran ſich Die Ausführungen in dem Eingeſtändnis einer geradezu erſchütternd geringen Verſorgung Dentſch⸗ An Hand eines ſehr umfangreichen Zahlenmaterials wurde dies im arſtellungen des General⸗ direktors Kongeter machten auf die Teilnehmer einen tiefen Eindruck und ſie werden nicht ohne großen Einfluß auf den Verhandlungen des Ausſchuſſes blei⸗ daß die Oef⸗ ö Lage unſerer Kohlenverſorgung und damit die Erſchütterung des ganzen Intereſſant war es, daß eine Vertretung von Arbeitern aus dem Berliner Baugewerbe ein Mitglied nach Eſſen ge⸗ um in bewegten Worten die Bergarbeiter ein⸗ dringlich zu bitten, die Kohlenförderung zu ſteigern, da ſchon jetzt auf dem Berliner Baumarkt täglich Hunderte von A r⸗ weil es an Kohlen zur einer Ver⸗ ſchärfung der Lage würde eine Kataſtrophe unvermeidlich Dresden, 25. Aug. Angeſichts der drohenden Kohlenkata⸗ ſtrophe tritt die mehrheitsſozialiſtiſche„Dresdener Volks⸗ Arbeitszwang Erwerbs loſer Die Ruhe iſt überall wieder ie geſtern ver⸗ Aufhebung desStandrechts beſtätigen daß auf Befehl des kommandierenden ſofortigen Erſchießungen Bruder des Beſitzers der Mühle von Hal⸗ Die bisherigen Verluſte im des Aufſtandes betragen beim 63 4 Tote und 39 Verwundete. die feindlichen Verluſte dagegen 91 Gefangene, 101 Verwundete Das Detachement Tyllmann hatte 6 Tote und feindlichen Verluſte dagegen betragen T. U. Gleiwitz, 24. Aug. Der Telegraphenunion wird be⸗ . Aus allen Be⸗ Inſucgentenneſter gemeldet. Unruhen und Gewalttätig⸗ 1 verſuchten in einer der letz⸗ ten Nächte Polen und Spartakiſten, das Gerichtsgefängnis a Infauteriekaſerne zu ſtür⸗ men. Sie wurden jedoch von den wachſamen Reichswehr⸗ W. T. B. Beuthen, 23. Aug. Die Lage iſt im allgemeinen ruhig. Eine Feldwache bei Goczalkowitz wurde von polni⸗ ſchen Banden und Soldaten regulärer Truppenverbände an⸗ ſcheinend unter Führung von polniſchen Offizieren mit zwei leichten Maſchinengewehren und einem ſchweren Maſchinen⸗ Stärke 100 bis 200 Mann. Durch Ge⸗ genſtoß einer Reſervekompanie um 6.40 Uhr ſruß wurde die Die Grenze iſt in unſerer Hand. In Gleiwitz wurde ein Die weiße Frau. (Nachdruck verboten.) Anny Wothe, Leipzig. „ Ein 9 Roman vom Lauenſtein von Anny Wothe. 76 ſah ſeine Braut prüfend an, die im ver⸗ 1 N 8 beg chtenben in der Mitte des Zimmers ſtand, ohne r 0 wa Wilſt d pfeifender Ton kam von ſeinen Lippen. mir nicht wenigſtens guten Morgen ſagen, ſolche Höflichkeitsbezeugungen für über⸗ zwei Menſchen, die für immer auseinan⸗ „drohte ſeine Sümme, und„Mariet“, rief berzweifelt die Mutter. ferregte Mädchen achtete ihrer nicht; ſie trat zu und ſprach, ihm feſt ins Auge blickend: en kann„erkannt, Steffen, daß ich nie dein Weib N ie Geit 5 fee nich al, raeſchichten haben ihr den Kopf verwirrt, 0 f beadſſhen ſie, Steffen, ich bitte dich“, rief die Mut⸗ eine adi 5 0 dauer Wrautfber faßte mit feſtem Druck das Handgelenk ö u be e j Seine Augen funkelten ihr entgegen, und 0 nic Vas 5 einer Stimme: d 5 8 b der Mann die neuen Launen. Du weißt, ich bin 0 lebe 5. der mit ſich ſpielen läßt.“ 7 biabſe fam dich nicht, Steffen.“ a 1 Gers mende Röte flog über das friſche Geſicht hahe t au 2 nie dene he nötig, entgegnete er rauh.„Ich 15 geſtehe es, du ſelbſt haſt nie an Liebe gedacht, als du dich mit mir verlobteſt. Reich, gefeiert wollteſt du ſein, die Repräſentantin meines Hauſes und meines Geldes, ſonſt nichts. Iſt es nicht ſo?“ „Du haſt recht, Steffen. So dachte ich einſt. Aber hier, in der Einſamkeit unſeres ſtillen Burglebens, da er⸗ kannte ich das Frevelhafte eines ſolchen Tuns. Und trotz⸗ dem ich es erkannte, fand ich doch bisher nicht die Kraft, mich von dir frei zu machen. Darum muß ich dich um Verzeihung bitten, und ich tue es hiermit. Laß uns beide jeden für ſich ſeine Straße ziehen.“ „Zum Donnerwetter, nun iſt's aber genug. Bin ich denn irgendein hergelaufener Fatzke, der ſich von dir am Narrenſeil herumführen läßt? Ich verlange, daß du dein Wort hältſt, und damit baſta, denkſt du vielleicht, ich wüßte nicht, was dir in der Krone ſitzt? Nee, mein Kind, ſo haben wir nicht gewettet. Das möchte dir wohl ge⸗ fallen, dem berühmten Maler hier Modell zu ſtehen und dann auf Ausſtellungen angegafft zu werden, und aller⸗ lei ähnlicher Schmus. Das kann ich dir ſagen, hat der Kerl nur im geringſten gewagt, dir zu nahe zu treten, ſo jage ich ihm eine Kugel durchs Hirn.“ „Ich weiß nicht, Stefan, was Herr Rendefähr mit un⸗ ſerer Angelegenheit zu tun hat.“ „Na, das wird ſich ja zeigen. Antworte mir auf Ehre und Gewiſſen, hat der Menſch gewagt, zu dir von Liebe zu reden?“ 5 Die Gräfin⸗Mutter kreiſchte entſetzt auf. „Es wäre ja Wahnſinn, Stefan.“ Marriet ſah ihrer Mutter kühl ins Geſicht und dann zu Stefan Graditz hinüber. „Ich kann dir die Verſicherung geben, Stefan, daß verlangt. Dich wollte ich und du, Herr Rendefähr zu mir gicht von Liebe geſprochen hat.“ —— „Aber du liebſt ihn, geſtehe es“, rief Graditz zornrot mit flammenden Augen. Marriet ſenkte das Haupt, eine leiſe Röte huſchte über ihr zartes Geſicht. In ſüßer Verwirrung ſtand ſie einen Augenblick, die Augen tief geſenkt, dann entgegnete ſie langſam: „Ich weiß nicht, ob ich ihn liebe, ich weiß nur, daß ich lieber ſterben will und im Elend verkommen, ehe ich . Weib werde, und böteſt du mir alle Schätze der Je 375 Ein Schrei der Wut brach von Graditz' Lippen. Mit brutaler Heftigkeit warf er Marriet den Verlobungsring — Marriet hatte den ihren ſchon vorhin abgezogen— vor die Füße. „Stefan“, weinte die Gräfin Pleſſenſtein⸗Wiedenburg auf,„Stefan, was ſoll denn aus uns werden?“ „Meinetwegen könnt Ihr betteln gehen“, ſchrie er wild zur Tür ſtürzend,„ich danke für die Ehre, Euer altes Ahnenbild mit meinem guten Gelde auszuflicken und da⸗ für Hohn zu ernten. Sie haben Ihre Tochter nicht vorteilhaft erzogen, gnä⸗ digſte Gräfin“, ſchloß er mit einer ironiſchen Verbeugung zu Marriets Mutter,„und Sie müſſen nun auch die Fol⸗ gen tragen.“ Und ohne Mariret noch zu beachten, ſchritt er zur Tür und warf ſie krachend hinter ſich ins Schloß. Marriet aber ſtreckte beide Arme aus und rief auf⸗ leuchtenden Auges: „Frei! Endlich frei!“ „Ruiniert“, ſtöhnte die Gräfin verzweifelt.„Unglück⸗ liches Kind, du haſt uns zugrunde gerichtet.“ Marriet ſchüttelte mit einem lieblichen Lächeln ihr braunlockiges Haupt. (Fortſetzung folgt.) * 8 3311 r Die Rückkehr zur Arbeit. T. U. Breslau, 25. Aug. Da ſich in den Teilen der ober⸗ ſchleſiſchen Induſtriebezirke ein ſtarkes Abflauen des Gene⸗ ralſtreikes bemerkbar macht, beginnt ſich auch im Kreiſe Hin⸗ denburg die Arbeitsluſt wieder ſtark zu heben. Man rechnet damit, daß der Bergarbeiterſtreik zu Anfang der nächſten Woche vollſtändig erloſchen ſein wird. Vorzeitige Beſetzung Oberſchleſiens? T. U. Paris, 25. Aug. Hoover wurde nach hier zirku⸗ lierenden Gerüchten mit der Miſſion beauftragt, nach Berlin zu reiſen, um mit der deutſchen Regierung über die vorzei⸗ tige Beſetzung des oberſchleſiſchen Plebiszitgebietes zu ver⸗ handeln. Nach den Ausführungen Hoovers im Fünferrat iſt dies das einzige Erfolg verſprechende Mittel, um die Koh⸗ lenprobuktion zu ſichern. Polniſche Truppenzuſammenziehung bei Krakau. T. U. Genf, 25. Aug. Nach zuverläſſigen Informatio- nen haben die Polen in und um Krakau eine Heeresmacht von 140000 Mann mit Artillerie und techniſchen Truppen zuſammengezogen, um das