1 16 N 1 Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier 0 Di ane 5 1 amt 05 n 1 Lund ber benz an 16. 8 2 1 kuntsblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Avesheim, Neckarhausen und Edingen. 5 5 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg. S Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal l 5 5 Jahrg. 115 Mk.— Giſchemt täglich 9 Ausnahme der Montag, 185 Oktober 1919.. i ernpeschunſthn 3 No. 237 3„— in und togee a Poſtſcheckkonto: Tarlsruhe Nr. 19819. c Tagesſchau. dr . be 5 Haushaltsausſchuß der Nationalverſammlung nahm gb Nute ratung des Etats des Reichsarbeitsminiſteriums einen Ader Demokraten au. daß auch Frauen als vortra⸗ 1 äte berufen werden können. 5 mige Mitteilung der Reichszentrale für Kriegs⸗ und Zi⸗ u langene ſind bis 7. Oktober rund 270 000 Heimkehrende 1 ne nuiſchen Durchgangslagern eingetroffen. Alle Gefauge⸗ len u amerikaniſcher Gefangenſchaft auf franzöſiſchem Bo⸗ u zend jetzt zurückgekehrt. Die deutſchen Zivilinternierten weden reich werden in einigen Tagen abtraus portiert . i 3 die r. Kölniſche Zeitung“ wurde vom 25. September ab für eiſe Eupen und Malmedy verboten. mu n. a i N 4 wife der Oſtſeeprovinzen eine gemiſchte Unterſuchungskom⸗ Muna, An gan Konflikt mit den lothringiſchen Bergarbeitern ohen uhnforderungen ſind geſcheitert. Die Arbeiter der ee in z und Eiſenbergwerke Lothringens beſchloſſen, Mon⸗ en Generalſtreik zu treten, falls nicht noch in letzter eine Einigung erfolgt. hlerdarner Blättern wird aus Rom berichtet, der Kön at habe beſchloſſen, das Mandat über Paläſtina ig von Italien anzuvertrauen. 1 n 5 N fanda, geiacenza kam es anläßlich des Generalſtreiks der e ter zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Strei⸗ 8 ud Polizeitruppen. 5 Iro 1 a. 1 der Rem die Führer die Aufforderung ergehen ließen, wyorklebeit zu bleiben, ſind geſtern zwiſchen 50 000—60 000 fahrer, Dockarbeiter in den Ausſtand getreten. Die un im Newyorker Hafen iſt lahmgelegt. Slaßen Berliner„L.A.“ fand in Newyork ein ſehr heftiger Aus— 11 zwiſcheu Polizeitruppen und Anarchiſten ſtatt. heben che dafür wird der Ausſtand der Hafenarbeiter au⸗ „ 8 An der Schlacht beteiligten ſich 5000 Anarchiſten. Selbſterlebtes aus Nußland. konderstvolle Mitteilungen über ruſſiſche Zuſtände und es über die Sehnſucht vieler ruſſiſcher und ſibiri⸗ Hand audlungshäuſer nach deutſchen Waren hat dem 9. Fremdenblatt“ ein Moskauer Kaufmann gemacht, dene gelungen iſt, nicht weniger als elfmal die verſchie⸗ Na. err ruſſiſchen Fronten zu überſchreiten und ſein Ziel ſfzuſu en, das darin beſtand, ſibiriſche Geſchäftsfreunde keine chen und den Exporteuren in Deutſchland über Ermittlungen Kenntnis zu geben. Der Kaufmann, genblicklich noch in Hamburg weilt, erzählt: 38 Dezember 1918 verlor ich mein gut⸗ cewiſt Geſchäft in Moskau. Arbeiter, durch die bol⸗ babe ische Propaganda verführt, nahmen mir all meine en telt dem, was ich verſteckt hatte, reiſte ich nach 60 zur en, durch Sibirien bis Chaiwar in der Mongolei, den hebeit der Großfürſt Fututuna regiert. In Sibi⸗ rdnu urſcht dank der Anweſenheit der Japaner mehr g, als in Altrußland. Alle Kaufleute, mit denen ich ſprach, drückten den Wunſch aus, möglichſt bald mit Deutſchland in Handelsverkehr treten zu können. Roh⸗ produkte ſind überreichlich vorhanden: Leder, Gold uſw. Die Japaner, die gern die Sibirier mit ihren Induſtrie⸗ produkten beglücken möchten, ſind dazu noch nicht in der Lage. Die deutſche Induſtrie können ſie nur zum kleinen Teil erſetzen, und der Sibirier weiß, daß die deutſche Ware beſſer iſt. Der Amerikaner kann nichts liefern, weil ihm der Japaner im Wege iſt. Alſo möge der deutſche Importeur beizeiten die Augen aufmachen; wenn die Japaner ihre Schiffe nach Hamburg ſenden— und das iſt der Fall—, dann bietet ſich über Wladi⸗ woſtok die beſte Gelegenheit zur Einfuhr. Sibirien hat beiſpielsweiſe eine anſehnliche Zahl von Konſervenfabri⸗ ken, die jetzt ſtillſtehen. Es fehlen die Konſervenbüchſen. Amerika will keine liefern, wegen der ſibiriſchen Konſer⸗ venkonkurrenz. Es kann auch nicht, wegen der japani⸗ ſchen Vorherrſchaft, und Japan iſt hierin nicht lieferungs⸗ ähig. g f 8 in der Mongolei wünſcht man endlich fried⸗ liche Zuſtände und Verbindung mit den weſtlichen Ex⸗ porteuren. Aber noch fehlt die Ausnützung, die nur durch Tauſchobjekte vor ſich gehen könnte. Das ruſſiſche Geld— das Kerenskiſche wie das Leninſche— hat keinen Wert. Immer noch werden die alten Rubel vom Zarenreich als das einzige Zahlungsmittel geſchätzt. Es fehlt an Eiſenwaren, Pulver, Schrot, Chemikalien. Für ein Taſchenmeſſer zahlt man in Sibirien 1 Pud bis 2 Pud Butter. 1 Pud Butter gleich 40 Pfund. Koltſchak wird allgemein nur als der Strohmann. Japans angeſehen, das die Eiſenbahnen in ſeiner Hand hat. Ueberall an den ſibiriſchen Eiſenbahnen ſieht man japaniſches Militär. Lenin hat in Moskau ſo gut wie ausgeſpielt. Er iſt ein geſchickter, feiner Redner. Aber ſeine Rote Garde, die bolſchewiſtiſche Armee, rekrutiert ſich nicht aus überzeugten Bolſchewiſten, ſondern nur aus Arbeitslofen. Der ruſſiſche Landbewohner und Klein⸗ ſtädter iſt Bolſchewiſt. Als die Bauern von Ke⸗ renski das Wort Friede hörten, waren ſie begeiſtert. Aber nur, weil ſie den Krieg ſatt hatten. Als ſie hörten, daß nach des Bauers Tod nicht der Sohn, ſondern der Staat das Gut bekomme, war's aus. Jetzt iſt faſt jedes Dorf eine Feſtung gegen die Lenin-Regierung. Die Dör⸗ fer haben zum großen Teil Kanonen und die Bauern ha⸗ ben ihre Gewehre, mit denen ſie die Roten abwehren. Nahrungsmittel kamen noch einigermaßen nach Moskau, täglich ſieht man zahlreiche Leichenzüge. Schon werden die Toten ohne Sarg beerdigt. In Moskau und anderen Großſtädten, wo die Bol⸗ ſchewiſten hauſten, ſind die Fabriken ruiniert. Die Treib⸗ riemen ſind weggeſchleppt, die Maſchinen zerſtört. Der arbeitsloſe Fabrikarbeiter iſt genötigt, Lenins Soldat zu werden. Da bekommt er Geld, da kann er rauben, wenn es nichts zu kaufen gibt. In Moskau ſind Lebensmittelkarten ausgegeben wor⸗ den, und zwar 380000. Aber man bekommt auf die Karten weder Brot noch Fleiſch noch Mehl. Die Bau⸗ ern liefern nichts. Auf dem Land iſt kein Mangel an Nahrungsmitteln, nur in den großen Städten. Aber es fehlt an allen möglichen Induſtriewaren. Maſchinen in erſter Linie, namentlich in der Ükraine und in Sibi⸗ rien, im Kaukaſus uſw. Schuhwerk iſt ungeheuer teuer. In Warſchau koſtet ein Paar Stiefel 450 Mark, ein Paar Schnürſtiefel bis 1000 Mark. Die einzigen, die den Bolſchewiſten noch energiſch helfen, ſind die lettiſchen und chineſiſchen Hilfstruppen, die„wahnſinnig hoch bezahlt“ werden, mit Gold, das die Leninſchen in den Schatzkammern von Moskau noch vorgefunden haben. Von dem Bauernvolke ſind höch⸗ ſtens 3 Prozent arme Leute der Roten Armee zuge⸗ ſtrömt, Leute, die nichts zu verlieren hatten und die raubluſtig waren. Das Ausreiſen aus Rußland iſt ſehr ſchwierig. Die Ausreiſe⸗Erlaubnis, die ein Beamter in Moskau aus⸗ ſchreibt, wird von einem andern nahe der Demarkations⸗ linie nicht für gültig erachtet. Jeder Beamte iſt ein Zar. Deutſche Nationalverſammlung. Berlin, 10. Okt. Eine Anfrage Dr. Traub(Dinatl. Vp.) wegen Er⸗ mordung der deutſchen Frau Biarzh aus Mainz durch einen farbigen franzöſiſchen Soldaten wird dahin be⸗ antwortet, daß Ermittlungen darüber im Gange ſeien. Die 2. Beratung des Reichshaushalts wird fortge⸗ ſetzt. 