fimtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Avestieim, Neckarhausen und Edingen. n 2 ich!—. „„ Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 5 a 5 uſerationspreis: Die ei 1 1 75 nd Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mittwoch 3 Dezember 1919 lee e e ee u en 9.. 9.Jahrg. in 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Fernſprechanſchluß Nr. 16. . Sonn- und Feiertage. Poſtſcheckkonto: Karlsrute Nr. 19819. Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 279 2 4 as% 5 Tagesſchau. 75 g 55 3. Dezember wird der Hauptausſchuß des deutſcher 5 a e tetages in Berlin über die Reichsfinauzreform Berg n 15 5 der geſtrigen Caſſeler Stadtverordnetenverſammlung . 85 lerteine erregte Ausſprache ſtatt über die Frage, ob del ik 10 ürgermeiſterpoſten ausgeſchrieben werden ſolle. Mi n, den Palsemokratiſchen gegen 30 Stimmen wurde beſchloſſen l Wanoſten nicht auszuſchreiben, ſo daß die Wahl Scheide 5 us als ſicher gilt. 5 3 uu der Oberſte Rat genehmigte die Vorlage für die Autwor „ Illhate deutſche Note betr. die Gefangenen. Die Veröffent⸗ d. bang wird Dienstag erfolgen. 5 5 I in der Geſaugenenfrage iſt man frauzöſiſcherſeits nich 0 enzeſſionen geneigt. Es wird erklärt, daß Frankreich 0. duuhts der Haltung Deutſchlands kein Intereſſe zu ir⸗ 15 welchem Entgegenkommen habe. Eine wirtſchaftliche f ſtändigung mit Deutſchland betr. des Wiederaufbaus ſei hööſiſcherſeits verſchiedentlich ergebnislos vorgeſchlagen ie den, da Deutſchland nicht das genügende Eutgegenkom: i bewieſen habe. Da dieſe Frage mit der Heimſchaffung 1 efangenen in engem Zuſammenhang ſtehe, wolle man x uit zeig das Inkrafttreten des Vertrags abwarten, um 5 der Heimſchaffung zu beginnen. 3 N einer Radiomeldung aus Paris ſoll der Papſt den of von Paris, Amette, beauftragt haben, der franzö⸗ egierung den Wunſch nach Befreiung der deutſchen nen zu unterbreiten. 1 er„Nouvelliſte de Lyon“ meldet aus Paris, der Oberſte ben le ich in ſeiner geſtrigen Sitzung eingehend mit der Note über Scapa Flow wegen Nichtablieferung efaßt. Die Note habe ſehr verſtimmend gewirkt es bei der engliſchen Delegation, wo man erklärt vo rtlaut des Memorandums der deutſchen Regierung u ſeltener Unverſchämtheit(i). der ſeitens des Oberſten entſprechende Antwort erteilt werden müſſe. Och einer Meldung aus Reval ſind ſämtliche aus Anlaß he Eleeſperre dort eingebrachten oder feſtgehaltenen deut⸗ 4. freigegeben worden. as i talieniſche Parlament wurde Montag eröffnet. Der war lange vor Beginn der Sitzung dicht beſetzt. Die iſten waren alle im Straßenauzug mit roten Nelken Ipfloch erſchienen. Nach Eintritt des Königs und ſei⸗ N ſolges verließen die Sozialiſten unter den Rufen: Es teh Der König ſah dem Aus⸗ Lange Sozialismus! den Saal. Sparprämienanleihe. A mien, Dezember läuft die Zeichnungsfriſt für die Spar⸗ boten an leihe ab. Nur noch wenige Tage iſt Gelegenheit keein Geld unter Bedingungen anzulegen, die, wie * zemals zuvor, Vergünſtigungen einſchließen. Wir u bei der Auflegung der Anleihe zu wiederholten Ma⸗ —— edingungen erörtert und auch rein prinzipiell zu 2— Anleihe⸗Typus Stellung genommen. Einige m in Schluß der Zeichnungsfriſt kann es ſich nicht mehr ge ln, die Berechtigung einer ſolchen Anleihe dar⸗ er ſie zu verneinen. Die verantwortlichen Leiter anzen— diesmal beraten von ſachverſtändigen en ſich für dieſen Weg der Kreditverſchaffung ent⸗ 2* die Billigung des Parlaments gefunden. Nun ſe Sparprämienanleihe auf, ſie wird zwar nur im ud zu. Darauf folgle die Verleſung der Thron rede. Inlande aufgelegt, doch in Wahrheit iſt ſie ganz und gar dem kritiſchen Blick des Auslandes ausgeſetzt. In dem Zeichnungsreſultat wird ſich gewiſſermaßen der Glauben an die Kreditwürdigkeit des neuen Deutſchland ausdrücken. Es wird zunächſt das Zeugnis der eigenen Staatsbürger ſein das bei einem ſehr günſtigen Ausfall umſo höher zu bewerten wäre, als dieſe Anleihe von einer Bevölkerung gezeichnet wird, die, von der Vergangenheit maßlos enttäuſcht, ihre allzu große Vertrauensſeligkeit nun⸗ mehr mit einem oft unangebrachten Mißtrauen vertauſcht hat und das Unerquickliche des augenblicklichen Zuſtandes, das in der Vergangenheit wurzelt, mit einer oppoſitionellen Haltung den hierfür nicht Verautwortlichen gegenüber quittiert. g Die Sparprämienanleihe ſoll der Wiederaufrichtung der deutſchen Finanzwirtſchaft dienen. Sie iſt deshalb in ihrem Zweck ſo national wie irgend eine ihrer neun Kriegsſchwe⸗ ſtern, bei denen man faſt ausſchließlich an den Patriotismus jedes einzelnen appellierte, Davon iſt überhaupt nicht mehr die Rede, obwohl Deutſchlaud wohl noch nie ſo ſehr von ihm abgehangen haben mag. So ſehr ſcheint man darauf ver⸗ zichtet zu haben, an etwas anderes als an den Nützlichkeits⸗ ſtandpunkt zu appellieren daß man die ganze Propaganda hur darauf einſtellt, die Vorteile, die dem Zeichner ſich bie⸗ ten, ins helle Licht zu ſtellen. Die Bedingungen der Spar⸗ prämienanleihe ſind aber tatſächlich ſo, daß die Vorteile, die dem Publikum geboten werden ſo groß ſind, daß man einzig allein die zwanzig Jahre Gelegenheit zur Konſolidierung der Finanzen und Erſtarkung der Wirtſchaft als Aequi⸗ valent für den Staat ausrechnen kann. Die Möglichkeit, zur Hälfte Kriegsanleihe zu pari in Zahlung zu geben, die außerordentlichen Gewinnchancen, die Steuervergünſtigun⸗ gen, die vielleicht nach Veröfefutlichung der neueſten Reichs⸗ ſteuern noch höher bewertet werden als vorher, dazu der Charakter einer Sparanlage, da im ungünſtigſten Falle der Beſitzer nach 20 Jahren ſo viel erhält, als habe er die be⸗ treffende Summe zu 3 Prozent auf Zinſeszins angelegt, all dies mag heute nur andeutungsweiſe aufgezählt werden. Wenn wir nocheinmal der Sparprämienanleihe von 1919 ein Geleitwort mitgeben, ſo nur deshalb, um noch einmal zu betonen, daß ihr volles Gelingen zu einer ſtaatlichen Not⸗ wendigkeit geworden iſt. 8 Deutſchlands Verſklavung. Vor einem neuen Diktat. g Paris, 2. Dez. Auf die bevorſtehende deutſche Antwort wird der Rat der Alliierten ſeine Bedingungen an Deutſch⸗ land formulieren und Deutſchland die endgültige Annahme oder Ablehnung anheimſtellen. Die„Times“ melden aus Paris: Hier erwartet man keine weiteren Verhandlungen mit Deutſchland. d Genf, 2 Dez. Eine Havasnote meldet, daß die Antwort der Alliierten an Deutſchland am Mittwoch abgeht. Kein Schielen nach Waſhington. B.L. Berlin, 9. Dez. Der diplomatiſche Mitarbeiter der „Deutſchen Allg Zeitung“ wendet ſich entſchieden gegen die Auffaſſung, daß das Verhalten der deutſchen Regierung ge⸗ genüber Clemenceau irgendetwas mit den Ereigniſſen in Waſhington zu tun habe, es ſei vielmehr unſer größtes Pech, daß die Senatskämpfe um die Ratifikation zuſammenfallen mit den Auseinanderſetzungen über die Richtung des Pa⸗ riſer Schlußprotokolls. Man müſſe vor allen Dingen zwei Tatſachen feſthalten: erſtens, die deutſche Regierung iſt jeden Tag bereit, durch ein Schlußprotokoll ihre Pflichten aus dem Friedensvertrag zu bekräftigen, aber nicht zu dieſen noch weitere Laſten auf ſich zu nehmen; zweitens, die deutſche Re⸗ gierung hat die gegneriſchen Forderungen nicht einfach ab⸗ gelehnt, ſondern ſie hat die Anrufung eines Saziedsgerichts vorgeſchlagen, der eigentlich kein Mächtebund ausweichen kann, deſſen gemeinſchaftlich Schöpfung ein Völkerbund iſt. Ein deutſcher Vorſchlag in der Auslieferungsfrage? B. L. Berlin, 2. Dez. Der Vorſchlag der deutſchen Regie⸗ rung zur verlangten Auslieferung der angeſchuldigten Of⸗ fiziere uſw. geht dahin, die Prozeſſe auf deutſchem Boden vor deutſchen Volksrichtern zu führen, aber die Anklagen von Beauftragten der feindlichen Staaten vertreten zu laſſen. Es wird alſo ein gemiſchtes Verfahren vorgeſchlagen, etwa in der Art, wie es die Oeſterreicher in Serbien ugch dem Mord von Serajewo verlangten. 8 2 Auf der Flucht. London, 2. Dez.