Amtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, 3 5 N 3 28 5 Jlvesheim, Heckarhausen und Edingen. Juſerationspreis: Die einſpaltige Peritzeile 85 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bet öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 19819. No. 256 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9 1 9 Aue, 5 4e Post 5e 1.30 Mk. 3 5 * Zuſtellung. Dur e Poſt bezogen pro OQuarta d. Jahrg. ib ur. Sience anenahn e bei Donnerstag, 6. November 1919. 1 I Seonn⸗ und Feiertage. einel“ . nen Mitte“ die deutſche Regierung anwenden ſoll, um 8 as wollen unſere Feinde? die zum General Awalow übergetretenen deutſchen Frei⸗ I. In einem Berliner Artikel des„Hamb. Fremden- willigen zur Rückkehr zu bewegen. Kann ſie das nicht, af dae, in dem anſcheinend die Au hung leitender ſo muß die Oſtſee Blockade deren„militäriſche Notwendig 5 kiſe zum Ausdruck kommt, heißt es: 5 1 5 ein Hohn iſt, e 1 8 6 0 Die deutſche Regierung hat gegen die Blockade der en, oder aber man würde öffentlich zugeben, daß es 1 ſee Protest erheben, 85 50 frivoler und ſinnloſer ſich 55 e. nach VV * 2 ö Schiffahr. nung bzw. bei ihrer Begründung nur um einen Vor⸗ ung ſie nur die deutſche Schiffahrt und das deut 10 l ek 1 18 Wirtſchaftsleben trifft, nicht dagegen die Neutralen ee was die Hauptſache iſt, nicht einmal diejenigen, b 1 r die ſie ſich angeblich richten ſoll: die ruſſiſchen cage aſchewiſten. Denn ein Seeverkehr zwiſchen den deut⸗ . u Oſtſeeküſten und Sowjet⸗Rußland hat nie beſtan⸗ 15 Man müßte auch Dänemark, Schweden und Nor⸗ — en„blockieren“. Da man das nicht tut, iſt der Be⸗ — lic erbracht, daß es ſich um eine völlig willkür⸗ 1 heli a ewaltmaßregel gegen Deutſchland handelt, die man zeig auch durch irgendwelche andere Brutalität und 4 buaßtswidrigkeit erſetzen könnte. Denn wenn man uns u i chaus dafür„beſtrafen“ will, daß die deutſche Regierung autib errſchaft über die zu einem ruſſiſchen, noch dazu bolſchewiſtiſchen General übergetretenen Freiſcharen J vond en hat, ſo kann man unter dieſem nichtigen Vor⸗ osten f der Tiede Gemeinheit gegen uns begehen. Es wird aber ö ro ag kommen, wo auch andere europäiſche und nicht⸗ cn. die däiſche Nationen und gerade die kleinen unter ihnen hrung machen werden, wo Recht und Gerechtig⸗ der Welt geblieben ſind, ſeitdem die Diktatur Rückſichten e Er ö beit fle 5 dh algelſachſentums keine nennenswerten ZJs!u nehmen hat. 5 f de der ſoll etwa die Blockade, die ein ſo köſtliches 8 lebe Gegenſtück zu den Bemühungen um endliche ber erherſtellung des„Friedens“ darſtellt, dazu dienen, und itte“ um Beteiligung an einer Blockade Ru f la auch zu Lande Nachdruck zu verleihen. die 6 de che Regierung hat ja nun die Zumutung abgelehnt, . knen dliſche Hungermoral nachträglich dadurch anzuer⸗ „daß wir uns an einem gleichen Unternehmen ußland beteiligen. Sie verlangt, bei den Ver⸗ rden gen als gleichberechtigter Faktor anerkannt zu ufheb und beſteht daher vor allem auf der vorherigen dieng der Oſtſee⸗Blockade. 0 a le. Hieſer Verfach, mit der Entente in„gleichberech⸗ Hungerblockade einen Präzedenzfall zu ſchaffen, von ſch nde erſte Forderung. Die Entente⸗Kommiſſion, von den Zuſtänden im Baltikum ſelber überzeugen eint ja nun endlich ihre Reiſevorbereitungen ge⸗ ſelben haben. Sobald ſie an Ort und Stelle iſt, mag fl e angeben, welche anderen als die ſchon ergriffe⸗ Was wollen die Gegner? Das iſt hier wie überall und zumal bei dem Friedensvertrag die große Frage. Wollen ſie uns ſyſtematiſch erwürgen oder han⸗ deln ſie wirktich nur aus Dummheit und Mißtrauen? Es bedarf für jeden vernünftigen Menſchen gar keines weiteren Wortes, um zu beweiſen, daß z. B. die Valuta⸗ not unvermeidlich zu einer europäiſchen Kata⸗ ſtrophe führen muß, wenn ſie nicht durch eine Aktion internationaler Solidarität behoben und in die Bahnen ei⸗ ner vernünftigen Entwicklung hineingeleitet wird. Es bedarf aber auch keines Beweiſes, daß die Volkswirtſchaft eines Landes, das ſo verſchuldet iſt und darniederliegt wie das unſere, ſich überhaupt nicht erheben kann, wenn ſie nicht die ſichere Ausſicht hat, ſich aus ihrer Schuld zu befreien. Eine Blankoſchuld, die beliebig zu einer Er⸗ höhung und Verlängerung der Pflichten mißbraucht wer⸗ den kann, macht ſelbſtverſtändlich von vornherein jeden Verſuch einer Abtragung gegenſtandslos. Dann täte die Entente beſſer, die deutſche Regierung abzuſepen und ganz Deutſchland zu annektieren bzw. als Sklavenkolonie zu ver⸗ walten. Dann würde ſie ja ſehen, wie weit ſie kommt. Aber ſo, wie ſie es bisher anſtellt, iſt überhaupt kein vernünftiger Plan erkeunbar. Gerade die Oſtſee⸗Blockade ſchädigt nur unſere Leiſtungsfähigkeit als Schuldner. Iſt aber das der Zweck, warum ſchlägt man dann nicht gleich mit beiden Fäuſten zu; und iſt es micht der Zweck, ja, dann kann man nur immer wieder ſagen, daß Stümper und Narren in Paris regieren die überhaupt nicht wiſ⸗ ſen, was ſie wollen, und ſich, zumal im Oſten Europas, eine Verantwortung auf den Hals geladen haben, der ſie ſchlechterdings nicht gewachſen ſind. 8 3 Neues vom Tage. Ae derung der Exwerbsloſenfürſorge. Berlin, 4. Nov. Eine Verordnung des Reichs⸗ arbeitsminiſters enthält Beſtimmungen über die Winter⸗ Beihilfe für beſonders bevürftige Erwerbsloſe der Groß⸗ ſtädte. Der Reichsarbeitsminiſter wird ermächtigt, Maß⸗ nahmen der Gemeinden, die eine Entlaſtung der Erwerbs⸗ loſenfürſorge bedeuten, mit Mitteln der Erwerbsloſen⸗ fürſorge zu unterſtützen. Den Ermerbsloſen kann die Er⸗ lernung eines neuen Berufs durch Zuſchüſſe aus Mitteln der Erwerbsloſenfürſorge erleichtert werden. Der Reichs⸗ finanzminiſter iſt ermächtigt, Gemeinden, die die zuläſſi⸗ gen Höchſtſätze der Erwerbsloſenunterſtützung überſchreiten, die Reichshilfe zu entziehen. Die gleiche Befugnis iſt den Landeszentralbehörden für die Landesbeihilfe ein⸗ geräumt. CCT „ Beleidigungsklage Eberts. Berlin, 4. Nov. Das Verbot der„Deutſchen Zei⸗ tung“ iſt aufgehoben worden. Reichspräſident Ebert und die Mitglieder der Reichsregierung haben gegen den Redakteur Dr. Bülck Strafantrag wegen Beleidi⸗ gung erhoben. 85 Telegramme des Kronprinzen. Berlin, 4. Nov. Der„Vorwärts“ veröffentlicht Telegramme des ehemaligen Kronprinzen aus den Jah⸗ ren 1914/15, in denen der Kronprinz gegen die Schrei⸗ ber ſogenannter Flaumacherartikel, u. a. gegen die Pro⸗ feſſoren Liſch und Delbrück, Stellung nimmt und von ſei⸗ nem Vater aus dieſem Grunde die Entfernung Del⸗ brücks von ſeinem Profeſſorenpoſten verlangt. 