Hmtsblaft der 5 Bürgermeisterämter Sec Renheim, N feckarhqu sen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bei freter 1 Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Samstag, 15. November 1919. Juſerationsvreis: Die einſpaltige Petitzetle 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 264 5 Sonn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. Der„Vorwärts“ weiſt darauf hin, daß trotz Steigerung r Kohlenförderung und trotz Freimachung des Güterver⸗ les für den Abtransport der Kohlen die Kohleunvt uicht mt. ſondern eher noch ſich ſteigert. Er ſieht die Ur⸗ de für das große Kohlenelend in einem Uebermaß von daniſation und ruft nach einem„Orgauiſator“ in„Nieſen⸗ at“, nach einem Diktator, der die nötinen Vollmachten Viten müſſe, um alle Schranken überſchreiten zu können. Eine Vollverſammlung der unabhängigen und kommuni⸗ krlſen Arbeiterräte und Betriebsſunktionäre Großberlins eh eine radikale Kampfanſage an die Gewerkſchaften. 5 Durch Beſchluß der a. und a. Mächte wurde Ower zum emwalter Dauzigs ernannt bis zur Ernennung des Ober⸗ miſſars durch den Völkerbund.. fach der„Kölniſchen Zeitung“ erklärte auf der Jahres⸗ nem mlung der Vereinigung amerikaniſcher Ausfuhrfabri⸗ en der Chef der Unterſuchungsabteilung der Nahrungs⸗ kehelbebürde. Dr. Taylor: Wenn die Alliierten darauf be⸗ kung daß Deutſchland die höchſtmöaliche Kriegsentſchädi⸗ * leiſten folle, werden ſie gleichzeitig Deutſchland zu a der ftärkſten. vielleicht ſogar der ſtärkſten Handels⸗ nder Welt machen. 5 05„Telegraaf“ ſagte Balfour bei einer in London ab⸗ khatenen Berſammlung der Völkerbundsliga in einer en ſonenn eine große Ration anfange. Vorbehalte zu ma⸗ in ſehe die Zuknuft für den Völkerbund ſehr dunkel aus. es, Baile Chronicle“ meldet aus Cork, daß dort zwiſchen Siu baten und Bürgern Straßenkämpfe ſtattfanden, die drei n den dauerten und bei denen es zahlreiche Verwundete b Der holläudiſche Dampfer„Zaone“ iſt auf der Reiſe nach elzre! eine Mine gelaufen und geſunken. Die Beſatzung AAurke von 22 Köpfen kam um. e Die europäiſche Not. In di Wort zur Reviſion des Verſailler Vertrags. de ſich andon bat ſich vor kurzem ein Ausſchuß gebildet, 0 der an Aufgabe ſtellt. Mittel und Wege zur Vekämo⸗ Ta gaus Europa bedrohenden Not zu finden. In die⸗ den hat eine Konferenz ſtattgeſunden, an der der be⸗ Weünchener Univerſitäts⸗Profeſſor Luſo Brentano ſuner Ar Brentano hat ſchon vor der Konferenz dem Lon⸗ 44 ſusſchuß einen längeren Aufſatz geſandt, der ſpeben erlagsgeft der„Deutſchen Politik“(Verlag der Deutſchen nde nan ſtolt in Stuttgart) erſchienen iſt und dem wir fol⸗ „Nu atürlich ſtark gekürzte Ausführungen entnehmen: langen ind endlich die Hunderttauſende deutſcher Kriegs⸗ ben, ier welche unſere Feinde ſo lange zurückgehalten i der d Rückkehr begriffen, und ſo heiß die Sehnſucht iſt, age, wie Herzen ihnen entgegenſchlagen, die Löſuna der rung en für das vielgeprüfte Volk die unentbehrliche ie Rleidung und Wohnung beſchafft werden ſoll t d iſt uigückkehr nicht leichter geworden. Denn Deutſch⸗ nötiacht imſtande, die zum Unterhalt ſeiner Bevölke⸗ Illuſon Lebensmittel und Rohſtoffe ſelbſt zu erzengen. chaft ü riſche des Gedankens, daß die deutſche Volks⸗ ohnerncb ſeloſt zu genügen vermöge, hat der Krieg den cht n ſelbſt der ärmlichſten Hütte zum Bewußtſein „außer Kamäßiger Fruchtbarkeit und arm an Noh⸗ der Hazer Kohle und Kali, iſt Deutſchland vor dem Krieg unt ſache darauf ewieten geweien, durch Bear⸗ iſt die Lebensquelle des deutſchen Pol deitung bon aus dem Ausland bezogenen Rohßoffen und Ausfuhr der daraus hergeſtellten Waren ſich die benötigten Rohſtoffe und das an landwirtſchaftlichen Produkten, das Inland zur Ernährung ſeiner Bevölkerung nicht gab, aus dem Ausland zu beſchaffen. Es hat dies vor dem Kriege in einem Maße getan, das die Bewunderung und den Neid ſeiner Feinde erregt hat, Die Vorausſetzung aber, daß es dies leiſten konnte, war ſein Reichtum an Kohle. Er was her⸗ geweſen. Nun hat der Friede von Verſailles dem Deutſchen Reiche zwei Pro⸗ vinzen rein agrariſchen Charakters abgeſprochen, Weſtpreu⸗ ßen und Poſen. Iſt es ſchon vor dem Kriege darauf ange⸗ wieſen geweſen, jährlich für rund 3 Milliarden Mark Loe⸗ beusmittel einzuführen und mit Kohlen und gewerblichen Produkten, deren Herſtellung allein ſein Kaohlenreichtum ermöglichte, zu bezahlen, ſo wird es für jetzt eine Uoch weit größere Anzahl von Millionen Getreide und andere Le⸗ bensmittel einführen müſſen. Gleichzei 0 mmt ihm der Friede von ſeinen drel großen das Saargebiet; ob ihm ein zweites, das ne öſtli Iu⸗ duſtrie beſonders wichtige oberſchleſiſche Gebiet, bleibt, iſt zurzeit noch unſicher; das einzige von Bedeutung, das ihm bleiben ſoll, iſt das Ruhrgebiet. Herrſchie Freihandel, ſo wäre die Abtrennung des Saargebietes und Oberſchleſiens zwar poljtiſch ſchmerzvoll; auch würde ſie den Reichsfinanzen einen empfindlichen Ent⸗ gang an Steuern bringen und damit die im Artikel 232 des Friedensvertrages anerkannte Unfähigkeit Deutſchlands, den ihm auferlegten Zahlungsverpflichtungen an die alliier⸗ ten und aſſoziierten Mächte zu entſprechen, weiter verſtär⸗ len; aber für den deutſchen Fabrikanten, die deutſchen Bah⸗ nen und den deutſchen Hausbrand würde es, die Vollwer⸗ tigkeit der deutſchen Valuta vorausgeſetzt, wirtſchaftlich gleichgültig ſein, ob ſie die Kohle, ſtatt wie bisher, von einem deutſchen, von einem franzöſiſchen oder polniſchen Gruben⸗ beſitzer kaufen würden. Die deutſche Valuta aber iſt infolge der harten Friedensbedingungen ſo entwertet, daß in deut⸗ ſcher Papiermark das Fünffache deſſen bezahlt werden muß, was man früher in Goldmark hätte bezahlen müſſen. Außer⸗ dem enthält der Friedensvertrag keine Garantie, daß nicht in Zukunft die Ausfuhr von Saarkohlen, oder, falls Ober⸗ ſchleſien an Polen fallen ſollte, von oberſchleſiſchen Kohlen mit einem Zoll belegt oder ganz verboten werden wird. Beſagt doch der 8 15 des 1. Kapitels der Anlage zum 3. Teil, Abſchnitt 1 des Friedensvertrags:„Der franzöſiſche Staat hat volle Freiheit, bei der Verteilung, dem Trausport und der Feſtſetzung der Verkaufspreiſe für die Produkte der Bergwerke und ihrer Nebenanlagen nach ſeinem Ermeſſen zu verfahren.“ Setzen wir den Fall, das bberſchleſiſche Kohlenrevier fiele an Polen und dieſes würde das gleiche Recht für ſich in Anſpruch nehmen, ſo wäre die wirtſchaft⸗ liche Wiedergeneſung Deutſchlands dauernd in Frage ge⸗ ſtellt. Die geſamte deutſche Produktion und mit ihr die ge⸗ ſamte deutſche Volksernährung würde dann aus ſchließlich von den Kohlen abhängig ſein, die das Ruhrgebiet liefert. Das Ruhrgebiet hat im letzten Friedensjahr 114 Millionen Tonnen Kohlen produziert; 1918 war die Aus⸗ beute auf 96 Millionen Tonnen geſunken; für 1919 rechnet man auf nur 78 Millionen Tonnen. Die Urſachen des Rück⸗ ganges ſind mannigfaltig. Während des Krieges hat, wie vorauszuſehen war, Raubbau im Grubenbetrieb ſtattgefun⸗ den. Großes Material, das verwüſtet worden iſt, iſt noch nicht erſetzt. Die Haupturſache des Rückganges der Kohlen⸗ förderung aber iſt die Minderung der Zahl und der Quali⸗ tät der beſchäftigten Arbeiter. Vor dem Krieg betrugen im Ruhrrevier die Belegſchaften 425000 Köpfe, ſie iſt während des Krieges auf 300 000 geſunken; im dritten Vierteljahr 1918 war ſie wieder auf 449 000 geſtiegen, einſchließlich 73000 Kriegsgefangenen, deren Leiſtungen ſich allmählich his auf 9 derjenigen der freien deutſchen Arbeiter erhöht hatten. Daun kam der Waffenſtillſtand. und im Dezember 1918 hat Poſtſcheckkonts: Karlsruhe Nr. 19819. die Belegſchaft nur mehr 404000 betragen. Erſt im Auguſt 1919 iſt der Stand vor dem Krieg wieder erreicht worden. Aber die Arbeiter ſtehen weder phyſiſch noch pfychiſch auf der alten Höhe. Der Krieg hat ſie in beiden Beziehungen erſchöpft. 