77 imtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Alvesheim, lleckurhausen und Edingen. ——— N Sonn⸗ und Feiertage. 9. Jahrg. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 Mk. bet freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Donnerstag, 20. November 1919. Juſerationsprets: Die einſpaltige Peritzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 268 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 1* . Tagesſchau. i Fißze deutſche Delegation zur Welt⸗Arbeiterkonfereuz in Ne kugton erhielt kurz vor ihrer Abreiſe von Goeteborg he gitteilung, daß die Konferenz heute zu Ende gehe und f 10 Ausreiſe nach Amerika daher unnötig ſei.(Die lange f kur anssögerung der Zulaſſungsgenehmigung zeigt ſich alſo klkoals ein Trick, den deutſchen Arbeitern ſcheinbar eutgegen⸗ mmen.) gen die Schweizer Geſandtſchaft als Vertretung der deut⸗ kürt Intereſſen wurde eine Note gerichtet, in der das Aus⸗ ige Amt bittet, die britiſche und franzöſiſche Regierung elf in Kenntnis zu ſetzen, daß die deutſchen Gefangenen Ke gezwungen worden find, in die polniſche Armee ein⸗ unten. Die deutſche Regierung legt hiergegen Verwah⸗ hein und verlangt die Unterſagung dieſer Einſtellungen 1 leer Liller Berichten verſuchen die dentſchen Gefangenen 1 wulflo ings immer zahlreicher zu entfliehen. Eine der letzt Rßenen Gruppen war 60 Köpfe ſtark. ul zuch„Daily Telegraph“ verhandeln der Attorney⸗Gene⸗ und der Solicitor⸗General in Paris mit dem Oberſten 1 kaiſetber das Gerichtsverfahren gegen den früheren deutſchen enz, Man hoffe. daß bis Weihnachten in dieſer Frage 3 udgültiger Schritt getan werde. der h dem„Libre belgique“ ſind der belgiſchen Marine⸗ altung 15 der dentſchen Schiffe zugewieſen worden. uit en Mülhauſen i. Elf. iſt der Schnellzug nach der Schweiz aden nem Güterzug zuſammengeſtoßen. Der Material⸗ e ts 5. babentend. Ueber Menſchenverluſte iſt bisher N unt. pählk. den franzöſiſchen Kammerwahlen wurden bisher ge⸗ ſadikaleinksrevublikaner 125(—. 36), Radikale 54(— 7), ez 8(— 85), Revubl Soz 26( 7. Uniſig. Son. ketion O55 Diſſid. Soz. 6(I. 6), Progreſſiſten 126(. 76), überale 75( 42), Konſervative(1 0). dit Bufoberſte Mat hat beſchloſſen, daß der Friedensvertrag Neniffarien am Donnerstag, 27. November, im Rathaus 8 unterzeichnet werden ſoll. f Hindenburg und Ondendorff dem Unterſuchungsausſchuß. te 5. B. Berlin, 18. Nov. Das Reichstagsgebände war im großen Umkreis von einem ſtarken Aufgebot der itspolizei abgeſperrt. Kurz nach 11 Uhr traf das il mit dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg, Ludendorff und Exzellenz Helfferich vor dem nessgebäude ein, begleitet von einer ſtarken Eskorte Agenblice Sicher heitsſoldaten. Die Meuge, die im letzlen kachte 8 die Abſperrungen zum Teil durchbrochen hatte, 3 wiſchen fen beiden Heerführern lebhafte Ovationen dar. Zu fällen iſt es nirgends gekommen. 5 Die ſechs Fragen an Hindenburg. „um 8 Berlin, 18. Nov. Folgende 6 Fragen wurden N unasausſchuß dem Generalfeldmarſchall vor⸗ Zeit zu erſcheinen. ꝛeſegt:: 1 1. Von welchem Zeitpunkt an hielt die Oberſte Heeres⸗ eitung die Erklärung des uneingeſchränkten U⸗Bootkrieges zum 1. 2. 17 für unaufſchiebbar und aus welchen Gründen? 2. Waren der Oberſten Heeresleitung die Gegengründe ür die Eröffnung des U⸗Bootkrieges, wie ſie ſich beſonders zus den Ausführungen der Unterſtaatsſekretäre v. Haniel and Albert ergaben, bekannt, und aus welchen Gründen at die Oberſte Heeresleitung die gegen den uneingeſchränk⸗ en U⸗Bootskrieg vorgebrachten Gegengründe als nicht ſtich⸗ haltig anerkannt? 3. Aus welchen Gründen nahm die Oberſte Heeresleitung, vie ſich aus dem Telegramm des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg vom 23. 12. 16 an den Reichskanzler ergibt, an, daß der Friedensappell Wilſons vom 21. 12. 16 durch Eng⸗ and hervorgerufen ſei und nicht auf, die von der Reichs⸗ eitung angeregte Friedensaktion Wilſons zurück gehe? 4. Waren der Oberſten Heeresleitung die einzelnen Da⸗ en der Wilſonſchen Aktion bekannt? Waren ihr beſonders im 9. 1. 17, als der Etſchluß zur Eröffnung des U⸗Bootkrie⸗ ſes gefaßt wurde, die Berichte des Grafen Bernſtorff aus ber Zeit vom 21. 12 16 bis 9. 1. 17 bekannt? 5. Hat die Oberſte Heeresleitung angenommen, daß Eng⸗ land läugſtens bis zum 1. 1. 17 zum Frieden gezwungen verden könne, wie dies in der Denkſchrift des Admiralſtabes zom 22. 12. 16 in Ausſicht geſtellt wurde? 6. General Ludendorff berichtet in ſeinem Werke Seite 253, daß er am 29. 1. 17 bei der Beſprechung im Großen Hauptquartier von ſeiten der Reichsregierung einen Aufſchub des Beginns des uneingeſchränkten U⸗Bootkrieges nicht ge⸗ ordert worden ſei, während Herr v. Bethmann Hollweg in einer Ausſage vor dem Unterſuchungsausſchuß betont hat, er hahe eine ſolche Forderung geſtellt. Wie erklärt ſich die⸗ er Widerſpruch? Der Gang der Vernehmung „W. T. B. Berlin, 18. Nov. Um 10% Uhr betraten Hinden⸗ zurg und Ludendorff den ſchon lange vor Beginn der Sitzung dichtgefüllten Saal. Auf dem Zeugenſitz vor dem Hindenburgplatz lag ein Strauß von weißen Chryſanthe⸗ men, durchſchlungen von einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande. Auf die Begrüßungsworte des Vorſitzenden des Unterſuch⸗ angsausſchuſſes, Abg. Gothein, erwiderte Generalfeldmar⸗ chall v. Hindenburg, daß es ihm ein Bedürfuis geweſen ſei, an der Seite ſeines Kammpfgenoſſen in ſchwerer und großer eit Hierauf leiſtete Hindenburg den vor⸗ jeſchriebenen Eid mit dem religiöſen Zuſatz. General Lu⸗ dendorff, der wie Hindenburg den vorgeſchriebenen Eid mit dem religiöſen Zuſatz leiſtete, verlas zuvor eine ngemeinſame Erklärung, wonach Hindenburg und er ſich zu der Eides⸗ und Ausſagenleiſtung lediglich aus der Erwägung heraus eutſchloſſen haben, daß nach einem vierjährigen, Kriege ein o ſtarkes Volk wie Deutſchland ein Recht darauf habe, zu zuren, wie ſich die Tatſachen unverzerrt und ohne Partei⸗ leidenſchaft an der Front und in der Heimat abgeſpielt haben, Nur an der Wahrheit kann das deutſche Volk ge⸗ neſen. Bezüglich der Verfaſſungsmäßigkeit des Unter⸗ uchungsausſchuſſes ſchließen ſich die beiden Heerführer den zeſtern von Staatsſekretär Dr. Helfferich in ſeiner Erklä⸗ rung dargelegten Vorbehalten an. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg führte ſodann aus: Das zahlenmäßige Verhältnis der Truppen und Kräfte au Menſchen, Maſchinen, Munition und anderen Hilfsmitteln var für uus und zwar von Aufang an ſo ungünſtig wie möglich. Selbſt getragen von der Liebe zum Vaterlande zannten wir nur ein Ziel: das deutſche Reich und das deutſche Volk, ſoweit menſchliche Kräfte und militäriſche Mittel es vermochten, vor Schaden zu bewahren und militä⸗ eiſcherſeits einem guten Frieden entgegenzuführen. Dazu mußten wir den unerſchütterlichen Willen zum Siege haben, der unlöslich gebunden war an den Glauben an unſer gutes Recht. Wir ſahen den Krieg als die Fortſetzung der Politik mit militäriſchen Mitteln an, Unſere Friedenspolitik hakte 1 Wir wollten keinen Krieg und bekamen doch den größten. Vorſitzender Gothein(unterbrechend): Werturteile ſollen hier ausgeſchloſſen ſein. 0 von Hindenburg: Dann laſſe ich die Weltgeſchichte darü⸗ ber entſcheiden. Ich weiß nur das eine mit abſoluter Ge⸗ vißheit: Das dentſche Volk wollte den Krieg nicht, der dentſche Kaiſer wollte ihn nicht, die Regierung wollte ihn nicht und der Große Generalſtab wollte ihn erſt recht nicht Denn er kannte beſſer die ſchwierige Lage Deutſchlands in einem Kriege gegen die Entente. Daß die verbündeten Zen⸗ tralmächte Vorkehrungen für die Möglichkeit eines etwa unvermeidlichen Krieges getroffen haben, war ihre Pflicht gegenüber dem Volk. Wir faßten es als unſere vornehmſte Aufgabe auf, den Krieg mit allen Mitteln ſo bald wie mög⸗ lich und ſo günſtig wie möglich zu beendigen, und vergaßen nicht eine Stunde, daß wir einer Ueberlegenheit der Feinde ain lebendem und totem Kriegsmaterial gegenüberſtanden. Wir wußten, was wir von unſerem