uh. 1 5 ingen ja 9 18 eiti fümtsblatt der Bürgermeister :! ß“ 0. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. ämter Seckenheim, Ilvesheim, Heckurhausen Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 4 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Samstag, 22. November 1919. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 270 Tagesſchau. Der Oberſte Rat hat die Inkraftſetzung des Verſailler dens für den 1. Dezember beſchloſſen und zwar ſoll die f iſchliezung der Vereinigten Staaten über die Ratifizie⸗ ae nicht abgewartet werden. 1 der ameritaniſche Senat hat Donnerstag ſpät abends 80 Autrag Lodge zum Friedensvertrag mit 51:41 Stimmen Fadebnt. Ein neuer Antrag auf Annahme des Verſailler nt s ohne Vorbehalt wurde mit 53:38 Stimmen abge⸗ Kriegszuſtand mit Deutſchland für beendet erklärt. den ler Antrag wurde dem Ausſchuß für auswärtige Angele⸗ Wiege überwieſen und der Senat auf unbeſtimmte Jeit , lenken brachte Lodge einen neuen Antrag ein, 0 0 eiuer in Bern eingegangenen, unbeſtätigten Nach⸗ z die mit großer Vorſicht aufzunehmen iſt, habe Wilſon erkenntnis der Tatſache, daß der Frieden ohne ſchwer⸗ uud ende Vorbehalte der Oppoſition keine Aus ſicht auf An⸗ Wehe abe, beſchloffen, den Vertrag von Verſailles zurück⸗ Nach einer Pariſer Meldung der Chicago Tribune ſollen dag Nerikaniſchen Truppen vom Rhein zurückgezogen und dig Amerika heimgeſchafſt werden, ſobald Wilſon den Ver⸗ zurückzieht. kr ich einer Depeſche des„Lok.⸗Auz.“ aus Lugano meldet Nie Corriere de ſa Sera“ aus Paris, daß die amerikanische ſenzertton ihre Einſchiffung nach Amerika auf den 5. De⸗ g feſtgefetzt habe. gen 3 ſicherer Quelle verlautet, daß Clemenceau eutſchloſ⸗ eh A. in der Eröffnungsſitzung der Kammer von der Mehr⸗ und u militäriſchen Kampf gegen die ruſſiſche Revolution die Krietzserklärung an Rußland zu fordern. Gleich⸗ 8 A werde er auch den Belagerungszuſtand und die Zeuſur 5 dr einführen. un ant informierten politiſchen Kreiſen verlautet, daß 1 encean ſoſort nach Zuſammentritt der neuen Kammer 6 eten werde. Ein Miniſterium Millerand werde ihm 1 Nele 821 2 zahlreiche Spartaki⸗ nee ee der geſamte Perſonenverkehr an zſtellt. g Abg. Gröber 5. 61 0 fall betroffen und war ſofort tot. hervorragendſten Führer und Parlamentarier. Die Po⸗ litik war ihm ſozuſagen Lebenselement und er vereinig⸗ te in ſeltenem Maße in ſich alle Eigenſchaften, die den überragenden Politiker ausmachen. Neben umfaſſendem juriſtiſchem Wiſſen ſtand ihm eine hervorragende Redner⸗ gabe zu Gebote, die in allen Lagen ſtets den treffenden Ton und Ausdruck fand und daher in der Volksverſamm⸗ lung ebenſo zündete, wie ſie im Parlament Freunde und Gegner feſſelte. Dazu kam der unermüdliche Fleiß, eine raſche, ſichere Auffaſſungsgabe, ein erſtaunliches Gedächt⸗ nis und die mit Weitblick gepaarte geſchulte Klugheit, die ihn die Ziele ebenſo genau erkennen ließ, wie ſie ihm die zweckmäßigen Grenzen ſteckte, die er ſelten über⸗ ſchritt. Seine äußere Erſcheinung, in jüngeren Jahren ein Bild urwüchſiger Manneskraft, im höheren Lebensalter eine wirkliche Patriarchengeſtalt, paßte zu den geſchilder⸗ ten Eigenſchaften vortrefflich. Adolf Gröber wurde am 11. Februar 1854 in Ried⸗ lingen als Sohn eines Graveurs geboren. 1873 bezog er die Univerſität zum Studium der Rechte und begann die richterliche Laufbahn 1878 als Referendar in Rott⸗ weil. Bei den Septennatswahlen zum Reichstag 1887 trat er als Bewerber im 15. württembergiſchen Wahlkreis (Blaubeuren⸗Laupheim⸗Ehingen⸗Münſingen) auf und wur⸗ de mit 10 165 Stimmen gegen 8811 gegen den Kan⸗ didaten der Reichspartei, Freiherrn von Ulm⸗Erbach ge⸗ wählt. Der Wahlkreis bleib ihm von da an treu. We⸗ gen der ſchroffen Bekämpfung der Bismarckſchen Politil im Wahlkampf wurde Gröber aber an das Landgericht Heilbronn verſetzt. Es war keine eigentliche Strafe; er vertauſchte den Staatsanwalt von Ravensburg mit dem Landrichter in Heilbronn. 1889 wurde Gröber im Be⸗ zirk Riedlingen in den Landtag gewählt, dem er ſeither angehörte. Gröber iſt auch der Gründer der württem⸗ bergiſchen Zentrumspartei, für die er im Verein mit Kiene ſchon im Jahr 1894 den bekannten Aufruf erließ, der im Januar 1895 zur Gründungsverſammlung in Ravensburg führte. Die durch ihn nach den Landtags⸗ wahlen von 1896 geſchaffene württ. Zentrumsfraktion zählte 18 Abgeordnete, wozu zwei„privelegierte“ Geiſt⸗ liche kamen. Auch die Katholikentage hat er mit dem Tag von Ulm(1891) in Württemberg eingeführt. Nach der Ernennung Spahns zum preuß. Juſtizminiſter 1917 trat Gröber an die Spitze der Zentrumsfraklion und er blieb das geiſtige Haupt der Partei. Als dann Prinz Max von Baden die„parlamentariſche Regierung“ bil⸗ dete, wurde Gröber am 3. Oktober 1918 Staatsſekretär ohne Fach. Am 9. November fand das Amt ſein Ende. In den letzten Jahren war die Geſundheit Gröbers wiederholt durch Anfälle, die auf eine tückiſche Alters⸗ krankheit zurückzuführen waren, geſtört. Im Jahr 1917 bereits hatte er ſich durch einen plötzlichen Ohnmachts⸗ anfall eine ſchwere Verletzung zugezogen. Am 18. Ok⸗ tober 1919 erlitt er auf dem Weg zur Nationalverſamm⸗ lung in Berlin wieder einen Anfall und nun hat am 19. November ein Schlag dem arbeitsreichen Leben ein Ende geſetzt. Verein ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger. W. T. B Karlsruhe, 20. Nov. Der Verein ſüdweſldent ſcher Zeitungsverleger hielt am letzten Mittwoch in Baden Baden eine autbeſuchte Mitgliederverſammlung ab, die fit mit einer Reihe außerordentlich wichtiger Fragen beſchä tigte. Die Papierverſorgung iſt infolge der ſchlechten Koh leubelieferung der badiſchen Papierfabriken, die ſchon ſei Wochen ſtillſtehen, eine durchaus ungenügende. Einige Zei⸗ tungen ſind vor dem Erliegen und die Zeitungsverleger ſehen mit großer Sorge in die Zukunft. In einem Tele⸗ gramme wurde die badiſche Regierung dringend gebeten dafür zu ſorgen, daß die Belieferung der Papierfabriken eine beſſere iwrö, da das Erliegen der Zeitungen im Augen blick eine nationale Gefahr wäre. Durch die Erhöhung der Löhne und Angeſtelltengehälter und die noch immer ſteigen⸗ den Papierpreiſe ſehen ſich die Zeitungen gezwungen, ab 1. Januar die Bezugspreiſe zu erhöhen. Die Verſammlung hat ſich grundſätzlich breit erklärt, mit den Redakteuren einen Gehaltstarif abzuſchließen und es wurde eine Kommiſſion ernannt, welche ſofort mit dem Landesverband badiſcher Redakteure Verhandlungen aufnehmen ſoll. Nach einem Vortrag des Geſchäfksführers des Arbeitgeberverbandes für das deutſche Zeitungsgewerbe wurde für Baden eine Landes⸗ organiſation dieſes Verbandes gegründet. Ein Antrag auf Aufhebung bezw. Umänderung der Kontingentierung von Zeitungsdruckpapier löſte eine lebhafte Ausſprache aus. Engliſch⸗deulſche Guthaben. In einer ſchriftlichen Ant⸗ wort auf eine diesbezügliche Anfrage im Parlament teilte Sirf Ausland Geddes mit, daß ſich in England deutſcher Be⸗ ſitz im Werte von 99 766018 Pfund Sterling in Verwahrung der Regierung efinde. Der Wert des in Deutſchland be⸗ jindlichen Eigen ms von Perſonen im Vereinigten König⸗ reiche betrage 4 2621 Pund Sterling. Die Schulden von Perſonen im? reinigten Königreich an Perſonen in Deutſchland bel nun ſich auf 11884803 Pfund, von Perſonen in Deutſchland an pßerſonen m Poefeinigten Königreſch auf 54 106 238 Pr.en d„ing 5 Politiſche Wochenſchau. „Die Verkehrsſperre, die mehr als alles andere die deutſche Wirtſchaftsnot mit einem Schlage grell beleuchtete und da⸗ durch, daß ſie die deutſchen Verkehrsverhältniſſe auf das Jahr 1830 zurückſchraubte, die Bewegungsfreiheit jedes ein⸗ zelnen hinderte und ihm damit klar zeigte, wie ſchlimm es mit unſerer Wirtſchaftslage beſtellt iſt, iſt mit Beginn dieſer Woche wieder aufgehoben worden. Seit Montag laufen auf allen deutſchen Bahnen wieder Züge, und wenn ſie auch in vielen Fällen eine ſehr ungewiſſe Verbinduna herſtellen. ſo ö a Du biſt mein! Roman von H. v. Erlin. Gaza verboten.) 