(Reuter.) Britſche Zerſtörer brachten zwei Schlepper auf, die von Kiel kamen und nach Südame⸗ rika fahren wollten Auf ihnen befand ſich eine Anzahl deutſcher Marineoffiziere, hauptſächlich Unterſeebootkomman⸗ dauten, deren Auslieferung an die Entente man befürchtet und die dieſer auf dieſe Weiſe entkommen wollten. beiden Schlepper liegen jetzt im hieſigen Hafen und werden von bewaffneten Matroſen und Zerſtörern bewacht. Die Annahme des Friedens vertrages von Amerika.. W. T. B. Amſterdam, 2. Dez. Wie der„Telegraaf“ aus London meldet iſt man in amerikaniſchen Börſenkreiſen allgemein der Anſicht, daß der Friedensvertrag binnen einer Woche oder zehn Tage nach dem Wiederzuſammentritt des Kongreſſes mit den gemäßigten Vorbehalten angenommen werden wird.. Dem Frieden entgegen. Die Konferenz für den Völkerbund. W. T. B. Paris, 2. Dez. Geſtern trat in Brüſſel eine Kon⸗ — 2e. Die 4. A 8 ferenz für den Völkerbund zuſammen, an der alle alliier⸗ ten und aſſoziierten Staaten teilnahmen. Die Zuſammen⸗ kunft erfolgte auf Veraulaſſung der franzöſiſchen Aſſociation für den Völkerbund, der ſich auch die engliſche Geſellſchaft für den Völkerbund angeſchloſſen hat. 17 Staaten entſandten 80 Vertreter. Es ſoll u. a. berateſt werden über die Rechte und Pflichten der Nationen, die dem Völkerbunde ange⸗ 3 und über die Organiſation einer gemeinſamen Wehr⸗ Macht.— f 8 Gegen d' Annunzio. a f W. T. B. Belgrad, 2. Dez. Die italieniſche Regierung hat 1 ſüdflawiſche Regierung verſtändigt, daß ſie entſprechend den Weiſungen der Friedenskonferenz den Var arſch d An⸗ nunzios gegen Spalato verhindern wolle. a Die Zukunft Ungarns. T. U. Budapeſt, 2 Dez. iner Abreiſe, daß die große Arm,“ wal de in Oeſterreich und in den anderen Ländern der ehemaligen Monarchie herrſche, noch größere Dimenſionen annehmen werde, wenn dieſe Staaten ihre Grenzen nicht bald unter⸗ einander öffnen würden. Dieſe Staaten ſind wirtſchaftlich anfeinander angewieſen und nur durch wirtſchaftlichen Ver⸗ kehr untereinander ſei eine Hebung der Valuta möglich. Dieſe liege auch im Intereſſe der Entente, weil unter einem finanziellen Zuſammenbruch Oſteuropas auch ſie leiden wür⸗ den. Ungarn dürfte ein Agrarland werden, das bei einer intenſiven Arbeit bald wieder in die Höhe kommen würde, Angebliche Mobiliſierung in Ungarn. T. U. Prag, 2. Dez. Einzelne Blätter melden Buda⸗ peſt, daß dort eine Mobiliſierung aller Jahrgänge om 18. bis zum 45. Lebensjahre durchgeführt werde. Es handelt ſich zweifellos um eine tſchechiſche Uebertreibung, da keiner⸗ Du biſt mein! 8 Roman von H. v. Er lin. Nachdruc verboten. ö 6 Mußte e der Graf mit ſeiner Mutter geſprochen?— Ulla L die Gräfin von dem, was geſchehen war? bel fun fragte nicht danach, als ſie im jubelnden Unge⸗ en, und dcchrantenloſer Seligkeit in das Zimmer ſtürzte ahn as weiße, kleine Kuvert hoch wie eine Sieges⸗ ac über ihrem Haupte ſchwang. 41 fallen das Schreiben in die auffangenden Hände ut die Verzeihung, Mama.“— Eine Verbeugung gegen 5[Kaäfin und Egon las langſam und mit Ausdruck: 1 Dir„Komme morgen zu mir, lieber Vetter; wenn es hbſt a ihr 55 iſt mit deiner Liebe zu Ulla, ſo will ich an en ie an einer Schweſter handeln. 2 ht* Madeleine.“ nenn„lamadel„ N u, Fun, ich habe gebetlelt für dich!“ 100 Amfngennd ſtürzte ſie in Egons Arme, die ſie zärtlich bas Grrgen. 5. ben die Gräfin Klementine ſtarrte eine Weile ſprachlos auf amm üppe, die Lorgnette entfiel ihr, und mühſam Schämelte ſie:„Aber Kinder, das iſt ja unerhört! amt ihr euch denn nicht? * beta werden müſſen!“ 1 wach te Egon, wir kriegen uns* Ich hab' es er⸗ en damit ließ ſie dem verſtändnislos ſie Anſtar⸗ Ich hätte doch wohl zu⸗ Panand hört auf den Vorwurf⸗ Ueber dem jun⸗ haar rauſcht mit mächtigen Fitichen das Glück! . XXIII. Abermals ſtehen ſie einander gegenüber; regungs⸗ los und ſtumm. Und doch weiß Madeleine, was in ihm vorgeht. Sie ſieht, was ſeine Augen ſehen, und hört, was unabläſſig in ihm klingt:„Auf merkwür⸗ dige, unerklärliche Weiſe in den See geſtürzt.“—— Auf merkwürdige, unerklärliche Weiſe. „Nein, nein und tauſendmal nein!“ i Ihr iſt's, als müſſe ſie es ihm in das verſtörte Ge⸗ ſicht ſchleudern:„Nicht um Deinewillen geſchah es. Ein Zufall hat verſchuldet, was eine neue Schmer⸗ zensglorie um ſie weben wird!“ „Hartmut—“ Ein Aufſchluchzen und alles vergeſſend, was tren⸗ nend zwiſchen ihnen lag, ſtürzte ſie hin zu ihm, leiden⸗ ſchaftlich ſeinen Arm umklammernd.„Was ſoll denn mit uns werden, wenn du dich ſo vor mir verſchlie⸗ ßeſt? Ich fühle doch mit dir, weiß doch, was du jetzt denkſt, fürchteſt—“ 5— „Dann— ſchweige.“ 5 Rauh ſchiebt er ſie von ſich. „Nein, nein! Zu lange ſchon ſchwieg ich! Hart⸗ mut, ein Wahn täuſcht dich, du kennſt ſie ja nicht, die du liebſt, ſonſt könnteſt du in dieſer Stunde nicht ſo bangen.“ Du,. gen!“ Madeleine lächelte bitter.— 5 „Ja doch, ja doch! Wieder von Heldentum um⸗ geben, und iſt es auch ein unfreiwilliges Bad, deſſen Tragik in einem tüchtigen Schnupfen gipfelt, was kümmert das einen, der da glauben will!“ „Madeleine! Aus dir ſpricht Haß.“ „Und wäre es der Fall, ſo haßte ich doch nur niche ſie jetzt nicht vor mir herabzuwürdi⸗ aufklärte über die wahre J Almenbofe. mein Unglück, das ihren Namen trägt, ſie ſelbſt Zaſſe „Dein Unglück“, wiederholte er langſam,„das du dir ſelbſt aufgezwungen haſt, das von dir zu werfen jeden Augenblick in deiner Macht ſteht!“? „Wenn ich dich aufgebe, Hartmut!“ „Ja!“ 2 5. 2 8 5 8 . Schritt um Schritt weicht ſie von ihm zurück; ſchmerzerfüllt klingt ihre Stimme an ſein Ohr: ö „Alſo umſonſt hätte ich in all dieſen Stunden um dich gerungen, umſonſt mich gedemütigt, um einen 5 Weg zu dir zu finden— alles, alles umſonſt „Was dir dieſe unſelige Verbindung an Leid ge⸗ ſchaffen, weißt du ſehr hoch einzuſchätzen, Madeleine.“ „Und was du, was— ſie darum gelitten, das weiß ich in frevelnder Selbſtüberhebung nicht zu ſchätzen— ſo meinſt du es, nicht wahr?“ ö Es liegt etwas wie Hohn in ihrer Stimme. „Ja, das iſt meine Meinung! Und ich ſage dir“ — ſein Ton ſchwillt an—,„was ſie in ihrer Schwach⸗ heit konnte, iſt mehr und größeres geweſen! Von ihrem höchſten Opfer weißt du kaum, doch gedenke ihres Briefes, gedenke daran, wie ſie ſtill den Mut des Entſagens gefunden.“ f 5 i „Das iſt nicht wahr!“ Hoch aufgerichtet ſteht Madeleine da. „Was iſt nicht wahr? Doch vergiß nicht, daß das Weib, das du anklagen willſt, vielleicht zur Stunde krank darniederliegt und daß ich mich von heute an veranwortlich für ſein Leben, für ſein Schickſal fühle.“ Ein verächtliches Zucken entſtellt Madeleines ſchmerzerfülltes Geſicht. 3 2 „Nicht ſie, nur mich klage ache dieſes Briefes vem ATertſetzung leit Sir George Wert erklärte vor Ungarn, in ich an, daß ich vich nich en 0 lei offizielle Nachrichten über eine ungariſche Mobiliſierüng vorliegen. e Revolutionäre Bewegung in Rumänien. Verſailles, 2. Dez.„Oeuvre“ veröffentlicht ein Privat⸗ elegramm aus Genf, nach welchem nach den vorliegenden Nachrichten aus Loſowz die republikaniſche Bewegung in Rumänien eine für die Dynaſtie beunruhigende Form an⸗ nehme. Die Bewegung breite ſich beſonders in Beßara⸗ bien, Siebenbürgen und der Bukowina aus. Als Führer derſelben würden die Generale Avaresen und Take Jo⸗ negen genannt. 5 Eutdeckte Verſchwörung. 5 2. T. B. Helſingfors 2. Dez. Die„Prawda“ mel⸗ det unter dem 28. 11., daß in Petersburg eine neue Ver⸗ ſchwörung gegen die Sopfetregierung entdeckt wurde. Es wurden 60 Perſonen verhaftet, darunter Mitglieder des nationaliſtiſchen Menſchewiki⸗Zentrum. Helſingfors, 2. Dez. Zu der in Petersburg entdeckten antibolſchewiſtiſchen Verſchwörung berichtet die„Prawda“ weiter, daß hohe Offiziere, Kadetten, Mitglieder des natio⸗ nalen Zentrums, der Sozialrevolutionäre, der Menſchewiki daran beteiligt ſeien. Großen Anteil, beſonders an der Finanzierung hätten Leiter ſei der engliſche Agent Duro geweſen. Es war be⸗ reits ein Verzeichnis der neuen Regierung für Petersburg 5 aufgeſtellt. 