. — 91 funtsblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Jvesheim, Neckarhausen und Edingen. U¹ASHl 2rre——T————. Jahrg. — ̃ Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Dienstag, 23. September 1919. Juſeratiouspreis: Die einſpaltige Petitzeile 90 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 220 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Tagesſchau. d etcteunigang des Abtransports der in engliſcher 100 5 Doſichen Kriegsgefangenen hat die deutſche Regie⸗ etwa je er echartert. Es handelt ſich um Dampfer, Wer 10 1000 Mannſchaften aufnehmen können. Die 85 dr ollen bereits im Laufe dieſer Woche auslaufen. be e Belgique“ teilt mit, daß der Geſandte der Nieder⸗ Nan Paris davon in Kenntnis geſetzt worden ſei, daß In bes innen 14 Tagen eine Aufforderung zur Auswei⸗ Exkaiſers erhalten werde.. d dir bie Okkupationsarmee auf dem linken Rhein⸗ ang Sher aus einer kombinierten Brigade beſtand, erben. Gründen der Vorſicht um 1 Diviſion verſtärkt dere gensſchun für Heerweſen erklärte der Senator e fer krez die militäriſche Dienſtzeit könne ohne Gefahr F reich auf 1 Jahr herabgeſetzt werden. letern 0 Teil der bulgariſchen Friedensdelegation hat ien daris verlaſſen. Theodoroff, der Führer der Dele⸗ zerklärte vor ſeiner Abreiſe, er halte es für unmög⸗ den wi die territorialen Klauſeln des Vertrags angenom⸗ . ürden. 1 * arpende 8 Aer wonningroſt⸗ meldet, daß in England 50 000 Metall⸗ 5 diederkegt Nichtbewilligung ihrer Forderungen die Ar⸗ en. Das g: enteo nale d Italia“ berichtet über Meinungsver⸗ Ker gegen zwiſchen Nitti und Tittoni, der Nittis Vor⸗ 5 71 D Annunzio verurteilt. Es gitt als möglich, daß Dean viſoriſch an Nittis Stelle tritt. Ariaunzios Heer wächſt weiter. Eine Auzahl italieni⸗ w Fhechte haben die Flagge von Fiume gehißt. Ein 1 ſſen. gergeſchwader hat ſich dem Fin maner Heer ange⸗ be dach ei kinemer Londoner Meldung iſt es wahrſcheinlich, daß Laa che Regierung betr. Niederlaſſung deulſcher gehörigen alle Einſchränkungen fallen läßt, ſo daß „ anen chen Anſiedler wieder nach China zurückkehren es feht 3 i ü dener nunmehr feſt, daß die polniſche Kriegsflotte aus Wal ſoll 7870 16 Torpedobooten eſtehen wird. Die Be⸗ 500 Mann betragen. Arbeits unluſt und Kohlennot. Es Von P. A. Stanger in Karlsruhe. iſt ei 8 8 tl; Arbe nicht zu leugnende Tatſache, daß eine allge⸗ ſüwlichen Asnnluſt Platz gegriffen hat, die einen wirt⸗ ben 0 oder uf ufſchwung Deutſchlands in hohem Maße er⸗ leitenumöglich mach.. Die Gründe hierfür ſind in erſcheinungen und Folgen eines 4 jährigen een Die Arbeiter, die nicht direkt am Kriege ö u lende, 5 durch die Unterernährung nicht mehr wenziſten die Arbeit in demſelben Umfang wie früher burtdet wurd ene Arbeiter aber, die zum Heeresdienſt ver⸗ U 0 die en, ſind teils durch den eintönigen Dienſt, teils eltedurch diaterdrückung ſeder ſelbſtändigen Regung, fer⸗ en d Krigeleiſteten ſchweren, aber unfruchtbaren Ar⸗ Fihn ges derart abgeſtumpft, daß ſich keine Ar⸗ engengeni ihnen zurzeit fühlbar macht. Dazu kommt noch nsmittel gende und ſchablonenhafte Verteilugn der Le⸗ cw e Menſcbiſchen Schwerarbeitern, die nur mehr als ere A beben eſſen wollen, und ſolchen, die tatſächlich — eit, wie die Bergleute, verrichten. Das ſind die * — I Sonn⸗ und Feiertage.—: BFC 3 Urſachen der Krankheit, von der die Arbeiter nicht nur in Deutſchland, ſondern bei allen kriegführenden Völkern be⸗ fallen wurden. Nach Feſtſtellung der Diagnoſe wird man bei einer richtigen Heilmethode auch die Krankheit zu heilen vermögen. Die Arbeitsunluſt iſt nur durch Intereſſe an der Arbeit zu heben. Die Arbeiter, insbeſondere die Berg⸗ arbeiter, müſſen mehr Anteil an den Früchten ihrer Arbeit als bisher bekommen, aber nicht durch höhere Arbeitslöhne, ſondern durch ein Prämienſyſtem für die über das bisher übliche Maß geleiſteten Arbeiten. Wenn der Arbeiter, der wenig leiſtet, dieſelbe Bezahlung bekommt wie der, welcher die doppelte Arbeit leiſtet, ſo iſt das Endreſultat das, daß nicht derjenige, der wenig leiſtet, angeſpornt wird, ſeine Arbeit zu vermehren, ſondern derjenige, der viel leiſtet, wird weniger leiſten, weil er doch nur dieſelbe Bezahlung bekommt, wie der erſtere. Ich habe an anderer Stelle bereits folgenden Vorſchlag gemacht. Man ſollte dem Gedanken nähertreten, ob man nicht den Bergwerks arbeitern und Beamten die Kohlenbergwerke zunächſt auf ein Jahr in Be⸗ trieb und Selbſtverwaltung geben wollte. Die Gruben⸗ beſitzer, die ſtets behaupten, mit Verluſt zu arbeiten, ſollten ein Jahr auf jede Rente aus ihren Gruber verzichten Sie müßten froh ſein, auf ein Jahr von den Zuſchüſſen, die ſie leiſten zu müſſen vorgeben, befreit zu werden. Den Arbei⸗ tern und Beamten könnten die Bergwerke unter folgenden Bedingungen auf ein Jahr in Selbſtverwaltung übergeben werden: 1. Die Kohlenbergwerke müſſen in einem ord⸗ nungsgemäßen, betriebsſicheren Zuſtand auf Koſten der neuen Verwaltung erhalten werden. 2. Der Kohlenpreis darf das Doppelte des Preiſes vom Jahre 1913 nicht über⸗ ſteigen. Der Uebergang ſollte etwa ſo ſtattfinden, daß für den erſten Monat der jetzige Preis gilt, mit jedem weiteren Monat die Preiſe ab Grube um 20 Prozent ermäßigt wer⸗ den, bis ſie die Höhe des doppelten Preiſes von 1913 erreicht haben. 3. Die zu fördernde Kohlenmenge ſoll mindeſtens der vom Jahre 1913 gleich kommen, eher ſie noch über⸗ ſteigen. 4. Den Reinverdienſt verteilen Arbeiter und Be⸗ amte vierteljährlich oder am Jahresſchluß entweder nach Arbeitsſtunden oder geförderter Kohlenmenge berechnet. Dieſe Anregung müßte man noch dahin ergänzen: Die Reichsregierung ſollte unverzüglich auf ihre Koſten die Bergwerke in einen derartigen Zuſtand verſetzen laſſen, daß die größte Förderungsmöglichkeit gegeben iſt. Ferner müßten den Arbeitern, die nach dem Kohlenrevier ziehen, freie Eiſenbahnfahrt und freier Transport ihrer Möbel auf der Eiſenbahn eingeräumt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor wäre die Abgabe von Kohlen und Kohlenzuſatz in erſter Linie an die landwirtſchaftlichen Betriebe, die über das vorgeſchriebene Maß ihre Erzeugniſſe an den Staat ab⸗ liefern. Und zwar ſollten dieſe Lebensmittel den Berg⸗ arbeitern direkt zukommen. Einmal würde dadurch Schleich⸗ handel unterbunden, dann müßten wir zu dem niederen Valutaſtand nicht mehr die teueren Lebensmittel des Aus⸗ landes kaufen. Ferner erhielten wir durch die vermehrte Kohlenförderung Tauſchobjekte mit dem Ausland. Die Arbeiter und Beamten, als Selbſtverwalter der Bergwerke, werden dann ſoviel Kohlen fördern, als nur in ihren Kräften ſteht. Durch die Belieferung der landwirt⸗ ſchaftlichen Verbände mit Kohlen erhalten die Arbeiter ge⸗ nügende Nahrungsmittel. Dadurch werden die Körper ge⸗ ſtärkt und die Arbeitsluſt vermehrt. Die Arbeiter werden ihre Mitarbeiter ſchon ſelbſt zur anhaltenden Arbeit er⸗ ziehen. Streiks und ſonſtige politiſche Einflüſſe fänden dann keinen Nährboden mehr unter ihnen. Denn eine Ge⸗ ſellſchaft, die Geld verdienen will, und ſich zugleich bewußt iſt, daß die Stillegung ihres Betriebes den Zuſammenbruch der ganzen Volkswirtſchaft ihres Landes zur Folge hat, wird nicht ſtreiken. Warum zaudert man hier und ergreift nicht ſofort die erforderlichen Maßnahmen, um unſere Volkswirtſchaft zu heben? Von Halbheiten und Beruhigungspölverchen iſt auf die Dauer nichts mehr zu erhoffen. Warum macht man denn hier nicht ganze Arbeit, um den drohenden wirtſchaft⸗ lichen Untergang abzuwenden? Und weshalb ſollen die⸗ jenigen, die jetzt durch ihrer Hände Arbeit die ganze Wirt⸗ ſchaftsmaſchine wieder flott machen dafür nicht eine beſon⸗ dere Vergünſtigung erhalten? Wenn alle Betriebe ſtill⸗ ſtehen und noch größeres Elend über Deutſchland herein⸗ gebrochen iſt, dann werden ſich dieſe Gedanken von ſelbſt verwirklichen, dann wird noch vieles Andere zur Tatſache werden, woran Manche heute nicht glauben wollen. Unſer Anſehen und Kredit iſt im Ausland ſehr geſunken. Wir können uns nur ſelbſt wieder aus eigener Kraft auf eine wirtſchaftliche Höhe hinaufarbeiten. Und da müßte bei der Quelle der Arbeit, bei den Kohlenbergwerken, ſyſte⸗ matiſch und in großzügiger Weiſe begonnen werden. Etwa geltend gemachte Bedenken vonſeiten der Grubenbeſitzer dürften nicht ausſchlaggebend ſein, eine Maßnahme zu er⸗ greifen, von der das wirtſchaftliche Gedeihen Deutſchlands in der Zukunft abhängt. — 5 1 Deutſchland. 