19. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. fimtsblatt der Bürgermeisterdmter Seckenh — Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freier 1 Durch die Poſt bezogen pro Quartal 15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der eim, Alwesbeim, lleckurhausen und Edingen. —. ͤ—— Montag, 3. November 1919. * Tagesſchau. Die Reichsregierung hat in ihrer letzten Kabinettsſitzung 2. nit Rückſicht darauf, daß der Abtransport aus dem Balti⸗ ogeng um bisher ungenügend iſt und daß das Verhalten zahl⸗ ohen eicher Truppenteile zu den ſchärfſten Maßnahmen zwingt, den Beſchluß gefaßt, daß ſämtliche Truppen, die nicht bis 0 zum 11. November die deutſche Grenze paſſiert haben, als . 9.3 ahnenflüchtig erklärt werden. Sie verlieren die deutſche . Kkaatsangehörigkeit, auch alle Verſorgungsanſprüche. Nestach einem Beſchluß des Oberſten Rates ſoll die deutſche angierung ein Protokoll unterzeichnen, worin ſich Deutſch⸗ nun verpflichtet, alle Klauſeln des Wafſenſtillſtaudes auch kisb, Ratifizierung des Friedens noch zu erfüllen, falls ſie e a ahin noch nicht durchgeführt ſind. e Zeppen vernehmen aus guter Quelle, daß die Verteilung der wei line binnen kurzem vollzogen werde. Frankreich wird U ſich i dieſer Luftſchiffe und eine Halle erhalten. Es handelt 00 gon u ganzen um etwa 12 Schiffe mit einer Luftverdrängung en 55 bis 62 000 Kubikmeter. n N Berliner Lokal⸗Anzeiger ſind aus Frankfurt a. M. 4 Leb en letzten Tagen vom Hauptbahnhof mehrere Wagen mit n ens mitteln verſchwunden, die alle mit falſchen Papieren fand leineren Bahnhöfen in der Umgebung Frankfurts ver⸗ 1 t wurden, wo ſie beraubt wurden oder werden ſollten. N ü er Rotterdamer Korreſpondent des Telegraaf berichtet ein Biel, daß die franzöſiſche Regierung ſich energiſch für teig ündnis Belgiens und Hollands im Auſchluß an Frank⸗ eich ainſetzt. Frisoner Law erwartet die vollſtändige Ratifizierung des 8 edens und deſſen endgültiges Zuſtandekommen nicht vor 1 3 oder März nächſten Jahres. 5 5 . 3 Robert Ceeil erklärte in einer Rede über den Völ⸗ never ien 1 0 N Arigech Snerikaniſchen Meldungen beabſichtigen die Ver⸗ Lermitt Staaten in Frage der Teilung der Türkei eine lungsaktion einzuleiten. — Die Kohlennot. Der Ruf nach dem Wirtſchaftsdiktator. utſche Min iſter ſchlagen General Gröner als Wirt⸗ . ſchaftsdiktator vor. f f ene Stgttgart, 30. Okt. In einer am 28. Oktober in 9 b deutſch um Arbeitsminiſterium abgehalenen Sitzung der ArbeitsminMiniſter, an der außer dem württembergiſchen beneral miſterium das angegliederte Landeskohlenamt, der zniſter 2 Jed der Staatseiſenbahnen, der badiſche Mi⸗ biiniſter 85 Innern Remmele und der bayeriſche Handels⸗ * Angung bel ran, wurden Fragen der Breunſtoff⸗ 8 ach 12 prochen. 1 8 aden gene er Beratung, in der die gefährliche Lage der en Staaten und die Ueberzeugung zum Ausdruck 1 beim Reichswirtſchaſtsminiſterium und beim gebe. eine Bar die Herrſchaft über die Dinge nerloren licenüber deselaftung der ſchwicheren Teile Deutſchlands ch ſef Dur wirtſchaftlich ſtürkeren aber nicht weiter mög⸗ N Side a———ů— 2 wurden zur Beſſerung der größten Not im ganzen 6— 5 ſchränkter a Re auch der ganze Verkehr rückſichtslos in die Hände zu ge⸗ Lokomotiven wurdey weiterhin als Forderungen einſtim⸗ Neueſte Nachrichten. Euthüllnugen über Bela Kuns Abſichten. Die Polizei verhaftete den ehemaligen Polizeichef der Wiener ungari⸗ ſchen Geſandtſchaft Alexander Battſit(2), der bei ſeiner Ver⸗ haftung die Aufſehen erregende Mitteilung machte, Bela Kun habe ihn als amerikaniſchen Staatsbürger damit be⸗ trauen wollen, die Stefauskrone und die königlichen Reli⸗ quien nach Amerika zu ſchaffen und⸗dort für Golddollar zu verkaufen. Studenten als Kohlenarbeiter. Die Studenten der Gra⸗ zer Univerſität und der Techniſchen Hochſchule haben be⸗ ſchloſſen, jeden Sonntag freiwillig in die Gruben zu gehen. Feier des 9. November in Bayern verboten. T. U. München, 2. Nov. Neichswehrkommande Nr. 4 hat für den 9. November alle Verſammlungen unter freiem Himmel, Umzüge und Demonſtrationen verboten. 8 Das Die Urſachen der geringen Arbeitsleiſtung. ö T. UI. Breslau, 2. Nov. Ulm die Beſchuldigungen nachza⸗ prüfen, die gegen die Eiſenbahnarbeiter in den Werkſtätten gerichtet werden, unternahmen Oberpräſident Phitiap und der Vorſitzende des Breslauer Gewerkſchaftskartells eine Reviſion der Breslauer Eiſen bahnwerkſtätlen 1, 2 und 3. Als Ergebnis wurde folgendes feſtgeſtellt: Weniger die Ar⸗ beitsunluſt der Arbeiter iſt an den geringen Leiſtungen ſchuld, als vielmehr die minderwertige Vefchaſſeuheit von Material und Werkzeug. Dieſe iſt es, die auf die Arbeits⸗ leiſtung ſtark einwirkt und nicht ſelten zu einem völligen Verſagen der Arbeit führt. Die Auflöſung der Schutzteuppe. Berlin, 2. Nov. Der RNeichskolonialminißer hat ſoeben folgende Verfügung erlaſſen: Die Schutztruppe für Deutſch⸗ oſtafrika und Dentſchſüdtoeſtafrika ſowie die Landesvertei⸗ digungstruppen werden aufgelöſt. Ueber die Auflöſung der Schutztruppe für Kamerun folgt weiterer Beſehl. Die Ab⸗ wicklung der Auflöſung der Schutztruppe und der Landes⸗ verteidigungstruppen werden dem Kommando der Schutz⸗ Inberattonspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., eklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß N. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 253 truppe übertragen, das nunmehr die Bezeichnung führt: Abwicklungsamt des früheren Kommandos der Schutztruppe im Reichskolonialamt. Die Beſtimmungen der Schutztrup⸗ peu verordnung und ſonſtige Verordnungen bleiben in Kraft. Die bisherigen Dienſtſiegel und. Stempel ſind weiter zu führen. l Entſchädigung der vertriebenen Elſaß⸗Lothringer. Berlin, 2. Nov. Abg. v. Schulze⸗Gävernitz hat eine An⸗ frage angemeldet, die ſich mit dem Notſtand und der Beun⸗ ruhigung in den Kreiſen der Flüchtlingen aus Elſaß⸗Loth⸗ ringen beſchäftigt. Im einzelnen fragt er, ob die Regierung noch in dieſem Winter ein Entſchädigungsgeſetz für die ver⸗ triebenen Elſaß⸗Lothringer einzubringen gedenkt und ob die Regierung Ausſchüſſe von Sachverſtändigen für die entſtan⸗ denen Schäden ins Leben zu rufen beabſichtige; weiter, ob nen zurücklaſſen mußten, gerettet werden kann, und ſchließ⸗ lich, ob die Regierung beabſichtige, die Bezüge, welche die Beamten öffentlicher rechtlicher Anſtalten, insbeſondere der proteſtantiſchen und biſchöflichen Gymnaſien, und die höhe⸗ zogen haben, dem Staatsgehalt gleichzuſtellen. Gaspreiſe je nach dem Einkommen? Berlin, 2. Nov. Die Deputation des Berliner Magi⸗ ſtrats beſchloß auf Antrag der unabhängigen Stadtverordne⸗ ten, daß künftig die ſtädtiſchen Gaspreiſe nach dem Einkom⸗ men der Verbraucher differenziert werden ſollen. Dieſe Neueinrichtung wird aber erſt im nächſten Jahr eingeführt werden. 5 Maximaliſtiſche Propagandatätigkeit in Braſilien. T. U. Rio de Janeiro, 2. Nov. Die braſilianiſche Regie⸗ cung plaut die Ausweiſung zahlreicher fremder Agenten, die eine ausgedehnte maximaliſtiſche Propaganda im Lande ent⸗ falten. In Santos wurde ein großes Depot von Waffen und Sprengſtofſen entdeckt. In Jacraolo explodierte in einer geheimen Bombenſabrik der Auarchiſten eine Bombe, wobei es 10 Tote und zahlreiche Verwundete gab. Siegerübermut. Berlin, 2. Nov. Die Verhältniſſe in den von den Fran⸗ zoſen beſetzten Gebieten ſind, wie der„Vorwärts“ ſagt, der⸗ artig, daß ſie gar nicht ſchwarz genug geſchildert werden können. Mit den Franzosen zog der Geiſt der Unduldſam⸗ keit, der Frivolität. der Ungerechtigkeit, der kleinlichen Schi⸗ kane und der größten Gehäſſigkeit in die Rheinlande ein. Ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter, der die Verhältniſſe aus eigener Anſchauung kennt, berichtet dem„Vorwärts“ in groben Umriſſen von den Drangſalierungen der Bevöl⸗ kerung durch die Franzoſen Die holländiſche Regierung für die Auslieferung des Ex⸗ kaiſers? T.U. Paris, 2. Nov. Der„Matin“ meldet aus New⸗ hork: Der ⸗Sekretär der holländiſchen Delegation in der einer Auslieferung des deutſchen Kaiſers an die Alliierten günſtig geſtimmt ſei, daß ſie aber ſehr wahrſcheinlich da⸗ für die Einwilligung der Volkspartei von Holland einholen wird. r und in welchem Umfange das Mobiliar, das die Vertriebe⸗ ren Lohnangeſtellten des Staates und der Gemeinden be⸗ 8 Arbeiterkonſerenz verſichert, daß die holländiſche Regierung Du biſt mein! 5 Machdruck e 1. . 