Abounementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier ſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal Mk.— Erſcheint täglich mit Ausna onn⸗ und Feiertage. ib. Jahrg. 21 hme der kuntsblaft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Avesheim, Heckarh . Montag, 15. September 1919. —. ̃— ̃ä Inſeratiouspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 22 8 1 3 5 5 3 7 2 155 5 4 ausen und Edingen. —.—. No. 213 CC Fernſprechanſchluß Nr. 16. 11—— . HSerr über das Leid. i zerſtörende Zeit iſt doch wieder auf vielfache ſolche, die nähere Vereinigung ſtiftet unter und eine Zeit, wo ſich jede Kraft der Liebe 8 e e. N 44 1 welche ſich angehören, Tüchtigkeit und ſenbaren kann. i Schleiermacher. 5 JJ!ö˖ijܗĩ6ĩb̃ĩů n über die Lage. Kaſſel, 11. Sepk. elt, wie WTB. mel⸗ J 1 Scheideman 5 5 ler Volksverſammlung hi ühere Miniſterpräſident Scheidemann eine er er auf die Vorwürfe zu ſprechen kam, en ſeiner Haltung in der Friedensfrage Er wies den Vorwurf, ein Kriegs⸗ geweſen zu ſein, zurück. Seine ablehnende n der Unterzeichnungsfrage ſei durch ſein Be⸗ geklebt habe. zterbebett des alten Deutſchland emberrevplution der Sozialdemokratie die ellung verliehen. Die Wahlen des Januars dings die abſolute Mehrheit ihr nicht gegeben. e die Regierung nur noch von Sozialde⸗ und Zentrum gebildet; ztaldemokraten und Demokraten nie könnte in der Regierung die Sozialdemo⸗ dann mit den Gefahren, di ks drohen. Eine Regierung Monarchie, die von links die konarchiſten ſolle der Gefühlsin⸗ bisherigen Lebens nicht genommen werden. von ihnen zu verlangen, daß ſie ſich nicht ſtellen zu den lebendigen Intereſſen ihres ht einen neuen Krieg heraufbeſchwören. g wie früher in Frankreich würde hier er Verſuch, die Monarchie wieder aufzu⸗ Es beſtehe die Gefahr, daß nach dem Verſuch mit Ungarn in Rußland durch er Wiederaufrichtung der Monarchie ein „werde, wo der bolſchewiſtiſche Wahn⸗ für jede Reaktion ſo trefflich bereitet habe. 1 uns geloben, daß Deutſchland eine Re⸗ oll. Die Novemberrevolution iſt mit den Regimes ſo großmütig verfahren, wie zuvor. Man hüte ſich, dieſe Groß⸗ robe zu ſtellen. Die ſchon von Südekum der Abfindung des frü⸗ Millionen Mark ſei falſch. Eine lbſurdität begehen und dieſem Millionen auszahlen wollte, furchtbarſten Laſten aufgebürdet bedeute die Net Nachricht von 0 gierun ers mi. igten gude eine ſol bnarchen 170 Sodann kam Scheidemann auf den Fall Oberſt Reinhardt zu ſprechen(nicht zu verwechſeln mit dem Kriegsminiſter Reinhardt. D. Schr.). Deſſen ab⸗ fällige Aeußerungen über die Regierung und ſeine monarchiſtiſche Geſinnung ſeien erwieſen. Es dränge ſich da die Frage auf: Hat die Regierung nicht die Macht, dieſen Mann von ſeinem Poſten zu entfernen? Sonſt verfüge Herr Reinhardt über die militäriſche Macht. Noske beſäße dann nur eine papierene Voll⸗ macht. Das bequemſte Mittel für reaktionäre Zwecke ſei ſtets der Antiſemitismus geweſen und ſei es auch diesmal wieder. Hier heiße es:„Widerſtrebe den Anfängen“. Die Gefahr von rechts ſei groß: ihr Name ſei Reinhardt.. 5 Bedeute die Regierung don rechts Bürgerkrieg zur Wiedererrichtung der Monarchie, ſo die von links Rätediktatur und abermals Bürgerkrieg. Ju Ruß⸗ land herrſche Deſpotie einiger Parteiführer, ein Syſtem, das ſich die deutſche Arbeiterklaſſe keine 14 Tage lang gefallen ließe. Was die Unabhängigen poſitiv tun würden, wenn ſie an der Regierung waren, weiß ich nicht und möchte ich gern wiſſen. Sie haben bisher es immer ſo dargeſtellt, als ob die Frage der Einigkeit des Prole⸗ ktariats eine Frage der Führer wäre. Eine große Rolle dabei ſpielten immer die Na⸗ men Landsberg und Scheidemann. Wean ſie erſt verſchwunden ſein würden, würde die Sache viel beſſer gehen.„Landsberg und ich ſind fort. Nun fal⸗ len die Unabhängigen über meinen Freund Bauer her. Möge man wen immer an Bauers, au Eberts, an Nos⸗ kes Stelle ſetzen, immer werden ſie das Geſchrei der Un⸗ abhängigen von arbeiterverräteriſcher Regierung wieder hören. Es handelt ſich hier nicht um eine Füh⸗ rerfrage. Wiedergeneſung und Wiederaufrichtung können ſich nur in Jahrzehnten vollziehen. Der Sozialismus kann auch nur allmählich helſen und darf keine Pferde⸗ kuren veranſtalten. Was die Unabhängigen und Kommu⸗ 'niſten predigen, iſt nicht Sozialismus; denn es iſt nicht Wiſſenſchaft, ſondern Aberglaube. Jufolge deſten ſieht es mit der Einigkeit des deutſchen Volks noch recht trübe aus. 5 3 r 1 e e Wir Sozialdemokraken ſind Regierungspartei Neworden. Wir müſſen regieren in den Formen parla⸗ jimentariſcher Demokratie. Wir können die Lei⸗ den und Folgen des Kriegs und des unglücklichen Frie⸗ densvertrags nicht beſeitigen, ſondern nur allmählich lin⸗ dern. Ich könnte als Miniſter a. D. als Bekehrter ebenfalls in der USP. aufgenommen werden, und wenn ich tüchtig ſchimpfte, wäre ich dann des Beifalls ſicher. Das zu tun, daran hindert mich aber meine beſſere Einſicht und mein Gewiſſen gegenüber der Arbeiterklaſſe. Der Friedensvertrag hat uns zu einem Skla⸗ venvolk und im eigenen Lande rechtlos gemacht. Einen ſolchen Vertrag wollte ich nicht unterzeichnen. Die Frage der Unterzeichnung der Friedensbedingungen war viel⸗ leicht nicht weniger verhängnisvoll als die Frage der Bewilligung der Kriegskredite. Ein Teil der Fraktion, zu dem ich gehörte, war der Meinung, daß dieſer Vertrag nicht unterzeichnet werden dürfe, und er FC AdddbTbTbTbTT Diskuſſion, in der f hoffte— wie ich ſagen darf— auf Grund ſehr wichtiger Berichte aus dem Ausland, daß einige Wochen der Weigerung genügen würden, um eine gründ⸗ liche Reviſion des Vertrags durchzuführen! Als Parteigenoſſe in Reih und Glied richte ich an die Arbei⸗ ter die Aufforderung unſerer Partei in guten und böſen Tagen die Treue zu wahren und unſeren Genoſſen in der Regierung ihr Amt nicht unnötig zu erſchweren. Damit ſoll die Kritik nicht ausgeſchaltet werden. Durch das Ausſcheiden der Demokraten hat ſich die parlamentariſche Grundlage der Regierung verengert. Ich halte die gegenwärtige Partei⸗ konſtellation weder für glücklich, noch für dauerhaft. Wenn wir ſchon nicht allein regieren kön⸗ nen, ſondern auf die Mitwirkung der bürgerlichen Par⸗ teien angewieſen ſind, ſo halte ich es für gut, wenn z wei bürgerliche Parteien vorhanden ſind, die ſich in gewiſſen Fragen gegenſeitig die Wage halten. Der Austritt der Demokratie aus der Regierung war auch kein Glück für dieſe Partei ſelbſt, da ſo ihr rechter kapitaliſtiſcher Flügel mehr Einfluß gewinnen muß. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch noch aus⸗ ſprechen, wie tief wir den Tod des Vorſitzenden der Demokratiſchen Partei, des Abgeordneten Naumann, bedauern, deſſen edle ſoziale Geſinnung— bei allem, was uns voneinander trennte— ſoviel dazu beigetragen hat, ein Zuſammenarbeiten der beiden Parteien zu er⸗ leichtern. Wir wollen hoffen, daß dieſes Zuſammenarbei⸗ ten, ſolange es notwendig iſt, auch weiterhin möglich ſein wird. ö 5 In dieſem Sinne glauben wir, daß ſich immer ſchär⸗ fer ausgeſtalten wird die Diktatur des Proleta⸗ riats, vielleicht durch die Demokratie! Denn das ſpreche ich offen aus: ein Ideal iſt die gegenwärtige Notwendigkeit des Zuſammengehens mit bürgerlichen Parteien nicht. Unſer Ideal ist das ſpreche ich wiederholt aus—: die Einigung der Arbeiterklaſſen unter den Fahnen der Demokratie und des Sozialismus! 5 Ich glaube an eine beſſere Zukunft unſeres Volks; ich glaube, daß unſerer Partei die Aufgabe zugefallen iſt, es dieſer beſſeren Zukunft näher zu bringen. Wir verleugnen nichts, nicht die Arbeiterklaſſe, nicht den So⸗ zialismus und auch nicht unſer demokratiſches Programm! Arbeiterklaſſe, Sozialismus, Demokratie, das iſt für uns die unerſchütterliche Dreiheit, das iſt das Zeichen, das wir wieder aufrichten, heute wie immer. An die Rede Scheider anns ſchloß ſich eine längere ich ein ſtarker Anhang der Unab⸗ hängigen bemerkbar machte. f N Der Rückverſicherungs vertrag. Eines der großen Werke des erſten Reichskanzlers, des Fürſten Bismarck, war der Vertrag, den er am 18. Juni 1887 mit Rußland ſchloß. Der Vertrag hatte u biſt mein! Roman von H. v. Erlin. f 3 zue auf den bleichen Kopf, der vor ihm n ugen auf den Kiſſen lag. enes in den ſchönen Zügen, die 8 in wenig Stunden und über denen edeskälte packte er Hartmut ſelber an, der zlich Geſtalt anzunehmen ſchien. So afe, ſo die Sühne der Gerechtigkeit, erbeigezwungen durch ſeine Hand— So hatte er es nicht ge⸗ 5 e Jugend zerbrechen, hart n. ſo vielleicht Morſches noch zum Halt .— hatte er ſich hinabgebeugt dae · 1 g I ucken, ein Hin⸗ und Hertaſten der Hände, es Oeffnen der Augen, ein ent⸗ Blick, der plötzlich klar ward dem Bruder haftete. ſagte dieſer leiſe, ſich dichter hinab Alles iſt geordnet. hier liegſt und annſt es ſein. r daran, ſolange du mi Vater jedes Wiſſen.“ orte en hatten ſich an ihm feſtgebohrt. on ſeinen Lippen, zwang ſich ihre irrgehenden Gedanken hinein und 8 cd langſam, als Ichwere Laſt Herb. ſchleppe er e lech ihr —— ä— 9 „Alles— iſt— geordnet- Und dann— die fieberiſchen Augen wie ein paar Raubtierlichter aufglühend—— 5 „Geordnet— durch dich?“ 8 Ein leiſes Kopfneigen Hartmuts, ein noch leiſerer Ton— „Durch mich. Für dich iſt alles gut.“ Ein paar Herzſchläge lang Todesſtille. Plötzlich ein wahnwitziges Auflachen von Oswalds Lippen— Alles gut für mich! Der Teufel lohne dir deine Hilfe. Sie hat ſich zu lang beſonnen. Ein elender Krüppel auf Lebenszeit— durch dich! Durch dich! Geh— geh!—“. Hartmut hatte bereits das Zimmer verlaſſen, be⸗ vor das haßerfüllte„Geh!“ ihn hinausgewieſen. Frau Reichmann, die erſchreckt an ihm vorbei zu dem Kranken hineineilte, ſah er nicht. Hochaufgerichtet ſchritt er, ſtarr geradeaus blickend, dahin. Schweigende Tage ſchlichen vorüber. Das herz⸗ beklemmende, ahnungsdüſtere Schweigen, das einer Entſcheidung über Leben und Tod entgegenbangt. Nach einem kurzen heftigen Fieberanfall halte den äußerlich völlig Unbeſchädigten tagelang eine ſchwere Lethargie in Banden gehalten. Heut nun war ein mattes Bewußtſein ihm zurückgekehrt und an Os⸗ walds Lager weilten die Aerzte, um endlich die Art der inneren Verletzung und deren Tragweite ſeſtzu⸗ ſtellen. f i 5 Wie furchtbar lange ſie ſchon bei dem Kranken waren! Wie angſtvoll die ſchlanke Mädchengeſtalt vom Fenſter ihres Zimmers hinab auf den Hof ſpähte, wo, wie ſie wußte, noch ein anderer des Aus⸗ ſpruchs der Aerzte wartete, voll unruhvoller Qual, 325 8 Stimmen laut geworden. terſuchung beendet hatten, zogen ſich zurück. 8 Haupt. gelegt und ſo, mütterlich ſie umfaßt haltend und mit Ihr nieder auf einen der Sitze ziehend, ſprach ſie zu ihr.. Er— deſſen Name ſeit Tagen von keinem genannt worden war, der ſtarr und duͤſter abſeits ſeines We⸗ ges ſchritt, der ihr auswich, wie auch ſie ſich ſeinem Blicke verbarg und doch den ſpähenden ihm heimlich 1 wenn ſein klingender Schritt ihr Ohr raf. 1 Weit vorgebeugt hielt ſie plötzlich das Haupt. Auf der Freitreppe drunten waren gedämpfte Die Aerzte, die ihre⸗ Un⸗ Tieſe Bläſſe überzog Angelikas Wangen. Ihre Augen ſtarrten furchtgeweitet vor ſich hin, dann war ſie wie gehetzt zur Tür geſtürzt, und ſtieß mit Frau Reichmann zuſammen, die lang⸗ ſam, den Kopf tief geſenkt, von dem Krankenzimmer daher kam und der ihr Entgegeneilenden zurückwin⸗ kend, leiſe ſagte: ö g die Treppe hinab zRicht hier, Kind— kommen Sie.“ Wieder fühlte Angelika Frau Reichmanns for⸗ ſchenden teilnahmsvollen Blick, und bebend, ſtam⸗ melnd ſtieß ſie hervor: „So reden Sie doch! Iſt es— gute Kunde, die Sie bringen?“ Und langſam, langſam ſchüttelte Frau Reichmann Dann hatte ſie den Arm um Angelika Ein Schrei unterbrach ſie, zitternde Arme hielten ſie umfangen, klammerten ſich feſt an ſie—— „Gelähmt!— hilftos gelähmt— fürs ganze lange Leben!“ „Vielleicht nicht fürs— lange Leben— wenn die Rückenlähmung ſich als fortſchreitende hergusſtellt.“ 5(Toxlletzung folgt). 2 — 1 8 0 2— 1 den Zweck, den beiden Reichen die Rückendeckung zu ſi⸗ chern und wurde daher der„Deutſch⸗ruſſiſche Rück⸗ verſicherungsvertrag“ genannt. Bekanntlich war es eine der erſten verfehlten Handlungen der Regierung des jungen Kaiſers Wilhelm II. und ſeines wohl ehr⸗ lichen, aber der Aufgabe in keiner Weiſe gewachſenen zwei⸗ ten Kanzlers Caprivi, dieſen Rückverſicherungsvertrag zu kündigen, weil er, wie Caprivi meinte,„zu kompli⸗ ziert“ ſei. Fürſt Bismarck war über das Beginnen, gerade das Werk zu zerſtören, durch das er die Zukunft des Reichs hatte ſicher ſtellen wollen, aufs äußerſte empört and die Spannung zwiſchen ihm und dem Kaiſer erreichte einen ſolchen Grad, daß befohlen wurde, dem alten Reichs⸗ kanzler den Prozeß zu machen. Glücklicherweiſe kam der Auftrag nicht zur Ausführung. Aber was geſchehen war, konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. Von der Zeit an ſetzte ſich ein Mißtrauen gegen die deutſche Politik in Rußland feſt und es geriet in die Bahnen der franzöſiſch⸗engliſchen Politik. Die Folgen davon ſind ja nun nur allzu deutlich geworden. Wäre die von Bismarck eingeleitete äußere Politik weiter verfolgt worden, ſo hätte es keinen Weltkrieg und für Deutſchland keinen Zuſammenbruch gegeben.