8 Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. Köln, 22, Sept. Die Heimkehr unſerer Kriegsgefangenen aus deu britiſchen Sammellagern in Nordfrankreich hat in den letzten Tagen einen derartigen Umfang angenommen, daß täglich ſechs bis ſieben Züge mit unverwundeten Kriegs⸗ gefangenen auf dem Bahnhof Köln⸗Deutz eintreffen und nach dem inneren Deutſchland weiterbefördert werden. Ins⸗ geſamt ſind ſeit dem 1. September 27 engliſche Trausport⸗ züge mit 35000 unverwundeten Gefangenen hier eingetrof⸗ fen.. Die Verfaſſung der Freiſtadt Danzig. TU. Danzig, 22. Sept. Den Verfaſſungsentwuef ür die freie und Handelsſtadt Dauzig bat Oberbürgermeiſter Salm den Mitgliedern des vorbereitenden Ausſchuſſes vorgelegt. Sie beſteht aus 11 Abteilungen mit insgeſamt 64 Artikeln. Die Staatsgewalt ſteht dem Senat und der Bürgerſchaft ge⸗ meinfam zu. Die Amtsſprache iſt deutſch. Der Sen at iſt die oberſte Landesbehörde. Die Vertretung der Bürger⸗ ſchaft beſteht aus 72 Mitgliedern, die nach den Gründſſtzen der Verhältniswahl gewählt werden. Eine nene kommuniſtiſche Verſchwörnng? München, 21. Sept. Ueber die Verhaftung eines Man⸗ nes, bei dem man einen genauen Plan über die 2 ſpartakiſtiſche Beſetzung Münchens gefunden hat, teilt die Polizeidirektion mit, daß der Verhaſtete ſich als Kommuniſt bezeichnete und einen Ausweis auf den Namen Hauptmann d. R. Karl Gebhardt vorwies. Der angebliche Hauptmann wurde der Polizeidirektion München eingeliefert. Bei ſei⸗ ner Vernehmung gab er an, der Schriftſteller Karl Heile aus Hagen in Weſtfalen zu ſein. Die„M. N. N.“ erfahren über eine Geheimkonferenz, mit der möglicherweiſe die Verhaf⸗ tung in Zuſammenhtug ſtehen könnte, daß in Hof in Bauern eine Geheimkonferenz revolutionärer Kommuniſten deut⸗ ſcher und ruſſiſcher Nationalität ſtattgefunden habe, um ein Kampfprogramm für den Winter feſtzulegen. Für die plan⸗ mäßige Vorbereitung der groß angelegten Umſturzbewegung ſei der Generalſtreik in den Induſtrierevieren, Zerſplitte⸗ rung und Entwaffnung der Reichswehr, Sturz der demokra⸗ tiſchen Regierung zugunſten einer kommnuniſtiſchen Räte⸗ regierung geplant geweſen. In Leipzig ſollte eine Zenutral⸗ leitung eingeſetzt werden, die ſpäter mit einer Zentralſtelle in Braunſchweig zuſammenarbeiten ſollte. Vor dem Rücktritt der bayriſchen Regierung? München, 21. Sept. bayriſche Regierung in abſehbarer Zeit vor einer Umdil⸗ dung. Die ſozialdemokratiſche Partei iſt in Erwägung ein⸗ Wenn nicht alles trügt, ſteht die Dau biſt mein! ö R v. Erlin. Gachöruck verboten) 5 8 Si 22 keinem Hatte es ja nicht gekonnt! Grauſend hatte bei den n Anblick vor ihr die Erinnerung an das geſtan⸗ 235 er getan. Was er getan— zu ihrer Er⸗ ahnte war es ja gekommen, was ſonſt wohl keiner aus 8 ſie den Verunglückten, Bewußtloſen ins gewankt eingetragen, da war ſie ſelber hinterdrein Korrid war, ohne zu wiſſen, was ſie tat, in den mer 9 8 umhergeirrt, war auch zu Hartmuts Zim⸗ die off ommen, das weit geöffnet ſtand. Und durch ſcheullene Tür war ſie über die Schwelle getreten, voll an chen von den Wänden widerklingen, was hier Und den Beiden ſich abgespielt. g a lurchth as Zimmer hatte geſprochen zu ihr— eine dernd ar deutliche Sprache, unter der ihr Blut ſchau⸗ tarrt erkaltete und ihre Augen entſetzt auf die Diele kla 5 wo es blitzend lag— eine vernichtende An⸗ (8 die zu Boden geſchleudetre Piſtole. ar ſi fühle ſie ſelber hinter ſich die Mörderfauſt, ſo Hageteg t ongeflohen und war 1 m.. 10 Hatt hinein— bis zu der Stelle te Stahl elegt. Und hatte, als ihre c e mie ie nc und auflauſchender Erwartung, als wif hin N geworden des Mordes— ales ſchuldig— ſie war's ja doch— die G geſchehen— um der Liebe willen, beidefüh beſden ſich doch noch einmal zu⸗ war über die Schwelle geſchlichen, in das e vom Boden die Waffe aufgehoben und bei⸗ Finger den kalten chu berührten, ein Gefühl gehabt, als sei ſie mit⸗ um ſie war die beide für Schuld belaſtet aus der Heimat vertrieben— der an⸗ dere auf ſeinem Siechenbette hilfloſem Elend preis⸗ gegeben— i Kein Zweifel war ihr darum gekommen in all den Unglückstagen, daß dem Geſchehen noch anderes, das nicht ihren Namen trug, hätte zugrunde liegen kön⸗ nen, und jetzt, wo ſie zu Oswald gehen ſollte und ihm ſelber in ſein Krankenzimmer die Botſchaft tra⸗ gen, die der Vater ihm nicht zu bringen vermochte, daß ſie fort mußte, heim zu ihren unvermutet ſchnell zurückkehrenden Eltern, da war es ihr, als dürfe ſie ihm ſolches nicht antun, dürfe den nicht verlaſſen, den ſo Eutſetzliches betroffen— um ſie. Und doch mußte ſie es. Und all ihre Kraft zuſam⸗ mennehmend, trat ſie bei Oswald ein. Niemand ſonſt war ihm Zimmer. Er ruhte auf ſeinem Lager, mit Blumen umgeben, von Liebe gebettet. Sein blei⸗ ches, vergehendes Geſicht leuchtete auf, als er ſie er⸗ blickte, ſeine Hände bebten ihr entgegen. „Wie lange Sie mir heute fern blieben, Angela! Ich verging in Sehnſucht nach Ihnen. Denken Sie an mein elendes Dunkel und laſſen Sie mich nicht auf meine Sonne warten.“ In fieberiſcher Haſt drangen ſeine Worte ein, und ſie bog das Geſicht tief herab, daß auf ſie er nicht ſie leiſe und ſanft: „Ich war daheim in unſerer Wohnung. Eltern ſchriehen—“ „Daß ſie zurückkehren—“ das ermöglichte. Sie nickte ſtill. Er mußte es ja doch wiſſen. lt— die beide ihr gezeigt— und die ſie von hatte zeigen laſſen—; um ſie, der eine mit „Ja— morgen.“ — Er war aufgefahren, ſoweit der ſieche Körper ihm a das Gequälte in ihren Zügen ſehen ſollte. So ſagte f a ö Rote, kreisrunde Flecken flammten auf ſeinen ha⸗ geren Wangen. „Und dann— lika?“ i Gepeinigt ſchlang ſie die Finger ineinander und berührte dann leis, beruhigend, ſeinen Arm. „Sie dürfen ſich nicht darüber aufregen; ich komme ſelbſtverſtändlich oft nach Ulmenhof— mindeſtens jede Woche einmal—“ Ein Hohnlachen ſchnitt in ihre Worte. „Jede Woche einmal! Jede Woche ein Almoſen für einen, deſſen Leben vielleicht nicht einmal mehr nach Wochen zählt! Mindeſtens zweimal täglich ſind Sie doch jetzt zu mir gekommen, hat mir Ihr Anblick ein wenig Linderung meiner Qualen gebracht. Und ſo ſoll es bleiben, Angela, bis... bis... Ich will nicht alles laſſen und Sie dürfen mir nicht das letzte nehmen— Sie nicht!“ 5 Wie ſturmgefällt war ſie in ſich zuſammengeſun⸗ ken, ihr blondes Köpſchen neigte ſich tief auf die Bruſt herab, Tränen fielen auf die gefalteten Hände hernieder. Nach ihren Händen taſteten die ſeinen, und aber⸗ mals klang es ihr zu: 75 Sie dürſen mich nicht verlaſſen, Angelika— Sie ulcht!“ „Du darſſt es nicht!“— ihre Seele ächzte es in verlaſſen Sie uns— mich, Ange⸗ ſeine Worte hinein—„du, die du mitſchuldig biſt an Meine dem, was dieſer leidet.“. Und über ihr brach es zuſammen, daß ſie an Os⸗ walds Lager in die Knie ſank—— i „Ich will Ihnen ja Guies tun, wie und wo ich es nur tun kaun.““ a „So geh nicht von mir! Bleib bei mir immer!