Wir brauchen die Zwangsbewirtſchaftung noch auf längere f 1 755. f 45 75 22 2 92 2 5 2 Aisblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. 1— ert—— 8 5 2 25 05 5 5 8 1.30 Mk. 75 ese n 7 1 Ae J. 8 8 0 ezogen pro 5 7.Bei 5 3 1 5 ahrg. 810 Mk. Erscheint 1 glich un Waage dz Dienstag, 7. Oktober 1919. 8 Ferntprechanſchlug W 8 No. 232 0 1 ä TTT g Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. inen 3 17 5 1 N An das badiſche Volk! n i 5 f 0 b 9 Heimat geht mit ſchwerem Herzen dem kom⸗ er wird auch in dieſem Herbſt und Winter trotz allem mehr als jeder andere Stand vor Not und Elend. Wir 5 2 nter entgegen. Die Sorge um Licht und Heizung, nicht verſagen. müſſen erwarten, daß alle, die im Dienſte des Staates 1 Vl und Verdienſt wird von den Ernährungs⸗ Wir wenden uns deshalb vertrauensvoll an die ſtehen, wieder zum alten Pflichtbewußtſein und zur un⸗ . 5 m arig. noch übertroffen. Dieſe Sorgenlaft muß badiſchen Landwirte und erwarten von ihnen, e. 3 8 5 Zeit . en ae den n wi an, daß ſie auch ferner ihrer Ablieferungspflicht für die von e Forderung zur gebieteriſchen Staatsnot⸗ 5 0 eue durch ſeine reichen Geldmittel den täglichen ihnen bewiriſchaſteten Lebensmittel nachkommen. Aa die fungen Leute aller Stände richten wir 1 el, te 15 5 7 1 5 0 Weißbrot, Butter und Eier zum Frühſtück bei anderen Mahlzeiten ſich erlaubt, macht uldig an den Ernährungsnöten der und induſtriellen Bevölkerung, an dem armen Kindern, dem Tod von abgehärmten d demzufolge an all den Unruhen, die dann 1 den Staat erſchüttern werden. Er genießt, wer 1 von Rechts wegen zukommt und verſündigt De g. Geſundheit und Leben ſeiner Volksgenoſſen. in Abieber und Schleichhändler, die auf ver⸗ lan; egen die Nahrungsmittel zu wucheriſchen Nn Jaunſammenkaufen, ſtehen im Dienſte dieſer gewiſſen⸗ e hen menschen. Sie machen ſich mitſchuldig an dem 9 Wir f das an dem notleidenden Volke begangen wird. ie and mit der Regierung der Auffaſſung, daß die leine 9 Gemeindeverwaltungen, der Staatsanwalt hler zegane gegen dieſe Schieber und Schleich⸗ Nad lit uner bittlicher Strenge vorgehen und Aken donheit in ihren Rechten ſchüzen ſollen. Wir deteinteen unſeren Gerichten, daß ſie die bedrohten nenen im Rahmen der Geſetze mit allem Ernſt W derſtz Die Staatsanwaltſchaften ſind weſent⸗ Schlei rkt worden damit die wucheriſchen Schieber 5 or bändler, die Verbrecher an Volk und Vater⸗ afun und unnachſichtlich einer exemplariſchen N dden zugeführt werden. N Nerd kann uns nur unverdroſſene Arbeit und treue ik ing Wer nicht arbeiſel, verfündigt ſich d Auf, der Stunde ſeiner ſchmerſten Not. uicht algabe unſerer Bevölkerung ſein, dieſe Elemente, Mur ſte eiten wollen, zur Arbeit zu zwingen, r pfli ſind die Urſache der berechtigten Klagen Die— getreuen Bevölkerung. fan agberſtellung der Ernährung unſeres Volkes ſelbſt ſo nur zu erreſchen, wenn unſer Banern⸗ daß er dieitwvirkt Wir haben das Vertrauen zu en les auch fernerhin tut. Er zeigte ſich in den ie Welchen die nun hinter uns liegen, faſt durchweg 0 dec Nase N. opferbereit, daß wir zuverſichtlich hoffen, Aarlsxuhe, Anfang Oktober 1919. ö a ö Dr. Schofer. Marum. Für die Zentrumsfraktion: Für die ſozialdemokratiſche Fraktion: Zeit, weil ohne ſte unſer geſamtes Wirtſchaftsleben, die Exiſtenz und das Leben Tauſender badiſcher Einwohner aufs ſchwerſte bedroht und gefährdet iſt. Die Zwangswirtſchaft wird nur aufrecht erhalten für ſolche Lebensmittel, bei denen ſie abſolut notwendig iſt, nämlich für Brotgetreide, Gerſte, Fleiſch, Eier, Milch, Fette, Oelfrüchte und Kartoffeln. Die Regierung hat aber dafür Sorge getragen, daß den berechtigten Wünſchen der landbautreibenden Bevölkerung, höhere Preiſe zu bekommen Rechnung getragen wird. Dafür müſſen die Verbraucher volles Verſtändnis haben, umſomehr, als jedermann wiſſen kann, daß die Bedarfsartikel des Bauersmannes ebenfalls im Preiſe gewaltig in die Höhe gegangen ſind. Von der treuen Pflichterfüllnug und dem hohen Gemein- ſiun unſerer badiſchen Landwirte wird es im weſentlichen abhängen, ob wir in den ſchweren Monaten, denen wir nun entgegengehen, Ruhe im Lande behalten oder ob wir wieder den Schreckniſſen von inneren Unruhen ausgeſetzt ſein werden. f Wir hegen aber auch Vertrauen zu unſerer Arbeiterſchaft, daß ſie in den kommenden Monaten reſtlos ihre Pflicht und Schuldigkeit tut. Keine frivolen und keine leichtſinnigen Streiks! Sie wären ein Verbrechen an Volk und Vaterland! Wer Arbeit finden kann, der greife zu, auch dann, wenn ſie ihm vielleicht weniger zuſagt. Wir haben heute außerordentliche Verhältniſſe. Es gilt, die Heimat in Ruhe und Ordnung über die Gefahren der Zeit hinweg⸗ zuführen. Ein ernſtes Wort muͤſſen wir an unſeren Be⸗ amtenſtand und die Staats arbeiter richten. Auf der kreuen gewiſſenhaften Pflichterfüllung unſerer ganzen Seamlenſchaft und der Staalsarbeiter ruht die Ordnung im Skaat. Fällt jene, ſo iſt auch dieſe dahin. Iſt aber die Staats⸗ ordnung gefallen, ſo ſtehen alle, Beamte und Staatsarbeiter, die ernſte Mahnung, ſich von der wahnsinnigen Ver⸗ guügungsſucht zu befreien und ſich wieder der alten Sitteneinfachheit und Genügſamkeit zuzuwenden. Wir haben den Herrn Miniſter des Innern gebeten, daß er ſeine Verwaltungsbeamten in allen Bezirken anweiſt, die Erlaubnis zu Vergnügungen auf das Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken und Zuwiderhandlungen gegen erlaſſene Verbote exemplariſch zu ahnden. Wir erwarten auch von den wohlhsbenden Areiſen, daß ſie mit gutem geiſpiel vorangehen und jedenfalls nicht durch private Veran⸗ ſtaltungen von Vergnügungen Aergernis geben. Unſere Zeit iſt nicht dazu angetan, in Saus und Braus zu leben und den Vergnügungen nachzulaufen. 8 An unſere erprobten Krieger, die das unaus⸗ löſchliche Verdienſt haben, unſere teuere Heimaterde vor den furchtbaren Verwüſtungen und den entſetzlichen Greueln des Krieges bewahrt zu haben, richten wir vertrauensvoll die Bitte: Helft als ernſte Männer und als Männer von gewohnter Disziplin, Zucht und Ordnung in Stadt und Land durchzuführen. Ihr habt den äußeren Feind von unſeren Gefilden ferngehalten, helft nun den inneren aus 11 Stellungen zu werfen, in die er bereits eingedrungen iſt! Schließlich rufen wir den heimkehrenden kriegs⸗ gefangenen Föhnen des Vaterlandes ein herz⸗ inniges Willlommen zu. Wir bitten ſie, alle Ein⸗ flüſterungen aufrühreriſcher Elemente vom In⸗ und Ausland abzulehnen und Schulter an Schulter mit denen zu ſtehen, die für Autorität und Ordnung, für Zucht und Sitte eintreten, und mitzuarbeiten am Aufbau unſeres armen, niedergetretenen Vaterlandes. Badiſches Volk! Wir müſſen über die Nöte und Ge⸗ fahren der nächſten Monate hinwegkommen. Dazu bedarf es gemeinſamen Zuſammenſtehens und gegenſeitiger Hilfe. Jede moraliſche Kraft muß eingeſetzt werden. Es ſollen zuſammenwirken alle Organe des Staates, der Schule und der Kirche Vergeſſen wir nicht über den eigenen perſönlichen Intereſſen die Linderung der gemein⸗ ſamen Not unſeres ſchönen badiſchen Landes! Für die demokratiſche Fraktion: König. Für die deutſch⸗-nationale Fraktion: Mayer. Du biſt mein! Nach ruck deen von H. v. Erlin chte ſah. ſchelte b zu Boden und machte ſchweigend ein paar let d ötzlich warf ſie voll trotziger Leidenſchaft⸗ ihne 71 Kopf in den Nacken. 