5 Nach dem Friedensvertrag ſoll ſicher nur das Ruhrkoh⸗ lengebiet dem Deutſchen Reiche verbleiben. Aber auch wenn ihm das oberſchleſiſche Kohlen revier bleibt, wird nach dem, was es jährlich ſeinen Feinden an Kohlen zu liefern ver⸗ pflichtet iſt, das, was ihm an Kohlen verbleibt, nur knapp ausreichen für das, was Deutſchland zum Hausbrand, Bahn⸗ betrieb und Betrieb der natwendigſten Fabriken braucht. Dagegen wird die ganze auf die Verwertung des Kohlen⸗ teers aufgebaute chemiſche Induſtrie, eben weil für die Teer⸗ fabrikation kaum mehr Kohlen übrig bleiben, aufs äußerſte gefährdet ſein. Die deutſche Stahlinduſtrie, der ehedem 30 Millionen Tonnen heimiſcher Erze verfügbar waren, wird nach der Lostrennung von Lothringen und Luxemburg nur mehr über 9 Millionen Tonnen verfügen. Die deutſche Ma⸗ ſchineninduſtrie wird als Folge dahinſiechen. Als weitere Folge werden auch alle übrigen deutſchen Induſtriezweige leiden. Danach wird man begreifen, daß die Zahl der deut⸗ ſchen Arbeiter, die als Folge der Friedensbedingungen brot⸗ los werden, auf 15 Millionen geſchätzt wird. Nun ſagt allerdings Artikel 427 Ziffer 1 des Friedens⸗ vertrages,„daß die Arbeit nicht einfach als eine Ware oder Handelsartikel betrachtet werden darf“. Aber angeſichts der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, welche der Verſailler Vertrag ſchafft, iſt dieſer Satz nur eine Phraſe zur Einſchläferung ökonomiſch nicht geſchulter Gemüter. Er iſt außerſtande, etwas an der Tatſache zu äudern, daß die Arbeitsbedingun⸗ gen der Arbeitenden ſtets durch die Zahl der Erwerbsloſen beeinflußt werden, die bereit ſind, an ihre Stelle zu treten. Wenn Deutſchland infolge des Friedensvertrages 15 Millio⸗ nen Erwerbsloſer haben wird. wird nichts imſtande ſein, den deutſchen Arbeitern Arbeits bedingungen zu erhalten, die ſie ſich während der letzten 50 Jahre errungen haben. Das deutſche Arbeitsrecht wird nicht aufrecht erhalten werden können. Die deutſchen Arbeiter werden nicht nur in das frühere Elend zurückſinken, ſondern mit Hunger und jeder Art von Not zu kämpfen haben. Aber nicht nur die deut⸗ ſchen Arbeiter werden entrechtet werden. Die Einleitung zum 13. Teil des Friedensvertrages erkennt ja an, daß die Arbeitsbedingungen der verſchiedenen Länder in Abhängig⸗ keit voneinander ſtehen, daß die Arbeitsbedingungen des einen Landes zurückwirken auf die Arbeitsbedingungen in den konkurrierenden Ländern. Gehen aus den dargelegten Urſachen die Arbeitsbedingungen ſu Deut tand zurück, ſo heißt dies alſo, daß ſis ſich für ter der ganzen Welt verſchlechtern. „So erſcheint der Verſailler Friedensvertrag ſo, wie er beſteht, als das Unglück nicht nur Deutſchlands, ſondern auch ſeiner Gegner. Indem er Deutſchland dauernd darnieder⸗ hält, hindert er ſie nicht nur, die Milliarden zu erhalten, auf die ſie Anſpruch machen, ſondern, da das Gedeihen eines jeden Landes durch die Blüte ſeiner Nachbarn bedingt wird, das Wiederaufleben von ganz Europa. Das erſte Erfor⸗ dernis, um die ganz Europa bedrohende Not zu verhüten, iſt daher die Reviſſon ſeiner das Wirtſchaftsleben aller Lan⸗ der bedrohenden Beſtimmungen. Findet ſie nicht ſtatt, ſo wird der Krieg, wie er in dem imperialiſtiſchen Streben des Kapitalismus aller Länder ſeinen letzten Urſprung hat, auf Koſten des Proletariats aller Länder ſein Ende neh⸗ men, und ſtatt daß auf dem Boden ſozialer Gerechtigkeit ein dauernder Friede der Völker erwächſt, wird der Ver⸗ ſailler Friede die Grundlage werden für verſtärkte Ungerech⸗ tigkeit, unſagbare Not und das Ende Europas. Denn die bolſchewiſtiſche Revolution, welche das durch ihn geſchaffene Elend zur Folge haben wird, wird vor den Toren der Feinde Deutſchlands nicht haltmachen.“ — — Du biſt mein! Roman von H. v. Erlin. Machpruck verboten.) 1 a(65 0 de, Ein anderer noch hatte am glei 2 itt . gleichen Vormittag g beten Weg genommen. Auch) nach Hölfenſtein langt ie Kunde von dem Brande auf Ulmenhof ge⸗ 3 55 und Graf Egon hatte dorthin ſeinen üblichen un üdenritt gerichtet, um durch den Augenſchein ſich übert lebenden, wieviel wieder einmal die Gerüchte Seger eben hätten, vielleicht auch durch eine zufällige wie— ſich darüber Aufklärung zu verſchaffen, du an ſich auf Falkenhagen zu dem Ereignis ſtellte 5 der eine zufällige Begegnung mit ihr vielleicht Ser. Herrin von Falkenhagen und naf Egon hatte den Ulmenhof erblickt, der hell mverſehrt wie ſonſt aus ſeinem Kranze mächti⸗ der 5 Laſten en hervorarüßte. Er ſtand alſo noch, der alte d i nirgends Trümmerhaufen, keine rühren⸗ n Famili milienſzenen Aheunen, das 8 55 5b eleine Bravand Ein paar abgebrannte alles— darum dürfte ſich Frau kaum ſo früh zu ihrem Schwie⸗ Schade, man ſah ſich ſo ſelten, 7 8 auf 53 95 055 zurückgezogen auf Falkenhagen und Gnom“— herumgeriſſen trabte Graf ühle rauner vergnüglich wieder in die duftende gen al 7 Walves zuxück, in dem der Sommermor⸗ lauchzte ſeine Schönheit offenbarte, leiſe Vogellaute i a und Sonnenſtrahlen Ringelreihen tanzten. nein noch etwas anderes kam dahergetanzt— duſger Hogen, geſprungen— ein Fabelweſen von Aiden Geſtalt mit wehendem gelben Haar. mit Krone auf dem Haupte.. mit flatterndem, kornblumenblauem Gewande. genau dem gleichen, wie auf Hölfenſtein die kleine Große eines hatte und mit rundwangigem Milch⸗ und Blutgeſicht genau, dem gleichen, wie das des Elefantenkückens. „Ulla, Mädel.“ Graf Egon war vom Pferde geprungen und hatte der Daherſtürmenedn den geſtreckten Arm als Bar⸗ riere hingehalten. Die eine flachsblonde Flechte noch um den Kopf gelegt, die andere halb gelöſt, in üppig⸗ ſter Pracht herabhängend, den Hut in der Hand, pu⸗ ſtend mit glühenden Wangen— rannte Ulla dagegen an und ſtand alsdann keuchend, die Hand auf die Bruſt gedrückt. „Das war ein Dauermarſch— aber ſo was tut gut— ach, tut einem gut, wie nem Gaul das Durch⸗ brennen.“ „Durchgebrannt alſo.“ „Selbſtverſtändlich!“ Und mut blitzte ihr aus den Augen. Und:„Ja, durchgebrannt!“ trumpfte ſie noch ein⸗ mal. Oder glaubſt du etwa, Tante Clementine dürfte ahnen, daß— oh jeh! Gottlob hat ſie nach Bornſtadt gemußt heute früh— aber nun ſag doch erſt“— der Reiz des Schreckensvollen, das ſie zu hören erwartete, dämpfte ihre Silberſtimme.—„Auf Ulmenhof, lebt da alles— iſt jemand zu Schaden gekommen— ſteht vom Haus noch was. ö „Es lebt, ſteht, kreucht und fleucht noch alles heut wie geſtern.“ „Ach nein, du“— Enttäuſchung faſt ſpielte um Ullas Kirſchenmäulchen—„es hat doch aber ge⸗ wildtrotziger Ueber⸗ brannt, der Ulmenhof— huh“, ſie ſchüttelte ſich or⸗ dentlich von nachträglicher Wonne—„war das grus⸗ lich ſchön, wie der Himmel rot wurde und ſie ſo N Feuer! Feuer! ſchrien. Hätte ich mitſchreien dürfen— ah— und mitlöſchen, mitretten— aber du, Egon, daß du in aller Ruhe fein ſäuberlich zu Hauſe bliebſt, wo wir doch ſozuſagen Verwandte vom Ulmenhoſe ſind— prügeln hätte ich dich können“— a „Bitte, wenn du ſo ſchon deine verwandtſchuft⸗ lichen Beziehungen zum Ulmenhof betätigen mußt.“ Und ſchmunzelnd neigte er den Nacken vor ihr. Sie überſah das. Alles an ihr war Leben, Be⸗ wegung, ſprühender Eifer. „„Alſo iſt nichts paſſiert? Bloß Scheunenbrand?“ Graf Egon nickte und klopfte beruhigend ſeinem Pferde, dem das Stehen langweilig wurde, den Hals. Dann ſetzten ſie ſich alle drei miteinander in Bewe⸗ gung— er, ſie und das Pferd.