N Kmtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenh — Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier . Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der T. eim, dlvesheim, Neckarhausen Donnerstag, den 28. Auguſt 1919. 7 1———— Sonn⸗ und Feiertage. 5 70———— Moch kt marki. bur e wen, vormittags von 2—11 Uẽr kund Verkäufer um regen Beſuch. on Künftig b del 2 Teitags Seckenheim. den 28. Auguſt 1919. Koch. N be * 8 ö V f ace, Ger. eee,, 5 Se. eee f Tagesſchau. i Frage des Notcnumtanſches gibt das Reichs⸗ nen g 8 De Wen laehungen mit einem großen Kreis von Sachver⸗ n eabſich Nach dem Ergebnis dieſer Bera⸗ Uh untauf ichtigt der Reichsminiſter der Finanzen nicht, Ai Alen des dentſchen Papiergeldes vorzuſchreiben. 0 0 aan beton ung der Banknoten uſw. iſt überhaupt nie 5 9 men 0 e eeichsfine wen. ä 1 1 uo auimiziſter Erzberger iſt in St. Moritz einge⸗ 0 im Alotun Scheidemann ſeit längerer Zeit weilt. wieder zirk Brestoerſchürften Belagerungszuſtandes hat jetzt b n aufgenommen ie geſamte Arbeiterſchaft die Arbeit ger der 5 b Lende d e Bielefeld wurden neue Steinkohlen⸗ „ enſche bei Ruch die Wiederaufnahme der 1848 ſtillgeleg⸗ 5 felder bis erdberg ſoll erfolgen. Hier ziehen ſich die in die Gegend von Osnabrück hin. f a denteiche e Blätter 1 N de z melden vom 25. Auguſt aus Paris, daß 0 ain nord ſeſch⸗öſterreichiſche Gegenvorſchläge angenom⸗ Der belgiſche Senat hat den Friedensvertrag einſtimmig angenommen. „Laut D. A. 3.“ findet in den nächſten Tagen in Newyork eine große Flugzeugkonkurrenz ſtatt, an der auch deutſche Maſchinen teilnehmen. Der„Corriere de la Serra“ berichtet über die Zunahme der ſerbiſch⸗rumäniſchen Spannung. Serbien hat danach ein Einfuhrverbot für rumäniſche Waren erlaſſen, während Ru⸗ mänien Truppen an der ſerbiſchen Grenze zuſammenzieht, Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. 55 Wieder eine trügeriſche Hoffnung. W. T. B. Homburg v. d.., 27. Aug. Die Meldung vom bevorſtehenden Heimtransport der deutſchen Befzuge⸗ nen aus England wird amtlich widerrufen. Der Rat der Fünf hat darnach den Rücktransport ſiſtiert. Der Stand der Gefangenenfrage iſt daher unverändert. Die von Homburg ausgegangene und in München feier⸗ lich beſtätigte Botſchaft von der alsbaldigen Heimkehr (Reichspräſident Ebert hatte dorte in einer Rede beim Mittag⸗ eſſen erklärt, England entlaſſe ſeit einigen Tagen täglich 2000 deutſche Kriegsgefangene in die Heimat. D. Schr.) we⸗ nigſtens eines Teiles der Gefangenen, hatte auf die Be⸗ völkerung natürlich den tiefſten Eindruck gemacht und Tau⸗ ſende deutſcher Familien in freudiger Erwartung aufatmen laſſen. Um ſo bitterer muß es jetzt empfunden werden, wenn ſo frohe Hoffnungen, gehegt auf Grund vertrauenswürdig⸗ ſter Mitteilung, ſich abermals enttäuſcht ſehen. Der Zorn wird ſich, und mit vollem Recht, in erſter Linie gegen Frank⸗ reich wenden, dem ſo die Ausſgat neuer Verbitterung zu verdanken iſt. Zugleich aber ſſt die Frage erlaubt. wie es geſchehen konnte, daß von höchſten amtlichen Stellen in ſo beſtimmter Form eine Nachricht ausging, die ſich alsbald als hinfällig erwies, und das in einer Angelegenheit, die dem Gefühl des Volkes ſo nahe geht wie keine andere. Falls auch die Münchener Ankündigung lediglich auf der Homburger Meldung beruhte, ſo wird man ſich mit Recht fragen, ob der Vorbehalt, der einer Zeitungsredaktion in den Sinn kam, nicht auch jenen Stellen gegenwärtig ſein mußte, denen doch nicht entgehen konnte, eine wie empfind⸗ liche Saite des Volksgefühls ſie zum Klingen brachten und wie peinlich Enttäuſchungen gerade auf dieſem Gebiete wir⸗ ken müſſen. Der Zuſammenhang, in dem die Nachricht von der alsbaldigen Freigabe der Gefangenen durch England als eine ſichere, ja nach dem Wortlaut der Wolff⸗Meldung ſchon in der Ausführung begriffene Tatſache mitgeteilt werden konnte, bedarf dringend der Aufklärung, aus der, wie wir hoffen, hervorgehen wird, daß die engliſche Zuſage in einer ſo entſchiedenen Form gegeben worden war, daß an ihrer Durchführung nicht mehr gezweifelt zu werden brauchte und daher die Entſchließung des Oberſten Rates wider alles Erwarten gekommen iſt. Nur ſo wäre die Münchener An⸗ kündigung einigermaßen zu rechtfertigen, wenn auch in An⸗ betracht des Inſtanzenweges, den die Entſchließung eines der Alliierten bis zu ihrer Verwirklichung zu durchlauden hat, von dem Vorwurf mangelnder Vorſicht nicht ganz frei⸗ zuſprechen. Die betrogenen deutſchen Soldaten im Baltikum. Der jetzt wieder amtierende lettländiſche Miniſter⸗ präſident Ulmannis— ſein Sturz durch eine noch radikalere Gruppe, der gemeldet wird, iſt bisher noch nicht amtlich beſtätigt— hatte am 29. Dezember 1918, —— Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. ſandtſchaft eine 2 und Edingen. —— p—— No. 198 Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. als ihm der Strick am Halſe ſaß und die Bolſchewiſten vor den Toren Rigas ſtanden, mit dem damaligen deut⸗ ſchen Geſandten Auguſt Winnig in Riga einen Ver⸗ trag abgeſchloſſen, demzufolge alle reichsdeutſchen Solda⸗ ten, die wenigſtens 4 Wochen im Lande gekämpft hatten bzw. kämpfen würden, das lettländiſche Heimbürgerrecht erhalten ſollten, woraus alle Rechte lettländiſcher Bür⸗ ger, alſo auch das Recht zum Landerwerb, fließen. Man machte freilich nachher, als die lettländiſche Re⸗ gierung nach der Einnahme Rigas nach Libau flüch⸗ tete und ein Teil von ihr, darunter Ulmannis ſelbſt, außer Landes floh, geltend, daß ein ſolcher Vertrag nicht beſtehe, und der Platzhalter des Ulmannis', der Miniſter Dr. Walters, wich allen Bemühungen von deutſcher Seite, auch in jedem Einzelfall auf Erlan ung des lettländiſchen Bürgerrechts unter durchſichtigen Borten aus. Erſt der Sturz des Kabinetts Ulmannis am 16. April 1919 brachte den Stein wieder ins Rollen, und der Chef der neuen Regierung Needra beſtätigte nicht nur formell das Abkommen vom 29. Dezember, ſondern er erklärte auch ausdrücklich, daß einem Landerwerb ſeitens der Soldaten nichts im Wege ſtände. Zu gleicher Zeit gab in gegebener Veranlaſſung auch der baltiſche, in⸗ ſonderheit der kurländiſche Großgrundbeſitz eine neue Er⸗ klärung ab, daß er an dem bekannten kurländiſchen Landtagsbeſchluß vom Jahr 1916, ein Drittel ſeines Grund und Bodens zu dem Friedenspreiſe von 1914 abzutreten, grundſätzlich und ſelbſtverſtändlich feſthalte. Die Folge davon war, daß ſich eine ſehr große Zahl, etwa 10000 reichsdeutſche Offiziere und Soldaten, ſei es der Baltiſchen Landeswehr, ſei es der Eiſernen Di⸗ viſion, der Garde⸗Reſerve und der verſchiedenen Frei⸗ korps, entſchloſſen, in Kurland bzw. auch Livland ſich eine neue Heimat zu errichten. Dann aber kam der Umſchlag. Gegen das Kabi⸗ nett Needra rief Ulmannis die Entente zu Hilfe, und dank der