F ĩ òO;4̃ʃ̃̃̃—tͤ P. md ̃˖ͥÄ Ä]... ⁰]⁰»⅝t⁰ i ˙—ki é!—! ̃—. N ⁰RůÄ!.—˙ g!—²Ä e Hmtsblaft der Bürgermeisferdmte CTT — *. 7 Seckenheim, Avesheim, Heckurhausen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 6 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 19. Jahrg. 5 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Montag, 24. November 1919. 1:mmͥ: Tagesſchau. Der Untergusſchuß des parlamentariſchen Unterſachungs⸗ eſchuſſes, der ſeine Sitzungen am Dienstag auf unbe⸗ umte Zeit vertagte, wird anfangs nächſter Woche wieder kuſammentreten. um über eine etwaige anderweitige Vor⸗ bereitung des Unterſuchungsverfahrens zu beraten. lie ach Pariſer Meldungen wird in den nächſten Tagen dort ber rollfreie Einfuhr deutſcher Farbſtoffe nach Frankreich klangt werden. Je Auf Befehl der Alliierten bleibt die Einstellung des Eiſen⸗ lahuverkehrs im beſetzten Gebiet auch nach dem 21. Novem⸗ er beſtehen. In Mainz hat in der Nacht zum 21. November ein frau⸗ wſcher Wachtpoſten auf eine Gruppe Ziviliſten geſchoſſen And 1 getötet. Nach ſeiner Ausſage follen die Ziviliſten trotz ürufs nicht ſtehen geblieben ſein. bd Rom wurde der internationale Wirtſchaftskongreß len cg dem das Verſorgungsproblem beſprochen wer⸗ den wird. nach dem„Giornale d'Italia“ iſt es möglich, daß Tittoui it wei ſeiner Kollegen demnächſt von ſeinem Poſten zu⸗ ücktreten werde. Die öſterreichiſche Nationalverſammlung nahm den Zwei⸗ illiardenkredit an. Staatskanzler Dr. Renne ſchilderte abei die entſetzliche Lage Deutſch⸗Oeſterreichs. In Steier⸗ ürk ſei ſeit Tagen kein Brot mehr vorhanden. In Tirol Salzburg ſei man ohne genügende Brotfrucht. Die Koh⸗ üperſorgung verſage völlig. Die Todesfälle nähmen einen heimlichen Umfang an. endder Schweizer Stände⸗ und Nationalrat haben Freitag gültig dem Beitritt zum Völkerbund beigeſtimmk. (* 15. tut Dorpat wurde ein Uebereinkommen zwiſchen Spwjet⸗ gentand, Eſthland, Lettland und Litauen über den Gefan⸗ wei naustauſch abgeſchloſſen. Die Dorpater Konferenz hat ter zur Bildung eines Bündniſſes zwiſchen den balti⸗ n Staaten geführt. i Im Zuſammenhang mit der Konferenz in Dorpat hat der Mische Vertreter in London erklärt. die Bolſchewiſten bereit, ihre Flotte im Golf von Finnland als Bürg⸗ trale für den Frieden auszuliefern und weiterhin eine neu⸗ ſeße Zone zwiſchen Sowjeteußland und den Randſtaaten ſtznſetzen. ius Newyork wird gemeldet, daß man ſich in dortigen ein uskreiſen lebhaft mit dem Gedanken der Gründung derk Aktiengeſellſchaft beſchäftigt, die einen Paſſagzerflug⸗ zehn von Amerika nach Europa einrichten will. Man Lu 88 dabei mit dem Bau und der Lieferung dentſcher . ftſchiffe. westen ichten aus Newyork beſagen, daß der Bergarbeiter⸗ munehme in Amerika fortdauere und weiter an Ausdehnung dend des Die Lage ſei ſehr ernſt. Die Beſchränkungen wäh⸗ — Krieges mußten wieder eingeführt werden. Die Schweiz für die Gefangenen. kurz er ſchweizeriſche Abgeordnete Micheli hat, wie ſchon im oderichtet wurde, in der eidgenöſſiſchen Volksvertretung ber dersin mit einer großen Anzahl ſeiner Kollegen aus daß deutſchen und welſchen Schweiz den Antrag eingebracht, ö 5 Bundesrat ſich um die ſchleunige Befreinug der noch Gefangenſchaft zu rückgehaltenen Krieger bemühe. men des Bundesrats hat Herr Ador zugeſagt, daß im Sinne des Antrages und womöglich in Gemeinſchaft mit anderen neutralen Staaten gehandelt werden ſolle. An dieſer mlichen und dankenswerten Aktion, mit der das durch die Verſklavung der Kriegsgefangenen be⸗ laſtete Gewiſſen der Kulturwelt endlich zur Tat zu ſchreiten verſpricht, iſt doppelt erfreulich daß an ihrer Spitze ein wel⸗ ſcher Schweizer ſteht, der weder einer beſonderen Deutſch⸗ freundlichkeit, noch gar der Franzoſenfeindlichkeit verdäch⸗ tigt werden kann. Damit und durch die ſowohl aus der welſchen wie aus der deutſchen Schweiz ſtammenden Namen der übrigen Unterzeichner des Antrages wird deutlich ge⸗ macht, daß es ſich hier nicht um eine bloße nationale An⸗ gelegenheit, daß es ſich vielmehr um eine Angelegenheit der menſchlichen Geſellſchaft handelt, deren ſittliche Grundlagen ins Wanken geraten und allen Anfeindungen offen ſind, wenn es mit ihnen vereinbar iſt, daß Kriegsgefangene mehr als ein Jahr nach der Einſtellung der Feindſeligkeiten in Frou und Knechtſchaft zurückgehalten werden. Der Abgeordnete Micheli hat gewiß aus guter Unter⸗ richtung geſprochen, als er mitteilte, daß für die in fran⸗ zöſiſcher Kriegsgefangenſchaft Schmachtenden die Transport⸗ mittel und ſogar die Fahrpläne bereit ſeien und nur noch eine Entſchließung der franzöſiſchen Regierung fehle, um den Gefangenen die Freiheit und Heimat zurückzugeben. Damit wird vor aller Welt dem Verſuch, die Verantwortung für den die Würde der Menſchheit beleidigenden Skanda ganz oder teilweiſe von der franzöſiſchen Regierung abzu wälzen, von einer in keiner Weiſe gegen Frankreich vor eingenommenen Seite ein Ende gemacht, und mit volle Klarheit iſt fortan im Augeſicht der ganzen zivilißerte Menſchheit die Frage geſtellt, wie lang edie Regierung de franzöſiſchen Republik noch zögern wird, die ausſchließlie von ihr abhängige Befreiung der Kriegsgefangenen zu er möglichen. Die ſchweizeriſche Bundesverſummlung aber hat ſich ei! hohes und unvergängliches Verdienſt erworben, indem ſi es auf ſich nahm, dem Gewiſſen der Menſchheit, das mit ſeinen bisherigen Schweigen ſchon zum Geſpött zu werden drohte endlich eine Stimme zu leihen. Die Gefangenen als Preſſionsmittel. „Notterdam, 22. Nov. Die Anſicht, daß die franzöſiſche Re gierung die deutſchen Kriegsgefangenen nur zurückbehalte um ſie als Mittel zum Zweck zu benutzen, findet immer neu Anhänger. Die franzöſiſche Regierung will durch ihr völker rechtswidriges Vorgehen noch das Letzte aus Deutſchlau herauspreſſen, was ihr noch gutdünkt. Es werden jedoc auch in Frankreich ſchon Stimmen laut, die die Haltung de Regierung nicht gutheißen, auf der Rückſendung der Kriegs gefangenen beſtehen und verlangen, daß der Wiederaufban des zerſtörten Gebiets durch Arbeitskräfte aus den alliferten Ländern ausgeführt werde. Die„Victoire“ beklagt ſich, daß von vornherein eine vie zu kleine Zahl von Kriegsgefangenen in den zerſtörten Ge bieten beſchäftigt worden ſei. Die Regierung habe Gefan gene an Privatunternehmer abgegeben, die aus der Arbei der Kriegsgefangenen Privatkapital für ſich geſchlagen hät ten. Das Blatt wirft insbeſondere den Engländern vor daß ſie ein ſehr geringes Intereſſe an dem Wiederaufbau de zerſtörten Gebiete hätten. Es läßt der Tätigkeit der Gefan genen volle Gerechtigkeit widerfahren und erklärt, daß ihr; Arbeit die der franzöſiſchen Arbeiter bei weitem übertreff und ihnen als Vorbild dienen könnte.„Wir haben der Mut“, heißt es da,„dieſe Tatſache den Leuten zu verkünden“ „Victoire“ hebt auch die Disziplin und die Ausdauer dei Gefangenen hervor und erörtert dann die ſeinerzeit von der deutſchen Arbeiter⸗ und Soldatenräten angeregte deutſch franzöſiſche Verbrüderung. Das Blatt läßt dieſen Kreiſer eine glatte Abſage zuteil werden. In den genannten Be ſtrebungen erblickt es eine Gefahr für die Bevölkerung in den zerſtörten Gebieten und bemerkt:„Wenn wir in unſern Poſtſcheckkͤnto: Karlsruhe Nr. 19819. Inſerattonsvreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Ne. 16. No. 271 ſich das Volk hartnäckig als ein Feind der Geburten erweiſt fremder Hilfe bedürfen, ſo ſollten wir dieſe nach eigenen Gutdünken auswählen können. Die„Vietoire“ tritt für dez Zuzug polniſcher Arbeiter ein, von denen nach den Ab machungen mit Polen 100000 Mann nach Frankreich trans, portiert werden ſollen. Das Blatt weiſt ſchließlich darau hin, daß der polniſchen Regierung durch dieſen Vertrag Ge legenheit gegeben ſei, ſich damit einen Frankenkredit zu er öffnen. N 22 Deutſchland. Unſere Brotverſorgung bis Mitte Februar geſichert. Berlin, 22. Nov. Der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge, dürfte ſchon in aller Kürze eine entſcheidende Sitzung ſtattfinden in der eine Aenderung der bisherigen Zuckerbewirtſchaftung feſtgeſetzt werden wird. Wenn überhaupt an eine neue Be⸗ wirtſchaftung des Zuckers gedacht wird, ſo kann das nur in beſchränktem Maße der Fall ſein. Man wirz ſich nicht dazu entſchließen können, von einer Zwangsbewirtſchaftung des für die Haushaltungen rationierten Zuckers Abſtand zu neh⸗ men. In der Brotgetreibebewirtſchaftung dürfte eine Aen⸗ derung jetzt nicht erſolgen. Gefahren für die Brotverſor⸗ gung beſtehen nach der S Auffaſſung nicht. Die ſoweit eingedeckt, daß di geſichert iſt. Berlin, 22. Nov. Zu den neuen Forderungen der Land⸗ wirte, die der Reichsausſchuß der deutſchen Landwirte auf⸗ geſtellt hat, ſagt das„Berl. Tagebl.