Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bet freier l i el Jahrg. 5 Vuſchent t 89 e Mittwoch, 10. September 1919. Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 209 funtsblatt der Bürgermefsteramter Seckenheim, Avesheim, leckar A qusen und Edingen. ... Jnſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Gelltänd 0 7. auf das rt, Zu 1 N dung blen ſind 16 a 10 onen 8 l f hhiuicht als B de 0 udie italz % fe e 1 chen aphenämt 1200 g hug.. Seonn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. Wbasesohteunot beginnt in ganz Thüringen einen kata⸗ , Fete daß Charakter anzunehmen. Der Kohlen mangel be⸗ 0 10 die Erzeugung von Margarine in ganz Thürin⸗ 1g ſtockt, ſo daß ſtatt der urſprünglich geplanten derben mm Speiſefett nur 50 Gramm in der Woche verteilt Eine große Anzahl Thüringer Fabriken arbeiten, namentlich die Porzellan induſtrie ſchwerſte bedroht. meldet aus Helſingfors, daß bolſchewiſtiſche Azetroft ler mit Friedensanträgen für Eſtland in Neval Die Bedingungen umfaſſen die Anerken⸗ 1 besg enabhängigkeit Eſtlands, Unverletzlichkeit ſeiner 1 hangen nzen und die Heimbeförderung der eſtländiſchen e Bolſchewiſten ſtellen nur die eine Gegen⸗ 5 das Eſtland von ben Feinden der Bolſchewi⸗ aſis gebraucht werden dürfe. Das eſtländiſche beſchloſſen, Unterhandlungen anzuknüpfen. id iſchen Telegraphenbeamten organiſierten den erſtand. Nach„Secolo“ hat er ſich auf faſt alle 1 Unker des Königreichs ausgebreitet. In Rom % Nach unbeſtellte Telegramme. a 90 kenigen Zungen aus Athen iſt man in Konstantinopel g agen ohne Nachricht von dem Generalinſpek⸗ 1 geſchtenn Gendarmerie, Kemal Paſcha, der nach * üg ie Hände 5 iſt. Einer Nachricht zufolge wird uf Bey gefallen ſein und als Geiſel e.. 2 käderalgolten. Nach einer anderen Nachricht hat er ſich zun in drei rweur von Aaatolien ausrufen laſſen und das aufe lle Morn; Militärbezirke eingeteilt. n a 5 1 dnente— dert meldet aus Kairo, daß nationaliſtiſche lor Tügli er Arbeit ſeien, um neue Unruhen hervorzu⸗ nen gebide würden ſogenannte Syndikaliſtiſche Organi⸗ 7 8 hen, dem fra b ber* erfül 3 8 82 2 auß f., Deutſ. , en e Se U 5 0 N all fal 1% au, en,„ Klo fl fe bre . wir an Frankreich zahlen ſollen. e Scharfmacher in Paris ſind unabläſſig an der nzöſiſchen Volk vorzuführen und zu be⸗ 5 Deutſchland, wenn es nur wolle, die ihm vertrag auferlegten finanziellen Verpflich⸗ len imſtande ſei. An Wahnſinn grenzt u der, w da ait franzöſiſche Finanzminiſter Klo 5 ionsberatung der Kammer erklärte, da Jahren 436 Milliarden Franken von i Geſamtf erwarten ſolle. Da Frankreich 55 Proz. W. daß atfor erungen der Alliierten erhält, ſo heißt land verpflichtet ſoird, der Entente die mme von über 900 Milliarden zu be⸗ eint Deutſchland alſo für fähig zu hal⸗ ge Summe aufzubringen und beweiſt ane die 3 dem Krieg habe Deutſchlands Produktions⸗ egen. corbrauchsſumme um 10 Milliarden Mark 5 mite d brit umme könne 2 1 11 0 115 nd„ De kate verdoppeln. Klotz ſcheint alſo die 0 bag cas als die gleichen 551 1914 anzuſehen e An und ollſtändig, daß es durch den Raub ſeiner 9. ßer deutſcher Gebiete ſeine natürlichen Aohſtofſquellen verloren hat. Er überſieht in ſeiner Phantaſterei auch, daß das geſamte deutſche National⸗ vermögen nur auf ungefähr die von ihm jetzt für Frank⸗ reich verlangte Entſchädigungsſumme geſchätzt war und daß das Nationalvermögen Frankreichs vor dem Kriege weſentlich niedriger als dieſe Summe war. Er findet alſo keinen Gegenſatz darin, daß er für den vermeint⸗ lichen Schaden Frankreichs einen Betrag verlangt, der größer als ſein ganzes Nationalvermögen 1 Es gibt aber in Frankreich noch Leute, welche die Finanzphantaſterien ſeiner Chauviniſten ins richtige Licht rücken. Der Mitarbeiter des„Intranſigeant“ fragt näm⸗ lich den franzöſiſchen Finanzminiſter:„Der Krieg und die Niederlagen haben alſo Deutſchland nicht in Mit⸗ leidenſchaft gezogen? Die Million Toter hat alſo ſeine Arbeitskraft nicht vermindert? Die durch die Blockade dezimierte Geburtsziffer wird ſeine Produktionsfähigkeit in den 36 kommenden Jahren zicht vermindern?“ und fährt dann fort:„Die Hoffnüſtgen, die man auf die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands ſetzt, ſind alſo abenteuer⸗ lich und beruhen auf ſchwachen Füßen und Frankreich wird gut tun, nur auf ſich ſelbſt zu zählen.“ Man hat es hier nicht mehr mit ernſt zu nehmenden Finanzpolitikern zu tun, und es wäre gut, wenn ſich die Franzoſen einmal klar darüber würden, wie groß das Volksvermögen Deutſchlands heute eigentlich noch iſt, dann wird ſich ergeben, daß es nur ein Bruchteil der Summe beträgt, die Herr Klotz genannt hat. Im übrigen übertreffen die Zahlen des Herrn Klotz auch um ein erhebliches das, was Deutſchland nach dem Frie⸗ densvertrag zu zahlen verpflichtet iſt. Neues vom Tage. Ein neues Ultimatum. Berlin, 9. Sept. Clemenceau beantragte im Rat der Verbündeten ein neues Ultimatum an Deutſchland, das die reſtloſe Annahme der Verbandsforderung in der Anſchlußfrage verlangt. Die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen. Berlin, 9. Sept. Aus Pakis wird berichtet, daß acht deutſche Schiffe nach Sibirien gehen werden, um ruſſiſche Kriegsgefangene dorthin zu bringen. Auf dem Rückweg werden die Schiffe deutſche Kriegsgefangene aus ſibiriſchen Häfen mitnehmen. Die Ankunft der Schiffe in Deutſchland iſt im Februar nächſten Jahres zu er⸗ warten. Berlin, 9. Sept. Laut„Voſſ. Ztg.“ iſt auf Grund direkter Ausſprache zwiſchen der deutſchen und der ita⸗ lieniſchen Regierung entſchieden worden, daß nächſter Tage in Florenz ein deutſcher Zug eintreffen wird, der Gefangene in die Heimat befördern ſoll. Köln, 9. Sept. Geſtern mittag üſt der zweite franzöſiſche Lazarettzug mit 190 kranken und verwundeten Kriegsgefangenen aus dem franzöſiſchen Sammellager Etaples in Köln⸗Deutz eingetroffen. ——— Sanſing und die Kaiſer⸗Anklage. Paris, 9. Sept. Der amerikaniſche Staatsſekre⸗ tär Lanſig hat in der Jahresverſammlung der Geſellſchaft der Advokaken den Gang der Verhandlungen auf der Pariſer Friedenskonferenz über die Verſetzung Kaiser Wilhelms II in den Anklagezuſtand geſchildert. Anfäng⸗ lich ſprach ſich der zu dieſem Zweck ernannte Ausſchuß für die Ueberweiſung Wilhelms II. an einen internatio⸗ nalen Gerichtshof aus. Es vollzog ſich jedoch eine Mei⸗ nungsänderung. Die drei angeführten Anklagepunkte, nämlich: die Verletzung der belgiſchen Neutralität, die Verantwortlichkeit für die Kriegserklärung und die Ver⸗ letzung des Völkerrechts erſchienen vom juriſtiſchen Stand⸗ punkt aus nicht ſtichhaltig genug. In moraliſcher Hin⸗ ſicht ſtehe die Schuld des Exkaiſers außer allem Zweifel. Keine Geſetzesbeſtimmung gibt jedoch die Ermächtigung, die von Wilhelm II. verfolgte Politik als Verbrechen zu betrachten. Was die Verletzung der Kriegsgeſetze anlange, ſo ſei es zweifelhaft, ob der frühere Kaiſer deswegen in Anklagezuſtand verſetzt werden könne. Liverpool— Hamburg. Amſterdam, 9. Sept. Den engliſchen Blättern vom 6. Sept. zufolge wird die Wiedereröffnung des Schiff⸗ farhtsdienſtes zwiſchen Liverpool und Hamburg vorbe⸗ reitet. 