Kohlengebiet Teſchen zu erobern. Amerikas Kampf um den Frieden. Wilſons Bemühungen um die Ratifikation. T. U. Rotterdam, 25. Aug. Sämtliche Meldungen aus 1 Wafhington ſtimmen darin überein, daß Wilſons Verſuche, den Senat durch Erklärungen zur Ratifikation des Frie⸗ densvertrages umzuſtimmen, fehlgeſchlagen ſind. Die repu⸗ blikaniſche Oppoſition macht vielmehr Fortſchritte. Tu. Amſterdam, 25. Aug. Die„Times“ erfährt aus Waſhington: Der Senat wird Wilſon vermutlich keine Er⸗ mächtigung geben, die Verantwortung in der armeniſchen Frage bezüglich Konſtantinopels auf ſich zu nehmen. Die Haltung der Unverſöhnlichen unter den Senatoren geht neben der Kritik an der Konferenz noch deutlich daraus her⸗ vor, wie dieſe aus den Schwierigkeiten Münze zu ſchlagen verſuchen. Perſien und Aegypten werden als Argumente angeführt. Die Vereinigten Staaten würden demnach am beſten tun ſich um die Angelegenheiten der alten Welt nicht mehr zu kümmern. Dieſe Argumente werden, und zwar nicht ganz mit Unrecht, mit der Propaganda der antieng⸗ liſchen Genoſſenſchaften in Verbindung gebracht. Baſel, 25. Aug. Nach einer Waſhingtoner Havasmeldung, ſagte Wilſon am Schluſſe der Sitzung der Senats kommiſſion, daß die 14 Punkte in Unkenntnis der beſtehenden Geheim⸗ verträge aufgeſtellt worden ſeien. Nach der Konferenz er⸗ klärten die Senatoren Borah und Johnſon die Oppoſition gegen den Völkerbund als gerechtfertigt, denn der Interpre⸗ kation Wilſous zufolge ſei es offenbar, daß die Vereinigten Staaten als Mitglieder des Völkerbundes verpflichtet ſeien, gegebenenfalls an allen Zwiſtigkeiten, Unruhen und Kriegen in Europa teilzunehmen und daß umgekehrt dieſe Möglichkeit Europa auch in Amerika hätte. Der amerikaniſche Senat und der Friede. Haag, 25. Aug. Der Verſuch Wilſons, durch perſönliche Beſprechungen mit den republikaniſchen Senatoren, jeden Widerſtand gegen den Friedensvertrag und den Völker⸗ bundsgedanken zu beſeitigen, wird als geſcheitert betrachtet. Die Republikaner haben mit teilweiſer Unterſtützung der Demokraten eine Reſolution eingebracht, die die bekannten vier Vorbehalte neuerdings wieder aufnimmt, und zwar in der Form, daß der Völkerbund für Amerika nur mit den vier Vorbehalten bindend ſein würde. Falls ſie nicht in die Bundesſatzung aufgenommen werden, ſoll Amerika ſeinen Die Fahnen des badiſchen Armeekorps, die, wie gemel⸗ det, ſich ſeit einiger Zeit in Berlin befinden, werden, wie wir erfahren, demnächſt wieder zurückgebracht werden. Hohe Strafen. Aus Mainz wird gemeldet, daß das Kriegsgericht der 10. franzöſiſchen Armee wegen Diebſtahls um Nachteil der franzöſiſchen Armee Strafen bis zu 10 Jahren Zuchthaus verhängt hat. Es handelt ſich um Wäſche⸗ diebſtahl aus dem Lazarett Rochushoſpital, das zurzeit den Franzoſen unterſteht.„ 5 Eine Note Fochs. Der Oberſte Rat in Paris beſprach eine Note Fochs, wonach Deutſchland abgelehnt habe, einige Beſtimmungen zur Räumung der Oſtſeeſtaaten auszu⸗ führen. Der Oberſte Rat habe den Auftrag gegeben, Deutſchland zur Ausführung der Bedingungen zu ver⸗ pflichten. Der Schadenerſatz.„Homme libre“ meldet, daß die bel⸗ giſche Regierungskommiſſion für die Rückerſtattung geraub⸗ ter Maſchinen und Induſtriemateriglien bisher Schäden von 10 Milliarden Franes feſtgeſtellt hat. Eine Durch⸗ ſuchung der größeren deutſchen Fabriken nach belgiſchem Ei⸗ gentum iſt von der Kommiſſion beantragt worden. Der Wiederaufbau Nancys. Eine amerikaniſche Geſell⸗ ſchaft hat den Wiederaufbau Nancys übernommen. Der Wiederaufbau wird wahrſcheinlich eine halbe Milliarde Dol⸗ lars koſten. Aufgehobener Kriegs iuſtand. Nach der„Independance“ Belge“ wird der Kriegszuſtand in Belgien am 30. Septem⸗ ber aufgehoben. Verlorene Kohlen.„Allgemeen Handelsblad“ berichtet aus London, daß laut amtlicher Statiſtik infolge von Streiks in den letzten 12 Monaten in Wales und Mormouth 5/ Millionen Tonnen Kohlen verloren gegangen ſind. Deuiſche Schiffe für Portugal. 21 frühere deutſche Schiffe, die ſich zurzeit noch in engliſchen Häfen befinden, ſind Por⸗ tugal zugeſprochen worden. Gefangenen⸗Heimkehr. Die Reichszentralſtelle für Kriegs⸗ und Zivilgefangenen teilt mit, daß durch die Unterſtützung der amerikaniſchen Kommiſſion in Berlin aus Serbien 5000 deutſche Kriegsgefangene in drei Zügen abtransportiert worden ſind. Sämtliche drei Züge werden dem Durchgangs⸗ lager Lechfeld zugeführt. Der erſte Transport iſt bereits eingetroffen, der zweite hat am 23. ds. Wien paſſiert, wäh⸗ rend der dritte ſich zurzeit noch in Agram befindet. Heimſchaffung der ſibiriſchen Gefangenen. Es beſtätigt ſich, daß die Heimſchaffung der Gefangenen aus Sibirien, deren Zahl 5000 beträgt, am 23. Auguſt beginnen wird. Neue Ehrenlegionäre. Die Städte Straßburg und Pfalzburg wurden mit der Ehrenlegion ausgezeichnet. (Franzöſiſche Stimmungsmache!) Feſtlicher Empfang Mackenſens in Wien. Wie der Tele⸗ graphen⸗Union gemeldet wird, bereitet die deutſch⸗nationale Studentenſchaft für die Durchreiſe Mackenſens und ſeiner Armee einen feſtlichen Empfang vor. Republikaniſche Staatsverfaſſung Tirols. Der Tiroler Landtag hat ſich ohne Vorbehalt für die republikaniſche Stagatsverſaſſung ausgeſprochen und ſich einſtimmig gegen alle nonarchiſtiſchen Umtriebe geäußert. Der Landtag er⸗ klärte ſich ferner ebenſo gegen die Einführung der Räte⸗ Regierung als gegen eine einſeitige Diktatur. Wirtſchaftliche Unterſtützung Oeſterreichs durch Italien. Der Telegraphen⸗Union wird gemeldet: Die italieniſche Wafſenſtillſtandskommiſſion erklärte ſich bereit, die Verſor⸗ gung Deutſch⸗Oeſterreichs mit Lebensmitteln im vollen Um⸗ fange aufrecht zu erhalten, nachdem der amerikaniſche Le⸗ bensmittelkontrolleur erklärt hatte, daß mit dem Einbringen der neuen Ernte die amerikaniſche Lebensmittelhilfe ſich nur noch auf die Verſorgung der Kinder beſchräuken ſolle. Der Herzog von Braunſchweig in Holland. Der ehe⸗ malige Herzog und die Herzogin von Braunſchweig befinden ſich ſeit einiger Zeit in Scheveningen. Der Herzog will ſich für ſtändig im Haag niederlaſſen. — Der Fürſtenſchmuggel von Trelleborg. Die amtliche Unterſuchung der bei Trelleborg von einm deutſchen Flug⸗ zeug abgeworfenen Pakete, deren Inhalt Schmuck und Wert⸗ ſachen des Exfürſten von Albanien ſein ſollten, iſt jetzt nach 8 „Sydſveuska Dagbladet“ abgeſchloſſen. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß die Pakete eine Anzahl kleinerer Päckchen ent⸗ hielten, die mit verſchiedenen Siegeln verſehen waren und verſchiedenen Beſitzern gehören. Der Fürſt von Albanien iſt darnach nur Eigentümer von etwas mehr alis einem Viertel der Wertgegenſtände. Genaue Angaben über die anderen Beſitzer konnte das Blatt nicht erhalten, es ſet aber anzunehmen, daß mehrere chemalige Fürſten dabei intereſ⸗ ſiert ſeien. Der Wert wird jetzt auf ſechs Millionen Kronen beziffert. Die Schmuckſachen beſtehen hauptſächlich aus Dig⸗ demen, Kolliers, Haarſchmuck, Broſchen ufw. Die Zoll⸗ behörde dürfte die Anklage wegen Schmuggels erheben. Badiſche Politik. Beſuch Eberts in Karlsruhe. Karlsruhe, 25. Aug. Der Uebergang der Finanzverwal⸗ tung Badens auf das Reich findet am 1. Oktober 1919 ſtätt. Die Stelle des Präſidenten des badiſchen. Landesfinanzamtes wird Finanzminiſter Dr. Wirth neben ſeiner Stellung als badiſcher Finanzminiſter verwalten. Als Direktor der Ab⸗ teilung für direktes Steuerweſen kommt der bisherige Zoll⸗ und Steuerdirektor Geh. Rat Schellenberg, als Direktor der Abteilung für Zölle und Verbrauchsabgaben kommt der Geh. Finanzrat Stamer in Betracht. Gegen das Penſionsrecht der Beamten. Freiburg, 24. Aug. Die hieſige ſozialdemokratiſche Par⸗ tei hat beſchloſſen, auf dem Landesparteitag der baͤdiſchen ſozialdemokratiſchen Partei folgendes Antrag zu ſtellen: Alle Beamten und Beamtinnen im Reiche, im Staate und in den Gemeinden ſind nicht mehr mit beſonderen Peuſionsrechten auszuſtatten. Sie ſollen in Zukunft der Privatbeamtenver⸗ ſicherung des Deutſchen Reiches unter den gleichen Bedin⸗ gungen angeſchloſſen werden, wie die Privatbeamten. Reich, Staat, Gemeinden haben die auf ſie entfallenden Beiträge für ihre Beamten und Beamtinnen nach den beſtehenden ge⸗ dee Beſtimmungen der Privatbeamtenverſicherung zu eiſten. 