Heere zu fordern hatten und wir wiſſen, was es geleiſtet hat. Wenn ein geſchloſſenes Zuſammengehen von Heer und Heimat vorhanden geweſen wäre, ſo hätten wir die Mittel zum Siege gehabt. Während ſich bei unſeren Feinden trotz ihrer Ueberlegenheit alle Par⸗ eien und alle Schichten der Bevölkerung immer feſter in dem Willen zum Sſeg zuſammenſchloſſen, und zwar umſo feſter, je ſchwieriger die Lage wurde, haben ſich bei uns, ob⸗ wohl wir zahlenmäßig unterlegen waren, Parteiintereſſen in Innern geltend gemacht. Dieſe Zuſtände führten zu iner Spaltung des Siegeswillens. Vorſitzender Gothein unterbricht wiederum, weil auch hier Werturteile vorlögen. von Hindenburg: Dann laſſe ich die Weltgeſchichte da⸗ cüber entſcheiden, was ich hier nicht ausführen darf. Zu jener Zeit hat noch der Wille zum Sieg geherrſcht. Als wir unſer Amt übernahmen, ſuchten wir bei den Parteien Kraft ind Mitarbeit, begegneten aber Verſagen und Schwäche. Seit jener Zeit ſetzte auch die heimliche Zerſetzung in Heer and Flotte ein. Die Wirkung dieſer Beſtrebungen war der Oberſten Heeresleitung während des letzten Kriegsjahres nicht verborgen geblieben. Die braven Truppen, welche ſich gon der revolutionären Bewegung freihielten, hatten unter der Einwirkung der revolutionären Kameraden ſchwer zu eiden.—(Von hier ab unterbleibt der Widerſpruch des Borſitzenden gegen die Ausführungen des Feldmarſchalls.) Unſere Forderung nach ſtreunger Zucht und ſtrenger Hand⸗ zabung der Geſetze wurde nicht erfüllt. So mußten unſere Operationen mißlingen und ſo mußte der Zuſammenbruch zommen. ie Neunlnhien bildels nur den Schiußſtein. Du biſt mein! * Roman von H. v. Erlin. 0 Machdruck verboten) 5 ih Sie ſenket den Kopf, als er in gütigem Tone zu na brach, ſie von dem Gedanken abzubringen ſuchte, Wa Ulmenhof zurückzutehren, und ſie ſagte leiſe, die auen von lichter Nöte überzogen: 1 Per Ich möchte doch— vielleicht nicht dort bleiben, 1 5 doch noch einmal dahingehen— bevor wir rei⸗ bon Jam letzten Male— den Weg durch den Wald chen Falkenhagen wandern, bis dahin, wo das Bu⸗ grün ſich lichtete, wo der Wieſengrund ſich auftat am Bach der ſchmale Pfad hinlief zum Ulmen⸗ ſei Zum letzten Male den Blick hinüberwenden, in die n Herzen den letzten Abſchied nehmen, von ihr, durfte nicht wiederſehen wollte, nicht wiederſehen die le, bis er es ohne die wehe Sehnſucht vermochte, Jetzt in ihm Angelikas Namen rief. a ent um letzten Male— und dann zurück nach Fal⸗ hagen, zu ſeinem Weibe! Madeleines Hand faſ⸗ und es ihr ſagen: a 0 10 laß uns gehen— morgen ſchon.“ Do n Waldrand war Hartmut ſtehen geblieben. Pfad ſeine Augen wanderten weiter, den ſchmalen ſam 5 Bach entlang. Und langſam, wie gewalt⸗ orwärts getrieben, hoben ſich ſeine Füße wieder gingen ſeinen Blicken nach. Einen letzten Gruß Weide er aus ſeiner Seele ihr zuſenden, unter den Tag en am Bach— wo ſie geſeſſen— Tag um e 5 i lung eiter über den Wieſenweg am Bachesrand ent⸗ Unter den Weiden— licht, im weißen Kleide, den Kopf zurückgeneigt gegen den Stamm, um die Knie die Hände gefaltet, die Augen aufgeſchlagen zu des Himmelsblau, das durch die hangenden Zweige ſchimmerte Umkehren! Umkehren! bevor Angelika, die er dort vor ſich ſieht, ihn noch gewahrt hat, fliehen, ſolange es noch Zeit iſt, ſieghaft bleiben, wo nahes Unterlie⸗ gen droht! Umkehren, wie Pflicht und Ehre es ihm gebieten! 55 Aber langſam, wie in Feſſeln ſchreitend, bewegten ſich ſeine Füße, gingen— gingen vorwärts, wohin die Liebe ihn zog. Der weiche Wieſengrund fängt ſeine Schritte auf; Angelika merkt noch immer nicht ſein Nahen. Ohne ſich zu rühren, ſitzt ſie da, das feine Oval ihres Ge⸗ ſichtes ihm zugekehrt, die vollen Lippen leis geöff⸗ net.——— 8 Feſt und hart iſt ſein Fuß plötzlich aufgetreten, als trete er etwas nieder. Und ſie fährt zuſammen, ſtößt einen leiſen Schrei aus und wendet ſich ihm zu. r „Habe ich Sie erſchreckt, Angelika?“ „Ja, ich war ſo ganz verſunken und dachte an keine Menſchenſeele.“ N An keine Menſchenſeele— an eines Toten Seele vielleicht, die ihr kindlicher Glaube droben in dem lichten Himmel ſucht, zu dem voll Sehnſucht ihre Augen ſich hoben, ſtätt lachend über die Erde zu ſchauen.— Mußte er ſo ihr Wort verſtehen, ſo noch einmal die Erinnerung an ſie mit ſich nehmen, die ihn nicht freigeben würde mit ihrem quälenden, heimlich anklagenden—„durch deine Schuld!“ Hartmut ſteht vor ihr und, ſich verbeugend, fragte Am Bachesrand, zu ihren Füßen, hat Hartmut ſich niedergelaſſen. N „Angelika, mir iſt, als ſollte ich Ihnen heute Lebe⸗ wohl ſagen für alle Zeiten“, ruft er.„Aber zuvor— laſſen Sie uns einmal zueinander ſprechen, wie wir noch nie geſprochen haben, frei von Scheu und ohne Furcht, an vergangene Unglückstage zu rühren. Wol⸗ len Sie?“ 8 Sie bebt zurück vor ſeiner Nähe, bent vor dem Kommenden. Aengſtlich flüſterte ſie: N „Was ſoll ich Ihnen ſagen?“ a „Nur mir Antwort geben, wenn ich Sie frage, ein einziges mal fragen muß: Trauern Sie noch immer in gleicher ſchmerzlicher Sehnſucht um den Toten? Glauben Sie noch nicht, daß Sie eines Tages über⸗ winden, vergeſſen werden?“ Abwehrend hebt ſie die Hände gegen ihn.——— Er beißt die Zähne zuſammen. Selbſt das Wort vermag ſie nicht zu hören, das von Vergeſſen redet. Trotzdem fragte er weiter: 8 „Soll Ihr ganzes Leben, all Ihre Jugend nur dieſer einen Liebe nachtrauern, die im Grabe ruht?“ „Liebe—“ ſie ſpricht das Wort nach, als hätten ihre Lippen es noch nie gekannt. Und in ihren Augen lag etwas Starres, ein Grauſen faſt, das Grauſen jener letzten Wochen, wenn der langſam Sterbende mit ſeinen erkaltenden Fingern nach ihr getaſtet, wenn ſeine kalten Lippen nach ihrem lebendigen Hauche ver⸗ langt hatten. Und an ihrem ſtarren Blick hängt ein anderer, als ob er etwas aus ihm herausreißen möchte— die volle Wahrheit deſſen, was da in ihren Zügen ringt, was entſetzt aus ihren Augen ſchaut und— was nicht Liebe iſt!(Vortſetzung folat.) Zeichne mit 500 Dark bar und 1000 Mark Deut 500 Aark Hriegsanleihe 96 5 che Hpar⸗Prämienanleitze 1 Woran die Schuld lag, bedarf keines Beweiſes. Beſtimmt erkläre ich, daß General Ludendorff und ich bei allen großen Entſcheidungen der gleichen Auffaſſung geweſen ſind und in 85 70 Uebereinſtimmung ſeit dem 28. Anguſt 1916 gearbeitet haben. 5 Auf die Frage, von welchem Zeitpunkt ab die Oberſte Heeresleitung die Erklärung des uneingeſchräukten U⸗Boot⸗ Krieges zum 1. Februar 1917 für unaufſchiebbar hielt und zus welchen Gründen, erklärt Hindenburg u. a.: Wir hiel⸗ ten den uneingeſchränkten U⸗Boot⸗Krieg ſchon bei unſerem Eintritt in die Oberſte Heresleitung für geboten. Anfangs 1917 durften wir nicht mehr zulaſſen, daß unſere braven Soldaten mit amerikaniſcher Munition beſchoſfen wurden und in der Heimat infolge der Blockade Weib und Kind hungern ſollten. Da wurde der U⸗Boot⸗Krieg das einzige Mittel, dem entgegenzutreten. f General Ludendorff: Als Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg und ich in die Oberſte Heeresleitung eintraten, war die Lage fehr ernſt. Wir ſtanden an der Front dem Feinde gegenüber wie 6:10. Ungenügende Materialausrüſtung und geringe Munitionsverſorgung bedeuteten mit klaren, dür⸗ ren Worten ſchwerſte Verluſte an Menſchenleben und Wer⸗ ten. Für den Generalfeldmarſchall und mich war bei der Stellungnahme Ende Auguſt gegen den U⸗Boot⸗Krieg und damit gegen den Chef des Generalſtabs lediglich der Grund maßgebend, daß der Reichskanzler ein feindſeliges Vorgehen Dänemarks und Hollands unter dem Drucke Englands in den Kreis ſeiner Berechnungen zog und wir keinen Mann übrig hatten, um die Grenze zu ſchützen. Als wir die Oberſte Heeresleitung übernahmen, waren es wohl nur wenige, die einen Sieg der deutſchen Waffen aus Furcht vor der ſoge⸗ nannten Reaktion und dem verleumdeten Militarismus für Anerwünſcht hielten. Aber ſie waren leider vorhanden. Alle ßnahmen, das Hindenburgprogramm, das Hilfsdienſt⸗ geſetz und ſchließlich der Aufklärungsdieuſt und die Auf⸗ nahme einer