“ immer, 4 und 20 des Völkerbundsvertrages halten. Reiſende ſind nicht zu Schaden gekommen. Berufe gegenwärtig etwa 400 000. krägerſtreik iſt eine Einigung immer noch nicht zuſtande ge⸗ den geben. getreten darüber, ob ſie weiterhin mit ihrem Namen die Politik decken ſoll, die im weſentlichen von den bürgerlichen Parteien beſtimmt werde. Die bayriſche Sozialdemokratie geht dabei von dem Geſichtspunkt aus, daß ſie im Miniſter⸗ rat nicht mehr über die Mehrheit verfügt, ſeitdem das Mi⸗ litärminiſterium aufgehoben worden. iſt. Die Partei gebe durch den Miniſterpräſidenten Hoffmann nur noch die Firma für eine Regierung an, in der ſie nicht mehr entſcheidend ſei. Streik 8 T. U. Bremen, 21. Sept. Die Handwerker und Arbeiter der hieſigen Straßenbahn haben ͤeſtern die Arbeit abeder⸗ gelegt. Das Fahrperſonal der Straßenbahn wird heute nacht eine Verſammlung abhalten, um zu dem Streik Stel⸗ lung zu nehmen. Die Lage in Rußland. Die Intervention in Rußland. Bern, 21. Sept. Mit Bezug auf die von der engliſchen Friedenskonferenz ausgegebene Mitteilung, daß der Oberſte Nat die britiſche Räumungspolitik in Rußland beſtätigt und ſich gegen alle ruſſiſchen Abenteuer ausgeſprochen habe, hat die amerikaniſche Delegation in Paris laut der Pariſer Aus⸗ gabe der„Chicago Tribune“ erklären laſſen, daß die ruſſiſche Frage an dem betreffenden Tage überhaupt nicht erörtert worden ſeji. Das Pariſer amerikaniſche Organ behauptet ferner, daß lediglich die Maßnahmen beſprochen wurden, durch die die Zurückziehung der deutſchen Truppen aus Li⸗ kauen herbeigeführt werden ſoll, und deutet an, daß die un⸗ richtige Mitteilung der engliſchen Delegation lediglich er⸗ folgt ſei, um die Liberalen und Arbeiter in England freund⸗ licher auf Lloyd George zu ſtimmen. Die Sowjettruppeu in ſehr ſchwieriger Lage. T. K. Stockholm, 21. Sept. Aus Helſingfors wird gemel⸗ det, daß die Sowſettruppen durch Tambom und Manotomw in eine ſehr ſchwierige Lage geraten ſind und daß ſelbſt Mos⸗ kau als bedroht gilt. Die Sowjetregierung hat an die Rote Garde einen Aufruf gerichtet, in welchem auf den ungewöhn⸗ lichen Ernſt der militäriſchen Lage hingewieſen wird. Ueber Moskau ſoll der Kriegszuſtand verhängt werden. Die Ver⸗ teidigung der Hauptſtadt iſt Dorſchinsky, Kaminow und Sa⸗ gorski übertragen worden. Kein Gerichtsverfahren gegen den Kaiſer? W. T. B. Amſterdam, 21. Sept. Engliſchen Blättern vom 18. d. M. zufolge meldet„Daily News“, in gutuntetrichteten Kreiſen werde die lange Verzögerung der Einleitung des Verfahrens gegen den vormaligen Deutſchen Kaiſer dahin ausgelegt, daß trotz des allgemein bekannten Wunſches Lloyd Georges, den Kaiſer vor ein Gericht zu ſtellen, das Gerichts⸗ verfahren überhaupt nicht ſtattfinden wird. N Angebliche Demiſſion Lloyd Georges. T. U. Kopenhagen, 22. Sept. Das Blatt„Klokken 5“ mel⸗ dei in einem Privattelegeamm aus London, Lloyd George habe dem König ſeine Demiſſion angeboten. gung dieſer Nachricht liegt bisher nicht vor. Eine Beſtäti⸗ Das eugliſch⸗perſiſche Abkommen. W. T. B. Rotterdam, 21. Sept. Wie der„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“ meldet, erklärte Lord Curzou auf einem zu Ehren des in London anweſenden perſiſchen Miniſters des Aeußern England und Perſien bedeute keineswegs ein eugliſches Pro⸗ iektorat über Perſien gegebenen Eſſen, das Abkommen zwiſchen Eugland wolle Perſien weder ang⸗ ziſteren noch ndiſteren. Das Abkommen mit Perſien ſtehe auch nicht im Widerſpruch mit dem Völkerbundsvertrage. England und Perſien würden ſich ſtrikte an die Artikel 10 Sowie der Frie⸗ densvertrag ratifiziert ſei und der Rat des Völkerbundes feine Arbeiten begounen habe, würden beide Regierungen dem Rat ihr Abkommen unterbreiten. i Britiſche Koloniſationspläne in Mexiko. London, 22. Sept. Am 16. d. M. wurden, wie die„Daily News“ mitteilt, 40 bis 50 ehemalige britiſche Offiziere von General Eritchley dazu beſtimmt, gegen Mitte Oktober nach Mexiko auszuwandern, wo ſie gemeinſam ein Landſtück von 1 Million geres Größe bearbeiten und bewirtſchaften ſollen Das Grundſtück liegt etwa 300 engliſche Meilen nördlich von Mexiko⸗Stadt, alſo nahe an der Grenze der Vereinigten Staaten. Das britiſche Auswärtige Amt und die Regierung der Vereinigten Staaten haben nach Ausſagen des Generals Eritchley den Plan nicht genehmigt. Bei der Verſammlung der in Frage kommenden Offiziere war der mexikaniſche Konſul zugegen, der ihnen den Schutz ihres Lebens durch die mexikaniſche Regierung zuſagte. Kleine Nachrichten. Internationale Hebung des Markkurſes? In hollänudi⸗ ſchen Finanzkreiſen verlautet, daß eine Reihe von Maßnah⸗ men zu erwarten iſt, um eine internationale Hebung des Markkurſes herbeizuführen. Eiſenbahnunglück in Weſtfalen. Samstag Nacht 2.18 Uhr ziſt im Halterner Bahnhof der D-Zug 91 Köln⸗Altona bei der Durchfahrt auf eine Rangierabteilung geſtoßen. Heizer und der in Abteilung 1 des Poſtwagens des D⸗Zuges Der befindliche Poſtſekretär ſind tot. Eine verkohlte Leiche, ver⸗ mutlich die eines Poſtbeamten, iſt noch nicht erkannt. Schwer verletzt ſind ein Poſtbeamter und der Lokomotivführer der Rangierabteilung, leicht verletzt ſind 11 Bahnpoſtbedienſtete. Der Material⸗ ſchaden iſt bedeutend. Zur Rückgabe deutſcher Lokomotiven. Nach der„Voſſi⸗ ſchen Zeitung“ ſind die Gründe für die vom„Matin“ ange⸗ kündigte Rückgabe von 1700 deutſchen Lokomotiven noch an⸗ derer Art, aſs ſie die Pariſer Blätter angeben. Schon vor zwei Monaten wurde berichtet, daß dieſe Maſchinen die Gleiſe verſtopfen, weil ſie für das Fahren auf dem rechten Geleiſe eingerichtet ſind, während die franzöſiſchen Eiſenbah⸗ nen links fahren. Ein Umbau kam darum nicht in Betracht, weil Frankreich ſchon lange, bevor es feſtſtand, daß es von Deutſchland Lokomotiven erhalten werde, eine beträchtliche Anzahl bei ameritaniſchen Fabriken beſtellt hatte. Nach Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandes wollte Frankreich von dieſen Verträgen zurücktreten, aber die Amerikaner beſtanden auf der Erfüllung der Verträge. Die Engländer räumen den Kaukaſus. Das Preſſebüro N meldet, daß die britiſchen Truppen den Kaukaſus räu⸗ men. Einführung des 24Stundentags. Vom Tage der Einfüh⸗ rung des Sommerfahrplanes 1920 werden alle Schweizer Transportanſtalten, Telegraphenverwaltungen, die Zoll⸗ dienſte, ſowie die übrigen Betriebe im Telegraphen⸗ und Telephonverkehr die neue Stundenzählung 024 anwenden. Die Streiks in Italien. Nach Ausſagen Nittis beträgt die Zahl der in Italien ſtreikenden Arbeiter verſchiedener Im Genueſer Kohlen⸗ kommen. Die Streikenden wollen ſich bei ſechsſtündiger Ar⸗ beitszeit mit einem Arbeitslohne von 45 Lire nicht zufrie⸗ Trotz der Bereitwilligkeit der Regierung, die von den Poſt⸗ und Telegraphenangeſtellten geforderten Re⸗ r eine Demonſtration beſchloſ⸗ n. Sie beſteht in einer einſtündigen Unterbrechung der Arbeit. Polniſche Siegesmeldungen. Wie der polniſche General- ſtab meldet, hat die zehntägige Schlacht an der Düna mit einem vollen Sieg der Polen geendet. Die ruſſiſchen Bol⸗ wird. Weiſe vorgeſehen: Durch die Sammelbecken in der Murg der Murgkraft dauernd erſpart werden. ſchewikitruppen, die in auſehulicher Zahl die Düna über⸗ ſchritten hatten, wurden umzingelt und vernichtet. Die Sie⸗ ger machten ſehr viele Gefangene und erbeuteten viel Ma⸗ terial. Weiter ſtromauſwärts beſetzten die Polen die Stadt Dzisno, ſo daß un amehr von Düngburg bis Dzisno das Südufer der Düna in polniſchen Händen iſt. 5 Die Achtſtundentag⸗Bewegung in Amerika. Das Preſſe⸗ bureau Radio meldet, daß die 24 amerikaniſchen Eiſenbahner⸗ und Stahlarbeitergewerkſchaften beſchloſſen haben, am Mon⸗ tag für den Achtſtundentag in den Streik einzutreten. Wilſon ausgepfiffen. Nach Berichten aus St. Francisco hat Wilſon auf ſeiner Propagandareiſe dort ſein erſtes aus⸗ geſprochenes Fiasko erlitten: er wurde ausgepfiffen. Er verlor erſt ſeinen Humor, führte aber ſchließlich ſeine Rede zu Ende. In der Rede ſelbſt betonte Wilſon, daß Japan nur durch einen Krieg zur ſofortigen Rückgabe Schantungs an China gezwungen werden könne. Vom Murgwerk. 