85 Ein Antrag zur Vermögensabgabe. Freiburg, 25. Aug. Vor einigen Wochen iſt die Vereini⸗ gung der deutſchen Bauernvereine, die gegen eine halbe Million deutſcher Landwirte umfaßt und welcher auch der Badiſche Bauernverein angehört, mit einer Eingabe an den Reichsfinanzminiſter herangetreten, darauf hinzuwirken, daß bei der Berechnung der Vermögensabgabe und Erb⸗ ſchaftsſtener nicht der gemeine Wert, ſondern der Ertrags⸗ wert zugrunde zu legen iſt. Dieſe Enigabe wurde in Ab⸗ ſchrift auch den Mitgliedern der Finanzkommiſſion mit der Bitte um Unterſtützung unterbreitet. Beſchlüſſe der Arbeitsgemeinſchaft der ſüddentſchen Landesbanernräte. Karlsruhe, 24. Aug. Die Arbeitsgemeinſchaft der ſüdd. Landesbauern⸗ und Landarbeiterräte hat der Deutſchen Ra⸗ i nachſtehende Entſchließungen über⸗ mittelt: 8 3 N „Die Arbeitsgemeinſchaft der ſüdd. Landesbauernräte fordert die Reichsregierung auf, ſo ſchnell wie möglich ihre Stellungnahme zum Weiterbeſtand und zur reichsgeſetzlichen Verankerung der Bauernräte zu präziſieren, da die zum Teil ungeregelte und unklare Lage zu einer endgültigen Entſcheidung drängt.“ Eine weitere Enutſchließung über die Getreidelieferung lautet:„Nach übereinſtimmenden Meldungen aus allen Teilen Deutſchlands iſt die Brotverſorgung durch die ſchlechte Getreideanlieferung gefährdet. Kommen Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten hinzu, iſt eine Kataſtrophe in der Ernährung unvermeidlich. Wir fordern deshalb die ſofortige Einfüh⸗ rung einer Frühdruſchprämie aus Reichsmitteln gleichzeitig für das ganze deutſche Reich von 5 Mabk pro Zentner bis zum 20. September und von 3 Mark bis zum 20. Oktober 1919.“— Weitere Entſchließungen betreffen den Abbau der Zwangswirtſchaft und das Reichsnotopfer. Den Inhalt die⸗ ſer Entſchließungen werden wir noch veröffentlichen. Bürgermeiſterkriſe in Pforzheim. 5 ck. Pforzheim, 23. Aug. Was bei den Gemeindewahlen den . Anſtrengungen der geſamten linksſtehenden Wählerſchaft nicht gelungen! iſt, einen Wechſel des Stadt⸗ oberhaupts ehrbeizufſühreu, bat jetzt ein Flugblatt der hieſ. Polkswehr erreicht. In dieſem wird behauptet, der Oberbür⸗ germeiſter habe lange Zeit bis zu 20 Eier und 2—3 Pfund Butter die Woche vom Lebensmittelamt markenfrei bego⸗ gen. In einer von der ſozialdemokratiſchen Partei auf heute abend in die Turnhalle einberufenen, von mehr als 3000 Perſonen aller Parteien beſuchten öfſentlichen Verſamm⸗ lung machte der Vorſitzende, der frühere Kultusminiſter Stadtrat Stockinger, die Mitteilung, daß Oberbürgermeiſter Habermehl heute abend ſein Amt dem Stadtrat zur; Ver⸗ fügung geſtellt habe und daß der für die Lebensmittelverſor⸗ gung zuständige 2. Bürgermeiſter Streng vom Stadtrat bis auf weiteres beurlaubt worden ſei, nahm einen zwar ſehr erregten, aber geordneten Verlauf, indem es mehrfach zu Zuſammenſtößen zwiſchen Mehrheitsſozialiſten, Unabhängi⸗ gen und Kommuniſten kam und in der mit großer Mehrheit eine Reſolution, die rückſichtsloſes Vorgehen in der Sache verlangt, zur Annahme gelangte. Die Geſchäfte des Ober⸗ bürgermeiſters führen bis auf weiteres die Stadträte Gatt⸗ ner(D. N.) und Schnurmann(Soz.), die des Bürgermeiſters Slreug die Stadträte Stockinger(Soz.) und Wienenberger (Dem.), die des Lebensmittelamts die Stadträte Baumann (Ztr.) und Spengler(U.S. P.). Ans Baden und den Dachbargebleten — Hindenburg zur Kriegsgefangenen⸗Spende. Zur Neichswehrſpende für die Kriegsgefangenen äußerte ſich Hin⸗ denburg mit nachſtehenden Worten: Unſeren aus der Ge⸗ fangenſchaft heimkehrenden Kameraden die ſchwere Ueber⸗ gangszeit des Wiedereinlebens in der Heimat zu erleichtern, iſt eine Pflicht, der ſich kein einziger entziehen kann. Sie litten für uns, vergeßt das nicht!“ — Ausſtattung des Durchgangslagers für heimkehrende Kriegsgefangene. Obwohl erſt nach Inkrafttreten des Frie⸗ densvertrages mit dem allgemeinen Abtransport der deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen zu rechnen iſt, treffen die deutſche Heeresverwaltung und alle ſonſt beteiligten Stellen ſchon jetzt weitgehende Vorkehrungen, um zur Aufnahme der Heimkehrenden im Durchgangslager alles bereit zu ſtellen. Abgeſehen von den umfaſſenden Vorbereitungen für die Un⸗ terkunft, die weitgehende Bequemlichkeiten verſchaffen ſol⸗ len, wie z. B. Einrichtung von Soldatenheimen, Büchereien uſw., iſt auch dafür geſorgt, daß neben der erforderlichen reichlichen Verpflegung genügende Mengen von Genußmit⸗ teln und Tabakwaren zur Verfügung ſtehen. In jedem Durchgangslager wird eine Marketenderei eröffnet, in der die Heimkehrer für billiges Gels alle Waren kaufen können, 1 5 2 2 Schuhfett uſw., iſt entſprechend dem vorausſichtl gehaltenen Weinbeſtänden werden Vorräte im Du die je nach dem Geſchmack des einzelnen wünſe ſcheinen. In kürzlich exlaſſenen Verfügungen miniſteriums iſt eine Erhöhung der in den lagern als Marketenderwaren den Kriegsgefa währenden Rationen feſtgeſetzt und für die 4 dauer die Höchſtzahl der zu liefernden Zigarren, Zigaretten auf 80 Stück und die Quautität 5 Gramm beſtimmt. Die Verabfolgung von waren an die zurückkehrenden deutſchen Kriegsgeſ aich! erfolgt gegen Zahlung der Einſtandspreiſe zucnerkuuß, Prozent Verwaltungskoſten. Die Austattung der ägen ſtellen des Durchgangslagers, mit Bürſten, den Ba 4 1. 1 erfolgt. Auch aus den jetzt in den Korpsberei ure, f lager bereitgeſtellt. Die Reichszentralſtelle hat an a9 1 teiligten Stellen am 26. Juli 1919 die Mitteilung a laſſen, daß die in den Durchgangslagern organiſte fangsausſchüſſe aus den bereitgeſtellten Waren eigenen Mitteln Liebesgaben für die zurückge fangenen erwerben können. Es wird darauf Gegenſtänden für den täglichen Gebrauch. rden Jeb. deren Inhalt verſchieden zuſammengeſtellt iſt wedez 1 5 n heimkehrenden Kriegsgefangenen beim Verlaſſen, 3 gangslagers als Liebesgabe der Heeresvertbaltuſe chen 8 reicht. Der örtlichen Kriegsgefangenenheimkehrſte meld für jeden eintreffenden Kriegsgefangenen noch ü 8 Zigarren und 8 Zigaretten zur Verfügung, di 1 berſſ teln des„deutſchen Hilfswerks für die Kriegs⸗ un gie licht gefangenen“ beſchafft ſind und als Liebesgabe an die gefangenen in der Heimat zur Verteilung vorgedrucktem Formular hat die Kriegsgef 5* kehrſtelle nach Feſtſtellung der Zahl zurückerwa n gefangener die erforderlichen Mengen von Zigar 6 die garetten bei der Reichszentralſtelle in Berlin an faz und erhält die Waren unmittelbar vom Lager n 5 — Die Prüfungen der Militäranwärter. Nac a ſungsordnung für die mündlichen Abſchlußpri rau dreimonatigen Ieterrichtsſonderkurſe für Milituſſe it der Zweck der Prüfung die Feſtſtellung der lichen Befähigung für die mittlere Beamten Sinne der Anſtellungsgrundſätze von 1907. Schreiben des Reichsminiſteriums des Innern, dreimonatigen Kurſe den Zweck, den Lehrplan 1 der g klaſſigen Volksſchule durchzuarbeiten; auf Gr 1 ſchlußprüfungen ſollen die Militäranwärter pelt manchen Behörden üblichen Vorprüfungen befr 1 Die badiſchen Miniſterien haben ſich auf den Un Schreibens damit einverſtanden erklärt, daß bei deer 10 anwärtern, die das Zeugnis über den Nachwei. lune Abſchlußprüfung geforderten Kenntniſſe vorkg eine N von der Ablegung der Vorprüfungen, in deneneird. h Volksſchulbildung nachzuweiſen ist, verzichtet. t gegen keen e Abſchlußprüfung für die 22 10 den Kurſe nicht allgemein für den Nachweis der min Sinnen Befähigung für die mittleren Beamtenſtellen ſehen 1 50%. badiſchen Gehaltsordnung als genügend angel e, auß u 18 Verhungernde Kinder!