— Der Vertrag war bisher im einzelnen nicht bekannt. Nun wird er von der„Deutſchen Allg. Ztg.“ veröffent⸗ licht. Er beſagt: ö e Artikel 1. Für den Fall, daß eine der hohen ver⸗ kragſchließenden Teile ſich mit einer dritten Großmacht im Kriege befinden ſollte, wird der andere eine wohl⸗ wollende Neutralität bewahren und ſeine Sorge darauf richten, den Streit zu lokaliſieren. Dieſe Beſtim⸗ mung ſoll auf einen Krieg mit Oeſterreich und Frankreich keine Anwendung finden, wenn dieſer Krieg durch einen Angriff eines der hohen verkragſchließenden Teile gegen dieſe beiden Mächte hervorgerufen iſt. „Artikel 2. Deutſchland erkennt die geſchichtlich erworbenen Rechte Rußlands auf der Balkan⸗ halb inſel an, insbeſondere die Rechtmäßigkeit ſeines vorwiegenden und entſcheidenden Einfluſſes in Bulga⸗ id Oſtrume lien. Hierüber iſt noch ein geheim es Zuſatzproko⸗ koll gemacht worden, worin es u. a. heißt: Deutſchland wird wie bisher Rußland beiſtehen, um in Bulgarien eine geordnete und geſetzmäßige Regierung wieder herzuſtel⸗ len. Ferner, für den Fall, daß der Kaiſer von Ruß⸗ land ſich in die Notwendigkeit verſetzt ſehen ſollte, zur Wahrung der Rechte Rußlands ſelbſt die Aufnahme der Verteidigung des Zugangs zum Schwarzen Meer zu übernehmen, verpflichtet ſich Deutſchland, eine wohlwol⸗ lende Neutralität zu gewähren und die Maßnahmen, die Se. Majeſtät für notwendig halten ſollte, um den Schlüſ⸗ ſel ſeines Reichs in der Hand zu behalten, moraliſch und diplomatiſch zu unterſtützen. Die beiden Höfe verpflich⸗ ten ſich, keine Aenderung des Gebietsſtands der genannken Halbinſel ohne vorheriges Einverſtändnis zuzulaſſen und ſich gegebenenfalls jedem Verſuch, dieſem Gebietsſtande Abbruch zu tun oder ihn ohne ihr Ein⸗ verſtändnis anzuändern, zu widerſetzen. Artikel 3. Die beiden Höfe erkennen den europäiſchen und gegenſeitig bindenden Charakter des Grundſatzes der Schließung der Me erengen des Bosporus un d der Dardanellen an, der begründet iſt auf dem Völkerrecht, beſtätigt durch Verträge. Sie werden gemeinſam darüber wachen, daß die Türkei keine Aus⸗ nahmen von der Regel zugunſten der Intereſſen irgend einer Regierung dadurch macht, daß ſie den Teil ihres Reichs, der die Meerengen bildet, für militäriſche Opera⸗ tionen einer kriegführenden Macht hergibt. Im Falle einer Verletzung, oder um einer drohenden Verletzung vorzubeugen, werden die beiden Höſe der Türkei er⸗ klären, daß ſie eintretendenfalls ſich als im Kriegszuſtand gegenüber dem verletzten Teil befindlich und die im gegenwärtigen Gebietsſtand im Berliner Vertrag ver⸗ bürgke Sicherheit als verwirkt anſehen. Wochenründſchau. Die hinter uns liegende Woche ſteht unter dem Ein⸗ druck des Friedens von St. Germain. Es muß jedem deutſchgeſinnten Mann eigentlich ernſtlich weh tun, wenn er ſieht, daß die deutſche Preſſe im großen und 3— wenige Ausnahmen ausgenommen— über die⸗ en zweiten Schmachfrieden, dem ſich das Deutſchtum unterwerfen mußte, nur berichtend hinweggegangen iſt. Man wird dieſe Tatſache nur mit der zunehmenden Teil⸗ nahmsloſigkeit für alles, was mit Deutſchland noch ge⸗ ſchehen kann, entſchuldigen können. mit der vielfach vorherrſchenden, da und dort zum Aus⸗ druck kommenden unbeſtimmten Hoffnung, daß aus dem Wahnſinn der Friedensdiktate von Verſailles und St. Germain und aus der Verfälſchung des Völkerbundge⸗ dankens durch die Machtpolitik der Sieger doch noch ein⸗ mal der wahre Völkerbund, die wirkliche Gemeinſchaft der Völker, erſtehen werde. Dieſe Hoffnung ſtützt ſich mit Recht darauf, daß die Enttäuſchung auf der Seite unſerer Feinde groß ſein werde, wenn die phantaſtiſchen Zahlen der franzöſiſchen Beutepolitiker, wie ſie durch die„klotzigen“ Forderungen des franzöſiſchen Finanz⸗ miniſters dieſe Woche wieder zu Tage traten, auf ihren wirklichen Wert zurückgehen werden. Denn dann wird man erkennen, daß die wirtſchaftlichen Verheerungen des Krieges ſo furchtbar ſind, 55 nur gegenſeitige Hilfe aller die Kulturwelt, und jedenfalls Europa, vor endgül⸗ tigem Niedergang retten kann. Die Grade der Not ſind ja verſchieden: ſie iſt in Frankreich größer als in nd und in Deutſchland, in Deutſch⸗Oeſterreich und Rußland viel größer als in Frankreich. Es dürfte des⸗ halb richtig ſein, was im April die engliſche Zeitſchrift „Nation“ in einer Erörterung der ungeheuren Schulden⸗ laſten aller europäiſchen Kriegführenden eindringlich ſchrieb: was droht, das iſt ein allgemeiner Niederbruch des Weltkredits, und wenn man deſſen unausdenkbaren Folgen entgehen will, ſo gibt es nur ein Mittel, nämlich dies, daß die Völker ſich zur Zuſammenlegung der Kräf⸗ te für die allen gemeinſame Notwendiakeit der Rettung Vielleicht aber auch entſchließen. Der Entſchluß iſt bisher nicht gefaßt wor⸗ den. Aber dafür rückt auch die Kataſtrophe immer nä⸗ her, in neuen ungeheuerlichen Stürzen der Valuta, auch der franzöſiſchen. Nicht mehr und nicht weniger, wohl aus den an⸗ geführten Gründen nahm die Gemüter das in Ausſicht geſtandene Entente⸗Ultimatum wegen Strei⸗ chung des Artikel 61 der Reichsverfaſſung in Anſpruch; ſicherlich iſt es uns allen aber eine große Befriedigung, daß Clemenceau in der im Anſchluß an die Unterzeichnung des öſterreichiſchen Friedensvertrags abge⸗ haltenen Sitzung der Friedenskonferenz eine ernſte Nieder⸗ lage erlitten hat. Die Konferenz beriet bekanntlich ſchon ſeit Montag über die deutſche Antwort. Clemenceau be⸗ antragte, dieſe Antwort als durchaus unbefriedigend an⸗ zuſehen und Marſchall Foch zu ermächtigen, ſeine Trup⸗ pen nach Ablauf der im Ultimatum feſtgeſetzten 14 Tage ohne weiteres auf dem rechten Rheinufer vorrücken zu laſſen. Der Vertreter der Vereinigten Staaten, Frank L. Polk, unterbreitete demgegenüber dem Rate der Fünf den Entwurf einer neuen Note an Deutſchland, worin Ran der Auffaſſung feſtgehalten wird, daß der auf Deutſch⸗ Oeſterreich bezügliche Artikel aus der deutſchen Verfaſſung geſtrichen werden müſſe und daß Deutſchland die Verant⸗ wortung für dieſe Beſeitigung trage. Die Konferenz nahm den Entwurf Polk als Grundlage für die weitere Behandlung der Angelegenheit an. Größeres Intereſſe fand der Fortgang der Enthül⸗ lungen über die Vorgeſchichte des Waffenſtillſtands. Der frühere Staatsſekretär des Aeußern, v. Hintze, be⸗ richtigte verſchiedene„Irrtümer“ in den Ludendorff'ſchen Kriegserinnerungen und man mag dieſe Enthüllungen für gut oder ſchädlich halten, ſo iſt es doch, nachdem damit begonnen wurde, zu begrüßen, daß ſich v. Hintze nicht ſcheut, Ludendorff entgegenzutreten. 