Ne. ö Amtsblatt der Bürgermeisferämfer Seckenh Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Huartal 15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 1* S——————— Sonn⸗ und Feiertage.———(—— —— C dGCTbbbGbGTTPTPbPbGTbTbTbTbTTbTbTPTbTbTbTbb 385 Jahrg. 2 — Wers Mähnung an Europa. pal at deer amerikaniſche Lebensmiktelkontrolleur Hoover Aagzt, denkſchrift über die wirtſchaftliche Lage Europas E, arſtellt die zugleich eine ernſte Mahnung an Europa e e. 1. h ie Krankheit, die Europa ins Verderben zu ſtürzen 3 E 17 5 für Hoover die„demoraliſierte Produktivität“. e 450 uktion der zum Leben nötigen Dinge war für Millionen Menſchen Europas, Rußland ein⸗ 1 illi, nie ſo niedrig wie heute. Nicht weniger als ihn zonen Familien erhalten heute Arbeitsloſenunter⸗ un der Han der einen oder anderen Form oder werden b(Pap blſache durch beſtändige Aufblähung der Wäh⸗ Aläckermwiergelo) bezahlt. Nach grober Schäzung iſt die 85 ropas heute mindeſtens um hundert Mil⸗ ˖ robber, als ohne Einfuhr ernährt werden kann, und as Produk Produktion und Ausfuhr leben. Tatſächlich iſt 5 ur Auktion Europa heute nicht nur weit geringer, eit der Waffenſtillſtandsunterzeichnung, ſondern weit hinter dem zurück, was zur Erhaltung r nötig d der Geſundheit ohne eine beiſpielloſe lee bober it. 5 5 38 8 f 8 8 Sinz, gibt eine längere Unterſuchung der Urſachen ung dates der Produktion, 11 5 denen er die Fort⸗ f wtf Blockade nach dem Waffenſtillſtand, den lan⸗ t der achen Streit in Verſailles und die Unerfahren⸗ gelte und ſtageſchaffenen Regierungen beſonders hervor⸗ 00 Lage feellt dann als die weſentliche Tatſache der gan⸗ ät Gin, daß nur eine raſche Steigerung der Produk⸗ it 5 huilchaftlroba vor einem politiſch liſchen und in cha hen, moraliſ l een ahen Chaos bewahren kann, das ſich ſchließlich 5 Lerluſt von Menſchenleben umſetzen Umfang, wie man ihn ſich bisher nicht Vor Er betont, daß die amerikaniſche Hilfe 0 llerbengungsmittel für kurze Zeit iſt; denn er gt, rei eberſchuß, den die weſtliche Halbkugel hervor⸗ eder gie nicht aus, um den heutigen Ausfall in ert n Produktion zu decken, wenn es lange fort⸗ bon abgeſehen, können Kredite natürlich nur fine, Zeit aufgebracht werden, da ſie nur ein ung ie ſofort Laren ſind, die man ſpäter erhalten muß, 5 dieſer 5 zuſammenbrechen müſſen, wenn die Liefe⸗ e Waren unwahrſcheinlich wird. Wenn ſolche kürden, 6 ie n ie wirtſchaft⸗ kl fung 5 könnten ſie nur die ſchaf Es gibtnen Weltkrieg führen. 0 ein Mittel, um Europa zu retten, und Verſtehen der tatſächlichen Lage und ener⸗ in an. Es muß den europäiſchen Völkern zum we gebracht werden, daß ſie mehr produzieren eori ſie nicht verderben wollen. Alle ſoziali⸗ Mſratſache 55 und politiſchen Schlagworte können heute kun en un icht aus der Welt ſchaffen, daß nur äußerſte 8 Blut es einzelnen eine Kataſtrophe abwenden uch wenig Wert, über die ſteigenden Preiſe 7 — 4 E eim, Ilvesheim, Ieckarhausen und Edingen. 9e rr!!!. Freitag, 5. September 1919. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 205 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. zu jammern, denn in ihnen wird nur die ungenügende Produktion ſichtbar. Hoover betont, daß die Einſchränkung im Gebrauch von Luxusartikeln nie ſo nötig war, wie heute, und er ſieht in der entgegengeſetzten Tendenz, die ſich ſeit dem Abſchluß des Waffenſtillſtands bemerkbar macht, nur ein Zeichen dafür, daß die europäiſchen Völker in einem reinen Narrenparadies leben. Die Produktion könne man aber nur anregen, wenn man dem Produzenten den vollen Ertrag ſeiner Anſtrengungen gewährleiſtet; alle Verſuche der Preiskontrollierung, ſofern ſie ſich nicht gegen die wilde Spekulation richten, werden die Produktion nur weiter herabſetzen. Heute, wo der Weltmarkt offen iſt, beſteht kein lebengefährdender Mangel an Gütern mehr; der freie Handel kann ihn am leichteſten und beſten aus⸗ gleichen. 5 Hoover erklärt, Amerika erfülle ſeine Pflicht am beſten, wenn es nur den europäiſchen Ländern helfe, die mit Energie ihr Haus auf finanziellem und inner⸗ politiſchem Gebiet in Ordnung bringen. Denn Ländern zu helfen, die dieſe Bedingungen nicht erfüllten, ſei doch nutzlos. —— Weizſäckers Erinnerungen. Im Septemberheft der„Deutſchen Revue“(Deutſche Verlaganſtalt, Stuttgart) erſcheint der 2. Teil der „Württ. Erinnerungen“ des früheren Miniſterpräſidenten Dr. Frhrn. v. Weizſäcker. Weizſäcker beweiſt, daß die deutſche Politik vor dem Kriege durchaus friedliebend war, ja, daß man für den Krieg gar nicht genügend vor⸗ bereitet war, obgleich man die anſchwe lende Kriegsneigung der Gegner kannte. General Grön er ſprach im Früh⸗ jahr 1914 die Hoffnung aus, daß die deutſche Weſt⸗ grenze bis 1920 ſo ausgeſtaltet ſei, daß ſie den Vorbe⸗ reitungen der franzöſiſchen Oſtgrenze gewachſen ſei. In Belgien wußte man, daß die deutſchen Heere im Falle eines Angriffs durch Belgier marſchieren mußten, aus militäriſchen Gründen. Belgien hatte ſich für Frankreich und England entſchieden. In Berlin und München ſah man im Frühjahr 1914 die Lage ganz ſorglos an. Der frühere ruſſiſche Miniſter Wikte hatte im Juli den Zaren vor dem Krieg gewarnt, der alſo in Rußland damals ſchon beſchloſſene Sache war. Als das öſter⸗ reichiſche Ultimatum an Serbien bekannt wurde, reiſte Weizſäcker trotz der beruhigenden Nachrichten aus Berlin aus der Sommerfriſche ab. Er erinnerte ſich der vor 5 ½ Jahren zu ihm geſprochenen Worte des Englän⸗ ders Cartwright, daß aus dem öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Konflikt ſich ein Weltkrieg entwickeln werde. Auch Cle⸗ menceau habe damals ſchon den Engländern gegenüber die Lage als„ſehr ernſt“ bezeichnet. In Berlin hatte man die Lage ganz falſch aufgefaßt; im Sommer 1914 krat der„Bankrott unſerer Auslandspolitik“ zutage. Die Bundesſtaaten entbehrten in den wichtigſten Stunden jeden Einfluſſes, die kaiſerliche Regierung hat von ihrem Recht auf Führung der auswärtigen Politik in aus⸗ ſchließender Weiſe Gebrauch gemacht, bis der rollende Stein nicht mehr aufzuhalten war. Der Grundgedanke —,ßL ñ— ͤ!ͥuͥ ͥᷓ—.?—. war die Folge der geſamten unglücklichen auswärtigen Politik Deutſchlands ſeit dem Abgang Bismarcks. Man konnte Oeſterreich nicht abſchütteln, für das die Balkan⸗ frage mehr und mehr die Zerfallfrage wurde. Trotzdem kann die Ueberlaſſung der Aktion Oeſterreichs in Ser⸗ bien in ihren Einzelheiten an den Verbündeten nicht gebilligt werden. Von Berlin aus hätten in Wien die nötigen Schritte zu einer ſofortigen Aktion erzwungen werden müſſen, durch die ſchon damals die Schuld Ruß⸗ lands und Frankreichs klar geſtellt werden konnte. Wien hat mehrfach verſagt. Weizſäcker ſtellt feſt: nicht Deutſch⸗ land trifft die Schuld am Krieg, ſondern Rußland, Eng⸗ land und Frankreich, und die eigentliche Urſache iſt Frank⸗ reich, denn ſeit 1871 ſteht die europäiſche Polikik im Bann der Rachebeſtrebungen Frankreichs. Für die Zu⸗ kunft wäre wohl ein Schiedsvertrag dem Völkerbund vor⸗ zuziehen geweſen, denn Blendwerk iſt ſchädlich. 