1—Sonn⸗ und Feiertage. te Flmtsblatt der Bürgermeisferämfer Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. 5——... ꝛ—ñ— Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier 3CCCCCCCCCCE dd. a 5 f— ee— e 1 Rabat b 1 5 ei öfterer e Rabatt. 9. Jahrg. 21 1 ee gi an auen der Montag, 29. September 1919. 5 ee Fernſprechanſchluß Nr. 3 No 225 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 8 Tagesſchau. ie„Aheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ verbreitet die Nach⸗ 9 non einer baldigen Auflöſung der Nationalverſamm⸗ 1 der Ausſchreibung von Neuwahlen Ende Oktober. Mag vird mitgeteilt, das Reichskabinett hatte bisher keine . alaſfung, ſich mit der Frage zu beſchäftigen. llt e frühere Präſident von Braunſchweig, Merkel, er⸗ len in einer in Holzminden a. W. abgehaltenen Kommu⸗ Neihen ſammlung, daß die Kommunisten in allen Orten des u l zur Zeit ungeſtört Waffen verteilen, um gerüſtet zu 8 degi r den unmittelbar bevorſtehenden Sturz der jetzigen 80 erung. e 3 7 Te ngerlägiigen Wiederaufnahme der Handelsbeziehun⸗ A ſchon zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehun⸗ * un vor der Ratifizierung des Friedens hat die italie⸗ ats egierung den Kommandanten Borndomari als Ge⸗ er nach Berlin geſandt. a 3 ifo berſte Rut hat den Antrag Frankreichs genehmigt, ek.——1 die militäriſchen Sach perſtändigen, welche die Ulen ſolle deutſchen Heeres nach jedem Vierteljahr feſtſtellen Amen n aus der Kontrollkommiſſion der Alliierten ent⸗ ein werdend ſollen dung ariſer Korreſpondent drahtet: Wegen der Hinaus⸗ lr Ratifizierung des Friedens vertrages in Frauk⸗ iche merika kann die Abstimmung in ber erſten Zone Vin du erſt Mitte November ſtattfinden.„Die Abflim⸗ dei werden zweiten Zonie kaun ſogar erſt 1920 vorgenom⸗ der verſpätel in Weuf eingetroffene„Nouvelliſte de Lyon“ eit das Gerücht von der Ermordung Caillaux, das Paserstag in der frauzöſiſchen Kammer kurſiere. Mi⸗ iüht as habe ſofort bei der Polizei angefragt, die das M bisher nicht dementierte.— 5 er Secolo⸗ 5 5 75 W meldet aus Finme, d 8 deu cee Zeitungen in Fiume ſtattgefunden habe und tz en und en Tagen Schießereien zwiſchen italieniſchen Sol⸗ Mie war Füdſlawen ſtattfanden. Mehrere ſüdflawiſche Of⸗ Much von ien Bomben auf italien iſche Patrouillen. Die a hlreichen Kroaten wird beſtätigt. 4 28 5 1 aß ein Sturm auf die di 5 5 bee.— e, Vorgänge im Valtenlande. t Vogel, Hauptmann und Kompagnieführer, i Etſerne Diviſion.. September 1919. 3(Nachdruck erwüunſcht.) ruſſiſchen Revolution im Jahre 1917 redet man gebung des Staates Lettland, welchen es bis eit hat. Aus dem Landbezirk, in welchem der er Letten wohnt, will man dieſen Staat bil⸗ ksſtamm der Letten, einſchließlich der ihnen Letgallen, iſt über 4 Provinzen des iſchen Zareureiches verbreitet; nämlich über ſädr über die füdliche Hälfe von Livland, ſowie Ditber zie etlichen Teil des Gouvernements Witebsk 5 1 8 nude Birſen im Gouvernement Kowno. If Ng emei N 5 es Staates Lettland wären dann im Sü⸗ etwa im Weſten die Oſt N dpinz in der Linje Hain * denne Livland Nuene 8 eben beze nen 02 ese Letten. Ne 50 000 6 1 der —— . — 5—————— Letllaud und beſonders Kurland iſt ein außerordent⸗ lich fruchtbares Land. Letzteres wurde ſchon von Iwan, dem Srauſamen,„das Goldländchen“ genannt. Faſt die Hälfte Lettlands beſteht aus landwirtſchaftlichen Betrieben mit vie⸗ len wohlkultiplerten Rittergütern der baltiſchen Adeligen. Unermeßlich groß ſind die Waldbeſtände, welche ebenfalls etwa die Hälfte ausmachen. Die glückliche Lage an der Oftſee geſtattet, Seehandel treiben zu können. Die reiche Hauſaſtadt Riga iſt aber nicht nur für Lettland, ſondern noch niel mehr für das großruſſtſche Hinterland und die damit serhundenen, großruſſiſchen Intereſſen von Bedeutung. Die Letten ſind ein kräftiger, fleißiger Volksſtamm, der Einer Herkunft nach zwiſchen Germanen und Slaven ſteht. Im allgemeinen élehören ſie dem lutheriſchen Glauben an. Die ſtammesverwandten Lettgallen ſind römiſch⸗katholiſch. Settgallen bedeutet ſopiel als Ende von Lettland. Die Let⸗ ben ſprechen ihre eigene, leitiſche Sprache. In Letgallen richt mau beſonderen Dialekt. Der Beamte, der Kauf⸗ Sinn, der gebildete Lette in Stadt und Land muß 3 Spra⸗ zen verſtehen: lettiſch, deutſch und ruſſiſch. Alle, welche ſich z den gehildeten Kreiſen rechnen dürfen, ſprechen gut beukſch und können deutſch leſen und deutſch ſchreiben. Die lettiſcßen Zeitungen und Bücher ſind faſt alle in deutſchen tie druckt, ſo z. B. die lettiſche Bibel. Unter dem Zarenreiche hatte der Lette eine Abneigung, ruſſiſch zu ſpre⸗ chen. 28505 es ihm möglich war, benutze er dann die deutſche Sprache. Die Letten waren ungern ruſſiſch. Das beweiſt der große Aufſtand 1905 gegen das Zarenreich, der allerdings durch die ruſſiſche Heeresmacht niedergeworſen wurde, und welchem ein furchtbares Strafgericht auf dem Fuße folgte. Aber die Letten blieben, wie man in Rußland zu ſagen pflegt, in ihrer politiſchen Geſinnung„roſa“ gefärbt. Lettland ſtrebt danach, ſich zum ſelbſtändigen Staate zu erheben und neue Geſetze zu ſchaffen. Dieſe ſind beſonders gegen die adeligen Großgrundbeſitzer gerichtet, welche großen Einfluß auf das Land haben. In Kurland alls zn ſind 50 Proz. des ganzen Landbeſitzes ſeit alter Zeit i den Händen der baltiſchen Adeligen. Dieſelben haben im Laufe der Jahrhunderte viel deutſche Kultur unter die Letten gebracht! Aber im allge⸗ meinen haſſen viele echte Letten die deutſch⸗baliſchen Adeli⸗ gen. Der Haß trat deutlich im Verhalten der lettiſchen Bol⸗ ſchewicki zutage. Heute ſchürt denfelben noch der den Englän⸗ dern freundlich geſinnte Herr Ullmaunnis, welcher jedoch be⸗ reits durch nicht ausführbare Verſprechen es im großen und ganzen bei ſeinen lettiſchen Geſinnungsgenoſſen verſcherzt hat. Zur Beſeitigung der Macht der deutſch⸗baltiſchen Adeli⸗ gen will er deren Beſitz bis auf ein geringes enteignen und ſeinen engliſchen Freunden, zum Dank für gute Unter⸗ ſtützung, die großen Walbbeſtände für Grubenholz verkau⸗ fen, obgleich eine engliſche Zeitung vor einigen Monaten geſchrieben hatte, Lettland ſef eine Niggerkolonie. Dem Beſtreben der Selbſtändigmachung Lettlands gegen⸗ über ſtehen die großruſſiſchen Beſtrebungen. Dieſe gehen darauf hinaus, daß Lettland, wie vorher, ruſſiſch und Riga großruſſiſche Hafenſtadt bleibt. Die Durchführung dieſer Idee iſt nicht unmöglich, wenn der jetzt ſchon unhaltbar gewordene, ruſſiſche Bolſchewismus niedergeworfen iſt. In einflußreichen großruſſiſchen Kreiſen iſt man nach den Er⸗ fahrungen des Weltkrieges zu der Ueberzeugung gelangt, daß ein freundſchaftliches Verhältnis mit Deutſchland allein nur ſegenbringend für beide Länder ſein kann. Lettland hält man in Frankreich für politiſch unreif und einen letti⸗ ſchen Pufferſtaat der Allgemeinheit nicht für zweckdienlich. Rußland braucht uns Deutſche und dem Deutſchen Reiche können die unermeßlichen Bodeuſchätze Rußlands nur nutz⸗ bringend ſein. Wegen ſeiner Handelsbeziehungen braucht Rußland auch den Sſtſeehafen Riga. Es kann darauf nicht nerzichten. In vielen lettiſchen Kreiſen wird dieſes Pro⸗ jekt befürwortet. Dort will man ebenſowenig, wie in Groß⸗ rußlaud, etwas von den Engländern wiſſen, welche ſich in Rußland einniſten wollen. Mau betrachtet ſie als Erbfeinde. Als die deutſchen Heere Ende 1918 aus Rußland abzo⸗ gen, hielt der ruſſiſche Bolſchewismus zunächſt ſeinen Ein⸗ zug in Riga. Von dort aus verbreitete er ſich raſch über Lettland. Aus den„rofg“ gefärbten Letten gingen die„ro⸗ ten lettiſchen Bolſchewicki“ hervor. Sie traten weit rück⸗ ſichtsloſer und grauſamer auf, als ihre ruſſiſchen Geſinnungs⸗ genoſſen. Die„rote Armee“ wälzte ſich über Kurland. Das Leben eines Menſchen ſpielte keine Rolle mehr, wohl aber Lebensmittel und Geld. Mit dem Vordringen der„roten Armee“ von Riga nach Mitau ſtieg der Fanatismus der Bolſchewicki, ihre Wut wuchs bis zum Wahnſinn. Wer ohne verſtümmelt zu werden erſchoſſen wurde, hatte Glück. Be⸗ ſonders wüteten ſie gegen die