8 f Abg. Bolz(3.): Mit dem Regierungsprogramm und den Ausführungen des Reichskanzlers ſind wir im weſentlichen einverſtanden. Die Revolution war eine Fol⸗ ge des militäriſchen Zuſammenbruchs. Wir haben uns auf, den Boden der Verfaſſung geſtellt und wollen mitarbei⸗ ten am neuen Reich. In der Haltung der deutſch⸗ nationalen Preſſe liegt Syſtem. Sie will die Autorität der Regierung untergraben. Die Akkordarbeit muß wie⸗ der eingeführt werden. Die Erbitterung der Landleute über Schikanen der Zwangswirtſchaft iſt nicht un⸗ berechtigt. a e Abg. Henke(U. S. P.): Die Einwohnerwehren ver⸗ folgen kapitaliſtiſche und monarchiſtiſche Ziele“ Wenn Noske behauptet, es gebe keine Mörderzentrale in Deutſch⸗ land, ſo iſt das ſchamlos.(Ordnungsruf.) Wenn man die bewaffneten Kriegervereine und Einwohnerwehren zu⸗ ſammenzählt, haben wir mehr Soldaten in Deutſchland, als Criſpien behauptet hat.(Dr. Kahl: Gehen Sie doch als Aufſichtsorgan zur Entente!) Ich und meine Freun⸗ de ſind international.(Pfuirufe rechts, Lärm im ganzen Hauſe). Gerade das muß dem Ausland geſagt werden.(Erneuter Lärm und Pfuirufe.) Wenn Noske die baltiſchen Truppen nicht heimholen kann, ſo iſt dieſe Ohnmacht der Regierung genügend, ihr die Exiſtenzbe⸗ rechtigung zu nehmen. General v. d. Goltz iſt ein Lan⸗ desverräter, der monarchiſtiſche Umtriebe plant. Reichskanzler Bauer: Herr Henke ſoll doch Vor⸗ ſchläge machen, wie wir es im Baltikum machen ſollen. Das Attentat gegen Herrn Haaſe bedauern alle. Der Attentäter hat mit keiner Partei etwas zu tun, allenfalls Du biſt mein! Roman von H. v. Erlin. Machdruck verboten.) 8 39 Es I. malta hatte zu herbſten begonnen. In den zu La⸗ geſchniſte drenden Weinbergen wurden die Trauben ein Win en, und auf dem Schloſſe droben feierten ſie Kurgzmzerfeſt. Tagelang zuvor ſchon hatte unter den ter eite ſich vorgenommen, dem Feſt den Charak⸗ und 85 Maskerade zu geben. Mit kurzen Röcken ſien,. Miedern, in Lodenjoppen und roten We⸗ umher tummelten ſie ſich auf dem großen Schloßhof lichtet nin deſſen Mitte ein ländlicher Tanzplan er⸗ lenmaft ar. Grüne Rebgehänge umwanden die Flag⸗ und Hund. bunte Wimpel flatterten luſtig im Winde, ie al erte von orangefarbenen Lampions hingen Cichtige htende Rieſenfrüchte an den Zweigen der hingen n Platanen, die den Schloßhof umſäumten. dud nach ſachen, Jodeln erklang, Muſik ſchmetterte, em adde Takte drehten und ſchwenkten ſich auf glüh gezimmerten Bretterboden die Paare. Wan⸗ en, Augen leuchteten und eine Luſt, die et⸗ von wil f f N or und 95 hungriger Gier an ſich hatte, brach beutigen Feſte nicht, wie bisher bei ähnlichen ungen, ganz entziehen können, denn es ichugleich eine Abſchiedsfeier für die Gäſte. gen Wochen würde Lamalta ſeine Tore 5 2 mand ſten aufgeregte Geſchäftigkeit geherrſcht, denn Seine Tore ſchließen auch für ihn, deſſen Arbeits⸗ kraft für die Dauer des Winters nicht mehr gebraucht wurde. Wieder einmal heimatlos, denn noch war es ihm nicht gelungen, für die Winterzeit eine paſ⸗ ſende Stellung zu finden. Mehr als einmal hatte er daran gedacht, außer Landes zu gehen, in einem an⸗ deren Erdteil ſich ein neues ben zu ſuchen! Doch ſtets hatte ſich vor ſein Wollen ſeines Vaters gebeugte Greiſengeſtalt geſchoben. Das Weltmeer zwiſchen ſich und ihn legen, hieß die letzte Hoffnung begraben, daß doch vielleicht noch eines Tages zwiſchen ihm und ſeinem Vater Frieden werden könne, daß er in ſei⸗ nem Herzen ihm ſein Kindesteil geben werde. Doch auch ſeinen Anteil am Leben wollte er fin⸗ den. Eine Wandlung hatte ſich in den letzten Mo⸗ naten in ihm vollzogen. Seine junge Manneskraft verlangte ihr Recht. Etwas von der heimlich wilden Leidenſchaftlichkeit ſeines Weſens von ehemals war wieder in ihm aufgeblüht. Leben— ein anderes Leben freilich, als das da vor ihm in fieberiſcher Haſt dem Augenblick ſich hin⸗ gab, das Heute durchlebte. Es fröſtelte ihn, als er das Klingen der Gläſer hörte, in denen der Moſt ſchäumte.„Heut iſt heut!“— Schaurige Erinnerung. 5 ſchaurig das ſilberhelle Lachen, das an ſein Ohr ang. 5 Ein Mädchen, zwanzigjährig, eine elfenzierliche Geſtalt in kurzgeſchürztem Rock, buntflatternde Bän⸗ der am Mieder, den Weinkranz im ſchwarzen Gelock, auf den durchſichtig zarten Wangen blutſchimmerndes Rot, die dunklen Augen blitzend, tanzte mit bacchan⸗ tiſcher Wildheit an ihm vorüber. „Armes Ding— ſie wird den Frühling nicht er⸗ leben“— ſo hatte ihm vor wenigen Tagen der An⸗ eee gelagte Und ſo wie ſie, die meiſten hier— Gezeichnete, denen nur noch der Augenblick, das Heute, gehörte. All dieſe lachenden Geſichter, ſie dünkten ihm plötz⸗ lich wie grinſende Totenmasken, der fröhliche Rei⸗ gen ein geſpenſtiger Totentanz. Sein Herz hob ſich. Er wandte ſich ab. Ein wah⸗ res Geſicht unter allen den täuſchenden Larven, ein 5 Menſch unter all den Schattengeſtal⸗ en Ein paar langſame Schritte tat er, den geradeaus ſchauenden Blick geſpannt, als ſähe er mit dieſem einem wahrhaften Menſchen entgegen. Und ſein Blick ward plötzlich ſtarr.— Gaukelten ſeine Sinne ihm ein Trugbild vor, war es Wirklich⸗ keit,— war ſie Wirklichkeit, die er da vor ſich ſah— an einem der Flaggenmaſte ſtehend, die bunten Wim⸗ pelfähnchen über ihrem Haupte wehend, die Augen auf ihn gerichtet wie zwei ſtrahlende Sonnen, auf den Lippen ein Lächeln, das ſeiner zu warten, ihn zu rufen ſchien. f Erſchrecken, Unglaube, Abwehr und über alles hin⸗ weg ein Gefühl heller Wiederſehensfreude! Und die beiden Hände ausgeſtreckt, war er zu ihr geeilt. „Madeleine— Sie— Sie wieder hier!“ „Ja“, ſagte ſie. Nur dies eine Wort, aber es war beredt. Es verriet, wie ſie ſich gegen die Wiederkehr gewehrt hatte und doch gekommen war, hatte kom⸗ men müſſen, wie nun jubelnd die Freude trium⸗ phierte:„Wieder da!“— Und tiefatmend wiederholt ſie es:„Ja, ich bin noch einmal gekommen, um einen Raſttag hier zu halten auf meinem Wege nach dem Süden. Und ich kam zu guter Stunde. Die Freude lachte mir entgegen, als ich kam.“ 2 5 (Toxtſe sang. 12442 „TTT mit den Unabhängigen. Gibt es eine niedrigere Art der Agitation, als eine ſolche Tat zur politiſchen Pro⸗ paganda auszunutzen? Die Reichswehr beträgt gegen⸗ wärtig nicht mehr als 400 0000 Mann. Die Einwoh⸗ nerwehren ſind nicht bewaffnet. Die Waffen werden ihnen nur im Fall der Gefahr ausgeteilt. Sie dienen zu Polizeizwecken und ſorgen für Ruhe und Ordnung. „Die geſchulten gewerkſchafklichen Arbeiter werden die Putſchtaktik des Herrn Henke nicht mitmachen. Wir wollen keinen Arbeitszwang einführen. Die kommuni⸗ ſtiſchen Hetzer muß man unſchädlich machen, wenn ſie Sabotage und Streik predigen. Auch die Rechte hat hierbei Schuld, indem ſie die Autorität der Regierung untergräbt. 