1 2 SS—— 1 8 W. Beſatzungsarmee. kantsblatt der Bürgermefsteramter Seckenheim, dvesheim, Reckarhausen und Edingen. h. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Samstag, 18. Oktober 1919. Inſerationuspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1 Mk. i 0 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 8 e r . Tagesſ chan. ant deutſche Friedensdelegation in Verſailles iſt beau, Nie vorden, wegen der über die deutſche Schiffahrt in der N 8 verhängten Sperre unter Hinweis auf die durch dieſe ume herbeigeführten verhängnisvollen wirtſchaftlichen dase varlamentariſche Unterſuchungsausſchuß wird am bag des in öffentlicher Sitzung im Reichstag einen Vor⸗ 8 Mi Abg. Dr. Sinzheimer über die Geheimakten hören, die ertwoch wird Graf Bernſtorff vernommen werden In Krköffentlichung der dentſchen amtlichen Dokumente * ausbruch ſteht unmittelbar bevor. eee 0 dean Hörigen daß die ſtimmberechtigten deutſchen umehme 1 5 n s 0 deuennover wurde die Gründung des Reichsverbandes . en Handwerker vorgenommen. del den„Lokalanz.“ ſchließt die Reichsverſicherungs⸗ Mieten Privatangeſtellte für 1918 mit 44 388 093 Mark ab, der durch Kursverluſte herbeigeführt ſei. Aus ay;„ pen Anaten wird gemeldet, 0 er ih 1 2 2 8 nen für ihre Heldentaten vor Riga dankt. e Schreiben an den ruſſiſchen General Awa⸗ * ö Wuge end an die Legten schweren Kämpfe deuifch⸗ruffſcher ſuseit 8 100 Jahren erinnert. 85 aden 41 Oktober dürfen ſämtliche elſaß⸗lothringiſchen Zei⸗ Kündet mehr ins Ausland, auch nicht nach den neutra⸗ Aegis Len. ausgeführt werden, außer Welterles„Rhin 1 und des Franzoſen Malon„Mülhauſer Tage⸗ Die 3 5 5 ain Diel ache Sowjetherrſchaft ſoll wieder einmal am Ende Lale 9 e Armeen des Generals Judenitſch haben Krasnoje Nee 6 5 N Hereenung der Stadl ſoll beſchloſſen ſein, da die Truppen nudigung verweigern. e dem er 10 hat an Clemeneeau ein Schreiben gerichtet, des z ihm nahelegt, die Initiative für die Erklärung 8 u Freiſtaat zu ergreifen. 5 i Tw... 1 20 Ee 2 * Durchführung des Friedens. eu 5 e Ueberwachungsausſſchüſſe.— Die Koſten der 3 —— lions Berlin, 16. Okt. Im Haushaltsausſchuß lie daß vorſammlung teilte Reichsſchatzminiſter Dr. Mayer enterwachneausſichtlich in der Mitte der nächſten Woche neue . Un ertö ausſchüſſe in Berlin eintreffen würden, für in Aurlingung vier große Hotels und die Militäraka⸗ weiſ dicht genommen wurden. Insgeſamt würden iſe die Koſten der Unterhaltung der geſamten mee der Alliierten 2½—3 Milliarden Mark be⸗ der ſe Mitteilung des Reichsſchatzminiſters rief im dringende Vorſtellungen bei der Entente zu erheben Alaemeine Entrüßtung hervor. Der Miniſter be⸗ merkte, daß dieſes Vorgehen eine bedauerliche Aufſaugung deutſchen Kapitals darſtelle. Der Berichterſtatter Abg. Stück⸗ len erklärte, die Anſprüche der Entente gingen weit über das Maß der Billigkeit hinaus. Solche Bedingungen müß⸗ ten den Ruin Deutſchlands zur Folge haben. Im Anſchluſſe wies Abg. Falk(Dem.) auf das anmaßende Verhalten der Soldaten und Offiziere der Alliierten im beſetzten Gebiete hin, die für deutſche Rechnung eine ungeheure Verſchwen⸗ dung trieben. Vorbereitungen für die amerikaniſche Beſetzung Ober⸗ ſchleſiens. T. U. Oppeln, 15. Okt. Nach einem hier eingetroffenen Telegramm des Brückenkopfes Köln iſt, wie der T. U. mit⸗ geteilt wird, die Stadt Oppeln vom Chef der amerikaniſchen Miſſion aufgefordert worden, für ein Kommando der ameri⸗ kaniſchen Armee Quartiere und Büroräume für die Zeit bis zum 31. Dezember zur Verfügung zu ſtellen. Das Kom⸗ mando wird bis zu dieſer Zeit in Oberſchleſien ſtationiert werden, um den Transport der Beſatzungstruppen von Koblenz weiterzuleiten. Die Beſatzungstruppen ſind für die Ueberwachung der Volksabſtimmung beſtimmt. Da das Telegramm bereits von einer Zurverfügungſtellung vom 8. d. M. ſpricht und am 7. von Köln abgegangen iſt, iſt einer baldigen Ankunft der Beſatzungstrunner zr rechnen. Das Gebiet von Memel. Dell. Paris, 17. Okt. Der Oberſte Rat genehmigle den Entwurf der Antwort auf die Note der deutſchen Abordnung über Memel. In dieſer Antwort wird geſagt, daß die alli⸗ ierten Mächte über die im Abkommen von Verſailles feſt⸗ gelegten Beſtimmungen über dieſes Gebiet nicht unterhan⸗ deln wolleu. Die Löſung ginge keineswes Deutſchland, ſon⸗ dern lediglich die alliierten und aſſoziierten Mächte an. Abberufung der amerikaniſchen Offiziere. London, 17. Okt. Das Kriegsdepartement der Vereinig⸗ ten Staaten kabelt Inſtruktionen für die ſofortige Rückkehr aller amerikaniſchen Offiziere aus Europa, ausgenommen eine kleine Zahl, welche zurückbleiben muß, um die Liqui⸗ dationsarbeiten zu Ende zu führen. Alle Offiziere, die nicht in dieſer Zahl inbegriffen ſind, haben ſich bis zum Mittwoch beim kommandierenden Offizier in Breſt anzumelden. Das ehemalige deutſche Schiff„Amerika“ wird dieſe Offiziere nach Amerika transportieren und nächſten Samstag wahr⸗ ſcheinlich in See ſtechen. Offiziere, die ſich bis zu dieſem Zeitpunkt nicht einfinden, werden als unentſchuldigt ab⸗ weſend aufgeführt. Die Zahlmeiſter erhielten die Liſten der Chargierten, die in Europa bleiben dürfen. Alle Offi⸗ ziere, die nicht darauf aufgeführt ſind und in Europa blei⸗ ben, erhalten keinen Sold mehr. Die Lage im Baltikum. Eine neue Note in der baltiſchen Frage. Berlin, 17. Okt. Die Antwortnote der deutſchen Regie⸗ rung an die Entente bezüglich des Baltikums iſt heute ver⸗ öffentlicht worden. Sie erklärt, die deutſche Regierung habe alle Mittel angewandt, um die widerſpenſtigen Truppen zum Gehorſam zu bringen. Wenn uns vorgeworfen wird, daß General von der Goltz von Berlin aus wieder nach dem Baltikum zurückgekehrt ſei, ſo wird bemerkt, daß die deutſche Regierung ihn zurückkehren ließ, in der Hoffnung, es werde ſeiner Autorität am eheſten gelingen, die Truppen zur Rück⸗ kehr zu bewegen. Sobald ſich gezeigt habe, daß das Anſehen des Generals von der Goltz im Schwinden ſei, wurde er durch General Eberhard erſetzt. Die deutſche Regierung er⸗ klärt ſich mit der Entſendung der alliierten Kommiſſion ein⸗ verſtanden und erſucht, ſie über Berlin reiſen zu laſſen, da⸗ mit die Kommiſſion hier Gelegenheit bekommt, ſich über den Stand der Angelegenheit zu unterrichten. Leithriefe für deutſche Schiffe nach Skandinavien. T. U. Stockholm. 