71 artmut hört die weichen, lockenden Töne, er ſteht 10 chend auf der Schwelle, und ſeine Augen ſind feſt⸗ gunt auf der vornehmen Frauengeſtalt. Alles, beser je für ſie empfunden, womit er ſie emporgeho⸗ 0 hat über gewöhnlicherer Frauen Art, quillt in ihm 1 rängt hin zu ihr voll glaubenden Vertrauens, 8 ſie helfen wird ihm— ihnen allen helfen. Schoß ſtürzt vor ihr nieder, drückt den Kopf in ihren choß und murmelt: Madeleine—“ 5 diff nter ihren Händen verhallen die Töne mit einer ſugemanz, und in ihr jubelt es auf wie klingende, ast 7 5 Seligkeit, wie jauchzendes Glück, unter dem Seel as Herz zerſpringen will. Er, nach dem ihre fält gerufen, er iſt gekommen! Sie hat ihn wieder, ihn— ihn, der der ihre ſein will— nur der ihre. Dartmut— du— Liebſter, Liebſter du!“ Mboie hat ſeinen Kopf mit beiden Händen zurück⸗ eine en, neigt ſich über ihn, ſenkt tief den Blick in dilſe Augen, ſieht— ſieht das Flehen darin, den 8 ſchrei, der nun von ſeinen Lippen bricht: dum kadeleine, du mein beſter Freund, mein getreuer 8— ſei es mir jetzt in dieſer Stunde!“ ber 5 ſeinem Kopf ſind ihre Hände zurückgeſunken, N f hren Augen haben die Lider ſich geſchloſſen— Ele wee ſtarr und bleich. Keine Frage iſt nötig. ſihrt. iß, was ihm geſchehen iſt, was ihn ſo zu ihr Du kommt von Angelika?“ „Ja, ich komme von ihr. Ohne daß ich ſie ſuchte, ihr begegnen wollte, traf ich ſie.“ Seine Hände, die in ihrem Schoße ruhen, ſchiebt ſie ſacht von ſich, ſteht auf, tritt langſam von ihm hinweg zu dem Fenſter, deſſen ſchweren Sammetvor⸗ hang ſie ſchließt, und dann läßt ſie ſich, der dämme⸗ rigen Helle den Rücken zugekehrt, in einen hochlehni⸗ gen Seſſel gleiten. Von da klingt ihre Stimme zu ihm weich und gut: „Nun ſprich zu mir, Hartmut, und laß uns beide den rechten Weg ſuchen, der aus dieſer Wirrnis her⸗ ausführt.“ Die gute Stimme— gut aus Güte, nicht aus Schwächlichkeit— Güte, die Stärke iſt, Kraft— Mehr noch als ihre Worte hörte er die Stimme, fühlt ihren Klang. „Den rechten Weg, es gibt nur einen einzigen noch nach heute. Madeleine— es iſt ja alles ſo an⸗ ders, ſo ganz anders, als ich, als wir beide es glaub⸗ ten. Was dem Ulmenhofe Unglückliches geſchah, das hat nicht nur ein Opfer gefordert— Angelika wurdr das zweite— wurde es, weil ſie glaubte, gut machen, ſühnen zu müſſen, was meine Schuld, mein Verbre⸗ chen war.“ „Hartmut“— dicht vor ihm ſteht Madeleine, und ihre Finger umklammern ſeinen Arm.„Angelika iſt deines Bruders Frau geworden— ohne Liebe, oder — gib mir Antwort— mit der Liebe zu einem an⸗ dern im Herzen—?“ „Zu— einem andern.“ „Und dieſer andere— du, Hartmut?“ Eine unendlich traurige Frage, der Totenſtille folgt, in die wieder die traurig gefaßte Stimme klingt: „Und dies alles, das ſagte ſie dir heute— ſie ſelbſt?“ Er hat ihre Hände gefaßt und preßte ſie in den ſeinen. „Frage nicht, Madeleine, ſuche zu begreifen. Sei gut, ſei groß! Du allein biſt es, die helfen kann.“ „Ich will dir helfen. Sprich, wie ich es kann.“ In ihm drängen ſich die Gedanken, wie er es ihr ſagen, es umkleiden ſoll, daß es nicht allzu rauh, zv unvermittelt trifft. Und dann löſen ſich doch nur drci Worte von ſeinem Munde: „Gib mich frei!“ Madeleine weicht von ihm zuräck und ſtreckt die Hände in ſtarrer Abwehr gegen ihn aus. f „Das— dieſes Letzte forderſt du von mir— von deinem Weibe?“— Er ſieht, was er ihr antut, und das Herz krampft ſich ihm zuſammen. f „Vergib mir, Madeleine, was ich an dir ſündige, aber— ich kann, ich kann ja nicht anders! Ich habe gegen dieſe Liebe gekämpft, es war vergeblich. Sie iſt in mich hineingewachſen, und ich kann die Wurzeln nicht herausreißen, ohne mich ſelbſt zu vernichten.“ Tief in die Lippen hinein hat Madeleine die Zähne gegraben, den Schmerz hinabzuzwingen, der ſich ächzend Bahn brechen will. Dann ſteht ſie wieder vor Hartmut, hat auf ſeine Schultern die Hände ge⸗ legt, als wolle ſie an ihm rütteln, daß die klare Be⸗ ſinnung ihm zurückkehre. „Warſt du unglücklich an meiner Seite, Hartmut! Habe ich dir nichts gegeben, was dir auch gegen mich Pflichten auferlegt? Was willſt du denn? Unſere Ehe löſen, um eine neue mit Angelika einzugehen? Und glaubſt du denn, daß du darin dein Glück finden würdeſt, mit dem Bewußtſein, was du mir angetan!“ 1000 Mark Deutſche Spar⸗Prümienanleihe hrlich 50 Mark Sparzinſen, außerdem Bonus und Gewinne an e 1 „5 7 0 * 2 . 8 —— Verſorgung und Hebung der Kohlenförderung. Aft dämit doch wenigſtens ein Fortrommen von Ort zu Ort möglich. 8 i 5 Die Bahnſperre war in der Hauptſache gedacht als Hilfsmaßnahme des deut⸗ ſchen Südens, deſſen Kohlenverſorgung vor dem vollſtändi⸗ gen Zuſammenbruch ſtand. Soviel der Süden in Betracht kommt, hat die Sperre auch vollen Erfolg gehabt. Es iſt durch ſie gelungen, die Kohlenverſorgung des Südens von täglich 3000 Tonnen auf täglich 16000 Tonnen zu ſteigern, eine Rekordziffer, die allerdings jetzt raſch wieder ſinken wird. Außer der Erleichterung der ſüddeutſchen Verſorgung hat die Bahnſperre noch inſofern Gutes gewirkt, als die Bahnverwaltungen ſelber die Verſchiebbahnhöfe in Ordnung bringen konnten, deren Verſtopfung bisher eine Verzöge⸗ Tung aller Transporte mit ſich brachte. Dieſe beiden Reſul⸗ tate, Beſeitigung der ſüddeutſchen Kohlenkataſtrophe und Entlaſtung der Bahnhöfe, ſind allerdings auch die einzigen wirklichen Erfolge der Bahnſperre. N Die Kohlenfrage Geſamtdeutſchlands iſt nicht gelöſt worden, ſie kann gar nicht gelöſt werden unter den jetzigen Verhält⸗ niſſen, und ihr Zuſammenbruch iſt nur noch eine Frage von Wochen. Seinen Termin können wir vielleicht durch eine oder gar mehrere weitere Bahnſperren hinausſchteben, aber verhindern können wir ihn nicht. Wie ſchon amtlich bekannt gegeben, müſſen Induſtrie und Hausbrand ſchon in der allernächſten Zeit mit weiteren großen Beſchränkungen rech⸗ nen. Zu ihrer Durchführung hat der Reichskohlenkommiſſar eine Art„Notprogramm“ ausgearbeitet. Dieſes ſieht die unbedingte Verſorgung aller wirklich lebenswichtigen Be⸗ Die Bahnen, Lebensmittelbetriebe, Lokomotiv⸗ fabriken, Elektrizitäts⸗ und Gaswerke als„Verbraucher erſten Ranges“ werden unbedingt Kohlen erhalten. Alle übrigen müſſen ſich Einſchränkungen gefallen laſſen, es muß ſogar mit Stillegung zahlloſer Betriebe gerechnet werden, und in deren Folge mit einer außerordentlichen Steigerung der Arbeitsloſigkeit. triebe vor. Zwei Mittel gibt es, bie allein uns aus dieſer furchtbaren Kohlenmiſere heraus⸗ bringen können: Beſſere, einheitlichere. 