„Aber wunderroman⸗ tiſch muß es doch geweſen ſein“, ſeufzte ſie dann im Vorwärtsſchreiten. Unter Egons ſchweren Lidern hervor zuckte ein raſcher Blick über Ullas weiches Profil mit dem feſten, vorgeſchobenen runden Kinn. Das Elefantenkücken war hübſch— ja Teufel, warum war ihm das noch nie aufgefallen? 5 „Ach, der doch auch mal etwas erlebt! Glückliche Madeleine, glückliche Angelika! Brand— Mord— Spuk— alles meinetwegen— nur leben, leben!“ Ihre beiden Arme hatte ſie ſo jählings kraftvoll em⸗ porgeworfen, daß Gnom entſetzt in weitem Bogen beiſeite ſprang. So in höchſter Erregung ſtöhnte ſie noch einmal: „Bloß jetzt etwas erleben können!“ Graf Egon ſchielte zur Seite, lächelte ganz eigen und zwirbelte den Bart. 3 (Fortſetzung folgt.) Deutſchland. Eine amtliche Erklärung zur Oſtſeeſperre. W. T. B. Berlin, 13. Nov. Zu der Bekanntmachung vom 8. November über die Oſtſeeſperre wird amtlich ergänzend gemeldet: 1. Die Oſtſeeſperre beſteht noch fort, ſo daß alſo deutſche Schiffe, die den Beſtimmungen zuwiderhandeln, ſich der Feſtnahme durch die alliierten Seeſtreitkräfte ausſetzen 2. Nur diejenigen Leichter, die bereits vor dem 10. Novem. ber im Beſitz von generellen Fahrtausweiſen waren, dürfer auf ausdrücklichen Fahrtausweis der alliierten Marine⸗ waffenſtillſtandskommiſſion für jede einzelne Reiſe außer⸗ zer der Dreimeilengrenze zwiſchen deutſchen Häfen ver⸗ ehren. 5 Einſpruch der Fuldaer Biſchofskonferenz gegen Beſtim⸗ mungen der Verfaſſung. T. U. Eſſen(Ruhr), 13. Nov. Die Fuldaer Biſchofs⸗Kon⸗ ferenz hat, laut„Eſſener Volks⸗Ztg.“, in einer Eingabe an die Reichsregierung gegen verſchiedene Beſtimmungen der Reichs verfaſſung Verwahrung eingelegt. Es ſind dies die Artikel 10, Abſatz 1, Artikel 137, Artikel 138, 143 und 145 welche die Rechte und Pflichten der Kirche als religiöſe Or⸗ ganiſation und als Erziehugnsfaktor im Staate regeln ſol⸗ len. Die Konferenz beanſtandet, daß dieſe Artikel dem Staate eine viel zu weitgehende Einmiſchung in die Befug⸗ niſſe und Angelegenheiten der Kirche geben und bezeichnet dies als Eingriff in ihre Rechte. Abreiſe Hindenburgs nach Berlin. Berlin, 12. Nov. Der„Lokal⸗Anzeiger“ erfährt, daß Ge⸗ ne ralfeldmarſchall v. Hindenburg heute morgen 1 Uhr 4 Min. von Hannover nach Berlin gefahren iſt und wird in Ber⸗ lin um 8 Uhr 57 Min. eintreffen. Der Feldmarſchall und General Ludendorff rechnen damit, daß ihre Vereidigung durch den Unterſuchungsausſchuß am Donnerstag oder Frei⸗ tag beginnt. Die Stimmverteilung in Oberſchleſien. T. U. Königshütte, 13. Nov. Bei den Gemeinderatswah⸗ len wurden ſchätzungsweiſe etwas weniger als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen für die polniſche Liſte gezählt. Die katholiſche Volkspartei verlor ungefähr ein Viertel der bisherigen Stimmen. Die Unabhängigen haben einen Zu⸗ wachs von 100 Prozent zu verzeichnen, die Deutſch⸗Natio⸗ nalen einen ſolchen von 20—30 Prozent. Zur Ablieferung der Milchkühe an die Eutente. T. U. Berlin, 13. Nov. Auf eine Anfrage der Abgeord⸗ neten Brodau und Schneider⸗Sachſen über die Höhe der au die Entente abzuliefernden Milchkühe hat der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter u. a. geantwortet: Bei den Verhandlungen iſt es gelungen, folgendes zu erreichen: Frankreich, dem nach dem Vertrag 90000 Milchkühe zukommen, hat ſich mit der Ablieferung von 30 000 Milchkühen, 30 000 trächtigen Kühen, 30 000 Faſeln einverſtanden erklärt. Belgien, das 50 000 Milchkühe und 40 000 junge Kühe erhalten ſollte, er⸗ Zält 5000 Milchkühe, 25 000 ſichtbar tragende Kühe, 25 000 Faſeln, 25 000 Stück weibliches Jungvieh im Alter von acht bis 10 Monaten. 5 ** Die Franzosen im Elſaß. Die Ausweiſung von Deutſchen aus Elſaß⸗Lothringen. Von der Reichsübernahmeſtelle für elſaß⸗lothringiſche Flüchtlinge in Offenburg geht uns eine Mittelung zu, wo⸗ fach die Zahl der Ausgewieſenen, die vom Juli bis Okto⸗ her in ſtändigem Rückgang war, im Oktober wieder erheb⸗ lich geſtiegen iſt. Die Mehrzahl der Ausgewieſenen, die früher auf Lothringen eutftel, kommt neuerdings aus dem Unterelſaß. Die Ausweiſungen werden nach Angaben der Flüchtlinge meiſt mit franzoſenfeindlichem Verhalten, An⸗ ſtiften zum Streik oder ähnlichen Vorwänden begrüdeet; don kinigen wird ouch behauptet, in Straßburg ſeien Aus⸗ weiſungen erfolgt, um der dort beſtehenden Wohnungsnot abzuhelſen. Der Grund für die Ausweiſung läßt ſich in einzelnen Falle nur vermuten, da ein ſolcher den Vertrie benen nicht bekannt gegeben wird. Ob Ausweiſungen in größerem Umfange bevorſtehen, erſcheint zweifelhaft. Di, bisher durch die Preſſe gegangenen Nachrichten hierübei haben ſich als nicht zutreffend erwieſen. Von der Ueber; gangsſtelle Offenburg ſind bisher 62721 Flüchtlinge über, nommen worden, davon waren ausgewieſen 9567 Perſonen Neue Verhaftungen im Elſaß. T. U. Straßburg, 13. Nov. Der„Matin“ vom 10. No vember berichtet aus Straßburg, daß zwei weitere Verhaf; kungen elſäſſiſcher Nationaliſten vorgenommen wurden. Der eine der Verhafteten iſt ein Eiſenbahnangeſtellter namens Pfitzermeiſter. der ſich mit der Verbreitung von Broſchürer beſchäftiate? der andere, ein gewiſſer Halln aus Mülhauſen der an unregelmäßigen Zuſammenkünften in Straßbur⸗ teilgenommen hat 5 Nach Clemenceaus Beſuch in Elſaß⸗Lothringen. Berlin, 13. Nov. Der Beſuch Clemenceaus in Straß burg hat für Elſaß⸗Lothringen eine Reihe weſentlicher Ver beſſerungen in der franzöſiſchen Verwaltung gebracht. Nac einer Konferenz zwiſchen Clemenceau, Millerand und den i Gouverneur von Straßburg, General Humbert, an der auch eie Reihe Elſaß⸗Lothringer teilnahmen, hat ſich Clemenceau bereit erklärt, die Zahl der franzöſiſchen Beamten in Elſaß⸗ Lothringen weſentlich zu verringern und eine Reihe der wichtigſten Beamtenſtellen mit Elſäſſern zu beſetzen. Außer⸗ dem iſt ein Erlaß Millerands erſchienen, demzufolge die in Frankreich wegen ihrer deutſchfreundlichen Geſinnung in⸗ kernierten Elſaß⸗Lothringer nunmehr nach Lothringen zu⸗ rückkehren dürfen, desgleichen die im Brückenkopf von Kehl internierten 500 Elſaß⸗Lothringer. Aus dem Lager der Entente. Der 11. November bei unſeren Feinden. W. T. B. Loudon. 12. Nov. Geſtern wurde im Namen des Präſidenten Poincaré ein Kranz am Ehrengrabe der Kriegs⸗ zefallenen niedergelegt. In demſelben Augenblick wurde zurch die Truppen das Zeichen zur Einſtellung jeglichen Be⸗ riebes auf 2 Minuten gegeben. Dann zog die Menge an dem Ehrengrabe vorbei. W. T.B. Paris, 12. Nov.(Havas.) Die Erinnerung au nie Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes wurde geſtern borgen im Invalidendom durch Gottesdienſt eingeleitet. zune ungehgeuere Menſchenmenge füllte den Dom, darunter Marſchall Foch, General Pau und viele Kriegsverſtümmelte e um 11 53 ſtimmte der Chor der Kriegs⸗ vai e Deum an. Hier hurde ei ſſe fi n ierauf wurde eine Meſſe für die 5 Das Programm der franzöſiſchen Sozialiſten. Tal. Baſel, 13 Noy. Aus Paris wird gemeldet: Die ozialitſtſche Fraktion, die am Parlamentarismus feſthält nd den Bolſchewismus feindlich gegenüberſteht, erklärt in hrem Wahlmanifeſt, daß die Blockade gegen Rußland un⸗ vürdig ſei. 58 Die Fraktion wird im Parlament den Vor⸗ chlag Renaudels verteidigen, der die Herabminderung der vilitäriſchen Dienſtzeit in Frankreich auf 9 Monate mit 90 agen Urlaub vorſſeht. Der Generalſtab hatte eine Dienſt⸗ leit von 18 Monaten beantragt. Es iſt wahrſcheinlich, daß nan den Mittelweg einſchlagen und ein Jahr Dienſtzeit eſtſetzen wird. Die Fraktion ſpricht ſich für den Völker⸗ zund aus mit der bedingetn Einſchränkung, daß er ſich im Plane des Internationalismus weiter entwickeln werde— — 3 9 den Kongreß von Waſhing⸗ on es Anbruchs einer neuen Zeit für die Ar⸗ leiterſchaft. 