54 5 XVI. Nichts wohl kommen würden? den Ta anderes hatte Angelika ſich gefragt in all Feſt N in denen ſie ihre Vorbereitungen für das krauerk roffen, in denen nach ihrer Angabe das Halb⸗ 5 deſelnd tüm aus weißlich grauer Seide mit all dem bar, Tn ſchwarzen Kreppgefältel gefertigt worden l daß ˖ Sie hatte daheim vor ihrem Spiegel gefunden, „ kaum in. 3 j ierten 95. Wei ge ein Anzug ſie in gleich vorteilhafter 115 glei beteileidet hatte. Und wie ſehr auch andere der 160 halte ſi Meinung mit ihr waren, das zu beobachten 00 nun Nn chon hinreichend Gelegenheit gehabt, als 6% üüti eit„der Tag gekommen war, an dem der Wohl⸗ 10 Vorn, Sbazar, der das große Frühlingsereignis von baunderdt bildete, ſtattfand. Sie ſah ſich von Be⸗ fag der Gels umdrängt. Ihr erſtes Wiedererſcheinen 15 ir, di eſellſchaft nach Ablauf des Trauerjahres hätte . ns n dem Nimbus ihres mädchenhaften Wit⸗ kon umgeben war, zu einem Triumph werden 0 n, 8 5 5 gewollt hätte. f 1 in er ſie ſchon zum erſten Male wiederſah ö N in f nes feöhlichteit, ſo ſellte er doch fühlen, wie ſie 1 Herzen dem Trubel ſern ſtand, wie nichts . Mü ſen ein, was ihrer Jugend hätte Freude bringen 10% Au 15 für ſie, die Schmerzgeweihte, mehr Reiz hatte. % em funde en Gründen, ſolchem Wollen, das— nur Aeftimmnden, nicht klar eingeſtanden— ihr Handeln der Ru, hatte ſie ſich auch geweigert, an der Seite er ſeloſt an dem Bazar mitzuwirken. Und Doch ſie wollte es h ſich mit Bekannten zuſammenſand und ein größerer Kreis um ſie bildete, immer wieder wußte ſie ſich dieſem zu entziehen und ſich abſeits der Menge einen einſamen Platz zu ſuchen. Jetzt war ſie aus den überfüllten, feſtlich geſchmück⸗ ten Sälen des Kaſinogebäudes hinaus in den anſto⸗ ßenden Garten geſchritten, und da, dem breiten Mit⸗ telgange fern, auf dem hin und her die Paare prome⸗ nierten, ſtand ſie auf dem ſchmalen Seitenwege, vom hohen Gebüſch halb verborgen und ſchaute durch das ihr gegenüberliegende Fenſter in den großen Saal hinein, ſchaute hin zu der Palmengruppe, die den von purpurfarbenem Baldachin überdeckten Haupteingang umgab. Und plötzlich hatte der golbig ſchimmernde Kopf ſich weit vorgebeugt; die ſeinen Hände preßten ſich ineinander, atemlos hatten die Lippen ſich geökfnet. Sie waren gekommen!. a Seite an Seite traten ſie langſam in den Saal herein— Madeleine und Hartmut Bravand. Sie kamen allein. Es war, als wenn man um ſie her Spalier bildete. Eine Bewegung ſchien durch die Reihen der Bazarbeſucher zu gehen, von allen dem lange ſchon die Neugier vorausgeeilt war. Madeleines Hand lag auf ihres Gatten Arm, und mit ſtrahlendem Lächeln blickte ſie zu ihm auf. Er neigte ſich mit ritterlicher Liebenswürdigleit ihr leicht zu. Die Auſmerkſamleit, die ſie umgab, kümmerte ſie 1 0 nicht. Eines empfand nur das andere, eins war vom anderen ganz erfüllt— zwei Glückliche— ſo ſah Angelika die beiden, und ihr Blick wandte ſich ab! Nicht mehr ſie ſehen, dieſe Glücklichen, nicht ihnen begegnen— nicht ihm begegnen, nicht aus größerer Nähe noch das Glück aus ſeinen Augen leuchten ſehen! Zur Bank hinüber war ſie geſchritten, die ganz im Eebüſch verſteckt ſtand. Da war der rechte Platz für ſie, die Unglückliche, einſam, verborgen, von keinem ceſucht— von leinem vermißt. 8 „Im Saale drinnen hatten Hartmut und Madeleine ſich in das Feſtgewühl gemiſcht, und immer vernehm⸗ barer ward um ſie her ein Summen und Raunen, ein Flüſtern, wie ein ſchwingender Hauch, draus leiſe die Worte hervortönten: 8 „Schön— wie ſchön.“— In Hartmuts Ohr hinein wehte das Wort, halb achtlos ließ er es vorüberklingen. Sein Blick aber glitt über Madeleine hin, und da erſt fühlte auch er plötzlich, was all die anderen empfanden, ſah, was alle ſahen— den unbeſchreiblichen, faſt blendenden Reiz der Erſcheinung Madeleines. Die biegſame ſchlanke Geſtalt war knapp umſchloſ⸗ ſen von einem leichten nachſchleifenden Rock aus reſe⸗ denfarbener Seide, der langſchößige Ueberwurf aus einer wunderbaren, alten, halbverblichenen Stickerei; koſtbare Spitzen füllten in reicher Menge den Bruſt⸗ ausſchuilt und die weiten Aermel, und ein ganz von Lelblichen Straußenfedern bedeckter Hut überſchattete Seiten reckten ſich die Köpfe dem Paare entgegen, vas ſeine, blaſſe Geſicht, das, tief in die Stirn ge⸗ ſcheitelt, weiches, ſchimmerndes Haar umrahmte. Es war ein Bild, ſo künſtleriſch, ſo vollendet traum⸗ haft, ſo vollbeſtricktem Liebreiz, daß von dieſem Zau⸗ ber verſeinerter Eleganz über Hartmut ein Gefühl kam, das er zuvor noch nie empfunden hatte— Stolz, geſchmeichelte Eitelkeit des Mannes, daß dieſe Frau, der all die ſtaunende Bewunderung galt, die ſeine war. 5 Madeleine ſchien zu fühlen, was in ihm vorging. Ein heimlicher Jubel klang in ihr auf, leuchtete aus ihren Augen und zündete auch in ihm eine heißere Flamme an. 3(zFortſetzung folgt.] ä— ͤ ⁰——̃— . geſtiegen. * Verfolgung der Revolutionäre in den Vereinigten Staaten. T. U. Waſhington, 2. Nov. Der amerikaniſche Senat ent⸗ ſchied ſich zugunſten eines Geſetzentwurfes, der die rückſichts⸗ loſe Verfolgung aller Leute plant, die die rote ſozialiſtiſche Fahne hiſſen und an der revolutionären Propaganda in den Vereinigten Staaten teilnehmen. Die Fehlbaren ſollen mit 5000 Dollar oder bis mit 5 Jahren Gefängnis beſtraft wer⸗ den. Beide Strafen können unter ſich und zudem noch mit Deportation nach Abbüßung der Gefängnisſtrafe verbunden werden. 5 —.———p pp—— Ans Baden und den Nachbargebieten u Karlsruhe, 2. Nov. Kohlen⸗ und Waſſermangel zwin⸗ gen das ſtädt. Elektrizitätswerk, vorübergehend zur voll⸗ ſtändigen Stillegung aller an das ſtädt. Elektrizitätswerk angeſchloſſenen Kraftbetriebe mit ſofortiger Wirkung, aus⸗ genommen die lebenswichtigen Großbetriebe, die durch das Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗Amt, Betriebsabteilung für Elektrizität unmittelbar verſtändigt werden. Ferner ſind ausgenommen: Kleinberiebe des Nahrungsmittelgewerbes, Bäckereien, Metzgereien und ähnliche. Der Straßenbahn⸗ betrieb wird aufs äußerſte eingeſchränkt, unter Umſtänden bis zur vollſtändigen Stillegung. Dieſe Notlage macht auch bei der elektriſchen Beleuchtung äußerſte Sparſamkeit zur Pflicht. e 5 0 „e Mannheim, 2. Nov. Zur Bekämpfung von Schleich⸗ handel und Wucher bringt nun der Mannheimer Polizei⸗ bericht die Namen der Perſonen, die ſich ſolcher Verbrechen ſchuldig gemacht haben und verhaftet worden ſind. Es ſind diesmal 13 Perſonen, Männer und Frauen, die der Geßeim⸗ ſchlachtung, des Schleich⸗ und Kettenhandels ſowie des Wu⸗ chers verdächtig ſind. a ke Donaueſchingen, 2. Nov. Bei der Reviſion eines Zu⸗ ges durch Kontrollbeamte entdeckte man in mehreren Pake⸗ ten zwei Zentner Käſe. Von den mitfahrenden Reiſenden wollte niemand Eigentümer des Käſes ſein. Wie man nach⸗ träglich hört, kommt als ſolcher ein im Abteil ſitzender Schie⸗ ber aus Mannheim in Betracht, der aus Furcht vor der Beſtrafung es ruhig geſchehen ließ, daß der Käſe der Be⸗ ſchlagnahme verfiel. un Obereggenen(A. Müllheim), 2. Nov. Eine vom Bür⸗ germeiſter einberufene Verſammlung nahm in der Frage der Kartoffelverſorgung eine anerkenneuswerte Haltung. ein. Um zu Linderung der Not der Städte beizutragen, be⸗ ſchloß man, dem Kommunalverband einen größeren Kar⸗ toffelvorrat zur Verfügung zu ſtellen. Möchte das vorbild⸗ liche Tun der wackern Landwirte von Obereggenen überall Nachahmung finden. * Konſtanz, 2. Nov. Die„Thurg. Ztg.“ berichtet, daß in der Schweiz große Poſten von Wolldecken aus den deut⸗ ſchen Heeresbeſtänden im Handel ſeien zu Preiſen, die in⸗ folge des niedrigen Kurſes des deutſchen Geldes weit unter dem Preis für ſchweizeriſche Armeewolldecken ſtehen. Papiermangel in Deſterreich. Vom 30. Ok⸗ tober bis 8. November dürfen die öſterreichiſchen Ta⸗ geszeitungen morgens höchſtens 6 und abends nur 2 Sei⸗ ten Text veröffentlichen.