8 100 entgeg ein Mann!“— beide Hände ſtreckte ſie Freer Winden, als biete ſie ihm darin die Erfüllung A uſche—„Wär' ich ein Mann und— Ihr diefs bre* l„Köngen ſprachen ſtummberedt, was in ihr ee bünteſt du mit mir kommen— kämſt du mit Da f 1 ben er mit feſtem, heißem Griffe ihre Hände eran 7 a. 5 n Nane ſind kein Mann— Madeleine.“ nie von ſei ippen— ihr war, als am a 0 n ſeinen Lippen ihr war, 0 Nörge Pulſe ſtillſtänden, ſchlaff fielen ihre Arme f naslos herab. So ſtand ſie ein paar Sekunden ten chen ih da. Dann neigte ſie ſich gegen ihn vor, die Zä zen ſchön geſchwungenen Lippen ſchimmer⸗ M„ nd ihne.— N an unte anten Sie ni reundſchaft zwiſchen . ute t VV ogewortete nicht ſogleich. Mit leicht zuſam⸗ en Brauen ſah er ſie an, als ſinne er ihrer eich ann ſagte er langſam: * t— doch nur, wenn des Mannes Liebe eißt⸗ Weib gebunden iſt.“. 0 en f gab Madeleine zurück, und über ihre ich tief die Wimpern geſenkt—„wenn elleicht haben Sie recht.“— Vier Freundin nicht mehr das Weib emp⸗ ſeine Gedanken nochmals zu Madeleine zurückkehrten. 25 Und dann, ſchon zu nächtlicher Stunde, war plötz⸗ lich an ſeine Tür gepocht worden, und eine Depeſche ward ihm ausgehändigt, die von ſeinem früheren Aufenthaltsorte aus nachgeſandt worden war. Sie kam vom Ulmenhofe. f „Dein Bruder verlangt in ſeiner Sterbeſtunde nach dir. Komme ſofort.“— 0 Beim Morgengrauen hatte er den Anſtaltsleiter aufgeſucht, dann die nötigſten Weiſungen an die Un⸗ terbeamten gegeben, und endlich war er reiſefertig, 10 den Wagen zu ſteigen, der ihn zur Bahn bringen ollte. Madeleine war es, die in dem Augenblicke ſeiner Abfahrt ſeinen Weg kreuzte und mit heimlichem Er⸗ ſchrecken fragte: „Sie wollen fort, Herr Bravand?“ In weniger erregten Worten machte er ihr Mittei⸗ lung von der Depeſche, die er erhalten. Ihr Geſicht färbte ſich, er bemerkte es nicht. Nur daß ſie ſagte: „Ich wollte, ich dürfte bei Ihnen bleiben“, das prägte ſich ihm in die Seele und begleitete ihn auf ſeiner wei⸗ ten, ihm endlos ſcheinenden Reiſe. gegen. Querfeldein, in atemloſer Haſt legte er zu Fuß die letzte Strecke von der Bahnhalteſtelle zurück. Es fiel ihm auf, daß er trotz des Werktags nirgends auf der Flur einen Arbeiter ſah, aber die Verwunde⸗ rung darüber erhlaßte bald wieder unter der vor⸗ wärtstreibenden Angſt, zu ſpät zu kommen. Dann plötzlich hatten ſeine Schritte verſagt, wie in den Boden feſtgewurzelt ſtand er ſtill. Die Luft Endlich ſchimmerte ihm wieder der Ulmenhof ent⸗ —„Laß mich in dieſer Stunde.“— Die Sohnes, die ſich ihm entgegenſtreckte, ſah er nicht. 2, trug einen leiſen Klang zu ihm herüber— Glocke töne, in langſamen, dünnen, einzelnen Schlägen faſt wie Armeſündergeläut— das Kapellenglöcklein vom Ulmenhof. N 8 Der Tag ſchien ſich dem Lauſchenden zu vero z keln. Was bedeutete das? o Vie gehetzt ſtürmte er wieder vorwärts. Was es bedeutete? Das ſchwarze Pförtlein des kleinen ſtillen Gar⸗ tens, der hinter der Gutskapelle lag, hatte ſich wieder einmal geöffnet und einem dunklen Zuge Einlaß ge⸗ währt, der ſeine blumengeſchmückte Laſt zur Gruft der Bravands trug. Kein lautes Schluchzen, kein hoffnungsloſer Jam⸗ mer, nur ſtillrinnende Tränen und gebeugte Häupter, über die des Geiſtlichen Worte hintönten, der einem ſtillen Schläfer die ewige Ruhe ſegnete. Ein letzter Abſchied, eine letzte Handvoll Erde und hinter den anderen drein, die ſchon wieder in die Welt der Lebenden zurückſchritten, trat aus der Pforte der Toten ein gebeugter Greis, an ſeiner Seite ein junges Weib. Durch das Tor des Ulmenhofes kam ein anderer geſtürmt, den beiden entgegen. „Vater— ich komme zu ſpät?“ „Du kommſt zu ſpät.“ Nur dieſe Worte und dazu ein gel rochener Dlich 1711 Hand des Auch das junge Weib blickte auf, doch es ſtand nichts, in dieſem Blick, kein Erſchrecken, kein Zurück⸗ ſcheuen; er war leer und ſtarr— ſtarr wie die tiefſte Verlorenheit— ſtarr wie höchſter Schmerz. (Fortſetzung folgt.) 2 r — . 8 N 3 . 8 . 3 . 5 . 28 9 ſpartakiſtiſcher Putſchgefahr. Aeußerung eines Mitglieds der deutſchen Regierung(Erz⸗ berger) enthalte:„Wir brauchen die Kriegsgefangenen Tagesſchau. „Daily Herald“ meldet aus Petersburg, die Sowjetregie⸗ rung erkläre, Deutſchland und England hätten ein Abkom⸗ men getroffen, in dem ſich beide verpflichtet hätten, gegen die Sowjetregierung Stellung zu nehmen. Das Abkommen ſei von Noske und Churchill unterzeichnet. Am 2. Oktober wurde in Coblenz von den amerikaniſchen Behörden ein Generalalarm verkündet, angeblich wegen Sämtliche Einwohner mußten die Straßen verlaſſen, der ganze Verkehr wurde eingeſtellt In Wirklichkeit handelte es ſich um eine befürchtete Meute kei der amerikaniſchen Truppen, die unzufrieden ſind, do ihr Sold nicht unerheblich herabgeſetzt wurde. Dem franzöſiſchen Senat ging am Samstag der Frie⸗ deusvertrag zu. Die Diskuſſion wird am 9. Oktober began⸗ nen. Man nimmt an, daß die Abſtimmung am Samstag erfolgt. Nach dem„Popolo d'Italia“ dürfte der italieniſche Mi⸗ niſterrat den Frieden mit Deutſchland ſchon heute ratifi⸗ zieren. 