17. Okt. Nach Blättermeldungen ſollen mit 1 Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 242 nunmehr die Leitbriefe au deutſche Schiffe im Verkehr mit ſkandinaviſchen Häfen von der Entente erteilt werden. Die neueſten Maßnahmen gegen die Oſtſeeſchiffahrt bezwecken nur eine Iſolierung der Küſte der Oſtſeeprovinzen. Der Kampf um Riga. Stockholm, 17. Okt. Der Kapitän des in der Nacht zum Mittwoch aus Riga eingelaufenen ſchwediſchen Dampfers „Olle“ erzählt, Riga brannte am letzten Freitag an mehreren Stellen. Die große Dünabrücke wurde an 3 Stellen geſpreugt. Während des Bombardements lagen jut Rigaer Hafen ein ſranzöſiſches und zwei engliſche Kriegs⸗ ſchiffe, die, um dem Feuer der ſchweren Bermondtſche Artil⸗ lerie zu entgehen, in See gehen mußten und ſich dem Kampfe entzogen. 5 Ruſſiſche Annäherung au Deutſchland. Tu. Warſchan, 17. Oktober. Hieſigen Blättermeldungen zufolge zeigen ruſſiſche Politiker mit Sſaſauow au der Spitze immer ſtärker die Tendenz, ein Bündnis mit Deutſchland abzuſchließen. Deutſchland. Annahme der Inſerateuſteuer. W. T. B. Berlin, 17. Okt. Im Umſatzſteuerausſchaß der Nationalverſammlung wurde die Inſeratenſteuer mit allen gegen die Stimmen der Unabhängigen angenommen. Der Zuſtand Haaſes. Berlin, 16. Oktober. Das Befinden des Abg. Haaſe gibt zu ſchweren Beſorgniſſen Anlaß. Geſtern unchmittag hatte der Kranke hohes Fieber und war teilweiſe bewußtlos. Die Aerzte finden den Zuſtand des Krauken äußerſt bedenk⸗ lich. Von einem operativen Eingreifen mußte Abſtand ge⸗ nommen werden. Zum Abeud wurde das Befinden des Kganken etwas beſſer, das Fieber hält jedoch an. Generalſtreik in Berlin? W. T. B. Berlin, 16. Okt. Infolge des geſtrigen Streik⸗ beſchluſſes der Maſchiniſten und Heizer ſcheint der Metall⸗ arbeiterſtreik eine bedrohliche Entwicklung zu nehmen. Ein großer Teil der Elektrizitätsarbeiter erklärte, ſie würden heute nachmittag die Stromlieferung für die Straßenbahnen und die Beleuchtung einſteſlen. Die Regierung iſt ent⸗ ſchloſſen, mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln vorzugehen, um 1. Sabotagegkte zu verhindern und 2. den für die Allgemeinheit eine Lebens notwendigkeit darſtellen⸗ den Strom durch Einſetzen der techniſchen Nothilfe zu er⸗ 7 Eventuell einſetzender Widerſtand würde gebrschen werden. Terror in Moabit. W. T. B. Berlin, 16. Okt. Das Oberkommando iu den Marken teilt mit: Eine kleine Minderheit von radikalen Elementen im Moabiter ſtädtiſchen Elektrizitätswerk hat dem Berliner Magiſtrat die Forderung geſtellt, daß ent⸗ weder die Stromlieferung für die Straßenbahnen eingeſtellt wird, oder ſie legen die Arbeit nieder. Der Berliner Magi⸗ ſtrat hat ſich dieſem Terror gefügt. Der Oberbefehlshaber in den Marken, Noske, der davon Kenntnis erhielt, hat da⸗ raufhin verfügt, daß der Betrieb der Straßenbahnen und des elektriſchen Kraftwerkes für alle lebenswichtigen Be⸗ triebe und die Verkehrsmittel aufrechterhalten wird. Neukölln ohne Gas. 8 W. T. B. Berlin, 16. Okt. Der„B. Z. am Mittag“ zufolge haben die Gasarbeiter Neuköllns zur Unterſtützung der Forderungen der Bürohilfsarbeiter und der Metallarbeiter die Arbeit eingeſtellt, ſo daß Neukölln ſeit heute früh ohne Gas iſt. Der Notruf des Vorſtandes der Krankenkaſſen, dieſen Betrieb als lebenswichtig anzuerkennen, iſt von der Streikleitung rund abgewieſen worden. Aus den Büro⸗ räumen der Kriegshinterbliebenenfürſorge wurden geſtern nachmittag 12 Beamtinnen von eindringenden Streikpoſten mit Gewalt entfernt. Du biſt mein! Nach Roman von H. v. Erlin. druck verboten.) . See Vater, ich verga: nultertes Gau ach ſich betroffen, als ſie in ſein um⸗ (44 ung ig. eien boch ſeſegeafchlug. Sie wollte fragen, zu ihm ichs R N. 5 o ae erhob er ſich von ſeinem Sitze, ſchwer 0 90 ge Jim nz Anek... ihm nach, und der Herzſchlag ſtockte des ele waren es geweſen, die dieſe Umwand⸗ T ben ihn timeiſters vollbracht hatten— ein Brief en aus dit ein Brief. Von wem ſonſt! Welcher ner Welt drang ſonſt wohl in die Ein⸗ 1A 8 1 be ihn Höher ſchlug— ob in Freude, ob in Zorn? 1 5 15 kebenz terte bei dieſem Gedanken. Ein Klang Faten ponbull und mahnend an die verſchloſſenen dc dändhend, hinter denen ihre Tage ſchwanden. f ch ſie nde feſt auf die wogende Bruſt gepreßt, ben dem defeden Zehen näher heran zu dem Platze, len umhere Rittmeiſter geſeſſen. Ihre Augen ſpäh⸗ er, fanden aber nichst von dem, was ſie ſuch⸗ 1 Mannes und bewirkte, daß ihm [geweſen...? Nach ihrem Herzen taſteten plötzlich ihre Hände, das ſchlug dumpf und bang. a Von ſeinem Sohne— die erſte Botſchaft von ihm, ſeit er ihn zum letzten Mage geſehen. Und dieſe Bot⸗ ſchaft— in der geballten Fauſt hielt ſie der Rittmei⸗ ſter, während er in ſeinem Zimmer auf und ab ſchritt. Waheltch, er hatte ſeine Zeit gut benutzt, hatte ſich es angelegen ſein laſſen, ſich aus eigener Kraft eine Exiſtenz zu ſchaffen, die ihn weidlich entſchädigte für das armſelige Stückchen Heimatsſcholle, das er hinter ſich gelaſſen. Und war nun wohl des Glaubens, des Vaters Herz müſſe ſich dem weit auftun, der mit ſo goldenem Zauberſtabe daran rührte! Wähnte nun wohl, des Vaters Segen könne dem Klugen nicht feh⸗ len, der ſich ſelber ſo goldenen Segen eingeheimſt hatte. Vaterſegen— freilich nein, auf den hatte er nichi erſt gewariet, als er es eilig gehabt hatte, durch feſten Bund ſich das glücklich Errungene zu ſichern— hatte es überflüſſig gefunden, um den zu bitten— wie er ja ſelber ſchrieb. Und abermals, mit finſter gefalteter Stirn, las der Rittmeiſter den zerknitterten Brief.— N„Lieber Vater! Du haſt mich hinausgewieſen aus Deinem Hauſe und aus Deinem Herzen, und ich durfte nicht zu Dir kommen und Dich bitten: gib Deine Zuſtimmung, Deinen Segen zu dem Bunde, den ich zu ſchließen ge⸗ denke. Aber ich komme jetzt zu Dir und bitte Dich, laß mich Dir meine Frau zuführen. Denn ſeit geſtern bin ich verheiratet. Madeleine von Falken iſt mein Weib geworden. Verwehre es mir um ihretwillen nicht, noch einmal zu verſuchen, Dir zu beweiſen, daß ein anderer als der, von dem ſich Deine Liebe gewen⸗ det, in Wahrheit iſt Dein Sohn Hartmut.“ 3 — ſeine Tochter, wie ſie ſich ſelber nannte hier in den Um ihretwillen— ſie— feines— Sohnes Weſb Zeilen, die jenem Briefe beigefügt waren.— 5„Lieber Vater! 