5 zeit für die Ar „„. Beſſarabien mit Rumänien vereinigt? W. T. B. Bern, 13. Nov. Nach dem Rumäniſchen Preſſe⸗ büro melden Bukareſter Blätter, der Delegierte Beſſara⸗ biens bei der Friedenskonferenz, Pelivan, habe die Kon⸗ ferenz erſucht, die Vereinigung Beſſarabiens mit Rumänien zu beſtätigen. Fraukreich, Italien und England unterſtütz⸗ ten dieſes Erſuchen, ſo daß die Frage Beſſarabiens ſchon von jetzt an als endgültig zugunſten der Vereinigung mit Ru⸗ mänien gelöſt betrachtet werden kaun. Wie das gleiche Bu⸗ reau weiter meldet, ſind die erſten rumäniſchen Truppen aus Budbapeſt in Rumänien wieder eingetroffen. Polniſche Holzlieferuugen an Frankreich und Belgien. Blättermeldungen zufolge hat Finanzminiſter Dr. Bi⸗ lincki mit der belgiſchen und franzöſiſchen Regierung einen Holzlieferungsvertrag über eineinhalb Milliarden polni⸗ ſcher Mark abgeſchloſſen. Dieſer Vertrag ſollte erſt nach Ver⸗ einheitlichung der polniſchen Valuta in polniſcher Mark ge⸗ zahlt werden. Man hofft, daß dies zu einer Kursſteigerung der polniſchen Mark führen wird. 5 3 Die bolſchewiſtiſche Bewegung. Die vereitelte Weltrevolution. Kopenhagen, 13. Nov.„Politiken“ meldet aus London: Telegramme. aus Newyork beſtätigen, daß die amerikaniſche Polizei verhindert hat, daß an eine ganze Reihe von Häu⸗ ſern in verſchiedenen amerikaniſchen Städten am Jahres⸗ tage der ruſſiſchen Revolution Feuer gelegt wurde. Die Poltizeiſtationen ſollten an dieſem Tage in die Luft geſprengt und die Beamten ermordet werden. Es wurden zahlreiche Hausſuchungen und Verhaftungen vorgenommen, die bis geſtern fortgeſetzt wurden. Im ganzen ſind mehr als 2500 Perſouen verhaftet worden. Schon vor einigen Wochen entdeckten engliſche Beamte ein großes bolſchewiſtiſches Kom⸗ plott. Auf Veranlaſſung der Entdecker der Verſchwörung traf man überall in den Vereinigten Staaten, in der Schweiz, in Italien und Deutſchland(2) Maßnahmen gegen die große Gefahr. Der Plan der Weltrevolution war von der Sowjetregierung in muſtergültiger Weiſe ausgearbeitet. Zahlreiche Agenten wurden ausgeſandt, die die Revolution in Verbindung mit den deutſchen Spartakiſten vorbereiten ſollten. Das Hauptquartier wurde nach Stuttgart verlegt, wo der deutſche Kommuniſtenführer Munzenberg Leiter der Organiſation wurde. Unter eLitung der bolſchewiſtiſchen Agitatoren ſollten in der ganzen Welt an einem Tage die Revolutionen ſtattfinden. Die Polizeiſtationen ſollten in die Luft geſprengt und die Bürgerſchaft entwaffnet werden. Die amerikaniſchen Bolſchewiſten haben großen Anteil an den Vorbereitungen. Sie haben 350 kleinere Streiks in den Vereinigten Staaten in die Wege geleitet. Frankreich und die Weltrevolution. Im Mannheimer Organ des Spartakusbundes, der „Roten Fahne“, wird unterſucht, welchen Weg die Welt⸗ revolution nehmen⸗werde. Es wird dargelegt, daß bis zum Februar d. J. die Grundidee der Weltrevolution geweſen wäre, Deutſchland zur Filiale Sowjetrußlands zu machen, die Revolution über ganz Deutſchland, Oeſterreich-Ungarn, den Balkan zu tragen und dann Frankreich zum Anſchluß zu zwingen. Durch das Verſagen der deutſchen Revolution, durch den Niederbruch von Sowjetungarn ſei dieſer Plan ins Waſſer gefallen. Die Hoffnung auf dieſen„normalen“ Weg der Weltrevolution hat ſich als trügeriſch erwieſen. Auch in Frankreich habe der kommuniſtiſche Gedanke keines⸗ wegs ſo feſte Wurzeln gefaßt, daß man auf eine baldige be⸗ waffnete Erhebung des franzöſiſchen Proletariats hoffen dürfe. Die einzige Hoffnung ſei, daß der franzöſiſche So⸗ zialismus ſich ſpalte und die radikalen Führer doch noch ein⸗ mal die Oberhand gewinnen könnten, aber der Weg ſcheine noch recht weit zu ſein. Nur deshalb dürfe man die Hoff⸗ nung noch nicht ſinken laſſen, weil die wirtſchaftliche Lage in Frankreich, die ökonomiſche Kriſe, zu einer Löſung dränge, die zu finden die kapitaliſtiſche Geſellſchaft außerſtande ſei. Begünſtigt werde dieſe Möglichkeit durch das revolutionäre Temperament des franzöſiſchen Arbeiters und Winzers. Schließlich wird aber zugegeben, daß es unmöglich ſei, zu überſchauen und zu wiſſen, in welcher Richtung die Revo⸗ lution gehen werde. Man könne ſie vielleicht dadurch be⸗ ſchleunigen, daß man Vertrauensleute aus Rußland und Deutſchland nach Frankreich ſende und über den Austauſch von Literatur, über die nächſten Aufgaben und über die Taktik eine Verſtändigung ſuche. Aber das eine könne ſicher ſein: die kommende revolutionäre Welle werde nur dann erfolgreich ſein können, wenn die einſetzende Aktion als internationale einſetzt.„Doch ſoll keineswegs empfohlen werden, daß nun einer auf den anderen wartet, und vor lauter Warten nichts tut. Aber es ſoll die Anbahnung eines internationalen Aktionsplanes empfohlen ſein, der wenig⸗ ſtens in großen Zügen die Aktion in jedem einzelnen Lande verzeichnet.“ „Wir ſind“, heißt es weiter,„der Meinung, daß der Schwerpunkt der Revolution nach wie vor in Rußland liegt. Wir ſind der Meinung, daß der erſte, der„normale“ Weg, d. h. die deutſche Revolution, nach wie vor diejenige wäre, der Rußland die dringend notwendige Entlaſtung brächte. Wir ſind aber nicht der Meinung, daß die deutſche Revo⸗ lution ſofort und automatiſch die franzöſiſche nach ſich ziehen würde.“ 5 5 Die Ausführungen zeigen, wie wenig die Kommuniſten ſich über ihren Weltrevolutionsplan ſelbſt im Klaren ſind. ———— 2— 2 8* 2 Badiſche Politik. Perſonen veränderung im badiſchen Kabinett. Karlsruhe, 13. Nov. Wie wir hören, ſteht eine Umbil⸗ dung de badiſchen Regierung hinſichtlich der Perſonenfrage bevor, weil die demokratiſche Partei den Miniſter Dietrich aus dem Kabinett zurückziehen will, um ſeine Arbeitskraft in der demokratiſchen Landtagsfraktion zu verwenden. In, den der Regierung naheſtehenden Kreiſen war es ſchon längſt bekannt, daß Miniſter Dietrich ſeine Stellung als Außenminiſter nicht mehr allzulange beibehalten werde, weil er ſeine reichen Kenntniſſe und Erfahrungen in die⸗ ſer Stellung bei dem ſich ehr bei enkenden Ge⸗ ſchäftskreiſe dieſes Mint uns nicht verwerten lonnte. Nachdem nun die demokratiſche Landtagsfraktion zurch das Ausſcheiden der Abgeordneten Muſer, König, Höhring und Venedey erfahrene Parlamentarier verloren zat, will die demokratiſche Parteileitung durch die ſtärkere Heranziehung des Miniſters Dietrich zu den parlamenta⸗ iſchen Arbeiten einen gewiſſen Ausgleich ſchaffen. Daß Miniſter Dietrich dem Wunſche der Parteileitung Folge eiſten wird, ſteht außer Frage. Ueber die Neubeſetzung des damit freiwerdenden Mini⸗ lerpoſtens verlautet nech nichts beſtimmtes. Baden und Nach bargebiete. —“ Zur Kartoffelverſorgung. Zu dem vorgeſtern im Naſtatter Tagblatt“ veröffentlichten Artikel des Miniſters Remmele iſt bezüglich der uns von auswärts zuzuführenden Kartoffelmengen berichtigend feſtzuſtellen, daß nach dem vor⸗ liegenden Verteilungsplan Preußen einſchließlich Hohen⸗ zollern 220 000 Zenntner, Bayern 100 000 Zentner, zuſam⸗ 2 alſo 320 000 Zentner Kartoffeln an Baden zu liefern haben. — Die Kohleuverſorgung in Baden. Auf wiederholte dringende Vorſtellungen der badiſchen Regierung wegen beſſerer Kohlenbelieferung Badens hat der Reichskommifſar für die Kohlenverteilung in Berlin unterm 5. November 1919 dem Miniſterium des Innern mitgeteilt, daß für Süd⸗ deutſchland, insbeſondere für Baden, das Menſchenmögliche neſchehe. Bahnen und Waſſerwege nach Sübdeutſchland ſelen fufs fußerſte mit Kohtenſendungen belaſtek. kommiſſar habe angeordnet, daß ſüddeutſche Li grundſätzlich gleichartigen Lieferungen für das 50 Deutſchland in jedem Falle vorgehen. lum. —* Zur Bekämpfung des Schieber⸗ und Wucher zol Durch die Poſt⸗ und Telegraphenämter weiſt das Reichagl miniſterium in einer Rundverſügung erneut ein brich bar darauf hin, daß alle Poſtſendungen, deren Inhalt fi zus bewirtſchafteten Lebensmitteln beſteht, von der deförderung auszuſchließen ſind. Ebenſo können ſol zramme, die zweifelsfrei geſetzlich verbotene zeſchäfte betreffen, nach 81 Abſ. 2 der Telegraphen zurückgewieſen werden. Die Entſcheidung über die weiſung von Telegrammen ſteht den Vorſtehern band kehrsanſtalten oder ihren Vertretern zu. Bei verſte in ſo⸗ zoller Anwendung dieſer Vorſchrifſt muß es möglich origen wohl einen großen Teil der Pakete mit verbotswi Inhalt aus dem Poſtverkehr zu entfernen, als au g der Schiebertelegramme zu vermindern. und — Von der Poſt. Ab 14. November werden Wer nen Finſchreibepakete wieder zur Poſtbeförderung angeren Poſt Damit ſind dann alle Verkehrsbeſchränkungen bei de 5 wieder beſeitigt. liebene! 