300 Verhaftungen wurden bisher vorgenommen. Eine ruſſiſche Konſtituante? B.L. Stockholm, 2. Dez. Obwohl Litwinoff die Nachricht über die Geneigtheit der Sowjetregierung, die Konſtituaute einzuberufen, dementiert, wird als ſicher angeſehen, daß Le⸗ nin den Schritt zu tun bereit iſt, wenn dadurch der Frie⸗ densſchluß ermöglicht wird. Die Einberufung der Konſti⸗ tuante iſt jedenfalls der Hauptpunkt der Kopenhagener Be⸗ trachtungen der Friedensmöglichkeiten. Die ruſſiſche Nord⸗ weſtregierung ſoll, nachdem ſie ſich aus Eſthland entfernt hat, auch Finnland verlaſſen. Die„Helguein Sanomet“ berich⸗ tet, daß ſie nach Paris überſiedle, wohin ſich auch Judenitſch begibt. Furchtbare Kämpfe bei Narwa. W. T. B. Kopenhagen, 2. Dez.„National⸗Tidende“ mel⸗ det aus Reval: Die Kämpfe bei Narwa haben eine furcht⸗ bare Ausdehnung gewonnen. Die Bolſchewiſten wurden von den Maſchinengewehren bewaffneten Matroſen gegen die Eſtländer getrieben, die auftganz kurze Entfernung ein pvernichtendes Feuer gegen die Bolſchewiſten richteten. Dieſe * wollten zurückflüchtn, worauf die Matroſen ein wahres Blutbad unter ihnen anrichteten Polniſche Offenſive gegen Rußland. W. T. B. Amſterdam, 2. Dez. Die„Morningpoſt“ meldet aus Waſhington: Die Alliierten haben Polen die Ermäch⸗ tigung erteilt, eine große Ofſenſive gegen Sowjettruppen zu beginnen. Die polniſchen militäriſchen Sachverſtändigen hofften, Moskau und Petersburg innerhalb drei Wochen be⸗ Parteitag der Unabhängigen freien zu können⸗ Kleine politiſche Nachrichten. Anwachſen der U. S. P. Die„Berl. Ztg.“ meldet über den Sozialdemokraten, daß Ditt⸗ mann kürzlich erklärt hat, die Zahl der Mitglieder der Un⸗ . abhängigen ſei ſeit März von 300000 auf 770 000 geſtiegen. Das Schickſal der dentſchen Flotte. Nach der„Chicago Tribune“ ſollen nicht nur die Engländer, ſondern auch die Amerikaner auf jeden Anteil an der deutſchen Flotte ver⸗ zichtet haben. Frankreich und Italien erhalten je fünf leichte Kreuzer und je zehn- moderne Torpedoboote. Außerdem ſol⸗ len Amerika, England, Fraukreich, Italien und Japau je einen Panzerkreuzer, je einen Kreuzer und je ein modernes Torpedoboot und zwar nur als Modell zu Studien unter der Zuſicherung erhalten, daß ſie ſpäter zerſtört werden. Was die deutſchen U-Boote anbetrifft, ſo ſoll Frankreich da⸗ von zehn erhalten. Die anderen ſollen zerſtört werden. Das Blatt ſagt noch, die Alliierten würden zweifellos fünf alte ! Kenzer vom Typ der„Regensburg“ verlangen. Der Dread⸗ nönghe„Baden“ ſei Frankreich zugeſprochen orden Die Gemeindewahlen in Elſaß⸗Lothringen haben das fol⸗ gende Verhältnis ergeben: In Straßburg erhielt die Kom⸗ prowißliſte aller politiſchen Parteien eine große Mehrheit. 7 * in Stichwahl. Von 36 Sitzen fielen 17 den Sozialdemokraten, den Radika⸗ len 4 und dem nationaliſtiſchen Block 15 Sitze zu. Die Wahl Peirotes zum Bürgermeiſter ſcheint ſicher zu ſein. In Kol⸗ mar iſt die ganze ſoßzialiſt'ſche Liſte durchgedrungen. In Müthauſen ſind 18 Sozialdemokraten und 18 der republika⸗ niſchen Gruppe gewählt. Zu Metz ſind von 31 Kandidaten 27 auf den republikauiſchen Bund entfallen. Vier klammen Unſicheſheit in Oberſchleſten nimmt täglich zu. Erneut wurde ein Raubüberfall verübt. In Stidzienna drangen nachts Banditen in ein Geſchäft ein, erſchoſſen den Beſitzer und be⸗ drohten die Ehefrau mit dem Tode. Nur nach flehentlichen Bitten ließen die Räuber von ihr ab. Sie durchwühlten die ganze Wohnung, raubten einen großen Geldbetrag und ver⸗ ſchwanden. Kurz vorher hatten die Räuber im Nachbardorfe Sudell einen ſchweren Raubüberfall verübt. We in Oberſchleſien. Die öffentliche Aufbauminiſter Dr. Geßler in Karlsruhe. Karlsruhe, 2. Dez. In einer Sitzung im Miniſterium des Innern erörterte der neue Reichsminiſter für Wieder⸗ aufbau, Dr. Geßler, vor einem größeren Kreis von Intereſ⸗ ſenten des Unternehmertums, ſowie der Arbeiterſchaft den jetzigen Stand der Aufban vorbereitungen und die für die Zukunft maßgebenden Richtlinien. Der Miniſter betonte dabei, daß die geſamten Maßnahmen in hohem Maße von den Beſchlüſſen der franzöſiſchen Regierung abhängig ſind. Die Fragen des Wiederaufbaus ſeien ſachlich in Aufräu⸗ mungsarbeiten, den eigentlichen Aufbau und die Material⸗ lieferungen zu trennen. Man werde hierfür eines gewalti⸗ gen Arbeitsheeres bedürfen, für deſſen Wohlfahrt das nur irgend mögliche erreicht werden müſſe. Aber auch hier habe man ſich vor überſpannten Forderungen zu hüten, da Frankreich grundſätzlich von der Lebenshaltung der eigenen Arbeiter ausgehe und zahlreiche italieniſche und polniſche Arbeiter verfügbar ſeien, gegen welche das Mißtrauen wie bei dem deutſchen Arbeiter nicht beſtünde. Auch für den eigentlichen Aufbau gelte es im Verhandlungswege noch erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. So lehne es die franzöſiſche Architektenſchaft aus naheliegenden Gründen bisher allgemein ab, deutſche Architekten und Techniker am Wiederaufbau zu beteiligen. Für die Vergebung der Ar⸗ beiten ſowie der Lieferungen ſolle im Wege der Dezentrali⸗ ſation vorgegangen werden. Die Ausführungen des Reichs⸗ miniſters fanden allgemeine Zuſtimmung und es wurde be⸗ grüßt, daß beabſichtigt ſei. den Bedürfniſſen Südweſtdeutſch⸗ lands von vornherein entſprechend Rechnung zu tragen. Die Uebergabe der bad. Staatseiſenbahnen an das Reich. 25 einem amtlichen Artikel der franzöſiſche und engliſche Agenten. miſſär angemeldet worden. i iſſär durch Einreichung eines Verzeich⸗ idiſchen Wertpapiere in doppelter Arkikel teilt dann mit, daß über die Uebergabe Verhand⸗ lungen eingeleitet ſind, daß es aber zu irgendwelchen bin⸗ denden Beſchlüſſen noch nicht gekommen iſt. Auch fänden Besprechungen zwiſchen den Ländern und dem Reiche ſtatt, ob nicht im Hinblick auf die Betriebsnot bei den Eiſenbahnen eine baldige Uebernahme der Staatsbahnen durch das Reich ſowohl im Intereſſe des Reichs als der Länder geboten 5 Irgend ein bindender Schritt werde aber nicht ohne die Zustimmung der Volksvertretung erfolgen, die über den Stand der Angelegenheit im laufenden gehalten wird. Zum Lanudwirtſchaftskammergeſetz. Karlsruhe, 2. Dez. Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen wird uns geſchrieben: Zuverläſſigen Nachrichten zufolge beſteht bef der Reichsregierung die beſtimmte Abſicht, allgemein für d. Reich gültige Anordnungen zur einheitlichen Organiſa⸗ tion der Landwirtſchaftskammern zu erlaſſen. Inwieweit den Jundesſtaaten dabei zur Wahrung ihrer Landesinter⸗ eſſen reie Hand bleibt, muß erſt abgewartet werden. So ſehr uch hier der Reichsgedanke begrüßt werden muß, ſo bedan erlich wäre es andererfeits, wenn durch dieſe beabſich⸗ tigte Regelung von Reichswegen der dem bad. Landtag vor⸗ li zende Entwurf zur Aenderung des Landwirtſchaftskam⸗ mergeſetzes eine Verzögerung erleiden müßte, welche nicht im Sinne der bad. Landwirte gelegen iſt. Nachdem die Wah⸗ len zur Landwirtſchaftskammer bereits um ein volles Jahr verzögert wurden, ſcheint es angebracht, darauf hinzuweiſen, daß man in landwirtſchaftlichen Kreiſen eine baldige Aus⸗ ſchreibung dieſer Wahlen auf der neuen Grundlage beſtimmt erwartet. Beſonders erwartet man von dem neuen Geſetz, daß es durch eine präziſe Behimmonz die Landwirtſchafts⸗ kammer auf ihre eigentlichen Aufgaben naächdrücklichſt hin. weiſt und ihr die Möglichkeit ihrer in Kreiſen des Handels der Erzeuger und der Verbraucher In gleichem Maße An⸗ ſtoß erregenden Handelstätigkeit nimmt.(Hierzu könner wir mitteilen, daß der Landtag Mitte Dezember zuſammen, treten und dabei/ auch das Landwirtſchaftskammergeſetz ver— abſchieden wird.) 8 a Aus der dem. Landtagsfraktion. Herr Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. Hoeniger in Freiburg hat dem Präſidenten des Landtags die Erklärung zugehen laſſen, daß er verhindert ſei, das Landtags mandat anzutre⸗ ten. In der Erklärung ſagt Prof. Hoeniger, er ſei zu dieſem Entſchluſſe durch Umſtände gezwungen worden, die nach der Aufſtellung ſeiner Kandidatur liegen: Einmal ſei er durch ſeine Ernennung zum ordentlichen Profeſſor in dieſem Früthjahre noch enger mit ſeiner ſehr umfangreichen Lehr⸗ tätigkeit verkettet worden. Sodann habe er eine Lehrver⸗ pflichtung für die in Freiburg neu gegründeten Handels⸗ hochſchulkurſe übernommen. Schließlich habe er ſich durch größere wiſſenſchaftliche Arbeiten vertraglich ſo gebunden, daß er ſich von dieſen Verpflichtungen nicht löſen könne, Alle dieſe Verbindlichkeiten ſei er erſt eingegangen, nachdem er ſich im Sommer bei Uebergang der verfaſſunggebenden Berſammlung in den jetzigen Landtag durch Erkundigung zu überzeugen verſucht hatte, daß ein Nachrücken für ihn nicht in Betracht käme. Der überraſchende Anfall des Man⸗ dats ließe ihm darum nun keine andere Wahl als den Ver⸗ zicht. Das Mandat geht infolge dieſes Verzichts an Herrn Bürgermeiſter Albert Stork in Schallſtadt über, der an 10. Stelle des demokratiſchen Wahlvorſchlags ſtand. Bürger⸗ meiſter Stork gehörte bereits dem Landtag vor der Revo⸗ lütion au. 5 ö Inaugriffnahme der Arbeiten zur Neckarkanaliſierung. Karlsruhe. 