1 0 Die Reichskonferenz der US., die bis zum Donnerstag in Berlin tagte, brachte weſentlich neues eigentlich nicht zu tage. Sie ſprach ſich für den Parla⸗ mentarismus und die Wahlagitation aus und verwarf jede Spaltung in Gewerkſchaften. Ueber die Geſtaltung der Internationale gingen die Anſichten auseinander, wes⸗ halb ſich der ſchon im November ſtattfindende nächſte Parteitag ſich mit dieſer Frage nochmals befaſſen muß. Die Konferenz ſchloß mit einem Sympathietelegramm an den franzöſiſchen ſozialiſtiſchen Parteitag, von deſſen Be⸗ ratungen ſie eine Steigerung des proletariſchen Klaſſen⸗ kampfes im Einklang mit dem Kampf des internatio⸗ nalen Proletariats zur völligen Durchführung des So⸗ zialismus in der ganzen Welt erhofft. 8 Die vergangene Woche brachte auch erfreuliche Nach⸗ richten: mit der Heimſendung der deutſchen Kriegsgefangenen wird es nun ernſt, wenigſtens mit den in England, Amerika und im Oſten befindlichen. Nur Frankreich kann ſich in ſeiner haſtverblendeten Stör⸗ rigkeit nicht zur Freilaſſung entſchließen, ſolange die Ar⸗ beiterfrage für den Wiederaufbau Nordfrankreichs nicht geregelt bzw. der Friedensvertrag nicht ratifiziert iſt. r. 100 Milliarden.. Der Franzöſiſche Finanzminiſter Klotz hat dieſer Tage in der franzöſiſchen Abgeordnetenkammer eine recht artige Rechnung aufgemacht, was Deutſchland alles an ſeine Feinde zu bezahlen habe. Deutſchland müſſe zah⸗ len bis zur äußerſten Grenze der Möglichkeit. Da war es nun recht intereſſant zu hören, was Herr Klotz bei uns für möglich hält. Er erklärte, die Kriegskoſten aller Staaten zuſammen betragen 1000 Milliarden Fran⸗ ken, davon entfallen auf die Gegner Deutſchlands 670 Milliarden. Sollten dieſe in 50 Jahren zurückgezahlt ſein, ſo würde Deutſchland mit- 5% Zinſen 1904½ Milliarden, bei hundertjähriger Friſt aber 3550 Milliar⸗ den und mit Einrechnung der Kriegspenſionen uſw. rund 4500 Milliarden zu zahlen haben. Das ſei natürlich in bar nicht möglich; aber es müſſe doch bezahlt werden. Darum nehme man Deutſchland alles, was es an ver⸗ fügbaren Werten namentlich im Ausland beſitze. So ergebe ſich, daß Deutſchland an Frankreich z. B. noch 375 Milliarden zu entrichten habe, die, wenn ſie in 36 Jahren bezahlt würden, ſich mit Zinſen auf 463 Mil⸗ liarden ſtellen. 8 Milliarden ſeien an Werten bereits wieder zurückerſtattet. Deutſchland könne bezahlen! Einige hundert Milliarden! Wie ſchnell iſt's ausgeſprochen. Und doch, welche gewaltige Unſum⸗ me ſteckt darin. 100 Milliarden ſind zwar„nur“ eine Zehntel⸗Billion. Aber wer möchte ſie abzählen? Könnte jemand in der Minute bis 200 zählen, ſo gebrauchte er Tag und Nacht mehr als 950 Jahre, um bis zu 100 Milliarden zu kommen. Die Erde wird von etwa 1600 Millionen Menſchen bevölkert. Mit der von deutſcher Seite zugeſagten Kriegsentſchädigung von 100 Milliar⸗ den Mark könnten jedem Erdbewohner 62,5 Mark aus- gehändigt werden. Auf die Bevölkerung Deutſchlands verteilt kämen bei 70 Millionen Einwohnern auf jeden Kopf, jung und alt 1429 Mark, auf eine dreiköpfige Familie alſo 4287 Mark. Wir bekommen ſie aber nicht, ſondern ſollen ſo viel entrichten. Um den Begriff von 100 Milliarden weiter zu erläutern, ſei angeführt, daß man aus den 5 Milliarden 20 Mark-Stücken eine Gold⸗ ſtange formen könnte, die 7500 000 Meter lang wäre. Das ſind 7500 Kilometer, alſo mehr als die Hälfte des Erddurchmeſſers(12 755 Kilometer). Der höchſte Berg der Erde, der Mont Evereſt oder Gauriſankar, iſt 8840 Meter hoch; dieſe Goldſtange aber wäre 848 mal höher. Oder: um das 90 Meter hohe Völkerſchlachtdenkmal gruppiert würden wir gar 85 333 Goldſäulen von 90 Meter Höhe errichten können. Die Luftlinie Berlin— Paris, die 853 Kilometer beträgt, könnte beinahe neun⸗ mal mit einem Draht von 20 Mark-Stücken ausgelegt werden. Zum Transport der 100 Milliarden in 20 Mark⸗Stücken in Gold wären 4000 Eiſenbahn⸗Doppel⸗ Waggons zu je 200 Zentner Tragkraft nötig, wäh⸗ rend zu der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung 1870/71 in Höhe von 5 Milliarden nur 200 Doppel⸗Waggons gehört hätten. Die Kriegskoſten der 15 größeren Reiege ſeit 1793 haben nicht einmal zuſammen 100 Milliarden erreicht; ſie betrugen nämlich in Milliarden 1793-1815 Napoleoniſche Kriege 25,0 1828 Ruſſiſch⸗türkiſcher Krieg 0,4 ö 18301840 Spaniſch⸗portugieſiſcher Krieg 10 1830—1847 Frankreich⸗Algerien 0,7 2 1848 Europäiſche Revolutionen 0,2 aud bl 18541856 Kriemkr., Frankreich Englaud⸗Ruß law 1859 Oeſterreich—Frankreich⸗Italien 0, 1861—1865 Nordamerikaniſcher Bürgerkrieg 14, 5 1866 Preußen— Oeſterreich 0,4 18701871 Deutſchland— Frankreich 6,32 1877-1878 Rußland Türkei 3,8 18941895 China— Japan 0,22 18991902 Südafrikaniſcher Krieg 0, 1900—1901 Kriegszug europ. Mächte in Oſtaſien 19041905 Rußland— Japan 22,0 4 zuſammen alſo: 82,9 Milliarden Mark. 10 bel Wollte ein Menſch die 100 Milliarden für ſeh h brauchen, ſo müßte er 18000 Jahre leben ut d Minute bei Tag und Nacht 10 Mark ausgeben. bei ſind natürlich Zins und Zinſeszinſen mi 5 m rechnet. Schon aus dieſen wenigen Beiſpielen ute le erkennen, welche Bedeutung in dieſer Rieſenfumn trol,. Iſt ſie ſchon für menſchliche Begriffe faſt unfa alina 5 dem wir durch dieſen Krieg ins Zeitalter der Mi 1* berechnung gekommen ſind, ſo wäre eine noch win Forderung, wie ſie von gewiſſer feindlicher Seite 5 5 wird, gleichbedeutend mit einer Buße, die uns f a g ſere Nachkommen auf Menſchenalter hinaus in lichſte Schuldknechtſchaft bringen würde. 173 1 N .—— 8 23 ö e Gs o. Schweine 5 Fs dss Schafe N. e es a e ple cen Jlelaöllliig rum E. un lis, belegen Ln 2 um, Le ee, 3 3 1 LK 2 8—„ 22 tgetre Die Lieferungszuſchläge für Brots Der Württ. Bauern⸗ und Weingärtn bun der Landwirte hat an den württ. Ernähr folgende Eingabe gerichtet: Die Lieferungszu 7.50 Mark für den Zentner Brotgetreide ha Forde wenigſtens einigermaßen den allgemeinen ert. 607. der württembergiſchen Landwirtſchaft genäht unt% die Beſchränkung dieſes Zuſchlags auf den 17 Wir ve Man in die Hand bekommen und durch den erg al zum ſofortigen Ausdruſch und zur Ablie ern enheit Unſere Landwirte werden, ſofern ſie 15 vor allem Kraft haben, um zu dreſchen, tun das umſo williger, wenn ſie ſehen, 11 iſt, ſie gerecht und verſtändig zu behandelt ferungszuſchlag in Höhe von 7.50 Mark, Beweis dafür, daß die Berliner Höchſtprets 10% ien September eingeſetzt, die ſonſtigen falls zu beſorgen, ſo daß vielfach ert. nat abgeliefert werden kann. der en g e iſt die Bezahlung eines Getreidezreiſen, 