5 In der preußiſchen Landesverſammlung hat der preußiſche Han⸗ delsminiſter Fiſchbeck erklärt, daß die Bahnſperre ihre Wir⸗ kung nicht erreicht habe, weil die Kohlenverteilungsſtellen verſagten. Trotz der Sperre wären den Kohlenlagern der Eiſenbahn nicht die erwarteten Auffüllungen zuteil gewor⸗ den. Die Kohlenverteilungsſtellen unterſtehen dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium und die Aeußerung des preußiſchen andelsminiſters kann daher nur einen Sinn haben, wenn ie als Anklage gegen das Reichs wirtſchaftsminiſterium gel⸗ den ſoll. Das eine Reſſort ſchiebt alſo die Schuld auf das andere und durch die gegenſeitige Anklagemethode ſuchen die einzelnen Regierungsſtellen ſich dem Volke gegenüber zu rechtfertigen..* Deutſchland war das Land der Organiſation. Auf die⸗ ſem Gebiete haben wir ſonſt Beſſeres geleiſtet als irgendein anderes Volk. Heute trifft das nicht mehr zu. Wir ſind überorganiſiert bis zur Lähmung. Es kommt nichts mehr heraus dabei. An Stelle des Wuſtes der Organiſationen, die ſich gegenſeitig verzehren und die Arbeit hemmen, brau⸗ Hen mir gerade auf dem Gebiete der Kohlenverſorgung und des Transportweſens einen entſchloſſenen, fähigen und klar aufbauenden Organiſator in Rieſenformat, einen, der ſich mit kühnem Schwung über den ganzen Kompetenzfilz hin⸗ wegſetzen kaun und der mit diktatoriſchen Befugniſſen aus⸗ zexüſtet iſt, die ihm alle Schranken zu überſteigen geſtatten. ſtohlennot und Transportnot ſind in erſter Linie Organiſa⸗ .— tionsnot. Der gute Wille zum Mundſpitzen in allen Ehren, aber jetzt nun endlich einen Mann, der auch pfeifen kann, und einen, der pfeifen will, einen, der auf alles pfeift, was ſich ihm in ſeiner Arbeit entgegenſtellt! Dieſe Worte finden ſich nicht elwa in einem rechtsſtehenden Blatt, ſondern— im„Vor⸗ wärts“. Das beweiſt, daß man auch in den Kreiſen der Arbeiterſchaft nach und nach einzuſehen beginnt, daß es auf 7 dem bisherigen Wege des Experimentierens nicht mehr lange weitergehen kann. Die Zeit iſt zu ernſt, als daß ledig⸗ lich Geſinnungstüchtigkeit und die Parteizugehörigkeit als Befähigungsnachweis für ein Miniſteramt dienen dürfen. Wir verkennen die Leiſtungen der jetzt führenden Männer durchaus nicht und wir danken es ihnen, daß ſie in ſchwer⸗ ſter Not das lecke deutſche Staatsſchiff durch viele Klippen hindurchſteuerten beſeelt von dem beſten Willen. Aber zum Aufbau gehört mehr als graue Theorie, dazu gehören Fach⸗ leute. Es iſt ein Unding, wenn in Zeiten höchſter wirt⸗ ſchaftlicher Not ein Rechtsanwalt das Reichsverkehrsweſen leitet, während eine ſo erfahrene Kraft wie der frühere Chef des Feldeiſenbahnweſens, General Gröner, feiern muß. Das geflügelte Wort, das Bethmann⸗Hollweg prägte und das alle Kreiſe des Volkes bei Schaffung des freien Volks⸗ ſtaates freudig übernahmen, ſagt „Freie Bahn dem Tüchtigen“, nicht dem Geſinunngstüchtigen. In erſter Linie hat die Geeignetheit, dann erſt die politiſche Parteibetätigung entſcheidend zu ſein bei Beſetzung der Po⸗ ſten. Das deutſche Volk, dem jetzt täglich neue dicke Steuer⸗ zettel ins Haus fliegen, iſt zu arm, als daß es ſich den Luxus leiſten könnte, ſeine Steuerbeträge durch zwar gut gemein⸗ ten Dilettantismus verwalten zu laſſen. Das zweite Beſſerungsmittel der Kohlennot wird er⸗ reicht durch. Steigerung der Belegſchaften, die ihre Grenzen in den Unterbringungs möglichkeiten der Bergarbeiter findet. Dieſe Notwendigkeit hat auch die Re⸗ gierung erkannt und deshalb die ſchleunige Erſtellung von 100 000 Bergarbeiterheimſtätten geplant. Ob dieſe groß⸗ zügige Maßnahme durchgeführt werden kann, das hängt nicht zuletzt auch von dem guten Willen der Entente ab, die uns dafür Bauſtoffe freigeben müßte. Wenn Klugheit die Politik der feindlichen Staaten regiert, darf man erwarten, daß das der Fall ſein wird, denn die erhöhte Kohlenpro⸗ duktion kommt in erſter Linie auch der Entente ſelbſt zu⸗ ſtatten. Sie bietet uns die Möglichkeit größerer Kohlenaus⸗ fuhr, erhöhter Produktionskraft unſerer Induſtrie und da⸗ mit beſſere Zahlungs möglichkeiten. en Erfahrungen muß man leider annehmen, daß blinder aß noch immer die Oberhand hat. Vereinzelt dringen jetzt zwar ab und zu Stimmen aus feindlichen und neutralen Ländern zu uns, die dem deutſchen Volke Gerechtigkeit wiederfahren laſſen. Hierzu gehört in erſter Linie der radikal⸗liberale „Mancheſter Guardian“, der ſich in einer ſeiner letzten Num⸗ mern mit großer Schärfe gegen die Nachforderungen der Entente an Deutſchland ausſpricht. Für ihn iſt die Verſenkung der deutſchen Flotte bei Scapa Flow lediglich die„Geſte“ der deutſchen Marine⸗ 5.— 55 und nicht der deutſchen Regierung, eine Maßnahme 7 2 em, 2 2 2 nicht als ſchädlich angeſehen wurde, die tatſächlich ſelbſt für eine„Verſenkungslöſung“ waren. lieferung von 400000 Tonnen an Baggern, Docks uſw. nennt die zugegebenermaßen von Amerika und England der„Guardian“ einen vernichtenden Schlag für Deutſchland und er fragt, ob es die Abſicht der Allijerten ſei, Deutſch⸗ land nicht allein auf dem militäriſchen Felde, ſondern auch auf allen Gebieten der menſchlichen Betätigung rückſichtslos zu vernichten. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber immerhin kann man dieſe eine engliſche Stimme zu Deutſchlands Gunſten buchen als das erſte Aufleuchten be⸗ ginnender Vernunft. Endlich iſt auch a ein Echo der Klage us den franzöſiſchen G 7 „der Anklage exfolgt, angenenlagern an das bisher — Aber nach den bisheri⸗ Das Verlangen auf Aus⸗ feindliche Ohr der Kulturwelt dringt. Im„Berner Tagbl.“ ſchreibt eine Frau: „Und die Welt tanzt, lacht und praßt wieder drauflos. Sie kümmert ſich nicht darum, daß noch Tauſende und Aber⸗ tauſende von deutſchen Opfern in franzöſiſcher Gefangen⸗ ſchaft ſchmachten, teilweiſe das Allernotwendigſte entbehrend. Jetzt, wo der Winter wieder Einkehr gehalten hat, haben viele von den Aermſten keine warmen Kleider, von Heizung nicht zu reden, und die mpraliſche Pein drückt ſie noch vol⸗ lends nieder. Und dieſes Ungeheuerliche iſt Tatſache, mehr als ein volles Jahr nach Beendigung des Krieges. Was ſind doch die Menſchen grauſame Beſtien geworden! Man ſpricht faſt allgemein von einem Druck, der auf einem laſtet, und ſieht nicht, begreift nicht, daß dieſer Druck auf dem Ge⸗ wiſſen ſitzt(denn das Gewiſſen läßt ſich immer noch nicht verleugnen), weil wir ungewollt empfinden, wie frevelhaft feige und roh wir ſind, daß wir nicht. tun, dieſen Aller⸗ ärmſten zu helfen. g Die Gleichgültigkeit, mit der die Völker zuſehen, wie die Kriegsgefangenen immer noch in Frankreich zurückgehalten werden, das iſt die größte Schmach und Schande dieſes Jahrhunderts. Man bekreuzigt ſich über die Grauſamkeiten der Bolſche⸗ wiſten und vergißt, daß das, was den unglücklichen Gefange⸗ nen angetan wird, mindeſtens ebenſo ſchlimm iſt. Und was haben denn die armen Kriegsopfer verbrochen? Ihre ein⸗ zige Schuld iſt, daß ſie die Unterlegenen ſind, nachdem