1„„ 1 eee e e— Völkerbund und Friedensvertrag f Die Schwierigkeiten, die die Ratifikation des Frie⸗ densvertrags dem amerikaniſchen Senat bereiten, hängen abgeſehen von der Schantungfrage vor allem mit dem Völkerbund zuſammen. Eine ſtarke Stimmung will den Friedensvertrag wegen der Verquickung mit dem Völker⸗ bund ablehnen, in der Ueberzeugung, daß die Vereinigten Staaten durch dieſen Völkerbund in Verbindung mit dem franzöſiſch⸗engliſch⸗amerikaniſchen Verteidigungs⸗ bündnis viel zu ſehr in die europäiſchen Händel hinein⸗ gezogen würden. Man hat in dem europäiſchen Krieg ein Haar gefunden und möchte nicht ein zweites Mal an einer ſolchen Verwicklung beteiligt werden. Präſident Wilſon bezeichnet aber dieſe Angriffe gegen den Friedensvertrag als verhängnisvoll für den ganzen Vertrag. Gewiß würde in erſter Linie das Anſehen des Präſidenten ganz außerordentlich leiden, wenn der unter ſeiner Mitwirkung, wenn auch nach Ableugnung der meiſten ſeiner Grundſätze, zuſtandegekommene Friedens⸗ vertrag gerade in den Vereinigten Staaten abgelehnt würde. Deshalb kommt für Wilſon die perſönliche Seite der Frage ganz beſonders in Betracht. Aber in der Sache würde die Ablehnung des Friedensvertrags durch den amerikaniſchen Senat das Scheitern des Völkerbunds bedeuten. In formeller Beziehung zwar genügt zum Zuſtandekommen des Friedensvertrags die Ra⸗ tifikation durch drei Mächte der Entente, alſo England, Frankreich und Italien. Dieſe wird erſt erfolgen. Alſo formell kann der amerikaniſche Senat das Zuſtandekommen dieſes Friedensvertrags nicht verhindern, aber materiell würde das Scheitern des Völkerbunds die Unausführbar⸗ keit des Vertrags ſofort in das hellſte Licht ſetzen. Der Völkerbund bildet nicht nur die Einleitung des Vertrags, ſondern auch die Vorausſetzung für eine ganze Anzahl von Beſtimmungen des Vertrags ſelbſt. Die Regierung der Saarbeckens ſoll einem den Völkerbund ver⸗ tretenden Ausſchuß übertragen, Danzig unter den Schutz des Völkerbunds geſtellt und die Verwaltung der deut⸗ ſchen Kolonien Mandataren des Völkerbunds über⸗ Du biſt mein! (Nad Vacbeug Weber von H. v. Erlin. has tein dz; Fe 10 ſie fligiſſen, nur ein dumpfes, ziellos Ahnen, ganand fhen müfſe. Aber wie für ihr Gehen den faden u rden! Sie ſcheute davor zurück, ſich je⸗ 0 en cmann offenbaren, ging faſt gefliſſentlich Frau 2% auf wie de em Wege, ſeit ſie zu fühlen begon⸗ 1 lum ihr ru ren Blicke oft voll heimlichen Beobachtens fach nen: blen. Da war ihr plötzlich die Idee ge⸗ 1 N düte erwidern ſie auf Hölfenſtein der Baroneß Be⸗ een derte und wenn man ſie dort zu Gaſte zu fehne i % künden mi allmenhof ein Wort von ihrer Abſicht 0 af eine 0 ſie ſich auf den Weg, obwohl der⸗ 10 unc ſchritt derthalbſtündige Wanderung bedeutete. 6% me entge ſie zunächſt voran, als eile ſie einer Hoff⸗ 77 5 und 5 Doch bald begann ihr Gang lang⸗ weſtdlüſſtgr fangſamer zu werden, bis ſie in müder ſa boch iht ſtehen blieb und um ſich blickte. Wie „tie mat Ziel! Und wie drückend heiß die Luft! den im 5885 und ſchlaff ihre Glieder! Was ſollte 6 ſcez mögen doren? Weiter gehen? Sie hätte wei⸗ 1 Wollen aß ſie wieder einmal erlahmte, ein ra⸗ 7% en dn R 85 Kraft noch auszuführen. 3 8 ad Der Pfand Hilflosigkeit ließ ſie die Augen ſchwei⸗ 1 bar heimlichd zwiſchen dem bohen Korn war ſchmal u derbreite wo das Getreide bereits abgetragen . 0 auf Werte er ſich und dort tauchte jetzt ein 4 oh llends f. Hartmn t. 7 dewah ich wenden— weitergehen, bevor er ſie 1 3 ſie fühlte, daß ſie es müſſe, wollte es tun und blieb doch ſtehen, ſchaute erwartend feiner hohen, kraftvollen Geſtalt entgegen und begann mit ſcheuer Heimlichkeit vorwärts des Weges zu ſchrei⸗ ten, den er daher kam. 5 Nun hatte auch Hartmut ſie erblickt. Beiſeite biegen! fuhr es blitzſchnell durch ihn. Ihr aus dem Wege gehen, wie er es ſeit Tagen tut, tun mußte. Denn er ſah ſie nicht mehr allein vor ſeinem Geiſte, ein anderer ſtand ihr zur Seite, der ſang ein Lied vom ſieghaften Heut— ſein Bruder! Beiſeite gehen, Raum geben, ihm— ſeines Vaters liebſtem Sohne! Sein Fuß zuckte, wollte ſich wenden, da ſahen ſeine Augen, wie auch Angelika den Schritt anhielt und fragend, wartend zu ihm hinüberblickte. Trotzige Bitterkeit quoll in ihm auf. War es wirklich ſo weit, daß er von ihrem Wege weichen mußte, dann ſollte ſie es ſelbſt ihm ſagen. Raſch ſchritt er ihr entgegen. Ein Blick in ihr Geſicht und alles ungeſtüm Auf⸗ begehrende in ihm wurde weich und ſtill. Sie ſah aus wie ein verirrtes, ratloſes Kind. Mit einem Morgengruße blieb er vor ihr ſtehen. „Sie, Fräulein Angelika— was führte Sie ſo weit hinweg vom Ulmenhofe?“ Tief ſenkte ſie den Kopf. „Ich... nach Hölfenſtein wollte ich, der Baroneß Beſuch erwidern...“ f „Zu Fuß? Und auf dieſem Wege hier?“ Er fragte es ganz langſam, und ihre Lippen fan⸗ den nur ein unſicheres Stammeln: N a „Es wurde mir ja auch zu weit und ich kehrte um — es war überhaupt nur ſo ein Einfall geweſen—“ Gequält von ſeinem forſchenden Blick, hob ſie das Geſicht, ſeufzte und verſuchte ein Lachen. . das iſt ſchrecklich. liegt wohl am Wetter. Herr Bravand?“ gleich einem Leidenſchaft und Liebe in lodernder Flamme empor⸗ ſchlugen. riſſen, und war es durch ihre Hinneigen ten, der ſein Geſicht dem ihren nahe bog, daß ſie auf ihren Lippen faſt den Hauch der ſeinen ſpürte. Ihre Augen, die einen Atemzug lang ſich geſchloſſen hatten, ſchlugen ſich langſam wieder auf, fen hinein in die dunklen, zwingenden Augen über ſich, und brennende Glut und Wangen. ihrem Geiſte ein anderes erſchienen, auch ihr zuge⸗ neigt mit heißen Lippen, die die ihren ſuchten— fan⸗ den— blaue, leuchtende Augenſterne, in denen es drohend flammte, wie es in dieſen dunklen Augen hier gedroht und — der Bruderhaß— a 5 „Ach, ich weiß ja niemals, was ich eigentlich will, Und heute iſt's beſonders ſo— es Gewitterluft, nicht wahr, Er nickte ſeltſam, ſeine Augen wichen nicht vor ihr. „Gewitterluft, Angelika— und Sie wollen fort von uns!“ Sie widerſprach ihm nicht. Sie hatte es gefüblt, daß er in ihrem Innerſten geleſen, daß es nutzlos ſei, ihm auszuweichen.. In ihn hinein aber hatte ihr ſtummes—„Ja“— zündenden Blitzſtrahl getroffen, daß Gegen ſein Herz hatte er ihre Hände ge⸗ flehend rief er: „Geh nicht fort, Angelika— ich liebe dich ja!