Wann J — * 4 . 5 Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 19. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Dienstag, 16. Dezember 1919. Inſerattonsnreis: Die einſpaltige Reklamen 1.20 Mk. Poſtſcheckkonts Karlsruhe Nr. 19818 1 mtsblatt der Bürgermeisterũmter Seckenheim, Ilvesheim, Reckarhausen und Edingen. Petttzetle 85 Pfg., Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Ne. 16. No. 290 P Tagesſchau. Die deutſche Antwort auf die letzte Note Clemenceaus iſt Freitag abend nach Paris abgegangen. ö Mader Berliner„Lokalanzeiger“ meldet aus Kaſſel, eine aſſenverſammlung des Bürgertums habe ſich einmütig gegen die Oberbürgermeiſterkandidatur Scheidemanns aus⸗ geſprochen. Der Deutſche Beamtenbund hatte zum 10. und 11. Dez. ſeinen Geſamtvorſtand nach Berlin einberufen, um zu den wichtigſten Fragen der Beamtenſchaft Stellung zu nehmen, welche aus der von Tag zu Tag verſchlechterten Wirtſchafts⸗ age reſultieren. Der Geſamtvorſtand fordert eine ſofortige Erhöhung der laufenden Teuerungszulagen um 150 Proz. unter gleichzeitiger Erneuerung der Differenzierung nach Teuerungsbezügen und Gehaltsklaſſen ſowie die Gleich⸗ ſtellung der Ledigen mit den kinderlos Verheirateten. 1 Wie in Pariſer politiſchen Kreiſen verlautet, dürfte die eberreichung der Auslieferungsliſten an die deutſche Re⸗ Lite früheſtens im Januar erfolgen. Jedem auf der Silte ſtehenden Namen iſt eine ausführliche Begründung der e der betreffenden Perſönlichkeit beigefügt. Die Liſten 1 einen ziſſernmäßig ſtark verkleinert worden zu ſein. Au⸗ ſtatt 1100 auszuliefernden Perſonen ſollen es neuerdings nur 300 ſein. Der Korreſpondenz Her ir ändiger Seite K 5 3 Herzog wird von zuſtändiger Seite Aussteide die Wiener Kohlenderſorgung habe ſich durch das * der weſtfäliſchen Braunkohlenſendungen weiter 8 uſtiger geſtaltet. Die Lage ſei geradezu troſtlos. Ein Elaſchräukungen bes— 5 Kohlenzufuhr nötige zu erneuten verſorgung. 9 es Eiſenbahnbetriebs, der Brot⸗ und Licht⸗ 5 Clemenceau wurde auf der Ueberfahrt von Frankreich 5 England das Opfer eines leichten Unfalls. Als er ſich uf der Kommandobrücke des Zerſtörers„Temeraire“ be⸗ and, wurde er während eines Sturmes gegen einen Kaſten deſchleudert, wodurch er leichte Koutuſionen erthielt. Bei r ärztlichen Unterſuchung wurde ein ungefährlicher Rip⸗ Veubruch feſtgeſtellt. Teitete amerikaniſchen Bergarbeiter haben in den meiſten Ei en des Landes die Arbeit wieder aufgenommen. Der enbahnbetrieb wird heute wieder in vollem Umfange auf⸗ genommen. —————— Vom engliſchen Schuldanteil. ſchreibtacis W. Hirſt, der Herausgeber des„Common Senſe“, den Atelt Novemberheft der„International Review“ über liber zberal der en an der Schuld am Kriege, der dem engliſchen 14 Dnberiaſtsmus zuſällt, Profeſſor Schiemann gibt Hirſt n Allg. Ztg.“ vom Montag eine Ueberſetzung. ein 3 igt in dem Artikel:„Meiner Meinung nach war es uſammenſtoß zwiſchen zwei Imperialismen, von- wel⸗ wurde 5 Zaren, der andere vom Kaiſer beherrſcht ſerbiſch Verf der erſten Kriegsurſachen war die ruſſiſch⸗ zu ulcht erſchwörung, um Oeſterreich⸗Ungarn zu Grunde 5 en. Eine zweite war der Wunſch der franzöſiſchen ſichten bab Elſaß⸗ othringen wiederzugewinnen. Beide Ab⸗ 8 91 2 eine nationale Rechtfertigung. Beide erlang⸗ . interſtügung von Sir Edward Grey.“ Hirſt kommt kam!- af das Buch des Carl Loreburn:„Wie der Krieg agu ſprechen, der die Meinung vertritt, daß die Abkehr r Politik Cobdens, Gladſtones und Salisburys, d. h. r Politik der Nichteinmiſchung in die Händel des Kon⸗ eine der Urſachen des Krieges geweſen ſei: und es ſei Sir E. Grey und der Liga der Überalen Imperlallſten zuzuſchreiben, daß dieſe Richtung aufgegeben wurde. Das Ergebnis ſei der Verluſt von 800000 Mann und 8000 Mil⸗ lionen Gold geweſen— die Früchte der geheimen Unter⸗ redungen und der„ganz fehlerloſen Diplomatie“ Sir Ed⸗ ward Greys“, ſagt Hirſt. In Loreburns Buch ſpielt die Tat⸗ ſache eine große Rolle, daß Sir Edward die ſolgenſchweren Schein verträge, die England militäriſch belaſtet haben, dem Kabinett und dem Parlament verheimlicht hat, bis er am 3. Auguſt 1914 damit vor die Oeffentlichkeit trat. „Zum Schluß“, ſo ſchreibt Hirſt,„wird es nützlich ſein, Lord Loreburns Meinung darüber zuſammenzufaſſen, wie die engliſche Politik hätte ſein ſollen: 1. Wir hätten von Anſang an uns einer Einmiſchung in die Händel des Feſtlandes enthalten ſollen. 2. Jede britiſche Politik, die beſchloß, mit der alten Po⸗ litik zu brechen und ſich einem kontinentalen Kriegslager an⸗ zuſchließen, hätte militäriſche Vorbereitungen treffen müſ⸗ ſen, die dem Rieſenkampf entſprachen, in den man das Land führen wollte. 