6 tigen Geld⸗ und Erzeugungsverhällniſſen e ſehen uns deshalb veranlaßt, das Ern dringend zu bitten, den Brotgelreidepren⸗ Monate auf mindeſtens die Höhe feſt heute einſchließlich des Lieferungszuſchlag dann ſofort mit den Landwirten Lieferung getroffen werden, nachdem dieſer Preis all kommt, die ſich verpflichten, nach einer 101 friſt jeweils das vereinbarte Getreidegun fern, wird die Lieferung gleichmäßig erfolgen ſicht über die notwendige Menge wird 9 e 15 und die Brotverſorgung kann auf eine licher. G geſtellt werden. Für eine künftige geord. lieferung wäre die Herabſetzung der Pref 1. bezw. 16. Oktober das Verhängnisvo 2 ſchehen könnte, da kein Bauer den Zen g 16.25 Mark abgeben kann und wird. Wir zeitig vor falſchen Maßnahmen und bitte endlich einmal bei dem wichtigſten und non ene xungsmittel, dem Brotgetreide, die v ügeben, den Getreidebau durch gute nutzbringende d zu fördern, daß wir immer mehr vom Ausland u ugig werden und den Getreidebau mit allen Mit⸗ ſteigern können. 5 gr etmund Frankfurt Larmsktadt . kf f aunschweig 8 bas geupehe 5 5 — N 4 —HFhinnen-Funkennelz 2 in Gefnesdst, O in Sal. e A does Neues vom Tage. Eine Berichtigung. N lte feſt, 5 mcheend an nig de 10 ds fäh fern U 0 aiſers zee glei 8 l eichb mch e , als er erf 5 na rück Die Friedensbemühungen der Verl in, 12. Sept. Sozialdemokratie. f Der„Vorwärts“ ſchreibt, nach em Ababhaus Rede in Kaſſel habe in der Aussprache 0 hängiger behauptet, die Sozialdemokratie habe iguzu getan, alsbald nach Kriegsausbruch für die es Völkermordens eln utreten. Scheide⸗ 8 geantwortet, daß er im November 1914 mit eichskanzler geweſen ſei, um eine Frie⸗ der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfrak⸗ ezembertagung anzukündigen. Herr von anne da u Hollweg habe aber gebeten, dies jetzt nicht zu ner ſt 1 ürte 2 r cache eigern würde. nente ſolche Kundgebung nur den Kriegswillen ie mi Wenn es gelingen ſollte, für d 85 mit den Sozialiſten in England und Frank⸗ e den wirken. Trotz aller Bemühungen, emann, mit den Sozia iſten der feindlichen er ahl Fühlung zu treten, ſcheiterten alle Verſuche ken. oblehnenden Haltung der Engländer und Fran⸗ 5 8 5 5 b irie 1 allage 0 ben en 71 9 5 f 8 1 n Slrelt 1 bed 4 11 S en el, 12. er bel M 1870 Millio 900 Ur eine a ſei Die belgiſchen Finanzen. Sept. de achungskommiſſion ſtehe. en, dad aß zähiges sollen Millia Von eit d daß die 5 1 ebi ab el entſchei o meldet „ en at ausgeli nnen aß eine Lö urch 0 Wertpapie 5 ung, die die Alliierten gut heißen den werden könnte, daß man ein r ſchaffe, und daß die Reichsbank rden Mark kreditiere, die Zinſen tra⸗ — der Friedenskonferenz. Sepk. Der Oberſte Rat hat entſchieden, Polen und Tſchechen ein Ende zu ts T den England werde darauf beſtehen, d derung d Bevölkerung des von beiden Teilen Teſchen durch Abſtimmung über ſoll. e aß RNand des Erträglichen gelangt. an der für England erfolgreichen Beendigung des Kriegs verzweifelte und zu einem Frieden bereit geweſen ſei. Es ſei die Zeit geweſen, wo in Rußland die Anarchie eingeriſſen hatte, die Leiſtung Amerikas noch ungenügend und der Tauchbootkrieg ſehr wirkſam war und— Cle⸗ menceau Miniſterpräſident von Frankreich wurde. Lloyd George ſei damals ſo gedrückt geweſen, daß er jedes Friedensangebot begierig ergriffen hätte, das als ein Nach⸗ geben Deutſchlands hätte hingeſtellt werden können. Die britiſche Regierung habe im Auguſt 1917 zuerſt Deutſch⸗ land gegenüber dem Vatikan eine Eröffnung gemacht. Die engliſche Regierung wäre beinahe auf alles einge⸗ gegangen, ſo groß waren ihre zeitweiligen Angſtanwand⸗ lungen.(Die Richtigkeit der Mitteilungen der„Natio⸗ nal Review“ vorausgeſetzt, würde es ſich alſo bei den bekannten, durch den Vatikan eingeleiteten Verhandlun⸗ gen vom Auguſt 1917 tatſächlich zwar nicht um ein Friedensangebot, aber um einen Friedensfühler vonſeiten Englands gehandelt haben. Allerdings iſt dies bekanntlich neuerdings ſowohl von England als von Frankreich ent⸗ ſchieden beſtritten worden.) ö Drohender Streik in Amerika. Waſhington, 12. Sepk. Die Stahlarbeiter ſind von der beſchwichtigenden Antwort Wilſons nicht be⸗ friedigt und wollen bereits am 22. September(ſtatt 22. Oktober) in den Ausſtand treten. Wilſon hat nach einer Radiomeldung telegraphiſch um Aufſchub des Streiks erſucht. Für den Streik kämen etwa 300 000 Arbeiter in Betracht. 4 Württemberg. ä () Stuttgart, 12. Sept.(Aus dem Zeitungs⸗ gewerbe.) Die von der am letzten Sonntag ſtattge⸗ fundenen Hauptverſammlung württ. Zeitungsverleger an⸗ genommene Entſchließung lautet: Die heutige außerordentliche Hauptverſammlung des Ver⸗ eins württ. Zeitungsverleger ſieht das Zeitungsweſen andauernden 5 ausgeſetzt, die kaum noch zu überwinden ſind. Wiederholt ſind im Laufe dieſes Jahres beträchtliche Steigerungen der Papierpreiſe und aller übrigen für die Zeitungsherſtellung, erforderlichen Materialien eingetreten und ſchon wieder ſtehen die Zeitungen vor einer verſchiedenen Urſachen entſpringenden eee, Die Löhne erfahren neuerdings ebenfalls nennenswerte Erhöhungen. Die Zuſtellgebühren, überhaupt die geſamten Betriebskoſten, ſind ganz erheblich geſtiegen. Eine An⸗ zeigenſteuer ſoll in Form einer ungerechten Ausnahmebeſtimmung des Umſatzſteuergeſetzes den Zeitungen auferlegt werden, während die bedeutend erhöhten Telegramm⸗, Fernſprech⸗ und Porto⸗ ſätze beſonders die Zeitungsbetriebe äußerſt empfindlich berühren. Dieſe vielartigen und gleichzeitig hervortretenden Mehrbelaſtun⸗ gen können die Zeitungsverleger unmöglich ihren Leſern und An⸗ zeigenkunden aufbürden, ſie können ſie aber auch unmöglich allein tragen. Die außerordentliche Hauptverſammlung ſtellt mit tiefem Bedauern feſt, 1 Preſſe eine weitaus geringere Berückſichtigung findet, als in der früheren, daß namentlich die Sonderbeſteuerung der Anzeigen und die überſtürzte Verordnung geradezu unerhört hoher Poſt⸗ beſtellgebühren ein mangelndes Verſtändnis für die Aufgaben und den Einfluß der Zeitungen bekundet, wie es ſchlimmer nie zutage getreten iſt. Dieſe ſtändigen Bedrohungen des Beſtändes der Zeitungen, die durch Kohlennot, Gasſperren und Unterbin⸗ dung des elektriſchen Stromes vermehrt werden, ſind bis an den Die württ. Zeitungsverleger ge⸗ ben dieſen Sachverhalt der Oeffentlichkeit bekannt; ſie erſuchen einerſeits alle zuſtändigen Stellen um Erleichterungen, anderer⸗ ſeits ihre Bezieher und die Auftraggeber von Anzeigen unter Wür⸗ digung der angedeuteten Zuſtände um die gebotene Rückſichtnahme. () Bietigheim, 12. Sept.