2 Ein unnatürliches Bündnis. 5 Berlin, 9. Sept. Aus Elberfeld meldet die„Voſſ. Ztg.“: Für die bevorſtehenden Provinziallandtagswahlen im Kreuſe Hattingen ſind die Sozialdemokraten ein Wahlbündnis mit der Deutſchen Volkspartei und der Deutſch⸗Nationalen Partei eingegangen, das die Aus⸗ ſchaltung des Zentrums zum Ziele hat. Nach dem Wahl⸗ bündnis erhalten die Sozialdemokraten zwei, die Deutſche Volkspartei und die Deutſch⸗Nationalen je einen Ver⸗ kreter im Landtag. Von den Breslauer Unruhen. Berlin, 9. Sept. Nach einem in der„Voſſ. Ztg.“ veröffentlichten Bericht des Breslauer Polizeipräſidenten über die geſtrigen Breslauer Lebensmittelunruhen iſt es zu Blutvergießen nicht gekommen als Reichswehrtruppen die Menſchenanſammlungen zerſtreuten. Das„Berliner Tageblatt“ meldet dagegen, daß zwei Perſonen bei Schie⸗ ßereien verwundet wurden. Amerika erweitert ſeine Beſetzungszone. Berlin, 9. Sept. Der„Berl. Lokalanzeiger“ mel⸗ det aus Elberfeld: Die in Koblenz erſcheinende amerika⸗ niſche Zeitung„Amaroc“ ſchreibt, daß die amerikaniſchen Behörden beſchloſſen haben, den Koblenzer Brückenkopf⸗ kreis ſowie das Gebiet auf dem linken Rheinufer bis zum Bezirk Trier unter amerikaniſcher Militär⸗ und Zivilkontrolle zu laſſen. Der größte Teil des Gebiets außer Koblenz und einem kleinen Teil des Brückenkopfes ſtand ſeit Auguſt unter franzöſiſcher Kontrolle. Jetzt verlaſſen die Franzoſen dieſes Gebiet und die Ameri⸗ kaner werden dieſen Teil beſetzen. Du biſt mein! 0 6 uck verboten) von H. v. Erlin. 10 1»Das 0 5 l(1¹ 0 Was eißt: Deines Vaters ehrlicher Name?“ e e Und ſoochen ſant Oswald in einen Seſſel nie⸗ „Angi dcaunend, von den Peitſchenhieben ver⸗ lun Ich gehetzt, ſtieß er hervor: it dil Aber war von Sinnen— ſinnlos leicht⸗ eine einem f was weißt denn du hier draußen, du, Spie alles uchwerblütigen Temperament, was unſer⸗ Wöwler, gute dauert... lockt... Klub— verwegene 155 Und eſenheit Freunde— dazu jetzt in des Juſtizrats 5 paf te Freiheit, die mir zu Kopfe ſtieg lun depeſch ſierte es.. vorgeſtern. Heute morgen 1 Hiän heut aun Juſtizrat, meldet unerwartete Rück⸗ a Fiſchmter Hartbend oder morgen früh...“ 10 ſütechen u dmut stürzte mit lautem Gepolter ein 3 ten Jswald banda zond 1 Wen wollen, oden, auf das er ſich plötzlich hatte Er atmete mühſam, indeſſen er dem ur den' Vas 5 tdeulchroff ins Wort fiel: Ou affen s“ Vorgeſetzter mit deinen Spielſchul⸗ 15. fein malle in die Höhe, rote Flecke flamm⸗ eſicht. Sein ganzer Körper war in Bewegung. doe doch! Init zu ſchaffen hat... Ja— ver⸗ DT. ich bekleide einen Vertrauens⸗ m m, es 3 72 1 8 Gem Leier wäre doch fatal, erführe er von eichtſinn in di— Ueberdies iſt fällig“ ieſem Falle. in Vrude Hartmut ſtumm ſeine Uhr und hielt ſie bin. Erbleichend fuhr der zurück. „Was— was ſoll das?“ „Es ſoll dich darauf aufmerkſam machen, daß du keine Zeit mehr zu verlieren haſt, deiner Verpflichtung nachzukommen.“ „Das.. das bedeutet, du hilfſt mir nicht?“ Schreiend faſt war es über Obwalds Lippen ge⸗ kommen. Entgeiſtert ſtarrte er auf den Bruder, der groß, hoheitsvoll in ſteinerner Ruhe vor ihm ſtand. „Nein, ich helfe dir nicht“, rief Hartmut. „Du— auch dann nicht, wenn ich dir ſchwöre: hier, vor deinen eigenen Augen mache ich ein Ende ... da mit deiner eigenen Waffe?“ Reglos der Blick der düſtern, brennenden Augen. „Nein, auch dann nicht.“ „Menſch, Bruder, an unſern Vater denke! An ſeinen, an unſer aller Namen denke und—“ Und abermals ein feſtes, eiſernes:„Nein!“ Da ſchäumte im andern die Wut empor, daß er keuchend rief:„Dann komme es über dich, was ge⸗ ſchieht, dann trägſt du die Schuld daran! Ja du, du! Dann hätteſt du nicht ſo und ſo oft ein Ja haben müſſen, wollteſt du mir heut mit einem Nein die Pi⸗ ſtole in die Hand drücken.“ Ein donnerndes, zermalmendes„Elender!“ und Hartmut hatte ſchüttelnd Oswalds Schultern gepackt. „Wird es jetzt bald über deine feigen Lippen kom⸗ men, worauf ich warte: daß— du zum Diebe ge⸗ worden biſt?“ Mit einem Rucke hatte ſich Oswald des Bruders Fäuſten entwunden, und„Das iſt nicht wahr!“ ſchrie er außer ſich, kreideweißen Geſichtes.„Ein Dieb iſt, wer gewaltſam nimmt, oder heimlich, mit Dietrich und Stemmeiſen ſich einſchleicht—“ „Oder“, fiel es dröhnend ein—„wer ihm auf ſeines Vaters ehrenhaften Namen hin anvertraute Schlüſſel mißbraucht, du Bube!“ Ein funkelnder Blick wehrloſen Haſſes ſprang Hartmut an die Kehle, erſtarrte aber jählings und fiel zu Boden. Von drunten erklangen Stimmen, zu⸗ gleich hub Mittagsgeläut an. Furchtbares Mahnen, vor dem die Flammen der Wut, des Haſſes erſtickten. Ihm war es, als ſähe er es an ſich vorüberjagen, ein grauſiges Geſpenſt, ſein Heute, ſeine fliehende Zeit. Ihm ſtockten die Pulſe und hin zur Balkontür ſtürzte er und riß ſie auf. Luft, Luft! Und die Blicke von ihm gekehrt, der feſt, unerbittlich, felſen bert blieb, hart wie jenes Geſtein dort drunten, zu dem ſich ſeine Augen herniederſenkten, rang ſein Mund ſtammelnd nach Worten: „Du forderſt mich heraus.. und ich.. kann mich nicht wehren in dieſer Stunde. Du erſparſt mir nichts, darum—— die Wahrheit. Vorgeſtern trug ich bereits hier“— ſeine Hand fuhr nach der Seiten⸗ taſche—„da hinterlegte ein Klient in einer Klage⸗ ſache fünfzehntauſend Mark. Fünfzehn Tauſend⸗ markſcheine— ein kleines Päckchen— und ich— auf dem Sprunge in den Klub— im Bureau ein Kamerad auf mich wartend— nahm das Päckchen an mich und dann— der andere——“ Tonlos, dumpfes Murmeln und dahinein eine Stimme, aus der alles Leben gewichen ſchien: „Dann haſt du fremdes Eigentum vertrunken, ver⸗ ſpielt, denn du durfteſt es ja, hatteſt ja einen Bruder, Zer ſich's wohl gerade noch mit fünfzehntauſend Mark erkaufen konnte, ſeinen Namen nicht öffentlich durch einen— gemeinen Dieb brandmarken zu laſſen.“ (Fortſetzung folgt,) 6 5 5 „ 32 T Unklarheiten beim Ludwigshafener Putſch. Mannheim, 9. Sept. Anläßlich der Ludwigshafe⸗ ner Vorgänge ging durch verſchiedene deutſche Zeitungen die Meldung, daß die franzöſiſchen Beſatzungstruppen in der Pfalz verſtärkt worden ſeien. Dieſe Nachricht entbehrt, wie die Pfalzzentrale meldet, jeder tatſächlichen Grundlage. 