baltiſchen adeligen Familien und deren Anhänger. Aber auch der Beamte, der Geiſtliche, der beſſere Lette wurde nicht geſchont. Es wurde geplün⸗ dert, verbrannt, zerſtört und ermordet, was den lettiſchen Bolſchewickis für gut erſchien. Die Komitees arbeiteten. Dieſe beſtanden aus allerhaud Leuten, zumeiſt aus jungen, unreifen Burſchen, dazwiſchen auch aus intelligenten Leu⸗ ten. Zu dieſen geſellte ſich noch allerhand lichtſcheues Ge⸗ ſtudel, welches die Führer willkommen hießen. Die Re⸗ volution lag in der Ausführung in den Händen von Ele⸗ menten tiefſtehendſter Kultur. Dazu geſellte ſich die bol⸗ ſchewiſtiſche Frauenwelt. Dieſe ſtand den Männern in Be⸗ zug auf Grauſamkeiten in nichts nach. Im Komitee zu Mi⸗ tau waren die Tiſche mit blutroten Tüchern belegt und an dieſen tagten die Bolſchewicki— Damen in blutroten Blu⸗ ſen, ihre Haare abſichtlich ganz kurz nach Männerart abge⸗ ſchnitten. Kurzer Hand belegte man die geringſten Ver⸗ gehen oder Verdächtigungen mit Todesſtrafe. Damit das entworfene Programm auch in den zukünftigen Zeiten ordnungsgemäß abgewickelt wird, wurde angeordnet, alle Minderjährigen vom 8. bis zum 18. Lebensfahre gemein⸗ ſchaftlich zu erzjehen. Zu dieſem Zwecke ſchleppte man aus den Häuſern, Schlöſſern und Schulen das erforderliche Mo⸗ biliar zuſammen, vielmehr ordnete man an, daß jeder ſol⸗ ches zur Sammelſtelle bringen mußte. Unter Androhung der Todesſtrafe, die auch ausgeführt wurde, wurde den Fa⸗ milienvätern und Eltern eröffnet, daß ſie ihre Kinder zur beſtimmten Stunde an Ort und Stelle gebracht haben muß⸗ ten. Entſetzen und Zittern erfaßte die betroffenen Familien. Dieſe Vorgänge muß man aus dem Munde derſelben er⸗ zählen hören, um ſich den wahren Begriff darüber machen zu können. Da trat in letzter Stunde die Eiſerne Diviſion in Kur⸗ land auf, gerufen von den bedrängten Landesbewohnern und geſtützt auf die Verſprechungen des Herrn Ullmannis, der den deutſchen Soldaten der Eiſernen Diviſion das An⸗ ſiedelungsrecht verſprach. Mit deutſchem Blute unſerer tap⸗ feren Soldaten. im Vereine mit einem tapferen Häuflein der Haltfſchen Lan deswehr würde die rote Bolſchewicki⸗ Armee“ verhauen, zuerſt Mitau und daun Riga genommen. Nur dadurch wurde Lettland von dem Joche der Wüſtlinge befreit und in Kurland erreicht, daß dort der Bauer ſeine Kartoffeln jetzt wieder pflanzen konnte. Kurland hatte ſchwer gelitten. Viele Häuſer, Schlöſſer und Güter waren zer⸗ ſtört oder ausgeplündert worden, Einwohner und Vieh fort⸗ geſchleppt worden. Mindeſtens die Hälfte der zu bebauen⸗ den Bodenfläche liegt heute noch brach. Die Entente hatte es nicht gewagt, einzugreifen. Wir wiſſen auch, wieviele ihrer Soldaten, wo dieſelbe an ande⸗ ren Stellen mit der„roten Bolſchewicki⸗Armee“ zuſammen⸗ geſtoßen waren, zu dieſer übergelaufen ſind. Geſchloſſene Verbände traten über! Es iſt für uns durchaus kein Ge⸗ heimnis mehr, daß der ausgeſtreute Samen bereits Wur⸗ zeln in den Heeren der Entente getrieben hat. Lettland hat zur Zeit eine proviſoriſche Regierung in Riga, an deren Spitze der den Engländern freundlich ge⸗ ſinnte Herr Ullmannis ſteht. Dieſe Regierung hat ſich künſt⸗ lich gebildet. Sie vertritt ihre einſeitigen Juntereſſen und iſt keineswegs aus dem Willen der Allgemeinheit hervor⸗ gegangen. Ihre Treibereien bei den Engländern gegen die Eiſerne Diviſion ſind bekannt. Herr Ullmannis, welcher in höchſter Not zu Beginn dieſes Jahres, aus Furcht um fein Du biſt mein! N Roman von H. v. Erlin. Lachdruck verboten.) 8 . Eine 5 27 bott kla lutwelle ſchoß über Egons Stirn. Ihr iterte ach liebensſvürdig, war kein ähendes Gift nem Aer bitter für Egon, der gewöhnt war, in a unden rohnendaſein überall nach Honigſeim zu bes 1 en Mund verziehend, zuckte er die Achſeln. uch etwa Steinklopfer werden, um dich zu Wäre daß ich dich liebe?“ gun es der einzige Beruf, zu dem du even⸗ be gervö u und Talent verſpürteſt?“ mit Wegannen ſeine Brauen zu zucken. Es ge⸗ Kitelichen Ghrliebe, und bei allen möglichen und un⸗ ins Feld ſegenheiten, daß ſie ſeine Berufsloſig⸗ ted eine S führte, zumal aber, ſobald er dazu an⸗ werben Stimmung zu ſchaffen, die zärtlicher Lie⸗ et im e nuſtig wäre. Teufel auch, er war doch ben dem F. berufslos geweſen, hatte als Offizier fle 0 nicht aterlande gedient, hätte es weiter getan, ant viel wan ja, die Schulden hatte ſie bezahlt, aft war abe s geweſen.— Aber der alte ſündige enſt Slo hi getan, und er ſaß nun ſicher und leiden⸗ gemin. Seir und ſpielte den Schloßherrn von Höl⸗ dich ne Miene glättete ſich, er wurde wieder nun nut haßt zu gut; G 1 ent in ſei ſpotten, Madeleine. Jeder ſteck gräf mer Haut. Aber ſelbſt wenn ich aus e denn eiflichen Per te, was ein genn gamente heraus wo te, Suflich alter Knabe von fünfunddreißig Jah⸗ ire ſamterd anfangen? Studieren etwa?“ deen Augen blitzten auf, — — „Warum nicht? Hätteſt du ernſthaft Luſt zu irgend einem Fach, ſo könnteſt du noch alles erreichen, was deinen Fähigkeiten entſpricht.“ „Wenn man nun aber dieſe Vorliebe für's Spiri⸗ tuelle überhaupt nicht hat, verehrte Kouſine?“ „Dann ſoll man Gott danken, lieber Egon, wenn man nur andere und nicht ſich ſelber langweilt.“ „Aeußerſt verbunden“, verneigte ſich der Graf. „Man kann nicht deutlicher ſein. Wünſcheſt du, daß ich mich ſofort entferne?“ Um ihre Mundwinkel ſpielte ein feines Schläng⸗ lein. „Mich ſtörſt du nicht, und Langeweile kenne ich nicht. Und wenn ich dich jetzt allein laſſe, ſo geſchieht dies nicht, weil ich deiner liebenswürdigen Geſell⸗ ſchaft überdrüſſig bin, ſondern weil— nun weil wir lange genug am wärmenden Ofen geſeſſen haben.“ Er ſprang auf.„Du haſt recht. Es iſt draußen noch ſo ſchön. Sag, wollen wir zuſammen ausrei⸗ ten „Nein, danke.“ Ihre Stimme klang plötzlich müde. „Was tuſt du denn? Gehſt du zu dir hinauf“? „Nein— oder doch vielleicht. Ich weiß nicht. Auf Wiederſehen.“ Flüchtig, mit zerſtreutem Blick reichte ſie ihm die Hand und ſchritt hinaus. Kopfſchüttelnd ſtand er und ſah ihr nach; dann begann er ärgerlich zu pfeifen, und einmal ſtampfte ſein Fuß kurz auf— verdammt, er kam nicht zum Ziele mit ihr! 88 Draußen ſchritt Madeleine, ihr ſchleppendes Kleid hoch nehmend, die Treppe langſam hinan. Auf den oberſten Stufen kam ihr Ulla entgegen. Sie trug eine umfangreiche Stickerei und ein Bündel bunter Wolle im Arm. Als ſie Madeleine erblickte, blieb ſie be⸗ ſtürzt ſtehen.. 8 „Aber— warum biſt du denn nicht unten geblie⸗ ben? Es war doch ſo furchtbar gemütlich zu dreien.“ Madeleine, noch mit dem müden Klang, den ihre Stimme plötzlich im Geſpräch mit Egon angenom⸗ men, zuckte die Schultern:. „Du mußt nun eben verſuchen, dir's zu zweien gemütlich zu machen.“ Das Elefantenküken wurde blutrot.„Ja, aber— das ſchickt ſich doch nicht.“ f 3 55 1 ſich nicht?“ fragte Madeleine plötzlich intereſſiert. 788 „Ja ſieh“— das Komteßchen ſah mit einem Male höchſt würdevoll, höchſt korrekt und ariſtokratiſch aus —„Egon iſt doch nur ein ganz, ganz weitläufiger Vetter von mir, und ich bin doch eine erwachſene junge Dame, und da weiß ich nicht, ob ich ſo allein mit ihm— man tut ſo was doch eigentlich nicht 8 Mit unerſchütterlichem Ernſt blickte Madeleine Ulla eine Weile ſchweigend an, bevor ſie ſagte: a „So ſo— man tut das nicht.„Dann freilich, liebe Ulla, bleibt dir als erwachſenen jungen Dame nichts anderes übrig, als— für dich allein gemütlich zu ein.“ 5 ö Und nicht achtend, wie die große Kleine ſie mit bedenklich herabgezogenen Mundwinkeln flehend an⸗ ſah, ging ſie weiter in ihr Zimmer hinein. Drinnen ſchaute ſie ſich ringsum, als ſuche ſie nach etwas, das über die Zeit hinweghalf. Dann begann eſt haſtig ihr Hausgewand abzuwerfen, und wenige Minuten ſpäter ging ſie in dem ſchlichten Wollkleide, das ſie ſtets auf ihren Märſchen trug, die Anhöhe hinab, auf der das Schloß lag.