5 Reuter meldet amtlich aus London, daß der Eiſenbahner⸗ ſtreik beigelegt ſei. a Laut„Chicago Tribune“ hat die Wiedereinberufung der Jahresklaſſen 1880—96 große Aufregung in Agram hervor⸗ zerufen. Man betrachtet den Krieg mit Italien als unver⸗ meidlich. Die aus Tran abgehenden Italiener wurden aus den Häuſern beſchoſſen. In Spalato kam es zu ſchweren zntiitalieniſchen Unruhen. Nach Schweizer Blättermeldungen finden längs der dal⸗ matiniſchen Küſte täglich Kämpfe zwiſchen Italienern und Serben ſtatt. Nach den letzten Meldungen aus Waſhington iſt der Zu⸗ and Wilſons, der von zahlreichen Aerzten umgeben iſt, techt ernſt, da die Herz⸗ und Atmungstätigkeit und die Tem⸗ zeratur große Beſorgnis erregen. Man nimmt vielerorts im, daß es ſich um ein ſeeliſches Leiden handelt. Kapitulation der Bolſchewiſten. Wie gemeldet, ſind in Waſhington amtliche Nachrich⸗ ten eingetroffen, daß die Sowjetregierung bereit ſei, Frie⸗ densverhandlungen einzuleiten. Wenn die Meldung zu⸗ treffend iſt, ſo handelt es ſich nicht nur um den Wunſch, zum Frieden zu gelangen, ſondern um bekannte Vorſchlä⸗ ge, die dem Gegner entgegenkommen und politiſch greif⸗ bar ſind. Sie beſtehen in nichts geringerem, als in der Anerkenntnis, daß die Sowjetherrſchaft ausgeſpielt habe, und dem Anerbieten, gänzlich das Feld zu räumen. Die Sowjetregierung iſt, ſo heißt es, bereit, das bolſchewiſtiſche Regiment mit ſeinem Terror aufzugeben, und ſtellt als Gegenleiſtung nur eine Bedingung: ein Freigeleit für zwölf Führer, die ſich nach Südamerika begeben wollen. Mit dem Sturz der ruſſiſchen Sowjets würde der internationale Bolſchewismus einen ſchweren Schlag er⸗ halten. Denn, ſo ſehr das Ende des Sowjetregimes be⸗ ſchleunigt worden ſein mag durch die militäriſchen Maß⸗ nahmen der Alliierten und der nationalen ruſſiſchen Hee⸗ re, die letzte Urſache zu dem Zuſammenbruch liegt doch zweifellos in der Natur des Bolſchewismus ſelbſt und muß die gleichen Folgen haben, wo immer er auch auf⸗ tritt. Ein Gedanke von weltfremder Idealität, der ſich zu ſeiner Verwirklichung verbündet mit der Vernich⸗ kungswut und den tieriſchen Trieben von Menſchen, die jedes Ideals bar ſind, muß in ſich ſelbſt zuſammenſtür⸗ zen. Weltbeglückungsideen haben noch immer auf ſchwa⸗ chen Füßen geſtanden und brauchen in jedem Falle ſtär⸗ kere Stützen als es die Mordgier, der vorüberrauſchende Schrecken und der feile Eigennutz ſind. Nur iſt es trau⸗ rig, daß die Menſchen erſt über einen ſo blutigen und zerſtöreriſchen Umweg ſich wieder auf die beſſere Straße durchſchlagen müſſen. Eine ernſte Warnung an die, die auch anderswo noch immer von einer Herrſchaft der bolſchewiſtiſchen Macht träumen, liegt ſicherlich in dem Schickſal des Lenin⸗Trotzkiſchen Rußlands. Es fragt ſich nun, welcher Art die Männer ſein wer⸗ den, die ſich für den Fall, daß der Friede unter den vorgeſchlagenen Bedingungen geſchloſſen wird, an die Spitze des gequälten Volks ſetzen werden, um es wieder herauszuführen. Bei der faſt grenzenloſen Abhängigkeit, in der ſich das ruſſiſche Reich heute von den Alliierten befindet, wird dieſe Frage weniger in Rußland als in den Amtszimmern der Verbündeten entſchieden wer⸗ den. Keine ruſſiſche Regierung wäre bei der Zerriſſenheit und Entkräftung des Volkes fähig, ſich ohne Unterſtützung von außen zu halten. Rußland wird alſo, wie die Ent⸗ ſcheidung auch fallen mag, eine Regierung erhalten, die genötigt ſein wird, bis zu einem großen Grade die Po⸗ litik ihrer Auftraggeber auszuführen. Rivalitäten der Alliierten können bei dem rieſigen wirtſchaftlichen Wert, den Rußland darſtellt, nicht ausbleiben. Wir Deutſchen werden auch bei dieſer Phaſe des Entwickungsprogeſſes zu einer Klärung der allgemeinen Weltlage unſerer augen⸗ blicklichen Ohnmacht entſprechend zuſehen müſſen. Neues vom Tage. Das neue Reichsminiſterium. Berlin, 5. Okt. Nach dem endgültigen Wieder⸗ eintritt der Deutſchen demokratiſchen Partei in die Re⸗ gierungsmehrheit umfaßt das Reichsminiſterium folgende Mitglieder und Aemter: Reichskanzler und Miniſter⸗ präſident Bauer(S.), Juſtizminiſter und Vizekanzler: Schiffer(D.d. P.), Finanzminiſter: Erzberge er(.), Miniſter des Auswärtigen: Hermann Müller 80 Miniſter des Innern: Koch(D.d. P.), Wirtſchaftsmint⸗ ſter: Schmidt(S.), Arbeitsminiſter: Schlicke(S.), Schatzminiſter: Dr. Mayer Kaufbeuren(3.), Poſtmini⸗ ſter: Giesberts(3.), Verkehrsminiſter Tr. Bell(8.), Wehrminiſter: Noske(S.), Miniſter ohne Portefeuille: Dr. David(S.), Wiederaufbauminiſter: ein noch zu be⸗ ſtimmender Vertrauensmann der D.d. P. Erklärung der Reichsregierung. Berlin, 4. Okt. Es wird die Behauptung verbreitet, daß in allen Lagern der deutſchen Kriegsgefangenen in Frankreich ein Plakat angeſchlagen ſei, welches die nicht zurück. Wir haben Arbeitsloſe genug.“ Die Reichs⸗ regierung hat eine Unterſuchung eingeleitet. Heute ſchon kann aber feſtgeſtellt werden, daß weder Reichsminiſter Erzberger, noch ſonſt ein Mitglied der deutſchen Regie⸗ rung eine derartige Aeußerung getan hat. Die Antwort der Reichsregierung. Berlin, 5. Okt. Auf die drohende Note des Ver⸗ bands vom 28. September iſt dem franzöſiſchen Gene⸗ ral Nudant am 3. Oktober eine Antwortnote der Reichsregierung zugeſtellt worden, die zunächſt feſtſtellt, welche Maßregeln die Reichsregierung gegen die deutſchen Truppen im Baltenland ergriffen oder angedroht habe. General w. d. Goltz ſei abberufen worden. Die Re⸗ gierung habe einen neuen Aufruf an die Truppen ge⸗ richtet und ſie zum Gehorſam aufgefordert. Dieſe Maß⸗ nahmen ſollten die deutſche Regierung vor dem Vorwurf ſchützen, daß ſie die Weigerung der Truppen nur zum Vorwand nehme, um die Räumung Rußlands zu ver⸗ zögern. Die Regierung habe ferner niemals ihre Zu⸗ ſtimmung zum Eintritt deutſcher Soldaten in ruſſiſche Heeresteile gegeben. Sie lege gegen neue Blocka⸗ demaßnahmen Verwahrung ein und bitte die Verbünde⸗ ten, eine Kommiſſion einzuſetzen, die gemeinſam mit der deutſchen Regierung den Fall unterſuchen ſoll. Reichswehrminiſter Noske hat das Armee⸗Ober⸗ kommando Nord(General v. Eberhard) beauftragt, die deutſchen Truppen bis nach Schaulen(bei Kowno) zu⸗ rückzuführen. Wer nicht Folge leiſtet, ſoll keine Ge⸗ bührniſſe mehr erhalten. Der Uebertritt in ruſſiſche Dienſte wird verboten. Die nicht Zurückkehrenden verlie⸗ ren das deutſche Staatsbürgerrecht. Ein Jahr Verlängerung. f Baſel, 5. Okt. Inf. Pr. Bur. meldet aus Paris, die 15jährige Beſetzung der linksrheiniſchen Gebiete ſolle erſt vom 1. November 1919 an gerechnet werden. Die Entwaffnung. Paris, 5. Okt. Die Kammer nahm eine Ent⸗ ſchließung an, die Regierung möge nach Beſtätigung des Friedensvertrags durch Amerika mit den Verbün⸗ deten Maßnahmen prüfen, um durch fortwährende Herabſetzung die vorgeſchriebene Abrüſtung zu ermög⸗ lichen. Deutſchland und ſeinen Verbündeten ſoll die Herſtellung von Kriegsmaterial überhaupt verboten wer⸗ den. N Eiſenbahnerſtreik in England. London, 5. Okt. Die Ausſichten der ſtreikenden Eiſenbahner ſind ſehr ungünſtig. Die ſofort mit aller Tatkraft ausgeführten Gegenmaßnahmen der Regierung und die Feſtigkeit der Miniſter Lloyd George und Geddes haben ſich wirkſamer erwieſen, als erwartet wurde. Die öffentliche Meinung iſt durchaus aufſeiten der Regierung. Immer größer wird die Zahl der ſich freiwillig Mel⸗ denden und der Zuzug aus den Reihen der Streikenden ſelbſt. Am Freitag verkehrten bereits wieder 3000 Zü⸗ ge. Lloyd George wird von ſeinem Angebot nicht ab⸗ gehen und keine weiteren Zugeſtändniſſe machen. Die Regierung erklärt, daß den Streikenden die Löhnung