1 Mannheim, 9. Sept. Die Pfalzzentrale meldet: Ein Teil der franzöſiſchen Preſſe erhebt gegen die deut⸗ ſche Preſſe Vorwürfe wegen unrichtiger Berichterſtattung bei den Vorgängen in Ludwigshafen. Wir bemerken dazu: Auch heute ſind die Vorgänge im Hauptpoſtamt in Ludwigshafen noch keineswegs ſo geklärt, wie es im Intereſſe des deutſchen Volks erwünſcht wäre. Schuld daran iſt aber die franzöſiſche Beſatzungsbehörde, die auch heute noch eine freie auf Zeugenausſagen geſtützte amtliche Darſtellung des Vorſalls nicht zugelaſſen hat. Für die Sachkenntnis und wie die franzöſiſche Preſſe die Vorgänge in der Pfalz beurteilt, dafür ein Beispiel: Das Pariſer„Journal“ brachte in der erſten Meldung über den Ludwigshafener Putſch die Meinung zum Aus⸗ druck, es könnten die Spartakiſten ihre Hand dabei im Spiel haben, und an der Spitze dieſes Artikels prangte das Bild des Führers der U.S. P. Friedrich Haaſe. Wei⸗ terer Kommentar überflüſſig. Untat eines franzöſiſchen Farbigen. Mainz, 8. Sept. In der vergangenen Nacht er⸗ ſchoß an der Wegkreuzung Mainz Weiſenau ein far⸗ biger Franzoſe eine Frau aus Weiſenau. Die Dame Feen ſich in Begleitung einer anderen jungen Dame, auf dem Heimweg nach Mainz. Der franzöſiſche Sol⸗ dat verfolgte die beiden Damen und als ſie ihm in der Hoffnung, ſich dadurch vor Beläſtigungen zu bewah⸗ ren, eine Düte Obſt entgegenhielten, erſchoß er die ältere der Damen. Die franzöſiſche Behörde beſchlagnahmte die Leiche. f n Arbeiterkriſe im Elſaß. Berlin, 9. Sept. Laut„Vorwärts“ werden überall in Elſaß⸗Lothringen Proteſtverſammlungen gegen die Ausweiſung der deutſchen Arbeitsloſen angekündigt. Die Militärbehörden bekunden eine zögernde Haltung. — Die Induſtriellen in Mülhauſen und Gebweiler kün⸗ digen für die allernächſte Zeit größere Arbeiterentlaſ⸗ ſungen an, wenn die Kohlenverſorgung in ſehr kurzer Friſt nicht erheblich beſſer werde. Die noch vorhan⸗ denen Reſerven an Kohlen aus der Zeit der deutſchen Herrſchaft ſind nun zum größten Teil aufgebraucht. Amerikaniſche Hochſchulſtiftung für Belgien. Brüſſel, 9. Sept. Die belgiſche Preſſe gibt be⸗ kannt, der Lebensmittellontrolleur Hoover habe der bel⸗ giſchen Regierung mitgeteilt, daß die ſogenannte„Re⸗ liefkommiſſion“, das heißt, die Kommiſſion, die während des Kriegs die Verſorgung Belgiens mit Lebensmitteln durchführte, von den bei den Lieferungen gemachten Ge⸗ winnen 120 Mitlionen Franken geſtiftet habe. Dieſer Betrag ſoll als Schenkung für die Hochſchulen und zur Unterſtützung unbemittelter Studenten dienen. 8 Die belgiſchen Bergarbeiter verlangen die Sozialiſierung. 5 Amsterdam, 9. Sept. Havas⸗Reuter meldet, daß der Vergarbeiterbund der Kohlenzechen von Charleroy mehrere Beſchlüſſe gefaßt hat, in denen u. a. die Ver⸗ ſtaatlichung der Bergwerke, Mindeſtlöhne, die Kontrolle über die Förderung, Mitbeſtimmungsrecht der Bergarbei⸗ ter und Auszahlung der Lohndifferenz von 1914 bis einſchließlich 1916 verlangt werden. i Deutſch⸗ſchwediſches Kabel. Berlin, 9. Sept. Mit der Legung des Telefon⸗ kabels zum direkten Verkehr zwiſchen Deutſchland und Schweden wird jetzt begonnen werden. Von ſchwediſcher Seite aus wird, wie die„Deutſche Allg. Zeitung“ mel⸗ det, das Kabel von der Kampongoebucht zwiſchen Fal⸗ ſterbe und Trelleborg ſeinen Ausgang nehmen. Die Kabellegung wird von Deutſchland geleitet. Der Ver⸗ kehr kann vielleicht ſchon Ende dieſes Monats aufgenom⸗ men werden. f 1 Der Krieg im Oſten. Berlin; 9. Sept. Nach der„Deutſchen Allg. Ztg.“ wurde zwiſchen Polen und der Ukraine ein 36tägiger Waffenſtillſtand. mit 5tägiger Kündigunsfriſt unterzeichnet. i Rußland will verhandeln. Berlin, 9. Sept. Nach der„Deutſchen Allgem. Zeitung“ hat der Petersburger Arbeiter- und Soldaten⸗ Rat eine Entſchließung angenommen, die die Volks⸗ kommiſſare ermächtigt, ſich mit dem Verband in Verhand⸗ lungen über einen Frieden auf Grund der von den Ver⸗ bündeten gemachten Vorſchläge einzutreten. Italien und der Vatikan. Berlin, 9. Sept. Aus vatikaniſcher Quelle bringt die„Voſſiſche Zeitung“ den Wortlaut des Par. 15 des Londoner Vertrags vom 26. 4. 1915, der von Sonnino abgeleugnet wurde: Frankreich, England und Rußlans verpflichten ſich, den Einſpruch zu unterſtützen, den Ita⸗ lien erheben wird gegenüber jedem Vorſchlag, der einen Vertreter des Heiligen Stuhls berechtigen ſollte, bei den Verhandlungen über den Frieden und über die Löſung der durch den gegenwärtigen Krieg aufgeworfenen Pro⸗ blemen zugelaſſen zu werden. N Das Frauenwahlrecht in Italien. Zürich, 9. Sept. Die italieniſche Kammer hat den Geſetzentwurf über das Frauenwahlrecht mit großer Mehrheit angenommen. Rund 11 Millionen Frauen erhalten dadurch das Stimmrecht. 1 5 Amerika reicht mit ſeiner Ernte. Amſterdam, 9. Sept. Aus Newyork wird gemeldet, daß der Lebensmittelkontrolleur mitteilte, daß während der Wintermonate zwar kein Ueberfluß herrſchen werde, daß man aber auch keinen ernſten Lebensmittelmangel zu befürchten brauche. 5 Die franzöſiſchen Streiks greifen weiter um ſich. 5 Paris, 9. Sept. Die Stadt⸗ und Gemeindearbei⸗ ter haben beſchloſſen am Dienstag morgen in den Streik zu treten. Die Bewegung umfaßt die Dienſtzweige der Stadtämter, der Straßenverwaltung, der Schulen und der Friedhöſe. 3 8 1250 . 4 Neue engliſche Geſandte in Peking und Tokio. Amſterdam, 9. Sept. Nach einer in den engliſchen Blättern vom 6. September veröffentlichten Meldung aus Tokio wurde der Legationsrat an der britiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Tokio Beilby F. Alſton zum Geſandten in Peking ernannt. Sir Charles Eliot, britiſcher Kom⸗ miſſar in Sibirien, wird zue britiſchen Botſchafter in Tokio ernannt werden. a Den Heimkehrenden! Den vielen Tauſenden unſerer Volksgenoſſen, die in dieſen Tagen und Wochen aus jahrelanger Gefangen⸗ ſchaft in der feindlichen Fremde endlich zurückkehren dür⸗ fen, ruft die Heimat ein aus tiefſtem Herzen aufſteigen⸗ des Willkommen zu. Wir haben ſchwer gebangt um ſie, wenn wir aus nur allzu ſelten einlaufenden und immer bruchſtückhaften Schilderungen etwas von ihren leiblichen und ſeeliſchen Nöten vernahmen; hälten ſo gerne ihnen geholfen und konnten's doch nicht: Die räumliche Spanne, die uns von ihnen trennte, ließ ſich in keiner Weiſe über⸗ brücken; unſer heißes Mitgefühl ging ins Leere, ver⸗ mochte nicht, ſie ſtärkend und tröſtend zu berühren. Schließlich blieb ihnen wie nas nichts als die Hoffnung auf das Kriegsende. Es kam; kam freilich ganz anders, als ſie und wir es erwartet hatten: brachte uns daheim Aufruhr und Umwälzung, Sturz des Kaiſertums, Auf⸗ richtung der Republik, einen grauſamen Waffenſtillſtand und einen ſchmachvollen Friedensſchluß mit Laſten auf Jahre hinaus. So finden die nun Zurückkehrenden die Heimat ganz anders vor, als ſie ſie verlaſſen und als ihre Träume ihnen ausgemalt haben. Was ihre Sehu⸗ ſucht wiederzuſehen begehrte, iſt nicht mehr: Deutſchland hat ſich gewandelt, politiſch und wirtſchaſt ich, iſt räum⸗ lich enger geworden und gegenwärtig ſogar im Gefüge des Reſtkörpers von böſen Spaltpilzen bedroht; das vor dem Kriege ſo reiche und blühende Land iſt verarmt und keucht dazu unter der Bürde härteſter Friedensbedengungen, die es ſchier erdrücken wollen, Gleichwohl iſt zu hoffen, daß die nun der Freißzit Zurückgegebenen ſich auch im neuen Deutſchland bald zurechtfinden werden. Ueber die erſte herbe Enttäuſchung wird ſie die tröſtliche Wahrneh⸗ mung hinwegheben, daß die Heimat ſichbeeifert, ihnen mit Worten und Gaben aufrichtiger Liebe zu zeigen, wie groß und ſtark die Freu⸗ de iſt, ſie endlich wieder hier zu wiſſen. Es wird weiter ihr Herz beglücken, daß ſie nun wieder deutſche Mädchen und Frauen um ſich ſehen, die ſich um ſie mit freundlichem Tun bemühen, auf daß ſie