(Fortſetzung folgt.) i 8 4 der Bolſchewicki⸗Gefahr, der Eiſer⸗ zrecht verſprochen hatte, erklärte j on Ordnung geſchaffen hatte, n teueres Leben wah nen Diviſion Anſied jetzt, nachdem die Eiſern vi ig ges daß er dies nicht geſt und verlangte die Räumung Kur⸗ lands von jedem Deutſchen. Selbſtredend unterſtützt ihn darin der Engländer, beziehungsweiſe die Entente, trotzdem ein ſehr großer Teil der Bevölkerung Lettlands auf dem Verbleiben der Deutſchen in Kurland beſteht, weil ſie im anderen Falle ſofort wieder n er Invaſionsgefahr der roten Bolſchewi g rechnet. Dieſe Einwohner lau⸗ fen zu den Truppenkommandeuren und bitten dieſelben, doch nicht abzuziehen.. Riga wurde vor räumt. Ullman! länder beſetzt ruſſiſchen Bol haft bedroht. mit Kurzſicht In den le teien. Ei behaltung der ſion, weil die ſthen, ſowie einige Eng⸗ dieſe werden nun von der iffen und zur Zeit ernſt⸗ der Eiſernen Diviſion lands durch die Eiſerne Divi⸗ „daß die Entente es nicht wagt, ernſthaft m valt gegen den Bolſchewismus auf⸗ zütreten. Die tterung der Soldaten der Eiſernen Di⸗ viſton, welche ſich durch den jetzigen Miniſterpräſidenten Ull⸗ mannis betro en, iſt ſehr groß. Wenn der Komman⸗ deur mit der Eiſer Diviſion abziehen muß, wird es ſehr ſchwer halten, zu verhindern, daß die Soldaten an den Ull⸗ monnis⸗Let d . 8 8 8 Deu Der Etat W. T. B 9 Neri 26 B. Berſin, 26. Be 7 45 and. Neie räſidenten. t. Der Haushaltsausſchuß der Natlonalverſammlung hat heute den Haushalt des Reichs⸗ Präſidenten einſtimmig in der Form genehmigt, daß das Gehalt auf 100 000 M. und der Geſamtentſchädigungsauf⸗ wand auf rund 600 000 M., im Vorauſchlag 704000 M., er⸗ niedrigt wird. 1 ſind einbegriffen 100000 M. zur freien Dispoſttion des Präſidenten, über die Rechnung zu legen iſt. Das Bureau des Präſidenten umfaßt einen Leiter des Bu⸗ regus und ſtatt der geforderten drei Vortragenden Räte drei Referenten. Die Kriegs[ſchaften im Reichsrat. W. T. B. Berlin, pt. Im Bundesratsſitzungsſaale des Reichstages te te nachmittag der Reichsrat in öffentlicher Sitzung übe es eine Reihe Verordnun⸗ en und Gesetzentwürfe entſprechenden Ausſchüſſe. m weiteren ordnung verhandelte der Reichsrat den itgeteilten Entſchluß des bayeriſchen Vertr uſetzung eines Unterſuchungs⸗ und Ueberwack von Mitgliedern des Reichs⸗ ts und der N ing oder des ſpäteren Reichs⸗ die Kri⸗ N We hriſche Antrag in völliger b hen Regierung geſtellt wor⸗ einer Forderung weiteſter Volkskreiſe auch einer größeren Anzahl von jaft t unerwünſcht ſein, die auf das Ver⸗ trauen der Oeffentlie Wert legen. Der Ausſchuß würde ſich allerdings 9 mit den heftig angegriffenen Vieh⸗ handels verbände 1 können, da für dieſe die einzel⸗ ſtaatlichen We en zuſtändig ſeien. Reichsfinanzmi⸗ niſter Erz cherung, daß die Reichsregie⸗ rung den 2 uß u itzen werde. Der bayeriſche Ver⸗ treter erklärte, das uni Bayerns geſchehe aus dem Wunſche heraus., it zünden wie über die Verdienſte der Kri ge fellſe eit zu ſchaffen, um das Miß⸗ 0 n. Der Beſchluß wurde ein⸗ tagte der Reichsrat in nicht den ſei. Er und würde Kriegsgeſell f Die Umſatzſteuer im Ansſchuß. Verlin, 26. Sept. Der Ausſchuß der Nationalverſamm⸗ lung zur Vorbereitung des Umſatzſteuergeſetzes trat heute in die Beratung des Geſetzentwurfs ein, nachdem die So⸗ Zialdemokraten ihren Antrag auf Vertagung zurückgezogen hatten. D Berichterſtatter Abg. Wetzlich(Deutſchnatl.) berkannte nicht die Notwendigkeit einer derartigen Ge⸗ ſetzesvorlage, befürchtete aber erhebliche Steigerungen der SGehalts⸗ und Lohnforderungen der Beamten und Arbeiter. Abg. Hermann(Dem.] legte dax: Die vorgeſchlagene Diffe⸗ renzierung, insbeſondere die Kleinhandelsſteuer, erſcheine undurchführbar, dem Geſetz müſſe ſeine mittelſtandstäti⸗ gende zum Betrieb Kompenſation zwingende Wirkung ge⸗ nommen werden. Er beantragte Einbeziehung der freien Berufe. Die Luxusbeſtenerung mit 13¼ erſcheine viele zu niedrig. Abg. Aſtor(Ztr.) hält vom Standpunkt des prak⸗ tiſchen Kaufmanns das Geſetz in der vorgeſchlagenen Form für einfach ung U ſeine Freunde könnten nur mit allergrößter Vo Geſetz herantreten. Abg. Krätzig (Soz.) gab de den die Steuer ausmache, mit 1520 Prozent bedeute eine ungeheuerliche Be⸗ laſtung des g. Kempes(D. Vp.) ſtimmte der Abſicht, eine. Verechtigkeit durch Differenzierung zu erzielen, durc erklärte aber, daß dieſe Abſicht durch den Entwurf nicht erreicht werden könne. Zu in Regierungseintritt der Demokraten. Du Berlin, 27. Sept. Die zeutſch⸗demokratiſche Frak⸗ tion wird am Sonntag eine Sitzung abhalten, in der die Frage der Kabinettsbildung beſprochen werden wird. Wenn die Demokraten in d werden für ſie voran Bexrkehr und das abinett einzutreten gewillt ſind, ſo lich die Portefeuilles für Juſtiz, mit des Innern in Betracht kom⸗ men. Von dieſen Miniſterien iſt gegenwärtig nur das Reichsjuſtizminiſterium unbeſetzt. Dr. David ſoll nicht aus dem Kabinett ausſcheiden, ſondern einen anderen, noch wich⸗ tigeren Poſten erhalten. . Das Eude der Marine. W. T. B. Berlin, 26. Sept. Der Chef der Admiralität, Kontreadmiral v. Throta, richtete einen Aufruf an die Ma⸗ rine, in dem unter anderem ausgeführt wird, man ſtehe mit der Aufſtellung des Etars d der Verabſchiedung der Ent⸗ ſchädigungsgeſetze am Ende einer großen Zeit. Die deutſche Marine hat die unvergleichlich kühne Aufgabe vollbringen önnen, ein Bindeglied zu ſein zwiſchen der Heimat und all en Söhnen deutſchen Bodens, die in aller Welt ihre Kräfte einſetzten. Jetzt ſei die deutſche Marine zuſammengebrochen. Die Friedensbedingungen böten der Marine keinen Raum mehr für all die deutſchen Manneskräfte, die ihr früher zu⸗ ſtrömten Jetzt heißt ſes überall Handanlegen, um auf dem neuen Boden wieder eine Zukunft aufzubauen. Aber trotz allem möge uns auch. wenn wir auseinandergehen müſſen, die alte Kameradſchaft nicht verloren gehen. und auch micht die Liebe zum Vaterland. 5 Die Liquidation der Haushaltungen Deutſcher. Baden, 26. Sept. In der Angelegenheit der Liquidation der deutſchen Einrſchti Straßburg iſt durch eine Rundverfügung des Staat alts beſtimmt worden, daß atlon ausgenommen werden ſollen, die Fe⸗ Worunter aber nicht Möhel irgend welcher der chriften und ähnliches, für Künſtler, Bitzliotheken und Außerdem iſt mitgeteilt wor⸗ Art fallen, ferner däs Manuſkrip en und Offiziere des deutſchen f erfügungen zu erw Freigabe von Bibliotheken wird von einer Durchprüfung von Sachverſtändigen abhängig gemacht. Bücher, die für die Geſchichte des Landes von Wert und im Buchhandel nicht mehr zu beſchaſſen oder in Bibliotheken nicht vorrätig ſind, werden von der Freigabe ausgeſchloſſen. arten ſeien. Die Aus dem Baltikum. W. T. B. Berlin, 27. Sept. Die angekündigten Straf⸗ maßnahmen gegen die Truppen, die ſich noch dem Abtrans⸗ port aus dem Baltikum und Litauen widerſetzen, ſollen Blättermeldungen zufolge ſchon am 1. Oktober in Kraft treten. Ein neues Ultimatum mit den äußerſten Drohun⸗ gen der Entente ſoll zu erwarten ſein. ** 2 Die Weltſtreikbewegung. Der Metallarbeiterſtreik. WTB. 27. Sept. Nach den Abendblättern ge⸗ wvinnt der Streik der Metallarbeiter an Ausdehnung. Vor Allem beginnt die Heizerſtreikbewegung Schule zu machen. In dend Borſigwerken wird ſtark damit gerechnet, daß auch die Heizer dieſes Werk ſtill legen werden. In der Fabrik der A. E. G. in der Brunnenſtraße und in dem Imperator⸗ verk haben die Heizer die Arbeit niedergelegt, ſo daß dieſe Werke vollſtändig ſtilk liegen. Der Eiſenbahnerſtreik in England. W. T. B. London, 27. Sept.(Reuter.) Thomas hat beim Verlaſſen des Hauſes des Premierminiſters erklärt, daß der Eiſenbahnerſtreik am Freitag Mitternacht beginnen werde. Eine amtliche Erklärung beſagt, daß auf der Konferenz keine Einigung erzielt worden iſt und daß der Streik heute abend beginnen werde, . London, 27. Sept. Ein Beamter des Nationalverbandes teilte dem Reuterbüro zufolge mti, daß der Streik ſich über das ganze Laud erſtrecken und für alle Bahnen im ganzen Königreich ſowie für die klektriſchen Bahnen Gültigkeit ha⸗ ben wird. Die vereinigte Genoſſenſchaft der Lokomotivfüh⸗ rer und Heizer hat beſchloſſen, mit dem Nationalverband der Eiſenbahner zuſammenzugehen. Thomas wurde verſtän⸗ digt, daß die Genoſſenſchaft bereit iſt, wenn nötig, in den Ausſtand zu treten. 