3. War einmal die Politik der Einmiſchung angenom⸗ men, ſo hätte ſie völl und klar angenemmen werden müſſen. Alles, was geſchah, hätte mit Wiſſen Billigung des Par⸗ laments geſchehen müſſen. Schon de Veröffentlichung der Wahrheit— mit voller Warnung an unſere wahrſchein⸗ lichen Feinde— hätte aller Wahrſcheinlichkeit nach den Krieg verhütet.“ Eine neue Entente? Ein belgiſch⸗engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſches Militär⸗ abkommen. Mailand, 15. Dez. Der„Avanti“ verſichert, daß anläßlich des Zuſammentreffens von Lloyd George, Clemenceau und Miniſter Scialoja in London ein Abkommen getroffen werde, demzufolge Belgien und Italien in dem militäriſchen Abkommen an die Stelle der Vereinigten Staaten treten werden, welches ſomit in ein belgiſch⸗engliſch⸗franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſches Abkommen umgewandelt werde. Der„Avanti“ ſchreibt zu dieſer Frage: Es iſt für Ein⸗ geweihte kein Geheimnis meh, daß die großen franzöſiſch⸗ engliſchen Syndikate, die ſich anſchicken, das Rheinkohlen⸗ becken ngen in der Abwendung der Vereinigten Staaten von der europäiſchen Politik und dem deutſchen Re⸗ vanchegedanken eine neue Bedrohung ihrer Intereſſen ſehen, weshalb Italien und Belgien den Platz Amerikas einneh⸗ men ſollen, indem ſie mit ihrer Zuſtimmung ein beſonderes Militärübereinkommen zwiſchen den vier Mächten für die militäriſche Verteidigung des Verſailler Vertrages ſichern würden. Italien würde die Uebereinkunft unterzeichnen, um dagegen die Zuſtimmung Englands und Frankreichs zu einem Modus vivendi in der Adria zu erlangen. Der „Avanti“ lädt im Anſchluß an die Veröffentlichung die ſo⸗ zialiſtiſchen Deputierten ein, der italienſichen Regierung zu verſtehen zu geben, daß das Proletariat das Abkommen als null und nichtig betrachtet. W. T. B. Lugano, 51. Dez. Der„Corriere della Sera“ weiſt auf die großen Beſorgniſſe hin, die man in Paris vor einer Geſundung Deutſchlands habe. Aus dieſer Furcht heraus erſtrebe man in Paris ein engeres Bündnis nicht nur mit England, ſondern auch mit Italien, dem ſich ſogar Griechenland und Rumänien anſchließen ſollen. Man be⸗ ginne in Paris aber auch zu begreifen, daß Italiens Bei⸗ ſtand nicht zu haben ſei, wenn man ſeine nationalen Wünſche nicht vorher erfülle. Dasſelbe gelte auch für Rumänien und Griechenland. Darum betrachte man in Paris die ſofortige den des adriatiſchen und türkiſchen Problems für drin⸗ gend. W. T. B. Haag, 15. Dez. Hieſige Blätter melden überein⸗ ſtimmend die Bildung eines weſtlichen Defenſivbündniſſes. Es ſcheint auch, als ob die Gründung einer neuen Entente durch Clemenceaus Reiſe nach London Tatſache geworden iſt Belgien werde ſich. ſo heißt es, anſchließen. und auch Xtalien 2 ſoll angeblich mitgeteilt haben, daß es bereit iſt, dieſer neuen Entente beizutreten. In belgiſchen Regierungskreiſen hofft man ſogat, daß Holland ebenfalls beitreten wird. Ratifikation des Friedens ohne Amerika? Amſterdam, 15. Dez. Der„Telegraaf“ meldet aus London: Das offiziöſe Regierungsorgan„Daily Chronicle“ ſchreibt in einem bemerkenswerten Leitartikel, es ſei die höchſte Zeit, daß die europäiſchen Staatsmänner zu einem Übereinkommen bezüglich der zu verfolgenden Politik kom⸗ men für den Fall, daß ſich die Vereinigten Staaten vom Ratifikation vornehmen, um de gen, wenn nötig ohne Unterſtü W 242982— 5 Dem Frieden entgegen. Der Bankerott des Fünferrats. W. T. B. Paris, 15. Dez. Oed „Die Tatſache, daß der amerike Rolle eines einfachen Uebermittler— muß logiſcherweiſe früher oder Oberſten Rates führen. nkerott des Oberſten Rates wurde ſchon in ſeine Gründn akte eingeſchrieben. Japan hat ſich aus verſchiedenen Gründen abſeits der Beſprechun⸗ gen gehalten. Italien hat nicht mehr die Fähigkeit, über das Schickſal anderer zu entſcheiden, da ſein eigenes noch nicht geregelt iſt. Amerika zieht ſich freiwillig zurück, Eng⸗ land, das von einem eigenſinnigen Manne regiert wird, iſt nur noch von Perſönlichkeiten vertreten, die unfähig ſind, große Entſcheidungen zu treffen, ohne ſich mit London in Verbindung zu ſetzen. Frankreich befindet ſich alſo vor einer Leere und unglücklicherweiſe in großer Vereinſamung. Aus dieſen Gründen und aus vielen anderen fand die Reiſe Clemenceaus nach England ſtatt. Er hofft jedenfalls, den unterbrochenen Lauf der von Frankreich gepflegten re 5 ſchen Politik, die dem Krieg vorangegangen itt, wiede, g ef⸗ zunehmen. ſagt in der„Lanterne“: Botſchafter nur die beim Fünferrat hat, r zur Auflöſung des Der Der Völkerbund. Kriſtiania, 15. Dez.