2 2 n D'. — . d 2 72 2 2 Amtsblatt der Bür N 44 * 4 —.. 8. 75 Sonn⸗ und Feiertage. „ J 19.8 5285 i e 1.30 Mk. 5— 4 uſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouarta 4 g Jahrg. 246 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Dienstag, 28. Oktober 1919. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 249 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Taägesſchau. der Fernſprechverkehr mit England, Holland, nien, eoden wurde geſtern wieder hergeſtellt. 2 bein eugliſchen Unterhauſe wurde am 25 Oktober mitge⸗ * Eidaß ſich am 20. Oktober noch 72 067 deutſche Gefangene aa befanden. ö b e franzöſiſche Regierung hat den deutſchen Bevollmäch⸗ ö liche in Paris um Aufklärung erſucht über die neutrali⸗ ler s Verſchwörung im Elſaß. Es ſei jetzt ſeſtgeſtellt, daß ln verhaftete Ingenieur Keßler mit dem im Auswärtigen i in Berlin augeſtellten Grunelius in ſtändiger telegra⸗ r Verbindung geſtanden habe. uch dem„Intranſigeant“ beſteht zwiſchen General Wifn⸗ bal Jlemenceau ein ernſter Konflikt. Mangin wird che Miſſion nicht übernehmen. aut„Bon Soir“ wurde in der Sitzung des Fünferrats ll. N onnerstag entſchieden, daß der Friede nicht vor dem te er. vielleicht erſt am 20. November, in Kraft tre⸗ bein ird. 15 Kommiſſionen werden aus gleichen Tag bereit * ihre Funktionen aufzunehmen. , ae wa verlautet, ſindet am 1. November in Amſterdam eine piss. glandenkuuft von Großbankiers Hollands, Frankreichs, e„ Schwedens und anderer Staaten ſtatt zur Be⸗ an Weiß äber die Maßnahmen zur Hebung des deutſchen kiſes im Auslande. 15 1 Londoner Blätter melden, ſoll der Generalſtab Trotz⸗ zatkt ſeldsttoie Selo gefangen genommen worden ſein. elbſt ſei im Automobil entkommen. n as lebinbrien und Toskana ſand ein neues Erdbeben ſtatt, r dich Gebändeſchäden anrichtete. Beſonders heftig Agia, 50 Erdſtöße in Citta di Caſtella, Torrent und Pe⸗ 5 beine Pauik unter der Bevölkerung entſtand. Ge 8. b 5 5 zneralſeldmarſchall Graf Häſeler. . 00 5 58 26. Okt. Gottlieb Graf von Häſeler iſt geſtern Areis D nahean 84 Jahren auf ſeinem Gut in Harne⸗ ait 6 Oberbarnim] geſtorben. gate der el, Häſeler iſt neben Hindenburg der volkstim⸗ n 19. Fabemaligen preußiſchen Generale dahingegangen. dalerakaz unar 1836 in Potsdam geboren, beſuchte er die ale a. Emie zu Brandenburg, danach das Pädagogium in bre 1853 und trat daun in das Kabettenkorys ein. Im wurde v. Häſeler Leutnant im Zieten⸗Huſaren⸗ 72 zeichnete ſich hier durch ausdauernde, hervor⸗ itte aus. Lach d ri 10 3 0 S Stufe d 1879 heſ Kriege ſtieg Häſeler von Stufe zu Stufe. rmee. 1890 übernahm er das neu errich⸗ meekorps in Metz. das er bis 1903 führte. Seit zelnen Schi ſal bedacht, iſt vorbildlich geworden ets ein 1 Haabllos ſind die Anekdoten, wie er der wiß⸗ ziersburſchen, zu ſteuern ſuchte und wi vollkommen bedürfnislos, ſedem Luxus im Offizierkorps ent⸗ gegentrat. Schlagfertigkeit und Bereitſchaft waren die Haugterforderniſſe. die er an ſein Korps ſtellte und die aufs höchſte zu entwickeln ihm gelang. Ein eigenartiger, ganzer Mann, ausgeſtattet mit ſchaften, die jedermann, dem Soldaten wie dem Nichtmilitär, imponieren müſſen und allerorts imponiert haben, iſt mit Graf Häſeler verſchieden. Er war deutſch durch und durch. Möge das Gedenken an ihn mit dazu helſen, uns wieder hinaufzuführen zu deutſcher . und Fähigkeit, damit beſſere Tage für uns wieder⸗ ehren. e er, für ſeine Perſon — Deutſchland. Konferenz der Präſidenten der Landesfinanzämter. W. T. B. Berlin, 27. Okt. Im Reichsfinanzminiſterium iſt, wie de„B. Z. a. M.“ melbet, die erſte Konferenz der Prä⸗ ſidenten der neugeſchaffenen 25 Laudesfinanzämter aus dem ganzen Reiche zuſammengetreten, um über die Durchfüh⸗ rung der neuen Steuermaßnahmen zu beraten. Die Bera⸗ tung wurde von Reichsfinanzminiſter Erzberger mit einer programmatiſchen Rede eröffnet. in der er darauf hinwies, daß der Ausbau der reichseigenen Steuerverwaltung die Setzung eines materiellen Schlußſteins in dieſer Entwick⸗ lung bedeute, an der Jahrhunderte gearbeitet hätten. Wir hätten finanzpolitiſch eine ganz neue Zeit vor uns: Die abſolute Steuerſouveränität des Reiches. Mit dem Gedan⸗ ten eines Bankerotts könnten unentwickelte Agrarſtaaten um⸗ gehen, für Deutſchland dagegen gäbe es nur den Weg, durch Ausbau ſeines Steuerweſens zur Sanierung ſeiner Finanzen zu kommen. Der Kampf gegen die Umgehung und Hinter⸗ 1 von Steuern ſei darum eine ſozial-ethiſche Notwen⸗ digkeit. Die Minenräumung in der Oſtſee. W. T. B. Berlin, 27. Okt. Infolge der Sperre der deut⸗ ſchen Schiffahrt in der Oſtſee hat dort auch die geſamte Mi⸗ nenraumtätigkeit eingeſtellt werden müſſen. Die deutſche Marinekommiſſion hat der interalliierten Marinekommiſſion die planmäßige Fortſetzung der Arbeiten im Intereſſe der internationalen Schiffahrt und Fiſcherei vorgeſchlagen. Baltiſche Schieber. W. T. B. Berlin, 26. Okt. Unter dieſer Ueberſchrift lieſt man im„Vorwärts“: Ohne Rückſicht auf das deutſche Volk wird noch immer verſucht, den Weſtruſſen und den zu ihnen von den deutſchen Fahnen Geflüchteten Kriegsbedarf aus Deutſchland, heimlich und durch Diebſtahl aus Reichsbeſitz erworben, zuzuführen. Nur dadurch, daß ein Angehöriger des Reichsminiſteriums auf einen Baltikum⸗Schieber, der in ruſſiſcher Uniſorm im Reichstag war, aufmerkſam wurde und ſofort ſeine Vernehmung wie die ſeiner Begleitung bewirkte, iſt es möglich geweſen, zuzugreiſen. Der Reichswehr mingiſter mird dem Treiben der Agenten der Weſtruſſiſchen Armee in Berlin ſcharfe Aufmerkſamkeit zuwenden. Komuo, 25. Okt.(Havas.) Ein deutſches Flugzeug, das ich nach Moskau begeben wollte und in her Umgebung von Kowno landete, hatte verſchiedene Angebote für Flugzeuge gleichen Tups für die Bolſchewiſten bel ſich. Deutſche Ofſiziere für die ukrainiſche Armee? T. U. Warſchau, 27. Okt. Nach dem„Illuſtrowany Kurjer Godzieny“ ſtößt die Einberufung der Offiziere zur ukraini⸗ ſchen Armee auf Schwierigkeiten, da 90 Prozent der mobili⸗ ſierten Offiziere einer unabhängigen Ukraine abgeneigt ſind und auf die Ankunft Denikins warten, um zu dieſem über⸗ zugehen. Das offizielle Organ der Regierung Potljuras, „Hrowada,, in Kaminied⸗Podolsk bemerkt dazu, daß ange⸗ ſichts dieſer Tatſache die ukrainiſche öffentliche Meinung immer mehr dazu neigt, zur einzig möglichen Löſung zu grei⸗ fen, nämlich, den Oberbefehl über die ukrainiſche Armee deutſchen Offizieren zu übertragen. Dadurch würde Sie Ukraine ausgezeichnete Führer erhalten und auch einen Verrat an die polniſche oder ruſſiſche Armee vermeiden; denn die Bildung einer unabhängigen Ukraine gehöre zum deutſchen Programm. 