5 5 Eee e Abg. Dr. Heinze(D. Vp.): Wir können uns mit dem Vergeſſen des Zentrums nicht befreunden, das ſich einfach mit der beſtehenden Republik abfindet. Das Volk muß zum monarchiſtiſchen Gedanken zurückgeführt wer⸗ den. Iſt die Mehrheit dafür, dann wird auch der geeig⸗ nete Mann da ſein. Monarchiſtiſche Putſche lehnen wir ab. Wir ſind bereit, mitzuarbeiten an dem Wiederauf⸗ bau des deutſchen Volks. Die demokratiſche Partei hat die Hoffnung weiter Kreiſe des Bürgertums auf eine de⸗ mokratiſche Haltung zu den Sozialdemokraten nicht erfüllt. Miniſter Schiffer: Der Vorredner hat behauptet, die Demokraten hätten Miniſterien geſchaffen, um ihre Leute unterzubringen, dieſe Unterſtellung weiſen wir zu⸗ rück. Der Wiederaufbauminiſter hat ein ungeheures Ar⸗ beitsfeld. Uebrigens geht die Duldung der Regierung noch ſoweit, daß noch eine ganze Reihe Ihrer Partei⸗ führer(zur Deutſchen Volkspartei) in führenden Reichs⸗ und Staatsämtern ſind. Sie müſſen uns das Zuſammen⸗ arbeiten mit Ihnen nicht unmöglich machen. Abg. Dr. David: Die Monarchie hat das deutſche Volk in das größte Elend gebracht.(Zwiſchen⸗ rufe und Lärm rechts.) Die Monarchie hat Männer an die Spitze gebracht, deren Unfähigkeit an das Pathologiſche heranreicht. Beweiſe werden noch dokumentariſch ge⸗ bracht werden. f Berlin, 11. Okt. Miniſter Dr. Bell: Als vorausſichtlich auf längere Zeit letzter Kolonialminiſter vertrete ich meinen Etat mit bitteren Empfindungen. Das Miniſterium kann nicht von heute auf morgen abgebaut werden wegen Ausführung des Friedensvertrages, Abwickelung der Schutztruppen⸗ angelegenheiten, Entſchädigung der Kolonialdeutſchen uſw. Es iſt Pflicht, für die Beamten zu ſorgen, zumal es ſich um einen tüchtigen, geſchulten und zuverläſſigen Beamten⸗ körper handelt. Ich danke dieſen Beamten auch hier für ihre treue Arbeit. Die Durchführung des Geſetzes betr. die Liquidationsſchäden muß erfolgen. Die gewaltſame Wegnahme unſerer Kolonien erfolgte, weil wir angeblich nicht fähig geweſen ſeien, koloniſatoriſche Arbeit zu leiſten. Dagegen proteſtieern wir. Die Eingeborenen ſind uns bis zum letzten Augenblick treu geblieben. Die Kameruner Eingeborenen wollten aus Furcht, in die Hände der Franzoſen zu fallen, unſer Schickſal teilen. Als unſere Patronen ausgingen, wollten 600 000 Mann von ihnen mit der Truppe über die ſpaniſche Grenze. Wir mußten ihnen abraten. Trotzdem gingen noch 67000 mit. Möge ihnen aus ihrer Treue kein Nachteil erwachſen. Wir danken auch der Schutztruppe, den Beamten, den Kolo⸗ nialdeutſchen und den Eingeborenen. Die deutſche Kul⸗ turarbeit wird ſich nicht vernichten laſſen. 15 Abg. Dr. Böhmert(Tem.): Wir müſſen feſt⸗ halten an den Auſprüchen auf unſere Kolonien. Abg. Laverrenz(D. Nat.): Die Beamten des Koloniaſminiſteriums müſſen möglichſt dem Miniſterium für den Wiederaufbau zugewieſen werden. Die Abfindung der nicht unterzubringenden Beamten muß geſetzlich ge⸗ regelt werden. 1 Miniſter Dr. Behl: Das von dem Vorredner ge⸗ wünſchte Geſetz iſt in Vorbereitung.* . Abg. Beuermann(D. V. P.): Unſere Vergewalti⸗ gung in den Kolonien wird keine dauernde ſein. a Abg. Henke(U. S.): Es iſt natürlich nur Heuchelei und Profitſucht, wenn das Ententekapital dem deutſchen Kapital unterfagen will, zu koloniſieren. Wir ſind Gegner des kolonialen Gedankens. Dem Dank an die Farmer und Pflanzer können wir uns nicht anſchließen. Der Koloniathaushalt wird erledigt. Es folgt der Haushalt der Reichspoſt⸗ und Te⸗ legraphen verwaltung. Abg. Taubade!(Soz.): Es muß mit aller Energie darauf gedrungen werden, daß bei der Poſt endlich die alte Pünktlichkeit und Zuverläſſigkeit wieder eintritt. Ver⸗ waltung und Betrieb müſſen vereinfacht und verbilligt werden. i 3 Abg. Nacken(Ztr.): Der Miniſter iſt kein Fach⸗ mann, aber deshalb nicht weniger geeignet, reformatoriſch in ſeinem Reſſort zu wirken, wie ſeinerzeit Herr v. Pod⸗ bielski. f 2 Abg. Dr. Pfeiffer(3tr.) beſpricht die Brief⸗ marken zur Nationalverſammlung, die von der Konkurrenz noch die erträglichſten(J) geweſen ſeien. 8 Unterſtaatsſekretär Tauske: An den Minderlei⸗ ſtungen der Poſt iſt beſonders die Verwendung immer ſchlechteren Hilfsperſonals ſchuld. Der Beraubung der Pakete habe man noch nicht Herr werden können. Die Erhöhung der Gebühren hat erfolgen müſſen, um den Etat zu entlaſten. Für die Poſtagenten werden im Etat für 1920 Mittel für Zulagen angefordert werden. Abg. Delius(D. V.): Zu den Beratungen über die Vereinfachung des Betriebes müſſen Sachverſtändige aus den Betrieben herangezogen werden. Die Beamten⸗ ausſchüſſe müſſen mitwirken zur Hebung des Geiſtes der Beamtenſchaft, zur Wiedererweckung der alten Pflicht⸗ treue. Die alten Beamten, die ſich in die neue Zeit nicht finden können, ſollten die neuen günſtigen Penſionsbe⸗ dingungen benützen und abgehen. i Im Hauſe ſind noch einige 20 Abgeordnete an⸗ weſend. a i Abg. Deglerk(D. N.) wünſcht für die Unterbeam⸗ ten die Möglichkeit des Aufſtiegs in die mittleren Stellen. —.— e eee Neues vom Tage. Deutſchland hat an der ſtrengen Blockade der Bolſchewiſten teilzunehmen. Berlin, 12. Okt. Der Reichsregierung iſt auf Be⸗ fehl des Marſchalls Foch durch die Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion eine Note der Friedenskonferenz folgenden Inhalts übermittelt worden: Die Feindſeligkeiten der Bolſchewiſten gegen alle Regierungen und ihr Programm einer internationalen Revolution bilden eine große Gefahr für die nationale Sicherheit aller Menſchen. Es wäre wünſchenswert, daß alle Völker ſich vereinigen, dieſe Ge⸗ fahr zu bekämpfen. Um die Stärke der Bolſchewiſten nicht anwachſen zu laſſen, iſt es bei der Aufhebung der Blockade Deutſchland nicht erlaubt worden, Handelsbe⸗ ziehungen zu den Bolſchewiſten aufzunehmen. Die ver⸗ bündeten Mächte haben die Regierungen Schwedens, Nor⸗ wegens, Dänemarks, Hollands, Finnlands, Spaniens, der Schweiz, Mexikos, Chiles, Argentiniens und Columbiens (die neutralem Staaten) gebeten, nachfolgende Maßnah⸗ men ſtreng zu beobachten: a) Jedem nach einem ruſſiſchen Hafen zu den Bolſchewiſten fahrenden Schiff iſt jede Ausfuhr erlaubnis und jedem von einem dieſer Häfen kommenden Schiff die Einfuhr erlaubnis zu verwei⸗ gern; b) es werden ähnliche Maßnahmen für alle Waren ergriffen, die auf irgend einem anderen Wege nach dem bolſchewiſtiſchen Rußland befördert werden ſollen; c) jeder nach dem bolſchewiſtiſchen Rußland gehenden oder von dort kommenden Perſon werden die Päſſe verweigert, ausgenommen in Einzelfällen im Einver⸗ nehmen mit den alliierten und aſſoziierten Mächten; d) es werden Anſtalten getroffen, um die Banken zu verhindern, mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland Geſchäfts⸗ verhandlungen zu pflegen; e) jede Regierung verweigert ihren Staatsangehörigen jede Erleichterung der Verbin⸗ dung mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland(Poſt oder draht⸗ loſe Telegraphie). Die deutſche Regierung hat an den vorſtehenden Maßnahmen gegen die Bolſchewiſten teilzu⸗ nehmen. Schiffe, die nach bolſchewiſtiſchen Häfen fahren, werden beſchlagnahmt. a Kämpfe im Baltenland. Mitau, 12. Okt. Die ruſſiſche Weſtarmee hat die Letten und Eſthen nach ſchwerem Kampf vollſtändig ge⸗ ſchlagen und nach Eroberung von Tukkum und Thorens⸗ berg auf Riga zurückgeworfen, um das jetzt gekämpft wird. Die Feinde wehren ſich hartnäckig.