„Verdensgang“ veröffentlicht heute ein Interview Fr. Nauſens über die Völkerbundskonferenz in Brüſſel. Die Verhandlungen hätten wegen Amerikas Haltung unter ſchwierigen internationalen Verhältniſſen begonnen, jedoch Europas einſtimmigen Willen geofſenhart. Amerikas Haltung mache Deutſchlands ſchleunigſte Auf⸗ nahme umſo notwendiger, als ſonſt wahrſcheinlich Holland Schweiz und Dänemark nicht wagen würden, dem Bunde beizutreten. Die Wehrmacht Norwegens müffe auf das Stärkeverhältuis ſeiner Nachbarn, z. B. Rußlands, Rückſicht nehmen, und Norwegen könne nicht abrüſten, ſolange die chaotiſchen Zuſtände im Oſten dauerten. Aus Elſaß⸗Lothringen. Berlin, 15. Dez. Dem„Vorwärts“ wird gemeldet, der frankzöſiſche Bergarbeiterkongreß beſchloß auf lothringiſchen Antrag, von der franzöſiſchen Regierung die Rückberufung der ausgewieſenen deutſchen Bergarbeiter zu fordern. Für den Weigerungsfall wurde der Generalſtreik angedroht.— Die Ausweiſungen Deutſcher aus Straßburg nehmen wieder zu. Als Grund wird von den Franzoſen die Notwendigkeit der Schaffung von Unterkunft für obdachloſe Familien aus Nordfrankreich angegeben.— Peirotes, der frühere ſozial⸗ demokratiſche Abgeordnete und bisher Vorſitzender der Mu⸗ nizipalkommiſſion, alſo Uebergangsbürgermeiſter, iſt zum Bürgermeiſter von Straßburg gewählt worden. T. U. Baſel, 15. Dez. Die franzöſiſchen Behörden ver⸗ hafteten kürzlich den 36jährigen Heinrich Fußmann, der be⸗ ſchuldigt wurde, rege Beziehungen zu den Kreifen unter⸗ halten zu haben, die für eine Lostrennung Elſaß⸗Lothrin⸗ gens von Frankreich agitieren. Der Verhaſtete iſt geſtändig. Er wurde nach Straßburg transportiert. mich — „ Du biſt mein! Roman von H. v. Erlin. Nachdruck verboten.) 5 01 f„Sie haben recht, Angelika, all dieſe Umſtände uind wohl geeignet, mich eines Verbrechens zu ver⸗ ächtigen.“ 5 Mit dumpfem Schreckensruf ſtreckt ſie die Hände wehrend gegen ihn aus. ich ficht das! O, ich fürchte mich! 1* „Vor mir!“ Ein derbes Lachen klingt auf, wie un Scherben aneinander klirren. Da tönt ihre Stimme in flehender, herzbezwin⸗ gender Kindlichkeit: 1„Was ich jetzt ſpreche, ich bitte Sie, wägen Sie eine Worte nicht! Ich bin halbtot— ich war ſchon Ich fürchte we aufgeregt als ich hierher fuhr. Und wollte doch nur beſte, auch für Sie, für uns alle! Glauben Si f Nie doch! Ich konnte ja gar nicht anders handeln! icht wahr, das tun Sie, müſſen Sie glauben!“ 10„Ich glaube es, Angelika, daß Sie nicht anders nudeln konnten, als Ihre Art es gebietet. Und ich aube auch, daß Ihr Hierherkommen eine gute Wir⸗ ng hat für uns alle!“ nes die Geſtalt geſtrafft, aufgereckt, jede Muskel ſei⸗ von Geſichtes beherrſcht von eiſerner Ruhe, ſo iſt er er hr zurückgetreten, als gebe er ihr den Weg, den ihr verſtellt hatte, frei. i bleib ebe Gott, daß ich Sie auch bald über den Ver⸗ meiner Frau beruhigen darf.“ 5 r einer Frau!“ Sie zuckt zuſammen, etwas in iſt getroffen, was noch einmal ſich windet, auf⸗ flackern will und dann in ſich zuſammenſinkt. Scheu 11 8 ſie zur Tür und wendet ſich von dort wieder zurück. „Sie werden mir depeſchieren, wenn von Made⸗ leine Nachricht eintrifft, nicht wahr? Ganz beſtimmt und ſogleich!“ „Sogleich. Ich werde Ihnen depeſchieren und nicht ſelbſt zu Ihnen kommen, Angelika.“ a Durch ſeine Worte weht es eiſig, verweht ihren erſehnten blauen Himmel zärtlichen Tändelſpiels mit eines Mannes Liebe. Ihr Mund findet kein Lebe⸗ wohl, der ſeine ſpricht es klar und feſt. Dann iſt ſie ſtumm gegangen, von Hartmut bis zu dem harrenden Wagen geleitet. Rollende Räder! er lauſchte ihnen nach. Ent⸗ fliehender Traum, grauſames Erwachen. Und aus dre Tiefe ſeiner Seele ringt ein Gebet ſich empor.— XXVII. Fragen und Aufregung allerwegen; als gegen Morgen die nach Madeleine ausgeſandten Leute auf Leute trafen, die von den umliegenden Gütern zur Feldarbeit auszogen, verbreitete ſich wie ein Lauf⸗ feuer, von Mund zu Mund mehr aufgebauſcht, die Kunde, und drang auch zum Ulmenhofe. Der Ritt⸗ meiſter, dem einer der Knechte die Schreckens nachricht zugetragen, hatte ſich abgekehrt, war vom Hofe ge⸗ gangen, wieder in das Haus hinein. Langſam, ganz langſam, als müſſe er raſten zwiſchen jedem Schritte, um für den folgenden Kraft zu gewinnen. Drinnen kam ihm Frau Reichmann entgegen. Sie war leichenblaß und ſuchte doch ruhig zu ſcheinen, als ſie in des Rittmeiſters Geſicht las, wie die Bot⸗ ſchaft, die ſie entſetzt hatte, auch bereits zu ihm ge⸗ drungen war. „Das iſt alles jedenfalls zum größten Teile über⸗ trieben. Wäre wirklich alles wahr, ſo würde wohl direkte Nachricht hier ſein.“ Er nickte ſtumm und ſchritt an ihr vorbei in ſein Zimmer. „Sie reden ſonſt noch allerlei— aber keiner weiß etwas genau.