en — Sonn⸗ und Feiertage. 1— 5 Hmtsblaft der Bürgermefsteramter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Abounementspreis: Monatlich 1.30& und 20 38 1ů 5 Tres S Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4 19. Jahrg. 5 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Donnerstag, 4. Dezember 1919. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petit elle 85 Pfg. Reklamen 1.20 Mk. 5. Poſtſcheckkonto: Karléerute Nr 19819. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 280 Tagesſchau. er bring Max von Baden hat einen offenen Brief an den zbiſchof von Canterbury gerichtet, in dem er ihn um Hilfe die deutſchen Gefangenen bittet und an die aus deutſcher Net denſchaft zurückgekehrten Engländer einen Appell Aus Dresden meldet der„Berliner Lok.⸗Anz.“: Der eret üchſiſche Wirtſchaftsminiſter Schwarz hat der Preſſe mitge⸗ 101 killt. daß die Broverſorgung Deutſchlands bis März n. J. tion küchert ſei, die Fleiſch⸗ und Fettverſorgung bis Ende Fe⸗ r die Kartoffelverſorgung bis in die zweite Hälfte des . ebruar. e 1 In Rom, Mailand und Florenz iſt der Generalſtreik er⸗ at worden. Es kam vielfach zu patriotiſchen Kundgebun⸗ iin Durch franzöſiſches Regierungsdekret wird in Elſaß⸗Loth⸗ I bengen das franzöſiſche Strafgeſetzbuch eingeführt, doch blei⸗ 2 die bisherigen ſtrafrechtlichen Beſtimmungen über das 5 Ne und Kirchenweſen, das Steuer⸗ und Zollweſen ſowie Ver die Arbeitsregelung in der Induſtrie beſtehen. n„Aus dem„Petit Journal“ iſt folgendes zu entnehmen: 4 Wclinksrheiniſchen Gebiet habe Frankreich eine Armee von einf„ Maun zu unterhalten. Im Inneren Frankreichs wokehl. Elſaß⸗Lothringen braucht man 180 000 Mann, in Ma⸗ d 75 000, in Algier und Tunis 60 000, in Syrien 30 000 klin und in den franzöſiſchen Kolonien 80 000 Mann. Die f erhalt Armee müſſe aber in der Stärke von 520 000 Mann Milizen bleiben und da die Einſührung des Einjährigen⸗ Verfütedienſte, in Frankreich noch 250000 detruten zur ſuldat sung stellen würde, ſo müßten etwa 300 000 Berufs⸗ uiſch en unterhalten werden, die in Frankreich, in den afri⸗ schen und oftaſiatiſchen Kolonien anzuwerben wären. S 2 2 5 Mit Horace Byatt, der Verwalter von Deutſch⸗Oſtafrika, de 90 mehreren engliſchen Beamten in Dar⸗es⸗Salam ein⸗ zoffen, um die Landesverwaltung nen zu organiſieren. 18 rüheren deutſchen Auſiedler ſind ausgewieſen und die gewordenen Plätze engliſchen Koloniſten überwieſen wor⸗ 0 Die europäiſche Schmach. Eine neue Heuchlernote der Alliierten. f B. Berlin, 3. Dez. Dem deutſchen Vertreter in ziſt am 2. Dezember eine Note zugegangen. in der zt. die alleinige Berentwortlichkeik Deutſchlands für W. T. B ris hei Nunittelbar und ſchlagend aus der Tatſache, daß es auf lt pie der Alliierte vom 1. November keine Antwort er⸗ der Arbor und daß es die Delegation, die es zur Klärung andt baten zur Ausführung des Friedens nach Paris ent⸗ rüber. 2 Tage nach der Ankunft wieder nach Berlin gierzeruſen habe. Es ſei nicht augebracht daß die deutſche der eren ſich bezüglich der Frage der Kriegsgefangenen und enden der öffentlichen Meinung gegen die Alliierten erde e gegen Frankreich zu bedienen ſuche. Dies Ketifttan ch die Tatſache erwieſen, daß die Konferenz die ir dention und die Inkraftſetzung des Vertrags. der auch N auf Felpunke der Rückgabe der Gefangenen maßgebend Aus ſicht Dezember feſtgeſetzt habe. Anſtatt ſich an den in babe di genommenen Abſchlußverhandlungen zu beteiligen, 125 deutſche Regierung eine dilatoriſche Haltung einge⸗ n und in unerträglichem Tone eine Erörterung er⸗ obwohl es in ihrer Macht geſtanden habe, daß erzögerung der Seimſchaffung der Gefangenen ergebe dieſe ſogleich, noch Ende des vorigen Monats, d. h. nach wenigen Tagen, hätten heimkehren können. Der hinhal⸗ tende Charakter dieſes Vorgehens und die in der Ratifi⸗ kation durch Deutſchlands Verhalten eingetretene Verzöge⸗ rung ließen die volle Verantwortung für das Verbleiben der Gefangenen in Frankreich, wo ſie übrigens nicht nur human, ſondern mit Wohlwollen(12] behandelt würden, auf Deutſchland zurückfallen. Die Note befaßt ſich dann mit der Frage der Auslieferung der Schuldigen und ſagte, die Al⸗ lierten ſeien aufs höchſte erſtaunt zu ſehen, daß die öffent⸗ liche Meinung in Deutſchland noch jetzt der deutſchen Ver⸗ antwortlichteit ſo wenig bewußt ſei und nicht ſelbſt die Be⸗ ſtrafung fordere, daß ferner die Verbrecher i] nicht den Mut und die Vaterlandsliebe beſäßen, um freiwillig ſich zu unterwerfen, ſich zu verteidigen und ihrem Land ſeine Ver⸗ pflichtungen zu erleichlern. Solange das deutſche Gewiſſen, was die gauze Welt begreift, nicht einſehe, daß das Unrecht wieder gut gemacht werden und die Verbrecher ihre ver⸗ diente Strafe finden müßten, dürfe Deutſchland nicht er⸗ warten, daß es in die Geſellſchaft der Völker wieder eintreten kann, noch bei den Alliierten Verzeihung ſeiner Verbrechen und Milderung ſeiner Bedingungen erhalten werde. Die Gefangenen als Preſſionsmittel. Paris, 3. Dez. Obwohl die Erklärung Clemenceaus je⸗ den Zweifel beſeitigt, daß Frankreich vorläufig die deutſchen Gefangenen ausliefern wird, ſcheint die Frage aber noch mit anderen Dingen in Verbindung zu ſtehen, auf welche Clemenceau nicht eingegangen iſt. Die Kriegsgefangenen bilden in der Hand Frankreichs die letzte Gewalt, die es ohne ſeine Verbündeten gegen Deutſchland zu Erpreſſungen jeglicher Forderungen benutzen kann. Wie man in den Krei⸗ ſen der Regierung ſagt, iſt man vollſtändig davon überzeugt, daß Deutſchland unter dieſem Drucke alles bewilligen wird, was Frankreich fordert. Zu dieſen Forderungen gehören in erſter Linie die Auslieferung der ſchuldigen Offiziere, die Stellung von deutſchen Arbeitskräften und die Lieferung von Material und Maſchinen zum Wiederaufbau in Nord⸗ frankreich, die Feſtſtellung der Entſchädigungſummen und dergleichen mehr. Die Regierungspreſſe ſpricht die Anſicht der Regierung aus, wenn ſie behauptet, daß man in Paris fürchtet, Deutſchland ſpekuliere auf die amerikaniſche Volks⸗ ſtimmung, wodurch es eine Milderung der Vertragsbedin⸗ gungen erwartet, wenn die Alliierten uneinig geworden ſeien. Noch über eine halbe Million Gefangene in Sibirien. T. U. London, 3. Dez. Der Korreſpondent des„Daily Herald“ erfuhr in einer Unterredung mit Litwinow, daß ſich in Sibirien noch ca. 150600 Ungarn, 120 090 Oeſterreicher, 40 000 Tſchecho⸗Slowaken, 80 000 Polen und 200 000 Deutſche befänden, die man gern heimſchicken würde. Da es auf dem Seewege nicht möglich iſt. erwägt man ein freies Geleit nach dem Weſten, wobei ſämtliche in Frage kommenden ruſſiſchen Regierungen ihr Einverſtändis geben und das Rote Kreuz die Verpflegung übernehmen müßten. Ein Aufruf der Internierten von Scapa Flow. Berlin, 3. Dez. Der„Berl. Lokalanz.“ veröffentlicht einen Aufruf der zurückgehaltenen Scapa⸗Flow⸗Beſatzungen und Flieger an die Heimat, in dem es u. a. heißt: Wird Deutſch⸗ land für unſere Freilaſſung gezwungen werden, ſchmachvolle Bedingungen zu unterzeichnen, ſo wollen wir alle, Mann für Mann, weiter das Los der Kriegsgefangenſchaft tragen;: dann tun wir weiter unſere Pflicht für unſer geliebtes Va⸗ terland, für unſer Heimat, für Deutſchland! Deutſchland, Deutſchland über alles! e e—.0 é Deutſchlands Verſklavung. Ablehnung des Haager Schiedsgerichts durch England. W. T. B. Amſterdam, 3. Dez.