nicht ausbezahlt werde, da ſie den Dienſtvertrag gebrochen haben. Die Streiklage hängt jetzt mehr von den anderen Gewerkſchaften ab als von den Eiſenbahnern. Die nationale Erhebung in der Türkei. London, 5. Okt. Die„Times“ meldet, General Muſtafa Kjemal Paſcha habe nach der Einnahme von Konia in Oſt⸗ und Mittelanatolien eigene Steueräm⸗ ter eingeſetzt. Die Lebensmittelzufuhr nach Konſtantino⸗ pel aus dem Oſten ſoll abgeſchnitten werden, um die gegenwärtige Regierung, die nur als Agentur des Ver⸗ bands betrachtet wird, zum Rücktritt zu zwingen. Die ägyptiſche Gärung. d Baſel, 5. Okt. In Aegypten ſind neue Aufſtände ausgebrochen. Zahlreiche Volksführer ſind von den eng⸗ liſchen Behörden verhaftet worden. s Der Krieg im Oſten. ü London, 5. Okt. Die Roten Truppen ziehen ſich vor den Koſaken überall zurück. Viele Tauſende gehen über. Die Lage der Roten iſt verzweifelt. Lenint eilte mit, die Wirkung der Blockade ſei entſetzlich. Die Bolſche⸗ wiſten müſſen ſich auf Gnade und Ungnade ergeben. In Petersburg ſind einige Stadtteile bereits von den Bür⸗ gerlichen beſetzt. 1 5 Ernſte Lage auf dem Balkan. Bern, 5. Okt. Die Nachrichten aus Albanien lau⸗ ten ernſt. Die Italiener ſind von den Albanern, die durch Serben verſtärkt ſein ſollen, vollſtändig geſchlagen worden und mußten den Mittelpunkt Skutari aufgeben. Durazzo iſt von den Albanern eingeſchloſſen. Die Er⸗ bitterung der Südſlawen gegen die Italiener iſt beiſpiel⸗ los. Es verlautet, daß in Slawien mobil gemacht werde. — Die italieniſche Flotte iſt aus Brindiſi nach Albanien abgeſalen. cle Das„Loch im Weſten“. 5 Frankfurt a. M., 5. Okt. Gegen den aus dem franzöſiſchen Beſetzungsgebiet nach Deutſchland betriebe⸗ nen Schleichhandel, deſſen Wert bereits in die Milliarden geht, wodurch die deutſchen Reichsbanknoten in Maſſen ins Ausland abwandern und das Sinken der Valuta ſteigern, iſt in Frankfurt ein Wucheramt errichtet worden, das die unerlaubt eingeführten Waren beſchlagnahmen ſoll.(Man kann nur guten Erfolg wünſchen; allerdings werden etliche Zweifel am Platze ſein, denn um die Schleichwaren zu beſchlagnahmen, muß man ſie auch er⸗ wiſchen. Frankfurt iſt ja der Hauptſtapelplatz für den Schleichhandel, aber es gibt noch mehr Schlupfwinkel ain dem„Loch im Weſten“ zwiſchen dem Bodenſee und Mainz.) 5 1 3 Japaner in Deutſchland. Haag, 5. Okt. Eine vorgeſtern hier angekommene japaniſche Abordnung mit Vizeadmiral Gato an der Spit reiſt heute nach Deutſchland weiter, um die dort herr⸗ ſchenden Verhältniſſe zu ſtudieren.— Die Beſtätigung des Friedensvertrags durch Japan ſoll in den nächſten Tagen erfolgen.„ el i Kein Clearinghaus? 5 London, 5. Okt. Die„Times“ teilt mit, der zweite — in, Knol, Vorſitzende der britiſchen Handelskammer in Köln der die Errichtung eines Clearinghauſes in Berlin regt hatte, ſei von der Kammer aufgefordert worden, rückzutreten. N ange⸗ Was Wilſon dem amerikaniſchen Kapital wert 1 i iſt 8 a ibu, 9 Neuyork, 5. kOt. Nach der„Chicago wah 10 6 d wollen die„Anhänger“ Wilſons für ſeine Wiederwa x Millionen Dollar aufwenden. N 1 Baden. 5 () Karlsruhe, 4. Okt.(Gegen die 1 del wirtſchaft.) Schriftleiter Karl Binder wirft 1 00 „Badischen Landeszeitung“(Karlsruhe) die Frage a n iht die Republik bis jetzt das gebracht habe, was 5 fit erwartet wurde. Binder verneint dieſe Frage rc die Gründe dafür u. a. in einer gewiſſen Parteiwir e ſich die ſich durchgeſetzt habe. Dieſe Parteiwirtſchaft per⸗ in den Gemeinden und auch im Staate Geltu ſchafft. Weiter ſchreibt Binder:„Im alten Sta bei Beſetzung wichtiger Stellen immerhin noch Befähigung geſehen, d. h. es kamen nur Leute in die eine Fachausbildung hatten. Heute iſt alles chli 4 1 teiſache. iſt mehr als je zur Redensart geworden. Freie Bahn dem Parteitüchtigen. 9 W fiadung nicht los, daß auf dieſe Weiſe ſehr 82 5 Mittel, hervorragende Stellen geſchoben werden, geiſtig 1 mit mäßigkeiten, die unter anderen Verhältniſſen Examen Not und Mühe das Abiturium oder ein fachliches Wen beſtanden haben würden. Iſt es da ein Wucht die durch ſolche auf die Spitze getriebene Parteiwirtſe Bo⸗ Unzufriedenheit mit dem neuen Staat immer 118 den gewinnt und bei Vergleichen zwiſchen dem chuei dem neuen Staatsweſen das letztere ungünſtig abſ (J Karlsruhe, 5 Okt. Bei den Wahlen ßen de Suhan, hot bbs U bei, Cid, cen a, 2 e. 7 cpbend ſgen ul, cle Slenche Zams æri. n, f, IZum Streik bei den englischen Eisen - Man wird dig en l , 1 ig, 0 Das Wort„Freie Bahn dem Tü 11„ w 2 ßerordentlichen cvangeliſchen Generalſynode hee tei Poſitiven 50, die Liberalen 31 und die Mitte Sie 4 Sitze erhalten. Die Poſitiven haben ſomit rhallel, über die abſolute Majorität, die 43 beträgt, 4 often Seit 60 Jahren ſind mit dieſem Ergebnis die 5 ge⸗ i zum ersten Male zu ausſchlaggebender Bedeulu bach b langk. haltene ü () Karlsruhe, 5. Okt. In einer hier abgh dice„a ii Verſammlung wurde ein Zentralverband der berſtodt⸗ 4 0. Gemeindebeamten gegründet, an deſſen Spitze N e rechnungsrat Weiler⸗Karlsruhe trat. 5 ſpi le (Karlsruhe, 5. Okt. Ein Giftmordproz Zwangs ſich vor der hieſigen Strafkammer ab. Die inen aus erziehung befindliche 17jährige Frida Vachmg acer k, e e Karlsruhe hatte eine der Schweſtern des Gernsbaen fil 0 ziehungshauſes Bethesda zu vergiften geſuche, cbrechern 6 Rattengift in den Kaffee tat. Die jugendliche 3 0 erhielt 1 ½ Jahre Gefängnis. i zrden fin, im e () Durlach, 5. Okt. Die Sicherheitsbehörde auf et gen eine Schafherde von 193 Stü a ſllte: N hee Schleichwegen nach Karlsruhe gebracht werden 0 Stadt„Di (Y Mannheim, 5. Okt. Die neugewah en Die 080 räte bekunden eine große Freude am Debatten dehnen f. Verhandlungen und Beratungen auf dem Rathaug nd de I ſich ins Endloſe aus. Als nun am Freitag den konne d. Stadtparlamentarier wieder gar kein Ende fin erließen ei ten, packten die Zeitungsberichterſtatter ein un g ef den Saal. 0 enmaug/ Jus ( Maunheim, 5. Okt. Wegen Koh r Tel a0 muß in der Zellſtoffabrik Waldhof ein gie ene, e der Arbeiter ausſetzen. Aus Bürſtadt wird eabsloſel hte set daß infolgedeſſen dort 500 Arbeiter der Erw r fürſorge anheimfallen. 3 Stn 1 (J Hauſach, 5. Okt. Bei einem häuslichen en, e hat der verheiratete Schreinermeiſter Jägle fert ben ie mit 1 Handgranate getötet. Auch der Täter“ 85 der Exploſion Verletzungen. 6 1. ( Wolfach, 5. Okt. Die vor bungen e 05 90 ſtädtiſchen Schuttabladeplatz aufgefundenen 21 chung 15 3 in Kriegsanleiheſtücken ſind, wie die Unterſu Sie fi„ a geben hat, mil itäriſches Eigentum ein Z aue der Reſt eines Betrags von 44000 Mark, die iner Sen l meiſter in bar und in Kriegsanleiheſtücken hel c zur Aufbewahrung übergeben hatte. Später unte mi 8 Soldat widerrechtlich die Summe ab un 33 Echun dle e mehr ermittelt werden. Wie die Anleihen auf 5 eu haufen kamen, iſt noch nicht aufgeklärt. 