(Erkannte Lei⸗ che.) Wie nun feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich bei der am Enzviadukt aufgefundenen Leiche um den verhei⸗ rateten Monteur Fritz Holzapfel aus Mannheim⸗ Neckarau. Was ihn zum Selbſtmord veranlaßt hat, iſt unbekannt. () Münſingen, 12. Sept.(Ehrlicher Fin⸗ der.) Ein hieſiger Metzgermeiſter verlor bei einem Gang zum Viehkauf ſeine Geldtaſche mit einem größeren Betrag. Er zeigte den Verluſt in der Zeitung an und bald dar⸗ auf lieferte ein junger lediger Mann von hier, der die Taſche gefunden hatte, ſie mit dem Inhalt bei Heller und Pfennig ab. 8 Letzte Nachrichten. Die Konferenz in Waſhington. Amſterdam, 12. Sept. Das Reuterſche Büro mel⸗ det aus Paris, daß die amerikauiſche Regierung bereit ſei, den feindlichen Arbeiterdelegierten zu geſtatten, als Privatperſonen Amerika zu betreten. Bei der Teilnahme au der international. Arbeiterkonferenz würden ihnen keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Generalſtreik in Memel. Memel, 12. Sept. Aus Anlaß der Verhaftung des Vorſitzenden des hieſigen Arbeiterrats, Sahnwaldt, durch den Führer des hier liegenden Bataillons, Haupt⸗ mann Schmidt, iſt, wie das„Memeler Dampfboot“ mel⸗ det, heute vormittag der Generalſtreik erklärt worden. Der Generalſtreik, der auch das Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk umfaßt, ſoll ſolange aufrecht erhalten werden, bis Sahnwaldt aus Tilſit zurückgekehrt und Hauptmann Schmidt aus Memel entfernt iſt. Lokales. — Rückkehr der Kriegsgefangenen. Die in Frankfurt a. M. geführten Verhandlungen wegen der Auslieferung der in amerikaniſchem Gewahrſam befind⸗ lichen Kriegsgefangenen haben zu dem Ergebnis geführt, daß vom 17. September ab täglich 2000 Mann der in amerikaniſcher Hand befindlichen Gefangenen ausge⸗ liefert werden. Der Vorſitzende des Hauptausſchuſſes der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz hat durch das internationale Komitee vom Roten Kreuz einen Aufruf an die Ge⸗ ſellſchaften vom Roten Kreuz in den Ententeſtaaten und in den neutralen Ländern gerichtet, in dem es heißt: „Lange Zeit wird es dauern, bis all die Tauſende von Kriegs⸗ und Zivilgefangenen wieder in den Schoß ihrer Familien zurückgekehrt ſein werden. Im Namen der Menſchlichkeit richten wir an die Schweſternorgani⸗ ſationen den Ruf: Helft mit an der Befreiung und be⸗ daß in der neuen Geſetzgebung die ſchleunigt ſie mit allen Euren Kräften, nehmt Euch aber auch derer hilfreich an, die ſich gedulden müſſen und de⸗ nen das Licht der Freiheit und der Heimat noch in der Ferne leuchtet! Helft uns, wie wir gemeinſam uns bis⸗ her geholfen haben!“ — Angebliche Kriegsgefangene als Schwind⸗ ler. Von der Reic swehrbefehlsſtelle(Kriegsminiſterium) wird mitgeteilt: Vor einigen Tagen wurde ein angeb⸗ licher Kriegsgefangener, der ſich barfuß auf der Straße herumtrieb, von einem Herrn angehalten und nach der Gefangenenheimkehrabteilung der Reichswehrbeſehlsſtelle gebracht, wo er den Vorwurf erhob: ſo läßt das Militär ſeine ehemaligen Kriegsgefangenen herumlaufen. Sehr bald ſtellte es ſich heraus, daß der angebliche Kriegsge⸗ fangene ſeine Stiefel verkauft hatte und er ſelber nie in Gefangenſchaft geweſen war. Kaum waren die Vor⸗ bereitungen für die Rückkehr unſerer im tiefſten Elend ſchmachtenden Kriegsgefangenen abgeſchloſſen, machten ſich auch ſchon gewiſſenloſe Menſchen daran, auf irgend eine Art Geld und für die Heimkehrer beſtimmte Bekleidungs⸗ und Wäſcheſtücke ſich zu erſchwindeln. Dieſe Schwind⸗ ler beſtehlen nicht nur das deutſche Volk, ſondern ſie 1 auch ganz beſonders unſere armen Kriegsge⸗ angenen und deren Angehörige, da Bekleidung und Wä⸗ ſche nur in den unbedingt erforderlichen Mengen vor⸗ handen und nicht wieder zu erſetzen ſind. Auf das Mik⸗ leid und den guten Willen, zu helfen, die unſeren Kriegs⸗ gefangenen überall in ſo fürſorgender und herzlicher Weiſe entgegengebracht werden, bauen dieſe Elemente ihre Pläne auf; leider nicht immer ohne Erfolg. Von militäriſcher Seite aus geſchieht alles, um dieſe Schwindler unſchäd⸗ lich zu machen, und manche ſind ſchon der ſtrafenden Gerechtigkeit zugeführt worden. Es wird mit allen Kräf⸗ ten daran gearbeitet, dieſen„unechten“ Kriegsgefangenen ſo ſchnell als möglich das Handwerk zu legen, dies ſind wir unſeren Kriegsgefangenen und deren Angehörigen ſchuldig.. „ Kohlen und Benzin. Es iſt bekannk, daß wir gegenwärtig bezüglich der Mehl⸗ und Brotverſorgung in einer ſo ungünſtigen Lage ſind, wie noch nie in den letzten Jahren und daß man in Süddeutſchland vielfach kein Brot hätte, wenn nicht Preußen mit einer namhaften Menge Getreide brüderlich ausgeholfen hätte. Die Ur⸗ 127 unſerer Schwierigkeiten iſt zum großen Teil auf en Mangel an Arbeitskräften und vor allem an Kohlen und Benzin zurückzuführen, neben dem Umſtand, daß die Ernte heuer überhaupt ſpäter einſetzte als ſonſt. Zum Dreſchen von Hand reichen, wie bemerkt, die Arbeits⸗ kräfte nicht aus, zum Dreſchen mit der Maſchine aber fehlt teils die elektriſche Kraft, teils die Kohle und das Benzin. Manches Lokomobil und mancher Mokor mußte ſtillſtehen, weil das Material zum Inbetrieb⸗ ſetzen nicht vorhanden war. Umſo unbegreiflicher iſt es, wenn man die vielen Autos herumſauſen ſieht, die doch auch Benzin, und zwar nicht wenig, verbrauchen. Wäre dieſes Benzin nicht beſſer für Dreſchmotoren zu ver⸗ wenden? 3 — Vorſicht! Schieber ſuchen allerorken Silber⸗ geld aufzukaufen und verſprechen dafür verhältnismäßig hohe Preiſe. Daß dadurch das Papiergeld noch mehr entwertet wird und die Preiſe noch mehr ſteigen, iſt klar. Wer noch Silbergeld beſitzt, gebe es nicht aus der Hand oder trage es auf die Reichsbank. ö — Unglaublich, aber wahr. Eine Schweinfur⸗ ter Firma annociert in der„Frankfurter Zeitung“ den Verkauf von Militärgegenſtänden, darunter Wolldecken, Pferdedecken, Lederpacktaſchen, Pelze und Wachstuch. Sie bietet ferner an zu 30 Mark das Paar 150 000 In⸗ fanterieſchaftſtiefel, gebraucht, aber neu beſohlt und un⸗ geflickt, desgleichen zu 25 Mark das Paar 100 000 Schnür⸗ ſchuhe und zu 10 Mark das Stück 120 000 Juteſäcke. Wie iſt es möglich, daß hier Gegenſtände ins Ausland ausgeführt werden dürfen, für die im Inland der drin⸗ gendſte Bedarf beſteht? Wie iſt es möglich, daß bei dem Verkauf ins Ausland Preiſe geſetzt werden, die zu den Preiſen des Inlandsmarktes in ſo herausfordern⸗ dem Verhältnis ſtehen?