„Telegraaf“ meldet aus London: Das offizielle Regierungsorgan„Daily Chroniele“ ſchreibt in einem Leitartikel zur deutſchen Weigerung in Bezug auf die Forderungen der Alliierten wegen der Ver⸗ ſenkung der deutſchen Schiffe in Scapa Flow, man könne ſich nicht vorſtellen, daß die alliierten und aſſoziierten Mächte auf den deutſchen Vorſchlag, die Angelegenheit dem Haager Schiedsgericht zu überweiſen, eingehen werden. Dieſer Vor⸗ ſchlag erfolgt auf einer ganz verkehrten Auffaſſung über die Beziehungen zwiſchen den Parteien hin. Abgeſehen davon, daß kein ſtellverttetendes Haager Schiedsgericht geſchaffen werden könne, da die Zahl der neutralen Staaten bei Be⸗ endigung des Krieges ſehr gering ſei, handle es ſich hierbei nicht um Fragen, die zwiſchen gleichberechtigten friedlichen Parteien ſchweben, ſondern zwiſchen Sieger und Beſiegten im Weltkrieg. Der Frieden ſei noch nicht ratifiziert, und als ſich der Zwiſchenſall in Seapa Flow ereignet habe, ſei der Friede noch nicht unterzeichnet geweſen. Deutſchlands Vor⸗ ſchlag ſei ein neuer Verſuch, die Lage zu ſeinem Vorteil falſch auszulegen und ſeine Feinde auf einen Boden zu locken, auf den ſich die Staatsmäner der Alliierten nicht ohne ernſtlichen Schaden für die ihnen anvertrauten Intereſſen begeben können. Etwas anderes ſei die Frage, ob Deutſch?⸗ land eine beſondere Eutſchädigung auferlegt werden ſoll oder nicht, wenn Deutſchland in der Lage ſei zu beweiſen, daß infolge der Gründe, die die a. und a. Mächte in Betracht zogen, die Erfüllung von Forderungen Deutſchland mehr büßen laſſe und ſeinen Wiederaufbau, deſſen es bedürfe, mehr behindere als beabſichtigt ſei. Dann würden die alli⸗ ierten Mächte wohl bereit ſein, einige Einzelheiten, bei denen Deutſchland dieſes Erſuchen ſtellt, zu revidieren. Der Artikel ſchließt: Es iſt ſonderbar, wie langſam ſich die deut⸗ ſchen Staatsmänner die alten Torheiten abgewöhnen. (Wie wir hierzu von zuſtändiger Seite erfahren, ſcheint das Argument der engliſchen Zeitung, der Friede ſei noch nicht unterzeichnet geweſen, ganz unverſtändlich. Es han⸗ delt ſich um eine angebliche Verletzung des Waffenſtillſtands⸗ abkommens, die uns vorgeworfen wird. Aus der kurzen Meldung iſt nicht erſichtlich, was durch dieſen Hinweis auf die Nichtunterzeichnung bewieſen werden ſoll.) Erpreſſerpolitik ohne Amerikas Hilſe? B. L. Paris, 3. Dez. Im„Journal des Debats“ veröf⸗ feutlicht deſſen politiſcher Direktor Auguſte Gauvain einen Artikel, der ſich mit der durch das Verhalten der Vereinigten Staaten geſchaffenen Lage befaßt und der, weil er zweifel⸗ los inſpiriert iſt, ein Zeichen iſt für die Abſichten der fran⸗ zöſiſchen Politik und für deren gegenwärtige Nervoſität. Bauvain ſtellt feſt, daß Frankreich auf die Vereinigten Staaten mit ſeiner Erpreſſerpolitik Deutſchland gegenüber nicht mehr rechnen könne. Er verlangt, daß man auf Ame⸗ eika keine Rückſichten mehr nehme, ſondern daß Frankreich ielbſtändig vorgehe. Zugleich wirft er Wilſon vor, daß er Deutſchland gegenüber viel zu milde vorgegangen ſei. In⸗ dem Gauvain die franzöſiſche Regierung auffordert, allen⸗ falls mit Waffengewalt die Erfüllung des Friedensvertrags zu erzwingen, frägt er ſich, ob Frankreich noch die Mittel beſitze, um den nötigen Druck in militäriſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht auszuüben. Gauvain glaubt bei dieſem letzten Mittel auch auf die Deutſchland benachbarten neu⸗ tralen Staaten zählen zu können. Der Artikel, der, wie ihr Berichterſtatter erfährt, von den franzöſiſchen Agenturen auch nach dem Auslande weitergegeben wurde, ſchließt fol⸗ gendermaßen:„Zaudern wir nicht zuzuſchlagen, wenn uns kein anderes Mittel übrig bleibt, um den Widerſtand der ſittenloſen Feinde zu zerſchmettern.“ 1 Du biſt mein! 5 R H. v. Er lin. (Machdruck verboten) e Sie atmet tief auf, bevor ſie Antwort gibt. „Ich war bei Angelika.“ 5 „Du— 2!— Wann—“ ich chrieb. ab 0 8 hnen, fühlen laſſen—20* geſagt, was ich durch dich wußte.“ udigte Wildheit glüht in ſeinen Augen. roßmut von dir erbat.“ aſſ enheit. 8 cht, f ſen an dich Mi war die Wirkung meines Rates.“ *. langem Blicke ſieht er ſie an. hen; Dein Rat. 0 e —— 1 5 681 fer 75 willſt du?“ In ſeiner Stimme klang dump⸗ „An jenem Tage, bevor ſie ihren Abſchiedsbrief an Madeleine! Du— das haſt du getan! Haſt ſie uch'dkein,, fat ſie ihm ins Wort, ich habe ihr ehr⸗ f ö gebgechrectlich verwandeln ſich ſeine Züge, mühſam 6„So alſo beantworteſt du meine Offenheit, die Gela o antwortete ich dir“, fährt ſie fort in müder Sinn„Und meine Antwort wäre in deinem — mehr geweſen, hätte ich ein Weib gefunden, das dich 4 liebte, als ich dich liebe. Ich fand dieſes Weib nend 8 ein törichtes, haltloſes Weſen, das wei⸗ bereute und mich weinend anflehte, ihm zu hel⸗ raten, ſeine Torheit gut zu machen, ihr Brief 8 Und haſt ihn klug verſchwiegen bis rü. Haſt dich nur ganz im Stillen der Heldentat it, ein furchtſam hilfloſes Kind in Angſt ver⸗ 1 8 daß es nicht anders konnte, als deine „Meinem Willen“ wiederholte ſie langſam. „Was glaubſt du wohl, was ihr Wille geweſen wäre? Dein Weib zu werden, mit dir zu fliehen in die Welt hinaus, dir anzugehören, unbekümmert um Glück und Unglück— glaubſt du, daß das ihr Wunſch und Wille geweſen wäre?“ 5 Ihre Hand ſchleuderte er zurück, die ſie bittend zu ihm erheben will. 5 5 „Du— die du wieder einmal das Schickſal haſt ſpielen wollen!“ „Wieder einmal—“ Sie neigt den Kopf gegen ihn vor, als verſtehe ſie ihn nicht. Da hallt es dröhnend: „Ja wieder einmal! Denn auch in mein Leben haſt du als Schickſal gegriffen, biſt zu unſelig ſchwa⸗ cher Stunde gekommen, haſt dem Einſamen, Welt⸗ fremden des Lebens gefüllten Becher gereicht. Tau⸗ 5 verflucht ſei der Trank, den ich daraus ge⸗ an!“ 8 „Hartmut—“ 8 Aus dem Hintergrunde des Zimmers, wohin Ma⸗ deleine geflohen war, klingt wie ein Schrei aus To⸗ desnot—„was habe ich dir getan, als daß ich dich liebte?“ ö „Als daß du mich liebteſt?“ Ein höhniſches Auf⸗ lachen, durch das ſein Geſicht ſich verzerrt. „Als daß du ungerufen überall mir in den Weg kamſt, auch als ich dich nicht im Unklaren ließ über meine Gefühle für dich und— eine andere. Liebe! Das Deckwort für deine Selbſtherrlichkeit, die es nicht ertrug, daß einer der Sieggewohnten ſich nicht beugen wollte.“ 75 8 „Hartmut, du machſt mir die Stunde der Reue ſehr ſchwer“ 850 8 1 Mehr als jede Abwehr, jede lſeidenſchaftliche Em⸗ pörung es vermocht hätte, reizt ihn ihre gelaſſene Mahnung, dieſer ſtarre, wunſchloſe Blick. Zu Boden hätte er ſie ſchleudern mögen. Und jäh hat er ſeine Hände ihr auf beide Schultern gelegt und ſchüttelte ſie heftig:„Reue! Ja, du ſprichſt es aus. Weißt du, was das iſt? Mein Leben an deiner Seite iſt voll davon!“ a 8 a „Warum biſt du dann nicht gegen meinen Willen gegangen? Gewaltſam hätte ich dich nicht halten können.“ „Nicht—.“ Er tritt von ihr zurück und ſieht ſie ſeltſam an, daß ihr das Blut ſchwerglühend in die Wangen ſteigt.—„Ein Menſch, der Schickſal ſpielt, ein Weib wie du, das des Mannes Schwäche kennt, das hat wohl auch Gewalt, ihn feſtzuhalten, bis—“ „Jetzt iſt's genug!“— Ein Klang, als ſchlage eine eherne Pforte zu.„Du biſt frei.“ 5 Und darauf Grabesſtille.. Durch Hartmuts Geſtalt geht ein Zittern. „Madeleine—“ i Sie rührt ſich nicht. Die eherne Pforte hat ſich geſchloſſen, und was er auch dagegen ſchleudert in Zorn und Tollheit, er weiß es, ſie öffnete ſich nicht wieder. „Weißt du es auch, was du geſprochen, und daß ich es dir danke, wenn es dir ernſt mit deinem Wort geweſen?“. i „Es iſt ernſt.“„„ 5 Steif und langſam wendet ſie ſich, ſchreitet ſtill durch die Tür und drückt die Klinke hinter ſich in das Schloß— ſenkt ſie ganz langſam, lautlos hernieder, als könne ſich die Hand nicht davon trennen. e Aortſetzung folgt) Die engliſch⸗franzöſiſche Allianz. W. T. B. Haag, 3. Dez. Aus London wird berichtet: Wäh⸗ renn Poincares Aufenthalt in London wurde zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Staatsmännern eine Vereinba⸗ rung getroffen, derzufolge jede wichtige politiſche Frage erſt nach gegenſeitgier Beratung der beiden Regierungen ent⸗ ſchieden wird. Die Beſetzung der deutſch⸗polniſchen Grenzgebiete. T. U. Thorn, 3. Dez. Polniſche Blätter veröffentlichen eine amtliche Meldung aus Warſchan, in der es heißt: Die polniſche Regierung hat Nachrichten erhalten, daß die in Bromberg und Thorn ſtehenden Teile des Grenzſchutzes zu⸗ rückgezogen und an ihrer Stelle von den deutſchen Militär⸗ behörden die iſerne Diviſion aus Kurland herangezogen iſt. Angeſichts deſſen bittet die polniſche Regierung die En⸗ tente, eine genaue Kontrolle der Polen zugeſprochenen Ge⸗ biete einzuſetzen. Tatſächlich hat das vor drei Wochen aus dm Baltikum zurückgekehrte Freikorps Diebitſch in Thorn Quartier genommen und wird hier bis zur Uebergabe bleiben. a 2 8 Vernichtung der deutſchen Unterſeeboote? TU. Baſel, 3. Dez. Der„Basler Nationalzeitung“ wird aus Paris gemeldet, der Fünferrat habe beſchloſſen, daß ſämtliche deutſchen Unterſeeboote zerſtört werden ſollen, bis auf 10, die der franzöſiſchen Marine zugeteilt werden ſollen. Der engliſche Geſandte in Berlin. T. U. Kopenhagen, 3. Dez. Der Londoner Korreſpondent des„Politiken“ drahtet, daß der engliſche Diplomat Lord Vietor Wilmarnbok, der bis vor einigen Wochen zur eng⸗ liſchen Geſandtſchaft in Kopenhagen gehörte, zum engliſchen Geſandten in Berlin auserſehen ſei. 5 Eine neue Friedenskonferenz. 