f 9 5 und Edingen. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 1 J 9 5 Hmtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, divesheim, Neckarhausen l.. Abounementspreis: Monatlich 1. ei freier ahr. 5 bee e Dienstag, 30. September 1919. No. 226 u 1 Sonn⸗ und Feiertage. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 11 N— han, 0 5 1 S* 2 1 1— nnr——— 1 d, Gehaltserhöhungen in Frankreich. zu l 5 0 5 2. 8 .% 3 9. zu löſen, frühere Abmachungen(der Londoner Geheim Je Neues vom Tage. Paris, 29. Sept. Der Senat nahm die Vor⸗ vertrag. D. Schr.) ſollen ungültig ſein. Dadurch werde Braunrohlen⸗Syndikat. lage an, durch welche die Gehälter der Beamten, An⸗ für Italien eine troſtloſe Lage geſchaffen. England und Frankreich ſeien zwar bereit, Italien zu unterſtützen, aber nicht auf Koſten der guten Beziehungen zu Amerika. Das Unternehmen Annunzios habe die Lage in unheil⸗ e Vaheripzig, 29. Sept. Hier kam geſtern nach langen geſtellten und Arbeiter der Zivildienſtzweige des Staats, ſündelungen das Mitteldeutſche Braunkohlenſyndikat des Poſt⸗ und Telegraphenweſen ſowie der Landesſpar⸗ . kaſſen eine Beſſerung erfahren. 5 0 Streik der Seeleute. f gewilff burg, 29. Sept. Die Streikleitung hat ein⸗ lem daß die zur Abholung der Kriegsgefangenen ie miiken Schiffe nach England ausfahren dürfen, wenn der alten Beſatzung bemannt werden. DVeiſei us ſte a. a bein des Oberſtkommandierenden im Saargebiet Ge⸗ iet Andlauer und der Vertreter des Völkerbunds er⸗ w hieborden. Handelskammerſyndikus Dr. Schlen⸗ n elt eine Eröffnunsredge, in der er auf die Bedeu⸗ auf 100 hinwies. Die Geſamtzahb der Ausſteller wird udo geſchätzt, wovon auf Deuͤtſchland 80, auf El⸗ Aheingen 60, fallen. 1 Aus Tſchechien. iſt di rag, 29. Sept. Auf dem Altſtädter Ring in Prag Schulenmal hingeſetzt worden. Der Lehrplan für die if len wird geändert. In der Oberſtufe ſoll der huſſi⸗ eit und der tſchechiſchen Reformation beſondere 10 nen Prieſter fordert auf, den Zölibat gewaltſam zu 5 ee haben bereits geheiratet. g 8 8 wetag N a Friedensvertrag. Aden alis, 29. Sept. Senator Gaudin de Villain ſleßen utrag eingebracht, Senat und Kammer ſofort zu 1 läden Ausſtellung für die Anknüpfung weiterer Bezie⸗ Haben nen Marienſäule entfernt und dafür ein großes ſeſn heil werden. Die Organiſation der reformiſtiſch ung der Abſtimmung über den og am 1. November eine konſtituierende Na⸗ un lo i f dens ztammlung wählen zu laſſen, die über die Frie⸗ wahl age abzuſtimmen, den Präſidenten der Republik N 10 6 95 machen izierung des Friedensvertrags durch einen vkilen Verhan trag geregelt werden; er wünſche keine r„Lem Friedensvertrag vernichten, außerdem dürfe rer Beſorgnjs. kreich n 911 Der Eiſenbahnerſtreik in England. London, 29. Sept. Die Lage iſt, nachdem die Ver⸗ handlungen der Regierung mit dem Nationalbund der Eiſenbahner geſcheitert ſind, ſehr kritiſch geworden, da ſich wahrſcheinlich andere Zweige der Arbeiterſchaft den Eiſenbahnern anſchließen, von der Londoner Untergrund⸗ bahnen, die elektriſchen Bahnen und den Automobilomni⸗ buslinien gilt es für ſicher. Die Bewegung wird wohl nicht auf die Haupteiſenbahnlinien beſchränkt bleiben, ſon⸗ dern das ganze Land umfaſſen. Die Regierung trifft mit größter Eile Vorkehrungen, um die Zufuhr der Lebens⸗ mittel zu ermöglichen. Aufrufe fordern die Bevölkerung auf, ſich freiwillig zum Verkehrsdienſt zu melden, auch das Militär ſoll herangezogen werden.— Die von der Regierung den Arbeitern vorgeſchlagenen Löhne betragen das Doppelte der Lohnhöhe vor dem Krieg. Die Zahl der Ausſtändigen wird auf eine Million geſchätzt. Die Demobilmachung iſt eingeſtellt, das Mili⸗ tär bewacht die Eiſenbahnlinien. In den letzten Tagen, als der Streik erwartet wurde, hat das Publikum fabel⸗ hafte Preiſe für Fahrkarten, die von Händlern zum Wucher aufgekauft wurden, bezahlt. Für die Strecke London— Dover wurden 500 Mk, für Dover— Glasgow 3000 Mk. gegeben. Eine Firma hat einen Reiſeflug⸗ dienſt eingerichtet. Die Regierung hat ſofort die Ratio⸗ nierung der Lebensmittel, des Gaſes und der Kohlen wieder eingeführt, für die in letzter Zeit im Schleich⸗ handel ebenfalls ſehr hohe Preiſe gefordert wurden, da viele ſich einen Vorrat anlegten. Die Abfahrt vieler Züge nach dem Norden, die auf den Londoner Bahn⸗ höfen gedräugt voll ſtanden, wurde abgeſagt. Die Regierung erklärt in einem Aufruf, etwas Schlim⸗ meres hätte dent Land in der jetzigen Zeit nicht zugefügt werden können, als der Eiſenbahnerſtreik; die Schä⸗ digung des Handels werde jetzt verhängnisvoll. Nach den Londoner Blättern will die Regierung den Hyde⸗Park(157 Hektar groß), auf dem die großen Volksverſammlungen abgehalten werden, abſperren und zu einer Hauptverteilungsſtelle für Lebensmittel und ei⸗ nem Sammelplatz für Kraftwagen einrichten laſſen. An⸗ geblich haben ſich bereits 25000 Kraftwagenführer für die Beförderung der Lebensmittel freiwillig gemeldet. — Marſchall Haigh hatte am Samstag eine längere Beſprechung mit dem Trausportminiſter Geddes. Grey in Amerika. Neuyork, 29. Sept. Der neuernannte britiſche Botſchafter Grey iſt in Neuyork angekommen. Tittoni über die Fiumefrage. Rom, 29. Sept. In der Kammer erklärte Mi⸗ niſter Tittoni, die Pariſer Konferenz habe beſchloſſen, die Gebietsfragen in der Adria nur übereinſtimmend voller Weiſe verſchärft und die Gemüter in Italien er⸗ hitzt. Er bitte, die Frage in Ruhe zu behandeln. Abg. Chieſa teilte mit, daß in Fiume 16 000 italieniſche Sol⸗ daten ſich befinden, während Miniſterpräſident Nitti nür von 1900 ſpach. Das beweiſe, wie mangelhaft die Regierung unterrichtet ſei. Die Mannszucht im italieni⸗ ſchen Heer habe ſtark nachgelaſſen. f 5 Der Streich in Fiume. Lugano, 29. Sept. Annunzio erklärte dem Ad⸗ miral Cagni, daß er die jetzige Regierung in Italien nicht anerkenne und auch nicht mit ihr verhandte.(5) Der Krieg im Oſten. Haag, 28. Sept. Gerüchtweiſe wird gemeldet, Le⸗ nin ſei geſtürzt worden und eine andere bolſchewiſtiſche Regierung ſei in Moskau eingeſetzt worden. Helſingfors, 28. Sept. Die Bolſchewiſten haben in Kronſtadt den General Goldinsk und 10 andere Offi⸗ ziere erſchoſſen. 5 f Bern, 27. Sept. Wie das amerikaniſche Preſſe⸗ bureau aus Kiſchinew meldet, mußte bei Hutin in Beſ⸗ ſarabien ein großer mit fünf Motoren verſehener Dop⸗ peldecker infolge eines Defektes landen. Bei einer durch rumäniſche Militärperſonen vorgenommenen Uunterſuchung hat man 300 Millionen Rubel Bargeld und eine voll⸗ ſtändige Notenpreſſe vorgefunden. Die Inſaſſen des Dop⸗ peldeckers, 4 deutſche Offiziere, die ſich angeblich nach Rußland begeben wollten, wurden verhaftet. 