85 Italien. W. T. B. Bern, 28. Sept. Der Metallarbeiterſtreit, der ſeit mehreren Monaten in der Provinz Mailand andauert, iſt nun in Rom durch einen Schiedsſpruch beigelegt worden. Wie die Blätter berichten, verurſachte der Streik einen Aus⸗ fall von 100 Millionen Lire an Löhnen und 300 Millionen Lire an Produktionswerten. e Zum Streik der Hamburger Seeleute. 6. B. Hamburg. 27. Sept. Von den wegen des Sir der Seeleute aufliegenden Fiſchdampfern haben drei Faugreiſe wieder aufgenommen. Weitere folgen. Freiwillige Hilfskräfte für Bremen. W. T. B. Bremen, 26. Sept. Da die Gewerkſchaften und der Transportarbeiterverband, die den Streik ablehnen, in dem Eintreffen von freiwilligen Hilfskräften keine Provo⸗ kation erblicken, hat man mit der Einſtellung von freiwilligen Hilfskräften aus allen Kreiſen der Bevölkerung begonnen. Geſtern morgen haben ſich bereits 400 bis 500 Perſonen ge⸗ meldet, die in geſchloſſenem Zuge zum Hafen gingen. Polizei hat den Schutz der Freiwilligen übernommen. Ausſtand der Transportarbeiter im Wuppertal. W. T. B. Elberfeld, 26. Sept. Hier, in Barmen und in anderen Orten des Wuppertales ſind die Trausportarbeiter in den Ausſtand getreten. Vom Reichskommiſſar Severing eingeleitete Einigungsverhandlungen ſind geſcheitert, weil der Deutſche Transportarbeiterverband die Ausſchaltung des Chriſtlichen Verbandes fordert. Severing lehnte dieſe For⸗ derung ab und legte ſein Amt als Schiedsmann nieder. Die chriſtilch⸗organiſierten Arbeiter haben ſich dem Ausſtand uſcht angeſchloſſen. Lohnerhöhungen für die Bergarbeiter. W. T. B. Eſſen a. d. R., 27. Sept. Der Zechenverband ſtimmte dem Vorſchlag der Arbeitgeber zu, daß Schichtarbei⸗ ter unter Tage am 1. Oktober eine weitere ſeſte Kriegszulgge von 3 M., Handwerker und alle übrigen Arbeiter über Tuge — Die und Schichtlöhne ab 1. Oktober eine nennenswerte Lohn⸗ erhöhung erhalten. Tariſverhandlungen. Ein intereſſautes Geheimſchreiben der Kommuniſten. 8 Berlin, 26. Sept. Nach'dem„Berl. Lokalanz.“ wurde der Haller Sektion der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur ein geheimes Rundſchreiben der Reichszentrale der Kom⸗ muniſtiſchen Partei Deutſchlands mitgeteilt, in dem auf die Vorbereitung photographiſcher Abzüge unbequemer Perſön⸗ lichkeiten durch die K. P. D. hingewieſen und die genaue Feſtſtellung von Stärke und Art der in den betr. Bezirken vorhandenen militäriſchen Verbände und Einwohnerwehren gefordert wird. Ebenfalls wird die Notwendigkeit der Bear⸗ beitung der heimkehrenden Kriegsgefangenen in den Durch⸗ gangslagern im Parteiintereſſe betont. In dem im gleichen Die nähere Regelung erfolgt bei den Blatt angeführten geheimen Schreiben des Berliner kom⸗ muniſtiſchen Büros heißt es über die Aufgaben der Kampf⸗ truppen der klaſſenbewußten Arbeiter und kampferprobten Soldaten und jüngeren leiſtungsfähigen Mitglieder der K. P. D.: Es ſind Stoßtrupps zuſammenzuſtellen. Dieſe Truppen übernehmen die Beſetzung aller wichtigen Ver⸗ kehrspunkte. Außerdem werden Reſerveſtoßtrupps gebildet, die den militäriſchen Stellen zur Verfügung ſtehen. Prahtnachrichten. Zur Durchführung der Verfaſſungsbeſtimmungen. W. T. B. Berlin, 26. Sept. Im Haushaltungsausſchuß der Nationalverſammlung wünſchte Stürmer(Itr.), daß bei der Durchführung der Verfaſſungsbeſtimmungen überall darauf geſehen wird, daß Hand in Hand mit den Regierungen gearbeitet und deren Eigenart entſprechend berückſichtigt wird. Das Verlangen auf Ueberführung der Heeresarchive von München nach Berlin habe großes Auf⸗ ſehen erregt; der Reichspräſident wurde im Hinblick auf die allgemeinen Zuſagen in München und Stuttgart in ein falſches Licht gebracht. Der Reichskanzler erklärte, daß in der vom Vorredner gewünſchten Weiſe verfahren werden ſollte. Alle aus der Ausführung der Verfaſſungsbeſtim⸗ mungen ſich ergebenden Fragen ſollen durch Verhandlun⸗ gen und im Einvernehmen mit den Freiſtaaten erfolgen. Kein Freiſtaat ſoll vergewaltigt werden. Alle Fragen, die ſich auf die Eiſenbahn, die Poſt und Uebernahme des Per⸗ ſonals beziehen ſollen im Einverſtändnis mit der baye⸗ riſchen Regierung gelöſt und Bayerns Eigenart bexückſich⸗ tigt werden. Heimkehr von Deutſchen aus Japan und Indien. W. T. B. Berlin, 26. Sept. Die Reichszentrate für Kriegs⸗ und Zivilgefangene teilt mit: Die japaniſche Regierung habe gemäß den Eutſcheidungen der Pariſer Konferenz den Vorſchlag gemacht, die deutſchen Kriegsgefangenen in die Heimat zu eutlaſſen, ohne die Ankunft einer mit dem Ab⸗ transport beauftragten deutſchen Kommiſſion abzuwarten. Die Bereitwilligkeit der ſchweizeriſchen Geſandtſchaft in Tokio, ſich alles Erforderlichen anzunehmen, läßt eine glatte Abwicklung des Transports erwarten, Schamloſes Benehmen der Belgier gegen dentſche Krieg 85 gefangene. 5 W. T. B. Berlin, 28. Sept. Die deutſche Regierung erhol — ſcharfen Einſpruch in Brüſſel dagegen, daß durch Belgier 8 heimfah rende deutſche Kriegsgefangene vön der mit Steinen angegriffen und verwundet wurden. W. T. B. Berlin, 28. Sept. Eine erfundene Meldung. „Petit Pariſien ner Nummer vom 20. September einen Bericht Kölner Loslöſungskongreß, den er von Dr. Dorten „ bringt in über des ſelbſ teger haben verſichert. Auf dieſem Kongreß habe Miniſter von wald erklärt, daß Deutſchland heute über eine 300 000 Mann verfüge, die in zwei Monaten auf 2 4 gebracht werden könnte. Die Einheit Deutſchlands ſei aus ſtärker geworden. Armee Deutſchland brauche einen nicht auszuführen, der nur durch Hunger eröwaacbel Wörtlich habe er geäußert, man könne uns viele abverlangen, aber wir würden nicht einen Pfennig denn der Vertrag ſei nur ein Papierfetzen. enn Wir werden von zuſtändiger Seite zu der Erklã mächtigt, daß die Meldung des„Petit Pariſien“ von bis Ende erfunden iſt. Ein Staatsſtreich in Limburg? Haag, 28. Sept. Die Zeitung„Standard“ neut, daß eine Bewegung im Gaug ſei, die daran in Limburg einen ähnlichen Staatsſtreich durchzufit hren, ihn d' Aununzio auf Fiume ausgeführt hat. Zu dieſem Det ſind angeblich bereits 23 000 Mann angemorbe geln, 7 „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ erklärt, daß der diſchen Regierung von einer derartigen Bewegung gien nichts bekannt ſei, man glaube auch nicht, daß giſche Regierung etwas derartiges plane oder auch 5 terſtütze. W. T. B. Amſterdam, 28. Sept. 9% bie bl un r 155 Wilſon bricht ſeine Propagandareiſe ab. Das Preſſebürd meldet aus Anapolis: Präſident Wilſon habe auf“ nung ſeines Arztes wegen nervöſer Ueberanſtren Propagandareiſe abgebrochen und werde nach 5 zurückkehren, wo er am Samstag eintreffen werde. Die Wiener Veröffentlichungen. W. T. B. kommt in hüllungen Stockholm, 27. Sept.„Nya Dagligh einem eingehenden Aufſatz über die Wie über den Ausbruch des Krieges zu 5 Ergebnis: Was man Deutchland vorwerfen kaun, es allzu naiy und eniſeitig in ſeiner Bundestreue l Seite der gefährlichen öſterreichiſchen Politik geſten eden nicht, daß es ſich dazu habe verleiten laſſen, für ſie 50 und zu ſterben. Andere Mächte als Deutſchland wo Krieg, nämlich außer Oeſterreich, das völlig blind zu ſein ſcheint, Rußland, und Frankreich, welche 45 ſtrophe planmäßig vorbereitet haben. W. 2 ſtimmungen zur Ernährungsfrage gefaßt. Lebensmitleln in den Ententeländern wird immer!; ger wegen der den Verkaufspreis beträchtlich über Der Zuſa Der 1 fie ſte Geſtehungskoſten und der täglich mehr erſchwerte beſchaffung. Der Kabinettsrat hat weiter bes Nationalverſammlung die Entwürſe zu einem 5 und Journaliſtengeſetz W. T. B. Lugano, 31 8 28. unterbreiten. D' Annunzio. Sept. Der Magiſtrat 2255 eine Sympathiekundgebung für d'Annunzio beſch Garniſonen Verona und Padua haben an den danken eine Kundgebung gelangen laſſen, in Maßnahmen in Fiume Einſpruch erhoben wird. Es beſteht Hoffnung, daß der Dampfer„ Jeſatzungen der au Hinterindien ausgel Schiffe abholen ſoll, gleichzeitig die in A derindien) befindlichen Deutſchen mitbringt, vorhanden iſt. Berlin, 25. Sept. Die engliſche Preſſe hat bis Veröffentlichungen nur Dieſe ſchreibt, 3 die den Die Entente und die Wiener Veröffentlichun echt l. öſterreichiſchen Kenntnis genommen. Wir haben auch ein moraliſches wißheit zu behalten.