5 T. U. Koblenz, 3. Dez. Nach einer Meldung der Zei⸗ tung„Ameroc“ haben Frankreich, England und Italien be⸗ a ſchloſſen, eine neue Friedenskonferenz auf Mitte Januar einzuberufen. Die Vereinigten Staaten werden nicht ver⸗ treten ſein. Es ſoll die türkiſche und ruſſiſche Frage und ſpäter verſchiedene andere Dinge, die noch nicht erledigt wer⸗ den konnten, beraten werden. Dem Frieden entgegen. Der Völkerbund. W. T. B. Brüſſel, 3. Dez. Am 1. Dezember wurde in der Akademie die Länderkonferenz zugunſten des Völkerbundes eröffnet. Den Vorſitz übernahmen Deschamps und der bel⸗ giſche Miniſter des Aeußern. Bei der Konferenz waren ver⸗ treten: England, Frankreich, Italien, Belgien, Schweiz, Hol⸗ land, Dänemark, Norwegen, Portugal, Griechenland, Polen, Japan, China und Serbien. Im Namen Frankreichs ſprach Leon Bourgeois den Wunſch aus, daß Amerika bald an der Konferenz teilnehmen könne. 8 Clemenceau Präſidentſchaftskandidat. W. T. B. Paris, 3. Dez. Nach dem„Matin“ ſtellen ver⸗ ſchiedene Perſönlichkeiten aus der Amgebung Clemenceaus dieſen zum Präſidenten der Republik in Ausſicht. Bisher ſtand Elemencean dieſem Vorſchlag ablehnend gegenüber, aber die Befürworter der Idee geben die Hoffnung nicht auf, diefen doch noch zur Annahme zu bewegen. Clemen⸗ eau wird ſich aber nicht als Kandidaten aufſtellen laſſen, ſondern uur das Amt als Ehrung annehmen.„Matin“ ver⸗ ſichert, daß in der nächſten Woche große Anſtrengungen ge⸗ macht werden, um Clemeuceau zu bewegen, ins Elyſee zu ziehen, oder aber mindeſtens an der Spitze des Miniſte⸗ riums zu blei ne Was geht in Italien vor? b Rotterdam, 3. Dez. Nach aus Paris vorliegenden Meldungen laufen dort die wildeſten Gerüchte über die Er⸗ eigniſſe in Jlalien um. Schon ſeit Samstag iſt der telegra⸗ phiſche Verkehr zwiſchen Frankreich und Italien unterbro⸗ chen. Der italieniſche Botſchafter erklärte zwar dieſe Ge⸗ rüchte als grundlos, aber in der Tat hat ex ſelbſt keine Nach⸗ richten. Man spricht von einer Volkserhebung und einer Entthronung des Königs uſw.— Montag abend wurde aus Amſterdam gemeldet, daß dieſe Pariſer Gerüchte einen ſehr ſchlechten Einfluß auf die Wechſekurſe hätten. Dieſe ſenkten ſich wie folgt: Das engliſche Pfund um 32 Eis. der Fraues um 80, der Schweizer Frances um 37 Ets. Selbſt der ameri⸗ kaniſche Dollar ſoll um 2 Cent gefallen ſein. Genf, 3. Dez. Die Meldung, daß die telegraphiſche Ver⸗ bindung zwiſchen Italien und Frankreich ſeit 2 Tagen un⸗ terbrochen ſei, wird von Pariſer Blättern dahin ausgelegt, daß in einer Anzahl Städte Italiens Unruhen ausgebro⸗ chen ſeien. W. T. B. Baſel, 3. Dez. Aus Rom wird gemeldet: Der Chefredakteur des„Avanti“ wurde wegen Beſchimpfung der Polizei mehrere Stunden in Haft gehalten. Die ſoziali⸗ ſtiſche Union und die Arbeiterkammer haben in der gleichen Nacht darauf einen unbefriſteten Generalſtreik für Rom be⸗ ſchloſſen. Das Ende der Armee Judenitſch. Stockholm, 3. Dez. Nach einer im„Svenska Dagbladed“ wiedergegebenen Mitteilung des eſtniſchen Generalſtabs⸗ chefs iſt die Armee Indenitſchs als völlig aufgelöſt anzu⸗ ſehen. Ihre zertrümmerten Reſte befinden ſich in entſetz⸗ lichem Zuſtand. Bei dem regelloſen wilden Rückzug verlor der Stab Judenitſchs völlig den Kopf und überließ die Truppen ihrem Schickſal. Die Verpflegungsverhältniſſe ſind furchtbar. Viele Soldaten ſind verhungert. Der Reſt ſuchte ſich auf eſtniſches Gebiet zu retten. Dort erfolgte die Entwaffnung oder die Einſtellung in eſtniſche Regimenter. Dieſer Bericht läßt den Schluß zu, daß die ruſſiſchen Gegen⸗ revolutionäre in dieſem Winter nichts mehr gegen Peters⸗ burg unterneehmen können. eee eee t= e Deutſchland. Vorbereitungen für die Reichstagswahlen. Die Vorbereitungen für die kommenden Reichstagswah⸗ len werden bereits getroffen. Als erſte iſt die Deutſche De⸗ mokratiſche Partei bereits an der Arbeit, die Aufſtellung der Kandidaten für die Reichstagswahlen vorzunehmen. Die frühzeitige Inangriffnahme der Wahlvorbereitungen deutet im übrigen auf die Möglichkeit hin, daß die Reichstagswah⸗ len zu einem ſehr viel früheren Termin ſtattfinden können, als urſprünglich in Ausſicht geſtellt war.. Die Reichseinkommenſteuer. W. T. B. Berlin, 3. Dez. Der der Nationalverſammlung zugehende Geſetzentwurf einer Reichseinkommenſtener läßt die erſten 1000 M. jedes Geſamteinkommens vollkommen frei. Die Stenerſätze für den 1000 M. überſteigenden Teil des ſteuerbaren Einkommmens ſind geſtaffelt. Sie betragen 10 Prozent für die erſten angefangenen oder vollen 1000 M. des ſteuerpflichtigen Einkommens, von da ab 11 Prozent für die nächſten angefangenen oder vollen 1000 M., von da ab für jede weitere 1000 M. des ſteuerpflichtigen Einkommens bis 15000 M. erhöht ſich die Steuer um je 1 vom Hundert. Für Beträge über 500 000 M. beträgt der Steuerſatz 60 v. H. Das Prinzip der Steuererfaſſung an der Quelle wird für Perſonen angewendet, die in einem Arbeits⸗ oder Dienſtver⸗ hältnis ſtehen. Der Arbeitgeber hat bei der Lohnzahlung 10 Prozent des baren Arbeitslohnes zu Laſten des Arbeit⸗ nehmers einzubehalten und für den eingehaltenen Betrag Steuermarken in die Steuerkarte des Arbeitnehmers einzu⸗ kleben und zu entwerten. Der Arbeitnehmer kann die ein⸗ geklebten und entwerteten Stempelmarken wie bares Geld auf ſelne Steuerſchuld zahlen. Das Geſetz ſoll am 1. April 1920 in Kraft treten. 8 5 Die Kapitalertragsſteuer. W. T B. Berlin, 3. Dez. Der Nationalverfſammtung iſt der Entwurf des Kapitalertraasſteuergeſetzes zugegangen. Nach dem Entwurf wird von Erträgen aus Kapitalver⸗ mögen eine Reichsſteuer erhoben. Steuerpflichtig ſind die Erträge aus inländiſchen wie ausländiſchen Kapitals⸗ anlagen. Da die Steuer eine Ertragsſteuer iſt, ſo kommt ein Abzug der Schuldzinſen oder Werbungskoſten nicht in Betracht. Nur von Erträgen der ausländiſchen Kapitals⸗ anlagen kann die auf dem Betrag ruhende Auslandsſteuer abgezogen werden. Vereinbarungen, wonach der Schuldner die Steuer zu Laſten des Gläubigers übernimmt, ſind nich⸗ fig. Die Steuer beträgt 10 Prozent. Bei kleinen Rentnern wird unter gewiſſen Bedingungen die Kapitalertragsſteuer zu drei Viertel auf die Einkommenſteuer angerechnet. Das Geſetze wird am 1. März 1920 in Kraft treten. e 328K 8 Vermiſchte Nachrichten. Der Preiswucher mit Weihnachtsbäumen. Mit Bezug auf die bisherigen Nachrichten über den vorausſichtlich hohen Preis der Weihnachtsbäume in dieſem Jahre hat die Deutſche Volkspartei bei der Nationalverſammlung folgende Anfrage eingebracht: Preſſenachrichten zufolge, die ſich aus⸗ drücklich auf Mitteilungen aus Großhändlerkreiſen berufen, werden die Weihnachtsbäume in dieſem Jahre ganz unge⸗ wöhnlich teuer werden. So ſollen Fichten nicht unter 8 bis 20 Wark zu haben ſein, Tannen werden 10 bis 25 Mark, Edelt unen 14 bis 30 Mark koſten. Iſt die Reichsregierr bereit, unverzüglich Maßnahmen gegen derartige An tungsverſuche der Bevölkerung zu treffen? Befinden wir uns im Kriege oder im Frieden? Die „Lanterne“ ſtellt feſt, daß die