5 London, 28. Sepk. Es wird gemeldet, daß die Mohammedaner in Bombay gegen die Zerſtückelung der Türkei und gegen die Verteilung der Mandate über aſiatiſche Provinzen an europäiſche Mächte Einſpruch, erhoben haben. Engliſche Truppen haben die Stadt Karahiſſar beſetzt, die türkiſchen Behörden abgeſetzt und den Vormarſch auf Uſak begonnen.. Eieingeborene ſtürmten das engliſche Hoſpital in Ho⸗ deida(Arabien), töteten die Wachen und die Polizei und bemächtigten ſich der ganzen Stadt. Die engliſche Regierung ſandte ſofort indiſche Truppen(Brahminen) gegen die(mohammedaniſchen) Aufſtändiſchen und wird eine größere Truppenmacht nachfolgen laſſen.(Der Auf⸗ ſtand im Yemen, wo die Engländer Jahrzentelang gegen die Türkei gewühlt haben, ſcheint ſehr ernſt zu ſein.) Die Unabhängigkeit Litauens. Kowno, 28. Sept. England hat die Unabhängig⸗ Litauens anerkannt. Als dies in Kowno bekannt gege⸗ ben wurde, zog eine große Menge vor das Haus der engliſchen Sondergeſandtſchaft und veranſtaltete eine Freu⸗ denkundgebung. Der Vertreter Englands hielt auf eng⸗ liſch eine Anſprache, in der er u. a. ſagte, Großbritannien werde dafür ſorgen, daß die Grenze zwiſchen Polen und Litauen ſo ausfalle, daß die Litauer zufriedengeſtellt wer⸗ Du biſt mein! N Aacbrug 1 0 von H. v. Erlin. Die 3 888 fd länkendſtrate ſchritt ſie entlang, an der ſich rechts elf beſtell ie abgeernteten Felder breiteten, auf den ſumen 8 Win, wo ſchon wieder in zarten Spitzen die nlüchtbarer interſaat hervorſproß. Fruchtbare Ebene, Stb mehr noch jener andere Strich, der, ihrem Auge undt beng ſichtbar, darüber hinaus ſich dehnte, der delzer Beste bart: ihre eigene Scholle. Ein ſchöner, der da itz. der dem wohl Freude bereiten konnte, die ihr Al daß und ſeiner Herrſchaft Zügel führte. dener de 1 ſie geführt. Ein Grandſeianeur. doch her ſelbe; nicht nur Ererbtes ſich zu erhalten gewußt. ihres hier ſpür en k t Ne hatte, das Erz. das daraus zutage gefördert Wagens T. ftr alte ther geheime Adern liegen fühlte. Aber N Minde pre es ja vermocht hakte, verwalteten ketsobt, die 155 Beſitz: für ſie gab es nirgends eine eichen 5 8 wartete, ein Ziel, das ihrer Kraft zu ihr we a l 5 pflichtenlos ihr Daſein— ziellos, wie det. Vor tung, auf der ſie plöglich den Schritt ein⸗ Veadeau 5 teilte ſich die Straße. Die Chauſſee führte zitete zur Stadt bin. der ſeitabbiegende . e durch den nahen Forſt nach Ulmenhof. Angelika aufſuchen! Blitzſchnell war der Gedanke in Madeleine aufgezuckt und ebenſo raſch wieder von ihr abgetan. Nein— nicht heute! Ein andermal— vielleicht. Sie wandte ſich und kehrte nach Hölfen⸗ ſtein zurück. Aber eines andern Tages, da nahm ſie ohne Zö⸗ gern den Weg nach Ulmenhof. Man war Beſuche dort nicht gewöhnt, und Frau Reichmann kam aus dem Hauſe geeilt, als vor der Freitreppe die Equi⸗ page hielt, die Madeleine hergebracht. Sie folgte der Hausdame in das Zimmer hinein. Ein alter Herr erhob ſich aus ſeinem Lehnſtuhl, ließ den Blick eine Sekunde fragend auf ihr ruhen, verneigte ſich und ſtand, den gebeugten Nacken auf⸗ ſtraffend, ihr gegenüber. Nikolaus Bravand— ſein Vater. Der Vater deſ⸗ ſen, den ſie am Scheidewege getroffen, ſeiner Zukunft Orakelſpruch ihm kündend. Feſt, mit eindringendem Fragen ruhte ihre Augen auf dem Rittmeiſter, als er nun, ſie begrüßend, ſagte: „Ihr Beſuch wird meiner Tochter eine Freude be⸗ reiten, Baroneß. Ich danke Ihnen dafür.“ Es war ſchlicht geſprochen, ohne Aufwand von zur Schau getragenem Kummer. Madeleine fühlte ſich davon ergriffen, und mit derſelben Schlichtheit ant⸗ wortete ſie: „Sie haben ſchweres Leid in Ihrem Hauſe, Herr Rittmeiſter. Iſt nicht Hoffnung zum Beſſern da?“ Er ſah an ihr vorüber.„Wir nehmen die Tage. Und jeder Tag iſt ein Geſchenk.“ Leichte Schritte klangen auf. und eilte Madeleine entgegen. Angelika trat ein mich, Sie wiederzuſehen.“ und ſprachen miteinander. regten Eifer derer die lange des Lebens hatter en! behren müſſen. Madeleine ſchweigſamer, Angelik⸗ unausgeſetzt benbachtend und immer wieder dure Fragen auf das zurückgreifend, von dem jene einmal auf flüchtige Minuten die Gedanken abzuwenden ſich ſehnte, die traurigen Ereigniſſe der letzten Zeit, das troſtloſe Krankenzimmer. in das ſie Tag um Tag das Lächeln, das Licht hineintragen ſollte, von dem ſie ſelber doch um ſich her nichts verſpürte. Und Freuden ſind ihr ſelten jetzt. „Wie lieb von Ihnen, Baroneſſe. Wie freue ich Während ſie ſich die Hände reichten, verließ der Rittmeiſter mit ſtummer Verbeugung das Zimmer. „Ich hatte Ihnen meinen Beſuch zugedacht, ſobald ich von dem Wechſel erfahren, der in Ihrem Leben eingetreten iſt, liebe Angela. Ich darf Sie doch wei⸗ ter ſo nennen.“ „Aber gewiß. Wie wollen Sie denn ſonſt wich nennen?“ Große Kinderaugen— Undineaugen, die Made⸗ leine anſchauten, in denen nichts vom Weibe ſtand, die wohl geweint hatten, doch denen die Tränen nur einen tieferen Glanz verliehen. erloſchenes, Gebrochenes, aber auch nichts größer Ge⸗ wordenes vom Schickſal zur Kraft Emporgehobenes — nicht Weib geworden, nicht Weib ſich fühlend— Braut vom Ulmenhofe. 5 Nichts Schmerz⸗ Sie hatten beide auf dem Sofa Platz genommen Angelika mit dem aufge⸗ „Empfängt Ihr Gatte Beſuche? Würden Sie mich mit ihm bekannt machen können, liebe Angela?“ (Fortſetzung folgt.) den. Außerdem werde Litauen finanzielle Hilfe zuteil werden.(Darüber werden die Polen nicht erfreut ſein, denn ſie beanſpruchten einen großen Teil Litauens, wenn nicht das ganze Land. D. Schr.) Eiſenbahnerſtreik in England. London, 28. Sept.(Havas.) Der Streik der Eiſen⸗ ſenbahner beginnt in der Nacht vom Freitag auf den Samstag um Mitternacht. e Bern, 27. Sept. Der Metallarbeiterſtreik, der ſeit mehteren Monaten in der Provinz Mailand andau⸗ erte, iſt in Rom durch einen Schiedsſpruch beigelegt wor⸗ den. Der Streik verurſachte einen Ausfall von 100 Millionen Lire an Löhnen und 300 Millionen Lire an Produktionswerten.— In Apulien ſind Tauſende von Landarbeitern den Bauern in der römiſchen Campag⸗ na gefolgt, haben gemeinſam große Ländereien in Be⸗ ſitz genommen und unter ſich zur Bebauung aufgeteilt. . Die umbmidung der Reichsregierung. Berlin, 29. Sept. Die Vorſtände der Mehrheits⸗ parteien werden heute beim Reichskanzler über den Wie⸗ dereintritt der demokratiſchen Partei in die Regierung beraten, Ein neues Miniſterium für den Wiederaufbau ſoll mit einem Demokraten(Schiffer?) beſetzt werden, außerdem wird nach der„B. Z.“ ein neues Miniſterium ohne Fach geſchaffen. . Sühneforderung. a Berlin, 29. Sept. Die Reichsregierung hat die franzöſiſche Regierung wegen der Ermordung des Poſt⸗ verwalters See und des Briefträgers Funk und wegen der ſchweren Verletzung des Packmeiſters Groß durch eine franzöſiſche Patrouille bei dem Putſch in Ludwigs⸗ hafen am 29. Auguſt um Aufklärung und Schadlos⸗ haltung der betroffenen Familien erſucht. l Regierungskriſis in Bayern. Mürnberg, 29. Sepk. Der Landesvorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei ſprach den ſoz. Vertretern in der Regierung ihr volles Verkrauen aus. Es ſei aber eine beſondere Schwierigkeit für die Partei, daß die„Re⸗ gierung Hoffmann“ als ſozialdemokratiſch gelte, was ſie bei der Zuſammenſetzung der Regierung und des Landkags doch nicht ſei. Der Landesvorſtand fordert daher eine Umbildung der Regierung und ermächtigt die Genoſſen Hoffmann, Segitz und Endres, ihre Aemter nie⸗ derzulegen, wenn die verlangte Umbildung nicht durchführ⸗ bar ſei.