“: Dieſe Sorgen wird man nicht mit einer Handbewegung guf die ergänzende Ein⸗ ſuhr aus dem Auslande abtun können. Die Städte und die Regierung ſind bereit, mit den Landwirten zur Behe⸗ bung der dringenden Notlage Hand in Hand zu gehen; ſie dürfen auch auf landwirtſchaftlicher Seite den Willen er⸗ warten, Wege zu gehen, welche die ſtädtiſche Verſorgung nicht in den Sumpf führen Keine neue Vernehmnn indenburgs und Ludendorffs. Berlin, 22. Nov. eutſche Allg. Ztg.“ erfährt, trifft es zu, daß der. 5 ngsausſchuß für die Prü⸗ fung der Wilſonſchen Fre tion und die Ermittelun⸗ gen zum U⸗Bootkrieg u hr die Abſicht hat, Hinden⸗ burg und Ludendorff; zmen. Man ſei der Anſicht, daß die bisherigen Au ingen der beiden Feldherren für die Zwecke dieſes Unterſuchungsausſchuſſes hinreichen. Damit ſek nicht geſagt, daß man auf ihre Bekundungen zu den Problemen anderer Unterausſchüſſe nicht bei gekom⸗ mener Gelegenheit zurü emmen werde. Dem Frieden entgegen. Clemenceau— Präſident Frankreichs? W. T. B. Paris, 22. Nov. Vom„Oeuvre“ über die poli⸗ tiſche Lage befragt, ſoll Viviani erklärt haben: Die Lage iſt ſehr einfach. Clemenceau wird bis Januar Miniſterpräſi⸗ dent bleiben und nachher Präſident der Republik werden Man hat Viviani die Abſicht unterlegt, ſich als Kandidat für die Kammerpräſidentſchaft aufſtellen zu laſſen. Vivfgni dementiert dieſes Gerücht. Frankreichs Haß gegen Deutſchland. W. T. B. Paris, 22. Nov. Verſpätet eingetroffen. Wie das„Echo de Paris“ mitteilt, hat ſich in Paris eine Liga unter dem Namen„Amis du quartier latin“ gebildet, die ſich anſchicke, mit allen Mitteln fremdländiſche Studenten oom Beſuche deutſcher Univerſitäten fernzuhalten. Dieſe Liga werde ſich dem großen Organismus der internationa⸗ len Vereinigung der Studenten der Frankreich alliierten und befreundeten Nationen angliedern, die augenblicklich damit beſchäftigt ſei, ein Aktionsprogramm auszuarbeiten, bei dem nichts unbeobachtet gelaſſen werden ſolle. 1 5 lle iſt bereits jetz. ing bis Mitte Februar 9 2 durch den Kriea zum Weißbluten gebrachten Lande. in den Du biſt mein! Roman von H. v. Erlin. (Nachdruck verboten.) 155 125 abe; Und wenn es nie wieder ein Glück für mich gäbe, gen) ich. kann ein Leben der Lüge nicht länger ertra⸗ 3 Wie ſollen wir denn weiter leben miteinander 1 dieſer Stunde? Unſere Ehe hätte nie ſein dür⸗ dar enn ſie iſt auf einem Irrtum aufgebaut, und 5 105 noch einmal, Madeleine— ſei gut, ſei groß laß uns den Irrtum löſen— gib mich frei!“ aber Nein!“ Ein Wort wie eine eherne Mauer.„Und Vermals nein!—— 5 „Nein! Ich halte feſt an dir, denn du biſt mein! Nn durch das Recht meiner Liebe. Und bevor ich ſte erkannt habe, daß über dieſer eine andere, höhere ich„don der dir ein beſſeres Glück kommen muß, als Du 5 dir je bringen könnte, gebe ich dich nicht frei. illialunſt dich von mir mit Gewalt loslöſen— frei⸗ ag aber laſſe ich dich nicht— noch nicht.“ * aufer Geſicht iſt weiß und ſtarr, ihre Geſtalt hoch⸗ läßt richtet, wie ſie, an ihm vorbeiſchreitend, ihn ver⸗ lieg dann iſt ſie in ihrem Zimmer allein. Noch immer und auf ihrem Geſicht der Wille:„Ich halte dich zwinge dich doch noch dereinſt zu mir!“ tzeubingen?— Läßt ſich Liebe denn erzwingen? igt jeder Zwang nicht Haß und Widerwillen?— und dlſeſuchend ſtreckt ſie die Arme aus, und ihr Mut rät stolz, der Glaube an die Macht ihrer Liebe ge⸗ Jam Wanken. Laut aufſchuchzend in lautloſem 0 mer ſinkt ſie zu Boden— ein armes, ſchwaches, erzagendes Weib ſprach die Liebe zu Madeleine. Auf dem Divan ſeines Zimmers hatte Hartmut die Nacht verbracht. Nun ſaß er an ſeinem Schreib⸗ tiſch, den Kopf in die Hände vergraben, todesmatt von allem Grübeln und Sinnen, aus dem er doch keine Klarheit gewonnen hatte, nichts, das ihm einen ge⸗ raden Weg wies, den er hätte gehen können. Seine Freiheit— hatte er von Madeleine erflehen wollen. Wie ein Hohn erſchien ihm jetzt die leidenſchaftliche Bitte. Seine Freiheit! Was nützte ſie ihm denn, auch wenn er ſie beſäße? f Das Weib, das er liebte, an ſich reißen, alle Brük⸗ ken hinter ſich zerbrechen und mit ihr in die weite Welt hinaus! Wohl hatte es ihm bedünken wollen, daß ſo die Löſung aus aller Wirrſaal erfolgen könne. Aber es würde keine Befreiung bedeuten, denn die Ver⸗ gangenheit würde mit ihm gehen, wohin ſie auch ihre Schritte wenden mochten. 5 Aber— etwas mußte geſchehen— etwas mußte er tun! Angelika ſchreiben— mit irgendeiner unbe⸗ ſtimmten, fernen Hoffnung ſie vertröſten? Er hatte zu ſchreiben begonnen— ſchrieb und ſchrieb. Törichte Worte, von krankem, Voffnungs⸗ loſem Sehnen diktiert— und dann— hatte er das Blatt genommen und wieder zerriſſen, die Fetzen in ſeiner Hand zuſammenballend. „Geh zu ihm, wenn er nicht zu dir kommt“, ſo eine Nacht des Bangens und der Schmerzen, aber hell und ſtill war es in ihrer Seele geworden. Ein Wille ſtand darinnen, und dieſer Wille zeigte ihr den Weg. 1 1 Sie pochte an ihres Gatten Tür und bot ihm den Morgengruß. Aus hohlen Augen ſah er ſie an und mit raſchem Blick über die Papierfetzen auf ſeinem Schreibtiſch ſchweifend, erriet ſie, was er hatte tun wollen und wem ſein Schreiben gegolten hatte. Sie grollte ihm nicht. Sie kannte ihn zu gut und wußte, daß er den Kampf auf ſeine Weiſe vollenden mußte. „Hartmut“— mit tiefer Bewegung erfaßte ſie ſeine Hand—„laß uns beide nicht am Geſtern ſchei⸗ tern. Ich will dir helfen in allem, will nichts von dir verlangen, als deinen Glauben an meine Liebe Hartmut zertrümmere nicht die Wirklichkeit um einen Traum.“ Sie war an ihm niedergeglitten und umfing ihn mit ihren Armen. Aber er ſchwieg noch immer. Müde und ſchwer ſank ſeine Hand auf ihren Kopf. „Sprich doch zu mir! Ich ertrage dich ſo nicht!“ Faſt ſchluchzend ſtieß ſie es hervor, und da wandte er ihr den brennenden Blick zu. „Ja doch, Madeleine— es iſt gur— laß das alles jetzt. „Nein, Hartmut, es iſt nicht gut. Es muß doch irgend etwas geſchehen. Geh doch für eine Zeit von hier fort, ohne mich, allein. Reiſe, wohin du willſt, ſo lange du willſt!“ Reiſen— ſort— allein——. Sekundenlang zog es wie friſche Lebenshoffnung durch ſein Hirn; dann aber überkam es ihn: Reiſen— er: Mit dem von ſeiner Frau wohlgefüllten Portemonnaie! Ein bit⸗ teres Lächeln umzog ſeinen Mund. Auch hinter ihr lag „Sorge doch nicht um mich!— Ich werde ſchon mit mir fertig werden— ſo oder ſo—“ Eine herzbeklemmende Angſt ergriff Madeleine, eine dunkle Ahnung drohenden Unheils, und doch ver⸗ nrochte ſie ruhigen, feſten Tones zu ſprechen: „Ich laſſe dich jetzt allein, Hartmut. Vielleicht kommt uns dann die rechte Klarheit über unſere Zu⸗ kunft.“ FFortſetzung folgt.) 