4 Die Entente und der Frieden. Der jetzige Geiſteszuſtand im Elſaß. Verſailles, 25. Okt. Der Korreſpondent des„Pariſer Journal“ hatte eine Unterredung mit dem früheren elſaß⸗ lothringiſchen Staatsſekretär Hauß, der unter anderem er⸗ klärte, er ſei Anhänger der Neutraliſation Elſaß⸗Lothringens geweſen. Er habe dieſe Neutraliſation damals als eine An⸗ näherungsmöglichkeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland betrachtet. Dieſe Löſung ſei aber durch den franzöſiſchen Sieg für immer unmöglich geworden, und er habe mit ſeinen Freunden offen und mit Freude die Rückkehr au Frankreich begrüßt, weil ſie geglaubt hätten, unter ein wahrhaft demo⸗ kratiſches Regime zu kommen. Damals hätten die Elſaß⸗ Lothringer dieſelben Rechte gehabt wie alle Bürger Deutſch⸗ lands. Von Frankreich hätten ſie aber mehr erwartet. Was ſei ihnen aber ſtatt deſſen geboten worden? Elſaß⸗Lothrin⸗ gen habe Erwählte des Volkes gehabt. Es hätte ihm und ſeinen Freunden als naheliegend geſchienen, daß man ſie über die zu ergreifenden Maßnahmen befragt hätte. Anſtatt deſſen habe man die gewählte Verſammlung auseinander⸗ getrieben, und die große Mehrheit der Erwählten ſei ſyſte⸗ matiſch als Ratgeber der neuen Macht ferngehalten worden. Das Budget für 1919 und 1920 ſei durch die Regierung felbſt feſtgeſetzt worden, und dem Generalkommiſſar Millerand ſeien 30 Millionen zur Verfügung geſtellt worden. Wenn man früher dem Statthalter 10000 Fr. zur Verfügung ge⸗ ſtellt hätte ohne eine Genehmigung des Parlaments, wäre ein heftiger Konflikt ausgebrochen. Dieſer offenbare Wider⸗ ſpruch zwiſchen den ſchönen Phraſen über die Freiheit, die man in allen Reden höre, und den wahren Methoden der jetzigen Regierung hätten ein politiſches Unbehagen bervor⸗ gerufen. Dazu müſſe man noch die in der Verwaltung durch unſähige Beamte begangenen Fehler und den Kampf gegen die deutſche Sprache im beſonderen zählen, wenn man den jetzigen Geiſteszuſtand im Elſaß verſtehen wolle. Hauß erklärte zum Schluß, daß man die Verfaſſung nicht reſpek⸗ tiert habe, und daß man das Land von Leuten regieren laſſe, die die Mentalität der Elſäſſer nicht begriffen. Er ſelbſt wolle ſich von der Politik, die ihm zuviel Ungeiegenheiten gebracht habe, zurückziehen. Herr Hauß drückt ſich hier, wie uns ſcheinen will, nech recht zurückhaltend aus. Seine Landsleute ſind, ſo viel iſt klar, mit der„Befreiung“ durch die Franzoſen vom Regen unter die Traufe gekommen. Uns iſt es eine traurige Ge⸗ nugtuung, zu ſehen, wie ſie jetzt an den Ketten zu rütteln 5 die man ihnen allſogleich von Paris aus ange⸗ egt bat. 8 Der Friedensvertrag im amerikaniſchen Senatsausſchuß. W. T. B. Amſterdam, 27. Okt. Laut Preſſebüro Radio erklärte Senator Gonna im amerikaniſchen Senat, der Frie⸗ densvertrag ſei eine Vergewaltigung der 14 Punkte Wil⸗ ſons und werde zur Folge haben, daß die Vereinigten Staa⸗ ten in Kriege verwickelt werden. Der Völkerbund mache Amerika zum Packpferd der Regierungen Europas, Aſiens und Afrikas. Der Völkerbund errichte eine Ueberregierung. — Senator Gonna griff auch die Schantungfrage an. Militärfragen im britiſchen Unterhaus. W. T. B. Amſterdam, 27. Okt. Nach einer Meldung des „Telegraaf“ aus London teilte Churchill im Unterhaus mit, daß die Stärke des britiſchen Heeres augenblicklich 750 000 Mann betrage, Zin Irland ſtänden 55000 Mann. Der„Nieuwe Rotterdamſche Couraut“ meldet ergänzend, daß die Oppoſition Fragen über den Krieg in Rußland Du biſt mein! 0 Roman von H. v. Erlin. Wacbruc verboten. 4 XV. Höl 8 die fenſteiner Verwandten. S. ge mit d wal ſſe zielt 5 ber do 8 „Sie ch faſt atemlos meldete: Diee ſind da— Madeleine und— und er!“ fal. N gele Lerrin von Hölfenſtein ließ das Buch, in dem ſoberlippe“ aus den Fingern gleiten, hob die ſchmale dete: ein wenig von den ſchönen Zähnen und eſen, aus 8 a N 14 n Dann ichſt erhitzt aus, liebe Ulla.“ ben Gele den awehte, ſchü 1 7 abe Kopf 0 ſchützen. (50 achat und Madeleine hatten begonnen, in der chaft Beſuche zu. 25 erſten bei den a a Voller Aufregung war Saupagerſchaft herbeigeſtürzt, als die Falkenhagener en beiden Vollblutarabern vor dem f und mit kaum geringerer Aufregung ang 0 orſaal das junge Ehepaar von Ulla in Emp⸗ ann ommen und in den Salon geführt worden. „ 8 15 Komteß Ulla hingeeilt zu Clementine, der heiſternd apohlgeſchultes Hoffräulein ihre Erregung R 1 de erhob ſie ſich lan ſam und würdevoll, trat kaaliſch roitektentiſch, nahm das Kriſtaüfläſchchen mit e 0 iechſalz, atmete mit geſchloſſenen Augen 5 eſuch den Geruch ein, als müſſe ſie ſich für die⸗ 17 hung die ſtärken oder ſich gegen die plebeiiſche Strö⸗ % derein„mit ihm in ihre arfſtokratiſche Atmoſphäre Darauf ſchritt ſie hoheitsvoll, de immer ſteif im Nacken, auf den Zügen 70 Ausdruck, als befinde ſie ſich auf einem „5 gange, aus dem Zimmer. 10 3 9 lla ab 2* Aſenkt uuner hatte ſchuldbewußt das erhitzte Geſicht unnd ſtand beſcheiden beiſeite, bis die Tante, die ihr in dieſem Augenblicke wie eine erhabene Mär⸗ tyrerin erſchien, das Zimmer verlaſſen hatte, dann ging ſie mit kleinen, langſamen Schritten hinter ihr her, um, ſobald ſie die vornehme Geſtalt nicht mehr ſah, wieder aus der ariſtokratiſchen Haltung heraus⸗ zufallen und nach Vetter Egons Gemach zu eilen. Die Tür dieſes Zimmers, das ihrer Sittſamkeit bis⸗ her als ſiebenfach verſiegeltes Heiligtum gegolten, riß ſie auf und ſtürmte über die Schwelle. Egon ſtand am Fenſter und ſtarrte in den Hof hinab, ſie rief ihm zu:„Du— ſie ſind da— ſie ſind da!“ Mit unnachahmlicher Läſſigkeit drehte der Ange⸗ rufene ſich herum und ließ das Monokel aus dem Auge fallen. „Sie— wer? Die verehelichten Bravands?“ „Ja— ich habe ſie zuerſt geſehen und in den Sa⸗ lon geführt— und weißt du, die beiden— ich bin ſprachlos! Nun, du wirſt ja ſelber ſehen.— Made⸗ leine ſieht fabelhaft verändert aus! Du, ob das die Liebe macht?“ 5 Ein verdächtiges Zucken lief um des Grafen Mundwinkel, idem ſeine Stimme ungewöhnlich barſch klang, als er kurz erwiderte: „Möglich! Dann haſt du ja auch noch Hoffnung, dich einmal zu verändern!“ Wieder eine Anſpielung auf die ihr mangelnde Elfenhaftigkeit! Sie wollte auffahren, verzieh ihm aber in plötzlicher Mitleidsregung und trat ihm ver⸗ traulich näher. „Sieh mal, Egon, du mußt das nicht ſo nehmen, nicht ſo ſchwer, meine ich. Mußt es vergeſſen lernen, daß er und nicht du ſie gekriegt haſt. Du wirſt ſchon auch noch einmal eine andere finden. Und ſie liebt ihn nun doch ſo furchtbar— man ſieht es auf den erſten Blick— und er iſt ja auch wohl eigentlich ſo nach ihrem Geſchmacke, ein noch ſchönerer Mann als du 23 „Was du ſagſt!“ migen Humors. „Ja, er iſt der intereſſanteſte Mann, den ich jemals ſah. So das Düſtere, Rätſelvolle und dann der rpachtvoll dicke ſchwarze Schnurrbart— und wenn er ſo ein bißchen lacht, und die Zähne blitzen darun⸗ ter vor. Dann dieſe wunderſchönen Augen— dieſe dunkle Tiefe“— 3 „Au!“ machte der Graf, und es blieb ungewiße, ob der Wehlaut der dunklen Tiefe galt oder dem zwickenden Fingerdruck, womit Ulla in begeiſterter Selbſtvergeſſenheit ſeinen Arm gefaßt hatte. Auf dem Abſatz ſich herumdrehend, verließ Vetter Egon das Zimmer und ließ das Elefantenkücken ſtehen, das erſchreckt und betroffen förmlich in ſich zuſammen⸗ brach. 3 Ja, war er denn etwa eiferſüchtig. Hatte er noch nicht verſchmerzt? War es ihm doch etwa tiefer ge⸗ gangen, als bloß bis in das Portemonnaie hinein? Ganz geknickt ſchlich ſich Ulla davon, dieſem neuen Geſichtspunkte nachgrübelnd. 3 Drinnen im Salon hatte zwiſchen dem Ehepaar Bravand und Gräfin Clementine die Begrüßung ſtattgefunden. 4 8 Mit ernſtem und ſtarrem Geſicht, wie eine Niobe, war die Gräfin eingetreten und war auf Madeleine zugeſchritten. Den an ihrer Seite ſtehenden Mann ſchien ſie nicht zu gewahren. 5 „Meine liebe Madeleine, du haſt uns eine ſo un⸗ gehenere, mir noch immer unfaßliche Ueberraſchung bereitet, wir ſehen uns unter ſo völlig veränderten Umſtänden wieder, daß ich kaum weiß.“— (Fortſetzung folgt.) Ein kurzes Auflachen grim⸗ te germeisterämfer Seckenheim, Alvesheim, Neckarhausen und Edingen. 0 556 9 5 5 * . ——— ſtellte, daß ſich jedoch die Regierung weigerte, darüber Aus⸗ kunft zu geben. i Eſtlaud und Sowjetrußland. T. U. Reval, 27. Okt. Aus Petersburg verlautet, daß die Regierung von Sopjetrußland an dem Gedanken feſthält, mit Eſtland Frieden zu ſchließen und darauf beſonderen Wert legt, weil ſie die Truppenmacht der Republik Eſtland für den gefährlichſten Gegner hält, der fortgeſetzt die beſten Truppen der Sowjetmacht feſſelt. Die Vorbereitung für die Einſetzung der allruſſiſchen a. Regierung. T. U. Warſchau, 27. Okt. Wie der„Illuſtrowany Kurjer Godzieny“ berichtet, begibt ſich auf Wunſch der franzöſiſchen Regierung General Maklakoff zu Denikin, um die Grund⸗ lagen für die künftige allruſſiſche Regierung feſtzulegen. Fortſchritte der ruſſiſchen Nordweſtarmee. W. T. B. Helſingfors, 26. Okt. Nach einer hier vorliegen⸗ den Meldung macht die ruſſiſche Nordweſtarmee Fortſchritte in der Richtung auf Luga. In Richtung auf Petersburg wurde Iſchow genommen. Bei Liſſinow kam es zu heftigen Kämpfen. Die Bolſchewiſten haben kleine Truppenmengen an die Petersburger Front geſandt. Den Oberbefehl führt General Tſcherenmiſow. 