ſie jahrelang für ihr Vaterland gekämpft und gelitten haben. Es koſtet wahrhaftig nicht große Mühe, ſich eine Vorſtellung von der Verzweiflung dieſer armen Menſchen zu machen, wenn man nur bedenken wollte, daß ſich unter ihnen Viele befinden, die ſchon jahrelang gefangen ſind und viele, die daheim Frau und zwei, drei und vier Kinder haben. Mir ſcheint, der Bolſchewismus, den die franzöſiſche Regierung betreibt, ſollte Auflehnung in der ganzen Welt hervorrufen. Und wir leſen und kennen die traurigen, ergreifenden Be⸗ richte über die armen Kriegsgefangenen, aber man iſt zu feige und zu bequem, dem aufſteigenden Mitgefühl wirklich Einlaß zu gewähren. Man ſchüttelt den Froſt ab, der einem ab und zu beſchleicht, und tröſtet ſich mit der billigen Be⸗ ſchwichtigung, der einzelne könne doch nicht helfen. Doch, und tauſendmal ja! Er ſoll helfen wollen und foll für dieſen Wunſch arbeiten. Eine Rieſeupetition müßte daraus entſtehen. Die Völker wärden endlich aufgerüttelt und würden einen Druck ausüben, und damit würde der Druck auf unſerem Gewiſſen weichen.“ l 5 Auch dieſe Stimme iſt vorerſt vereinzelt, aber auch ſie können wir als ein Anzeichen betrachten der endlich däm⸗ mernden Erkenntnis, daß die menſchliche Geſellſchaft ſich ſel⸗ ber ins Fleiſch ſchneidet, indem ſie dem ungeheuren Skandal der Verfklavung der Kriegsgefangenen ohne Pryteſt zu⸗ ſchaut. Wir ſind überzeugt, daß dieſer erſten Regung des Weltgewiſſens immer mehr folgen werden und die neutrale Bürgerſchaft, die jene„Rieſenpetition“ einleitet und ſich da⸗ mit ſelber ehrt, indem ſie die Ehre der Menſchheti rettet, ſich bald ſinden wird, wenn wir ſelbſt nicht müde werden, immer und immer wieder in flammenden Proteſten das Unrecht in die Welt hinauszuſchreien, welches Hunderttauſenden unſe⸗ rer Stammesgenoſſen widerfährt. Nur wenn ein deutſcher Proteſt den anderen jagt, werden wir aus der deutſchen na⸗ tionalen Frage der Gefangenen⸗Heimkehr eine Frage ma⸗ chen, die über der Nation ſteht und zur übernationalen und internationalen Sache werden wird, zu einer Menſchheits⸗ frage. Es muß eine neue Welle der Liebe und des Inter⸗ eſſes für dieſe Unglücklichen durch unſer Volk gehen, aber auch eine erneute Welle der Proteſte gegen die unmenſchliche, allen Menſchenrechten hohnſprechende Sklaverei deutſcher Volksgnoſſen auf Jahre hinaus! In wenigen Wochen iſt Weihnachten. Wollen wir nicht alles daran ſetzen und alle Kräfte aufbieten, damit das Ziel erreicht wird: Auf Weihnachten müſſen unſere Brüder daheim ſein! Das Beiſpiel, das uns in dieſen Tagen die Arbeiter und ehemaligen Kriegsgefangenen gaben, als ſie in machtvollen Kundgebungen in Berlin und Köln für die Freiheit unſerer deutſchen Brüder eintraten und in einem Proteſt an die Völker der Erde Verwahrung einlegten gegen die Verſkla⸗ vung der Gefangenen, muß in allen deutſchen Gauen Wider- hall finden. 5 5 Und parallel mit dieſem Proteſt muß ſtets ein zweiter laufen, f der Proleſt gegen den Frieden von Verſailles. „Nie davon reden, immer daran denken“, das war die Pa⸗ role, die nach dem Feldzug von 1870/71 die Franzoſen aus⸗ gaben. Ihr Denken galt dem Augenblick der Wiedervergel⸗ tung in einem ueuen Kriege. „Immer davon reden, nie aufhören dagegen zu proteſtieren“, das muß die Parole für das deutſche Volk werden, das die Wiedergutmachung nichk von einem neuen Kriege, ſondern bon dem Wiedererwachen des Gerechtigkeits⸗ und Rechtlich⸗ keitsgefühls der Welt erwartet. Wir dürfen dieſes Wiedererwachen des Weltgewiſſens aber nicht unnötig erſchweren durch unſer eigenes Verhalten, indem wir uns und unſere Führer im Kriege ſchlechter machen als wir ſind, nor allem nicht, indem wir zur unrech⸗ ten Zeit in den Wunden der Vergangenheit herumwühlen. Eine ſolche unzeitgemäße Maßnahme iſt, wie ſich täglich mehr herausſtellt, a f der Unterſuchungsausſchuß. den der im deutſchen Volke tief wurzelnde Drang nach Wahrheit, der vielfach zu einer übertriebenen, die Intereſſen des eigenen Landes verkümmernden Gerechtigkeitsſucht uns beſchert hat. Man kann über den Wert oder Unwert dieſes Ausſchuſſes zwar verſchiedener Meinung ſein. Uns will dünken, daß die jetzige Zeit, wo noch alles im Fluſſe iſt, ſo tugeeignet wie möglich iſt, Verhandlungen zu führen, die ich äußerlich in den Formen eines Gerichtsverfahrens ab⸗ pielen, in Wirklichkeit aber doch nur politiſche Folgen haben. Sind ſie nicht dazu angetan, den tiefen Riß, der im deutſchen Volke klafft, jetzt, wo es gälte, jedes einzelnen Kraft für den Volksſtaat zu gewinnen, nur noch mehr zu vertiefen? Stößt⸗ man weiten Kreiſen unſeres Volkes nicht geradezu vor ben Kopf damit, wo man ſie zur Mitarbeit führen ſollte? Was iſt die Folge? Deutſch⸗nationale Demonſtrationen, eine erhöhte Oppoſition legen den Staat, der dieſes Schauſpiel zuläßt. Und die Fol⸗ zen hiervon wieder? Ein Frohlocken in Feindesland, denn z ieſe Demonſtrationen geben neuen Grund, die Daumen⸗ chrauben, die man Deutſchland angelegt hat, anzuziehen. Was haben wir von all dem? Wahrheit vielleicht, aber eine Wahrheit, an der wir zu Grunde gehen werden. Inſer Staat ſteht noch auf zu ſchwachen Füßen, als daß wir bn ſolchen Erſchütterungen ausſetzen dürfen. Wir wollen das Treiben der Konſervativen nicht verteidigen, wir ver⸗ irteilen ihren Anſturm gegen das neue Reich nicht weniger charf als die meiſten Deutſchen, aber wir wollen es uns zu klären ſuchen In dieſer Woche ſind nun Hindenburg und Ludendorff vor die Schranken des Unter⸗ ſuchungsausſchuſſes zitiert worden, erſter auf Veranlaſſung Ludendorffs, der nicht ohne Hindenburg erſcheinen wollte. Es wäre wohl beſſer ge⸗ weſen, dieſe Vernehmung zu unterlaſſen. Herausgekommen iſt doch nichts dabei, aber der Wiederhall, den die Dienstags⸗ verhandlungen in einem Teil der deutſchen Preſſe fand, iſt tief beſchämend für unſer Volk. Bisher bildete der greiſe Feldherr für faſt alle von uns den Gegenſtand uneinge⸗ ſchränkter Bewunderung. Leiſtungen, die er gemeinſam mit Ludendorff vollbracht hat, ſondern viel mehr noch wegen ſeiner vorbildlichen Pflicht⸗ Nicht bloß wegen der großen 3 Sodann hat das Bahnkomitee von Merchingen i irks a e iſt ein Ehrenamt. kreule, der vornehmen Zurückhaltung, des Geſinnunge! ans und des unfehlbaren Taktgefühls, die er in über ſchwierigen Situation nach dem Zuſammenbruch wiede n bewieſen hat. Das deutſche Volk verehrte in ihm den Aegoſt g Charakter und betrachtete ihn als einen der wenigen hat barkeiten, die es aus der Zerſtörung aller Werte ſich herüberretten können. Nach der Vernehmung durch ug Unterſuchungsausſchuß werden nun auch gegen Hinde gz 1b beftige perſönliche Angriffe gerichte. Auch der enge marſchal wird als der rückſichtsloſe Militariſt bing er: ſtellt, deſſen einziges Streben auf einen Gewaltfrieden sver⸗ d V. Man muß den Kopf darüber ſchütteln, welche Begriſrſcht erden u- wirrung heute in ſo vielen Kreiſen unſeres Volkes h usele Vergißt man denn ganz, was Hindenburg und akt kein lader 1 dendorff dem Vaterland geleiſtet haben? Den we ſtausf Menſch daran, wie es ausſehen würde in Deutſchland, Oſt⸗ fuchs die unfähigen Generale, die vor Tannenberg