5 T0 2 ( Singen a. H., 5. Okt. Bürgermeiſte gehen, e becke hat wegen Annahme eines günſtigen der Sta 0 100 für eine neue Stelle ſein Amt als Bürgermeiſte an Singen niedergelegt. 1 5 Tel del 2 () Ulm, 5. Okt.(Feſtgenom mend. b l 8 dige Elektromonteur Karl Göpfert von Kohn i B 17 et ledige Kaufmann Adam Jung von Heinsba 1 0 95 b dei als Verüber eines ſchweren Einbruchs in 00 Mk. u- ba bei dem Damenkleider im Wert von 110 1. ſtohlen wurden, hier ermittelt und feſtgenomm i a Die Ware iſt wieder beigebracht.— 8 f g 0 fl 4 0 5 2 e a 5 0 a E 3650 000 00% 10 6— guter ders 0 g ronnes 100 ö im e 4 0 0 8 0 0 10 e— 92 f r ee, 1 0 O16 4 W 110 grille, 5 30 000 000 O00*. 2500 000 1 1250 000 06.. eee Invesllertes Kapital 5 di TT Lekales. t 1 ih durch die Kammer die deutſchen Kriegsgefange⸗ K. Richeben werde, hat ſich nicht erfüllt. Wie Mini⸗ ut“ chon in der Kammer erklärte, ſoll die Freigabe 0 81 der Beſtätigung durch den Senat(früheſtens „Oktober) erfolgen. 5 kei Poſtſperre. Wegen Streiks werden von der aue Pakete nach Kiel mit Vororten angenommen. 75 leichen nicht nach den bei Kiel gelegenen Ortſchaften 1 orf, Laboe, Holtenau, Friedrichsort, Neumühlen⸗ ir sdorf Däniſchenhagen, Schönkirchen und Schön⸗ % e dene Jündholzhöchſtpreiſe. Das Reichswirt ich Hierium hat ab 1. Oktober einen Höchſtpreis er- d Aus Mk. für zehn Schachteln feſtgeſetzt. Inlands⸗ nde lt. landszündhölzer müſſen zum gleichen Preiſe ver⸗ 5 werden. 8 i % een Falſche 1000 Mark⸗Rote. Bei einem Poſt⸗ “ hate tuttgart iſt eine gefälſchte 1000 Mark⸗Reichs⸗ 1 abgeſetzt worden. Die Note fühlt ſich gegenüber eb: en glatt und fettig an, die Anfangsbuchſtaben die len nung. Immer wieder werden Präparate g= ufo„deren Anwendung eine große Erſparnis an 80 8 herbeiführe, wie z. B. gegenwärtig unter et! Tub„Kolos“,„Dauerbrand“,„Calorifin“ u. a. 1 2 kunt tut gut daran, ſein Geld, anſtatt es für g ode zugeben, deren verſprochene Vorteile auf Täu⸗ bchallse öſttäuſchung Urteilsloſer beruhen, im Beu⸗ ten f Vusteuererhöhung in Bayern. Die Finanzlage 1 2 Dit hat zu bedeutenden Steuererhöhungen ge⸗ 95 wulerbefdez Einkommenſteuer wird weſentlich gehteige⸗ 18 beziegangsbeſtimmungen, die ſich auf das Königs⸗ den den ſi i wurden aufgehoben. Die Gemeinde⸗Um⸗ hen lin. u München von 178 Prozent auf 280 Prozent, ‚“ 2... 120 Prozent auf 250 Prozent, in Augs⸗ 2 art, 175 Prozent auf 250 Prozent, in Garmiſch lte n von 90 Prozent auf 120 Prozent, in g In 150 auf 300 Prozent, in 5 von 1s rozent, in Nürnberg von 195 auf 355 „ 1 worden. Zur Vermögensſteuer dürfen ſie mals die Gemeinden Zuſchläge erheben. in 05 5 Ideimkehr der Kriegsgefangenen. Für den leg. 0 4413. und 14. Oktober, jeweils nachmit⸗ im en⸗ hr, iſt in Konſtanz die Ankunft je eines il, 11 lie wa 80 Schwerverwundeten⸗Transportes in Stärke eomme Mann aus Frankreich angemeldet. Die be. ai die Ges, aus Lyon über die Schweiz. die ſamtzahl der ſeit 29. Auguſt zurückgekehrten efa 2 ngenen betrug am 1. Oktober rund 130 000 N Haskien⸗Deutſchland.. Die von Kardinal Dr. fate ann in der Kölner Erzdiözeſe eingeführte von Vereinigungen für Schüler höherer de beſchl Auguſt allgemeinen Beifall gefunden und An Dis oſſen, dieſe Vereinigung„Neu⸗Deutſchland“ leemgänſen durchzuführen. Der Verband bezweckt ſeber katholtg und Erziehung der Schüler, die auf 10 eines iſcher Grundlage ſtehen, zur Mitarbeit am 15 gaben 1 Deutſchlands unter Hochhaltung der Iize Nurchbildſäbe, wobei auf ſittliche Ertüchtigung, ede befs bildung und Ueberwindung der Klaſſenge⸗ 4 N dertrer Wert gelegt wird. Auch Körper- 5 ie den und Sport ſollen eine Stätte fin⸗ 10. rern 1 tände ſollen aus Vertretern der Eltern, 1% ö Erhön einer Anzahl Schüler beſtehen. W eden Mittung des Zuckerpreiſes. Nach einer 1 3 ung im Reichsrat iſt der Anbau von * ieden ene mehr als die Hälfte gegenüber dem d 5 f mit ahr Sunntes gungen und es iſt in dieſem ner zuer Zuckererzeugung von 8—9 Millionen 1 he europäz zu rechnen. Deutſchland, das früher nach „ hte Aro nen eutſchland, das früher nach 1 cer Finchen Ländern große Mengen Zucker aus⸗ bt n Juzuführ genötigt, den ſehr teuren ausländiſchen Ichteducker dreu, außerdem ſoll der Preis für inländi⸗ e aun Anb werden, um den Anreiz zu ver⸗ 7 aun due genen geben.— Den Zucker wird bekannt⸗ een in glczaltige Steuererhöhung treffen, die Ver⸗ W fi d. Keine einverkauf dürfte recht fühlbar werden. finden e Entlaſſung der Zivilangeſtellten 5 a win ilitärbeh* N 7 Jeieſtellte behörden. Man ſchreibt uns: Die u. p die D. bei den Militärbehörden haben in letz⸗ due der i Deffentlichkeit ſtark in Anſpruch genommen 8 ren Kreiſen hervorgetretenen Beunruhi⸗ „ befürchteter Maſſenkündigungen. Der 5, Bandlungsgehilfen Verband hat ſich ent⸗ ge ie hervorgetretene Abſicht dieſer Maſſen⸗ auf wendet und beim Kriegsminiſterium er⸗ la, dieſe M. Wege der Verfügung angeordnet wur⸗ anten ſind aſſenkündigungen der Zivilangeſtellten „ e g Richtlin; ündigungen ſind nur im Rahmen be⸗ 0 bs 5 üſſe ien, und mit Genehmigung der Ange⸗ ben all, bei zuläſſig. Auf Veranlaſſung des Ver⸗ zaller Int riegsminiſterium eine gemeinſame Kon⸗ allt eſſenten ſtattgefunden, die die Stellung ngsſta en für die nächſte Zeit ſichert und den er mindbunkt beſeitigt. In dieſer Sitzung irtſcha des D.. V. auf Auszahlung einer gaſtsbeihilfe zum Beſchluß erhoben öeerlei aus der Welt. en Redzoſen haben Augſt, Deutſchland könne ö beamer von Wiberſtande f een und ein aßt einen franzöſiſchen Patrioten nicht er franzöſiſche Abgeordnete Leſevr⸗ die Quelle weiterer Völkerkämpfe halten. brachte daher den Antrag ein, daß die Regierung für eine völlige Entwaffnung Deutſchlands bei der Friedenskonferenz eintrete. Was ſich der Herr Le⸗ fevre darunter vorſtellt, weiß kein Menſch, denn Deutſch⸗ land iſt wohl nach der Meinung der ganzen Welt ſchon mehr als entwaffnet. Es hat keine ſchweren Kanonen mehr, keine Kriegsflugzeuge, keine Tanks, keine Tauch⸗ boote, kaum mehr, was einer Flotte ähnlich ſieht; es darf von allen dieſen Dingen nichts mehr herſtellen, was durch fremde Kommiſſionen ſtändig kontrolliert wird, ja es muß ſogar die Maſchinen zur Herſtellung derſelben vernichten. Das deutſche Heer darf nicht mehr als 100 000 Mann mit 228 leichten Geſchützen zählen. Man ſollte meinen, mit einer ſolchen Errungenſchaft könnte Frankreich zufrieden ſein, wenn ein Clemenceau, Foch und Lloyd George in der Konferenz ſich damit begnügten. Weit gefehlt. Es muß noch mehr„entwaffnet“ werden. Vie⸗ le Franzoſen haben keine Ruhe, ſolange noch ein Deut⸗ ſcher ſich auf den Beinen halten kann. Clemenceau ge⸗ riet über den Antrag in einige Verlegenheit; er glaubte ſeine Sache doch ſo gut gemacht zu haben. Viel zu gut nach der Meinung anderer Kammermitglieder, die den Friedensvertrag deswegen verwerfen, weil ſie ihn für Das brachte Clemenceau arg in Harniſch, wie er es denn auch dem amerikaniſchen Senat ſehr verübelt, daß er an dem Frie⸗ densvertrag von Verſailles, auf den Clemenceau mit Recht ſo ſtolz iſt, ſo vieles auszuſetzen hat. Clemenceau ſagte, wenn die Amerikaner ihn nicht unterzeichnen wol⸗ len, ſo follen ſie es eben bleiben laſſen. Dann wird Frankreich noch viel ſchwerere Bedingungen durchſetzen und alles Land links vom Rhein nicht nur beſetzen, ſon⸗ dern annektieren. Und der Völkerbund kann auch ohne die Amerikaner beſtehen.