8 Vor einigen Tagen ging durch eine große Anzahl badiſcher Zeitungen die Aufſehen er⸗ gehende Notiz, daß das Murgwerk infolge an⸗ 85 haltender Trockenheit genötigt ſei, die Strom⸗ 5 abgabe bedeutend einzuſchräuken. In der An⸗ 8 nahme, daß dieſe Meldauß keln klares Bild von der wirklichen Sachlage gebe und nur ge⸗ eignet ſei, im Leſerkreiſe Beunruhigung her⸗ vorzurufen, haben wir dieſe Meldung nicht ver⸗ öffentlicht. Wir wandten uns aber an die Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Ab⸗ teilung Elektrizitätsverſorgung, um aathentiſche a Aufklärung über die Frage der Elektrizitäts⸗ 8 verſorgung im Falle anhaltender Trockenheit. Auf unſere Anfrage ging uns nun eine längere Mitteilung zu. die wir nachſtehend veröffent⸗ lichen. D. R.; 5 5 In verſchiedenen Zeitungen wurde in letzter Zeit über den Rückgang der Stromlieferung aus dem Murgwerk in⸗ folge der anhaltenden Trockenheit geklagt und dadurch man⸗ cherſeits der Eindruck hervorgerufen, als ob die meteoro⸗ logiſchen Verhältniſſe bei der Anlage nicht genügend be⸗ rückſichtigt worden ſeien und daß die Elektrizitätsverſorgung durch das Murgwerk derzeit gefährdet ſei. 5 Demgegenüber ſei darauf hingewieſen, daß bei dem gegenwärtigen geringen Waſſerſtand der Murg täglich noch rund 55 000 Kilowattſtunden nutzbar abgegeben werden, während die mittlere jährliche Waſſerführung eine durch⸗ ſchnittliche tägliche Abgabe von etwa 160 000 Kwſt. ermöglicht. Die augenblickliche Waſſerführung von weniger als 2,5 Ku⸗ bikmeter in der Sekunde tritt regelmäßig im Durchſchnitt an 15 Tagen des Jahres auf und wird von den vorhandenen mit dem Murgwerk im Kraftaustauſch arbeitenden Dampf⸗ kraftwerken nur wegen der gleichzeitig jetzt herrſchenden Kohlennot drückend empfunden. Derartige Schwankungen im augenblicklichen Arbeits⸗ vorrat treten bei allen durch Waſſerkraft betriebenen Wer⸗ ken auf und können auch durch die Anlage von Staubecken nur bis zu einem gewiſſen Grade ausgeglichen werden, der durch die wirtſchaftliche Größe der Talſperren beſtimmt Beim Murgwerk iſt ein Ausgleich in zweifacher bei Kirſchbaumwaſen und Forbach, und durch die Talſper⸗ ren in den Seitentälern. Erſtere dienen dem Tagesaus⸗ gleich und ermöglichen, daß in Zeiten niederer oder mitt⸗ lerer Waſſerführung der Murg kein Tropfen Waſſer unge⸗ nutzt zu Tale rinnt. Sie genügen jedoch nicht, um Waſſer aus regenreicheren Perioden für die trockene Jahreszeit aufzuſpeichern. Letzteres wird vielmehr Aufgabe der großen Staubecken in den Seitentälern(des Schwarzenbach und der Raumünzach) ſein, die demnächſt mit dem zweiten Ausbau des Murgwerkes ausgeführt werden ſollen. Aber auch dann wird ſich in Zuſammenarbeiten des Murgwerkes mit an⸗ deren Kraftwerken und deren regelmäßige zeitweilige Heranziehung zur Stromlieferung nicht umgehen laſſen;: ſchon deswegen nicht, weil der Arbeitsvorrat jeder Woßer⸗ kraft ſchließlich erſchöpft, der Bedarf eines gegebenen Ver⸗ ſorgungsgebietes aber in ſtetem Wachstum begrifefn iſt. In welcher Weiſe das Murgwerk die auf dasſelbe ge⸗ ſetzten Erwartungen in Wirklichkeit erfüllt, ergibt ſich aus der Tatſache, daß die ſeinerzeit den Berechnungen zugrunde gelegte Jahresleißung des erſten Ausbaues von 42 000 000 Kilowattſtunden bereits im erſten Betriebsjahre nicht uner⸗ heblich überſchritten wird. Wenn deshalb die vorhandenen an das Murgwerk angeſchloſſenen Dampfkraftwerke vor⸗ übergehend etwas mehr Kohle verheizen müſſen, um den Bedarf der Landesverſorgung decken zu helfen, ſo darf dem⸗ gegenüber nicht vergeſſen werden, welche gewaltigen Koh⸗ lenmengen der Volkswirtſchaft durch die Inbetriebnahme Aus dem Wirtſchaftsleben. Vom Auslands⸗Tabakmarkt. Das Hauptintereſſe des Tabakhandels und der Verarbei⸗ ter iſt jetzt auf die Einfuhr von Auslandsware gerichtet. Die Erlaubnis zur Einfuhr wird im allgemeinen nur erteilt für den Viermonatsbedarf des dem Antragſteller zuſtehen⸗ den Kontingents der in Frage kommenden Tabakſorten. Die Einſchreibhungen von Auslandstabak kommen jetzt nach einer kurzen Pauſe wieder in Gang. So werden u. a. am 5. September in Amſterdam 16672 Packen Sumatra⸗Tabak im Wege der Einſchreibung angeboten. Bemerkenswert iſt auch eine am 18. September d. J. ſtattfindende Einſchreibung der Internationalen Pflanzerkorporation in Antwerpen, ſie. umfaßt etwa 7000 Ballen Braſiltabak, 6000 Ballen Porto Rico Seraps. 92 Ballen Conecticut Shade growu Deck, 500 Faß Virginia Lugs, Burley Smokers, Ohio, Kentucky und Virginia Priminas, 200 Faß Virginia Scraps und 200 Faß desgl. Stems. Allgemein lauteten die Preisforderungen ſchon wieder höher, beſonders für Javatabak, der im Mittel⸗ bunkt der Betrachtung ſtand. Die unter Zwangsverwal⸗ tung während des Krieges geſtandenen deutſchen Pflanzer⸗ unternehmungen in Kamerun wurden von der Société agricole, commerciale et induſtrielle d'Etudes pour les colo⸗ nies in Paris mit Niederlaſſung in Duala übernommen, welche Geſellſchaft durch Ankauf weiterer Ländereien im Umfang von 40000 aeres Tabakland ihre Kultur ausdehnt. Die Southern Leaf Tobacco Cie. in Newyork wird dieſe afrikaniſche Ware für den Abſatz nach den Vereinigten Staa⸗ ten übernehmen. Nach einem Bericht aus Medan(Suma⸗ tra) hat man mit der Verarbeitung von Tabakſaat zu Oel begonnen, das eine erſtklaſſige Sorte ergeben ſoll. Am Markte in Baltimore erfreuten ſich alle Sorten von Mary⸗ landtabak beſter Beachtung, der zu höheren Preiſen ſchlank aus dem Markte ging. Wie aus London gemeldet wird, waren die Ankünfte an den engliſchen Markt in letzter Zeit erheblich. Nach einer franzöſiſchen Regierungs verordnung können Tabakerzeugniſſe für perſönlichen Bedarf des Ein⸗ führers in einer jährlichen Höchſtmenge von 10 Kilogramm pro Perſon vom Ausland bei allerdings ſehr hohen, für die einzelnen Sorten geſtaffelten Steueraufſchlägen bezogen werden, wogegen die Einfuhr von Rohtabak bedingungslos für den Sortenverbrauch verboten iſt, Drahtnachrichten. Morgentaus deutſchſeindlicher Bericht. W. T. B. Verſailles, 23. Sept.(Nicht amtlich.) Der ehe⸗ malige amerikaniſche Botſchafter in Konſtantinopel, Mor⸗ herigen Enthüllungen haben nur den Erfolg der doppelten Zunge charakteriſiert wurden u 5. der Arbeiterklaſſe auch Englands und Franken geutan, der zwei Monate in Polen zugebracht hatte N einem Redakteur des„Matin“: Alle kleinen befünden, teleuropa, die jetzt ſelbſtändig geworden ſeien, enn in einem verzweifelten Zuſtand. Hunderttauſende 9 8 geboren wurden. Er fand, daß die deutſchen Fab ſeien und daß ſie nur auf dem Papiere keine erde 1 nen mehr ſeien. Deutſchland ſchiele nach Rußlan olen f darauf warte, ſich auf Europa zu ſtürzen. 903 0, 0 ſieren könne.(1) n n kerbundes an, der allein in der Lage wäre, nien, Griechenland, Südſlawien und der Tſche b in helfen. Der Völkerbund allein könne Deutſchlaz halten und ihm den Weg nach Oſten wie nach 5 ſperren. Die Welt mache jetzt vielleicht die grit Geſchichte durch. Wenn Amerika, deſſen Kräfte Krieg unberührt geblieben ſeien, nicht mutig a ſchaftlichen, finanziellen und moraliſchen Auf flicht ropas mitarbeite, dann vernachläſſige es ſeine Pf Der Anſturm gegen den Frieden. 7 Ueberraſchend ſtark und gründeſchwer iſt 2 5 gegen den Frieden von Verſailles vor allem 5 einigten Staaten geworden. Das Schickſal 3 Friedens liegt beim amerikaniſchen Senat, abangg Wilſon und Lloyd George als Politiker und S Sozialiſte poſition und die Enthüllungen Bullits den ſamſtes Material gegen Clemenceau und Lloy ferten. Man weiß, wie ſehr gefühlsmäßig die dieſer Länder im Gegenſatz ſteht zu der ru Wilſons und Lloyd Georges. Daß dem Rußland kein Haar gekrümmt wird, kümmert und frauzöſiſchen Arbeiter mehr als die Ve 3 deutſchen Arbeiters durch dieſen Frieden. 