“ Von allem, was er gehört, klingt zumeiſt nur das in ihm und etwas Dunkles, Fürchterliches ſteigt dar aus empor, will ſich ihm aufzwingen, ob er ſich auch dagegen wehrt. Er ſieht ſeinen Sohn vor ſich, wie er ihn ſchon einmal erblickt; ſieht ein junges Weib, ſein Weib, das flüchtet vor dem, der drohend vor ihr ſteht, wie ein anderer vor ihm ſich geflüchtet hat, und ſo wie er— auch ſie, ſtatt ſich zu retten, in den Tod gegangen iſt. Ein Unglück— Madeleine Bravand! Im Forſt ſuchen ſie nach ihr, im Forſt! Wenn ex hinausging auf die Felder, konnte er vielleicht einem der Suchen⸗ den begegnen. Er hat den Mantel umgeworfen, die alte Jaod⸗ mütze aufgeſetzt, ſo geht er wieder über den Hof ins Freie hinaus. Langſam erſt hierhin, dorthin auf den ſchmalen Feldwegen, dann bleibt er plötzlich in gera⸗ der Richtung, ſchreitet ſchneller, beſtimmter vorwärts, als habe ſein Weg ein feſtes Ziel und iſt dann wieder zögernd ſtehen geblieben auf der Fahrſtraße, auf die er vom Feldrain herübergetreten. Die Straße nach Falkenhagen.. Kein Gedanke in ihm, dorthin zu gehen, aber ein heimliches Wort, ob nicht einer daher käme, der Wab⸗ res wußte— einer, vielleicht der einzige, der alles wußte: Hartmut. orten 0 1 1 . Auslieferung des bulgariſchen Königs? T. U. Baſel, 15. Dez. Nach amerikaniſchen Meldungen erklärte der bulgariſche Miniſterpräſident, er werde die Aus⸗ lieferung des früheren Königs Ferdinand beantragen. Deutſchland. 5 Demokratiſcher Parteitag. Berlin, 14. Dez. Auf dem in Leipzig ſtattfindenden demo⸗ kratiſchen Parteitag ſprach Senator Peterſen über allge⸗ meine und wirtſchaftliche Demokratie. Die demokratiſche Partei wolle die Partei des wirtſchaftlichen Ausgleichs ſein. Den monarchiſchen Gedanken mit in den Vordergrund ſtel⸗ len, hieße nichts anderes, als damit politiſche Geſchäfte ma⸗ chen wollen. Aus dem Steuerausſchuß. W. T. B. Berlin, 14. Dez. Der Steuerausſchuß der Natio nalverſammlung beendigte die zweite Leſung des Umſatz⸗ ſteuergeſetzes. Reichsfinanzminiſter Erzberger dankte dem Ausſchuß für ſeine eifrige und mühevolle Arbeit. Er bat, alles daran zu ſetzen, damit das Geſetz noch vor Weihnachten im Plenum verabſchiedet werden könne. Der Ausſchuß kahm ſchließlich einſtimmig folgende Entſchließung an: Die Regierung wolle unverzüglich in eine Prüfung der Frage eintreten, ob die ſchon eingetretene und noch bevorſtehende Verteuerung der Selbſtkoſten, insbeſondere des Papiers und der Löhne, die im nationalen Intereſſe gebotene Erhaltung einer auſehnlichen und wirtſchaftlich unabhängigen Preſſe gefährdet und beſondere Maßnahmen erforderlich mache. Beſteuerung der Angehörigen ker alliierten Mächte in den beſetzten Gebieten. a W. T. B. Berlin, 15. Dez. Die Angehörigen der alli⸗ ierten Mächte werden gemäß einer Entſcheidung der iuter⸗ alliierten Rheinlandskommiſſion, ſoweit ſie im Rheinlande leben, verpflichtet, alle Stenern und Zölle zu zahlen, wie ſie non den Deulſchen bezahlt werden. Unter dieſe Entſchei⸗ dung fallen auch die zahlreſchen auswärtigen Handels⸗ nieberlaffungen mit ihren Millionenumſätzen. Deutſchland und Südflawien. T. U. Berlin, 15. Dez. Nach der„Telegraphen⸗Union“ zugehenden Mitteilungen iſt eine ſerbiſche Vertretung mit dem Reichspräſidenten Ebert zwecks eingehender Förderung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Südfſlawien in Fühlung getreten. Belgien ſtellt die Liquidation des dentſchen Eigentums ein. * 3— Kleine politiſche Nachrichten. Berwertungsſtelle für ausländiſche Währung in der Schweig. Angeſichts der Tatſache, daß ſich nach zuverläſſigen Berechnungen in der Schweiz ungefähr drei Milliarden deutſche Mark in Form von Banknoten oder in Ueberwei⸗ ſungen befinden, hat ſich in Zürich mit Unterſtützung nam⸗ hafter ſchweizeriſcher Perſöulichkeiten und der deutſchen Han⸗ delskammer in der Schweiz eine Verwertungsſtelle für aus⸗ ländiſche Währung gebildet, deren Zweck es iſt, fremde Bank⸗ noten, Ueberweiſungen uſw. aus dem Markte zu nehmen, ſie gegen Schuldbriefe des Juſtituts in derſelben Wührung umzutauſchen und die Guthaben auf nutzbringende ſichere Welje anzulegen. Die Anlegung ſoll bauvſöchlich in Aktien Wekannter deutſcher Etabliſſements erfolgen und zwar ſolche, deren Erzeugniſſe vom Auslande gekauft werden müſſen. Die Verwertungsſtelle iſt der Anſicht, daß innerhalb bon zwei Jahren die Verhältniſſe ſich derart gebeſſert ha⸗ ben werden, daß die fremden Gelder zu gutem Kurſe wieder verkauft werden können. e eee, Hilſe für Oeſterreich. Die Pariſer»lätter treten faſt ausnahmslos in ihren Leitartikeln für d. Rettung Oeſter⸗ reichs ein und verlangen, Oeſterreich zu elfen, deſſen ge⸗ genwärtige Regierung Vertrauen einflöße. Schließlich ſpre⸗ chen ſie die Hoffnung aus, daß der Oberſte Rat in ſeiner 8 die öſterreichiſchen Forderungen annehmen werde. 