“ Bebend, erbleichend ſtand ſie vor ihm, und doch heiß auch in ihrem Herzen aufgeſtiegen, und ſchlanken Glieder ging es wle ein leiſes zu dem Manne, deſſen Arme nach ihr zuck⸗ und ihre Blicke tra⸗ überzog ihr plötzlich Stirn Neben Hartmuts Geſicht war vor geflammt hatte am gleichen Tage Fortſetzung folgt.) 4 3— — . wieſen werden uſw. Die Verteilung der Mandate an die einzelnen Mächte der Entente birgt jetzt noch manche Schwierigkeit in ſich. Fiele aber der Völkerbund, ſo würde wahrſcheinlich einfach diejenige feindliche Macht, die ſich in den unter den Schutz des Völkerbunds geſtellten Ge⸗ bieten feſtgeſetzt hat, dort verbleiben, wenn das auch zu neuen Differenzen innerhalb der Entente führen müßte. Und dieſe Befürchtung kann vielleicht dahin wirken, daß ſich im amerikaniſchen Senak, wenn auch unter Proteſt eine Mehrheit für die Ratifikation findet. Man fürchtet eben, daß die jetzigen Schwierigkeiten ſich im Falle der nicht erfolgenden Ratifikation noch erheblich vermehren könnten. Jedenfalls haben aber dieſe ganzen Vorgänge in Waſhington deutlich bewieſen, wie mangelhaft das ganze ſtolze Friedensgebäude iſt und wie leicht es beim 5 eines einzigen Steines zuſammenſtürzen ann.— Zur Freigabe des Haferhandels. Seit dem 16. Auguſt hat der Getreidehandel wieder freigegeben. Im Juni und Juli waren ſchon andere Stoff. Von den vier Hauptgetreidearten iſt der Hafer Bodenprodukte aus der Zwangswirtſchaft in den Privat⸗ verkehr übergegangen: Lupinen, Serradella, Heu und Stroh. Nachdem vorher für alle dieſe Artikel beſtimmte Höchſtpreiſe auf dem Papier geſtanden hatten, der Be⸗ darf aber allein durch den Schleichhandel zu horrenden Preiſen zu befriedigen geweſen war, hat der private Handel ſofort bewieſen, daß es in allen dieſen Erzeugniſſen an Vorräten keineswegs mangelte. Zu Preiſen einſetzend, welche die Mitte zwiſchen den amtlichen Höchſtpreiſen und den Schleichhandelspreiſen hielten, wurden bald ſo große Mengen herausgeholt, daß die Preiſe ſprungweiſe um ca. 50 Prozent von ihrem Anfangsſtande zurück gingen. Angeſichts dieſer Erfahrung ſah man mit Spannung der Freigabe des Handels für Hafer entgegen. Dieſe Getreideart mit ihrer Ernte von ſchätzungsweiſe 7 bis 8 Millionen Tonnen hat natürlich eine ganz andere Bedeu⸗ tung als die vorerwähnten vier Artikel. Die Verbraucher waren bisher in den Großſtätden nur mit ein bis zwei Pfund pro Tag für jedes Tier aus der alten Ernte be⸗ liefert worden, obwohl die 1918er Ernte in Hafer zwei⸗ fellos ſehr bedeutend geweſen war und trotzdem die rie⸗ ſigen Heeresanſprüche bereits ſeit Schluß des vorigen Jahres zum größeren Teile aufgehört hatten. Die Reichs⸗ Getreideſtelle hatte für Hafer an die Erzeuger, abgeſehen von den Prämien, im vorigen Jahr 15 Mark pro Zentner gezahlt, während der Schleichhandel von den Verbrau⸗ chern zwiſchen 120 und 130 Mark für den Zentner nahm. Für die neue Ernte war der Erzeugerpreis amt⸗ lich auf 20 Mark feſtgeſetzt. Wieder eröffnete nunmehr der freie Handel mit Preiſen, die ſich zwiſchen jenen amt⸗ lichen und dien Notierungen des wilden Handels hielten, und zwar zu 50 Mark für den Zentner. Nach dem Vor⸗ gang bei den oben erwähnten Produkten ſchien aber dies⸗ mal von vornherein ein gewiſſes Mißtrauen gegen dieſe Anfangspreiſe zu beſtehen. Die Wirkung davon hat ſich in den 14 Tagen des bisherigen freien Börſenverkehrs mit Hafer auch bereits zum Ausdruck gebracht. Und ſo ſind denn die Preiſe bereits auf 47 bis 48 Mark, für September⸗ und Oktober⸗Lieſerung auf 42 bis 43 Mark e Je mehr die Preiſe nachließen, je ſtär⸗ er wurden die Hafer⸗Angebote. Es iſt noch undurchſich⸗ kig, wie weit die Preisrückgänge ſich ausdehnen, aber jedenfalls zeigt ſich auch diesmal wieder, daß ſofort, ſobald der freie Verkehr einſetzt, von keinem Mangel an Ware mehr die Rede iſt. 8 Umſomehr iſt zu bedauern, daß durch gewiſſe Maß⸗ nahmen der Behörden dem Handel wieder die Tätigkeit erſchwert wird. Bekanntlich war für die Reichsgetreide⸗ geſellſchaft die Belieferung der Nährmittelfabriken und Proviantämter vorbehalten, die erſteren mit ca. 400 000, die letzteren mit 200 000 Tonnen.* Nach der Anbaufläche des Hafers berechnek, ergab dies für den Morgen etwa einen Zentner, was auf den erſten Blick ziemlich geringfügig ſchien. In der Praxis haben ſich nun aber die Verhältniſſe wieder ganz anders geſtaltet. Es wurde nicht im ganzen Reich eine Lieferung pro Morgen von je einem Zentner vorgeſchrieben, was ſich offenbar auch nicht durchführen ließ, zumal viele Klein⸗ bauern überhaupt nicht mehr Hafer erzeugen, als ſie ſelbſt gebrauchen, zum Teil ſogar noch zukaufen müſſen. Man hielt ſich daher in der Hauptſache an die Ueber⸗ ſchußbezirke, und da dieſe das Geſamtquantum aufzubrin⸗ gen hatten, ſo entfiel in manchen Gegenden eine Liefe⸗ rungspflicht von fünf bis ſechs und mehr Zentnern auf den Morgen. 12 a Von landwirtſchaftlicher Seite ſind bereits energiſche Proteſte an die Regierung abgegangen wegen der Höhe der Umlagen in größeren Bezirken. Denn es entſteht dadurch für viele Erzeuger die Ungerechtigkeit, daß ſie ihre Ueberſchüſſe mit 20 Mark an die Behörde abliefern müſſen, während die anderen Erzeuger ihren Hafer zum Marktpreiſe von 40 bis 50 Mark veräußern dürfen. Neues vom Tage. i Der Beamteneid. 5 Berlin, 4. Sept. Der Beamtenausſchuß der deutſch⸗ nationalen Volkspartei im Reich und in Preußen hat eine en beſchloſſen, in der es heißt: Durch die neue Verfaſſung wiro den Beamten ihre politiſche Geſinnung ausdrücklich gewährleiſtet. Es würde eine flagrante Verletzung die ſes uns zugeſicherten Grundſatzes bedeuten, wenn man uns durch die Eidesformel über die gewiſſenhafte Beobachtung der Verfaſſung hinaus welter⸗ gehende Verpflichtungen auferlegen und die Freiheit der Politiſchen Geſinnung beſchränken wollte. nationalen Beamten erkären demgegenüber, daß ſie den von ihnen verlangten Eid leiſten werden, aber nur in dem Sinne, daß ſie ſich zur gewiſſenhaften Beobachtung der in der Verfaſſungsarkunde niedergelegten Beſimmungen ver⸗ pflichten. Im Beſonderen behalten ſie ſich durchaus das Recht vor, im Rahmen der durch die Verfaſſung gegebe⸗ ö 5 nen Möglichkeiten andere ſtaatliche Zuſtände zu erſtreben. Die deutſch⸗ Die Erhöhung der Eiſenbahnfahrpreiſe. Berlin, 4. Sept. Wie bereits gemeldet, ſoll am 1. Oktober der Perſonentarif, Gepäck⸗ und Expreßgut⸗ frachten um 50 Prozent erhöht werden. Wie eine Ber⸗ liner Nachrichtenſtelle erfährt, wird ſich die Erhöhung auf alle Perſonenfahrkarten mit Ausnahme der Militärfahr⸗ karten erſtrecken. Die neuen t werden für die erſte Zone in der 1. und 2. Klaſſe 3 Mark, in der 3. Klaſſe 1.50 Mark betragen, für die 2. Zone in der 1. und 2. Klaſſe 6 Mark, für die 3. Klaſſe 3 Mark. Die dritte Zohne ſieht in der 1. und 2. Klaſſe eine Erhöhung von 9 Mark und in der 3. Klaſſe von 4.50 Mark vor. Gleichzeitig werden auch die neuen Min⸗ deſtfahrpreiſe für Schnellzüge für die 1. Klaſſe auf 22.50 Mark, die 2. Klaſſe auf 15 Mark und die 3. Klaſſe auf 7.50 Mark feſtgeſetzt. Die im Verkehr befindlichen Fahr⸗ karten werden weiter ausgegeben mit einem Ueberdruck der neuen Fahrpreiſe in ſchwarzer Farbe.. Erzberger gegen Helfferich. 