(Die„Münchn. Poſt“ ſchreibt dazu, der am 1. Oktober zuſammentretende Landtag werde die Neubil- dung des Miniſteriums vorzunehmen haben.) Aus dem Parteileben. N Berlin, 29. Sept. Der Ausſchuſß der Deutſch⸗ demokratiſchen Partei hat den Senator Peterſen⸗Ham⸗ burg mit der vorläufigen Wahrnehmung der Geſchäfte des Vorſitzenden der Partei an Stelle Naumanns betraut. a Der Krieg im Oſten. N Mitau, 29. Sept. Die lettländiſche Regierung hat die Mobiliſierung der 1892 bis 1900 Geborenen befohlen. 5 5 . Anleihe in Argentinien. London, 29. Sept. Die„Times“ erfährt aus Buenos⸗Aires, daß Deutſchland ſich bemühe, in Argen⸗ tinien eine zweijährige Anleihe von 100 Millionen Gol⸗ dollars zur Einfuhr von Lebensmitteln und die Ver⸗ längerung der Sechsmonatswechſel auf zwei Jahre zu erhalten. Die Wechſel ſollen von der Deutſchen Bank und der Diskontogeſellſchaft garantiert werden. Die deut⸗ che Regierung würde bei verſchiedenen Banken im Betrag er Wechſel Werte hinterlegen, deren Höhe außerdem den Valutaunterſchied decken würde. Die argentiniſche Regie ung werde den Antrag beantworten, ſobald die Entſcheidung über die Anleihe des Verbands an; Deutſch⸗ land(200 Mill. Golddollars) gefallen ſei. Annunzio macht Schule. SBrüſſel, 29. Sept. Der Brüſſeler„Standard“ weiß zu berichten, daß in, der holländiſchen Provinz Limburg ein Staatsſtreich zur Angliederung an Belgien vorbereitet werde. 23 000 Freiwillige ſeien bereits angeworben.(Der holländiſchen Regierung iſt von dem angeblichen Putſch nichts bekannt.) f 5 Dritte Kandidatur Wilſons? i Amſterdam, 29. Sept. Der Bur. Radio zufolge wollen die Führer der demokratiſchen Partei Wilſon zum drittenmal als Präſidentſchaftsbewerber aufſtellen. Wahl⸗ ſchlagwort ſollen der bund ſein. Ein Nervenanfall Wilſons. Haag, 29. Sept. Wilſon hat auf ſeinen Vortrags⸗ reiſen nach der Mitteilung ſeines Sekretärs einen Ner⸗ venanfall erlitten. 5 Der Stahlarbeiterſtreik in Amerika. 85 Veuyork, 29. Sept. Der Vorſitzende der Vereinig⸗ ten Stahlgeſellſchaften, Gary lehnte namens der Di⸗ rektion jede Verhandlung mit den Vertretern der Strei⸗ kenden ab, da die Mehrheit der Arbeiterſchaft dem ſtrei⸗ kenden Verband nicht angehöre. Der Verband umfaßt nur 51 Prozent aller Stahlarbeiter.. Paris, 29. Sept. Der Reiſeverkehr zwiſchen Frank- leich und England ſtockt, weil der Dampferverkehr zwiſchen Dieppe und Newhaven unterbrochen iſt. 8 5 8 Baden.„ Hauptverſammlung des Bad. Forſtvereins. 0 Karlsruhe, 28. Sepk. Die Aufhebung der Fokſtabteilung der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe wegen des wenig zahlreichen Beſuchs dieſes Fachs beſchäftigte ſchon vor längerer Zeit den badiſchen Land⸗ tag. In forſtlichen Kreiſen wünſchte man aber; keine völlige Aufhebung der Forſtabteilung in Karlsruhe, wohl aber eine Verlegung an eine Univerſität. Baden; und Wiultemberg haben nun ein Uebereinkommen getroffen, nac dem die forſtwiſſenſchaftlichen Unterrichtsanſtalten nach Freiburg verlegt werden. Heidelberg aber hat ich dieſer Entſcheidung nicht ohne weiteres gefügt. Es — wurde nun von der Verſammlung die einſtimmige Eule a Friedensvertrag und der Völker⸗ ſchließung gefaßt:?„Der Badiſche Forſtberein begrüſſt die in Ausſicht geſtellte Zuſammenlegung des forſtlichen Unterrichts in Württemberg und Baden an der Univerſität Freiburg, die ihm ihrer forſtlichen Verhältniſſe wegen als das Ideal einer forſtlichen Lehrſtätte erſcheint, als eine Erfüllung ſeiner langjährigen Wünſche.“ In Be⸗ zug auf die Sozialiſierung, die ebenfalls auf der Tagesordnung ſtand, wird folgende Entſchließung getrof⸗ fen:„Der Bad. Forſtverein kann in der Sozialiſierung des Waldes ein geeignetes Mittel zur Verbeſſerung der öffentlichen Wohlfahrt nicht erblicken, weil die Koſten einer ſolchen Maßregel viel zu hoch, die Wahrſchein⸗ lichkeit einer Produktionsſteigerung zu gering wäre und die Gefahr einer Beſchlagnahmung durch unſere Feinde vermehrt würde. Er iſt vielmehr der Anſicht, daß die Erhaltung der verſchiedenen Eigentumsformen im Inter⸗ eſſe des wirtſchaftlichen Fortſchritts im allgemeinen ge⸗ boken iſt.“— leber die Stellung der Forſtwirtſchaft in dem neuen Laändwirtſchaftskammergeſetz berichtete Prof. Dr. Wimnier⸗Karlsruhe. (Karlsruhe, 29. Lauag wird ein Plan über die Ausnützung der oberbadiſchen Waſſer⸗ kräfte zugehen. () Karlsruhe, 28. Sept. Die Bad. Lokaleiſen⸗ bahnen A.⸗G. haben bei der Generaldirektion der Staatsbahnen um die Geuehmigung zur Erhöhung der Tarife im Perſonenverkehr ihrer Bahnen, darunter auch der Albtalbahn um 50 v. H. mit Wirkung vom 1. Oktober nachgeſucht und dieſes Geſuch mit dem weiteren Anſteigen ihrer Ausgaben, insbeſondere zufolge der Be⸗ willigung einer Ausgleichszulage an die Angeſtellten und des Abſchluſſes eines Tarifvertrags und weiterer Stei⸗ gerung der Kohlen- und ſonſtigen Rohſtoffpreiſe, begrün⸗ det. Mit der Tariferhöhung ſollen die am 5. Juli ein⸗ geführten Zuſchläge auf die Fahrpreiſe aller Art weg⸗ fallen, wobei jedoch mindeſtens die jetzigen Preiſe zur Erhebung kommen. Eiſenbahnun zlück. Infolge dichten Rebels überfuhr am Sonfi⸗ tag Morgen gegen 9 Uhr ein von Karlsruhe kommender Perſonen⸗ zug bei der Einfahrt in den Freiburger Hauptbahnhof das auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal und ſtieß mit einem den Bahn⸗ hof in Richtung Waldkirch verlaſſenden Perſonenzug zuſam⸗ men, wobei die letzten Wagen des Waldkircher Zuges umge⸗ worfen wurden. Ein Bahnbeamter und eine Reiſende wurden ſchwer verletzt, 8 bis 9 andere Reiſende. leichter verletzt. In Neumarkt i. Schleſien iſt um 12.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag ein Güterzug bei der Einfahrt in ein Ausholungsgleis über das auf Halt ſtehende Signal hinaus und auf einen durch Lokomotivdefekt aufgehaltenen Perſonenzug auf⸗ gefahren. 