8„ Die Selbſtändigteit Aalands. Nach Berichten aus Hel⸗ ſingfors hat die Aaland⸗Kommiſſion einen Beſchluß zur Selbſtändigkeit der Aalandgruppe gefaßt. Dieſer Beſchluß ſſeht eine weitgehende Selbſtverwaltung der Aalandsinſeln unter Wahrung der finniſchen Einheit vor. N Informationen der„Neuen Zürcher egitung“ werden augen⸗ blicklich Verhandlungen über die Elektriſierung der italieni⸗ ſchen Bahnen durch ein amerikaniſch⸗italieniſches Syndikat gepflogen. Das Material werde die ams rikaniſche Induſtrie liefern. Vermißte Schiffe. Im Anſchluß an das ſtürmiſche Wet⸗ ter in den letzten 14 Tagen werden 14 Schiffe vermißt, die entweder geſunken oder verlaſſen worden ſind. Unter den letzteren befindet ſich der Dampfer„Pro Patria“, der den Reiſendenverkehr zwiſchen St. Pierre⸗Miquelon und Hali⸗ fax beſorgt und der um Hilfe erſuchte, als er ſich 150 Meilen weit in See befand. Der Dampfer„Mercian“ teilte aus einer Entfernung vvon 500 Meilen mit, daß an Bord des Schiffes Feuer ausgebrochen ſei. Der Sturm dauert au. Reichstagswahl im April. Es ſcheint gewiß, daß die Reichsregierung entſchloſſen iſt, die Neuwahlen zum Reichstag nicht über den April 1920 hin⸗ aus zu verzögern. Der Frühling des nächſten Jahres wäre in der Tat der ſpäteſte Zeitabſchnitt, innerhalb deſſen die Verfaſſung wird verwirklicht werden müſſen. Denn bbgleich wir ſeit faſt vier Monaten dieſe Verfaſſung haben, leben wir in einem Zwiſchenzuſtand, der in gewiſſer Weiſe ſie aufhebt. An der Stelle des Reichspräſidenten ſteht ein„vorläufiger“ Präſident, an der Stelle des Reichstages die Nationalver⸗ ſammlung; auch der Länderausſchuß besteht nicht ſo, wie die Verfaſſung ihn vorſieht. Noch heute und noch durch manchen Monat werden wir nach einer Notordnung regiert, die vor der Verfaſſung entſtand und durch die von der Verfaſſung geſchaffenen Endgültigkeiten hätte abgelüſt werden ſollen. Nach dieſer grundſätzlichen Auffaſſung haben wir nicht ein⸗ mal ein Parlament. Denn die Nationalverſammlung iſt eine verfaſſunggebende Körperſchaft, deren Aufgabe mit der Unterſchrift unter die Verfaſſungsurkunde erfüllt iſt, wäh⸗ ee die geſetzgebende Körperſchaft, noch nicht ählt iſt. Natürlich laſſen ſich für das Weiterarbeiten der National⸗ verſammlung, der jetzige Regierung und des vorläuſigen Reichspräſidenten Gründe der Zweckmäßigkeit, für einen nicht öl ausgedehnten Zeitraum berechtigte, anführen. Das Reich iſt ſo völlig ein Neubau, daß eine Grenze zwiſchen Verfaſſung und Geſetzgebung nicht immer genau zu ziehen ift. Auf politiſchem und namentlich auch auf wirtſchaftlichem Gebiet müſſen die Grundlagen geſchaſſen werden, und ein auf ruhige Arbeit, auf möglichſt ſchon geſicherte Zuſtände berechnetes Parlament entſpricht ſeiner Beſtimmung beſſer, wenn es ſtatt einer flüſſigen Maſſe nur noch erkaltetes Eiſen zu bearbeiten braucht. Auch iſt noch nicht Friede, und da⸗ mit eine weſentliche Vorausſetzung innerpolitiſchen Dauer⸗ zuſtandes noch nicht gegeben, abgeſehen von den Beanſtan⸗ dungen der deutſchen Berſaſſung durch die Gegner. Aber der Friede und die Grundlagen künftiger geſetz⸗ geberiſcher Arbeit können in wenigen Wochen vollendet ſein, Und gerade mit dem zweiten Vierteljahr 1920 beginnt, ſpä⸗ teſtens, die Gültiakeit abſchließender Feſtſetzunaen. Man : 2 Elekrtiſterung der italieniſchen Bahnen. Nach Newyorker nern, daß am 1. April 1920 tandes auf 100000 Mann vom gleichen Zeitpunkt ein ſollen. Ein Reich, das zücke ſeines kriedens vertrages und ſei⸗ ing verwirklicht hat und dabei immer haften aus der verfaſſungsloſen Zeit re⸗ ſ derſpruch in ſich. 5 5 Parteipolitiſch gungen dürfen an dem Verpflich⸗ erkenntnis nichts ändern. Es iſt verſtändlich penn eine Revoluttonsregierung ſich die en. daß die Leiden des Ueber⸗ n bechüldet find, und daß beſſere Tage ſchon anbrechen. 8 Zeit hat ſie gehabt, wenn die Wahlen nicht vor dem 1. April begiuhen. Die Erbitterung, dſe erſt aus dem Krieg, daun aus den Folgen des Krieges aufſtieg, muß b in einem fachlichen Urteil gewichen ſein: oder da delk, ob es nach links ausſchweift oder nach re 8 om zuerkannte Fähigkeit zur Selbſt⸗ regierung nich die Bitſahe de Ncnef Eüätonmtrentrſyten braucht u. a. nur daran zu erin die Zurückführung des Heer vollendet ſein muß, ode an die neuen S die ſachlichen Ha ner inneren noch durch K und annehmb⸗ Zeit läßt, de gangs nicht Zur Beſeitigung irriger Auffaſſungen wird von zuſtän⸗ diger Stelle mitgeteilt:: 1 5 e Hin und wieder findet man im Publikum die Meinung verbreitet, daß die jetzt einzuführende Reichseinkommenſteuer neben den bereits beſtehenden Einkommenſteuern erhoben werden ſolle. 