1. Dez. In der Frage der Neckarkanaliſation fand im bad. Arbeitsminiſterium unter dem Vorſitz des Mi⸗ niſters Rückert eine Beſprechung mit Vertretern der würt⸗ tembergiſchen und heſſiſchen Regierung ſtatt, die in allen Punkten zu einer vollſtändigen Einigung über das weitere gemeinſame Vorgehen der beteiligten drei Länder geführt hat. Es iſt beabſichtigt, im Hinblick auf die vorausſichtlich noch lange andauernde Kohlenknappheit und zugleich im Intereſſe der Schaffung von Arbeitsgelegenheit die Arbei⸗ ten zur Schiffbarmachung des Neckars und den Ausbau der Waſferkräfte zwiſchen Mannheim und Plochingen ſo raſch als möglich ſpäteſtens im kommenden Frühjahr in Angriff zu nehmen. rung, die an der Angelegenheit durch die bevorſtehende Uebernahme der Waſſerſtraßen auf das Reich beteiligt iſt, ſtehen bevor. ö Baden und Nachbargebiete. — Der Dezember hat nun ſeinen Anfang genommen. Wenn einer der Wintermonate reich an ſchönen Natur⸗ ſtimmungen iſt, ſo iſt es ſicherlich der letzte Monat unſeres Jahres. Die Natur liegt im tiefen Schlafe. Silbrige Schneehütten haben ſie zugedeckt. Nun ſchlummert ſie ſanft. Still und ungeſtört. Das weiche Flockenpolſter dämpft den Schritt von Tier und Menſch zur Lautloſigkeit. Die Vögel schweigen. S i j Die Sänger weilen ja gax nicht mehr bei uns. Längſt haben ſie ihren Flug zum warmen Süden angetre⸗ ten. Ein weicher Zauber hält mit ſilbernen Fäden unſere Heimat umſponnen. Nebel verwiſchen die Konturen, ſchaf⸗ fen Halbtöne und Rundungen und laſſen nichts ſcharf und eckig erſcheinen. So ſehr das Auge auch Frühling und Sommer vermißt, wir haben uns doch raſch an die ſchim⸗ mernde Eintönigkeit der winterlichen Landſchaft gewöhnt und fühlen ung wohl in ihrer froſtigen Herbbeit. Dunkel und trübe gleiten dahin die Dezembertage, die in ihrem Geleite das aſtronomiſche Ereignis der Winterſonnen⸗ wende mit ſich führen. Aber dann geht es wieder bergauf. Im Dezember freilich merken wir noch nicht viel vom Wachstum der Tage, aber das Schlim ee iſt doch über⸗ ſchritten. Die Schwingen unſerer Frühlingshoffnung wachſen. Mag auch Froſt und Schnee, Sturm, Regen, Reif und Nebel kommen, es geht doch auch zu Ende Dezember dem holden Lenze entgegen. Einer unſerer modernen Dichter ſchildert den letzten Monat des Jahres mit den Worten: Webe deine weiße Pracht Letzter Mond des Jahres! Deine Sterne halten Wacht.. Und ein wunderbares Klingen zittert durch die Luft: Weiche Töne ſchwingen Und der Schnee haucht derben Duft; Seine Lichter dringen Durch die kalte Einſamkeit: Wieder rundet ſich die Zeit! — Verlängerung der Zeichnungsfriſt für die Deutſche Sparprämien⸗Auleihe. Da infolge der Vezf sſperre die rechts tige Weiterleitung des geſchunpasmalcrals ſich in allen Gegenden Deutſchlands verzögert hat die Sendun⸗ gen liegen zum Teil noch auf den Berliner Poſtämtern— iſt die Zeichnungsfriſt für die deutſche Spar⸗Prämienanleihe bis zum 10. Dezember 1919 verlängert worden. Der Termin für die völlige Begleichung der den chnern zugeteilten Beträge iſt infolgedeſſen ebenfalls hel geſchoben worden, und zwar bis zum 8. Januar 1920.. —* Maßnahmen gegen die Kapitalflucht. Zins⸗ und Ge⸗ winnanteilſcheine, ſowie ausgeloſte, gekündigte oder zur Rückzahlung fällige Stücke von inländiſchen Wertpapieren dürfen nach den jetzt beſtehenden Beſtimmungen nur ein⸗ gelöſt werden, wenn die betreffenden Wertpapiere oder die Zinsſcheinbogen mit dem Erneuetungsſcheinen bei einer Bank, Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft hinterlegt oder wenn die betr. Wertpapiere beim zuſtändigen Steuerkom⸗ find. Die Aumeldung beim ——— ſſär erſvlot Weitere Verhandlungen mit der Reichsregie⸗ 8 2 3 1 Fertigung, worin anzugeben iſt: Bezeichnung Wende papiere, Jahr der Ausgabe, Zinsfuß, Serie, ue chluß Nummer und Nennwert. Die Verzeichniſſe ſind am ung mit Datum und Unterſchrift zu verſehen. Eine Fertig iſt wird mit Beſtätigung der Aumeldung zurückgegeben un bei der Einlöſung der Zinsſcheine der Bank oder zulegen. Vordrucke zu den Verzeichniſſen werde gegeben, ſind aber im Handel zu haben; zur rden. wolle Papier im üblichen Aktenformat verwendet u. ird Die V.⸗O. tritt mit dem 1. Dezember d. J. in Kraft ez ſchen ſich deshalb empfehlen, wenn die Beſitzer von inlän 1 Wertpapieren, die ſie felbſt verwalten und in Verwaf ken⸗ haben, dieſe Wertpapiere im Laufe vom Dezember d, J. 5 weder hinterlegen oder beim Steuerkommiſſär anmelde en merkt ſoll noch werden, daß auch die Banken und Spar Ner⸗ auf 31. März 1920 der zuſtändigen Steuerbehörde ein 4 zeichnis ihrer Depotkunden mitzuteilen haben. —* Die Badiſche Gefangenenfürſorge ſchreibt uns: Weihnachtsunterſtützung für die Gefangenen, die no rblei⸗ großen Teil Weihnachten werden in Gefangenſchaft 5 ir ben müſſen, iſt laut Nachricht der Reichszentralſtonenom⸗ Kriegs⸗ und Zivilgefangene diesmal vom Reich ü erenden men. Für den Monat November ſind außer den lau bak hohen Geldunterſtützungen 3 Waggons Rauch⸗ und er waren und 12 Waggons Lebensmittel unmittelbar von a zum Verſand gebracht worden. Ueber die laufenden enen dungen aus Bern und über die Verſorgung der Gefangen 9 mit warmen Kleidungsſtücken werden Zahlenanga e der nächſten Nummer des Nechrichtenblattes gebracht. die beſondere Weihnachtsverſorgung ſind von Reichs. große Sammelſendungen vorgeſehen, die von arte rechtzeitig an die einzelnen Lager⸗Komitees au werden ſollen. Es ſtehen bereits verſandfertig: 2 3 1 Rauch⸗ und Tabakwaren, 12 Waggons Lebensmitt ngen 1 Million Francs in bar. Der Geſamtwert der Sendgerei die für die Monate November und Dezember zur 7 lung gelangen, beläuft ſich auf rund 20 Millionen Ma 8 —k Aenderung des Jagdgeſetzes. Das Miniſteriun mit Innern hat angeordnet, daß künftighin jeder Jagd he einer Beſchreibung und einem Lichtbild des Jagdpa gu bers aus neueſter Zeit verſehen ſein muß. Die nä rei⸗ Lichtbilder für die Ausſtellung des Jagdpaſſes vorzn ei ben, iſt aus Jägerkreiſen ſelbſt hervorgegangen, 5 mißbräuchliche Benützung des Jagdpaſſes zu verhinde, die — Die Paßſtellen. Am 1. Dezember d. J. ſcheide zone 72 bisherigen Paßſtellen des Abſchnitts X der neutralen Per⸗ aus dem Verbande des Abſchnitts aus und treten a Aus, kehrskommiſſariate zum badiſchen Miniſterium o unte! wärtigen. Anfragen in Paßangelegenheiten ſind alf hann der Aufſchrift Verkehrskommiſſariat Karlsruhe bezw. heim an dieſe zu richten.