1 Berlin, 3. Sept. Nach dem„Lokalanzeiger“ ſind in der Klage des Reichsfinanzminiſter Erzberger gegen Staatsminiſter a. D. Helfferich noch keine Schritte unter⸗ nommen worden. Mandatsniederlegung. Berlin, 3. Sept. Der deutſch⸗nationale Abgeordnete Karl Veidt, Pfarrer an der Paulskirche in Frankfurt a. M., hat ſein Mandat als Mitglied der Nationalver⸗ ſammlung aus Berufsgründen niedergelegt. In das Mandat tritt der Oberlan desgerichtsrat Dr. Lattmann, der nächſte in der Liſte der Deutſch⸗nationalen Volks⸗ partei. Nur Obſtruktion Braunſchweig, 4. Sept. Die„Braunſchweigiſche Landeszeitung“ berichtigt ihre geſtrige Meldung dahin, daß die Unabhängigen nicht aus der Landesverſammlung ausgetreten ſind. Dieſe ſind ausgezogen und leiſten Obſtruktion. N Rückkehr der Verſchleppten. Breslau, 4. Sept. Die„Schleſiſche Zeitung“ mel⸗ det aus Kattowitz: Gegen 300 von den Polen verſchleppte deutſche Einwohner trafen geſtern wieder in Kattowitz ein. Während ihrer 14tägigen Gefangenſchaft haben ſie eine ſchwere körperliche und ſeeliſche Leidenszeit durch⸗ gemacht. Ihre Belreiung iſt dem energiſchen Eintreten der amerikaniſchen Kommiſſion zuzuſchreiben, die ſeit Frei⸗ tag in Krakau weilte. Die Zurückgekehrten befinden ſich in jämmerlicher Verfaſſung. Sie ſind halb ver⸗ hungert und ihrer Kleidung und Wertſachen größtenteils beraubt. Sie wurden ſchwer mißhandelt. Es ſind noch nicht alle Verſchleppten zurückgekehrt. Sabotage. Hirſchberg, 4. Sept. Die Fabrikationsräume der Hirſchberger Papierfabrik G.m. b. H. ſind durch Feuer zer⸗ ſtört worden. Der Betrieb ruht vollſtändig. Aus dem beſetzten Gebiet. Mannheim, 4. Sept. Die Augſt der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſpiegelt ſich in dem Erlaß an die ſämt⸗ lichen Bahnbeamten und Bahnbedienſteten in der Pfalz wider, der ihnen geſtern zugegangen iſt. Darin werden ſie auf die Tatſache, daß ſie im Dienſt der alliierten und aſſoziierten Mächte ſtehen, verwieſen und es wird ihnen ſtrengſte Beſtrafung durch die franzöſiſchen Kriegsgerichte und eventuelle Ausweiſung für den Fall eines Aus⸗ ſtandes angedroht. Frauenwahlrecht in Italien. Rom, 4. Sept.(Stefani.) Die Kammer hat ihre Tagungen wieder aufgenommen und begann die Berakung des Geſetzentwurfes über die parlamentariſche Initia⸗ tive. Sie nahm einen von der Regierung eingebrachten Zuſatzantrag an, welcher den Frauen das aktive und paſ⸗ ſive Wahlrecht zuerkeunt mit Ausnahme der Proſtituier⸗ ten. Das Wahlrecht in Verwaltungsangelegenheiten wird ihnen erſt zugeſprochen nach Abſtimmungen, die nicht vor dem 31. Juli 1920 ſtattfinden werden. f Verbilligung der Lebenshaltung durch Arbeit. Neuyork, 4. Sept. Um billigere Lebensmittelpreiſe zu bewirken, hat der Arbeiterbund des Staats Neuyork den Organiſationsleitungen die Weiſung gegeben, daß in den nächſten 6 Monaten nicht geſtreikt werden dürfe, daß vielmehr die Erzeugung möglichſt geſteigert werden müſſe, — Das iſt vernünftig. Brüſſel, 4. Sept. Die Mehrheit der belgischen Gewerkſchaften hat ſich gegen die Beſchäftigung deutſcher Arbeiter in dem Wiederaufbaugebiet ausgeſprochen. General Fayolle in Kaiſerslautern hat die von dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Hoffmann nachgeſuch⸗ be Unterredung abgelehnt mit der Begründung, er habe lediglich für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu ſor⸗ zen, und dieſe werde durch die örtliche Behörde unter Rontrolle der franzöſiſchen Militärbehörde wahrgenom⸗ men. ö ö ö„BFF In Ludwigshafen ſind geſtern weikere 2000 franzöſiſche Soldaten eingetroffen. Auch in Speyer und Kaiſerslautern ſind neue franzöſiſche Truppen eingezogen. In Straßburg ſind Aufrufe verbreitet worden, die das elſäſſiſche Volk zur Erhebung gegen die Fran⸗ zoſen auffordern. b 3. „Echo de Paris“ meldet, daß die franzöſiſchen Trup⸗ penanſammlungen in der Pfalz nicht militäriſchen Maß⸗ nahmen im beſetzten Gebiete dienen, ſondern daß ſie zum Vormarſch beſtimmt ſind für den Fall, daß die deutſche Regierung die Forderung nach Streichung des Artikels 61 der Reichsverfaſſung ablehnen ſollte.(J) Berlin, 4. Sept. Wie dem„Vorwärts“ aus Lö r⸗ rach gemeldet wird, haben die Gewerkſchaftskartelle Mül⸗ hauſen, Straßburg, Kolmar und Metz erklärt, daß ſie den Generalſtreik ausrufen würden, falls die von den Franzoſen angekündigte Ausweiſung von 15 000 deutſchen Arbeitern aus Elſaß⸗Lothringen Tatſache werde. Farbſtoffe für Amerika. Waſhington, 4. Sept. Das Kriegshandelsamt hat * 5 2 1 5„„ 1 Oeſterreich mitgenommen haben. ö eine Verfugung erlaſſen, wonach die Einfu chen Menge Farbſtoffe aus Deutſchland er aubt damit der Bedarf der amerikaniſchen Fabrika 6 Monate gedeckt wird. f Lohnbewegung. Wien. 4. Sept. Die Angeſtellten der haben beſchloſſen, die Entſcheidung über eine am Ausſtand bis zum 10. September zu ver Inzwiſchen werden Verhandlungen mit der gepflogen. a Stuatib Die Lage in Ungarn. Budapeſt, 4. Sept. Gegen mal ſterpräſidenten Karolyi iſt eine ſtrafgerichtläche ſuchung eingeleitet. elbet. K. Naeuyork, 4. Sept.„Newyork Sun“ mei ich Rumänen ſeien im Begriff, ſich aus Budapeſt bund ziehen, um die Stadt dem Pöbel auszuliefern, gf dieſe Weiſe zu zeigen, daß die Beſetzung gerechte war. Die Verantwortung ſollen die Amerika ware, Engländer tragen, die gegen die Politik Rumänien Die Millionend iebeQ. a Budapeſt, 4. Sept.(ung. Korr ⸗Bur) Df liche Unterſuchung ſtellte ſeſt, daß die Kom mn ere führer nach ihrem Sturz ausländiſche Wer altes Geld der Auſtro⸗Ungariſchen Bank im von 25 Millionen Kronen auf ihrer am 80 Von der Friedenskonſerenz Paris, 4. Sept. Da Rumänien in lez, alle Noten des Oberſten Rats unbeantwor helf laſſen hat(man denke! D. Schr.) beabſichtigt de Rat, die diplomatiſchen Beziehungen abzubrech Mehe f.. 1 Mercier von iſt geſtern na euyork abgereiſt. f Bukareſt, 4. Sept. Nach dem Preſſebur. ff cia“ hat der Miniſterrat einen Proteſt gegen 9 ſeln im Friedensvertrag mi' Oeſterreich, dütßerte Rumänien beziehen, der Friedenskonferenz laſſen. i N Der Krieg im Oſten. bl f Mitau, 4. Sept. Die Sovpjetregierung Ic, an die eſthniſche Regierung mit Friedens vn. u gen auf der Grundlage der Anerkennung der hängigkeit des eſthniſchen Staats gewandt. Mitau, 4. Sept. Die Miniſterkriſe in am beendet. Der Miniſter Walters und Krieg Simonſohn haben den Abſchied erhalten. ner 1 folger des Kriegsminiſters iſt Oberſt Gom Ausſicht genommen.