“ der Rücktritt des Kabinetts Nitti als bevorf unnzios Anhang wird von Stunde zu Stunde N 122 18 Bevorſtehender Rücktritt des Kabinetts 28 T. B. Lugano, 27. Sept. Infolge der 5 * 2 d vo Roon, ieferten bilebnag Nitti“ e 5 größer n Non 17 fen der g bet, 15 a„„ Die Haltung Amerikas und Frankreichs hie 15 B. Verſailles, 2. Sept. Nach 12 Tribune“ haben die amerikaniſchen und franzöſi Venedee ſchiffe, die ſeit dem 1. November im Hafen von leer geu, Befehl erhalten, die vor Fiume ankernden chen 5 zuholen, um mit ihnen die Gewäſſer des Adria res zu verlaſſen. Genf, 27. Sept. Der„Herald“ me Im Senatsausſchuß ſprach Lanſing, daß in der Fiumefrage von den Alliierten geb aus lde on illigt anderen 25 l 8 Ei erde. 1 e 1 Terroriſierung des einen Staates durch eine ſgehörl mit dem Zuſammenbruch der Mittelmächte au Senatsausſchuß billigte die Erklärungen Lan Räumung Budapeſts durch die Rum W. T. B. Wien, 27. Sept den letzten Meldungen die Räumung von B 5 Die Ukrainer gegen Denikins Schreckenshern W. T Nach dem Ukra büro iſt im Anſchluß an das rückſichtsloſe B kins, der in Kiew viele angeſehene Ukrainer vet W. T. B. Bern, 27. Sept. Die Opfer nur zum Scheine, hatten. Sollen wir, glücklich den Griffen des pre bismus entronnen, uns nun von der„chere Nein, nein, nein! . der Befreiung. Uns geht die Abſchrift eines sehr bezeichnenden zes zu, das in Elſaß⸗Lothringen verbreitet wird „Der Friede macht uns zu Franzoſen; ob wir danach hat uns niemand gefragt. kapi aungslos dem heutigen chanviniſtiſchen und Frankreich fügen? wir Bürger zweiter Klaſſe, die nur Pflichten, Sollen die Poilu⸗Uniform ſtecken laſſen? Dazu zuviel gelitten, unter dem überſpannten Pa ſanatiſchen Militärkaſte. Wir vrote bar au ö unſeren hitterſten Laug wir iel gen mere bah tri lieren gegen einen Frieden, der Feinden machen gs iner, Die Rumänen 0 Gb la ae, 3.4 1 Recht zischen i 1 utuß, bald von neuem die Kriegsfackel in unſer inzuſchleudern. erlangen, Elſäſſer zu bleiben, unſere Sprache, un⸗ den zu behalten. Wir proteſtieren dagegen, daß un⸗ 2 durch eine abſchenliche Schundliteratur gewiſſen⸗ rer zum Haſſe erzogen und ſo zu neuen Kriegen werden. 5 Nüberſtürzenden Feſtlichkeiten ſucht man uns über erte hinwegzutäuſchen. Eine Unmaſſe von Tri⸗ idezebrt uns den Blick in unſere unglückliche Zu⸗ an em man uns den Himmel auf Erden verſpricht, uns in blindes Vertrauen einzuhüllen, zur Un⸗ ingen und uns dann vor vollendete Tatſachen zu hurum von den Verſprechen himmelweit abweichen. uten auf!!! en ere France“ iſt zum Nehmen gekommen, nicht 1 Abmoove⸗ ſind nus und die Welſchen haben ſich's rſaf elle bequem gemacht, und wir ſehen zu und ſingen daillaiſe. kritoriſtiſche Syſtem im Elſaß läßt nur Kapita⸗ Das Bor und gekaufte Landes verräter zu Worte kom⸗ gegehe olk bat keine Stimme. Sobald uns aber dieſe enk ſein, wollen wir den Volksvertretern ſagen, dahi 2 und was wir wollen. i r Augen auf und gearbeitet! Ames de la liberte!(Die Opfer der Freihelt.) — Baden und den Dachbargebfeten int Badiſcher Landtag. nude Fraktionen des Landtags treten am 2. Oktober 3 zuſammen. Am 16. Oktober nimmt der Ver⸗ 1 ſchuß ſeine Arbeiten wieder auf. Seine Aufgabe . er Hauptſache darin, die Beſtimmungen der badi⸗ a aſſung mit der Reichsverfaſſung in Einklang zu d deidelberg, 28. Sept. Die Poſt⸗ und Eiſenbahnbeam⸗ 8 N rbeiter hielten eine Proteſtverſammlung gegen 1 h . U f b 0 b bcrorbelbfändi 2 N 9 . gro abe kuli tum und den Schleichhandel ab. Es wurde eine 8 erf, gefaßt, in der erklärt wird, daß der§ 117 der ung, wonach das Dienſt⸗, Telegraphen⸗ und e ic eimnis unverletzlich iſt, im allgemeinen In⸗ erhand 1 aufrecht erhalten werden dürfe. Das 05 hmen des Scheiber- und Wuchertums hat, zum aden des Staates und der Allgemeinheit, hieran u Vorteil. a Verkehr gehemmt oder zeitweiſe unterbrochen dacht wird verlangt, daß ſofort eine Zenſur über die des Schieber⸗ u. Schleichhandels ſtehenden Poſt⸗ dlührt—. 8 über Telegramme und Telephongeſpräche un D 5 5 müllenburg, 28. Sept. Zur Behebung der immer ſenſchafterdenden Wohnungsnot verhandelte die Bau⸗ geheult im Beiſein des Oberbürgermeiſters mit den und Arbeitern, um eine längere Arbeitszeit Die Arbeiter haben trotz des Hinweiſes da⸗ längere Arbeitszeit nur vorübergehend ge— u ſolle und daß ſie dadurch die große Not erheb⸗ onnten, das Anſuchen abgelehnt. odenſee, 28. Sept. Einem Grenzjäger auf der e war es ſchon ſeit ein paar Tagen aufgefal⸗ 8 er Morgendämmerung und in der Zeit des egelmäßig ein Schäferhund im geſtreckten Lauf degeimar durch einen Waldſtreifen paſſierte, und daß ßig um die gleiche Zeit drüben auf ſchweize⸗ 3 beſtimmter Pfiff hörbar wurde. Der G e Befremden un man beſchloß, den Dingen in g zu gehen. Es erwies ſich, daß der Hund, riegshund von ehedem, an ſeinem Halsband ſeuuſantg und daß in dieſem Körbchen ſich ſorafal⸗ eue gen bankmäßig verpackt 200 000 Mark in fun⸗ auf dlantſendmarkſcheinen befanden, offenbar dazu a befor diesem nicht gerade alltäglichen Wege in die 0 ert zu werden. Nach dem Wert der einen urteilen, ſind piellei 2 5 Bode mern ie werde e. . Friedrichshafen Staaken Friedrichshafen München und 5 zurück, 5 en und 6 zurück, 7 Rundfahrten über Ber⸗ n dabei in 207 Stunden 43 Minuten ins⸗ usch ilometer zurückgelegt und insgeſamt 1802 ende li Beſatzung befördert(994 einfach, 20 udes„ 63 Freigäſte und 719 Mann Beſatzung). ich 8 des Badiſthen Einzelhandels. des d Bonn Saale der„Vier Jahreszeiten“ in 8 f zimittage die Generalverſammlung des ntlich iger Kaufleute Badens. um Nachmittag kde etailiſtenne, Generalverſammlung des Bundes Ba⸗ ſaameneralverfane falt. ö Fangmenleavarſammlungen hatten ſich mit der Frage 1 roßation ng der Verbände zu befaſſen, d. h. mit e inzelverbände und mit der Gründung n Landesorganiſation. Unter dem Ti⸗ Badiſchen Einzelhandels e. V.“ on gegründet und deren Satzun⸗ urde 1 rſitzenden wurde Kaufmann Rud. Hugo gewählt. während das Amt des ſtellver⸗ vorſitzenden nach Mannheim fiel. ud 6s ich t Die Mitglieder des 1 Fach. ſich in Ortsgruppen, die der 2 nendudpen organiſatoriſch zuſammen. r Organiſation des Landesverbandes . aus 19—22 Mitgliedern, ſo daß alle handels in ihr voll vertreten ſein kön⸗ m beſetzten Hanauerland. 5 Juni d. J. der„Badiſchen Landeszei⸗ „durch Korreſpondenzmeldungen an die lichebenen Mitteilung war unter den an en Treibereien im Hanauerland Be⸗ Kaufmann Weber aus Kehl genannt. teilung wurde Herr Weber im Zu⸗ 8 amen Hompa, Liebermann uſw. er⸗ 8 rſchwerten Poſtverkehrs iſt es erſterem kundlaate gegen ihn gerichteten Behauptungen en unde enkbehrend und vollkommen unwahr n des Ciuzerklären, daß ſie nur auf perſönliche eſenders zurückzuführen ſind. Karlsruhe. 26. Sept. Die kommuniſtiſche„Freie Preſſe“, die ſeit 1. September hier erſchien, hat ihr Erſcheinen wieder eingeſtellt. Pforzheim, 25. Sept. Seit kurzem paſſieren täglich große Kriegsgefangenenſonderzüge, die aus der amerikani⸗ ſchen Gefangenſchaft entlaſſene Leute nach den großen Durch⸗ gaugslagern auf den Heuberg und bei Aſperg verbringen und jeweils 1200—41300 Mann ſtark ſind, ſtets freudig begrüßt unſern feſtlich geſchmückten Bahnhof. Die Transporte kom⸗ men vom Sommelager So⸗ſur⸗Aille bei Dijon über die Ab⸗ nahmeſtation Limbug a. Lahn und find meiſt 4 Tage unter⸗ wegs. Die Leute ſehen alle vorzüglich aus und ſprechen ſich über Behandlung und Verpflegung beſonders en den letzten Wochen durchweg lobend aus.— Der hieſige Bürgerausſchuß wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung u. a. auch mit der Schaf⸗ fung einer Kraſtwagenlinie ins Würmtal nach Rührkauſen 4. d. Würm und mit der Subventionierung der ſtaatlichen Einie nach Bauſchlott beſchäftigen.— Die Eiſenbahnverwal⸗ kung hat, wie ſchon früher mitgeteilt, ihre Beteiligung an der neugeornfüdeten Baugenoſſeuſchaft für Kleinhausbauten in Ausſicht geſtellt. Seitens des Perſonals ſind berets 65 Anmeldungen für derartige Wohnungen erfolgt.