Poſtverwaltung in Frankreich zwar Telegramme von Deutſchland ausliefert, ſich aber wei⸗ gert, Telegramme, die nach Deutſchland gerichtet ſind, anzu⸗ nehmen. Die Engländer und die Amerikaner hätten die Geſchäfts verbindungen mit Deutſchland wieder angeknüpft, Frankreich aber verſchmähte es, wie es ſcheine, an dieſem Nutzen ſeiner Alliierten teilzunehmen. Alle Hinderniſſe würden angewandt, um den Handel mit einem der wenigen Staaten wieder aufzunehmen, wo der franzöſiſche Wechſel⸗ kurs günſtig ſtehe. So weigere man ſich auch, Zahlungen für Deutſchland zu bewilligen, die geſtatten würden, vorteil⸗ hafte Käufe zu machen. Es habe den Anſchein, daß die Fran⸗ zoſen mit den Engländern und Amerikanern nicht konkur⸗ rieren wollten. Das Blatt fragt: Befinden wir uns im Kriege oder im Frieden? Der Militärdienſt der Elſaß⸗Lothringer. Die Abſicht, die Elſäſſer und Lothringer der Jahresklaſſen 1898 und 1899 zum franzöſiſchen Militärdienſt einzuberufen, obwohl dieſe Leute meiſt ſchon mehrere Jahre deutſchen Kriegsdienſtes hinter ſich haben, hat in den Kreiſen der von dieſer Maß⸗ nahme Betroffenen viel Unzufriedenheit erregt. Daher fühlt ſich der franzöſiſche Miniſterpräſident zu einem teil⸗ weiſen Entgegenkommen verpflichtet, indem er verfügt, daß nur die Jahresklaſſe 1899 auf die Dauer von fünf Monaten, beginnend am 15. Januar 1920, unter die Fahnen gerufen wird. Ob damit die Stimmung verbeſſert wird, iſt aller⸗ dings die Frage, zumal da die Eingezogenen nicht in Elſaß⸗ Lothringen, ſondern in Garniſonen des öſtlichen Frankreich ausgebildet werden, während die franzöſiſchen Kontingente der betreffenden Korpsbezirke im Austauſch nach Elſaß⸗ Lothringen verlegt werden. Die polniſche Schiffstonnage. Der„Szennik Slaski“ gibt eine Meldung der Londoner„Morningpoſt“ wieder, in wel⸗ cher die Höhe der polniſchen Schiffstonnage angegeben wird. Daraus geht hervor, daß der polniſche Kontreadmiral Pa⸗ rebski die Höhe der Einfuhr nach Polen auf viele Millionen ſchätzt. Zum Transport der Waren, die für Polen nötig ſind, iſt eine Flotte von 800 000 Bruttoregiſtertonnen erfor⸗ derlich, dieſes gleicht einem Bedarf von zwanzig Dampfern zu je 8000 Tonnen für die engliſch⸗franzöſiſche Zufuhr, von 10 Dampfern zu je 300) Tonnen für den Handel mit den nördlichen Häfen, der Reſt der Tonnage ſoll Verwendung finden für den Handel mit den übrigen Ländern. Frankreichs ſchlechtes Gewiſſen.„Petit Journal“ meldet, daß Marſchall Foch an den Oberſten Rat ein Schreiben ge⸗ richtet habe, in dem er auf die Gefahr, die die unaufhörlichen Rüſtungen Deutſchlands für den Weltfrieden bedeuten, hin⸗ weiſt. Das Blatt zählt die verſchiedenen Anzeichen auf und ſagt, es ſei an der Zeit, daß der Oberſte Rat den Warnungen des Marſchalls Foch Gehör ſchenke. Eine elektriſche Bahn Baſel— Nizza. Die„Bayriſche Staatszeitung“ erfährt aus Nizza, daß Ingenieure in Nizza im Auftrage des Stadtrates einen Plan ausgearbeitet ha⸗ ben, um Nizza mit dem Genfer Ses durch eine elektriſche Bahn zu verbinden. Man erhofft in Nizza, Cannes, Men⸗ tone uſw. einen ungeheuren Fremdenzuſtrom für den Win⸗ ter 1920/21. Man will daher eine elektriſche Bahn durch die franzöſiſchen Seealpen bauen, die Abweichungen nach Digne und Grenoble haben ſoll und durch die Gebirge Savoyens führen wird. Dann wird ſie gegenüber von Lauſanne den Genfer See auf franzöſiſchem Boden berühren. Von Lau⸗ ſanne bis zum franzöſiſchen Gebiet würde die Ueberfahrt auf Schifſen erfolgen, dann im Zuge weiter nach Baſel.— Da die ſchweizeriſche Eiſenbahnverwaltung mit Unter⸗ ſtützung von Nordamerika plant, den ganzen ſchweizeriſchen Eiſenbahnbetrieb zu elektriſieren, wäre es möglich,„elek⸗ triſch“ ohne Wagenwechſel von Baſel bis Nizza in 10—12 Stunden durch das geſamte franzöſiſche und ſchweizeriſche Alpengebiet zu fahren. 5 Ein Thronverzicht. Das Blatt„El Sol“ teilt mit, daß der ſpaniſche Thronfolger Antonio d'Orleans mit einem vom 30, November datierten Schriftſtück auf den Titel eines Thronfolgers von Spanien und auf alle mit dieſem Titel zuſammenhängenden Privilegien verzichtet. Mit dem glei⸗ chen Dokument verzichtet der Prinz ebenfalls auf die ſpa⸗ uiſche Nationalität und auf alle der Königsfamilie gemein⸗ ſam gehörenden Güter. Das Schriftſtück iſt von zwei hohen italieniſchen Perſönlichkeiten in ihrer Eigenſchaft als Zeu⸗ gen gegengezeichnet. 5 Baden und Nachbargebiete. — Devotzwang. Es iſt vielfach die Meinung verbreitet, die Hinterlegung der Wertpapiere bei Banken, Sparkaſſen uſw. müſſe noch vor dem 1. Dezember erfolgen. Dies iſt nicht richtig. Die Hinterlegung muß vor der Einlöſung der Zins⸗ ſcheine erfolgt ſein. Man kann ſich alſo Zeit laſſen bis zur nächſten Einlöſung der Zinsſcheine, was in der Regel nicht vor dem nächſten 1. Januar oder 1. April eintreten wird. —* Erwerbsloſenfürſorge und Streiks. Der Reichsar⸗ beitsminiſter hat die Regierungen der Länder darauf hin⸗ gewieſen, daß in den letzten Monaten nicht ſelten der Ver⸗ ſuch gemacht worden iſt, bei wirtſchaſttichen Kämpfen die Mittel der Erwerbsloſenfürſorge zur Unterſtützung Strei⸗ kender heranzuziehen. Dies widerſpreche der Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge. Nur arbeitsfähige und ar⸗ beitswillige Perſonen, die infolge des Krieges durch Er⸗ werbsloſigkeit in bedürftige Lage gekommen ſind, dürften unkerſtützt werden. Die Erwerbsloſenfürſorgeſtellen ſind demgemäß angewieſen, bei wirtſchaftlichen Kämpfen keine Unterſtützung zu gewähren. —* Zur Einſchränkung des Eiſenbahnverkehrs haben die badiſchen Miniſterien einen Erlaß herausgegeben, in wel⸗ chem die Behörden und Beamten darauf aufmerkſam gemacht werden, Fachverſammlungen, Tagungen und Standeszuſam⸗ menkünfte, durch die der Bahnverkehr belaſtet wird, zu un⸗ terlaſſen. 5 5 —* Die Beleuchtung der Perſonenzüge, die jetzt ſchon ſtark eingeſchränkt iſt, wird infolge der Kohlennot noch wei⸗ ter verringert werden müſſen. In einer amtlichen Notiz legt, und wo dies nicht geht, durch ein Sauer! der„Karlsruher Zeitung“ wird mitgeteilt, daß ſogar Per. einem vollkommenen Verzicht auf die Beleuchtung 5 it, fe de ſonenzüge gerechnet werden muß, zumal es nicht mögl bei dem Mangel an anderen Leuchtſtoffen eine Notbeleuch⸗ tung herzuſtellen. * Neues badiſches Wappen. Zur Erlangung von Ent⸗ 2 5 8 8 2 ſt⸗ würfen für ein neues badiſches Wappen und neue Dien ſiegel für die Beurkundungen der Miniſterien hat die 8 Regierung einen Wettbewerb unter allen badiſchen oder e beauftragten Miniſterium des Auswärtigen zu erfabnet 4 Als Einlieferungstermin iſt der 1. Februar 1920 bezei 5 Es ſind zwei Preiſe im Betrag von 3000 M. und 20 ausgeſetzt. vel —k Der Poſtverkehr mit der beſetzten Rheinpfalz bazzer N tere Erleichterungen erfahren und zwar hinſichtlich der Zeit ſendungen und der Verſendung von Zeitungen und lein 0 ſchriften. Höhere Wertangabe als 100 M. iſt nicht mehr aach bei Paketen mit barem Geld und Wertpapieren, ſonde de der be! Paketen mit anderem Juhalt zuläſſig, unbeſchadeg z Beſtimmungen über die Beſchränkung der Ein⸗ und Ban⸗ fuhr in der Rheinpfalz und unbeſchadet der gewiſſen aller ken vorbehaltenen Verſendungsgeſchäfte. Die Einfub cher Zeitungen und Zeltſchriften ſowie Broſchüren und t, ſo⸗ ohne vorherige Prüfung der Genehmigung iſt geſtattet, weit nicht ein ausdrückliches Verbot einzelner der Druckwerke bereits beſteht.'ord⸗ — Lichtbilder im Unterricht. Das neue Schuloe ns nungsblatt enthält eine Bekanntmachung des Miniſte reicht des Kultus und Unterrichts über die Einführung von. bildern als Anſchauungsmittel anſtelle und als Ergſch ibt der bisher üblichen Bildertafeln. Das Miniſterium in der Bekanntmachung, daß die Einführung der Li ſchaf⸗ im Unterricht möglichſte Förderung verdiene. Die Auen fungen auf dieſem Gebiete bleiben den einzelnen 89 überlaſſen. zneſlei⸗ —* Um den Geſchmack des amerikaniſchen Schwel eau ſches(Speck) bedeutend zu erhöhen, ſollte es jede Hau rauf