Unterſtellung, daß Needra eine Kreatur der Deutſchen ſei, gelang es trotz der Einnahme Rigas ſchließ⸗ lich Needra zu ſtürzen und ein neues Kabinett Ulman⸗ nis wieder einzuſetzen. Die deutſchen Truppen, die um ihr wohlerworbenes Siedelungsrecht ſich ſorgten, entſchloſ⸗ ſen ſich ſchließlich nach mehrfachen Beratungen am 27. Juli in einer etwa 10000 Siedler vertretenden Dele⸗ giertenverſammlung in Mitau, durch die deutſche Ge⸗ Anfrage und Rechtsverwahrung bei der lettländiſchen Regierung einzulegen, auf die ſeitens der lettländiſchen Regierung durch den Außenminiſter Meye⸗ rowicz folgende Antwort eingelaufen iſt: 1. Ein Vertrag vom 29. Dezember 1918 ſei über⸗ haupt nicht abgeſchloſſen, ſondern es handle ſich lediglich um eine unverbindliche Erklärung von Ulmannis; 2. aber auch, falls ein Vertrag abgeſchloſſen wor⸗ den wäre, ſei er durch den Verſfailler Frieden un⸗ gültig geworden; 3. die reichsdeutſchen Truppen haben durch ihr „demoratiſiertes, zügeltoſes Verhalten“ im Lande, vor allem aber durch ihr Zuſammengehen mit der Balti⸗ Die weiße Frau. 15 man vom Lauenſtein von Anny Wothe. erikan(Nachdruck verboten.) iſches Copyright 1912 by Anny Wothe, Leipzig. „Am 78 , fa er Abend will ich dich in der Vorburg erwarten“, - där atte 5 auf einen Zettel geſchrieben, und ſein de dmerung wilden Schlägen geklopft, als er, ſobald die 0 Brücke 80 Zerniederſank, Karinta durch das Tor über 1 1000* weiße Wallgrabens ſchreiten ſah, ihm entgegen. 5 zen ces Kleid und der weiße Schleier über dem N glänzten in dem gleißenden Licht des üg am heraufkam wie eine ſilberne Flut, . ird dens dachte voll wonnigen Entzückens: N Seel lebe den die ſtille weiße Frau mein eigen, nun löſt 5 Jauber und nimmt alle Schuld von der „ E 2 56 Und 5 in Banden lag.“ 61 r fü f 1 det Appen orte Karintas weiße Hand faſt demütig an 1 Nun 1 und ihren 2 8 einen ziehend a Ureter g ren Arm durch den ſeinen ziehend, 27 N 10 N mit ihr, angſam dahinwandelnd, um die alte 1 15 ir w a 0 men 8 deinen 51 mach Hauſe, Karinta. Noch einmal ſollſt den. don auen Fjorden träumen und Abſchied neh⸗ dir da drüben lieb und wert gewor⸗ 5 aft erſcheinen ließ, war gewichen. Ein 8 rgens ven Glanz verklärte ihre edlen Züge, das N 8 Entzücken erfüllte. . 25 du es willſt, Peter“, ſagte ſie liebevoll,„ſo ſoll es ſein.“ ö „Und wirſt du deine ſchöne Heimat hier in unſerem Deutſchland nicht vermiſſen, wirſt du aushalten können in der Stille eines arbeitsreichen Lebens mit mir und dem Kinde allein?“ Da lächelte ſie und bot ihm zum erſten Male freiwillig die friſchen roten Lippen zum Kuß. „Du, meine Holde, weiße Wunderfrau“, flüſterte er zärtlich zu ihr hernieder,„du gibſt mir tauſend Wonnen, an die ich nie mehr geglaubt. Mein ganzes Leben ſoll ein Dank für dich ſein, daß du dich mir gegeben.“ „Dein Dank, Geliebter“, lächelte Karinta,„gehört der weißen Frau von Lauenſtein. Hätte ich nicht unter ihrem Bann, in ihrer Geſtalt den zwingenden Einfluß auf mei⸗ nes armen Derks Bruder ausgeübt, ich ſchleppte noch das gräßliche Gefühl der Schuld, die ich nie begangen, mit mir herum. Der weißen Frau alſo mußt du danken, Peter, der weißen Frau.“ „Das tue ich ja“, lachte Peter in den ſtillen Abend hinein, Karinta heiß und leidenſchaftlich an ſich ziehend. Und dann ſeinen Hut gegen die Burg übermütig ſchwen⸗ kend, rief er laut: „Der Hüterin, der Schutzherrin vom Lauenſtein, der weißen Frau der Hohenzollern, der ſchönen Gräfin von Orlamünde Gruß und Heil.“ Er neigte ſich tief gegen die Burg, von der es wie ſilberne Schleier herniederwehte, und in demſelben Augen⸗ blick flammten da drüben auf den Bergen die erſten Jo⸗ hannisfeuer auf. 3 Ergriffen von den zauberhaften Schönheiten, die die laue Sommernacht auszeichnen, ſtand das Paar und ſchaute in die Weite. Und wieder ſtanden ſie in der Vorburg. Wie Schat⸗ en ſahen ſie noch Li Dornberg am Arm des Aſſeſſors und Gräfin Marriet mit Holm Rendefähr in den An⸗ lagen verſchwinden, und jetzt— unwillkürlich ſtanden ſie ſtill— ging Profeſſor Dornberg, den ſie ſonſt kaum ge⸗ ſehen, eine Dame am den ſie ſoeben zurückgelegt, und die Dame war Frau von Wallerſtein. Arm den ſchmalen Weg entlang, Karinta und Peter ſahen ſich lächelnd in die Augen. Das Tor der Burg mit dem drohenden Adler war weit geöffnet, der ganze Burghof erglänzte im Mondlicht. Der Burgherr ſpielte die Laute und die Kinder und jun⸗ gen Mädchen, alle mit Roſenkränzen auf den Stirnen, tanzten und ſangen den alten Johannisreigen hinaus in die Sonnenwendnacht. Und Holm Rendefähr und ſein Feinslieb, die der Rei⸗ gen in den tiefen Büſchen von Jasmin und Roſen um⸗ ſpann, 0 Jürgens und Karinta ſtanden andächtig vor dem alten lächelten ſich heimlich glückſelig zu, und Peter Burgtor und ſchauten der roſenbekränzten Jugend in das lachende Antlitz mit ihrem Sang, die auch ihnen eine zweite Jugend beſcherte. a Die Johannisſeuer flammten noch lange durch die ſtille Nacht, als der Sang ſchon längſt verſtummt und alles in der Burg tief und feſt ſchlief. Vom Schloßturm dröhnte mit ehernen Schlägen die Mitternacht. Von allen Zinnen und Söllern der Burg herab aber ſpannten ſich zitternde Schleier und Monden⸗ ſtrahlen tief hmab ins Tal, und wer ein Sonntagskind war, der konnte eine hohe weiße Geſtalt darüber ſchwe⸗ bend, die weiße Frau von Lauenſtein, erblicken. Die breitete ſegnend ihre Hände über die alte Burg. Ja— wer ein Sonntagskind war!— Wer aber die Bürg in dieſer Sonnenwendnacht ſah, der gewahrte auch, ohne ein Sonntagskind zu ſein: Ueber dem Lauenſtein flammte hell glänzend und ver⸗ heißend ein goldener Stern.— En de.— 8 2 ſchen Landeswehr bei dem Putſch vom 16. April und nach demſelben jedes Anrecht auf Begünſtigung und Berückſichtigung ihrer Wünſche enigebüßt; 4. der baltiſche Großgrundbeſitz habe gar nicht das Recht, über ein Drittel des Gutslands zu ver⸗ fügen, das nicht ihm, ſondern dem Staat gehöre. Eine Bemerkung zu dieſen Ungeheuerlichkeiten iſt überflüſſig! Die Grundlinien decken ſich vollkommen mit früheren Schritten der lettländiſchen Regierung, ſo ihren Bemühungen, die Reichsdeutſchen aus der Baltiſchen Landeswehr herauszudrängen, ſo ihr beſtändiges Drän⸗ gen auf möglichſt baldigen Abtransport der Eiſernen Diviſion aus Kurland, ſo endlich der Beſtimmung des lettländiſch⸗eſthniſchen Friedensverlrags, daß die lettlän⸗ diſche Regierung dafür Sorge tragen werde, daß Reichs⸗ deutſche auch den in Kurland in Bildung begriffenen ruſſiſchen Formationen nicht beitreten dürften reſp. aus ihnen wieder ausſcheiden müßten. 