5 Die Störung im Eiſenbahnverkehr 5 und ihre Behebung. Ueber die Lage der badiſchen Staatseiſenbahnen und die Einſtellung des Perſonenverkehrs an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen iſt von drei Großorganiſationen der badiſchen Eiſen⸗ bahner: der Gewerkſchaft der Eiſenbahnbeamten im Beam⸗ tenbund, dem badiſchen Eiſenbahnerverband und dem Ver⸗ band des deutſchen Verkehrsperſonals, Gau Baden, ein Flugblatt herausgegeben worden, das ſich mit den Urſachen und der Beſeitigung der augenblicklichen Verkehrsnot be⸗ faßt, und dem wir folgendes entnehmen: 5 Der Beſtand an fahrbereiten Lokomotiven hat ſich gegen⸗ über 1914 um über 200 vermindert, der an Perſonen⸗, Ge⸗ päck⸗ und Perſonalwagen um über 600; auch bei den Güter⸗ wagen ſind außerordentlich hohe Abgänge zu verzeichnen. Hinzu kommt die Kohlennot. Während früher Baden Koh⸗ len auf drei bis vier Monate hinaus vorrätig hatte, reichen die Vorräte heute manchmal nur für drei bis vier Tage. Von den Urſachen, die zu all dem führten, ſind an erſter Stelle die großen Abgaben an die Entente, ſowie die Kriegs⸗ verluſte und Abnützungen zu nennen. Weiter: An Stelle guter und erprobter Bau⸗ und Betriebsſtoffe für Lokomo⸗ tiven muß heute in größtem Umfang mehr⸗ oder minder⸗ wertiger Erſatz treten. Die Lokomotivausbeſſerungen konn⸗ ten darum nicht mehr in der gleichen Güte und damit der gleichen Dauerhaftigkeit wie im Frieden durchgeführt wer⸗ den. Der Durchſchnittszuſtand der Perſonenwagen iſt teils durch die ſtarke Beanſpruchung, teils aber auch infolge ſehr unſchonlicher, ja roher Behandlung und Beraubung ſeitens eines nicht unerheblichen Teils der Reiſenden ſchlecht und erfordert hohe Aufwendungen und Arbeitsleiſtungen. Die raſche Beſchafſung neuer Lokomotiven ſtößt wegen des Koh⸗ len⸗ und Rohſtoffmangels auf gewaltige Hinderniſſe. In⸗ folge all dieſer Schwierigkeiten, teilweiſe auch infolge der bisher ungenügenden Ernährung, war es daher trotz erheb⸗ lich vermehrter Arbeiterzahl und trotz beſtem Willen der Arbeitervertretungen, Haud in Hand mit der Eiſenbahn⸗ verwaltung an der Hebung der Arbeitsleiſtung mitzuwirken, nicht möglich, die hohe Anteilsziſſer ſchadhafter Lokomotiven und Wagen ſo zu verringern, daß ſtets eine genügende An⸗ zahl verfügbar iſt. All das wirft natürlich ſeine Schatten. Der ſtarke Lo⸗ komotiven⸗ und Wagenmangel hat wieder ſehr empfindliche, Störungen des Betriebs ſowie Unpünktlichkeit in der Durch⸗ führung des Fahrplans, Verſtopfung von Strecken und Bahnhöfen mit liegen gebliebenen oder abgeſtellten Zügen, damit aber auch eine Mehrbelaſtung der betroffenen Per⸗ ſonale zur Folge gehabt. e So kann es nicht mehr lange weitergehen, heißt es in dem Flugblatt. Es müſſen deshalb wirkſame Maßnahmen getroffen werden, um mindeſtens den Güterverkehr wieder in Fluß zu bringen. Der einzige Weg hierzu liegt in der Einſtellung des geſamten Perſonenverkehrs mindeſtens an einem Tage. Am geeignetſten hierfür ſind zweifellos die Sonn⸗ und Feiertage, weil an dieſen Tagen hauptſächlich Vergnügungsfahrten ausgeführt werden, während bei Aus⸗ fall von Perſonenzügen an Werktagen das wirtſchaftliche Leben ſtark notleiden, zum Teil ſogar ganz unterbunden werden würde. Es iſt nicht zu verkennen, heißt es weiter, daß durch das völlige Ruhen des Perſonenverkehrs an Sonntagen eiſw. der Einzelne vielleicht hart getroffen wird. Auch der Eiſenbahn verwaltung iſt eine dertige Verkehrs⸗ unterbindung, die ſehr fühlbare Einnahmeausfälle mit ſich bringt, durchaus unwillkommen. Aber beſondere Umſtände erfordern beſondere Maßnahmen.. 7 2 55 Mit der Einſtellung des Perſonenverkehrs an Sonn⸗ und Feiertagen allein iſt die Verkehrsnot nicht behoben. Es muß etwas Poſitives hinzukommen: Die freiwerden⸗ den Perſonenzugslokomotiven müſſen genützt werden. Es müſſen Sondergüterzüge gefahren, die Bahnhöfe, die Ueber⸗ Holungsgleiſe, die mit Güterzügen überfüllt ſind, müſſen an Sonntagen wieder freigemacht werden. So allein iſt es möglich, einen Teil der Verkehrsnot zu beheben, Lebeus⸗ mittel und Kohlen an die Beſtimmungsorte zu bringen, den Güterwagenlauf zu beſchleunigen, den großen Wagen⸗ mangel zu vermindern. Dieſe Maßnahme erfordert Opfer von den Eiſenbahnern: wenn die andereen Berufe frei ha⸗ ben, muß ein Teil von ihnen ſchweren Dienſt tun. Hier⸗ wegen heißt es aber: Die Eiſenbahner ſind nie zurückge⸗ ſtanden, wenn es galt, opferbereit zu ſein; nur grenzen⸗ loſe Unkenntnis kann das Gegenteil behaupten. Die Gene⸗ raldirektion hat das anerkaunt; ſie iſt außerdem mit den Verbänden beſtrebt, jeweils die beſte Löſung für alle mit der Maßnahme zuſammenhängenden Fragen und Bedenken zu finden. Dann wird ausgeführt, daß die einſchlägigen Beſtimmungen über Dienſt⸗ und Ruhezeiten in vollem Um⸗ fang in Geltung bleiben; wer an einem Tag mehr Dienſt zu leiſten hat, dem wird es am andern Tag dafür leichter gemacht werden. Das Flugblatt ſchließt: Es wird gelin⸗ gen, alle Schwierigkeiten zu beſeitigen, wenn jeder Eiſen⸗ bahner im Betrieb und in der Werkſtatt ſein Verſtändnis für den Augenblick beſtätigt. Mit vereinten Kräften müſ⸗ ſen wir trotz Lokomotiv⸗ und Kohlenmangel der augenblick⸗ lichen Lage Herr werden, müſſen wir erreichen, daß die Zu⸗ und Abfuhr der vorhandenen Güter, der Kohlen, der Le⸗ beusmittel nicht ſtockt. Das ſind wir der. Allgemeinheit, uns und unſeren Familien ſchuldig. 3 Kleine Nachrichten. 5 Aufhebung badiſcher Geſaudtſchaften. Das Staatsmini⸗ ſterium hat unterm 16. d. M. beſchloſſen, die badiſche Ge⸗ ſaudtſchaft für Bayern und Württemberg in München mit Wirkung vom 1. Januar 1920 ab aufzuheben. Oberſt Bermondt hat au Frankreich ein Schreiben gerichtet, in dem er um Intervention bittet, um unnötiges Vergießen ruſſiſchen Blutes zu verhindern. Er erſucht dringend um Abſendung einer Kommiſſion, um beim Aufbau Rußlands zu helfen. »Abrüſtung Englands und ſeiner Kolonien. Dem Preſſe⸗ büro Radio zufolge weiſt Admiral Fellieoe in ſeinem Be⸗ 8 richt über die Flotte darauf hin, daß es dringend erwünſcht ſei, wenn Auſtralien Geſchütze, Munition, Exploſivſtoffe und Flugzeugmaterial ſelbſt erzeuge. Die Schwierigkeit, Auſtra⸗ lien zu ſchützen, ſei ſehr groß, zumal die Bevölkerung nur gering ſei und ſtrategiſche Bahnen nicht vorhanden ſeien. In den nächſten 5—6 Jahren müßte eine große Flotte im Stillen Ozean ſtationiert werden, und es ſei notwendig, daß Auſtralien zum mindeſten die Koſten für die Unterhaltung dieſer Schiffe mitbeſtreite. Ueberhaupt ſei es erforderlich, daß die Dominien, wie Auſtralien, Indien uſw., ſich ſelbſt Adäuf den Flottenbau einſtellten. Polen will den Krieg aufgeben. Wien, 27. Okt. Nach Mitteilungen polniſcher Blätter wurde in einer Sitzung der vereinigten auswärtigen und Militärausſchüſſe des polniſchen Landtages von zwei ſozia⸗ liſtiſchen Abgeordneten die Einſtellung der Feindſeligkeiten im Oſten und Schließung eines Waffenſtillſtandes verlangt. Der Regierungsvertreter erklärte, daß die Regierung die Abſicht habe, den Krieg an allen Fronten zu liquidieren. Es wurde Einſetzung eines Unterausſchuſſes zur Ausarbei⸗ tung des Waffenſtillſtandes mit Rußland beantragt. Deutſche Natisnalberſammlung 8 BVerlin, 24. Okt. „Die Nationalverſammlung beſchäftigt der Haushalt des