— Das deutſche Sturm⸗ bataillon Eckard ſoll Riga bereits genommen haben; die deutſchen Freiwilligen des Majors Biſchoff greifen die Stadt auf einer Front von 10 Meilen an. Die deutſche Reichsregierung erklärt, daß das Korps Biſchoff zu den Ruſſen übergetreten ſei und daß ſie nichts mehr mit demſelben zu tun habe. Die Freiwil⸗ ligen erhalten fortwährend Zuzug aus Deutſchland von Truppen, die, wie die„Börſenztg.“ meldet, die baltiſche Grenze gewaltſam überſchreiten. Aus dem beſetzten Gebiet. Maunheim, 12. Okt. In St. Ingbert, Ottweiler, Saarlouis und Saargemünd haben Unruhen mit ſtarken Plünderungen ſtattgefunden. In Saarbrücken ſind über 400 Perſonen verhaftet worden. Bei Hausſuchungen wur⸗ den Gegenſtände im Wert von 1 ½ Millionen Mark ge⸗ funden, die von Plünderungen herrührten. General And⸗ lauer hat das Standrecht verhängt. In Saarbrücken zo⸗ gen große Maſſen von Streikenden vor die Wohnung des Generals und verlangten Kohlen und Kartoffeln, Lohnaufbeſſerung, Herabſetzung der Preiſe, Hebung des Markkurſes und ſcharfe Maßnahmen gegen Schieber und Wucherer. Der General ſagte Hilfe zu und gab die Zivil⸗ gefangenen frei. Die Deutſchen bleiben ausgewieſen. Baſel, 11. Okt.„Herald“ berichtet aus Neuyork: Lanſing teilte im Senatsausſchuß mit, er beabſichtige nicht, die Ausweiſungsbefehle gegen deutſche Zivilperſonen aus den Vereinigten Staaten mit Eintreten des Friedenszu⸗ ſtandes zurückzuziehen. Im Intereſſe Amerikas liege es, die Einreiſe von Deutſchen in die Union zu beſchränken. Der Raub der ungariſchen Kommuniſten. Budapeſt, 12. Okt. Das Organ der ungariſchen Nationaliſten in Budapeſt veröffentlicht, wie dem„Berl. Lokalanz.“ a us Wien mitgeteilt wird, zahlreiche Quit⸗ tungen führender Wiener Kommuniſten über hohe Geld⸗ ſummen, welche ſie unter der Regierung Kuhns erhiel⸗ ten. So beſteht eine Quittung von Thomas vom 28. März über eine Viertel Million Kronen. Der„Prä⸗ ſident“ der Wiener ungariſchen Kommuniſten, Arthur Neumann, erhielt zwei Millionen Kronen. Die Budapeſter Polizei hat im Hotel„Ungaria“ dem ehemaligen Sopjethaus, eine Kiſte entdeckt, in der eine halbe Million Geld, ferner ſilberne Eßbeſtecke im Wert von einer halben Million, zahlreiche Wäſcheſtücke und Kleider mit fürſtlichen und gräflichen Monogrammen, viele antike Gegenſtände und Kirchengeräte vorgefunden wurden. Dieſe Schätze hatte Ladislaus Samuelh, der Bruder von Tibur Samuely, die beide durch Selbſtmord geendet haben, nach der Niederſchlagung der Kalocſaer Ge⸗ gen revolution in Kalocſa und Umgebung geraubt. Die Beſtätigung des Friedens. London, 12. Okt.(Reuter.) Der König unterzeich⸗ nete geſtern den Friedensvertrag und ſchickte das Doku⸗ ment nach Paris. f 5 London, 12. Okt.„Daily Mail“ meldet aus To⸗ kio, der Friedensausſchuß des japaniſchen Parlaments habe dem Friedensvertrag von Verſailles zugeſtimmt. Die engliſche Rechnung. Baſel, 11. Okt. Die Preſſeinformation meldet nach dem Londoner.„Daily Telegraph“, daß die engliſche Feſt⸗ ſtellungskommiſſion die Geſamthöhe der Wiedergutma⸗ chungsforderungen an Deutſchland auf 107 Milliarden Gold⸗Mark feſtſetzte. Auf Grund des Friedensvertrags fordern die fran⸗ zöſiſchen Geſellſchaften in Kamerun von Deutſch⸗ land drei Millionen Franken Schadenerſatz für angebliche 1 Nachteile, die ſie in der Zeit von 1900 bis 1914 infolge Maßnahmen der Schutztruppen gegen die Ei erlitten haben. N 1 Paris, 12. Okt. Die franzöſiſche Kammel un migte den Ankauf des amerikaniſchen Kriege furüc der Verpflegungsgegenſtände, die in Frankrei del, wo⸗ geblieben ſind. Der Kaufpreis beträgt 2 Milliar für Amerika Hprozentige Obligationen erhält. a Verſtaatlichung in England. 7. London, 12. Okt. Lloyd George 2 8 Gewerkſchaftsabordnung, die Verſtaatlichung 5 5 werke in England könne nicht in Frage komme, ihn Gewerkſchaſten wollen einen Kongreß einberufer chung. Mittel beraten ſoll, die Regierung zur Verſtaatt 5 zwingen. N 0 der naue posktarif, nn ee e 2 postkarten 2 N-, eee eee,,, i DDVPPPUCCVCCCCCCCCCCTCTCTCTbTbTbTbTbTbb S, e e fohyposfkarten · S Rohrposthriefe 60 0 Drucksachen 2 νg S, cu. gbog- vun 1 Aneobem lber Mg, bes ννae, 27„ gude, gui, bd aug. Aale, Auduucnvlunsen e, 1 besfauffräge- 25g, iinschpeibgebiihren-30, Bachnehmegebün Rriefe. ee Tee e. 20 cob. f, un- g SS N 2 bai, eier Evlobmnlgge gell. ve, lun Hui dul, f. 7 7175 Se v pakele Hſuuhupe mom, 20, lee 2 4% S, lu l, Ku,„ i „ ſelegramme Air genumlete Gelegen 4, in dne umm lm be lbeniil, ate Au, beun 2 725 7 2b. genunnbose Begprsmmme iin femmreghen; n ee 2 alte, . ali. eure belege dle ine cler, mugler, See E der nes Poster im Jerbehr ißt dem Autleng ee Gebührensstze wie im 4 Ischecho- Slovakei f inneren deulschen Verkehl. Ungarn z.B. Aue is 4 „251 2 2 een, ö ö das übriga Ausland ln, Se obe- Gf. eule vaheren Au, Aud, chanemen v lee gebn fun Gesbepeener, So 4 rage ben%. worden, die ſich in amerikaniſchen kompagnien in Frankreich abge einen Beweis für die zunehmende ſchlecht 5 der deutſchen Kriegsgefangenen und ins 1 Rückſichtsloſigkeit bilden, mit der die 5 Wiederaufbaugebiet zu den härteſten und. Arbeiten herangezogen wurden. Man So war im Juli d. J. eine Gruppe 95 er der 98. Gefangenenarbeitskompagnie im 21 und Loubes mit dem Verbrennen von Pulve. e baumwolle beſchäftigt. Die Vorkehrungen a Mannſchaften gegen Exploſionsgefahren. reichend, denn als tatſächlich eine größe ie b der Exploſivſtoffe in Brand geriet, wurden fährlichen Arbeit beſchäftigten Gefangene vo flammen furchtbar verbrannt. rei glücklichen ſind geſtorben und kaum d dürften mit dem Leben davon Als die 98. Kompagnie ſpäter von der lee kompagnie abgelöſt wurde, weigerten ſich di ri licherweiſe, dieſe gefährliche Arbeit zu ut ei wurden dafür zunächſt bei Waſſer un 9193 und als ſie ſich dennoch weigerten zur 5 erhielten ſie nichts zu eſſen. Drei Tage)en e ihnen tatſächlich die Nahrung ente erhielten die Gefangenen wieder 450 den Tag, aber es wurde ihnen gedroht, Meuterei beſtraft werden würden, ſa die Arbeit verweigerten. Schließlich gaben nen durch Hunger gezwungen ihren und nun wurden die entkräfteten Leute gez Verladen von Munition die ſchwerſten auf ſich zu nehmen. Jeder von ihnen) 100 Zentner täglich zu verladen. 