2 Perſonen⸗ und 4 Güterwagen ſind entgleiſt und er beſchädigt. Die Bahnſteighalle iſt gleichfalls ſchwer be⸗ Ein Reiſender wurde getötet, 2 ſchwer und 2 leicht n 3 Sepk⸗ Tem ſchädigt. verletzt. Farbiger Bau. Hugo Zehder, der Herausgeber der Dresdner„Neuen Blätter 1919“, veröffentlicht einen Aufruf zum farbigen Bauen, den unſere beſten Architekten unterzeichnet haben. In dem Aufruf heißt es:„Die vergangenen Jahrzehnte haben durch ihre rein techniſche und wiffenſchaftliche Betonung die optiſche Sinnenfreude gelötet. Grau in graue Steinkäſten traten an die Stelle farbiger und bemalter Häuſer. Die durch Jahrhunderte gepflegte Tradition der Farbe verſank in einem Begriff der„Vornehmheit“, der aber nichts anderes iſt als Matt⸗ heit und Unfähigkeit, das neben der Form wichtigſte Kunſtmittel im Bauen, nämlich die Farbe, anzuwenden. Wir Unterzeichneten bekennen uns zur farbigen Architek⸗ tur. Wir wollen keine freudloſen Häuſer mehr bauen und erbaut ſehen und wollen durch dieſes geſchloſſene Bekenntnis dem Bauherrn, dem Siedler wieder Mut zur Farbenfreude am Aeußeren und Inneren des Hauſes geben. Farbe iſt nicht teurer als Dekoration mit Ge⸗ ſimſen und Plaſtiken, ober Farbe iſt Lebensfreude, und weil ſie mit geringen Mitteln zu haben iſt, deshalb müſſen wir gerade in der Zeit der heutigen Not bei allen Bauten, die nun einmal aufgeführt werden müſſen, auf ſie drin⸗ gen, bei jedem einfachſten Siedlerhaus, beim Barackendorf im Wiederaufbangebiet uſw.“ * 2—.. — urch die Aufhebung der Zwangswirt⸗ ſchaft für Häute haben ſich ungeſunde Verhältniſſe herausgebildet. Da die eigentliche Erzeugung-der Häute noch durch die Höchſtpreiſe für Schlachtvieh der Zwangs- bewirtſchaftung unterliegt, während die Käufer des Schlachtviehs die Häute ohne jede Preisbeſchränkung ver⸗ kauſen können, fühlt ſich die Bevölkerung benachteiligt. Nach dem letzten Marktbericht wurden für Rinderhäute bis 500 Mark bezahlt. Den Nutzen haben nur die Zwiſchenſtellen, da die Käufer des Leders, iusbe⸗ ſondere die Schuhfabrikanten, ſelbſtverſtändlich den Preis wieder auf die Ware ſchlagen müſſen und die ganze Be⸗ völkerung für die Fußbekleidung unerſchwinglich hohe Preiſe zahlen muß. Auch die Ablieferungsfreudigkeit von Schlachtvieh wird bei den Landwirten hierdurch ſicher nicht gehoben, wenn ſie ſehen müſſen, daß man zwar den Häutepreis erhöhen kann, ſodaß dadurch das Fleiſch für den Käufer des Viehs faſt ſrei iſt, während der Vieh⸗ preis nicht erhöht wird. Ju Württemberg iſt infolgedeſſen die Zwangsbewirtſchaftung der Häute ſofort wieder ein⸗ geführt worden, in Bayern ſoll ſie laut Zeitungsmel⸗ dung wieder beabſichtigt ſein. Es iſt dringend nötig, daß ſeitens der maßgebenden Stellen umgehend Klar⸗ heit geſchaffen wird, da durch dieſe verfehlte Maßnahme die Bevölkerung in zweifacher Hinſicht benachteiligt iſt. Die Bad. Landwirtſchaftskammer iſt in dieſer Angelegen⸗ heit ſchon bei der Regierung vorſtellig geworden. — Ter kleine Greuzverkehr. In den Land⸗ kagsverhandlungen wurde wiederholt die Abgabenfreiheit im kleinen Grenzverkehr gefordert. Die badiſche Regierung iſt dafür nachträglich bei der Reichsregierung eingetreten, ihr Verlangen iſt aber abgelehnt worden. Auch da⸗ mit muß gerechnet werden, dals das Goldzahlungsgeſetz für die Wareneinfuhr im kleinen Grenzverkehr in der nächſten Zeit an der badiſchen Grenze angewendet werden muß. N 5 den 80. Geburtstag. völlige Verkennung des Weſens geſchäftlicher In Thomas 80. Geburtstag. Der berühmte Sohn Badens, Hans Tho ma, 1800 5 Er iſt am 2. Ottos i ſuche in Bernau im Schwarzwald geboren. Seit 18590 Echt, er die Kunſtſchule in Karlsruhe, wo er ſich unter 190 mer der Landſchafksmalerei widmete, 187 aing er n C, PPC chomas beburtsheus U in Berns(SchH ed Ls e wurde au il bald u 0 8 Volks., bo ſchen iefen f d das tie(80% 1 dene Frühlingsidyll(1871), der Sonntags fricde He 5 Die ſchönen Wandmalereien in der Peterskirche öden 0 0 berg(1902) ſind ein Meiſterwerk Thomas, imat ba, er, Künſtler und Menſchen mit ſeiner⸗ engeren ubrün ige ganze Deutſche Reich innige Verehrung entge 11 5 0 () Karlsruhe, 29. Sepk. Der Verband aue, deutſcher Induſtrieller hielt hier ſeine uf eil 7 ſammlung ab. Der Verband lehute den Enn rie u 0 Betriebsrätegeſetzes als für die Induſpid gh bah annehmbar ab. In einer längeren Entſchlie ung bar e ſagt: Der Geſetzentwurf ſtellt ein Klaſſengeſeb ein g 1 Geſetz gegen eine beſtimmte Klaſſe von 1 aeg, Nachteil dieſer und der Allgemeinheit un 4 immer zum Vorteil der Arbeitnehmer, wie 150 ei ſtimmung des§ 35 beweiſt. Der Entwurf mungen und eine Unterſchätzung der Aufgabe Verantwortung des Unternehmers. Es iſt enn 5 daß der Arbeitgeber geſetzlich und finanziell vor f wortlich bleiben ſoll, während er gleichzeitig in lung. Auswahl des Perſonals behindert, bei der Einſte* Entlaſſung von Arbeitern und Angeſtellten Bes Abt 1 gen unterworfen werden ſoll. Das müßte einde an, rung der die Haftung und Verantwortung betreſſg, 1 manns, der Vorſtände von Geſellſchaften uſſo, dez a den Beſtimmungen des Bürgerl. Geſetzbuchs Un ben. delsgeſetzbuchs zur ſelbſtverſtändlichen Folge 90 hlt, ( Karlsruhe, 29. Sept. Am Sameiegele* der 2. badiſche Gautag des Reichsbunds der Ke lere, digten, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene ginnahſhe 40 Nach dem Kaſſenbericht belaufen ſich die Marke, a auf 38 980, Mark, die Ausgaben auf 30 000 Bund 9 i Kaſſenbeſtand mit 16000 Mark wurde an leitung abgeführt. 3 del 4000 Ortsgruppen 450000 Mitglieder. Dig 10 b Kriegsbeſchädigten in Baden dürfte etwa 20 Hen„ das Vermögen der freiwilligen Kriegsbeſchäbider 155% 9 die Dank der Tätigkeit des Miniſterialrats Ritt. Benn, arbeitete, beläuft ſich auf etwa 4 Mill. Mei e aug 1 beratung und Vermittlung ſind die Hauptz W 0 Beſtrebungen. Es iſt ein Geſetzentwurf in 1 nach dem die Schwerbeſchädigten bei der Sbeſreße. 0 Die E 1 e tion in Karlsruhe hat eine beſondere Bericht 8 Gehe 3 tag wurden die Beratungen fortgeſetzt u be 0 von Anträgen erledigt. 9 gun 8. Karlsruhe, 28. Sept. Nach der Zalgerde gil ag ztg.“ haben ſich die Rathausparteien au fo 9. J. 1 anger didatenliſte für die Bürgermeiſterwahl geein ingen„ l germeiſter Stadtrat Sauer(Soz.), 2. Bürgen ce. Dr. Horſtmann(Dem.), wie bisher, 3. J. Bin a0 ſah Nr ſter Dr. Kleinſchmidt(Dem.) wie biste ien. Schneider 115 heidet alſo Bürgermeiſter Dr. Paul 5 l 1. Bürgermeiſters aus. Nach dem„Reſidengsge will Dr. Paul in den Staatsdienſt(Verwalten aftion, hof) zurücktreten. Die Deutſchnationale 8 15 gegen die Vereinbarung der übrigen Par 1 weil ſie darin eine ungerechtfertigte Zurückſeh ( Durlach, 28. Sept. Eine Beſteſndet ſtaatlichen Rebenveredelungsanſtalt Durla per und 6. Oktober ſtatt. Im Veredelungsſau pere wird in einer kleinen Ausſtellung über und Weinbau u. a. Gelegenheit zum Se boten, da etwa 80 Europäer- und etwa Traubenſorten zur Vorführung gelangen. beiden Tagen jeibeils 9 Uhr vormittags und 3 Uhr Ettlingen, 29. Sepk. Der 17jährige Franz ſtein fuhr mit dem Fahrrad auf der Rheinſtraße unkelheit auf ein entgegenkommendes Fuhrwerk. chſel kraf ihn auf die Bruſt und den inneren ngen iſt der junge Mann kurz darauf erlegen. (JGaggenau, 29. Sept. Am Freitag vormittag ückte der Nachtwächter und Landwirt Reuter. Er ſchlußgleis der Benzwerke beſchäftigt, kam zug zu nahe, wurde von dieſem a ahrenden Murgtal ünd ſofort getötet. Mannheim, 29. Sept. Die Handelskammer hat en, in Mannheim eine Warenbörſe zu er⸗ Webſtoff⸗, Schuh⸗ und Lederwaren, Kolonial⸗ Feinkoſthandel, ferner die Induſtrie und die aben ihre Beteiligung in Ausſicht geſtellt. Mark geſtohlen. eee Freiburg, 29. Sept. Weihbiſchof Dr. Knecht Oktober den 80. Geburtstag. Der Jubilar Jahren Weihbiſchof der Diözeſe. Erſt dieſer er von einer längeren Firmungsreiſe zurück⸗ Ketſch, 28. Sept. Bei der Bürgermeiſterwahl 0 ner Gaſtwirt Hermann Lang mit 42 zum Bürgermeiſter gewählt. 