5 Der Metallarbeiterſtreik. Berlin, 4. Nov. Nach den Abſtimmungen der Ver⸗ trauensmänner der Arbeiter iſt es wahrſcheinlich, daß der Streik in der Metallinduſtrie trotz der Streikmüdigkeit der Arbeiter fortgeſetzt wird. Der Reichsarbeitsminiſter wird aufs neue ſeine Vermittlung anbieten. In Ar⸗ beitgeberkreiſen wird laut„Voſſ. Ztg.“ die Streikfort⸗ ſetzung neben den politiſchen Zwecken dem Umſtand zuge⸗ ſchrieben, daß die Streikführer fürchten, ſie werden nicht wieder in den Betrieben gewählt. a In den Siemenswerken haben geſtern einige Tauſend Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Würde der Generalſtreik angenommen, ſo würden in Groß-Berlin et⸗ wa 200 000 Metallarbeiter feiern müſſen. Neue Partei. Berlin, 4. Nov. Am 1. November fand hier die Gründung der Großdeutſchen Freiheitspartei ſtatt, die hauptſächlich den auf nationalem Boden ſtehenden Mit⸗ telſtand und die nationale Arbeiterſchaft umfaſſen ſoll, Aufruf an das baheriſche Volk. München, 4. Nov. Sämtliche Fraktionen des bay⸗ eriſchen Landtags richten an das Volk einen Aufruf, Die Verbraucher werden ermahnt, ihre Anſprüche einzu⸗ ſchränken, keine Wacherpreiſe zu zahlen und alle Ver⸗ ſuche des Wuchers zur Anzeige zu bringen. Den Bauern wird vor Augen geführt, daß es in ihre Hand gegeben ſei, ob die Ruhe im Winter erhalten bleibe oder ob das Hungergeſpenſt das ſchwergeprüfte Bayernland aufs neue verheere. Die Arbeiter ſollen bedenken, daß nur raſtloſe Arbeit den tiefgeſunkenen Geldwert erhöhen und die Beſchaffung von Lebensmitteln und anderen notwendi⸗ gen Stoffen aus dem Ausland zu erſchwinglichen Preiſen ermöglichen könne. a 8 Eine Rede Hoffmanns. f München, 4. Nov. In der ſozialdemokratiſchen Partei in Nürnberg hielt Miniſterpräſident Hoffm an u eine Rede, in der er nach den hieſigen Blättern aus⸗ führte, das Verbot der Revolutionsfeier in Bayern durch das Gruppenkommando ſei in Wirklichkeit ein Werk der Zivilbehörde geheſen. Auf dem Katholikentag in Mün⸗ chen ſei der Kulturkampf für ganz Teutſchland angeſagt worden; die Beilegung der Regierungskriſis in Bayern ſei nur ein Waffenſtillſtand. Den Weltkrieg haben die Du biſt mein! Roman von H. v. Er lin GMachdruck verboten.) 5 N 67 urzes Plaudern noch, ein paar von Ulla dar⸗ iüe Wohl as Sekt, von Hartmut und Madeleine auf lir ende geleert, ein paar in das Geldkörbchen hinein C N Reiche! 2 g 7 1 en Saal V 3 uo Dooblen blickte Madeleine in ihres Gatten Ge⸗ le it e lächelnde Heiterkeit, die es gezeigt, während 50 ernſt a geplaudert hatten, war verſchwunden. Er erloren 8 müde aus, und ſein Blick ſchweifte wie ch ihr 8 das fröhliche Gewimmel. Suchte er en. ie auch ihre Blicke bisher vergeblich geſucht eſend nach Angelika?— Sie war auf dem Feſte 1 n Frau adeleine wußte es, hatte es erfahren a8 Mutte Konſul Gredighaufen. Sie hatte Angeli⸗ ö begrüß⸗ die in einem türkiſchen Zelt Mokka dar⸗ eiſe ein geleitet von dem Gefühl, daß auf dieſe werde ſpätere Begegnung mit Hartmut erleich⸗ i 5 5 e 8 Weöngſtigung überkam ſie, wie dieſes Wie⸗ ng ſie ohl auf Hartmut wirken werde; doch ſie wand. hinab. Es mußte ja doch ſein! Entſchloſ⸗ e ſie ſich nach Frau Gredighauſens Zelt. 3 75 hielten beide unwillkürlich den Schritt atten in demſelben Augenblicke das gleiche 8 Angelika, an der Seite ihres Vaters an 8 8 Tiſchchen vor dem Kaffeezelt ſitzend. Dall ian ihren Gatten ſchmiegte ſich Madeleine, 5 re heiße Liebe klang aus dem weichen Tone, ſie bittend flüſterte: 8 — 3 S 2 und n Goldſtücke, dann wanderte das Ehepaar wie⸗ „Hartmut, laß uns dem Zufall nicht ausweichen, der es uns leicht macht.“ „Der Zufall erleichtert es“— ſo hatte im näm⸗ lichen Augenblicke ſich ein weltkluger Mann geſagt, der zu der Erkenntnis gelangt war, daß allen noch um ſeiner Tochter Namen ſich rankenden romantiſchen Gerüchten am ſicherſten die Spitze abgebrochen werde durch einen harmlos ungezwungenen Gefellſchafts⸗ verkehr mit Hartmut Bravand und deſſen Frau. Konſul Gredighauſen war mit auffallender Lie⸗ benswürdigkeit den beiden entgegengetreten. „Meine Gattin ſagte mir, daß ſie bereits die Freude gehabt hatte, Sie zu begrüßen, meine aller⸗ gnädigſte Frau. Jetzt werden Sie uns hoffentlich die Ehre geben, eine Schale unſeres Mokkas zu ſchlürfen, für deſſen echt arabiſche Zubereitung ich die Garantie übernehme.“ Noch während er es heiteren Tones ſagte, hatte er Hartmut die Hand geſchüttelt und war dann mit einladender Bewegung zu dem Tiſchchen vorange⸗ ſchritten, von dem Angelika ſich jetzt erhob. Made⸗ leine ſtand bereits neben ihr, hatte ſie mit ein paar freundlichen, unbefangen klingenden Worten begrüßt. Und nun verbeugte ſich Hartmut tief, hob langſam die Hand und bot ſie Angelika. Zaghafte Finger berührten die ſeinen, ein ſcheuer Blick erhob ſich zu ihm, und keines von ihnen verriet mit Wort oder Bewegung, daß ſie ſich kurz vorher ſchon einmal begegnet waren. Und als ſie um den kleinen Tiſch ſaßen und vor ihnen in den vergoldeten Schalen der Mokka duftete, da war dieſe Heimlichkeit wie ein leiſes Band, das unbemerkt von einem zum andern ging! Was ſie ſprachen— Worte— tönender Schall, in nigkeit. i Fortſetzung folgt. den hinein auch Hartmuts Stimme ſich miſchte, wäh⸗ rend ein ſtummes Gelächter in ihm ſpottete: welch eine Komödie war das Leben— und er ſelbſt— ein Komödiant wie alle andern.— Ein luſtiger dann wenigſtens, der's von der leichten Seite nahm, wie ſich's gebührte! a 5 Laut hatte auf eine ſcherzhafte Bemerkung des Konſuls ſein Lachen geklungen, und Madeleines Blick war erſchreckt zu ihm hinübergeſchweift. 5 Alſo ſo ſehr ergriff ihn das Wiederſehen? So rüttelte es ihn durcheinander, daß ihm das Lachen kam— das Selbſtverlachen— oder wär' es möglich, daß er ſchon ſo— völlig verwunden hatte? 5 Sie vermochte nicht in ſeiner Seele zu leſen. Doch eine andere hatte darin geleſen, und freier, ſelbſtbewußter hob Angelika das Haupt. Mochte dort die vornehm elegante, weltgewandte Frauenerſchei⸗ nung mit noch mehr Reiz ſich umkleiden, ſie hatte doch nicht in ſeinem Herzen völlig ihr Bild verdunkelt. Sie ſelber war es, die Hartmut die Hand zum Ab⸗ ſchied reichte, als Madeleine unruhvoll beklommen, doch äußerlich lächelnd und gleichmütig ſich erhob. Kein—„auf Wiederſehen“— wurde bei dem Ab⸗ ſchied geſprochen, doch an dem heimlichen Bande war's wie ein leiſes, leiſes Ziehen.— Unter den Weiden— am Bach— Schweigend ſchritten Hartmut und Madeleiſie wieder durch den Saal. Mit Herzklopfen wartete ſie, daß er reden, irgend ein Wort ihr ſagen würde, das auf dies Wiederſehen Bezug habe. Selbſt eine Frage zu tun, wagte ſie nicht— wagte es nicht, an ſein Herz zu rühren, und war doch ſein Weib! g „Hartmut“— ein leiſer Klang voll zitternder In⸗ . maßnahmen gegeben habe. gewählt ſind. Demokraten und die ganze bürgerliche Geſellſchaft ver⸗ ſchuldet, weil ſie dem blödſinnigen, einfältigen Monar⸗ chen gehuldigt haben. Die Sozialdemokratie dürfe es nicht zur Anarchie kommen laſſen, denn hinter dieſer ſtehen Monarchie und Reaktion.