3 — Achtung, Kriegsbeſchädigte und Kriegahinterbfahrens 2 Durch die Verordnung über die Aenderung des Be n Ein. in Militärverſorgungsſachen ſind die Friſten für jede muß ſpruch gleichmäßig auf einen Monat herabgeſetzt. ich i 4 jedem in Fleiſch und Blut übergehen:„Wenn 5 0 Rentenanſpruch verfolge, muß ich immer innerhal Monats mich zur Wehr ſetzen.“ 5 ig ſi be⸗ —* Der Winter hat heuer ſchon recht ſrühheghig lachen n 58 merkbar gemacht. Das iſt aber kein Grund zu Beſielt, f gen, denn die meteorologiſche Wiſſenſchaft hat ermiteen auf Schnee und Froſt Ende Oktober und in der erſt pflegt vemberhälfte ein durchwegs milder Winter zu folgen brin/ indem bald ſüdweſtliche Winde, die eine Erwänmeeiterſchen 1 gen, in Erſcheinung treten. Charakteriſtiſche Begl 35 ohe nungen ſehr milder Winter ſind ſtarke Wangen feuchtmilden Winter ſind am häufigſten. Eine G 17 keit in der Wiederkehr ſehr milder Winter nach be Zeitpauſen hat ſich noch nicht ermitteln laſſen. aber iſt, daß die Zahl der ſehr milden Winter ſeit Auch nach dem Vo i lind“ ferner:„Wenn vor Martini die Gans auf dem cb“% glitſcht, dann ſie nach Martini noch im Waſſer are anderes Sprüchtein lautet:„Geht die Gaus Marin Eis, geht das Chriſtkind dann auf Kot“. Scharſe Erſaßſung der Kartoffelvorräte- g Narlszuhe, 13. Nov. Da die ſo dringend notwenei toſſelverſorgung immer noch höchſt unbefriedigen a dieſe bedauerliche Tatſache zu den ſchlimmſten N gen Anlaß gibt, hat das Miniſterium des June Cig zirksämter veranlaßt, ſofort anzuordnen, daß dl lum au allen im Bezirk vorhandenen ablieſernnggher LKartoſſeln auf den oder die Kommunalverbände aufg wird. Gleichzeilig werden die Kartoffelerzeuger dert, ſoſort die zu liefernden Mengen auszuſonde beſtimmten möglichſt nahen Tagen an die näch ſtelle zu liefern. Durch eine Kommiſſion wird 1 Nachprüſung upraenommen. Dieſer Kom miſſio außer dem Bürgermeiſter der betreffenden Seeg nicht in der Gemeinde anſäſſiges Mitglied des„nden ferner Sachverſtändige, die ebenfalls aus einer Städe meinde ſtammen und im Umkreis der größeren die ein Vertreter der Konſumenten an. Kartoffeln, cht dieſer Nachprüfung nicht abgegeben oder verhein. den, werden für verfallen erklärt. Sollten ſi keiten bei dem Vollzug dieſer Anordnungen ergen g militäriſche Belegung der betreffenden Gemein ener Koſten in Frage. In den Ueberſchußbezirken Karten zugunſten des Kommunalverbandes enteigneten erſchre 1. ſoweit ſie den zuläſſigen Bedarf des Bezirks gung der Geſchäftsſtelle der badiſchen Kartoffelverſ Mannheim überwieſen. s. Karlsruhe, 13. Nop. Die Polizei verhaftet Schauſtellergehilfen auf der Meſſe hier tätige tungen, verheirateten Schreiner Wilh. Binkele aus Etzite in München dort das Amt eines„Platzmajors 1 2 * Graben b. Karlsruhe, 13. Nov. Hier u. Mes teilung der Karlsruher Volkswehr mit zwei Ge hin wehren ſtationiert, um gegebenenfalls in jenen licht 4 75 der Hardt einzugreifen, die ihrer Ablieferung? fe ſichtlich der Kartoffeln nicht nachkommen. 1 ein ehemaliger Zwangszögling, zur Zeit der, verſah. ine Knielingen, 13. Nov. der Vorlage, wonach hier eine Luſtbarkeitsſteuek ges Mark für den Tag eingeführt werden soll. merari 10 Stimmen zu. Dadurch ſollen Maßnahmen en tugen, den, um den überhandnehmenden Tanzunterhon N gegenzzutreten. Die ſozialdemokratiſche Fraten 5 Erklärug ab, daß ſie zwar grandſätzlich gegach Steuern ſei, im vorliegenden Falle handle es 115 um eine vorübergehende Erſcheinung, wes han nahmsweiſe zuſtimme. s ordengib Ettlingen, 13. Nov. Infolge der auß bie Der Bürgerausſchußtt zu 10 en R . S N S S 2 Nolks % be 7. 15 Steigerung der ſinanzjellen Anforderungen zberheben e, 0 verwaltung einen Umlagenachtrag von 20 Pf⸗ inau Mannheim, 13. Nov. Im Haſengebiet Manne 1%,. ſuchten in einer der letzten Nächte zahlreich en. Sie hen Frauen von Brühl Kohlendiebſtähle auszufüh und ten ſich zu dieſem Zweck mit Karren, Säcke h itt⸗ ausgeſtattet. Als die Schutzmannſchaft einſan ſo d die Kohlendiebe eine drohende Haltung eien. Schutzleute mehrere Schreckſchüſſe abgeben muß Am hin gelang es, 27 Perſonen feſtzunehmen. Käfertal geriet der 19äihrige Hilfsſchaffner S. ſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen un drückt.. a Mannheim, 13. Nov. Eine von über beſuchte Verſammlung der ſtreikenden Ange tallinduſtrie nahm eine Entſchließunga au⸗ſis zum Streikenden dahin ausſprechen, den Kampf 128 tigem Siege durchzufechten. In dem lauen wßtige Regierung erblicken die Streikenden eine unn 5 ziehung des Streks. dtrat hau 2 „ue r. Baden Baden, 12. Nor, Bein Sta men ge ſogialdemokratiſche Rathausfraktion Maßn ah Stadgere cherſtellung der Winterkartoffelverſorgung den vom Ales, dert. Der Stadtrat ſtellte daraufhin feſt, ither be, gungsausſchuß und Lebensmittelamt ſchon ſe ie uſerſche dieſer Sicherſtellung mögliche geſchehen ſei, liche 14 digenden Verhältniſſe ſelen indeſſen keine bie nung und beruhen auf Tatſachen, die zu befſh. Sb ſſern ſtändigkeit der Stadtverwaltung entzogen, zur S, ſtändlich werde auch weiterhin alles mögliche 2— 105% und Sicherſtellung der Verſorgung geſchehen g den ſchuß der bieſigen Sparkaſſe hat die Erſdeſßere d. fangfangreichen Bletzerſchen Anweſens(x ſſen, Bletzerf um den Preis von 500 000 M. beſchloſege mehr auch der Stadtrat ſeine Ja immung hee Die den Staatsbeamten und Arbeitern gew Beſchaffungszulage ſoll auch den bieſigen ten, Lehrern und Arbeitern ausbezahlt w Decdung dieſer Ausgaben erſorderlichen Mit einen Umlagenachtras enſachracht werden Offenburg, 13. Nov. Mit großem Eifer betreibt der at die Schaffung eines großen Induſtriegeländes. Zu Zweck hat er verſchiedene Vorlagen an den Bürger⸗ em ſchuß gehen laſſen, die u. a Geländeerwerb betreffen, ür ungefähr weitere 400 000 M. bewilligt werden ſollen. * Anſchlußgeleiſe ulw. iſt der Betrag von rund 250000 ausgeworfen worden. Mit dem Oberrheiniſchen moffäge⸗ und Hebelwerk iſt bereits ein Vertrag zuſtande⸗ ommen auf Ueberlaſſung eines Geländes von 45 000 Ikadratmeter, der fetzt dem Bürgerausſchuß zur Beſtäti⸗ vorliegt. 3 Mauchen b. Lörrach. 3. Nov. Der 20jährige Sohn hieſigen Landwirts war von ſeinem Vater zurecht ge⸗ 2 worden, weil er etwas ſpät nach Hauſe kam. Der fühlte ſich dadurch beleidigt, holte einen Revolver und ſich in die Schläfe. Der iunge Mann mar ſufart tot. Singen a. Hohentwiel, 13. Nov. Hieſige Vertreter aus Lager der deutſch⸗ſchweizer Wehrleute begaben ſich mit urdnungen anderer Lager nach Berlin und trugen dort Ahesteichskansler die Wünſche der Schweizer vor. Die regierung verſprach, die Intereſſen der deutſch⸗ſchwei⸗ Ichs teh vlente. mit allem Nachdruck zu vertreten. Die 8 fürſorgeſtelle in Singen übernimmt die Fürſorge und kurbeitsvermittlung der auf die Einreiſeerlaubnis war⸗ 5. geen Schweizer Wehrleute. eei 5 ſuſam ü, Konſtanz, 13. Nov. Um die aus der Stadt Konſtanz rtigen Kriegsteilnehmer zu ehren, ſoll ein Eiſernes Jolltgelegt werden, in das alle Daten eingetragen wer⸗ 3 5 für den einzelnen Kriegsteilnehmer von Be⸗ ind. f gardtonſtang. 