1770 Konſtauz, 28. Sept. Die Stadt kanlsſtattung des Direktors Engelhardt ark erwerben. 3 J. 9 f ne, 1 6 gemeinde will nr okales. uzers erhielt von London er Kriegsgefangenen nach England aus⸗ ſchen Dampfer zurückzuhalten. Zwei am fe ſind infolgedeſſen nach Der Kommandant wußte keinen Verzögerung anzugeben. löſung von 50 Mark⸗Noten. n neuerdings ermächtigt worden, die 50 om 20. Oktober 1918 noch bis zum 31. 8. zur Einlöſung anzunehmen. Vetriebskrankenkaſſen. Vom Schutzver⸗ eutſchen Betriebskrankenkaſſen, der Bayern, aden und die Pfalz umfaßt, gehören, ten Vollverſammlung in Nürnberg mit⸗ 604 Betriebskrankenkaſſen mit 325 000 Die Verſammlung billigte das mit getroffene Uebereinkommen vom Dezember ehnken Bayern und Württemberg eine des Aerztetarifs ab. n von den Apotheken einen höheren pte und einen Zwangsrabatt auf alle Verbandsvorſitzenden wurde Kommer⸗ 5 9115(Buntpapier⸗ und Leimfabrik) t. die Weiſung, die gefahrenen Schif Die Reichs⸗ Andererſeits ver⸗ u cdungen von Bohnenkaffee mit Kaffee⸗ cht zuläſſig. Der Reichsernährungs⸗ ſcheid erteilt, daß eine Genehmigung icht zu erwarten iſt. Abgeſehen von ner Kontrolle über einwandfreie Her⸗ di Erzeugniſſe könne aus wirtſchaftlichen ug der Sonntagsperſonenzüge Bayern und Preußen im werden. Wenn ſich jedoch die Koh⸗ iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, tens in Württemberg und Ba⸗ Vinterfahrplan am 5. Oktober in bekanntlich von 14 auf 30 rhöht; die Steuereinnahme zauf 340 Millionen Mark ge⸗ ſund Zucker wird geführt werden. ſteuer wird n pelzentner e ſich um 8 Pfg. e Vom Zuckerpreis. Der Verein Deutſcher Zuk⸗ kerinduſtrieller verlangt in einer Eingabe an den Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter die Feſtſetzung des Rohzuckerpreiſes auf 65 Mark für den Zentner und 6 Mark pro 1 Zent⸗ ner Zuckerrüben. f L 40 jähriges Jubiläum des Reichsgerichts. Am 1. Oktober ds. Is. werden es 40 Jahre, daß das Reichsgericht, der gemeinſame oberſte Gerichtshof für das geſamte deutſche Reich, in Leipzig eröffnet wurde. — Einreiſe nach Italien. Die italieniſchen Aus⸗ landsbehörden ſind neuerdings ermächtigt worden, Er⸗ laubnisbeſcheinigungen zur Einreiſe nach Italien auf Grund der Auskünfte zu erteilen, die ſie ſich ſelbſt über die Perſonen, die ſich nach Italien zu begeben wünſchen, zu beſchaffen haben. Einreiſeanträge ſind an den Kgl. italieniſchen politiſchen Kommiſſar in Berlin zu richten. Einreiſeerlaubnis wird nur auf ganz gewichtige Gründe hin erteilt. — Wo kommt das deutſche Leder hin? Wie die„Daily Mail“ mitteilt, iſt neuerdings auf dem eng⸗ liſchen Ledermarkt deutſches Leder von der bekannten Firma Cornelius Heyl in Worms eingetroffen. In der vorletzten Woche wurde in London deutſches Lackleder zu 7 sh 6 d(7½ Mark Friedenswert) pro Fuß ange⸗ boten, während Angebote von Boxkalf aus derſelben Quelle an die Schuhfabriken zu 5s̃ 5d und 6 sh 3 d ſchwanken. Das Blatt bemerkt dazu, daß rege Nachfrage nach deut⸗ ſchem Leder beſtehe. Die letzte Lieferung, die die Agenten über Rotterdam nach England einführten, beſtand aus 20 Kiſten. d Die geiſtig: Arbei. Wir leſen im Staatsanzeiger:„Im anatomiſchen Inſtitut der Univerſität Tübingen iſt alsbald ein außerordentlicher Afſſtent(Aſſiſtenzarzt) zu beſtellen. Jortlau⸗ fendes Taggeld bis zu 5 Mä. Berüchſichtigt werden in erſter Linie würlt. Aerzte, die Kriegsteilnehmer waren.“ Verwertung von Kriegsanleihe zur Steuerzahlung. Nach einer Erklärung des ee ſind in den Fällen, in denen ein Abgabepflichtiger Kriegsanleiheſtücke, die er infolge einer Zeichnung erhalten hat, lediglich in andere Stücke z. B. mit anderem Nennwert oder mit anderem Zinstermin umgetauſcht hal, det de“ Ausführung der Hauptſteuergeſetze dieſe gleichfalls Lazunehmen. Unter Umtauſch 110 diejenigen Verträge zu vekz ſtehen, bei denen jemand Schuldverſchreibungen und Schaßanwei⸗ ſungen der Kriegsanleihe hingibt und hiefür andere Sctzuldver⸗ ſchreibungen und Schatzanweiſungen der Kriegsanleihe empfängt Hierbei iſt es gleung bene ob das ausgetauſchte Stück den 5 1 115 Nennwert und denſelben Zinstermin aufweiſt. Auch der lustauſch einer Schuldbuchforderung gegen eine Schuldverſchrei⸗ bung oder Schatzanveiſung iſt unter den Umtauſch zu rechnen. Die vorſtehenden Ausführungen beziehen per auf die Kriegs⸗ abgabe vom Vermögenszuwachs, auf außerordentliche Kriegs⸗ abgaben für das Rechüungsjahr 1919, ſowie auf das Reichsnot⸗ 9205 Ferner hat das Reichswirtſchaftsminiſterium bei einem Umtauſch ſelbſtgezeichneter Kriegsanleiheſtücke die neuen Stücke angenommen werden, wenn der Käufer durch eine eidesſtattliche Verſicherung der betreffenden Bank den Nachweis liefert, daß die neuen Stücke mit ſeiner Zeichnung in unmittelbarem Zu⸗ ſammenhang ſtehen.% CFCCCCCCC0CC „ Zigarettenmonopol der Amerikaner? Ame⸗ rikaniſche Händler kaufen auf dem Balkan die Tabake auf; die Ernte Bul gariens ſoll für die Jahre 1919, 1920 und 1921 von Ameri⸗ rikanern gekauft ſein, die ſich außerdem das Vor⸗ kaufsrecht für die nächſten 50 Jahre ſicherten. 5 l Erwerbsloſe mit Unterſtützungsberechtigung gibt es zur Zeit im Reich ſchätzungsweiſe 550 000 bis 600 00 o. 2 f ü 25 Weihnachtsgabe aus San Fraueisko. Nach einer Mitteilung aus Amerika haben die Deutſch⸗Ameri⸗ kaner in San Francisko einen Hilfsverein gegründet, in dem die Frauen eifrig an der Arbeit ſind, um Kleider zu verfertigen und damit Tauſenden von Kindern in Teutſch⸗ land eine Weihnachtsfreude machen zu können. Auch für Erwachſene ſollen Kleider und ſonſtige Dinge in großer Zahl abgeſandt werden. Hunderttauſende(7) von Poſt⸗ paketen ſeien ſchon an Verwandte und Freunde abge⸗ gangen: 5. 