zunächſt gründlich mit warmem Waſſer abwaſchen. löſt 12 Stunden in kaltes Waſſer legen, dem etwas aufge roſa übermangauſaures Kali beigefügt, ſo daß es eine lich ge Färbung erhält. Sobald es ſich entfärbt hat, alſo gebot 0 worden, ein Zeichen dafür, daß es den ſchlechten Gef hell des Fleiſches beſeitigte, wird es nochmals durch rischer bis rotes Waſſer erſetzt und ſchließlich noch in klarem 3 0 zum Verlauf der zwölf Stunden wäſſern gelaſſen. n Ge; behandelte Fleiſch iſt von friſchem Schweinefleiſch 40 ken. ſchmack nicht zu unterſcheiden und kann mit einer men! beſteckten Zwiebel gekocht oder gebraten als wollkon gu Beilage zu den verſchiedenſten Gemüſen dienen. Se Spec ö wird es aber auch durch Räuchern beim Fleiſcher zu 7 für den Winter umgewandelt. zelnen —* Das Vieh⸗Ausfuhrverbot. Die in den eiuagloß Bezirken des Landes beſtehende Futterknappheit ve Ziehen manche Landwirte zur Abſtoßung des überſchüſſigen 5 Uh. Dieſem Vorhaben ſteht das Verbot der Ausfuhr von del und Zuchtvieh entgegen. Nach einer amtlichen Notis erden, „Karlsruher Zeitung“ kann das Verbot aufgehoben aufzü⸗ ſobald in dem betreffenden Bezirk die Lieferung des bringenden Schlachtviehs ſichergeſtellt iſt. Die Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land. Bod. Freiburg, J. Dez. Das neueſte Vereinsblatt de wichen Bauernvereins befaßt ſich mit den Gegensätzen bes hel, Stadt und Land, die ſchon während des letzten Jaht“ lee, vorgetreten ſind. Der Artikel die Urſachen, 770 Gegenſätze zu ergründen und ſieht ſie barin, aß ic Teile mit Vorurteilen erfüllt ſind. Der Städta dende, in dem Landwirt vielſach den immer reicher win S Förderer des Schleichhandels, während der Bauer 0 ter nur den Schieber und Veranügungsluſtigen! 20 90 Bauernvereinsblatt legt dar, daß dieſe Annahme schreit jedem Einſichtigen klar ſein müſſe, falſch ſind un dann weiter: Die Städter dürfen nicht verkennen, Half Bauer mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen ba en d und unverſtändliche Maßnahmen der Regierung hach er g ihrige dazu beigetragen, dem Landwirt das Leben die ie machen. Man denke nur an die Unerträglichkeiten wwieri, aus der Häutewirtſchaft ergeben haben, an die! en Nen keiten, die entſtanden ſind aus der zu kurzfriſtis ns den legung von Terminen, an die Nachtetle, die ſich berg 4 1 Kriegsraubbau und dem Mangel an Düngemitteln ſcheſſen haben. Dies laſſe es einigermaßen verſtändlich t und die wenn hin und wider ein Bauer auf Abwege gera Lockungen eines größeren Gewinns unterliegt, decken g, offiziellen Höchſtpreiſe die Geſtehungskoſten ni Der Artikel wendet ſich dann im folgenden an und ne wirte, welche vielfach den Städter falſch beurteilen ugeleghen wiſſen, daß die Vergnügungen und Unterhaltunasanädtiſchſ heiten in den Städten für einen großen Teil der aur dieß Bevölkerung tatſächlich nicht vorhanden ſind ode. el ſchlige tigen Erſatz für Entbehrungen bilden. Der Aren dnis aud mit der Aufforderung, durch gegeuſeitiges Verſtaund dn Brücke über die beſtehende Kluft zwiſchen Stadt g 8 g f„vie ie wieder herzuſtellen. Die Bauern mögen an dister an den Städten herrſchenden Nöte und die 8 hat, für Schwierigkeiten, mit denen der Bauer zu ringe Loſung ken. Arbeiten und zuſammenzuſtehen müſſe die d Stadt und Land ſein. n Zur Entfeſtigung des Iſteiner Klotzes 127 heran ſind, lt.„Schwarzwälder Ztg.“, mehr als 200 Arbſtungsd en gezogen worden. Das geſamte eingehegte 225 umfaßt 7 Kilometer. Iſtein hat 3 Panzerwer aſerneſchen Kraft und für andere Zwecke. Jedes der Pans dete einen Betonklotz mit einem Graben rundum Flan 20 Meter, beſät mit Stacheldraht, Reihe an Reihe jede nie. wird jedes Werk durch vier Seitengalerien, dere A N ſechs bis acht Maſchinengewehren bewehrt iſt; eter⸗Saurm rung jedes Werks beſtand aus zwei 10,5 Zeutim anzerke gen ſeuergeſchützen, montiert jedes ſeparat in einem ner 1 wovon die Kuppel, 30 Zeutimeter dick, 600 A je el unte. ſoll. In Verbindung mit dem Panzerwerk waz ſſen kon git „Infanterieturm“, der bequem eine Kompagnie Gänge mon Sämtliche drei Werke ſind durch unterirdiſche ſes Deſchon einander verbunden. Aus dieſen Werken iſt hre ſind 1er. tierbare herausgeſchafft worden, die Geſchützre 5 pöllid zer“ weggeſchafft, dagegen wird der Reſt der Geſchüßf bläſe a ſchnitten. Die oben erwähnten Kuppeln wer uh acht bis zehn Teile zerſchnitten, reſpektive ze eine Gießerei zu wandern. Das gleiche S m ma ie 8. die Panzertürme für die Beobachter, die an 8 Die Di⸗ Punkt angebracht reſp. in die Erde verſenkt sen eſigen il tonwerke werden geſprengt, was aber bei 4 menſionen noch monatelang dauern kann. ſchen Gänge uſw. ſollen zugeſchüttet werden, Uinzen, ges mit den Unterſtänden im Käferholz hinter iw. ſchol, Rhein entlang von der Eiſenbahnbrücke an! ſchehen iſt. . Karlsruhe, 3. Dez. Auf einen von bad gemeinden vorgetragenen Wunſch hin hat da des Innern in Ausſicht genommen, den Ge eine Ergänzung des§ 73 der Gemeinde- und das Recht zu erteilen, von Perſonen. die lt keinen Wohnſitz haben und deren Aufentha zu d meinde drei Monate nicht überſteigt, Algabe ge N der Unterbringung der Bevölkerung, deren artige“ ur eh 1 N l 1 5 bensmitteln uſw. zu erheben. Der Ausſchuß des Ver⸗ 15 des der mittleren Städte Badens hat ſich mit dieſer bc Negelung der Angelegenheit einverſtanden erklärt. .. Urloffen b. Offenburg, 2. Dez. Ein ſchwunghafter Ent⸗ ndel mit Meerrettich hat ſich in der letzten Zeit hier ent⸗ ent⸗ ickelt. 8 Käufer ſind die Franzoſen, die in Kraftwagen aus bad. em beſetzten Kehler Gebiet kommen und den Meerrettich 1 tnerweiſe aufkaufen. Scheinbar erhält der Pflanzer, eren 2 der inländiſche Häpdler viel Geld auf den Zentner, Ent⸗ 4 Iömlich bis zu 120 M., während der Höchſtpreis auf 70 bis erbs M. lautet, in Wirklichleit aber zahlt der Franzoſe viel hren. Ainiger in Franken und ſchlägt in Straßburg den Meer⸗ hnet. elich für 40 bis 60 Frs. für den Zentner wieder los. M. de Müllheim, 3. Dez. Die franzöſiſche Regierung hat f für Oberrheiniſchen Kraftwerken Mülhauſen die Konzeſſion wei lud den Bau eines erſten Teilſtücks des Rheinſeitenkanals gert⸗ kbe des ſchon lange geplanten Kembſer Kraftwerks erteilt. Zeit⸗ mit den Bauarbeiten begonnen wird, muß das Projekt lein zem edn Beſtimmungen des Friedeusvertrags noch der auch kentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt unterbreitet wer⸗ der 8 Aus, i Freiburg, 3. Dez. Zwei Uhrenſchmuggelprozeſſe ha⸗ Ban- 5 ſich vor der hieſigen Strafkammer abgeſpielt. In dem alle!— handelte es ſich um eine Berufungsſache. Ein in Leo⸗ bar 6 tommen weden. gu einf Peer re ee 77 5 5 2 A nfachen Feier nahmen Vertreter der Regierung, der 14 e enen bei der Staatsbahn angeſtellter Eiſenbahnober⸗ 0 etär und ſeine Ehefrau hatten verſucht, 49 goldene, offen⸗ ungeſchmuggelte Taſchenuhren zu verkaufen. Ihr Ein⸗ 5 gegen die Straſverfügung des Hauptſteueramts Lör⸗ Life welches die Frau mit 20000 M. Geldſtrafe und den lenbahnoberſekretär mit 600 M. Geldſtrafe belegt hatte feld für ſie die verhängnisvolle Folge, daß die Strafe für 1296 beträchtlich erhöht wurde, und zwar zuſammen auf un 60 M. Im zweiten Prozeß wurden ein Kaufmann und lldSchneidermeiſter wegen Schiebungen mit geſchmuggelten enen Uhren zu je 31600 M. Geldſtrafe verurteilt. Im klo der Unbeibringlichkeit tritt in beiden Prozeſſen eine brechende Gefängnisſtrafe. 1 Donaueſchingen, 3. Dez. Die ſoziald. Partei Douau⸗ atngen⸗Allmenshofen beſchloß eine Reſolution an den bad. ierksvorſtand abzuſenden, in der dieſer erſucht wird, 5 en ganzen Einfluß dahingehend geltend zu machen, daß itglieder der ſoziald. Partei aus der badiſchen Regie⸗ * 1 e zurückgezogen werden. Stockach, 2. Dez. Der„Oberl. Ztg.