— Das iſt zwar die Frage, aber Clemenceau erreichte mit dem kühnen Wort, was er wollte. Die Mehrheit der Kammer trat ihm bei, beſonders als er Lefevre den Kanzleitroſt gab, er werde wegen der weiteren Entwaffnung mit den Verbündeten ſich beſprechen. Daß es an dem guten Willen, Deutſchland zuzufetzen, wo es nur immer Gelegenheit gibt, nicht fehlt, mußten wir ja ſchon wieder in der baltiſchen Angelegen⸗ heit erfahren. Die Anweſenheit des 6. deutſchen Reſerve⸗ korps in den baltiſchen Ländern— nach einigen Be⸗ richten ſollen es 50 000, nach anderen Angaben 100 000 Mann ſein— iſt beſonders den Engländern unbequem, die ſich in Reval, Riga und auf der Inſel Oeſel feſt⸗ ſetzen wollen. Der engliſche General Gough hat an den deutſchen General v. d. Goltz verſchiedene hoch⸗ fahrende Befehle gegeben, die Goltz gelaſſen zurückgewie⸗ ſen hat. Dies hat natürlich die Engländer noch mehr verſchnupft. Und da die Deutſchen eben gar keine Miene machen, das Baltenland, in dem ihnen Siedlungen ver⸗ ſprochen waren, zu räumen— gegen den Befehl der deutſchen Reichsregierung und des Generals v. d. Goltz —, und ſie ihr Recht nötigenfalls mit den Waffen be⸗ haupten zu wollen ſcheinen, hat der Oberſte Rat dem Marſchall Foch freie Hand gegeben, die Widerſpenſtigen zu zähmen. Foch verſteht ſich darauf. In überaus bar⸗ ſchem Ton ließ er durch die Waffenſtillſtandskommiſſion die Reichsregierung auffordern, ſofort für die Zurückbe⸗ rufung der Truppen zu ſorgen; er laſſe keine Ausflüchte mehr gelten, als ob die Regierung keine genügende Macht über jene Truppen habe. Wenn den Bedingungen des Waffenſtillſtands, der u. a. die Zurückziehung der deut⸗ ſchen Truppen aus fremden Ländern vorſieht, nicht un⸗ verzüglich Genüge geſchehe, werde die Blockade wieder verhängt und mit anderen(militäriſchen) Machtmitteln die Vertragserfüllung erzwungen werden. Was ſoll die Reichsregierung da machen? Sie hat den Truppen die Löhnung geſperrt, die Verproviantierung abgeſchnitten und die Verweigerung der Entlaſſungsbezüge angedroht. Mehr ſteht tatſächlich nicht in ihrer Macht. Es iſt ſchwer, ſich über dieſe eigenartigen Verhältniſſe im Bal⸗ tenland ein Urteil zu bilden, denn man iſt ſeit langem über die do⸗tige Lage im Unklaren gelaſſen worden. Es müſſen doch noch Gründe beſonderer Art mitſpielen, wenn Zehntauſende deutſcher Soldaten der Regierung glattweg den Gehorſam verweigern und zwar unter anderen Um⸗ ſtänden, als zur Zeit der Novemberrevolution. Auch jetzt noch widerſprechen ſich die Berichte. Bald heißt es, der Abmarſch habe begonnen— ein Bataillon und eine Schwa⸗ dron, nicht eben viel, ſeien umgekehrt, bald wird ge⸗ meldet, die Truppen denken nicht an Rückkehr. Immer⸗ hin iſt die Regierung nicht in der Lage, den Abmarſch zu erzwingen. Daher iſt die feindliche Androhung un⸗ verſtändlich und es iſt ein kränkendes Unrecht, ihr den guten Willen abzuſprechen. Die Regierung will bald eine Antwort geben. Wird nicht viel nützen. Entweder wir müſſen aufs neue hungern, oder es wird ſonſt eine Strafe verhängt, die uns weiter demütigt und ſchwer trifft. Das ABC des Waffenſtillſtands und Friedens- vertrags iſt noch nicht am Ende. Man ſollte zwar meinen, in England hätte man jetzt andere Sorgen. Der Eiſenbahnerſtreik iſt Tatſache geworden und über eine Million Eiſenbahner feiern. Im ganzen Land verkehrt kaum ein Zug mehr, und wer den Rieſenverkehr der engliſchen Bahnen kennt, weiß, daß das eine fürchterliche Kataſtrophe für das Land iſt. Man muß beinahe lachen, wenn man lieſt, daß die Regierung den Verkehr mit Flugzeugen bewerk⸗ ſtelligen will. Annähernd eine halbe Million Bergarbei⸗ ter haben nichts mehr zu tun, da die Kohlen nicht mehr abgeführt werden, die Schiffe können keine Kohlen er⸗ halten, weil keine Eiſenbahnzüge ſie von den Gruben nach den Häfen ſchaffen. Die Induſtrie im Binnenland wird feiern müſſen, wenn ihnen die Kohlenvorräte ausgehen. Dazu iſt der Transportarbeiterverband auf dem Sprung, mit den Eiſenbahnern gemeinſame Sache zu machen, ſo⸗ daß alſo der ganze Gewerkſchaftsdreibund— Eiſenbah⸗ ner, Bergarbeiter und Transportarbeiter— mit der Regierung Lloyd Georges im Kriege läge. Die Lage iſt ernſter als bei dem Streik im Jahr 1911, denn die Arbeiter ſind beſſer vorbereitet, auch finanziell, und ſind durch die Enttäuſchungen und die Politik des ewigen Kriegs erbitterter als damals. Der Streik iſt das größte eee Unglück, das Englands Handel trefſen konnte, ſagte Lloyd George; gerade jetzt, wo England den ihm mindeſtens ſehr gelegen kommenden Stahlarbeiterſtreik in Amerika ſo vorteilhaft zu ſeinen Gunſten hätte aus⸗ nützen können. Die Regierung hat Abwehrmaßregeln getroffen, die jene in der höchſten Kriegsnot noch über⸗ ſteigen. Es iſt fraglich, ob ſie das Hungergeſpenſt, das wegen der Baltengeſchichte übermütig über Deutſchland heraufbeſchworen werden ſoll, im eigenen Land wird ban⸗ nen können. Dann würde es zu böſen Dingen kom⸗ men können, denn in England iſt man ebenfalls des Militärs nicht mehr ſicher. ö Darüber hat man auch in der italieniſchen Kam⸗ mer Klage geführt, als am Sonntag über den Fiume⸗ Fall verhandelt wurde. Die ganze Kammer hatte nur eine Meinung, daß Fiume italieniſch bleiben müſſe und daß die Sache Wilſon nichts angehe. Aber daß regel⸗ rechte Truppen ſich zu Freiſchärlern in der Hand An⸗ nunzios hergeben, das ging vielen Abgeordneten doch über die Hutſchnur. Miniſterpräiſdent Nitti wollte ſich übrigens— wie ſein Kollege Clemenceau in Paris— ein Patent für ſeine Arbeit am Friedensvertrag ausſtellen laſſen, die ſchon lange Gegenſtand des Streits unter den iitalieniſchen Parteien iſt. Von den Sozialiſten wurde er heftig angegriffen, da dieſe auch von dem„ewigen Krieg“ nichts wiſſen wollen. Die Geiſter der Nationali⸗ und Sozialiſten platzten