— In der„Bayer. Staats⸗ ceitung“ wird in Abrede geſtellt, daß Miniſterpräſident Hoffmann von einem„blödfinnigen Monarchen“ geſpro⸗ chen habe. Aus dem beſetzten Gebiet. Schleswig, 4. Nov. Geſtern trafen zwei engliſche Offiziere aus Köln hier ein, um für die engliſche Beſatzung Quartier zu machen.— Nach den Beſtimmungen des Friedensvertrags darf Schleswig erſt nach Inkrafttreten des Friedens beſetzt werden. Tarnowſki über den amerikaniſchen Kriegsgrund. 5 Hamburg, 4. Nov. Der frühere deutſche Bot⸗ ſchafter in Wien, Graf Wedel, veröffentlicht in den „Hamb. Nachr.“ ein Geſpräch mit dem früheren öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Botſchafter in Waſhington, jetzigen Mi⸗ niſter des Auswärtigen der Republik Polen, Grafen Tar⸗ nowſki, über das Eintreten der Vereinigten Staaten in den Krieg. Tarnowſki war bis zur amerikaniſchen Kriegserklärung in Waſhington geblieben. Als er dann nach Wien zurückkehrte, berichtete er dem Grafen Wedel, die Amerikaner haben anfangs über den unbeſchränkten Tauchbootkrieg gelacht und über die deutſche Marine ge⸗ ſpottet. Als aber die Zahlen der Verſenkungen bekannt wurden, ſeien die Amerikaner unruhig geworden und die Ueberzeugung hade ſich durchgerungen, daß Amerika eingreifen müſſe, um England zu retten, denn man ſei überzeugt worden, daß England den Krieg durch die Tauchboote verlieren müſſe. Die Friedensvermittlung Wilſons, fährt Graf Wedel fort, habe nur einen deutsch feindlichen Charakter haben können. b Wien, 4. Nov. Der ſozialiſtiſche Parteitag Oeſter⸗ reichs nahm eine Entſchließung an, die Stellungnahme zur dritten(bolſchewiſtiſchen) Internationalen vorläufig noch nicht feſtzulegen. Auf Antrag Adlers wurde eine Freundſchaftskundgebung für Sopjet⸗Rußland beſchloſſen. Deutſcher Kulturverband. Wien, 4. Nov. Im Deutſchen Haus fand die Grün⸗ dungsverſammlung des Deutſchen Kulturverbands für die Tſchecho⸗Slowakei ſtatt, der die Stelle des Deutſchen Schulvereins ausfüllen wird. Zum Obmann wurde Dr. Rudolf Funke gewählt. Von der Friedenskonferenz. Paris, 4. Nov. Der Oberſte Rat hat die rumä⸗ niſche Regierung aufgefordert, endlich auf die Note des Verbands vom 12. Oktober Antwort zu geben. 1335 f Dem Sekretariat der Friedenskonferenz wurde mit⸗ geteilt, daß der bevollmächtigte Miniſter de Martino an Stelle Creſpis in die italieniſche Friedensabordnung eintreten wird. 5 a Mailand, 4. Nov.„Secolo“ meldet, die Pariſer Konferenz werde ſich zum 30. November auflöſen. Paris, 4. Nov. Clemenceau iſt am Montag abend nach Straßburg abgereiſt. 5—.— Verſailles, 4. Nov. Der griechiſche Miniſterpräſi⸗ dent Venizelos iſt aus London nach Paris zurückgekehrt. Brüſſel, 4. Nov.(Havas⸗Reuter.) Der Telephon⸗ dienſt zwiſchen Belgien und Holland iſt geſtern wieder vorläufig hergeſtellt worden. a 15 5 London, 4. Nov.(Reuter.) Unterhaus. Ein Ab⸗ 5 geordneter fragte, ob die niederländiſche Re ierung der engliſchen oder den alliierten Regierungen irgendwelche a Zuſicherungen wegen der für die Bewachung des ehemali⸗ gen Kaiſers und des Kronprinzen notwendigen Vorſichts⸗ Harmsworth verneinte dies. Gemeindewahlen in England. Amſterdam, 4. Nov.„Telegraaf“ meldet aus Lon⸗ don, daß die Arbeiterpartei bei den dortigen Gemeinde⸗ ratswahlen nach den letzten vorliegenden Berichten 358 Sitze erobert hat. Die Konſervativen erhielten 385, die Liberalen nur 63 Sitze. Bekannte Führer der Arbeiter⸗ partei ziehen aus dem großen Erfolg der Partei bei den Gemeindewahlen in ganz England den Schluß, daß die Arbeiter bei den nächſten Parlamentswahlen wahrſcheinlich die Regierungsmacht in ihre Hände bekommen werden. Amſterdam, 4. Nov.„Daily Mail“ meldet, daß bei den Londoner Gemeinderatswahlen bereits 35 Frauen 5 f N Bei den Wahlen in der Provinz hat die Arbeiterpartei bis jetzt 170 Sitze errungen. a Der Krieg im Oſten. 8 5 Berlin, 4. Nov. Die hier erſcheinende ruſſiſche Zeiungt„Priſyw“ meldet: Front des Generals Jude⸗ nitſch: Die ganze Küſte des finniſchen Meerbuſens iſt von uns geräumt. Dadurch gewann der Gegner(die Bolſchewiſten) Verbindung mit Fort Krasnaja Gorka. Der Feind ſtrebt, in den Rücken der bei Gatſchina operie⸗ renden Teile unſerer Armee zu gelangen und drängt energiſch gegen unſeren rechten Flügel, wo wir die Stadt uga räumen mußten. 3 Rewal, 4. Nov. Am Freitag wurden in Kron⸗ ſtadt und in den Batterien von Krasnoja Gorka zahl⸗ reiche Exploſionen und Feuersbrünſte wahrgenommen. Man vermutet, daß die Bolſchewiſten einige Forts in die Luft geſprengt haben. 5 17 „ Dmsk, 4. Nov.(Havas.) Laut Nachrichten aus bolſchewiſtiſcher Quelle wurden in Moskau 19 Ver⸗ treter der Konſumgenoſſenſchaften erſchoſſen und etwa 100 andere feſtgenommen. Auch im übrigen Sopjet⸗ rußland wurden zahlreiche Vertreter der Konſumgenoſ⸗ ſenſchaften eingeſperrt und ermordet. Die Sovjetregierung fordert dieſe Geſellſchaften auf, ſich in Verpflegungsorga⸗ niſationen umzuwandeln. Diejenigen Angeſtellten, welche binnen einem Monat der kommuniſtiſchen Partei bei⸗ treten, werden ihre Stelle behalten können. Der Streik in Amerika. 5 5 Waſhington, 4. Nov. In den Kohlengruben ſind nach amtlicher Schätzung etwa 435 000 Arbeiter aus⸗ ſtändig, während 200 000 arbeiten. Im Braunkohlen⸗ gebiet liegen 16 Bergwerke ſtill. 7 2 a . Nach der„Times“ hat die Regierung 52 Regi⸗ menter Infanterie, 28 Regimenter Feldartillerie, 4 Re⸗ gimenter Kavallerie und 20 Maſchinengewehrbataillone für die Bewachung der Gruben aufgeboten. Man glaubt, daß auch die Eiſenbahnarbeiter ſtreiken werden. Baden. (9) Karlsruhe, 4. Nov. Infolge der Sperre des Perſonenverkehrs auf den Eiſenbahnen vom 5. bis 15, November hat der Präſident des badiſchen Landtags, Abg. Kopf, die auf den 6. November anberaumt geweſene Sitzung des Landtags abgeſetzt. Auch die für den 5. November vorgeſehene Kommiſſionsſitzung fällt aus. Karlsruhe, 4. Nov. Die evang. General⸗ ſynode befaßte ſich in ihrer geſtern nachmittag abge⸗ haltenen Sitzung mit der Errichtung von Gemeindehäuſern und mit der Gemeindepflege und richtete hierzu an den evangl. Oberkirchenrat die Bitte, die Schaffung neuer kirchlicher Aemter ins Auge zu faſſen und insbeſondere den Stadtgemeinden die Anſtellung von Gemeindehefern und Gemeindehelferinnen zu empfehlen. Weiter befaßte ſich die Synode noch mit der Wohnungsnot und mit der Arbeit