„ —e Die Kinozenſur. In eiuer amtlichen Preßuer e mitgeteilt, daß weder die Berliner, Münchener un des„ garter, noch andere Zenſurkarten vom Miniſterium orli nern anerkannt ſind. Auch wenn eine Zenſurkarte, kann das betr. Bezirksamt aufgrund eigener Pr Vorführung eines Films unterſagen. Da aber gen ſtand für die Lichtſpieltheaterbeſitzer wenig befrien gef werde eine andere Organiſation der Kinozenſur a werden. a 5 — Die Verwendung des Mehrerlöſes aus de 1 von Schlachtvieh und Schlachtvferden. Nach dien L * * 7 Reichswirtſchaftsminiſterſum ſoeben erlaſſenen neus ordnung über die Verwendung des Mehrerlöſe g kün Reiche Häuten von Schlachtvieh und Schlachtpferden fü der Anteil des Reichs an dem Mehrerlös(das ſo⸗ 1 drittel) weg, wogegen der Häutezuſchlag für den, ü ſechs Zehntel, ſtatt wie bisher ein Drittel, betrag Reſt dem Kommunalverband verbleibt. Dieſe tritt vorausſichtlich auf 1. Dezember in Kraft. — Sonntags ruhe im Handelsgewerbe. Der der der mittleren Städte Badens hat einem Antrag ßer Bretten, Schritte zu kun, daß in Städten mit que ruhe, kundſchaft die Beſtimmungen über die Sonn agent Handelsgewerbe gemildert werden, zugeſtimmt, Vorbehalte einer Feſtſtellung darüber wieweit keit der Erkennung von Ausnahmebewilligungen. iſt, den Beſchwerden der Städte, die in Betracht ko zuhelfen.. — Zur Papiernot. Seit Wochen ſind Bem Miniſteriums des Innern im Gauge, den badif fabriten Weiſenbach im Murgtale und Albbruck hut zur Wiederaufnahme ihrer Betriebe eine Quantität Kohlen zuführen zu laſſen. Dem kommiſſar ſowohl wie dem Reichswirtſchaftsm wurden wiederholt die ſchlimmen Begleiterſche. „Papiermangels vor Augen geführt. Dieſe haben nun, ſoweit die Papierfabrik Albbruck b in Frage kommt, zu einigem Erfolg geführt. dieſer Fabrik in den letzten Tagen ein ſolche⸗ Kohlen zugewieſen, daß ſie— nach ihrer eigenen ſeb — in der nächſten Woche in der Lage iſt, den Bett aufnehmen zu können. Soweit Weiſenbach in 5 darf man ebenfalls hoffen, eine baldige Wie des Betriebes zu ermöglichen. von einer privaten Geſellſchaft geplanten res zum Zwecke der Torfgewinnung vernichte f iſt dabei in zutreffender Weiſe erwähnt Wo de badiſche Arbeitsminiſter im Intereſſe der* Naturdenkmals ein Geſuch wegen Ausbeutung baelebn ige. ſchem Gebiet liegenden Teils des Moores Kube ſche Wir können dem nur hinzufügen, daß das Arne 1 rium weiterhin auch ein Erſuchen an die wür Regierung gerichtet hat, in der Frage der Teil, Torfgewinnung auf dem würktomberaischen ehe res aus Naturſchutzgründen eine entſprechen zunehmen.— —* Die Truppen in der neutralen 50 Auf eine kleine Aufrage verſchiedener 3 a neter in der preußiſchen Landesverſammlung, Rhe penmacht in der 50 Kilometer⸗Zone öſtlich d krafttr zur Aufrechterhaltung der Ordnung nach In darf Friedensvertrages Deutſchland unterhalten die Da Staatsregierung folgendes geantwortet: Für, densve drei Monaten nach Inkrafttreten des kulich des 5. darf Deutſchland in der 50 Kilometer⸗Zone öſt dn landes zur Aufrechterhaltung der öffentlichen g un 20 Bataillone, 10 Eskadronen und 2 Batterie Si Nach deren Abzug ſoll die öffentliche Ruhe ufſeh dem in der Zone gelegenen Teile des rhein Induſtrieverbandes außer von der Orts neu aufzuſtellenden ſtaatlichen Sicherheit ung Mann aufrechterhalten werden. Die Aufſtelln im Gange und wird bald beendet ſein. ringen — Die Freagabe der Möbel aus Elſa a mit der franzöſiſchen Regierung über die ö chen Möbel in Elſaß⸗Lotrhingen geſchloge liegt nunmehr im Wortlaut hier vor. 805 ie bezieht ſich die Freigabe nur auf die Sache; im Liquidationsweg verſteigert ſind. Stücke wird den Eigentümern nur anſpruch gegen das Reich verbleiben. rpackun Möbel und die Einſuhr von Wagen und. iſten darf, wie im Abkommen ausdrücklich vorgeſe wor Zoll, Gebühren oder ſonſtigen Abgaben un den.(Die Mitteilung, die hohe Zölle und keit der Ausfuhr ankündigte, iſt alſo rrig wegen Einreiſe der vertriebenen Elſt gen, iſt bedauerlicherweiſe nicht gekungen. Vielmehr iſt Einſetzung einer gemiſchten Kommiſſion in Kehl verein⸗ t worden, die dafür zu ſorgen haben wird, daß die Frei⸗ des Mobiliars und ſeine Abbeförderung nach Deutſch⸗ unter möglichſt günſtigen Bedingungen geſchieht. Die . Boge: 15 f ſllmmungen der Kommiſſion werden ſ. Zt. den Beteiligten ing annt gegeben werden. Soweit dieſe nicht in der Lage en. durch ihre Angehörigen in Elſaß⸗Lothringen den Ab⸗ ird ansport ſelbſt zu betreiben, werden ſie gut tun. mit Schrit⸗ hen nur Wiedererlangung der Möbel noch bis zu jener Be⸗ Mntmachung zu warten. Die Zahl der verdrängten Fa⸗ ung aten lien, deren Mobiliar der Beförderung harrt, iſt ſchon jetzt nt⸗ Be⸗ 90 2030 000 zu ſchätzen. Danach wird man damit zu rech⸗ ſen e haben, daß die Abwicklung des geregelten Abtransports er⸗ ſulen Zeitraum von etwa einem Jahr beanſprucht, auch Ian es gelingen ſollte, wöchentlich etwa 100 Wagen mit die äbeln über den Rhein zu bringen. Es iſt zu hoffen, daß um lr Flüchtlinge in der Ausſicht auf die Wiedererlangung lei⸗ 98 Möbel die nicht geringe Geduld aufzubringen wiſſen für ben don, die ſie hernach bis zur Wiedererlangung noch wer— m.[ haben müſſen. den ke 5 e f. al⸗ ſelungnahme der mittleren Städte zur neuen Gen bier ordnung. en Ill Siſenburg, 30. Nov. In der vergangenen Woche fand nen„it ein außerordentlicher Städtetag des Verbands der mitt⸗ ndern Städte Badens ſtatt, der ſich mit dem Entwurf au einer Für iten Gemeindeordnung befaßte und dem 40 Städtevertre⸗ 1 anwohnten. Der Städtetag nahm einſtimmig eine von „ Berichterſtatter des Ausſchuſſes, Bürgermeiſter Thor⸗ 5 9 inte, vorgelegte Entſchließung an, in welcher die in dem 1 0 wurf getroffene Einteilung der Gemeinden als grund⸗ ua verfehlt bezeichnet wird, weil dieſe nicht eine durch⸗ 5 Aude Scheidung zwiſchen Stadt- und Landgemeinden ſt. wie die Entwürfe der Gemeinde- und Städteordnung aun Preußen. Falls eine fundamentale Umgeſtaltung der f Ageſebenen Einteilung nicht durchzuſetzen wäre, ſchlägt der mt kindtetag folgende Einteilung vor: a) Gemeinden bis zu 200 ha- Ah wohner(kleine Gemeinden); p) Gemeinden mit mehr als ing, g bis zu 4900 Einwohnern(kleine Städte und mittlere 19 adsemeinden); e) Gemeinden mit mehr als 4000 bis zu ene ende Einwohnern(mittlere Städte und große Landgemein⸗ U und d) Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern Hugo Oppenheimer die Aüsdere Städte). Weiterhin ſprach ſich der Städtetag dahin one und daß hinſichtlich der Staatsaufſicht, des Inſtanzenzuges zer- en des Disziplinarrechts die mittleren Städte den größe⸗ us ein gleichgeſtellt werden. Im einzelnen wurde dann noch te! wur größere Zahl von Aenderungsvorſchlägen zu dem Ent⸗ n= mbeie formuliert, die mit der Entſchließung der Regierung I erbreitet werden ſollen. a Schieber und Heeresgutdiebſtähle. .„he arlsruhe. 2. Dez. Eine größere Holzſchiebung, die durch eg, die Bendespreisamt aufgedeckt wurde, wird in nächſter Zeit e don Leſchuldigten vor das zuständige Gericht führen, Als 9 otſchuldiger kommt der Kaufmann . A heier emmingen und als Mitſchuldiger der Prokuriſt Rot⸗ abt us Haus Bruchſal in Betracht. Dieſe Beiden haben Holz i Noße(zesbeſtänden unberechtigterweiſe weiterverkauft und len Summe ewinne durch dieſe Schiebung eingeſteckt. Die 1 0 3 at dürfte ſich auf annähernd 100 000 M. belaufen. ge dehnten anz. 2. Dez. Die Kriminalpolizei iſt hier ausge⸗ del einer n Heeresgutdiebſtählen auf die Spur gekommen. Bei g burd alermeiſter, der viel in der Kaſerne beſchäftigt war, Drinen ganze Berge von Heeresgut vorgefunden, darunter 4 Vellichanzüne, Schuhe. Leder, Piſtolen und Patronen. Der Kfeufens geſtohlenen Guts dürfte ſich auf etwa 10 000 M. pl lelaingen b. Engen, 2. Dez. In einer hieſigen Mühle men 30 bis 40 Zentner Weizen mit Beſchlag belegt wer⸗ 0 1 ſich dieſer Maßnahme eine Anzahl Landwirte wi⸗ Schrf e, mußte bie Beſchlaguahme unterbleiben. Weitere tte gegen die Widerſetzlichen ſind im Gange. 8 N 5 5 umarlsruhe, 2. Dez. Das Miniſterium des Innern ende einen Ueberblick über den Umfang der in Baden be⸗ 58 Frankenverbindlichkeiten gegenüber Schweizer f 1 und damit einen Auhaltspunkt für mögliche net regeln zu erhalten, bei den badiſchen, Handwerks⸗ 0 55 eine Erhebung eingeleitet und hat auch den Ver⸗ 4 Aut mittleren Städte Badeus erſucht, entſprechende an egliedczen über die Frankenverbindlichkeiten der ihm 1 zerten Städte beizubringen. Bei der außerordent⸗ Ihrem grostigkeft der Handelsbeziehungen zur Schweiz und ſchkeiten den Umfang werden auch hervorragende Perſön⸗ 8 er Finanzwelt gehört werden. 190 kik Mannheim, 2. Dez. Die Verwaltung der Zellſtoff⸗ b e ene gibt bekannt, daß infolge der geſtiegenen all⸗ 1 ſllegun hohen Unkoſten und durch die zeitweiſe Betriebs⸗ 15 iner. Kohlenmangels von einer Ausſchüttung 775 0 ende für das Geſchäftsjahr 1919 nicht die Rede n daß vielmehr mit einem größeren Fehlbetrag ge⸗ 1 den müſſe. Die Fabrik hat in den letzten Jahren a0 5 Dividende ausbezahlt.. o, bedelberg, 2. Dez. In Kouſtanz, Schwetzingen und 05 ks e neue Ortsgruppen der Deutſchen Liberalen 55 e worden. Ju Pforzheim wurde gleich⸗ 5 5 Jugend⸗ und Frauengruppe ins Leben gerufen. in 5 1 50 eine ſehr zahlreich beſuchte Verfammlung dgeheißwelcher das Programm der Partei vorgelegt und ißen wurde. der 5 Wies! ieſes esloch 2. Dez. Hier ist eine mehrtöofige Diebes⸗ gehoben worden, die in verſchiedenen Orten des 115 tratenkangierlokom 5 0 o e eaten nicht ein. otive leicht verletzt. Betriebsſtörungen. 