Auswärtigen Amts; man kann ſagen: das Schmer⸗ zenskind Germanias. In der nachbismarckiſchen Zeit hat nichts ſo ſehr unter der Unſtetigkeit des neuen Kur⸗ ſes notgelitten, wie eben das Auswärtige Amt, und nir⸗ gends wäre Feſtigkeit und Zielſicherheit nötiger gewe⸗ ſen, als hier. Dazu kam, daß faſt die ganze Zeit hin⸗ durch mit einem erſtaunlichen Mißgeſchick in ſo vielen Fällen auf die wichtigſten Poſten gerade die ungeeignet⸗ ſten Männer geſetzt wurden. Das ganze Rieſenkapital von Achtung, Anſehen und Einfluß, das die klare und ehrliche Polilik Bismarcks dem Reich aufgeſpeichert hatte, war bis zum Ausbruch des Kriegs in politiſcher Hin⸗ ſicht faſt bis zum letzten Reſt vertan, und wenn Deutſch⸗ land noch etwas galt in der Welt, ſo hatte es dies dem Ruhm ſeiner Wehrmacht und ſeiner wirtſchaftlichen Tüch⸗ tigkeit zu danken. War es doch ſo weit gekommen, daß der deutſchen Regierung ſelbſt innerhalb des Dreibunds die Führung vollſtändig entglitten war, wodurch die Zer⸗ fahrenheit entſtand, die ſchließlich auch den Ausbruch des Weltkriegs nicht mehr verhindern konnte. Im Kriege ſelbſt hat ja daun dieſe Berliner Diplomatie vollends ganz verſagt. Es war der Zusammenbruch eines Syſtems der Schwäche und Planloſigkeit, das zu meiſtern der engliſchen Schule ein Kinderſpiel war. Nun liegt es in Scherben. Was ſoll man mit ihm anfangen? Reichs⸗ miniſter Müller vertrat geſtern in der Nationalver⸗ ſammlung den Standpunkt der Regierung, daß man die Scherben nicht wieder zuſammenſetzen dürfe; ein neues Gefäß mit neuem Inhalt ſoll geſchaffen werden. Die Re⸗ formpläue, die zunächſt hauptſächlich theoretiſcher und techniſcher Art ſind und ſein können, ſolange Deutſchland noch nicht wiederhergeſtellt und uneingeſchränkt eigene Politik nach außen treiben kann, fanden im weſentlichen die überwiegende Zuſtimmung der Parteien. Ueber die materielle Politik, ſoweit ſie in Frage kommen kann, gab es natürlich Meinungsverſchiedenheiten. Darin aber wa⸗ ren alle Redner und der Miniſter einig, daß, wie der Abg. Heintze(D. Vp.) heute ausführte, Deutſchland eine geachteke Stellung in der Welt nur wieder gewinnen könne, wenn es durch fleißige Arbeit das Vertrauen des Aus⸗ landes erwerbe. Leitender Geſichtspunkt der deutſchen Politik müſſe es ſein, das Ausland von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß der Friedensvertrag abgeändert wer⸗ den müſſe. ſchloſſen werden. Auch Abg. Haußmann(D. d. P.) fordert, wie Heintze, daß die deutſche Auslandspolitik ſich zunächſt vor allem der im Ausland lebenden Deutſchen annehme, die in hervorragendem Maße berufen ſeien, am Wiederaufbau Deutſchlands mitzuwirken. Niemals wer⸗ den wir die 6 Millionen der öſterreichiſchen Volksge⸗ noſſen vergeſſen; die Wiedervereinigung müſſe kommen. Haußmann bedauerte, daß der dritte Band von Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen“, die ja jetzt auf Weihnach⸗ ten erſcheinen ſollen, ſo lange dem deutſchen Volk vor⸗ enthalten worden ſei; vielleicht wäre manches anders ge⸗ 0 et; kommen, wenn die in dem Band niedergelegten Lehren und Erfahrungen hätten fruchtbar gemacht werden kön⸗ nen. Dies gab dem Abg. Schultze⸗Bromberg(D.natl. Vp.) Veranlaſſung zu dem Ausdruck des Bedauerns, daß dem erſten Reichskanzler ſeinerzeit ſo viele Schwierigkeiten gemacht worden ſeien. Jene Zeiten ſind vorüber und man⸗ ches wird heute anders betrachtet, als damals. Es ſcheint ſich das prophetiſche Wort Bismarcks zu erfüllen: Es wird die Zeit kommen, da man mich mit Fingernägeln aus dem Grabe holen möchte.— Auch Haußmann hat einſt zu den Gegnern der Bismarck'ſchen Politik gehört; ein ehrenderes Zeugnis konnte er für ſich ſelbſt nicht aus⸗ ſtellen, als durch die ehrliche und freimütige Anerken⸗ nung, daß der Alte aus dem Sachſenwald das Beſte des Reichs gewollt habe, mochten auch, je nach dem Partei⸗ ſtandpunkt, über die Mittel die Meinungen auseinander- gehen. Mit Genugtung ſtellte Haußmann feſt, daß die feindliche Politik im beſetzten Gebiet gerade das Gegen⸗ teil erreiche, was ſie bezwecke. Die Quälereien der Be⸗ völkerung feſtigen ſie nur in ihrer Treue zum Reich. Abg. Dr. Herrmann⸗Poſen(D. d. P.) fragt an wegen der Uebernahme der aus Poſen ausgewanderten deutſchen Beamten nach Deutſchland.— Regierungsſei⸗ tig wird geantwortet, daß die Zahl der Abgewanderten etwa 60 000 beträgt.... e Abg. Molkenbuhr(S.) fragt an wegen even⸗ tueller Beſetzung der erſten Zone durch Dänemark nach der Abſtimmung.— Regierungsſeitig wird bemerkt, daß Dänemark mit Zuſtimmung der interalliierten Kommiſ⸗ E ſion das Recht zur Beſetzung hätte, daß aber Deutſchland die Verantwortung für die üblen Folgen einer ſolchen Beſetzung ablehnen müſſe. Es folgt die Fortſetzung der zweiten Beratung des Haushalts: Auswärtiges Amt. Abg. Dr. Heintze(D. Vp.): Wir können kein Pro⸗ gramm für en re auswärtige Politik aufſtellen; dazu iſt unſere Lage z nſicher. Der Friedensvertrag muß re⸗ vidiert und uete auswärtigen Geſandeſchaften müſſen * 1 Das Loch im Weſten müſſe ſchleunigſt ge⸗ baldigſt been werden. Wir können im Völkerbund mitarbeiten, wean Deutſchland die ihm gebühre 18 vir Die Beziehungen zum Ausland könne ag lung erhält. 51 der am beſten durch unſere Auslandsdeutſchen 61 knüpfen. Gegen die Ueberflutung mit Luxusware ol dem Weſten ſollte die Selbſthilfe des deucſch a eintreten. Der Erfolg der Unterſuchungsqusſchüſß, ausbleiben, ſolange nicht die Akten des Ausſane zugänglich gemacht werden.. 85 5 8 d. Aubg. Haußmann(D.d. P.): Ein ſtetig licher Wille lut not für unſere Austandspolitik Baschi des Auswärtigen Amts hätte nicht dem Hauptaus ſondern dem auswärtigen Ausſchüß übergeben ſollen. Bayern und demgemäß auch Preußen 5 a gunſten des Reichs auf ihre Sondergeſandten bei verzichten. Die Entſendung von Dr. Auguſt Waſhington würden wir begrüßen. Deutſchlan 1.5 an der Blockade gegen Rußland nicht beteitign eln ſollten die uns bekaunten Greuel der Entente ſam. erk auch benutzen. Daß der Friede noch nicht rat! 90 iſt ein Zeichen für die Unfähigkeit der Ententedif Jun der Pfalz werden die franzöſiſchen Schulmet fuden Weg zu den Herzen der Kinder und Eltern un n Mol Es iſt eine wahnſinnige Politik, 2½ Milian für die Offiziere der Ueberwachungstruppen mei nen zu wollen. Den Deutſch⸗Oeſterreichern ſere Sympathie. Kaiſer Wilhelm war ein großen tant. Er hat die Urſache gegeben dafür, daß 5 immer unſicher blieb in ſeiner Politik, ſchwan Kri ſchen England und Rußland, ſchwankend zwiſch weil drohungen und Friedenswünſchen. Deutſchlan in ei muß ſich ſeinen Platz wieder erobern, aber mi ih rel, dci olitik Weltkrieg; denn allein kann es dieſen nicht! Bundesgenoſſen hat es nicht, ſondern mit wir Tüchtigkeit und darauf iſt unſere auswärtige P) zuſtellen.. leicht rich Abg. Dr. Cohn(U.S. P.): Wenn es 0 ehe tig geweſen ſein könnte, ſich vor 11 Me. Sopjetrußland zu verſchließen, ſo jedenfalls jetzt 5 git Deutſchland hat ſich ſchon damals von der kapus Entente mißbrauchen laſſen. del 70 91 55 die Volt, Abg. Scheidemann(S.) ſtellt feſt, daß ute 75 beauftragten ſeinerzeit auf Rückſprache mit Amn ſchloſſen haben, eine Anknüpfung und Beziehung Rußland abzulehnen. Auch wir Sozialdemokr ben. ſchen mit dem ruſſiſchen Volk in Frieden zu 1 fun Minister Müller: Die Dinge in la 10 ſo verworren, daß eine klare Politik mit Ru ien dale nicht möglich iſt, ſolange ich nicht die Garage inen, habe, daß die Sopjetregierung ſich nicht in ih in W, Verhältniſſe einmiſcht, werden wir nicht zu haben ziehungen treten. Die weſtruſſiſche Regierung. Kri nicht anerkannt. Wir wünſchen ſehr, die ru ſi gefangenen los zu werden; aber das iſt nicht ſo h, Entente hat beſondere Kommiſſare dafür einge hon gen der mili äriſchen Kommiſſionen haben wir rſtellu ſchiedene Male, aber bis jetzt ohne Erfolg 9 erhoben. * zalgende wurde J Mitglied de, Jah 1 wei ehe Im Betriebsratsausſchuß Regierungsvorſchlag angenommen:„Die Betriebsrats werden in geheimer Wahl na ſätzen der Verhältniswahl auf die Dauer vo gewählt.