an der evangeliſchen Jugend. Zu letztgenanntem Punkt wurde in einem Antrag der Oberkirchenrat erſucht, ſobald als möglich die in der Jugendarbeit tätigen Kreif zuſammenzufaſſen und die Anſtellung von männlichen und weiblichen Berufsarbeitern inmitten der Jugendver⸗ bände zu unterſtützen. Infolge der ſchlechten Verkehrsver⸗ 2 vertagte ſich dann die Synode auf unbeſtimmte eit. b 5 f 5 ,( Karlsruhe, 4. Nov. Die Fraktion der Deulſch⸗ nakl. Volkspartei hat einen Antrag über die Abgabe von Kirchenglocken im Landtag eingebracht, nach dem die Regierung erſucht wird, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß all denjenigen Gemeinden, die Kirchenglocken abgeben mußten, der Preisunterſchied, der zwiſchen Abgabepreis und Anſchaffungskoſten liegk, aus Reichsmitteln erſetzt werde. e 8()Maunheim, 4. Nov. Im Hauſe Augarkenſtraße 32 erſchoß der Metallſchleifer Heinrich Gräber den 48⸗ jährigen Taglöhner Daniel Hofſäß. Darauf ſtürzke ſich der 21jährige Sohn des Erſchoſſenen mit dem Meſſer auf Gräber und verletzte ihn ſehr ſchwer. Gräber ſoll aus Eiferſucht gehandelt haben. () Maunheim, 4. Nov. Als zwei vom Preisprü⸗ fungsamt angeſtellte Fahnder auf dem Bahnhof Wald⸗ hof nach Heſſen auszuführende Schweine beſchlagnahmen wollten, wurden ſie und ein zu ihrer Unterſtützung zuge⸗ zogener Schutzmann von einer größeren Anzahl Arbeiter durch Steinwürfe, Bedrohung mit Meſſern und gröblichen Beleidigungen daren verhindert. Dadurch gelang es den Schleichhändlern, mit dem Arbeiterzug zu entkommen und die Tiere über die Grenze zu bringen. () Heidelberg, 4. Nov. In Leimen erlitt im Portland⸗Cementwerk der 16jährige Gießereiarbeiter Lud⸗ wig Dannemann eine Gasvergiftung, an deren Folgen er geſtorben iſt. 2 f () Heidelberg, 4. Nov. Der Verein Heidelberger Preſſe befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Schaf⸗ fung eines Stadtpreſſeamtes und beſchloß, beim Stadtrat zu beantragen, dieſe Stelle mit einem Berufsjournaliſten zu beſetzen. d i ( Pforzheim, 4. Nov. Die Stadt beabſichtigt das dem Prinzen Max von Baden gehörende Schloß in Bau⸗ ſchlott, das laut„Pforzh. Anz.“ dem Verkauf ausgeſetzt iſt, zu erwerben und darin etwa 50 Wohnräume herzu⸗ richten. f ( Pforzheim, 4. Nov. Das Gaswerk liegt nahezu vollſtändig ſtill. Mehrere in Karlsruhe abgegangene Ei⸗ ſenbahnwagen Kohlen ſind hier nicht eingetroffen. Wo⸗ hin die Wagen gekommen ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. () Raſtatt, 4. Nov. In einer hieſigen Fabrik wurden nächtlicherweile von noch unbekannten Dieben zwei Pferde mit Wagen im Geſamtwert von 20000 Mk. geſtohlen. 8 6 (ö) Freiburg, 4. Nov. Die Univerſitätsleitung beab⸗ ſichtigt mit Unterſtützung der Regierung ein großes Haus zu kaufen, in dem an die Studenten zum Selbſtkoſtenpreis ein ähnliches Eſſen wie in der Volksküche abgegeben werden ſoll. Mutmaßliches Wetter. Süddentſchland befindet ſich im Gebiet ein's ſchwa⸗ chen Hochdrucks. Für Donnerstag und Freitag iſt Fort- ſetzung des kalten, in der Hauptſache trockenen, aber viel⸗ fach bedeckten Wetters zu erwarten. —— g L Ibs ole Migge 5, — sl, oem ee * a 2 — Gsfereich a Aussſand Ane Ssiſsschulden bu, umd moch lem lleltimege LL ten Friedensfahrplans wieder aufnehmen zu Lokales. — Heimkehr der Kriegsgefangenen. ländiſche Blätter melden, hat die Heimbeförderung We bol un det* on deutſchen Kriegsgefangenen Frankreichs begonnen. Mel⸗ amtlicher Seite liegt noch keine Beſfätigung der dung vor. 5 g — Keine Reiſegelegenheit in Güter, Von Berlin wird amtlich mitgeteilt, es ſei ausg a aun, 5 ve“ ſen, daß den verkehrenden Güterzügen Perf angehängt werden, um einen beſchraͤnkten Perſone kehr zu ermöglichen. Es ſei zwecklos, ſich derartige nungen zu machen. 5 Um den verfügbaren Wagenpark für die 9 der Allgemeinheit voll nutzbar zu machen, ſtehen ielbar Maßnahmen des Reichsverkehrsminiſteriums unmit der bevor. Dieſe Anordnungen wird die eigenmächtige rechtliche Verwendung von Wagen unterbunden und ter ſtrenge Strafe geſtellt. Soweit bei Privat wach, für Kohlenſendungen die Gefahr beſteht, daß durch! ö nützung die gleichmäßige Verteilung der Kohlen wee wird, werden ſie der Verwendung flür 1 gemeinheit zugeführt.„ ehrän⸗ Aus Württemberg wird uns zur Verteheseinſche kung gemeldet: ſonen⸗ Nach dem 15. November hofft man den Perf leb⸗ 9 f 5%, zu berkehr in der Höhe von 30 bis 33 Prozenl des 00. können;. es möglich ſein wird, ihn bis 44 oder 46 Prozent zi gegenwärtig, auszudehnen, iſt noch ungewiß, in Lagel ſind die Ausſichten dafür nicht ungünſtig, da die. Koh im Ruhrkohlengebiet ſich zu füllen beginnen und die len nur auf Abbeförderung warten. 5 Ha »Für den Poſtverſand können auf den ie ſtrecken nur noch Eilgüterzüge benutzt werden. mit verknüpfte Ausſchaltung einer großen Za Jahnpoſtwagen macht es notwendig, die Annahme 1b, ber 10 25 8 4 Ves J bertz Wertbriefen und Paketen(ausgenommen Medikamente Preſſeſendungen) für kurze Zeit zu ſperren. Um den Telegraphen für die wirklich i Telegramme betriebsfähig erhalten zu können, Annahme von Glückwunſch⸗ und Begrüßungst men, ſowie von Telegrammen in nicht dringenden lienangelegenheiten und dergl. bis auf weiteres eing. 1 9 ee — Verkehrseinſchränkung. Die Schnellzug 0 38, Berlin ab 5.20 Uhr Nm., Stuttgart Höf, Uhr Vm. und D 37 Stuttgart ab 6.15 Uhr cht vn an 8.30 Uhr Vm. verkehren letztmals in der 206 1 4. auf 5. November.— In der Zeit vom Hohlſeih November werden auf den württ. Stationen Bu“ karten nicht ausgegeben. Zur Flugpoſtbeförderung ſind von jette aa gewöhnlichen und eingeſchriebenen Poſtkarten, Bri Dru Paketen auch Druckſachen zugelaſſen. Außer 2 20 0. ſachengebühr iſt ein Flugzuſchlag zu entrichten g 00 10 Pfg., 2050 Gr. 40 Pfg., 50100 Gr f lil es — Das Tabakſteuergeſetz ſoll nach Lokalanz.“ am 1. Januar 1920 in Kraft t — Gefährliche Trinkbranntweine. 