— Bevölkerungsbewegung in Frankreich. Wäh⸗ rend der Jahre 1913— 1917 ſtellt ſich, wie die„Deut⸗ 2 ſche mediziniſche Wochenſchrift“ berichtet, die Bewegung der Bevölkerung in 77 Departements Frankreichs folgen⸗ dermaßen dar. Die Zahl der Eheſchließungen iſt von 247880 auf 158 508 zurückgegangen. Die- geringſte Zahl, 75 327, entfällt auf das Jahr 1915. Die Zahl der Le⸗ bendgeborenen iſt von 604 811 auf 343 310 geſunken, die der Sterbefälle von Zivilperſonen von 587 445 auf 613 148 Auf das 1000 der Bevölkerung berechnet, be⸗ 1913 1917 15,0 9,6 trugen: die Eheſchließungen Lebendgeborene 18,3 10% Sterbefälle 1 180 Die verhältnismäßig geringe Zunahme der Sterbefälle unter der Zivilbevölkerung iſt natürlich durch den ſtar⸗ ken Rückgang der Geburten zu erklären. 0 m A————.—.—...—.—.—.— 2 Deutſchland. Amerikas Jutereſſe an der wirtſchaftlichen Sanierung 5 Europas. Das Heraufſchnellen des amerikaniſchen Wechſelkurſes und das ſtändige Fallen der kontinentalen Valuten hat den Vereinigten Staaten keine ſo günſtige Wirkung gebracht, wie man zuerſt annahm. Im Juni erzielte die Ausfuhr Amerikas die ungeheure Summe von 918 Millionen Dollar und die Einfuhr betrug nur 293 Millionen Dollar. Ein großes Hindernis der Wiederherſtellung normaler Verhält⸗ niſſe iſt der amerikaniſche Tarif.„Wir müſſen“, ſo ſchreibt das Bülletin,„die Waren unſerer Schuldner zu unſeren Märkten zulaſſen; es iſt Torheit, Anleihen zu gewähren, welche die Staaten nur in Waren zurückzahlen können, und leichzeitig unſere Märkte dieſen Waren zu verſchließen“. 5 war kange Zeit Mode, den Einfluß des Wechſelkurſes auf den Außenhandel zu gering einzuſchätzen, es mag ſein, daß dieſem Einfluß jetzt übertriebene Bedeutung beigemeſ⸗ ſen wird. Wenn Europa ſeine Schulden an die Vereinig⸗ ten Staaten abbezahlen will, ſo muß es das durch Waren⸗ verſand tun. Eine der einfachſten Methoden wäre es, Geld auf dem Kontinent anzulegen, was bei den jetzigen niedri⸗ gen Wechſelkurſen einen beſonderen Anreiz bieten dürfte. Die jetzige Lage iſt für beide Seiten des atlantiſchen Ozeans ſchlimm und Abhilfe tut not; die Vereinigten Staaten ha⸗ ben ein direktes Intereſſe hieran und ſind beſſer in der Lage, hier einzugreifen als irgendein anderes Land. Die beſte Verwendung für das amerikaniſche Kapital wäre es, 8 wieder dahin zu bringen daß es ſich ſelbſt verſorgen ann. 5 Die Ausſichten für den deutſchen Export nach Südamerika. Direktor Gußmann, der ſeit dem Februar 1915 ununter⸗ brochen während des Krieges ſich in Südamerika aufgehalten und die dortigen Verhältniſſe eingehend ſtudiert hat, ver⸗ trat die Auffaſſung, daß die Exportmöglichkeiten für alle deutſchen Induſtriezweige in die ſüdamerikaniſchen Länder ganz außerordentlich günſtig liegen. Die mehrjährige Aus⸗ ſchaltung der deutſchen Betätigung in Südamerika hätten nicht vermocht, in den für den deutſchen Expork hauptſächlich in Betracht kͤmmenden Ländern, wie Argentinien und Chile, das Anſehen und gerade die Sehnſucht nach deut⸗ ſchen Fabrikaten zu ſchmälern. Zwiſchen Argentinien und Deutſchland ergäben ſich ſoviel Berührungspunkte im wech⸗ ch für Deutſchland dort be⸗ ſelſeitigen Tauſchverkehr, daß ſi ſonders ante Abſotzmöalichkeiten eröffnen. Auch die finan⸗ 1 8 zielle Abhängigkeit mancher füdamerikaniſchen Staaten von England oder den Vereinigten Staaten iſt nach Direktor Gußmanns Meinung nicht bedeutend genug, um dem deut⸗ ſchen Export nach Südamerika weſentlich zu ſchaden. Die großen deutſchen Exportfirmen in Südamerika, welche vor dem Kriege dort ſeit langem erfolgreich gewirkt hätten, warteten nach Direktor Gußmaunns Auffaſſung nur darauf, wieder deutſche Ware zu erhalten. Die Abſatzmöglichkeit ſelbſt bei den heutigen viel höheren Geſtehungskoſten ſei in Konkurrenz gegen Amerika und gegen England ohne Zwei⸗ fel in dem Umfange gegeben, in dem die Möglichkeit einer Ausfuhr aus Deutſchland überhaupt vorliege. 1— ———— Zum Wiederaufbau. Argentinien und Deukſchland. Dem Deutſch⸗Argentiniſchen Zentralverband(Berlin) wird aus Buenos Aires geſchrieben: Bei deutſchfreundlichen Argentinern finde man ein Nemo in den baldigen Wiederaufbau und die Wlederbetätigung Deutſchlands auf dem Weltmarkt, das, wenn man die Verhältniſſe in Deutſch⸗ land nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes kennen gelernt hat, geradezu beſchämend wirkt. Die Verhältniſſe liegen im allgemeinen ſo, daß die Konkurrenz in derſelben Art wie vor dem Kriege, nur auf höherem Preisniveau ſtatt⸗ finden kann. Alle Preiſe ſind geſtiegen; ob Deutſchland we⸗ gen ſeiner erhöhten Löhne, die es zahlt, konkurrenzfähig ſein wird, kann man nur von dort, nicht von hier aus über⸗ ſehen.— Durch die engliſche Kontrolle werden etwa 15 bis 20 Millionen Mark weniger als vor dem Kriege hierher abgeſetzt werden können; ſonſt ſind die Verhältniſſe die⸗ ſelben geblieben, neue Artikel werden nicht verlangt. In der Flußſchiffahrt herrſcht Mangel an Schleppern und Laſt⸗ kähnen. Es werden hier im Lande von verſchiedenen Fir⸗ men Zementſchiffe hergeſtellt. Es ſind bedeutende neue Pe⸗ troleumquellen bei Bahia Blanca entdeckt worden. Auch ſonſt iſt im Lande Petroleum gefunden worden. Die be⸗ ſtehenden Bohrunternehmungen arbeiten ſehr teuer, ſicher wäre Konkurrenz von deutſcher Seite ſehr erwünſcht. ziemlich leicht zu löſende Bewäſſerungsfrage für die Pro⸗ vinzen Rio Negro, Neuquen, Santiago del Eſtero uſw. iſt von außerordentlicher Wichtigkeit und bietet, ſobald Kapital zur Verfügung ſteht ungeahnte Möglichkeiten. Auch von ententefreundlichen Argentinern hört man die Meinung, daß eine ſtarke deutſche Einwanderung ſehr vorteilhaft wäre. Viele Argentiner würden gerne Land zwecks Koloniſierung zur Verfügung ſtellen. Schwierigkeiten macht die Kapital⸗ beſchaffung.. a e 2 ä Bunte Mappe. g Widerſprüche. Der Frieden wurde längſt geſchloſſen,— man meint, nun müßte Ruhe ſein,— und doch zeigt Mars ſich unverdroſſen, — er ſteckt noch nicht den Degen!— Es gährt und brodelt immerzu,— Europa hat noch keine Ruh,— im Oſten dröhnt noch Kanonade,— auch wirkt ſchon wieder die Blockade. —— Den Bolſchewismus ſchlagen nieder— teils Judenitſch, teils Denikin,— heut ſiegen ſie, und morgen wieder— iſt's Glück bei Trotzki und Lenin.— So geht es immer hin und her— und mit dem Frieden hapert's ſehr,— er geht aufs neue in die Brüche,— die Welt iſt voller Widerſprüche.—— In dieſer Zeiten Sturmgetoſe— gibts neue Arbeit weit und breit,— und dennoch, ſoviel Arbeitsboſe— wie heute gab's zu keiner Zeit.— Der Arbeit gibt es zwar genug,— und darin liegt der Widerſpruch,— daß viele, ſtatt ſie zu erfaſſen,— ſich weiter unterſtützen laſſen.—— Da ſoll der Zorn die Stirn uns röten— in dieſer Zeit der ſchweren Not!— Nun kommt zu all den andern Nöten— am Ende dite Kartoffelnot.— Der Städter merkt, wie weh es tut,— war nicht die Ernte mittelgut?— Auf daß die Not nicht mehr erſcheine,— tu jeder Landwirt jetzt das Seine.—— Zur Preisſenkung hat die Regierung— bereits Milliarden angelegt,— man glaubte ſchun und war voll Rührung,— daß ſich der Preis her abe wegt.— Statt deſſen ſteigt er noch hinauf,— der Wucher höret nimmer auf,— er bleibt Ver⸗ bitt'rer unſeres Lebens— und alle Mühe iſt vergebens.—— Da geht die Rechnung in die Brüche,— der Lebenskampf bleibt heiß und ſchwer,— die Welt iſt voller Widerſprüche, — drum glaubt man ſchließlich gar nichts mehr.— Man kon⸗ ſtatiert nur ab und zu— Europa hat noch keine Ruh!— Der Frieden kam, doch ſein Begleiter— iſt neuer Kampf und Sturm! f Ernſt Heiter. 1——— 5——— — Einnahmen der Staatseiſenbahnen. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Septembereinnahme bei den badiſchen Staatseiſenbahnen auf 19,5 Millionen Mark geſchätzt wird und ſomit gegen das Vorjahr ein Mehr von über 3,8 Mil⸗ lionen Mark aufweiſt. Von den 19,5 Millionen Mark Ein⸗ nahmen entfallen 7,4 Millionen auf den Perſonenverkehr, 10,5 Millionen auf den Güterverkehr und 1½ Millionen auf ſonſtige Quellen. ie Einnahmen vom Januar bis Sep⸗ tember 1919 ſtellt ſich ſchätzungsweiſe auf etwas über 144 Millionen Mark, das ſind etwas über 16 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 1918. Gegenüber dem letz⸗ ten Friedensjahr 1913 iſt die Septembereinnahme im Per⸗ ſonenverkehr um etwas über 4 Millionen Mark, im Güter⸗ verkehr um nahezu 4 Millionen Mark höher, wobei aller⸗ dings die Tariferhöhungen zu beachten ſind. Der amtliche Bericht ſtellt noch ſeſt, daß der Reiſeverkehr im September ſehr ſtark war und daß ſtarker Mangel an Wagen aller Gat⸗ tungen beſtand. 