3 e — Ausfuhrverbot für Obſtwein. Die„Karls⸗ ruher Zeitung“ macht darauf aufmerkſam, daß die Aus⸗ fuhr von Obſtwein jeglicher Art, ſomit auch von jungem Moſt, aus Baden verboten iſt. Sofern beſonders trif⸗ tige Gründe vorliegen, kann die Ausfuhr ausnahmsweiſe geſtattet werden. N — Bekämpfung der Geflügelcholera. Wegen Fortdauer der Seuchengefahr wurde das beſtehende Ver⸗ bot des Handels mit Geflügel im Umherziehen bis zum 1. April 1920 verlängert. Der Verſandt von Nutzholz nach außerbadi⸗ ſchen Plätzen oder nach Plätzen des beſetzten bad. Gebiets iſt, ſoweit nicht eine Ausfuhrbewilligung des Reichskom⸗ miſſars für Aus- und Einfuhrbewilligung vorliegk, nur aufgrund einer Verſandtgenehmigung geſtattet. Die Ver⸗ ſandtgenehmigung wird durch die bad. Außenhandels⸗ ſtelle in Karlsruhe erteilt. ö Ein Jubiläum der Noſtkarte. Am 1. Oktober wird die Poſtkarte 50 Jahre alt. Die erſte Idee dazu rührte von dem Staatsſekretär v. Stephan her, der ſchon im Oktober 1865 auf dem 5. Deutſchen Poſtkongreß in Karlsruhe in einer Denkſchrift die Einführung eines „Poſtblattes“ vorſchlug, damit aber nicht durchdrang. Am 1. Oktober 1869 wurde dann die„Korreſpondenzkarte“ zum erſtenmale in Oeſterreich eingeführt und zwar auf Anregung des damaligen Miniſterſa rotes Dr. Hermann. In Deutſchland wurde die„Korreſpondenzkarte“ am 25. Juni 1870 eingeführt und im März 1872 ihr Nenne 135 in„Poſtkarte“ umgeändert. Neue Köpenickiade. In der Nacht zum Sonntag haben drei Männcr in Offiziersuniformen ſich in der Wachtſtube des Eiſenbahn-Regt. Nr. 4 in Berlin aufgrund eines angeblichen Befehls Noskes die Regimentskaſſe ausliefern laſſen. Von den 4 Geldkiſten ſind heute früh drei erbrochen und leer, die vierte unverſehrt in Britz bei Berlin aufgefunden worden. Die Täter ſind verſchwun⸗ den.— Der„Hauptmann von Köpenick“ iſt unſterblich geworden. 1 Theaterſtreik. Das Perſonal des Opern⸗ und Schauſpielhauſes in Hannover iſt am Samstag abend vor Beginn der Vorſtellung in den Ausſtand getreten, weil ſeine bei der Intendantur eingereichten Forderungen, nicht e ligt werden ind Zigaretten arbeitet aber der Kokainſucht zweifellos ſtark . 1. e ee zu machen. — Textilnotſtandsware. Für die minderbemit⸗ telte Bevölkerung überläßt die Landesbekleidungsſtelle zu Beginn des Monats Oktober den Kommunalverbänden 39000 Meter Hemdenneſſel, 8800 Meter Leinen, 4400 Meter Kaliko, 7300 Meter Körperflanell, 15 300 Me⸗ ter Zeltbahnſtoff, 10000 Meter Drilch, 2700 Drilchröcke, 6700 Drilchhoſen, 3600 ſonſtige Herrenhoſen, 14000 geſtrickte Weſten, 2070 Herrenunterjacken, 11600 Herren⸗ unterhoſen, 32 000 Paar Socken, 4100 Damenjacken, 6700 Paar Frauenſtrümpfe, 33 600 Kinderunteranzüge, 13 400 Kinderſweaters, 12 700 Kinderſweateranzüge, 19300 Kin⸗ derſtrümpfe und 9000 Handtücher. Die Ware gelangt durch den Kleinhandel zur Abgabe an die Verbraucher gegen Berechtigungsſchein. 25 Kokainismus. 1 Mil Tango und Foxtrott iſt als weitere Segnung aus Amerika auch der Kokainismus bei uns eingezogen. Er hat ſchon einmal ein Arbeitervolk ruiniert, die Peruaner, die zur Steigerung ihrer körperlichen Leiſtungsfühigkeit und Abſtumpfung hemmender Ermüdungs⸗ und Depreſ⸗ fionsgefühle das Kokablatt ſeit Inka⸗Zeiten kauten Als Genußmittel breiterer Schichten iſt Kokain bei uns bisher nicht gefährlich geworden, in Konkurrenz mit dem bil⸗ ligen und uns angepaßten Alkohol kam Kokain nicht auf. Nur die Kreiſe, die Alkohol und Morphium ſchon abſol⸗ viert hatten, fanden im Kokain noch neue Reize. Der Maſſenverbrauch der engliſchen und amerikaniſchen Opium⸗ rc. 5 i Kokainismus iſt ſchlimmer als Morphinismus, denn das Gift wirkt außer am Großhirn, wo man es ſwünſcht, noch intenſiv am Eingeweide⸗Nervenſyſtem und ruiniert bei fortdauerndem Gebrauch beides. Wie der Morphi⸗ nismus iſt er teuer; die Meugen, die zur Erzielung der jeweiligen Wirkung genommen werden müſſen, wachſen fortwährend, ſo daß Kokainiſten bis zu 30 Gramm pro Tag konſumieren. Der unheilvolle Endzuſtand iſt der des körperlichen und geiſtigen Siechtums, mit ſchwerer unheilbarer Schlafloſigkeit, Gedächtnisſtörungen und Ver⸗ wirrtheitszuſtänden. Die Entziehung iſt noch unsicherer als die bei Morphinismus. 2 In Berlin ſoll gegenwärtig das Kokainſchnupfen graſ⸗ ſieren, in anderen Großſtädten wird es nicht viel anders ſein; in einem leidlich öffentlichen Schleichhandel ſoll das Kokain zu 5 Mark das Gramm leicht erhältlich ſein. Uebrigens kein ſchlechtes Geſchäft, denn das Gramm Ko⸗ kain koſtet nach der Arzneitaxe ſelbſt in der Apotheke nur 80 Pfennig und beim Groſſiſten etwa die Hälfte. Kon⸗ ſumenten find wohl vorerſt die Lebewelt der„feinen“ Lokale, wie ſonſt im„Herzen“ von Paris, dem Mont⸗ martre, dem größten Abſatzgebiet des illegalen Kokain⸗ handels. An dieſen Leuten liegt ja nichts und wenn ſie ſich mit Kokain ſelbſt ausrotten wollen, deſto beſſer⸗ Groß aber iſt die Infektionsgefahr gegen breitere Schich⸗ ten des Volkes. Die gegenwärtige politiſche Pſychoſe der Maſſe, ihre gute Zahlungsfähigkeit, der Mangel des ſonſt das menſchliche Berauſchungsbedürfnis in erträgliche Bah⸗ nen leitenden Alkohols ſchaffen den gefährlichſten Bo⸗ den für eine epidemiſche Ausbreitung des Kakain⸗Laſters. Was tun? Aufklärung wird wohl nicht von gro⸗ ßem Werte ſein, nur ein ſtreng durchgeführtes Verbot der Kokain⸗Produktion kann wirken. Man wird ſagen: Kokain iſt Medikament und darf nicht verboten werden. Der Einwand iſt nicht ſtichhaltig. Gerade unſere von der geſamten Entente ſo emſig beſtohlene pharmazeutiſch⸗ chemiſche Induſtrie hat uns gelehrt, ſich vom Pflanzen⸗ ſtoff Kokain und damit dem Kokablatt⸗Import— Wir machen eine Reihe von chemiſchen Ko⸗ pien des Kokains, die in vollem Maße die Heilwirkung des Kokains haben, aber untauglich ſind, ſeine Genuß⸗ mittelwirkung zu geben. Die Medizin erleidet alſo kei⸗ nen Schaden, wenn es kein Kokain mehr bei uns gibt. Auch unſere Wirtſchaft nicht. Die Koka⸗Plantagen deut⸗ ſcher Firmen in den Tropen ſind von der Entente„er⸗ obert“, der Import des Rohmaterials vom Ausland wird aus Valutagründen ſo teuer werden, daß ſich die Kokain⸗ fabrikanten— es ſind übrigens nur wenige— ohnehin umſtellen müſſen. Dafür können ſie das Gebiet der 12 * thetiſchen, mediziniſch brauchbaren, als Genußmittel wertloſen Verwandiſchaft des Kokains mit beſonderer Ener⸗ gie pflegen; ſie ſchaffen wertvolles Exportmaterial aus dem Nichts des Teers und des Luftſalpeters und über⸗ laſſen den Kokainismus— den anderen Völkern. Ein Souper zu 890 Mark. Es iſt bei uns üblich, daß man über Kleinigkeiten gerne viel Worte verliert und aus einem harmloſen Kalbskopfeſſen eine Staatsaktion machen möchte. In der heutigen Zeit, wo der Familientiſch mauch⸗ mal recht ſchmal beſetzt iſt, iſt es einmal gang und gebe, daß man die Gelegenheit zu einem ſtärkenden Mahle eben wahrnimmt, allwo ſie ſich bietet. Was ſind ſolche kleine alle Vierteljahr einmal vorkommenden Gelegenheitseſſen gegen das Souper eines Ober⸗Schiebers an der Hoteltafel in Baden. Von einwandfreier Seite wird erzählt, daß in einem Hotel in Baden, wo ſich die ſogenannte elegante Welt all⸗ abendlich ein Rendez⸗vous gibt, einem Herrn, der mit ſeiner „Familie“ fein ſoupierte, vom Kellner eine Rechnung von 800 Mark präſentiert wurde. Das geht denn doch übers Alltägliche hinaus! Tauſende wiſſen nicht, wo ſie das Not⸗ weudigſte hernehmen ſollen, und der reiche Praſſen hat für ein Souper an tauſend Mark übrig. Solchen Exiſtenzen gehört nachgeſpürt und unterſucht, woher ſie das Geld haben für eine ſündhafte Schlemmerei in dieſem Umfange. Wer wundert ſich da noch, wenn Hoteliers von Baden erklären, ſie zahlen für Fleiſch, Butter, Eier und Mehl jeden geſor⸗ derten Preis! Amerikaniſche Anleihe der Schweizer Bahnen. Auge⸗ ſichts des gegenwärtigen Standes des ſchweizeriſchen Geld⸗ marktes iſt es wahrſcheinlich, daß die Bundesbahnen, die vor einer Bauausgabe von etwa 125 Millionen Franken ſtehen, eine Anleihe in Nordamerika aufnehmen, ſofern eine ſolche zu annehmbaren Bedingungen gewährt werde. Die Aufnahme von Geldern im Auslande würde zur Entlaſtung des ſchweizeriſchen Geldmarktes beitragen. Die Bundes⸗ bahnen haben im Februar 1919 ihre letzte interne örozentige Anleihe von 100 Millionen Franken zum Zeichnungskurſe von 97 Prozent aufgenommen. Verantworllich für pie Repakflon Gd. Aimmermann ern Vermiſchtes. Zur Volksabſtimmung im Oſten. 