— Das iſt das ſchönſte an der unglaublichen aber wahren Geſchichte, daß auch in der Anzeige ausdrücklich vermerkt iſt, die Ausfuhr dieſer Wa⸗ ren ins Ausland ſei genehmigt! N Suche Gelid gp q Glucheßs ef 1s 2 7000 e 2. See, 2 0¹—f¹ —— Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim e Ratſchläge 7 . . zum Einmachen von Obſt ohne Zucker. um beim Einmachen ohne Zucker auf einen ſicheren Erfolg rechnen zu können, iſt es notwendig, alle Gefäße, nicht nur die Gläſer und Flaſchen, ſondern auch jedes dazu gebrauchte Gerät peinlich ſauber und keimfrei, alſo ſteril, zu machen. erſt in kochendem Waſſer, bei Holzgerät mit Salzſäure und Sand, gereinigt und von jedem Fetteilchen geſäubert iſt. Gläſer und Flaſchen ſpült man mit einer nur für dieſen Zweck zu benutzenden Bürſte in heißem Sodawaſſer. Vor dem Einfüllen ſchwefelt man ſie aus, nachdem ſie vollkommen trocken gerieben ſind. Man hält Flaſchen und Gläſer mit der Oeffnung nach unten, ein in flüſſi⸗ gen Schwefel getauchtes Staͤbchen wird entzündet und in den de geführt. et, iſt es ein Zeichen, daß die Luft in den Flaſchen ver⸗ raucht iſt und ſie ſind ſteril. Sauber geſpülte Flaſchen macht man folgendermaßen ſteril. Man legt ſie auf ſtarkes Papier in einen heißen Bratofen und läßt ſie ½ Stunde darin liegen. Die Hitze tötet alle ſchädlichen Keime, und man kann ſie gleich heiß einfüllen. i f N Korke müſſen durch vorheriges Dämpfen(nicht Kochen) pilzfrei gemacht werden. Dazu iſt mindeſtens eine Zeit von einer Stunde erforderlich. Die Korken müſſen bei Dunſtobſt mit einer Schnurſchlinge am Flaſchenhals befeſtigt werden, um ihr Herausſpringen beim Erwärmen der Flaſchen zu vermeiden.— Pergamentpapier wird in feuchtem, nicht naſſem oder gar tropfendem Zu⸗ ſtande über die Gläſer gebunden, und zwar ſo feſt, daß am Rande keine Falten entſtehen. Beim Dunſten müſ⸗ ſen, um das Platzen des Pergaments zu vermeiden, in dieſes mit einer feinen Nadel mehrere Löcher geſtochen werden, die ſofort nach dem Erkalten der Gläſer mit Papier verklebt werden müſſen.— Der endgültige Ver⸗ ſchluß der Flaſche geſchieht durch Eintauchen des Fla⸗ ſchenkopfes in flüſſiges Paraffin, Siegellack und dergleichen oder durch Ueberbinden mit Pergament. In dieſem Falle iſt es ſehr zweckmäßig, einen Wattebauſch als Bakterien⸗ filter zuvor auf den Kork Man benutze keinen Löffel, der nicht Sowie die Flamme aus⸗ Mittel zum Haltbarmachen: Oft iſt ein chemiſches Konſervierungsmittel unbedingt nötig. Wenn man Marmelade und anderes einmacht, ſo nimmt man das in Tabletten käufliche ben zoeſaure Natron, von dem eine Tablette auf ein Kilo Maſſe genügt. Die Tablette wird in wenig warmem Waſſer aufgelöſt und dann der Maſſe nach dem letzten Aufkochen zugeſetzt. Bedingung iſt, daß die Maſſe Säure enthält; fehlt dieſe in natürlichem Zuſtand(Fruchtſäure), muß ſie durch künſtlichen Zuſatz(Eſſig, Zitronenſäure) erſetzt werden(3. B. bei Heidelbeeren, Süßkirſchen uſw.). 5 Das Kochen von Dunſtobſt geſchieht am beſten nach dem alten Verfahren unſerer Groß- und Urgroß⸗ eltern, da die modernen Apparate heute durch die Erſatz⸗ ſtoffe für Gummi nicht ganz zuverläſſig arbeiten können. Die Gefäße werden zwiſchen Papier und Heu in einem großen Keſſel, auf einer Heu- oder Holzunterlage, bis zum Sieden gebracht und in dieſem Keſſel abkühlen ge⸗ laſſen. Alle Verſchlüſſe müſſen dabei gut geſichert ſein, das heißt ſo, daß ſie beim Erwärmen nicht aufſpringen. Aufbewahren: Ganze Früchte in Flaſchen wer⸗ den liegend, andere Maſſen ſtehend im Keller aufbewahrt. Iſt dieſer nicht vorhanden, ſo iſt der Zuſatz eines Kon⸗ ſervierungsmittels ratſam. N e ö 5 Haltbarmachen von Früchten ohne Zucker geſchieht durch Aufbewahren in luftdicht verſchloſſenen Gefäßen, durch Kochen(Steriliſiren), durch Säure, durch Che⸗ mikalien, durch Trocknen... 2 Haltbarmachen durch Trocknen. Zum Haltbarmachen durch Trocknen eignet ſich: nicht zu weiches, gut reifes Kernobſt und Steinobſt, das faſt überreif iſt. Das Brühen und Dämpfen iſt nach neueſten Forſchungen nicht ratſam, da zu viel Nährſtoffe verloren gehen. Aepfel und Birnen ſchält man und ent⸗ fernt das Kernhaus; um die helle Farbe der Aepfel zu behalten, taucht man ſie in leichte Salzlöſung. Beeren⸗ obſt muß gut verleſen ſein. Obſtdörrware iſt fertig, wenn dieſelbe beim Durchkneifen mit den Fingernägeln keine Feuchtigkeit mehr abgibt. Nach dem Dörren läßt man die Produkte 2 bis 3 Tage lang an warmen, trocke⸗ auf. Die fertigen Dörrwaren dürfen nicht gepackt werden. Nach dem völligen Erkalte die Trockenprodukte in Säckchen mit locke und hängt die Säckchen dann an einem k frei auf. An feuchten Orten zieht das Dör an und ſchimmelt. Beim Kochen berechne man Perſon 20 bis 25 Gramm, wäſcht es kurz dur„Post 12 arm eil! wat al n füllt che rem 60 9 aft rob] für die weil das Obſt 12 bis 16 Stunden in kaltem, reinem Jul und kocht es mit dieſem Einweichwaſſer unte von Zucker, etwas Salz, Zitronenſchale und Zi Dörr⸗Tabelle für Haushaltung? Aus 1 H. Fri cab in Temperatur Ein⸗ erh N Dörrprodukte ſchubzeit man Pfd. 80 Celſius Minuten Trocken⸗ ware 2 100» Apfelringe 101 10-40 1001200 Apfelſchnitze 15—20 220. 100120 o ganz. Birn., Hutz. 40—45 8 80—95% Birnenſchnitze u. 1 1 halb. Birn. 25-30 13, 26 70-750 Kirſch. m. Kern. 12—15 25 7075 Mirabellen 2 15 0% 6 7075 Zwetſchgen 20—25 30 17 1 6060 o Heidelbeeren 810 161 Kleine Mengen können in heißer Sonne auf Annahme von Spareinlagen; Verzinsung gament zu bringen. zu legen und unter das Per⸗ nen Orten nachtrocknen und bewahrt ſie luftig und trocken in Paketen zu ½ Kilo eingetroff Wer sie probiert Profil Amtliche Bekanntmachungen Höchſtpreiſe für Schlachtſchafe und Schaffleiſch betreffend. In Abänderung unſerer Bekanntmachung vom 24. Juli 1918, Höchſtpreiſe für Schlachtſchafe und Schaffleiſch betreffend(Staatsanzeiger Nr. 173 vom 28. Juli 1918, ſowie von Ziffer 3 unſerer Bekannt⸗ machung vom 25. Juni 1919, Höchſtpreiſe für leiſch, Wurſt und ſonſtige Fleiſchwaren betreffend Staatsanzeiger Nr. 146 vom 26. Juni 1919, wird auf Grund des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914, 21. Januar 1914 und 22. März 1917(Reichsgeſetzblatt 1914 Seite 339, 513, 1915 Seite 25, 1917 Seite 253) ſowie auf Grund der Bundesratsverordnung vom 8. Mai 1918 gegen Preistreiberei(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 395) beſtimmt: A. Beim Verkauf von Schlachtſchafen durch den Schafhalter darf der Preis für den Zentner Lebendgewicht nicht überſteigen 1. für fette oder vollfleiſchige Läm⸗ mer, Hämmel, Schwänzer und junge—— 5 5 2. für gutgenährte, fleiſchige Lämmer, ämmel, Schwänzer und junge eiſchige Schafe 120.— Mk. 3. für weniger gut genährtes Schaf⸗ vieh jeden Alters und junge Böcke 110.