ſtarken Propaganda gegen den Feind bezweck⸗ ten nur, den Kampf für das deutſche Volk ſo ſchnell und ſo gut wie nur möglich zu beenden. Als im September 1916 der Reichskanzler an uns mit dem Gedanken einer Frie⸗ densvermittlung durch Wilſon herantrat, ſtimmten wir zu. Mit Spannung, aber auch mit Skepſis warteten wir ab, ob Wilſon den Frieden vermitteln würde. Als nichts kam, waren wir nicht überraſcht. Als der Reichskanzler dann das Friedensangebot der Mittelmächte machte, machten wir ee loyal mit, und zwar umſo lieber, als wir den illen des Oberſten Kriegsherrn kannten, ſeinem Volk den Frieden zu geben und dem Heere einen neuen Winterfeld⸗ zug zu erſparen. Unſere Lage zu Anfang Dezember 1916 War trotz unſerer glänzenden Siege in Rumänien und den herbiſchen Leiſtungen an allen Fronten überaus ernſt. Der Kräfteverbrauch war groß. Dazu kam die Ueberlegenheit der Feinde an Material. Das ſchlimmſte aber war die phyſiſche Abſpaunung der Truppen. Der Geiſt der Truppen an der Front war noch ungebrochen. Immerhin war die Lage ſchon ſo, daß wir zu Lande allein auf einen Sieg nicht mehr rechnen konnten. Wir konnten günſtigenfalls hoffen, in der Verteidigung den feindlichen Siegerwillen zu brechen. Wir mußten uns ſagen, wir können die Entente nicht mehr zur Friedensbereitſchaft zwingen, und wir müſſen, um unſer Ziel zu erreichen, den Krieg ſo ſchnell und ſo gut wie möglich beenden. Am 12. Dezember ging dann unſer Friedensange⸗ bot in die Welt. Betonen muß ich, daß wir dauernd in voll⸗ ſter Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung gearbeitet haben, deren Politik wir nach Pflicht und Gewiſſen nach außen hin unterſtützten. Aus der Antwort der Entente auf unſer Friedensangebot ſprach der Vernichtungswille Lloyd Georges. Das Angebot konnte ſehr bald als geſcheitert gel⸗ ten. Noch während wir auf Antwort warteten, machte Wil⸗ ſon ſeinen Vorſchlag auf einen Frieden ohne Sieger und Beſiegte. Bezüglich des Verhaltens Amerikas ſtellte ſodann Generalfeldmarſchall von Hindenburg feſt, daß durch die Vernehmung des Grafen Bernſtorff klargelegt wurde, daß Amerika auch ohne den U⸗Boot⸗Krieg entſchloſſen war, mit uns in den Krieg zu treten. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob dies nur für den Fall elte, daß wir die Friedensvermittlung ablehnten, äußerte indenburg: Die vom Reichskanzler angeführten Gegen⸗ gründe wurden von uns voll bewertet, aber die militäriſchen waren uns ſtichhaltiger. Der Entſchluß des U-Boot⸗Krieges war wohl der ſchwerſte Eutſchluß, der bis dahin von uns gefaßt wurde, ſchwerer nur noch war der Entſchluß am 26. September 1918 zum Waffenſtillſtand. a General Ludendorff ſtellte ſodann feſt, daß in einem Tele⸗ gramm des Herrn von Lersner an das Auswärtige Amt, wonach Hindenburg erklärt habe:„Ich halte das Wilſon⸗ Angebot für von England hervorgerufen: wir können aus nationalen Gründen in Rückſicht auf unſere ſtarke militä⸗ riſche Poſition jetzt nicht darauf eingehen: Offiziere und Soldaten erwarten den rückſichtsloſen Einſatz aller Kräfte“ — ein halber Satz fehlte. Es müſſe heißen:„Ich halte das Wilſon⸗Angebot für von England hervorgerufen, um uns hintanzuhalten.“ Generalfeldmarſchall von Hindenburg: Wir haben ge⸗ glaubt, daß das Angebot Wilſons nur aus dem Wunſche her⸗ aus entſtanden iſt, um uns hintanzuhalten und um eine Ver⸗ ſchärſung des U⸗Boot⸗Krieges, vor dem England ſchwere Sorge empfand, zu verhindern. Im Anſchluß an die Verleſung eines Briefwechſels zwi⸗ ſchen dem früheren Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg und dem Generalfeldmarſcholl von Hindenburg über die Aeuße⸗ rung des Herrn Profeſſors Dr. v. Schulze⸗Gaevernitz(be⸗ jüglich des Vorwurfs des Doppelſpiels) erklärt General Ludendorff: Der Artikel des Abgeordneten v. Schulze⸗Gäe⸗ vernitz habe nur Bedeutung, weil in ihm betont wurde, wir hätten geſpielt. Das iſt eine der infamſten Lügen.(Der General wird durch den Vorſitzenden unterbrochen mit der Bitte, derartige Werturteile zu unterlaſſen, und mit der Er⸗ klärung, daß er(Gothein) die Pflicht habe, Prof. v. Schulze⸗ Gaevernitz als Mitglied der Nationalverſammlung zu ſchüt⸗ zen. Zudem habe dieſer die Behauptung gar nicht aufge⸗ ſtellt.] Ludendorff fährt fort: Ich wollte ſagen, daß dies Lügen ſind, die im Volke umlaufen und dahin lauten, daß wir an allem Böſen ſchuld ſeien. Der Vorwurf der Zwie⸗ ſpaltigkeit hielt der Nachprüfung nicht ſtand. Das möchte ich hier mit allem Nachdruck betonen. Auf den Vorbehalt des Vorſitzenden, daß Graf Bernſtorff hier vor einigen Wochen Bekundungen gemacht habe über ſeine Unterredung mit Ludendorff am 4. Mai 1917, wobei Ludendorff erklärt habe, daß jetzt durch den U⸗Boot⸗Krieg die Sache in drei Monaten zu Ende geführt werde, erwidert General Ludendorff folgendes: Wenn Graf Bernſtorff ſagt, ſeine Tätigkeit hinſichtlich des Friedens wäre mir uner⸗ 8 wünſcht geweſen, ſo iſt das falſch. Aber allgemein war mir die Tätigkeit des Grafen unſympathiſch, Ich halte es für möglich, daß er den Reichskanzler über Wilſon nicht richtig unterrichtet hat und daß er dadurch das Schwanken in der U Boot⸗Frage veranlaßt hat, das ſchließlich zu dem Kriege mit Amerika führen mußte. Des Grafen Tätigkeit gefiel mir auch deshalb nicht, weil er in Amerika der engliſchen ropaganda ſo gut wie nichts entgegengeſetzt hat. Auf die ropaganda allein führe ich es zurück, daß amerikaniſche Soldaten den Krieg gegen uns als einen Kreuzzug bezeich⸗ net haben. Wenn Bernſtorff bekundet, daß wir Amerika vom Eintreten in den Krieg nur dadurch hätten abhalten können, daß wir Wilſons Vermittlung annahmen, ſo frage ich, ob er davon auch dem Reichskanzler früher dienſtlich Mitteilung gemacht hat. Er habe jedenfalls von dieſer Auf⸗ faſſung des Grafen bisher nichts gehört. Dagegen habe aber v. Bethmann⸗Hollweg hier feſtgeſtellt, daß Graf Bern⸗ ſtorff hier zum erſtenmal mitteilte, daß Wilſon unmittelbar nach der Suſſexnote durch Oberſt Houſe wiſſen ließ, er könne gegen England nichts machen, weil die öffentliche Meinung dagegen wäre. Auch hiervon wußte ich bisher dienſtlich nichts. Dann ſollte ich geſagt haben, ich wolle den Frieden nicht; in drei Monaten märe die Sache ohne ihn durch die 10 8 5 5„ 5 25 U-Boote zu Ende(mit größer Exregung und mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagend). Dieſe Worte habe ich nicht geſagt. Ich verlange, daß Generalfeldmarſchall und ſeine ſämklichen Mitarbeiter darüber vernommen werden, ob ich jemals ge⸗ ſagt habe, daß ich dem deutſchen Volke keinen Frieden brin⸗ gen wolle. Das iſt ein Hohn auf die Verantwortung, die ich im Herzen fühlte. Ich verlange, daß durch die Verneh⸗ mung aller Mitarbeiter auch über dieſen Punkt volle Klar⸗ heit geſchaffen wird. a 0 Hierauf nahm wieder Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg das Wort: Ich wollte nur ausſprechen, daß auch ich entrüſtet war über das, was meinem treuen Gehilfen und Mitarbeiter hier nachgeſagt wurde. Er iſt ſtets für den hrieden eingetreten, aber allerdings nur für einen ehren⸗ nollen Frieden, und den hofften wir damals durch einen deutſchen Sieg zu erringen. In dem Sinne haben wir Tag und Nacht gearbeitet. Jedenfalls weiſe ich den Vorwurf gegen meinen Mitarbeiter auf das ſchärfſte und mit größ⸗ ler Entrüſtung zurück. — Graf Bernſtorff: Ich habe weder den Wunſch, noch die Neigung, dem General Ludendorff im gleichen Tone zu autworten. Ich möchte lediglich ein Mißverſtändnis auf⸗ klären. Wenn General Ludendorff meint, ich habe geſagt, er wolle überhaupt keinen Frieden, ſo iſt mir dies gar nicht eingefallen. Was ich gemeint habe, war, daß Ludendorff mir gegenüber ausdrücken wollte, er wünſche Wilſons Frie⸗ dens vermittlung nicht; etwas anderes habe ich weder je behauptet, noch behaupten wollen. Als hierauf General Ludendorff erklärte, wenn er bei dieſer Unterredung mit dem Graſen Bernſtorff erregt wor⸗ den ſei, ſo glaube er doch, Graf Bernſtorff ſei für ihn der Mann, der ihn in ſeiner