60 000 Oſtpreußen, die nach dem Weſten gewandert ſind, ſollen bereit ſein, zur Volks⸗ abſtimmung in die Heimat abzureiſen. Patti 1. Die Sängerin Adelina Patti, von der einſt viel gefprochen wurde, iſt im Alter von 76 Jahren in London geſtorben. Leutnant Vogel, der wegen Beiſeiteſchaffung der Leiche der Roſa Luxemburg und wegen Mißbrauchs der Dienſtgewalt zu zwei Jahren vier Monaten Gefängnis verurteilt worden war, dunn aber flüchtig wurde, ſoll nach ausländiſchen Meldungen in Montevideo(Uruguay) eingetroffen ſein. Poſtdiebſtahl. Auf dem Paketpoſtamt in München iſt ein von der Reichsbankſtelle Ulm an die Reichsbank in Berlin aufgegebenes Wertpaket mit 100 000 Mark in 50 Mark⸗Noten 1— eine andere Wertſendung von 20000 Mark geſtohlen worden. 7 5 Denkmalſchändung. Von dem Bismarckdenkmal vor dem Reichstagsgebäude in Berlin iſt von Bubenhand die Helm⸗ ſpitze abgeſchlagen worden. 5 Anſchlag der Schieber. Aus Schieberkreiſen wurde auf den Leiter der Militärpolizei in Berlin, Major Hinterſatz, der außer⸗ ordentlich ſcharf gegen das Schieberunweſen vorgeht, ein An⸗ ſchlag verübt. Der Offizier wurde telephoniſch an eine einſame Stelle„zu wichtigen Mitteilungen über einen Schieberplan“ aun dort von drei Kerlen, die wahrſcheinlich von Schie⸗ rn gedungene Mörder waren, überfallen. Der Major ſchoß einen der Burſchen über den Haufen, dann verſagte ſeine Pi⸗ ſtole und er mußte Hilfe herbeiholen. Als er mit einigen Leuten wieder am Tatort erſchien, waren die Verbrecher ſamt dem Verwundeten verſchwunden. Ordenshunger der franzöſiſchen Krieger. In Frankreich beſteht ein Ordensverleihungsamt mit nicht veniger als 350 Beamten, die täglich etwa 2000 Geſuche zu erledigen haben. Die Zahl der Geſuche um Auszeich⸗ gungen an Gefallene und Vermißte beträgt 1 200 000; dazu kommen noch die Geſuche der Lebenden. Eine Univerſitätsausſtellung. Mit dem 500⸗ jährigen Jubiläum der Univerſität Roſtock ſoll eine Aus⸗ ſtellung verbunden werden, die als einzig in ihrer Art bezeichnet werden kann. Sie ſoll alle Erinnerungen aus der Geſchichte der Univerſität, auch in Trachten, Schriften, Ehren⸗ und Würdezeichen uſw. umfaſſen. Etwas eigen⸗ artiges wird die Ausſtellung aus dem Studentenleben bieten und zwar Gegenſtände aus dem alten Roſtocker Studentenleben bis über Ur⸗Urgroßvaters Zeiten hinaus, auch von berühmt gewordenen Kommilitonen aller Wiſ⸗ ſenſchaften. Die Ausſtellung ſoll den Studentenwichs der Vorfahren, Menſurenwaffen, Kneip⸗ und Rauch⸗ geräte, Kommersbücher und alle ſonſtigen Erinnerungen auch der neueren Zeit umfaſſen. — Wohnungsnot in alter Zeit. Eines der vielen Tagesgeſpräche in gegenwärtiger ſchwerer Zeit bildet die Wohnungsnot. Es gab aber auch ſchon früher über⸗ füllte Wohnungen, in denen die Bewohner nicht den nö⸗ tigen Raum an Luft und Licht hatten. Was ſollen wir erſt dazu ſagen, wenn uns aus alter Zeit berichtet wird, daß im Jahr 1417 auf der Burg Hohenentringen OA. Herrenberg zu gleicher Zeit fünf Edelleute mit ihren Familien friedlich zuſammen lebten. Dieſe fünf Edel⸗ leute hatten zuſammen 100 Kinder, nämlich 3 Herren von Hailfingen zuſammen 60, ein Herr von Ehingen 19 und ein Herr von Gültlingen 21. Wenn dieſe Familien zuſammen in die eine Viertelſtunde entfernte Dorfkirche zogen, ſo bildeten ſie eine Reihe, deren Anführer die Kirche betrat, wenn der letzte noch bei der Burg war. Dies erzählt uns der berühmte Jörg von Ehingen, Ober⸗ vogt in Tübingen, der ſelbſt auf der Burg Hohenentringen geboren und eines der 19 Kinder des erwähnten Ritters von Ehingen war. Immerhin ſind 100 Kinder auch für eine geräumige Burg eine etwas ſtarke„Beſatzung“. Das größte Dorf der Welt iſt die Gemeinde Steglitz bei Berlin, ſie zählt jetzt 96 235 Einwohner. Die Geſuche der Gemeinde um Erhebung zur Stadt blieben bisher erfolglos. Herabſetzung des e Die Jahresverſamm⸗ lung des Bad. Spartaſſenverbands hat den Sparkaſſen empfoh⸗ len, den Zinsfuß für Einlagen(derzeit 4 Prozent) ab 1. Ja⸗ nuar 1920 herabzuſetzen, weil einerſeits immer noch ein ſtarker Geldzufluß beſtehe, während ſich wenig Gelegenheit zur Geld⸗ anlage in Hypotheken biete und die Banken für Kurzfriſtig an⸗ gelegte Gelder nur einen niedrigen Zinsfuß bezahlen. Die Ruhr fordert in Ihringen bei Breiſach zahlreiche Opfer. Schon 50 Perſonen ſind der tückiſchen Seuche erlegen und 72 Kranke ſind in der Kleinkinderſchule und in der Volks⸗ ſchule untergebracht. 5 Ungeheure Schieberlager ſind in Nordſchleswig entdeckt wor⸗ den und jeden Tag werden neue Verſtecke mit Waren aller Art gefunden. Aus Appenrade werden zurzeit ungeheure Mengen von Eiſennägeln, Hunderte von Zentnern Wachs. Zehntauſende von Spaten und Holzſtielen, große Mengen von Zinkweiß in Fäſſern abtransportiert. Weiter ſind Rieſenlager von Porzellan⸗ und Emailleſachen, die ganze Städte verſorgen könnten, beſchlag⸗ nahmt, ferner Chemikalien im Wert von vielen Millionen Mk. Aus Hadersleben wurden auf mehreren Schiffen Hopfen abtrans⸗ portiert im Wert von 2 Millionen Mk. Die Wafſenſtillſtandslokomoliven. Nach belaiſchen Blättern die in fun rlan baude zuſammen. * io gepfändet. Der„Held“ hat schon Längere 8 85 biete ſo auch die b iete Villa an der Silberküſte zu zahlen vergeſſen. hat nun dieſer Tage alle Möbel, Bücher un ſeligkeiten Annunzios pfänden laſſen. Es i g erſtemal, daß der Gerichtsvollzieher mit Annunzio kommt. 3 1 Wer ſie find't und nicht mehr bringe ver der„Wieslocher Zeitung“ wurde folgende ae Del öffentlicht:„Meine Frau mit 3000 Mk. ent awiehes 51 ehrliche Finder wird gebeten, dieſelbe nicht 1 bringen. Joſeph Seebach, Schuhmacher. 