8 Verweigern Sie es mir nicht, Sie ſo zu nennen, und geben Sie mir das Recht, zu Ihnen zu kommen und um Ihre Liebe zu werben als Ihre Tochter Madeleine Bravand.“ Madeleine Bravand— er hatte ihre Zeilen nicht zuſammengeballt, wie des Sohnes Brief; wie auf etwas Unfaßliches ſtarrte er darauf nieder. Sie— ſeines Sohnes Weib— ſie, die jener vordem nie ge⸗ ſehen, die er nicht gekannt— an die er nicht gedacht hatte, denn er hatte ja doch Angelika— er hatte ja doch dieſe geliebt! Oder— hätte ſeine Leidenſchaft die eine begehrt, während ſchlaue Berechnung ſich die andere mit ihrem Reichtum zu gewinnen trachtete? Verächtlich— ein—— „Vater— ich bin doch auch dein Sohn!“ Er klang plötzlich wieder in ihm auf, dieſer qual⸗ volle Ruf des Scheidenden— ſein Sohn— auch ſein Sohn— den er ſo niedrig einſchätzte.— g Es hatte ihn gepackt, rüttelte an ihm— zum erſten Male wollte ſich ein Zweifel regen. Wenn er unge⸗ recht wäre— vielleicht ein ganzes Leben lang ein un⸗ gerechter Vater geweſen war.——— i Dieſe da, deren Schriftzüge er in den Händen hielt, die es von ihm erbat, ſich ſeine Tochter zu nennen, er hatte eine freundliche Erinnerung an ſie behalten, und ſie dünkte ihm keine von denen, die ſich blindlings einem Unwürdigen ſchenke.. 5„Gortſetung folgt) . e „ pee ee 8 1 9... ͤ4m;?Fx§8—81. ñð ß ̃]⅛ d; ̃—?̃̃̃. ̃ 33——— ſtädten, beſonders durch die Fortbildungsſchule. Das entſcheidende politiſche Mittel. W. T. B. Berlin, 16. Okt. Der„Vorwärts“ ſchreibt zu der gegenwärtigen Streikbewegung, es gehe jetzt nicht mehr um die Forderung der Bureauhilfskräfte und Metallarbeiter, ſondern um die Erhöhung der Löhne ſämtlicher Arbeiter in Groß⸗Berlin. In einer Verſammlung der Unabhängigen hat Adolf Hoffmann die Streikwaffe als das entſcheidende politiſche Mittel bezeichnet, trotzdem die Führer des Streiks 8 jede Verantwortung für deſſen Folgen abzu⸗ ehnen. 5 8 Deutſche Nationalverſammlung. W. T. B. Berlin, 16. Okt. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr nachmittags. Den mündlichen Beritch des parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes über die Unterausſchüſſe, den Arbeitsplan uſw. erſtattet Abg. Dr. Peterſen(Dem.). Vom Unterausſchuß wird u. a. bean⸗ tragt, daß ſämtliche von dem Unterausſchuß zu vernehmen⸗ den Beamten von der Pflicht zur Amtsverſchwiegenheit ent⸗ bunden werden. Es folgt die f Interpellation Arnſtadt Über geſetzliche Einführung der Zeuſur füt Lichtſpiele, geſetz⸗ liche Maßnahmen zur Bekämpfung der Schmun⸗ und Schund⸗ literatur, ſowie zum Schutze der Jugend bei öffentlichen Schauſtellungen und Darbietungen. Abg. Mumm(D. N.]: Die Gefahren für unſer Volk, die aus der Schundlitermtur und den unzenſurierten Licht⸗ ſpielen drohen, ſind ſo groß, daß unter Hintanfetzung aller Parteigegenſätze ſich eine Partei der anſtändigen Leute bil⸗ den ſollte, die dagegen vorgebt, zumal von der Regierung nichts geſchieht. Der durchgängliche Spielplan der Lichtſpiel⸗ theater in Berlin und in der Provinz it Volksverwüſtung ſchlimmſter Art. Das beſte Müttel dagegen wäre die Kon⸗ zeſſionierung. Ich perſönlich würde eine Sozialiſierung für erwägenswert halten. Wäre bas Kind nicht eine Einnahme⸗ quelle für die Kommunalſteuern? Sexuelle Witzblätter neh⸗ men die Revolution zum Vorwande, um ſchamlos ſich aus⸗ zutoben. Miniſter Dr. Koch: Alle geſunden Kräfte unſeres Volkes müſſen zuſammenſtehen, um gegen den Schmutz vorzugehen. Ich laſſe eine Novelle ausarbeiten über die Zenſur für Kino⸗ theater, die Ihnen bald zugehen wird. Durch die Geſetz⸗ gebung werden den Gemeinden Mittel an die Hand gegeben, das Kino in den Dienſt der Volksbildung zu ſtellen und ſeine Auswüchſe zu unterdrücken. Schwieriger iſt die Frage der Schundliteratur. Die Polizei hat ſcheinbar ihre Mittel nicht überall ausgenutzt. gehe, will ich umfangreiche Beſprechungen mit Sachverſtän⸗ digen abhalten. Die Vollmacht zur Bekämpfung ſoll nicht nur auf dem Papier ſtehen. f Die Beſprechung der Interpellation wird verbunden mit der Beratung des Haushalts des Reichsminiſters des In⸗ nern. i 5 5 Abg. Hoch(Soz.) berichtet über die Ausſchußverhand⸗ ungen. Miniſter Dr. Koch: Ich will mein Amt ſachlich und ohne Voreingenommenheit führen. Die öffentliche Ordnung im Reiche muß wieder hergeſtellt werden. Durch eine Reihe von Geſetzen müſſen die Zuſtände den jetzigen Anforderungen. angepaßt werden. Auf die Dauer gehorcht das Volk nur dem Manne, der ihm die Ordnung bringt. Wer ihm die Freiheit bringen will, muß die Ordnung bringen. Unſer Volk iſt ſeeliſch noch nicht geſundet. Darum ſoll man ihm noch nicht neue Verfaſſungskämpfe bringen. Mit dem Reichs⸗ wehrminiſter bin ich der Ueberzeugung, daß es an der Zeit iſt, die Ueberwachung der öffentlichen Ordnung allmählich aus den Händen des Militärs in die der bürgerlichen Poli⸗ zei überzuführen. Zuerſt ſoll eine Waſſerpolizei geſchaffen werden, ſodann eine Kriminalpolizei, die über die Grenzen der Freiſtaaten hinüberreicht. Die Aufgabe der Demokratie iſt es ferner, die Reichseinheit zu fördern. Der Weg zum Einheitsſtaat iſt frei. Dieſe Entwickelung kann ruhig und ohne Verletzung der Rechte der Länder vor ſich gehen. Aber das Reich muß verlangen, daß jede wichtige Frage als Frage des Reiches behandelt wird. Die Ausführung muß immer bei den Ländern und Kommunen liegen. Unter Berückſich⸗ tigung der Rechte der Beamten und unter Einführung ihrer Mitwirkug muß eine Vereinheitlichung der Verhältniſſe der Beamten angeſtrebt werden. Alle Beamten. auch die höhe⸗ ren, müſſen auskömmliche Gehälter erhalten. Dem kulturel⸗ len Aufgaben werden wir unſere beſondere Aufmerkſamkeit widmen müſſen. Auch dem kulturellen Zuſammenhang mit den Auslaudsdeutſchen. Die Vorarbeiten zur Schulgeſetz⸗ gebung ſind im Gange; für das Frühjahr iſt eine große Schulkonferenz in Ausſicht genommen. Die Beſtimmungen Der Verfaſſung bezüglich der Schulfruagen werden rückſichts⸗ los durchgeſetzt werden. Chauvinismus ſoll aus den Schulen verbannt ſein, aber nicht nationaliſtiſches Gefühl. Die Ju⸗ gendwohlfahrt ſoll gefördert werden, zumal in den Groß⸗ . Das Kom⸗ munaliſierungsgeſetz iſt in Arbeit. Faſt ein Drittel der aus Elſaß⸗Lothringen ausgewieſenen Beamten konnte unterge⸗ bracht werden. Dazu kommt die Sorge für die Landsleute in den beſetzten Gebieten. Den beſetzten Gebieten müſſen Ebesmittel zugeführt werden. Ein Geſetz gegen den Alko⸗ holmißbrauch wird vorbereitet. ſoll unſere Auswanderer draußen richtig leiten und vor Ausbeutung ſchützen. Ich gehe au mein Amt ohne übertrie⸗ benen Optimismus heran; in dieſem Winter wird ſich das Schickſal unſeres Volkes entſcheiden. Auf Jahre hinaus iſt bei uns keine Regierung ohne Arbeiter möglich, aber auch keine Regierung nur aus Arbeitern. Wir Demo⸗ kraten wollen verſuchen, dem deutſchen Volke zu helfen, und ich bitte dabei um die Unterſtützung des Hauſes.