an de ätten engin. front kommandierten, dort noch weiter ihr Weſen irt mr treiben dürfen? Und Verdun, Dixmuiden, Ypern 1 weft l wahrhaftig blutige Warnungstafeln aus der Zeit de 1 fur e lichen Kriegführung vor Ludendorff und Hindenburg dem ii. Aut man dieſe beiden Männer, die unſer Vaterland vor er 0 Be Einbruch der Feinde ſſtützten, ſelbſt wenn ſie das 4 auch 1 andere getan haben, was beſſer unterblieben wäre, mare ger als die Kriegshetzer und Kriegsverlängerer brandmon als die ſchwarzen Teufel, die das weltvernichtende 50 den⸗ 5 feuer geſchürt haben? Will man auch in Sachen lichen 10 burg ⸗Ludendorff die Vorarbeit leiſten für die feind viel“ Kriegsgerichte, vor dem unſere größten Heerführer in den? 1 Werde 1 leicht nicht allzu ferner Zeit zu erſcheinen haben wee Ide i Der Unterſuchungsausſchuß hat ſeine Feſtſtellungen in s ann voller Weiſe gemacht, er wurde von dem ſehr richtige für whiſte finden geleitet, daß er nicht zum Schergen werden dnigſten b einen Hindenburg. Das deutſche Volk, ſoweit es wererhille Ful noch einen Funken von Nationalbewußtſein hat, v 10 ſich mit allen Mitteln. daß Parteihaß dem Volke nun chen ter noch das letzte nehmen will, was es noch hat von den ihr: Größe, ſeinen Hindenbrg.„Das deutſche Volk will die dherrn heit“, man laſſe ſie ihm auch über ſeinen größten Feldhee des Weltkrieges.— Deutſche Nationalverſammlung WTB. Berlin, 20. Nov. Am Miniſtertiſch: Noskenn f i 320 Ua Dr. Bell. f Präſident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um t Auf dem Platze des verſtorbenen Abg. Gröber lieg 5 Jorbeerkranz. zrheben ſich von den Sitzen): a hat zwei ſchwere Verluſte zu beklagen. Der Abg, e hat ſich durch ſeine Stellung in der Partei, durch ſein, en deitskraft und ſeine Kordialität, ſowie durch ſeine Unnhes zützigkeit bei der Vertretung der Ideale ein dae Andenken geſichert. i rollege Infolge eines Schlaganfalles iſt geſtern unſer Flehen Fröber verſchieden. Er gehörte ein volles Menſchen der dem Reichstage an. Seit dem Jahre 1887 und darnagahre Nationalverſammlung. Er war zugleich ſeit dem. an 889 Mitalied der württembergiſchen Zweiten Kammel, den letzten Jahren bekleidete er das Amt eines 1. Von der den der Zentrumsfraktion. Er war unſtreitig eine heſen glas irbeitsfreudigſten Mitglieder des Parlaments, au Geſeß, ßeder ausgezeichnete Berichte über alle wichtigſten er del ſebungswerke ſtammen. Er galt als der beſte Ken kung, I hheorf harlamentariſchen Geſchäftsordnung und war ein 3, We holler Redner für die Rechte und Wohlfahrt des Polt, h. iuch für die Rechte der Volksvertretung, ein ſelbſt ole über zakter, und hatten ſeine Worte volle Wirkſamkeit weiß bel ben Kreis ſeiner eigenen Fraktion hinaus. Er 12 eich einem erſten Ausgang nach dem ſchweren Unfall im ſich nach ö agsbüro in den Armen des Bürsodirektors, als er ic zum inſeren neuen Aufgaben erkundigte. Sie haben en un irſten Andenken der beiden Heimgegangenen ſocheg nen hren Plätzen erhoben. Ich ſtelle dies feſt und danke itionen Nach dem Berichte des Ausſchuſſes für die Peeſe uh zetr. die Bewilligung des Krmenrechtes, werden 05 Aub kurzer Ausſprache erledigt. Der mündliche Bericht degteichs chuſſes für den Reichshaushalt über Petitionen zum 33 haus haltsplan für 1919 wird ebenfalls erledigt., Nächſte Sitzung morgen 1 Uhr: Anfragen, WW f gen uſw. 128 2 Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 21. Nov. Der Verfaſſungsausſchuß 17 Nan lags befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit 45„ regelung der Diäten. Ein Beſchluß wurde nicht geſcheſchlan 805 nächſt nahmen die Fraktionen dazu Stellung. Eiantfind ic ende 5 faſſung ſoll erſt in einer heute nachmittag ſtatt 5 Sitzung des Ausſchuſſes erfolgen. d Geſuche an den Landtag. 220 wiege Karlsruhe, 20. Nov. Dem badiſchen Landtag den d eine Reihe Geſuche zugegangen. Darunter beſhehret 5 5 ſolche des Vereins penſionierter Staatsbeamten, dee Witwen betr. die Gewährung von Teuerungsän der Arbeiter- und Angeſtelltenſchaft der Majolikamaz Karlsruhe um Sozialiſierung des Betriebs. Der genen Eiſenbahnerverband hat gleichfalls ein Geſuch ei in welches die Beſchaffungsbeihilfe zum Inhalt hat wllen zug, chem gewünſcht wird, daß dieſe Beihilfe in der volle ewe, geforderten Höhe ausbezahlt wird und die bis je n we cher ten Summen nur als Aubſchlagszahlung angeſehe badiſun Weiterhin ſind eingegangen Geſuche des Verband die chen Gewerbeſchulmänner mit einer Denkſchrift übe, babiß or- geſtaltung des gewerblichen Schulweſens und ſe mit czer⸗ rf Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkulo e(Tub! lache ſchlägen über die Aufnahme der Geſundheits leh 36 i kuloſeaufklärung) in den Lehrplan der Schule. Landtal 1 Karlsruhe, 21. Noy. Die Zentrumsfraktion des 0 hat mehrere förmliche Anfragen Interpellatig derung e ö bracht, und zwar eine zur Frage der Heimbeföden Wegen 15 deutſchen Kriegsgefangenen, eine weitere über N der Anlieferungsprämie für Brotgetreide un ſpäterntenden Bezirke. Eine weitere förmliche slan den Aufkauf von Warenvorräten durch das Au Ausnützung des ſchlechten Valutaſtandes zum ſchaft mit mehreren Gemeinden des dortige eziſen 15 Bitte an den Landtag um Erbauung einer Egerichtel“ Oſterburken oder Roſenberg nach Merchingen gen „ cher⸗ Die Einrichtung der Verbraucher tam erbrechen 5 Karlsruhe, 21. Nov. Das Geſetz über die 17 kammer iſt im Landtag zur Verteilung gelang Sitz cher Beſetzentwurf ſoll die Verbraucherkammer, deren ze euhe iſt, die Aufgabe haben, die Intereeſſu der orgungzer⸗ uk deſonders auf den Gebieten der Bedarfsglterverde und ge. 0 i Ernährungsweſens, der Geſundheits, Wohnaner ngs am-. kehrsfragen, ferner auf dem Gebiet des Verſi 5 Die pon zungs⸗ und Beleuchtungsweſens wahrzunehmegſe gelung den f ner ſoll auch vor geſetzlicher oder behördlicher erührende 0 vichtigeren, die Intereſſen der Verbrauchen, beſteſſh g Angelegenheiten gehört werden. Alle in Ba 5 N 6. 0 rechtsfähigen Vereinigungen, die als Hauptzw wi derſorgung des täglichen Bedarfs und die P die erung der Hauswirtſchaft erfolgen, ſollen der 5 zehören. Sie wird aus 40 Mitgliedern beſtehe⸗ erfolgt nach den Grundſätzen der Verhältnis 3 zinmal ſoll die Kammer zu einer ordentlichen n 8 ammentreten; außerordentliche Sitzungen ſo deren Antrag einberuſen werden. Die Mi echt über die Verbraucherkamm 2 5 700 rene e Hum des Innern ausgeübt. Baden und Nachbargebiete. i i Der Vorſtand des badischen Städtetages trat am 18 Ane zu einer außerordentlichen Sitzung in Karlsruhe zu⸗ amen. Hauptgegenſtand der Verhandlungen war die nene ſuneindeordnung, die in grundſätzlicher Beziehung und in ie inzelbeſtimmungen eingehend erörtert wurde. In etz weiteren für den 1. Dezember in Ausſicht genomme⸗ Us Lorſtandsſczung ſollen die Beſchlüſſe endgültig gefaß cht, heben. Insbeſondere wurde die formelle Behandlung der 3 Aelegenheit in dem für den 9. Dezember nach Heidelberg 1 kaneuſenen badiſchen Städtetag feſtgelegt. Den vom Un⸗ insſchuß des Vorſtandes aufgeſtellten Richtlinien für ein fei wohnungsgeſetz gab der Vorſtand ſeine Zuſtimmung hatker Eingabe der badiſchen Bank wurde dahin Stellung 9 kumen, daß die Beibehaltung der badiſchen Notenbanl i ingenden Intereſſe auch der badiſchen Städte liegt 11 Vorstand tritt daher warm dafür ein, daß die Befugniſſe usgabe von Noten der badiſchen Bank erhalten bleibt ker eſchlußfaſſung über die vom ⸗Miniſterium des Innern i este Vermehrung der Schutzmannſchaft ſoll den einzel⸗ ken, Aglerlaſſen werden. Schließlich wurde die Vertretung en- eg lädteordnungsſtädte bei verſchiedenen Geſellſchaften ge⸗ den., un Gegen den Wohnungsmangel. Das Arbeitsminiſte⸗ ſbbe Aach darauf aufmerkſam, daß etwaige Beſchwerden erdgas Verhalten oder die Maßnahmen der Wohnungs⸗ a in Wohnungsangelegenheiten, ſoweit nicht die Miet⸗ Agsämter zur Entſcheidung berufen ſind, nicht beim 18 rium, ſondern bei den Bezirksämtern anzubringen uten gegen die Entſcheidung der Bezirksämter iſt die At ang des A bifementtonlems enläſßa. Hierbei han⸗ 1 A b ſich vor allem um Beſchwerden Wohnungsſuchende⸗ der* mangelhaftes Entgegenkommen der Wohnungs . 