3 r 2—. Der Aufn. ch gegen d'Annunzio. TU. Agram, 2. Nov. Nach Meldungen“ aus Belgrad iſt ein ſerbiſches Armeekorps gegen Fiume in Marſch geſetzt worden. Die jugo⸗flawiſche Regierung hat ſich entſchloſſen, gegen d'Annunzio energiſch aufzutreten, da ſie ſich auf die langſame Entſcheidung des Oberſten Rates nicht verlaſſen Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hat jüngſt ein Preisausſchreiben erlaſſen, betr. Werbeaufſätze 271 für Leibesübungen. Zahlreiche Sportsleute und Turner haben ſich an dieſem Ausſchreiben beteiligt. Der nach⸗ ſtehende Werbeaufſatz wurde mit dem erſten Preis aus⸗ gezeichnet. 2. Sparen und Arbeiten! Das iſt das Leitwort, das in Zukunft das Leben jedes Deutſchen von der Wiege bis zum Grabe durchklingen wird, nicht nur für die lebende, ſondern auch für die kommenden Generationen. Mit allen Rohſtoffen zu ſparen haben wir im Kriege gelernt,— nur mit dem koſtbarſten nicht: dem Menſchen! Haben wir noch immer nicht gelernt, was man jenſeits des Ozeans ſchon lange vor dem Kriege wußte, daß wir ſelbſt, unſere eigene Arbeitskraft, das vielſeitigſte und edelſte Rohmaterial ſind, das es auf Erden gibt? Und ein Rohmaterial, das nicht nur dem Handwerk— im wörtlichſten, allgemeinſten Sinne— ſondern vor allem auch jedweder Geiſtesarbeit als Grundlage dient! Unſere eigene Kraft, unſere körperliche und ſeeliſche Friſche auf das höchſtmögliche Maß zu ſteigern, muß heute unſere erſte Pflicht ſein. Kommenden Zeiten wird einſt nichts koſtbarer erſcheinen, als die Erhaltung und Zucht einer gefunden Generation. Hier ſind die Wurzeln. .* 8 8 2 7 N 7 8 5 5 Die faſſung des verſteckten Vermögens bringt, o denen das gauze trolle unterwirft. aus denen allein ſich die Wiedergeburt unſeres entwickeln kaun; nur auf der Grundlage von Kea Geſundheit kann ſich einmal auch ſeine ſeeliſch rung aufbauen. Uns ſelbſt— vor allem aber Kinder— zielbewußt, trotz Kriegs⸗ und zu kräftigen Menſchen zu erziehen, das iſt unſere eh 1 Aufgabe für das neue Deutſchland. Härter als ihn je Geſchlechter vor uns a wird der Kampf ums Daſein werden. Nicht mugaf Waffen hierfür müſſen wir durch Erziehung zur ieh „ 5 2 5 i ü unſeren Knaben und Mädchen mitgeben—. ſie auch kämpfen lehren! Und das iſt das z bet der al ment, das gebieteriſch von uns fordert, unſere Kin u ge die Leibesübungen und den Wettkampf in ihnen 5 atur wöhnen. In jedem gefunden Jungen ſteckt von füſſen ein Kämpfer. wir pflegen und fördern, wo wir nur können, wir Männer und keine Memmen aus ihnen Nichts hilft uns hierbei mehr als Turnen und Menſch ſein, heißt Kämpfer ſein.— Die in der auf grünem Raſen kämpfen lernten, ſie werden Leben ihren Mann ſtehen. g f Und nun zum dritten großen Problem zurn die fg erlebten, Die Freude an Kampf und Sieg wollel. . 5 8 2 5 1% Ftliche Fäulnis, N Erziehung: Der Kampf gegen die ſittliche Fäl uten g unſere Kinder bedroht. lind auch hier werden ane und Sport unſere beſten Helfer ſein. Das körper hen Kind wird am leichteſten auch zum ſittlich kranken. ebens wir ihm aber Kraft und Gefundheit mit auf ſeinen nic weg und dazu die Fähigkeit, tapfer und es kämpfen, gegen ſich ſelbſt wie gegen andere, wir ihm die beſten Waffen für den Kampf um? geſchmiedet, die wir ihm geben können. Darum euré Kinder zu Turnen und Sport. Die Fäh! zu kämpfen wird ihnen dann auch die Freude erwecken; Freude an ſich felbſt und am eigen 1 werden, Freude am Leben und an der Arbe ech voll Freude wird ſo auch werden, was die Not gebiefecſſt 1 uns fordert: Sparen und arbeiten an uns fell unſere und unſerer Kinder Zukunft! 4 Nie im Lauf der Geſchichke iſt ein in fünf Krieg und Hungersnot niedergebrochenes Volk ſchwerere,— nie aber auch vor eine ſchönere, heiligere Aufgabe geſtellt worden. en Be f werden wollt, ſie zu löſen. Lehrt eure Kind f Körper zu pflegen und zu ſtählen; in Spiel u al am Kare, 0 51 80 5 1 en 5 a 0 a f. El. Ell 7 An euch Eltern iſt es, und an euch, die ihr ihn 2 oll ganz 3 8 8 8 5 5 wird aus Jungen und Mädchen ein Geſchlecht 3 u- nern und Frauen emporblühen, das unſer Va 2 tiefſter Not wieder zum Lichte, führt. Reichsdepotzwang für alle 5 Wertpapiere. 2 id 3 Die ſchon ſeit längerer Zeit angekündigten uu d Teil ſchon in Kraft getretenen Maßnahmen 93 ech 0 1 1 8 1 28 0„1 Steuerflucht geben dem Reichsſtnanzminiſterium arsch 1 0 auf dem Wege der Verordnung die ihm geeigne ens u, nenden Maßnahmen zur Erfaſſung des Bern eser B ſofortigem Inkrafttreten zu erlaſſen. Von» und e rechtigung iſt jetzt Gebrauch gemacht worden, die a erſcheint im„Reichsgeſetzblatt“ eine Verordnung/ die 0 f ßerordentlich einſchneidende Verfügungen. 3 0 inländiſchen Wertpapieren beſteht. 5 Die bereits vor einiger Zeit angekündigten. men ſollen damit Tatſache werden, daß Jin und g. winnanteilſcheine(Kupons) ebenſo wie ausgelost a kündigte Effekten ausſchließlis dür 1 Beleihung und Gutſchrift üb 990 5 zwar dürfen nur ſolche Banken Wertpapier ſcheinbogen hinterlegt iſt. E kann alſo ſeine Kupons nicht mehr beliebig bei 2 oder Sparkaſſe einlöſen, ſondern es wird ihn ine potpflicht auferlegt, die ihn dazu zwing ſcheine nur bei der Bankſtelle, wo er hinter geſit zulöſen. Iſt damit der inländiſche Wertpapier diese 8 einer ſtarken Kontrolle unterworfen, ſo wirr dis 1 trolle durch die Beſtimmungen über den auslitk ſitzer von Werkpapieren noch weiter verſchär 11 ſich nämlich ein Wertpapier im Ausland oder 1 eins ſam eines Dritten im Ausland, ſo muß 5 inländiſche Bank im Beſitz eines mit einem= nis verſehenen urkundlichen Nachweiſes über ie 55 ge Aufbewahrung der Wertpapiere ſein. Oteaſler Kontrolle zur steuerlichen Heranziehung Be pelten Wertpapiere gewährleiſtet. Denn der ichen. sg cer“ hält nicht eher die Anmeldung bei der inländi 2 N keinerlei Zinsſcheine und keine Rückzahlung ſolche el oder gekündigter Stücke. Immerhin ſind and ü 1 ſonen, die ihren Wohnſitz im Ausland haben fetten 1 inſofern vorgeſehen, als der ausländiſche Bank we ſeine Zinſen auch bei einer ausländischer ider a Angabe einer eidesſtattlichen Erklärung 0 in Eigen heben kann, dahingehend, daß die Papiere 15 1 ſind, nicht ſteuerpflichtig ſind und nicht 1 eines Dritten ſich in ſeinem Beſitze beſin 85 Hand in Hand mit dieſen Beſtimmüg e 5 weitgehende Auskunftspflicht der 5 M Banken haben den Finanzämtern bis zum.. Verzeichniſſe ihrer Depotkunden nach dem — bie, pflicht der Banken zur Tatſache geworde neue Verordnung ſogar noch weiter, indem keit der Banken überhaupt einer ſtaat!! Es ſollen durch beſo Prüfungen der Bankbetriebe erfolgen, keit vorgeſehen werden, daß ſolchen ſchäftsbetriebe zu einer Verurteilung w Zuwiderhandlung gegen die Kabitalabwald e geführt haben und die keine Gewähr für der ihnen übertragenen Aufgabe bieten, der betrieb gänzlich unterſagt werdet ſollen neue Banken und Vankgeſchäfte gehen der Eröffnung ihres Gewerbebetriebes im t Auzeige zu machen.