13. Nov. Die Polizei verhaftete einen Merbeiter⸗ der mit Hilfe anderer Perſonen Taſchenuhren 0 5 von über 14000 M. über die Grenze geſchmuggelt 0 eiterverkauft hatte. Weiter wurde eine Frau aus orf feſtgenommen, die über hundert geſchmuggelte ne und ſilberne Taſchenuhren aufgekauft hatte. Fer⸗ eldet der Polizeibericht, daß jüngſt ein Gaſt in einem 0* Hotel 41“ Stück tauſend Markſcheine im Abort un⸗ 0 7 Sitz verborgen hatte. Als er das Geld wieder ho⸗ ollte, war es verſchwunden und der Gaſt erſtattete An⸗ lere gen Diebſtahls. Der Geldbetrag war aber nicht ſelie en, ſondern von dem Hausdiener gefunden und ab⸗ (henert worden. Der Beſitzer ließ ſich aber nicht mehr Turnen, Spiel und Sport. 5 geriſche Juſtizminiſter über die Notwendigkeit der 5 2 a Leibesübungen. reinz Ai dktober fanden ſich im Saale des Männerturn⸗ 5 ünchen von 1879 Vertreter der Leibesübungen beiten, un eine von Turnlehrer Hacker(München) aus⸗ üchtig e Denkſchrift über„Die Zukunft der körperlichen Herlediag unſeres Volkes“ zu beraten; die Schrift ſoll e gter Durchſprache den Behörden unterbreitet wer⸗ rend ee Gelegenheit machte Juſtizminiſter Müller er Debatte nachſtehende Ausführungen: a. zu, daß wenig Verſtändnis für die Fragen der olksvert ngen bei den Amtsſtellen und leider auch bei den itwendia en 5 nichtakeit der Volksertüchtigung nicht einſieht, dann iſt mehr zu helfen. Wir waren bisher ſtolz auf 8 Kabnſche Turnen, wir haben uns eingebildet, daß 9 5 lein auf der Welt etwas für die körperliche Aus⸗ ken., Ich verweiſe dagegen auf die geradezu wun⸗ I dag wurd mnaſtiſchen Schulen Frankreichs. Jahrzehnte⸗ n S2— 8 * — 8 beitede hier in muſtergültiger Weiſe für die Armee vor⸗ 8 Die Tätigkeit des franzöſiſchen Staates hat den G. Staat vor allem durch den Sport um ein we⸗ Funes tück wieder aus ſeinem Verfall hinaufgebracht. „ Ser auch von einer Reihe anderer Staaten lernen: int arbien, i Deren militäriſche Leiſtungen ſind nur l ſive Leibesübungen zu erklären. Waren nicht die pen den England und Amerika verblüffend? Die konnten Amerika nach kürzeſter Zeit an die Front etigeg 5 nur auf Grund des amerikaniſchen Sportes erden. Wenn wir das aufgezeichnete Menſchen⸗ auf rachtet haben und dabei wußten, was die Ame⸗ . dem Gebiet des Sportes geleiſtet haben, dann nicht verwundern, wenn ſo hervorragende Lei⸗ uskamen. Wenn wir heute keine Armee mehr 8 Stage wir gar nichts anderes mehr tun, als mit ungen gates dieſe Lücke durch die Förderung der Lei⸗ t und 1 zu erſetzen. Was hilft aber alles Predigen, n e Sport. wenn ſo ein junger Mann zehn daß Tages auf der Proſtatadrüſe ſitzen muß? Ich urverlan er Staat bisher ſeine Schuldigkeit getan hat. n verfün di daß er mehr tut; wenn das nicht geſchieht, gen Volksogt er ſich am Volke. Verlangen Sie von ewendigkeft örtretern in Zukunft Verſtändnis für die ter keine der Leibesübungen. Wenn aber Ihre Volks⸗ nicht nen Sinn dafür haben, dann gehören ſie über⸗ 5 ein Parlament hinein. Das Volk muß dazu zt werden daß es ſeinen Einfluß auf die Volks⸗ dieſem Sinne ausübt. Wir leben nicht mehr t. in welchem es heißt: Das Miniſterium hat mit Wat das Volk au beſimmen. Wir sürfen uns geſchehe er Redensart abſpeiſen laſſen: da kann nichts i nicht n, ſoudern ſagen, daß wir mit dem alten Pro⸗ olksertücht for auskommen können, daß der Staat für eiß* Gold haben muß. In der Reichsver⸗ egtateiches daß die körperliche Erziehung eine Pflicht . 8 8 mit und des Staates ſei. Wir ſind in letzter Zeit hraſen überſchüttet worden. Die Zeiten ſind heisen. zi ernſt, um das Volk mit einer Deklamatfon ab⸗ 85 damit 9 wollen hinausgehen als Apoſtel der Aufklä⸗ it Reich und Staat ihre Pflicht und Schuldigkeit e ee Vermiſchtes. iger ner in Italien. Als in Neapel nach mehr⸗ g 8 5 wieder eine Wagneroper(Lohengrin) auf⸗ cheiſtert rde, waren die Hörer im überfüllten Theater „Göttliche Zeitungen ſchrieben ganze Spalten über 1 8 Wagner. a Slade uſtellung der Leichenverbreunung hat gel enigſt in Freiburg i. B. wegen des Kohlenman⸗ Aignete Hens ſo lange beſchloſſen, als nicht andere Schiebnnaſoffe beſchafft werden können. wagen ungen. In Barmen wurden 24 Eiſen⸗ halten mit Schieberwaren, darunter 17 mit Oel, Berli Die Waren ſollten aus dem beſetzten Gebiet in gebracht werden. eachthaus f N ein Zuck f ug des an über ten Wer retkungen porhanden iſt. Wenn jetzt das Volk die Erzbiſchͤf Ir. Thomas Nörbert in Freibur . B. leidet an einer Erkältung. Wie die„Freiburge Tagespoſt“ meldet, iſt jedoch eine nicht unbedenkliche Herz ermüdung hinzugekommen, ſo daß das Befinden des Ober hirten der Freiburger Diözeſe bei ſeinem hohen Alte) zu Beſorgniſſen Anlaß gibt. Der Baheriſche Luft⸗Lloyd hat am Mittwoch den 12. ds. Mts. die Luftverbindungen auf folgender Strecken begonnen: 1. München— Nürnberg Leipzig Berlin; 2. München— Würzburg— Frankfurt(Main); 3 München— Wien. Auf den beiden erſtgenannten Strecker findet Poſt⸗ und Perſonenbeförderung ſtatt, auf der Streck München— Wien nur Perſonenbeförderung. Die Fahr⸗ 720 5 mit Großflugzeugen für 6—8 Perſonen aus geführt. Alle militäriſche Jugenderziehung und jede Uebung im Waffengebrauch wird im Friedensvertrag für Deutſchland verboten. Wie man dieſe Beſtimmung auslegen wird, das erfährt jetzt die Pfalz. Der Kreis⸗ ſchulrat in Kaiſerslautern erließ auf Befehl des fran zöſiſchen Oberkommandos folgendes Rundſchreiben an dit Lehrer:„Alles, was beim Turnunterricht an militäriſch⸗ Uebung erinnert, muß wegbleiben. Insbeſondere werder die Aufſtellungen in Viererreihen, das Marſchieren im Schritt, die Stabübungen und das Abzählen zu Vieren, das beim Staffeln uſw. im Gebrauch iſt, verboten. Auch das Marſchieren beim Unterricht in Viererreihen darf nicht mehr ſein. Die Klaſſe darf beim Gehen durch die Straßen nicht an das Militär erinnern. Das Turnen ſoll in Zukunft nur noch in gymnaſtiſchen Uebungen und körperlichen Einzelübungen beſtehen. Das Abzählen zum Zwecke des Spielens bleibt erlaubt. Ich erſuche um ge⸗ naueſte Beachtung, da die Ueberſchreitung der Verord⸗ nung Beſtrafung der betr. Lehrperſon und des Schul⸗ leiters zur Folge hat.“ 0 Das Kali. Infolge der Kohlennot ſollen derzeit 125 Kaliwerke ſtilliegen. Von Amerika liegt nach der deutſchen Nachrichtenagentur ein Kaufangebot von 70 000 Tonnen Kali vor, die Bergwerksintereſſenten wollen da⸗ her deutſches Kali gegen amerikaniſche Kohlen eintau⸗ ſchen.— Wo bleibt aber das Kali für den ausgeſogenen deutſchen Acker? f Die Ernte in Preußen. Nach den amtlichen Vor⸗ ſchätzungen ſind 1919 in Preußen(ohne die abgetretenen Gebiete) geerntet worden: 10,54 Mill. Tonnen Brot⸗ getreide lim Vorjahr 10,27), Kartoffeln und ſonſtige Hackfrüchte 16,4 Mill. Tonnen(18,7), die Ernte an Hülſenfrüchten iſt größer als im Vorjahr. N Erfrorene Ziegelſteine. Wie dem„Berl. Lokal⸗ anzeiger“ berichtet wird, hat der Froſt in den großen Ziegeleien in der Provinz Hannover und im Re⸗ gierungsbezirk Minden in Weſtfalen die friſchgeform⸗ ten Mauer⸗ und Ziegelſteine vollſtändig vernichtet. Der Schaden beziffert ſich auf viele Millionen Mark. Schiebhungen. Aus Bielefeld wird dem„Berliner Tageblatt“ mitgeteilt, daß die Brennerei H. W. Schlich⸗ te in Steinhagen, die den bekannten„Steinhäger“ brennt, polizeilich geſchloſſen und die Bücher beſchlagnahmt worden ſeien. Die Firma wird beſchuldigt, für viele Millionen ausländiſchen Sprit verſchoben zu haben. Geldſchiebungen. Vor einiger Zeit war der Kriminalpolizei in Berlin gemeldet worden, daß einige Reiſende eines beſtimmten Zugs Geld aus dem Reich verſchieben wollten. Beim Beſteigen des Zugs wurden die Kaufleute Salomon Tanne und Leo Bleitrach aus Luxemburg, Salomon Landau aus Saarbrücken und Frau Netti Lerner aus Köln feſtgehalten. In ihren Kleidern verſteckt fand man bei Bleitrach 277000 Mark, bei Tanne 144 600 Mark und bei der Lerner 100 000 Mark in rot⸗ geſtempelten Tauſend⸗ und Hundertmarkſcheinen. Das Geld wurde beſchlagnahmt. 