— Jufolge des Koßleumangels iſt die Polizeiſtunde hier auf 10 Uhr ſeftgeſetzt und der Straßenverkehr an Sonn⸗ und Feierkägen his auf 4 Anſchlußfahrten an die Züge der Lokalbahn nach Ettlingen völlig eingeſtellt worden. Letztere Maßnahme be⸗ deutet jeweils einen Ausfall von 4000 M. für den Stadt⸗ ſäckel.. 5 :( Baden⸗Baden, 24. Sept, Heute hielt im Rathaus⸗ ſgale der Mittelrheiniſche Gas⸗ und Waſſerfachmänner⸗Ver⸗ ein ſeine 54. Jahresverſammlung ab. Stadtbaurat Frahm⸗ Baden⸗Baden erſtattete den Jahresbericht und verbreitete ſich in demſelben eingehend über die Kohlennot und die un⸗ zureichende Verſorgung der Gaswerke mit Kohlen. In der Ausſprache wurde hauptſächlich hervorgehoben, daß der Koh⸗ lenverbrauch von 1918 die Grundlage für die weitere Ver⸗ ſorgung der Gaswerke bilden müſſe und daß dieſelbe unter keinen Umſtänden um 50 Prozent reduziert werden dürfe, da es ſonſt in der Gasfrage zu einer Kataſtrophe kommen müſſe. Direktor Lempelius von der Berliner Gaszentrale erklärte daxauf, der Reichskohlenkommiſſar beabſichtige eine derartige Reduzierung nicht, er werde vielmehr die Belie⸗ ferung der Gaswerke an zweite Stelle, alſo hinter die Bah⸗ nen, ſetzen und die Elektrizität nicht bevorzugen. Fachvor⸗ träge beendeten die Verſammlung.. ** Achern, 26. Sept. Eine Belohnung vun 100 M. erhielt dieſer Tage ein Bürger in der Nähe von Achern ausbezahlt, der durch ſeine Aufmerkſamkeit und ſein tüchtiges Eingrei⸗ ſen die Zurückführung eines geſtohlenen Militärpferdes in das Reichseigentum ermöglichte, ** Lahr, 27. Falle 100 Eier zum Preiſe von 95 Pfg. das Stück verkauft zu haben und er jetzt ſeiner Beſtrafung entgegenſieht. Triberg, 26. Sept. Die Talſperre über den Triberger Waſſerfällen wurde in einer Verſammlung von Vertretern der intereſſierten Gemeinden und Waſſerwerksbeſitzer in Beratung genommen. Triberg liegt ſo zwiſchen den gro⸗ ßen Kraſtzentralen der Umgegend, daß deren Reichweite zu einer Leiſtungsfähigkeit nicht genügt. So bleibt ein Aus⸗ weg nur durch die Erbauung einer Talſperre. Die Stau⸗ mauer ſoll 17 Meter hoch werden und 5 400 000 Kubikmeter Waſſer aufſpeichern. Leider ſind die urſprünglich auf 800 000 Mark veranſchlagten Koſten nach dem neueſten Preisſtand 7. mit 3 Millionen einzuſetzen. Die außerordentliche Erhöhung der Koſten zwingt dazu, durch Ausnützung der vorhandenen 250 Meter Gefäll mittelſt eines Kraftwerkes eine Einnahme⸗ quelle zu verſchaffen. Dadurch werden etwa 18 Millonen PS. im Jahre erzielt. Völlige Klarheit beſteht nur noch nicht über die Beſchaffenheit des Urgeſteins in der Talſohle. Ein geologiſches Gutachtendarüber lautet aber günſtig. Die Laſten würden ſich etwa mit 14/15 auf das Kraftwerk und 115 auf Triebwerksbeſitzer verteilen, wobei für letztere die PS. auf 1½—2 Pfg. ſich ſtellen würde. Die Pläne ſind fertig zur Einholung der Konzeſſion. Das Projekt hat dem Mini⸗ 5 bereits vorgelegen und dort großen Anklang ge⸗ funden. Wehr b. Schopfheim, 27. Sept. Der Bürgerausſchuß, der zum erſteumal unter dem neuen Bürgermeiſter Leber tagte, ſtimmte dem vorgeſchlagenen Kanaliſationsprofekt, das ſich auf 91000 M. ſtellt, zu und genehmigte außerdem 40000 Mark für den auf die Gemeinde entfallenden Anteil der Baukoſtenzuſchüſſe, die insgeſamt 160 000 M. betragen. “* Klenderungen im Poſt⸗ und Telegraphenverkehr. 1 Der allgemeine Telegrammverkehr mit Belgien iſt wie⸗ dereröffnet. Wortgebühr bis auf weiteres 30 Pf. 2. Nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſind wieder Poſtpakete zuläſſig. Die Freigebühr beträgt für ein Paket bis 2 Kilogr. 5 M. 50 Pf. über 2 bis 4 Kilogr. 6 M. 50 Pf., über 3 bis 4 Kilogr. 7 M. 50 Pf., über 4 bis 5 Kilogr. 8 M. 50 Pf. Bei Einſchreibpaketen kreten zu der gewöhnlichen Freigebühr 30 Pf. Einſchreibgebühr hinzu. . Die 50 Mark⸗ Banknoten mit dem Datum vom 20. Oktober 1918, die bekanntlich zum Einzug kommen, können, wie uns die Reichsbank hier mitteilt, noch bis 31. Oktober d. J. bei allen Banken zur Einlöſung umgetauſcht werden. — Jahresfeſt des Landes vereins der Inneren Miſſion. In dieſem Herbſte ſind es 70 Jahre, ſeitdem nach den Stür⸗ N men der Jahre 1848 und 1849 der Landesverein für Innere Miſſion in Baden gegründet wurde. Siebzig Jahre lang hat er im Segen gearbeitet, allerlei Anſtalten und Einrich⸗ tungen im Lande ſind Denkmale ſeiner Tätigkeit. Die große Umwälzung der neueſten Zeit ſtellt ihm neue und große Aufgaben. Am 12., 13. und 14. Oktober will er eine Landes⸗ tagung halten. Geplant ſind Abendverſammlungen in hieſ. Sälen am Abend des 12. Oktober, Beratungen am 13. Okto⸗ ber und am Abend dieſes Tages ein Vortrag von Prälat Dr. Scboell über Chriſtentum und Sozialismus. Auf die feſt⸗ liche Tagung wird daun in Herrenalb ein Lehrgang für Pfarrer, Vikare und Kandidaten zur Einführung in die Arbeiten und Ziele der Inneren Miſſion folgen. — Verzollung des Gepäcks der zurückkehrenden Kriegs⸗ gefangenen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat keine Medenken, daß von einer Verzollung des Gepäcks der zu⸗ rückkehrenden Kriegsgefangenen Abſtand genommen wird, ſobald es zweifelsfrei erſcheint, daß die mitgeführten Waren für den perſßulichen Gebrauch des Einführenden oder ſeiner Angehörigen beſtimmt'ſind. In Fällen, in denen etwa die Einfuhr größerer Warenmengen zu Handelszwecken erfolgt oder ſonſt ein grober Mißbrauch des zollſeitigen Entgegen⸗ kommens anzunehmen wäre, wird allerdings die Zollfrei⸗ heit zu verſagen ſein. Die in Betracht kommenden Bun⸗ desregierungen ſind ſeitens des Reichsfinanzminiſters er⸗ ſucht worden, bei der Heimkehr der Kriegsgefangenen all⸗ gemein in dieſem Sinne zu verfahren. Die Ausnutzung der oberbadiſchen Waſſerkraft. Schopfheim, 26. Sept. Beim Empfang des Staatspräſi⸗ denten Geiß, der auf einer Rundreiſe durch die oberbadiſchen Amtsbezirke begriffen iſt, teilte ſein Begleiter Staatsrat Köhler mit, daß dem Landtage demnächſt ein großzügiges Projekt für die Ausnützung der oberbadiſchen Waſſerkräfte 8 zen werde. Weiteres Eintreſſen von deutſchen Kriegsgefangenen. Raunheim, 28. Sept. Heute nachmittag 4 Uhr 10 Minu⸗ ten iſt der vierte Transport deutſcher Kriegsgefangenen aus engliſcher Gefangenſchaft in Stärke von 1158 Mann aus der Gegend von Arras und Donrt hier eingetroffen. Der aus den Gefaugenenkompagnien 314 und 316 beſtehende Trans⸗ port, der ſich in der Hauptſache aus Norddeutſchen zuſam⸗ ö Sept. Das Bezirksamt Lahr gibt bekannt, daß der Bäcker Heinrich Stolz überwieſen wurde, in einem abends ſtatt. menſetzt, war ſeit Freitag unterwegs. 70 Kilometer muß⸗ ten die Leute zu Fuß zurücklegen. Behandlung und Ver⸗ köſtigung war in letzter Zeit einwandfrei, das Ausſehen der Heimgekehrten iſt infolgedeſſen gut, nur die Kleidung läßt zu wünſchen übrig. Der zweite Transport, der am Montag aus amerikaniſcher Gefangeunſchaft eintraf, iſt heute in zwei Sonderzügen nach Norddeutſchland weitergegangen. Die Süddeutſchen in Stärke von etwa 350 Mann eilten mit den Kurszügen der Heimat zu. 5 Die geiſtige Waffe. Ein Naturforſcher fing eine Kreuzotter.„Unerhörte Gemeinheit, mich zu fangen!“ rief die Schlange.„Ich bin ein unabhängiges Weſen. Pfui über die rohe Gewalt. Laßt uns mit geiſtigen Waf⸗ fen kämpfen.“ Der Forſcher lächelte.„Es ſei. Nur geſtatte, daß ich dir zuvor den Giftzahn ausbreche.“ Und er tat es.„Verdammtes Pech!“ ziſchte die Kreuzotter, „nun hat er mich meiner beſten„geiſtigen Waffe“ be⸗ raubt.“„Jugend.“ (Freudenſtadt, 25. Sept.