8 wurde g, George und mit ihm Wilſon, wie fetzt enthüll zurn„ Friedensangebot der Sowjetregierung mehr g wieſen, und dieſe beiden Staatsmänner und gloſet ben ohne parlamentariſche Genehmigung 5 por alen Entente in Rußland bluten laſſen. Das emſeflungen 11 die Maſſen und wird weitere politiſche Verw. Mach 4 lich nach ſich ziehen. Die Gefahr ſcheint der enben der Entente ⸗ſo groß zu ſein, daß ſie plötzlich geg die 30 land einen ganz anderen Kurs einſchlagen. pland 10 ziehung der engliſchen Truppen aus Nord⸗Ru eblich ſchloſſen worden, und die Entente beabſichtigt angen ſchall Foch zu bsauftragen, in einem Ultimatum land die ſofortige Räumung des Baltikums 8 ite 71 Das Ablenkungsmanöver der drei Ententeni um%% geeignet, dem Bolſchewismus eine Ruhepauſe 1 igen u jahr zu gönnen, und ſo die Weltgefahr zu Gankelſpih 1 der Mißmut der Ententemaſſen über das 14* drei Diktatoren wird vielleicht nur für Wo tungs men 1 ſchwichtigt. Es ſcheint jedoch, daß dieſes Ablen ttaniſcher 11 zu ſpät kommt. Die Verhandlungen des amertzgeblohehn g nats über den Friedensvertrag ſind viel aa gat in 5 die Zukunft als alle Mittel, die der Oberſte vor ſeiner Auflöſung unternimmt. 8 ter 10 0% 0 b Auſtralien ratifiziert. Aus Melbourne wird 45 Fried 5 41 meldet, daß die auſtraliſche Volksvertretung n raliſs“ 58 und den engliſch⸗franzöſiſchen Ver 1 abe. Demonſtration gegen den Lebensmittelwucher 5 61 jafts . 5 kſchafthen Freiburg, 20. Sept. Das hieſige Gewer en de hatte zu einer Verſammlung in die Feſthalle 95 1 bensmittelwucher aufgefordert, an der gege teilnahmen. Den Vorſitz führte Wannenm den verſchiedene Reden gehalten, die ſich in t den Lebensmittelwucher wandten. E eſolution einſtimmig angenommen: Die i Feſthalle am Freitag den 19. September tage ſuchte Volksverſammlung proteſtiert gegen dis Steigerung der Preiſe für Lebensmittel und Die Zwangswirtſchaft der Lebensmittel mi mlun Umſtänden beibehalten werden. Die Verſaſſhaft von der Regierung u. a.: Die Zwangswirtſchaftpre wieder einzuführen. Die Einführung von führung Obſt nach Sorten geregelt. Strenge Durchf entre, Viehzählung in jedem Ort, um eine äußen glichen Milchabgabe und Fleiſchbelieferung zu ern und er,% 1 der Preiſe ſämtlicher Lebensmite chieb g artikel. 25 verpflichtet ſie ſich, die in der Reſolution e derungen mit allen ihr zu Gebote ſtehen ziten Durchführung zu bringen. fal f ſetzte nach den Referaten ein. z Karlsruhe, 22. Der vor kurzen Sept. Ehrenbürger der Stadt, Geh. Kommerziene Aus Dolf Auguſt Dürr, hat der Stadtzemeende u. a. ein eim 0 dere voller Oelgemälde letztwillig vermacht.— t, d bio ausſchuß wird die Zuſtimmung dazu beautrag auf! 8 18 ſtatutariſche Zahl der Büege meiſter von dre und 0 ard höht werde. a Wahl des 4. Bürgermeiſters der Stadt wir Für die Neiwahl des 1. und 1 bis le Montag den 29. d. M. vachmittags von 5 Jr dor großen Rathausſaal anberaumt.— Der bl hat die Stelle eines hauptamtlichen ſtädtiſchen fel; df dem bisherigen Schularzt Dr. Herm. Pau 25 elt 1 R550 ß ** Manuuheim, 21. Sept. Die Leiche eke her h Ehe Tagen vermißten Lokomottpführersehefrau beoll de e Fort geländet. Schwermut und Nervenerkrankung Maus de! zur Tat geweſen ſein.— Die unbekaunte rde hel 0 bol 1 1* 31 ier ela et 3 00 1 welche dieſer Tage im Rhein hier geländ maden 5 b dere ache gut de diejenige des 40 Jahre alten verheirateten Friedrich Neſſel von Ludwigshafen erkann Ludwigshafen geriet das 4 Jahre alte Söh motivführers Haſpel unter ein Fuhrwerk ſchwer verletzt, daß es ſtarb. ut Weinheim, 22. Sept. In einer hieſige der 17jährige Arbeiter Ad un Zuintel von kollegen mit einer Latte dermaßen auf den daß er eine Gehirnerſchükterung erlitt ung die Sprache verlor. Wald. 0 % Wiesloch, 20. Sept, In Nußlocher anten ed Fräulein Meta Reichel, Tochter des Babe t if von hier, erſchoſſen. Der Beweggrund zur* aufgeklärt. f 8 um Gemmingen b. Eppingen, 20. Sept. 60 alte ledige Taglöhner Heinrich Riedle von ſeinem Beite mit einem Jagdgewehr erſſhoſſel 2 388 Oberkirch 22. Sept. Die den Erben. zes pekftorbenen douckereibeſitzers Auguſt Röſch gehörige Buchdruckerei 1 em im 55. Jahrgang erſcheinenden Zeitungsverlag Renchtäler“, amtliches Verkündigungsblatt, ging durch en den älteſten Sohn Auguſt Röſch über. Aden eiburg, 22. Sept. Für die nächſte Woche hat Staats⸗ 9 tsbert Geiß ſeine Rundreiie durch die boberhadiſchen Vezirke geplant. Staatsrat Köhler wird ihn auch auf Reiſe begleiten. n N Uunkonſtanz, 22. Sept. Der Wirteverein für Konſtanz umgebung hielt am 19. d. M. eine Verſammlung ab, in Are d. auch gegen die vom Stadtrat eingeführte Fremden⸗ 2 Doroteſtiert wurde. Den Vorſitz führte Herr Betzold. bt Innerstag wurde ats der ſchwarzeſte Tag in der Ge⸗ if ex Fremdenſtadt Konſtanz bezeichnet. nung 8 Die Aus⸗ 801 wirtſchaftlichen und öffentlichen Lebens führen. aller Fremden würde zur völligen Lahmlegung des uß der Verſammlung wurde einſtimmig eine Ent⸗ drang angenommen, in der bei er Regierung, beim iat und beim Geweelſchaftskartell gegen den Gewalt⸗ Entſchiedenheit proteſtiert wird. 5 Lokales. daben Herabſetzung der Haſerlieferung. Die auf es e umgelegte Pflichtmenge von Hafer zur Deckung e edeeresbedarfs und der Nährmittelfabriken iſt auf ihnngiſchen Vorſtellungen ſeitens Badens vom Reichs⸗ * e einiſterium und der Reichsgetreideſtelle herab⸗ worden. 5. 5— U debe egen„i, vos bis kum Helen brute, die ˙:.:! ü); d ß],ß'ß.,. 7 9 22 , fue, ö 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ö 1 1 ö 1 1 1 1 1 J 1 1 1 1 1 l 1 1 ö 1 1 1 1 ö 1 I 1 7 1 a g ueſenclen Illebberur bfu bles i, ab. 5 8 Free E 8 dennho⸗z dus dem deutſchen Wald. Te 72 1 5 ache deutſche Wald, der durch Jahrtauſende der gute dun) jetzt 5 des Germanen geweſen iſt, ſoll uns leit es jeder aus Unſerer großen Not an Heizmitteln, 9 in ſeinen Kräften ſteht, helfen. Bereitwillig Brennholz dar, das einſt das Hauptfeuc⸗ al der Deutſchen bildete, ſeit dem Herau⸗ „Kohlezeitalters aber immer mehr in den zutſchen rat. Der„freie Wald“ iſt ſtets ein Ideal hat Aus len um deſſen Beſitz er heftige Kämpfe in u lus der deutſchen Waldfreiheit, die noch ſtrömt ſere ſonſt ſtreng geregelten Zuſtände hinein⸗ ald wohl. 1 tieferer Einfluß auf unſere Sitten als d, die 15 auben mag, wächſt die Liebe zum deutſchen 20 Deutſchen eingeboren iſt. t, um fi der Wald ſein Holz den Menſchen ge⸗ des* Kälte zu ſchützen. Und wenn der 4 5 ann ſti ittelalters ſich etwas Furchtbares vor⸗ buen Tagen 00 ihm das Geſpenſt der Holznot auf, dus olf vor jeß Karls des Großen immer wieder zur War⸗ Her b dorgehal Mißbrauch dieſer koſtbaren Waldgabe dem Keonfenahen alten wird. Als wichtiges Zeichen für das dhezeit es jüngſten Tages und des Weltgerichts i von zuther, daß dann Deutſchland entblößt ſein de dahrhundldem Holz; die deutſchen Reichstage des ſt Volgſparks beſchäftigen ſich mit der Einführung 0 arkunſt“, und der Verfaſſer der Mainzer on 1766 erhebt die Klage:„Ein Haus⸗ ſich jetze mit weniger Koſten und Mühe rot, u mi 25 die i ausbreiten denn mit Holz“. Erſt die immer intergrund edrä j ingt uns not wi gedrängt. Aber jetzt zwingt un 85 wieder dazu, unſere Zuflucht zum Brenn⸗ zutittel unſerer Väter, zu nehmen. Ganz dent ja dieſe Verſorgung von Ofen und U 8 0 5 2 48 7 5 in und eon aus deutſchen Landen lionen Hektar. Durch Jahr⸗ ide Verwertung der Kohle hat dieſe Mammen in einer intereſſanten Abhandlung nachweiſt. Kam die deutſche Kohlenförderung der letzten Jahre der Brennkraft von ungefähr 800 Millionen Kubikmetern Holz gleich und wollte man eine dieſer Kohl enproduktion entſprechende Brennholzmenge hervoröringen, ſo müßten wir in Deutſchland zehnmal ſo viel Waldfläche beſitzen, als wir haben; alſo ſtatt 14 Millionen Hektar 140 Mil⸗ Das Zweieinhalbfache der Fläche des Deutſchen Reichs müßte dann bewaldet ſein. Wollte Euro⸗ pa ſeinen ganzen Bedarf an Wärmeenergien aus dem Walde decken, ſo müßte es ſtatt zu einem Drittel zu vier Fünfteln ſeiner ganzen Oberfläche bewaldet ſein. Der Bedarf an Brennholz überwog ja bei uns bis in die letz⸗ ten Jahre die Verwertung von Nutzholz, und von den 54 Millionen Kubikmetern Holz, die jährlich in Deutſch⸗ land erzeugt wurden, wanderten gegen 55 bis 60 Prozent, alſo ungefähr 30 Millionen Kubikmeter, als Brennholz in den Ofen. Auf dem Lande beſtehen ja heute noch die alten