5 Daß obiger amtlicher Beſcheid im weſentlichen den Abſichten der Entente entſpricht, wird angenommen werden können. Es ſprechen auch ganz beſtimmte An⸗ zeichen dafür, daß der engliſche General Gough, der leidende Geiſt im Baltikum, ſeine Weiſung dahin abge⸗ geben hat. Die Unverfrorenheit, dem baltiſchen Groß⸗ grundbeſitz das Verfügungsrecht über ſeinen Beſitz zu nehmen, ohne daß ein Enteignungsgeſetz vorliegt, iſt aber ſo unerhört, daß es nicht engliſchen Urſprungs ſein kann, und zwar umſoweniger, als neuerdings aufgetauchte ſehr ernſthafte engliſche Laudankaufs⸗ und große Fi⸗ nanzpläne im Baltikum die rechtliche Unantaſtbarkeit des baltiſchen Großgrundbeſitzes zur Vorausſetzung haben. Aber— eine deutſche Siedelung wollen die Engländer; freilich zweifellos verhindern. Die deutſche Regierung hat nun auf das ablehnende Verhalten der lettländiſchen Regierung hin beſchloſſen, die deutſchen Truppen(6. Reſervekorps) gegen deren Willen aus dem Baltenlande zurückzurufen und als ſich bei den Truppen keine Geneigtheit zeigte, das Balten⸗ lnad zu räumen, gab die Regierung dem Kommandie⸗ renden des Korps, Graf von der Goltz, den beſtimm⸗ ten Befehl, das Hauptquartier nach Kolberg in Pommern. zu verlegen. Die deutſchen Truppen verweigerten daraufhin der Regierung den Gehorſam. Am Sonn⸗ tag, den 24. Auguſt, haben ihre Vertreter den Beſchluß gefaßt, achdem ſie das Baltenland von der Blutherr⸗ chaft der Bolſchewiſten befreit haben, ſich nicht auf⸗ zulöſen“ und unter allen Umſtänden die mit ihrem Hglut erworbenen und durch Vertrag verbrieften Rechte uf Bürgerrecht und Siedelung in Lettland aufrecht zu rhalten. Ihr Entſchluß wurde der Reichsregierung und dem deutſchen Geſandten im Baltikum, Winnig, tele⸗ ſraphiſch mitgeteilt. In Mitau(Kurland) wurden zwei ettiſche Kompagnien von den deutſchen Truppen ent⸗ vaffnet und nach lettiſcher Darſtellung ſoll die dortige Nommandantur„geplündert“ worden ſein. Als Gene⸗ zal von der Golz von den Vorgängen erfuhr, begab ir ſich ſogleich nach Mitau, um auf ſeine Truppen be⸗ chwichtigend einzuwirken und in einem Korpsbefehl ſprach er ihnen ſeine Mißbilligung aus. Zugleich drückte er ber lettiſchen Regierung das Bedauern über den Vor⸗ all aus.. Die Regierung gibt bekannt, daß ſie Verſtändnis gabe für die Mißſtimmung unter den Freiwilligen, die ich nur auf das Verſprechen der Anſiedlung im Balten⸗ and hin anwerben ließen, aber ſie(die Regierung) habe nicht die Machtmittel, die Wünſche der Truppen zu er⸗ füllen. Sie erwarte von den Führern, daß ſie ihre Trup⸗ pen wieder zum Gehorſam zurückbringen. Nebenbei ſei bemerkt, daß Kurland für das werdende neue Rußland in Anſpruch genommen werden ſoll; von hier aus ſoll, wie verlautet, Großrußland wieder er⸗ weckt werden. In dieſen Plänen würden natürlich reichs⸗ deutſche Truppen in ruſſiſchen Dienſten eine erhebliche Rolle ſpielen. 5 Kein Notenumtauſch. „Durch Sonderdepeſche wurde vom Reichs inanzmini⸗ kium amtlich bekannt gegeben, daß aufgrund der Beſpre⸗ chungen mit einem großen Kreis von Sachver⸗ ſtändigen über die Frage der Durchführung des Geſetzes gegen die Kapitalflucht der Reichsminiſter der Finanzen nicht beabſichtige, einen Umtauſch des deutſchen Papier⸗ gelds vorzuſchreiben. Die Abſtempelung der Banknoten uſw. ſei überhaupt nie in Frage gekommen. Die vielumſtritlene Frage iſt darnach als erledigt anzuſehen. Als ſie vom Reichsfinanzminiſter Erzber⸗ ger bei der großen Steuerdebatte in der National- verſammlung am 16. Auguſt angeſchnitten wurde, er⸗ hoben ſich ſogleich Bedenken, ob der ſehr löbliche Ent⸗ ſchluß, die verborgenen Kapitalien aus ihrem Verſtech zu ziehen und der Verſchleppung ins Ausland einen Riegel vorzuſchieben, auf dieſem Wege gelingen werde; die Ab—⸗ ſtempelung der an Stelle der alten Noten auszugebenden Papiere wurde von ſachverſtändiger Seite bei der unge⸗ heuren Zahl der in Frage kommenden Noten für un⸗ durchführbar erklärt. Trotzdem wollte der Reichsfinanz⸗ miniſter an ſeinem Plan feſthalten, überzeugt, daß wo ein Wille iſt, auch ein Weg gefunden werden kann. Das wäre unzweifelhaft richtig, wenn Deutſchland nach keiner Seite hin wirtſchaftlich abhängig wäre. Aber darin liegen eben die Schwierigkeiten. Die ausländiſchen Börſen beantworteten den Plan des Notenumtauſches be⸗ kanntlich ſofort mit einem unerhörten Sturz des Kurſes der Reichsmark und die finanzmächtigen Amerikaner droh⸗ ten, Deutſchland jeden Kredit zu entziehen und die Reichs⸗ mark überhaup: nicht mehr als Zahlungsmittel anzuer⸗ kennen. Der Widerſtand des Auslands hat uns einige hundert Millionen Mark gekoſtet. Der Plan war alſo nicht zu verwirklichen. Und ſo hat ſich der Reichsfinanz⸗ miniſter entſchloſſen, ihn fallen zu laſſen. Kaum war aber die Nachricht ins Ausland gelangt, da feſtigte ſich der Markkurs auch ſchon wieder. Die„Deutſche Allgem. 3 berichtet beſtätigend aus dem Haag, daß der rs andauernd ſteige und zwar auf die Meldung hin, ein neuer polniſcher Angriff feſtgeſetzt. überwachen. daß der Noterumtauſch nicht Tatſache werden ſoll. Ame⸗ rika betätige Käufe, die in die Millionen gehen. Neues vom Tage. Die Biſchöfe für den Kaiſer. Köln, 27. Aug. Nach der„Köln. Volkszkg.“ haben ſich die deutſchen Biſchöfe wiederholt an den Papſt ge⸗ wandt, er möge ſeinen Einfluß bei den Verbandsmächter geltend machen, daß von der Forderung der Ausliefe⸗ rung des Kaiſers Abſtand genommen werde. Neue Wahlen. Berlin, 27. Aug. In den Landesausſchuß des Fürſtentums Lippe wurden nach dem„Berliner Lo⸗ kalanzeiger gewählt: 11 Mehrheitsſozialiſten, 8 Deutſch⸗ Nationale, 6 Demokraten, 1 Unabhängiger. Gegen die letzten Wahlen vom 23. Februar gewannen die Deutſch⸗ Nationalen 1190 Stimmen, die Deutſche Volkspartei 159, wohingegen die Demokraten 927 Stimmen verloren und die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien 1354 Stimmen einbüßten. Der Kohlentransport. Eſſen, 27. Aug. Die Wagengeſtellung für den Abtransport von Brennſtoffen war zu Beginn der ver⸗ gangenen Woche äußerſt ungünſtig. Die Fehlziffer be⸗ trug zunächſt 6000 Wagen täglich. Nach Durchführung von teilweiſen Sperren und Verhängung einer gänz⸗ lichen Sperre am 22. Auguſt für Annahme anderer Güter beſſerten ſich die Verhältniſſe nicht unweſentlich. Im Werktagsdurchſchnitt wurden in der vergangenen Wo⸗ 1050 rund 15 900 Wagen geſtellt, während rund 5 600 ehlten. Dabei iſt, wie von zuſtändiger Seite geſchrieben wird, zu berückſichtigen, daß die Betriebsmittel namentlich der nordweſtdeutſchen Waſſerſtraßen zur Zeit bis zur Grenze der Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt ſind. Wäh⸗ rend z. B. im April 1918 der Umſchlag der Kanal⸗ zechen 35 000 Tonnen arbeitstäglich betrug, ſo kann eine derartige Leiſtung im Umſchlag und eine entſpre⸗ hende Ausnutzung der Schleuſen und der Waſſerſtraßen unter den veränderten Verhältniſſen heute bei weitem gicht erreicht werden. Einmal iſt neben dem Rückgang der Arbeitsleiſtung die Be- und Entladezeit gegen früher erheblich kürzer, zum andern iſt infolge der geringe⸗ ren Leiſtung der Dampfer die Schleppzeit bedeutend ver⸗ längert. Dazu kommt der zurückgehende Waſſerſtand des Rheins und der Weſer. Der Donauverkehr in engliſcher Hand? Berlin, 27. Aug. Aus Budapeſt wird dem„Berl. Lokalanz.