(Kraftverſorgung des Schwarzwalldgebieks.) Auf Einladung des Ueberlandwerks Glatten⸗Weitenburg fand auf dem hieſigen Rathaus eine Verſammlung von Vertretern der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden, Amtskörperſchaften uſw. ſtatt, um zur Errichtung eines großen Kraftwerks für die Bezirke Freudenſtadt, Horb, Nagold, Haigerloch, Hechin⸗ gen, Sulz, Oberr dorf und Rottweil Stellung zu neh⸗ men. Das Gebiet umfaßt etwa 260 000 Einwohner und hat einen Strombedarf von 13 Mill. Kilowatt⸗ ſtunden, der ſpäter auf das Doppelte zu veranſchlagen ſein dürfte. Bisher decken drei größere Werke, Glatten⸗ Weitenburg, Aiſtaig und Herrenberg in der Hauptſache den Bedarf. Die planmäßige Ausnützung der Waſſer⸗ kräfte des Glattbachs, Lauterbachs und Heimbachs läßt aber die Vereinheitlichung dringend geboten erſcheinen, So wurde nun in der Verſammlung von Regierungs- baumeiſter Haußmann im Auftrag der Körtings Elektrizitätswerke ein Plan vorgeführt, der auf der Er⸗ richtung einer Talſperre aufgebaut iſt. Darnach würde im Heimbachtal oberhalb Leinſtetten ein Stauſee von 10,7 Mill. Kubikmeter Inhalt das Jahreswaſſex der drei Flüßchen aufnehmen. Von der Sperre würde ein Druckſtollen von 7950 Meter Länge und 8 Kbkm. Se⸗ kundenleiſtung nach Dettingen im Neckartal geführt, wo die Waſſerkraft durch drei Turbinen von je 3000 K. V. A. in elektriſche Kraft umgeſetzt würde. Die mittlere Jah⸗ resleiſtung des Kraftwerks wäre 30,4 Mill. PS.⸗Stunden oder 20,15 Kilowattſtunden. Die Ausführungskoſten wür⸗ den nach den Verhältniſſen von 1919 auf etwa 16 ½ Mill. Mark veranſchlagt und die Kilowaftſtunde käme biuf 5,1 Pfg. zu ſtehen, wogegen die Dampfkilowattſtunde 18 Pfg. koſtete.— Auf Vorſchlag des Regierungsrats Dr. Frauer wurde ein Ausſchuß eingeſetzt, der die Frage eingehender Beratung unterzieht. Das Vermögen des Kaiſers. Eine aus Vertretern der preußiſchen Miniſterien zuſammengeſetzte Kommiſſion verhandelt ſeit längerer Zeit mit einem Vertreter des Kaiſers Wilhelm über die fi⸗ nanzielle Abfindung. In Betracht kommen drei Klaſſen von Vermögensobjekten: einmal ſolche Werte, die zwei⸗ fellos Privateigentum des früher regierenden Hauſes ſind, dann ſolche, die als Staatseigentum angeſprochen werden müſſen, und drittens die unbeſtimmten Werte, deren Ein⸗ reihung in die eine oder andere Kategorie ſchwierig iſt. Das Privatvermögen der Hohenzollern iſt ſehr be⸗ trächtlich. Man wird es auf weit über 300 Millionen anſetzen müſſen. Außer ſehr beträchtlichem Grundbeſitz ſind mehr als 100 Millionen in Aktien und Hypotheken angelegt. Nebenbei ſei bemerkt, daß auch Wilhelm II. zur Vermehrung dieſes Vermögens erheblich beigetragen hat. Ganz beſonders ſteht in Frage, wie die Kronrente ab⸗ gelöſt werden ſoll. Es handelt ſich dabei um die im Jahre 1821 dem Staat überwieſenen Domänen, für die dem König eine jährliche Rente von 2½ Millionen Ta⸗ lern gewährt wurde. Nach dem Vorſchlag des Vertreters der Krone ſoll dieſe Rente mit dem Zwölffachen abge⸗ löſt werden und die ſich dabei ergebenden 92 Millionen ſollen als Reichsnotopfer auf das Privatvermögen ver⸗ Dieſes Privatvermögen ſelbſt würde rechnet werden. dann ungeſchmälert bleiben. Die königlichen Schlöſſer— über 70, von denen etwa 25 in Berlin oder ſeiner näheren Umgebung lie⸗ gen— werden derzeit vom preußiſchen Finanzminiſterium verwaltet. Da ſie bisher nur zum kleinſten Teil benutzt wurden, ſo werden ſie größtenteils zur Milderung der Wohnungsnot mit herangezogen. Gesangverein„Liedertafel“ Seckenhelm. Der vor⸗ geſtrige Familienabend der„Liedertafel“ hatte wie nicht anderſt zu erwarten einen regen Beſuch und war der Vereinsſaal im„Schwanen“ bis auf den letzten Platz beſetzt. Es waren wirklich genußreiche Stunden, die der Verein ſeinen paſſtven Mitgliedern und deren Angehörigen bereitete. Chorgeſang wechſelte mit Solovorträgen, Duette und Theatervorführung. Sicher waren alle Beſucher von den Darbietungen hoch befriedigt und der Verein darf auch weiterhin mit dem regen Intereſſe ſeiner paſſiven Mitglieder rechnen. Um zahlreichen Wünſchen nachzukommen beabſichtigt die„Liedertafel“, ſeine vorgeſtrige Darbietungen zu wiederholen und zwar ſpeziell für ſeine vielen Freunde und Gönner und kann der Verein ſicher auch dann auf einen ſtarken Beſuch rechnen. Die Veranſtaltung findet am kommenden Sonntag, den 5. Oktober Anfang 7½ Uhr Einlaßkarten ſind ſchon jetzt im Vereinslokal zum„Schwanen“, beim 1. Schriftführer Lenz im„Lamm“ und beim Vereinsdiener Auguſt Hauck zu haben. Bei den bekannten Leiſtungen des Vereins und dem zu erwartenden genußreichen Abend, empfiehlt es ſich rechtzeitig Einlaß ⸗ karten im voraus zu beſorgen. Verantmarilich für die Nebakrion Ga- Zimmermann Seckenbelm Die Sehnſucht nach dem Trinkgeld. Es herr⸗ ſchen jetzt, was das Trinkgeld anbetrifft, wunderliche Zu⸗ ſtände im Berliner Gaſthausbetrieb. Die Koſten dieſes Vorganges bezahlt, wie immer, das brave Pub⸗ likum. Zu Ende des vorigen und zu Anfang dieſes Jahrs zogen die Kellner, nachdem ſie einige Wochen die Großſtadt Berlin mit dem Kellnerſtreik ge⸗ plagt hatten, in langen Kundgebungszügen durch die Straßen Berlins, erklärten, das entwürdigende Trink⸗ geld müſſe ein Ende haben, und verlangten feſte Gehäl⸗ ter, das Publikum war gerührt, die Gaſthausbeſitzer gaben nach, zuerſt die Weinhausbeſitzer, dann die Kaffe⸗ und Bierwirte. Sie erklärten zwar, ſie müßten, um der ſitt⸗ lichen Forderung der Kellner nachzukommen, bei allen Preiſen 10 v. H. aufſchlagen, was keinesfalls der weg⸗ fallenden Trinkgeldbelaſtung entſprach, denn es haben Ka und gar nicht alle Leute die Gewohnheit gehabt, das Trinkgeld auf eine Abgabe auf 10 v. H. abzugrenzen. So⸗ mit ſtellte dieſe Maßregel eine Mehrbelaſtung des Publi⸗ kums dar, deren Ertrag gewiß nicht in die Taſche der Kellner floß. Immerhin, was tut man nicht alles. Gläu⸗ bige Gemüter konnten annehmen, es ſei nun alles in Ord⸗ nung, und mittels der 10 v. H. würden paradieſiſche Zuſtände im Gaſthausleben eintreten. Es muß zugegeben werden, daß einige Gaſthäuſer ſoviel Anſtandsgefühl hat⸗ ten, nachdem ſie dem Publikum nun einmal die 10 v. H. abgedrungen hatten, auch ihrerſeits für ebenſo höfliche und zuverläſſige Bedienung zu ſorgen wie früher. Bei recht vielen war das aber nicht der Fall, und das Ver⸗ halten der Kellner in manchen Lokalen kam ihnen da⸗ bei nur zu ſehr entgegen. Ihrer ſittlichen Wertſteigerung ſchienen das feſte Gehalt und die Wiedereinführung des Trinkgelds ein ungemein verlockendes Ziel, dem ſie durch mtſprechende Behandlung der Gäſte entgegenzuſtreben ſuch⸗ msbeſondere aus Spieler- und Schieberkreiſen, kam ihnen dabei zu Hilfe. Dieſe gaben nämlich immer ein Trink⸗ zeld, obwohl Anſchläge im Wirtshaus und Fußnoten zuf den Speiſezetteln deren Annahme verboten. Ebenſo natürlich wie dieſe Fußnoten war es, daß dann die Kellner mit ſtoiſcher Würde das Trinkgeld— einſteckten. Eine weitere Folge war, daß ſie im Innern ihrer Seele alle Gäſte verachteten, die im Gegenſatz zu den Schiebern auf Logik und Sparſamkeit hielten, und die ſich klar⸗ machten, daß für regelmäßige Wirtshausgäſte ein erſpar⸗ tes Trinkgeld ſchon mehrere hundert Mark im Jahr aus⸗ macht. In den Gaſthöfen hat der Verſuch, ohne Trinkgeld auszukommen, meiſtens einen noch größern Mißerfolg aufzuweiſen gehabt. Hier hat man vielfach einen Zuſchlag von 25 v. H. zum Zimmerpreiſe erhoben 9 da ſind die Prozente höher, als der angenommene Trinkgeldbei⸗ trag in Wirklichkeit ausmachte), aber daß deswegen das Publikum im Hotel gänzlich ohne Trinkgelder auskommen könnte, iſt einfach ein Wahn. Neuerdings kann man nun aber in manchen Berliner Konditoreien, die auch im Ja⸗ nuar ihre Preiſe erhöht haben, wieder einen Anſchlag leſen:„Für Bedienung wird auf jede Zeche ein Zuſchlag von zehn v. H. erhoben.“ Dieſer Tribut wird auch prompt eingezogen. Nun ſitzt das Publikum, das ewig geduldige, auf deſſen breiten Rücken alles abgeladen wird, was Angeſtellte, Wirtshausbeſitzer und Lieferanten hin⸗ ter den Kuliſſen ſchmieden, da. Es muß die erhöhten Preiſe bezahlen, es muß das Trinkgeld bezahlen. Es wird von allem ganz verwirrt, da die Frage nirgendwo einheitlich geregelt iſt und man offenbar in dieſen Sachen ein anmutiges Halbdunkel laſſen will, um die Schraube bei einer anderen Gelegenheit dann wieder einmal anzie⸗ hen zu können. Der neue Amor. Kürzlich las man eine Zeitungs⸗ e pechen mit einer angenehmen jungen Dame von habt N litz und ſchöner Seele zum Zweck ſonntägli 5 05 U und anderer gemeinſamer Annehmlichkeit ſuchte⸗ b re eine alte Geſchichte. Neu aber war der weren f ele N 1 bt 4 ft 0 K„ a Mann die j Zulu 1 bl. Il 5 leicht eine Flaſche Wein und anderes ſpendieren We, den Damen gegenüber als Kavaliere zu Jeige zu un, b die Damen gewillt ſind, ſich Sonntags mit un en g ſieren, dann ſollen die Koſten zu gleichen ore* tragen werden. Wie kommen wir zu dieſem efecht dn, 2 da wir unſer Geld im Schweiße unſeres 1 Don,* dienen müſſen? Daher Sonntagsparole für leiben 10 8 Geldbörſe lockern, andernfalls das Zuhauſeb 06% gend empfohlen wird.