3 Bei der 100. Gefangenenkompagnie 5 Leute beim Verladen von Gasflaſchen vergiftungen zu, denen vier 9 1 erlagen. Als daraufhin Angehörige b pagnien ſich weigerten, die geführliche 110% den ſte gleichfalls durch Hunger zur Wiederaufnahme e. Mit der Kartoffelabgabe ſteht es ſchlimm, dagegen ſollen une d he e Lokales. ſich— e e 1 bewährt und Die a lgemeinen ebensver ältni ſe der deutſchen Ge⸗— Heimkehr der Kriegsgefangenen. Der eine Preisſenkung veranlaßt haben. a %%% ²N]fßn, ‚ ,,, nur 20 Centimes für den Tag während franz Fische Neuhork 1253 deutſche Kriegsgefangene und 326 aus⸗ e Verordnungen noch keine Verminderung erfahren. eiter, die 27 viel leichtere Arbeit zu verrichten ha⸗ gewieſene Deutſche nach Rotkerdam gebracht. Dieſelben Daher ſoll die Kontrolle verſchärſt und außer auf die täglich 20 bis 30 Franken verdienen. Noch eine ſind bereits in Köln eingetroffen.. r. au au de e weiterer Tatſachen ſprechen dafür, daß die Be⸗ 5 111 05 n Nörzbah che in 8 11 1 5. e des Inhalts der Fahrzeuge uſw. 2 5 5 5 er auf dem Nordbahnhof in Stuttgart. en l i. 5 ben. N che ee erfah- ein Transport von Kriegsgefangenen aus England ein⸗ Die erſten großen Liebesgabenſendungen von 1 e 8; un ger; 1 64 ö N peiſt. In gewohnter Weiſe wurden ihnen die Ehrenbän⸗ 1 2 2 2 icht geſtel! 2 end a„ 985 der des Reichsbunds für die Kriegsgefangenen an die Stiftungen ſollen der Fülle wegen nur zwei erwähnt gelangt find, ſtehen dieſe Tatſachen in bedauerlichen: Uniformen geheftet. Da ertönte ein markdurchdringender verden! Die Unterbringung von 1000 tuberkuloſen deut⸗ Natz. Beſonders zahlreiche Klagen gehen aus dem Schrei. Eine Frau aus Stammheim bei Ludwigsburg, chen Großſtadtkindern für 3—4 Monate in der Schweiz her von Is ſur Tille ein. Dort ſind die Baracken die mit anderen mit dem Aufnähen der Ehrenzeichen 6!!! it gedrängt belegt, es gibt weder Bänke noch Tiſche. N 2 1 in 8 wien 5 5 igen deutſchen Kindern durch San Franziskoer Freunde. einzige Sitzgele⸗ e 70 07 5 5 eben das Band anzuheften im zegriff ſtand, ihren längſt iſt F e ie als tot betrauerten Mann. Die Frau brach vor freu⸗ ib die Leute während der Mittagsſtunden und abends[ digem Schreck zuſammen. i 5 m 5 Uhr bis zum Schlafengehen keine Sitzgelegenheit— Lanze oder Degen? Die vermehrte Ausrü⸗ f Die einzelnen Gefangenenkompagnien in einem ſtung der Kavallerie mit Munition und unentbehrlichen ger ſind durch Stacheldraht voneinander getrennt, ſo Ausrüſtungsgegenſtänden zwingt dazu, auf eine der bis⸗ derbe miteinander nicht verkehren können, wie denn her verwendeten Waffen zu verzichten. Für die Verminde⸗ chaupt die Bewegungsfreiheit ſtark eingeengt wird. rung kann nur Lanze oder Degen in Frage kommen. Um onne einem Uebungsmarſch, bei dem in 1½ Stunden 13 die Entſcheidung darüber zu treffen, hat ſich das Reichs⸗ 1 1 4 meter zurückgelegt werden mußten, brachen einzelne wehrminiſterium an die Truppen mit der Frage gewandt: enen. Mi ere Leute vor Entkräftung zuſammen. Sie wurden„Iſt Wegfall der Lanze erwünſcht, oder ſoll der Degen Kolbenſchlägen, Bajonettſtößen und abgeſchafft werden?“ Für den Fall, daß die Lanze in Weg⸗ Itritten mißhandelt. ö fall kommen ſollte, würde die Ausſtattung der Kavallerie In dem amerikaniſchen Gefangenenlager von Tours mit einem krummen Säbel mit Vordergewicht und Leder⸗ eit dem 17. Juli ein Befehl zu leſen, in dem es heißt, ſcheide ins Auge gefaßt werden. 5 „die Unterbringung der Gefangenen gut iſt“ und L Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung. kerer halb Beſchwerden unteroleiben müßten. Bei wei⸗ Den deutſchen Landesregierungen iſt vor einiger Zeit, ha Beſchwerde würde der Sportplatz und der Rund⸗ wie dem„Berl. Lokalanz.“ aus Hamburg mitgeteilt wird, id i 9 durchs Lager verboten werden. Dieſer Befehl wird von der Reichsregierung der Entwurf eines Antrags auf ion n 5 i nde t 0 den Leuten als blutiger Hohn aufgefaßt, da Erhöhung der Unterſtützungsſätze für Erwerbsloſe zuge⸗ für die Gefangenen mit. Sie iſt ferner beauftragt, die 5 den Gefangenenlagern von Tours die Behandlung gangen. Danach ſoll für Erwerbslose, die im letzten von der Reichsregierung. in Amerika angekauften Klei⸗—.— iche menſchenunwürdig iſt. Auch dort fehlt es an Vierteljahr mindeſtens 60 Tage erwerbslos geweſen ſind, dungsſtücke im Wert von 10 Millionen an die in Si⸗ 80 Sitzgelegenheiten und an einer Einrichtung zur eine Winterbeihilfe in Geſtalt einer monatlichen Erhöhung birien befindlichen deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefange⸗ gung der Wäſche. Mannſchaften, die beim Hiſſen von vier Tagesſätzen für alle Erwerbsloſe über 18 Jahre nen zu verteilen. Außerdem erhält jeder Gefangene eine ch i iederziehen der amerikaniſchen Flagge die vor⸗ gewährt Werdet Der Hamburger Senat hat in ſeiner einmalige Unterſtützung von 100 Rubeln. Die laufenden des dene Ehrenbezeugungen unterlaſſen, werden mit Erwiderung beantragt, die 8 000 auf 40 5 her⸗ 0 5 5951 5 17 5 ien 125 1 A beſtraft. 1 abzuſetzen und eine monatliche Erhöhung um 5 Tages⸗ dadurch nicht berührt. Die Kommiſſion beſteht aus ehe⸗ u der Verbalnote wird die Vermittlung der Schwei⸗ ſätze für verheiratete und um 4 Tagesſätze für ledige maligen Kriegsgefangenen, die in Sibirien interniert 8 nis woierung dafür erbeten, daß dieſe 1 1 5 Erwerbsloſe zu gewähren. 0 1 1 d a 4 8 der amerikaniſchen Regierung gebracht und— Einfuhr aus dem beſetzten Gebiet. it it dem Dampfer„Npiranga“ kamen 848 Männer, N daten anspruch bag gen eee 111 0 05 1 Rückſicht 1 Tiefſtand 75. 2 urs, 505 Frauen und 42 Kinder aus Auſtralien in Rotter⸗. gierung gebeten, ſich zugleich der deutſchen ſehen werden, daß nur unbedingt notwendige Bedarfs⸗ am an. ö n gefangenen 1 amerikaniſcher Hand anzunehmen, geſehen n e Ferd. Alles was nach großzüge⸗ Bis zum 7. Oktober ſind insgeſamt rund 270000 mit ihnen eine Erl icht ih Woſes zuteil wird 9 fia 0 dieſen B 0 ff fällt, f t micht K 0 e in der Heimat eingetroffen. Aus der f eine Erleichterung ihres 75 er Auffaſſung unter dieſen Begriff fällt, ſollte nich riegsgefangene in Heimat eingetroffen. 5 8 Baden 1 0 und der geſetzmäßige berochtigte Handel nicht amerikaniſchen Gefangenſchaft in Frankreich ſind alle zu⸗ 0, Karlsr he, 12. Okt W des nichtigen gehemmt werden. Die Badiſche muede ene hat rück, aus belgiſcher Gefangenſchaft bis jetzt 3500.. ſerſt e PVeorſchläge, die ſich in dieſer Richtung bewegen, bereits— Die Valuta iſt neuerdings wieder geſunken. . 5 e zu rechnen, daß das Murgtal in Berlin unterbreitet. Die Anregung hat bei den zuſtän⸗ In Zürich ſtand am 9. Okt. die Reichsmark auf 20 1 Pfo abe 8 8 5 ie gere 8555 8 3 1 F Rappen. 1155 eee 8„ 55 f ö e 5 er noch im eine riedenskurs von 75 Pfg. hatte, auf 5½ b Nee blante den kauf des Waldhauſes Quine—. 