— Mk. 4. für gering genährtes, mageres Schafvieh und alte Zuchtböcke 90.— Mk. Im Uebrigen ſind die Vorſchriften unſerer Verordnung vom 23. Juli 1917, Höchſtpreiſe für Schlachtvieh betreffend(Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blatt Seiie 251 maßgebend. B. Der Höchſtpreis für 1 Pfund Schaf⸗(Ham⸗ mel)⸗Fleiſch mit Knochenbeigabe, die einſchließlich der eingewachſenen Knochenteile nicht mehr als 25 vom Hundert des Fleiſchgewichts betragen darf, wird für alle Stücke auf 2.70 Mk. feſtgeſetzt. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Karlsruhe, den 4. September 1919. Miniſterium des Innern: gez. Remmele. — 130.— Mk. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir en öffentlichen Kenntnis. annheim, den 8. September 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. III. Die Spätjahrsmeſſe 1919 betreffend. Die diesjährige Spätjahrsmeſſe beginnt am Sonntag. den 5. Oktober und endigt am Dienstag. den 14. Oktober 1919. An Sonntagen dürfen die Verkaufsbuden auf den Meßplätzen innerhalb der Stadt von 11 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends alle übrigen Buden(Schieß⸗ und Schaubuden rechts des Neckars) Karuſſels uſw, von 2 Uhr mittags bis 10 Uhr abends geöffnet ſein(88 1, 3 Abſ. 1 eee, Die Beſitzer von Photographenbuden dürfen dieſe an Sonntagen ſchon um 11 Uhr öffnen. An Werktagen dürfen Verkaufsbuden von 8 bis 6 Uhr offen ſein. Schau⸗ und Schießbuden rechts des Neckars, Karuſſels uſw. haben an Werktagen ſpäteſtens um 10. abends zu ſchließen(8 14 Meßordnung). en und Perſonen, welche Vorſtellungen auf der Straße und öffentlichen Plätzen geben wollen, erhalten hierzu keine Erlaubnis mehr. Illuſionen, Glücksſpiele jeder Art und der⸗ gleichen ſowie die ſogenannten Nebenkabinetts werden nicht zugelaſſen. Mannheim, den 9. September 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. — . VIà. Städtische Sparkasse f Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs hafen a. Rh. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten betreffend. Nachſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Die Beizung erfolgt wie bisher durch die Gemeinde. Der genaue Zeitpunkt wird noch be⸗ kanntgegeben. ir richten an die beteiligten Kreiſe die drin⸗ gende Mahnung die Verordnung im eigenen In⸗ tereſſe genau zu befolgen. Seckenheim, den 18. September 1919. Bürgermeiſteramt: K Bürgy, o ch. § 1. Das zur Ausſaat beſtimmte Saatgut ſaat einer Beizung mit Uspulum zu unterziehen. Zur Bekämpfung des bei Roggen auftretenden . Saatgut vor der Ausſaat mit Uspulum zu eizen. 8 2. Die Gemeinden haben die erforderlichen Beizmittel zur Abgabe an die zur Beizung ver⸗ beſchaffen; auch können ſie die erforderlichen Ein⸗ benützenden Landwirte treffen. § 3. Das Beizen iſt nach beſonderer Ge⸗ hältlich iſt, durchzuführen. aller Landwirte, welche Spelz und Weizen ſäen, aufzuſtellen und in derſelben zu vermerken, ob in nach Empfang des Beizmittels gebeizt worden iſt. § 5. In denjenigen Gemeinden, in denen eine v. der Gemeinde errichtete gemeinſame Beizeinrichtg beſteht, haben die dieſe Einrichtung benützenden Landwirte die Koſten des Beizens nach Maßgabe der Menge des gebeizten Saatgutes zu tragen. 9.6. Ueber die Vornahme des Beizens wird ſcharfe Kontrolle ausgeübt werden. Zuwider⸗ handlungen gegen dieſe Anordnung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 10000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Hente Abend 9 Uhr findet im Lokal (Nebenzimmer) eine Dorflanda- und önelausſchuß-ölgung ſtatt. Der wichtigen Tagesordnung wegen, welche eine ſofortige Erledigung bedarf, iſt das Erſcheinen eines jeden Vorſtands⸗ und Splielausſchuß⸗Mitglieds dringend erforderlich. Am kommenden Donnerstag, abends ½9 Uhr, fiülndet ebenfalls im Lokal(Saal) eine außerordentliche Mitglieder-Cersammlung ftatt.(Betr. Genehmigung der Satzungen). Hierzu das Erſcheinen aller Mitglieder aktiv und paſſio dringend erforderlich iſt. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der Jandw. Ein⸗ u. Verkanfsgeuoſſenſchaft. Die Mitglieder müſſen ihren Bedarf an Stickſtoffdünger, Früh⸗ und Späkkoffeln, Torfſtreu beim Lagerhalter anmelden. Der Vorſtand. Coding. Hfrchonchör. prenstag% ur von Weizen und Spelz iſt rechtzeitig vor der Aus⸗ N 8 Schneeſchimmels(Fuſarium) empfiehlt es ſich, auch 5 richtungen zum Beizen auf Koſten der die Beizung! 5 brauchsanweiſung, die beim Bürgermeiſteramt er 5 4. Die Bürgermeiſterämter haben eine Liſte der Gemeindeanſtalt oder im Hauſe des Landwirts N pflichteten Landwirte und auf deren Koſten zu Schuhhaus Crosser Posten Hauptstrasse 113. 2 prima ſucl-Hesel-Ad Kudie mmmmmmmmmmmhnnmmmnmumnmmmnmmnmememm u eingetroffen. Heh. Weiekum Erſtklaſ Sofort auf 8——— teilen ſchönſter ſtaubfreier Silberglanz. Alleiniger Herſteller: Carl Gentner, Göppingen(Württbg.) S Lebensmittelant. Den Ausdruſch von wir das Bürgermeiſteramt alsbald fach in ortsüblicher Weiſe zur 15. Oktober 1919 wicht ausg werden darf. Die Einhaltung dieſer Beſti dortſeits zu überwachen. Mannheim, 8. September 19 öffentlichen Kenntnis. Probe. Beginn mit den Herren. Lebensmittelamt. Unter Hinweis auf§ 5 der Verordnung des Reichsernährungsminiſters vom 1. Sep⸗ tember 1919(R. G. Bl., S. 1496) erſuchen Kenntnis zu bringen, daß Hafer bis zun Kommunalverband Mannheim⸗Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Seckenheim, den 11. September 1919. Neckarauerſtraße 15. garantiert reins Futferwür le Ir, Wagner Hach Inh. W. Höllstin. 2 und ell. 5 0 e und Reparaturwerkstätte 0 0 Telephon 23 85 1 el 0 7 5* 6 5 N. ö ering⸗Verteilung un dad ſig 3 den 16. 1 erhalten Heringe pro Kopf der Pfenn ö 4 Stück zum Preiſe von 30* Stück in folgender Einteilung! 101 8 Nr. 1 bis 2 undſt. bei der Handlung Jakob Erno, 3 s 2 Nr. 92 bis 1502 m 18 bei der Handl. Marie Fabian W 7 5. gan Nr. 1503 bis 2137 gaſele Hen bei der Handlung Math Frey, af, 0. Nr. 2138 bis 300 l, He fee bei der Handlung Johann Jenn Ste ch Die Bewohner der Hochſtäb e bel h. 7 allen Eiſen⸗ und Eichwald erhalten ihre Meng 10 ang und 3 4 benbe 19 0 nheim, den 15. Se 8 ee, e ĩĩ Empfehle: pile, f Hr K.⸗A.⸗Seife, A A-Seſſen ewe„ S Waſchpulver Nabo u eco, N Hafer dere Hie, Sil, Henkel's Woſchbah, lied Burnus, Bleichhilfe, Woh, e Stärke, Stärke⸗Erſatz, erb b und Putzbürſten, Scheu talen g . Baltrin, Putzſand, Auge i a„Metaprolin“,— iger 4 al edroſchen Schrubber, Beſen, Putz gel ge amn l Germania- Die? t Fr. Wagner's Aga tiv, ua 19. inhaber W. Höll ache em, Zweischgen ee e hat zu verkaufen.(b g ufen, 3 Jakob Polz, zu ver el