“ mitgeteilt: Wie hier mit großer Beſtimmtheit verlautet, hat ein großes engliſches Konſortium die Aktien⸗ mehrheit aller ungariſchen und deutſch⸗öſterreichiſchen Do⸗ naudampfſchiffahrtsgeſellſchaften in ſeinen Beſitz gebracht, wodurch faſt der geſamte Donauverkehr in die Hände der Engländer geraten iſt. Köln, 26. Aug. Nach der„Cologne Poſt“ iſt Sir Harold Arthur Stuart zum engliſchen Bevollmächtigten der 5 Hohen Rheinlandskommiſſion ernannt worden. Bankbeamtenſtreik. 5 Dresden, 27. Aug. Die hieſigen Bankbeamten wollen am 1. September die Arbeit niederlegen, nach⸗ dem die Bankleitungen abgelehnt haben, einen Tarif⸗ abſchluß bis zum 20. ds. Mts. zu unterzeichnen. Reichart verhaftet. Berlin, 27. Aug. Der entflohene Volksbeauftragte für Heerestoeſen der Münchener Räterepublik, Rei⸗ chart, ſoll, dem„Berliner Lokanzeiger“ zufolge, geſtern in Berlin verhaftet worden ſein. Neue Stürme in Oberſchleſien. Gleiwitz, 27. Aug. Der Unterſuchungskommiſſion der Entente, die hier eingetroffen iſt, wurden wichtige Beweiſe vorgelegt, daß die Führer des Aufſtands Polen deutſcher Staatsangehörigkeit ſind. Sie hatten ſchon vor dem Aufſtand Liſten von Deutſchen aufgeſtellt, die ver⸗ haftet oder verſchleppt werden ſollten. Dabei ſind uner⸗ hörte Greuel verübt worden.— Auf 1. September war Ueber der pol⸗ niſchen Grenze ſind ſtarke Anſammlungen polniſcher Trup⸗ pen feſtgeſtellt. Die Zahl der bewaffneten Ueberläufer aus Polen, die ſich in Oberſchleſien aufhalten, und der Legionäre werden auf 80000 Mann geſchätzt. Alle ſind gut bewaffnet. Bei abgefangenen polniſchen Kurieren wurden genaue Verzeichniſſe der deutſchen Stellungen vorgefunden. Der polniſche General Haller ſoll den Befehl gegeben haben, keinen Angriff auf die Deutſchen zu unternehmen, ehe er nicht nach Rückſprache mit der Ententekommiſſion den Befehl dazu gebe. Die Unter⸗ abteilungen laſſen aber den Befehl unbeachtet. Aus Serbien zurück. Augsburg, 26. Aug. Geſtern ſind weitere 2500 Angehörige der ehemaligen Heeresabteilung Schoch aus der Gefangenſchaft in Serbien im Lager auf dem Lech⸗ feld eingetroffen und dort feierlich empfangen worden. Die Arbeiter zum Wiederaufbau. Paris, 27. Aug. Havas meldet, zum Wiederauf⸗ bau im Kriegsgebiet werden von Deutſchland 6 bis 700 000 Arbeiter auf mindeſtens 6 Monate, vom Okto⸗ ber ds. Is. ab, angefordert werden. Von der Friedenskonſerenz. Verſailles, 27. Aug. Der Oberſte Rat teilte der deutſchen Abordnung mit, daß ſogleich nach Ge⸗ nehmigung des Friedensvertrags eine Kommiſſion ſich nach Deutſchland begeben werde, um die Ausführung der Vertragsbedingungen betreffend die Schiffahrt zu Paris, 27. Aug. Der Wirtſchaftsrat hat die rumä⸗ niſche Regierung benachrichtigt, daß infolge ihres eigen⸗ mächtigen Vorgehens keine Lieferungen von Waffen und Munition nach Rumänien mehr erfolgen werden. Das Kabinett Friedrich vorgeladen f Bud apeſt, 27. Aug. Laut Ung. Tel. Kang ale gingen dem zurücktretenden Kabinett Friedrich 5 Teilen des Landes und allen Schichten der 5 rung zahlreiche Kundgebungen zu, in denen 4 niſterium aufgefordert wird, auf ſeinem Plat bleiben. Von franzöſiſcher Seite iſt dem Men U ſidenten Friedrich die Aufforderung zugekomen drei Mitglieder der Regierung in Paris vor der Fri konferenz erſcheinen. a 8 Rumänien und Serbien.„ ball J Berlin, 27. Aug. Das„Berl. Tagebl. ein d., eine Meldung des„Corriere della Sera“ übe in. nehmen der ſerbiſch-rumäniſchen Spannung. Se, ließ darnach ein Einfuhrverbot für rumäniſche, Tu während die Rumänen anu der ſerbiſchen Grenz pen zuſammenziehen. umer⸗ g Der Friedensvertrag in der frauz⸗ Kam Paris, 27. Aug.(Havas.) Die Kammer raf geſtern die Beratung über den Friedensd o 1h Oberſt Alberti bedauerke, daß der Vertrag Lücken aufweiſe; aber er gebe doch Frankreich und ſtelle Polen wieder her. end. Völkerbund gegebenen Garantien ſeien ungenüg d 1 franzöſiſch-engliſch⸗amerikaniſche Sonderabkomm des nis gegen Deutſchland) bedeute den Angelpunkt tigen Friedens. a 1 * e g ge 2 Es müßte aber ergänzt we ein franzöſiſch⸗italieniſch⸗belgiſches Bündnis, Deutſchland nicht mehr der großen Operati dienen könne, um ſeine räuberiſchen Pläne Dieſelbe müßte deshalb von Truppen des beſetzt bleiben. Fournier bedauerte, daß f densvertrag ein einiges Deutſchland anerkenne. rlamel hum langte die Einſetzung eines internationalen 3 8 Beſetzung Oberſchleſiens? ie e en Paris, 27. Aug. Reuter meldet, der Obe el. hat an General Dupont, den Vorſitzenden der ell Liün kommiſſion für Oberſchleſien, telegraphiert, Oben Ff Mittel zur Herbeiführung der Ordnung in und der Vermehrung der Kohlenförderung Beſetzung durch die Allierten ſein. 1 de n ve hm ei ldungg b . be. kann ſo gut wie für erledigt gelten. Der Krieg im Oſten. 1 London, 27. Aug. Die„Times“ menen 6 ſingfors, daß die Finnen, Eſthländer und Ru ſcheinlich nicht in der Lage ſein werden, noch vor dem Winter zu beſetzen. Die Est). nicht geneigt, vorzumarſchieren, bevor die 1. Unabhängigkeit formell anerkannt haben, wien 0 finniſche. Mitarbeit zwecklos iſt, ſeitdem die, pen Sozialdemokraten den General Mannerheim de f 1791 Offe, 1 g ark 27 ö Je eh an der Front ſehr tätig. In ſeinem Eiſen die ein beſonderes Blatt gedruckt, in dem er n auffordert, das Rote Heer mit Lebensmitte ſorgen. g eri Einwanderungsbeſchränkung in er 1 Waſhington, 27. Ang. Reuter meld das 4% verlangt in einer Botſchaft an den Kongren Jah rend des Kriegs erlaſſene Paßgeſetz no 27 Geſel 1 den Friedensſchluß in Kraft zu laſſen.(Tae tet ſich in erſter Linie gegen die Einwan Deutſchen.) Mexiko und die Union. 0 5 Ne London, 27. Aug. Die„Weſtminſtiz gen 6 melde aus Neuvort Wilſon habe eine Lace gehe 1 mit Lanſing über die mexikaniſche Frage 1 niche Vereinigten Staaten 3 55 1 Truppen Gefen Mexito zurückziehen, bis alle, die an de wo nahme der amerikaniſchen Flieger beteilig 5 N ſtraft ſeien. 5 20 1 Amſterdam, 27. Aug. Nach Preſſchß die aft meldet„Newyork Sun“ aus Waſhington, 5 1 2 für ein Einſchreiten der Vereinigten Staat Due geh g und zu Lande in Mexiko fertiggeſtellt ſeien zege* einigten Staaten werden die map kaniſchen Aue die 0 ebenſo vollſtändig übernehmen, wie ſeinerze, ſe. niſchen, da Mexiko„vollſtändig verfallen„ Die Armeniergreuel. Serbe 4 1 Mailand, 27. Aug.