vergeſſen, was an ſchwerem Weh hinter ihnen liegt: es wird ſie beglücken, daß nun wieder der Strom der Mutterſprache ſie voll umrauſcht, deutſche Lieder ſie umtönen, der deut'che Wald ſie ruft zu erquicklichem Wandeln. Der kurze Aufenthalt im Delbrücker Lager wird ihnen ſchon die Gewißheit ge⸗ ben, daß die Heimat ihre Söhne, die ſo lange in der Fremde waren, mit offenen Armen aufnimmt. Und wenn dann auf der Fahrt durch die weſtlichen Induſtriebe⸗ zirke die emſigen Maſchinen und Dampfhämmer an ihr Ohr dringt, ſei dies ihnen mehr als äußerer Schall: mö⸗ gen ſie daran die bedeutſame Mahnung zu werteſchaffen⸗ dem Tun vernehmen, zu unausgeſetzter fleißigſter Arbeit, auf die das neue Deutſchland ſich noch ſehr viel ent⸗ ſchiedener einſtellen muß als das alte. Ohue ſolche raſt⸗ loſe Arbeit ſind wir verloren, dem Untergang ausgeliefert, und darum werden auch ſie mithelſen wollen am Werk der Rettung, der Neuordnung, der inneren und äußeren Kräftigung des Volks⸗ und Staatskörpers. So grü⸗ ßen wir bewegten Gemütes die Heimkehrenden nicht nur als unſre Brüder, die ſo lange der Volksfamilie entriſſen waren, ſondern auch als wertvolle Arbeitsgenoſſen, die künftig mitſchaffen wollen am heiligen Werk der Wieder⸗ aufrichtung unſres Vaterlandes. Clemenceau und Lloyd George gehen nach Amerika. Amſterdam, 9. Sept. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent des ſozialiſtiſchen„Daily Herald berichtet, daß Cle⸗ menceau eine ſiebenwöchige Vortragsreiſe durch die Ver⸗ einigten Staaten unternehmen werde, die, wie verlautet, ſeinen dauernden Abſchied vom politiſchen Leben einlei⸗ ten ſoll. Angeblich verhandelt Lloyd George auch über eine ähnliche Vortragsreiſe in Amerika. Die Opfer der Neuwieder Exploſion. Neuwied, 9. Sept. Nach einem weiteren Bericht der„Koblenzer Zeitung“ ſteht jetzt feſt, daß bei dem Exploſionsunglück drei Frauen getötet und dreizehn Per⸗ ſonen ſchwer verletzt worden ſind. Von den Baulichkeiten und Anlagen iſt faſt nichts übrig geblieben. Die Tagung des Deutſchen Werlbundes. : 7 5 Stuttgart, 9. Sept. Die geſchäftlichen Verhandlungen im Linden⸗Muſeum wur⸗ den durch Dr. Heuß mit der Erſtattung des Geſchäftsberichts ein⸗ geleitet. Davon iſt von Wichtigkeit, daß für Württem⸗ berg und Baden Sondergruppen aufgeſtellt werden ſollen, deren Organiſation in Vorbereitung iſt. Neben einer Gruppe für Farbkunſt iſt innerhalb des Bundes auch eine ſolche für Hand⸗ werkskunſt gebildet worden. Die Ausſtellungen des Bundes in der Schweiz(Winterthur, Baſel und Bern) fanden durch⸗ weg Anerkennung, doch ſoll ein repräſentatives Auftreten im Ausland bis zur Feſtigung unſerer wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe unterbleiben. Die hochherzige Stiftung des Ehrenmitglieds Dr. Robert Boſch mit 60 000 Mark iſt bis auf 7000 Mark auf⸗ gebraucht worden. Der Voranſchlag für das laufende Geſchäfts⸗ jahr ſieht rund 140 000 Mark an Ausgaben vor, während dem Werkbund zu Anfang des Jahres etwa 64000 Mark zur Ver⸗ fügung ſtanden. Als erſter Antrag wurde ein ſolcher von Dr. Wienbeck⸗Gropius erörtert. Es wird darin zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die Vertiefung und der Ausbau der Meiſterlehre Vorausſetzung für die Heranbildung eines tüchtigen Handwerks iſt und die Schulausbildung ſelbſt hinter die Ausbildung durch den Meiſter zu treten 75 Weiter wird darin zugeſtimmt, daß die Anrechnung des Pflichtfortbildungs⸗Schulunterrichts für Lehr⸗ linge auf die achtſtündige Arbeitszeit die Ausbildung ſelbſt be⸗ einträchtigen muß und als Hindernis für eine ausreichende tech⸗ niſche und theoretiſche Ausbildung der Lehrlinge zu betrachten iſt.— Der Antrag fand Zuſtimmung. Die Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: Bartlina-Berlin: Bertſch⸗München: Bruck⸗ Amſterdam, 9. Sept. Wie verla Teſſenow, der Nieden ſchlagskifte gelungen, Zuhunftsarbeit innerhalb des Werkbundes zu 8— 5. „Oeffentliches Bauweſen“. zurat 3 0 en ei, zeigte an Hand von Lichtbildern, wie ſtädtiſche Fiche e heitlich geſchaffen werden können. Den Schluß b 1 5 trag von Architekt Veil⸗Ulm über die Feſtungs wurden Ulm, die durch intereſſante Lichtbilder veranſchaulicht wn Oeſterreich und die Entente. Heute unterzeichnet Oeſterreich. tskunl, Baſel, 9. Sept. Der öſterreichiſche en W„8 Renner hat heute auf der Fahrt nach St. Cerſe d ſel paſſiert. Wie die Depeſchenagentur hört, enz n Unterzeichnung des öſterreichiſchen Friedensvertrag a woch vormittag 11 Uhr in St. Germain. 8 719 „ desſelben Tages reit Renner mit dem Teile leben l densdelegation, der noch in St. Germain ge fc 1 b nach Wien zurück. Als Geſchäftsträger der den geen 3 reichiſchen Republik verbleibt; in St. Germain el, 0 chef Eichhof mit einem kleinen Stab von Mien de der in ähnlicher Weiſe, wie es der deutſche ieh, 5 tat, bis zur Herſtellung der diplomatiſchen Bafa* den Zuſammenhang mit den Ententemächten au, halten wird. 33 1423 % 1 80 N 5 Rumänien vor der Wahl. chen. Paris, 9. Sept. Die Note der rumänifeng legation teilt die Abſicht der rumäniſchen Regimes. den Friedensvertrag zu unterzeichnen, der ihr gische 1 verſtändnis habe. Indeſſen kündigt die rum 1 legation an, daß ſie Vorbehalte machen wenne den ihre Beſtimmung des Vertrags hinſichtlich der Reet bun, Minderheiten, die unter die Kontrolle des Soube geſtellt werden ſollen, eine Klauſel, die die Ib tät Rumäniens beeinträchtige. Außer dieſem and erklärt die rumäniſche Delegation, ſich vou Politik der Alliierten anſchließen zu können. unehln, ſte Rat hat beſchloſſen, dieſe Vorbehalte nicht ang elle, N und Rumänien einzuladen, den Vertrag ohne m zu e es gen zu unterzeichnen oder ſich der Unterzeichmmeen 9. halten. Die rumäniſche Delegation hat no ſchluß gefaßt a ö Von den Vorarlbergern. Baſel, 9. Sept. In einer während ſeine reiſe einem Vertreter der Depeſchenagentur Unterredung erklärte Staatskanzler Renne die vorarlbergiſche Frage, daß die Anſchlußbe ch. vorarlbergiſchen Gebiet in letzter Zeit merkli 4 flauen begriffen ſei. Einerſeits ſtelle ein ingen der Bauernſchaft, die früher das größte Kon ungen e die Anſchlußpolitik bildete, wirtſchaftliche Erwag ret g it ob der Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, e i der Abſatz von Jungvieh, nach der Schweiz kit Ausſicht haben würde, während die Verbindung die f reich ſehr lohnend ſei. Andererſeits haben Aufonh ſtriellen und die Arbeiter den Anſchluß von berdies mit unverkennbarer Deutlichkeit abgelehnt. Ue die Bewegung viel von ihrer Kraft verloren, geworden ſei, daß ſich die Ententemächte mi feine einer einzigen ablehnend verhalten und dan ach freiung von der Beteiligung an den Wiedergu 1 koſten eintreten werde. 65 Letzte Nachrichten J 401% Verſailles, 9. Sept. Der Oberſte Rat 275 Ne ten prüfte geſtern die deutſche Autwortnote Zerolll 61 Abſatz 2 der deutſchen Verfaſſung. Die a werden heute fortgeſetzt. 