(Beifall bei den Mehrheitsparteien.) TFF Abg. Dr. Brauu⸗Frauſen[Soz.]: Das Reichsminiſte⸗ rium des Innern muß ſich für die Wiſſenſchaft einſetzen. Schulen und Univerſitäten müſſen auf das Reich übernom⸗ men werden. Man muß endlich über die bloßen Konferen⸗ zen hinwegkommen. Das Germanſſche Muſenm, die Deutſche Bücherei in Leipzia und andere großartiae Inſtitute müſſen vom Reich geſtützt werden. Das Kommnnaliſterungsgeſetz muß ſchleunigſt kommen. Wir ſind bereit, die neuen Män⸗ 5— Miniſterium in ihrer Arheſisfreudſakeit zu unter⸗ ützen. N 8 N Abg. Marie Zettler(Zkr.) krik für vermehrte Tätigkeit auf dem Gebiete der Jauendyflege ein. 2 Abg. Nuſchke(Dem.): Bas die Saatsfilmzenſur kommt, muß die Filminduſtrie ſelbt Zenſur üben. Da aber das Kind nun einmal vielen Taufenden alles in. fo ſollte es be⸗ nutzt werden, um zn belehren, bn beſten Smne aufzuklären und zu beſſern. Tu der Jugend ohlfabrtsvfleae muß eine gewiſſe Einheitlichbeit im Reiche gewahrt werben. Die Ju⸗ gend muß auch mit ber Wirtſchaftspolkük aud der Außen⸗ politik bekannt gemacht werden beſonders in Fortbildungs⸗ schulen. Das wird die Jugend alenken non den faden und ſchädlichen Vergnügungen. 8 8 Abg. Dr. Delbriick D. N.): Die Notwendigkeit der Tei⸗ lung des Reichsamts des Innern war länuaſt da. Aber fetzt iſt die Teilung vielleicht etwas reichlich, und es könnte kom⸗ men, daß verwandte Materien wieder zuſammengeleat wer⸗ den müſſen. Der zweite Unterſtaatsſekretär im Miniſterium des Junern iſt überflüſſig. Die Frage der Krienseniſchädi⸗ gungen und Liquidatiousſchäden wuß beſchleunigk werden. In den Ausſchüſſen müſſen Fachleute gehört werden. Vor⸗ ſchüſſe ſind in ausreichendem Maße zu gewähren. Miniſter Dr. Koch: Ich gebe zu. daß die Jugendpflege nicht zu viel zentraliſiert werden darf. Ju den meiſten ſtädten iſt der Neubau von Kinos ſchan jetzt verbnten und Bevor ich aber hier an ein Geſetz heran⸗ gefühl hier rettet, was zun Ein Auswanderungsgeſetz es ist verporen, zu ſolchen Zwecken Baumakertal zu geben. Das Mögliche ſoll geſchehen, um die Verbote durchzuſetzen. Abg. Beuermaun(D. V.): Die große Beamtenreform für das ganze Reich muß unter Hinzuziehen der Beamten durch⸗ geführt werden. Die Reichsſchulreform begrüße ich, doch ſolle man die Hochſchulen nicht in bürokratiſche Feſſeln legen. Hier darf das Reich nur mit Geld helfen. Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf mor⸗ gen 1 Uhr. Außerdem: Aufragen und Reichsarbeitsmini⸗ ſterium. Schluß 6 Uhr. Revolutionäre Gärung in der Slowakei und in Oberungarn. W. T. B. Berlin, 17. Okt. In Szolyva wurde de Rerublik proklamiert. Wochenſchau. nuſere Gegner haben ſi Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem Tage, an dem ſich der Abſchluß des Waffenſtillſtandes im Weſten jährt. Faſt 4 Monate ſind vergangen, ſeit die deutſchen Vertreter, Bell und Müller, ihre Namen unter das Schriftſtück von Berſailles ſetzten. Man hat uns wahrlich lange warten laſſen.. 5 F„„ dit der Ratifizierung beginnt das gefährliche Räderwerk zu laufen, das Deutſchland bis an die äußerſten Grenzen des Möglichen zermalmen ſoll. e Auf Jahrzehnte hinaus werden wir verſklavt. Es heißt nun endgültig Abſchied nehmen von allen den Lan⸗ desteilen, von all der deutſchen Erde, die wir aufgeben müſſen. Ein letzter Scheidegruß hinüber zum Straßburger Münſter, ein letztes Andenken an den Kolmarer Altar, das Meiſterwerk deutſcher Kunſt— daß deuiſche Elſaß⸗Lothrin⸗ gen wird jetzt ſtaatsrechtlich franzöſiſch. Ein letzter Scheide⸗ gruß auch an die alte Hanſeſtadt Danzig, die aus dem Reichs⸗ gebiet ausſcheidet und eine„freie Stadt“ wird. Abſchied nehmen heißt es von Memel, von den größten Teilen der Provinzen Poſen und Weſtpreußen, dieſen unſterblichen Zeugen deutſcher Kulturarbeit im Oſien. In Schleſien wird ein kleiner Teil, wie Ratibor und Leobſchütz, abgetreten, um dem tſchechv⸗flowakiſchen Staate zugeſchlagen zu werden. Aber damit iſt unſer Verluſt noch nicht erſchöpft. Das Saar⸗ gebiet und das linke Rheinufer bleiben formell beim Deut⸗ ſchen Reich, aber für ſie gilt ein 15 jähriges Beſatzungsrecht der Entente. In der Nordmark, in Oberſchleſien, in den Kreiſen Eupen⸗Mulmedy wird abgeſtimmt werden. Das„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker“, für das Amerika angeblich den Krieg führte, das für die ganze Welt, aber nicht für das deuiſche Volk gelten ſoll, wird in einigen kleinen Strichen, um des guten Eindrucks willen, zur Anwendung gebracht. In der Nordmark haben wir ver⸗ traglich 10 Tage nach der Ratiftzierung den nördlichen Teil Schleswigs zu räumen, der gleichzeitig unter die Kontrolle einer interalliierten Jommiſſſion tritt. In der erſten Zone ſoll ſpäteſtens in 3 Wochen abgeſtimmt werden, in der zwei⸗ ten fünf Wochen ſpäter. en Oberſchleſten haben die deut⸗ ſchen Behörden innerhalb 11 Tagen ihre Plütze zu räumen. Die Abſtimmung erfolgt hier früheſtens nach 6, läugſtens in 18 Monalen, ſie kann alſo bis 1921 hinausgeſchoben werden. In Eupen und Malmedy haben die Bewohner 6 Monate nach dem Inkraftireten des Vertrags in Liſten ihren Wunſch eintragen zu laſſen, ob ür Land ganz oder teilweiſe bei Deutſchland bleiben foll. Im weſlpreußiſchen Weichſelgebiet, im Regierungsbezirk Allenſtein und im Kreiſe Oletzko, kann die Entente abſtimmen laſſen, wenn ſie will; die dorthin zu enlſendende Kommiſſion iſt nur verpflichtet, die Abſtimmung vorzubereiten. Hoffen wir, daß das erſtarkte deutſche Volks⸗ retten iſt. In ihrer überwiegen⸗ den Mehrheit ſind dieſe Gebiete alle dentſc ht Den ſchweren Opfern, die der Friede von uns fordert, ſtehen auch. 5 8 einige kleine greifbare Vorteile gegenüber. Das unerträgliche Diktat Fochs wird endlich aufhören. Blockadefragen, Kreditfragen