5 „Das iſt eine vollkommen falſche Anſicht. Die Reichsein⸗ kommenſteuer wird vielmehr an die Stelle der jetzt geltenden Einkommenſteuergeſetze treten. Wenn die Reichseinkommen⸗ ſteuer durchgeführt ſein wird, dann werden die heute gel⸗ tenden Staats⸗ und Gemeindeeinkommenſteuern verſchwin⸗ den. Es gibt dann bloß noch eine einzige Einkommenſteuer, die in allen Teilen von Deutſchland für gleich hohe Ein⸗ kommen auch gleich hoch ſein wird. Auch die Zuſchläge der Gemeinden werden in der Zukunft abgeſchafft werden. Für die breite Maſſe der Steuerpflichtigen, die nur geringe Ein⸗ kommen haben, wird die Reichseinkommenſteuer in den mei⸗ ſten Orten Deutſchlands überhaupt keine Erhöhung der Einkommenſteuer bringen. Bei den niedrigen Einkommen wird ſogar eine erheblich geringere Belaſtung einſetzen, als dies bisher der Fall geweſen iſt. Bei den Staatsſteuern waren allerdings die Sätze weſentlich niedriger, als ſie nach der Reichseinkommenſteuer ſein werden. Aber zu den Staatseinkommenſteuern waren von den verſchiedenſten Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden ſehr hohe Zuſchläge er⸗ hoben worden und zwar ſo, daß die Summen, welche aus Anlaß der Einkommenbeſteuerung an die Gemeinden bezahlt werden mußten, erheblich größere waren, als die an den Staat abzuführenden Einkommenſteuern. In der Zukunft fallen dieſe Zuſchläge ganz und gar fort. Damit verſchwindet auch eine große Ungerechtigkeit, die mit dem bisherigen Einkommenſteuerſyſtem verbunden war. Bisher konnte es geſchehen, daß eine Stadt ſehr hohe Zuſchläge hatte, wäh⸗ rend von einer anderen Stadt nur ganz geringe Zuſchläge zur Einkommenſteuer erhoben wurden. Dieſe Unterſchiede wurden beſonders in den letzten Jahren ſehr unangenehm empfunden, da infolge des Krieges die Zuſchläge in den In⸗ duſtriegemeinden eine gewaltige Höhe erreicht hatten. Bei der großen Belaſtung mit Steuern der verſchiedenſten Art, welche unſer Volk in Zukunft tragen muß, geht es nicht mehr an, daß einige wenige Rentnerſtädte richtige Steueroaſen bleiben, in denen ſich das Rentnertum niederläßt, weil dort eben die Zuſchläge zur Einkommenſteuer verhältnismäßig niedrige ſind. Gerade mit Rückſicht auf die Erhöhung der Einkommenſteuer iſt es notwendig, daß alle Kreiſe, die glei⸗ ches Einkommen haben, iw ganz Deutſchland auch gleich⸗ mäßig beſteuert werden. Iſt die NReichseinkommenſteuer durchgeführt, ſo iſt dieſe Forderung der ſittlichen Gerechtig⸗ keit erfüllt. Im übrigen aber ſei noch einmal hervorgehoben, daß die Reichseinkommenſteuer nicht etwa neben den be⸗ ſtehenden Einkommenſteuern erhoben wird, ſondern daß ſie die einzige Einkommenſteuer für die natürliche Perſon in der Zukunft bleiben ſoll. Baden und Nachbargebiete. „ Aenderungen im Perſonenzugsverkehr. Von beſon⸗ derer Stelle wird uns geſchrieben: Vom Montag den 15. Dezember an treten im Perſonenzugsfahrplan folgende Aen⸗ derungen ein: Zug D. 1 Offenburg ab 5.20 nachm., Appen⸗ weier an 5.30, ab Baden⸗Oos ab 6.06, Raſtatt ab 6.18, Karls⸗ ruhe an 6.40, ab 6.50 nachm. Zug D. 2 Baden⸗Oos an 10.50 vorm., ab 10.54, Appenweier an 11.26, ab 11.27, Offenburg au 11.38, ab 11.48 vorm. — Schleichhandel auf der Eiſenbahn. Durch die Kon⸗ trollbeamten des Landespreisamts wurden ſeit 25. Novem⸗ ber auf Eiſenbahngebiet wieder insgeſamt 52 Wagen be⸗ ſchlagnahmt. Darunter befinden ſich 10 Wagen mit Holz, 5 mit Tabak, 9 mit Obſt, 8 mit Rüben, 4 mit Mehl, 2 mit Steinkohlenteeröl und je 1 Wagen mit Reisfuttermittel, mit kondenſierter Milch, mit Branntwein, mit Gerſte, mit Oli⸗ venöl; ferner wurden zwei Wagen mit 12 Pferden beſchlag⸗ nmahmt. * Der erſte Kinderzug aus Wien dürfte nach Mittei⸗ lungen des Wiener Jugendamtes, die bei dem Heidelberger Arbeitse chuß der„Badiſchen Hilfe für Wiener Kinder“ eingetroffen ſind, vorausſichtlich am 30, Dezember Wien ver⸗ laſſen. Er fährt über Salzburg, München und Stuttgart und bringt 500 bis 700 Kinder, nach Baden. Weiter hat das Wiener Jugendamt brieflich mitgeteilt, daß die Wiener Kin⸗ der vor ihrer Ausreiſe zw al ärztlich unterſucht werden und zwar das erſtemal dahin, ob ſie überhaupt als unter⸗ ernährt oder einer beſonder Erholung bedürftig' zu be⸗ zeichnen ſind und daun ob ſie keine hindernden Krankheiten oder Kraukheitsaulagen beſiten. 