Ehre verletzt habe, erwiderte der Vorſitzende Dr. Gothein, dieſer Schluß ſei nicht gerechtfer⸗ tigt, denn Graf Bernſtorff habe nur ſagen wollen, daß Lu⸗ dendorff die Abſicht gehabt habe, den Krieg nicht auf dem Verhandlungsweg, ſondern durch Sieg zu beendigen, was auch eine berechtigte Forderung ſei. General Ludendorff erklärt zum Schluß: Die Lage war anders, als Graf Bernſtorff hier angab. Wir gaben Be⸗ weiſe, daß wir den Frieden wollten. Als in Rußland die Reuolution ausbrach und unſer Erfolg dort überraſchend groß war, bat Bethmann⸗Hollweg mich, wir müßten dieſen Erfolg möglichſt wenig ausnützen, um die Friedensverhand⸗ lungen mit Rußland nicht zu ſtören. Dieſer großen Härte gegen unſere Truppen ſtimmten wir zu, auch dem Wunſche des Reichskanzlers pflichteten wir bei, in jenen Tagen die Ruſſen durch weitere Angriffe nicht zu reizen. Damit un⸗ terſtützten wir die Politik des Reichskanzlers, zum Frieden zu kommen. In jenen Tagen habe ich auch die Bedingun⸗ gen für den Waffenſtillſtand mit Rußland entworfen, die ſo milde waren, daß kein Pazifiſt etwas dagegen einwenden konnte. Das ſind doch ſchlagende Beweiſe. a Hierauf werden die Verhandlungen auf unbeſtimmte Zeit vertagt, weil weder General Hindenburg, noch General Lu⸗ dendorff ſich in oer Lage erklärten, heute nochmals vor dem Ausſchuß zu erſcheinen, mörgen Bußtag iſt und übermorgen die Nationalverſammlung ihre Sitzungen aufnimmt. Schluß 3 Uhr. Nach der Beendigung der geſtrigen Sitzung des Unter⸗ luchungsausſchuſſes wandte ſich Hindenburg au den Vor⸗ ſitzeuden Gothein und wies auf die Schwierigkeiten hin. die die unbeſtimmte Vertagung mit ſich bringen werde. Unter dieſen Umſtänden ſei er nicht in der Lage, ſeinen Aufenthalt in Berlin fortzuſetzen. Er werde in einigen Tagen Berlin berlaſſen und erſt wieder in 2—3 Wochen nach Berlin zurück⸗ kehren. Deun ſo lange werde die Pauſe im Unterſuchungs⸗ zusſchuß dauern. Die Erklärung. In der Erklärung, die Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg und General Ludendorff zu Beginn der heutigen Sit⸗ zung des Unterausſchuſſes abgaben, heißt es u. a.: 1 Gemaß 8 34 der Verfaſſung vom 11. Auguſt 1919 hat die Nationalverſammlung einen Unterſuchungsausſchuß einge⸗ ſetzt zur Ermittlung gewiſſer Tatbeſtände vor und während des Krieges. Es wird verlangt, daß die beiden Unterzeich⸗ neten ſich eidlich äußern über Maßnahmen der Oberſten Heeresleitung.§ 34 der Verfaſſung beſtimmt auch, daß für das Unterſuchungsverfahren die Beſtimmungen der Straf⸗ prozeßordnung ſinngemäße Anwendung finden. Dieſe ſieht das Recht der Zeugnisverweigerung vor. Da das hier ſchwebende Verfahren ſich nur auf Fragen des ſubjektiven Glaubens hinſichtlich der Zweckmäßigkeit der Fortſetzung des Krieges bezieht, ſo können wir beide Unterzeichneten, der Generalfeldmarſchall von Hindenburg und der General der Infanterie Ludendorff, erklären, daß wir eine Ausſage⸗ pflicht, die für uns rechtliche Gefahren ergeben könnte, grund⸗ ſätzlich nicht annehmen können, ſondern daß wir, wie ſchon früher Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg und ſein Stell⸗ vertreter Dr. Helfferich ausgeführt haben, vor einer Anor⸗ malität ſtehen. Wenn wir uns gleichwohl zu einer eidlichen Zeugenaus⸗ ſage entſchloſſen haben, ſo geſchieht dies lediglich aus der Er⸗ wägung, daß nach einem vierjährigen Kriege ein ſo ſtarkes Volk wie das deutſche ein Recht darauf hat, zu ſehen, wie ſich die Dinge unverzerrt und ohne Parteileidenſchaft an der Front und in der Heimat abgeſpielt haben. Nur an der Wahrheit kann das deutſche Volk wieder geſunden. Und darum ſind wir zur Eidesleiſtung und zur Ausſage bereit. Was die Verfaſſungsmäßigkeit des Unterſuchungsausſchuſ⸗ ſes anlangt, ſo ſchließen wir uns den Vorbehalten an, die Dr. Helfferich geſtern in ſeiner Erklärung niedergelegt hat. ——— 4 4 4 VBadiſche Politik. Zur Verſchleuderung des deutſchen Nationalvermögens. Karlsruhe, 19. Nov Die demokratiſchen Aogeordueten i zi und Gen. haben im badiſchen Landtag folgende frage eingebracht:„Was gedenkt die Regierung zu tun. um der Verſchleuderung des Nationalvermögens an zer Schweizer Grenze durch Aufkauf von Bedarfsgegenſtän⸗ den durch Schweizer und der Ausnützung des tiefen Standes zer deutſchen Valuta entgegenzutreten?“ Für das badiſche Beamtentum. Karlsruhe, 18. Nov. Das Regierungsorgan, die„Karlsr. Zeitung“, bringt in ſeiner Dienstagnummer einen„Für zas badiſche Beamtentum“ überſchriebenen Artikel, in wel⸗ hem die Frage bejaht wird, daß wir in Baden Veranlaſſung jaben, mit unſerem Beamtentum im großen und ganzen zufrieden zu ſein. Als befremdlich wird es in dem Artikel iber bezeichnet, daß heute in den Aemtern der Reichsregie⸗ kung ſo wenig Badener ſitzen und es wird im Anſchluß haran die Hoffnung ausgeſprochen, daß das nur eine vor⸗ übergehende Erſcheinung iſt und daß Reichsregierung und Reichsparlament ſich der ſtarken Intelligenz und Arbeits⸗ kraft des badiſchen Beamtentums beſſer bedienen werden, zls es bisher geſchehen iſt. Der Artikel des Staatsanzei⸗ ters erkennt dann mit beſonderer Betonung die Leiſtung zer Beamten während des Krieges an und ſpricht ſich dahin tus, daß ohne die treue Mitarbeit der Beamtenſchaft wir aus ſem Strudel der Revolution überhaupt nicht herausgekom⸗ men wären.. N Gegen die Regierung. Mannheim, 18. Nov. Unter der Ueberſchrift„Politiſche Sonntagsreitere!“ beſchäftigte ſich die hieſige ſozd.„Volks⸗ ſtimme“ mit dem Peſchluß des Freiburger Parteivereins, der, wie wir berichteten, den ſozd. Regierungsmitgliedern nahe legte, aus der Regierung auszutreten und in ſeiner ganzen Faſſung ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung darſtellte. Das Mannheimer Blatt ſchreibt dazu u. a.:„Un⸗ ſere Freiburger Genoſſen, die ſchon mehr als einmal ſich Jentrum 15 Sitze die Deutſch⸗Natl. 13 Sitze, die Part Site folge der Verkehrsſperre mußten dieſe Beratunge kurioſe Seitenſprünge erlaubt haven, haben anſcheinſch nee wieder einmal die Nerven verloren. Wir zweifeln lauch* daß ſie ſie bald wiederfinden werden, nehmen darn 16 nur kahm ihre Entſchließung nicht eben tragiſch und geſtatten un im die beſcheiden⸗höfliche Anfrage, ob ſie denn meinen, dine 0 Falle eines Austrittes unſerer Genoſſen aus dem Wei uulber die darin zurückbleibende rein bürgerliche Regierung„g rden der Durchführung der Geſetze und Verordnungen l en 90 ſenergiſcher“ vorgehen wird als die begenwärtige. f Sin. a Ein intereſſantes Wahlergebnis Hul Anon „Wiesloch. 19. Okt. Da die früheren Wahlen zune an uebr gerausſchuß für ungültig erklärt worden waren, muß aß die 4 Sonntag Neuwahlen ſtattfinden mit dem Ergebnis, dak das Demokraten 12 Sitze, die Sozialdemokraten 1 4 Sitze und die Unabh. Sozialdemokraten ebenfa E 5 iſtek nihen E Eingehende Beratungen mit dem ſtatithuder 8 an den einzelnen Plätzen zu ſchaffen, um daran die mehr zentral verlaufende Lohn⸗ und Tarifvertrag 5 f. zu brientieren. Während die Beſchaffung des Materie Gt.* die Lebenshaltungsſtatiſtik in die Hand der größere allein i Lan meinden gelegt wird, knüpft die Lohnſtatiſtik an un zuverläſſige Material der Lohnliſten an. eich. der la — Zur Heimbeförderung der Gefallenen aus Franui den Amtlich ſchreibt man: Bei der deutſchen Friedens konne de der n in Paris laufen ſtändig zahlreiche Geſuche ein, wel Erde Heimbeförderung gefallener Helden aus franzöſtſcher enz in die Heimat zum Zwecke haben. Die deutſche In deren dez kommiſſion ſteht mit der franzöſiſchen in Verhandlung, dunn endgültiges Ergebnis die Preſſe veröffentlichen wi zieren „a Das Verhalten der Schüler feindlichen Oft n f gegenüber. Das Unterrichtsminiſterium gibt bekann Zune Ain 13. Oktober 1919 wurde in einem Dorfe der neutralen n uni ein Kraftwagen, in dem ein franzöſiſcher Oberſt fu ſolche dollh. Schulknaben mit Steinen beworfen. Da ſich au. Vorkommniſſen unter Umſtänden ſchwere Folgen, kunnen 3 lich auch für die beteiligten Gemeinden ergeben 1 N veranlaßten wir die Ortsſchulbehörden und Lehlsglel f Volksſchulen, durch entſprechende Belehrung der muh 55 und geeignete Mitteilungen an die erwachfenen Elte rin, lbel mit allem Nachdruck darauf hinzuweiſen. daß Arefliche 5 der feindlichen Staaten, zumal, wenn ſie in ie 13 5 bei uns verkehren, keinerlei Beläſtigu. ahren. darin, ſichere Maßſtabe für die Beurteilung der ene 5 f keilg der ment, ds ona; n 0 1 Poſtgebührengeſetzes werden jetzt die Vorbereitung wi bonie Einführung des Einkilopaketes getroffen. Erw b Gele Fran 1 i 0* des verfloſſenen Feldpoſtpaketchens, ob als wirkliche. 