werden des ſchwert⸗ raſſelnden Generaliſſimus Einfluß mehr und mehr entzogen und Gegenſtand diplomatiſcher Verhandlungen werden. Vor allem aber wird Frankreich nach Inkrafttreten des Vertrags auch nicht den geringſten Vorwand mehr haben, unſere Kriegsgefangenen zurückzubehalten. Die weiße Sklaverei iſt zu Ende. Auch ein Wiederaufleben des Wirtſchaftslebens darf man vom Frieden erwarten. Die Nachfrage nach un⸗ ſeren Waren wächſt, ſie wird dazu beitragen, auch unſere Valuta zu heben. Allerdings bedarf es dazu vor allem raſt⸗ loſer, methodiſcher Arbeit und der Steigerung des Produk⸗ tionsprozeſſes zu größtmöglichſter Intenſität. Noch breunt die Welt an allen Ecken und Enden, und noch ehe der bisherige latente Kriegszuſtand offisiell beendet iſt, drohen dem Frieden neue Gefahren, hat ſich die Pariſer Friedenskonferenz zu zwei Schritten entſchloſſen, die einen brutalen Krieg bedeuten. Ueber Deutſchland iſt die„kleine Blockade“ und über Sowjet⸗Rußland die Blockade in ihrer höchſten Steigerung verhängt worden. Ilns ſperrt man die Oſtſee und die neue Note Fochs vom 10. Oktober erneuert die Drohung mit weiteren einſchneidenden Maß⸗ nahmen, wenn die deutſche Regierung innerhalb der ſeſt⸗ geſetzten Friſt die deutſchen Truppen nicht aus dem Baf⸗ tikum entfernt hat. Gegen Rußland aber ſordert die En⸗ tente die neutralen Staaten zur Mitwirkung an den Abſper⸗ rungsmaßnahmen auf und die deutſche Regierung wird in aller Form um ihre Beteiligung an dieſer Hungerblockade gebeten, Unſere Stellungnahme zu der erſten der beiden Ankündigungen dürfte nicht ſchwer ſein. Gegen die kleine Blockade in ber Oſtſee gibt es für uns nur ſchärfſten Proteſt. Sie iſt ungerecht und unmoraliſch. Sie iſt grauſam dazu, da ſie Deutſchland das Wenige an Haudel und Verkehr, was im Oſtſeegebiet wieder aufgerichtet worden iſt, wieder zer⸗ ſtört. Anders iſt es mit der a Note wegen Rußland. 8 Sie bedarf genaueſter Nachprüfung und feinſter Abwägung. Denn ſie hat zwei Seiten, eine internationale und völker⸗ rechtlich⸗moraliſche und eine ſpeziell kontinental⸗politiſche, deutſche. Ein Volk, das ehrlich beſtrebt iſt, die Grundſätze der Meuſchlichkeit auch gegenüber ſeinen Feinden zu beach⸗ ten, kann niemals eine Hungerblockade gutheißen. Wir ha⸗ ben die völkerrechtswidrige Hungerblockade Englands gegen uns mit der körperlichen Schwächung unſeres Volkes, dem hunderttauſendfachen Tode von Greiſen und Kindern be⸗ zahlt. Daher können wir ſie nicht billigen, wenn wir auch derungen der Beamten ſeien in einem in keinerlei Anlaß haben, uns ſchützend vor die bolſch. Terroriſten zu ſtellen, die Rußland an den Rand des an gebracht haben. Das ganze ruſſiſche Volk würde ie erg getroffen. Von der andern realpolitiſchen Seite ung ll 5 haben wir freilich auch keinen Grund, die Aufforder 2 dag abzulehnen. Vor allem ſchon deshalb nicht, weil 1 550 Gefahr laufen, in die Blockademaßnahmen ſelbſt einge! 5 ſen und mit Sowjetrußland in einen Topf gew werden. Auch dürfen wir nicht überſehen, Ablehnung vom nichtbolſchewiſtiſchen Rußland. eit früher oder ſpäter den Bolſchewismus ablöſen wird, feiner feindſelige Haltung gegen es und eine Begünſtianze Eine gegenwärtigen Bedrücker empfunden werden wür uns ſolche Mißſtimmung im kommenden Rußland gegen.!. erzeugen, haben wir aber gewiß keinen Anlaß.. 75 ſolch liegt keinem Zweifel, daß die Entente gerade auf 10. Ablehnung Deutſchlands ſpekuliert, um damit bei können ſchen Bürgertum gegen uns Stimmung machen 30ff und uns beim ruſſiſchen Volk als Schützer des Bon mus zu denunzieren.„„ Wir haben allen Grund, die uns enkgegengeſtre der Entente vorſichtig zu betrachten. leicht eine Beſprechung aller Intereſſenten, lands, um die ſchwierige Materie eingehend zu bei müßte unzweideutig zum Ausdruck kommen, e land grundſätzlich bereit iſt, ſich am Kampf gegen ran ſchewismus zu beteiligen, daß es aber gar keine 5 at, für England in ſeiner Oſtſee⸗ und 1 n aus dem Feuer Denn während ſie die Welt zum Kampf gegen je von uns die Zurü 3 igt. aktionstruppen mi b. gebe diefer ganzen Kampagn eingebildete Gefahr, mit der ſie ſich Aktion deutſcher Truppen bedroht fühlen. 8. einer Art Verfolgungswahn beſeſſen, der angeſt int. vollkommenen Ohnmacht geradezu grotesk erſchei en Mitt des Finanzminiſters men, Finanzminiſter es abgelehnt hat, nächſter Sitzung eine Forderung von lagen an Beamte und Arbeiter zu un Lande 5. ſchuſi In der geſtrigen Sitzung des Hausbaltaud ub Landtags wurde über die vom Badiſchen— den badiſchen Eiſenbahnerorganiſationen gefor 5 fungszulage verhandelt. Ein Vertreter des. klärte, der jetzige Ausſchuß ſei zur Beſchlußfaſſef 2 timiert; die Sitzungsperiode des Landtags ſei gmerden⸗ es müſſe ein neuer Haushaltausſchuß gebilde zeamten⸗ übrigen könne er dieſe Revolverpolitik der denn ir Arbeiterorganiſationen nicht mehr mitmachen, 9 den dadurch an den Abgrund geführt. Ein Vertreter der Sozialdemokratie glaubt über die Verfaſſungsbedenken hinwegſetzen. ti 8 Ausſchuß mit Vertretern des Beamtenbunde bahner beſprochen worden, da die Koſten der Le ſehr geſtiegen ſeien, ſei die Stimmung in den erregt.—. Finanzminiſter Dr. Wirth erkläkte, daß wir ſeie n, di Wendepunkt unſerer Finanzpolitik angekommelg 1 handle ſich nicht mehr um die Beſchaffungs un onen Beamten und die Eiſenbahner, die etwa 80 illia erfordere, ſondern dahinter ſtünden neue Fon— Beamtenbundes, die zuſammen mit der jest in den Beſchaffungszulage einen Aufwand von nen Mark ausmachen. Der Finanzwinige de halts an ihn gerichtet habe: 2 8 „Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des badische gegehf machen auch nach der vom Finanzminiſterium, Ueberſicht die Gewährung weiterer Teuerung ſchaffungsbeihilfen unmöglich. Wir ſind des der Lage, die Staatsregierung um die Ein Vorlage zu erſuchen. Die in der letzten Verſchlechterung der Lebenshaltung der beiter und der meiſten Staatsbürger iſt zum ſchaftliche Maßnahmen des Reiches, zuletzt a des Leders. zurückzuführen. Die vom Reich gewährte einmalige Beſchaffungszulage gibt und Arbeitern des Staates Anlaß, für ſich fordern. Da Baden außerſtande iſt, die dane mittel aufzubringen, wird das Staatsminiſteſen, un mit der Reichsregigerung in Verbindung zu realen nahmen zu treffen, dieſe Mißſtände und Uns beſeitigen.