— In einer Rede im Front ſich gebeſſert habe. Nachbarländern vereint, würden eine feſte Il die Bolſchewiſten bilden. Bukareſt, 4. Sept. Infolge der durch i wi niſche Armee erlittenen Niederlage hat die a Armee das ganze Dujeſtrufer geräumt und zien dernd und ſengend nach Norden zurück. den In hartem Straßenkampf wurde Kiew von oe Truppen geſäubert. 12 Schleifung der Feſtung Kopenhage, t Kopenhagen, 4. Sept. Laut„Polit c däniſche Verteidigungsminiſter Munk einen Von hoh ſofortige Schleifung des größten Teils der Kop Landbefeſtigungen vorgelegt. Die Polen in Litauen. die aa den vormaligen aue n 7 5 % 1. Bern, 4. Sept. Das Litauiſche Preſſe döli* det aus Wilna, der polniſche General Pi! bei einem Beſuch in den von den Polen ie bieten Litauens in einer Anſprache an die well! erklärt:„Wir werden Litauen nicht räumen, Dust es als von den Polen annektiert betrachten, hal Gegenwart vieler Litauer gemachte Erk ärue aufen Empörung unter der Bevölkerung hervorge 191 Die Polen führen in den von ihnen bel c 50 ten Litauens die Bauernfrohn ein, das hei i ber h Bauern für die Großgrundbeſitzer zwei Tag che 0 unentgeltlich arbeiten müſſen. Die litauiſ b aus den polniſchen Teilen des Gouvernem in Ni 2 haben ſich an die engliſche Militärmiſſiom ne 5„ Handel und Verkehr ⸗ Kurzer Wochenbericht der Preisberichtſtelſe des Dentſchen Landmien ig, vom 286. Auguſt bis 1. September 1. 5 krä de Mar Ma, Hafergeſchäft gingen die Preiſe anfangs rück. Die amtlichen Notierungen am Berliner 0 aber die Verluſte wieder einholen. Die wa, ſeit dem Schluß der Vorwoche für auf 44—46 bis 4850. für September von 10 bis 43 bis 46—43 Mark. Die Preisſteigerung deten? früchte hat infolge dringlicher Käufe des al Fortſchritte gemacht.„ Vom Ausland beſtätigen die machen nen Teuerungsverhältniſſe für Lobes che, et M. in Amerika ebenſo wie in Europa in empfind 5 rechne die Volksernährung zum Ausdruck bringen. al, pölbele Vereinigten Staaten für die eigene manchen Erleichterungen, für welche Europa bei der Anſchaffung der amerikaniſchen Pro Schon jetzt beklagt ſich die europäiſche und engliſche Mühleninduſtrie über ihre Zurnaſe die amerikaniſche Mehleinfuhr, die beiſpiels erf ungefähr den dovvelten Umfang wie vor dem Solange unſer Weltteil auf die Ueberſchüſſe ewieſen 11 wird ſich darin auch weiter nich ie Amerikaner hierbei nicht nur die hohen treide herausholen, ſondern ihrer eigenen reiche Beſchäftiaung geben und die Kleie für die bebalten. In Argentinien wo zeit a0 N. 15 W 5 von 6 Auufttesen 4 10 5 die zi ſen en thot hatten ist die Haltung ſeltdem ſchwankend gewor⸗ die Ausfuhr war ſowohl für Weizen wie für Mais in ochen ziemlich anſehnlich. In Auſtralien be⸗ ch ernſtlich darüber, daß die Preiſe für Weizen auch dort geſtiegenen Erzeugungskoſten von der Re⸗ die für die inländiſche Brotverſorgung das Monopol 0 abgegeben hat, dauernd unter Druck gehalten werden. fürchtet einen weiteren Rückgang der Weizenanbaufläche, pfelsweiſe in Reu⸗Südwales von 5,1 Mill. Acres(1 1970 Hektar) im Jahre 1915 auf 3,2 Mill. Acres im 18 zurückgegangen iſt. 5 ches Wunder kann fleißige Arbeit leiſten? 1 Eabeit ſchafft Werte— ſeien es Kohlen, Eiſen, abt mikalzen, Maſchinen uſw.— die uns das Aus⸗ 5 auft und dafür Naturerzeugniſſe liefert! Deshalb Wallet dieſe nicht mit unſeren deutſchen Banknoten iu wir aber ſoviel ſtreikten, bzw. faulenzten, konn⸗ r für ausländiſchen Weizen, Baumwolle, Fleiſch, 8 keine Kohlen, Chemikalien, Kali oder Ma⸗ l. Diefern, ſondern mußten Banknoten dafür bezah⸗ wen der Ausland erhielt dafür ſoviel deutſche Bank⸗ 1 ola deren Wert 30—40 Prozent gefallen iſt! 1 Vergleich läßt die Wirkung erkennen, zeigt Ne der Arbeit und den Fluch des Nichtarbeitens: für den koſtet in Amerika 100 Pfund 4 Dollar, borgeimen Dolla- hätten wir— die Einfuhrmöglich⸗ Nebolsgeſebt— Anfang November 1918, kurz vor Aten iution, nur 7 Mk. zu zahlen gehabt; Ende Juli Agen; tt aber mindeſtens 17 Mk. für einen Dollar 4* Somik würde uns der Weizen Anfang Novem⸗ Mu. ollar 28 Mk., Ende Juli 4 Tollar egiht nich ost haben. Bei Fleiſch, Fett und Baumwolle folgendes Verhältnis: vor der Revolukion ud November 1918 25 Doll.= 245/ 55,— Doll.= 935 26 Doll. 182/ 34,— Doll. 580. 18 3 Doll. 21% 3,40 Doll. 58. b derſt Baumwolle ſpinnen und weben wir Hemden, affe! Alles heute drei⸗ bis viermal ſo teuer, wie evolution November 1918! Was nützen dem 0 1925 wenn auf dieſe Weiſe alles iſt ꝰ heute: bir 1 wenn 2 3 S; 3 5 5 1 all. in wir aufs Skreiken verzichten, erha ten . achten dige zum Lebensunterhalt wieder bil⸗ s ich! a. Baden. ber des delsruhe, 4. Sept. Die 60 jährige Jubiläums- a ish Ad. Frauenvereins in Verbindung mit n den kigen Landesverſammlung findet nun am Mitt⸗ Jeſthal„Sept., vormittags halb 10 Uhr, im klei⸗ 0 alleſaal in Karlsruhe ſtatt. u Arksruhe, 4. Sept. Der Landesverband der intlich ewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen plant e für 3 ie Erbauung einer Heimſtätten⸗Kolo⸗ ö bende doaliden und äſtere Handwerker und Gewerbe⸗ leer ere ſich zur Ruhe ſetzen wollen. Der Plan gebe wwirklichung nahe, ſo daß mit dem Bau der der Kolbe emnächſt begonnen werden ſoll. Die Heim⸗ shane wird in Verbindung mit dem Verbands⸗ iſt zu, St. Leonhard bei Ueberlingen errichtet. teſtnkaſſe die Gründung einer Invaliden⸗ und Alters⸗ Ade gur ſelbſtändige Handwerker und Gewerbe⸗ ie JIn einer am Montag, den 8. Sept., 0 zonhard ſtattſindenden Verwaltungsratsſitzung dad vorſthe a. über dieſe Einrichtung Auſſchluß durch ben. Lenden, Gewerberat Niederbühl, gegeben l 4. Sepk. Die Darſtellung über den zehrerverſammlung, die ſich mit den Vor⸗ r den badiſchen Lehrerverein beſchäftigte, g(A. zutreffend. Richtig iſt vielmehr, daß der fmüpt⸗Manmuth⸗Pforzheim als 2. Vorſtand und ſaüweſendenunheim als Schriftführer) die Zuſtimmung den em Konferenzvorſitzenden— aus ſachlichen N 09 nicht fand. 8„ uf die fat, 4. Sepk. Die Staatsanwaltſchaft Velde ugreifung der Mörder des am 26. Auguſt 15 ei bei berndorf getöteten Forſtwarts Joſef . Lel 5 00 Bühr ohnung von 1000 Mk. ausgeſetzt. N Nbg, 4. Sept. Am letzten Sonntag fand bee gewzz au eine ſtark beſuchte Kreisſtr aß e n⸗ Aube tterverſammlung für den Kreis Ba⸗ t, die vom Zentralverband der Gemeinde⸗ ro straßenbahner einberuf rde. Nach ei⸗ r ner einberufen wurde. Note des Herrn Adolf Moſer aus Karlsruhe Wendigkeit der gewerkſchaftlichen Organiſation an Jommelten geſchloſſen dem Verbande bei. d audes Kreiſes wurde der Kreiswegewark Lo⸗ etigheim gewählt. 