— Aus dem Erzgebtp et„ 00. ſcher Landſchaft, die von den Tſchechoſlowaken beitsoun, fa geht uns durch den öſtererichiſch⸗deutſchen f. der 50 3 8 ein furchtbarer Notſchrei zu. An dem Aufriel roße 15 liegt, heißt es:„Winzige Geſichtchen, in denen ache! gel 0 Augen ſchimmern, Aermchen, die Haut un die g 9000 l über den krummen, gelenkverguollenen Beinen. faules% bei Bäuche der Hungerwaſſerſucht, nackt und auf 55 h in gebettet, werden viele täglich durch den To den erlöſt.“ Not und Entbehrung ſind ja au 5 d nicht behoben, aber wer je eine ſolche Fun mm ie ſehen hat, der kann und wenn es unſere ſchli auß 17 5 wären, raſche Hilfe nicht verſagen.— Der keins n fert wie auch der Landesverband Baden des V 1 Nun 1 E bi, Deutſchtum im Ausland, haben bereits grab 1% ie den hungernden Erzgebirglern zugeſandt, 2 d 0 tem nicht ausreichen. Der Verein wendet— 1 g g Allgemeinheit mit der Bitte um milde Gabe z eliale gebirgshilfe“ an die Rheiniſche Creditbank— 6 ruhe— Poſtſcheckkonto 281. iſt eine Landeszentralſtelle für Kriegs- un errichtet worden, der auß ſolche des Roten Kreuzes un lit bundes zum Schutz der Kriegs⸗ und 9 3 Kriegsbeſchädigten und der Kriegsbeſch 8555 angehören. die El. Bruchſal. 23. Aug. Der Stadtrat hat 8 einer 2. Bürgermeiſterſtelle beſchloſſen. 5 e * Rheinsheim b. Philippsburg, 23, Aug r einiger Zeit durch die Zeitungen verbreiteten Le da einer durch die Volkswehr erfolgten großgeiſter fn beſchlagnahme bei dem früheren Bürgertee ens Ad. Rau hier iſt heute nachzutragen, daß die eil ſie zu fd an ihn zurückgegeben werden mußten, wei. 1 5. es beſchlagnahmt waren. 5. f f 5 da* en Gamshurſt, 25. Aug. Bei einer unlängst en 00 8 8 gehabten Grundſtücksverſteigerung wurden M. er! erzielt. So koſtete ein Acker von 12 Ar 31 0 M. Ant, von 13 Ar 4050 M., ein dritter von 17 Ar 626530 M. Eu le von 17 Ar 6760 M., ein fünfter von 24 Ar. Gehubſche 0 85 Wieſe von 27 Ar 4050 M. Das ergibt die an die aal] dee von 30 760 M. Vor etwa 20 Jahren hätte 5 für f ten ſechs Grundſtücke zuſammen anſtands lo* ul kaufen können. So ändern ſich die Zeiten. leren f Baß *Lahr, 25. Aug. Einem Landwirt im mittl he bb 2 tal wurden ven den Mäuſen Banknoten in eſſen⸗ f gel Ci 000 M., die er zuhauſe aufhob, derart e 72 böte Lahrer Geldinſtitut den Umtauſch verweige ber 5 g a Konſtanz, 23. Aug. Der Güterverkehn 0 ui denſee(Trajektverkehr) von der Schweiz eenommeg 10 W hat einen außerordenklichen Umfang ange aum 00“ dert allem ſind es große Mengen Baumwolle, Alz Lebensmittel, Zement uſw., die nach Deut delt werden, während umgekehrt Holz, Eiſen, eit Dünger in Maſſe nach der Schweiz imporkte n Gem ft Transport nach vierjähriger Kriegsgefangen 15 lien zurückgekehrter Offizier. habe der erſte Eindruck. den ſie beim deutſchen Stadt erhielten, geradezu erſchü konnten dieſe nicht genug rühmen: die wo ßen und Häuſer, die wohlgekleideten freundliche Entgegenkommen, dos ſie bei auch bei der Einwohnerſchaft fanden. Der der die Kraft zum Wiederaufbau wie nach! außen in abſehbarer Zeit finden werde, ehrsſ ichshafen, 25. Aug. Die erſte Werkſtattfahrk des a. uftſchiffes„Bodenſee“ befriedigte in allen Teilen. eine Stücdwindigkeitsprobe ergab 35 Sekundenmeter, alſo Meine ddengeſchwindigkeit von 126 Kilometer. Das Schiff Ahiemetaänge von 120 Meter, einen Rauminhalt von 20 000 kuleren ere die vier Maſchinen(zwei Maſchinen in der lerboraroßen Gondel, und je eine Maſchine in kleinen wickeln 5 und backbord angebrachten Maſchinengondeln) ent⸗ ern bine r0 PS: der untere Laufgang ist in den Tragkör⸗ den Maebaut. die Luſtſchrauben liegen unmittelbar hin⸗ rdere otorgondeln. Der Fahrgaſtraum iſt unter dem mit des Schiffes und in unmittelbarer Verbin⸗ d faßt der Führergondel eingebaut; er iſt ſehr geräumig 5 25 Perſonen, die alle bequeme gepolſterte Liege⸗ 5 Plätze bekommen; große Klappfenſter geſtatten zänkee rte Ausſicht, eine Küche ſorgt für warme und kalte . Toilettenraum mit fließendem Waſſer ergänzt den emlichkeiten des Fahrgaſtraumes. Dieſer ſelbſt hat egen, zorzug, daß er, weit von den Motorengondeln ab⸗ etzt t den Störungen durch Motorengeräuſch aus⸗ Drabtmachrichten. N. N Der erſte japaniſche Dampfer in Hamburg. raltit einer Ladung Cobra, aus Java kommend, in 5 eingetroffen. B B. Weitere Geheimverträge? N kü Auſterdam, 25, Aug. Laut Preſſebüro Radio „New York World“ aus Paris, daß in Frankreich wird, daß noch weitere geheime Verträge wie der r kiſche Vertrag beſtehen, die der Friedenskonferenz gelegt ſind. W ien Rücktritt des Miniſteriums.. Adee 24. Aug. Infolge der Note der Entente über die Mllchtede nung it Erghergeg Foſeph zurückgetreten und ſeen Volt ſich norgen mit einer Proklamation vom unga⸗ de Zugleich hat die Regierung Friedrich demiſ⸗ 1 — eitere 5 8 Tu. Hinausſchiebung des deutſch⸗öſterreichiſchen Friedens. bl bütkailles, 25. Aug. Der Oberſte Rat verwies einen dcn urü⸗ kterreichiſchen Friedensvertrages an die Kommiſ⸗ a Lledene mveil der Prüfungsausſchuß erklärte, daß bei ver⸗ 4 Leninder 8 neren Grundſätze zutage treten, die nicht mit⸗ 0 let ej 5 Einklang gebracht werden könnten. Das be⸗ leich, neue Hinausſchiebung des Friedens mit Deutſch⸗ deltondon„„ Um Rumäniens Oelfelder. N Höre graph“ 35 Aug. Der Pariſer Berichterſtatter des„Daily 0% ede dem abtete ſeinem Blatt unterm 18 d. M.:„Ich e if, tbandlun engliſch⸗franzöſiſchen Syndikat, das in längere Aung eine l mit der rumäniſchen Regierung getreten Veſzugegar lfelderkonzeſſion zu erhalten, die Mittei⸗ zungen en, iſt, daß der amerikaniſche Geſandte unter 8 Kontra Waſhington nicht zulaſſen will, daß ein der⸗ f t von Rumänien abgeſchloſſen wird, ſolange ehen ot die von den Vereinigten Staaten erhalte⸗ 8 zurückgezahlt hat. 117% dag, 24 olſchewiſtiſche Umtriebe in England. 1% Pilche polizei In dem Londoner Viertel Whitechape! 05 ſeazawifiſche Deu einer Hausſuchung in einer Spielhölle 5 andamatenucſachen gefunden ſowie umfangreiches Heiter 1 des ameritaniſchen Bundes der Indu⸗ ümtlich Welt. Die Londoner Blätter ſagen, daß der rden kan Dvuckſchriften in dem Satz zufammen⸗ und 7 e 5 3 ſchadet, iſt uß als alles, was dem Arbeiter n als unitlich bekämpft werden baden *. der Bolſchewiſten aus der Ukraine. ſt en 25. Aug. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ er⸗ urn, die r Einmarſch der ukrainiſchen Truppen unter ſtehen e Rur etwa 10 bis 15 Kilometer von Kiew ent⸗ ublick unmittelbar bevor oder iſt vielleicht in dieſem van— erfolgt. Die Stadt iſt, wie ſchon gemeldel n Botlſchewiſten vollſtändig geräumt. 5 Sur Lebensmittelverſorgung. babe dtreideentteimung wird demnächſm eingeſtellt. bis von Getreidekeimen ſeitens der Mühlen findet ich aum 15. Auguſt ſtatt. ili Ente f e ür Gemüſe. Die badiſche Obſtverſor⸗ f h f, cen 90 J Frzeugerhöchſtpreiſe für Gemüſe feſtge⸗ elber; Welßeraten und Karotten 4 bis 8 Pf., Kohlrabi deln ant 10 Pf., Wirſing 12 Pf., Rotkraut 20 Pf. 3 ene Ri ohne Kraut 30 Pf. a . at zichtpreiſe für Frühobſt. Die Badiſche Obſtver⸗ e eeſerpreis untodsiſe feſtgeſetzt für Reineclauden 08 Ff. u N baum. find 80 Pf. Kleinhandelspreis, für Mirabellen fel fiden u O erlür Frühzwetſchgen 55 reſp. 70 Pf., für Ernte⸗ e e Fruß reſp. 60 Pf., für Frühbirnen und Einmach⸗ „ fel Ahäpfef 3 Pf., für geringere Sorten 95 reſp. 50 Pf., er 10 re reſp. 50 Pf. für Fallobſt von Birnen und e ed, kombeeren Bf, für Himbeeren 4,30 W reſp. 1,45 d., 00% n 1 M. reſp. 1.25 M., für Heidelbeeren 1 M. 10% ö dern Swan ud. für Preißelbeeren 1,20 reſp. 1,45 1% Aga u nlisbewirtſchaftung der Herbſtkartoffeln. Dem 5 le nie über 2 werden von verſchiedenen Seiten große lol iſt es wie 0 n dt danederh fene zu rechen maßgebender Stelle erklärt worden iſt, „ ſahin dabre nen, daß, wie in den Vorjahren, ſo auch in 0 die ie 5 8 n Uundet. Dun Zwangsbewirtſchaftung der Kartoffelernte 1 0 1 ka d der 15 die Zwangsbewirtſchaftung wird die Er⸗ b“ u, aber vor dloſſenen Verträge unmöglich werden; es 1 gelesd. em Abſchluß ſolcher Verträge gewarnt wer⸗ 90„% n ertei 2 1% eite worauf von Rinderpökelfleiſch. In nächſter Zeit . Jute. id labtlich eine größere Menge von Rinder⸗ 40% Aüldcteitdiefes erfoczluna an die Verbraucher der Bedarfs⸗ A Auen ung eine Ordert, da es ſtark geſalzen iſt, vor der 1 henſſer zwei bis dretſagzung durch Wäſſern. Große Stücke 9 ale Stielen werd dei Tage in friſches, häufig erneuertes Ja Gulden. Zweckmäßiger iſt, das Fleiſch in klei⸗ 0 g dief⸗(Gulaſchwii g 5.. 0 fett erfdieſer Staſchwürfel) zu zerſchneiden, weil zur Ent⸗ 0 hai Midellach ine Durch Wäſſern nur etwa 6—8 Stunden neder auf un Das ſo behandelte Fleiſch auillt aleich⸗ „die nicht ind ſchmeckt, namentlich beim Kochen mit Die geſalzen werden brauchen, ausgezeichnet. en er unterlieht bung von Sauerkraut aus Weißkraut und einer Beſchränkung mehr. de badische Badiſche Politik. b 100 deVerbe. Städte und die künftigen Steuerlaſten. Wee Städteordnungsſtädte(aroßen Städte) telt. en Natstädte Badens haben den Mitgliedern tonalverſammlung folgenden Beſchluß Jerbär ngen Sie ſtehen durchaus auf dem Standpunkt, daß sbeſondere vlaßen in erſter Linie aus dem Ver⸗ deckt 35 aus den im Krieg erworbenen Kriegs⸗ erden müſſen. Da indeſſen die Finanz- das Pfund, Bohnen 30 Pf., Puffbohnen gebarung der Gemeinden hauptſächlich auf der Vermögens⸗ ſteuer beruht, wird durch die bevorſtehende Reichsſteuer⸗ geſetzgebung eine Erſchütterung der Finanzwirtſchaft der Städte herbeigeführt. Es muß daher verlangt werden, daß ein beſtimmter prozentualer Anteil der Reichs notopferſteuer an die Gemeinden abgetreten wird und zwar mindeſtens ſo viel, um die Gemeindeſchulden, insbeſondere diejenigen der Kriegs⸗ und Uebergangszeit, zu tilgen. Ferner wird die Regierung gebeten, den Gemeinden rechtzeitig als Erſatz für die infolge der Reichsſteuer wegfallenden Einnahmen andere Steuerquellen zu eröffnen, damit nicht die an ſich ſchon durch Krieg und Uebergangszeit belaſteten Städte vollkommen zuſammenbrechen.“ Dieſem Beſchluß iſt eine Begründung beigegeben, in der auf die außerordentlichen Laſten, die während des Krieges den Städten auferlegt wurden, hingewieſen iſt und in der es deshalb als ein Gebot des gerechten Ausgleichs bezeichnet wird, aus dem bevorſtehenden Reichsnotopfer einen gewiſſen Betrag zur Tilgung der Städteſchulden abzuführen. Vermiſchtes. Ludendorffs Erinnerungen in der„Times“. Die Londoner„Times“ hat in einem Artikel von mehr als fünf Spalten mit dem Abdruck von Auszügen aus Ludendorffs Buch begonnen. i Aus der Heidenmiſſion. Die. Rheiniſche Miſ⸗ ſionsgeſellſchaft berichtet, daß die Zahll der Chriſten auf Sumatra ſich in den 4 Kriegsjahren von 1914—1918 um rund 26 000 vermehrt hat. Exploſion. In Angerburg(Oſtpreußen) explo⸗ dierken beim Abladen von Munition im Munitionsdepot zwei Minen in einer Kiſte, die unſachgemäß abgeſetzt wurde. Drei Perſonen wurden getötet, fünf ſchwer und zehn leichk verletzt. Die 200 Millionenſchiebung wird immer rätſel⸗ hafter. Nicht nur hat ſich die Beſchlagnahme der Mil⸗ lionen nicht beſtätigt, die ja inzwiſchen längſt ſchon hät⸗ ten in Berlin eintreffen müſſen, ſondern nach dem Be⸗ richt eines Berliner Korreſpondenzbureaus ſollen auch die vier mit der Ergreifung beauftragten Kriminalbeamten noch nicht nach Berlin zurückgekehrt ſein, man habe über⸗ haupt keine weitere Nachricht von ihnen erhalten; ſie ſeien ſpurlos verſchwunden. a Gefährliche Schieber. In Minden(Weſtfalen) wurden in einem Gaſthof drei Perſonen verhaftet, die im Begriff waren, 60 000 Gewehre, die aus deutſchen Heeresbeſtänden geſtohlen waren, an die polniſche Re⸗ gierung zu verkaufen. Die Betrüger hätten bei dem Han⸗ del einen Gewinn von einigen Millionen Mark gemacht. Maſſenmörder. In Falkenhagen bei Berlin wur⸗ de ein Kerl namens Schumann verhaftet, dem bis jetzt nicht weniger als 10 Raubmorde und eine Reihe ſchwe⸗ rer Raubüberfälle nachgewieſen ſind. In ſeiner Woh⸗ nung fand man ein ganzes Lager von Waffen, Wert⸗ gegenſtänden uſw. 5 Brand. Im Straßburger Rheinhafen brach am Donnerstag abend eine gewaltige Feuersbrunſt im Petroleumlager aus. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Kaiſerliche Wagen. Bei einer Verſteigerung von Wagen des Kaiſers und des Kronprinzen, die dieſer Tage in Berlin ſtattfand, wurden zum Teil ſehr hohe Preiſe erzielt. Zwei kleine zweirädrige Sportwagen, für die Nordlandsreiſen des Kaiſers beſonders gebaut, die ſeiner⸗ zeit 630 Mk. gekoſtet haben, erzielten 3500 und 4200 Mk. Ein Landauer ging mit 13 000 Mk. fort. Ein Dumont⸗Wagen, den die Kaiſerin beim Blumenkorſo öfters benutzt hat, brachte 7600 Mk., ein Selbſtkutſchierwagen der Prinzeß Luiſe Viktoria 8200 Mk. Der gelbe Manö⸗ verwagen des Kaiſers erzielt 9600 Mk. und ein Jagd⸗ wagen des Kaiſers 9000 Mk., während die Galawagen nur Preiſe von 2500-3000 Mk. erzielten. Geſchirre kamen nicht zur Verſteigerung, ſie ſind während der re⸗ volutionären Beſatzungszeit verſchwunden. Lebensmittelſchiebungen des Prinzen Friedrich Leopold. Der Teltower Kreistag beſchäftigte ſich dieſer Tage mit angeblichen Lebensmittelſchiebungen des Prinzen Fredrich Leopold von Preu⸗ ßen, des Sohnes des verſt. FJeldmarſchalls Prinz Friedrich Karl. Der ſoz. Abgeordnete Büchner beſchwerte ſich über un⸗ verantwortliche Lebensmittelvergeudung in ſeiner Gemeinde. Der auf Schloß Klein⸗Glienickhe wohnende Prinz Friedrich Leopold erhalte ſämtliche Lebensmittelkarten von der Gemeinde, obgleich er ſich in großem Maßſtab als e betätige. So ſeien bereits von der Behörde und dem Arbeiterrat verſchiedentlich Lebensmittelſendungen beſchlagnahmt und dann an die Kranken und Armen verteilt worden. Bei den Hausſuchungen im Schloß Klein⸗Glieniche und auf dem Rittergut Düppel habe man wei⸗ tere Mengen von bewirtſchafteten Lebensmitteln gefunden, auch ſei eine Milchkuh gehalten worden. Auf Beſchwerden ſei nichts erfolgt. Auch die Kohlenverſorgung für das Jahr 1919 ſei dementſprechend. Für zwei Perſonen ſeien 18000 Zentner An⸗ thrazit, 900. Zentner Briketts, 400 Zentner Koks und für die Hofgärtnerei 895 Zentner Koks beſtimmt geweſen. Dem Arbeiter⸗ rat ſei es ſchließlich gelungen, die Kohlenmenge auf 900 Zentner Anthrazit und 540 Zentner Kohlen für die 145 Zimmer und 16 Badezimmer zu verringern. Da der Amtsvorſteher nichts habe unternehmen können, erſuche er den Kreisausſchuß, ſich doch der prinzlichen Angelegenheit anzunehmen. Regierungsaſſeſſor von Rheinbaben erwiderte, daß die Lebensmittelverſorgung des Prinzen Friedrich Leopold bereits während des Krieges die Be⸗ 5 5 eingehend beſchäftigt habe, ohne daß Wandel geſchaffen wurde. zen beſſchlagnahmt. Freund in der Not.