“ inan Der Finanzminiſter beſprach dann die Weleue Landes. Durch den letztbewilligten großen n bi ſei ſie zurzeit in Ordnung. Die budgetmäßige und Ausgaber hielten ſich mit 400 Milltenen Me Heber das tatſächliche Rechnungsergebuis kön beſtimmtes geſagt werden. Vielleicht ſei ein ſchuß zu erwarten. Dagegen verſchlechtere der Eiſenbahnfinanzen von Tag zu Tag. ergebe. Für die jetzigen großen Forderunge bundes und der Eiſenbahner ſei keine Deen. und es ſei auch unmöglich, durch neue St mal nächſten Jahr einen Ausgleich zu ſchaffen, ſichtigen ſei, baß die Einkommenbeſteuerung 1920 ab auf das Reich übergehe. In der Beſprechung der deutſchen ein nanzminiſter in Bamberg ſei die Frage aufge ob nicht das Reich auch für die einzelſtaatlichen üben Arbeiter die Leiſtung der Beſchaffungs algangen müſſe, nachdem es in dieſer Frage voraugk ſei de bei der derzeitigen Finanzlage des Reiches nicht zu rechnen. Es ſei zuzugeben, daß die ſich bedeutend verſchlechtert hat, aber es m bea, a 9 3 * r lng Unter E 1 Das ETAGdEN- GESCHA FI ist bekannt für die Beste Einkaufsquelle pen, daß die Vertreter der Beamten und Arbeiter weng nis für die ſchlechte Lage des Landes zeigen. AketVertreter der demokratiſchen Fraktion äußerte ſich zu N 8. annt gegebenen Brief der fraktion und erklärte, daß dretentung des interfraktionellen Ausſchuſſes mit den ohstern des Beamtenbundes und der Eiſenbahner am 7. er eine neue Sachlage geſchaffen habe. Die Fraktion Fommrüber beraten, aber noch keine endgültige Stellung nnen. Im Hinblick auf die ſchlechte allgemeine Finanz⸗ ehen fe nicht auf wenige Wochen hinaus Finanzpolitik ge⸗ un werden. Eine neue Erhöhung der Eiſenbahntarife Uatslericht vorgenommen werden, weil dadurch das Ge⸗ ber leben zu ſtark belaſtet und eine weitere Verteuerung ung 0 kashaltung herbeigeführt würde. Durch die Teue⸗ Staten übrigens nicht nur die Beamten und Arbeiter 5 antes betroffen, ſondern weiteſte Volkskreiſe, die nicht Alkels ade ſeien, die Teuerung abzuwälzen. Bezüglich des Fra der„Bad. Landeszeitung“ erklärte der Redner, daß Iaattion ihm fern ſtehe und ion mißbilliae. 5 kuucheddem noch ein ſoztaldemokratiſcher Abgeordneter ge⸗ ume hatte, beantragte ein Zentrumsabgeordͤneter Ab⸗ lige n darüber, ob in eine materielle Behandlung der durde dingetreten werden ſoll. Mit 10 gegen 6 Stimmen verneint. 2 W dagen und den Dachbargebſeten Aae wangsausweifung der Mieter. Das Bad. Arbeits⸗ tun rium hatte in einer Eingabe das Reichsarbeitsmini⸗ ugsanebeten, eine Verordnung zu erlaſſen, wonach Annen usweiſungen für Wohnungsinhaber erſt erfolgen f ies wenn den Ausgewieſenen eine neue Wohnung zu⸗ Muuen werden konnte. Dieſes Erſuchen iſt jedoch laut Werben. olksſt.“ vom Reichsarbeitsminiſterium abgelehnt * 1 salmerikaniſche Liebesgabeuſendung. Dem Badiſchen keis ruh ſchuß für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge in fen Woe ging dieſer Tage durch Vermittlung der Deut⸗ Aübeng olfahntsſtelle in Berlin eine große Liebesgaben⸗ 10 die aus Amerika, geſtiftet von der Quäkergeſellſchaft, i hans, 10 großen Kiſten mit neuer Wäſche und neuen Alhenſtehsſtücken beſteht. Beſtimmungsgemäß ſollen dieſe kirtande an bedürftige Mütter und Kinder ländlicher 5 nüchſterentgeltlich zur Verteilung kommen. Dies ſoll in Ageſch n Zeit durch die in ſolchen Bezirken tätigen Für⸗ 8 weſtern geſchehen.„55 3 K a„„ 5 85 gend vberoiſhoshein, 16. Okt. Der ehemalige Zar b 0 von Bulgarien, der im Sommer zur Kur in Abenkt eim weilte, hat ein Beſitztum angekauft und i . er Ein Demonſtrationszug von zu dude 900 Eiſenbahnarbeitern bewegte ſich zum Geſchäfts⸗ ö erte„Heidelb. Tagebl.“, um gegen einen Artikel läten leren, in dem geſagt war, an den Transportkala⸗ Aren beten bauptſächlich die Eifenbahnwerkſtätten ſchuld, ait krone. noch ganz wenig gearbeitet würde. Die De⸗ lürun en überreichten dem genannten Blatt eine Gegen⸗ die Güdereint Veröffentlichung in der bekannt wurde, daß n Lei ſtimmenden Berichten der Werkſtätteleitungen ſt. 8 5 5 dach en in die Höhe gehen. d un forzheim, 16. Okt. In unmittelbarer Nähe der fan Leiche vet der Brettener Steige im Hotzenberg wurde ſudtten kaines gutgekleideten etwa 28—30jährigen unbe⸗ no annes aufgefunden. Todesurſache und Identität hatt Anaufgeklärt; er trug eine Uhr ohne Rückdeckel ch. ein Taſchentuch mit Namen Eliſabeth bei ſich. her wer Nagoldtal, 10. Okt. Die Pforzjheimer Klein⸗ erden in letzter Zeit in den Nagoldzügen ſcharf führend Die Erbitterung darüber iſt in Pforzheim in f gen, 3 Steigen, beſonders auf Milch, ſelbſt kleine 1 liche ird gefahndet. Im September wurden außer deter einiastengen Mehl, Fleiſch, Kartoffeln, Getreide erfaßt nge, 100 Liter Milch, je 1, Zentner Butter und nn 1 in Calw abgeliefert. ſhearke Sag, 16, Okt. Nachdem bereits vor einigen Ta⸗ be etzt h chneefälle auf den Höhen des Schwarzwaldes en, wodurch die Obſternte empfindlichen Scha⸗ Gen nie datt iſt im Laufe der heutigen Morgenſtunden n. Bis digen Lagen des Schwarzwaldes Schnee ge⸗ 5 ecke? zu 100 Meter herab tragen die Höhen eine chte, Frei 5 10 Zeit urg, 10. Okt. Aus Unachtſamkeit wurden in lens die Gebrfach nach Eintritt der Gasſperre um 9 Uhr der Jahlreiche habnen nicht geſchloſſen. Infolgedeſſen er⸗ Wa einſce Perſonen ſchwere Gasvergiftungen, die lei⸗ Nerd. gemal tödlich verliefen. N amen 2 albu, 17, Okt. Das Schiedsgericht ſprach tra fällen Geldoͤſtrafen mit Wareneinziehung im ung aus Sn über 1 Millionen Mark aus. Zwei 0 lade 5 Singen wurden wegen unerlaubten Stum⸗ lagrafe und 103 000 Mark Geloſtrafe bezw. zu 235 000 M.. erte aus Aeine Woche Gefängnis verurteilt. Zwei An⸗ Iibeußigem(ötelten, welche 30 000 Kilogramm Kaffee mit 1 le 20 igung ian verkauften und teilweiſe ohne Ein⸗ aer et 61000 95 in das Zollinland gebracht hatten, wurden r N 25 165 15 Monat Gefängnis Linreihung der Ergebniſſe der geſtrigen 1 doesericht don im letzten Vierteljahr von unſerem on zun strafen mit Wareneinziehung im Geſamt⸗ uwaltſchad 3 Millionen Mark ausgeſprochen. Die 0 Dtterſchreßſt hat die Gendarmerie angewjieſen, gegen len bſtmof Hungen der Höchſtpreiſe für Kartoffel, Wein erde ſtrengſt üickſichtslos einzuſchreiten. In ſolchen Fällen 0 ie e Strafen, ſogar Freiheitsſtrafen verhängt nunze völkerung wird aufgefordert, Fälle unter na anenseigen. 