25 heels 15 b 0 8 N 05 5„4. Sept. Wie die„Heidelberger Atzun der Bürgerausſchuß demnächſt zu der Eibe ammenberufen werden, um ſich mit der ſſion erbung einer Apotheke oder des Erwerbs gener ſolchen zu befaſſen. rüberg, 4. Sept. Einem Anwohner der e ein Brillantring im Werte von 1000 einem Hotelgaſte entwendete ein Dieb 8 eine goldene Uhr im Werte von 1500 id galberg, 4. Sept. Der Turnverein Heidel⸗ eim fund der Turn⸗ und Fechtklub Heidel⸗ zußt haben 7 inde Heidelberg e . S . r 8 2 geſehen. Weinheim, 4. Sept. Der hier wohnende Ar⸗ beiter Karl Stahl wurde unter dem Verdacht verhaftet, ſeine Frau vergiftet zu haben. (J Oſterburken, 4. Sept. Bei einem Landwirt wurde eingebrochen und 2000 Mark Bargeld geſtohlen. (Auch eine Mahnung, keine größeren Barbeträge zuhauſe liegen zu laſſen.) i ( Freiburg, 4. Sept.(Einſpruch gegen die Staf⸗ felung der Lieſerungszuſchläge für Brotgetreide und Ger⸗ ſte.) Der Badiſche Bauernverein hat hinſichtlich des Lie⸗ ferungszuſchlags für Brotgetreide eine Eingabe an das Miniſterium des Innern gerichtet, welche folgenden Wort⸗ laut hat: „Wie uns die Reichsgetreideſtelle mitteilt, wird für Brotgetreide und Gerſte der Ernte 1919 ein Lieferungs⸗ zuſchlag von 150 Mark pro Tonne für Lieferungen vor den: 1. Oktober, alſo auch Nachzahlung für bereits ge⸗ liefertes Brotgetreide und Gerſte,— und 75 Mark für die Tonne bei Ablieferung vom 1. bis 16. Oktober be⸗ zahlt. Dieſe Staffelung des Lieſerungszuſchlags kommt genau wie im Vorjahr nur den früh erntenden Landes⸗ teilen zu gut. Für die infolge ihrer geographiſchen Lage ſpäter erntenden Gegenden iſt dieſer Lieferungszuſchlag wertlos, weil einerſeits die Herbſtarbeiten durch die heu⸗ rige ſpäte Ernte auf kurze Zeit zuſammengedrängt wer⸗ den und andererſeits durch Kohlen- und Betriebsſtoff⸗ mangel der Ausdruſch verzögert wird, ſodaß Ablieferun⸗ gen von Brotgetreide und Gerſte vor dem 1. Oktober nur in geringem Umfange möglich ſind. Um dieſe Härte zu beſeitigen, bitten wir die badiſche Regierung ganz er⸗ gebenſt, bei der Reichsgetreideſtelle mit allem Nachdruck dafür einzutreten, daß der Lieferungszuſchlag für ſpät⸗ erntende Gegenden den Verhäctniſſen entſprechend geſtaf⸗ felt und für alle Ablieferungen bis 15. November auf 150 Mark für die Tonne und vom 16 Nov. bis 15. Dez. auf 75 Mk. für die Tonne feſtgeſetzt wird.“ () Wiesloch, 4. Sept. Bei einer Obſtverſteigerung ließ ein hieſiger Geſchäftsmann die Erträgniſſe ſeiner Obſtbäume ausbieten. Als ihm die Angebote nicht hoch genug gingen, ſteigerte er ſelbſt durch ein Angebot von 150 auf 200 Mark. Die Teilnehmer durchſchauten das Manöver und der volksfreundtiche Herr mußte das Obſt ſelber behalten. f f () Lahr, 4. Sept. Die Arbeiter der Lahrer Kar⸗ tonagen⸗ und Etuifabriken ſind in eine Bewegung zur Erlangung neuer Teuerungszulagen eingetreten. ( Welmlingen, bei Lörrach, 4. Sept. Als ein Landwirt ein eben gekauftes Pferd ausſchirren wollte, wurde er von dem Tier derart auf die Herzgegend ge⸗ kreten, daß der ſofortige Tod eintrat. f ( Villingen, 4. Sept. Am Dienstag früh iſt der Wärmemeſſer auf 2 Grad R gefallen. () Sindelfingen, 4. Sept.(Arbeiterentlaſ⸗ ſung.) Die Daimler⸗Motoren-Geſellſchaft in Sindel⸗ fingen entläßt, wie die„Schwäb. Tagwacht“ berichtet, in nächſter Zeit nicht weniger als 800 Arbeiter und etwa 150 Beamte wegen Unrentabilität des Betriebs und Ar⸗ beitsmangels. 000 beſchäftigt werden. Die Zahl der gegenwärtig dort be⸗ ſchäftigten Arbeiter gibt das Blatt nicht an. Lokales. — Kriegsdenkmünzen. Wie wir hören, hat die Nationalverſammlung dem Antrag, daß den Teilnehmern am Krieg und den Truppen des Grenzſchutzes Kriegs⸗ denkmünzen als Ordensauszeichnungen verliehen werden ſollen, zugeſtimmt. — Die Kriegsgefangenen. e Die britiſchen Be⸗ hörden werden, nach engliſchen Blättern, täglich 6000 Gefangene entlaſſen, wenn die deutſchen Eiſenbahnen den Transport bewälligen können. Im Gefangenenlager zu Osweſtry kam es bei Bekauntwerden der Befreiung zu unbeſchreiblichen Freudenkundgebungen. Die Kriegsgefangenen werden bekanntlich an den Grenzübergangsſtationen in feteelicher Weiſe begrüßt. Dann kommen ſie in ein Durchgangslager, wo ſie auf ihren Geſundheitszuſtand unterſucht und mit der nötigen bürgerlichen Kleidung ausgerüſtet werden. Jeder Kriegs⸗ gefangene erhält dabei eine einma ige Abſindungsſumme von 50 Mark und die immobile Löhnung für 8 Wochen; zuſammen durchſchnittlich 350 bis 400 Mark, wodurch der Heimgekehrte der erſten mater tel en Sorgen enthoben wird. Sollte ſich nach nachweislichem Bemühen keine Verdienſtmöglichkeit finden, ſo tritt der Mann in den Genuß der Erwerbsloſenunterſtützung, außerdem wird den einzelnen Familien die ſeitherige Familienunterſtützung in Höhe einer zwe einhalbfachen Monatsrate ſoſort aus⸗ bezahlt. Endlich hat die Reichsregierung eine Summe von 150 Millionen Mark bereit geſtellt, um den Heim⸗ kehrenden durch Beihilſe die Gründung einer wirtſchaft⸗ lichen Exiſtenz zu erleichtern. Auf die Nachzahlung des Gehalts oder der Löhnung für die Dauer der Gefangen⸗ ſchaft beſteht kein rechtlicher Anſpruch. Es iſt dafür geſorgt, daß überall Empfangs⸗ und Auskunftsſtellen errichtet ſind, die den Kriegsgefangenen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen und womöglich für Arbeit ſorgen. Auch Sonderzuweiſungen von Lebensmitteln ſind vor⸗ So erhält jeder Gefangene für die erſten 6 Wochen je 1 Pfund Brot, 50 Gr. Fett, 125 Gr. Aus⸗ landsſpeck oder Konſervenfleſch und 250 Gr. Hülſen⸗ früchte zu billigerem Preis. Von Seiten des Reichs und der privaten Fürſorge wird für unſere Kriegs⸗ gefangene etwa ½ Milliarde aufgewendet. Die Kriegsgefangenen. Endlich hak der„Oberſte Rat“ die Zwangsarbeit der Kriegsgefangenen aufgehoben. Vom 1. September ab dürfen ſich unſere Gefangenen we⸗ nigſtens nach der Richtung wieder als Menſchen fühlen, daß ſie nicht mehr der Sklavenarbeit unterworfen ſind. Dies iſt einer der dunkelſten Flecken im Weltkrieg und die Schmach bleibt ewig auf der Entente ſitzen, wie die deutſchen Gefangenen durch die ſchwierigſten, gefährlichſten und zum Teil widrigſten Arbeitsleiſtungen planmüßi demartert wurden. Tauſende von ihnen haben dadurch — In dem Werke können 5000 Arbeiter Leben oder Geſundheit verloren. In franzöſiſcher Hand (in Frankreich und ſeinen Kolonien) ſollen ſich 335 000 Gefangene befinden. Dieſe ſollen nun abtei⸗ lungsweiſe in den nächſten 14 Tagen aus dem Wieder⸗ aufbaugebiet in die Sammellager übergeführt werden. Dann würde allerdings ein raſcher Abtransport zu er⸗ warten ſein, denn wenn die Franzoſen unſere Gefangenen nicht länger ausbeuten und ſchinden können, haben ſie auch kein Intereſſe mehr an ihnen und ſie werden die „Fieſſer“ baldmöglichſt los haben wollen. Bis jetzt ſind in Deutſchland 3000 Gefangene ein⸗ getroffen, die von den Durchgangslagern Meſchede, Gie⸗ ßen und Limburg bereits in die Heimat entlaſſen ſind. In den nächſten Tagen treffen weitere Züge ein. — Vom Schuhwerk. Von Intereſſe iſt eine Be⸗ kanntmachung der