1 Die Folgen der Vertagung des amerikauiſchen Senats. W. T. B. Waſhington, 22. Nov. Die Vertagung des Se⸗ nats verſchiebt wahrſcheinlich die neuerliche Beratung des Friedensvertrages auf Anfang Januar. Sie verhindert ie Wiedereinrichtung von Konſulaten in Deutſchland, die Zuteilung der deutſchen Schiffe und des den feindlichen Staatsangehörigen gehörigen Beſitzes, der von den Ver⸗ einigten Staaten beſchlagnahmt wurde, ſowie des Beſitzes der Amerikaner in Deutſchland. Verſchiedene Senatoren ſind der Anſicht, daß die Beziehungen mit Deutſchland, geſtützt auf einen einfachen Beſchluß des Kongreſſes, wieder auf⸗ genommen werden können. 5 Das Ergebnis der rumäniſchen Wahlen. WT. B. Bukareſt, 22. Nov. Die allgemeinen Wahlen für das Abgeordnetenhaus hatten folgendes Ergebnis: 103 Li⸗ berale, 58 Vertreter der Bauernpartei, 67 Nationaliſten, 7 Progreſſiſten, 6 Anhänger der Averescu⸗Partei. In Sie⸗ benbürgen und den neu angegliederten Gebieten Ungarns wurden 156 Nationaliſten, darnuter 2 Deutſche, 1 Jude und 1 Ruthene und in Beſſarabien 86 Nationaliſten und 28 Ver⸗ treter der Bauernpartei gewählt. In Kiſchinew wurde ein Sozialiſt gewählt. 43 8 ö Deutſche Nationalverſammlung. W.. B. Berlin, 21. Nov. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr. 5 1 Auf der Tagesordnung ſtehen 5 i Anfragen. Auf eine Anfrage des Abg. Becker⸗Heſſen(D. Vp.) wegen der Behandlung von Heuſendungen in den beſetzten Gebie⸗ ten wird von einem Regierungsvertreter geantwortet, daß die Reichsregierung bemüht ſei, alle Maßnahmen zu treffen, um den Behörden in den beſetzten Gebieten die Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu erleichtern. Auf eine Anfrage des Abg. Delius(Dem.) wegen Beför⸗ derung der mittleren Beamten in gehobenen Stellen in der Reichsfinazverwaltung antwortet ein Regierungsvertreter, daß mittlere Beamte in gehobenen Stellen in Reichsfinanz⸗ ämtern und Landesfinanzämtern mit der Leitung von Fi⸗ nanzämtern betraut werden können; doch ſei der Geſchäfts⸗ kreis für die Finanzämter weſentlich erweitert worden. Auf die Anfrage des Abg. Schiele(D.⸗N.) wegen der Ver⸗ kragshöchſtpreiſe für Gemüſe erwidert ein Regierungsvertre⸗ ter, daß von der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt die herab⸗ geſetzten Preiſe faſt durchweg wieder erhöht worden ſind. 5 Abg. Dr. Becker⸗Heſſen(D. Vp.) frägt wegen der deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland an. Ein Regierungsvertre⸗ ter antwortet, daß man hoffe, daß im europäiſchen Rußland die bolſchewiſtiſche Regierung die bisher beſtandenen Beden⸗ ken fallen laſſen werde und daß dann unſere Landsleute bald befreit werden würden. Für den Rücktransport aus Trans⸗ fſtbirien, Turkeſtan uſw. beſtehen noch große Schwierigkeiten. Das Befinden der Gefangenen ſei im allgemeinen befriedi⸗ gend. Schweden habe die Aufſicht über die Lage. f Abg. Geyer(U. S.) frägt an megen der ſchlechten Behand⸗ lung deutſcher Kriegsgefangener durch ihre eigenen deutſchen Vorgeſetzten. Die Regierungsantwort geht dahin, daß Offi⸗ ziere hierbei nicht in Frage kommen können, da dieſe in beſonderen Lagern untergebracht waren. Bekanntgewordene Fälle von ſchlechter Behandlung wurden den Gerichten zur ſtrafrechtlichen Verfolgung übergeben. ö Abg. Hartmann⸗Berlin(Dem.) frägt über zwangsweiſes Vorgehen gegen Arbeiter, die nicht den freien Gewerkſchaf⸗ ten angehören. Der Regierungsvertreter erklärt, daß die Regierung darauf dringe, daß jede Beſchränkung der Koa⸗ litionsfreiheit unterbleibes Das Reichsarbeitsminiſterium habe außerdem die Spitzen der in Betracht kommenden Ar⸗ beitnehmer⸗ und Arbeitgeberverbände zu einer Beſprechung eingeladen, nach der weitere geſetzgeberiſche Maßnahmen bevorſtehen. 5 5 N 5 Abg. Dr. Philipp(D.⸗N.) frägt wegen der brieflichen Be⸗ Förderung von Telegrammen. Von einem Regierungsver⸗ zer wird geantwortek: Dringende Telegramme werden durch⸗ veg telegraphiſch befördert. Die Verwaltung ſei dauernd am Beſſerung der Verhältniſſe bemüht. Auf eine Anfrage des Abg. Mittelmang(D. Vp.) wegen zIngeblicher Ermordung einer Abiturientin im Saargebiet urch einen franzöſiſchen Soldaten antwortet ein Regie⸗ tungsvertreter, daß die franzöſiſche Regierung erklärt habe, dieſer Vorfall ſei vollkommen erfunden. Sollte ſich aber Jerausſtellen, daß der franzöſiſchen Regierung kein lücken⸗ loſes Material vorgelegen hat, ſo werde die deutſche Reichs⸗ bvegierung in dieſer Sache weitere Ermittelungen einleiten and die nötigen Schritte veranlaſſen.. Auf die Frage des Abg. Warmuth(D.⸗N.) wegen zivil⸗ cechtlicher Anſprüche gegen die Soldatenräte erfolgt die Ant⸗ wort, daß das Reich nicht für geſetzwidrige Handlungen der Soldatenräte hafte. n Abg. Molkewitz(D.⸗N.) fragt nach der Rückkehr des Gene⸗ ralfeldmarſchalls v. Mackenſen. Von einem Regierungsver⸗ treter wird geantwortet, daß die Regierung wiederholt chärfſte Proteſte wegen der Zurückbehaltung des Marſchalls rhoben und ſeine Freilaſſung verlangt habe. Jetzt ſei der Erfolg endlich da. Am 18.. Rückkehr es Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen von der franzöſiſchen Regierung geſtattet. Die Rückkehr wird auf dem Landwege über Italien erfolgen. Abg. Delius(Dem.) frägt an wegen der Niederſchlagung ſchwebender Disziplinarverfahren und Erlaſſung von Dis⸗ ziplinarſtrafen. Die Antwort der Regierung geht dahin, daß die Einbringung eines entſprechenden Geſetzentwurfes bei der Nationalverſammlung erfolge. 1 Abg. Frau Dr. Schirrmacher(D.⸗N.) frägt wegen der Hilfe für die Stadt Wien. Ein Vertreter des Ernährungs⸗ miniſteriums antwortet, daß der Notlage unbedingt abgehol⸗ fen werden müſſe und ſolle, ſoweit dies in Anbetracht der eigenen Lage möglich und zu verantworten ſei. Die Ver⸗ handlungen ſeien darüber im Gange. Deutſch⸗Oeſterreich werde täglich 7000 Tonnen Kohlen aus Schleſien geliefert er⸗ halten unter der Vorausfetzung, daß die Wagengeſtellung ausreicht, 5 Es folgt die Beratung des Berichts des Wahlprüfungs⸗ Kausſchuſſes über die Wahl des Abg. Simon⸗Franken(26. Wahlkreis: Ober⸗, Mittel⸗ und Unterfranken). Abg. Zubeil(U. S.). verlangt die Rückverweiſung an den. Ausſchuß. Nach längerer Ausſprache wird der Antrag Zubeils ab⸗ . 0 und der Antrag des Ausſchuſſes, die Wahl für un⸗ gültig zu erklären, angenommen. Der Arbeitsplan der Nationalverſammlung. W. T. B. Berlin, 22. Nov. Der Aelteſtenrat der National- bverſammlung beſchloß, daß am Samstag die Vorlage über ie Reichsabgabenordnung auf die Tagesordnung geſetzt werden ſoll. Man hofft, das Geſetz in einigen Tagen erledi⸗ gen zu können, ſo daß in der nächſten Woche außerdem noch die Porlage über die Erhöhung der Anwaltsgebühren und die Abänderung des Geſetzes über den Belagerungszuſtand beraten werden können. Für den Fall, daß die angekündig⸗ den Steuergeſetze rechtzeitig gedruckt und verteilt werden, Ü deren erſte Leſung vorher erfolgen. Vom 29. November bis zum 2. Dezember ſollen keine Vollſitzungen ſtattfinden. Die Weihnachtsferien ſollen am 18. Dezember boginnen. —— Friedensvertrag und Schiffahrt. Anläßlich bes Inkraft⸗ tretens des Friedensvertrages wir) Clavelle zum Präſi⸗ en der internationalen Kommſi ſſion ernamnt werden, mit der eRviſion 5 Manuheirner Ueb I. 8 „Times“ abſolut unmöglich ſei. Betrag von 150 M. ausbezahlt. g ſtützungsgehaltsempfänger erhalten in der 1. und 2. Orts⸗ grupep 200 M. und in den beiden anderen Ortsgruppen uhegehalts⸗ Haushalt er⸗ r öffentliche Arbeiten wird Clavelle in der Leitung des Miniſteriums vertreten, 3 5 Ein Ammenmärchen der„Times“. Aus London wird unterm 20. d. M. gemeldet: daß Deutſchland eine geheime Armee von einer Million Mann habe, hat hier die größte Aufregung hervorgerufen. Beneral Maurice ſagte dagegen, daß die Behauptung der Deutſchland würde eine olche Armee nicht unterhalten und ernähren können. Die alliierten Offiziere