0 W N ehre der Schußmaske zu töten, fiel die geladene Maske a ahri S 5 eib. 0 Sohn der Gaſtwirtswitwe Meier in den Unter⸗ 1 5 Verunglückte ſtarb alsbald. Mar ark pro Liter erhöht worden. . Die Lage in Aegypten. 8 15„Hamb. Fremdenbl.“ wird aus Kairo geſchrieben: 8 dae dringen dieſe Zeilen glücklich durch die ſtrenge 8 alter der Engländer, die mit aller Gewalt verhü⸗ ute daß man in Europa die volle Wahrheit über Aſchen ſtände in Aegypten erfährt. Das unter dem bri⸗ 8 nd fei nach jahrzehntelanger Gewöhnung gleichgül⸗ Wenn ſtumpf gewordene Volk hat ſich endlich aufgerafft. ung 95 auch vorläufig noch an einer einheitlichen Füh⸗ in den er erregten Maſſen mangelt, ſo muß man doch bon 5 tädten Kairo und Alexandrien unbedingt ische 25 Ausbruch einer Revolution gegen die eng⸗ He; Jotmäßigkeit reden. ö 5 onſtanz. 2. Dez. Der Milchpreis iſt von 80 Pf. auf kam es auf einer Sitzung, die der Mudir(Oberpräſident) der Provinz Gizeh leitete, und der zahlreiche Notable des Landes beiwohnten, zu bitteren Klagen über die em⸗ pörenden Grauſamkeiten der angeblich für Men⸗ ſchenrechte kämpfenden Engländer. In den Orten Em⸗ babeh, Azizieh, Bedrachein, Nazlet el Chobak hatten bri⸗ tiſche Soldaten Wohnſtätlen der Bevölkerung verbrannt, Männer ohne richterlichen Urteilsſpruch niedergeknallt, Frauen vergewaltigt, Felder verwüſtet und bewegliches Eigentum der Bewohner geſtohlen. Und warum das? Angeblich zur Strafe für Zerſtörungen an Eiſenbahnen! Nicht Raubluſt hatte die Leute dazu getrieben, ſondern nur der Wunſch, zu beweiſen, daß das geknechtete Volk ſich nicht mehr alles bieten laſſen will, ſondern verlangt, daß ſeine Stimme gehört wird. 55 Dazu kam vor allem noch die Erbitterung über die ſchamloſe Geringſchätzung, mit der man in Paris die ägyptiſche Sondergeſandtſchaft unter Saad Zaglul be⸗ handelt hatte. Wilſon, der ſeine Grundſätze nur inne⸗ hält, wenn es ihm in ſeinen Kram paßt, wird hier eben⸗ ſo verachtet und gehaßt, wie die Engländer, und ſeit die italieniſche Regierung ſich mit dem Protektorat Groß⸗ britanniens über Aegypten einverſtanden erklärt hat, ſind auch die hier zahlreich lebenden Italiener ihrer Haut nicht mehr ſicher. e Die ganze Wut der Nationaliſteupartei wendet ſich gegen den ägyptiſchen Miniſterpräſidenten, in dem man nur ein gefügiges Werkzeug der Engländer ſieht. Und das mit Recht. Sein Vorgänger, Ruchdi Paſcha, der al⸗ lerdings auch ſtillſchweigend das engliſche Protektorat anerkannt hatte, legte ſein Amt nieder, beſonders weil ſein Entwurf einer ägyptiſchen Verfaſſung nicht die Bil⸗ ligung des„hohen Protektors“ fand und er einem von Sir William Brunyate, Beirat im Juſtizminiſterium, ausgearbeiteten Projekt über Verfaſſungsreformen im Lande nicht zuſtimmen zu können glaubte. Nun kam Ruchdi Paſcha, der bereits einmal im Jahr 1910, nach der Ermordung Butros Paſchas durch den Pharmazeuten Wardani, Miniſterpräſident geweſen war, wieder ans Ru⸗ der. Aus dem urſprünglich glühenden Patrioten war ein feiles Werkzeug der Engländer geworden, der jede nationaliſtiſche Bewegung mit allen Mitteln zu unter⸗ drücken wußte. Im Jahr 1914 trat er von ſeinem Po⸗ ſten zurück. f Aber Unkraut vergeht nicht! Im November 1918 be⸗ gann er plötzlich wieder eine Rolle zu ſpielen im po⸗ litiſchen Leben Aegyptens und wurde von dem Schein⸗ Sultan von Englands Gnaden abermals zum Miniſter⸗ präſidenten ernannt. Um die Lebensfrage ſeines Lan⸗ des— die Entfernung der Engländer— kümmerte er ſich nicht. Sollte dieſe doch angeblich auf dem Frie⸗ denskongreß gelöſt werden!. Da ſucht das Volk ſich ſelbſt Geltung ſeiner berech⸗ tigten Forderungen zu verſchaffen. Zunächſt ſtreiken die Studenten der altehrwürdigen Al⸗Azhar⸗Univerſität zu Tauſenden. Auf einen von ihnen veranſtalteten ganz friedlichen Demonſtrationszug feuerten die engliſchen Truppen. Tote, Verwundete, maſſenhafte Verhaftungen, Gefängnisſtrafen! Gegen dieſe Schlächtereien empörten ſich die Mütter und Frauen in klagenden Manifeſtationen. Abermals gewaltſame Unterdrückung durch die britiſchen Kulturträger. Nun griff der Streik über auf weitere Kreiſe, und als man daun ſogar auf die zum Gebet in die Moſcheen eilenden Gläubigen geſchoſſen hatte, da zer⸗ ſtörte das Volk die Eiſenbahnlinien und Telegraphen⸗ leitungen. Seit dieſen Tagen folgt eine britiſche Schand⸗ tat der andern, ähnlich den Bunkalitäten ohne Grenzen, wie ſie in Azizieh verübt und vorſtehend geſchildert wor⸗ den ſind. Die Wut des Volks gegen den Miniſterpräſi⸗ denten entlud ſich in einem Attentat. Beſonders in Ale⸗ xandrien kam es zu heftigen Kämpfen, bei denen viele Polizeiorgane verwundet oder getötet wurden. Wo eng⸗ liſches Militär ſich zeigt, wird es mit einem Hagel von Steinen begrüßt. Die Empörung der Bevölkerung iſt bis zur Siedehitze geſteigert. Wollte ich auf alle die grauenerregenden Einzelheiten eingehen, ich müßte tagelang ſchreiben. Die Hoffnung, daß Aegypten noch einmal frei von ſeinen Bedrückern werden wird, habe ich aufgegeben. Macht geht vor Recht. Aber eines iſt wenigſtens erreicht: Die Engländer wiſſen Ba was ſie vom ägyptiſchen Volk, das ſie in ſeiner aterlandsliebe und Tatkraft ſtark unterſchätzten, noch zu erwarten haben. 5 Die engliſche Regierung hat die Beſatzungstrußpen in Aegypten von 1 auf 4 Tiviſionen verſtärkt. EE FF Lokales. 8 Kardinalsernennung. Wie verlautet, ſoll ßer anderen Biſchöfen auch Erzbiſchof Dr. v. Nörber⸗ Freiburg im nächſten Konſiſtorium in Rom zum Kar⸗ hinal ernannt werden. — Erhöhung der Auslandstelegrammgebüh⸗ ren. Infolge der Valutaverhältniſſe iſt die Poſtverwal⸗ tung gezwungen, die Telegrammgebührenſätze für das Ausland ab 1. Dezember von neuem zu erhöhen. Bei der Berechnung im Weſten iſt grundlegend die Erhöhung des Francwertes von bisher 2.30 Mark auf 2.80 Mark. Nach Ungarn koſtet das Wort nach dem neuen Satz 70 Pfg. gegen 55 vorher. — Zur Verbeſſerung des Telegraphenverkehrs wird in nächſter Zeit der Siemensſche Schnelltelegraph im Betrieb der Leitungen zwiſchen Freiburg und Frank⸗ furt, ſowie zwiſchen Mannheim und Frankfurt einge⸗ führt werden, um den Telegrammaustauſch zwiſchen Kon⸗ ſtanz und Nord⸗ und Mitteldeutſchland erheblich zu be⸗ ſchleunigen. Ferner ſollen neue Telegraphenleitungen zwi⸗ ſchen Konſtanz und Karlsruhe, ſowie zwiſchen Donau⸗ eſchingen und Freiburg im nächſten Jahr erſtellt werden. — Schleichhandel auf der Eiſenbahn. In den letzten drei Wochen ſind von badiſchen Kontrollbeamten des badiſchen Landespreisamts insgeſamt 79 Wagen be⸗ ſchlagnahmt worden. Darunter befinden ſich 17 Wagen mit Heeresgut, je 2 mit Käſe, Fleiſch, Konſerven, Kaffee, Zucker, Seife, 4 Wagen mit Obſt, 3 mit Tabak,? mit — 12 Holz und 10 mit Backſteinen. Außerdem wurden Stück⸗ gutſendungen in großer Zahl beſchlagnahmt. Ein Teil der Sendungen ſollte in das beſetzte Gebiet ausgeführt werden und wahrſcheinlich von dort als„Auslandsware“ zu uns zurückkommen. — Häutezuſchlag. Nach einer Bekanntmachung der Reichsfleiſchſtelle beträgt der Häutezuſchlag, der an die Viehhalter zu zahlen iſt, ſechs Zehntel des durchſchnittlichen Mehrerlöſes. Das bisherige Reichsdrittel fällt bekannt⸗ lich weg. Der Reſt verbleibt den Kommunalverbänden. Demnach beträgt der Häutezuſchlag vom 1.