5 Es liegt im eigenſten Intereſſe des W ewa 4½ Pfg.). funk. 5 5 3 le Mi lied zur Errichtung eines GErzolnngsteims in ehrlichen Handels, ſich künftig vor Abſchluß von Geſchäf⸗— Herabſetzung des Sparkaſſen zin faßes. Unlenütglieder und ſie war Willens, 105000 Mk. dafür f And; i 12 b Herabſetzung parkaſſe zins aß zulegen. Die V 0 1 5 ſſchl ſich aber, d ten in ausländiſcher Ware mit dem beſetzten Gebiete über Nachdem der badiſche Sparkaſſenverband vom 1. Ja⸗ Verkäufer 5 3 N 0 dasſelbe mit der Außenhandelsſtelle zu benehmen, die nuar ab die Herabſetzung des Zinsfußes von 4 auf Darn HN alles tun wird, um dem Handel die Wege zu ebnen und 3½ Prozent beſchloſſen hat, iſt dem Beiſpiel auch die uf ben 5s Waden ber e das Arbeiten zu 2 1 ohne daß große allgemeine Spar⸗ und Leihkaſſe für Hohenzollern gefolgt. e d. a f Intereſſen Schaden nehmen. 5 355 f„. i An daher von dem Kauf zurücktreten und ſo gin. ö f Die Reichsbank hatte Mitte voriger Woche einen ark; eſen in den Beſitz der Oltskrankenkaſſe zu 105000— Schließung eines Flughafens. In den letzten Goldvorrat von 1096,6 Millionen Mark. Der Bank⸗ 0 851 5 f I zzwei Monaten hat der Konſtanzer Flughafen eine auf⸗ notenumlauf betrug 29 784,1 Mill. Mark, der Geſamt⸗ am Heidelberg, 12. Okt. Auf dem Königſtuhl hat ſteigende Entwicklung genommen. Eine ganze Anzahl von umlauf der Darlehnskaſſenſcheine erreicht die Höhe von 0 onnerstag geſchneit. Ueberlandflügen in die nähere und weitere Umgegend des 11 814,8 Mill., ſodaß der Betrag der in Umlauf befind⸗ end Hockenheim(bei Schwetzingen), 12. Okt. Die Bodenſees wurde ausgeführt. Am 1. Oktober mußte lichen papierenen Zahlungsmittel 41 Milliarden über⸗ der dete 3 vier Perſonen, die 1 bei N Betriebsſtoffmangels der Flughafen geſchloſſen ſteigt. on u Firma 12 Zentner Tabak geſtohlen hatten. verden. a dem Tabak konnten, laut„Schwetz. Ztg.“, erſt 2. Die Viehzählung am 1. September d. J. hat a beigebracht werden. Der größte Teil iſt 8 5 einen Beſtand an Pferden von 97 55 1 . handel zum Preis von 17500 Mk. abgeſetzt tück eregben(2. Dezember 1912 110277). Der neueſte Mit Mühe konnte ſich der Mann mit dem Obſt⸗ 5 8 Geld fand ſich zum größten Teil bei den 1 2 023 5 Stück gegen 555 34² brecher des 1 2 Mit Hilfe hin⸗ dae Schopfheim, 12. Okt. Wegen Schleichhandels e 3 1 8 ieee ene een m 0 5. 0 8 5 5 3 5 Schlaganfall Wilſons? Amerikaniſchen Blärtern ei junge Kaufleute verhaftet die in ausgedehn⸗ gezählt 256887 Stück. Der Schweinebeſtand iſt be⸗ 0 f jeſrach: i Mons 8. 5 5 Die trächtlich in die Höhe gegangen. 68 1 gezählt l Schah fer vielfach, daß die Kranchent Wükens 1 309 222 Stück; gegen die Zählung am 2. Juni be⸗))„ deutet das eine Zunahme um 82 308 Stück gleich 36,3„ Annunzio ermordet! In Wien geht das Ge⸗ Prozent. Ziegen wurden gezählt 149681, gegen am rücht, Annunzio ſei am Montag in Fiume ermordet 2. Juni d. J. ein Rückgang von 3624 gleich 2,5 Pro⸗ worden. 5 8 V zent. Die Zahl der Gäuſe beträgt 155 365, der Enten Verantwortlich für die Narfſon Wa. Fimmermann STB 1 5 Obſtes 5 30 auf 5 Zentner herab⸗ 163 157, der Hühner 1974 183, der Beſtand hat zu⸗ f oſtohſt de, ſonſt ſei es dem Lande unmöglich, ſich mit genommen. 5 g 8 90 zu verſehen, da alles Obſt verſchoben werde.— Höchſtpreiſe für Wein. Die bad. Regierung Unter dieſer Rubrick„Eingeſ aldt übernehmen wir leine St. Georgen i. Schw., 12. Okt. Auf dem hie⸗“] hat Höchſtpreiſe ſowohl für Wein als auch für Trauben Verantwortung. Die Redaktion ahnhof wurden drei Kiſten beſchlagnahmt, deren der diesjährigen Ernte feſtgeſetzt und die Ausfuhr von— Wie ſich der hieſige Gemeinderat der Einwohner⸗ erkzeug deklariert war. Beim Oeffnen Wein nur in geringen Mengen von der beſonderen Ver⸗ ſchaft gegenüber verhält, iſt doch etwas zu bunt; das kann d man 360 Pfd. Ochſenfleiſch und zwei ſanderlaubnis des bad. Landespreisamts abhängig ge⸗ man gerade an der radikalen Durchführung der Feier⸗ 1 2 L. Die Schwarzſchlächter ſind ermittelt. macht. Die Erzeugerhöchſtpreiſe bewegen ſich zwiſchen 250 abendſtunde(10 Uhr) bemerken. Ich hatte immer geglaubt Ueberlingen 12 Okt. In Rickertsweiler ſind] bis 300 Mk. für den Hektoliter Weißwein und 350 bis der Gemeinderat ſolle den Willen der hleſigen— 1 %%%%% ̃» 2 2 e bund jedergebr 5 SY.— 4 8 N 5 wird 900 r Der Scha Höchſtpreis einſchl. Steuer von 1.50 Mk. für Weißwein ele de de n i. und 2 Mk. 885 Rotwein feſtgeſetzt. e löbliche Gemeinderat mit der Feftſetzung der Feierabend⸗ der Enz, 11. Okt.(Baden und L Ter Zuckerpreis. Der Reichsrat hak beſchloſe ſtunde von 11 auf 10 Uhr abends, bezweckt hat, iſt alles muzgerg.) In einer Zentrumsverſammlung in ſen, den Preis für den neuen Rohzucker auf 51 Mark andere eher, als ein Entgegenkommen der Einwohnerſchaft A0 iſt aufs neue der Vorſchlag gemacht worden, und für raffinierten Zucker auf 73 Mark den Zentner(wenigſtens der männlichen) gegenüber. Nicht genug, daß eſterrung der Lebensmittel an der württembergi⸗ feſtzuſetzen. 5 die meiſten männlichen Einwohner während des Krieges e gegen Pforzheim die württ. Arbeiter aus. T Einſtellung des bad. Sonntagzugverkehrs. überhaupt keine Freiheit hatten, muß man ſie derſelben beſchbemer Bijouteriefabriken auszuſchließen. Die⸗ Wie berlantet, beabſichtigt die Generaldirektion der bad. auch noch jetzt berauben, wo wir doch zur Zeit in einem 0 ag findet natürlich in Pforzheim Un A e Staatseiſenbahnen, den Perſonen⸗ und Schnellzugsverkehr„freien Staat“ leben ſollen. Wenn aber die Freiheit ſo uwe 5 Bileigung. Dagegen macht man jetzt aus an den Sonntagen vom 19. Oktober an einzuſtellen. ausſieht, wie ſie der hieſige Gemeinderat auffaßt, dann t winerſchaſt heraus den Vorſchlag, die vielen— Die Feierabendſtunde wurde häufig über⸗ danke ich und viele andere dafür. Es iſt bedauerlich, daß iiouter i Arbeiter, die täglich nach Pforzheim in ſchritten. Die Bezirksämter ſind beauftragt worden, die die ganze Sache auf das Anſtiften eines„einzigen“ Ge⸗ Miedabe u efabriken gehen, mochten von ſich aus eine genaue Einhaltung überwachen zu laſſen. Die Tanzver⸗ meinderats zurückzuführen iſt und ich und noch viele andere icht f e württ. Regierung richten, damit ſie mehr gnügungen ſollen weiter eingeſchräukt und überhaupt die ſind der Anſicht, daß ſich ja der betreffende ruhig um forzheim nehme. Bevölkerung weiter an Ordnung gewöhnt werden. 8 10 Uhr ins Bett legen kann, wenn er von ſeiner Amts⸗ —n D. Die Getreideablieſerung iſt nach Mitteilung tätigkeit Schlaf bekommen hat; aber den anderen Bürgern Mutmaßliches Wetter. des Miniſteriums des Innern beſſer geworden, ſie läßt. ſollte man ihre Freiheit laſſen. Zum Schluß möchte ich und nage bleibt vorerſt noch ungünſtig. Für indeſſen in der Gegend zwiſchen Freiburg und Heidel- nur noch an das alte Sprichwort erinnern:„Der Krug nd Mittwoch iſt kühles, mehrfach bedeckte, berg noch zu wünſchen übrig. Das Hamſtern aus den geht ſo lange zum Brunnen bis er bricht“. igen geneigtes Wetter zu warten. Apen Städten iſt eiue Launkurſache der Ichmieriakeiten. 