Heizvorrichtungen, die auf Holzbrand eingerichtet ſind; die Bewohner hängen mit großer Zähigkeit an der von den Vätern übernommenen Sitte des Holzbrennens, und ſehr wichtig iſt ja auch, daß der kleine Mann auf dem Lande ſich durch Holzſammeln den Brennbedarf ohne bare Auslagen, hauptſächlich durch ſeine Arbeits⸗ kraft verſchaffen kann. Immerhin war der Verbrauch von Brennholz gegenüber der Verwertung als Nutzholz allmählich zurückgegangen. Während der Nutzholzver⸗ brauch auf den Kopf der Bevölkerung von 0,37 Feſtme⸗ ter im Jahr 1872 auf 0,44 Feſtmeter im Jahr 1903 ſtieg, ſank der Brennholzverbrauch in denſelben Jahren von 0,77 auf 0,50 Feſtmeter auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung. Während des Kriegs hat dann der beginnende Kohlenmangel ſchon in höherem Maße dazu geführt, wie der auf das Brennholz zurückzugreifen. Die Preiſe für Brennholz ſtiegen bedeutend; in den Staatswaldungen wurde auf einen größeren Einſchlag Bedacht genommen; ja, es wurden in verſchiedenen Gegenden Brennholzent⸗ ſchädigungen an die Familien der Kriegsteilnehmer ge⸗ währt oder wenigſtens Brennholz an Bedürftige zu er⸗ mäßigten Preiſen abgegeben. Vermiſchtes. Schülerkundgebungen. Im Magdalenengymnaſium in Bres⸗ lau hatte der Direktor zwei Bilder des früheren Kaiſers Wil⸗ helm II., entfernen laſſen. Darauf brachten die Schüler zwei eigene Kaiſerbilder mit und hängten ſie unter Abſingen der Na⸗ tionalhhmne auf. Der Weiſung des Direktors, die Bilder zu entfernen, wurde nicht Folge geleiſtet. Auch in Kaſſel waren die Kaiſerbilder aus den höheren Schulen entfernt wor⸗ den. Am Montag verſammelten ſich über 2500 Schüler und Schülerinnen auf dem Friedrichsplatz, um gegen die Wegnahme der Bilder zu proteſtieren. Der Primaner von Trott zu Solz der Sohn des früheren preußiſchen Kultminiſters, hielt eine ſcharfe Rede gegen die Regierung. Schlägerei mit jungen Arbeitern, ſodaß das Militär einſchrei⸗ ten mußte. Aehnliche Vorfälle wurden aus anderen preußischen Städten gemeldet. Der jetzige preußiſche Kultusminiſter Hä⸗ niſch verfügte nun in einem Erlaß, baß nur die Bilder Wil⸗ helms II. und des Kronprinzen aus den Schulen zu entfernen ſeien; gegen Bilder Friedrichs des Großen, Blüchers, Bis⸗ marcka. Moltkes. Hindenburas u. a. den Vom„Hungertuch“. In unſerer ſchweren Zeit wird oft vom„Nagen am Hungertuch“ geſprochen, ohne daß ſich einer unter dem Hungertuch wohl etwas Rech⸗ tes vorſtellt. Von der Geſchichte und Kunſtgeſchichte des Hungertuches erzählt nun M. A. v. Lütgendorff in„Ueber Land und Meer“: Das Hungertuch iſt ſeit dem frühen Mittelalter in der chriſtlichen Kirche im Gebrauch, und zwar wurde es während der Faſtenzeit über den Hochaltar zeleg, ſo daß es das bezeichnendſte Sinnbild für dieſe Zeit der Entbehrung wurde. Das gewöhnlich vom Chor⸗ bogen herabhängende Hunger⸗ oder Faſtentuch beſtand in der Regel aus weißer, grauer oder violetter Leinwand und war mit Bildern aus der Leidensgeſchichte Chriſti oder auch nur mit großen dunklen Kreuzen bemalt oder beſtickt. Das ſchwere, düſtere Hungertuch, das den Hoch⸗ altar verdeckte, galt als Symbol der Trauer und hing die ganze Faſtenzeit vom Chor herab; nur an den Sonn⸗ kagen und an einigen Feiertagen wurde der Altar den Blicken freigegeben. Dieſe kirchliche Sitte muß ſehr früh entſtanden ſein, denn die Hungertücher werden bereits in einem Bericht aus dem neunten Jahrhundert er⸗ wähnt. Der Brauch hat ſich verhältnismäßig lange er⸗ halten, und iſt in einigen Kirchen, wie in den Domen von Paris und Trient und in der Lambertikirche zu Münſter bis in die Neuzeit bewahrt geblieben. Eines der älteſten noch vorhandenen Hungertücher iſt das aus dem Jahre 1472 ſtammende Tuch im Dresdener Altertums⸗Muſeum, das hundert bibliſche Bilder zeigt. Andere Tücher des 16. und 17. Jahrhunderts ſind in kunſtvoller Filet⸗ Arbeit ausgeführt. Die üblichen Redensarten„Am Hun⸗ gertuch nagen“,„Das Hungertuch aufhängen“ oder„Am Hungertuch flicken“ gehen zweifellos auf die kirchliche Sitte des Hungertuches zurück. Die Bedeutung des„Na⸗ gens“ wird wohl am beſten aus einer Verballhornung des Wortes„Nähen“ zu erklären ſein. Am„Hungertuch nä⸗ hen“ iſt eine im 16. Jahrhundert gebräuchliche Wendung für„ſich kümmerlich behelfen“. Jedenfalls iſt dieſe Er⸗ klärung einleuchtender, als die eines anderen Sprachfor⸗ ſchers, der meinte, ſie komme daher, daß Scheintode im Grabe aus Verzweiflung an ihrem Leichentuch genagt hätten. In Norddeutſchland bedeutet das Sprichwort „Das Hungertuch iſt gefallen“, daß nunmehr Not und Sorge ein Ende haben, Hoffentlich brauchen wir in Zu⸗ kunft vom Hungertuch nur noch in dieſer Wendung zu reden. Was die„Aufmachung“ der Waren koſtet. Das allgemeine Weltübel der Teuerung macht ſich auch in den Vereinigten Staaten ſehr unliebſam bemerkbar, und man hat dork einen beſonderen Grund für die Höhe der Preiſe entdeckt, nämlich das„Shopping“, dieſen beliebten Sport der müßigen Damen, die ſtundenlang durch die Geſchäfte gehen, ohne etwas zu kaufen. Es gibt eine große Anzahl Frauen, deren größtes Vergnügen darin beſteht, all die Genüſſe auszukoſten, die in den großen amerikaniſchen Warenhäuſern geboten werden, und auch die Männer verwenden eine müßige Stunde ebenſo gern wie auf einen Kinobeſuch auf das Shopping. Es gibt in der Neuvorken Fünſten Avenue Läden, in denen man 7 Schließlich kam es zu einer 5 ſei nichts einzuwenden. in fünf Minuten einen kleinen Einkauf beſorgt und dann zwei Stunden lang einem Orgelkonzert zuhört, in denen man ſich unentgeltlich an einer Kunſtausſtellung erfreut und dann eine Kleinigkeit im Erfriſchungsraum nimmt. Die Koſten für dieſe„Aufmachung“ des Geſchäfts und der Waren ſind ſo außerodentlich geſtiegen, daß man in ihnen einen wichtigen Faktor für die große Teuerung erblickt. Amerikauiſche Blätter betonen immer ſtärker die koloſſalen Summen, die von den Geſchäften für Dinge ausgegeben werden, die mit dem eigentlichen Verkauf der Waren nichts zu tun haben, und man eröffnet einen Kampf gegen die großen Warenhäuſer, die durch die Vergnügungen und Annehmlichkeiten, die ſie den Käu⸗ fern gewähren, notwendig teurer ſein müßten, als die kleineren Geſchäfte. Die Verteilung der Laſten ſei un⸗ ungerecht, denn der wirkliche Käufer muß dann für die vielen Beſucher mitbezahlen, die das Shopping nur als Vergnügen betreiben. mit dieſer Frage beſchäftigt und Berechnungen aufgeſtellt über die Art und Weiſe, in der ſich die Koſten und Gewinne der Fabrikanten und Känfer auf die Preiſe der wichtigſten Waren verteilen. Man iſt dabei zu der folgenden durchſchnittlichen Aufſtellung gekommen: Die Herſtellungskoſten belaufen ſich auf 34 Prozent des Prei⸗ ſes; dazu kommen die Verkaufskoſten des Erzeugers mit 10 Prozent und der Gewinn des Erzeugers mit 4 Prozent; die Koſten des Groſſiſten werden mit 10 Prozent, ſein Verdienſt mit 3 Prozent angegeben. Die Koſten des Kleinhändlers belaufen ſich auf 28 Prozent, ſein Ge⸗ winn wird mit 6 Prozent berechnet. Daraus ergibt ſich die Tatſache, daß etwa nur ein Drittel des Dollars, den der Amerikaner ausgibt, für die Bezahlung der Herſtel⸗ lung der Ware in Betracht kommt; das Uebrige wird vom Zwiſchenhandel unnd von der„Aufmachung“ ver⸗ ſchluckt. = Liebesgaben aus der Schweiz. In Singen kraf der erſte Wagen ſchweizeriſcher Liebesgaben ein, die für die vielen Tauſende entlaſſener deutſcher Wehrmänner beſtimmt ſind, die ſeit mehr denn 10 Monaten vergeblich auf die Rückreiſeerlaubnis nach der Schweiz warken. Die Schweiz hat nunmehr die Ausfuhr von 20000 Liebes⸗ gabenpaketen zu je 5 Pfund erlaubt, die deutſche Zoll⸗ verwaltung hat die Zollvorſchriften für dieſe Sendungen, die nun wöchentlich wiederholt werden ſollen, aufgehoben und ſo können ſich die deutſchen Wehrmänner an den Gaben der Schweiz, beſtehend aus Schokolade, Ziga⸗ retten, Keks uſw. laben, bis ihnen die Schweiz wieder ihre