—14. Dezem⸗ ber auf den Jenkner Lebendgewicht bei Rindern 34.20 Mk., Kälbern 63 Mark, Schafen 36 Mark, Pferden, Eſeln und Mauleſeln 21.60 Mark. — Viehablieſerung. Anſtelle der nach dem Friedens⸗ vertrag an Belgien zu liefernden 15 000 Zuchtſchwei⸗ ne ſind durch Vereinbarung mit dem Organiſations⸗ komitee der Wiedergutmachungskommiſſion außer den be⸗ reits angeforderten Tieren von Deutſchland weiter zu liefern: 15000 Schafe, 10000 Ziegen und 35 000 Ge⸗ flügel. Nach der Umlage der Reichsfleiſchſtelle entfal⸗ len auf Württemberg hievon weitere 772 Schafe und 8 Böcke, 980 Ziegen und 20 Ziegenböcke, und 1509 Hüh⸗ ner und 151 Hähne, ſo daß die Geſamtanforderung für Württemberg an Schafen und Schafböcken zuſammen 7087 Stück, an Ziegen und Ziegenböcken zuſammen 1894 Stück und an Hühnern und Hähnen 1660 Stück ausmacht. — Die Kohlennot. Auf eine Anfrage aus par⸗ lamentariſchen Kreiſen gab der Württ. Arbeitsminiſter die Antwort, eine Beſſerung in der Kohlenverſorgung für den Hausbrand ſei zu erwarten, befriedigend werde die Belieferung in dieſem Winter aber weder in Würk⸗ temberg noch ſonſtwo werden. a — Das große Los der Preußiſch-ſüddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie mit 500000 Mark iſt in Abteilung A in Ber⸗ lin, in Abteilung B in Charlottenburg geſpielt worden. — Der Verband heimatstreuer Oberſchleſier, deſſen Aufgabe die Sammlung aller Oberſchleſier iſt, um den Abſtimmungsberechtigten die im Friedensver⸗ trag vorgeſehene Abſtimmung in ihrem Heimatsort zu ermöglichen und für Unterkunft, Verpflegung und Auf⸗ bringung der Koſten zu ſorgen, hat ſich den„Vereinig⸗ ten Verbänden heimatstreuer Oberſchleſier“, deren Zen⸗ kralſtelle in Breslau iſt, angeſchloſſen. Im Intereſſe der ſehr gefährdeten oberſchleſiſchen Heimat werden alle ge⸗ borenen Oberſchleſier— auch die Frauen, die nicht Oberſchleſier geheiratet haben, ſind abſtimmungsberechtigt — um ſoſortige Angabe des jetzigen Wohn⸗ und des Ge⸗ burtsorts an den Schriftführer des Verbands, Redakteur Heukeshoven, Stuttgart, Friedhofſtr. 12, dringend erſucht. Die Heimat iſt gefährdet, niemand verſäume die Abſtimmung. 7 a — Verkehrsſache. Vom Montag, 1. Dezember, an erhält der Perſonenzug 24/ D 111 Stuttgart ab 8.03 Uhr vorm., Bruchſal ab 10.58 vorm., Heidelberg an 11.37 vorm., wieder Fortſetzung nach Friedrichsfeld, Heidel⸗ berg ab 11.46 vorm., Friedrichsfeld an 12.00 mittags zum Anſchluß an den Zug D 269 Baſel Mannheim Friedrichsfeld— Frankfurt, Friedrichsfeld ab 12.10 nachm., Frankfurt an 1.38 nachm. Vom gleichen Tage an ver⸗ kehrt wieder der Anſchlußzug D 175 Frankfurt— Duis⸗ burg, Frankfurt ab 2.00 nachm. Ferner wird der Zug D 16 Frankfurt— Heidelberg—Baſel wieder ausgeführt, Frankfurt ab 3.55 nachm., Heidelberg an 5.47 nachm., Bruchſal an 6.21 nachm., Auſchluß an deu Perſonenzug 87/ D 61 Bruchſal— Stutlgart, Bruchſal ab 6.35 nachm., Stuttgart an 9.12 nachm. Den Reiſenden von Zug D nach Mannhein; wird empfohlen, ab Karlsruhe nicht den überfüllten Zug D 1 über Heidelberg, ſondern den Perſonenzug 755 über Schwetzingen, Karlsruhe ab 7.00 nachm., Mannheim an 8.58 nachm. zu benützen. — Die Neckarkanaliſation. In Karlsruhe hat eine Beſprechung zwiſchen Verkretern der württembergiſchen, badiſchen und heſſiſchen Regierung ſtattgefunden, die zu einer Einigung über ein gemeinſames Vorgehen der drei Länder in der Frage der Neckarkanaliſation führte. cs iſt demnach beabſichtigt, die Arbeiten zur Schiffbarma⸗ chung des Neckars und den Ausbau ſeiner Waſſerkräfte zwiſchen Mannheim und Plochingen ſpäteſteus im kom⸗ menden Frübfahr in Augriff zu nehmen, und noch in dieſem Monat werden Vertreter der Regierungen von Württemberg, Baden und Heſſen wegen Gewährung eines Ueberteuerungszuſchuſſes in Fühlung mit der Reichs⸗ regierung treten, die ſelbſt durch die bevorſtehende Ueber⸗ nahme der Waſſe ſtraßen auf das Reichs an der Schiff⸗ barmachung des Neckars ſtarkes Intereſſe haben dürfte. — Preiſe für Stickſtoffdünger. Das Kilopro⸗ zent Stickſtoff einſchließlich der Preisausgleichungsum⸗ lage koſtet nunmehr im ſchwefelſauren und ſalzſauren Ammoniak und im Natrium⸗Ammoniumſulfat 5.40 Mk., im Natronſalpeter 6.50 Mk., im Am moniumſulfatſal⸗ peter 5.85 Mk. und im Kalkſtickſtoff 4.85 Mk. Der deutſche Stickſtoffausſchuß hat der Erhöhung zugeſtimmt; die dem Ausſchuß angehörigen Vertreter der Landwirt⸗ ſchaft haben ihre Zuſtimmung nur unter der Voraus⸗ ſetzung gegeben, daß auch der Landwirtſchaſt eine Er⸗ höhung der Preiſe ihrer Erzeugnuiſſe zugebilligt wird, die ven geſteigerten Erzeugungskoſten entſpricht. Vinum vudieum 1919. Die bayeriſche Regierung führte bei der Reichsregierung Klage, daß der neue Wein in den Haupterzeugungsgebieten ſich in den Kel⸗ lern der Erzeuger und der Weinhandlungen oder Wein⸗ fabriken verſtecke und ſich ſchamhaft vor den Sounenſtrah⸗ len des Höchſtpreishandels zurückziehe. Dies führe wie⸗ der zu einer wucheriſchen Preistreiberei. wirtſchaftsminiſterium hat nun die in Betracht kommen⸗ den Bundesſtaalen zu einer Beratung darüber einge⸗ laden, wi. dem Rebenſaft von 1919 ſein„Kellerg fährtle? zu benehmen ſ oi... e Die Verſchleuderung der deutſchen Waren. Der „Berliner Lokalanzeiger“ meldet: Die Mannſchaft des deutſchen Seglers„Jeſſila“, der, von Hamburg kom⸗ mend, in Demptford(bei London) vor Anker ging, ver⸗ kaufte den Hafenarbeitern Weckeruhren für 5 bis 6 Schil⸗ ling das Stück. Die gleichen Uhren koſten in Lon⸗ doner Läden 25 Schilling.„ 5 Das Reichs⸗ 4— Vermiſchtes. Zuſammenſchluß der Burſchenſchafter. Aus An⸗ laß des Zuſammenſchluſſes der reichsdeutſchen und der Burſchenſchaften der Oſtmark fand am 29. November im Feſtſaal der Univerſität in Wien eine Feier ſtatt, bei der der Rektor Hofrat Dr. Schwind eine bedeutſame vaterländiſche Rede hielt. Zum Schluß wurde Deutſchland über alles geſungen. 5 Einbruch. Im Münchner Ratskeller ſind im Bu⸗ rean des Pächters für 424000 Mark Wertgegenſtände und 53 000 Mark in bar geſtohlen worden. Ehriſtbaumwucher. In der Nationalverſammlung iſt von den Abgeordneten Mittelmaun, Beuermann und Maretzky eine Anfrage über den Wucher im Handel mit Ehriſtbäumen eingebracht worden. Schon jetzt verlangt der Großhandel 20 bis 30 Mark für das Stück.“ Silberſchmuggel, Auf einem Güterbahnho in Ber⸗ lin wurde eine Kiſte, die angeblich Konſerven enthielt, angehalten. Man entdeckte in ihr einen Zentner deut⸗ ſche, öſterreichiſche und ruſſiſche Silbermünzen. Zugleich fiel den Kontrollbeamten eine zweite Kiſte mit deut⸗ ſchen Münzen in die Hand. Der Schleichhändler Moritz Stachewski aus Breslau wurde verhaftet. Minengefahr. An der holländiſchen Küſte iſt das engliſche Schiff„Smack“ auf eine Mine geſtoßen und en, 6 Mann ſind ertrunken. 5 Ausfuhr nach Chile. In Santiago ſind die er⸗ ſten deutſchen Waren ſeit Ausbruch des Kriegs einge⸗ troffen. Es ſind 3000 Tonnen Pappe, Glaswaren, elek⸗ triſche Artikel, Spielwaren, Topfwaren und Roben. 2000 Gewehre beſchlagnahmt. Durch die Sicher⸗ heitswehr in Dortmund wurde feſtgeſtellt, daß ſich auf dem dortigen Hauptbahnhof ein Waggon mit 2000 neuen Infanteriegewehren zweifelhafter Herkunft befin⸗ det. Die Waffen wurden beſchlagnahmt. Bisher konnte nicht feſtgeſtellt werden, wer der Abſender oder der Emp⸗ fänger der Waffen iſt. ö„ Luftballonhüllen geſtohlen. In der Luftballonhalle des Berliner Vereins für Luftſchiffahrt wurden drei Bal⸗ lonhüllen, zwei Korbplaue und zwei andere Plaue im Geſamtwerte von 50000 Mark geſtohlen. Zucker aus Holz. Ueber ein neues Verfahren der Holzverzuckerung weiß das Holzhandelsblalt zu berichten. Die Verzuckerung erfolgt durch Salzſäure. Angeblich ſoll dabei ein ſehr erheblicher Prozentſatz des Holzes in Zuk⸗ ker umgewandelt werden. Ein in Mannheim angeſtellter Verſuch ſoll ergeben haben, daß die techniſchen Schwie⸗ rigkeiten auch im großen überwunden werden können. Der 4. Komet dieſes Jahres. Wie aus Stockholm gemeldet wird, ging dort ein„bloß“ 2½ Wochen un⸗ terwegs befindliches Telegramm aus Kieto in Japan ein, wonach dortſelbſt am 25. Oktober ein neuer Komet entdeckt wurde. Der Komet gehört zur neunten Größen⸗ 4 Der Holzverbrauch des Deutſchen Reichs got dem Krieg betrug nach einer Statiſtik von Profeſſor Dr. Weber in„Technik und Wirtſchaft“ ungefähr 75 Millionen Feſtmeter. Davon erzeugte der deutſche Wald etwa 59 Millionen Feſtmeter und zwar 29 Mile lionen Fſtm. Nutzholz und 30 Millionen Fſtm. Brennholz. 2 Millionen Fſtm. betrug der Holzanteil jährlich aus det deutſchen Obſtbaumzucht, die 1900 einen Baumbeſtand von ungefähr 168 Millionen Stück mit 114 Millionen Fſtm. aufzuweiſen hatte. Der Reſtbedarf von 14 Millio- nen Fſtm. mußte durch Einfuhr aus änderen Ländern gedeckt werden. Unter dieſen ſteht das europäiſche? 