1 5 n tung, der aus Vertretern aller Berufsſtände be K bie geſchoben werden; die Poſtverwaltung bleibt aber„ Noll ledig die Neueinrichtung zum 1. Janaur 1920 dem von rufe beſt nalverſammlung gewünſchten Zeitpunkt, ins Leben 5 — Mit den Breunholzpreiſen, die durch embe machung des Miniſteriums des Innern vom 11. No 1 ab Wald erhöht worden ſind, befaßt ſich ein amtlichcden Darnach beträgt die neuerliche Erhöhung je na Der ür ⸗ ſorten 20 bis 30 v. H. der bisherigen Höchſtpreiſe. ie ai liche Artikel bemerkt, die neue Preisgeſtaltung ſei 15 0 liche Folge der eingetretenen Geldentwertung dbeſite h. enorm geſtiegenen Produktionskoſten des Wal e Nein Von einer Bewucherung der Konſumenten könne ke erde fein. Die Steigerung des Verbraucherpreiſes 50 12 erſter Linie von der Aufwärtsbewegung der Lo) Arti Frachtſätze beeinflußt. Schließlich ſtellt der amtliche des . ten f. Reiches ſtehen. 5 11 9 5 8 2 5 ral N —* Der Schulbeginn der Privatlehranſtalten, alle te terrichtsminiſterium bat angeordnet, daß die Arsſchule an, feed ſtalten, deren Beſuch als Erſatz für den der Volk an. Ot bend ten ſoll, ihr Schuljahr mit den Volksſchulen, alſo en. zu beginnen haben. dead 8 dem ät 5 Schmugglerprozeſſe.* vor et ö lte Waldshut, 18. Nov. Schmugglerprozeſſe ſind an ſmger⸗ 1 wa hieſigen Schöffengericht an der Tagesordnung. Embhe⸗ dale letzten Sitzung verurteilte es den Kaufmann Mona eine obs egger von hier wegen Tabakſchmuggels zu 2 ſtand. dei keit üngnis und 9000 Ma erkcheldſtrafe. Ferner vo agel hlutſe ſiebenköpfige Schmugglergefellſchaft aus Jeſtettaeſchmu iel 0 es Gericht die ebenfalls Tabak über die Grenze gler erh 2 3 ddr und damit Handel getrieben hatten. Die Schmiſſtrafen en eon ten größere Geld⸗ und empfindliche Gefängniſhaft wei Im Oktober ſind von der hieſigen Staatsaumelige fe Schleichhandels, Kettenhandels uſw. insgefamt Gefäng in Höhe von 275000 Mark mit entſprechenden Neri ſtrafen erkannt worden. ide. ai — vurbe nde. Niall * Pforzheim, 19. Nov. Am Montag abendcht ſtehen, lache einem alleinſtehenden Hauſe die unter Sittenauſt aufgeben li igjährige Inſaſſe mit durchſchnittenem Halſe kein Bernet den l den. Als Täter kommen zwei junge Burſchen de, daran den Ant e, die aus der Wohnung verſchiedene Gegen nase auch Damenringe, geraubt haben. Die Staa von 1 hat zur Ergreiſug der Täter eine Belohnung ausgeſetzt.. etallegle ſbet ** Mannheim, 19. Nov. Der Streik in der treiklo n i d ſtrie iſt beendet. Am Dienstag wurde in Streitz an uud eine Abſtimmung über die Weiterführung det der Augen biber genommen, wobei ſich die übergroße Mehrheit, ſtillge leben N. 9 dgen für die Arbeitsaufnahme erklärte. Dig heit w Ferde Betriebe werden am heutigen Mittwoch die iet behge aufnehmen. 8 8 aben e Freiburg, 19. Nov. Die Jahrraddſeſtähle ae di derart zugenommen, daß vor wenigen! Tag, ungefen be. Lie jammlung der Beſtohlenen ſtattfand, die von wurde ohn, Perſonen beſucht war. In der Verſammlunseit dere en, achtenswerte Vorſchläge gemacht, um die Tüte daß ni radmarder lahmzulegen. Es ſtellte ſich Vererheitskette ore, mal angeſchloſſene, oder mit ſtarken Sicher ſicher ſchuß 2 ſehene Fahrräder vor den Spisbubenbände gangs geit * Freiburg, 19. Nov. Der Kommunalverete Aufhit der us hat ſich gegen die von der Regierung beabſichkic hen, wauge, bent. der Zwangsbewirtſchaftung der Eier ausgeſpte Eier lichen en e Betonung, daß durch die Aufrechthaltung din erben 1 bewirtſchaftung der Schleichhandelspreis Berſorgu. Maße herabgedrückt und außerdem die b Krankenhäuſer uſw. gewährleiſtet werde. esch 7 Müllbeim. 19. Nov. Wegen großen 7 77 e— 8 3 80 eitengarren und Zigaretten würde der Kaufmann Pank he aft genommen.— In Lörrach wurden bei einem Apo⸗ mhm 5%½ Zentner Weizen und 2 Zentner Gerſte beſchlag⸗ 5 im* Ueberlingen, 19. Nov. Der Viehſchm ö r 0 19. 8 ehſchmuggel von Vor⸗ bei Abbe, nach Bayern hat in der letzten Zeit einen außer⸗ ewa len utlichen Umfang angenommen. Innerhalb kurzem ſol⸗ kin gegen 500 Stück Vieh nach Bayern geſchmuggelt worden 5 900— Die Gendarmerie beſchlagnahmte auf der hieſigen 1 Vun 8 1 12 1. 95 Möbelwagen für f K uher Rechtsanwalt nach der Lande ſtad brach de ach Landeshauptſtadt dig Ueberlingen, 19. Nov. Die im hieſigen Amtsbezirk 1 benemmene freiwillige Sammlung von Obſt für die Min⸗ 15 len in verſchiedenen größeren badiſchen Städten 1 bst as erfreuliche Ergebnis, daß insgeſamt 700 Zentner —— bird zum Verſand gebracht werden können. Die Verteilung han borausſichtlich ſo erfolgen, daß Karlsruhe 200 Zentner, Aeflinbeim und Pforzheim je 150 Zentner erhalten. Die lden 200 Zentner ſollen den armen Kindern des Erz⸗ se. ones zugeführt werden. Die Verteilung ſoll in den her ſichten von den Gemeindebehörden unbedingt koſtenlos in He a ot allzugroßen Mengen erfolgen. Mit der Obſtablteſe⸗ Plan boi haben ſich die Landwirte des Bezirks Ueberlingen ein 115 5 Aaliches Zeugnis des Wohltätigkeitsſinns ſelbſt ausge⸗ ue 3 n——= te 5 1 1 3 leine Nachrichten. alen genf n Freilaſſung der Gefangenen. Nationalrat Michelli⸗ erung Aietand eine große Zahl von Mitgliedern aller Fraktionen ane, ebnen an den Bundesrat die Frage, ob er nicht die Be⸗ voll eilangen, des Vereins vom Roten Kreuz auf ſofortige 0 f aſſung der noch in den Ländern der Entente befind⸗ e e i.; allein In andung eines franzöſiſchen Fliegers bei Hamburg. ſotlamoßer Doppeldecker franzöſiſcher Herkunft nahm Ne reich er ſich ung in unmittelbarer Nähe von Elmshorn vor, zu ion zen 85 er Führer infolge des nebligen Wetters eutſchlie⸗ e 15 bor unß e. Das Flugzeug, das in Kopenhagen aufgeſtiegen Erd e nd ſich auf dem Wege nach Paris befand, hatte drei denk- 0 55 und zwei Ziviliſten an Bord. Der Führer hatte deren f riemiſchloſſen, in Hamburg zu landen. Da ihm jedoch die hen ktterung verloren ging, erfolgte die Landung in Elms⸗ % I euand fur den Eintritt in den Völkerbund. Der„Preſſe Zan inis“ wird aus dem Haag gemeldet, daß der holländiſche 75 dale des Aeußern offiziell bekannt gibt, daß die Regie⸗ acht, de 17 Parlament ein Geſetz vorlegen wird, durch welches len sued dem Völkerbund beitreten wird, ſobald der Frie⸗ nne aztraa in Kraft getreten iſt. ö ler Jade Regen un Aegypten. Eine Meldung der Pariſer Aus⸗ le! 49 75 5 92 0 ner f ppte„Newyork Herald“ aus Kairo beſagt, daß ſich in hrige alen en die entieuropäiſche Agitation ausdehnt. Die Zi⸗ her wörden bleiben demgegenüber paſſiv. 1 Drahtnachrichten. 5 Lon Zur Aufteilung der deutſchen Kolonien. 5 iter don, 18. Nop. Wie der engliſche Kolonialſekretär im 0 Fa danse mitteilt, verhandeln England, Frankreich und ain, bien augenblicklich über die Verteilung der deutſchen Ko⸗ chte Franke in Afrika. Man ſei darüber einig geworden, da Pau. Arika euch und England nur einen Teil von Deutſchſüdweſt⸗ Je dan Gebalten ſollen. Aber auch Italiens Anſprüchen wird „„ 0 ſei, kechtigkeit widerfahren laſſen, damit es ihm mög⸗ ue„einen Kolonialbeſitz in Afrika auszudehnen. r., Fs britiſche Regierung wird die ihr zugewieſenen deut⸗ ere olonien mit engliſchen demobiliſierten Soldaten kolo⸗ oe, kerſtü ie Soldaten erhalten außer Land auch geldliche 5 itützung und werden mit allen kolonialen Bedürfniſſen 10 10 id icden werden. Mit dieſem Plan ſind wichtige Landesver⸗ eue) leſtedenngsintereſſen verbunden, da auch Offiziere dort an⸗ 1 Ferelwerden Die Koloniſten werden ſich gemeinſam zu unftedle unde zuſammenſchließen, der die Intereſſen der tie- daßnerer gegen fremde Anſiedler wie auch gegen die Ein⸗ 91. 