“— Art. 30, der beſtimmt, 1 einer Mißbilligung durch eine Betriebsverfal ehr Betriebsrat zurücktreten muß, wurde dur beſchluß geſtrichel. f Badiſche Politik. Landesverſammlung der demokratiſchen e fond Karlsruhe, 26. Okt. Am Freitag und Sams Frauen f eine Landesverſammlung der demokratiſchen. dens ſtatt. Die öffentliche Verſammlun wurde von Frau Mayer⸗Pantenius er Sie machte die Mitteilung, daß die am Freitag. Beſprechungen der Betzirksvertrauensfrauen glieder der Stadt und Gemeindeparlamente ger lebendiges politiſches Leben der Frauen drinnen habe. Grüße übermittelten ſodann Vertreten ele, der liner Arbeitsausſchuſſes der Reichsgeſchäftsſtcpfalz, f kratiſchen Frauen Württembergs und der des Gers überbrachte Generalſekretär Dees die Grüße diejen führenden Ausſchuſſes und Abg. Dr. Leſer eilte de demokratiſchen Fraktion des Landtags. mit, daß Abg. Venedey ſein Mandat nie nun wieder eine Frau, Schriftſtellerin Mi Fraktionen einziche. Sodann referierte Fra nius über Gegenwartsaufgaben der Frau, legte, wie gerade die Frau durch die Erzieg Gelegenheit habe, die Ehrfurcht vor dem beleben. n b Im weiteren Verlauf der Tagung wurden nor len zum Vorſtand der demokratiſchen Frau Mayer⸗Pantenins zur 1. Vorſihende 25 5 at von che S i tsrech 7 1 115 Beſtimmungen im Arbeitsleben der Fran und! recht forderte. Beſonders ausführlich 27 da Rednerin über das neuzuſchaffende Eherecht üſſe⸗ ſtellung der Frau mehr als bisher betone che, dia einzelnen Reſerate ſchloß ſich eine Ausſpren erga Uebereinſtimmung in den aktuellen Frou, erke Uhr nachmittags hatte die Tagung ihr En 0 Mandatsniederlegung des Abg. Benebe 5 Karlsruhe, 27. Okt. Wie wir hören, it demokratiſchen Fraktion des Landtags dien Abg. Rechtsanwalts Venedey in Konſtaus ei er ſein Mandat niedergelegt habe, da ihn keit zu ſehr in Auſpruch gezme um ſeine keit vollauf ausüben zu können. An ſeined 0 Schriftſtellerin Marie Schloß in Königsſe mol in den badiſchen Landlag. Damit hat die denz tags⸗Fraltion wieder ein weibliches Mitglit, „ dem Frau Marianne Weber⸗-Heidelber nach München aus dem Landtag ausgeſch aten u 3 5 daß bun 1. 5 i* Nit Abs. Venedey verliert das badiſche Parlament ern ähriges Mitglied. Ueber ein Vierteljahrhundert hat der Zweiten Kammer angehört. Seine beſonderen Ge⸗ waren Schul⸗ und Verkehrsfragen, und mit Nachdruck ter die lokalen Wünſche der Bewohner von Konſtanz, des geſamten Bodenſeegebietes. 5 Die Beſchaffungsbeihilfe der Staatsangeſtellten. arlsruhe, 25. Okt. Der Haushaltsausſchuß des Bad. dtages hat in ſeiner Sitzung am Samstag vormittag auf galee einer Vereinbarung zwiſchen den in der Regierung ſutretenen Parteien beſchloſſen, wegen Auszahlung einer Ahaligen Beſchaffungsbeithilfe an Beamte, Lehrer, Arbei⸗ uhegehalts⸗Empfänger uſw. im Landtag für die am ſten Mittwoch ſtattfindende“ Sitzung folgenden Antrag unterbreiten: a s ſollen erhalten: Ortsgruppe J: Verheiratete 500 M., Ader 200 M., Ledige 300 M.; Ortsgruppe II: Verheiratete eirate Kinder 200 M., Ledige 200. M.; Ortsgruppe III: Ver⸗ Pegzete 300 M., Kinder 150 M., Ledige 150 M.) Ortsgruppe i Verheiratete 200 M., Kinder 150 M., Ledige 150 M.— e e Geſamtaufwand beläuft ſich auf 35 Millio⸗ K. . Baden und den Dacpbaraedleten d Die neuen Paketgebühren. de Paketgebühr wurde früher nach dem Gewicht nach eren Entfernungsgrenzen berechnet. Seit 1. Oktober nur noch zwei Entfernungen, nämlich die Nahzone, 75 Kilometer beträgt, und darüber hinaus die Fern⸗ und 4 Gewichtsſtufen. e Paketgebühr beträgt bis 5 Kilogramm einſchließlich Nahzone 0,75 M., in der Fernzone 1,25 M., über 5 Kilogramm einſchließlich in der Nahzone 1,50 M., Fernzone 9.50 M., über 10 bis 15 Kilogramm ein⸗ ien 1b in der Nabzone 3.— M, in der Fernzone 5.— M. 5 s 20 Kilogramm einſchließlich in der Nahzont ür in der Fernzone 6. M. f e Vertvakete kommen 30 Pf. Einſchreibgebühr und Di Verſicherungsgebühr für je 1000 M. hinzu. 8—— 85 frei gemacht werden, Beſtellgebühr erhoben. 5 580 Abſender muß auf der Paketkarte ſeinen Namen und ei et nebſt Wohnung angeben und in das ket oben Doppel der Aufſchrift legen. Er hat alle Nachteile Aſteheveten, die aus der Nichtbeachtung dieſer Vorſchrif, den.(Amtlich durch Poſtamt.) s 8 * 5 dgriſſegedeuktage. 27. Oktober 1918 Beginn des Entente. bes. an der Piave. 1917 Erſtürmung von Apzida und 0 Malloſſena. Einnahme von Cividale. 1916 Jai ruſſiſche Niederlage bei Zaturey. 1915 Eroberung er und Kniazevae in Serbien. 1914 Rückzug der e der Mittelmächte von Ivangorod, Warſchau und nigiewsk. 1870 Kapitulation der Feſtung Metz lig: do. Dr. Georg Wobbermin, hervorragender philoſoph, zu Stettin geboren. 5 5 bon älli k. 2 5 27212 1 8 2 5 * Mifatigkeit der Militärreuten uſw. Die Empfänger nner il bid Berſorgungsgebührnäſſen werden daran er⸗ kalten die Auszahlung ihrer Gebührniſſe bei den Poſt⸗ kiterun aum 29. Oktober ſtattfindet. Zur Vermeidung von keitgen iſt es nötig, daß die Bezüge pünktlich am tstage abgehoben werden. Empfänger, die am N age verhindert ſind, werden dringend erſucht, die och im Fälligkeitsmonat abzuheben. npezeiten bei den Juſtizbehörden. Das badiſche f erm hat die Dienſtvorſtände der Staats⸗ ke ten und Notariate ermächtigt, Sperrzeiten für gele des nicht geladenen Publikums— von dringen⸗ igen Fenheiten abgeſehen— feſtzuſetzen. Nach den gens g Feſahrungen kommt als Sperrzeit die Zeit von 1 2 U ihr, bei ungeteilter Arbeitszeit auch die Zeit von ug 5 1 mittags, in Frage. Im übrigen ſind bei Feſt⸗ bSverrzeiten die örtlichen Verhältniſſe zu be⸗ ei der Durchführung Härten zu vermeiden. 1 liaben und Eiſenbahnen. Die badiſchen Staats⸗ eiwlen gert ſind zurzeit nur noch für etwa acht Tage mit undal den ergt. Die täglichen Zuführen decken häufig nicht ben beſchetz Tagesbedarf, ſo daß es unmöglich iſt, einen auch bent n die Sen Vorrat für die Zeiten anzuſammeln, in beit Rhein ufuhr etwa wegen Froſt oder Niederwaſſer auf er eing völlig ſtockt. Der Verbrauch kann vorerſt nicht lter allen ichränkt werden, weil der Güterverkehr jetzt ſtohl Kumſtänden wegen der Verſorgung des Landes werdetoffeln und Obſt in vollem Umfang aufrecht ige an en muß. Was durch den Ausfall der Per⸗ den Sonn⸗ und Feiertagen und durch die Auf⸗ Perſonen⸗ und Schnellzüge an Werktagen an rd, wird für weitere Güterzüge wieder ver⸗ durch früh einſetzende Kälte die Kohlen⸗ em Rhein behindert wird, kann eine Unter⸗ 8 erkehrs in größerem Umfang nicht vermie⸗ a auf dem Landweg nicht genügend Kohlen en können. bel diese cel für die Baukoſtenübertenerungszuſchüſſe eſtimmm auperiode erſchöpft. Die bisherigen Bundes⸗ von de gen über die Gewährung ſolcher Zuſchüſſe ten u K Vorausſetzung aus, daß die Verteuerung der Annahm eine vorübergehende Erſcheinung ſein würde. er kuba ſich nicht beſtätigt. Die Beſtimmungen 8 ihrer bisherigen Form nicht beibehalten Fi„ eine übermäßige Belaſtung der öffent⸗ weifelhaft zerwachſen würde. Andererſeits kann es ür aft, leni, daß auch weiterhin durch Beihilfen ein 1e, Wohnungsbautätigkeit gegeben werden muß. in der eine Neuregelung dieſer Frage ſind, wie erden den zuſtändigen Miniſterien bereits im Gange. zimit aller Beſchleunigung geführt, ſo daß in it bereits mit dem Erlaß neuer Beſtimmungen „Vor Bendigung dieſer Beratungen kann eine er neue Anträge auf Gewährung von Ueber⸗ ſſen nicht mehr erfolgen. Auch perſönliche r Hinſicht an den zuſtändigen Stellen es kaun daher nur empfohlen werden, aus ſolchen Gründen zu