„ na“ a Maß% e 1 um 1 10 W N 1 gern bon 5 Der Kirchturm als dentſcher Baugedanke. Der Kirchturm iſt für uns heute ſo eng mit dem Got⸗ aus verwachſen, daß wir uns gar keine Kirche ohne en ihren hochragenden Verkünder denken können. Und ch ſind Jahrtauſende der Baugeſchichte dahingegangen, I Fbor die heiligen Stätten mit Türmen geſchmückt wur⸗ Es iſt ein urdeutſcher Baugedanke, der den Turm organiſches Glied aus der Kirche emporwachſen ließ, aniſche Kunſt der Menſchheit gemacht hat. Dies be⸗ Georg Dehio in dem ſoeben erſchienenen erſten Band er großangelegten Geſchichte der deutſchen Kunſt, die ſebei der Vereinigung wiſſenſchaftlicher Verleger ver⸗ entlich. Seine Darſtellung, die das künſtleriſche Schaf⸗ mals wichtige Quelle für das Weſen des deutſchen Vol⸗ 05 betrachtet, betont das dem germaniſchen Geiſte inne⸗ nende Streben nach der Höhe, jenen aus ſtarker Wil⸗ 0 änſtrengung hervorbrechenden Bewegungsdrang nach 1 i der dann in der deutſchen Gotik ſeinen großartigſten druck fand. Dieſes trotzige Emporſteigen der Bau⸗ 1 lle offenbart ſich in der frühvomaniſchen Kunſt Deutſch⸗ f ids, in der der aus der Antike hervorgewachſenen Ba⸗ fig, 5 N. An in ganz neuartiges Bauglied einverleibt wird: der katie kannte nur Feſtungstürme ſowie Signal⸗ und Atürme. Erſt die chriſtliche Kirchenbaukunſt fing an, urm mit dem Gotteshaus in Verbindung zu brin⸗ e und zwar ſcheint dies zuerſt in Syrien der Fall ge⸗ a5 zu ſein. An den Signalturm der Antike anknüp⸗ ih wurde, völlig geſonderk vom Gotteshaus, ein Turm iin tet, von dem aus die Stunden des Gebets angege⸗ Shlaurden, aber noch nicht durch Glocken, ſondern durch elelinſtrumente in der Art der chineſiſchen Gongs. Die 5 Entwicklung vollzog ſich dann in zwei Formen: ſhen mohammedaniſchen Minaret und dem abendländi⸗ in üg un dalaniſchen Baukunſt der germaniſchen Länder wird 1 pi künſtleriſcher Gedanke. W. in erf Campanile. Wann dieſe iſolierten Glockentürme unit in der Kunſt des Abendlandes erſchienen, liegt noch I cunkeln, jedenfalls ſind ſie vor dem 7. Jahrhundert ner talien. nicht bezeugt. Im fränkiſchen Reich traten ſie u im 8. Jahrhundert auf, etwa zu der gleichen Beit, Alo er iriſche und britiſche Miſſionare den Gebrauch der engen in Deutſchland einführten. Dieſe ſrüheſten Glok⸗ * ische ſtehen aber mit dem Gotteshaus in keinem or⸗ 10 chen Zuſammenhang; ſie ſind ſelbſtändige, neben der 1 rh; 0 dt errichtete Bauten, und dieſe Form des Glockenturms ich durch das ganze Mittelalter bis in die Rennaiſ⸗ und iſt für die ſüdeuropäiſche Kirchenbaukonſt cha⸗ geblieben. edi g und an den des Domes von Florenz. In der r eigentliche Kirchturm geſchaffen: er ſteht nicht 8 * neben der Kirche, ſondern geht mik ihr eine körver⸗ 0 Einheit ein.„Durch den Gebrauchszweck, die Auf⸗ . 0 aug der Glocken, war die Neuerung nicht gefordert.“ l 9 „Sie iſt ein freier, ſelbſtzwecklicher eiqent⸗ Er entſpringt demſfelben or⸗ 5 Triebe, durch den zuvor der Grundriß ſein: lob⸗ fin eineegten Konturen empfangen hatte: er leitet gleich⸗ an die en Ueberſchuß an aktiver Bewegung ab, wirkt dem Ambo Erde feſſelnden Syſtem wagerechter Linien als derte reier Kraft entgegen. Dieſe der Kirche einge⸗ at in n. aus ihr herauswachſenden Türme entſtehen zu⸗ Alden eſt⸗ und Norddeutſchlond; der ſtets konſervatire eharrte noch lange bei dem abgeſonderten Ein⸗ uerſt erſcheint der Turm als Vierungsturm, Dehio. 1 gen rchaus im Bereich des Möglichen, da ein noch weſtfränkiſcher Bau, die Kloſterkirche Centula, Schnittpunkten der Querſchiffe zweifellos Vie⸗ eme beſaß. Die älteſten erhaltenen Beiſpiele ſind zuntaleon in Köln und St. Michael in Hildesheim. 0 115 Gattung, die dann in der deutſchen Baukunſt aut wird, ſind die Treppentürme, ſchlanke zolindri⸗ ſtalt den, die im Gegenſatz zu der breiten vierſe tigen i ſtriſch er Zentraltürme ſtehen und immer paarweise ſu⸗ e biellangeordnet ſind. Zwei Rundtürme dieſer Art, dert eicht auch noch aus dem Ende des 8. Jahr⸗ ſtammen, ſtanden in Fulda zu beiden Seiten 3 aaſis Mit dieſen Türmen iſt der Anfang gemacht ic 8 großartigen Höhenentwicklung der mittelalter hut aukunſt, die in der deutſchen Gotik ihren Höhe⸗ .. errei hte. i g J d. Wann wird Friede? 10 Jtel riedensvertrag wurde am 28. Juni unte z ich⸗ 10. nen hat ihn am 7. Oktober ratifiziert, England spend Frankreich am 14. Im Artikel 140 des bbtkions! Fung heißt es:„Die Niederlegung der Rati⸗ Aiden.“ kkunden ſoll ſobald wie möglich in Paris er⸗ en 15 Mit anderen Worten, erfolgte Ratiſikationen 18 9 icht zurückgehalten werden. Und werter:„Ein dlokoll über die Niederlegung der Ratiſikationen Ahutmächtes und von drei alliierten und aſſoziierten ſah diesezen anderſeits ratifiziert iſt. Mit der Errich⸗ t“ e erſten Protokolls tritt der Vertrag.... in da Laraus folgt, daß der Friedensvertrag bereits Kraft wäre, wenn die Alliierten ſich an ſeine im in e In Ice dendet Frank gehalten hätten 8 5 kankreich iſt nun am 24. Oktober das Geſetz 5 5 orden, wonach die Feindseligkeiten ihr Ende 0 Die en, und der Friedenszuſtand effektiv geworden l daß eutſche Allg. Ztg.“ glaubt ſchließen zu kön⸗ das 9 5 ſogenannte erſte Protokoll errichtet worden e den„ den Schlußbeſtimmnugen des Friedensver⸗ oſſtde dankt beſtimmt, an dem der Friedens⸗ deelsber all in Kraft tritt, ſo daß alle in dieſem de würben eſe 5— 2 5 5 e 0 Auffaſſung iſt offenbar falſch. Das fran⸗ etz über die Beendigung der Feindſeliakeiten der ſchönſten und wertvollſten Geſchenke, das die u. Der griechiſch⸗römiſchen Baukunſt war der Turm b Buſammenhang mit Heiligtümern ganz fremd geblie⸗ Pepi Man denke nur an allbekannte den ele wie an den Campanile von San Marco in . 5 ſchon alte Abbildungen in Köln und Jude zei⸗ on 5 läßt ſich nicht beweiſen, daß dieſe Türme n karolingiſchen Urbauten eigen waren, doch liegt 1 wird errichtet, ſob 1 von Deutſch⸗ peinerſeils rrichtet, ſobald der Vertrag von tſch⸗ pfenniglos in ſeiner Heimat anlange. 1 14,40 Kronen(88,89). aufgeführten Pflichten von dieſem Tage und hat lediglich eine Bedeutung für die Verhäſtniſſe in Frank⸗ reich ſelbſt, nicht aber für die internationalen Rechts⸗ beziehungen zwiſchen den Staaten. Es wäre auch ein Hohn ſondergleichen, das„Ende der Feindſerigke ten“ zu 7 85 0 0 verkünden, während die Oſtſeeblockade undermindert in Kraft iſt. N 5 Dem„Hamb. Fremdenblatt“ wird aus Paris ge⸗ ſchrieben, der Austauſch der Ratifikgtionsurkunden zwi⸗ ſchen Frankreich, England, Italien und Deutſchland wird erſt am 11. November, am Jahrestag des Waffenſtill⸗ ſtands⸗Abſchluſſes, ſtalt inden, da ſich immer deutticher herausſtellt, daß der Verſailler Vertrag undurchführbar iſt, ſolange Amerika ſeine Mitwirkung verſagt. Man hofft in Paris, daß der amerikaniſche Senat den Frie⸗ den bis zum 10. November ratifiziert haben wird. Gegen⸗ wärtig finden Verhandlungen darüber ſtatt, daß Frank⸗ reich, England und Italien alle Vorbehalte anerkennen, unter denen der amerikaniſche Senat den Frieden an⸗ zunehmen bereit iſt. An derartigen Vorbehalten beſchloß der Senat bisher elf, wahrſcheinlich werden noch zwei weitere zum Beſchluß erhoben werden. Darunter be⸗ findet ſich die Beſtimmung, daß eine Kommiſſion das Recht haben ſoll, die Handels⸗Abmachungen zwiſchen Ame⸗ rika und Deutſchland einzuſchränken. Verpflichten ſich Frankreich, England und Italien, dieſem und anderen Senatsbeſchlüſſen zuzuſtinmen, ſo ſteht der Friedensrati⸗ fikation durch Amerika nichts mehr im Wege. Es ſcheint Ausſicht dafür vorhanden, daß die Einigung auf dieſer Grundlage zuſtandekommt, der auch Wilſon uſtimmen wird. 2 eee 3 Verpflegung 5 in einem Londoner Zivilgefangenlager. Auszugsweiſe geben wir hier die Mitteilungen am Bodenſee wohnenden Heimkehrers wieder: a Vom 14. Juli bis 9. Auguſt 1915 war ich im Gefangenen⸗ lager Stratford⸗London. Am 14. Juli 1917 hatte ich mich jedoch wiederum für Internierung zu melden, wurde aber dieſesmal nach dem Lager im Alexandra Palace⸗London verbracht, wo ich bis zum 23. Dezember 1918 blieb, daun dem Lager in Spalding überwieſen. 8 Anfänglich meiner Juternierung konnte man ſich nicht über die Lieferung der Nahrungsmittel, was Qualität an⸗ belangt, im großen ganzen beklagen, wenn ſchon die Ra⸗ tionen ſehr klein bemeſſen waren und obgleich öftere Un⸗ regelmäßigkeiten vorkamen. Auffallend war mir jedoch das Ausbleiben von Kartoffeln und Erkundigungen deswegen belehrten mich, daß ſeit März 1917 keine mehr geliefert wur⸗ den. Dieſer Uebelſtand wurde, wenn ich mich richtig ent⸗ ſinne, Ende September 1917 beſeitigt. Mit Beginn des Jahres 1918 traten fortwährend Redu⸗ zierungen in den uns zugewieſenen Rationen ein. Trine, Käſe, Milch, Marmelade, friſches Fleiſch, Salzfleiſch uſw. ſiel nach und nach vollſtändig in Wegfall, ſo daß unſere Rationen zu Mitte des Jahres 1918 wie folgt ſich verteilten: Täglich: Pfund rohe Kartoffeln, „ rohes Gemüſe, „ Brot oder 3 vbunces Brot und 4 vunces ge⸗ brochener Zwieback. Tee oder Kaffee, f kleine Quantitäten, ca.