“ zufolge ſoll der der Umgehungsbahn Engen⸗Stockach jetzt in Angriff 3 0 In Eigeltingen iſt ein ſtaatliches Bau⸗ eingerichtet worden. bun. Veberliugen, 3. Dez. 8 — In Salem iſt die Prinz⸗Wil⸗ Stiftung, die Kreiswinterſchule, eröffnet worden. An att verwaltung, landwirtſchaftliche Vereinigungen u. a. m. bend Inder Begrüßungsanſprache dankte der Kreisvor⸗ le hen de Bürgermeiſter Dr. Dietrich⸗Konſtanz, dem anweſen⸗ laß Prin ingen Max für ſein Eutgegenkommen, der aus der ehe 8 oe ulbelm⸗Stiftung 100 000 M. und außerdem im fut felt ha die erforderlichen Schulräume zur Verfügung ge⸗ 75 1 de Prinz Max dankte für die freundlichen Worte 7505 uaste aus, daß eine Hauptaufgabe unſerer Zeit ſei, an f end heranzukommen und ſie zur Arbeit zu erziehen. 1 5 Generalpardon. Bob. ſoccied Nationalperſammlung iſt im Anſchluß an die Ver⸗ ſche rde bag der Reichsabgabenordnung, durch die der Steuer⸗ 70 Vermö eſondere Handhaben zur Erfaſſung des ſteuerbaren lade loſſen 277 gewährt ſind, ein Antrag Trimborn und Ge⸗ 110 Aichſich etreffend den Entwurf eines Geſetzes über Steuer⸗ ble r bor deuge gangen. Nach dieſem Entwurf ſoll derjenige, 195 ſügen 2 Inkrafttreten der Reichsabgabenordnung Ver⸗ 2100 leichs. Einkommen nicht angegeben hat, das zu einer Due f hüßßen andes⸗ oder Gemeindeſteuer hätte verlangt werden ug ung der cu der Strafe und der Verpflichtung zur Nachzah⸗ relb bieten Fteuer freibleiben, wenn er aus eigenem Antrieb, 115 kaſttreter bei der erſten Steuerveranlagung nach dem In⸗ alf 10 5 der Reichsabgebenordnung ſein Vermögen oder in ie Krietommen yflichtgemäß richtig angibt. Dabei ſoll für 1 J lagu gsabgabe vom Vermögenszuwachs das der Veran⸗ e ſic berden Fön unde zu legende Anfangsvermögen berichtegt eri, das* N wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, daß Feel ſehabt— gen, das er bereits vor dem 31. Dezember 1913 den kü ſichtigk bei der Veranlagung zum Wehrbeitrag nicht be⸗ ehen a dagen— worden iſt. Von dem nicht berückſichtigten Ver⸗ ien, es zu wen en Stelle der Kriegsabgabe der zehnfache Betrag den Währe 19 veranlagten Wehrbeitrages erhoben werden. 5 1 itgehende ſonach durch den§ 1 dieſes Entwurfes ein ſehr 5 4 schluß er Generalpardon gewährt werden ſoll, wie er im and uch i br Geſetzgebung gegen die Steuerflucht viel⸗ nich um§ Bol, Defſentlichkeit verlangt worden iſt, ſollen nach el, für jenen 8 Entwurfes die ſchwerſten Vermögensnachteile ſchen gebenorbantreten, der nach dem Inkrafttreten der Reichs⸗ Fünf, lermögenszung bei der Veranlagung der Kriegsabgabe vom ließ hede Vermzwachs und zum Reſchsnotopfer der Steuerbe⸗ ein zier ögensusgenswerte pflichtwidrig nicht angibt. Solche gand Maunſten 188 ſollen, ſoweit ſie ſich im Auslande befinden, i e ü des Reiches verfallen. Für die Beitreibung der N . jet ß ral, gen 3 ichtige de verfallenen Vermögenswerte ſoll der Steuer⸗ 8188 iſt in der Nationalverſammlung eine Mehr⸗ bund zug ſtimnnaome dieſes Antrages, dem auch die Regie⸗ bes—.— hat, vorhanden, ſo daß mit der Verabſchie⸗ könungs Geſetzes, das gleichzeitig mit der Reichsabgaben⸗ in Kraſt treten ſoll, in einer der nächſten Sitzun⸗ bac, lehnen mit ſeinem geſamten Vermögen haften. Dem Ver⸗ zun, für 5 ationalverſammlung zu rech iſt 5 0 i g. zu rechnen iſt. zan wird det icht von dem in Ausſicht ſtehenden Gheneralpar⸗ 5 Steuern manchem, den bisher nur die Furcht vor Strafe Iklärun ernachzahlung von der Berichtigung ſeiner Steuer⸗ beaß die Z abgehalten bat, freudig aufgenommen werden. teimlicht pat derer, die Vermögen der Steuerbehörde ver⸗ in Vel haben, nicht klein iſt, beweiſen die auffallend ſtar⸗ bor Ve 5 f len f fer. der ſtenſe von Werlpapieren, die offenbar aus Furcht teuerlichen Kontrolle durch die am 1. Dezember in l feen retende Kapitalfluchtverordnung in den letzten Ta⸗ Eifer wurden. Wenn dieſen überſtürzten, den deut⸗ bardon eumarkt ſchädigenden Verkäufe durch den Gene⸗ uſteuli 9e Linhalt geboten würde, ſo wäre dieſes eine erſte erſamml Wirkung dieſes aus der Iniliatſve der National⸗ „mlung geborenen Geſetzentwurſes. . 9 9 f 8 * 11 1 40 — 5 erz. 8 e e . 8 3 1 5 Die Freigabe der Gefangenen und der Wiederaufbau. Ueber die Rückgabe der Kriegsgefangenen im Zuſam⸗ menhang mit dem Wiederaufbau wird in der„D. Allg. Ztg.“ u. a. geſchrieben: In der Note Clemenceaus vom 15. November wird zum erſten Mal amtlich die Rückgabe der Kriegsgefangenen in Beziehung zu dem Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete Nordfrankreichs gebracht. Es wird auf die Verwendung der Gefangenen in dieſen Gebieten hingewieſen und ſpäter geſagt, daß eine vorzeitige Rückgabe umſo weniger möglich ſei, als mit der deutſchen Regierung noch keine endgültige Verſtändi⸗ gung darüber erfolgt ſei, unter welchen Bedingungen zivile deutſche Arbeitskräfte zur Verfügung Frankreichs geſtellt werden ſollen. N Daß dieſe Einigung nicht zuſtande gekommen iſt, iſt nicht die Schuld Deutſchlands. Der Friedens⸗ vertrag ſpricht mit keinem Wort von der Heranziehung deutſcher Arbeiter zum Wiederaufbau, obwohl die deut⸗ ſche Friedensabordnung den lebhaften Wunſch zum Ausdruck gebracht hatte, daß Deutſchland durch eigene Arbeitskräfte mitwirken könne. Als Antwort darauf iſt der deutſchen Regierung lediglich die Mög- lichkeit eröffnet worden, dem Wiedergutmachungsausſchuß Vorſchläge für die Durchführung der Wiedergutma⸗ chungsverpflichtung zu machen. Schon bald nach Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandsvertrags ſind Vorarbeiten für die Beteiligung Deutſchlands am Wiederaufbau Bel⸗ giens und Nordfrankreichs in Angriff genommen worden. Das Arbeitsminiſterium prüfte mit den Gewerkſchaften die Frage der Entſendung von Arbeitern. Mit den Un⸗ ternehmerverbänden wurde die Durchführung von Wieder⸗ aufbauarbeiten erörtert. Die Errichtung eines Aufbau⸗ kommiſſariats brachte den Willen der deutſchen Regie⸗ rung zur Mitwirkung am Wiederaufbau zum ſichtbaren Ausdruck. Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags wurden deutſcherſeits ernſte Verſuche gemacht, mit der franzöſiſchen Regierung zu einem Einverſtändnis zu gelangen. In Verſailles und Paris iſt von den ſtändigen deutſchen Vertretungen und von beſonderen Un⸗ terhändlern, insbeſondere einem Gewerkſchaftsvertreter und dem Wiederaufbaukommiſſar immer wieder unſere Bereitwilligkeit erklärt worden, Aufbauarbeiten in den zerſtörten Gebieten in großem Umfang zu übernehmen. Der franzöſiſche Aufbauminiſter Loucheur hat ſich ge⸗ genüber den ihm vorgetragenen Grundlinien für die Be⸗ teiligung deutſcher Arbeiter am Wiederaufbau nicht ab⸗ lehnend verhalten. Dem gleichen Miniſter iſt auch ein Programm über Art und Umfang der deutſcherſeits zu übernehmenden Aufbauorbeiten gemacht worden. Der Vorſchlag, das Kohlengebiet von Lens uns zur Wiederinſtandſetzung zu überlaſſen, wurde in der Haupt⸗ ſache abgelehnt. Nur bei der Wiederherſtellung von den in Betracht kommenden 130 Schächten und von 15 bis 17000 von den zerſtörten 40 000 Arbeiterhäuſern ſcheint man franzöſiſcherſeits auf deutſche Hilfe zu rech⸗ nen. Für dieſes beſchränkte Programm iſt dem fran⸗ zöſiſchen Miniſter ein Organiſationsplan mitgeteilt wor⸗ den, mit dem er ſich ein verſtanden erklärt hat. Loucheur hat außerdem in Ausſicht geſtellt, daß Vor⸗ ſchläge für eine weitere Beteiligung der deutſchen Regie- rung an den Aufräumungsarbeiten gemacht werden wür⸗ den, was jedoch bisher nicht geſchehen iſt. Nach dem Verlauf der Beſprechungen konnte die deut⸗ ſche Regierung der Meinung ſein, daß einem endgültigen Einverſtändnis über Art und Umfang der Beteiligung Deutſchlands am Wiederaufbau nichts im Wege ſtehe. Sie wartete aber vergeblich von Woche zu Woche auf das entſcheidende Wort der franzöſiſchen Regierung, das für die Aufſtellung beſtimmter Pläne für den Wieder⸗ gutmachungsausſchuß die Vorausſetzung bilden muß. Da die deutſche Regierung an einer möglichſt ſchleu⸗ nigen Herbeiführung der Entſcheidung erhebliches In⸗ tereſſe hat, zumal ihr für den dem Wiedergutmachungs⸗ ausſchuß zu machenden Vorſchlag eine Friſt von vier Monaten nach Inkrafttreten des Friedcusvertrags ge⸗ ſetzt iſt, hat ſie vor einigen Tagen die deutſche Ver⸗ tretung in