Pforten öffnen wird. e Die Märtyrer des Ballſaals. In den letzken Jahren iſt es bekanntlich Mode geworden, die Tänze der Neger in die Ballſäle der Ziviliſation einzuführen, und zu einem regelrechten Tango, Foxtrott oder wie die ⸗Schiebetänze alle heißen, gehört womöglich noch echte Negermuſik, d. h. der Spektakel mit Händeklatſchen, mit allerlei Lärminſtrumenten uſw. Eine richtige„zivili⸗ ſierte“ und moderne Tanzgeſellſchaft iſt kaum noch denk⸗ bar ohne Tangobeigaben. Aber während man früher bei einem guten Tänzer gar nicht merkte, welch eine Kunſt das Tanzen iſt, hält es bei den neueſten Tänzen recht ſchwer, in getreuer Nachahmung der afrikaniſchen Wil⸗ den die müheloſe Beherrſchung der„Schritte“ vorzutäu⸗ ſchen. Ein Beobachter entwirft uns von dieſen neueſten Tanzmartyrien das folgende Bild:„Ach, wie man hier leidet! Ich meine: beim Tanzen. Bisher hegte ich Ahnungsloſer den Glauben, daß der Tango, die ver⸗ ſchiedenen Foxtrotte und die anderen ſeltſamen Ver⸗ 8 renkungen den Ausführenden Spaß machten. Aber weit gefehlt! Man braucht ſie ſich nur anzuſehen, um ſich dom Gegenteil zu überzeugen. Die Hälſe vorgeſchoben, die Lippen feſt zuſammengepreßt, die Augenbrauen ge⸗ runzelt, die Augen hervorquellend, ſo bewegen ſie ſich über das glatte Parkett. Eins, zwei drei vorwärts; eins, zwei drei rückwärts; rechts, links! Sie wackeln wie die Bären, ſie laufen mit dem automatiſchen Gang einer Hyäne im Käfig. Sie ſprechen nicht— ſie zählen; ſie blicken einander nicht an— ſie ſehen ängſtlich auf die Füße. Und plötzlich verrenken ſie ſich in unaus⸗ ſprechlicher Weiſe, wie die Opfer der Inquiſition oder wie Känguruhs bei einem epileptiſchen Anfall. Dann trennen ſich die Tänzer— wenn man ſie ſo nennen darf— ganz unerwartet und, nachdem ſie einige ein⸗ ſame Wirbel wie tanzende Derwiſche ausgeführt haben, kommen ſie keuchend und zitternd wieder zuſammen. Unter⸗ deſſen ſind ein Dutzend Nigger unermüdlich tätig mit Pfeifen, Pauken, Händeklatſchen, mit dem Stoßen ihrer Ellenbogen gegen eine Unzahl barbariſcher Inſtrumente, und dies Getöſe paart ſich mit dem Lärm von Straßen⸗ bahnklingeln, Autohupen, Fabrikpfeifen, wahnſinnigem Gelächter und dem heiſeren Schrei eines Affenhauſes, ein Höllenlärm, der ausgeht von einem wirren Haufen verzerrter, ſchwarzer Geſichter, aus denen das Weiße der Augen und die fletſchenden Zähne leuchten. Und je wil⸗ der der Radau wird, deſto trauriger wird die Stim⸗ mung der unglücklichen Paare bis zu dem glücklichen Augenblicke, wo ſie einander ohne jede weitere Zeremonie verlaſſen. Wo ſind die anmutigen Geſpräche, die freund⸗ lichen Verbeugungen der alten Zeit hin, wenn die Tän⸗ zer ſich von ihren Damen trennten? Ach, dieſe alte überlebte Höflichkeit, von der früher ſo viel Aufheben gemacht wurde, ſie iſt mauſetot.„Ta⸗ta, veraltetes Zeug!“, wie meine jungen Freunde ſagen.“ a gebracht und für 190 Franken 280 Mark bekommen. Feines Geſchäft, was= 8 Auch wiſſenſchaftlich hat man ſich Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Ssckenheim 5 Vermischte Nachrichten. Zu Sommers Scheiden. Der Sommer enteilte, der Herbſt troſtlos iſt unſere von uns gewandt,— denn ſtand dieſer Sommer im Zeichen der Not,— vergrämt ſind — nun ſind wir dem Unheil verſchrieben,— o Sonne, wo biſt du geblieben!— 0 manch' feuriges Lied,— Begei⸗ — denn Deutſchland ſtieg aufwärte auf jedem Gebiet— und deckte noch fremde Bedarfe.— Einſt war jedem Deutſchen das Vaterland wert,— wie war einſt — wie flatterten ſtolz beſchrittenen Bahnen!—— Sängers verſtummt,— ſein die Wangen, die friſch einſt und rot; Einſt ſang wohl der Sänger ſterung ſtimmte die Harfe,— gefürchtet ſein wuchtiges Schwert, ſeine Fahnen— auf ſiegreich Nun iſt die Begeiſt'rung des Lied iſt vom Zorne durchzittert,— das Schwert gen, der Krieger iſt müd— und fragt ſich vergrämt und ver⸗ das Volk, das ſich einſt im Auguſt Pflichten bewußt,— und das in ver⸗ gangenen Tagen— ſein Kreuz hat ſo tapfer getragen?— einſt geſchätzt?— Jetzt Vom Fieber geſchüttelt, — eilt blind es dem Abgrund ent⸗ bittert:— Iſt das noch einmütig erhob, ſeiner Iſt das noch das Volk, deſſen Fleiß kann es nur Mitleid erregen!— von Fäulnis zerſetzt, 0 gegen.— Es wandelt auf ſchiefer, gefährlicher iſt es verblendet von törichtem ſie mühlos O würde doch endlich das Uebel erkannt kam ins Land— und ſchenkt uns noch ſonnige Tage,— und doch hat die Sonne ſich Wahn,— viel Tauſende fiſchen im Trüben,— ſtatt Liebe und Treue zu üben.—— Von Geldgier gepackt, von der niedrigen Sucht, Millionen,— o ſchlüge doch einer dazwiſchen mit Wucht,— fort mit den Schmarotzern und Drohnen!— — und käme dem gunſtiges Omen für die Zukunft. Die Sache ſchlief ein. Jetzt aber erinnern die Zeitungen an die ſchöne Marmor⸗ geſtalt, die ſo viel Gemüter in ſchwerſter Zeit aufrecht er⸗ hielt, und begehren eine ſorgfältige Aafſtellung dieſes bild⸗ lichen Heiligtums in einem beſonderen architektoniſchen Hei⸗ ligtum.. — Eine ſonderbare Bevölkerung. Die Kopenhagener Zeitung„Politiken“ macht darauf aufmerkſam, daß Elſaß⸗ Lothringen das am ſtärkſten bevölkerte Gebiet der Welt ſei. Denn nach der deutſchen Bevölkerungsſtatiſtik ſind 85 Pro⸗ zent der Bevölkerung deutſche, nach franzöſiſcher Behaup⸗ tung 90 Prozent Franzoſen. Das wären zuſammen 175 Prozent. So weit hat es freilich noch kein anderes Land ge⸗ bracht. Die Regierungsparteien. Scheidemann hat am 11. Sep⸗ tember in ſeiner Rede in Kaſſel dem Bedauern über das Ausſcheiden der Demokraten aus der Regierung Ausdruck gegeben. Zu dieſer Rede ſagt das offiziöſe Regierungs⸗ organ, die„Deutſche Allg. Ztg.“, am 12. September: „Mögen auch die kommenden Reichstagswahlen vielleicht die Mehrheitsverhältniſſe unter den Parteien nach dieſer oder jener Richtung verſchieben können: wenn wir eine ruhige Fortentwicklung des Staates erzielen wollen, ſo wird ſte nur möglich ſein durch Unterſtützung des Staates, in erſter Linie durch die heutigen Träger der Reaierungs⸗ gewalt, zu denen die Sozialdemokratie gehört. Eine Allein⸗ herrſchaft wird von ihr freilich nicht angeſtrebt werden kön⸗ nen und angeſtrebht werden. Sie wird auch künftig der An⸗ lehnung an die Parteien bedürfen, die gewillt ſind, auf dem Boden der heutigen Verfaſſung mit ihr zuſammenzuarbeiten. Daß dieſer Wille bei den übrigen Mittelparteien vorhanden Lage. iſt zerſprun⸗ Bahn,— oft — erſtreben * N i— 7 7 1 2 2 2. 8..** 82 2 22 75 8 5 aue i Al 1 eee ſt, ſteht feſt. Daß er auch ſpäter vorhanden ſein wird, dafür igen Fäuſte, nun reckt Euch empor, Retter im Lande, verlor,— wir müſſen heraus aus der wollen heraus aus unwürdiger Fron,— in drängte mit Spott und mit Hohn, nicht weiter,— wach auf, deutſcher Kriege waren die Italiener drauf und dran, und ihre Siegeshoffnungen an den Nagel zu Iſonzoſchlacht nach der anderen wurde geſchlagen, zuletzt kriegte man Iſonzo bis nach Venedig ganzen, aber der Sieg blieb aus, ja, artige Keile, daß man eiligſt vom fliehen mußte. Und dennoch hielt man aus. genau, daß man trotz alledem doch noch ſiegen würde, wenig⸗ den Aberglauben eingeſchwo⸗ 1918 fand man nämlich zufällig in den in Rom eine wundervolle Viktoria⸗Statue, ein ganz erſtklaſſiges griechi⸗ ſches Kunſtwerk aus dem fünften Jahrhundert vor Chr. Sie Marmor gemeißelt, 85 Zentimeter hoch und ſtellt eine Das Auffinden beſagter Jung⸗ trau betrachteten damals alle italieniſchen Zeitungen als ſtens wußten es jene, die auf ren ſind. Anfang Fundamenten des Jupiter⸗Viktor⸗Tempels iſt aus 0 ſchreitende Jungfrau vor. — erweiſt Euch als — bevor noch das Volk ſich im Sumpfe Schande!— Wir die man uns — ſo wie bisher geht es Michel! Ernſt Heiter. — Warum haben die Italiener geſiegt? Schon oft im hängen. Eine prechen alle Anzeichen iu den Parteion ſelhſt.