„ ounce, entweder Reis oder Haferflocken. Wöchenrlich: 2K 10 dunces Salzheringe, 2 21„ CEhineſiſcher Speck, 5 4„ Pferdefleiſch. Um die Qualität gewiſſer dieſer Lebensmittel zu be⸗ ſchreiben, fehlen Worte. Der Zwieback wurde uns in zer⸗ brochenem Zuſtande in Säcken— 120 lbs im Gewicht— aus⸗ gehändigt. Sehr oft befanden ſich unter dem Zwieback auch ſolche, die den Vermerk„Not for human konſumption“ (Nicht für menſchlichen Gebrauch) trugen, alſo Hundezwie⸗ hack. Verſchimmelte und mit Maden gespickte Zwiebacks waren an der Tagesordnung. Selbſt altes Eiſen, alte Schuhe, Knochen uſw. fanden wir in den Säcken. 3 Beinahe täglich hörten wir über Zahnbrüche, die auf den harten Zwieback zurückzuführen waren. 8 Das Brot war ſehr oft ſchlecht gebacken und Jane. Wir erhielten nur die uns zuſtehenden Quantitäten, alſo 25 eines 8 keinen Erſatz für Verluſt im Trocknen. Schneiden uſw, ſo daß tatſächlich niemand ſein rolles Gewicht bekommen konnte. Salzheringe waren überhaupt ungenießbar, verfault; von Maden zerfreſſen. Die Mitgefangenen ſolches Gericht zu gen zuziehen. Unſere wiederholten Ei handlungen mit dem S waren fruchtlos. Fleiſch erhielten wir daher Chineſiſcher Speck b öigen Geruch und ko aben an die Regierung, Ver hweizer Geſandten um Al hilfe überhaupt nicht mehr. beiaß in den meiſten Fällen einen rau⸗ 95 U 5 de nur mit großen Schwierigkeiten einigermaßen für m lichen Genuß zubereitet werden. All unſer Bitten e n für verbeſſerte Ernährung der Gefangenen fiel auf harten Stein. Bittgeſuche um Hilſe au das deutſche Miniſterium des Innern wurden von der eugliſchen Regierung zurückge⸗ wie len. Auf eigene Rechnung verſuch aber So. 1 ang ſtanden abends die Leute nor der Küchentüre, auf Eröffnung der 8 ße war⸗ tend, um ſich je eine Portion dieſer Gerichte zu ſichern. Zur Zeit der Grippe⸗Epidemie, der eine unterlag ordnete der Senior⸗A Dauer von einer Woche ver 8 größe angahl rt den Geneſenden für die 8 erte Nahrung, aber ehe dieſe Order zur Ausführung gelaugen konnte, wurde ſie leider von der Regierung aufgehoben. Ich will nicht verſehlen, über die Behandlung während 5 Transportes von England nach Deutſchland zu be⸗ richten. 5 8 f 5 Alle diejenigen, die mehr als 2 Sterl. ausgehändigt hatten, batten für die Fahrt bis zur Hhe non 5 Sterl. zu bezahlen. Manchem wurden⸗ nun auf ſolche Weiſe die paar Mark ab⸗ genommen, die von ſeinen Angehörigen ſchwer erſpart und verdient wurden, damit ihr früherer Ernährer nicht doch l. Manchen ſah ich mit Tränen in ſeinen Augen, als ihm der Reſt des ihm zu⸗ ſtehenden Betrages ausgehändigt wurde. Die Verpflegung auf dem Dampfer war gegen alle Menſchlichkeit, ebenſo be⸗ wies ſich der ouw unde Daktor nichts weniger als human. L. Die Reichsmark iſt in den letzten Tagen an den Börſen weiter im Kurs gefallen. Hundert Mark gelten in Zürich 18,85 Franken(Friedenskurs 123,45 Fr.), in Amſterdam 8,80 Gulden(59,25), in Stockholm — Verkehrseinſchränkung. Vom 3. November ab fallen bei den preußiſch⸗heſſiſchen Bahnen alle Schnell⸗ Perſonenzüge weg, die im Fahrplan als vorläufig bezeichnet ſind. V 78 2 5 — 9— e 2 3 N. Marga⸗ Silberſchmelle. Die Leipziger Kriminalpolizei ent⸗ deckte eine im Betrieb befindliche geheime Silberſchmelze, worin nachweis ich kurz vor der Entdeckung kursfähige Silbermün en eingeſchmolzen worden waren. Es wur⸗ deu acht Si berbarren im Gewicht von 120 Pfund, deutſche kursjähige Sibermünzen im Gewicht von 76 Pfund be⸗ ſchlagnahmt. Sämtliche beteiligte Perſonen wurden ver⸗ haſtet. 3 4 „Tie dent'ch⸗öſte vreichiſmen Eiſenbahnen be⸗ ſchloſſen nach dem„Berl. Lokalanz.“, beim Deutſchen Bahnverein zu verbleiben. 3 1 0 8 l. D N e c 1 1 1 i VVV Lokales. — Heimkehr der Kriegsgefangenen. Am Mon⸗ -tag trafen in Mannheim etwa 1000 Gefangene aus Eng⸗ land ein. Auf dem Wege durch Belgien und Frankreich war der Gefangenenzug vom Pöbel angegriffen und mit Steinen beworfen worden. Einer der Gefangenen kam ſchwer verletzt im Durchgangslager an. — Schnaps aus Feindesland. Von fachmän⸗ niſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß Frank⸗ reich, das infolge des Alkoholverbots in Amerika und bevorſtehender Einfuhrbeſchränkungen in anderen Län⸗ Wein und ſeine 4 5 5 lt Konkurr zuz Hreisgegehen. Aehnliche Abſich nach einer Autwersener Preſſemeldung in Belgien, wo 1% Millionen Liter A kohol, der infolge des Alkohol⸗ verbots der deutichen Beſatzungsbehörde dort in den letz⸗ ten Jahren nicht abee'etzt werden konnte,„für die Bo⸗ ches reerviert“ iſt. Und auch das amerikaniſche Alkohol⸗ gewerbe erinnert ſich ſelbſttos, daß Deutſchland„ein wich⸗ tiger Alkoholrerbraucher“ iſt. Was wir tun können, um den Reſt unſerer Wirtſchaftskraft und Volksgeſundheit vor der drohenden Verwäſtung zu bewahren und einen Strich durch die ſch'aue Rechnung unſerer Gegner zu machen, iſt ein in ſtrenger Selbſtzucht durchzuführender Boykott des ausländiſchen Alkohols. Das iſt doch wahr⸗ haſtig jetzt nicht das Nötigſte, was wir vom Ausland haben müljen. Rohſtoffe brauchen wir, aber nicht Schnaps. 5 5 Vermiſchtes. VBeſuch in Wieriygen. Prinz Auguſt Wilhelm beſuchte an Dienstag den früheren deutſchen Kronprinzen auf Wieringen.— OSperatlon Auers, Nach ſeiner ſchweren Verletzung im April d. J. durch den Anſchlag im Abgeordneten⸗ haus in München wußte ſich der frühere ſoz. Miniſter Auer dieſer Taue einer dritten ſchweren Operation un⸗ terziehen, da ſich in dem Schußkanal unter dem Herzen ein großer Eiterherd gebildet hatte. Die Aerzte haben Hoffnung, Auer durchzubeingen. N ö Ein underatener Sohn. des Großwieshofs bei Sign „Der löſchende Scharf er ſolle au einer Lebensmittel für 2 Ta i 0 Hof angezündet. Ein im Wald lungernder junger Menſch von etwa 20 Jahren, halb Militär, halb Zivil, hatte die Famitie Gröner durch Schüſſe auf den Zettel, der auf einem Strobſtock ſteckte, aufmerkſam gemacht. Die Leute taten barm'ds und luden den Burſchen zu einem Eſſen ein. Während er aber ſich gütlich tat, erſchien der Nolizeiwachtmeiſter von Sigmaringen und verhaf⸗ tete ihn. Er entpupnte ſich als der Sohn des Stadk⸗ förſters, der vor 4 Wochen ſeinem Vater 6000 Mark geſtohlen haben ſoll. Das Geld war inzwiſchen in lie derlicher Geſellſchaft in Berlin verjubelt worden. Nun wollte er ſich durch Eryreſſungen neue Mittel für ſeinen ſchlechten Lebenswandel verſchaffen. Der Burſche iſt auch wegen Fabnenflucht ſteckörieflich verfolgt. 5 Unterſchlag ung. Der Zahlmeiſter Meiner bei Pferdelager 12 der Reichswehrbrigade 12 in Dresden iſt nach Unter ſchlagung von 45000 Mark flüchtig ge⸗ gangen. N 0 Explosion. In den Pfälziſchen Pulverfabriken in St. Ingbert explodierten zwei Schwarzpulvermühlen. Vier Perſonen wurden getötet.„ Kronendiebe. In Budapeſt wurde ein Menſch namens Leo Battik, angeblicher amerikaniſcher Staats⸗ bürger, verhaftet. Beim Verhör gab er an, er ſei von dem Kommuniſtenführer Kuhn in Budapeſt beauftragt worden, die Stephanskrone und die en Reichs⸗ kleinodien Ungarns nach Amerika zu f und dort zu verkaufen.. 3 Der B ielt einen mit ch nen Drohzettel elle 8000 Mark und iederlegen, ſouſt werde der ſitzer Gröner Verantwortlich ür die Redattton Ga. zimmermann Seckenberm 2 * g — regelung ahnt a eh Verordnung. (Vom 18. Oktober 1919). Die Ersparnis von Brennſtoffen und Beleuchiungs⸗ mitteln betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 11. Dez. 1916, betreffend die Erſparnis von Brennſtoffen und Be⸗ leuchtungsmitteln, in der Faſſung vom 26. April 1917 r 1916 Seite 1355, 1917 Seite 379), der undesratsverordnung vom 25. September 1915 über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungs⸗ in der Faſſung der Bekanntmachungen vom 4. November 1915, 5. Juni und 6. Juli 1916(Reichsge⸗ ſeßblatt 1915 Seite 607, 728, 1916 Seite 439, 673) ſowie auf Grund der Bundesratsverordnung vom 7. November 1918, die wirtſchaftliche Demobilmachung betreffend(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 1292), wird verordnet was folgt: 8 1 Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften, Kaffees ſowie Bereins⸗ und Geſellſchaftsräume, in denen Speiſen oder Getränke verabreicht werden, ſind um 10 Uhr abends zu schließen. An den Samstagen und den Vortagen von er dürfen ſie bis 11 Uhr abends geöffnet bleiben. usnahmen ſind nur mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern, jedoch nicht über 11½ Uhr abends zuläſſig. Gaſtwirtſchaften dürfen auch nach den genannten 0 die für den Aufenthalt der bei ihnen übernachtenden remden unentbehrlichen Räumen für den Verkehr dieſer jäſte geöffnet halten. 