5 5 a Siner für Diele. 5 „— 5 Vermiſchtes. Willon geiſtergeſtört. Die letzten Meldungen aus Waſhington laſſen gar keinen Zweifel mehr übrig, daß bei Wilſon Geiſtes⸗ geſtörtheit mit ſonderbaren Wahnvorſtellungen zum Ausbruch gekommen iſt. Die Krankheit ſteckte offenbar ſchon lange in ihm, ehe ſie ſich in einem völligen Zuſammenbruch auch der körperlichen Kräfte äußerte. Schwere Verdauungsſtörungen be⸗ ſchleunigen den Zerfall. Der Dieb in der Truhe. Als kürzlich in einem Dörflein der Heidenheimer Alb eine Bäurin ihre Vorratskammer betrat, bemerkte ſie, daß ihre Truhe offen ſtand. Sie erſchrak nicht wenig, als ſie einen Menſchen darin liegen ſah. Sie hatte aber 0 8 5 „„ die Geiſtesgegenwart, den Deckel der Truhe raſch zu⸗ al laſſen, ſo daß der ungebetene Gaſt eingeſchloſſen war. Einig: undfeſte Männer der Nachbarſchaft befreiten ihn aus ſeiner( angenſchaſt und verabreichten ihm zum Abſchied einen eringeren Studenten zahl(55 000 deutſche Univerſitäts⸗ benen, etwa 10 000 Techniker), aber einem größeren Reichsgebiet und einem weit höheren Bedürfnis an ge⸗ lehrten Kräften, eine Ueberfüllung faſt aller gelehrten Berufe drohte, ſo erhellt deutlich, was dieſe nüchternen Zählen der Statiſtik für die Zukunft der demnächſt die Hochſchulen in Scharen verlaſſenden jungen Akademiker bedeuten und im weiteren auch für unſer ſoziales und kulturelles Leben beſagen. Wie ſich die heutigen Beſucher der deutſchen Hochſchulen auf die einzelnen Studienflächen verteilen, iſt noch nicht nachzuweiſen. Zweifellos iſt, daß das Studium der Medizin ganz außerordentlichen Zulauf hat, ebenſo ſtark und vielleicht verhältnismäßig noch größer iſt der Zudrang zur Zahnheilkunde. Stark beſetzt ſind auch Rechtswiſſenſchaft, die Naturwiſſenſchaf⸗ ten, Maſchinenbau und Elektrotechnik. Die Beſuchszif⸗ fern der Univerſitäten(ebenfalls noch nicht zuverläſſig be⸗ kannt) ſind: Berlin 1299, München 8250, Bonn 6557, Leipzig 5798, Göttingen 4586, Münſter 4560, Bres⸗ lau 4512, Marburg 3924, Franfkurt etwa 3800, Frei⸗ burg 3523, Halle 3447, Tübingen 3418, Heidelberg 3403, Jena 2908, Würzburg 2600, Gießen 2470, Kö⸗ 1692, Hamburg 159, Erlangen 1474, Köln 1299. Der Friedenszeit gegenüber zeigt ſich namentlich ein ſtarkes Emporkommen von Berlin, Bonn, Frankfurt, Münſter, Tübingen und andererfeits ein Hinabgleiten von Bres⸗ lau, Freiburg, Halle, Heidelberg und Kiel; Hamburg ſteht ſchon in ſeinem Eröffnungsſemeſter über Erlangen. — Die Beſucherzahlen der Techniſchen. Hochſchulen ſind: Berlin 3555, München 2570, Hannover 2180, Dresden 2118, Stuttgart 1189, Darmſtadt 1110, Karlsruhe 1070, Danzig 883, Aachen 697, Breslau 628, Braunſchweig 572. f Hindenburg zum 165. Mal Ehrenbürger. Hindenburgs 72. Geburtstag(2. Oktober) geſtaltete ſich zu einer großen Ehrung für den Feldmarſchall. Der Magiſtrat der Stadt Hannover ſowie zahlreiche Behörden ſandten dem Feldmarſchall Glück⸗ wunſchadreſſen. Die Stadt Detmold ernannte Hindenburg zu ihrem Ehrenbürger. Damit iſt Hindenburg zum 165. Mal zum Ehrenbürger einer deutſchen Stadt ernannt worden. Damaſchne Re le präſ denſchaftskandidat. In den„Deutſchen Nachrichten“, die von dem bekannten Bodenreformer Adolf Damaſchke herausgegeben werden, wird die Kandidatur Damaſch⸗ kes für die Reichspräſidentenwahl empfohlen und eine Liſte zur Sammlung von Unter ften in Umlauf geſetzt.— Der Reichspräſident wird beka ch vom ganzen Volk zur Zeit der allgemeinen Wahlen zum ordentlichen Reichstag gewählt. Die Krankheit Wilfons. Der„Berliner Lotzalanzeiger“ mel⸗ und Atemtätigkeit und das Die Krank⸗ über das Befinden des det aus Rotterdam, daß die Herz⸗ Fieber Wilſons zu großen Beſorgniſſen Anlaß geben. heit ſcheine eine ſeeliſche zu ſein. Der Arzt Wilſons weigert ſich, Kranken Nachricht zu geben. Der Kohlenmangel in Oſtpreußen zeitigt kataſtrophale Fol⸗ gen. Erhebliche Erntemengen können nicht gedroſchen werden, weil kein Heizmaterial für die Dreſchmaſchinen vorhanden iſt. Auch die Dampfpflüge ſind außer Betrieb. Die Stimmung auf dem Lande iſt daher erregt. Die Kartoffelernte leidet unter Ar⸗ beitermangel. Vorausſichtlich werden große Partien in der Erde bleiben. Infolge des Kohlenmangels und durch die daraus ent⸗ ſtehenden Folgen wird im Abſtimmungsgebiet ein Stimmungsum⸗ chwung befürchtet. 1 a 5 . Geld genug— fürs Theater. Die Staatsoper in Ber⸗ lin hat mitgeteilt, daß ie die Preiſe der Plätze bei der erſten Aufführung von Pfitzners„Paleſtrina“„mit Rückſicht auf den kaum zu bewältigenden Andrang“ wiederholt erhöht werden mußten. Man erſieht aus dieſer Mitteilung, daß zum Bei⸗ ſpiel ein Logenplatz 100.50, ein Parkettplatz 60.50 Mark boſtet. Landfriedensbruch. Die„Allgäuer Volkswacht“ in Kempten ſtellte ſich mit den dortigen Truppen nicht zum beſten und trak⸗ tierte ſie mit Koſenamen wie„Buben“ uſw. Eines Tags drangen nun 24 Mann der Maſchinengewehrkompagnie in die Druckeref der„Volkswacht“ ein und zerſtörten ſie. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft erhob Anklage wegen Landfriedensbruchs, zog aber in der Verhandlung den Antrag ſelbſt zurück. Der Fall wird nun dem zuſtändigen Gericht wegen Sachbeſchädigung überwieſen. Der Schatz im Stelzfuß. In München wurde ein Mann mit einem Stelzfuß verhaftet, in dem er 10000 Mh. Bargeld von Hamburg hergebracht hatte, das dort von Einbrechern geſtohlen war. Im ganzen waren 15000 Mk. erbeutet, die reſtlichen 5000 Mk. waxen in gleichfalls illant⸗ ringen angelegg t. 2 Streik der Totengräber. Die Totengräber in Dresden haben beſchloſſen, an den Sonntagen keine Beerdigungsarbeiten mehr vorzunehmen. J eee e Flugverkehr. Zum erſtenmal ſeit dem Krieg iſt am Montag wieder ein ausländiſches Flugzeug in Johannistal bei Berlin 95 Lufterſatz. Das Reichsamt für Luft⸗ und iſt angewieſen worden, zu prüfen, ob für Ober und Weſtpreußen die Schnellzüge teilweiſe durch P 0 Poſtflugdienſt erſetzt werden könnten. Der Flugdienſe d ſonders dann eingeſetzt werden, wenn beſonders eilige en gende Reiſen in Betracht kommen, die den beträchtli lien aufwand rechtfertigen. Die Luftreiſemöglichteit wird ale willkommen ſein, denen der Boden unter den Füßen zu „Fllegerunglück. Die bayeriſchen Rumpler⸗Werke, fueh nächſt den Luſtverkehr nach Rom und Stockholm wollen, veranſtalteten am 6. Oktober auf ihrem Augsburg zugunſten des deutſchen Volksbundes un und Zivilgefangene ein großes Schau- und Kreisfliegen großen Anzahl ihrer Maſchinen, auch der erfolgrei flieger Oberleutnant Udet und Oberleutnant Reim Die Veranſtaltung nahm leider einen tragiſchen 22 Jahre alte Flugzeugführer Fickhlſchrer, d Höhe in einen Holzſchuppen des Pulvermagazins. Bon iche i Eine neue Viſitenkarte. In orgineller Weiſe früherer Reichsratsabgeordneter, dem die Führung e 10 lichen Titels unterſagt wurde, gegen dieſe Maßnahme ſes gewußt. Um nicht mit den