3 5 Holland und Belgien. ˖ Verſailles, 9. Sept. Nach der„Chicag ere ſoll die holländiſche Regierung ſich weigern eit, ö Forderungen anzuerkennen. Sie ſei jedo be en. 9 auf wirtſchaftlichem Gebiete entgegenzukomm iſche wolle Belgien erlauben, auf der Schelde uchtfel werpen und dem Meere zu baggern und Lein unterhalten. Ferner ſei man bereit, dem Ban der f n 5 de— Maas— Rheinkanals zuzuſtimmen, ſowie. Aude Schiffahrt auf dem Kanal Gen-Terlengeg 100 ſeits wolle Holland, wenn Belgien eine Krieg ie 4 Piel ſitze, ſeinen Schiffen das Recht zugeſtehen dull 9 u hinauf bis nach Antwerpen zu fahren, d l 5 tenſtützpunkt werde. W,. England iſt nun auch kriegen gechſe 17 Helſingfors, 7. Sept. Der hie e 2 105 3 8 k ger hat ſich geäußert, daß auf eine aktiv Zach 0% de Englands an einem Vorgehen gegen die b erſcht 4 In kaum zu rechnen ſei,. Gedanke, N ih politiſchen Kreiſen Englands auf ſcharfen 995 des„„ Auch ſei die Armee nach den Beſchwerden werbe, kriegs ſo ruhebedürftig, daß es ſchwer erde 0 zu einem neuen Kriegszuge zu verwenden. Nord n fat England alle kriegeriſchen Operationen in man aufgeben. Der Heimtransport der in Mun nnen lichen engliſchen Truppen habe bereits bahn 1 Heimchſaffung der noch verbleibenden“? aber we 9 eine Frage der Zeit. In keinem Fall agußlah engliſche Regierung neue Truppen gegen ſche dig N den. In engliſchen Regierungskreiſen 109 1 ſicht, daß man in England die Entwicklin ef hältniſſe in Rußland als Außenſtehender en m doch eine bewaffnete Einmiſchung vermen hen glaube nicht, daß Petersburg in der ua genommen werde. Dem entgegen ſteht folgende Meldun, utet, 7 7 11 wer de 2 zu ulſchen Frau, ähr Abſtimmungsrecht auszuüben e gebi Aanungsberechtigt ſind alle im Abſtimmungs 5 0 ſti 0 e 8 bie genau fe Gesche 1 Wichöftstelle des„Deutſchen Oſtmarkenvereins“, Ber⸗ . wo„ Dayreuther Straße 13, umgehend einzuſenden, . 1 beſailles, 8. Sept. kenden Offenſive der Alliierten gegen Petersburg bevölkerung von Kronſtadt, Krasnaja Gorka und übaum nach dem Innern Rußlands gebracht 5 Zurückziehung der Truppen im Oſten. nigsberg, 8. Sept. Die Räumung Litauens * Memel iſt planmäßig und ohne Zwiſchenfall g Jur Volks abſtimmung im Oſten. 5 185 den Friedensbedingungen wird in nachſtehenden 0 zer Oſtmark eine Volksabſtimmung über leflung der Gebiete zu Preußen oder Polen ſtatt⸗ ä E en u gegen eee f 1 bezirk Allenſtein, umfaſ⸗ die Klein e. l Or⸗ irg Röſſel. Allenſtein⸗Stadt, Allenſtein⸗Land, Neiden⸗ alli Ausnahme der ſüdweſtlichen Ecke um die Stadt a ſowie im Kreiſe Oletzlo(Marggrabowa) im Reg. . Gum binnen, len: im Reg.⸗Bez. Oppeln O.⸗S., in den Kreiſen: g, Roſenberg, Lublinitz. Tarnowitz. Gleiwitz, Kö⸗ A Zabrze, Beuthen O.⸗S. Pleß, Rybnik, Ratibor usnahme der Ecke ſüdweſtlich der Linie Katſcher⸗Oder⸗ ze ohne Abſtimmung an die Tſchecho⸗Slowakei fällt) oſe 1 stadt Leobſchütz. Hr.⸗Strehlitz Oppeln und im Kreiſe Neu⸗ ber adds öſtlich der Linie 8 Kilometer öſtlich Neuſtadt an Puſchi erreichiſchen Grenze in nördlicher Richtung bis öſtlich inc an der Grenze des Kreiſes Falkenberg;. „Bez. Breslau im Kreiſe Namslau in den 85 sdorf, Polkowitz, Steinersdorf, Sterzendorf und borenen, die am 1. Januar des Jahres, in dem zamung ſtattfindet, ihr 20. Lebensjahr vollendet iſt heilige Pflicht jedes deutſchen Mannes und n dieſem Zweck zur Abſtimmung in die Heimat zu le Abſtimmungsberechtigten werden gebeten, Adreſſe mit Angabe ihres Geburtsortes an fichterungs ihnen weitere Mitteilungen über Fahrt⸗ enden Verpflegung, Unterkunft und die zu be⸗ 5 8 Papiere zugehen werden. „Der Wiederaufbau Nordfrankreich s? In der Frage der Betei⸗ ier die alſcher Arbeiter beim Wiederaufbau Frankreichs, le mit d 2 5 5 8 n er franzöſiſchen Regierung in den weſent⸗ nb dankten Einverſtändnis beſteht, haben am 6. irekte Beſprechungen zwiſchen einem Ver⸗ ration Generale du Travail und des fran⸗ e Gewerkſchaften und den Vertretern N olterd Ir An 5 mache b Aird wauarbeiterverbandes begonnen. Vorausſicht⸗ une er nächſten Woche eine erſte informatoriſche ü 9 des zerſtörlen Gebietes ſtattfinden können. emdielg Millionen Fleiſch verbrannt. legend aben 8. Sept. Der im hieſigen Kaiſer⸗ er e amerikaniſche Lebensmitteldampfer„To⸗ tag fr Befrierfleiſch gebracht hat, geriet am am üh in Brand. Schon auf der Fahrt nach mend vurde Feuer an Bord bemerkt, das jedoch ier f ekämpft werden konnte. Als der Dampfer a8 Feuſtgemacht hatte, ſtellte es ſich heraus, daß ageſtrer auf das ganze Vorderſchiff verteilt hatte. ſt d 5 ugter Löſchverſuche mit 23 Schlauchleitun⸗ Vorderteil des Schiffes, das unter Waſſer ffferen mußte, vollſtändig ausgebrannt. Der Scha⸗ iffert 2 ert ſich auf viele Millionen. * Münchener Geiſelmord⸗ 5 Prozeß. g alteren Bilder, welche die erſte Woche des wöeſſes im Münchner Juſtizpalaſt,— der ie k 5 Juſtizf 5 arben aum ein anderes öffentliches Gebäude, 1 ef„die ihm die Maikämpfe ſchlugen, über⸗ L 1 den gerollt hat, verleihen dieſem Strafprozeſſe arakter des Ungewöhnlichen, wie die Zahl en und die Fülle der Zeugen die äußere en. 5 Verhandlung. Noch dauern die Ver⸗ eine 5 es ſoll dem Urteile der Richter nicht zeitige Kritik vorgegriffen werden. Ueber lick zoſer und alle die anderen Angeſchuldigten 2 reden ſein, wenn der Urteilsſpruch gefällt iſt. genommen intereſſieren ſie uns weniger, politiſche Syſtem, das vor den Schran⸗ „Rechenſchaft über ſein Tun und Treiben 5. e kleine Ausſchnitt aus der Münchner er ſich filmartig vor unſeren Augen ab⸗ ius untrüglicher als alle Zeitungsberichte das wahre Weſen einer kommuniſtiſchen ü bosllen einige der Bilder kurz ſtreifen. Schau⸗ k ehitpoldgymnaſium, die Handelnden ſind 0 eſatzung desſelben und ihre Opfer. er Gerichtsverhandlung dürfte wohl die 8 Zeugen Frhr. v. Moſer bilden. Er er⸗ 155 folgendes e 5 cht vom 27. auf den 28. April im„Reichs⸗ n, an dem der 8 0 a a 5 N tend dreußen: in den Kreiſen Roſenberg, Stuhm, Ma⸗ a e öſtlich der Weichſel und Marienburg öſtlich der . 0 niſter Remmele wirt. 5 derungen zur Selbſthilfe, nichts mehr zu lieſern. Solche ler. Unter Tag wurden wir heraufgeführt. Levien und Levine waren dann noch einmal ins Gymnaſium gekommen. Auf eine Frage erklärt der Zeuge, er ſei nur ein einziges Mal vernommen worden und das ganze Verhör habe in einer gemeinen Anpöbelei beſtanden.“ Ueber den Zuſtand des berüchtigten Geiſelkellers ſagke der Vorſitzende u. a.:„Nach allen Schilderungen war ich auf viel gefaßt; was ich aber(bei einem Beſuch der Stätten des Verbrechens) ſah, das hatte ich denn doch nicht erwartet! In der Tat, nach allem, was man hört, wäre es eines Dante nicht ganz unwürdig geweſen, die Schreckniſſe dieſes entſetzensvollen Aufenthaltes zu er⸗ finden. Dieſer Kellerloch iſt 4 Meter lang und 4 Meter breit. Die gewölbte Decke iſt an ihrer höchſten Stelle 1,80 Meter vom Boden entfernt. Dieſer Boden war fußhoch bedeckt mit Schmutz und ſtinkenden Lumpen; von den Wänden tropfte es feucht. Das Tageslicht hatte keinen Zutritt zu dem nur gelegentlich von einer Kerze ſpärlich erhellten Raum. Dort waren die Gei⸗ ſeln zuſammengepfercht; einmal ſollen es 22 geweſen ſein. Daß man ſich ein Vergnügen daraus machte, die Aermſten, die meiſt ſeeliſch völlig zuſammengebrochen waren, mit Todesdrohungen zu ängſtigen, fügt ſich ganz paſſend in das Bild ein. Rotgardiſten kommuniſtiſcher Geſinnung, die unten Wache ſtehen mußten, machten kein Hehl aus ihrer Verurteilung dieſes Verfahrens; einige ſollen drauf und dran geweſen ſein, ob ihres Unvermö⸗ gens zu helfen, in Tränen auszubrechen.