90 ſtädtiſchen Unterſuchungsamt in Stuttgart wird, ſchrieben: Gewinnſüchtige, gewiſſenloſe Leute zu dem großen Mangel an Alkohol ſchon versuche ſtellung von Trinkbranntwein denaturierten Branntwein, alſo Brennſpiritus, zu verwenden. ve ſuchten, dieſem Brennſpiritus, ſo gut wie ſie 1 10 ten, das Vergällungsmittel zu entziehen und len gebliebenen Reſte desſelben mit ätherischen Oe auf aromatiſchen Stoffen zu verdecken. Wer eine ind. Weiſe hergeſtellten Schnaps genießt, kann erb Brat ſogar daran ſterben. Der zur Denaturierung 125 wein mitverwendete Methylalkohol hat ſchon Hunderten von Menſchen, die ihn genoſſen u bezw. Erblindung herbeigeführt. Es iſt hier ſſe im Jahr 1911 in Berlin vorgekommenen Here tungen durch Methylalkohol erinnert. Die Haug V. Schnäpſen ſollen durch dieſe Ausführungen ei bei Einkauf von Branntweinen aus dem 11 der in der Jetztzeit eine ſo große Rolle ſpie em ei werden. Es wird ihnen empfohlen, ſich in ihr Intereſſe von dem Verkäufer der Branntwein od währ leiſten zu laſſen, daß die betreffenden 5 Na von Methylalkohol ſind. Vom Standpunkt der ro mittelkontrolle aus muß, im Hinblick auf 5 fährlichkeit des Methylalkohols für den 9 fordert werden, daß die Herſteller von Saſuobulte vor ſie ſolche von Unbekannten aufgekaufte Pre Herſtellung ihrer Produkte verwenden, dieſe aul, heit in einem chemiſchen Unterſuchungsamt. ethei 5 N le , 10 re Preiſe abverlangt. Die Verbraucher k. i gen derartige Ausbeutung nur ſchützen, w Zahlung eines Preiſes über Mk. 1.30 verl. die Verkäufer zur Anzeige bringen. Die In tretung der deutſchen Zündholzinduſtrie, die Kur induſtrie⸗Geſellſchaft m. b. H. in Berlin W. 5 alle damm 229 verfolgt alle ihr gemeldeten Fa richtlichem Wege. — Verſorgung der bad. Landwi Saatkartoffeln. Vor einigen Tagen erlie kartoffelſtelle Berlin eine Verfügung, ſand von Saatkar für U u neben 985 0 n i i 1 % e in ber % dee 1 8 85 1 iſchaft bis zum 31. Dezember 1919 geſperrt iſt zu⸗ unſten der Lieferung von Speiſekartoffeln für die Be⸗ 3 ölkerung. Die Bad. Landwirtſchaftskammer hat nun ſo⸗ ut eine dringende Eingabe an das Miniſteriüm des In⸗ ern, an die Reichskartoffelſtelle Berlin, ſowie an das chsernährungsminiſterium Berlin gerichtet, worin ſie die großen Gefahren, welche dieſe Verfügung— ganz ſonders für Baden— mit ſich bringt, eingehend hin⸗ kiſt und darum gebeten hat, daß wenigſtens für Baden Saatkartoffelverſand aus Norddeutſchland freigegeben bürde. Denn bekanntlich bezieht Baden alljährlich nahe⸗ 2000 Eiſenbahnwagen Saatkartoffeln, wodurch eine danz erhebliche Ertragsſteigerung der Kartoffelerntemen⸗ A allein durch den Saatgutwechſel möglich wird. Bei eühjahrslieferung des Pflanzkartoffelſaatguts kommt 4 nie, wie die letzten Jahre gezeigt haben, ſtets zu ſpät, daß auch die einheimiſche Kartoffelernte hierdurch um 1 4 Wochen verzögert wird, was wiederum für die Speiſe⸗ e e woffelverſorgung der Großſtädte ſehr unangenehm iſt. — Schuelligkeitsprämie für Kartoffelanliefe⸗ ung. Für Kartoffeln, die vor dem 15. November der diſchen Kartoffelverſorgung oder dem Kommunalver⸗ e zur Verfügung geſtellt werden, wird ein Liefe⸗ igszuſchlag von 1.50 Mk. für den Zentner aus der iſchen Staatskaſſe bezahlt. d i — Der Tarifvertrag in der württ. Textil⸗ uſtr ie ſieht Normalſtundenlöhne vor, die für Män⸗ über 20 Jahre für den achtſtündigen Arbeitstag A Mehrverdienſt von 4,80 Mark, für Frauen über Jahre einen ſolchen von 3,60 Mark mit ſich bringen. de 0 entſpricht einer Erhöhung gegenüber dem Tarif⸗ beurag vom 6. Juni 1919 von rund 43 Proz. Außer- betragen die Akkordzuſchläge 1020 Proz. ihm ko malſtundenlöhne. Die gewährten Löhne haben 9 diemögliche Arbeitsleiſtungen bezüglich Ausnützung und ige g der Maſchinen zur Vorausfetzung. Die ſo⸗ ede Einführung von Betriebsräten haben die Arbeit- lng un Hinblick auf die bevorſtehende geſetzliche Rege⸗ abgelehnt. 8. Die Luxusſteuer. Habllos ſind die Gegenstände, die künftig von der erde ſteuer mit 10 Prozent des Verkaufspreiſes erfaß: erden. a 5 lngere Man kann ſagen, daß alles, was nicht zum bendſten Lebensbedarf gehört, der Luxusſteuer ſchlecht⸗ spree wenigſtens von einer gewiſſen Höhe des Ver⸗ gel teiſes an unterworfen wird. Die Katzen, Stuben⸗ uw. haben wir ſchon erwähnt. Als Luxus werden uch die Blumen, Blumenzwiehel, Topfpflanzen, die b oſtwaren(Delikateſſen), das 8 Schokolade⸗ l* erwaren, Gebäcke wie Kekſe, ebkuchen u. a. be⸗ in g Werden dieſe Eßwaren gleich beim Einkauf, lei onditoreien, Kaffeehäuſern uſw. verzehrt, ſo trifft le die allgemeine Umſatzſteuer im Kleinverkauf. Wie eine mſatzſteuer im Kleinverkauf und die Luxusſteuer, Unterabteilung der Umſatzſteuer iſt, in den täg⸗ erbrauch eingreifen, geht aus der Höhe des Er⸗ et: r, den die Regierung von den beiden Steuern eriueſe ſollen nämlich die Summe von 4 Milliar⸗ n kalgen, wovon auf die Luxusſteuer etwa 730 Mil⸗ ummen. ö Vermiſ chtes. fingt mtl iche Flaggen. Das Marineverordnungsblatt ach emen Erlaß über die Flagge des Reichspräſiden⸗ f des icsfarben mit Adlerſchild 1 der Mitte), die Flag⸗ ö u eichswehrminiſters(Reichsfarben mit Eiſernem a der Mitte) und die Reichskriegsflagge in dem zen Muſter, der neue Reichsadler in der Mitte in ober eichsfarben mit Eiſernem Kreuz in der lin⸗ euen ren Ecke. Der Zeitpunkt der Einführung der eichskriegsflagge bleibt vorbehalten. b udun 22 g 3 dung des Fürſten Leopold von Lippe. ungleichsverhandlungen zwiſchen dem Fürſten Leo⸗ em Lippeſchen Staat ſind jetzt zum Abſchluß Nach der dem Landtag zugegangenen Vergleichs⸗ lt der Fürſt das Reſidenzſchloß in Det⸗ Jagdſchloß Lopshorn, ſowie den eingegatter⸗ eil der Oberförſterei Lopshorn, die Oberför⸗ eine Million in bar, die Fürſt⸗Wolde⸗ 97472 Mk.) und den Fürſt⸗Woldemar⸗ (580 329 Mk.) Er verzichtet dafür zu⸗ 8 Staats auf alle Rechte an der Fürſt Leopold⸗ 55 ihrem Vermögen, ſowie auf das Dek⸗ r. Wu kerztwild. Bei einer Treibjagd bei Ehingen Vildf am zum nicht geringen Schrecken der Treiber Jäger wein zum Vorſchein. Das Tier wurde von en mit Schrot angeſchoſſen, entkam aber doch. de Leangsableferung der Kartoffeln. Das baye⸗ dartoffesirtſchafksmriniſterium hat die Zwangsabgabe den 5 und die Durchführung der Kellerviſitation „Deädten verfügt. e a i kerunft wird unſinn. Dem„Heimatboten“ in endebaus Nr. 86 vom 18. Oktober entnehmen 5 Landwirt Hugo Vogel in Trebnitz hatte 2 d den Viehhandelsverbrand abzuliefern. Er e ieſes Schlachttier wenig mehr als 700 Mk. benötigt, will er von ſeinem Rechte, die rückzukaufen, Gebrauch machen. Darauf wird k hin ze müſſe zu dem Preiſe für ſeine Kuh noch Max zuzahlen. Einen ähnlichen Fall meldet Land⸗ eine Kalman ebenfalls aus Trebnitz. Er ver⸗ aut. zu 370 Mk. und man forderte für dr ihn 850 Mk. zurück fer deebgeeeenne an die Entente. Die gegen amtlichen Ortsgruppen des pom⸗ hte dnddunds des Kreiſes Üſedom⸗Wollin fordern * bevorſtehenden Ablieferung des Viehs an daß dieſes Vieh nicht den Landwirten ent⸗ a ird von der Regierung im freien Handel itzbubenſtreich. Wie Berliner Zei⸗ die Spitzbuben der Weltſtadt einen neuen Kunſtgriff erſonnen. In den Straßenbahnen, Omnibuſſen, Eiſenbahnen uſw. zündet ein Fahrgaſt eine Zigarette an. Dieſe iſt mit einem ſcharfen Stoff ge⸗ tränkt und entwickelt einen beißenden Qualm, ſodaß die Nebenſitzer ſchleunigſt das Geſicht abwenden müſſen. Die⸗ ſen Augenblick benützt der Zigarettenraucher, um einer Griff in die Taſche des Nachbars zu tun. Er entſchul⸗ digt ſich wegen der„ſchlechten“ Zigarette und verläßt an der nächſten Halteſtelle mit der Beute ſchleunigſt den Wagen. Die Opium⸗Zigaretten. Die Deutſchnationale Fraktion hat in der Nationalverſammlung eine Anfrage wegen der ſteigenden Einfuhr der giftigen Opium⸗Ziga⸗ retten aus England und Amerika eingebracht.