Beſtimmungen des 85 1 die Führung von Adelsprädikaten in Konflikt 91 hat er ſich Beſuchskarten mit folgendem Titel fertig Adelbert Sternberg aus dem Hauſe der Grafen adelt von Karl dem Großen, entadelt von Karl Wohnungsnot in Paris. Nach einer Pariſer S ſich mehr als 300 000 Flüchtlinge aus den beſetz in Paris niederlaſſen, ſie finden aber keine 2 Lebensmittelvorräte. Das„Berliner meldet, die Potsdamer Kommiſſion für die der Lebensmittelablieferung habe bei Land Kreiſen Oſt⸗Priegnitz und Neu⸗-Ruppin groß u g Lebensmitteln gefunden. Die Landwirte ha mel Kommiſſion eine ſo drohende Haltung eingenem ſie ihre Tätigkeit habe einſtellen müſſen. Das Getrefdemonopol in Polen. Das polniſche miniſterium gibt bekannt. daß der Handel mit i Getreideprodutzten dem Staate allein vorbehalten mit perſonen, welche ohne behördliche Genehmigung treng be oder Getreideprodukten Handen treiben werden ſtre if Die Landwirte haben nach Deckung des eigenen den bedarfes ihr Getreide zu nachſtehenden Preiſen ſte u abzuliefern: für den Dopyelzentner Roggen. 8 80 Mk. für den Doppelzentner Weizen 90 5 15 1 treide, welches vor dem 15. Oktober abgeliefert 10 M. die Landwirte eine Prämie in der Höhe von den Doppelzentner. 5„ Hoblend Raubmörder In Capellen bei 15 1 den der 26jährige Schreiner Joſef Ham. verhaf und eine 23jährige Kontoriſtin aus Boche gauf Sie haben eingeſtanden, an einem Koblenze einen Raubmordverſuch verübt zu haben. einen Raubmord an einem Kaufmann aus 0 0 und einen weiteren an einem Soldaten au aus gangen. Ein Raubmord an einem Kaufman per 9 war geplant, wurde aber durch die Verhaf 5 Cinbrl 7 Das Verbrecherpaar hat weiter eine Reihe ven feſt gal, 5 nigsberg 2288, Greifswald 2271, Roſtock 1959. Kiel gelandet. Es iſt ein italieniſcher Mollandro⸗Doppeldecker, iy dem ſich zwei Offiziere mit beſonderen Aufträgen für das italieniſche Konſulat in Berlin befanden.. Amtliche 5 Bekanntmachungen Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betr. Aufgrund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel(R. G. Bl. Seite 603) in Ver⸗ bindung mit§1 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 14 Oktober 1915 wird hiermit der Eliſabeth Herzberger geb. v. Berg der Handel mit Tabakwaren und Pfeifen und ähnliche Rau⸗ cherwaren ſowie jegliche mittelbare oder unmittel⸗ bare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handels⸗ betrieb unterſagt. Mannheim, den 10. Oktober 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. III. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Ausmachen von Stumpen Mittwochs und Samstags jeweils nur von 8 Uhr vormittags bis 4 Uhr nach⸗ mittags geſtattet iſt. Seckenheim, den 13. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. 3 Der Wochenmarkt beginnt von morgen ab um 8 Uhr. Seckenheim, den 13. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. 8 — Uä64ã4-— ⁵ðꝛ—ͤ—ů—ů—ů FJarrendung. Am Mittwoch, 15. Oktober 1919, vormittags 11 Ahr, wird der Farren⸗ dung im Farrenſtall dahier öffentlich meiſt⸗ bietend verſteigert. Seckenheim, den 13. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzu⸗ holen iſt ein Schlüſſelbund mit Schlüſſel. Seckenheim, den 10. Oktober 1919. 5 33. Gelbe Rüben ful Fulleröwelke zu Haufen geſachl. Albert Impoff, G. m. b. h. Mannheim Herdt.“ Lebensmittelamt. Der Preis der Margarine beträgt Ik. 4. 60 pro Pid. nicht wie in der Samstag-Nummer angeſagte Preis, Mk. 3.50, es iſt auf einen Druckfehler zurückzuführen. Seckenheim, den 18. Oktober 1919. Lebensmittelamt. Speck⸗Ausgaßbe. Morgen Dienstag, nachmittags von 2 bis 6 Uhr, wird auf dem Lebensmittelam Zimmer 3 amerikaniſcher Speck ausgegeben und zwar pro Kopf der verſorgungsberech⸗ tigten Bevölkerung/ Pfund zum Preiſe von 4 Mk. pro Pfund in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 1500 von 2—4 Uhr Nr. 1500 bis 3000 von 4—6 Uhr Der Fleiſchausweis iſt vorzuzeigen. Seckenheim, den 13. Oktober 1919. Lebensmittelamt. s Oel-Rusgabe. Es erhalten morgen Dienskag, alle Haushaltungen, welche keinen Mohn oder Raps angebaut haben Rüböl und zwar 1 bis 3 Perſonen ½ Liter, 4 bis 7 Perſonen 1 Liter, 8 und mehr Perſonen 1½ Liter zum Preiſe von 13 Mk. pro Liter in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 1325 bei der Handl. J. Würthwein, Neckarauerſtr. Nr. 1326 bis 3000 bei der Handlung Gg. Röſer, Hauptſtraße. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 27 des Lebensmittelausweiſes gültig. Seckenheim, den 13. Oktober 1919. Lebensmittelamt. Hellgraues Mantelkleid Stoff und Seide für Mk. 150.— zu verkaufen. ö Wo ſagt die Expedition.(b u. Hfchenchor Sa anche Semenheim.. von Neuoſtheim bis . 1 Dienstag Deutſchen 90 1 1 loren. Abzugeben gegen Probe. Der Vorstand. Belohnung Niedſtraße 11. 8 c rufen wir ein herzliches Willkommen zu. b verkaufen. Katholischer 0 Jungmänner Verein Die Leitung des Vereins iſt während meines monatlichen Urlanbes in Händen des H. H. Pfarrers. Möge die Vereinsleitung an der Durchführung der neuen Statuten tatkräftig weiterarbeiten und bis zur Wieder⸗ kehr des Präſes gute Erfolge dabei er⸗ zielt und reine Luft geſchaffen haben, damit auch Ehre und guter Name des Präſes vor Lügnern und Verleumdern beſſer als bisher beſchützt bleibt. Aus der Ferne grüßt Euch alle in alter Liebe und Treue Euer bisheriger Präſes: Karl Bihler. i Furnperein Seckenheim gegr. 1898. Gefangenſchaft zurück⸗ Unſerem aus gekehrten Turnfteund Ernst Marzenell Der Vorſtand. Uobungsnlan für das Winler-⸗Halbiabr Montag und Mittwoch von ½8— ½i10 Uhr]! Damenturnen. f Dienstag u. Donnerstag von /8— ½10 Uhr Riegen⸗ und Zöglingsturnen. Neuanmeldungen können mündlich bei den Leitern in den Uebungsſtunden und ſchriftlich bei dem Vorſtand erfolgen. Pünktliches Erſcheinen aller Turner und Zöalinge erwarten Die Turnwarte. Deranügungsgeſeldch. Gemadccaelt f Seckenheim 1919. . Abend ½8 Uhr im Lokal zum Mitglieder- Versammlung. Zoecks Wichtigkeit der Tagesordnung möge man vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. Ein auterhaltener zu verkaufen. b) Hildaſtraße 14. Bettnäſſen. Befreiung ſofort. Alter und Geſchlecht angeben Auskunft unentgeltlich Sauitas, Fürth i. B.. Ein Fahrrad mit Gummi ein Fahrrad kettenlos ohne Gummi ſehr gut erhalten, ſowie neuen Anzug Größe 1,70 billig 1 b 9 ter eine Rei. e di eingeſtanden. Inzwiſcken ſind drei Mithelferf 1 men worden. kchiſch Singfuttel beste Mischung für Lauri,. in gleicher Qualität wie vor 85. paß“ Zirbelnüsse, Erdnusse Schsel, geien, Futterwürze fut 5 10 und Rinevieb, bewährtes 44 40 Anregung der Fresslust ge Mästung. Hühnerkalk füt ere zur Erhöhung des 2 empfehlen bebrudn. . n i Samenhandlung, Man 17 reitestr. 5 l. 5 u. Schell 4 Beste gezugsangt, Miederber kin ir tigung von Mäusen 1 0 f empfiehlt elit ö 15 Cermania-Droß 8 Fr. wecbens Mgstio,„ e 85 Inhaber W. Hl 2 1 - Rechnung in ſauberer Ausführung Luiſenſtraße 13. Flößauſtraße 28.