reiſten andauernd durch Deutſchland und vürden ſolche koloſſalen Truppenmaſſen bemerken müſſen. Es beſteht jedoch die Gefahr, ſo meint General Maurice, eine militäriſchen Staatsſtreiches im Norden. Dieſer würde ber einen Kommuniſtenaufſtand zur Folge haben. Das zeſte, was die Alliierten tun könnten, dieſes unmöglich zu machen, ſei: Deutſchland Nahrungsmittel und Rohſtoffe zu herſchaffen. Marſchall Foch Senatskandidat. Die„Preſſe de Paris“ neldet, daß Marſchall Foch im Departement Finiſterre als Senatskandidat aufgeſtellt worden iſt. Foch will aber die dandidatur nur annehmen, wenn ihn alle Parteien gemein⸗ am nominieren VF Bädiſcher Landtag. Karlsruhe, 21. Nov. Zu Beginn der heutigen Sitzung wird durch Zuruf einſtimmig Abg. Ihrig(Dem.) zum zwei⸗ ten Bizepräſidenten anſtelle des Abg. Muſer gewählt. Darauf begründete Abg. Mayer⸗Heidelberg(Soz.) die förmliche Anfrage ſeiner Fraktion über i die Kohlenverſorgung. Der Redner führte aus, daß nach bergmänuiſchen Urteilen die Kohlennot bei uns noch 8 bis 10 Jahre andauern werde und daß nur Baden die Rationierung des Holzes durchge⸗ führt habe. Man müſſe fordern, daß nun endlich für ganz Deutſchland die Brennſtoffe rationiert würden. Die Tätig⸗ keit des Reichskohlenkommiſſars gebe zu vielen Beanſtan⸗ dungen Anlaß. So habe er verfügt, daß die Papierfabri⸗ ken im November im gleichen Maße beliefert würden wie im Oktober; dabei hätten ſie im Oktober nichts erhalten. Die Verteilung der Brennſtoffe ſollte Sache der Länder ſein, nicht des Reichskohlenkommiſſars.— Miniſter Rem⸗ mele betonte in Beantwortung der Interpellation, die Zu⸗ ſtände in der Kohlenverſorgung ſeien nicht die Folge der neuen Zeit wie es die„Südd. Zeitung“ hinſtelle, ſondern ſie feien entſtanden durch den Krieg, die Verluſte der Koh⸗ lenbecken, den Raubbau während des Krieges. Dazu komme, daß Norddeutſchland mit engliſcher Kohle verſorgt worden ſei, die natürlich ſeit Jahren wegfalle. Auch in Zukunft könne man ohne Zentralinſtanz für das Verkehrsweſen nicht auskommen, wenn man die Wirtſchaft in Gang bringen wolle. In Baden ſei die Notlage einmal durch die Auf⸗ zehrung der Kohlenvorräte am Oberrhein während der Ar⸗ beiterſtreiks gekommen, dann weil im Sommer infolge un⸗ genügender Förderung es unmöglich geweſen ſei, neue Vor⸗ räte anzuſammeln, endlich weil vom Zeitpunkt einer, beſſe⸗ ren Förderung der Waſſerſtand zurückgegangen und bis Ok⸗ tober ſchlecht geblieben ſei. Schließlich habe der ungenü⸗ gende Umſchlagsverkehr und die Transportnot zur Er⸗ höhung der Notlage beigetragen.. 85 In der Ausſprache wünſchte Abg. Weißhaupt(Ztr.) beſ⸗ ſere Verteilung der Brennſtoffe, während Abg. Odenwald (Dem.) erklärte, Pforzheim habe zu teueren Preiſen ame⸗ rikaniſche Kohle aufgekauft, um die Induſtrie aufrecht zu erhalten. Unter lebhaften Zwiſchenrufen polemiſierte Abg. Nauſch(Soz.) gegen die Deutſch⸗Nationalen. Er wurde vom Präſidenten gebeten, zum Thema zu ſprechen, Er regte nun au, zur Kohlenerſparnis die Zwergbetriebe zu ſchließen. Abg. Karl(D.⸗N.), oft unterbrochen von der Linken, führte aus, die Schuld un der Kohlenkalamität trügen die Streiks und die geringe Arbeitsleiſtung. Dann wurde nach kurzen Ausführungen des Borichterſtatters Mayer(Soz.) die Be⸗ ratungen geſchlofſen. 5 1 Es folgte die Begründung der förmlichen Anfrage über die Kartoffelverſorgung,. wie ſie vom Zentrum und der ſozdem. Fraktion eingebracht worden war. Im Zuſammenhang damit wurde eine kurze Anfrage mehrerer Zentrumsabgeordneter beſprochen. Die Begründer der Anfrage, Abgg. Müller⸗Karlsruhe(Ztr.) und Arnold(Soz.) richteten an die Landwirte die dringende Aufforderung, die Kartoffeln abzuliefern. ſonſt würden die Städter zur Selbſthilfe greifen. In Beantwortung der An⸗ frage teilte Miniſter Remmele mit, daß die Anbauflächen für Kartoffeln in Baden um über 5000 Hektar zurückgegan⸗ gen ſei. Aus Preußen. Heſſen und Bayern ſeien 320000 Zentner Kartoffeln an Baden zu liefern, bisher habe die⸗ ſes aber noch nichts erhalten. Im Oberland und der Boden⸗ ſeegegend außer im Bezirk Konſtanz ſei die Ablieferung gut. In Unterbaden und im Hinterland ſei ſie ſchlecht. Durch Aufklärung habe man verſucht. die Bauern auf den Ernſt der Lage binzuweiſen. Da dieſe Maßnahmen ohne Erfolg geblieben ſind, erfolgten jetzt Zwangsmaßnahmen. Am Schluß der Sitzung beantwortete Miniſter Remmele noch zwei kurze Anfragen demokratiſcher Abgeordneter über die Geldwirtickaft dahin, die badiſche Regierung habe zu⸗ gunſten der Schuldner bei Schweizer Banken eingegriffen, und betr. des Notenrechts der Badiſchen Bank dahin, daß dieſas auf weitere 10 Jahre verlängert werde. „ dea ngchmittag 3 Uhr. ö Karlsruhe. 22. Nov. In den Haushaltungsausſchuß des Landtage ſind anſtelle der ausgeſchiedenen demokratiſchen Abgeordneten König und Göhring die Abgeordneten Diet⸗ ich und Dr. Glockner eingetreten. Im Verfaſſungsausſchuß zat Abg. Dietrich die Stelle des ausgeſchiedenen Abg. Muſer eingenommen. Aus der demokratiſchen Landtagsfraktion. Die demokratiſche Landtagsfraktion hat an Stelle des tusgeſchiedenen Fraktionsvorſitzenden König den derzeitt⸗ zen Miniſter des Auswärtigen Abg. Dietrich zum Vorſitzen⸗ hen, den Abg. Dr. Glockner zu deſſen Stellvertreter gewählt. Der neue 2. Vizepräſideut des Landtags, Abg. Wilhelm Ihrig, iſt ein bekannter Parlamentarier. Seit 1904 iſt er Mitglied des Landtags. Beſondere Genugtuung wird dieſe Wahl in den Kreiſen der badiſchen Lehrerſchaft hervorrufen, die in dem Abg. Ahrig einen ihrer hervorragendſten Berufs⸗ kollegen beſitzt. Ihrig, der aus Strümpfelbrunn ſtammt, war 1885—1895 Unterlehrer in Neckarelz, Herseegdam und ſeit 1898 Haupt⸗ bezw. Oberlehrer in Mannheim. Gewählt wurde⸗-er für den 4. Wahlkreis Mannheim. Vor der Ver⸗ einigung der nationalliberalen und demokratiſchen Partei gehörte Ihrig wie ſein Vorgänger Muſer zur fortſchritt⸗ lichen Volkspartei. ö. Baden und Nachbargebiete. — Die Beſchaffungszulage für Ruhegehaltsempfänger. Unter den Ruhegehaltsempfängern und Witwen beſteht noch vielfach Unklarheit über die Auszahlung der jüngſt vom Landtag genehmigten Beſchaffungszulage. Es ſei deshalb mitgeteilt, daß für verheiratete Ruhegehaltsempfänger in der 1. Ortsgruppe 500 M., in der 2. Ortsgruppe 400 M., in der 3. 300 und in der 4. Ortsgruppe 200 M. zur Auszahlung kommen. Ledige, Verwitwete, Geſchiedene, ſowie für Wit⸗ wen derſelben werden in der 1. Ortsgruppe 300 M., in der 2. 200 M. und in dr 3. und 4. Ortsgruppe 150 M. ausbezahlt. Für jedes Kind, für das eine fortlaufende Teuerungsbei⸗ hilfe gewährt wird, wird in der 1. und 2. Ortsgruppe der Betrag von 200 M. und in der 3. und 4. Ortsgruppe der Vollwaiſen und Unter⸗ 50 M. Ledige, verwitwete und geſchiedene R naer und Beamteßwitwen mit eie naer Die Behauptung der„Times“, braunen Faſerſtreifen enthält. 1 ähr⸗ Grundwirkung grün und wird durch einen ſchmalen gende ten Rand in brauner Farbe begrenzt. Rechts oben in in! von einer grünen Einfaſſung umrahmten Mittelfelde det ſich ein weiblicher Idealkopf auf geſtirntem grunde. Nach links zieht ſich ein dunkler gehaltenes, br Zierband mit der licht rötlich⸗braunen Inſchrift: F Mark“, darüber in dunkler Tönung das Wort„Rei 05 note“. Unter dem Kopf ſteht im Ziergrunde licht koi braun die Zahl 50, darunter eine kleine braune Rosette Reihenbezeichnung„Reihe 1“ links oben, die Nummer unten, das Ausfertigungsdatum und die Unterſchriften lin, den 24. Juni 1919, Reichsbankdirektorium ſowie die den Kontrollſtempel ſind in violetter Farbe gedruckt. nächſt ſollen ausſchließlich Banknoten der Reihe 1 in Verkehr gebracht werden. 