unterlaſſen und den Koſten zu ſparen. Schwierigkeiten des Poſtverkehrs. Die Klagen ei anglichkeit des Poſtverkehrs haben das Reichs⸗ einer Klarlegung der Gründe veranlaßt. Die un darnach zu der Erkenntnis gekommen, daß äßi 9 zunächſt nicht zu erwarten iſt. Gegen die gkeit im Eiſenbahnbetriebe iſt der ſtändige Be⸗ ſchuld an den Mängeln im Poſtdienſt. Von Der pen der Verwaltung ſind 110000 Aushilfs⸗ Felegrammverkehr hat einen ſo gewaltigen ISchmen, wie niemals in Friedenszeiten. Jetzt Ramt 00 Telegramme durch das Berliner Haupt⸗ * gegenüber einem Friedensſtand von höch⸗ Telegraumeen Aehnlich liegt es beim Fern⸗ Die Zaht der Ankr 2 gen Entwicklung der Frage der Unterſtützung für Kriegs⸗ hinterbliebene, die erkennen läßt, daß die Sorge des Staa⸗ tes niemals geruht hat und man wiederholt verſucht hat Härten auszugleichen. Auch die Teuerungsverhältniſſe der letzten Monate ſind berückſichtigt worden. So betragen jetzt die Zuwendungen für die Witwe eines Soldaten 850 M., für die Waiſe 315 M. im Jahre; die Witwe mit drei Kin⸗ dern bezieht ſomit im ganzen 1795 M. Die Geſamtaufwen⸗ dungen betrugen bisher: 1914 5 684 154 M., 1915 123 569 322 Mark, 1916 264 562 190 M., 1917 363 539 861 M. Für 1918 ſtehen die Zahlen noch nicht feſt; ſie ſind aber erheblich höher als 1917. Daneben läuft die ſoziale Kriegshinterblie⸗ benenfürſorge, die bisher 18 Millionen Mark brauchte. Aus freiwilligen Mitteln(nationale Stiftung) ſind bis Ende 1918 20 250000 Mark ausgegeben worden, wovon 10 Millionen allein im Jahre 1918. Für das Jahr 1919 ſtehen 15 Millio⸗ nen Mark zur Verfügung. Auf Beſchluß der Nationalver⸗ ſammlung ſind weitere 10 Millionen Mark für bedürftige Hinterbliebene ausgeworfen. Berückſichtigt werden hierbei kranke und kinderreiche Witwen, deren Erwerbstätigkeit beſchränkt iſt, und bedürftige Kriegseltern. Der Höchſtſatz der Unterſtützung aus dieſem Fonds beträgt für eine Fa⸗ milie 100 Mark im Monat,: —“* Handwerkerkurſe. Das Landesgewerbeamt beabſich⸗ tigt, in den nächſten Monaten Handwerkerkurſe für Maler, für Sattler, Tapeziere und Polſterer, für Schuhmacher, für Schneider, für Mechaniker, Blechner, Schloſſer, Schmiede und andere Metallgewerbe, für Elektroinſtallateure und ver⸗ wandte Berufe, für Ofenhafner und für Schreiner zu ver⸗ anſtalten. Bei deu Kurſen werden vor allem die neuzeit⸗ lichen Erforderniſſe, wie ſie an die einzelnen Gewerbe ge⸗ ſtellt werden, berückſichtigt. Die Dauer der Kurſe beträgt durchſchnittlich 1 bis 4 Wochen. Die Kurſe finden in Karls⸗ ruhe und Ettlingen ſtatt und ſind vollſtändig unentgeltlich. Unbemittelten Teilnehmern wird außer den Reiſekoſten auch eine Beihilfe zu den Verpflegungskoſten bewilligt. Zu den Kurſen ſind ſelbſtändige Handwerker, ältere Gehilfen und Kriegsbeſchädigte zugelaſſen. Anmeldungen mögen mit tunlichſter Beſchleunigung unter Benützung des vorgeſchrie⸗ benen, vom Landesgewerbeamt, den Handwerkskammern und dem Landesverband bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereinigungen zu beziehenden Anmeldeformulare erfolgen. —— Karlsruhe, 26. Okt. Der Staatsanzeiger enthält eine Reihe von Ernennungen von bisher elſaß⸗lothringiſchen Be⸗ amten. So wurde der elſaß⸗lothringiſche Miniſterialrat L. Buſſelmeier zum Direktor des Landesgefängniſſes Manu⸗ heim, Oberlandesgerichtsrat Stephan, bisher in Colmar, zum Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe und Landgerichts⸗ rat Scheid, zuletzt in Zabern, zum Landesgerichtsrat in Mannheim ernannt. ** Karlsruhe, 26. Okt. Wie wir hören, iſt das Mitglied der deutſchen National⸗Verſammlung, Frl. Dr. Marie Baum, in das bad. Arbeitsminiſterium als Perſonalreferentin be⸗ ruſen worden. Frl. Dr. Baum iſt in Baden keine Unbe⸗ kannte, gehörte ſie doch in früheren Jahren der bad. Fabrik⸗ inſpektion(jetzt Gewerbeinſpektion) an. ze Karlsruhe, 26. Okt. Die Ev. Generalſynode erledigte geſtern die Vorlagen über die Teuerungszulagen der Geiſt⸗ lichen(Berichterſtatter: Abg. Keller), über die Neuordnung der Stolgebühren und das Kriegsnotopfer. Nächſte Sitzung Donnerstag. 5 ze Karlsruhe, 25. Okt. Der Landesverband Baden des Bundes deutſcher Bodeureformer hält am Mittwoch den 5. November hier im großen Rathausſaal eine Landesver⸗ ſammlung ab. Sie begiunt nachmittags 2 Uhr mit einer ge⸗ ſchloſſenen Mitgliederverſammlung. Neben Organiſations⸗ fragen ſtehen Vorträge mit Ausſprache über„Wohnungsnot und Heimſtättengeſetz“ ſomic über„Bodenpolitik der Ge⸗ meinden“ auf der Tagesordnung. Abends 8 Uhr wird in öffentlicher Verſammlung Stadtpfarrer Kreuzer aus Frei⸗ burg über„Bodenreform und Wiederaufbau“ ſprechen. z Oſterburken, 26. Okt. Auf dem Bahnhofe wurden hier große Nahrungsmitlelſendungen beſchlagnahmt, darunter eine aus Tauberbiſchofsheim(Abſender J. Hopf, Tauber⸗ biſchofsheim), die 256 Pfund ſeinſten Weißmehls und 37 Kg. Aepfel enthielt und nach Maupheim gerichtet war. Ferner wurden Kiſten und Körbe konfisziert, die große Vorräte an Brotgetreide. Weißmehl, einen Zentner friſcheß eiſch und drei Gänſe und einen Haſen enthielten. * Baden⸗Baden, 26. Okt. Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß die Kurtaxe während des Winters 1919/0 im vollen Betrage erhoben wird.— Der bekannte Führer der Mann⸗ heimer U.S. P. Wirt Holzinger, der bei den Unruhen im Juni eine Rolle ſpielte und deswegen in Unterſuchungshaft ſaß, iſt in Oos wegen Schleichhandels feſtgenommen worden, Triberg. 26. Okt. Um einen geriebenen Schwindler ſcheint es ſich bei dem angeblichen Fliegerfeldwebel Klein (deſſen Rückkehr aus der Gefangenſchaft jüngſt gemeldet wurde) zu handeln. Wie der„Triberger Bote“ berichtet, hat man es nämlich nicht mit dem Flieger Klein, ſondern mit einem gewiſſen Blumenhofer aus Forſt bei Bruchſal zu tun, der wegen Diebſtahls verhaftet worden iſt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß B. fahnenflüchtig iſt, Mitglied einer Schie⸗ 5 war und wegen Urkundenfälſchung geſucht wird. 2 ** Müllheim, 26. Okt. Die beiden letzten Brände in Oügelheim, die im ganzen Markgräflerland großes Aufſehen erregt haben, da Brandſtiftung feſtſtand, haben jetzt ihre Auf⸗ klärung gefunden. Unter dem Verdacht, die Brände gelegt zu haben, wurde der Sohn eines angeſehenen Bürgers in Hügelheim, namens Adolf Heid, verhaftet. Er legte ein N ab, gab jedoch die Urſache der Brandſtiftung nicht an. 1 Lörrach, 26. Okt. Auf der Feſte Iſtein iſt jetzt mit der 5 der Batterien und Panzertürme begonnen wor⸗ en. 5 a Radolfzell, 26. Okt. Die Hebungsarbeiten an dem ſei⸗ nedzeit mit einer größeren Kartoffelladung geſunkenen Dampfſchiff„Stadt Radolfzell“ ſind wieder in Angriff ge⸗ nommen worden. Bei den erſten Hebungsarbeiten war das Schiff bekanntlich infolge Kettenbruchs wieder in die Fluten zu rückgeglitten. ö Kouſtanz, 26. Okt. Die Polizei verhaftete einen Poſt⸗ aushelfer wegen Diebſtahls von Wertpaketen im Wert von 6000 M. Der Verhaftete ſteht auch in dem dringenden Ver⸗ dacht, im Frühjahr d. J. einen Wertbrief mit 10000 M. ge⸗ ſtohlen zu haben. i 5 Sozialiſierung der Elektrizitätswerke. Die größten an der Elektrizitätswirtſchaft beteiligten Verbände, nämlich: Deutſcher Verband techniſch⸗wirtſchaft⸗ licher Vereine, Verband deutſcher Elektrotechniker, Verein deutſcher Ingenieure, Vereinigung der Elektrizitätswerke und der Elektrizitätsverſorgungsunternehmungen Deutſch⸗ lands, Zentralverband der deutſchen elektrotechniſchen In⸗ duſtrie, Waſſerwirtſchaftlicher Verband, Verein deutſcher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen, Verband der Elektrotechniſchen Inſtallationsfirmen Deutſchlands, haben zu dem Regierungsentwurf über die Sozialiſterung der Elektrizitätswerke in einer wohlbegründeten Erklärung Stellung genommen. Einleitend wird angeführt, daß der Entwurf keine Zuſammenfaſſung aller in der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft tätigen Kräfte zu dem gemeinwirtſchaftlichen Ziele höchſter Steigerung ihrer Produktivität und überhaupt keine Sozialiſierung bedeute. Es wird dann erklärt: . daß in einer Anzahl Wirtſchaftsbezirke des. Nel ſelbſtändige Verwaltungskörper gebildet werden müſſen, 8e in ihren Angelegenheiten von der zu ſchaffenden Reichs⸗ zentrale unabhängig ſind; 5 5 5 2. daß mit der Elektrizitätswirtſchaft gleichzeitig eine Finanzwirtſchaft im Sinne eines in ſich geſchloſſenen Un⸗ ternehmens geſchaffen werden müſſe, und daß es zweck⸗ widrig ſei, die Elektrizitätswirtſchaft mit dem Schickſal der öffentlichen Finanz zu verbinden; 3. daß zur Sicherung der Einheitlichkeit der Elektrizi⸗ tätswirtſchaft und zur Regelung des Ausgleiches dieſer zwi⸗ ſchen den einzelnen Bezirksorganiſationen eine Reichszen⸗ trale geſchaffen werden müſſe, von der die allgemeinen Grundſätze ausgehen und daß ihr ein unabhängiger Sach⸗ verſtändigenausſchuß mit ausſchlaggebendem Einfluß zur Seite ſtehen müſſe. 