— Viele Schweriner fun die zur Vernunft gekommen ſind.“ Damen, Es wird ſich ja zeigen, wie die jungen hne zu dieſem neuen Amor ſtellen, der ſtatt der tel ali, Liebesbogens die Schnur an ſeinem Geldne Schren Die„zur Vernunft gekommenen“ junen und Ta dürften zur Einſicht gelangen, daß Vernunſhen Geseke vergnügen, Oekonomie und Liebe nicht denſe 4 folgen. ö g ten. Und die dumme Protzerei vieler Wirtshausgäſte, 0 anzeige, in der ein männliches Individuum Verbindung Amtliche Bekanntmachungen Bau⸗ und Straßenfluchten⸗ feſtſtellung betr. Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Bezirks⸗ rats Mannheim vom 8. Auguſt 1919 wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten in der 76. Sandgewann für feſtgeſtellt erklärt. 8 Die Einſicht des Ortsſtraßenplans iſt jeder⸗ mann während der üblichen Dienſtſtunden auf dem Rathäuſe, Kaufhaus N 1, Zimmer 101 ge⸗ bührenfrei geſtattet. Mannheim, den 17. September 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Verordnung. Steuermannslöhne für die Rhein⸗ ſtrecke zwiſchen Mannheim Lud⸗ 8 und Kehl⸗Straßburg etr Der in Ziffer II der Verordnung vom 25. März 1898(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 228) feſtgeſetzte Tarif für die Höchſtbeträge der Steuermannslöhne haf der Rheinſtrecke zwiſchen Mannheim⸗Ludwigshafen und Kehl⸗Straßburg, abgeändert durch die Bekanntmachung vom 26. April 1918(Karlsruher Zeitung, Staatsanzeiger vom 1. Mai 1918 Nr 100) wird bis auf weiteres außer Kraft geſetzt. Karlsruhe, den 10. September 1919. Bad. Arbeitsminiſterium: gez. Rückert. Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 23. September 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. II a. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. . Volkszählung. Laut Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 11. September 1919 findet am S. Oktober d. Js. eine allgemeine Volks⸗ zählung ſtatt. Jedem Haushaltungsvorſtand wird eine Haushaltungsliſte vom Zähler zugeſtellt, in die er fämfliche in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober iu ſeiner Wohnung aumeſenden Verſouen ahne Ausnahme einzutragen hat. Im übrigen verweiſen wir auf die auf der Haushaltungsliſte ent⸗ haltene Anleitung. Genaue und ſorgfältige Ausführung wird beſonders zur Pflicht gemacht. Wer bis zum 6. Oktober keinen Zähl⸗ bogen erhalten hat, wolle dies auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 melden. Bis zum 8. Oktoker 1919 nach⸗ mittags müſſen die Jiſten ausgefüllt ſein und erfolgt von da an deren Abholung durch die Zähler. An die Einwohnerſchaft richten wir das Erſuchen die Zähler bei ihrer nicht leichten Arbeit nach Möglichkeit zu unterſtützen, ins⸗ beſondere aber für vollſtändige Ausfüllung der Liſte bis zum 8. Oktober mittags Sorge zu tragen. Seckenheim, den 27. September 1919. Bürgermeiſteramt: 5 Koch. Vürgy. Nachſtehend bringen wir die Verordnung gegen den Wucher bei Vermittlung von Miet⸗ räumen zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 26. September 1919. Bürgermeiſteramt: Roch. 4. 1. Es iſt verboten, durch öffentliche Be⸗ kanntmachungen oder ſonſtige Mitteilungen, — fur einen größeren Perſonenkreis beſtimmt n , Belohnung für den Nachweis von Miet⸗ a räumen oder den Abſchluß von Mietver⸗ trägen über Mieträume auszuſetzen; Bürgy. Beteiligung aufwies, ſo wird der Verein am 2. Mieträume unter einer Deckadreſſe(Buch⸗ ſtabenadreſſe und dergleichen) auszubieten; 3. Mieträume anbieten unter Aufforderung zur Abgabe von Preisangeboten; 4. Mietwohnungen unter der Bedingung des gleichzeitigen Erwerbes von Einrichtungs⸗ gegenſtänden anzubieten; i 2 8 2. Wer dem Verbote des§ 1 vorſätzlich zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft.. 3 8 3. Die gleiche Strafe(§ 2) trifft denjenigen, welcher ſich fuͤr den Nachweis oder die Ver⸗ mittelung von Mieträumen von dem Mieter Vermögenvorteile verſprechen oder gewähren läßt, die einen von der Gemeindebehörde für Rechtsgeſchäfte dieſer Art feſtgeſetzten Satz überſteigen. Die Gemeindebehörden ſind zur Feſtſetzung derartiger Sätze berechtigt. 4 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kkaft. Der Reichsarbeits⸗ miniſter beſtimmt den Zeitpunkt, an dem ſie außer Kraft tritt; ſie tritt ſpäteſtens am 31. Dezember 1920 außer Kraft. Weimar, den 31. Juli 1919. Das Reichsminiſterium: gez! Bauer. Zum l. fleißiges erſcheint die ein als große moderne Zeitung. 5 Zeitbilder, Luſtiges Blatt, Ratholischer Zungmäuntr-Prtein — St. Bernhard.— Da am kommenden Fonntag, den 5. Oktober, die chriſtenlehrpflichtigen Jünglinge kommunizieren, da die Generalkommunton des Vereins am Patrozinum nicht die erhoffte Sonntag das Verſäumte nachholen. Zu dieſem Zwecke ladet das Jungmänner⸗ apaſtalat alle Mitglieder des ganzen Vereins zu der am Mittwach Abend 8 Ahr im Seitenſchiff der Kirche ſtattfindenden Kirehliehen Versammlung ein. Mit Ruͤckſicht auf das intereſſante Thema iſt vollzähliges Erſcheinen er⸗ wünſcht. Nur VPereins mitglieder ſind eingeladen. Eingang: Seitentüre Die Ver⸗ trauensleute ſtellen jedem Mitglied die Zeitung „Jungmänner⸗Apoſtolat“ No. 7 als Einladung zu, ſo jeden Monat eine Nummer. Freitag Abend 8 Ahr iſt unter Bei⸗ ſein des H. H. Pfarrers Derſammlung des ganzen Vereins als außerordentliche Verſammlung. Tagesordnung und alles weitere wird dort bekannt gegeben. Jutritt haben nur Mitglieder und Ehrenmitglieder des Vereins, ſonſt niemand. Die neuen Statuten ſtehen zur Beratung, die der Diszeſanpräſes mit der Präſideskonferenz vom 27. Januar und 16. September 1919 beſchloſſen hat, an di⸗ wir uns von nun an ſtriefe halten Der Präſes. find, Aud ölemmlag eakongeim. enstag, den 30. Feptember, abends 8 Uhr, Mitgleder⸗Oersammlung im Lokal zum„Stern“. Zahlreiches Erſcheinen dringend not⸗ wendig. Der Vorſtand. Ansſolrts-Karten f 80e Georg Zimmermann. Sie dient als Er⸗ gänzung der Lokalpreſfe und wird von Berlin mit den Nachtzügen verſandt, ſo daß ihre Nach⸗ richten auf ichnellſtem Wege beim Leſer em⸗ treffen.— Wertvoll für jede Familie ſind ihre 9 f eilagen Deutſches Heim, Kinderheim und Gerichtsſaal mit reichhaltigem Bildermaterial und vielſeitigem Leſeſtoff. Beſtel⸗ lungen bei dem Briefträger oder der nächſten Poſt⸗ anſtalt für nur 1.25 M. monatlich. Probenummern vom Verlag der Berliner Abendpoſt, Berlin S Ws üdchen 115 5 ell 6 feinen Hau Wo ſag ſchäftsſtelle alt 1 3 108 1 elt 0 Für die Kirchweihe einen Kellner um ſervieten geſucht. Wer ſagt die Geſchäftsſtelle. Sammel⸗Anzeiger zur für Miiglieder der Jandw. Ein- z. Verkaufsgenoſſenſchaft. Eine Feichſe wit But und Lahnen verloren. Abzugeben Janptſtraße 167. Lebensmittelamt. Aeplel-Ausgabe. Morgen Dienstag. den 30. Sep⸗ tember von 8—12 Ahr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags, werden in der Waghalle Tafel-Aepfel aus- gegeben und zwar pro Kopf der Haushaltang 4 Pfund zum Preiſe von 35 Pfg. pro Pfund 5 in folgender Einteilung: Nr. 1450 von 8—9 Uhr „ 451899 „ 900-1399 „ 1400—1799 „ 1800-2199 „ 2200-2599 „ 26003000 26 Seckenheim, den 29. September 1919. Lebensmittelamt. 5 Ummi-Sauger in Friedensqualität empfiehlt 5 Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. —lah, W. Höllstin. 9 Zahn-P rar Karl Rühle Spezialität: 401 Goldarbeiten 4h Umarbeiten nicht passender unter Garantis. . U Sprechstunden: täglich von 96 i 7. Sonntags von 91 Un Wirksamstes Mittel 1 gl tilgung von Mäusen und empfiehll JGermania- Droge Fr. Wagner's Nacht Inhaber W. Höll