4 8 5 J 5 Im Intereſſe der Vereſhe, vereinigt werden. Die Angliederung weiterer zerſtreut zee bewahrter wertvoller Sammlungsgegenſtände an igten Sammlungen iſt in Ausſicht genommen. Die vere zich Sammlungen werden künftig die Bezeichnung„Bad Landesmuſeum“ führen. 4 ** Karlsruhe, 22. Nov. Eine ſchwere Bluttat hat fiche einer der letzten Nächte zugetragen. Der Prokuriſt, Papierwarenfabrik A. Braun& Cie., Richard Grum wurde von einem ruſſiſchen Arbeiter überfallen und ſo verletzt, daß er ſtarb. Der Täter iſt verhaftet. Er 24 infolge Differenzen mit der Firma den Entſchluß 2. ſeinen Arbeitgeber zu ermorden, ſich aber in der Perſohn keit getäuſcht. 5 er i Heidelberg. 22. Nov. Großes Aufſehen erregen hen die von zuſtändiger Stelle erfolgenden Mitteilungen fſacht umfangreiche Mehlſchiebungen, an denen in der Uiher⸗ ſechs Bäcker beteiligt ſind, deren Namen in den H ger Blättern bekannt gegeben werden. Einer der hat 30 Säcke Mehl zu je 2 Zentner, die anderen 2 Säcke Mehl erhalten. Die Bäcker behaupten, daß it mil erſpart zu haben. Eine Sachverſtändigenkommiſſion 01 der Unterſuchung der Angelegenheit betraut. Es ſten daß das Mehl zu 100 bis 150 Mark pro Sack an ver Händler, Reiſende uſw. verkauft worden iſt, die 9.65 wieder mit einem Aufſchlag von 150 bis 200 M. vlntden an Konditoren weiter verkauften. Erſt neuerdings a di bei einem Bäckermeiſter 16 Zentner Mehl beſchlagnah, in angeblich auch geſpart worden ſind. Ferner wu nine einem Möbelwagen unter den Möbeln verſteckt 35 zeſe N. Zucker gefunden und beſchlagnahmt. Mehrere in die gelegenheit verwickelte Perſonen wurden verhaftet. g . 0 5 8 ar ** Ueberlingen, 21. Nov. Die Wiederherſtellungze der ten am Münſter ſchreiten rüſtig vorwärts. Jufolah ten durchgreifenden Enkwäſſerungs⸗ und Iſolierungse ehen kann das herrliche Bauwerk als durchaus geſichert 11 te werden. Der größte Teil der Säulen des Mittelſchiiſe 1 ö durch die Feuchtigkeit von unten und den ſtarken Den rah oben erheblich gelitten. Die Säulen müſſen durch neut hn et wee N Gerichtsſaal. 1 n Freiburg, 22. Nov. Ein Giftmordprozeß vor dem hieſigen Schwurgericht ab. Auf der An erſchienen der 42jährige Stadtarbeiter Joſeph 5 Sh Göggingen und die 37iährige ledige Lina Immele auhefe lingen, beide hier wohnhaft, die verſucht hatten, die See des Vogel zu vergiften. Zu dieſem Zweck hatte die 5 og Mausgift in einen Kuchen gebacken. Da die Frau da. i nur wenig von dem Kuchen aß, ſo kam ſie mit 2040 5 davon. Ihr Ehemann wurde zu 9 Jahren Zuchth 15 ſeine Helferin, die Immele, zu 5% Jahren Zuchthen 5, urteilt. Ferner hatte ſich vor dem Schwurgeri 5 N rige Bahnarbeiter Friedrich Hug in Ringsheim 1 4 heim wegen zweifacher vorſätzlicher Brandſtiftung g ö 0 antworten. In beiden Fällen waren in Ringsheim landwirtſchaftliche worden. 70 Brandſtifter erhielt 3 Jahre Gefängnis. icberge ze Ettlingen, 22. Nov. Ein umfangreicher Sch ger 10 zeß, in den 11 Perſonen, darunter mehrere etz 01 Händler, wie auch einige Landwirte verwickelt ware schi ſich vor dem hieſigen Schöffengericht ab. Der 1 war der Metzger Heinrich Haſenmaier von Ka in umfangreichem Maße Vieh aufgekauft und hatte. Den übrigen Angeklagten fiel in der Hauptie Laſt, daß ſie ſchwarzgeſchlachtet und dem Haſen 90 Vieh verkauft hatten. Dieſer Hauptangeklagte 5 längere Gefängnisſtrafe, während die übrigen mi a nis und Geldſtrafen davonkamen. 0 — Anweſen eingeäſchert Aus dem Wirtſchaftsleben e Was muß man von der neuen Spar⸗Prämienaulei 5 ie ni Die Spar⸗Prämienanleihe bringt 5 Proz. inſeſgeſchlale 2 8 ausbezahlt, ſondern jährlich dem Kapital zus 4. werden. un unf Wird) B. ein Stu im z. Jahre durch Aueh. tilgt, ſo erhält der Beſitzer 1000 M. Kapital und enen gelaufene Zinſen ausbezahlt. Furt, i e 0%, Es finden jährlich zwei Gewinnziehungen ſta ewinne ich zuſammen 5000 Gewinne— darunter 10 Haungem 16% je 1 Million Mark— gezogen werden; außerbeſche 890 Tilgungsziehungen, in denen entſchieden wird, gahren 50 ö zurückgezahlt werden(3. B. in den erſten 10 Jahr eite Stücke jährlich). 4% lebes J den Von den zurückgezahlten Stücken erhält 4000 M außerdem eine Sondervergütung(Bonus) von mit den Jahren bis auf 4000 M. wächſt. iehung Solange ein Stück nicht durch die Filaungteßungen geloſt iſt, nimmt es weiter an allen Gewinnzie 10 ſo daß jedes Stück wiederholt gewinnen kann. 5 ſteuer Den Beſitzern der Spar⸗Prämienanleihe bſchaſts⸗ Vorteile gewährt: a) Begünſtigungen der Erbſ ach rung, b) Befreiung von der Vermögen Heft c) Befreiung von der Einkommenſteuer, q) Be der Kapitalrentenſteuer. 2 ihe muß Bei der Zeichnung der Spar⸗Prämienanleleſhe he eine Hälfte in bar, die andere durch Kriegsanleon 1 werden. Die Kriegsguyleihe wird zum Kurſe Zahlung genommen. 5 5 Der Ausſchuß zur Förderung der De mienanleihe hat Berlin W. 9, Budapeſter amtliche Auskunftsſtelle errichtet. die une lich über alle Einzelheiten dieſer Anleihe Au lehrung erteilt.. Badiſche Arbeitsloſe geht nach dem K Von zuſtändiger Seite ſchreibt man uns: Die Arbeitsnachweiſe des Ruhrkohlengetie ſucht, aus Baden arbeitsloſe Arbeiter für 5 e rung zu gewinnen. Trotzdem in Baden enlenber neter Arbeitsloſer für die Arbeiten im Keen e e 1 en 1 tralauskunflsſtelle Weſtfalen und Lippe— n bau— bat unn den Verband badi . bpteaebile, 1 ben 18 4 1 0 el, auf aufmertſam gemacht, daß die Erfahrungen rbung von Arbeitern für den Kohlenbergbau bei den ten des Ruhrreviers nicht dazu beitragen, deren f Ste freude zu ſteigern. fut enſchreibt:„Einmal kommen Kommiſſionen aus Süd⸗ 0 iſchland ins Ruhrrevier, um die Bergleute für Ueber⸗ lien im Intereſſe Süddeutſchlands zu begeiſtern, gleich⸗ . aber verweigert die dortige Arbeiterſchaft— gemeint * Arbeitsloſe— den Bergleuten ihre Unter⸗ f 0 iſt daher dringend zu wünſchen, daß die Arbeiterorga⸗ 5 ionen auf ihre Mitglieder einwirken und dieſe, ſoweit [eeau geeignet ſind, nach dem Ruhrgebiet ſenden. Wer die e iter von der Abwanderung ins Kohlengebiet abhält, 0 Au erſündigt ſich in der ſchwerſten Weiſe an den Inter⸗ J. badiſchen Volkes, insbeſondere der Arbeiterſchaft. itsloſe Badens, die Ihr Eure Heimat liebt und nicht ien wollt, daß arme Kinder frieren, daß tauſende von Ar⸗ n inſolge von Velriebseinſtellung arbeitslos werden, N nach dem Kohlengebiet und helft Kohlen fördern! i 0 Drahtnachrichten. Englauds außenpolitiſche Pläne. TB. Amſterdam, 22. Nov. Den engliſchen Blättern N ſagte Lloyd George in ſeiner bereits gemeldeten fie über Rußland im Unterhaus am 17. November noch, Uitweſenheit von Deutſchen in den baltiſchen Provinzen 0 große Gefahr. Er erinnerte an die preußiſche Er⸗ v h„gegen Napoleon, die ebenfalls im Oſten vorbereitet Ihen ſei, und erklärte, die Deuſtchen müßten aus den balti⸗ * rovinzen entfernt werden, ſonſt ſei Europa nicht mehr (Aliour beſprach die Zukunft der Türkei und ſagte u. a. a Ain ürkiſche Volk habe eine große Vergangenheit, und a e der Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechts ebenſo auf Türkei wie auf die anderen Völker angewendet werde. rde gewiß nach dem Frieden ein türkiſches Reich be⸗ „Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ antwortete der ice Lord der engliſchen Admiralität auf die Frage, ob die ie Lend Georges zu bedeuten habe, daß der Seekrieg de Oſtſee aufhören werde, verneinend. Solange die eng⸗ Meslotte in der Oſtſee ſei, werde der Kommandant die den Schritte tun, um die Schiffe zu ſchützen. 