9 Agentafwanridigen will. Die Anſiedler haben ferner eine an, nd Er ehr. und erhalten Zuſchüſſe von England. Dieſe ite upper weit geringer als der Unterhalt einer Militär⸗ „. 8 brden Kolonien beträgt. 11 g Vac ritiſche Kriegsamt glaubt dadurch die militäriſchen Ne de tſchfd ür die Kolonien bedeutend herabzuſetzen. Nach 0 nen nodweſtafrika ſind bereits 6400 Soldaten unterwegs, 12 lonien weitere 4000 folgen werden. In den anderen er Uaderejenind augenblicklich erſt 1000 Mann, die zunächſt des des nter kaufen und eine ſtarke Anſiedlung vorbereiten. im die greſſe unter den Soldaten wird immer größer, ſeit⸗ . egierung dieſes neue Syſtem bekannt gemacht hat. l., Das Gegen die Nachforderungen der Alliierten. 916 ann Fauptſtüct der Nachſendungen der Alliierten beſteht 10 die 55 in dem Verlangen, Deutſchland ſolle als Erſatz Schrei, Scapa Flow verſenkten Kriegsſchiſſe 400 000 Ton⸗ a immdocks, Schlepper, Kräne und Bagger ablie⸗ a' Ter deutſchen Regierung war der Zwiſchenfall von dell* Flow, der bei den Alliierten Zweifel an der Loya⸗ ines lands erwecken konnte, überaus peinlich. Sie men von; hätte ſie aber auch von der Abſicht des 1.. 15 v rals gewußt, ſo hätte ſie die Ausführung nie⸗ C1 ber Sd den ane!“ chick *„ pegel rafe 1 zuf „ 5 U . 0 14 1 a n nd I euch. 8 aten Betrieben gehören. 200000 Tonnen unten ſtaat 5 00 Tonnen private Schwimmdocks, 8500 Ton⸗ 15 Fonztaat che 14 000 Tonnen private Schlepper, 10500 Ton⸗ 0 J. ö benen 20 000 Tonnen private Bagger und je 10 000 0 Wirtſch it 160 000 Tonnen blieben der deut⸗ 0 nu bt insgeſamt von dieſem lebenswichtigen Ma⸗ ie werden dige wenn die Forderungen der Alliierten er⸗ 19 b Ar die Inseudhaltuner l Werft⸗ und Ha⸗ e 0 e Inſtandhaltung der Flußmündun 18 11 ſamte Wirtſchaft wäre 8970. 2 e ehen iſſe und die damit verknüpften ie 1 Erfüllung der Friedensbedingungen ngen unſere(nicht überzeugend nachgewieſen werden? e, 18 nen hr 3. 1 5 einſehen, daß in dieſen üs ie Vortei S. f d 1 0 sich verknüpft ite und Schaden mit dem unſrigen Weſichtigung der zerſtörten e gung der zerſtörten e N 10, Gebiete. 4 5 5 81 N 1. ſchug 0 Das e* 1 1 a8 vom Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: In der „ bes Arbe; t, September bis 18. Oktober 1919 haben 1 ken ſche Sanchmern und Arbeitgebern zuſammengeſetzte * in chverſtändigenkommiſſionen Beſicht gungsfahr⸗ a Frankreichs gemacht Nordfrankreich. 1 e erſte Reiſe führte zunächſt nach Arras, wo b den zerſtörten Gebieten lich 169 Schiffe mit 545 282 Tonnen. 80% der Häuſer und ſonſtigen Anlagen zerſtört ſind. Das zwiſchen Arras und Lens liegende Gelände be⸗ ſteht aus beſtem Rüben⸗ und Getreideboden und iſt der⸗ artig durch Granattrichter, Schützengräben, Unterſtände uſw. zerſtört, daß der Zerſtörungsgrad mit 100 9% an⸗ genommen werden kann. Das gleiche gilt für die zwiſchen Arras und Lens liegenden kleinen Dörfer und zahlreichen Zuckerrübenfabriken. Von Lens, wo die Aufräumungs⸗ arbeiten begonnen haben, bis zur Grenze des Departe⸗ ments Pas de Calais war die gleiche vollſtändige Zer⸗ ſtörung von Häuſern und Gelände feſtzuſtellen. In einem Teile des Departement du Nord waren die Aufräumungs⸗ arbeiten des Geländes in beſtem Gange. Ein Teil der wieder eingeebneten Fläche war bereits in dieſem Sommer wieder beſtellt worden. 7. Die Orte La Baſſce, Eſtaires, Nerville und die da⸗ zwiſchenliegenden Dörfer uſw. ſind vollſtändig zerſtört. Von Nerville und Armentieres läßt die Zerſtörung des Landes ganz und die Zerſtörung der Ortſchaften merklick nach. Auf der Strecke Armentières—Lille war von Zer⸗ ſtörung wenig feſtzuſtellen. Die Siegfriedſtellung. Die zweite Reiſe galt der Beſichtigung typiſcher Punkte der zerſtörten Gebiete des Departements Oiſe. Die Zahl der zerſtörten Häuſer ſteigerte ſich bis Riebe⸗ court und Pont⸗l'Evéque, während das anſcheinend be⸗ ſchädigt geweſene Gelände bereits wieder eingeebnet und zum Teil auch ſchon beſtellt war. In Noyon ſind 80 0% der Gebäude, darunter die Kathedrale, zerſtört. 8 Von Noyon ging die Fahrt mit Kraftwagen nach Chauny. Die Dörfer und Gehöfte zwiſchen dieſen bei den Städten ſind zum größten Teil zerſtört; das Ge— lände ſcheint unverſehrt. Auf der Fahrt von Chauny nach Ham wurde feſtgeſtellt, daß das Gelände unbeſchädig! ſcheint, jedoch faſt alle Ortſchaften, Gebäude, Gehöfte und Zuckerfabriken zerſtört ſind. Ham ſelbſt iſt gleich⸗ falls vollſtändig zerſtört. ö Zwiſchen Ham und Peronne, in der„Siegfriedſtel⸗ lung“, begann die Zerſtörung des Geländes durch Gra— nattrichter, Stellungen, Schützengräben uſw. Der Zer⸗ ſtörungsgrad des Geländes erreichte in der Umgebung von Peronne ſeinen Höhepunkt, der bis kurz vor Albert be ſtehen blieb. Peronne iſt vollſtändig zerſtört. Combles und die um Combles gelegenen Ortſchaften ſind über⸗ haupt nicht mehr feſtzuſtellen. Das ganze hügelige Ge⸗ lände zwiſchen Peronne und Combles und Alber! iſt voll von Trichtern, Unterſtänden, Stellungen, Draht⸗ hinderniſſen uſw. Albert iſt gleichfalls zerſtört. Die Erfolge des A⸗Bootkriegs nach amtlichem engliſchen Bericht. Die„Times“ bringt außerordentlich intereſſante Mit⸗ keilungen aus einem Weißbuch, welches die Verluſtziffern der britiſchen Marine während des Kriegs zum erſten Male bringt. Auf 164 Seiten werden alle Schiffsunfälle wäh⸗ rend des Kriegs aufgeführte Das Ergebnis iſt, daß die britiſche Tonnage, welche nach Lloyd George 20524 000 Tonnen bei Kriegsbeginn ausmachte, einen Geſamtver⸗ luſt durch Kriegshandlungen gehabt hat von 15 767057 Tonnen. Alles dies in der Hauptſache durch den U⸗ Bootkrieg. Außerdem noch 1272 738 Tonnen Verluſt, welcher durch reine Seeunfälle verurſacht wurde. jenen 15 Millionen Kriegsverluſten, welche hauptſächlich auf den U⸗-Bootkrieg zu rechnen, ſind: an geſunkenen Schiffen 7759 090 Tonnen, an beſchädigten oder behin⸗ derten Schiffen 8007967 Tonnen. Was uns Deutſche hieran intereſſiert, iſt, daß in dieſen Ziffern der große Erfolg ſichtbar wird, den der U⸗Bootkrieg gegen die engliſche Handelsmarine gehabt hat. Der Schaden wurde nur mit äußerſter Anſtrengung durch rückſichtsloſe Inanſpruchnahme der geſamten Welt tonnage unter Niederbrechung aller entgegenſtehenden neu⸗ tralen Schiffahrtsin ereſſen ausgeglichen. Allerdings wa⸗ ren die Schiffsverluſte im April 1917 am höchſten, näm⸗ Die Zahl ſauk im Juli 1917 auf 99 Schiffe und hat ſich dann nicht wieder über dieſe Höhe erhoben. d Bemerkenswert iſt auch die Ziffer der verlorenen Menſchenleben. Dieſe beträgt nur 14287. Was haben die Engländer für ein Geſchrei um dieſe 14000 Men⸗ ſchenleben gemacht, und wie unendlich viel mehr deutſche Menſchenleben haben ſie durch ihre Hungerblockade, die zweifellos viel mehr gegen alles Völkerrecht war, zu⸗ grunde gerichtet! Wenn wir ſchätzen, daß es das Fünf⸗ zigfache ausmacht, ſo iſt das ſicherlich noch viel zu wenig gerechnet. Wohl aber iſt das Geſchrei der Engländer, mit dem ſie die Welt erfüllt haben über unſeren U-Boot⸗ krieg, wohl 50mal größer geweſen, als die berechtigten Klagen, die wir über den Hungermord an unſeren Frauen und Kindern gon uns gegeben haben. Das Gibraltar der Oſtſee. Der allgemeine Angriff auf Sowjet⸗Rußland wur⸗ de von der Entente anfangs September angekündigt. Der Termin für die Einnahme von Petersburg war in Pa⸗ ris und London ſchon feſtgeſetzt. Und vor allem: Eng⸗ land hatte ſich ſeine Proviſion für Unterſtützung der Gegenrevolution vertraglich ausbedungen: Verzicht Ruß⸗ lands auf Perſien, auf das Baltikum, auf jeden Handels⸗ verkehr mit Deutſchland, Anerkennung der ruſſiſchen Schulden an die Entente. Um Deutſchland und Rußland auseinanderzuhalten, hat die Entente den Polenſtaat bis ans Meer, bis nach Danzig ausgedehnt. Den Einfluß in Danzig und Po⸗ len muß England mit Frankreich teilen, und wenn es ſich auch die Ausſichten auf einen künftigen Landweg von der Oſtſee zum Schwarzen Meer gern gefallen läßt, ſo wünſcht es in der Oſtſee daneben doch ſei eigenes Gibral⸗ tar