5 Ein Tunnel eingeſtürzt. Das Tunnel zwiſchen Neapel und Fuorigroſta iſt in der Mitte eingeſtürzt. Es ſind keine Opfer zu beklagen. Kinderprämien. In Paris iſt kürzlich ein Ehe⸗ paar namens Eognacg geſtorben, das der Académie Frangaiſe, die unzählige Stiftungen, Preiſe und Sti⸗ pendien verwaltet, ein Kapital hinterließ, das es geſtattet, alljährlich 2 250 000 Franken Zinſen zu verausgaben. Aus dieſen Zinſen ſollen 90 franzöſiſche Familien, die mehr als neun Kinder aus einer ehelichen Verbin⸗ duna haben, je 25000 Franken erhalten. In jedem Jahr wird man wieder andere kinderreiche Familien bedenken. Einen Augenblick lang regte ſich der Zweifel, ob ie Zahl der Bewerbungen ſehr erheblich ſein werde. Mit Befriedi⸗ gung wird jetzt feſtgeſtellt, daß der Andrang ſtark iſt, was beweiſt, daß die Kinderſcheu in den franzöſiſchen Fa⸗ milien nicht ganz ſo verbreitet iſt, wie man befürchtete. Mehrer der Familien, die den Preis begehren, haben ſogar mehr als 20 Kinder. Die Liſte für die erſten Jahre iſt ſchon vollſtändig.. Wie viele Millionen ⸗ Städte gibt es jetzt auf der Erde? Tie Zahl der Städte, deren Einwohnerzahl eine Million überſchritten hat, wird jetzt mit 20 veran⸗ ſchlagt. Die beiden größten Städte der Erde haben, die Einwohner der Vorſtädte eingerechnet, bereits die 7 Mil⸗ lionen überſchritten. London hat 7 ½ Millionen, Neu⸗ gork 7,35 Millionen Einwohner. An dritter Stelle folgt Paris mit 4,15 Millionen, an vierter Berlin mit 4,1 Millionen. Dann kommt Chikago mit 2,5 Millionen, Petersburg mit 2,25 Millionen(im Augenblick ſind es jreilich nur 0,9 Millionen!), Tokio mit 2,1 und Wien. mit 2,03 Millionen. Unter 2 Mi lionen Einwohner zäh⸗ en 12 Millionen⸗Städte, nämlich Peking 1,9, Moskau 1,86, Philadelphia 1,63, Buenos Aires 16, Oſaka 1,46, fFauton 1,28, Kalkutta 1,23, Konſtantinopel 1,2, Rio de Janeiro 1,15, Budapeſt 1,1, Hamburg 1,05 und Bom⸗ day 1 Million. e 1 Lokales. — Prämien⸗Anleihe. Zur Aufklärung über das Weſen der Sparprämien⸗Anleihe iſt im Hauſe Berlin W'᷑ 9, Budapeſter Straße 5, eine amtliche Auskunftsſtelle errichtet worden, die unentgeltlich über alle Einzelhei⸗ ten dieſer Anleihe. Aufſchluß und Velahrung erteilt. Wie Auskunftsſtelle, die auch ſchriftliche Anfragen erledigt, iſt werktäglich von 10 bis 1 und 4 bis 7 Uhr geöffnet. — Heimkehr der Gefangenen. Die Franzoſen haben, wie verſchiedene Blätter berichten, mit dem Ab⸗ transport der deutſchen Kriegsgefangenen begonnen. Ein erſter Zug mit ſolchen lief am 11. Nov. mittags in Eſſen ein. In, wichen ſei, ſo wird weiter berichtet, von Paris aus plötzlich der Befehl ergangen, den weiteren Abtransport einſtweilen einzuſtellen. Etwa 10 Transporte, die ſich noch auf franzöſiſchem Boden befanden, ſeien angehalten und zurückgeleitet worden. ä In den Sälen der Berliner Börſe fanden am 11. No⸗ vember Maſſenverſammlungen ehemaliger Kriegsgefange⸗ ner ſtatt, die ſtürmiſch die Befreiung der Gefangenen aus den Qualen der Sklaverei verlangten. 2 Die Volkshilfe für württ. Kriegs⸗ und Zivilgefangene wird am Sonntag, den 16. November eine öffentliche Verſammlung veranſtalten, in der gegen die willkür⸗ liche und grauſame Zurückhaltung der Gefangenen durch Frankreich Einſpruch erhoben werden ſoll.. — Der Beamteneid. Landtagsabgeordneter May⸗ er(Dinatl. Vp.) hat im Landtag folgende kurze Anfrage an die Regierung über den Beamteneid gerichtet:„Die Regierung wolle ſich darüber äußern, ob nicht in Anbe⸗ tracht deſſen, daß 1. aus dem Weſen des jetzigen Staats ſich eine religiöſe Eidesformel überhaupt nicht begründen läßt, 2. das Nebeneinander zweier— wahlweis anzuwen⸗ dender— Eidesformeln, einer religiöſen und einer nicht⸗ religiöſen, in mehrfacher Hinſicht unerträglich iſt und auch gegen 8 9 der badiſchen Verfaſſung verſtoßen dürfte, bei der den Beamten angeſonnenen Eidesleiſtung von der Anwendung der religiöſen Eidesform nicht beſſer ganz abgeſehen und die Verordnung vom 24. Oktober d. J. „Den Beamteneid betreffend“ inſofern abgeändert oder doch wenigſtens nach Aehnlichkeit des Artikels 42 der Verfaſſung des Deutſchen Reichs gefaßt würde?“ — Das Luftſchiff„Bodenſee“ ſtieg am 11. Ok⸗ tober vormittags 9 Uhr mit 24 Fahrgäſten und 800 Kilogramm Poſt in Friedrichshafen auf und landete kurz nach 3 Uhr auf dem Flugplatz Staken(Berlin). Die Rückfahrt erfolgte am gleichen Tage. — Die Verkehrseinſchränkung. Der Reisver⸗ kehrsminiſter Dr. Bell eröffnete in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des„Berliner Lokalanzeigers“ wenig tröſtliche Ausſichten für die Beſſerung der Ver⸗ kehrsverhältniſſe der Eiſenbahnen nach Aufhebung der Sperre. Er bemerkte, auch nach dem 15. November könne nur der allernotwendigſte Perſonenverkehr freige⸗ geben werden, ſelbſt in der Weihnachtszeit. Es dürfte etwa der vierte Teil der Züge, die vor dem 5. November noch liefen, in Wegfall kommen. Der Schnellzugsver⸗ kehr wird zum äußerſten eingeſchränkt. In Württem⸗ berg wird z. B. vorausſichtlich nur ein Schnellzug täg⸗ lich auf jeder Hauptlinie fahren; auf verſchiedenen Haupt⸗ linien Bayerns ſollen nur 2 Schnellzüge wöchentlich ver⸗ kehren. 5 Im beſetzten Gebiet wurde Mitternacht zum 12. Nov. der Perſonenzugsverkehr bis einſchließlich 21. Nov., alſo auf 10 Tage, eingeſtellt. Die Schnellzüge nach Paris und Straßburg bleiben noch beſtehen und wahrſcheinlich 3 ein Schnellzugspaar auf der Strecke Köln—Ludwigs⸗ hafen. — Poſtpakete mit bewirtſchafteten Lebens⸗ mitteln ſind von der Beförderung ausgeſchloſſen worden. Auch Telegramme, die verbotene Handelsgeſchäfte betref⸗ fen, werden nicht mehr befördert.. Frele Turnerschaft Seckenheim. Wir verweiſen nochmals an dieſer Stelle auf die morgen Abend im Saale zum„Deutſchen Hof“ ſtattfindenden Abendunter⸗ haltung der Freien Turnerſchaft. Außer den turneriſchen und theatraliſchen Aufführungen, werden die akropatiſchen Vorführungen des Turngenoſſen Worſter aus Neckarau mit ſeinem 5 jährigen Söhnchen ein intereſſantes Bild bieten. Worſter und Sohn,(die aus allen Zeitungen bekannten große und kleine Karl) die ja bekanntlich im Nibelungenſaal bei allen Begruͤßungsabenden der Heim gekehrten Kriegsgefangenen mitwirkten, haben ſich immer den größten Beifall errungen. Ein Beſuch zu dieſer Veranſtaltung dürfte ſich deshalb beſonders empfehlen. Der Eintrittspreis beträgt 1 Mk. und ſind Karten hierzu am Saaleingang erhältlich. Saalöffnung 7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Wer ſich alſo einen angenehmen Plotz ſichern will, erſcheine pünktlich. Folcadlenf- Orünmang ff der alhol. ffirche. 23. Honntag nuch Pfingtten 16. November. 1/8 Uhr, Frühmeſſe. ½10 Uhr, Hauptgottes dienſt. 1 Uhr, Chriſtenlehre u Roſenkranz mit Segen. 2 Uhr, Bücherausgabe. Doflgsdiend-Orunung in der ebangel. lrche⸗ Sonntag, den 16. November 1919. (Ernte und Daunkfeſt.) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Kollekte für das Pilgerhaus Weinheim und Mädchen⸗ waiſenhaus Mannheim. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 5 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. Bücherei 2 bis 3 Uhr. Donnerstag, den 20. Nov. 1919 ½ 8 Uhr, Abendgottesdienſt.