arg aufeinander und zuletzt ent⸗ wickelte ſich eine ſolenne Keilerei. Etwa 100 Abgeordnete ſchlugen ſich herum, man riß ſich die Kleider vom Leibe und trampelte auf den Gefallenen herum. Ein italie⸗ niſches Blatt ſchrieb, in der Kammer ſei es noch nie ſo wüſt zugegangen, wie am Sonntag nachts. So er⸗ hitzte der sacro egoismo, die heilige italieniſche Selbſt⸗ ſucht, die Italiens Triebfeder— neben den Verſprechungen Englands u. Frankreichs— zur Kriegserklärung von 1915 geweſen war, die Köpfe der privilegierten Kulturträger. Als dann die Rauferei zu Ende gebracht war, ſtellte man dem Miniſterium Nitti mit der nicht eben großen Mehr⸗ heit von 60 Stimmen das Patent in Form einer Ver⸗ trauensabſtimmung aus. Nitti traut der Regierungs⸗ mehrheit aber nicht recht und will dieſer Kammer die Abſtimmung über den Friedensvertrag nicht überlaſſen. Die Kammer wurde aufgelöſt, der Friedensvertrag ſoll durch königliches Dekret ralifiziert und dieſe Ratifizie⸗ rung der neu zu wählenden Kammer zur Genehmigung vorgelegt werden. So iſt das Kabinett Nitti vor dem Rücktritt, der ihm durch die Affäre Annunzio bereits in bedenkliche Nähe gerückt war, vorläufig bewahrt und Kitti hat zunächſt gegen den Abenteurer in Fiume freie Hand. 8 5 Vermiſchtes. e Herzogin Charlotte von Sachſen⸗Meiningen, die älteſte Schweſter des Kaiſers, iſt in Baden⸗Baden am 1. Oktober im Alter von 59 Jahren geſtorben. Das Standbild des Eiſernen Hindenburg im Tiergarten in Berlin, das während des Kriegs zur Na⸗ gelung für die Hinterbliebenenfürſorge diente, wird ab⸗ gebrochen werden. Der Abbruch des Standbildes iſt aus Gründen der öffentlichen Sicherheit erforderlich, da das Material auf die Dauer den Witterungseinflüſſen nicht gewachſen iſ. we Jubiläum. Der Hauptſchriftleiter des„Chemnitzer Tagblatt“, Kaſchke, beging am 1. Oktober ſein 50⸗ fähriges Berufsjubildum. f 2 Neues Rieſenflugzeug. Der Franzoſe Lecomte hat einen erfolgreichen Verſuch mit einem Flugzeug un⸗ ternommen, das 28 Fahrgäſte aufnehmen kann. Englands Schiffsverluſte im Krieg. Das bri⸗ tiſche Marineamt veröffentlicht eine Aufſtellung der eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe, die während des Kriegs verloren gegangen ſind. Die Liſte umfaßt 257 Kriegsſchiffe, dar⸗ unter 3 Schlachtſchiffe, 3 Schlachtkreuzer, 13 gewöhnliche Kreuzer, 6 leichte Kreuzer, 64 Torpedojäger, 54 Tauch⸗ boote, ferner ſind 815 Handelsſchiffe verſenkt worden, darunter 244 Kohlenſchiffe, 246 Fiſchdampfer. 1 8 Wilſons Reiſeſpeſen. Senakor Norris machte am 10. September einige Angaben über die Koſten, die Wilſon bei ſeinen Reiſen nach Europa dem amerikaniſchen Staatsſäckel verurſacht hat. Präſident Wilſon ging auf die Konferenz in einer Art, die, was die Maßloſigkeit der Verſchwendung angeht, nie zuvor erreicht worden iſt, ſagte Norris. Er gab mehr Geld aus, als von irgendjemand an irgendeinem Tage jemals ſeit dem Be⸗ ginn der Ziviliſation ausgegeben worden iſt, ſei es Prinz, Potentat oder ſonſt jemand. Um nur einiges zu erwäh⸗ nen, habe er Bernard Baruch als Sonderberater 150 000 Dollar bezahlt, habe ein Gefolge von 1500 Ratgebern unterhalten, dieren Rat er nicht annahm, habe ſich ein Glasdach über ſein Schiff, den„George Waſhington“, bauen laſſen und eine Muſikkapelle vom Hotel Baltimore an Bord genommen. N FF „„Weinpreiſe in Italien. In Sizilien und im ſüdlichen Teil Italiens hat die Weinernte begonnen. Das Ergebnis iſt ziemlich günſtig. Die Weinmärkte ſind we⸗ nig belebt. Die Preiſe in Toscana bewegen ſich zwiſchen 130 und 170 Lire für ein Hektoliter. Für Trauben werden 100 Lire pro Doppelzentner bezahlt. i Guten Appetit! Im Sprechſaal der„Schram⸗ berger Zeitung“ iſt zu leſen: Dem Schreiber dieſer Zeilen wurde von einem Bäckermeiſter Gelegenheit gegeben, das ihm gelieferte Mehl zu unterſuchen. Darunter befand ſich ein Sack, der voll von Rattenneſtern war. Dieſes Mehl ſollte dem Verkauf ausgeſetzt werden! Es war eckel⸗ erregend, anzuſehen, wie ein Rattenneſt ums andere zum Vorſchein kam. Es möge die Frage erlaubt ſein: wie iſt es möglich, daß in einem Sack, der in gutem Zuſtand iſt, Rattenneſter hineinkommen? Können da nicht ſchwere geſundheitliche Gefahren für die Bevölkerung heraufbe⸗ ſchworen werden, wenn dem Verkäufer ſolchen Mehls die Rückſicht auf die Allgemeinheit gleichgültig wäre? Verantwortlich für die ſtedattſon Wa. Zimmermann. Seckenbeim Vermiſchtes. Die Ruhr. Dem Bauern Lorenz Braun in Er⸗ lenmoos, OA. Biberach, hat die Ruhr die Frau und vier Kinder entriſſen. Das fünfte und letzte Kind iſt ſchwer erkrankt. Rohheit. In Wolfertsreute, OA, Saul⸗ gau, hat ein Stallſchweizer aus Bosheit 6 Kühen den Schwanz abgedreht und einer ſiebenten die Schwanzquaſte abgeſchlagen. Kirchenraub. In der Pfarrkirche in Wigg ens⸗ bach bei Kempten i. A. wurden in der Nacht die Reli⸗ quien des heiligen Juſtinus ihres Schmuckes beraubt. Der Dieb ließ ſich vermutlich in der Kirche einſchließen und entkam durch eine Seitentür wieder ins Freie. Exploſion. Beim Abladen eines Packwagens im Weimarer Bahnhof entfiel einem Landesjäger eine Handgranate, die explodierte. Dadurch wurden ein Jäger ſchwer und ſechs andere leicht, außerdem zwei Ziviliſten ſchwer, vier andere unerheblich verletzt. Reiche Bodenſchätze in Weſtfalen und Han⸗ nover. Im Amte Wenden, Kreis Olpe, hat man Pla⸗ tinfunde gemacht, ebenſo im Arnsberger Walde. Die Maſſe muß durch Ausſchlämmen aus dem Muttergeſtein gewonnen werden. Es kommt alles auf die Vervoll⸗ kommnung des techniſchen Verfahrens an, um dort große, wertvolle Schätze zu heben.— Im Kreiſe Peine bei den Orten Klein⸗Ilſede, Groß⸗Bülten, Aderſtedt und Oberg iſt man auf Oel geſtoßen; zehn Bohrtürme ſind bereits errichtet, einige liefern 30—40 Hektoliter pro Tag.— Ein ſtarkes Steinkohlenflöz von 1,20 Meter Stärke wurde bei Vlotho a. d. Weſer gefunden. Es iſt eine gute Fett⸗ kohle. Ebenſo wurden in Dornberg, unweit Bielefeld, gute Hausbrandkohlen in geringer Tiefe angetroffen. Star⸗ ke Flöze Braunkohlen fand man in den Kreiſen Biele⸗ feld, Halle i. Weſtf. und Osnabrück. Zahlreiche Leute legen ihr Geld dort jetzt in Bohrverſuchen und Erd- umterſuchungen an, deshalb hört man täglich von neuen Funden. Wüſte Gemſenſchlächterei. Den„Bafler Nachr.“ wird geſchrieben: Jedem Natur⸗ und Tierfreund blutet das Herz, wenn er hören und leſen muß, wie letzte Woche im Freiberg Tſchärzis⸗Tal im Saanenland unter den Gemſen gehauſt wurde. 