885 ei der Zuweiſung von Wohnungen und dergleichen bet Die Beföderung von Schueeſchuhen. Die General; „ jean der Staatsbahnen hat über die Mitführung vor f Peiſchuben auf der Eiſenbahn beſtimmt, daß dieſe nich „ ic onenwagen mitgeführt werden dürfen, ſondern al; „aufgegeben werden müſſen. 3 — „ — 2 8 2 85 1 kel die Reſte der Feldpoſt. Privatangeſtellte von Trup⸗ ub. ſcber en liefern nach einer neuen amtlichen Feſtſtellung in to Zeit in großem Umfange Poſtſendungen unter den Iissefreienden Vermerk„Soldatenbrief“ oder„Feldpost 1 Start: Sie verſehen ihre eigenen Poſtſendungen mit 108 tempel des Truppenteils und bezeichnen ſie ebenfalls I koldatenbrief. Das Reichswehrminiſterium hat des 1 a. darauf aufmerkſam gemacht, daß die Privatange⸗ ſeßen der Heeresverwaltung keinerlei Portofreiheiten ge⸗ len 5 Die bisher gültigen Portovergünſtigungen der Per⸗ end es Soldatenſtandes beziehen ſich nur auf ſolche Pri⸗ hehennigen, die an die Soldaten perſönlich gerichtet ſind ſact 8 Privatſendungen der Soldaten müſſen freige⸗ inen. Eine Ausnahme bilden lediglich die Sendungen eit Grenzſchutz Oſt eingeſetzten Truppen, die durch die 7575 beſtehenden Feldpoſtanſtalten befördert werden * der erden und Truppen ſind angewieſen, den Mißbrauch ern. 5 1* 15 „ ee Andglücksfälle auf der Eiſenbahn. Die Unglücksfälle 2 0 ann Stills und Einſteigens, bevor der Zug vollſtändig a ngen and gekommen iſt, häufen ſich. Schwere Ver⸗ arsch und nicht ſelten der Tod ſind die Folgen dieſer i ger Eblakeit. Im eigenen Intereſſe der Reiſenden iſt es der Hegen, mit dem Aus⸗ und Einſteigen zuzuwarten, ap, Jug vollſtändig zum Halten gekommen iſt und ſich 0 Mitz nicht durch das Drängen der noch dahinterſtehen⸗ eiſenden verleiten zu laſſen. Auf einen anderen 1 Es handelt ſich um das Betreten übretter und Plattformen der Wagen während der berboten iſt. Trotzdem halten ſich manche, na⸗ e liche Reiſende auf den Vorplätzen auf und elneindringlichen Mahnungen der Schaffner keine feet wenn im Wagen noch hinreichend Platz vor⸗ Lerbots auch bei Schadenerſatzanſprüchen aus Anlaß Fahrt lehdrigen Aufenthalts auf der Platform während D 8 rat hat in einem Erlaß den Geiſtlichen nahe⸗ 1 ſchon früher, auch in dieſem Jahre den zweiten I bredigt ag zu einem Frauenſonntag zu geſtalten. In 5 ſenkehrenz ſollten die Frauen insbeſondere auf die den ſüiſe werden Kriegsgefangenen zu leiſtende Hilfe hinge⸗ ö eine Kol Ferner wird an dieſem Sonntag(7. Dezem⸗ Fra ollekte zum Beſten der Frauenberufsſchule des ohe Des nenverbandes für Innere Miſſion erhoben wer⸗ 9 kungeſtelleiteren hat der Oberkirchenrat den Geiſtlichen noten e t, das Geläute in der Silveſternacht zu Ehren ders ferſchallen zu laſſen und darauf in der Gemeinde 1 1** inzuweiſen. in der leben. 21. Nov. In erſchreckendem Maße wehren * und 275 Zeit die nächtlichen Kohlendiebſtähle in den „ cher eriaſenanlagen. In der letzten Nacht wurde e bn kau ertarwachſene Perſonen beim Kohlendiebſtahl i 95 b ſuſtlie eine 8 Als ſie feſtgenommen werden ſollten, nah , n zein, ſo dobende Haltung gegenüber der Schutzmann I„rühl Laß es nur gelang, vier der Diebe, Arbeite 2 beben an ehmen ſräheim, 21. Nov. b obitnierten—— d un Sch Die beiden noch nicht volljährigen er nach einem genauen Plan abge beraubt. in die Angelegenheit ver⸗ Sruhe feſtgenommen. l 5 Die Ziſterzienſerpropſtei Bir, 5 eröffnet worden. Damit ſind die weißer „ wieder an den Bodenſee zurückge⸗ e Säkulariſation des Kloſters ſeinerzei 5 1 das im Salemer Münſter Aufſtel⸗ die Jatte, iſt von dem Prinzen Max von Bader iſterzienſerabtei käuflich zurückgegegen wor, g Kapuzinerkloſter Waghäuſel bei Schwetzin⸗ äumffaeichſten Zeit wieder bezogen werden, nach lichkeiten hergerichtet worden ſind.) 5 Torengedenktag. ollen wir ihn feiern, ſo oft er wiederkehrt. A und beleben, was ſonſt ſo leicht in uns ahmen und erſterben wirde,—= zuerſt das nt die Eiſenbahnverwaltung die Haftoflicht ab. der evangeliſchen Landeskirche. Der evangel. dankbare Gedächtnis ünſerer Toten. Im erſten Schmerz über einen Todesfall denken wir, daß wir den uns Entriſſenen nie, nie vergeſſen können und werden. Aber will das Bild, das im Anfang ſtündlich vor unſerer Seele ſtand, im vorwärtsdrängenden Leben nicht doch oft erbleichen und uns entſchwinden? Aber nein! wir dürfen ſie nicht vergeſſen, unſere teuren Dahingegangenen, willkommen der Tag, der die dankbare Erinnerung an ſie aufs neue weckt! Er mahne hier an die Dankesſchuld gegen ehrwürdige Eltern, die unermüdlich geſorgt und geliebt, dort an edle Freunde, mit deren Treue Gott uns geſegnet! Er wecke in uns allen den Dank gegen die ungezählten gefallenen Brüder— auch manche Schweſter gehört dazu—, die im furchtbaren Krieg für das Vater⸗ land und für uns ihr koſtbares Leben gelaſſen haben! Daß ſie mit ihrem Sterben leider nicht erreicht, was ihre Seele erhofft und erſehnt, macht ihren Todesgang für⸗ wahr nicht geringeren Dankes wert. Laßt uns ihnen dankbar ſein und bleiben! Dankbar iſt die Art und der Beweis edler Seelen. f Aus dem dankbaren Gedächtnis unſerer Toten ſol) aber weiter Opfermut entſpringen. Hin und her in unſeren Gemeinden ſinnt man auf würdige Denkmalt für die Gefallenen. Aber kein noch ſo ſtattliches Denkma) würde den Opfern, die es ehren ſoll, genügen, wenn nicht ein kräftiger Opferſinn in uns ſelbſt lebendig würde Wir ſind unſerer Toten nur wert, wenn wir ebenſo wie ſie bereit ſind, uns dem Vaterland zu weihen und un⸗ ſeren Brüdern zu opfern. Gleich unſeren Toten woller darum auch wir unſere Laſt tragen, ohne zu klagen, wollen, ſtatt zu ſtreiten und zu zanken, treu zuſam⸗ menhalten und uns ineinanderſchicken und fügen. Wie woll⸗ ten ſelbſtſüchtige Genießer und habgierige Mammons⸗ eelen, welche die Nöt der Zeit nur immer hartherziger 155 ihren Gewinn ausbeuten, vor unſeren Toten be⸗ ſtehen? Das ſei heute ganz beſonders die Frage. Zum Opfermut muß ferner der Lebensernſt kom⸗ men. Der alle unſere Toten abgerufen, wird früher oder ſpäter als Gottes Bote ſeine Knochenhand auch auf unſere Schultern legen. Dann wird die Frage ſein: Was haſt du aus deinem Leben gemacht? Wir leben auf Ver⸗ antwortung. Kein Stück unſerer koſtbaren Lebenszei! darf verträumt, vergeudet, verderbt werden. Recht ge⸗ lebt aber haben wir unſer Leben nur, wenn es im Gedanker an die Ewigkeit gelebt iſt. Vermiſchtes. Ein Lieb Luthers gefunden. Der Geheime Ar- chivrat Dr. Waeſchke in Zerbſt fand bei Arbeiten, die er gegenwärtig zur Trennung der Beſtände des anhalti— niſchen Herzogshauſes und des Freiſtaates Anhalt aus⸗ führte, einen Band alter Muſikſtücke aus der Mitte des 16 Jahrhunderts, darunter ein bisher unbekanntes, von Lu⸗ ther ſelbſt gedichtetes und komponiertes Lied, das ſick an den 64. Pſalm anlehnt. Außerdem ſcheinen ein aufge⸗ oon Luther herzuſtammen. Wucherer. In Augsburg wurden die Inhaber eines Wäſche⸗Warenhauſes verhaftet, die große Poſten zus den Beſtänden vor dem Krieg zurückgehalten hatten und dieſe nun mit einem Aufſchlag von 350 bis 400 Prozent verkauften. 