„Wie biſt du denn ins „Haus gekommen, Adolf? Du hatteſt doch deinen Schlüſſel vergeſſen.“—„Ich traf gerade einen Spartakiſten.“— „Hatte denn der einen Schlüſſel zu unſerer Haustüre?“ —„Nein! aber eine Handgranate.“ 8 Die deutſchen wiſſenſchaftlichen Anſtalten in Italien. Der Generaldirektor der preuß. Staatsarchive, Geh. Rat Kehr, wird nach Rom gehen, um die Verhältniſſe bei den deuſtchen wiſſenſchaftlichen Inſtituten in Italien zu prüfen. Exploſion. In Düſſ eldorff wollten mehrere Ulanen in der Kaſerne eine Mine entladen, als diefe plötzlich explodierte. Ein Unteroffizier, ein Gefreiter und ein Alan wurden getötet, mehrere Ulanen verletzt! 2 Ein Rieſenſchwindel wurde in Wien aufgedeckt. Gewiſſi Beamtungen der Stadt ließen ſich von einer Händlergeſell⸗ ſchaft 2400 Eiſenbuhnwagen Sauerkraut aufhängen. Das Kraut war großenteils gänzlich verdorben, wurde aber doch anſtands⸗ los übernommen. Dabei fehlen noch 7 Millionen Kilo Kraut, die„übernommen“ und bezahlt worden ſind: niemand hat ſie eſehen. Der Schaden der Stadt Wien beträgt 41½ Millionen Nen wobei die Bankzinſen uſw. nicht berückſichtigt ſind. Bis jetzt iſt ein Gemeinderat namens Ehrenberg, der mit, den Geſellſchaft im Einverſtändnis ſtand, verhaftet. Weitere Ver⸗ haſtungen ſtehen bevor. 5 Jetzt wurden die Lebensmitteltran⸗porte für den Prin⸗ — ueber die Aufnahme in das frauzöſiſche Quarantäne⸗ lager Raſtatt wird amtlich gemeldet: In dem franzöſiſchen Quarantänelager Raſtatt werden nur ſolche Perſonen aufgenommen, die beſtimmungsgemäß Anſpruch auf die Einreiſe nach Elſaß⸗Lothringen haben, oder die eine beſondere Einreiſeerlaubnis von einer franzöſiſchen Behörde(Kommiſſäre der Republik Straßburg, Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion, Militär kommiſſion Berlin) beſitzen. 1. Anſpruch auf die Einreiſeerlaubnis haben: Eutlaſſene Heeresangehörige, deren Vater oder Großvater vor dem 20. Mai 1871 in Elſaß⸗Lothringen oder Frankreich geboren ſind, ſofern ſie ordnungsgemäß aus dem Heere entlaſſen und mit Entlaſſungsſcheinen nach einem elſäſſiſchen oder lothrin⸗ giſchen Orte verſehen ſind. a 2. Zivilperſonen von der gleichen Abſtammung, fedoch mit der Maßgabe, daß Ehefrauen die Staatsangehörigkeit ihres Mannes erworben haben. 3. Geſchiedene Frauen elſäſſiſcher Abſtammung, fofern ſie den amtlichen Nachweis ihrer Scheidung beibringen, auch wenn ſie mit einem Reichsdeutſchen verheiratet waren. In der Regel werden die vorbenannten Perſonen auch nur dann in dem Lager aufgenommen, wenn ſie ihre Ab⸗ ſtammung durch Dokumente nachweiſen können. Ausnahms⸗ weiſe werden auch Perſoneun aufgenommen, die ſonſt glaub⸗ hafte, beſtimmte Angaben über Abſtammung vorbringen können, die ſich leicht durch die franzöſiſchen Behörden prü⸗ fen laſſen. ee Alle übrigen Perſonen bedürfen zur Einreiſe eine be⸗ ſondere Genehmigung der franzöſiſchen Behörden, die ſie ſich vor Aufnahme in das Quarantänelager Raſtatt zu be⸗ ſchaffen haben. Nur unmündige Kinder, deren Eltern nicht ausgewieſen wurden, und die ſonſt in Deutſchland keine Angehörige mehr haben, werden in dem Quarauntänelager aufgenommen, auch wenn die Genehmigung ihres Einreiſe⸗ geſuchs noch nicht genehmigt ſein ſollte. 5 8 Rheinländer und Pfälzer werden im Quarantänelager überhaupt nicht aufgenommen. 5 Luftjagd auf Schmuggler.— Eine verhinderte 20⸗Millio⸗ nen⸗Schiebung. Bekanntlich hat in den letzten Wochen und Monaten ein weitorganiſierter Schmuggel deutſchen Kapi⸗ tals in das Ausland ſtattgefunden. In der Schweiz gibt es„Bureaus“ die auf dem Wege der Zeitungsanzeige ihre Dienſte deutſchen Kapitaliſten anboten, um auf ſicherem Wege Kapitalien, Wertſachen und Effekten in das ſichere, ſteuerfreie Ausland zu bringen. Der Transport der Wert⸗ ſachen erfolgte zumeiſt in Kraftwagen, häufig aber auch auf dem Eiſenbahnwege. Einer derartigen großangelegten Schiebung iſt jetzt die Berliner Polizei auf die Schliche ge⸗ kommen. Es handelte ſich um ein Objekt von 20 Millionen, das über die Schweizer Grenze in Sicherheit gebracht wer⸗ den ſollte. Im letzten Augenblick gelang es Polizeibeamten mittels Flugzeuges, den von Berlin nach Baſel fahrenden D-Zug zu überholen und in Nürnberg die„Transporteure“ zu verhaften. Dazu wird noch berichtet: Vor einigen Tagen war der Berliner Polizei mitgeteilt worden, daß im Auf⸗ trage eines in Berlin wohnenden Herrn, der jedoch wahr⸗ ſcheinlich nur als Strohmann auftritt, eine Schmuggler⸗ geſellſchaft beauftragt worden war, 20 Millionen Wert⸗ papiere über die Schweizer Grenze zu bringen. Die Vor⸗ bereitungen waren außerordentlich geheimgehalten worden, ſo daß man erſt in dem Augenblick ſichere Nachrichten erhielt, als die Schmuggler bereits in dem nach Baſel fahrenden Schnellzug ſaßen. mehr an die Hilfspolizei, welche auf dem Flugplatz Karls⸗ horſt ein Fliegergeſchwader unterhält. Zwei Maſchinen er⸗ reichten glücklich Nürnberg, und zwar ſo rechtzeitig, daß die Beamten dem Bahnhofsleiter den ganzen Fall darkegen und das Halten des Zuges erwirken konnten. Wie ein bald dar⸗ auf eingelaufenes Telegramm meldet, iſt es tatſächlich ge⸗ lungen, die Schmugglergeſellſchaft im Zuge ſelbſt zu über⸗ raſchen und die von ihnen mitgeführten Werte zu beſchlag⸗ nahmen. Das Ende des Großen Generalſtabs. Am 1. Oktober wird der Große Generalſtab als oberſte Operationsbehörde des alten Heeres zu beſtehen aufgehört haben. In ſeiner bisherigen Form iſt der Generalſtab ſchon jetzt aufgelöſt und führt den Namen Abwicklungsſtelle General v. Seeckt. Die einzelnen Abteilungen werden entweder vollſtändig aufge⸗ löſt oder Zivilbehörden angegliedert. So wird die Landes⸗ aufnahme, der die Vermeſſung deutſcher und während des Krieges beſetzter Gebiete oblag, dem Reichsamt des Innern als Zivilbehörde angegliedert. Ebenſo wird auch die im Zuſammenhang mit der Landesaufnahme ſtehende große Kartendruckerei vom Reichsamt übernommen. Die Abtei⸗ lung„Fremde Heere“ und die Nachrichtenabteilung treten zum Auswärtigen Amt als Zivilbehörde über. Die Abtei⸗ lung„Eiſenbahnen“ wird dem Eiſenbahnminiſterium über⸗ wieſen. Die Operationsabteilung und die Preſſeabteilung werden vollſtändig aufgelöſt. Ueber die Verwendung des Gebäudes am Königsplatz hat das Reichsamt noch keine Verfügung getroffen. Geſtrandet. Zwei deutſche Minenſuchboote ſind durch einen Sturm an die däniſche Küſte geworfen worden. Minengefahr. Der holländiſche Dampfer„Luna! iſt auf der Fahrt nach Amerika auf eine Mine geſtoßen. 