5 4. daß ſich die organiſatoriſche Aufgabe des Geſetzes le⸗ diglich auf die Erzeugung der Elektrizität, der Verkuppe⸗ lung der Erzeugungsſtätten, nicht aber auf die Verteilung erſtrecken dürfe; 5. daß die Ausſchaltung des privaten Unternehmertums zu verwerfen ſei, deſſen Initiative und tätige Mitwirkung ebenſowenig entbehrt werden könne, wie die begehrte Teik⸗ nahme der Gemeinden und Gemeindeverbände. Der Elek⸗ trizitätsinduſtrie müſſe der enge Zuſammenhang mit der Anwendung als Grundlage weiterer Fortſchritte erhalten bleiben. 6. Die Beſtimungen über die gemiſchtwirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen, insbeſondere die im Entwurf vorgeſchlage⸗ nen Entſchädigungen ſei unhaltbar. 5 7. Die Entſchädigungen für die durch das Geſetz etwa betroffenen Arbeitnehmer ſei unzureichend. N Lokales. 8 3 — Auſwendungen für Kriegshinterbliebene. Nach den amtlichen Nachweiſungen wurden 1914 insge⸗ ſamt 5% Millionen Mark für notleidende Kriegshinter⸗ bliebene verausgabt. 1917 ſtieg die Summe auf 363½ Millionen Mark. Die Ausgaben für 1918 und 1919 wer⸗ den natürlich noch erheblich höher ſein. Die National⸗ ſtiftung hat 1917 an Unterſtützungen 6,9 und 1918 im ganzen 10 Millionen Mark ausgegeben. Entſprechend dem am 21. Auguſt 1919 gefaßten Beſchluß der National⸗ verſammlung iſt ein Betrag von 100 Millionen Mark ausgeſetzt worden, der zur Gewährung von Beihilfen an bedürftige Hinterbliebene verwendet werden ſoll. Die Verteilung dieſer Beihilfen ſoll den amtlichen Fürſorge⸗ ſtellen übertragen werden. Die Maßnahmen ſollen na⸗ mentlich dazu dienen, die für den Winter zu erwarten⸗ den beſonderen Notſtände zu lindern; infolgedeſſen kön⸗ nen die Beihilſen für die Zeit vom 1. Oktober 1919 bis 31. März 1920 bewilligt werden. Es wird voraus⸗ ſichtlich möglich ſein, die Beihilfen ſpäteſtens in der zwei⸗ ten Hälfte des Novembers zu zahlen, und zwar rück⸗ wirkend für Oktober und Noveneber zuſammen. e Lohntarxif für die Textilinduſtrie. Die Ar⸗ geitgeber der württ. Textilinduſtrie haben ſich bereit er⸗ klärt, unter Berückſichtigung der württembergiſchen Ver⸗ hältniſſe einen Tarifvertrag auf ähnlicher Grundlage ab⸗ zuſchließen, wie er ſoeben im Gau Südbayern zustande gekommen iſt. E — Mergel als Meliorationsmittel. Von zu ſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Bei dem Man⸗ gel an Düngerkalk empfiehlt es ſich zu billigeren Me⸗ liorationsmitteln überzugehen und dort, wo es möglich iſt, zu dem alten, neuerdings vielfach verlaſſenen Ver⸗ fahren des Mergelns kalkarmer Böden zurückzukehren. Der Mergel enthält in wechſelnder Menge nicht ſelten bis 50 9 kohlenſauren Kalk und kann während des Win⸗ ters gegraben, auf die kalkbedürftigen Aecker gefahren, dort verteilt und vor der Beſtellung unterpflügt werden. Er wirkt nicht ſo kräftig, wie gebrannter Kalk und muß auch in doppelter oder dreifacher Menge aufgetragen werden. Mergel, der für dieſen Zweck brauchbar wäre, gibt es im Seekreis und in der Baar an ſehr vielen leicht zugänglichen Stellen. Die Badiſche geologische Lan⸗ desanſtalt, Freiburg i. Br., Bismarckstraße 7, gibt auf Anfragen Beſcheid, ob und wo im Bereich einer Ge⸗ meinde ſolcher Mergel anzutreffen und abzugraben iſt, — Das Abraupen. Sobald die Obſternte beendet iſt, ſollte mit dem Abſuchen der Bäume und Sträucher nach Raupenneſtern und Schmetterlingseiern begonnen werden; die Bäume mindeſtens bis zu einer Höhe von 6 Metern über dem Boden. Die Neſter und Eier müſſen verbrannt werden; das bloße Zerdrücken bietet für die Unſchädlichmachung keine ſichere Gewähr. Namentlich aber iſt zu verhüten, daß die Neſter auf den Boden fal⸗ len und dort liegen bleiben. Die Raupen würden ſich ſonſt ungeſtört weiterentwickeln. e Erhöhung des Zuckerpreiſes. Mit Rückſicht auf die höheren Rübenpreiſe und die Herſtellungskoſten iſt der Preis für Rohzucker auf 53 Mk, für Verbrauchs zucker auf 75.30 Mk. für den Zentner feſtgeſetzt wor⸗ den. Der Rübenpreis beträgt 4 Mark. Der Großhan⸗ delszuſchlag wurde gemäß den höheren Frachtkoſten und ſonſtigen Verteuerungen auf 3.70 Mark beſtimmt. Falls die Erhöhung der Zuckerſteuer und die Umſatzſteuer von der Nationalverſammlung angenommen wird, muß eine entſprechende weitere Erhöhung des Zuckerpreiſes ſtatt⸗ finden. Die Zwangsbewirtſchaftung der zuckerhaltigen Futtermittel wird aufgehoben; die Melaſſe kann im bis⸗ herigen Umfang von den Zuckerfabriken an die Rüben⸗ lieferanten zurückgegeben werden, ſie bleibt aber im übri⸗ gen für wichtige Zwecke in öffentlicher Bewirtſchaftung. Die Frage, ob die Zwangsbewirtſchaftung des Zuckers im Herbſt 1920 aufgehoben werden ſoll, iſt noch nicht entſchieden. e „— Preisſturz in der Schweiz. Infolge Futter⸗ mangels und Rückgangs des Fleiſchverbrauchs ſind die Preiſe für Schlachtvieh in der Schweiz um 25 bis 40 9 gefallen, für Ferkel um 55 9. Haber iſt um 6,5 00, Gerſte um 6,7 9% billiger geworden, Moſtäpfel um 72 0%, Tafeläpfel um 63 90. zei Obſtwein 58, Gemüſe bis zu 70, Kartoffeln 36, Nutz⸗ holz 29, Eier 13, Rotwein 10— 20, Weißwein 20—30 90. Nur Milch, Butter und skäſe ſind nicht billiger ge⸗ vorden. Teilweiſe waren die Preiſe in der Schweiz 95. ber als in Deutſchland. 3 5 2 8 — 8 8 Der Preisabſchlag beträgt ferner 1 Eine Berliner Schlemmerſtätte. Aus Berlin wird berichtet: Trotz einer Verwarnung durch das Landespolizeiamt unterhielt ein angeblicher „Intereſſenverband der internationalen Künſtlerſchaft“ in einer Tiergartenvilla nach der Polizeiſtunde einen flot⸗ ten Barbetrieb. Als in der Nacht vom 23. Oktober meh⸗ rere Kriminalkommiſſare mit einem ſtarken Aufgebot von Kriminalwachtmeißern und Sicherheitsſoldaten, ſowie zwei großen Laſtkraftwagen dort vorſuhr, hielt bereits eine an⸗ ſehnliche Wagenburg vor der Villa. Die vier geräumigen Vorderzimmer des Obergeſchoſſes waren bis auf den letzten Stuhl von zum großen Teil ausländiſchen Herren im Frack und Damen in vielfach tiefausgeſchnittener Ball⸗ und Theatertoilette beſetzt. geſtattete, wurde getanzt. Der Sekt koſtete 75 Mark. Die Preiſe der reichhaltigen Speiſekarte waren entſprechend hoch. Nachdem die Polizei zunächſt die Perſönlichkeiten der Ausländer feſtgeſtellt hatte, wurden dieſe entlaſſen. Die übrigen Anweſenden, über hundert Perſonen, wurden in den beiden Laſtkraftwagen zum Landespolizeiamte be⸗ fördert, was beſonders die„Damen“ nicht tragiſch nahmen. Die Privatwagen und Kraftdroſchken der Nachtgäſte fuh⸗ ren ihnen dorthin nach. 5 Die Geſellſchaft war nach Beendigung der Theater zumeiſt durch„Schlepperinnen“ in der Villa Nr. 17 der Tiergartenſtraße zuſammengeführt