5 — Drei Waggon Kupfer verſchoben. Einer jroßen Kupferverſchiebung iſt die Kriminalpolizei in Spandau auf die Spur gekommen. Von den Reichs⸗ verken ſollten vier Waggon mit Kupfer nach Ilſenburg berſchickt werden. Die Wagen befanden ſich bereits auf dem Hüterbahnhof Ruhleben, als ein Mann namens Roſe ſich dorſtellte und auf Grund einwandfreier Ausweiſe veran⸗ aßte, daß drei Wagen anderwärts verſchickt wurden. Es raf alſo nur ein Wagen des Kupfers in Ilſenburg in, wodurch aber auch der Betrug herauskam. Die an⸗ heren drei Wagen waren nach Lichtenberg verſchoben vorden. Der noch nicht ermittelte angebliche Roſe hat bas Kupfer für 200000 Mark an zwei Berliner Händ⸗ er verkauft und dieſe wieder an eine Lichtenberger Fabrik, wo es noch vorgefunden und beſchlagnahmt worden iſt.— Auf dem Siemensſchen Kabelwerk Gartenfeld wurden ürzlich nachts Kupferdiebe abgefaßt, die nach und tach für eine Million Kupfer aus dem Magazin geſtohlen zatten. Haupttäter ſind Leute, die früher einmal einen Drahtzaun um das Lager gelegt hatten. Ein engliſches Weltadreßbuch. In der ſoeben rſchienenen Ausgabe 1919 von Kelly's Direktory of Mer⸗ hants Manufakturers and Shipers of the World“, die 4000 Seiten ſtark iſt, wird Deutſchland faſt völlig über⸗ langen. Noch in der letzten Friedensausgabe von 1914 baren für Deutſchland etwa 315 Seiten zur Benennung oichtiger deutſchen Firmen eingeräumt worden. Die eueſte Ausgabe beſchränkt ſich darauf, Deutſchland ganze 0 Seiten zur Verfügung zu ſtellen, auf denen lediglich nehr oder weniger wichtige Städte und Plätze ange⸗ ührt ſind. Lokales. — Der Winter iſt eingezogen, um einen Monat zu früh. Es iſt ein abſonderliches Witterungsjahr. Ein kurzes Frühjahr, dann wieder lange Kälte, der eine über⸗ mäßige Wärme folgte. Verſpätete Ernte um 2 bis 3 Wochen und nun Mitte November Schnee und Eis. Da⸗ zu keine Kohlen, das wenige Holz ſo ſündhaft teuer. Wie wird es mit der Viehhaltung werden? Die Futterernte iſt ſo mager geweſen und das Vieh zehrt jetzt ſchon daran, Weidegang ſtrecken konnte. Selbſt die Schafe, die ſonſt bis Weihnachten weideten, müſſen im Stall gefüttert wer⸗ den und helfen die Scheuer leer freſſen. Hoffentlich re⸗ lange, wir ſtünden ſonſt vor einer böſen Zeit. 8 — Teuerung und Unfallrente. Von der Ent wertung des Geldes werden auch die Bezieher einer Un. fallrente mit am ſchwerſten betroffen. Es erſcheint rech, und billig, wenn die Renten den allgemeinen Preisverhält⸗ wägungen hierüber gepflogen werden. noch vielmehr um unſerer ſelbſt als um ihretwillen. Tarum fundenes lateiniſches Meßbuch und einige andere Lieder während man früher das Futter immer noch durch den. gieren die„ſtrengen Herren“ des Königs Winter nicht niſſen mehr angepaßt werden. Wie man hört, ſollen Er- — Badiſche Gedenktage. Vor 75 Jahren, 1844 wurden in Karlsruhe die Droſchken eingeführt. Im September hatte das erſte große Geſangsfeſt in Karls⸗ ruhe ſtattgefunden. In das gleiche Jahr fällt der Bar der Kettenbrücke über den Neckar durch die Stadtge⸗ meinde Mannheim.— Vor 50 Jahren(1869) erſchier das Stiftungsgeſetz und die Einführung der obligatori⸗ ſchen Zivilehe. In dieſem Jahr wurden die„Meiſter ſinger von Nürnberg“ in Karlsruhe und Mannheim zum erſtenmal aufgeführt. 5 — Von der Sparprämien⸗Anleihe finden jähr⸗ lich zwei Verloſungen ſtatt. In jeder Ziehung kommen 2500 Gewinne zur Entſcheidung und zwar 5 Gewinnt zu je einer Million Mark, 5 zu 500000 Mark, 5 zu 300 000 Mark, 5 zu 200 000 Mark, 10 zu 150000 Mark, 20 zu 100000 Mark, 50 zu 50000 Mark und weitere 2400 Gewinne. Selbſt wer in der erſter Zie⸗ hung mit einem reichen Treffer bedacht wird, nimm ſolange an den Vorteilen der weiteren Verloſung teil, bis die Nummer in der Rückzahlungsausloſung erſcheint, und die Auszahlung des Stückes mit den aufgelaufenen Zinſen erfolgt. 5 — Geldverteuerung. Die Bank von England hat ihren Wechſelzinsfuß von 6 auf 7 Prozent, die Bank bon Spanien von 4 auf 5 Prozent erhöht. 1 — 200 Prozent Ausfuhraufſchlag. Die„Rhei⸗ niſch Weſtf. Ztg.“ errechnet, daß auf Auslandsaufträge — ausgenommen ſolcke von Deutſch⸗Oeſterreich— ein ergänzender Valutaaufſchlag von mindeſtens 200 Proz. zeſetzt werden muß, wenn nicht die deutſchen Waren ge⸗ radezu an das Ausland verſchleudert werden ſollen. Auch mit dieſem Aufſchlag kauft das Ausland wegen der Ent⸗ vertung des deutſchen Geldes noch billig genug ein und jedenfalls billiger, als in irgend einem andern Land der Welt. — Brot ſtatt Kartoffeln. Aus Berlin wird ge⸗ meldet: Bei Erſchwerung der Kartoffelzufuhr durch die Witterungsverhältniſſe ſoll zunächſt die Brotration er⸗ höht werden. 5 — Neue 50⸗Mark⸗Reichsbanknoten werden in der nächſten Zeit ausgegeben. Die neue Note iſt auf wei⸗ ßem Papier gedruckt, das kein Waſſerzeichen, wohl aber einen braunen Faſerſtreifen enthält. Die Größe beträgt 102/153 Millimeter. Das Schauſeitenbild iſt in der Grundwirkung grün, die Rückſeite in der Grundwirkung ſchwärzlich⸗blau⸗grün, der äußere gezähnte Rand, wie bei der Vorderſeite, braun. 5* — Ländliche Wohlfahrtspflege. Aus dem Jah⸗ resbericht der Raiffeiſengenoſſenſchaften für 1918 iſt zu entnehmen, daß es Ende 1918 6215 Genoſ⸗ ſenſchaften waren; das macht gegen 1917 einen Zu⸗ wachs von 404 Genoſſenſchaften. Der Umſatz der Reiff⸗ eiſenbank(Zentral⸗Darlehenskaſſe) betrug 6,9 Milliar⸗ den Mark, die Einzahlungen der Aktionärvereine 955,3 Milliarden Mark, die Entnahmen 650,6 Milliarden Mark. An Waren wurden für 310,8 Milliarden Mark umgeſetzt. — Heimkehr der Gefangenen. Anfangs Dezem⸗ ber wird der Dampfer„Maine“ mit dem Reſt der in Indien befindlichen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen Indien verlaſſen. 5 1 Zahlreich ſind die Geſuche um Ueberführung der in Frankreich Gefallenen in die Heimat. Die deutſche Frie⸗ denskommiſſion iſt nun mit der franzöſiſchen Regierung über dieſe Frage in Verhandlungen eingetreten, deren Ergebnis ſeinerzeit bekannt gegeben wird. Herbſt-Traum. (Totenſonntag Erinnerung.) Mir tut ein Herbſttag ſo weh— Das welke Laub an Buſch und Vaum, Aus jeder Aſter, die ich ſeh', Schaut groß mich an von einſt ein Traum, Ein holder, lieber Traum vom Glück, Der lachend an zu blühen fing, Ein holder ſchöner Traum vom Glück, Der niemals in Erfüllung ging. — Heut kann ich nur mit Wehmut fragen Die Aſter:„Warum blüh'ſt Du hier?