oder Alexandrien zu haben. Für dieſe Rolle iſt Riga auserſehen. Weil England Riga für ſich aus⸗ erſehen hat, mußten die deutſchen Trufcpen, die Riga von den Bolfchewiſten befreit hatten. in dem Augenblick 888 Unter 1 N aus dem Lande hinausgegrault werden, wo die von der Entente aufgezogene Offenſive losgehen ſollte. Bis da⸗ hin waren ſie, als Damm gegen den Bolſchewismus, nicht zu entbehren geweſen, von jetzt an waren ſie ein Hinder⸗ nis für die Durchſetzung engliſcher Abſichten und muß⸗ ten hinaus. Trotzki kann von Lloyd George jeden Frie⸗ den haben, wenn er ihm Riga ausliefert, denn wenn die Bolſchewiki mit dem Schacher nur einverſtanden ſind— mit dem Selbſtbeſtimmungsrecht der ruſſiſchen Randvöl⸗ ker wird Lloyd George hinterher ſchon fertig. Und ſchließlich hätte Lloyd George einem Rußland, das ſich Englands Plänen willfährig zeigt, auch ſonſt noch allerhand zu bieten. Es gibt im Verſailler Vertrag ein paar einſchlägige Klauſeln, die in Deutſchland na⸗ türlich niemand kennt, die aber von denen, die ſie in den Vertrag hineingeſchrieben haben ſicher nicht vergeſſen ſind. Die lauten: Artikel 116. Die alliierten und aſſoziierten Mächte behalten aus⸗ drücklich das Recht Rußlands vor, von Deutſch⸗ land alle Wiederherſtellungen und Wieder⸗ gutmachungen zu erlangen, die den Grundſätzen des gegenwärtigen Vertrags zugrunde liegen. Articel 117. Deutſchland verpflichtet ſich, die volle Rechtskraft aller Verträge und Vereinbarungen anzuerkennen, die von den alliierten und aſſoziierten Mächten mit den Staaten abgeſchloſſen werden ſollten, die ſich auf dem Geſamtgebiet des ehemaligen ruſſiſchen Reichs, wie es am 1. Auguſt 1914 beſtand, oder in einem Teil davon, gebildet haben oder noch bilden werden. Deutſchland verpflichtet ſich ferner, die Grenzen dieſer Staaten ſo, wie ſie feſtgeſetzt werden, anzuerkennen. Zunächſt iſt alſo Vorſorge getroffen, daß Deutſchland in die Verſchacherung ruſſiſcher Randvölker nicht drein⸗ zureden hat. Im Artikel 116 hält die Entente für jede ruſſiſche Regierung, die nit ihr Frieden macht, eine Morgengabe bereit, die ſie gar nichts koſtet. Geſetzt den undenkbaren Fall, das deutſche Volk hätte alle Verpflich⸗ tungen aus dem Verſailler Vertrag in 30 oder 50 Jah⸗ ren reſtlos abgearbeitet, ſo kann die Entente— falls ſie dann noch lebt— ihm mit einem Federzug dieſelbe Laſt noch einmal aufpacken, zugunſten Rußlands, von dem ſich dafür ja allerhand Gegenkeiſtungen erpreſſen dießen. Aber man muß ja nicht 30 oder 50 Jahre mit dieſen Geſchäften warten, und falls zwiſchen Lloyd George und Trotzki ein Friedensſchluß zuſtande kommt, ſo dürfen wir uns nicht wundern, wenn auch dabei wieder aus un⸗ ſerer Haut Riemen geſchnitten worden. ——— 3— 4 7 5 5 5 5— 1 e e e e, L lue- meb, f, gen, Celan, ſesmer. VN esc. Vermiſchtes. 1 Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug. Auf de Elbebrücke zwiſchen Hamburg und Harburg wurde ein ſtehender Zug von einer Räuberbande überfallen und beraubt. Das Zugsperſonal war machtlos. Als das herbeigerufene Militär erſchien, waren die Räuber mit ihrer Beute verſchwunden. Es iſt ſehr viel geſtohlen wor⸗ den.— Solche Dinge ſollen noch vor einem halben Jahrhundert in Amerika auch bisweilen paſſiert ſein. Zeitungsverbot. Die franzöſiſche Behörde in Mainz(General Degoutte) hat die Verbreitung der„Frkf. Ztg.“ und der„Volksſtimme“ im beſetzten Rheingebiet für 3 Monate verboten. 5 f Erdbeben. Am Mittwoch Morgen um 5 Uhr wur⸗ den in Wiener⸗Neuſtadt fünf Sekunden dauernde Erdſtöße verſpürt. Einige Häuſer wurden beſchädigt. Lokales. N 5 Die Sparprämienanleihe. Dadurch, daß bei der Zeichnung der Sparprämien⸗Anleihe die Hälfte des Betra⸗ ges in Kriegsanleihe, die augenblicklich ungefähr 80 vom Hundert notiert, zum vollen Wert, alſo zu 100 ange⸗ nommen wird, erwerben die zukünftigen Beſitzer dieſer Sparprämien⸗Anleihe ſie nicht zum Paripreiſe, ſondern zu ungefähr 90 Mark, d. h. ſie zahlen 500 Mark bar und 500 Mark Kriegsanleihe zu 80 Mark= 400 Mark, zuſammen alſo ungefähr 900 Mark. Bei der Til⸗ gung erhalten ſie jedoch für jedes Stück 1000 Mark plus 50 Mark einfache Zinſen für jedes verfloſſene Jahr. Meben dieſem Vorteil kommt noch die automatiſch ein⸗ ſetzende Kursſteigerung, ſo daß es ſich um eine äußerſt günſtige Kapitalsanlage handelt. 3 — Poſtverkehr. Vom 14. November ab werden alle Beſchränkungen des Poſtverkehrs im Reich wieder aufgehoben. — Papiernot. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat, angeordnet, daß zunächſt die Papierfabrik Weiſen⸗ bach(Baden), die viele badiſchen Zeitungen mit Papier verſorgt, ſoviel Kohlen erhalte, daß der Betrieb aufrecht⸗ erhalten werden kann. F L— Das Rauchverbot in den Eiſenbahnzügen und Warteſälen wird ſo gut wie gar nicht beachtet. Das Zugsperſonal iſt angewieſen worden, auf die Einhaltung des Verbots ſtreng zu achten. f VV Verantwortlich für die Nedaftian Wo. Fimmermann Seckenbelm 2 8 — Die Beſichtigung der zerſtörten Gebiete. „ Das Marnegebiet. Die dritte Reiſe bezweckte eine Beſichtigung von zer⸗ ſtörten Gebieten in den Departements Nisne, Ardennes und Marne. Auf der Bahnfahrt von Paris nach Soiſſons waren ſchon von Villers—Cotterets an zerſtörte Ortſchaf⸗ ten und beſchädigte Felder in ſtets zunehmendem Maße zu ſehen. N Von den 2800 Häuſern Soiſſons ſind nach fran⸗ zöſiſcher Angabe 2000 vollſtändig zerſtört, 800 reparatur⸗ fähig. Ein neuer Stadtbebauungsplan iſt in Vorbereitung. Von Soiſſons aus erfolgte die Weiterreiſe in Kraft⸗ wagen durch das Aisne⸗Tal nach Vailly. Die durch⸗ fahrenen Gebiete zeigten durchgehend das Bild ſchwerer Kriegsbeſchädigungen. Nach franzöſiſcher Angabe ſind von 76000 Hektar Kulturland 8000 Hektar vollſtändig und 23 000 Hektar teilweiſe von Granaten durchwühlt und don zahlreichen Stellungsbauten durchzogen. Die an der Strecke Soiſſons— Vailly liegenden Ortſchaften Bucy⸗le⸗ Long, Miſſy, Selle⸗ſur⸗Aisne und andere ſind ganz zer⸗ ſtört. Vailly iſt gänzlich vernichtet. Auch auf der Wei⸗ terfahrt bis nach le Bourg dicht an der Grenze der Departements Aisne und Ardennes waren fortwährend zerſtörte Dächer, ausgedehnte Drahthinderniſſe, Wellblech⸗ unterſtände, Lager, Munitionsdepots uſw. ſichtbar. Auf der Strecke le Bourg— Deuilly.—Beauricaux ſchienen die Zerſtörungen etwas geringer. Von Beauricaux ab waren wieder in zunehmendem Maße die Spuren der früheren Kämpfe ſichtbar. Das Gelände zwiſchen Berry au Bac und Guignicourt iſt noch in dem Zuſtand wie zur Zeit der Kämpfe. Man ſieht zerſchoſſene Tanks, die teilweiſe an der Straße liegen, ausgedehnte Drahthinderniſſe, Stel⸗ lungsbauten, keinerlei Feldbewirtſchaftung. Ab Guigni⸗ zourt führt die Fahrt durch beſonders armes Champagne⸗ zebiet, ein in jeder Beziehung durch Kampfhandlungen und Stellungen durchwühltes Gelände. Hier wären die Wie⸗ derherſtellungskoſten größer als der Geländewert, der et⸗ wa 1000 Fr. pro Hektar beträgt. Auf der Strecke über Luneville—Pont Faverger hin⸗ aus bis nach Reims zeigte ſich überall das gleiche ſchon geſchilderte Bild der Zerſtörung. Reims hatte vor dem Krieg 14000 Häuſer, von denen nach franzöſiſcher Mitteilung 8 600 vollſtändig zer⸗ ſtört ſind. 2 500 Häuſer ſind wieder bewohnbar gemacht. In der Umgebung von Reims waren 126 000 Hektar Boden unter Feuer, von denen die Geſchoſſe aufgeleſen werden müſſen. 156 000 Hektar ſind von Stellungsbau⸗ ten uſw. durchzogen und müſſen eingeebnet werden. Im ganzen müſſen 240 000 Hektar Boden der Bewirtſchaftung wieder zugeführt werden.. 