Paris angewieſen, um eine klare und unzwei⸗ deutige Stellungnahme zu den deutſchen Vorſchlägen zu ſerſuchen. Eine Antwort iſt darauf noch nicht erfolgt. Im übrigen muß die deutſche Regierung jeden Ver⸗ 5 ſuch, die Rückgabe der Kriegsgefangenen mit der Lö⸗ ſung der Aufgabe des Wiederaufbaus zu verquicken, die Gefangenenfrage alſo zu einer Geiſelfrage zu machen, wo⸗ für der Friedensvertrag keinerlei rechtliche Handhabe bie⸗ tet, auf das entſchiedenſte zurückweiſen. Die deutſchen Akten über den Kriegsausbruch. Die Londoner„Times“ veröfſentlicht Auszüge aus dem deutſchen Aktenmaterial, das bekanntlich ſeinerzeit dem Sozialiſten Kautsky zur Bearbeitung übergeben wor⸗ den war. In den Veröffent lichungen der„Times“ ſpielt die Angelegenheit des angeblichen„Kronrats“ vom 5. und 6. Juli 1914 eine Rolle. Neben einem angeblichen Befehl Moltkes an den Gencralſtab vom 5. Auguſt, in dem„mitleidsloſe Kriegsmethoden“, namentlich gegen England, angeordnet worden ſeien, werden vor allem handſchriftliche Randbemerkungen des Kaiſers(am 30. Juli:„Jetzt oder nie“, und am ſelben Tage heftige Verwünſchungen gegen Eugland, von dem er befürchte, daß es eingreifen und ſeine Pläne durchkreuzen werde uſw.) im Vordergrund ſtehen. Was auch der Inhalt der Akten ſein mag: Es iſt tief beklagenswert, daß es es der engliſchen Preſſe möglich iſt, mit der Enthüllung von Dingen zu beginnen, die dem deutſchen Volk noch nicht bekannt und darum ſchwer kontrollierbar ſind. Wie kant die„Times“ in den Beſitz des Materials? Zur Sache ſelbſt gibt der Bericht eines Vertreters des Wolfſſchen Büros erwünſchten Aufſchluß, der mit dem Grafen Montgelas(einem der drei Nachfolger Kautskys bei der Aktenbearbeitung) ein Geſpräch geführt hat. Montagelas ſaate ihm:„% Kautsky hat gegen die gegen ſeinen Willen erfolgten Veröffentlichungen der„Times“ Proteſt erhoben. a Was den Inhalt der aus dem Zuſammenhang geriſſe⸗ nen Angaben des engliſchen Blattes betrifft, ſo wird zunächſt der angebliche„Kriegsrat“ nur in der Akten⸗ notiz vom 30. Auguſt 1917 ohne namentliche Angabe der Quelle erwähnt. Anfragen bei allen in Betracht kom⸗ menden Behörden und Perſonen ergaben die Unrich⸗ tigkeit dieſer mehr als drei Jahre nach den Ereig⸗ niſſen gemachten Aufzeichnung. Kaiſer Wilhelm emp⸗ fing lediglich am 6. Juli, bevor er 9 Uhr 15 von Pots⸗ dam nach Kiel abreiſte, vier Offiziere einzeln zu einem Vortrage unter vier Augen und unterrichtete ſie dabei kurz, daß Oeſterreich⸗Ungarn gegen Serbien vorzugehen beabſichtige, woraus ſich möglicher⸗, ſeiner Auffaſſung nach aber nicht wahrſcheinlicherweiſe eine Spannung der militäriſchen und politiſchen Lage ergeben könne. Ein Befehl des Generaloberſten v. Moltke an den Generalſtab zur Anwendung„mitleidloſer Kriegsmetho⸗ den, namentlich gegen England“ beſteht nicht, ſon⸗ dern in einem Schreiben an das Auswärtige Amt betont der General die Notwendigkeit,„alle Mittel zu erſchöpfen, die zum Siege führen können“ und folgert aus der ſkrupel⸗ loſen Politik der Gegner die Berechtigung zu„rückſichts⸗ loſem Vorgehen“, unter dem nicht ewa beſonders harte Kampfmethoden, ſondern der Verſuch gemeint iſt, in Po⸗ len, Indien, Aegypten und dem Kaukaſus Aufſtände her⸗ vorzurufen. 5 i 5 Die Randbemerkung des Kaiſers„jetzt oder nie“ findet ſich— einmal— bei einem vom 30. Juni da⸗ tierten Bericht aus Wien, worin geſagt wird, daß man in Oeſterreich auch bei ernſten Leuten vielfach den Wunſch hege,„es müſſe einmal gründlich mit den Serben abge⸗ rechnet“ werden. Die Bemerkung bezieht ſich alſo auf eine Aktion gegen Serbien. Die Randbemerkungen vom 30. Juli, auf welche die„Times“ gleichfalls anſpielt, zei⸗ gen ein ſehr widerſpruchsvolles Bild. Ausfälle gegen England wechſeln mit eifriger Unterſtützung des engliſchen Vermittlungsvorſchlags. Am Abend dieſes Tages ſendet Kaiſer Wilhelm noch ein perſönliches Telegramm an Kaiſer Franz Joſef, um ihm die Annahme des Grey⸗ ſchen Vermittlungsvorſchlags zu empfehlen. Auf alle Fälle iſt die Veröffentlichung eine bösartige Entſtellung, die aber auf deutſchem Boden entſtanden ſein dürfte. 1 i Lokales. — Heimkehr der Kriegsgefangenen. Am 29. No⸗ vember ſind in Saarbrücken und in den pfälziſchen Städten 2400 Gefangene aus Aegypten eingetroffen. Ein Radiotelegramm aus Rom meldet, der Pa pſt habe den Erzbiſchof Amette von Paris beauftragt, der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſeinen Wunſch nach Befreiung der deutſchen Kriegsgefangenen zu unterbreiten. — Valuta. Der Kurs der Reichsmark im beſetzten Saargebiet iſt weiter herabgeſetzt worden. Ein franzö⸗ ſiſcher Franken wurde 4.90 Mark gleichgeſetzt. In Elſaß⸗ Lothringen gilt 1 Mark 25 Centimes. 5 — Sparprämienanuleihe. Die Zeichnungsfriſt für die Sparprämienauleihe iſt um eine weitere Woche bis 10. Dezember verlängert worden. Advent. Bruder und Schweſter im deutſchen Geiſt! Wißt ihr noch, was Advent uns war, 5 Als wir von kindlicher Freude durchdrungen, Fröhliche Weihnachtslieder geſungen Jahr für Jah? Welch ein Hoffen von Tag zu Tag!= Welch ein Jubel von Stunde zu Stund'! Weil wir es glaubten, daß auf der Erde Einmal im Jahre Weihnacht es werde, Ward es uns kund! r Weil wir es glaubten!— Wir wurden groß, Doch unſer Glaube hielt niemals Schritt, Und unſer Hoffen und alles Lieben 5 Iſt in den Jahren des Leides geblieben, — Sie nahmen's mit! Bruder und Schweſter im deutſchen Geiſt! Stählen wir unſere Kräfte heut! N Laſſen wir uns die Augen der Kleinen 5 In die erkalteten Herzen ſcheinen, N Vis ſie erneut! 3 5 Bis wir es fühlen, daß kindlicher Sinn Eine wahrhaftige Freude nur kennt 1 Und daß uns allen eins not iſt auf Erden: Wieder ſo wie die Kinder zu werden! Gib das, Advent! H. M. Heidrich. m. G. U. Sseckenheim. Der Männer⸗Geſangverein devanſtaltet am Sonntag, den 21. Dezember in ſeinem Lokal zum„Löwen“ einen Weihnachtsabend. Ausgewählte und dem Zweck entſprechende Chöce und Solos, welche zur Zeit einem fleiſigen Studium un⸗ terliegen, gelangen zur Aufführung. Als Mitwirkende ſind 4 Herren aus Mannheim(Berufsmuſiker) für Klavier, Violine und Flöte gewonnen. Erntrittskarten zu Mk. 1. zur Deckung der Selbſtkoſten im Vorverkauf in den ſpäter noch bekannt zu machenden Verkaufsſtellen erhältlich. In⸗ tereſſenten. Freunde und Gönner des Vereins diene dieſe Voranzeige zum beſonderen Hinweis. Verantwortlich für die Nedaftton Wa uimmermann. Secker gere 8 . 1 eee Vermiſchtes. Batocki Univerſitätsprofeſſor. Der frühere Reichs⸗ lebensmittelkommiſſar und Oberpräſident von Oſtpreu⸗ ßen v. Batocki iſt nach Berliner Blättern zum ordent⸗ lichen Profeſſor an der philoſophiſchen Fakultät der Uni⸗ verſität Königsberg ernannt worden. General Uslar 5. Der frühere Gouverneur der Fe⸗ ſtung Ulm, General d. Inf. Wilhelm v. Uslar, iſt ge⸗ ſtorben. Die Verſchleuderung deutſchen Guts. Der Ver⸗ Möbel in die Schweiz iſt ſo groß, daß in ſchweizeriſchen Möbelfabriken und in Ge⸗ werbebetrieben Arbeitslosigkeit eingetreten iſt. Die Schweiz Der Reichsverband deutſcher Induſtrieller warnt gegen die fortgeſetzte Ver⸗ Die ihm angeſchloſſenen Möbelfabriken werden verpflichtet, keine Waren ohne den Valutazuſchlag ins Ausland zu verkaufen.