“ Heut kann ich nur mit Schmerzen ſagen: „Der Traum, der Traum, er war von Dir.“ O, holder Traum, der mir beſchieden— Noch oft, noch oft ruf ich Dir zu: Schlumm' re ſüß, ruh' ſanft in Frieden, Gott ſchenke Dir die ew'ge Ruh Patzel. Oollesdlenſt-Orünung in der falpol. Rirche. 24. Fountag nach Pfingſten 23. November. 7/8 Uhr, Frühmeſſe. 7/10 Uhr, Hauptgottesdienſt. 1 Uhr, Chriſtenlehre u Roſenkranz mit Segen. 2 Uhr, Bücherausgabe. 3 Uhr Jungfrauenkongregation. dintntteht rung fn ddr Fpoſ Af: onntag, den 23. November 1919. Fuß- und Kettag.. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 5 5 Kirchenchor, Abendmahl, Kollekte für arme Gemeiden. ½8 Uhr, Abendgottesdienſt.(Konfirmandenſaal). Bibliothek geſchloſſen. Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. 8 i Verlag des„ Deckar- Boten“ 8 exantwortlich für die Redaktion Ga. Zimmermann, antel N Von Montag, 24. November ab kommen 34 zu ganz besonders vorteilhaften Ausverkaufspreisen zum Verkauf. Das Lager ist in jeder Preislage von Mk. 115.— anfangend bis zu den besten rein wollenen Qualitäten für jede Geschmacksrichtung gut sortiert, 8865680 805 A in auler dual Empfehle Sees in großer muswabl Hemdenſtoffe Bluſenflanelle Schürzenſtoffe Kleiderbiber Handtücher Taſchentücher Strümpfe und Socken Spitzen Stickereien Bluſenkragen Seidenband ſowie ſämtliche artikel f Mantel und Zierknöpfe Stick⸗ und Häkelgarn 1 Klein⸗ Herren- Artikel .. oche Kriegsanleihe wird der billigen Preise wegen in dleser 2 8 8 05 0 N 15 5 E 2 N 2 8 8 8 3 D O S S 5 Ni 2 — 8 2 2 2 2 8 3 2 8 2 eingeladen. Außerordentlicher Holzhieb. Mhm.⸗Land. 9— Gemeinderat: — ̃ ³ m m½—̃—̃̃ ⅛ ‚5⅛ĩ. ˙.˙ Ü Tò—— Ü Bekanntmachung und Einladung. Am Donners tag, den 27. November 1919, nachmittags 7 Uhr, findet im Rathausſaale eine D itzung des Bürgerausschusses ſtatt. Die verehrl. Mitglieder werden dazu mit dem Erſuchen um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Gegenſtände der Tagesordnung 1 Bürgſchaftsübernahme für den Kommunalverband Kapitalaufnahme bei der Bezirksſparkaſſe Schwetzingen. Einführung einer Luſtbarkeitsſteuer. Seckenheim, den 21. November. 1919. Hündigun An uind Verkauf Kurt Lehmann Mannheim. Dresdnas Mans MAtien-Maplial einseclliosslioß Meserve-· Nonds 8620 Olillionen lar. Devosllenlasse Seclenſeim d. c. 611 Breitestr. 5 b SSG Ss 8 Einſatzhemden, Stoff⸗ und Leinenkragen, Kravaten, und Selbſtbinder, Hoſenträger. Joſeph Schreck, 4 Sechs ee g See Sc mühlen, Annahme oon Spargeldern mit bãglieher Hoffnung bon Idufonden Mechnungen sotoie probisions freien Cheekkonten. oon Heripapioren jodet Met(Stadalspapiore, Ffandbrieſe usb, a Hinlösung bon Ainsseheinen un Hinzug oon Heehseln und Checks. Aundhme bon IHeripapioren æur Aufbewahrung in feuer- und diebessiehoren Cetoblben, soπi8² Zur Lerioaltung bei der Mresdner Ban filiale Mannheim. assenstunden vorm,-I Ahr, nachm. ½- ½s Ahr oder lãngeter d berloston Hffellen. 5 Alle landwirtſchaftliche Maſchinen wie Futterſchneider, Strohſchneider, Rüben Buttermaſch' nen, Zu erfragen 8 Landwirte Putzmühlen, Jauchepumpen, 0 1 Milchzentrifugen, Eggen N a Aeußerſt günſtigen Preiſen. Küchlin 2 Wilhelmstraße 8. 5 2 1 14/ 45 A 189 6 + Martin Decker Mannbeim A3, 4 A ahmaschinen Deutsches Erzeugnis e Speisezimmer, Herrenzimmer, Schlafzimmer, Küchen, Klubsessel, Sofas und Dielenmübel Moderne gediegene Arbeit, abgelag. Materia Möbelhaus E. Pisfineff b t Solide Möbelpreise im Nähen, Stopfen und Sticken. Alleinverkauf bei N A—4 für Familien-Gebrauch und alle 5. . 2 6 gewerblichen Zwecke. 10 5 ee. ö e Unübertroffen 2 zwar in folgender Einteilung: N Nr. 1 bis 1000 von 2 bis 3gUhr Nr. 1001 bis 2000 von 3 bis 4 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 4 bis 5 Uhr Der Fleiſch⸗ und Milchausweis iſt orzulegen. . Alle Marken müſſen in der angegebenen Zeit abgeholt werden. e Die Ausgabe der Marken auf der Hoch⸗ ſtätt findet am gleichen Tag von 6 bis 5 7e7 Uhr ſtatt. 5 5 Seckenheim, den 22. November 1919. Lebensmittelamt. Turnverein Seckenheim E. U. gegr. 1898. Einladung! zu der am Jonntag, den 23. November 1919, abends 7 Uhr, im Saale des „Zähringer Hofes“ ſtatifindenden turneriſchen Abend- Unterhaltung verbunden mit theatr. Aufführungen. Laden wir hierzu unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins herzl. ein. Wer ſich einen Platz ſichern will, der öge pünktlich erſcheinen. intritt 50 Pfg. Saaleröffnung ½7 Uhr. i Anfang 7 Uhr.* FFV * 3 findet morgen Fountag auf unſerem Platze folgende Spiele ſtatt: Vormittags 10 Uhr 3. Mannſch. gegen diejenige von Turnverein Ladenburg. Mittags ½1 Uhr 2. Mannſch. gegen diejenige von Turnverein Ladenburg. Mittags 2½ Uhr 1. Mannſch, gegen diejenige von Turnverein Ladenburg. f Die Spieler wollen ſich jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn im Lokal einfinden. Zu zahlreichem Beſuche ladet frdl. ein 5 Der Spielausſchuß. Derüngungsgelel ch. bomtchnelt sekenheim 1919. Sonntag Abend von 7 Uhr ab Tanz- Unterhaltung im Lokal zum Schwanen, wozu alle Freunde und Gönner der Geſellſchaft eingeladen ſind. Der Vorftand. Deronügangsgesedwaft„iſianelt Hente Samstag Abend ½8 Uhr, ſowie Fonntag Nachmittag ½3 Uhr findet Tanz-Unterbaltung ſtatt Infolge meiner Kriegsteilnahme ging 10 Ladengeſchäft in u 1, 7 ein. 5 nun in meiner Wohnung Seckeuh im erſt 5 Ich verkegß gegenüber dem e 1 aus dem beſetzten Gebiet. f Koch. Herdt, 13 5 8 3 5 sta— Hraccloole Frlodensſtoffe fl. Il ———.— 2 a 1. leder Benne, Seckenbelmerei, ö Lebensmittelamt. N Fußball⸗ Vereinigung Brieftauben⸗ 12 Jahre lang Stoffeink d. Fa.— Nusgabe der Fleisch- und N Seckenheim. Oerein ge e 1 um eee ven 2 5 ff 8„Tuftbote“ 5 e Rude bis 5 Ahr ſtatt und 1 Pokal-Spiele gegr. 1911. 5 Jungnänntt Jet 5 2 Einladung! Am Sonntag, den 23. November, nachmittags findet im Gaſthaus zum Geute abend um 8 Uhr Sy ſammlung für die 2. Maunſchaft im per 0 l Der P.. Mitglieder, Freunde und Gönner ſind herzl. eingeladen. Der Vorſtand. „Schwanen“ eine große 25. 7 Brieltauben⸗Ausstellung l, Mane „ mit Gabenverlosung Hugo Beller Es kommen vorwiegend Tiere zur Aus⸗ 900— ſtellung. die in dieſem Jahr bis zu 125 Km Zwei ſchöne gereiſt ſind. Wir laden hierzu die verehrl. Bettstellen Einwohnerſchaft von hier, ſowie Freunde und 2 FN Gönner des Vereins freundl. ein. mit Röſte zu verkaufen 21 Der Vorſtand. Wer ſagt die Ge⸗ 1 7 — ſchäftsſtelle. 2 1 * e „Sängerbung“ Seckenbeim. Ide 1 (Gegründet 1865). Kastanien H.% Heute Abend punkt 8 Uhr um sb schg 1 kauft und bittet um J, 17 d Vrobe Angebot mit Quan⸗ 2 N. Erſcheinen aller 7 N e e 5„ 5 Der Vorstand. W. J. Monn e me Oelverſandh. München Mänunergeſa 1 1 g I Säcke können gel werden Seckenhegg z Arbeitergeſangverein„Vorwärts 5 Gerben, a 5 e — Seckenheim. Bettnässen Pr Unſer Verein beſucht morgen Sonntag, 5 per 5 N den 23. Nov. das Konzert uuſeres Bruder ⸗ Befreiung garantiert ſo⸗ Ische„ vereins Ilvesheim in Ladenburg.. fort. Alter und Geſchlecht Brot⸗ loten 9 Sammelpunkt um 130 Uhr im Bier⸗ Verſand. fahrt, 0. 987 des keller. Abmarſch 2 Uhr. München M Ape 5 Der Vorſtand. 5 ( Hiltensbergerſtraße 0.