* Vereins- und Geschäftsanzeigen müssen für die Samstag Nummer bis spätestens Freitag Nachmittag 3 Uhr bel uns aufgegeben werden, andernfalls können solche keine Berücksichtigung finden. Verantwortſich fur die Redattion Wa. IAmmermann. Seckenbeim PFE ˙³NJnñn. ˙—˙.— ̃7—1˙¹⏑¾?——— e eee 9 Lebensmittelamt. Holz-Husgabe. Am Montag, den 17. 5. Mt. und die folgenden Tage wird in der Reithalle (gegenüber der Wirtſchaft zur Pfalz) Brenn⸗ holz ausgegeben und zwar pro Haushaltung 3 Zentner zum Preiſe von 6.50 Mark pro Zentner in folgender Einteilung: Kohlenausweis Nr. IU 0 1 bis 100 von 8— 10 Uhr 101 bis 200 von 10—12 Uhr 201 bis 300 von 1— 3 Uhr 301 bis 400 von 3— 5 Uhr Am Dienstag: 401 bis 500 von 8-10 Uhr 501 bis 600 von 10—12 Uhr 601 bis 700 von 1— 3 Uhr. 701 bis 800 von 3— 5 Uhr. Die weiteren Nummern erhalten ihre Mengen in den nächſten Tagen und wird dies jeweils in der Zeitung bekanntgegeben. Bei der morgigen Ausgabe iſt Nr. 28 des Kohlenausweiſes guͤltig. Seckenheim, den 15. November 1919. Lebensmittelamt. Fuß ball⸗Vereinigung f Seckenheim, Morgen Sountag Vrulning ſünmiächer mannschaften. Der Spielausſchuß. Unſerm treuen Mitgliede Heinrich Volz und ſeiner lieben Frau Barbara geb. Heid zur heuligen Vermählung unſere herz⸗ lichſten Glück⸗ und Hegenswünſche. Der Vorſtand. Curnberein Seckenheim gegr. 1898. 1 aus engliſcher Gefangenſchaft zurückgekehrten lieben Turnfreund Karl Sehüssler rufen wir ein Herzl. Willkommen zu. Heute Abend punkt 8 Uhr im Lokal Monats-Oersammlung. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Turner und Zöglinge ſowie der Turnerinnen erwartet Der Vorſtand. Am Sonntag Mittag punkt 2 Uhr findet im Saale des„Zäheinger Hof“ eine Vorturner-Stunde innerhalb der beiden hieſigen Turnvereine Turnerbund Jahn und Turnverein ſtatt. Freunde und Gönner der Turnſache laden wir hierzu freundlichſt ein. Die Vorturner. Frauenverein Seckenbelm. Auch dieſes Jahr beabſichtigt unſer Verein eine Auszeichnung treuer Dienſtbsten. Mädchen, die fünf, zehn oder mehrere Jahre bei derſelben Herrſchaft im Dienſte ſind, wollen ſich umgehend, mindeſtens aber bis 20. d. Mis. bei der Präſidentin des Vereins Frau Apotheker Ketterer anmelden. Zeug⸗ niſſe der Herrſchaft ſind vorzulegen. Der geſchäftsführende Beirat. Raäclabror- Oefoäcchaff vemenbelm. Heute Abend 8 Uhr Versammlung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Lund. Rrodllperein Seenbeim. 6. G. m. u. 9 Wir nehmen Zeichnungen auf die Deutſche Spar⸗Prämien⸗Anleihe 1919 zu den auch im Neckar⸗Bote veröffent⸗ lichten Ausgabebedingungen entgegen. Der Vorſtand. „Längerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Heute Abend punkt 8 Uhr — YJrobe.— Erſcheinen aller erwartet Der Vorſtand. Frole Lurnerſchaft Feahonbeim. Einladung zu der am Fonntag, den 16. November abends 7 Uhr im Saale zum„Deutſchen Hof, Ratkfindenden Abend-AUunterhaltung beſtehend aus turneriſchen, akropatiſchen und theatraliſchen Aufführungen. Wir laden hierzu unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins freundl. ein, und erwarten eine zahlreiche Beteiligung. Eintritt 1 Mk. Faalöffaung ½7 Ahr. Aufang 7 Uhr. und für Gemüſe und einige Zentner Einladung ſtatt. ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: 1. Aenderungen der Kaſſenſatzung. prüfung 1919. 3. Voranſchlag für 1920 betr., Allgemeine Ortskrankenkaſſe Seckenheim. Am Sonntag, den 16. November 1919, mittags 1 Uhr findet im Bürgerausſchußſaale dahier die ordentl. Raſſen-Ausſchußſitzung Die Vertreter der Kaſſenmitglieder und Arbeitgeber 1 5 werden mit dem Erſuchen um zahlreiches Erſcheinen 2. Wahl des Rechnungs⸗Ausſchuſſes für die Rechnungs⸗ i Seckenheim, den 8. November 1919. Der Vorſitzende: Joh. Ad. Heierling. lieben Gattin tröstenden Tranſier. zurüchgekehrt, Beileidsbezeugungen innigen Dank. deren Dank unserm Herrn Geistlichen für die tiefempfundenen Amalie für ihre liebevolle Pflege, für die vielen Blumenspenden und allen die der lieben Entschla- fenen die letzte Ehre erwiesen haben. Seckenheim, den 15. November 1919 Danksagung, Vom Grabe unserer nun in Gott ruhenden und Mutter Frau Marg. Bauer geb. Erny sagen wir allen für die herzlichen Ganz beson- Worte, Schwestet Die trauernden Hinterbliebenen Jakob Bauer u. Angehörige. Ceſchäftaeröffnung u. Emmfeblung. Gebe der verehrl. Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung bekannt, daß ich in meinem Hauſe Tuiſenſtr. 60 ein ſflanufagtur-, Kurz-, Wel- und ollwarengeſchaſt ab Montag eröffnen werde. Es wird mein eifriges Beſtreben ſein, meine werte Kundſchaft nur mit den beſten Waren aufs ſorgfältigſte bedienen zu können. Um geneigten Zuſpruch bittet Joſeph Schreck u. Frau. Auf Wunſch werden die bei mir ge⸗ kauſten Stoffe ſofort angefertigt. Auch nicht bei mir gekauften Stoffe werden! nach wie vor zum nähen angenommen. 5 1 24 Abſchiedsgruß! Nach kurzem Zuſammenarbeiten verliere ich meinen treuen Helfer, Hochw. Herrn Kaplan Bihler, der vier Jahre hier eifrig in der katholiſchen Gemeinde gearbeitet hat. Er darf in ſeinem neuen Wirkungskreis Elzach, wohin er mit Rückſicht auf ſeine angegriffene Geſundheit angewieſen wurde, das frohe Bewußſein mitnehmen, daß er mit reinem Gewiſſen ſcheidet und viele aufrichtige Freunde hinterläßt. Die katholiſche Gemeinde wünſcht ihrem freundlichen Kaplan auf ſeinem ferneren Lebensweg Gottes reichſten Segen. Otto Joſt, Pfarrer. Zum Abſchied! meine Gesunaheit, die bei meiner bis⸗ herigen Tätigkeit ſtark angegriffen wurde, erlaubt es mit nicht mehr, in Seckenheim, das ich ſehr geſchätzt habe, länger zu wirken. Ich habe während meiner vierjährigen Tätig⸗ keit meine ganze Kraft in den Dienſt der kathol. Seelſorge geſtellt, beſonders für die Jugend, in der Schule und im Vereine, mit größtßr Liebe und Freude gearbeitet. Secken⸗ heim wird mir deshalb in ſteter Erinnerung bleiben, weil ich dort unter drei verſchieden⸗ artigen Pfarrherrn lernte, wie ich ſpäter meine eigenen; Pfarrkinder zu leiten habe, und weil ich in der Schreckenszeit des Krieges mit den Pfarrangehörigen Freud' und Leld teilen durfte. Allen die mit mir zuſammengearbeitet haben und mir ſtets ihr Vertrauen geſchenkt haben, ſage ich zum Abſchied heizlichen Bank. Speziellen Dank dem Hochw. Herrn Pfarrer Joſt, den Herrn Lehrern und den Eltern meiner Schulkinder und den Vereinsvorſtänden. Wenn ich in manchem Menſchenkinde eine gute Erinnerung hinterlaſſen habe und manch gutgemeintes Wort auf guten Boden gefallen ift, dann beweißt eure Dankbarkeit darin, daß Ihr meiner im Gebete gedenkt wie auch t. prieſterliches Gebet euch allen zugeſichert iſt. Weizen i./ B., den 8. November 1919. Karl Bihler, Kaplan. Wegen Räumung habe abzugeben: Junge zweijährig verpflanzte groß— früchtige Stachelbeer⸗, Johannisbeer⸗, Himbeerſträucher u. Erdbeerpflanzen. Ferner: Speiſe⸗Kürbis zum Einmachen Dickrüben. F. W. Schröder we. Der Turnrat. Au verkaufen: 1 Rundtiſch, Nußb. pol. 1 Spiegel m. geſchl. Gl. älteres Fahrrad ohne Gummi, jedoch gutem Freilauf 4 Kübel eichen m. Griff. 1 ſehr ſchöner Pferdeſch. 7 Mabmascffnet Deutsches Erzeugnis fur Familien- Gebrauch und alle gewerblichen Zwecke. Sticken 4 Merkstötis „Hafrada“ Sauerstoff-Bleiche von Gussmann& Co., chem. Fabrik Lud- wigshafen a. Rh. ist das beste Waschmittel. Reinigt, desinfiziert und bleicht die Wäsche selbsttätig. Greift garantiert weder Stoff noch Farbe an. Erhältlich in der Drogerie Höllstin und den Verkaufsstellen von Johann Schreiber und Konsum- Vereins. Vertreter: Chr. Sehulz Mannheim-Neckarau, Mönchwörthstr. 9. INH 7 Solide— Möbelpreise „e Herrenzimmer, Schlafzimmer, Küchen, Klubsessel, Sofas und Dielenmabel. 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