“ Der verſtändige Menſch fragt ſich nun, wo ſind die Urheber zu ſuchen. Daß Levien und Levine nicht ſo ganz unſchuldig aus dem Geiſelmorde waren(wenn ſie auch nicht gerade unmittelbar den Befehl dazu erteilt haben), ergibt ſich aus dem bisherigen Verlauf der Ver⸗ handlung zur Genüge. Beide waren oft im Luitpold⸗ gymnaſium, beide wußten nicht nur von der Anweſen⸗ heit der Geiſeln; nein, ſie ließen ſich ſogar in den Keller hinunterführen, ſich einzelne der Geiſeln beim Schein einer Blendlaterne(welch ein Bild übrigens!) zeigen und nennen. Und beſonders Levien machte Be⸗ merkungen über das den Geiſeln bevorſtehende Schick— ſal, die an Eindeutigkeit nichts zu wünſchen ließen. Ueber den Gang des Prozeſſes iſt zu ſagen, daß es im allgemeinen bisher ziemlich geſittet und äußer⸗ lich— will man von einigen pathetiſchen Momenten Seidels(der, wie der Vorſitzende einmal ſagte:„von niſcht weeß“) abſehen— erregungslos zugegangen iſt. Im Zeugenzimmer ſoll es dafür umſo lebhafter geweſen ſein. Wenigſtens ſpricht die Beſchwerde des Belaſtungs⸗ zeugen Moſer, daß man ihn gewarnt habe,„in ſeinen Ausſagen vorſichtig zu ſein, da bald andere Zeiten kom⸗ men könnten“, für die Aunahme, daß im Zeugenzim⸗ mer und auf den Korridoren die Meinungen gelegentlich aufeinander platzten. Daß Seidl ſelbſt mit der Mög⸗ lichkeit rechnet, daß auch im Falle eines für ihn un⸗ günſtigen Ausgauges der Verhandlung das Spiel noch nicht verloren ſein wird, geht aus einem Kaſſiber her⸗ vor, den man am Dienstag abend in ſeiner Zelle bei ihm vorfand, und deſſen Verleſung durch den Vorſitzen⸗ den— während Seidl, ſichtlich innerlich in Weißglut aufziſchend, mit verkniffenem Geſichte und einem Kinn, das noch weiter oorgeſtreckt erſchien, als es ſo ſchon iſt, vor dem Richtertiſche ſtand— zu den dramatiſchſten Au⸗ genblicken gehörte, die der Geiſelmordprozeß bisher ge⸗ bracht hat. n Baden. () Karlsruhe, 8. Sept.(Transport Schwerver⸗ wundeter.) Der erſte Transport ſchwerverwundcter deut⸗ ſcher Kriegsgefangenen aus Frankreich traf geſtern nach⸗ mittag 4.05 Uhr in langem Lazarettzug aus Offenburg hier ein; er beſtand aus etwa 300 Mann. Im Namen des Roten Kreuzes war Herr Dr. Stroebe auf dem ſeſt⸗ lich geſchmückten Bahnhof zur Begrüßung der Heimkeh⸗ renden anweſend. Damen des Roten Kreuzes reichten Erfriſchungen und ſonſtige Liebesgaben. Um 9½5 Uhr fuhr der Zug nach Heidelberg weiter. () Karlsruhe, 10. Sept. Am Montag fand im Sitzungsſaal des Landtagsgebäudes eine Beſprechung des Miniſteriunms des Innern mit Vertretern der badi⸗ Landwirtſchaft über die Zwangsbewirtſchaftung ſtatt. Mi⸗ ſetzte ſich zunächſt mit den Vor⸗ würfen gegen die Zwangsbewirtſchaſtung auseinander. Das Streikrecht der Landwirtſchaft ſei zwar verſaſſungs⸗ gemäß berechtigt, doch warne er davor. Er richtet an die Landwiriſchaſt die Bitte, doch die Staatsautorität zu ſtützen. Das Recht gegen die Zwangswirtſchaft zu reden und zu ſchreiben habe ſelbſtverſtändlich jeder Land⸗ Was aber gefährlich ſei, das ſeien die Auffor⸗ Forderungen ſeien gleichſtehend mit Landesverrat. Die Preisſteigerung der Bedarfsartikel, die der Landwirt lau⸗ fen muß, betragen mehrere Hundert Prozent, angefangen beim Geſchirr und herab bis zum Saatgut. Aus den weiteren Ausführungen des Miniſters iſt zu entnehmen, daß demgegenüber die Körnerpreiſe zwiſchen Deutſchland und dem Ausland ſtark unterſchiedlich ſind zu Ungunſten der deutſchen Landwirtſchaft, trotzdem der Miniſter die Valuta nicht in Betracht zieht. Was die Frage der Auf⸗ hebung der Zwangswirtſchaft anbetrifft, ſo führt der Miniſter aus, daß ſie für die Nahrungsmittel noch lange nicht angängig ſei. Insbeſondere ſei an eine Aufhebung der Bewirtſchaftung der Kartoffeln, der Milch, von Fett. und Fleiſch noch nicht zu denken. Der Miniſter be⸗ rad 125 Auſicht mit deu ſchlechten Erfahrungen, die man mit der Freigabe des Haſers und des Leders gemacht habe. Der Miniſter bittet die Landwirte zu diskutieren über die Möglichkeit, einen Weg zu finden zur Zuſammenarbeit.— Herr Gebhardt kritiſiert an denn Syſtem der Zwangswirtſchaft, daß ſie ſich un⸗ fähig erwieſen haben, eine gerechte Verteilung der Lebens⸗ mittel zu gewährleiſten. Der Schleichhandel habe die Zwangswirtſchaft durchbrochen. Der größere Teil des Verbrauchs werde durch ihn erworben. Milch und Butter könnte man mehr haben, wenn das Geſchäft lohnender wäre, genau wie beim Getreide. Der Anreiz zur Pro⸗ duktion fehle. Der Redner bittet die Regierung, in der Frage der Aufhebung der Zwangswirtſchaft nicht zu ängſtlich zu ſein. Weiterhin ſprachen noch Ziegler⸗Sins⸗ heim, Hörner⸗Hockenheim, die vor allem darauf hinwie⸗ ſen, wie ſtark die landwirtſchaftlichen Bedarfsartikel im Vergleich zu den Getreidepreiſen geſtiegen ſind. Er⸗ wähnenswert iſt noch die Entgegenung des Miniſters Remmele, der vor dem drohenden Zuſtand der Geſetz⸗ loſigkeit warnt und dafür eintritt, daß in letzter Stunde die Zwangswirtſchaft vor dem Zuſammenbruch gerettet werde. Daher richtet die Regierung einen ſtarken Appell an die Landwirtſchaft und ihre Führer, weniger zu kri⸗ tiſieren und die Regierung in ihrem ehrlichen Willen zu unterſtützen. 2 Karlsruhe, 9. Sept. Am Sonntag, den 14. September, wird der badiſche Bahnhof in Baſel wieder in Betrieb genommen. Der deutſche Inlandsverkehr iſt im badiſchen Bahnhof keinen Beſchränukngen unterworfen, ſodaß ſich die in badiſchen Zügen dort eintreffenden Perſonen ohne weitere Förmlichkeiten zu den Anſchluß⸗ zügen begeben können. Dagegen iſt das Verlaſſen des Bahnhofsgebietes nur ſolchen Perſonen geſtattet, die ſich im Beſitze der erforderlichen Ausweispapiere befinden und ſich der deutſchen und ſchweizeriſchen Paß⸗ und Zollkontrolle unterzogen haben. Die auf ſchweizeriſchem Gebiet liegende Station Richen bleibt für den Perſonen⸗ verkehr geſperrt. l Baden-Baden, 9. Sepk. Nach langem ſchwerem Leiden iſt am Samstag hier der General der Infanterie 3. D. Karl Dürr im Alter von 65 Jahren geſtorben. 8 8 früher Generaladjutant des Großherzogs von aden. Baden⸗Baden, 9. Sept. Im Begriffe, die Straßenbahn zu beſteigen, wurde ein hieſiger Einwohner namens Langer von einem entgegenkommenden Auto erfaßt und auf den Bürgerſteig geſchleudert. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er noch am gleichen Tage ſeinen Verletzungen erlag. N („) Mannheim, 9. Sept. Am Sonntag hat ſich eine in den U⸗Quadraten wohnhafte 69 Jahre alte Schuh⸗ machersehefrau, vermutlich aus Lebensüberdruß infolge eines langjährigen Leidens in ihrer Wohnung mit Gas vergiftet. 