16 Jahre lang waren ſie in dieſem idealen Wildaſyl gehegt worden unter großen Am vorigen Montag wurde es der 21 Koſten des Staates. Jagd geöffnet, und zwar gleich für eine ganze Woche. Und nun ging die fürchterliche Sc denei los. Ueber 100 Jäger von nah und fern fanden ſich ein. Der „Saanenanzeiger“ bringt aus der Feder entrüſteter Na⸗ turfreunde eine wahrhaft erſchütternde Schilderung deſſen, was nun folgte:„Montag früh, als noch die Sterne flimmerten, hörte man die erſten Schüſſe, und bald er⸗ krachte das ganze Tal, wie wenns das Echo einer Ka⸗ nonade von Verdun wäre. Das klare Wetter und die rührende Zutraulichkeit der nun ſo lange wohlgelittenen armen Tiere wurden zwei wichtige Verbündete der Schie⸗ ßer(nicht Schützen), namentlich im„Schwarzen Krachen“, wo zwei Gemſenzüge in einem Trichter zuſammenlaufen und in den ſie hineingetrieben wurden, ſoll ein grauen⸗ volles Blutbad angerichtet worden ſein, und die Sennen der gegenüberliegenden Alp konnten die edlen Tiere nur ſo wie die Kegel ſtürzen ſehen. Und wenn es einem gelang, noch rechtzeitig dieſer Hölle zu entfliehen, ſo lauerten auf allen Felsköpfen links und rechts wachſame Poſten und brachten es zur Strecke. Natürlich wurden, wenn ſo in ein Rudel von 30 und mehr Stück hineinge⸗ knallt wurde, auf jede Diſtanz, die Muttertiere nach Vor⸗ ſchrift geſchont!! Der Einſender fragt zum Schluß, wie lange die ſchweizeriſche Regierung dieſes unſinnige Syſtem aufrechterhalten werde, jahrelang in einem Freiberg Gem⸗ ſen zu züchten und ſie dann mit einem Mal in ſolch barbariſcher Weiſe abſchlachten zu laſſen? Trotz des dreifach erhöhten Wertes der Gemſen beträgt die Jagd⸗ kaxe nach wie vor nur 80 Fr., daher der koloſſale Zu⸗ drang zur profitablen Abſchlachtung, gegen die jeder Na⸗ kurfreund und echte Weidmann ſich auflehnen ſollte. Gemäldeentdeckung bei Lugano. An den In⸗ nenwänden der Taufkapelle von Riva San Vitale am Lugander See ſind wichtige Entdeckungen von in meh⸗ reren Schichten übereinander liegenden Gemälden gemacht worden. Die jüngſten ſtammen aus der ſpätgotiſchen Zeit, während die älteſten bis zur Zeit Conſtantins zu⸗ rückreichen. Die Entſtehung dieſer Taufkapelle wird von den Gelehrten bis in die erſten Jahre des Chriſtentums Schnellzüge zwiſchen Berlin und u In Innsbruck finden, nach einem Drahtbericht au dapeſt, gegenwärtig Verhandlungen über die Einen eines direkten Schnellzugsverkehrs zwiſchen Prag, Italien ſtatt. Der Bug ſoll von Berlin über 7 80 München, Innsbruck nach Verona laufen. An Auslandsfahrt des Luſſchiſſs„VBovenſes dal 7. und 8. Oktober wird, nach der„Voſſ. Ztg. pech un⸗ ſche Luftſchiff„Bodenſee“ ſeine erſte Auslande hee treten, und von Berlin nach Stockholm und zurl beträgt Die Reiſedauer von Berlin nach Stockholm rund 7 bis 8 Stunden. i i of wit, Delviebſtähle. Auf dem Flugplatz Adlers hon geg den große Mengen beſten Oels, das dort noch g Wöch⸗ iſt, geſtohlen und an Schieber weitergegeben. 955 einem ter erhielten für jeden Transport 500 Mark: nes 1 der Händler wurde für 60 000 Mark geſtohlen 1 beſchlagnahmt. Ueber eine Million a Jung in Charlottenburg mit einigen Freunden, ihren Hauptkriegskaſſe unterſchlagen. Die Freunde but Jung Anteil in Spielgeſellſchaften bereits durchgebra n Ver⸗ hat ſeine Beute einer noch unbekannten Bank i 71 wahrung gegeben. 5 0 Mark hat der Buch. „ Der Kronprinz iſt am 3. Oktober von cht Beſuch bei ſeinem Vater nach Wieringen zurückge nach Der Geſundheitszuſtand Wilſons hat ich den letzten Nachrichten aus Amerika verſchlechtem, lan- ſehr ernſt geworden. Wilſon wird zum wenigſtaſſen, gere Zeit von den Staatsgeſchäften ſich jernhaltza che Der belgiſche König und der neue engliſche ö Grey durften Wilſon nicht beſuchen. Die Tochteh ſons iſt ans Krankenlager gerufen worden.— 3 des Nervenzuſammenbruch wohl auch mit einem Kollaps Gewiſſens zuſammenhängt?„ Das Feſtungsgonvernement Ulm iſt cn September aufgehoben worden. Die Geſchäfte ha Kommandantur übernommen. Neue öſterr. Münzen. nanzverwaltung hat beſchloſſen, 20 Hellerſtücke au f nanntem Gammametall leine Legierung von. Kupfer) herzuſtellen. g 7 Die bereich sc und 1-Ftalleſg zurückdatiert. — „ g 7 NI 88 2 4 i a bu e r eee e E 758 f 5 2e 8 Fußball Ver einigung Ortsgruppe Secken 0% f Seckenheim. Den Bezugsberechtigten zur Ken ab he f 1 1... 2 3 die Kartoffeln pro Ztr. 9 Mt. koſten au 0 ö Heute und morgen Abend ab des Erzeugers. Weiterbeförderung na . 5 ü U I 11 Tan 0 U 00 5 Uhr werden von dem Sportplatz des 3 Mitglied 1 aufgeſoch, ö Turnerbund„Jahn“ unſere Tore entfernt und 5 en in gehe 6 i„ ihre Pflichtmengen an Kartoffeln 1 5 auf dem neuen Platze der Fußball⸗Vereinigung ugſcheine umgehend abzuliefern. 9 g in: aufgeſtt 1. zug 9. Der e., 0 n alle Mitglieder, denen es zur ge⸗ ö 5— ten Zeit möglich iſt b i , warde in Wolle un— di b 5 1 d it. 1 0 lusenstoffe gene- va Futterstoffe r dlabede, f.—: Es mögen ſich dies ganz beſonders die und Kriegsbinterb 15 138 Oaro tar Kinderkleider oller-- Umlerboſen S. S langeren Mitglieder wal ag en; iwo Abend 6 9 i—. d. 8 1 ln- hoſon- doe TLeib- u. Seelhosen u 11 55—— Verſfammlun 2 N 5 1 An; im„Bad. Hof“. ans. Hoſnden-Flaneile e an Strümpfe- Socken in in Jene ee 2 8 Handschuhe. Verkaufsgens ſſenſchaft. 5 Schürzontoſſe Belllunune sch 1% Les-Rok . 0 zwar No. 81100, ſowie Karn und zwar. 5 kau 13 Emil Werb er N 71 chf No. 41 50. Der Vorſtand. abzuliefern 1 bfarreucfa⸗ rau. 5 2 vangel. f 8 Kale Curnerſchaft Hockenheim. 5 Ri 3 unseren Mitglied Kenntnis, d 8 N g. e e e Rechnungen 1 Zali äßi—92⁰ 5 5 FFP! ·o˙- A e 8.. pünktlich zu erſcheinen. Der Turnrat. Gg. Zimmerman! N 5 f e 7 7 N 5 Abele Turnverein Seckenheim N e e Bekanntmachungen e d mines, den 8 Guse fn, e i 5 2 ach, den 8. ober findet 47 ang anfferdernenge, oe, in gate Sheer def ere F.our die FJ 6 ee een end eren dae d der dan Mmitglieder⸗QJersammlung 25 n: 4 AAA 5 Kirchweihe u. Tanzſtunden 5 der Handelskammerbeiträge müſſen ſpäteſtens am Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt„ 05 FV e een Meade ee fe. a 9 5 und tglieder erwünſcht. n f 77„ 7 Fe dg den hd de Baie. der Scheer J Kleider Roſtüm⸗ und Bluſen Stole 5 4 Mannheim, den 4. Oktober 1919. J. Möll. H. Herrmann. 8 4 N Hauptteueramt. Die s a 10 5= e Uebungs-Stunden Untertaillen Korſetten Unterhoſen 0 9* D h III finden bis auf weiteres wie folgt ſtatt: 5 i 3. 1* 8 eutsche Montag 5 von ½8— ½ 10 Uhr Strümpfe Unterjacken Handſchuh 1 f 5 amenturnen. 0 2 2 47 ö 0 Lebertran- Emulsion 0 dee und des Huter ele uhr 08s Ball-Schals Haarſchmuck Stickerei krage 0 1 emeine tegenturnen. 7 kor N 0 ö f 1 vorzügliches Nähr- und Kräf⸗ 5 a Abend 0 8 Uhr Kollier Halsketten Rocknadeln 1 0 0 10 ö 1 ännerturnen.. 1 N ene 2 Pünktliches und regelmäßiges Erſcheinen Kragen firübalten I. Binder Manſchetten 15 U. 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