„Corriere de Stout 3% det aus Paris: Die alliierten Unterſuchung e im haben den Bericht über die Armeniermo 0 1915 abgeſchloſſen. Darnach haben 75 Ong durch Mord der türkiſchen Behörden laren und 70000 ſind auf der Flucht um Kein Sedantag mehr. Pini Berlin, 27. Aug. Der preußiſche det Innern hat verfügt: Daß am Gedacht egg von Sedan die öffentlichen Gebäude bell entſpricht nicht mehr den Zeitverhältniſſot dung ſoll in dieſer Zeit tiefſten Unglücks nich he ſtrative Erinnerungen an frühere Siege„ getäuſcht werden, daß all ſein Denken g einer neuen Zukunft gewidmet ſein muß⸗ J a 19 0 in der P wuderben. bag, Ls kö 1 gte, wi unte he % 5 0 17 lem auf den öffentlichen Gebäuden würde Stoff likten geben. onen für den verfloſſenen Verfaſſungsſtand ſehen lit dem Willen der Regierung zu einer neuen i zweifeln. Es iſt deshalb bei den dem Mini⸗ 85 des Innern unterſtehenden öffentlichen Gebäuden edanstage von dem Aufziehen von Fahnen Ab⸗ zu nehmen. a Die Pfalz und ihr! Ja ihr alle, die ihr in Deutſchland wohnt,— wißt die Not der Brüder in der Pfalz?— Ihr rum!— In allen Verſammlungen ſpricht wenig⸗ icht Redner von den Volksgenoſſen überm Rhein. von„Treue halten“ und„unauslöſchlichem Ge⸗ ſuch: Und ihr klatſcht Beifall und ſagt vielleicht En k Die armen Brüder“—— und ſonſt?—— dige Mitt wenig Neid miſcht ſich in dieſes pflichtſchul⸗ itleid. Die haben noch Speck und Schinken, Seife bak, alles in Hülle und Fülle, und was vielen 5 ſcheint— Ruhe haben ſie— keine wilden ß keine Putſche— keine Lebensmittelkrawalle. Zum regt ſich ſchließlich etwas wie:„Die ſollen dock u ſein. Nach 10 bis 15 Jahren ſind ſie wieder ub ich ſage euch allen, ich ſchreie euch allen zu: ort mehr zum Leben wie Speck und Brot. Es rbul,. 0 lehr zum Leben als Ruhe und Ordnung. Das 1 1 Freiheit!— Und die haben die Deutſchen was un inchessruh iſt im Lande. Verzweiflung hockt en hort ſtumpf in allen Ecken, laſtet auf allen Men⸗ d hoffen die an Deutſchland glauben, die auf Deutſch⸗ hafen hört nichts mehr von den lauten, lärmenden os 90 er erſten Zeit, als Haas und Genoſſen das: Ache Deutſchland“ riefen. Als ſie die neutrale fen wol epublik am Gängelband Frankreichs aus⸗ Afätzer ollen. Herr Haas und ſeine Helfer ſind keine ih in um anderer Dinge willen iſt es ſcheinbar ſo falz. Franzoſen merkten bald: Ausweiſen, einſper⸗ unterdrücken, alles Deutſche totmachen, ganz td as ſtempelte viele zu Märtyrern und Mit⸗ s Volk wach. Alſo heimlich wühlen, gra⸗ 9 ſage Die paar Menſchen, die öffentlich ihre Mei⸗ „ ta ſind leicht zum Schweigen gebracht. ute das Volk aufreizen, wenn jemand ehrlich ar In ſind deutſch. Und 5 was hat man die Zen⸗ ber an den weißen Stellen in den pfälziſchen den, digen könnten die Leſer merken, daß dort Sätze 80 Gene den Franzoſen und ihren Freunden(ſo enk 8 Gerard die Herren Haas, Hofer und lenſirlͤcken paßten.— Darum Anzeigen in den bialten nicht Warum ſollten die Blätter ſich ihren Abon⸗ und 8 Textteil empfehlen.— Der Betrug ge⸗ ede. Maſſe des Volks glaubt nicht mehr an enſur. 5 5 0 Wal wie f de ahn . m 5. 1 1 ae c le 0 bleibt 8 Sund wieder 1 das nicht 9 atoren z 4 „die weiter kämpfen um dieſes deutſche ht ſie mundtot.— Verſammlungen ſind ie„freien Pfalzleute“ dürfen reden. Den man keine Päſſe, man überwacht jeden ganz heimlich— man hindert ſie an müſte, auch im kleinſten Kreis.— Und die Aber N ſchweigen!— kues bieſalz und die Pfälzer ſind deutſch und wol⸗ llt gebunden ben. Im Lande ſelber ſind jenen die 5 und auen und der Mund verſchloſſen. Der Frank ar dieß deitet unentwegt.—— 0 1 büßt weiß dals, dieſer Garten Deutſchlands, wer ſie 1 8 U N 10 1 due b hr helfen; man ſie begehren möchte.— Darum ihr 4 Nane im freien Deutſchland, daß dieſes Land hm ⸗eſes ö l dae voll alter deutſcher Kultur, das ein uigorte 775 er, Freiheit iſt, von dem Siebenpfeifer heit, G4 Land rief voll heiligen Glaubens an Lunge 6. eichheit⸗ und„Völkerbund“.- or Wilſon! 1— lialiſterung der Eeltrizitätswirtſchaft A 0 ben gelundiger Stelle wird uns geſchrieben: In iſiern 9 5 Badeus iſt kürzlich ein Artikel„Zur verlanger Elektrizitätswirtſchaft“ erſchienen, in f wird, daß dem badiſchen Staat ſelbſt 8. Teil erſorgungsgebiet eines oder mehrerer rag 0 von dieſen den Ländern auf ihren Es wird, wenn der Entwurf zum Weite Kreiſe würden darin Demon⸗ vereinigung teilt uns mit: Geſetz erhoben wird, Sache einer klug geführten Ver⸗ handlung ſein, das Reich von der Notwendigkeit dieſer Uebertragung zu überzeugen und dem badiſchen Staat die erforderliche Selbſtändigkeit in der Geſtaltung ſei⸗ ner Elektrizitätswirtſchaft zu wahren. In dem Artikel wird weiter geſagt, Deutſchland müſſe ſich mit der Rheinkraft begnügen, die ihm die gegenüberlieger den Uferſtaaten freiwillig überließen; ein rechtlicher Anſpruch auf Strom bleibe Deutſchland nicht. Dieſe Auffaſſung trifft wohl zu auf das Verhältnis von Deutſchland zu Frankreich, nicht aber auf dasjenige zur chweiz. Nach Artikel 358 des Friedensvertrags kann die Schweiz nicht das Recht der alleinigen Ausnutzung der Waſſerkräfte in der badiſch⸗ſchweizeriſchen Strecke des Oberrheins geltend machen, ſondern nur beanſpruchen, daß ihr auf dem badiſchen Ufer die Geländeplätze, de⸗ ren ſie zum Ausbau von Kraftwerken bedarf, unter den⸗ ſelben Bedingungen überlaſſen werden, wie dies bei Frankreich an der badiſch⸗elſäſſiſchen Strecke des Rheins der Fall iſt. Dagegen muß im Hinblick auf den Wort⸗ laut des Friedensvertrags daran feſtgehalten werden, daß das Recht der Schweiz auf Nutzung der Waſſer⸗ kraft ſelbſt ſich nach den bidher geltenden oder weiterhin frei mit der Schweiz zu vereinbarenden Beſtimmungen richtet. Baden. (9) Karlsruhe, 27. Aug. Der Verein der Licht⸗ ſpieltheaterbeſitzer Badens und der Pfalz hielt geſtern nachmittag eine ſtark beſuchte Verſammlung ab, die ſich in der Hauptſache mit der Zenſurfrage befaßte. Die Mehrzahl der Teilnehmer war der Anſicht, daß man ſich freiwillig einer Zenſur unterwerfen ſolle. Es wurde beſchloſſen, dem Miniſterium vorzuſchlagen, daß jeder Film vor der Vorſtellung einem Beamten vorgeführt werde, der dann über ſeine ulahheng zu entſcheiden hätte. (0) Pforzheim, 27. Aug. Wegen der Unregelmäßig⸗ keiten beim ſtädt. Lebensmittelamt iſt ein Vortragender Rat des Miniſteriums des Innern beauftragt worden, die erforderlichen Erhebungen anzuſtellen. Dos, 27. Aug. Nachdem die Bürgermeiſterwahl auch im dritten Wahlgang ergebnislos verlaufen iſt, wird der Gemeinde von Staatswegen ein Bürgermeiſter ein⸗ eſetzt. 8 11 900 Bruchſal, 27. Aug. Eine Bezirksverſammlung des Zentralverbands chriſtlicher Tabakarbeiter ſprach ſich gegen die Monopoliſierung der Zigarrenfabrikation aus und verlangte einen Reichslohntarif für die Tabakarbei⸗ ter. Die Verſuche, die Arbeiter zu Streiks und Putſchen zu verleiten, wurden entſchieden abgelehnt. Der Verband zählt in Baden 11000 Mitglieder in über 100 Orts⸗ gruppen.. g () Freiburg, 27. Aug. Der Stadtrat hat die Frage der Uebernahme der hieſigen Lichtſpielhäuſer in ſtädtiſchen Betrieb einem Ausſchuß zur Prüfung über⸗ wieſen.