1 () Thiengen, 9. Sept. Am Sonntag nacht brann⸗ ten die alten Oekonomiegebäude des Haſenhofes bis auf die Grundmauern nieder. Die ganze Getreideernte, 22 Schweine, die Hühnerzucht und die landwirtſchaftlichen Maſchinen wurden ein Raub der Flammen. Es wird Brandſtiftung vermutet. (Markdorf(bei Ueberlingen), 9. Sepk. Auf der Bahnſtrecke Löwental— Friedrichshafen wurde eine un⸗ bekaunte männliche Leiche im Alter von ungefähr 35 Jahren aufgefunden. Der linke Arm ſowie der linke Fuß waren abgefahren. Ob ein Unglücksfall oder Selbſt⸗ mord vorliegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Lokales. — Silberrichtpreis. Der deutſche Silberricht⸗ preis, der im Auftrag der Reichsregierung von der Deut⸗ ſchen Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt in Wan a. M. feſtgeſetzt wird, beträgt für die laufende? oche 829 Mark (letzte Woche 801 Mark) für das Kilogramm. — Die Häutefrage. Wie wir hören, wird die Reichsregierung in den nächſten Tagen reichsrechtliche Be⸗ ſtimmungen für die Beſchlagnahme der Häute erlaſſen. — Erhöhung der Höchſtpreiſe für Ziegel. waren. Infolge der weiteren erheblichen Steigerung der allgemeinen Unkosten, beſtändigen Steigens der Koh⸗ lenpreiſe ſowie der wachſenden Schwierigkeiten der Pro⸗ duktion mußte eine weitere ausreichende Erhöhung der Höchſtpreiſe für Ziegelwaren vorgenommen werden; dieſe Erhöhung erſchien umſo begründeter, als Württemberg bisher weitaus die niedrigſten Preiſe für Ziegelwaren bei geordneten Abſatzverhältniſſen hatte. b — Ausfuhrmöglichkeiten nach Südamerika. Es beſteht wieder die Möglichkeit zur Ausfuhr deutſcher Güter nach Südamerika. Nähere Auskünſte erteilen die Firmen Braſch und Rothenſtein, Berlin NW., Lüne⸗ burgerſtraße 22, ſowie die Firmen Gundlach& Bären⸗ klau Nachf. in Mannheim, Bahnhofsplatz 7 und dis Firma Geber und Mader in Mannheim. Die beiden 555 Firmen ſind die Vertreter des Holländiſchen ond. f „Fuss ball⸗Vereinigung“ Seckenbeim. Am gften Sonntag weilten die 2., 3. und 4. Mannſchaft bei Spo, t⸗ verein Waldhof. Die Mannſchaft, welche Sportverein Waldhof der 2. Mannſchaft F.⸗V. S. gegenüberſtellte, war derſelben nicht gewachſen. Sofort nach Anſtoß konnte F.⸗V. S. durch ſeinen Mittelſtürmer in Führung gehen. 5 Minuten ſpäter fiel das 2. Tor durch den Halbrechten. Kurz vor Halbzeit iſt F.⸗V. S. durch ſeinen Halblinken zum 3. Male erf lgreich. Nach Halbzeit gelang es auch Wald⸗ hof durch ſeinen Halblinken das Ehrentor zu erringen. F.⸗V. S. konnte 10 Minuten vor Schluß durch feinen Kopfball ſeines Halblinken zum 4. Male einſenden. End⸗ reſultat 4: 1 für F.⸗V. S. 5 Das Spiel der 3. Mannſchaft kot ein ſchönes Bild. Die Mannſchaft arbeitete am letzten Sonntag ausgezeichnet. Waldhof ging in der 20. Minute in Führung. Kurz darauf konnte F.-V. S. durch ſeinen Mittelſtürmer den 3 Ausgleich herſtellen. Ein Elfmeter wird vom Torwächter Waldhof gehalten. Nach Halbzeit iſt F.⸗V. S. dauernd im Angriff. Ein feiner Flankenlauf des Rechtsaußen F.⸗ V. S. wird von demſelben zum führenden Tore verwandelt. In der 80. Minute iſt F.⸗V. S. durch feinen Durchbruch ſeines Halbrechten zum 3. Male erfolgreich. Somit endete das Spiel 31 für F⸗V. S. Die 4. Mannſchaft konnte 3 infolge Mißverſtändnis ſeitens Waldhofs nicht antreten. Die 1. Jugendmannſchaft F.⸗V. S. unterlag derjenigen von Phönix Mannheim mit 1: 5 Toren. Bei dem am Sonntag, den 31. Auguſt in Wieſental 3 ſtattgefundenen Raſenverbandsſportfeſt errang ſich unſer teilnehmendes Mitglied Valentin Biegel im 1000 Meterlauf unter 18 Teilnehmern den 2. Preis in 2 Minuten 41 Sekunden. Wir gratulieren! Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim e Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Gemeinde beabſichtigt auf den Grund⸗ ſtücken bei der Waldſpitze Kleingärten anzu⸗ legen und dieſelben gegen einen mäßigen Pachtzins an hieſige Einwohner abzugeben. Eine Verpachtung kann vorerſt nur an ſolche Einwohner erfolgen, die noch keinen Garten beſitzen. Anmeldungen werden am Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12. Sep⸗ tember I. Js., nachmittags von 4 bis 6 Uhr, auf dem Rathaus Zimmer 7 ent⸗ gegengenommen. Seckenheim, den 8. September 1919. Gemeinderat: Koch. Herdt. Rreis-Säuglingslürsorge. i Die nächſte cegelmäßige Mütterberatungs⸗ ſtunde, zu welcher Kinder bis zu 2 Jahren gebracht werden können, findet am Donners⸗ tag, den 11. September 1919, nachmittag; 3 Upr, im Rathausſaale dahier ſtatt. Seckenheim, 9. September 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Jagd- OUerpachtung. Die Ausübung der Jagd auf hieſiger Gemarkung(Feld- und Waldjagd) wird am Samstag, den 20. Feptember 1919, vormittags 9 Uhr, auf dem Rathaus dahier auf weitere ſechs Jahre öffentlich ver⸗ pachtet mit dem Bemerken, daß die Jagd in zwei Bezirke eingeteilt iſt. Dies bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche fich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis des Bezirks⸗ amts nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet und daß der Entwurf des Jagdvertrags ſowie die Planſkizze über die Einteilung der Jagd⸗ bezirke auf dem Rathaus dahier zur Einſicht durch die Beteiligten aufliegt. Seckenheim, den 2. September 1919. Gemeinderat: Koch. Herdt. Auf die wichtigſten Beſtimmungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam gemacht: 1. Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ halb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion anzumelden. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſion darf nicht vermietet werden. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Mieteinigungsamts nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton, auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſion anzumelden. 6. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ läſſige Zahl der Wohnräume auf die Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen und einem beſtimmten Wohnungs- ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder der Verfügungsberechtigte noch der Wohnungsſuchende binnen einer Woche beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ behörde in Anſpruch genommen werden, gelten von dem Zeitpunkt an mit Be⸗ ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ behörde eröffnet worden iſt. Dieſer hat ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ fügungen über die in Anſpruch ge⸗ nommenen Räume ohne Genehmigung der Gemeindebehörde zu enthalten. Ver⸗ weigert er die Ueberlaſſung der Räume, ſo ift die Anwendung des polizeilichen 3 nach 88 30 und 31 des Polizei⸗ trafgeſetzbuchs zuläſſig. Alle das Mieteinigungsamt betreffen ⸗ den Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſion betreffen, bei Herrn Gemeinderat Lehmann im Schulhaus Zimmer 2. Seckenheim, den 12. Auguſt 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. 