8. Um Fiume. fand. Rom, 22. Nov. Aus dem Tone einer vom 0 bie veröffentlichten Note könnte geſchloſſen werden, dem Kozialiſten entſchloſſen ſeien, alles daran zu ſetzen. Abenteuer d Annunzios ein Ende zu machen, indem Anſicht ſind, daß dieſes Unternehmen nicht verdiene. merkſamkeit der Regierung länger in Anſpruch zu 10 die ſich vielmehr ganz und gar den wirtſchaftlichen 6 aliſtalen Fragen zuwenden ſollte. Auf dieſe Anſicht der len ten ſcheinen Korreſpondenten aus Fiume und Dal⸗ en don im voraus geantwortet zu haben, indem ſie er⸗ a te Regierung ſolle in der Frage von Fiume ernſt ſen nd den Wünſchen der Bevölkerung und den Inter⸗ er Beſatzungstruppen endlich Rechnung tragen. Tu Wiedereinführnag der Monarchie in Ungarn. dra ndaveſßz 22. Nov. An der Tatſache der Wieder⸗ mand der Monarchie in Ungarn zweifelt hierzulande 8 mehr. Ueber die Perſon des zukünftigen Herr⸗ bers 0 buch ect jedoch noch immer Unklarheit. 18 Nutli N al lic d Pfahl 0 I dei emp 9 In dene fü 5 riellskiſe u Prinzen, weil ſie glaubt, daß ſich dann die eien Lage des Landes beſſern würde. Die ungariſchen n weigern in dieſem Augenblick auch die Heraus, utſch⸗Weſtungarn an Deutſch⸗Oeſterreich mit ung, daß ihre Militärmacht es niemals zulaſſen die Bevölkerung Deutſch⸗Weſtungarns verlange ei Ungarn zu verbleiben. Vöt fan 1 öwiſchen Eſtland und Indenitſch. Es wird be⸗ Nn Doloniſationspläne. Nach einem Privattele⸗ in HMteuvre“ aus Genf begünſtigt die engliſche Re⸗ agarn die ſtarke Auswanderung namentlich 5 Aövokaten und Aerzten, die ohne Arbeit ſeien doerlafſen wollen. Eine engliſche Kommiſſion 20 000 Morlangen nach Auswanderung und habe 5 ian Nann nach Auſtralien zu leiten, um dort der fol iche Kolonien zu gründen. Die erſten Aus⸗ 5 en im Februar 1920 abreiſen. 7 fies 8 0 75 2 erco 5 ücenlich Ha b den e Die offiziöſe ſüddeutſche Demokra⸗ weer ndlundenz teilt mit, daß der bisherige Verlauf Ahanteſten Kren des Berliner Unterſuchungsausſchuſſes Uberſammreifen der Partei Empörung errege. Die Na⸗ 11 erhebe ung müſſe ſchleunigſt eingreifen und die For⸗ itenmaten daß Deutſchlands Kriegsgegner gleichfalls d eines rial rückhaltslos zur Veröffentlichung brin⸗ er internationalen Kommiſſion zur Verfügung u Serin die gefährdete Wielſchaſtslage⸗ ordert 21. Nop. In einer umfangreichen Kund⸗ eine 2 Reichsausſchuß der deutſchen Landwirt⸗ n de Jasbeſ ikale Aenderung des jetzigen Wirtſchaftsſpy⸗ Ager dere wird erklärt, durch das bisherige Sy⸗ rung ürtſchaftung ſei die Frage der Erhaltung und tend 1955 Erzeugungskraft der Landwirtſchaft in ſo deuge außer Acht gelaſſen, daß dieſe ſich nunmehr 1 kieht, das deutſche Volk auch nur in dem Um⸗ wierigſten Kriegsjahre zu ernähren. Nur ein er bau der zerstörten Belriebsgrundlagen könne en taßen ausreichende Sicherſtellung der Ernäh⸗ nächſten Jahren herbeiführen. Dieſes Ziel zu t 9.0 ſo lange für die Anlieferungsfriſt die Beſtellung der ausſchlaggebende Fak⸗ 'eſes bedeutungsvollen Suſtems kt den Landwirtſchaften das wichtigſte Betriebsmittel ent⸗ zogen worden. Die Landwirtſchaften müſſen daher darauf dringen, daß an Stelle des bisherigen Syſtems der Berech⸗ nung des Bedarfes der Bevölkerung die ſorgfältigſte Feſt⸗ ſetzung der lediglichen Leiſtungskraft tritt, um die Land⸗ wirtſchaft auf Grund ſachverſtändiger Prüfung durch Er⸗ neuerung der großen Organiſationen unter dem maßgeben⸗ den Geſichtspunkt der Erhaltung und Steigerung ihrer Lei⸗ ſtungskraft zu bringen. Lediglich der Fehlbetrag iſt aus dem Auslande zu beziehen. Zum Anreiz der Ablieferung wird ein weitgehendes Prämienſyſtem gefordert. Dieſe Kundgebung ſchließt mit folgender Drohung: Sollten die Forderungen dagegen nicht erfüllt werden, ſo muß der Ver⸗ tretung der Landwirtſchaft jede Verantwortung für das Scheitern unſerer Volksernährung und jede Mitwirkung bei der Durchführung der jetzigen Maßnahmen ablehnen. Die Behebung der Verkehrsſchwierigkeiten. München, 21. Nov. Um den Schwierigkeiten in der Durch⸗ führung des Verkehrs auf den Eiſenbahnen Süddeutſchlands durch größere Einheitlichkeit der Betriebsführung zu begeg⸗ nen, wird, wie die„Frankf. Ztg.“ meldet, eine General⸗ betriebsleitung 00 in Würzburg errichtet. Dieſer werden die Bezirke der Eiſenbahndirektionen Augsburg, München, Regensburg, Würzburg, Ludwigsburg, Ludwigshafen und ferner, im Einverſtändnis mit der preußiſchen, württember⸗ giſchen und badiſchen Regierung, die Bezirke der Eiſenbahn⸗ direktion Mainz, Frankfurt a. M., Erfurt und die General⸗ direktion Stuttgart zugeteilt. Die Generalbetriebsleitungt Süd hat die Einheitlichkeit der Betriebsführung zu über⸗ wachen, ſich über die Beriebslage zu unterrichten, die Gründe der Betriebsſchwierigkeiten zu ermitteln und die zur Auf⸗ rechterhaltung eines regelmäßigen Betriebes nötigen Ab⸗ hilfsmaßnahmen zu veranlaſſen. In Betracht kommt die Verlängerung von Sperren, Umleitung von Zügen, Aeude⸗ rung der Aufgabe von Rangierbahnhöfen. Hinſichtlich der Beförderung von Kohlen ſoll mit der Generalbetriebsleitung Weſt in Eſſen lebhafte Fühlung unterhalten werden. Vermiſchtes. Der neue Reichsadler. Die Landesſtelle für Kunſtgewerbe in Dresden hat gegen den neuen Reichs⸗ adler Einſpruch erhoben, da er geſchmacklos und in⸗ haltlos ſei..„ Die Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg A.⸗ G. hat nach Abſchreibungen von 2 ½ Millionen einen Reingewinn von rund 4½ Millionen(im Vorjahr 9¼ Mill.). Die Dividende wird 10 Prozent(18 Prozt.) be⸗ tragen. g Erdbeben. Verſchiedene Erdbebenwarten verzeich⸗ neten am 18. November abends ein ſtarkes Erdbeben, 2 0 Herd in Süditalien oder Weſt⸗Kleinaſien vermutet wird. a Theaterbrand. Das Skadttheater in Lahr iſt am 18. Nov. früh, vermutlich infolge eines Kaminſchadens, abgebrannt. Der Schaden beträgt etwa 100 000 Mk. Das Gebäude war 1884 anläßlich der Gewerbe⸗ und Landwirtſchaftsausſtellung errichtet worden, es wurde dann als Turnhalle benützt und ſpäter als Theater umgebaut. Kinderaufnahme in Dänemark. Die däniſchen Gewerkſchaften haben ſich bereit erklärt, auch im Win⸗ ter und beſonders zu Weihnachten Kinder deutſcher Ar⸗ beiter aufzunehmen. i Unſaubere Geſchäfte. Auf dem Bahnhof in Ueberlin gen wurden 12 Zentner Weizen in einem Möbelwagen beſchlagnahmt, die für einen Karlsruher Rechtsanwalt beſtimmt waren.— In Aach bei Engen wurde eine Oberlehrerstochter wegen Salvarſan⸗Schmug⸗ gels verhaftet.— In Lörrach wurde ein Kaufmann wegen großer Verſchiebungen von Zigarren und Zigaretten feſtgenommen. Bei einem Apotheker fand man 5 ½ Zentner Weizen und 2 Zentner Gerſte, die jedenfalls nicht für Mixturen beſtimmt waren und deshalb beſchlagnahmt wurden. Schiebungen. Gegen einen Beamten der Lebens⸗ mittelabteilung in Leipzig iſt wegen Schiebungen mit Militärſchuhen im Wert von 800 000 Mark das Verfah⸗ ren eingeleitet. Die Unterſuchung hat ſich ſchon auf eine Reihe von Hehlern ausgedehnt. Der Schleichhandel im beſetzten Gebiet. Neuer⸗ dings ſind im Saargebiet wieder 7 franzöſiſche Offi⸗ ziere verhaftet worden, die einen Schacher mit amtlichen Ausfuhrbewilligungen trieben. Es iſt bekannt, daß noch viele Offiziere trotz der ſtrengen Strafen, denen ſie ſich aus⸗ ſetzen, ſolche unſaubere Geſchäfte machen, durch die unge⸗ heure Mengen meiſt ſchlechter Waren aus Frankreich nach Teutſchland verſchoben werden. Das Geſchäft iſt aber ſehr einträglich. ö Neue Eiſenlager. Zwiſchen Breitungen und Uf⸗ trungen bei Sangerhauſen(Prov. Sachſen) im Harz ſind mächtige Eiſenſteinlager gefunden worden. In der Gegend von Breitungen bohrt bereits eine engliſche Geſellſchaft nach Kupfer. Eiſenbahnunglück. Auf der Kleinbahnſtrecke Dö⸗ beln— Mügeln(Sachſen) fuhr ein Perſonenzug auf einen Güterzug auf. Bis jetzt ſind 5 Tote und 21 Schwer⸗ verletzte geborgen. Viele Perſonen ſind leichter verletzt. Der Materialſchaden iſt groß. 5 g Der Kellnerfrack wird abgeſchafft. Die Gaſtwirts⸗ gehilfen in München habens beſchloſſen. Dafür ſoll eine weiße Jacke mit dunklen Hoſen und Weſte getragen werden. Zuläſſig ſind geſtreifte Hoſen, hochgeſchloſſene Weſten, Zephierhemden, weiche Kragen. Die Koſten der Reinigung der weißen Jacken hat der Unternehmer zu tragen. Die Münchner Kellner haben den Verbands⸗ leitungen vorgeſchlagen, den Frack als Berufskleidung in ganz Deutſchland abzuſchaffen. Dürre in Auſtralien. Die„Times“ meldet aus Sydney, daß die Trockenheit in Auſtralien einen beunruhi⸗ genden Umfang angenommen hat. Große Landſtrecken haben ſich in wandernde Sanddünen verwandelt. Städte und Dörfer wurden geräumt. — Frachtverteuerung fur Futtermittel. Das Reichsverkehrsminiſterium hatte bisher bei der Verfrach⸗ ung von Heu und Stroh aus N. deutſchland nach Süd⸗ deutſchland die Vergünſtigung eingeräumt, daß ſtatt eines A⸗Wagens zwei O⸗Wagen geſteltt wurden, die mit einem Frachtbrief und als eine Sendung berechnet wurden. Die⸗ e Vergünſtigung iſt jetzt zufgehoben und die Frachtver⸗ euerung macht ſich umſomehr geltend, als die Fracht⸗ äätze ſeit 1. Oktober allgemein um die Hälfte erhöht ſind. Wegen des Futtermangels ſind aber diele Landwirte ge⸗ aötigt, aus Norddeutſchland, wo die Ernte teilweise eine eſſere war, Futter zu beziehen. 