— Der Badiſche Bauernverein hat 8 einer Mitteilung in ſeinem neueſten Vereinsblatt die Mit⸗ gliederzahl von 91 500 überſchritten. ( Dörlinbach, b. Ettenheim, 27. Aug. In dem kleinen Ort Dorenbach ſpielten zwei ſchulpflichtige Kna⸗ ben mit einer Schußwaffe, die ſich plötzlich entlud und ein 16jähriges Mädchen namens Joſefine Himmelsbach tötete. ( Singen⸗Hohentwiel, 27. Aug. Die Unſicher⸗ heit im Bodenſeegebiet nimmt ſtändig zu. An einem der letzten Abende wurde ein Mädchen auf dem Weg von Singen nach Friedingen von zwei Unbekannten in⸗ mitten des Waldes überfallen und ihrer Barſchaft beraubt. () Stuttgart, 27. Aug.(Uebergabe des württembergiſchen Truppenkontingents. Zuſammen mit dem Reichspräſidenten Ebert kommt au der Reichswehrminiſter Noske morgen nach Stuttgart. Dabei wird, wie neulich in München, die Uebergabe des württembergiſckhen Truppenkoutingents an die Reichslei⸗ tung erfolgen, was die endgültige Aufhebung des Württ. Kriegsminiſteriums bedeutet. 5 a Lokales. ., Zur Kriegsgefangenenheimkehr. Um die Tätigkeit der Kriegsgefangenenheimkehrſtellen beſſer über⸗ blicken und leiten zu können, iſt beim bad. Miniſterium des Innern eine Landeszentralſtele für Kriegs⸗ und Zi⸗ vilgefangene errichtet worden, in die außer dem Ver⸗ treter der Regierung berufen werden: je ein Vertreter des Roten Kreuzes, des Volksbunds zum Schutz der deut⸗ ſchen Kriegs- und Zivilgefangenen, des Reichsbunds der Kriegsbeſchädgiten, ehemaligen Kriegsteilnehmern und Kriegshinterbliebenen und der Hauptfürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge⸗ 52 — Kirchenkollekte. Die ſeit dem Jahr 1902 er⸗ hobene alljährliche Kollekke für die kirchliche Verſor⸗ gung der deutſchen Evangeliſchen im Ausland ſoll in dieſem Jahr am 21. September am Schluß des Haupt⸗ gottesdienſtes erhoben werden. Im vorigen Jahr ergab die Kollekte 9589 Mk.— Die Kollekte für den Badi⸗ ſchen Landesverein für innere Miſſion hat die Summe von 17417 Mk. ergeben. l — Das Schwarzbrot iſt in Stücken von 750 ünd 1500 Gramm zu bereiten. Außerdem darf Roggenbrot als Kleinbrot in Stücken von 100 Gramm hergeſtellt werden. Bei den Stücken von 750 und 1500 Gramm muß das Brot das vorgeſchriebene Gewicht am Tage nach der Herſtellung aufweiſen; bei dieſen Stücken iſt der Tag der Herſtellung auf dem Brot zu vermerken. — Deutſche Schulden in Frankenwährung. Der Landesverband der bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ Durch den Tiefſtand des deutſchen Geldwerts im Ausland ſind deutſche Kredit⸗ nehmer, beſonders an der ſchweizeriſchen Grenze, die in der Schweiz Geld aufgenommen haben, in große Schwierigkeiten geraten. für ihre Darlehen in ausländiſchem Gelde bezahlen und dieſes zuvor teuer kaufen. Schweizeriſche Gläubiger neh⸗ men die ungünſtige Bewertung unſerer Valuta mehr⸗ fach zum Anlaß, ihre an Deutſche gewährten Darlehen 177 nachbarliche Beziehungen der Denn ſie müſſen die Zinſen zu kündigen und Verlängerungen abzulehnen. Durch die dann erforderliche Zurückzahlung würden den deutſchen Schuldnern bei dem heutigen ungünſtigen Stand unſe⸗ rer Valuta ſchwere Opfer auferlegt. Unter Würdigung dieſes Notſtands hat die badiſche Regierung auf Erſu⸗ chen des Landesverbands der bad. Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen in Raſtatt Hilfe zugeſagt durch Ver⸗ mittlung bei der ſchweizeriſchen Kreditanſtalt, dieſe hat auch ſchon zu dem erwünſchten Reſultat geführt, indem neuerdings in einem Fall, in der eine Basler Bank den Hypothekenzins vertragsgemäß in Frankenwährung ver⸗ langte, ſich dieſe auf Verwendung der bad. Regi herbeiließ, dem Hypothekenſchuldner einen Frankenkredik einzuräumen gegen Hinterlegung des gleichen Betrages in Mark(Kredit 2285 Franken, Hinterlegung 2300 Mk.) Man darf hoffen, daß auch in anderen ähnlichen Fällen ſich die ſchweizeriſchen Banken zu dem gleichen freund⸗ nachbarlichen Entgegenkommen bereitfinden laſſen. — Die Zahl der Brauereien hat ſich in Ba⸗ den gegenüber dem Jahr 1915 von 299 auf 185 ver⸗ mindert. Gewerbliche Weißbierbrauereien ſind nicht mehr in Betrieb. Die Zahl der Hausbrauer iſt von 17 auf 2 zurückgegangen. Der Malzverbrauch betrug im Jahr 1918 33 813 Dztr.(1914 553 983 Dztr.), die Bierer⸗ zeugung 780 131 Hektoliter(2 961371 Hl.). Der Bier⸗ verbrauch belief ſich 1918 auf 0,36 Hl. auf den Kopf der Bevölkerung gegen 1,34 im Jahre 1914. Die Bier⸗ ſteuer für das 1918 in Baden gebraute Bier belief ſich auf 547369 Mark.(1915: 8038 524 Mark.) a — Die Häute rotzkranker Pferde können ver⸗ wendet werden, wenn ſie auf die Dauer von mindeſtens 24 Stunden in Kalkmilch eingelegt worden ſind, die aus einem Teil friſch getöſchtem Kalk und 20 Teilen Waſſer beſteht. 5 2 8 Dem Verdienſt ſeine Krone. Der König von Belgien hat den Brüdern der früheren Kaiſerin von Oeſterreich, den Prinzen von Bourbon⸗Parma, die als Hauptleute in der beigiſchen Armee gedient haben, den höchſten belgiſchen Orden verliehen. Lohnende Geldausgaben. Der„Mancheſter Guardian“ berichtet, daß der Kampf gegen den Bolſche⸗ wismus in Rußland England bisher 43,41 Millionen Pfund Sterling(868,2 Millionen Mark Friedenswert) gekoſtet habe. Von dieſer Summe entfielen auf die Ar⸗ mee des Generals Denikin 26 Millionen, auf die des Admirals Koltſchak 14,4 Millinen. Die baltiſchen Rand⸗ ſtaaten leinſchtießlich das ruſſiſche Nordweſtkorps) hätten bisher 2,23 Millionen erhalten.— Die ſcheinbar große Ausgabe hat ſich doch gelohnt, denn wenn die Bolſche⸗ wiſten nicht durch die übrigen von England mit Geld unterſtützten Ruſſen zurückgedrängt worden wären, dann hätte England in Perſien, in Afghaniſtan und Meſopo⸗ tamien nicht Fuß faſſen können. 5 4 — Am verfloſſenen Sonntag hielt der Beieftauben⸗ verein„Luftbote“ ſeinen 3. Wettflug von Goldshöfen, eirka 30 Klm. ſüdöſtlich Stuttgart ab.(Luftlinie ungefähr 130 Klm.) Aufgelaſſen wurden die Tauben 130 Uhr mittags, trotz des regneriſchen Wetters trafen die erſten Tauben um 5 Uhr mittags hier im heimatlichen Schlage ein. Preiſe erhielten: 2., 3., 7, 14., 15. K. Bühler, geſetzt 7 Tauben 5, 11, 17. J. Erny, 1 0 9., 10. L. Wolf, 5 12., 13, 16. 9 Wolf, 1 5„ 5 3 hatte ſeitens der Reiſever⸗ 1 4. 6. 8. 1 N 75 Der Verein„Luftbote einigung bis jetzt die beſten Erfolge aufzuweiſen. Wir . auch fernerhin ein„Gut Flug“. 5 Sonntag, den 31. Auguſt, Preisflug ab Donauwörk 180 Klm. Luftlinie. 