48 Stunden vor Abgang des Kindertransportes erfolgt die zweite ärztliche Unter⸗ ſuchung, die ſich hauptſächlich auf Reinlichkeit, Seuchenfrei⸗ heit uſw. erſtreckt. Ein zweite Kinderzug dürfte anfangs Januar von Wien aus abgehen. —“ Angſteinkäuſe in Salz. Von zuſtändiger Stelle wird uns geſchrieben: Seit einiger Zeit kann man beobachten, daß Salz in größeren Mengen iemmengekauft wird. Veran⸗ laßt wurden dieſe Ein“ Mitteilungen über Kö“ lenmangel in den Salinen. Die Bedenken über einen Still⸗ ſtand der Salzanfuhr und der Salzverſorgung ſind jedoch völlig unbegründet. Die Salinen ſind neuerdings ausrei⸗ chend mit Kohlen verſehen, ſo daß die geordnete Verſorgung mit Salz durchaus geſichert iſt. Die ſinnloſen Vorratsein⸗ käufe könnten aber tatſächlich zu einem augenblicklichen Mangel führen. Die Bevölkerung wird deshalb in ihrem eigenen Intereſſe gut daran tun, nur das normale Salz⸗ quantum einzukaufen; nötigenfalls ſollten die Geſchäfte die Abgabe von Salz in größeren Mengen verweigern. Einmalige Beihilfen für Angehörige der Kriegs⸗ gefangenen. Die Reichsregierung hat ſich in den letzten Ta⸗ gen wiederum mit der wirtſchaftlichen Notlage der Angehö⸗ rigen der Kriegsgefangenen beſchäftigt. Das Ergebnis war, daß den unterſtützungsbedürftigen Ehefrauen eine einmalige Zuwendung bis zu 200 M. und der gleiche Betrag für jedes Kind gewährt wird. Auch die ſonſtigen Angehörigen der Kriegsgefangenen ſollen eine einmalige Beihilfe bis zu 200 Mark erhalten, ſoweit ſie nach den beſtehenden Grundſätzen Familienunterſtützung erhielten. Die Auszahlung des Gel⸗ des ſoll möglichſt noch vor Weihnachten erfolgen. e —* Die deutſch⸗franzöſiſche Möbelansfuhrſtelle zur Re⸗ gelung der Mobiliarverhältniſſe der deutſchen Staatsange⸗ hörigen in Elſaß⸗Lothringen iſt jetzt im Gaſthof zum Salmen in Kehl zu ihrer erſten Sitzung zuſammengetreten. Von deutſcher und franzöſiſcher Seite gehören dem gemiſchten Ausſchuß je zwei Beamte an. Zur Feſtſtellung von in Elſaß⸗Lothringen erwachſenen Kriegsſchäden unter deutſcher Zeit ſind in Karlsruhe und Freiburg Feſtſtellungsausſchüſſe gebildet worden“ Das große Gaſthaus zum Salmen iſt abri⸗ 00 gens von einer franzöſiſchen Geſellſchaft für 170000 Mar Fille angekauft worden. In den oberen Räumen des Hauſes wird Nen vorausſichtlich eine Schifferbörſe eingerichtet, die unteren ech Räume ſind an die deutſch⸗franzöſiſche Möbelausfuhrſtelle allen vermietet. t 5 11 l ar Die Frage der Neckar⸗Kanaliſation. 5 hn Mannheim, 15. Dez. Die hier abgehaltene Tagung des zung Südweſtdeutſchen Kanalvereins. zu der über 300 Perſonen. erſchienen waren, darunter auch Vertreter aus Würkte rn groß berg, nahm einen für das Kanalprojekt ſehr fördernden gehe Verlauf. Nach den üblichen Begrüßungen legte Baur dem Böhmler, der Direktor der Tiefbauunternehmung Grün. und Bilfinger, in längerem Lichtbilder⸗Vortrag die technische sb Seite des Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗Kanals und der Neckar ber waſſerkräfte dar. Der Redner regte die baldige Ausführung Voh der Arbeiten an, da durch ſie nicht nur tauſende ven Ar fen beitern, ſondern auch zahlreiche Induſtrien Beſchäftigung nur finden können. Durch die Kanalführung ſoll das Heibel lche berger Landſchaftsbild im allgemeinen nicht geſchädigt 1 7 den. Zur Herſtellung der notwendigen Fahrwaſſertiefe 55 geger zwiſchen Mannheim und Plochingen 22 Wehre erforderlt 5 Word Nach dem Vertrag erklärte der Vertreter der württembet⸗ dert giſchen Regierung, Miniſter des Innen Heymann, daß Wüße we 8 temberg das Kanalprojekt nach Kräften unterſtützen wer 5 55 Der bad. Regierungsvertreter, Arbeitsminiſter Rücken 6 Entr ſagte, Baden nehme die in Frage ſtehenden Pläne au. N ſreundlichſte auf. Ein Zuſammenſchluß der Neckarwaft 55 kräfte mit dem Murgwerk ſei erwünſcht. Die bad.. im 0 rung habe beſchloſſen, ſich mit dem Südweſtdeutſchen Kang Bü verein zu verſtändigen und die Staatstechniker würden 3 8 in den nächſten Tagen mit den Technikern des Kannte—.— eins zur weiteren Prüfung des Problems zuſammenfln 5 Im weiteren Verlauf der Tagung wurde das Profeft eh von dem ſozd. Reichstagsabg. Geck und Geh. Rat Prof. Ne bock⸗Karlsruhe begrüßt. 8 Angeblich verſchwundene Eiſenbahnwagen mit Lebeus⸗ Pie mitteln.„ ſoften Das„Berliner Tagblatt“ bringt in ſeiner Nr. 502 6 viel Donnerstag den 11. Dezember einen kurzen Artikel, beſtein telle lkeberſchrift trägt: 44 Eiſenbahnwagen mit Lebensmittel in ſe verſchwunden. Er lautet: be⸗ dara „Die Diebſtähle auf der Eiſenbahn haben trotz denpge⸗ nicht hördlichen Gegenmaßnahmen in ihrem Umfange nicht 2 8 men. nommen. Nicht allein einzelne Sendungen werden ge den Ruß len, ſondern ganze Waggons mit Lebensmitteln wer zune nach wie vor verſchoben. Das Heeresverorduungsblatt geln der öffentlichte dieſer Tage eine Liſte von 44 mit Leben mi Ziel, beladenen Eiſenbahnwagen, die teils vom Proviantam ant ölli ſtatt abgeſandt, teils an das Proviantamt Raſtatt geſnd Fork worden ſind, die aber unterwegs ſpurlos verſchwundeg ſen, er bisher nicht ermittelt werden konnten. Auf dieſen 10 950 Org⸗ bahnwagen waren verladen: 367 Sack Roggenmehl, kiten 1 d. Kilogramm Weißkohl, 300 Sack Gerſtenſchrot, b erpen ede Futterrüben, 8 Stück Rindvieh, 01 Kiſten Wurſtkonſen ite 44 Kiſten Margarine. 