Schuhmacherinnung Stuttgart, die ſie „zur Aufklärung“ gibt: Es herrſcht unter dem Publikum vielfach die Anſchauung, als ob die Schuhmachermeiſter an den gegenwärtig außerordentlich hohen Preiſen für Maßſchuhe und Schuhreparaturen die Schuld tragen. Demgegenüber ſtellen wir feſt, daß dies keinesfalls zu⸗ trifft. Seit Mitte Auguſt werden von den Gerbereien und den Lederhändlern Preisaufſchläge für Sohlleder von 100 Proz. bis 150 Proz., für Oberleder von 300 Proz. bis 400 Proz. verlangt, die wir Schuhmachermeiſter not⸗ gedrungen zahlen 1 um überhaupt Leder zu be⸗ kommen. Nach dieſen Preiſen ſtellen ſich heute gute Maß⸗ ſchuhe alleräußerſt berechnet wie folgt: 1 Paar Herren⸗ ſtiefel 170—200 Mk., Damenſtiefel 160190 Mk., Her⸗ renſohlen 22—25 Mk., Damenſohlen 17-20 Mk. Nach uns zugegangenen Mitteilungen ſollen in Deutſchland Rohhäute für Amerika aufgekauft werden, dieſem Um⸗ ſtand ſcheint die Verteuerung des Leders mit zuzuſchrei⸗ ben zu ſein. Wir Schuhmachermeiſter leiden unter dieſen Verhältniſſen am allermeiſten. Wir werden unſer mög⸗ lichſtes verſuchen, bald andere Verhältniſſe herbe zuführen. — Der Häutewucher. Das württ. Arbeitsmini⸗ ſterium hat, wie berichtet, die Häuteverſteigerungen der Häuteverwertungsgeſellſchaft wieder verboten und die an⸗ fallenden Häute und Felle beſchlagnahmt. Wie notwendig das war, geht aus der Tatſache hervor, daß in letzter Zeit für das Fleiſch eines Ochſens 1300 bis 1400 Mk., für die Haut allein dagegen 1000 bis 1200 Mk. bezahlt wurden. Wer alſo einen Ochſen kaufte und ihn ſchlach⸗ 1 tete, bekam das Fleiſch faſt ganz geſchenkt, wenn er die Haut verkaufte. Die Händler verkauften die Häute weiter ins Ausland und machten trotz der ſchwindelhaften In⸗ landspreiſe dank der ſchlechten Valuta noch einen hohen Gewinn. Der Geſchädigte iſt aber der inländiſche Gerber, Schuhmacher und vor allem der Verbraucher. — Der neue Komet, der ſchon jetzt mit bloßem Auge erkennbar iſt, gelangt, dem„Heidelberger Tagblatt“ zufolge, erſt im Oktober in Sonnennähe, ſodaß er ſich vorausſichtlich zu einer glänzenden Erſcheinung entwickeln wird. Er weiſt eine außerordentliche ſchnelle Nordweſt⸗ bewegung auf. 1 — Waruung. Von einem Hauſierer werden min⸗ derwertige Bilder religiöſer und anderer Art feilgeboten, deren Ertrag angeblich einem Kriegswaiſenhaus Heddern⸗ heim zufließen ſoll. Es gibt aber kein Kriegswaiſen⸗ haus in Heddernheim und alle Angaben des Kolpor⸗ teurs beruhen auf Schwindel. Es ſei daher vor ihm gewarnt. — Gemüſepreiſe. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt hat gemäß der Lieferungsverträge für Gem die Vertragspreiſe für die nachſtehend verzeichneten Ge⸗ müſearten je Zentner bis auf weiteres wie folgt feſtgeſetzt: Weißkohl 2 Mk., Notkohl 5 Mk., Wirſingkohl 4.50 Mk., rote Rüben und Karotten aller Art einſchl. der kleinen runden Karotten 3.50 Mk., gelbe Möhren 2,50 Mk., weiße Möhren 1,50 Mk., Zwiebeln, loſe, bis zum 31. Oktober 1919, 6.50 Mk. Dieſe Preiſe gelten für geſunde markt⸗ 5 frei verladen in Bahnwagen oder in chiff. a. a — Die hohen Haferauflagen. Gegenüber den Klagen über die hohen Haferauflagen wird amtlich darauf verwieſen, daß dieſe Auflagen von der Reichsgetreide⸗ ſtelle ausgehen und daß die bad. Regierung mit allem Nachdruck gegen die Höhe der Auflagen vorſtellig ge⸗ worden iſt. — Fachkurſe für Starkſtrominſtallateure. Das 3 Landesgewerbeant in Karlsruhe beabſichtigt vom 3. No⸗ vember bis 13. Dezember ds. Is. einen Fachkurs für Elektroinſtallateure und verwandte Gewerbe über Weſen, Entwerfen, Berechnen und Verlegen von elektriſchen Be⸗ leuchtungs⸗ und Motorenanlagen zu veranſtalten. Die Zulaſſung zu dem Kurs iſt von dem Nachweis einer min⸗ deſtens einjährigen Tätigkeit im K ne werbe abhängig. Der Unterricht iſt unengeltlich.. meldungen ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober an das Landes⸗ gewerbeamt einzureichen. (0) Stultrart, 4. Sept.(Uebelangebrachte Selbſt⸗ hilſſe.) Der verheiratete Bauer Wilhelm Hack h von Rennin⸗ 17 OA. Leonberg, lebte mit einem Viehhändler in Haiger⸗ o ch, von dem er ſich bei einem Viehhandel übervorteilt glaubte in Streit. Schon vor ſeiner Einberufun zum Heer hatte Ha den Viehhändler einmal ſo geſchlagen, daß dieſer eine Woche. den Handel ausſetzen mußte. In dem darob ee Pro mußte Hackh die Koſten und ein Schmerzensgeld bezahlen. Im März ds. Is. kam nun der Händler wieder an dem Haus des Sach in Renningen vorbei und lachte ihn nach der Ausſage Hackhs höhniſch an. Hackh nahm nun die Peitſche und traktierte den Händler bis zum Dorfausgang, auch zwang er den Händler, alles im Prozeß verlorene Geld wieder zurückzuerſtatten. Der Händler zahlte ihm denn auch ſofort 173 Mark aus. Die Staats⸗ anwaltſchaft erhob Klage gegen Hackh wegen räuberiſcher Er⸗ preſſung, die Geſchworenen ſprachen ihn aber nur der Nötigung ſchuldig, worauf Hackh vom Gericht zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. 3 3 Die Strafkammer verurteilte den 33 Jahre alten Ze⸗ mentarbeiter Karl Baiſch von Stuttgart, einen gefährlichen Geflügeldieb, zu 5 Monaten Gefängnis. 78 5 De Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer 61— Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. * g 5 5. dels 5 nung für den ganzen Winter geſperrt. Fremde dürfen ſich 5 a 5 3 l, An Vermiſchtes. nur noch 3 ige aufhalten. 5a eder 80 055 5. 155 wagner 10 Die Herzogin Viktoria Luiſe von Braunſchweig, die Tochter Diebſtahl. Unter dem Vorgeben, als Kriminalbeamte 0 der Flaſche, die Carſtenſen N in der Hand hält, 00 J des Kaiſers, iſt von einem geſunden Knaben entbunden worden. e Pfetgeh late eh 1 Heure Habach benden Blick 1 i ſagt er,„ſchlagen 3 0 .. kirchliche Tagungen ſtatt: Am 31. Auguſt ein vom Ev. Preß⸗ 5.; r Eine franzöſiſche Prämienanleihe. Der ranzöſiſche we verband für Deufſchland und dem Verband der Eo. Sonntagspreſſe 5 e ee 5 1 9 5 e ordnele e Wee 5 1 Aare deer bel, bear Hehn tan ie deen, dn ee en weer gh Riener Heeren Ee fen 12 2 i r 8 8. 5*. 4. 110 1 i N N 2 1 verbands für Deutſchland(Direktor Hinderer) mit wichtigen Ver⸗ ö Sündenböcße⸗ In Italien N von. zu je 100 Aan en i Nad denen alle 10 handlungen über die Aufgabe der Preſſe angeſichts der kommenden 1 8 Cadorn a, aus„Altersrückſichten“ zur Diſpoſi nate eine Anzahl von nominellem Wert zwecks Ziehunb aß e Am 1. September begann ſodann die erſte öffent⸗ geſtellt.. 8 8 ausgezogen werden. Bei jeder Ziehung ſoll es einig e 5 Tagung des 1 Voltskirchenbunds, der die für die„Aeberfülſung des Lehrerberufs. Das preuß. Miniſterium für Hauptgewinne geben, ſo u. a. 1½ Millionen, ire fol e, U 1 5 herig dtaats n Ro⸗ üllung des Lehrer- un rerinnenberufs, die in den nächſten lle e zurückgezahlt werden. s handelt gi g Belleeslichenbünde nt ſhren Aber 1 Will Aitgliedern N Jahren ſich noch ſſeigern 8 W auf eine Reihe von eine unverzinsliche Anleihe von 60 Milliarden Fran ſaſſen ſoll; auch der Ev Volksbund für Württemberg hatte Ae, 128 Laer ee 555 1 9 55 In zenungejahngungen, 15 5 g 0 N ruf zuzuwenden.