— Der Verbrauch dieſer ſchädlichen Zigaretten in Deutſchland geht dem Werte nach in die Milliarden. Im Londoner Unterhaus ſagte der Handelsminiſter Geddes, im Juli d. J. ſeien von England 5500 Gewichtspfund Zigaretten nach Deutſchland gegangen, im Auguſt 54 500 Pfund, im September 254500 Pfund. Rechnet man auf ein eng⸗ liſches Pfund 400 Zigaretten, das Stück zu 25 9 ſo ſind in dem Viertelſah für rund 25 ½ Mill. Mark ein⸗ geführt worden. Geddes bemerkte, dieſe Menge ſei aber nur ein Bruchteil der nach Deutſchland verſchickten Zi⸗ garetten, die an die engliſche Beſatzungsarmee gelieferten Mengen ſeien nicht inbegriffen. Das aber iſt das Haupt⸗ kontingent, aus dem der gewaltige Schleichhandel ge⸗ ſpeiſt wird. Uebrigens iſt die Einfuhr von Zigaretten aus Amerika und über den Umweg der amerikaniſchen Soldaten noch bedeutend größer als die aus England. Es tut nichts, daß es eine Ware iſt, die in England oder Amerika nur von den allergeringſten Schichten ver⸗ braucht wird. Die reichen Leute in Preußen. Nach den vom Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt veröffentlichten Zah⸗ len für die Jahre 1916 und 1917 kann man ungefähr ausrechnen, wieviel reiche und ſchwerreiche Leute in den einzelnen Regierungsbezirken vorhanden ſind. Die nach⸗ ſtehenden Zahlen ſind ſtark abgerundet; ſie zeigen, daß 28 im Staate Preußen bei 40 Millionen Einwohnern aur rund 7 Millionen Steuerzahler mit einem Einkom⸗ men von über 900 Mark gab. Unter dieſen befanden ſich nur 996 000 mit einem Einkommen von mehr als 3000 Mark. Davon hatten 828 000 ein Einkommen von 3000 bis 9500 Mk., 126 000 ein Einkommen von 9500 bis 30 500 Mk., 33 000 ein Einkommen von 30500100 000 Mark, die als reiche Leute bezeichnet werden. 9000 zreußiſche Einwohner beziehen ein Einkommen von über 00 000 Mk. Zugseinſtellung. Wegen Kohlenmangels, der durch Streiks verurſacht iſt, werden die Schnellzüge auf der zinie Wien—Trieſt bis auf weiteres eingeſtellt. Unterſchleife. Aus Prag wird gemeldet, daß der lbteilungsvorſtand im Finanzminiſterium Jirak und er Bankdirektor Tuma wegen„Schiebungen“ verhaf⸗ et worden ſeien. Bei einem Einbruch in die Dienſträume der Schiff⸗ fahrtsabteilung beim Chef des Feldeiſenbahnweſens in Berlin wurden 200000 Mark aus der Kaſſe geſtohlen. Erſchoſſener Schmungler. Bei Dörflingen wurde ein Schmuggler vom Grenzpoſten angeſchoſſen. Auf dem Weg zum Krankenhaus Schaffhauſen iſt er geſtorben. Straßenraub. Bei Singen i. B. wurde auf der Straße nach Rielaſingen ein Arbeiter, der ein Fäßchen Wein führte, von zwei anderen Arbeitern angehalten. Sie gaben an, ſie ſeien Kontrolleure und wollten den Wein beſchlagnahmen. Es entſpann ſich ein Wortwechſel und der Arbeiter wurde von den Strolchen erſchlagen. Kardinal Hartmann erkrankt. Wie dem„Berl Tageblatt“ aus Köln berichtet wird, iſt Kardinal Hart mann ſeit einigen Tagen an Geſichtsneuralgie erkrankt Da eine Herzkomplikation hinzugetreten iſt, iſt eine Ver. ſchlimmerung im Befinden zu verzeichnen. Der Krank, iſt am Allerheiligen⸗Tag mit den Sterbſakramenten ver ſehen worden. Beiſetzung des Grafen Haeſeler. Die Beſtattung des Generalfeldmarſchalls Grafen Haeſeler fand am Don⸗ nerstag in Harnekop mit militäriſchen Chen ſtatt Dem Sarg voran marſchierte eine Kompagnie Infanterie Im Trauergefolge befanden ſich Abordnungen der 11 Ulanen, deren Chef der Verſtorbene geweſen war, der Zie⸗ kenhuſaren und mehrere Kriegervereine. Unter den Kranz⸗ ſpenden war ein großer Lorbeerkranz mit ſchwarz⸗weißen Schleife, den Kaiſer Wilhelm II. durch einen Adjutanten als letzten Gruß überſandt hatte. 5 Steuerfreie Gemeinden, wo die Bevölkerung we⸗ der Gemeinde⸗ noch Kirchenſteuern noch für ihre Kinder Schulgeld bezahlen muß, ja ſogar noch Gras⸗ und Holz⸗ nutzung erhält, gibt es in der Rhön. Die Erklärung dafür iſt, daß ſie in dem Gemeinde⸗Grundbeſitz, der in wei⸗ ſer Vorausſicht nicht h ſondern durch allen Wechſe! der Zeiten als Gemein a reichende Einnahmequelle beſitzen. Das Luftſchiff„Bodenſee“ iſt in der Nähe von Wolmirſtedt(zwiſchen Stendal und Magdeburg) glücklick gelandet. Das Luftſchiff hatte am Sonntag ſeine fahr⸗ planmäßige Fahrt von Friedrichshafen nach Berlin ge⸗ macht, konnte hier aber wegen der ſtarken Böen nicht landen(Wind bis zu 20 Sekundenmeter). Darauf ent⸗ ſchloß ſich der Kommandant, weiterzufahren, geriet aber in einen Schneeſturm und landete bei Wolmirſtedt. Nach Einnahme von Benzin wird das Luftſchiff ſeine Fahrt fortſetzen. f Eigentümlicher Tod. In Of fenburg iſt vor kurzem der Volksſchüler Karl Bieſer raſch geſtorben. Die Leichenöffnung ergab, daß hinter dem geöffneten Kehl⸗ deckel ein Spulwurm lag, deſſen hintere Hälfte von et⸗ wa 10 Zentimeter. in die Speiſeröhre hineinragte, die andere Hälfte von derſelben Länge ſich in den Kehl⸗ kopf erſtreckte und noch 6 bis 7 Ztm. weit in die Luft⸗ röhre hinein ragte. Der Wurm hat alſo den Knaben erſtickt. 5 5 f Silberdiebſtahl. Vor einigen Tagen wurden dem welier Veith in Stuttgart durch Einbruch Silberſachen eerbe bewahrt worden iſt, eine aus⸗ im Wert von 100000 Mark geſtohlen und in einem Kraft wagen fortgeführt. Einer der drei Einbrecher, der 20⸗ jährige Baugewerkſchüler Eugen Kerber, iſt nun in Stuttgart verhaftet worden, die beiden andern wurden in Berlin feſtgenommen, und zwar der 19jährige Sohn des Juweliers und ein 23jähriger Maſchinentechniker. namens Alfred Bauer. Das geſtohlene Gut iſt wieder beigebracht. 2 Herbſtwald. „Nun hat auch die Natur mit dem Abrüſten begonnen Wie oft führte uns die gütige Allmutter dieſes letzte ihren Jahres⸗Meiſterſtücke ſchon vor, und doch haben wir ihr kaun etwas abgelernt. Wir Menſchen bleiben— nachdem wir et ſo herrlich weit gebracht— in unſerem Größenwahn eber doch nur jämmerliche Stümper. Wie ruhig und ohne jed. Haſt wickelt ſich dagegen das große Scheiden in der Natu ab. Täglich ſchwindet mählich früher das Licht, und doch ſtrahlt über Mittag die Sonne noch immer ſo heiß, als ob ez wieder Sommer werden ſollte, gleichſam, um uns noch ein mal Gelegenheit zu geben, die ganze volle Kraft ihres Wir⸗ kens zu erfaſſen, eine Beobachtung, die vielen von uns in Haſten des Werkeltages ſo gänzlich entging. In Schönhei ſterben! Ein Beiſpiel für alle, die das Leben leid gewor ſind. Wollen wir nicht wenigſtens dies eine noch begreifen lernen, bevor auch für uns die Scheideſtunde naht! Darum 8 3. 