3 ua Früher und jetzt im Elſaß. Früher hörte man in Schlettſtadt oft ſingen: 8 Vive la France, merde la Prusse, 5 D' Schwobe müin üs'm Elſaß nüß. Jetzt hört man in elſäſſiſchen Wirtſchaften ſingen: Vive la Prusse, merde la France, 's nächſt Mol henn d' Schwobe Chance! . 2 5 Lokales. 3.—— „ Von unſeren Gefangenen. Von zuſtändiger Seite wird uns mitgeteilt: In Frankreich befinden ſich noch 5000 deutſche Offiziere und 425000 Mann. Die Verhältniſſe in den ſog. Strafkompagnien ſind ſehr ſchlecht, dagegen hat ſich die Lage in den Arbeitskompagnien ge⸗ beſſert. Auch die Unterkunft im zerſtörten Gebiet iſt et⸗ was beſſer geworden. Es fehlt beſonders an Unterklei⸗ dung und Tecken. Weihnachtsſendungen ſollten bei den troſtloſen Poſtverhältniſſen nur als Sammelſendungen, nicht einzeln an die verſchiedenen Lager geſchickt 2 In den Offizierslagern iſt der Zuſtand zum Teil ſehr unerfreulich und die Stimmung iſt gedrückt. Es iſt Vor⸗ ſorge getroffen, daß die Gefangenen mit Lebensmitteln verſehen werden können; entſprechende Ankäufe ſind in Kopenhagen gemacht worden. In Amerika, Italien und Aegypten befinden ſich keine Gefangene mehr. Der letzte Transport aus Malta blieb angeblich wegen Beſchädigung des Schiffs in Saloniki liegen. Die verſtreuten Gefan⸗ genen im Schwarzmeer⸗Gebiet müſſen erſt geſammelt werden. In Turkeſtan befinden ſich noch etwa 2800 Deut⸗ ſche, die zum Teil mit Gewalt zurückgehalten werden. In Indien ſind noch 67 Offiziere, 410 andere Militär⸗ perſonen und 1471 Zivilgefangene. Die Zahl der Deut⸗ ſchen in Sibirien beläuft ſich auf 18 000 Kriegsgefangene und 5000 Zivilinternierte. Ihre Lage iſt namentlich im Oſten ſehr wenig befriedigend. Eine Poſtverbindung beſteht nicht. Von deutſcher Seite ſind 10 Millionen Mark für Bekleidung und Lebensmittel in Amerika aus⸗ geworfen worden. Eine deutſche Miſſion befindet ſich auf der Ausreiſe nach Sibirien, zum Beſuch der deut⸗ ſchen Gefangenen. — Erhöhung des Milchpreiſes? Der Württ. Landesbauernrat teilt uns mit, daß in dieſer Woche eine Beſprechung mit der Landesverſorgungsſtelle über die Erhöhung des Milchpreiſes ſtattgefunden hat. Demnächſt wird eine weitere Beratung anberaumt, zu der auch Ver⸗ treter der Verbraucher zugezogen werden. f l — Aus dem Korbmachergewerbe. Die an ſich begrüßenswerte Aufhebung der Zwangswirtſchaft hat im Korbmachergewerbe hinſichtlich der Preisgeſtaltung recht unerquickliche Verhältniſſe gezeitigt. Die Rohware iſt vom Markt faſt ganz verſchwunden, weil man die Preiſe hochhalten will. Das Weidenrohr, das noch im Jahr 1916 mit 11—23 Mark der Zentner bezahlt wurde, ko⸗ ſtet jetzt 150— 230 Mark. Die Preiſe für Flechtrohr ſtiegen von 50— 75 Mark auf nahezu 2000 Mark(5), für Weidenſchienen von 50—65 Mark auf 6— 700 Mark. Zur Wahrung ihrer wirtſchaſtlichen Intereſſen haben ſich die Korbmacher zu einem Verband ſelbſtändiger Korbma⸗ cher und Korbfabrikanten Deutſchlands, mit dem Sitz Ber⸗ lin, zuſammengeſchloſſen. a 5 s Max Klinger. In dem Befinden des berühinten Malers und Bildhauers Max Klinger in Leipzig iſt eine Verſchlimmerung eingetreten. Es wurde eine dop⸗ pelſeitige Lungenentzündung feſtgeſtellt. ö i „Verpfändung der deutſchen Eiſenbahnen? Holländiſche Blätter glauben beſtätigen zu können, daß die Verpfändung der deutſchen Eiſenbahnen von deutſcher Seite angeboten worden ſei, um einen Kredit von Ame⸗ rika zu erlangen. a 5 Obſtſammlung. Im Amtsbezirk Ueberlingen wurde eine freiwillige Obſtſammlung zu Gunſten der Minderbemittelten in den badiſchen Städten veranſtaltet. 700 Zentner Obſt wurden aufgebracht. Von dieſem rei⸗ chen Ertrag ſollen Mannheim und Pforzheim je 150 Zentner, Karlsruhe 200 Zentner erhalten, 200 Zentner ſollen den armen Kindern im Rieſengebirge zugeſandt verden.— Hoffentlich kommt das Obſt gut an Seckenheim im Dunkeln! Seckenheim im Dunkeln hört man eben gar oft von Fremden bemerken. Und wahrlich, hierzu iſt vollauf Grund vorhanden; denn es iſt bald nötig, von 6 Uhr ab ſchog mit einer Laterne in der Hand das Haus zu verlaſſen, wenn man nicht Gefahr laufen will, auf ein Milchwägelchen hinauf oder an einen ſonſt vereinſamten„großen Bauernwagen“ anzurennen. Sparſamkeit iſt eine hochzuſchätzende Tugend, zumal in jetziger Zeit und die Gemeinde hier könnte ihren Bewohnern als Vorbild dienen, wenn ſie nicht gar zu weic ginge hierin:„Uebertriebene Sparfamkeit bewegt ſich eben wieder außer dem Rahmen; Entgleiſungen ſind ſtets von nach⸗ teiliger Wirkung, und eine Entgleiſung iſt dieſer hochgradige redliche Sinn von„Sparenwollen“. In einem ſo großen Dorfe genügt es auf keinen Fall, wenn des Abends nur 8 die„Eckbirnen“ in ihrem ſchwachen Glanze ſich zeigen. Wäre nicht beſſer, wenn etwa 2 Laternen überſprungen würden und dann ſomit 1., 4., 7. zur Beleuchtung in Be⸗ tracht kämen?? Auf den Planken werfen ja ſagar die 2 großen Bogenlampen in jeder Nacht den weiten Schein über Platz und Straße außer den Straßenlampen. Warum werden dann die Seitenſtraßen ſo echt ſtieſmütterlich be⸗ handelt? Sollen deren Bewohner im Dunkeln munkeln, beſſer geſagt: Sie dürfen Hals und Beine brechen oder ſich von Radfahrern„ohne Licht“ umrennen laſſen! 8 Wir haben immer gedacht, die mangelhafte unge⸗ nügende Beleuchtung wäre nur vorübergehend. Doch dem ſcheint nicht ſo, ſie iſt mehr„konſtanter Natur“ und darum erhebt ſich dieſe Stimme und zwar— unus pro multis und ſtellt beſcheiden das Anſinnen, doch mindeſtens bis 9 Uhr wolle eine genügende Beltuchtung von hieſiger Gemeindeverwaltung zur Sicherheit der Bewohnerſchaft und gewiß nicht zuletzt in ihrem eigenen Intereſſe angebahnt werden! 8 Verantwortlich für die Redaktion Ga. Fimmermann. Deckenbeim e 3 ere 7 1 PPV rene ei Nx rn Amtliche Bekanntmachungen Maul⸗ und Klauenſeuche betr. 9 In der Gemeinde Rot Amts Wiesloch iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Mannheim, den 19. November 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. IIa. e Bei der Mütterberatungsſtunde iſt ein geſtrickter Schal im Bürgerſaal hängen geblieben. Die Eigentümerin wolle ſich auf dem Rathaus Zimmer 7 melden. Seckenheim, den 21. November 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht, daß auf Grund der Bundesratsverordnuung vom 28. Oktober 1915 Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fettvoerbrauchs betr.