worden. Die Herren hatten fünf Mark Eintrittsgeld bezahlt. Die Hinter⸗ räume des Geſchoſſes lagen im Dunkeln. Einer von ihnen hatte zur Einrichtung nur einen langen, glatten Tiſch mit Stühlen und Seſſeln, alſo wohl eine Spie leinrich⸗ tung. Abgeſehen von allen anderen ſchädlichen Wirkun⸗ gen dieſer Schlemmerſtätten ſteigern ſie auch noch die Wohnungsnot. Von dieſem Treiben profitiert nur der Wohnungswucher. Ein Beiſpiel dafür liefert die Villa N. So gut es der enge Raum 23 in der Fafauenſtraße. En uno Schreiber und ein G. Gottwald mieteten dieſ« vom Eigentümer für 12000 Mark jährlich. Sie gaben ſie weiter an einen Spielklub, der ſich„Klub zum Schutze des geiſtigen Eigen⸗ tums“ nannte. Nach Schließung des Spielklubs durch die Kriminalpolizei richtete ein Herr Schleſinger mit einem Herrn Rohrbeck zuſammen in der Vitla einen Barbetrieb „Zum Goldfaſanen“ ein und zahlte 1000 Mark Tages⸗ miete, alſo auf das Jahr berechnet nicht weniger als 365000 Mark. Der„Goldfaſan“ wurde von der Lan⸗ despolizei vor einigen Tagen zur Strecke gebracht. Die Bücher enthüllten dieſe intereſſauten Mietezahlen, die wiederum zeigen, was für ein Geld in dieſen Bars ver⸗ tilgt werden muß. Das Geld ſpielt ja allerdings für Kriegsgewinnler und Schieber keine Rolle. Daß auch die ſo fein gekleidete Geſellſchaft in der Villa Nr. 17 nicht„einwandfrei“ war, mußten zu ihrem Leidweſen wieder einige Kellner feſtſtellen, die um die Zeche ka⸗ men, aber auch ein Gaſt ſelbſt, dem ein Pelz im Wert hon 50 000 Mark geſtohlen wurde. f i Vermiſchtes. Zum Vorſitzenden des Deutſchen Werk⸗ inds Stadtbaurat Prof. Hans Pölzig in Dresden gewähl'. e Räuberiſcher Ueberfall. In Kreutzdorf(Nie⸗ derlauſitz) drangen 6 mit Gewehren bewaffnete Räuber nachts in das Pfarrhaus ein, überwältigten den Pfarrer und raubten 3500 Mark. VF Armer Lortzing! Bei der Aufführung von Lort⸗ zings Oper„Zar und Zimmermaun“ im Lexington⸗ Theater in Neuyork kam es in und außerhalb des Theaters zu einer wüſten deutſch-feindlichen Kundgebung. Die Sänger wurden auf der Bühne mit faulen Eiern be⸗ worfen. Werkbund. bunds wurde der 5 4. 5 Das Tauchboot„Deutſchland“. 1 1 ä ain ö burg zur Veröffentlichung gelangter Brief a beide Ingenieurs Albert Albers, der im Jahr 5 Amerikafahrten des Handelsunterſeeboots„De mit Kapitän König mitgemacht hat, beſagt u. d dem das Boot in ein Kriegsfahrzeug umgeba war, unternahm es noch drei Fernfahrten von Monaten Dauer nach der Weſtküſte Afrikas, den, und den Kap Verdiſchen Inſeln als„U. 0 Waffenſtillſtandsabkommen mußte dieſes Boot na wich fahren, wo es am 24. November 1918 zur an England gelangte.“ wurde Erdbeben. Am 22. Oktober früh 7.11 Uhr 0 in Italien ein neuer Erdſtoß verſpürt, der beſonden in der Nähe von Rom und in Pelletri war. fälle ſind bis jetzt nicht gemeldet. bei m. 1 Das Maultier. Vor dem Krieg hat man gesehn die Maultiere(nicht zu verwechſeln mit den 1 vol faſt nicht gekannt. Manleich wie örriſch al faſt v0 g en 5 ing le glei 1 5 Es braucht zwei Drittel vom Futter des Pferd zer ſtroh verträgt es ebenſogut wie Roggenſtroh. Ga 0 ber und grobes Wieſenheu ſind das beſte Ju 1 Krankheiten iſt es außerordentlich widerſtandsfüß 5 Dit der Huf des Maultieres muß gut behandelt e Pfleh Tiere werden älter als Pferde und können bei gülk k 30 Jahre lang Arbeit leiſten. Verſchiedene Perſonen wurden verwundet. Amtliche Bekanntmachungen Verordnung (vom 8. Oktober 1918.) Saatkartoffeln betreffend. Zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom 2. September 1918 über Saatkartoffeln aus der Ernte 1918(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 1092) wird verordnet was folgt: 8 1. Im Sinne der Bundesratsverordnung iſt Landeszentralbehörde das Miniſterium des Innern, landwirtſchaftliche Berufsvertretung die Badiſche Landwirtſchaftskammer, Vermittlungsſtelle nach 9 3 Abſatz 1 Satz 3 ſowie höhere Verwaltungsbehörde nach§ 5 die Badiſche Lattoffelverſorgung. Innerhalb eines Kommunalverbands bedarf der Abſatz von Saatkartoffeln zwiſchen den in 8 1 Abſatz 1 der Bundesratsverordnung bezeichneten Perſonen keiner Genehmigung. Für den Verſand von Saatkartoffeln innerhalb des Kommungl⸗ verbandes ſowie für den Verſand in auswärtige Kommunalverbände gelten die Beſtimmungen un⸗ ſerer Verordnung vom 2 April 1918, Beförderung von Kartoffeln betreffend(Geſetzes- und Verord⸗ nungsblatt Seite 95). 83. Bei Erteilung der Genehmigung der Liefer⸗ ungsverträge durch den Kommunalverband des Ausfuhrorts ſowie bei Ausſtellung der Beſcheini⸗ gung durch den Kommunalverband des Einfuhr⸗ orts haben die Kommunalverbände darauf zu achten, daß der Saatkartoffelverkehr nicht un⸗ nötig erſchwert wird. Die Entſcheidungen ſind zu beſchleunigen. 8 5 Die Lieferung von Saatkartoffeln auf Grund genehmigter Verträge iſt 2 keine Friſt gebundeu. Die Kommunalverbände haben darüber zu wachen, daß die in ihren Bezirk gelieferten Saat⸗ kartoffeln auch tatſächlich zur Ausſaat verwendet werden, ſofern nicht nach§ 5 der Bundesratsver⸗ ordnung eine 3 zuläſſig iſt. ö 5 Die nach 8 4 der Bundesratsverordnung von den Kommunalverbänden vorzulegende Ueberſicht iſt bei der Badiſchen Kartoffelverſorgung in dop⸗ pelter Fertigung eee 2 8 6 8 6, Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Karlsruhe, den 8. Oktober 1918. ö Großherzogliches Miniſterium des Innern; 5 von Bodmann. Dr. Schühly. Diieſe Vorſchriften gelten auch für den Verkehr mit Saatkartoffeln aus der Ernte 1919 mit der Maßgabe, daß als Zeitpunkt, bis zu dem Vertrage über Saatkartoffeln abzuſchließen ſind, der 30. November 1919 feſtgeſetzt iſt(8 3 Abſatz 1 Satz 1). Der Antrag auf Genehmigung iſt alsbald nach Abſchluß des Vertrages ſpäteſtens bis zum 10. Dezember zu ſtellen. f Der Verſand von Saatkartoffeln mit der Bahn oder dem Schiff iſt nur mit dem vom Kommunal⸗ verband des Verſandortes geſtempelten Frachtbrief (Aidne gecko und ſofern der Verſand durch eine landwirtſchaftliche Vereinigung erfolgt, auch mit einem von der Geſchäftsſtelle der Badiſchen Kar⸗ toffelverſorgung ausgeſtellten Frachtbrief geſtattet. Der Verſand von Saatkartoffeln mit der Bahn oder dem Schiff ohne abgeſtempelten Frachtbrief iſt verboten. ö a Der Verſand oder die ſonſtige Verbringung von Saatkartoffeln mit Fuhrwerk oder Kraftwagen in eine andere Gemeinde iſt nur mit einem von dem Bürgermeiſteramt des Verſandortes ausge⸗ ſtelten Beförderungsſchein zuläſſig. Der Beförderer hat den n de bei ſich zu führen. N Die Beförderung darf nur an dem Tage er⸗ folgen, welcher von dem Bürgerweiſteramt des Verſandortes als Abgangstag vermerkt iſt. Mannheim, den 28. Oktober 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. Vb. Stadlische Sparkasse Sehioe lingen mit Gemeindebũrg schaft— mũndelsleher 1 Harlsruhe Vo, 2950. elephon Vo. GI. Sdaitliohe Hinlagen wer- den oom Lage der Hiasahlung an zu 40% verainst. Masseastuaden: I Dir por. ittags, 2—5 Ch 5 f 1 e: Georg Röser, Se Ffödſchup für port A. Tolbos⸗ Abundenl. Am Vonunerstag, den 30. Oktaber abends ½09 Uhr findet im Gaſthaus zum „Goldenen Stern“ eine 19 Sitzung Hierzu ladet freundlichſt ein Der Vorſttzende, Deulſch⸗demokratiſche Partei Am Mittwoch, den 29. ds. Mis, abends 8 Uhr, findet im„Roten Löwen“ eine Miiglieder⸗Cersammlung ſtatt, in der Herr Hauptl. Haas⸗Maunheim über Schule und Staat ſprechen wird. Wir laden unſere Mitglieder und Par⸗ teifreunde höflichſt ein und bitten um recht zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. G Mlerheiligen. G Aur Aussehmückung oon Grabstütten empfehle in teieher Auswahl: Hlülende Stiefmültoreheu, Masslioebehen, AHsber, Hriled, immer grüne Strdueher und o duse aus Valur, künst. 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