9 land an der Spitze, das die Hälfte des fehlenden Bedarfs lieferte, dann folgte Oeſterreich mit einem Viertel, er Reſt kam aus Schweden, Norwegen, den Vereinigten Staaten und Finnland. Von den heimiſchen Staalen lieferte Bayern 11,3 Mill. Fſtm., Nutz- und Bauholz zu gleichen Teilen, dann folgte Baden mit 3,4 Mill. Iſtm Württemberg mit 3,2 Mill. Fſtm., Sachſen mit. Mill. Feſtm., Heſſen mit 1,3 Mill. Fſtm. Mit wenige als 1 Million folgten die kleinen Bundesſtaaten. le⸗ 2 ſien lieferte 4,8 Mill., Brandenburg 4,2 Mill., Oſthe, zen und Heſſen⸗Naſſau je 3 Mill. Fſtm., Preußen ins zeſamt 30,7 Millionen Fſem. g i. Verantmortlſch für die Redaktion Ga. Ammermann. engliſche Kommandant habe ihnen darauf gert und vor Durſt faſt ſterbend von f Engliſches. Die„Preſſe de Paris“ meldet aus Lou⸗ don, 1900 kriegsgefangene Matroſen von Scapa Flow haben ſich geweigert, gewiſſe Arbeiten zu verrichten. Der lang nichts zu eſſen und zu trinken geben laſſen und am dritten Tag haben ſich die Gefangenen ausgehun⸗ elbſt wieder zur Ar⸗ klaſſe und zwei Tage wurde. befindet ſich im Sterubilde des Steinbocks. Er iſt der vierte, der in dieſem letzten Halbjahr entdeckt Grönlandforſchung. Der Grönlandforſcher Knut Rasmuſſen iſt nach Kopenhagen zurückgekehrt. hat auf ſeiner Reiſe eine Menge Grönlandſagen und „Erzählungen geſammelt, die wohl bald veröffentlicht w N 5 unſen Bei unregelmäßiger Juſteun ahl d.eiung bitten wir die on 3 Abonnenten Beſchwerden an die Expedil des Blattes einzureichen. N E Er 60 verlag des„heckat-Botel er⸗ Eingefangen bew. zugelaufen ſind: 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarz und braun gefleckt, auf der Bruſt ein weißer Fleck, bei Schutzmann Daum, Waldhof Wachtſtr. 34. 8 1 Hund, ſchottiſcher Schäferhund, männlich, rotbraun, bei Friedrich Refior, Schwetzingerſtr. 96. 1 Hund, Foxteriener, männlich, ſchwarz und gelb, bei Valentin Dieter, Amerikanerſtr. 21. 1 Hund, Spitzer, weiblich, braun, bei Helfs⸗ ſchutzmann Moſer, Friedrichsfelderſtr. 39. 15 1 Hund, Wolfshund, männlich, ſchwarz, . bei Friedrich Heiß, Metzger Seckenheimerſtr. 76. 1 Hund, angebl. Fuchs, weiblich, gelb mit weiß, bei Schutzmann Brückel. 1 Hund, Deutſche Dogge, männlich, ſchwarzgelb getiegert, bei Julius Preis, Mannheimerſtr. 41 a. 1 Hund, junger verraſſter Wolf, männlich, ſchwarz mit weißen Pfoten, bei Karl Bröhrig, Waldhof Altrheinſtr. 14. 1 Hund, Pudel, männlich, ſchwarz, die hintere Hälfte geſchoren, bei Hauptlehrer Karl Wagner, Feudenheim Hauptſtr. 148. 1 Hund, Dogge, mänlich, hellbraun, bei Anna Schiffbauer, Seckenheimerſtr. 22. 5 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarz mit braunem Abzeichen, bei Frieda Krämer Ehefrau, Dalbergſtr. 3. 1 Hund, Baſtard, männlich, dunkle Farbe, bei Eugen Gergowißſche, Bellenſtr. 11. 1 Hund, Wolf, weiblich, rehfarben(braun), bei Heinrich Menges, Waldhofſtr. 18. 1 Hund, Foxterier, männlich, weiß mit braunen Ohren, bei Max Braun, Neckarau Morfeldſtr. 7. 1 Hund, Wolf(1 Jahr), weiblich, grau, bei Friedrich Billhard, hier, Rheinhäuſerſtr. 54. 1 Hund, Schäferhund, unbek., ſchwarzbraun, bei Heinrich Heiſer, Gartenfeldſtr. 59. 1 Hund, Foxer, unbek., braun, bei Friedrich Nüſſig, hier Dammſtr. 26. 1 Hund, Schnautzer, männlich, rotbraun, bei Johann Schmid, P 2, 4—5. 1 Hund, Schäferhund, weiblich, ſchwarz und gelb, bei Waldhüter Fr. Wehe, Sandhofen Aus⸗ gaſſe 30. 1 Hund, 5 glatthaarig, männlich, Pfeffer und Salz, in Neckarau Rathausſtr. 2. 1 Hund, Wolf, weiblich, grau, bei Ludwig Frey, Gefangenenlagerbarake 4. 1 Hund, Spitz, männlich. hellbraun, bei Philippine Thomas Wwe. hier J 3, 4. 1 Hund. Kreuzung Dobermann Wolf, lang⸗ haarig, gelb, im Tieraſyl. Mannheim, den 28. November 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Die Ausſtellung von Wanderge⸗ werbeſcheinen u. ſ. w. für 1920 betreffend. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß ab 1. Dezember ds. Is. Anträge auf Ausſtellung von Wandergewerbe⸗ und Erlaubnisſcheinen, ſowie Gewerbelegitimationskarten für das Jahr 1920 entgegengenommen werden. Antragsformu⸗ lare ſind an Schalter 10 der allgem. Meldeſtelle erhältlich. Dem Antrag ſind beizufügen bei Erlaubnis⸗Wandergewerbeſcheinen. Der alte Schein und neue Photografie bei Gewerbelegitimatienskarten; Die alte Karte, Handelserlaubnisſchein oder Anzeigebeſcheinigung und neue Photografte. 1 Höchſtpreiſe für Kartoffeln 6 betr Nachſtehend bringen wir die Bekanntmachung des Miniſterinm des Innern vom 8, November 1919 Höchpreiſe für Kartoffeln betr.(Stoatsanzeiger vom 10. ds. Mts. No. 268) zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 25. November 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. Vb. Unſere Andordnung vom 15. Oktober 1919 (Staatsanzeiger No. 274 vom 18. Oktober 1919) wird aufgehobeu. An deren Stelle wird beſtimmt: Die Ziffer 1 und II unſerer Bekanntmachung obigen Betreffe von 11. September 1919,(Staats⸗ anzeiger No. 214 vom 13. September 1919) er⸗ halten folgende Faſſung: 1. Der Preis für den Zentner Kartoffeln 5 beträgt beim Verkauf durch den Erzeuger Mk. 7.50. 5 Für Kartoffeln, die bis 15. Dezember 1919, gemäß § 2 unſerer Verordnung vom 11. September 1919, Kartoffelverſorgung betr., Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 472 ber badiſchen Kartoffelver⸗ ſorgung oder dem Kommunalverband zur Deckung des eigenen Bedarfs zur Verfügung geſtellt 2 . 8 zu verkaufen. ſind, erwartet geſtellt werden, auf die badiſche Staatskaſſe über⸗ nommen. Die genannte Preiſe ſchließen die Koſten der Ausfuhr zur Verladeſtelle des Vezſandortes ſowie des Einladens in den Eiſenbahnwagen oder das Schiff ein. 2. Der Preis für den Zentner Kartoffeln wird in den Fällen, in denen der Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher liefert, wie folgt feſtgeſetzt: a. ab Acker oder Keller auf höchſtens Mk. 9.25 b. frei Verladeſtelle des Verſandortes einſchl. der Koſten des Einladens daſelbſt auf höch⸗ ſtens Mk. 9.50. c, bei Lieferung vor das Haus des Verbrau⸗ chers auf höchſtens Mk. 1050. Karlsruhe, den 8. November 1919. Miniſterium des Innern Remmele. Braun. b Ak Solide Möbelpreise Speisezimmer, Herrenzimmer, Schlafzimmer, Küchen, Klubsessel, Sofas und Dielenmebel. Moderne gediegene Arbelt, abgelag. Material U Möbelhaus E. Pistiner Mannheim 5 . 2 2 5 172/19. 1r-lt Stadtische Sparkasse Sehibelælngen uit&emeindebuegseohaft mũùhndelsleher Postscheekkonto HMarlsruhe o, 2950.— Telephon Vo. öl. Gamiliehe Hinlagen wer- 4 den dom Tage der Hinaahlung an zu 40% bersiust. Hassenstunden: S 12 Uhr bor. miltags, 2—5 Che nachmittags. Agenturs tolle: Georꝗ Röser, Seckenheim Geschlechits-Nranke! Rasche Hilfe— Deppelte Hilfe! Harnröhrenleiden, frischer und veralt. Ausfluss, Heilung in kürzester Frist, Syphilis, ohne Berufs- störung, ohne Einspritzung und andere Gifte, Mannesschwäche, sofortige Hilfe. Ueber jedes der 3 Leiden ist eine ausführl. Broschüre er- schienen mit zahlr. ärztl. Gutachten u. Hunderten reiw. Dankschreiben Geheilter. Zusendung kosten- los gegen 25 Pf. in Marken für Porto in versch. Doppelbrief ohne Aufschrift durch Spezialarzt Dr. med. Dammann, Berlin, Potsdamerstr. 123 B. Sprech- stunden: 910, 3—4 Uhr. Genaue Angabe der Leidens erforderlich, damit die richtige Broschüre gesandt werden kann. Schöne Chriſtbäume u. Aepfel Peter Diehm, Friedrichſtr. 76. Arbeitergeſangverein„Vorwärlo Setkenheim. Heute Abend 8 Uhr Probe. für Männer und Frauenchor. Um 7 Uhr treffen ſich die Theaterſpieler. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand. 5 meldet.— Wenn ſo einmal mit den Gefangenen in den dürfte f Deutſchland verfahren worden wäre! e* 2 wird eine Schnelligkeitsprämie von 2 Mark für i Amtliche den Zentner gezahlt. Dieſe wird, wenn die Kar⸗ Bekanntmachungen toffeln por dem 15. November 1919 zur Verfügung Empfehle mein reich- Sortiertes Lager in allen Schuhwaren e aaa Heh. Weiekum Schuhhaus und Reparaturwerkstätte Hauptstrasse 113. Telephon 23. im„Pfälzer Hof“(Nebenzimmer). wendig. Eine Partie gebrauchte 15 Siederohf zum Gelände einfriedigen zu ver Ph. 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