5 An der Maas. Die Geſamteindrücke der 4. Fahrt, welche durch zer⸗ ſtörte Gebiete des Departements Meuſe führte, kön⸗ nen dahin zuſammengefaßt werden: das Departement Meuſe hat vorwiegend landwirtſchaftlichen Charakter. Et⸗ wa ein Drittel der Fläche des Departements beſteht aus Wäldern, die beſonders in der Umgebung von Verdun Jrößtenteils zerſtört ſind. zöſiſchen Angaben etwa 20000 Hektar gänzlich und etwa An Kulturland ſind nach fran⸗ Zuckerrüben im Jahr 1919 um rund 1 Million N 40 000 Hektar teilweiſe zerſtört. In den erſten Gebieten iſt die Zerſtörung ſtellenweiſe ſo ſtark, daß die Wieder⸗ herſtellungskoſten den Geländewert hei weitem überſteigen vürden. Für dieſen Fall ſoll der franzöfiſche Staat in Ausſicht genommen haben, das betreffende Gelände von den Eigentümern zwecks Aufforſtung käuflich zu erwerben und die Eigentümer anderweitig anzuſiedeln. Bemerkens⸗ vert iſt, daß die aus den zahlreichen Granattrichtern aus⸗ geworfenen Erdteile teilweiſe zerſtäubt und auf den Fel⸗ dern ſo fein verteilt ſind, daß für die Ausfüllung der Granattrichter erhebliche Erdmaſſen fehlen. Die Auf⸗ cäumungsärbeiten auf den Feldern ſcheinen nur in ſehr jeringem Umfang in Angriff genommen. In dem Departement Meuſe ſollen insgeſamt 4000 Dörfer zerſtört ſein, in welchen der Wiederaufbau von etwa 30000 Häuſern in Betracht kommt. Vermiſchtes. Der Kalitauſch. Die Verhandlungen mit Ame⸗ ika, wegen der Abgabe von Kali gegen amerikaniſche Waren ſind auf dem toten Punkt angelangt. Die ame⸗ cikaniſchen Behörden im beſetzten Gebiet hatten Waren beſonders Web⸗ und Lederwaren) im Betrag von etwa 1½ Milliarden Mark angeboten, die deutſchen Kaliwerke ind aber entfernt nicht in der Lage, Kali in der ent⸗ prechenden Menge zu liefern, zumal die Kaliinduſtrie nur noch verhältnismäßig ſchwach mit Kohlen beliefert vird. a a Zuckereinfuhr. Nach den Mitteilungen des Geh. Regierungsrats Dr. Semmler iſt die Anbaufläche für * torgen in Deutſchland zurückgegangen. Anuſtatt 54 Millionen Zentner Zucker in früheren Jahren werden nur 16 Millio⸗ ien Zentner hergeſtellt werden, ſodaß 11 Millionen Zent⸗ ner eingeführt werden müſſen, während früher 27 Millio⸗ nen Zentner ausgeführt wurden. Da der Preis für Auslandszucker auf 500 Mark der Zentner zu ſtehen kommt, wird die Einfuhr rund 5½ Milliarden Mark zoſten. Anſchlag auf ein Denkmal. In Wien wurde nachts verſucht, das Denkmal des Kaiſers Franz Jo⸗ ſeph in die Luft zu ſprengen. Das Dynamit ſoll aber nur die Holzverſchalung zerriſſen haben. Das Dankmal ſoll unverſehrt geblieben ſein. Kartoffelnot in Bayern. Ter Stadtrat Ba m⸗ berg ſandte ein Telegramm an das bayer. Landwirt- ſchaftsminiſterium, da die Stadt ohne jeden Kartoffel- vorrat iſt. Die Lebensmittelverhältniſſe von Bayreuth ſind geradezu troſtlos. Die Stadt ſieht ſich veranlaßt, Hilferufe an 20 Bezirksämter, die mit den Kartoffelliefe⸗ rungen im Rückſtand ſind, zu richten. Sie hat Tele⸗ gramme hinausgehen laſſen des Inhalts:„Kein Pfund Kartoffeln als Wintereindeckung. Auch kein Pfund Kar⸗ toffeln für Tagesbedarf mehr. Erbitten dringenſte Hilfe! Das Brotgetreide reicht nur noch für einige Wochen aus. Die Stadt hat für 8 Millionen Mark Auslandslebensmit⸗ tel(Reis, Hülſenfrüchte) beſtellt, um die Bevölkerung vor der faſt unabwendbaren Hungersnot zu ſchützen, äber dieſe kommen nicht herein.“ Groß ⸗VBerlin. gemeindung der Umgebung von Berlin wird der preuß. Landesverſammlung in den nächſten Tagen zugehen. Da⸗ nach ſollen 8. Städte(darunter Spandau), 55 große Land⸗ von 20—50 Mk. für eine Flaſche mittlerer oder Der Geſetzeukwurf über die Ein⸗ a a 8„ Nie⸗ 23 Gutsbezirke der Kreiſe Teltow, Ne emeinden und 0 f erlin ver⸗ der⸗Barnim und Oſthavelland zu einem Groß⸗ B Ein bekannter Viebſchmugg aus Vorarlberg brachte 6 ſchöne Kühe auf ee laſſen. 2 N D 2 1 das einen Wert von 40 000 Kronen hat, und der Schu Gefängnis. Der Hausrat gerettet. Die Zahl der a 5 men wurden, dürfte ſich auf 80 000 belaufen. Die ler⸗ konnten bekanntlich bei ihrer Ausweiſung nur die nötigſten Gegenſtände mitnehmen, während 1 das Hausgerät von den Franzoſen zurückbehalten 85 a Nun iſt aber ein Abkommen getroffen worden, den. die zurückbehaltenen Beſitzgegenſtände freigegeben wigahr Wieviel davon mag in dem inzwiſchen verſtrichenen en geſtohlen oder zerſtört worden ſein! Bei dem derdeggßr⸗ Wagenmangel der Eiſenbahnen wird die. Heranz län derung der Möbel aus Elſaß⸗Lothringen jedenfal 1 ere Zeit beanſpruchen. 1 1 S In London kostet die di Silber(à 31,1 Gramm) 68/ d. Für Deut bär ein dieſer Preis gleichbedeutend mit 1570 Mark f dell Kilo Silber. Wenn man bedenkt, daß in einem fd deutſchen Markſtück 5 Gramm Feinſilber enthalten alte ſo iſt eine Mark Silber heute gleich 7.85 Mk. Pale Teuerer Wein. Die„Deutſche 0 ſchreibt, daß bei ganz normaler Berechnung eine 1919er Tiſchwein auf ungefähr 15 Mk., mit der auf 18 Mk. komme und in Wirtſchaften 20 M Steuer wohl der billigſte Preis ſein werde. eſſere ſerer Güte würden dann alltäglich ſein. Moſel wird der„Kölniſchen Ztg.“ berichtet, jetzt nur einige Käufe zwiſchen 9000 und 12 rbrall für 1000 Liter abgeſchloſſen wurden, ſodaß der 00* . cher demnächſt 12— 15 Mk. pro Liter und der 9% der Wirtſchaft 21—30 Mk. pro Liter zahlen muß age riges Jahr 40006000 Mk. pro taufend Liter f Wein.) * Dabei handelt es ſich um Wein, der en Sauerwurm und Froſt ſtark gelitten hat und go werden muß. An Zucker fehlt es. Die Ware wich nicht einmal handelsfähig ſein. Die„Köln. 31g, z dazu: Die Valuta braucht nur um ein wenige ſteigen, dann werden due als die einheimiſchen. In del Verkauf der deutſchen Eiſenbahnen? a f Berliner Zeitung„Germania“, die dem Reichsfin, en ſter Erzberger nahe ſteht, wird, da alle bisherch waren, mühungen um eine Auslandsanleihe vergebli eulſche, der Vorſchlag gemacht, die Eiſenbahnen des erk be, Reichs an Amerika zu verkaufen. Der Einſtands f, 1 trage, ſo wird ausgeführt, 15 Milliarden Goldm einem Betrag von 90 Milliarden Maxk beullge 1 Die Bahnen wären alſo um rung entſpreche. o u t 0. wobei das Rückkaufsrech 10 Milliarden anzubieten, behalten bleiben müßte. ee e Bei unregelmäßiger Zuſteln e rl 1 Zeitung bitten wir die 5 Gppebl 1 5 Abonnenten Beſchwerden an des Blattes einzureichen. Turnerbund„Jahn“ Feckenheim. freundl. 8 5 Tagesordnung um vollzähliges Erſcheinen. ——— wird gebeten. bereits um ½7 Ahr zur Rollenverteilung einfinden. ſtunde punkt 8 Uhr eine ſtatt. Einladung! Freitag Abend findet anſtatt Turn⸗ mitglieder⸗Uersammlung Hierzu laden wir unſere Mitglieder ein und bitten wegen wichtiger Der Turnrat. wieder Werkzeuge und sonstige Materjallen zu vergeben. Die Liſte liegt bei unſerm Schriftführer R. Behringer, Luiſenſtr. 1 bis Samstag, den 22. ds. Ints. Gesang ⸗Oerein„Liedertafel“ Gewerbeverein Feckenheim. Die Wirtſchaftsſtelle Mannheim hat verbunden ſtatt. auf. Der Vorſtand. Seckenheim. heute Abend punkt 7 Uhr Probe. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen e Soliſten und Theaterſpieler wollen ſich Der Vorſtand. A — Einladung! Am Sauutag, den 23. November, nachmittags findet „Schwanen“ eine gro biegauben- Ausstellung 8 0 70 u Hy are 1 5 mit Gabenverlosung n n a a added Es kommen vorwiegend Tiere zur Aus, ſtellung. die in dieſem Jahr bis zu 125 Km. gereiſt ſind. Wir laden hierzu die verehrl. Einwohnerſchaft von hier, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundl. ein. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Heute Abend punkt 8 Uhr Vrobe. Erſcheinen aller erwartet Brieftauben⸗ Verein „Luftbote“ gegr. 1911. im Gaſthaus zum Der Vorſtand. Der Vorſtand. findet im Lokal unſere fällige ſtatt. um pünktliches, vollzähliges Erſcheinen gebeten. Faußball⸗Vereinigung N N Seckenheim. Heute ieee Abend 8 Uhr Monats-Oersammlung (Mitglieder⸗Verſammlung) Lad Der wichtigen Tagesordnung wegen wird 55 Der Vorſtand. Ansſchts-Karten n Seren 8 Turnverein Seckendeim Einladung zu der am Fountag, den 23. November 1919, abends 7 Uhr, im Saale des „Zähringer Hofes“ ſtattfindenden turneriſchen Abend- Unterhaltung it theatr. Aufführungen. wir hierzu unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins herzl. Wer ſich einen Platz ſichern will, der möge pünkilich erſcheinen.“ eee m 2 Empfehle mein reich- sortiertes Lager in allen Heh. Weiekum Schuhhaus und Reparaturwerkstätte Hauptstrasse 113. 5 Telephon 23˙ gegr. 1898. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. 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