— Die Aus⸗ fuhr wird aber wohl in den meiſten Fällen durch Schleich⸗ kauf billiger deutſcher will zu Einfuhrverboten ſchreiten. ſchleuderung deutſcher Waren. händler erfolgen. Hochwaſſer. Elbe muß nach dem um mehr als 150 Zentimeter geſtiegen. Hilfe für Wien. Am 30. November ſind in Wien 5 Eiſenbahnzüge mit Lebensmitteln und 8 3 len aus Deutſchland eingetroffen. Durch das andauernde Auſchwellen der „Berl. Lokalanzeiger“ demnächſt mit der Einſtellung der geſamten Elbeſchiffahrt gerechnet 5 werden. Der Mittenberger Pegel iſt in den letzten Tagen üge mit Koh⸗ . teilen laſſen, wenn die Kohle 181 ganz Frankreich für eine Woche geſ Farbige Ruſſen. Farbe, nach der es benaunk zu werden p den Namen Rettiche erſonnen: „Times“ niederlegt, fand, pen in übe no Heer ein leichtes B zu bekämpfen ſucht, Verkehrſperre in Frankreich. Clemenceau hat den franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften— in Frankreich ſind die Eiſenbahnen meiſtens Privatunternehmungen— mit⸗ N enberſorgung ſich nicht bald erheblich beſſern laſſe, ſo werde der Perſonenverkehr in perrt werden müſſen. Das rote Heer der Bolſchewiken iſt nicht ſo ganz de ſe hat Trotzki außen rot, innen weiß. Ein Ruſſe, der mitten unten den Roten geſteckt, aber den Boden ſchließlich zu heiß gefunden hat und jetzt in der ſeine Erfahrungen über das Bolſchewikentum als ee ſelbſt eintrat, die roten Trup⸗ 2 44* gol tolchen Reitichen durch⸗ auch verſteckte Weiße darunter, und für die ſetzt, zumal unter den jungen Offizieren, denen dieſes Vorwärtskommen bietet. Er bezeich⸗ net dieſe ſchwankenden Geſtalten als Gegen revolutionäre, will ſie aber damit nicht zu Gegnern der Revolution über⸗ haupt ſtempeln, ſondern nur zu Widerſachern der Räte⸗ herrſchaft. Die leidenſcha'tlichſten unter ihnen bilden die die linke ſoziälrevolutionäre Partei, die das Bolſchewiken⸗ tum mit deſſen eigner Waffe, der Schreckensherrſchaft, Trotzki wendet alle Mittel an, die Rettiche aus ſeinem Heere auszujäten. Jedem Regi⸗ ment iſt eine von der Kommuniſtiſchen Partei ausge⸗ wählte„politiſche Gruppe“ beigegeben, um den Truppen f mili⸗ täriſche Einheiten von etwa 200 Mann ſechs dieſer W Der Vorſteher der Gruppe hat die politiſche den fremdſtämmiger Herkunft, die ſich guter Bezahlung ue wirkſamen Zwang übt die Beſtimmung, daß Frauen a0 Kinder von Ausreißern verhaftet werden können. iche September war ein neues Sperrlager bei Luga mit ſcher . die zu den Weißen übergelau en uber Viele Tauſende von Bauern, die ſich weder laſſen ſie die. bereitwillige Unterſtützung der Landbevölkerung gene 0 nd ibäng zuſammengeſchloſſen und tun den Roten viel Abbe ——— i Ansichfs-Karten e f dne mann. JCCßCCꝓFFTFTFTCTCTCTTTTTTTTTTTTTTTCTCTCTCT7T—T—T—T—T—TT—T—T—T Amtliche Bekanntmachungen Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. Im Stalle des Mühlenarbeiters Konrad Leonhard in Sulzbach iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. Mannheim, den 28. November 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. Ila. Zucker betr. Auf Veranlaſſung des Miniſteriums des In⸗ nern geben wir nachſtehend die Bedingungen über den Verkehr mit Zuckerrüben u.ſ'w bekannt. Für das Wirtſchaftsjahr 1919/20 iſt unterfer⸗ tigte Stelle ermächtigt, die Verwendung von Zuk⸗ Zuckerrüben dürfen nicht verfüttert werden. Ausuahmen von dem Verbot der Verfütterung von Zuckerrüben kann unterfertigte Stelle geſtatten für Zuckerrüben, deren Verarbeitung in einer Zucker⸗ fabrik ſich auf wirtſchaftliche zweckmäſſige Art nicht ermöglichen läßt. Etwaige Geſuche ſind mit ent. ſprechender Begründung durch Vermittlung des Bürgermeiſteramtes des Wohnortes des Geſuch⸗ ſtellers bei uns einzureichen. 8 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung haben aufgrund des 3 32 Ziffer 1, 2 und 3 der Verordnung dis Stellvertreters des Reichskanzlers vom 17. Oktober 1917 Beſtrafung mit Gefängnis von 1 Jahr und mit Geldſtrafe bis zu Mk. 10000 oder mit einer dieſer Strafen zur Folge. Neben der Strafe können die Gegenſtände, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, eingezogen werden ohne Unterſchied ob ſie dem Täter gehören oder Zum eihnachtseinkaul empfehle Schuhwaren funannannnanmmmnmmfnmnmmnmunmmngmmnunmnnnnmmnmmminnmmn nnn ießen. kerrüben für die Herſtelluug von Rübenſaft(Rü⸗ benkraut) für die eigene Wirtſchaft des zuckerrü⸗ benbauenden Landwirts zu genehmigen. nicht. Mannheim, den 29. November 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. Vb. Die zuläſſige Höchſtmenge für die Freigabe von Zuckerrüben iſt pro Kopf 1 Zentner feſtgeſetzt. Die Verarbeitung von Zuckerrüben auf Rübenſaft iſt nur auf Grund ſchriftlicher Genehmigung ge⸗ ſtattet.(S. Bundesratsverordnung über den Ver⸗ kehr mit Zucker vom 17. Oktober 1917, Reichsge⸗ ſetblatt 1917 Seite 914). Jeder Ankauf von Rü⸗ benſanft bei Zuckerfabriken iſt verboten, ſolange eine Genehmigung der Rübenſaft⸗Geſellſchaft in Berlin nicht vorliegt.(Bundesratsverordnung über Rüberfanft vom 6. Juli 1916 Reichsgeſetzbl. 1916 Seite 672.) Unter Rübenſaft im Sinne dieſer Bundesratsverordnung ſind alle durch Aus⸗ preſſen von Zuckerrüben, Baſtardrüben, Zucker⸗ futterrüben und Fudterrüben hergeſtellten Brotauf⸗ ſtrichmittel und Syri ps zu verſtehen Ein Abſatzet jm Sinne dieſer Vorſchrift liegt auch bei der un⸗ entgeltlichen Abgabe vor. Schöne Chriſtbüume u. Aepfel zu verkaufen. Peter Diehm, Friedrichſtr. 76 Ein Abſatz von Zuckerrüben zu anderen Zwek⸗ ken als zur Herſtellung von Zucker an Zuckerfa⸗ briken, an Trocknereien oder zu Futterzwecken iſt nur mit beſonderer Genehmigung der Reichszucker⸗ ſtelle Berlin zuläſſig. Da Zuckerrüben ohne Genehmigung der Reichs⸗ zuckerſtelle nicht getrocknet werden dürfen. iſt auch ein freier Handel mit getrockneten Zuckerrüben 8 1985 daraus hergeſtellten Zuckerrübeumehl nicht erlaubt. im Lokal. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Hente Abend punkt ½9 Uhr Vorstandssitzung Der Vorſtand. Einlösung von Coupons und verlosten Effekten. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, 1. Dezember ds. Is. die Einlöſung von Coupons und verloſten Effekten(Kriegsanleihen, Pfandbriefen bei der Bank erfolgen kann, bei welcher die betr. Stücke verwahrt ſind. Die unterzeichnete Kaſſe nimmt Wertpapi Aufbewahrung und Verwaltung in den feuer⸗ und diebes⸗ ſicheren Gewölben der Dresdner Bank Filiale Mannheim entgegen. Gleichfalls Annahme von Spar⸗Prämienanleihe.. Zeichnungsfriſt verlängert bis 9. Dezember. Dresdner Bank Filiale Mannheim Zeichnungen auf die neue Junges b Mädchen für Haushalt tagsüber geſucht. Zu melden bei Koger, Schloßſtraße 58. 3 junge Hübner gegen Saatweizen od, Futtergerſte zu ver⸗ tauſchen.(b Hanpiſtraße 193. Geſangverein „Liedertaiel“ Heckenheim. Heute Abend ü Probe. Pünktliches Elſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. daß ab ete.) nur ere zur Depoſitenkaſſe Seckenheim. Ein Posten Wieser N IIi E . billige Kleider- Mantelstoffe 140 om breit oli per mir. Mk. 22.50 7 J.! 0) K 8 8 S V — , Hauptstr. 153. aller Art, sowũ•iIie Winterware. 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Gehr, Ackerſtraße 28; H. Marzenell, Hildaſtraße 57; Gg. Bauer, Friebrichſtr. 32; H. Marzenell, Schloßſtr. 34; Ferner geben wir noch bekannt, daß unſere diejährige Weihnachtsfeier am 25. Dezember(1. Feiertag) ſtattfindet, wovon unſere Mitglieder Kenntnis nehmen wollen. Der Turnrat. abends 7 Uhr, „Deutſchen Hof“ ein über Redner: Herr Laube, Direktor vom 5 1910 Füh Kommenden Freitag, 5 Hefen un dere Einladung findet im S ie Liohtpilder-Vortiag% 5 iu „Die Geſchichte der Aewel guten tun gi Kosmos, Leipzig. 0 Ft, na Eintrittskarten zum Preis e. Wh 1 kun im Vorverkauf erhältlich bei Frien gof 10— Fliedrichſtraße und im„Deutschen dl ſt 1 8 bee ie ane, Droſchgenoſsenschafr elend Halle dreſchen wollen, morgen Freitag E Hörner melden. 1 Alle diejenigen, welehen 10 1 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenhe Farrend ung ö 0 Am Samstag, den 6. eier ara 8 vormittags 10 Uhr, wird 4 dung im Farrenſtall dahier öfen bietend verſteigert. der — D 9 19 Seckenheim, den 4. Dezember Bürgermeiſterant:. 0 8 K 0 ch. 6 1.. 0 Lebensmittel aft N Nadfabrer-CGeſelsechaft gaaleubeln Heute abend 8 Uhr im„Reichsadler⸗ Verſammlung Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung vollzählſges Erſcheinen erwünſcht. 2 Dex Vorſtand. bezugſcheine bett. 4 1000 Diejenigen Kartoff⸗lerzeng 1100 d l Kartoffel abgegeben haben, wen em ite ihre Bezugſcheine auf dem Sele 5 abzugeben und zwar in einen 5s weicher mit Dame, Strasse un versehen ist. apüteln Bescheinigungen von Felah en. gestohlene mengen sind ele 1919. Seckenheim, den 4. Dezem de 5 Lebensmittels 5. *