— 5 58 fi i 2 f zu der Tagung zwei Vertreter entſandt. 1 3 der Landwirtſchaft wird man heute jeden Beruf als überfüllt engel te Sc ern bt e hat die gen Der Sedanstag wurde im Reich amtlich nicht gefeiert, trotz⸗ betrachten können, und auch für das Land kommen freie Eigen⸗ des herrliche Genehmigung erhalten. Die Geſellſchaſt hen G dem ſind in allen Reichsteilen zahlreiche Veranſtaltungen zum ſtellen faſt nur inſoweit in Betracht, als neue Siedelungen ge— Wohnſitz in Tübingen, ihr Aktienkapital beträgt 1 50 )jñj)ßñ)... p%%% 5 ue gehalten. In Charlottenburg blieben die Schl* e 5 9 5 9 5 8 webel ſchließ M— 50 F pe. 5 5 5 95 58 ⸗Schulhauſe. er etwas kurz angebundene Feidwebel ſchließ 5. e 1 ar 555 ſeine Ausführungen: 8—— ich noch 8 195 do end Die Waldbrände bei Toulon bes e 0 . 5 N a 5 at geſtern wieder einer den Tagesdienſt von der Tafel weg⸗ er ausgedehnt. Das Feue ll ſi in Ge RN Kränze mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben nieder. 8. wenn ich den Kerl erwiſch⸗ 5 hau' ich 0 Watlchn Kilometer Lünge und 15 oed erſtrecken. 10 0 N— In N 8 5 55 die Schſt⸗ runter, daß die ö n 95 N 8 ſchaften ſind gefährdet. Die Bewohner flüchten. 5 ba er des mnaſiums na m„Berliner Lokalanzeiger“ in je; ein ganz F schreit von hinten:„Dös gibt! i jet i N i 1 den Streik len weil die von ihnen geſtifteten Kaiſerbilder. 1555 Kube 2 Been 5 in dere als Douvesneur. 5 Der gehe an Goh 0 und Büſten während der Ferien entfernt worden ſind. Sie Feldwebel:„Was? Früher? 80 früher hat's dös net geb'n 1 Luis e iſt öder Sohn ih ar ſandten an das Kultminiſterium ein Telegramm, in dem ſie um aber jetzt gibt's es. Jetzt ham wir Kameradschaft!“(Jugend. höheren Eisen ar hnbeamen 8 5 e der ben Jene Wiederanbringung der Bilder bitten. Schwediſcher Humor. Der Nagel zum Sarg. Den teſten Stierkämpfer(Matador) Spaniens und erwarb, 1 0 nk Wohnungen im Kloſter. Das Reuerer⸗Kloſter in Würz⸗ alte Anders hat beim Gutsbeſitzer Carſtenſen einen Auftrag aus. alle Toreros von Ruf, ein großes Vermögen. Der Stieen 5 ſeler burg hat einige verfügbare Räume dem Wohnungsamt an⸗ gerichtet, und Carſtenſen lädt ihn zur Belohnung zu einem muß Mut, Entſchloſſenheit und raſche Auffaſſung beſtohen G. ten geboten, das nun darin zwei Wohnungen einbauen läßt. Schnaps ein. Anders liebt den Branntwein und leert das Gla⸗ ſen Eigenſchaften verdankt Mazzantini neben ſeiner gro Aan Der Fremdenverkehr in Bayern wurde mit ſofortiger Wir⸗ mit ſolchem Bebagen. das den Gutsheſitzer ſich zu einigen er— liebtheit in ganz Spanien ſeinen Aufſtieg. eg e Aim Warenhaus ell 15 — 60 le 3 D 0 Freiw. Feuer 0 5 8 7 1 Danksagung. Seclenbem 5 a 80— ſentl; 2 die vielen Beweise herz- U icher Teilnahme an dem uns 80 0 . schwer getroffenen Verluste meiner gent 1 100 Mannheim lieben Frau unserer guten Mutter, eee zung 10 5 8 Tochter, Schwester, Schwägerin Jerwaltungsrat⸗8 en% f 8 i b g 2 8 A 1 2e b o t und Tante 5„Schwanen“ bei 1 10 a 5 22 uch werden hiermit zugleich ſüm. 8 8 2 Marie Bächtel 5 e— alan vol ie Aunnmmnmummmmunummmunmmf ad mnunmmmmnmunnummmnnumnnmnumnmnumnmnunmmmmmmmmmmm geb. Vath erſcheinen. and“ an 5 8 Das Remeſph, bet leinen-Blusen Hitiel-Blusen sagen wir unsern innigsten Dank. L. Nude, nende mit Knopfgarnitur... Mk. 7.50 Kimono-Foſm.... Mk. 16.50 5 1. 5 1 bal 0. nschwestern F nig, bamen blusen wee. 39.50 Seien Bingen g fi 59. 50 sowie für die vielen Kranz- und dchönen gelesenen Ko 10 dae off, modern verarbeitet. 5 weiss arbig... Mk. 8 E Blumenspenden. jede Menge zu Se, 0 1 7 a f Seckenheim, 5. 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Ein⸗ 1. die ganze Karte 100 und für die N.— Fürſorgekommiſſion gebildet wurde zu deren ö*— St. Bernhard.— 1 50 gr. Fleiſch. 1 geh 55 d Gemeiderat N a 9. Verkunfsgenoſſeuſczaſt. Jeder Beugsberechtite bat dae fi g ne e* Diejenigen Mitglieder, die Winterraps gabe Anspruch aut seine volle alſhack 10 0 8 N 1 den haben wollen, müſſen dies ſofort beim Lager-] Der Preis pro Pfund beträgt.ch umme 0 Bürgermeisteramt: zum„Adler“ 8 der Innenſeite des Fleiſchausweiſe 1 5 Roch. Bürgy,. f eingetr ffen. Der Vorſtand. entwertet werden. rn iſt fes. I Spleler-Cersammlung Sradfische Sparkasse Sen ag, nachulg ve fee he Jagd- Oerpachtung. für die 2. Mannſchaft, zwecks Aufſtellung. N Setenhenne den. e 75 Die Ausübung der Jagd auf hieſiger] derſelben zum Retourwettſpiel gegen Mannheim Sohtoetæingen 1 Sbenemmealane e f — 1 85 Feld-— 1 wird am Lindenhof am Sonntag, 95 i 55 e 5 55 4 Lüllferſchweine e gan aa amstag, den 20. September 191 ung. PostscheckKkOnt turlstule o, 2950. ö in jun . 9 Uhr, auf dem e Telephon Mo. 61. Samiliehe Aan wer. zu verkaufen. A ahn, 0 dahier auf weitere ſechs Jahre öffentlich ver⸗ 1. Hyp otheken den oom Lage der Hinzahlung an zu 40% Reſeuſtraßfe 9 Abi 4 e pachtet mit dem Bemerken, daß die Jagd in 3 8 bersinst. Hussenstunden: SI? Ob- oor- fiohlen-NRustwols 5 0 Na zwei Bezirke eingeteilt iſt. 5 in jeder Höhe ſofort zu vergeben. mittags, 2 Ur adehmittags. Nr. 88 verloren. Ab⸗ b)* 1 8, Dies bringen wir mit dem Anfügen zu] georg Rüser, Seckenheim. Agenturslollo: Georg Röser Sbeubald b zrtitr. 6 ine 8 öffentlichen Kenntnis, daß als Bieter nur 5 e. zugeben Wärtur. 6. mm ich ſolce, Fersonen zugeiaſſen werder, werde ſeß c ο, οοοοο 00 im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder 8 f durch ein ſchriftliches Zeugnis des Bezirks⸗ 8 bon amts nachweiſen, daß gegen die Erteilung T m 2 n! 05 lle ſter des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet 82. 5 8 gaga Art adam 0 und daß der Entwurf des Jagdvertrags ſowie 3 1— f ull, 7. die Planſkizze über die Einteilung der Jagd⸗ 3 5 5 2 Verbandwatte, Binden, Verbandm„ aus 7 7 7 E 1 d Pele 1 1 zur Einſicht 83 He e 8 e e i 2 S Pflaſter, Fieber-Thermometer, 8285 5 7 U Seckenheim, den 2. S Plember 1919.88%%% 85 S gatoren(komplett), ſowie einzelne 2 f n 1 Gemeinderat: Frauenſtrümpfe in Wolle, Baumwolle u. Seide O& ſaßzteile, Bettpfannen, Spucktaſſen, Eis. 9 No ch. Herdt. Herrenſocken geſtrickt und gewebt 8 beutel, Inhalations⸗Apparate, ſowie. li, Nee n 15 8 i i inder E es Koks 8 Fußlinge in allen Größen alle Artikel zur Geſundheits⸗, Kinder f 8 empfehle in beſter Qualität 8 8 und Krankenpflege empfiehlt 15. für die Buchdruckerei 5 8 dumm Har Kauft 8 Wieſer Illi Hauptſtraße 153 0 Edna f 1 * 2* 0 2* 4- e Sg. Zimmermann, 8 5 S Germania roger 5 5 Hildastrasse 68. 2 2 Fr. Wagner Nachf., Inh. W. Höllſtin.* SOOOOOOOOO GOGO OOO