8 5 5 45 1 Am Parade- MANNHEIM Auf; durch den Faellen I) 1 1 ein Säckingen, 16. Okt. Nach dem„Albboten“ wurde Be⸗ wohnern von Bergalingen ein Drohbrief zugeſandt des In⸗ halts, daß infolge der Verweigerung der Abgabepflicht der Kartoffeln der Ort an vier Enden ange; t und nieder⸗ 5 nen mit dem gebrannt werde. Das Schriftſtück war v Siegel„Kommuniſtenklub Mannheim“. Lokales. — Erhöhung der Salzpreiſe. Die deutſchen Sa⸗ linenverbände erhöhten rückwirkend ab 25. September den Salzpreis um 3 Mark je 100 Kilogramm. ( Amerikaniſche Liebesga ben. Dem Badiſchen Landesausſchuß für Säuglings- und Kleinkinderfürſorge gingen 10 große Kiſten mit neuer Wäſche und Klei⸗ dungsſtücken für bedürftige Mütter und Kinder in län d⸗ lichen Bezirken zu. Die Spende kommt von der Quä⸗ kergeſellſchaft in Amerika. Eigenartige Streikwirkungen. Die Londoner „Times“ berichten: In einem 213 Meter hohen„Wol⸗ kenkratzer“, dem Geſchäftshaus einer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft in Neuyork, traten am Mittag des 5. Sep⸗ tember plötzlich die Keſſelheizer der Motoren für die Perſonenaufzüge in den Streik. Die in dem Gebäude beſchäftigten 10000 Perſonen waren infolgedeſſen auf die Treppenaufgänge angewieſen, deren dort 50 vorhanden ſind. Am Nachmittag verſuchten unternehmende Leute, die Geſchäfte in den oberen Stockwerken zu erledigen hatten, dieſe zu erklimmen, aber es dauerte nicht lange, und die Treppen waren belegt mit Menſchen in verſchiedenen Sta⸗ dien der Erſchöpfung. Manu erzählt ſich, daß ein Mann, der im 45. Stockwerk zu tun hatte, ſich bis zum 38. Stockwerk hinaufkämpfte. Dann gab er das„Rennen“ auf. Schätze auf dem Meeresgrund. Von den zahl⸗ reichen Schiffen, die während des Kriegs an der engliſchen Küſte verſenkt worden ſind, iſt in vielen Fällen bereits, wenn nicht das Schiff ſelbſt, ſo doch ſeine wertvolle La⸗ dung ganz oder zum Teil wieder geborgen worden. So wurden allein von der„Laurentic“ 50 Millionen Franken in Goldbarren gehoben.„Daily Chronicle“ berichtet, daß von den auf der ganzen Welt im Krieg verſenkten Schiffen bereits 440 wieder gehoben und dem Weltver⸗ mögen 1000 Millionen dadurch wieder zugeführt wer⸗ den konnten. Sogar einige nahe der Küſte untergegangene Unterſeeboote ſind wieder gehoben worden und ſollen durch die an Bord befindlichen Papiere den Engländern nach⸗ träglich wertvolles Auſſchlußmaterial gegeben haben. Wee 5. 7 5 eee eee, Ortsausſchuß für Sport u. Leibesübungen. Am 2. September 1919 wurde nach einer unver⸗ bindlichen Beſprechung von Vertretern der Sport und Lei⸗ besübungen treibenden Vereinen hieſiger Gemeinde beſchloſ⸗ ſen, einen Ausſchuß für Sport und Leibesübungen zu bilden. Nach eingehender Beſprechung der Vertreter der einzelnen Vereinen wurde dieſer Ausſchuß gebildet, unter dem Namen„Ortsausſchuß für Sport u. Leibesübungen der Gemeinde Seckenheim.“ Derſelbe ſetzt ſich aus je 2 Vertreter nachſtehender Vereine zuſammen: Turnerbund„Jahn“, Turnverein, Freie Turnerſchaft, Fuß⸗ ballvereinigung, Kath. Jung⸗Männerverein, Radfahrer⸗ Rennverein, Verein„Hundeſport“ und Brieftaubenverein „Luftbote, ferner je 1 Vertreter der Gemeinde und Schul⸗ behörde. ü i 5 Die Vorſtandsſchaft ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Val. Heierling 1. und Wimmer 2. Vorſitzender Em. Gropp 1. und Ph. Winkler 2. Schriftführer. Was will nun dieſer Ortsausſchuß? Seine Ziele ſind weit geſteckt. Wir leben in Deutſch⸗ lands ſchwerſter Zeit. Nur Arbeit unermüdliche Arbeit wird uuſeres Volkes Los in abſehbarer Zeit zu beſſern vermögen. Un ere jüngſte Jugend erſt wird wieder ſor⸗ genfreien Tagen entgegenſehen dürfen. Für den Kampf des Lebens muß ſie gerüſtet ſein. Deshalb iſt ihre koör⸗ perliche und geiſtige Geſundheit unſer erſtes Ziel. Kampf im Spiel und freiwillig unternommene Uebung wird Ihr Geſundheit ſchaffen. Eines der Hauptziele des Ortsaus⸗ ſchuſſes wird ſein, die hieſige Sportvereine etwas näher aneinander zu gewöhnen. Es iſt doch endlich einmal an der Zeit, daß die Reibungen, die unter Sportvereinen beſtehen aufhören, denn gerade im Sport verfolgen doch alle das gleiche Ziel. Eine weitere Aufgabe des Orts⸗ ausſchuſſes wird ſein, daß ſämtliche dem Ausſchuß an⸗ geſchloſſene Vereine ſich in Fällen, in denen ſie mit der Gemeindebehörde in Verbindung treten müßten ſich nicht mehr an dieſe, ſondern an den Ortsausſchuß wenden müſſen. Ebenfalls wird der Ortsausſchuß von der Gemeindebehörde verlangen, daß ſämtliche in ſportlichen Angelegenheiten an ſie herantretenden Vereine abgewieſen und an den Orts⸗ ausſchuß verwieſen werden. Es werden in der Folge für den Ortsausſchuß immer mehr Aufgaben zu löſen ſein. Bei Löſung all ſeiner Aufgaben rechnet der Ortsausſchuß auf die rege Mitarbeit aller auf dem Gebiet des Sports und Leibesübungen tätigen Vereinen. Die Vertreter der einzelnen Vereine werden aufklärend in ihren Vereinen wirken. Jede Richtung ſoll in ihrer Eigenart volle An⸗ erkennung finden und in ihrer ſelbſtändigen Entfaltung unbehindert bleiben. Auf dem Boden der Richtlinien des Ortsausſchuſſes, die noch veröffentlicht werden, darf das Heranwachſen eines körperlich leiſtungsfähigen, geiſtig ge⸗ weckten, beruflich tüchtigen und ſittlich ſtarken Jugend erhofft werden. Die Arbeit des Ortsausſchuſſes wird dazu beitragen, daß ſpäter ſich jeder in allen Lebenstagen bewußt iſt, ein deutſcher Mann zu ſein, ein Kind des deutſchen Volkes, in dem Alle für Einen und jeder für das Ganze einſteht. Ph. W. NB. Sämtliche Anfragen ſind an den 1. Vorſitzenden Herrn V. Heierling Riedſtraße 54 zu richten. ö Kirchweihfeſt 1919. 1. Heut feiern wir das Kirmesfeſt, nach alter, ſchöner Weiſe. Wir trinken nur vom Allerbeſt' und eſſen gute Speiſe. 2. Wer wird denn wohl an ſolchem Tag, Geſottene noch eſſen? Die ganze Sorg', die ganze Plag', die woll'n wir heut vergeſſen. 3. Herbei, herbei ihr Kirmesgäſt, kommt laßt uns luſtig ſingen! Denn traurig iſt's lang g'nug geweſt, jetzt ſoll es heiter klingen. 4, Die Freude, die wir heute hab'n, die gönnt uns wohl ein 5 Auch Jeder, der von auswärts kam, der Michel u. der Peter. 5. Auf m Karuſſel, da fahr'n wir fein, da werd'n wir wieder jünger, Hallo, Gott, hüh! wir tüchtig ſchrei'n. wie A noch immer. 6. Das Fotografieren macht uns viel Spaß, das Bild iſt wie geſtochen(gut getroffen), Die Augen klein und groß die Nas', als hätt' man viel geſoffen. 