5 a 8 Der Badiſche„Pfalzgau⸗Sängerbund“ der bis 1914 einen erfreulichen Aufſchwung genommen und 42 Bundesvereine umfaßt, gedenkt nach fünfjähriger Pauſe ſeine Tätigkeit wieder aufzunehmen. Gegründet im Jahre 1903 zwecks Hebung des deutſchen Männergeſangs 1 und Pflege des deutſchen Liedes will derſelbe auch freund⸗ einzelnen Bundes vereine herſtellen, die Sangesbrüderſchaft pflegen und auf dieſe W iſe ein engeres, feſterers, harmoniſcheres Band um die Bundes vereine ſchlingen. Sängertage in einfacher Form, Bezirks volkskonzerte, Sternaus flüge waren die wefentlichſten Programmpunkte, die ſich der Verein geſtellt hatte. Vor dem Kriege war bereits mit der Verwirklichung dieſer Aufgaben begonnen worden und hatte in Sängerkreiſen ungeteilten Beifall gefunden. Nun ſoll noch in dieſem Jahr eine Mitgliederverſammlung ſtattfinden und zwar am 14. September, nachmittags 3 Uhr im Kaiſerhof in Seckenheien. Allenthalben macht ſich ein reges Intereſſe dofür bemerkbar, ſodaß ein zahlreicher Beſuch zu erwarten iſt. Die Sangesluſt und Sangesfreude konnte der unſelige Krieg nicht töten. Welche Aufgaben der Männerchorgeſang im neuen Volksſtaat zu erfüll⸗a hat, darüber wird ein Referat Aufſchluß geben. Nicht ohne Intereſſe und Bedeutung für dte weitere Entwickelung des B. P. S. dürfte die Neuwahl des geſamten Buades⸗ vorſtandes ſein; ebenſo dürften die kommenden Veran⸗ ſtaltungen eine lebhafte Ausſprache auslöſen. Den Teilnehmern werden aber auch— nach langer Zeit— muſtkaliſche Genüſſe auserleſener Art geboten werden. Die drei Ortsvereine: Liedertafel, Männergeſang⸗ verein und Sängerbund haben in bereitwilliger Weiſe den muſikaliſchen Teil übernommen; andere Bundesvereine und Doppelquartette haben bereits ihre Mitwirkung zugeſagt; ein kleiner Geſangswettſtreit— ſchiedlich friedlich— inner⸗ halb der eigenen Bundesvereine ſteht bevor. Auch die dem Bund noch fernſtehenden Pfälzer Geſangvereine ſollten nicht verſäumen, ſich dem B. P. S. anzuſchließen, deſſen Motto lautet: Rein im Sange, froh beim Wein, S; lieb' ich die herrliche Pfalz am Rhein. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim N r Amtliche Bekanntmachungen Lebensrettung betr. Dem Schloſſer Wilhelm Ceinz in Mannheim⸗ eudenheim, Talſtraße 2, welcher am 10. Mai ds 8., im Waldhofbecken bei der Diffeneſtraße das 1 Jahre alte Kind Suſanna des Drehers Philipp Kempf in Mannheim⸗Waldhof durch mutvolles und entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Altrhein gerettet hat wurde durch Erlaß des Landeskommiſſärs hier vom 7. Auguſt 1919 Nr. 7400 eine öffentliche Belobung und eine Geldbe⸗ lohnung im Betrage von fünfundzwanzig Mark zuerkannt. Dies bringen wir hiermit zur Kenntnis. Mannheim, den 15. Auguſt 1919. Bad. Bezirksamt Abt. I. öffentlichen Lebensrettung beter. Dem Schiffer Adam Weiſchler in Leimersheim welcher am 10. Juni 1919 etwa 500 Meter ober⸗ — des Rheinporens hier den 5 Jahre alten ernhard Stalf von hier durch mutvolles und entſchloſſenes Handeln unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens im Rhein gerettet hat, wurde durch Erlaß des Herrn Landeskommiſſärs hier vom 7. Auguſt 1919 Nr. 7399 eine öffentliche Belobung und eine Geldbelohnung im Betrage von fünfundzwanzig Mark zuerkannt. Das bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 15. Auguſt 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Viehzählung 1. September 1919 betr. Gemäß Buündesraksverordnung vom 9. Auguſt 1917 wied am 1. September 1919 eine Zählung der Beſtände an Pferde, Rindvieh, Schafen, — Ziegen, Federvieh und Kaninchen ſtatt⸗ nden. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Beſttzer zur Auskunfterteilung verpflichtet ſind. Bei vorſätzlicher oder fahrläſſiger Verletzung der Auskunftspflicht iſt empfindliche Beſtrafung an⸗ gedroht; auch können vorſätzlich verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Mannheim, den 23. Auguſt 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. IIb. Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. Die Maul⸗ und Klauenſeuche im Städt. Fuhr⸗ und Gutshof hier iſt erloſchen. Die angeordneten ſeuchenpolizeilichen Maßnahmen werden hiermit aufgehoben. Die Maul⸗ und Klanenſeuche im Städt, Hof⸗ gut in Ludwigshafen am Rhein⸗Frieſenheim iſt gleichfalls erloſchen. annheim, den 23. Auguſt 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. II b. Enteignung wegen Herſtellung 5 der Ackerſtr. in Mannheim betr. 3 auf die früher amtlich bekannt⸗ taatsminiſterialentſchließ ung vom 14. Unter N 19. No. 734, wonach Kaufmann Joh. Birkhofer Eheleute in Mannheim von Ihrem Grundſtück Ogb. No. 180 hier zu obiger Straßenherſtellung 364 qm gegen vorherige Entſchädigung an die Stadtgemeinde Mannheim abzutreten haben, mache ich mir unbekannte Intereſſenten zur Wahrung Ihrer etwaigen Anſprüche auf die an der Rathaus⸗ tafel angeſchlagene Bekanntmachung über die Ent⸗ ſchädigungsfahrt am Mittwoch, den 3. September 1919, aufmerkſam. Mannheim, den 19. Auguſt 1919. Bad. Landeskommiſſär. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ läſſiger Perſonen vom Handel(R. G.Bl. Seite 603) in Verbindung mit§ 1 der Verordnung Bad. Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit dem Möbelhändler Elias Piſtiner aus Wiznez(Bukorina) der Handel mit Möbeln ſowohl wie allgemein mit Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs ſowie jegliche mittelbare oder un⸗ mittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Mannheim, den 14. Auguſt 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. III. Den Schutz der Mieter betr. Wir bringen nachſtehende Anordnung des Bad. Arbeitsminiſteriums zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 20. Auguſt 1919 Bad. Bezirksamt— Abt. v. Die für den Bezirk der Gemeinde Mannheim mit Erlaß vom 18, November 1918 No. 73358 n nach§ 6 der Mieterſchutzberordnung vom 23. Sept. 1918(Reichsgeſeßblatt Seite 1140) getroffene An⸗ ordnung und zwar: 1) daß die Vermieter von Wohnräumen ein Miet⸗ verhältnis rechtskräftig nur mit vorheriger Zu⸗ re des Einigungsamts kündigen können, nbeſondere, wenn die Kündigung zum Zweck der n erfolgt, 2) daß ein ohne Kündigung ablaufendes Mietver⸗ hältnis als auf unbeſtimmte Zeit verlängert gilt, wenn der Vermieter nicht vorher die Zustimmung des Einigungsamts zu dem Ablauf erwirkt hat, wird aufgrund des Art, 1 Ziff, 8 der Verordnung des Reichsminiſteriums zum Schutze der Mieter vom 22. Juni 1919(Reichsgeſetzblatt Seite 591) auf Läden und Werkſtätten ausgedehnt. Die Neuregelung des amtlichen Verkündigungsweſens betr. Gemäß 8 1 der Verordnung vom 23. Juli 1919, die Veröffentlichung der amklichen Bekannt⸗ machungen betr. G. u. V. O. Blatt Seite 421 bringen wir nachſtehend die Namen der Tageszei⸗ tungen zur öffentlichen Kenntnis, denen für den Amtsbezirk Mannheim die Veröffentlichung der für den Bezirk beſtimmten amtlichen Bekanntma⸗ 555 durch Vertrag mit dem Miniſterium des nnern gegen Entgelk übertragen iſt. Amtsbezirk Mannheim a Mannheimer General⸗Anzeiger, Mannheim; Mannheimer Tageblatt, Mannheim; Mannheimer Volksblatt Mannheim; Neue badiſche Landes⸗ Zeitung, Mannheim; Volksſtimme, Mannheim; eudenheimer Zeitung. Mannheim⸗Feudenheim; äfertaler Anzeiger, Mannheim⸗ Käfertal; Laden⸗ burger Tageblatt, Ladenburg; Neckar⸗Bote, Secken⸗ 50 Neckarauer Zeitung, Mannheim⸗Neckarau; andhofer Anzeiger, Mannheim⸗Sandhofen. Mannheim, den 15. Auguſt 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Das Oehmdgras von etwa 38 ha Kollek⸗ turwieſen in den Gemarkungen Rohrhof, Edingen, Schwetzingen und Rheinau wird Dienstag, den 2. September, vorm 9 Uhr im„Ochſen“ zu Brühl losweiſe aus der Hand abgegeben. i Evang Kollektur, Mannheim. 