155 Bekämpfung der Sperlinge etr. Die immer fchwieriger werdende Lebens⸗ mittelverſorgung unſerer Bevölkerung verlangt, daß mit allen Mitteln den Schädlingen entgegengetreten wird, welche den Ertrag unſerer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe beein ⸗ trächtigen. Der Schaden der von den Sper⸗ lingen an Getreide und anderen landwirt⸗ Bürgy. S 8 „Schneider-Junung“ Ladenburg und Imgebung. Fassun-Tarii. Mindeſtpreiſe für Faſſon⸗Anfertigung, nach Beſchluß des Landes⸗Verbandes Badiſcher Schneidermeiſter. sowie Platten Postkarte sämtl. Bedarfs Artikel n Entwiole 10 Papiere 00 7 8 90 Fixierbad Tonfixierbad Schalen Koplerrahm 6b! 8 68 Stereoscope mit Bildern enpfell a Konfirmanden⸗Anzug g. 5 Fr. Wagner Nachf., Inhaber M. fölst. At Knaben⸗Anzug mit kurzer Hoſe von 10—14 Jahren 35 Ger 1 1 S Knaben⸗Anzug mit Leibhoſ 20 32 ͤ ˙ 6 rr 88 60 5 1 9. . JJ 8 1 35 Secaltische Spdardsse Arbe 00 2 755 nöng JJ ĩðâL 8 95 Sehioetæingen 5 gecken hel ntags⸗Joplft e quit Cemoindebũcgseohaſt mũnadelsioher Heute Aben 8 Sonntags⸗Hoůnuur e 17 e Wo, 2950.— ob„ 8 r elephon Mo. 6. Samtliehe Hinl er- 8 eme . 5 35 den 8 Lage der 5— ae ber 5 tags e 8 3 oerainsf. Hassenstunden: 812 LR vb. Erſche 55 Vorſtas 10d Werktags⸗Hoſ e.. 12 mittags, 2—5 Uhr nachmittags. ſoren 1 30 Werktags⸗Weſte. 8[Asgenturstelle- Georg Röser. Seckenheim Ver 5. 1 wein 0 5 eine Geld maß und ben b Leib hoe 8 5 Schönes zirka 250 Mk. 900 mee 1 karten„ ul dalegt Reparaturen, Vertrennen, Glattbügeln und Aendern W̃᷑ K Jucke der Föhn werden nach Stunden berechnet, die Stunde 2 Mark. e 1* 1 u 1 e. 50 1 a i 5 5. ben geb Rein Netto Caſſa. f das Pfd, zu 15 Pfg. hat zu verkaufen 8% 5 8 Schneider-Oereinjigung Seckenheim. Hyr- Volz, zum„Reichsadler. Cache, 5— 5 ay gchen misch ſchaftlichen Nutzpflanzen angerichtet wird, iſt Sammel⸗Anzeige Nadoaooooooo Cebroch N me i ten Auftretens ei Sammel⸗Anzeiger i 7 5 n eee 8 des zur tur für Auliglieder der Jandm. Ein- 1. Fleischextrakt Zirn.% Pflicht, daß alles geſchieht, um ihrem Ueber⸗ Verkaufsgeuoſſtuſchafi.= Ersatz= zum Eſſen ane we handnehmen Einhalt zu bieten. Neben dem Laut Beſchluß der General⸗Verſammlung Keltern i 64% u Abfangen und Abſchießen, Maßregeln, deren Anwendung ſich mehr für die Winterzeit eignet, kommt als wirkſames Vertilgungsmittel ganz beſonders das Ausnehmen der Sperlings⸗ neſter und Vernichten der Brut, am Beſten kurz bevor die Jungen flügge werden in Betracht. Wir fordern vor allem die Hausbeſitzer zur wirkſamen Bekämpfung dieſer Schädlinge auf. Der Gemeinderat beſchloß um einen Anſporn zue Bekämpfung zu geben, auf Verlangen für jeden abgelieferten Sperling 10 Pfg. aus der Gemeindekaſſe zu vergüten. Ablieferungszeiten ſind Montags, Mittwochs und Freitags jeder Woche abends von 5 bis 6 Uhr im Gemeindehaus Bahnhofſtraße. Die bei der Ablieferung zur Ausgabe gelangenden Gutſcheine konnen jeweils am nächſten Tage bei der Gemeindekaſſe eingelöſt werden. Seckenheim, den 22 Auguſt 1919. Dienstag und Freitag von 8— 10. Uhr Riegen und Zöglingsturnen. Sonntags N Spielgelegenheit in allen Spielen. Neuanmeldungen, können mündlich bei den Leitern der einzelnen Abteilungen, oder ſchriftlich beim Vorſtand erfolgen. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt Die Vorturnerſchaft Münnergeſangverein Seckenheim gegr. 1861. Heute Mittwoch Abend robe. Der Vorſtand. Veronugungageſellsch. domütlichgelt Seckenkheim 1919. Wie an dieſer Stelle ſchon bekannt ge⸗ gegeben, beginnen wir in nächſter Zeit mit einem Tanzkurs. Wir bitten verehrl. Damen und Herren, die ſich daran beteiligen wollen, im Laufe der Woche im Lokal zum„Schwanen“ oder bei einem der Vorſtandsmitglieder anmelden zu wollen. Der Vorſtand. Großer Transport ſtarker Läuferschweine ſind eingetroffen. Kaufliebhaber ladet ein Franz Berlinghof. Darunter befinden ſich ſehr ſchöne Zuchttiere. Gemeinderat: — 3 Ko ch. Herdt. statt. Able Curnerſchafl semenpelm. Uebungsplan! Montag und Donnerstag von 6—7 Uhr Mädchenturnen. Dienstag und Freitag von ½7 78 Uhr Knabenturnen. ſind die Anteile der Mitglieder von Mk. 10 auf Mk. 50 erhöht worden. Für den Anteil von Mk. 50 werden 4% Zins am Schluß des Jahres zurückbezahlt. Unſere Mitglieder werden erſucht den Betrag von Mk. 40 bei unſerem Rechner Bühler bis ſpäteſtens 31. Dezember 1919 zu entrichten. Teilzahlungen können auch gemacht werden. Der Vorſtand. Heute Mittwoch Abend ½ 9 Uhr Sportsausschuss⸗Sitzung im Gaſthaus zur„Pfalz“. Sänger⸗Abend. Am Samstag, 13. September d. Js, abends 8 Uhr beginnend, findet im Saale der Wirtschaft zum„Lamm“ hier ein Sänger-Hbend (Heiterer Abend) Bei dieser Veranstaltung wird zum ersten Male in Seckenheim das berühmte Landhäuser Sänger-Uuartett auftreten, unter gefl. Mitwirkung deès erst- klassigen Humoristen Herrn Toni Kunz aus Rastatt und des Bassisten K. Elsishans- Mannheim, sowie des beliebten Tenoristen Herrn Georg Rudolf-Seckenheim. Die Klavierbegleitung liegt in Händen des Herrn Hauptlehrer Oskar Pfeiffer aus Mannheim. Zu diesem Abend werden insbesondere alle Sänger und Sangesfreunde hier am Platze ganz ergebenst eingeladen. Auch den titl. Gesangvereinen ist es gestattet, diesen Abend mit verschönern zu helfen. Vorverkaufsstelle der Karten: Wirtschaft zum„Lamm“. I. A.: Philipp Bauer. Sarbolineum, Teer i. Dachpappe zu verkaufen. Joſ. Schreck, Zimmergeſchäft, Tuiſenſtraße 60. Schöne große Baecekäpfel ſind zu haben bei Ludw. Dollinger, Bäcker. Daſelbſt werden Beſtellungen für Tafel- Obst (Goldpärmienen, Rainette, Raubau) angenommen. Les-Roks für die Buehdruckerei ——— kauft Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. Ochsena und Plantox 1 5 Wo ſag r Maggi und Ochsena telle. 777 m 8 0 Boullion- Würfe cin bin bude Maggi e 0 Suppenwürze u. Gashe 0 ü Suppen-Wurtel Gastoche g 10 Ochsena Wasc b 55 n Suppenmehl f preiswer zw.%, e Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. lnb. W. Höllstin adde Ein 7jähr. mittelſchweres Pferd (Wallach) ſowie eine „ Chalse (Halbdeck) ferner eine hat zu verkaufen Georg Mayer Ladenburg a. N. Hausnummer 349. . Rechnungen, 0 in ſaub erer Ausführung liefert 5 un. in, U Ga.——— la Lebensmittel:. Mehl⸗Ausgabe. 5 Morgen Vonnerstag, erhalten alle Brotverſorgungsbe bei der Markenausgabe am des— egel. haben, bhe de ückgo lage des Brotausweiſes und Rück alen 0 Mehlmarken zum Bezug Weizenmehles empfangen EN 8 . A 2 1 N 1 S= e S den rech f ame g die Kopfahl lautende Mehlbezug en s Kopf der Haushaltung 1 57 Pee wol Wochen zum Preiſe von 82. 85 Pfund in folgender Einteilung 10 0 Nr. 1 bis 415 ge bei der Handlung Greulich 2 15 Ne. 416 bis 80% a d. bei der Handlung Joſeph G10 9050 1 Nr. 833 bis 111 ich fal 2 bei der Handlung Ph. Heiden Schoß 1 5 l 15 Rr. 1119 bis 1500 3c hu bei der Handl. Joh. Ad. Heterlnn ful 0 Nr. 1501 bis 186 ct e bei der Handlung Ph. Hirſch, 0 1 Ihn N. 1802 bis zue, den bei der Handlung Wilh. 9099 1 wa Nr. 2111 bis 4 2 3 bei der Handlung Dav. Klöpfer 10 e Nr. 2590 bis 3000 951% n bei der Handlung e 1c a 105 Die am 11. d. 6. i er. Mehlmengen können nicht alf bach 1 len werden, da kein Anſpruch hier att vi Die Bewohner der Hochſ ha del lein Steinzeug erhalten ihre Meng ſfelbft 10 dem lung Fenske und Waſchek don net dig Seckenheim, den 10. Sept 1 8 Lebens mittelamt. 2 2