5 eim Beobachten iſt es immer zweckmä ig, einen erhöh⸗ ten Standpunkt einzunehmen— auch 7 Leben, 1— 8 wähle ich mir im Walde gern einen Hochſitz zum Luginsklan; aus. Kaum hat man zu luftiger Warte die oberſte Sproſſ erklommen, Jo erfaßt wohl auch den Spötter, der ſonſt für Waldesſchönheit wenig Sinn beſitzt, ein Gefühl dankbarer Freude, ausgelöſt durch den herrlichen Anblick, der ſich ihm bietet. Das eintönige Grün des Sommerwaldes hat ſich in eine Farbenpracht aufgelöſt, die unbeſchreiblich ſcheint, und erſt nach Minuten gelingt es uns, das wunderſame Bild mit ſtaunenden Blicken zu umfaſſen. Herbſtſonnenglanz web über Wald und Wipfel ein Prunkgewand aus Goldͤbrokat und wenn der Wind darüber hinſtreicht, dringt ein Rauſchen und Kniſtern an unſer Ohr, als raffe die gütige Allmutter die ſchweren Falten ihres Mantels zu gemächlichem Weiter⸗ ſchreiten zuſammen. Verweile noch, ſo möchte man ſie bit⸗ ten; und ſchon errät ſie unſeren Wunſch, ſanft breitet ſie die golddurchwirkte Seide in funkelndem Schimmer wieder vor ihren Kindern aus. Hoch über uns im wolkenloſen Blau des Himmels zieht ein Raubvogel ſeine Kreiſe. Auch er ſonnt ſein Gefieder, das über Nacht der Nebel feuchtete, im Sonnengold des won⸗ nigen Herbſttages; jetzt rüttelt er turmhoch über einem vom Landmanne friſch gepflügten Ackerſtück, dann ſauſt er wie ein Pfeil zur Erde hinab, um ſich den erſpähten Raub zu greifen. Die munteren Meiſen aber, die noch ſoeben aus benachbar⸗ tem Baumwipfel uns ihre metalliſch klingenden„Pinck⸗ Pinck⸗Terr⸗Rrrl“ in die Ohren gellten, ſie verſtummen plötz⸗ lich, ihr feines Gehör hat das Fittichrauſchen des Feindes e das jedem Lebeweſen wie ein memento mori ünkt. i. Je höher die Sonne ſteigt, deſto prächtiger ſchimmert der Wald. Kommt doch nun auch der Stämme eigenartiges Leuchten kräftiger zur Geltung. Dort hebt ſich von dem ſtumpfen Grau seines mächtigen Buchenſtammes wie hell⸗ grüner Samt der Moosſtreifen an der Wetterſeite ab. Gleich Silberbarren ſtehen in der riſſigen Eichenborke die kantigen Felder, und der Schatten der tiefer liegenden Scharten, die das Alter in die harte Rinde gekerbt, unterſtreicht noch dieſen Uns vorgetäuſchten Reichtum. Wie lohendes Feuer leckt ein Sonnenſtrahl an dem in tiefer Rotglut leuchtenden Stamm einer der verſtreut ſtehenden Kiefern empor, deren dunkel⸗ grüne Wipfel ſich wie ſamtene Tupfen wirkſam in das Prachtgewand einer Königin einfügen. a „Herber Duft umweht uns. Pilze, welche die über ihnen ſich ſchichtende Blätterdecke nicht mehr ganz zu durchbrechen vermochten, ſonnen zum erſten Male ihren breiten, ſchräg⸗ geſtellten Schirm. Kräftiger Erdgeruch ſteigt zu uns empor, Nie dicke Humusſchicht umhüllt neues Leben für kommende Zeiten. Faſt ſchon hat die Sonne auf flacher Bahn ihren höchſten Punkt am Himmel erſtiegen, dann eilt ſie zur Rüſte. Auch wir wollen heim wandern. Ueber abgeerntete Felder trägt der Wind den ſingenden Ton einer fernen Glocke zu uns her, bläulicher Dunſt liegt über dem Dorf, und mit räu⸗ migen Schritten ziehen die auf dem Felde beim Ackern tätig geweſenen Geſpanne dem Stalle zu. Wir ſind am Ziel, und wiſſen wieder, daß der Wald wie die weite Welt auch im Herbſte wundervolle Reize hat, nur wollen ſie geſchaut und empfunden ſein. l Eberhard Freiherr von Wechmar. Die Neugliederung des Reichswehrminiſteriums. Während die verſchiedenen bundesſtaatlichen Kriegsmini⸗ terien aufgehört haben, zu exiſtieren, iſt mit dem 1. Oktober die Neugliederung des Reichswehrminiſteriums in Kraft ge⸗ treten. g Wie das„Militäriſche Wochenblatt“ mitteilt, unterſtehen dem Reichswehrminiſter unmittelbar die Fürſorgeabteilung und die Kaſſenverwaltung. Das Amt des bisherigen preu⸗ ßiſchen Kriegsminiſters iſt durch den Chef der Heereslei⸗ tung erſetzt. In der Bezeichnung der einzelnen Teile des Miniſteriums war durchweg noch der alte Namen„Depar⸗ tement“ enthalten, an deſſen Stelle nun die Bezeichnung zAmt“ treten ſoll. Das frühere Militärkabinett heißt jetzt Perſonalamt. Im übrigen beſteht das Miniſterium aus dem Zentraldepartement, ſpäter Zentralamt, dem allgemei⸗ nen Truppendepartement, ſpäter allgemeines Truppenamt, General von Sees, dem Waffendepartement, ſpäter Waffen⸗ amt, dem Armeeverwaltungsdepartement, ſpäter Heeres verwaltungsamt. Die Feldzeugmeiſterei heißt Feldzeugmei⸗ leramt, und das Sanitätsdepartement Sanitätsamt. Außer⸗ dem beſteht noch ein Abwicklungsamt, das frühere preußiſche Kriegesminiſterium. 8 Uuter dem Reichswehrminiſterium haben die 4 0 wehrtruppenkommandos in Berlin, Kaſſel, Kolberg und München den Befehl in ihren Gebieten, den Wehrbezirken, übernommen. Die Wehrbezirke beſtehen durchweg aus weh⸗ reren Wehrkreiſen, deren es im ganzen 7 gibt: Königsberg, Stettin(Wehrbezirk Kolberg), Berlin, Dresden(Wehrbe⸗ zirk Berlin), Stuttgart, Münſter(Wehrbezirk Kaſſel) und München. Die Truppen eines Wehrkreiſes heißen vom 1. April 1920 ab Diviſion. a Mit dieſer Gliederung iſt ein weiterer Schritt im neuen Heere getan, das an die Stelle der Reichswehr tritt. Die Bezeichnung Reichswehr fällt ab März 1920 fort. i Verantwortlich für die Redaktion Gag. Zimmermann. Secker deim MEreckmanns WERC MARKE 5 2 garantiert reine Futterwürze 1 ö in Paketen zu ½ und Kilo eingetroffen. 0 N 0 Fr. Auagner fach. Inh. W. Höllstin.! ö t= Pröfifferf! * — 4 5 0 g N ö 1 ö b Die Gehaltsſtreitigkeiten in der Mannheimer Metallinduſtrie. Der Ausſtand beſchloſſen. Bei der heute vormittag in den einzelnen Betrieben der Metallinduſtrie vorgenommenen geheimen Abſtimmung 8 etwa 85 Prozent der Angeſtellten für den Aus⸗ and. 8 81 3 G5 donnert vom Falkeslaa Vs fam ein Hoge] geflogen role Strümpfe auge Hein Lund kehrt beim altlot Holter oil. Brach wunsoligemdss das kleine Hieselien, Das Voaehtermddehen wie es berhiessen. Vr gratulieren das ist dus beste, Das übrige beim Mindtauffoslo. Milßelmstrasso. 