20 Mann der Beſatzung wurden gerettet. a 8 5 Chineſiſcher Geh⸗imbund. Die franzöſiſche Polizei iſt mit Hilfe eines chineſiſchen Geheimpoliziſten einem weitverzweigten Verbrecherbund von Chineſen auf die Spur gekommen. Es fiel auf, daß viele Morde an chineſiſchen Arbeitern, die in Frank⸗ reich beſchäftige waren, verübt wurden. Nun wurde ermittelt, daß ein aus Chineſen beſtehender Geheimbund der„Weißen Wölfe“, deren Haupt ein früherer Poliziſt war, von allen chineſiſchen Arbeitern drei Viertel ihres Lohneinkommens ver⸗ langte. Wer ſich deſſen weigerte, wurde er nordet. Der Bund der„Weißen Wölfe“ iſt am Mittelländiſchen Meer weit verbreitet. „„— Verteilung von Winterpökelfleiſch. In nächſter Zeit gelangt vorausſichtlich eine größere Menge von Rinderpökelfleiſch zur Verteilung an die Verbraucher der Bedarfsſtädte. Dieſes erfordert, da es ſtark geſalzen iſt, vor der Zubereitung eine Entſalzung durch Wäſſern. Große Stücke müſſen 2—3 Tage in friſches, häufig zu erneuerndes Waſſer gelegt werden. Zweckmäßiger iſt, das Fleiſch in kleinere Stücke(Gulaſchwürfel) zu zer⸗ ſchneiden, weil zur Entſalzung dieſer Stücke durch Wäſ⸗ ſern nur etwa 6—8 Stunden Zeit erforderlich iſt. Kath. Jungmännet⸗UGerein„St. Bernhard“. Bei dem Verbandswettſpiel unſerer 1. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft des„K. J. V.“ Heddesheim konnten wir durch ſchönes Zuſammenſpiel den Sieg mit 6:0 Toren davon⸗ , Auch die 2. Mannſchaft gewann das Wettſpiel mit„K. ſodaß wir mit den Erfolgen voll und ganz zufrieden ſein dürfen.. — Am vergangenen Sonntag ſprang die 20 jährige Schneiderin Johanna Klinger aus Mannheim im Gaſthof zum„Schwanen“ aus dem 2. Stockwerk auf die Straße hinab, wobei ſie ſchwere Verletzungen an den Beinen erlitt und ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Grund zu der Tat ſoll Giferſucht ſein. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Die Berliner Polizei wandte ſich nun⸗ J. V.“ Mannheim⸗Lindenhof mit 3: 0 Toren, TT Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Polizeidienerſtelle. Die neuerrichtete Stelle eines weiteren Polizeidieners in hieſiger Gemeinde iſt zu be⸗ ſetzen. Das Gehalt beträgt jährlich 3000 Mk. mit einer Zulage von 100 Mk. pro Jahr bis zum Höchſtbetrage von 3500 Mk. und den bewilligten Teuerungs⸗ u. Kinderzulagen. Geeignete Kriegsbeſchädigte erhalten den Vorzug. Bewerber wollen ein ſelbſtgeſchriebenes Geſuch unter Anſchluß eines Lebenslaufs und etwaiger Zeugniſſe bis ſpätelens Mitt⸗ woch, den 3. September bei uns einreichen. Seckenheim, den 19. Auguſt 1919. Gemeinderat: Koch. Herdt. Hilfsfeldhüter⸗Stelle. In hieſiger Gemeinde iſt eine Hilfsfeld⸗ hüterſtelle neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ihre ſelbſt⸗ geſchriebenen Geſuche unter Vorlage von Zeugniſſen bis längſtens Donnerstag, den 28. Auguſt 1919, mittags 12 Uhr, bei uns einreichen. Das Gehalt beträgt täglich 10 Mark. Seckenheim, den 22. Auguſt 1919. Gemeinderat: Koch. Herdt. Die Haltung eines Zuchtebers wird öffent⸗ lich vergeben. Die zu zahlende Vergütung beträgt pro Jahr 600 Mk. Reflektanten vom Ober⸗ oder Unterdorf wollen ihre Angebote bis 3. September l. J. mittags 12 Uhr anher einreichen. Die Vertragsbedingungen können auf dem Rathaus Zimmer 7 angeſehen werden. Seckenheim, den 22. Auguſt 1919. Bürgermeisteramt: Koch. Herdt. Verordnung (vom 31. Mai 1919.) Den Verkehr mit Heu aus der Ernte 1919 betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. Sep⸗ tember 1915(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 607) in der Faſſung der Bekanntmachung vom 4. November 1915(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 728) und 6. Juli 1916(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 673) wird felge verordnet: Die Verſteigerung von Heu⸗ und Oehmd⸗ gras, Klee aller Art ſowie von Kleegras⸗ gemenge auf dem Halm, ſowie nach dem Schnitt iſt 3. Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. wird beſtraft, wer den Beſtimmungen dieſer Verordnung zuwiderhandelt.— Dieſe Verordnung tritt am Tage ihrer Verkündigung in Kraft. f Karlsruhe, den 31. Mai 1919. Ministerium des Junern. gez. Remmele. gez. Dr. Schühly. Vorſtehendes bringen wir mit dem An⸗ fügen zur allgemeinen Kenntnis, daß das Verſteigerungs verbot ſich auch auf Oehmdgras erſtreckt. Seckenheim, 23. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Die Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Der Verband der unterbadiſchen(Rind⸗ vieh)⸗Zuchtgenoſſenſchaften veranſtaltet am Donnerstag, den 11. September 1910 seinen diesfährigen Zentral-Zuchtolehmarnt in Mosbach. Auf dieſem Markte können Landwirte und Gemeinden ihren Bedarf an gezüchte tem Jung⸗ und Großvleh(Farren, Kuhrinder, Kalbinnen und Kühen) decken. Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſton von Sachoerſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt. behufs Mit⸗ wirkung beim Einkauf der Tiere nach Mosbach ſenden. Die Kreisverwaltung wied außerdem für eingeführte Farren und weibliche Zuchttiere angemeſſene Kreisprämien bewilligen, voraus⸗ geſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreis⸗ kommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden je hälftig von der Staatskaſſe und von der Kreiskaſſe übernommen. Mannheim, den 23. Auguſt 1919. Kreisausſchuß. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß Anmel⸗ dungen bei uns bis ſpäteſtens Donnerstag, den 4. September ds. Js., mittags 12 Uhr, erfolgt ſein müſſen. Seckenheim, den 25. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Roch. Bürgy. Die Bekämpfung der Sperlinge betr. Die immer fchwieriger werdende Lebens⸗ ſmittelverſorgung unſerer Bevölkerung verlangt, daß mit allen Mitteln den Schädlingen entgegengetreten wird, welche den Ertrag unſerer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe beein⸗ trächtigen. Der Schaden der von den Sper⸗ lingen an Getreide und anderen landwirt⸗ ſchaftlichen Nutzpflanzen angerichtet wird, iſt infolge ihres maſſenhaften Auftretens ein ganz außerordentlicher und macht es zur Pflicht, daß alles geſchieht, um ihrem Ueber⸗ handnehmen Einhalt zu bieten. Neben dem Abfangen und Abſchießen, Maßregeln, deren Anwendung ſich mehr für die Winterzeit eignet, kommt als wirkſames Vertilgungsmittel ganz beſonders das Ausnehmen der Sperlings⸗ neſter und Vernichten der Brut, am Beſten kurz bevor die Jungen flügge werden in Betracht. Wir fordern vor allem die Hausbeſitzer 1 wirkſamen Bekämpfung dieſer Schädlinge auf. Der Gemeinderat beſchloß um einen Anſporn zur Bekämpfung zu geben, auf Verlangen für jeden abgelieferten Sperling 10 Pfg. aus der Gemeindekaſſe zu vergüten. Ablieferungszeiten ſind Montags, Mittwochs und Freitags jeder Woche abends von 5 bis 6 Uhr im Gemeindehaus Bahnhofſtraße. Die bei der Ablieferung zur Ausgabe gelangenden Gutſcheine können jeweils am nächſten Tage bei der Gemeindekaſſe eingelöſt werden. Seckenheim, den 22 Auguſt 1919. Gemeinderat: Koch. Herdt. Auf die wichtigſten Beſtimmungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam gemacht: 1. Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ halb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion anzumelden. 2. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſion darf nicht vermietet werden. 3. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Mieteinigungsamts nötig. 4. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton, auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſion anzumelden. 6. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ läſſige Zahl der Wohnräume auf die Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen und einem beſtimmten Wohnungs- ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder der Verfügungsberechtigte noch der Wohnungsſuchende binnen einer Woche beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ behörde in Anſpruch genommen werden, gelten von dem Zeitpunkt an mit Be⸗ ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ behörde eröffnet worden iſt. Dieſer hat ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ fügungen über die in Anſpruch ge⸗ nommenen Räume ohne Genehmigung der Gemeindebehörde zu enthalten. Ver⸗ weigert er die Ueberlaſſung der Räume, ſo iſt die Anwendung des polizeilichen Zwangs nach 88 30 und 31 des Polizei⸗ Strafgeſetzbuchs zuläſſig. Alle das Mieteinigungsamt betreffen · den Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſion betreffen, bei Herrn Gemeinderat Lehmann im Schulhaus Zimmer 2. Seckenheim, den 12. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Lebensmittelamt. Den Verkehr mit Saatgut betr. Nach§ 10 der Rüichsgetreideordnung für das Wirtſchaftsjahr 1919ſ%0 dürfen Un⸗ ternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe zur Beſtellung der zum Betriebe gehörenden Grund⸗ ſtücke an Saatgut auf das Hektar verbrauchen: an Winterroggen bis zu 155 Kilogramm 0 I „ Sommerroggen,„ 160 4 „ Winterweizen„„ 190 1 „ Sommerweizen,,„ 185 7 „ ungegerbter Spelz bis zu 300„ „ Gerſte bis zu 160 Kilogramm „ Spelzkernen,,„ 210 5 an Miſchfrucht dieſelben Sätze nach dem Mi⸗ ſchungsverhältnis der Früchte. Dieſe Verbrauchsſätze ſind in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und bei Entgegen⸗ nahme der Saatkartenanträge zugrunde zu legen Ferner bitten wir die Landwirte darauf hinzuweiſen, frühzeitig ihre Anträge auf Aus⸗ ſtellung von Saatkarten für das Winterge⸗ treide einzubringen, damit eine rechtzeitige Beſchaffung der Saatgutmengen erfolgen kann. Maunheim, den 16. Auguſt 1919. Kommunalverband Mhm.⸗Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 21. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Zwetſchgenverkauf betr. Um die diesjährige gute Zwetſchgenernte der hieſigen Bevölkerung anteilmäßig zugute kommen zu laſſen, erſuchen wir ſämmtliche B.ſitzer von Zwetſchgen ihre überflüſſige Mengen dem Lebensmittelamt zum Kauf an⸗ zubieten und zwar iſt das Amt bereit geerntete Mengen, ſowie ganze Bäume zur Selbſterntung zu übernehmen. Der Preis ſoll auf dem Wege der freien Vereinbarung zwiſchen einer vom Lebensmittelamt beſtimmten Kommiſſton und dem Beſttzer feſtgeſetzt werden. Seckenheim, den 26. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Diejenigen Haushaltungen, welche für zurückgegebene Kortoffelmarken Bezugs⸗ ſcheine für Haferflocken oder Kartoffelmehl erhalten haben, Mittwoch, den 27. d. Mts. bei der Handlurg Johann Sturm, Lutſenſtr. einlöſen und zwar für eine Bezugsmarke 1 Pfund Haferflocken zum Preiſe von 62 Pfg. pro Pfund oder 1 Pfund Kartoffelmehl zum Preiſe von 80 Pfg. pro Pfund. Kunsthonig Es erhalten morgen Mittwoch, den 27. d. Mts. bei der Handlung Jak. Stein Herdtſtraße alle diejenigen Familien, die bei der letzten Verteilung am 3. Juli keinen Kunſthonig er⸗ halten haben, je 1 Pfund pro Kopf zum Preiſe von 80 Pfg. pro Pfund. Hafermileh-Kakao Es erhalten morgen Mittwoch, den 27. d. Mts., Kinder bis zu 2 Jahren und Kranke 1 Paket Hafermilch⸗Kakao zum Preiſe von 6.50 Mk. pro Paket bei der Handlung Auauſt Ullrich Schloßſtr. Haferflocken pro Kopf ½ Pfund zum Preiſe von 62 Pfg. pro Pfund am 26. ds. Mts. in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 410 bei der Handlung Peter Vogler, Riedſtr. Nr. 411 bis 826 bei der Handlung Ludwig Schreck Wilhelmſtr. i Nr. 827 bis 1084 bei der Handlung Jakob Weinle, Schloßſtr. Nr. 1085 bis 1502 bei der Handlung Albert Schelb, Luiſenſtr. No. 1503 bis 1869 bei der Handlung J. Würthwein, Hildaſtraße Ne. 1870 bis 2137 bei der Handlung Valentin Würthwein Herdtſtr. Nr. 2138 bis 2593 bei der Handlung Johann Eder, Hildaſtr. Nr. 2594 bis 3000 der Handlung Auguſt Engert, Riedſtr. Bei dieſer Ausgabe iſt für Haferflocken Nr. 23 des Lebens mittelausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei Fenske und Waſchek. i Seckenheim, den 26. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſſenſchafl. Im Lager vorrätig: Gelbrübenſchnitzel, Kartoffelſchnitzel, Miſch⸗ futter für Rindoleh, Zuchtſauenfutter, Futter⸗ mehl für Schweine, Fleiſchfuttermehl, Deut⸗ ſcher und ewiger Kleeſamen, Futterkalk. Der Vorſtand. Verongungsgesgdacg, wenne eckenheim 1919. Heute Abend ½9 Uhr iſt in der Wirtſchaft zum„Neckartal“ Mitglieder⸗Cersammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller Mitglieder dringend erforderlich. Der Vorſtand. Katholischer 0 Zungmänner-Perrin — St. Bernhard.— Morgen Mittwoch Abend von 8—10 Uhr iſt im„Adler“ Derſammlung des ganzen Vereins mit Einführung unſeres neuen Ehrenpräſes des H. H. Pfarrers Otto Joſt. Alle Mitglieder, Ehrenmitglieder, Vereins ⸗ freunde ſind willkommen. Pänktliches Er- ſcheinen notwendig. Die Vorſtandſchaſt. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Ansichts-Karten können dieſelben morgen! kum machen wir heute ſchon d Todes Anzeige Verwandten, Freunden 15 Bekannten die traurige Nach dass mein lieber Gatte, a 1 Schwiegervater, Grossvater Urgrossvater Herr johann Georg Se gestern früh 10 Uhr inſolg Schlaganfalls plötzlich gestof ist. 910 Seckenheim, den 26. August! Die trauernd. Hinterblisbene, e Die Beerdigung findet mot 0 Mittwoch Nachmittag 2 Unt 1e Trauerhause Friedrichstrasse aus Statt. * Fußbal⸗ Verein Seckenhein ee, dag, 5 Am k d untag,„ine Ausi, aich di heß e Fasel mit einem 2 Propaganda-splel, 5 ihrer 1. Elf gegen diejenigen 19195 „Olympia“ Frankfurt die Saiſon eröffnen. Es iſt dies das erſtem lt. ball⸗Vereinigung Seckenheim 190 5 größeren.* 0 50 wartet, denen ein ſehr guten 0 0 geht. Auch in der Fußball, Berecge 1 nunmehr die beſten Fußballkräfte 8 vereinigt und darf demzufolge aigheſge Nn f Kampf zu erwarten ſein. Das 1 bau 0 merkſam. Weiter verweiſen wir nochmals Wettſpiele, T 5 am Donnerstag Abend ½6 0 1 Fußball⸗Vereinigung Schwetz iu* Die 2. und 3. Mannſchaft bleib eh aufgeſtellten Form beſtehen. icht U Spieler, die zu dieſer Zeit n Abend können, haben es bis Dienstag den Geſcöftsdlamer ze.— 7 per Kilo Mk. 16.—, eig ggg, Georg 90 Fllen acleſenen Kor jede Monge zu Tageahtr g haufen 840 ft 0 Beſtellungen von Most- Ob- — 5 15 Zahn- Pra“ Karl Rühle Speꝛlalität: Solder pc 0 , Umarbeiten Nicht L bisse unter Garà 5 Sprechstunde In- täglieh von 9 Sonntags— 0 10 ——( Empfehle: 10 K.⸗A.⸗Seife, dad Safe Waſchpulver Nabo u gleiche Hic, Sil, Henkel's Waſch„ Burnus, Bleichhilfe, W000 1 Stärke, Stärke⸗Erſaz, ern und Putzbürſten, Sch eto 1 Putzſand, „Metaprolin“, 1 Schrubber, Beſen, dare, — J — 1 3 1 . N. . 5 5 5 * Germamia- In Fr. Wagners Nag: mnaber W. HII Bettnäſſen. 16. esche 9 9— 9 un eſchlecht angeben Auskunft unentgeltlich gelle Sanitas, Fürth i. B. Flößauſtraße 23. 8 2