5c f N. Diebſtähle. In den Farbwerken in 9 9 mi werden ſeit einigen Monaten immer wieder gef und die Grundſtoffe dazu in größeren Menge affen obgleich alle erdenklichen Vorſich smaßregeln Heben den ſind. Dieſer Tage konnten einigen 70 Kilo Sajodin und Nircenol wieder abge den; die chemiſchen Stoffe ſollten zu Kilo berſchoben werden, während ihr beträgt. Von anderen Heilmittelſtoffen wur wieder beigeſchafft, aus denen 50 000 Gebra„ vortionen hergeſtellt werden können. a Fohtt. de, Die Zeitung im Luftſchiff. Die letzte eng das engliſche Ozeanluftſchiff R 33 unternahm ch chen für die Reiſenden eine ganz neuartige ber„ E Durch beſondere Vereinbarung mit der tion Wormwood Scrubbs wurde der Text d an ausgabe einer großen engliſchen Tageszeitung.. drahtloſe Station im Luftſchiff übermittelt. ore 0 Satz der Zeitung wurde drahtlos um 4 Uhr wahr. 0 geben, während das Schiff ſich gerade in ne tech Meter Höhe über dem Meere in Richtung 6 befand. Die Nachrichten wurden dechiffriert, 92 ging die„Luftzeitung“ in Druck und wurde gäſten zwei Stunden ſpäter vorgelegt. Die natürlich ſofort ausverkauft. Was würde wo zu all dieſen Kurioſttäten ſagen, der im S 75 Angeſichts vor 130 Jahren die erſte Zeitung 5 höchſteigenhändig abgezogen hat! Foußball⸗Vereinigung Sececkenheim, Am mittwoch Abend 10 Uhr im Lokal Vorſtands- u. oplelausſchuß-öitzung. Wegen dringender Erledigung einer Spieler⸗ Angelegenheit, bittet um pünktliches, voll⸗ zähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Am Donnerstag Abend 9 Ahr findet in der„Pfalz“(Nebenzimmer) Spieler⸗Cersammlung ſämtlicher Mannſchaften ſtatt. Das Erſcheinen der 1. Elf iſt hierzu ganz beſonders erforderlich, betr. Mannſchaft⸗Auf⸗ ſtellung zum i ANusscheidungs⸗Spiel am Sonntag den 5. Oktober mit„Viktoria“ Neckarhauſen in Plankſtadt zwecks Aufſtieg in die A⸗Klaſſe. Termin⸗Aenderung erfolgt nicht mehr. Am Mittwoch Abend ab 6 Uhr 5 Training ſämtlicher Jugendmannſchaften. 8 Der Spielausſchuß. N3ʒ. Anſchließend an die Verſammlung kleiner Commers. Hierzu hat jeder Spleler ſein Commersbuch mitzubringen. Wer nicht im Beſitze von einem ſolchen iſt und ein ſolches wünſcht, kann dies in der Verſammlung beſtellen. Aung und stemmflub gomonboim. Heute Abend 8 Ahr, Mitglieder-Oersammlung im Lokal zum„Stern“. Zahlreiches Erſcheinen dringend not⸗ wendig. Der Vorſtand. Frole Uurnerſchaft gemenbeim. Heute Dienstag Abend nach der Uebungsſtunde FPhyielet⸗OCersammlung. Sämtliche Fußballſpieler werden erſucht zu erſcheinen. Der Spplelleiter. Freiw. Feuerwen Seckenheim. — Einladung. gente Abend ½9 Uhr im„Schwanen“ bei Kamerad Rieſengge 1. Uerwaltungsrat- Sitzung. Tagesordnung: Beſprechung wegen Beſchickung eines Ver⸗ . treters zu dem am 12. Oktober ftatlfindenden Landes⸗Feuerwehrtag in Offenburg. Der Verwaltungsrat wird erſucht wegen wichtiger Beſprechung vollzählig zu erſcheinen. m mand udolph. bittet Backlöhne wie folgt zu erhöhen. Kundenbrot das Pfund für den großen Obſtkuchen für den kleinen Obſtkuchen für dicken Kuchen und Bund Das Geld iſt bei der Abholung zu entrichten. Bäcker⸗Innung Mannheim⸗Land. Wekanntmachung. Infolge der immer ſteigenden Preiſe für Holz und Kohlen ſind wir gezwungen vom 1. „Grlegenheitskauf. Ein komplett poliertes eit, ſchönes Sofa, polierte Kammode, Tiſch, 3 Küchen⸗ ſchränke und ein ſchöner Negulator u. gilder ſehr pieiswert zu verkaufen. Wilhelmſtr. 42. Milehaus weis No. 1117 verloren. Abzugeben(b Gartenſtraße 8. Oktober ab die 30 i Turnverein Seckenheim 0. gegr. 1898. Die Aebungsſtunden finden von jetzt ab wieder regelmäßig und zwar wie folgt ſtatt: i Montags und Donnerstags von 8— 10 Uhr Damenturnen. Dienstags und Freitags von 8—10 Uhr Turnen der Turner u. Zöglinge. Samstag Abend von 8 Uhr ab Männerturnen. Vollzähliges Erſcheinen erwarten N Die Tuenwarte. Morgen Mütwoch, abends ½9 Uhr im Lokal(Nebenzimmer) Turnrat-Sitzung. Zahlreiches Erſcheinen iſt dringend not⸗ wendig. Der Vorſtand. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Uebungsplan! Jeden Dienstag von 8— ½10 Uhr Turnen der Aktivität. Jeden Mittwoch von 5—6 Uhr Turnen der Schüler. Jeden Donnerstag von 8—½¼⁰10 Uhr Turunen der Männerriege. Jeden Freitag von 8—/ 10 Uhr Turnen der Aktivität. Um fleißigen und pünktlichen Turnbeſuch a Der Turnrot. Les- Koks Für die Buehdruekerei ( kauft Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. Städtische Sparkasse Mannheim Inter Garuntie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch! hafen a. Rh. Villen, Einfamilienhäuſer und Ländl. Wirtſchaftsheimſtätten auch für Kriegsinvaliden und für die Hinter⸗ blieben der gefallenen Kriegsteilnehmer geeignet, mit allen Einrichtungen und Inventarien für den Wirtſchaftsbetrieb, werden auf Antrag neu ge⸗ gründet und derart vermietet, daß, unter Anrech⸗ nung der Miete als Tilgung der Grundſtücks⸗ und Baukoſten, der Mieter nach Ablauf einer vorher beſtimmten Zeit die Heimſtätte als ſchuldenfreies Eigentum erworben hat. Eine Anzahlung oder Bürgſchaft wird nicht verlangt. Dem Aatragſteller werden drei Freijahre gewährt, ferner wird ihm die Wahl des Ortes für die Heimſtätte überlaſſen. Die Antrags⸗ und Vertragsunterlagen können gebührenfrei bezogen werden. Auskunft wird koſtenlos erteilt. Poſtſcheckkonto 56 389 Berlin NW 7 Allgemeine wohn-. ledlungsreform Freyfadt(A.⸗5.) gez. Knispel. Lebens mittelamt- ue Sbſtbe org gf 10 Wir haben einen Waggon i age beſo erhalten und wollen dieſelben zur tungen„ für den Winter an die Hausha 7 geben. Bezugſcheine können 3 Nachmittag 46 Uhr un Vermittag von 8—12 dn Lebensmittelamt abgeholt werden tü 5 Mk. betägt pro Ztr. 35 Mk der Au b Zur 3 2 99 Haar- und Bartyf Haarbürsten, Erst Staubkämme, Tascne gin Kamme u.-Spiegel, 3 00 Haarspangen, Haarpfel?, — Haarnadenn Haar- und Kopf Pomaden, Haaröle, Shampon, Schnurrb Bartbindewassef 0 a 586 grill arten Der Verkauf von Krankenbrot und Zwieback für den Monat Oktober findet bei der Bäckerei Dollinger ſtatt.— Seckenheim, den 30. September Lebensmittelamt. Die Ausgabe der Kartoffelbezugſcheine findet am Mittwoch, den 1. Gktober, nachmittags von 2 bis 6 Uhr, auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 ſtatt und zwar nur an diejenigen Haushaltungen, weiche keine Kartoffel angebaut baben. Wer irgend⸗ wie Kartoffel angebaut hat, aber mit den⸗ ſelben nicht das ganze Jahr ausreicht, erhält ſeinen Bezugſchein für die noch fehlende Menge am Donnerstag Nachmittag auf Zimmer 2. Seckenheim, den 30. September 1919. Lebensmittelomt. b Kartoffelverſorgung betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß laut Beſchluß des Kommunal⸗ verband⸗Ausſchuſſes die Ausfuhr von Kartoffel aus der Gemeinde Seckenheim geſperrt iſt und zwar ſo lange, bis der Bedarf der hie⸗ ſigen verſorgungsberechtigten Bevölkerung voll und ganz gedeckt iſt. Für die verſorgungs⸗ berechtigte Bevölkerung empfiehlt es ſich ſchon jetzt bei den Landwirten Umfrage zu halten, damit ſie nach Ausgabe der Bezugsſcheine, welche in den nächſten Tagen erfolgt, ſofort ihren Bedarf ſichern können. Seckenheim, 27. September 1919. 0 ittelamt. 1919. 5 Creme, f 0 Zur Zahnpflege Zahnwasser, zahnpss fehle 0 pulver, Mundwasse f, Zahnbürsten.; Nagelpflege- Af 1 Hautcreme un in grosser Aus Wa Sauerstoff., Mane 21 70e, Germania-U Fr. Wagner's Nac 5 Inhaber W. Zwei ſchwarze Frauenjacken zu verkaufen b Eriedrichſtraffſe 90 2. S guterhaltene und Au S t