3 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Kriegsgefangenen. Die Angehörigen der Kriegsgefangenen hieſiger Gemeinde(Ehefrau bezw. Vater oder Mutter) werden zwecks Ausfüllung eines Fragebogens zur Feſtſtellung der Arbeits⸗ Verhältniſſe auf morgen Freitag, den 29. Auguß 1919, nachmittags von 2—4 Ahr, in das Rathaus gebeten. Seckenheim, den 27. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Bürgy. Biehzählung am 1. September 1919 betreffend. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß Bundesratsverordnung vom 9. 8. 17. am 1. September d. J. eine Zählung der Beſtände an Pferden, Rindoieh, Schafen, Schweinen, Ziegen, Federvieh und Kaninchen ſtattfindet. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, den mit der Aufnahme betrauten Erhebern ge- wiſſenhafte Angaben machen. Zugleich weiſen wir darauf hin, daß die Beſitzer zur Aus kunftserteilung verpflichtet ſind. Bei vorſätzlicher oder fahrläſſtger Ver⸗ letzung der Auskunftspflicht iſt empfindliche Beſtrafung zu erwarten; auch können vor⸗ ſätzlich verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erkärt werden. Seckenheim, 28. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. e Lebensmittelamt. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kleinverkaufspreis für Frühkartoffel vom Kommunalverband Mann⸗ heim⸗Land auf 14 Pfg.: feſtgeſetzt wurde. Seckenheim, 27. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Die noch ausſtehenden Zuckermarken können bis ſpäteſtens Samstag 30. ds. Mts. bei der Handlung Jakob Erny, Gundſtr. eingelöſt werden. Seckenheim, den 28. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Die Ausgabe der Brot-, Zucker-, Fleisch⸗ und milchmarken finden morgen Nachmittag von 2—6 und Samstag Vormittag von 812 Uhr ſtatt. Der Brot-, Fleiſch⸗, Milch- und Lebensmittelumſchlag iſt vorzulegen. Die Ausgabe ſindet in folgender Einteilung ſtatt: Am Freitag Nachmittag: Nr. 1 bis 850 von 2—4 Uhr „ 8E 1888080 Am Samstag Vormittag: „1501 2150 810, „ 2151 000„ 10 Alle Marken müſſen in der angegebenen Zeit abgeholt werden. Die Ausgabe der Marken auf der Hoch⸗ ſtädt findet am Freitag Abend von 7- ½8 Uhr ſtatt. Seckenheim, den 28. Auguſt 1919. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger unt für Mitglieder der Landw. Ein- n. Verkaufsgenoffeuſchaft. Von heute Mittag 3 Uhr ab wird am Bahnhof Nebenbahn Apfelwein ausgegeben per Liter zu Mk. 2.20. Im Lager vorrätig: Gelbrübenſchnitzel, Kartoffelſchnitzel, Miſch⸗ futter für Rindvieh, Zuchtſauenfutter, Futter⸗ mehl, Fleiſchfuttermehl, ewiger und deutſcher Kleeſamen, Futterkalk, Kali, Kainit, Chlor⸗ kali, Rhenania⸗Phosphat, Natran⸗ Salpeter. Die Verkaufszeit iſt von jetzt ab: s Morgens von 8— 12 Uhr Nachmittags von 2— 5 Uhr Der Vorſtand. und vollſtändige zu 0 sind eingetroffen. Die neuen Muster Frühzeitige Bestellung im Interesse sorg- fältiger Bedienung erbeten. Wieser Jlli, 5 8 Hauptstr. 153. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim, Bente Abend anſchließend an das Wettſpiel Vorstands- Sitzung betr. Wettſpiel am Sonntag gegen Frankfurt im Lokal. Um 9 Ahr Spieler⸗Jersammlung ſämtlicher Mannſchaften 1., 2., 3., 4., 5. und 6. im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen erforderlich, Der Spielausſchuß. Oeffentl. OJolksversammlung! Heute Donnerstag, den 28. Anguſt, abends 7½ Uhr, findet im Gaſthaus zum „Lamm“ eine ſalks-Jerzanmlung Cobenanlllelcersorgung u. Stellung Habme zum Labafeinfadeln. Wir bitten die Arbeiterſchaft, hauptſüchlich die Frauen zu dieſer Verſammlung zahlreich zu erſcheinen. Die Einberufer. Müännergeſangverein Feckenheim gegr. 1861. Heute Donnerstag Abend 8½ Uhr robe für die Teuöre. Der Vorſtand. Frols Turnorſchaft deagenbeim. Am Sonntag, den 31. August 1919, auf dem Sportplatz der Fr. Turnerſchaft Mannheim an der Feudenheimer Landſtraße (Halteſtelle der Elektr. Straßenbahn Sellweide) Bundes⸗Wertungsturnen. Vormittags 8 Uhr beginnend Uierkampi⸗Sunderweflfkämpie Machmittags 2 Uhr beginnend Hllgem Freifbungen, Sonder- vorfführungen.— Meitspiele, Ratbolischer Jungmänner Verein — St. Bernhard.— b Morgen Freitag Abend 8 Uhr iſt im„Neckartal“ Versammlung der ganzen Turn- und Spielabteilung mit wichtiger Tagesordnung. Anträge ſind bis Freitag Abend ½7 Uhr beim Leiter ſchriftlich abzugeben. Heute Abend 8 Ahr iſt Turnen im Saal. Die Vorſtandſchaft. Turnerbund„Jahn“ Feckenheim. Morgen Freitag Abend nach der Turn⸗ ſtunde findet eine Versammlung der gesamten Rao ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Vollzähliges Erſcheinen erforderlich. Der Vorſtand. lassenpyramiden. Zum Wetturnen ſind 900 zu den Maſſen⸗ freiübungen 1200 Teilnehmer gemeldet. Unſere Wetturner maſchieren punkt 36 Uhr ab„Deutſcher Hof“. Die Schuͤler⸗ innenabteilung, ſowie die übrigen Nachmittags- beſucher fahren um 12% Uhr ab„Deutſcher Hof“ bis Feudenheimer⸗Fähre von da aus über Feudenheim mit Eleklr. oder zu Fuß bis auf den Feſtplatz. Wer ſich alſo wirklich von einem großen Turnfeſt überzeugen will, iſt hierzu freundl. eingeladen. Ganz beſonders aber unſere Mitglieder, ſowie die Eltern von der Schüler⸗ und Schülerinnenabteilung mögen ſich zahlreich einfinden. Der Turnrat. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs hafen a Rh Ansichts-Karten reg Z iünadermang. Georg Zimmermann. wir auf innigsten Dank Seckenheim, den Für die vielen Beweise licher Teilnahme bei de scheiden meines lieben Vater, Schwiegervater, und Urgrossvater Herr Johann Geor sowie für die überaus zahle Kranz- u. Blumenspenden s diesem Wege u im Hause wie am Grabe, den Gemeindearbeitern Kranzniederlegung. Danksagung sonders danken wir Herrn Kunz für seine trostreichen be⸗ aus. Gap ger ole o ue für inis 28. August 110 Die trauernd. Hinterblisbend“ per Paket Mk. 16.—, Sonntags von 97 Suche 1 Platz l zu erfragen in der Geſ un 0 Eunttndst- Aut — Tamauins un Eebens Mista = cempfiehlt Germania- Di Fr. Wagner's Nacht ih. WJ. Hölisti Co. Hirchencor Seckenheim. Ereit⸗g ½9 Uhr Probe. Es wird um pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen gebeten. Der Vorstand. Zwei Frauen zum Tabakeinnähen geſucht. b Neckarauerſtr. 23. 2 fs Al ſa Soliſten uu Theater 3 5 wollen 5 einfinde re Ae 5 i m 9 Ser E 197 seren 115 Zahn- Prax Spezialität: Goldarb Umarbeiten Hicht pass? bisse unter Garantie Sprechstun täglieh von nde von chäftsſt⸗ 0 Geſan a 4710 U ell an- 11 , 7 200 lle. 1 n. 5 40 1. 15% - u E 90% *