“. Das Reichstagsgebäude iſt von den Verwüſtungen und Plün⸗ derungen des Sparkakiſtenaufſtands wiederhergeſtellt. Die Ein⸗ richtungen der Nationalverſammlung ſind von Weimar nach Berlin überführt und am 25. September können die Ausſchuß⸗ ſitzungen beginnen. Einfuhrmeſſe. Die Zahl der Ausſteller⸗Anmeldungen zur Frankfurter Einführmeſſe iſt auf 2000 angeſtiegen. Der Weg Friedrichshafen— Berlin in 4 Stunden. Aus Friedrichshafen wird berichtet, daß auf der Zeppelinwerft ein neues Luftſchiff gebaut werde, das die Strecke Friedrichshafen Berlin in 4 Stunden zurücklegen ſoll. Neues Braunkohlenlager. Die ſächſiſche Regierung will die großen Braunkohlenlager in Piskowitz jetzt aufſchließen laſ⸗ ſen. Man glaubt, daß die Lager ganz Oſtſachſen und Dresden mit Brennſtoff verſorgen können. Erdbeben. Im oberen Engadin, beſonders bei Sils und St. Moritz wurden in der Nacht zum Donnerstag Erdſtöße zu verzagen elf im der⸗ Man wußte Schloßbrand. Das Königsſchloß in Neapel iſt vermutlich ligkeit um 8 e — Ein Zentralverband der Vorbeſtraſten gel nun auch da! Er hat in Hamburg das Licht de erblickt. Niemand, ſo heißt es in der Eröffnung 90 kanntmachung, werde ſo mißverſtanden, wie 10 beſtraften. ini 5 zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen aus ſei bald der Zentralverband der Vorbeſtraften lands geworden, Sitz Hamburg. Sein Freie Preſſe“. Ueberall werden Ortsgruppen geht Ve und Berufsjuriſten(2) n tretung der Mitglieder führen. und Dieſe hätten ſich daher vor einigen Nit zun Deuſch⸗ edit Fachblatt 1 lde werden die ſtrafrechtliche he⸗ Weiter wird eie ſondere Juſtizkommiſſion eingeſetzt, in der namhafte, it den rechtslehrer, Fachjuriſten und Richter gemeinſam 3 er Vertretern des Proletariats arbeiten ſollen. dagegel ( * * We verbrecher ſollen nicht aufgenommen werden, ahl 8 „auch“ Unbeſcholtene und Leute, die längere Fin h ſtrafen wegen wiederholter Rechtsverletzungen ern.(geld 0 ben(als Produkte der ſozialen Verhältniſſe). 1. G0 5 Forderungen werden bei der Regierung geſtellt:, schaf N fortiger Erlaß einer zeitgemäßen Amneſtie und n ul fung der Todesſtrafe. 2. Schleunige Reorganiſall 190 ſeres Strafrechts unter Hinzuziehung von rechts 3 l Vorbeſtraften und Vertretern des Proletariats. 4 6e gehende Reorganiſierung der Strafvollſtreckung hre ö 10 ſortige Löſchung der von den Militär⸗ und Zivi der 1 verhängten Freiheitsſtrafen aus den Strafceglſt n del, 1 Aufhebung der Kriegsgerichte. 5. Freie ah E 5 Verteidigung und Erlaß eines Geſetzes, das 1 Vol 10 die Kommunen und Arbeitgeber verpflichtet, al Acheil 10 beſtrafte in ihren Betrieben als gleichbere tigte f nehmer zu beſchäftiaen. ö 33 dit MBrockmanns 15 garantiert reine 15 Fufterwür ze] in Paketen zu 1 15 en Kilo eingetroffer 4 kagge la Fr. Wagner fall. We ie Probe inh. W. Hölls tin. Amtliche Bekanntmachungen Neueinteilung der Grundſtücke 10544 bis 10557 an der Weißenburgerſtraße in Neckarau betr.. 1. Die vom Stadtrat Mannheim gemäß 8 13 des Ortsſtraßengeſetzes beantragte Neueinteilung der auf. an der Weißen⸗ burgerſtraße im Stadtteil Neckarau gelegenen Grundſtücke Lagerbuch 10544 bis 10557 wird hier⸗ mit nach Maßgabe des darüber entworfenen vom Stadtrat genehmigten und mit entſprechendem diesſeitigen Vermerk verſehenen Planes vom 256. Juli 1916 auf Grund des 8 19 des Ortsſtraßen⸗ geſetzes für vollzügsreif erklärt. Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigen⸗ tums und der Rechte dritter Perſonen wird der 17. November 1919 beſtimmt. Karlsruhe, den 10. September 1919. Arbeitsminiſterinm: Rückert. Den Verkehr mit Herbſtobſt betreffend. Auf Grund der 88 12 Ziffer 5, 15 und 17 der Bundesratsverordnung über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. September 1915(R. G.Blt. S. 607) in der Faſſung der Bekanntmachung, des Reichskanzlers vom 4. November 1915(R. G. Blt. S. 728) und vom 6. Juli 1916(R. G. Blt. S. 673) wird mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern mit ſofortiger Wirkung angeordnet. 8 1. Der Ankauf, Abſatz und die Verſendung von Herbſtobſt jeglicher Art aus der Ernte 1919 unter⸗ liegt innerhalb Badens keiner Beſchränkung. 8 2. Die Ausfuhr von Herbſtobſt jeder Art nach Orten außerhalb Badens iſt nur auf Grund eines Verſandſcheines geſtattet. Die Zulaſſung zum Verſand wird bei Beförderung des Obſtes mit der Bahn, dem Dampfſchiff oder der Poſt auf den Verfandpapieren(Frachtbrief, Expreßgutkarte oder be 2850 beſcheinigt. Erfolgt die Ansfuhr in anderer Weife, ſo wird bei Ni tbeanſtandung der Sendung ein Beförderungsſchein erteilt, welchen die das Obſt nach außerbadiſchen Orten verbringende Perſon bei ſich zu führen hat. Zur Gültigkeit diefes Beförderungsſcheines iſt erforderlich, daß auf ihm vom Bürgermeiſterumt des Verſandortes der 8 unter Beifügung des bürgermerſter⸗ amtlichen Stempels angegeben wird. Die Be⸗ förderung darf nur an dem Tag erfolgen, welcher vom Bürgermeiſteramt als mſteten verzeichnet iſt. Wenn zur Zeit der Ausſtellung des Beför⸗ derungsſcheines der Abgangstag bereits feſtſteht, kann derſelbe auch von der den Beförderungsſchein ausſtellenden Behörde auf dem Schein vermerkt werden; einer bürgermeiſteramtlichen Beſcheinigung bedarf es in dieſem Falle nicht. 8 3. „Der Verſandſchein(8 2) wird erteilt: bei Mengen bis zu 15 Kilogramm pon dem Be⸗ zirksamt, aus deſſen Bezirk das Obſt nach Orten außerhalb Badens verſandt oder verbracht werden oll; bei Mengen von mehr als 15 Kilogramm von der Verwaltungsobteilung der Badiſchen Obſtverſorgung —.— 1 Kriegſtr. 5). Zur Beförderung von Herbſtobſt nach dem Reichsausland iſt die Geneh⸗ migung des Miniſterium des Innern erforderlich, die von der zur Ausſtellung des Verſandſcheins zuſtändigen Behörde einzuholen iſt. Der Antrag auf Erteilung eines Verſandſcheins nach Orten außerhalb Badens iſt ſtändigen bei dem zu⸗ Bezirksamt und, wenn es ſich um Mengen über 15 Kilogramm handelt, bei der Ver⸗ waltungsabteilung der badiſchen Obſtverſorgung ſchriftlich zu ſtellen. Dabei iſt anzugeben: Art und Menge des zu verſendenden Obſtes, Vor⸗ und Zuname, Wohnort oder Sitz der gewerblichen Niederlaſſung des Abſenders, ſowie Vor⸗ und Zu⸗ name, Wohnort oder Sitz der gewerblichen Nieder⸗ laſſung des Empfängers. lie. eldrderung mit der Bahn, dem Ant sgefüllte V dpapiere, tbrief, e ee e ee— E 4. 805 Ber 5 7 1 1 5 ea 8 0 die ee 8 9 1 5 andſcheine 5 eine Gebühr von Pfennig meine Der Verwaltungsabteilung der badiſchen Obſt⸗ verſorgung ſind für die Austellung der Verſand⸗ 4 5 ſcheine zu entrichten: bei Mengen von mehr als Modellhut allsstellung 15 Kilogramm bis zu 100 Kilogramm eine Gebühr von 50 Pfg., von mehr als 100 Kilogramm bis zu 1000 Kilogramm eine Gebühr von 2.— Mark, 1 e 1000 Kilogramm eine Gebühr von I. 5 585 3 ist eröffnet und ladet ergebenst ein 0 Die Reichs⸗ und landesherrlichen Beſtimmun⸗ 5 greg de eee eee j 1. Maustst. a 8 95 b, 8„ 9 g e Wieser-JIili, Badiſche Ortsverſorgung. 9 bin b A Al—, 10 ö Freiw. F 1 f 711 eee 0 reiw. Feuerwehr 50 Mark Belohnung Villen, Einfamilien g fl 10 „ Seckenneim. gde 8e Sensen Canal, Wirtschaften N 7 7 43 f f 3j U A ee e eee, * nn. it inricht un 1 N Bekanntmachung. b eee eee Am Jonntag, den 28. Feptember, gung der Miete als Tülgung der af e 1 morgens 7 Uhr, findet eine Inſpektion Am D 8t d 25 d Baukoſten, der Mieter nach Ablaſz ſchun bh g 5 5 2 m Donnerstag, den 25. und det ie bie Heimnſkärke ba mit Uebung der hieſigen„Freiw. Feuerwehr Freitag, de 26. ds. Mts., bleibt eee en 27 f 110% durch den Herrn Feuerlöſch⸗Inſpektor des ert g ⸗ 1 8 blei ie ine Anzahl„ Bürgſchaldre 10 0 5 8 e hat bei dieſer 3 Geschäft i ed ses 5 wied n di Wed 2 10% A ewährt, ferner wir 8 Uebung mitzuwirken. Entſchuldigungen werden geschlossen. 4 5 enn Bert de keine entgegen genommen. i„Die Antrags⸗ un f 1 0 Nach Schluß der Uebung findet auf dem Sigm. oppenheimer. genigteserteltt eiche fal Rathauſe 75 95 FF Ficemene wohn ee mit Herrn Bür 55 95 n Gemeinde 2 h P 1 87 90 25 92 1 * ger 5 9 85 7 ez. 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