2. Die in§ 1 genannten Beitlebe find auf die unbedingt nötigen Räume zu beſchränken. Die übrigen Räume ſind zu ſchließen. Die Ortspolizeibehörden beſtimmen für die größeren Betriebe im Einzelfalle, welche Räume hiernach zu ſchließen ſind. i In Wirtſchaften dürfen warme Speiſen nach 8 Uhr abends nicht mehr verabfolgt werden; die Kommunalver⸗ Bände ſind befugt, die Verabfolgung warmer Speiſen in Wirtſchaften zeitlich weiter ren 8 3. N Unberührt durch die Beſtimmungen dieſer Verordnung bleiben ortspolizeiliche Vorſchriften, durch welche die Poli⸗ Zeiſtunde auf eine frühere Zeit als 10 Uhr feſtgeſetzt wird, Jowie die Befugnis zur Kürzung der Pollzeiſtunde, die den Bezirksämtern durch 8 3 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 24. Juli 1907, Polizeiſtunde betreffend g 85 und Verordnungsblatt Seite 303), eingeräumt iſt. e Stunde der Schließung eines Betrlebes iſt zugleich Polizeiſtunde im Sinne des 8§ 365 des Reichs⸗Strafge⸗ ſetzbüches. 8 4. Theater, Lichtſpielhäufer, Räume, in denen Schau⸗ kungen stattfinden, ſowie öffentliche Vergnügungsſtätten er Art ſind ſpäteſtens um 10 Uhr abends zu ſchließen. Lichtſpielhäuſer dürfen erſt von 6 Uhr abends, an Hann⸗ und Feiertagen, an Samstagen, ſowie an den Börtagen vor den Feiertagen von 3 Ühr ab geöffnet ſein. 8 5. 2 Offene Verkaufsſtellen müſſen von 6 Uhr abends bis Air vormittags geſchloſſen bleiben. An den Samstagen die an den Vortagen vor den Feiertagen dürfen alle ite Verkaufsſtellen bis 7 Uhr abends geöffnet ſein. Verkaufsſtellen, in denen der Verkauf von Lebensmitteln Haupterwerbszweig betrieben wird, dürfen mit dem 97 auf von Lebensmitteln vor 9 Uhr beginnen. Offene . in denen ausſchließlich Papierwaren verkauft Werden, dürfen am 29. und 30. Dezember 1919 bis 7 Uhr abends 5 et ſein. a Die Kommunalverbände find befugt, die Zeiten, während Weh offenen Verkaufsſtellen hiernach geöffnet bleiben Mrfen, weiter einzuſchränken. N 8 6. 3 die Vorſchriften des§ 5 fallen nicht die A0 In Friſeur⸗ und Barbiergeſchäften, die mit einer gen Berkaufsſtelle verbunden find, darf in der Zeit ihre deren die offenen Verkaufsſtellen geſchloffen ſeiſ müſſen, ein Verkauf von Waren nicht ſtattfinden. 8 7. Die durch die vorſtehenden Vorſchriften nicht betroffenen gwerblichen Betriebe jeder Art und die nicht behördlichen 5 dürfen von 5 Uhr abends bis 8 Uhr morgens beiter und Angeſtellte nicht beſchäftigen. 8 1 Vorſchrift gilt nicht: a, für Bäckereien und Konditoreien, Badeanſtalten, Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke, Friſeur⸗ und Barbiergeſchäfte und Verkehrsanſtalten, b) bei Betrieben mit Schichtarbeiten für die im Schicht⸗ . wechſel beschäftigten Perſonen, N 9) für Arbeiten, welche in Notfällen oder im öffent⸗ g lichen Intereſſe unverzüglich vorgenommen werden müſſen, ch für die Bewachung von Betriebsanlagen, für Arbeiten zur Reinigung und Inſtandhaltung, durch welche der regelmäßige Fortgang des eigenen oder eines fremden Betriebs bedingt iſt, ſowie für Arbeiten, von denen die Wiederaufnahme des vollen täglichen Betriebes abhängig iſt, ſoforn nicht dieſe Arbeiten innerhalb der nach Abſatz 1 zuläſſigen Schichtzeit vorgenommen werden können, 0 für Arbeiten, welche zur Verhütung des Verderbens l non Rohſtoffen oder des Mißlingens von Arbeits⸗ erzeugniſſen erforderlich ſind, ſofern nicht dieſe Arbeiten innerhalb der nach Abſatz 1 zuläſſigen Schichtzeit vorgenommen werden können, ) für Beaufſichtigung des Betriebs, ſoweit er gemäß Buchſtabe a bis e ſtattfindet. Inu Zeiten, in denen gemäß dieſen Beſtimmungen die gung von Arbeitern und Angeſtellten verboten iſt, lektro⸗ oder Gasmotore nicht benützt werden. Abf. k Satz 1 und 2 dieſer Verordnung findet die unter die vorſtehenden Beſtimmungen fallenden Anzwendung. 0 von den Porſchriften dieſes Paragraphen nnen in dringenden Füllen vom Gewerbeaufſichtsamt bewilligt werden. Gewerbliche Betriebe im Sinne dieſer Vorſchriſten ſind guch die nicht zur Erztelung von Gewinn unterhaltenen 1 des Staats, der Gemeinden und öffentlichen erbände. l 5 8 8. „Hinſichtlich der Offenhaltung der offenen Verkaufsſtellen an Sonn- uns Feiertagen, ſowie der Beſchäftigungsdauer Der Arbeiter und Angeſtellten an dieſen Tagen gelten die Bestimmungen der Gewerbeordnung und der Verordnung der Reichsregierung vom 5. Februar 1919 über Sonntags⸗ zuhe im Handelsgewerbe und in Apotheken(Reichs⸗ Geſetzblatt Seite 175). 5 89 8 9. Jede Art von Lichtreklamen, ſowie jede Außenbe⸗ keuchtreng von Schaufenstern und von Gebäuden zu gewerb⸗ lſchen⸗Zwecken iſt verboten. Ausnahmen von dem Verbot Der Außenbeleuchtung unter Beſchränkung auf das unbedingt horderliche Maß können von dem Kommunalverband zügelaſſen werden. Die Beleuchtung von Schaufenſtern, der offenen Ver⸗ kgufsſtellen, der Gaſt⸗ Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften, Kaffees, Theater, Lichtſpielhäufer, Räume, in denen Schau⸗ ſtellungen ſtattſinden, ſowie der öffentlichen Vergnügungs⸗ Aten aller Art iſt während derjenigen Stunden, während Neen ſie geöffnet ſein dürfen, auf das unbedingt notwendige Maß zu beſchränken. Die Kommunalverbände haben die forderlichen Anordnungen zu treffen und ihre Einhaltung zu überwachen. 1 10. Die offenen Vertaufsfellen dürſen in der Zeit, in Welcher ſie geſchloſſen ſind, nicht- beleuchtet ſein. Eine Ausnahme tritt nur inſofern ein, als währerld je einer alben Stunde vor Veginn und nach Beendigung der Vexkaufszeit die zur Ausführung von vorbereitenden Arbeiten für den Verkauf oder von Aufräumungs⸗ und r erforderliche Beleuchtung eim Bedarfsfall eſtattet iſt. f 8 8 11.. Die Kommunalverbände ſind befugt, die Benutzung Klektriſch betriebener Perſonenaufzüge zu verbieten. 12 dauernde Beleuchtung der gemeinſamen Hausflure n in Wohngebäuden, iſt nach 9 Uhr abends Die Kofnimündſverbände könen Ausnahme § 18. 8 Muſeen, Sammlungen und ſonſtige Ausſtellungsräum dürfen inſoweit geheizt werden, als es erforderlich iſt, un eine Schädigung der Ausſtellungsgegenſtände durch di Einwirkung von Froſt zu 8 Die Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Plätze iſt bis auf das zur Aufrechterhaltung der öffentlicher Sicherheit notwendige Maß einzuſchränken. Die Kommunalverbände ſind berechtigt, die erforder lichen Anordnungen zu 80 5 Verboten. geſtatten. 5. Die elektriſchen Straßenbahnen und die ſtraßenbahn⸗ ähnlichen Kleinbahnen haben ihren Betrieb ſoweit einzu ſchränken, wie es ſich irgend mit den Verkehrsverhältniſſer vereinbaren läßt. Sie dürfen an denjenigen Tagen, ar welchen der Staatsbahnbetrieb eingeſtellt wird, den Be trieb nur ſoweit aufrechterhalten, als er durch Waſſerkraf gedeckt werden kann. 8 16. Der Betrieb der Badeanſtalten iſt auf das unbeding! notwendige Maß einzuſchränken. Die Kommunalverbände haben die erforderlichen Anordnungen zu treffen. § 17. Die Kommunalverbände haben dafür zu ſorgen, daß innerhalb ihres Bezirks die Verordnungen des Reichskom! miſſars vom 26. Juli und 2. November 1917 betreffend Sicherſtellung der Betriebe der Gasanſtalten(Reichsanzeiger Nr. 183 vom 3. Auguſt und Nr. 263 vom 5. Nov. 1917), ſowie vom 9. September 1919 über die Einſchränkung des Verbrauchs elektriſcher Arbeit(Reichsanzeiger Nr. 213 vom 18. September 1919) und die auf Grund derſelben erlaſſenen Verbrauchsregelungen durchgeführt werden. Das Gewerbeauſſichtsamt iſt befugt, im Benehmen mii der Landeskohlenſtelle ſowie nach Anhörung der Arbeitgeber ſowie der Arbeiterausſchüſſe' der betreffenden Betriebe Muß⸗ nahmen zur beſſeren zeitlichen Verteilung der Belaſtung von Kraftwagen. 0 5 18. Wer den Vorſchriften dieſer Verordnung oder den zu ihrer Durchführung ergehenden Verfügungen der zuſtändi⸗ gen Stellen zuwiderhandelt, hat außer der gerichtlichen Be⸗ ſtrafung zu gewärtigen, daß ihm für den unberechtigten Mehrverbrauch von Gas und Elektrizität ein Aufpreis be⸗ rechnet und der Gas- oder Strombezug geſperrt wird. 8 19. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündi⸗ gung in Kraft mit Ausnahme des 5 7, deſſen Inkrafttreten durch beſondere Bekanntmachung des Arbeits miniſteriums beſtimmt werden wird. Die Verordnungen der Badiſchen vorläufigen Volksregierung vom 28. März 1919, die Er⸗ ſparnis von Brennſtoffen und 5 betreffend (Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 169) und des Staats⸗ kommiſſärs für wirtſchaftliche Demobilmachung vom 15. Januar 1919, die Erſparung von Heiz⸗ und Beleuchtungs⸗ mitteln betr.(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 21 mit Ausnahme des§ 8 Buchſtabe a und des 8 12 der letzt⸗ genannten Verordnung treten außer Wirkſamkeit. f B37 Karlsruhe, den 18. Oktober 1919. Miniſterium des Innern Arbeitsminiſterium. gez. Remmele. gez. Rückert. „Vorſtehende Bekanntmachung öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 25. Oktober 1919. Bezirksamt Polizeidirektion. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Brücken- Wage. Wegen Nacheichung der Brückenwage kann dieſelbe am Mitwoch, den 5. No⸗ vember 1919, nicht benützt werden. Seckenheim, den 1. November 1919. Bürgermeiſteramt: Roch. Bürgy. Wir weiſen hierdurch ausdrücklich darauf hin, daß offenliegende Leitungen der Waſſerverſorgungsanlage(Garten- leitungen und Hofhahnen) bei ein⸗ tretendem Froſt abgeſtellt werden müſſen. Seckenheim, 1. November 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Holzverteilung. Wie im letzten, ſo ſoll auch dieſes Jahr an die Einwohnerſchaft Brennholz abgegeben werden. Einen Teil der Empfungsberechtigten geht der bezügliche Loszettel Tagen zu, der nach erfolgter Bezahlung als Holzabfuhrſchein gilt. Wer das Holz nicht für ſeinen eigenen Bedarf benötigt, hat die Annahme des Zettels zu verweigern oder den⸗ ſelben ſogleich auf dem Rathaus Zimmer 7 abzugeben. Ein Verkauf dieſes Holzes iſt bei Meidung künftigen völligen Ausſchluſſes von der Brennſtoff⸗Belieferung verboten. Im Uebrigen gelten die bel Holzverſteigerungen üblichen Bedingungen, die auf dem Rathaus eingeſehen werden können. Beſonders hervor⸗ zuheben iſt, daß das Holz auf Gefahr der Bezugsberechtigten lagert, daß die Abfuhr innerhalb 4 Wochen erfolgt ſein muß und falſches Wegfahren unter allen Umſtänden mit 20 Mk. Geldſtrafe beſtraft wird. Bei der Abfuhr müſſen die Wege eingehalten werden und die Losnummer ſichtbar fein. Das Holz lagert im Gemeindewald Abt. 2. Seckenheim, den 31. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. bringen wir hiermit zur Auf die wichtigsten Beſtimmungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam gemacht: 5 1 1. Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ halb 8 Tagen der Wohnungs kommiſſion anzumelden. 2. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſion darf nicht vermietet werden. Zur Wohnungskündigunz ſowile zur Mieteinigungsamts nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnun gskommiſſton, — in den nöchſten Mietzinsſieigerung iſt die Erlaubnis des und durchroſtet Gewöhnliche Waſſerkreme gefriert, verdirbt daher nur Dr. Gentner's reinen Oel⸗ 3 wachslederputz N 72 2 3. Fryſtſicher, hochglänzend, färbt auch bei Regen und Schnee nicht ab. Schwarz, braun, gelb, weiß. Nur hauchdünn mit Lappen auftragen. die Doſen. Verwendet tin 2 Eine Grube Ziegen zu verkaufe Tauſch gegen 1 Rüben guten aun Uu hen dan 30 . n 5 f bet auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ i Nag ff halb der eigenen Wohnung aufgenommen Im Laufe der/ nächſten Ps 0 1 werden ſoll. i 2 Waggon Moſtbirnen ein. meld 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich beiträgt pro Ztr. 32— 33 Mk. auf der Wohnungskommiſſion anzumelden. werden Nienstag Vormittus e 6. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ Lebensmittelamt entgegengenomm 1 1919. läſſige Zahl der Wohnräume auf die Seckenheim, den 3. Novembe 5 Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ Lebensmittelamt. 1— g ſogt 2 0 1* 7 10 1 Ra 0 0* 6 geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume nmel kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen Weißkraut und Rette tulfft n und einem beſtimmten Wohnungs- Im Laufe der nächſten Waggon lan ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung Waggon Welßkraut, ſowte, N 110. des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ kraut ein. Anmeldung hierfü Preis ber trag gilt ibgeſchloſſen, wenn weder Dienstag Vormittag. Der. 9 De trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder Sterzing 2 Me für R dr der Verfügungsberechtigte noch der ungefähr für Weißkraut 1. n Wohnungsſuchende binnen einer Woche 38 Mk.. i mbet 1919.1 2 beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. Seckenheim, den 3.„ unte Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ Lebens mittela a be behörde in Anſpruch genommen werden, 50 t. bid gelten von dem Zeitpunkt an mit Be. Lebensmittels 15 ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ 5 E. i en berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ Gs 1e nene kpſenee 1 J be behörde eröffnet worde. iſt. Dieſer at nachmittags von 2 bis 6 Uhr gegn, 0 ate ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ des Kohlenausweiſes je ein Zen itner hei om fügungen über die in Anſpruch ge⸗ zum Preis von 6.60 Mk. pro Zei 0 C nommenen Räume ohne Genehmigung Kohlenhandlung Heierlin e hre 4 a 3 F 5—— Nr. 651 bis 10 Uhr luch der Gemeindebehörde zu enthalten. Ver⸗ Nr. 651720 von 12 5 2 weigert er die Usberleſſung der Räume, Nr. 721—780 von 3 Ahr nahn ſo iſt die Anwendung des polizeillchen Hur. 3— 1 85„. „ 8 80 un 588 1 Nr. 851—920 v 1 25 Zane en e ne e dee, Nr. 921960 von 45 1 dan Strafgeſetzbuchs zuläſſig. Nr., 961— 1007 von 5 9 i 15 Alle das Mieteinigungsamt betreffen bei der Kohlenhandlung Sie rk. de 1 den Angelegenheiten ſind im Rathaus, 2 7 n i Som Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſte die N 10511100 1 5 8 Wohnungskommiiſſton betreffen, bei Herrn Nr. 11011150 von— 1b. 0 Gemeinderat Neubauer Dienstags und r. 1151-1200 von 28 f 8 Freitags im Rathaus Zimmer 9 von. 5 5 58 56 Uh wee ½6— 7 Uhr JCCCCCCCCT. 1 2 158 f bei der Kohlenhandlung Gru ben is 10 Seckenheim, den 13. September 1919. 8 bis Schluß und 1 10 55 llht 10 Bürgermeiſteramt: Nr. 1272 bis Schluß von 1e hr 1 4 Koch. Herdt. Nr. 1-40 von 1— hr 5 5 Nr. 41—80 von 2 1 lange 6 one Nr. 81—120 von 32 1 rſo Colksbund der deutschen 1 1 Rriegs⸗ und Ziollgefangenen. Ortsgruppe Seckenheim. Die Gefangenentransporte ſind im Gange; im Durchgungslager Mannheim ſind etwa 4000 Offiziete und 30000 Uateroffiziere und Mannſchaften zu verköſtigen. Gtoß iſt der Bedarf an Gemüſe; auch ſollten mit Obſt die Heimkehrenden erfreut werden können Wer hilft nus da in hieſiger Ge⸗ meinde? Wir haben im Einvernehmen mit dem Bürgermeiſteramt eine ſtändig zu⸗ gängliche FTammelltelle im Nathan ſaal errichtet. Gegen Vergütung wied hier das Benötigte angenommen; für geſchenkte Gaben ſind wir herzlich dankbar. Seckenheim, den 28 Oktober 1919. Der Norſitzend?: Kunz, Pfarrer. Montag Abend 8 Ühr werden ſämtliche Metzger die Hausſchlachtungen vornehmen, in„Prinz Max“ ein⸗ geladen, Der Einberufer. N Jngere Hillsarbeiter gesucht. I. Herzog à 8. Zahn- Praxis [Karl Rühle Sphpeꝛialität: Gold arbeiten. Umarbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. Sprechstunden: täglich von 9-6 Uhr Sonntags von 9 t Uhr. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Ansichts-Karten Nr. 121140 von 5 Nr. 141—161 von 5—6 Uh Bei gültig. Alle diejenigen, welche am Kohlenhandlung Gruber keine halten und dies auf dem Le gemeldet haben, erhalten ihre ebenfalls bei Gruber. Seckenheim, 3. November 1919, 9 Lebensmittelamt⸗ fen mu 18 Zu unſerm Bedauern gallunm! von heute ab die Arbeit wegen niederlegen. GOGO i dieſer Ausgabe Schluß die Nr. 25 und für Nr. ist das beliebteste S Waschmi! 66 Nl. N 0 2 bel lle aße e de b N 2 Meng jet fel 0 gleicht, reinigt und dest ele un die Wäsche! Erspaft de Ma Erspart das Reiben dat 0 Rasenbleiche. allo es f 10 erh lch uin Dosen zu Mk. k. 5 die 2 bel den 8 Germania- Of 0 8 Fr. Wagner's Machf. Ib, M. 10 Sooo dog ,, Hoblen-Raswöls Nr. 773 verloren. Abzugeben(b Wärthſtzaße 17. Junge graue(5 Katze entlaufen. Abzugeben Luiſenttraße 44. Bettnüſſen. Befreiung ſofort. Alter und Geſchlecht angeben Auskunft unentgeltlich Sanitas, Fürth i. B., Flößauſtraße 23.