7. Ne Leberwurſt, die kaufen wir, beim Metzger Gottfried Balzer, Dazu ein Trunk recht kräftig Bier, dann tanzen wir ein Walzer. 8. Im Tanzſaal ja, da drehen ſich vergnügt u, froh die führen Die Muſik ſpielt ganz meiſterlich: Ach dauerts nur ein Jährchen 9. Das Lied, das heute froh erklingt, paßt nicht für alle Tage, Und ob man nächſtes Jahr ſo ſingt, iſt eine andre Frage. 10. Das Trinken lernt der Menſch zuerſt, viel ſpäter erſt das Eſſen, Drum wollen wir an dem ſchönen Feſt, das Trinken 5 vergeſſen. 11. Und hab'n wir noch nicht g'nug geſoffen, im Pfälzer Hof 8 und Engel, Steht uns die Tür im Lamm noch offen, hinein ihr i luſtig'n Bengel. 12. Und iſt zu End das Kirmesfeſt, mit ſeinem luſt gen Schmaufe, Geh'n wir wie alle andern Gäſt. betrunken ſpät nach Haufe. 13. Dort ſchlafen wir den halben Rauſch, erſt aus im weichen Bette, Und fangen dann wieder an o Graus, zu trinken um die Wette. 14. Die Geldbörs' iſt recht oft geleert, muß ſie von neuem füllen. Denk bei mir ſelbſt, wie,s ſich gehört: Ich Ochsl denk ich im Stillen. 15. Herbei, herbei, ihr Kirmesgäſt! nicht lange erſt beſonnen, Verſchönert uns das ſchöne Feſt, ſeid herzlich hier willkommen! Das Kirmesfeſt und ſeine Freud, das hat auch ſeine Schatten, Von Ob'n herab kam der Beſcheid: dürft keine Kucken backen. Wohlan ihr Hausfrau'n fügt euch ein, die Freude iſt verſalzen, Doch könnt ihr noch ein Beſſ'res tun: Das Andre tüchtig ſchmalzen Patzel. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenbeim Hollgadlenſt-Orunung in der faalhol. fiche 19. Lountag nach Pfingsten(Kirchweihfeſt) 19. Out 7/8 Uhr, Frühmeſſe. 1 ½10 Uhr, Hauptgottesdienſt. ö ½2 Uhr, Feierl. Veſper. a b Holleaddeng- ordnung I der guangel. Rleche⸗ onntag, den 19. Oktober 1919. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Gewerbe. T Ueberall Lidrt verbreiten meine neuesten N -Carbidlampen- in verschiedenen Ausführungen zum Stellen und Hängen für Haus, Hof und Carbid billigst. Mariin Decker, H 3, Mannheim gegenüb. d. Hoftheatereing. Habe wieder Jofragene Rlelder, chube ni fäbel zu vergaufen. Mannheim J 1, 20 Laden. 5 hiermit meine penglerei uns in guten N Insfallalions- geschaſl 1 Kleine Preise! Manufaktur Waren Unsere Spezialität: Kostüm-, Mantel- u. Herrenstoffe, Seide-Baumwollwaren. Kein Laden! 8 0 Solide Fr Möbelpreise Speisezimmer, Herrenzimmer, Schlafzimmer, Küchen, Klubsessel, Sofas und Dielenmohel. Moderne gediegene Arbeit, abgelag. Material. Möbelhaus E. Pistiner Mannheim far Hasset, olelklt. 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Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß für das Karuſſel und die Schiffſchaukeln während der Kirchweihe vom Gemeinderat folgende Fahrpreiſe für die üb⸗ liche Fahrtdauer feſtgeſetzt wurden; Rundkaruſſel Größmaun für Kinder jeweils bis abends 7 Uhr 10 Pf. „ Erwachſene ſtändig feſtbeſtimmt 30„ Schiſfſchankel Schmitz für Kinder ſtändig 30 Pfg. „ Erwachſene„ 88 Schiffſchaukel Schmelzinger für Kinder ſtändig 10 Pfg. „ Erwachſene„ 30„ nicht 20. Die Inhaber dieſer Fahrgeſchäfte ſind verpflichtet die Höchſtpreiſe genau einzuhalten, anſonſt die ſofortige polizeiliche Schließung des Geſchäfts erfolgt. Seckenheim, den 16. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt: Koch Herdt. Wochenmarkt Der Wochenmarkt am nächſten Diens⸗ tag, den 21. Oktober 1919 findet bei der Wagghalle hier ſtatt. Seckenheim, den 17. Oktober 1919. Das Bürgermeiſteramt: Koch Eebensmittelamt. Kartoffelverſorgung betr. Um den Bedarf an Speiſekartoffel genau feſtſtellen zu können, iſt es dringend nötig, daß alle Kartoffelbezugſcheine die noch nicht mit dem Stempel des Lebensmittelamtes verſehen ſind unverzüglich dort abgelegt werden und zwar muß dies bis ſpäteſtens Dienstag, a feln. 22. ds. Mts., abends 6 Uhr erfolgt ſein. Bürgy. —.— j— 0 Die Erzeuger machen wir beſonders da⸗ rauf aufmerkſam, daß Beſcheinigungen über erfolgte Kartoffelabgabe, die nicht mit dem Stempel des Lebensmittelamts verſehen find, Zur Kirchweihe in Seckenheim iſt auch wieder unſer altbekannter Wanderkinenalograpb Nomade eingetroffen und bietet uns während der Kirchweihtage die neueſten Schlager, letzte Neuheiten. - Jede Vorſtellung vollſtändig neues hochintereſſantes Programm. Jeden Nachmittag von 3—6 Uhr als Extra⸗Einlage Die Oberammergauer Passions-Spiele. Kinder haben an den Nachmittags⸗Vorſtellungen bis abends 7 Uhr Zutritt. Abends von ½8—11 Uhr für Erwachſene. Es ladet freundlichſt ein Der Beſitzer: Reminder. nta a. Nur Sonntag und M Auf zur Herwe! Auf den Planken! Auf den Planken Bin mit meinem Panorama im Flug durch die 799 mit den neueſten Ereigniſſe der letzten Tagen eingettoff 1 Aus dem reichhaltigen Programm hervorziehen! Leiden und Qualen 3 unſerer Keiegsgefangenen in franzöſiſcher Gefangenſchaſ eee 13 in 4 Abteilungen nach wahrheitsgetreuen Berichten heim eurſchaſt 9 Kriegsgefangenen. Die letzten Ereigniſſe während der Rätehe owe in München. Die Geiſelmörder vor dem Schwunget ache. Urteilsverkündung. Sühne der Geiſelmörder durch Eiſ 5 derſelben; unter anderm mehr. m ladel ü Zu zahlreichem Beſuch bei vollſtändig neuem 2 r- 3 freundlichſt ein: Der Beſitzer: Heinrich 1 Zur Pfalz. Während der Kirchweihe Orosse humoristische Konzerte der beliebten Komikertruppe Bernardi Direktion B. Kopp. Damen und Herren. Zur Aufführung gelangen: Solos, Duette und Possen. —— — Martin Decker Mannheim A 3, 4 2 5 zahle c deren Schinen i, den. 5 nimel 1 Deutsches Erzeugnis für Famihien- Gebrauch und alle gewerblichen Zwecke. Unübertroffen im Nähen, Stopfen und Sticken. Alleinverkauf bei a N 200 Mal aähma Befreiu 3 ort. f Tränen werden gelacht. ü Anfang 3½ und 8 Uhr. Es ladet höflichſt ein: Der Wirt: Die Direktion: Wilhelm Bauer. B. Kopp. Gaſthaus zum„Hirſch“. Am Sountag und Montag Offener Wein ¼ 3.— Mk. In der Wirt⸗ ſchaft kommt Bier zum Ausſchank. keine Gültigkeit haben. Seckenheim, den 18. Oktober 1919. 5 Lebensmittelamt. Pettoleum⸗Oerkaul. Der Verkauf des Petroleums für die ausgegebenen Marken findet bei folgenden Handlungen zum Preiſe von 1.20 Mk. pro Liter ſtatt: Greulich& Herſchler Joſeph Gropp Phil. Heidenreich Wtw. Wilhelm Höllſtin David Klöpfer Wtw. 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