(R. G. Bl. 1915 S. 714) und der übrigen in Betracht kommenden Verord- nungen die Wirtſchaft des Karl Schweitzer in La⸗ denburg zum„Badiſchen Hof“ wegen Unzuver⸗ läſſigkeit des Inhabers auf die Dauer von 8 Wo⸗ chen mit ſofortiger Wirkung geſchloſſen worden iſt. Mannheim, den 19. November 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. Vb. Wir bringen hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß das zur Ver⸗ teilung kommende Holz raſcheſtens abgeführt werden muß. Für falſch abgefahrenes oder ab⸗ handen gekommenes Holz erfolgt in Hinkunft keine Nachlieferung mehr. Die Verteilung des Aus land amehles betr. Die Reichsgetreideſtelle gibt bekannt, daß für die Zeit ab 1. November 1919 die Gemeinden, die für eine Belieferung mit Kochmehl vorgeſehen ſind, anſtatt wie bisher in Höhe von 1000 Gramm nur noch in Höhe von 500 Gramm für den Monat und auf den Kopf der verſorgungsberechtigten Be⸗ völkerung beliefert werden. Demgemäß kommen bei einer laufenden Belieferung nicht mehr als 250 Gramm Mehl in einem Zeitraum von 2 Wochen in Hinkunft zur Verteilung. Mannheim, den 18. November 1919. N Kommunalverband Mannheim⸗Land. Seckenheim, 22, November 1919. Bürgermeiſteramt: Koch, Die Gemeinde hat im Eichwald ca. 50 Wieſen, die als ſolche bleiben müſſen, an Landwirte in Pacht abzugeben. Reflektanten wollen ſich bis längſtens mittags 12 Uhr, auf dem Rathaus Zim⸗ mer 7 anmelden. Seckenheim, den 22. November 1919. Die in 8 1 beſtimmte Anbringung der Preiſe muß ſofort bei Empfang der Ware vorgenommen werden auch wenn ſie nicht ſofort in die Verkaufs- räume aufgenommen wird. ſchritten oder nachträglich erhöht werden. Die Abgabe an Verbraucher zu dem ange⸗ brachten Preiſe gegen Barzahlung darf nicht ver⸗ weigert oder von anderen Gegenleiſtungen abhängig gemacht werden. und der Lieferant zu N iſt. 8. Mai 1918(R G. Bl. S. 395) beſtraft. ſchlagnahme der Ware zu gewärtigen. Mannheim, den 4. November 1919. Preisprüfungsſtelle Mannheim⸗Land. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. ber l. Js. ſchuldet des gegebenenfalls von 70 Mk. Mannheim, den 19. November 1919. Hauptſteueramt. öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 22. November 1919. Bürgermeiſteramt: g Noch. Gemäß 8 5 der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915(R. G. Bl. S. 607) wird für den Bezirk der Preisprüfungsſtelle Manuheim⸗ Land mit ſofortiger Wirkung folgendes beſtimmt, 5 1 Alle Kleinhändler mit Schuhwaren ſind ver⸗ pflichtet den Kleinverkaufspreis in deutſcher Wäh⸗ rung auf den Schuhwaren ſelbſt oder auf einem mit ihnen feſt verbundenen aus dauerhaftem Ma- terial hergeſtellten Begleitſchein deutlich und ſicht⸗ bar mittels Stempels oder Farbſtiftes anzubringen. 2 8 3. Die angebrachteu Preiſe dürfrn nicht über⸗ § 4. An den in den Schaufenſtern oder Schuukäſten ausgelegten Schuhen muß der Kleinverkaufspreis dem Beſchauer ſichtbar und deutlich angebracht ſein 5 Die Kleinhändler haben bei Nachprüfungen durch die Preisprüfungsſtellen auf Verlangen Rech⸗ nung vorzulegen, aus welcher der Einkaufspreis Zuwiderhandlungen gegen dieſe Bekannt- machung werden gemäß 88 17, 19 der Bundesrats⸗ verordnung vom 25, September 1915(R. G. Bl. S. 607) mit Gefängnis, oder Geldſtrafe bei Preis⸗ treiberei gemäß der Bundesratsverordnung Au U U iſt Unterſagung des Handelsbetriebes und Be—⸗ Im Hinblick auf§S 23 des Tabak⸗ ſteuergeſetzes beſtimmen wir als Schlußtermin für die Grumpenverwiegung den 15. Dezem⸗ Grumpen die bis dahin nicht zur Ver⸗ wiegung gebracht werden unterliegen unbe⸗ einzuleitenden Strafverfahreus der Verſteuerung zum Satze Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Aufruf! Die Abwicklungsſtelle des Infanterie Regiments Nr. 113 verfügt über beſchränkte Mitteln, aus milden Stiftungen, welche als Beihilfen für frühere Angehörige des Re- giments, die den Feldzug 1870/71 bezw. 1914/16 im Regiment mitgemacht haben und ſich in äußerſt bedrängter Lage befinden, aufgewendet werden ſollen. Auch Hinterbliebene ſolcher, können Bei⸗ hilfen erhalten. dem Bürgermeisteramt zum 30. Nobember ds. Js. vorzulegen. gez. Grohe. Major. . Vorſtehendes bringen wir hiermit zur offentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 19. November 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. 5 Gefunden und auf dem Rathaus ſind mehrere Schlüſſel. Seckenheim, den 21. November 1919. Bürgermeiſteramt: N Koch. * 4 Entsprechende begründete Gesuche sind bei der Handlg. G. L. Seitz Witwe, Luiſenſtr. N bei der Handlung Suſanna Seitz. Vas thſtr. Zimmer 7 abzuholen pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund zum I[telung; Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittelamt. Bekanntmachung. Zuckerverſorgung betr. Alle diejenigen Haushaltungen, welche Ihre Zuckermarken noch nicht einlöſen konn⸗ ten, werden gebeten, dies bis ſpäteſtens Don⸗ nerstag, den 27. ds. Mts. auf dem Lebens⸗ mittelamt anzumelden. Die Zuckermarken ſind mitzubringen. Die Händler werden er⸗ ſucht, Ihre eingelöſten Marken, ſowie den etwa noch vorhandenen Zuckerbeſtand unbe⸗ dingt bis Donnerstag, den 27. de. Mts. auf dem Lebensmittelamt anzumelden. Seckenheim, den 24. November 1919. Lebensmittelamt. Waren ⸗Ausgabe. Es erhalten am Dienstag, den 25. d. m. die Petroleumbezugsberechtigten Kerzen gegen Vorzeigung des Petrolkumausweiſes, und zwar, Bezugs berechtigte von ½ Lit, er⸗ halten 4, ſolche von 1 Lt. und mehr 8 Kerzen zum Preiſe von 40, 60 und 1 Mk. pro Stück in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 350 des Petroleumausweiſes bei der Handlung Marie Fabian, Wilhelmſtr. te. 351 bis Schluß bei der Handlung Math Frey, Luiſenſtr. Kunsthonig Nr. 1 bis 1503 0 0 für Haushaltungen von 1 bis 4 Perſonen 1 Pfund, 5 und mehr Perſonen 2 Pfund] zum Preiſe von 80 Pfg. pro Pfund in fol⸗ gender Einteilung: Nr. 1 bis 826 bei der Handlung Johann Friedel, Hildaſtr. Ne. 827 bis 1503 bei der Handlung Greulich& Herſchler Kondensierte Mileh für Kinder unter 6 Jahren pro Kind 1 Döſe gegen Vorzeigung des Flelschausweises zum Preiſe von 7.30 Mk. per Doſe in folgender Einteilung: 5 Nr. 1 bis 900 bei der Handlung Joſeph Gropp, Ackerſtr. Ne. 901 bis 1900 bei der Handlung Ph Heidenreich Witwe, i Schloßſtraße. Ne. 1901 bis 3000 bei der Handl. Joh. Ad. Heierling Friedrichſtr. Eiwa übrige Milch kann am Mittwoch an jedermann abgegeben werden. Hafergrütze und Haferflocken zuſammen pro Kopf ½ Pfund zum Preiſe von 165 Mk. pro Pfund Hafergrüge und 62 Pfg. per Pfund Haferflocken in folgender Einteilung; i N Nr. 1 bis 826 f bei der Handlung Ph. Hirſch, Schloßſtraße. Nr. 827 bis 1502 235 bei der Handlung Wilh. Höllſtin, Hauptſtr. Nr. 1503 bis 2137 bei der Handlung Dav. Klöpfer Ww., Mittelſtr i Nr. 2138 bis 3000 bei der Handlung Konſum⸗Verein, Hildaſtr. Erbſen, Bohnen und Kartoffelmehl zuſammen ¼ Pfund pro Kopf zum Preise von 125 Mk. für 1 Pfund Eebſen und Bohnen und 85 Pfg. für 1 Pfund Karfoffel⸗ mehl, in folgender Einteilung: l Nr. 1 bis 826 bei der Handlung Joh. Schreiber Hauptſtr. Nr. 827 bis 1502 Nr. 1503 bis 2137 bei der Handlung Peter Seitz Schloßſtr. N.. 2138 bis 3000 Nudel f Nr. 1503 bis 3000 Donnerstag, den 27. November 1919, Nr. 1503 bis 2137 bei der Handlung Jakob Stein, Herdſtraße Nr. 2138 bis 3000 bei der Handlung Joh. Sturm Ww. Luiſenſtr. Bei dieſer Ausgabe iſt für Kunſthonig Nr. 32, für Hafergrütze Nr. 33, für Erbſen des Lebensmittelausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſchek dortſelbſt. ö Seckenheim, den 24. November 1919. Lebensmittelamt. „Hafrada“ Sauerstoff-Bleiche von Gussmann& Co, chem. Fabrik Lud- wWigshafen à. Rh. ist das beste Waschmittel. Reinigt, desinfiziert und bleicht die Wäsche selbsttätig. Greift garantiert weder Stoff noch Farbe an. Erhältlich in der Drogerie Höllstin und den Verkaufsstellen von Johann Schreiber und Konsum- Vereins. Vertreter: Ohr. Schulz Mannheim-Neckarau, Mönchwörthstr. 9. Rohberin Erſtklaſſige Qualitäts⸗ marke, nur aus Oel und Wachs beſtehend. Alleiniger Herſteller: Carl Gentner, Göppingen(Wttbg.) Beamte Sammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. 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