2 E 0 Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel übernehmen wir keine Verantwortung. Die Redaktion Wenn eigene Vorteiſe in Betracht kommen, 30 kann es mit der Lebensmittelbeschafkung stehen wie es mag una dem Minderbemittelten gehen wie es will. Auf dieſem Standpunkt ſcheinen verſchiedene Landwirte hier bei uns in Seckenheim angelangt zu ſein. Dl Es werden in letzter Zeit Klagen laut, daß jetzt ſchon nach Ablauf des Pachtvertrages über gepachtetes Acker⸗ gelände dem Minderbemittelten die von ihnen gepachteten Grundſtücke von verſchiedenen Landwirten hier zur eigenen Bewirtſchaftung weggenommen werden ohne Rückſicht darauf, ob dem fragl. Pächter Gelegenheit zur eigenen Erzeugung von Lebensmittel geboten iſt oder nicht. Leute, die ſchon jahrelang, wenigſtens einen Teil ihres Bedarfs auf dieſen Grundſtücken bauen, kommen hier in Betracht. Und es kann jedenfalls heute ſchon geſagt werden, daß auf Grund dieſes rückſichtsloſen Vergehens nächſtes Jahr noch mehr Tabak angepflanzt wird als dieſes Jahr und dadurch die allgemeine Lebensmittelverſorgung in den Hintergrund geſtellt wird. Nun ja, man wird zuwarten können bis nächſtes Jahr und evt. dort bei ſich bietender Gelegenheit an dieſer Stelle auf die heutigen Vermutungen hinweiſen. Sache der Gemeindeverwaltung evt. auch des Staates dürfte es ſein hier an geeigneter Stelle einzuſchreiten, damit etwa unliebſame Folgen erſpart bleiben, denn von einer Exiſtensmöglichkeit bei dieſen Herren kann hier in dieſem Falle nicht die Rede ſein. Nur die unverſchweiglich hohen Tabakpreiſe geben den fragl. Landwirten die Veranlaſſung zu dieſem rück⸗ ſichtslolen Vorgehen. Geſetze ſind während des Krieges und ſeit Ausbruch der Revolution in dieſer Beziehung ſchon genug gemacht und aufgehoben worden; ob ſich aber ſpeziell die hier in Frage kommenden Herren Landwirte daran ſtören, das iſt eine andere Frage. Es iſt nicht verwunderlich, wenn der„Kleine“ dem Landwirt weniger ſympatiſch gegenüberſteht und ebenfalls verſtändlich iſt iſt, es, wenn es manchmal zu Anrumpelun⸗ gen fuhrt, die ſich weniger im Rahmen des Anſtandes bewegen. 2 Wie geſagt, Sache maßgebender Stellen dürft ſein hier einzeſchreiten, damit auch die ſoviel geprie n 3 der Lebensmittelpreiſe in Tat umgeſetzt wer ann. Auf der einen Seite kann des Maul nicht voll 17 5 genommen werden, die Löhne und Gehälter a und Beamten führen ins unendliche. Auf der anden Seite hält man es ſcheinbar bei dieſen Herren notwendig, mehr zur Baſchaffung von Lebensmitleln 0 zutragen und nimmt demjenigen, der bisher und zwar 0 lange vor dem Kriege den Bedarf an Kartoffeln eie Tell ſeinen eigenen Haushalt gebaut und auch noch zun d, an andere Familien abgegeben hat, das gepachtete Gru ſtück weg und bebaut es ſchließlich mit etwas, deſſen ich trägnis zum allgemeinen Lebensunterhalt abſolu notwendig iſt. rten Machen Sie, die hier in Frage kommenden He 5 Landwirte, nur ſo weiter. Es kommt vielleicht auch, 5 Tag, wo Sie Iht rückſichtsloſes Vorgehen mit empfinden. Und dann ift das unangenehmſte ulli ganzen Sache, daß der Unſchuldige, deren* noch viele gibt, mit dem Schuldigen leiden 1 Vereins- und Geschättsanzeige, müssen für die Samstag- Nummer spätestens Freitag Nachmittag 3 14 bei uns aufgegeben werden, andernfalls können 1 keine Berücksishtigung finden. Amtliche Bekanntmachungen Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Ausſchuß des KommunalverbandesMannheim⸗Land beſchloſſeu hat, Perſonen, die einen Täter zur An⸗ zeige bringen, aufgrund deren derſelbe wegen Schleichhandel, Schwarzſchlachtung oder unzuläf ſiger Abſchiebung von Getreide nach dem Ausland oder dem beſetzteu Gebiet zur Beſtrafung gebracht werden kann, aus Mitteln des Kommunalverban⸗ des eine entſprechende Belohnung zu gewähren. Mannheim, den 381. Oktober 1919. Kommunalverband Mannheim⸗Land. —— Vornahme von Hausſchlachtungen etr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß Hauſchlachtungen von Schweinen und Großvieh, mit diesſeitiger Genehmigung vorge⸗ nommen werden dürfen. Geſuche zur Erteilung der⸗Genehmigung ſind durch Vermittlung der Bür⸗ germeiſterämter alsbald bei uns einzureichen.“ Der Ausſchuß des Kommunalverbandes hat die Erteilung der Genehmigung davon abhängig gemacht, daß der einzelne Nachſuchende ſeiner Ab⸗ lieferungspflicht in Brotgetreide, Gerſte, Eier, Milch und Kartoffeln vollauf nachgekommen iſt. Wir machen hierauf beſonders aufmerlſam und erſuchen ſich hiernach einzurichten und vor Einreichung der Anträge bei den Bürgermeiſterämtern, falls noch nicht geſchehen, der Ablieferungspflicht ſofort Genüge zu leiſten. Die bisherige mitunter man⸗ gelhafte Ablieferung in Brotgetreide und Gerſte und insbeſondere auch in Kartoffeln hat die Ver⸗ anlaſſung gegeben, von obiger Maßnahme Ge⸗ brauch zu machen. Mannheim, den 28. Oktober 1919. Kommunalverband Mannheim⸗Land. File Furnerſchall Fecgengeim. 2 9 Ahr orgen Freitag Abend Mitglieder⸗Cersammlung. Wegen außerordentlicher Wichtigkeit iſt 8 das Erſcheinen aller Mitglieder erforderlich. Der Turnrat. Heute Abend 17728 Ahr Heaterprobe. Vollzähliges Erſcheinen aller Mitwirkenden. iſt dringend geboten. Der Vorſtand „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1868). heute Abend punkt s Uhr Monats⸗QJersammlung. Wegen Wichügkelt iſt das Erſcheinen aller dringend geboten. Der Vorſtand. fülſobcer-Cesoddchaft öeflen beh. Heute Abend 8 Uhr Verſammlung im Lokal. Der Vorſtand. Sozialdemokratische Partei. Sonntag, den 9. November, abends ½7 Uhr im„Deutſchen Hof“ Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Brücken⸗Wage. Wegen vorzunehmender Reparatur bleibt die Brückenwage bis auf Weſteres geſchloſſen. Seckenheim, den 6. November 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Bürgy. Holztag. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß jeweils Mittwochs und Samstags, erſtmals am Samstag, den S8. Povember 1919, Holtag ſtattfindet. Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß Giſenhaken unter keinen Umſtänden ver⸗ wendet werden dürfen. . Seckenheim, den 6. November 1919. Gemeinderat: fo ch Schöne TLäuferschweine ſind eingetroffen. Franz Berlinghof, Hauptſtr. 2. Bürg y, Sammel⸗Anzeiger uur für Miiglieder der Jandw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſſenſchaſt. Im Lager vorrätig: Tabakbindegarn, Kartoffeſchnitzel, Gelbrüben⸗ ſchnitzel, Zuckerrübenſchnitzel, Miſchfußter für Rindvieh, Schweinemaſtfutter, Futtermehl für Schweine, Hühnerweichfutter, Fleiſchfuttermehl für Hühner, Sonnenblumenkuchenſchrot, Futter⸗ kalk, Bürſten für Pferde und Rindvieh, Kali, Kainit, Chlorkali, Rhenanla⸗Phosphat. Der Vorſtand. = dGedenkfeier zur Efinnerung an den Jahtestag der Revolutlon. n Zu zahlreichem Beſuch ladet ein Der Vorſtand. Das ooruehmste und billigste Weihnachtsgeschent ist eine dus hestem ffebie- dens material hergoslellle Vorgrosserung 1 Selioutæ, Moelusche, Skiazen, Aquarelle und echlie Oelübermalung gloichæeitig empfehle iel 2 meine allbelannten Gemi- Sephir- und Christall. Gmail-SSorirais in modernen Fassungen für rosohen und An. Hanger. Hetæler Hag dot Bestellung 20. 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