21 Kübel Kéſe. 9 Kiſten Bufte ach ſcel Kiſten und 40 Faß Kakad, 23 Faß Knochenfett, Nu⸗ deaf Speiſemehl, 13 Kiſten und 6 Faß emüſe, 80. Kiste rſtel⸗ pen deln, 27 Sack Graupen. 8) Kiſten Backobſt, 89 Sack Rind⸗ ö äte locken, 17 Sack Grütze,, Faß Pölelſteiſch, 200 Kiſten g ent 750 fleiſch in Dofen, 100 Faß geeinge, 31038 Liter Bier, Eichel⸗ abel Bohnen, 1740 Sack Haſer, 0 8 Rohkaffee, 235 Sack Un Ele kaffee und 18 Kitten Knochenben! rfel 8 Dazu ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“:„ 15 Vor- meh; Dieſe Notiz erweckt den Anſchein, als ob es ſich 1 nicht entſz kommniſſe aus der allerjüngſten Zeit handelt. Das ember in 2 der Fall. Das Heeresverordnungsblatt vom 29. Nen e eite 1919. enthält zwar ein Verzeichnis der Eiſenbahn wages ct Schr vom Proviantamt Raſtatt abgeſandt und ins Feld ge e, än wurden, ebenſo eine Angabe der Wagen, die an das pee Frat viantantt Raſtatt vom Felde aus gehen ſollten. Abe enen lach Verzeichnis betrifft Wagen, die vom Mai 1918 bis Noy ang⸗ gewe 1918, alſo während der Kriegszeit, zur Beförderung 1 wei⸗ die l ten. Es hatte den Zweck, die unteren Dienſtſtellen 1„die ſtaat teren Nachforſchungen nach dem Verbleib der 44 N kön⸗ indii im übrigen keinesfalls ſämtlich als veruntreut gelbe Zeit Weſe nen, zu veranlaſſen. Im„Berliner Tagblatt“ feh d folge, der angabe und es ſind daraus die obigen falſchen cha chliche nur rungen gezogen worden, denen in keiner Weiſe tſa 5 beſch Vorkommniſſe aus der Gegenwart zugrunde liegen. 5 ae 8 une tell Karlsruhe, 15. Deze. Das Miniſterium des Pere niſſe hat angeordnet, daß die Jäger für Felle beſondaſe für eil ei e tung beanſpruchen dürfen, und zwar bis zu 35 Rehwild er Stück Rot⸗ oder Dammwild, 40 M. für ein Stück es und 8 M. für einen Haſen. 5 9 der Das Bruchſal, 15. Dez. Hier fand eine Verſammlun Ba- fen Vorſtandsmitelieder der Metallgießerei⸗Verbände 5. Ver, ele den und Württemberg ſtatt, welche ſich zu einem große eſchlol, kenn band„Südweſtdeutſcher Metallgießereien“ zuſammenge? nung ſen haben. Maul, 7 2: Plittersdorf, 13. Dez. Wegen Ausbruch dez hieſige ſei f und Klauenſeuche iſt das Ausführen von Vieh aus duktion— Gemeinde amtlich unterſagt worden. Die Milch pros. Wir. wird dadurch ſchwer beeinträchtigt. 11 auf 1 Aus (h Baden⸗Baden, 15. Dez. In der Nacht vou ſe eh 10 kes 12. Dezember wurde in die Gruft der Stourdzakapaten 7 9 und gebrochen. Die drei bis jetzt unbekannten Täter mn Haut Fun. am Tage vorher die Kapelle und die Gruft durch bas mn, einze meiſter zeigen laſſfen. In der Nacht ſtießen ſie 8 5 len Oſten gelegene vergitterke Fenſter ein, ſchoben ei hinunter men brachte Leiter hindurch und ſtiegen in die Gruft welche.] aum Dort erbrachen ſie den Sarg der Fürſtin Stourdonpten 5 kan! im Jahre 1885 beigeſetzt worden war und berau Ehe ſyſten Leiche. Entwendet wurde ein goldenes Kreuz und age lin um ring. Die anderen in der Gruft befindlichen Sanne unbeſchädigt. Kriegt Bort r gehl. 15. Dez. Die Kriegsbeſchädigten und s hinterbliebenen des beſetzten Teils des Amtsbezir! treit haben bei einer kürzlich hier ſtattgefundenen und ſt gehe 2 beſuchten Verſammlung eine Intereſſengemeinſ bund de, kei 0 det und ſich nach einſtimmigem Beſchluß dem Reiche nter fit Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnebmer und Kriegah sehenden eines benen— Gau Baden— angeſchloſſen. Zum Vo Jahr wurde Ingenieur Klatte⸗Kehl gewählt. 5 einige ſchen „ Konſtanz. 15. Dez. Schon längſt bereiteftunt 5 eigt in Kreuzlingen hart an der Grenze von Kon wache 10 einandergebaute Häuſer der zollamtlichen Uebe de fog* große Schwierigkeiten. Im Sommer v.* inden 155 ann von einem dieſer Häuſer aus ein auf deutſchem Bon ang el, und dender unterirdſſcher Gang entdeckt. Eine Enten wer für Häuſer kounte lt.„Konſt. Jig.“ nicht vollaoge er. de die ebenſo auch nicht die Zwangsenteignung der Haun 4 ue Schweizer Behörden beabſichtigen uun nen hellen, e Häuſern vorbeiführenden ſchmalen Gehm a zu 15 gen ware geſtatten würde, das unüberſichtliche Gelände unter Nan Aufſicht zu nehmen. f miſſt .— 1 lieh E Gemeinde⸗Politik.„ de Abänderungsvorſchläge zur neuen Gemeinden lung A Heidelberg, 15. Dez. Ueber die Beratungen Ga de 1 hier abgehaltenen Nadiſchen Städtetags gibt jet eden n fur ruher ſtädt. Nachrichtenamt einen Bericht beraus gen bel, habe in Ergänzung der bereits erfolgten Veröſſentlichm e, 75 8 die Tagung ſolgendes entnehmen: Der Vorſiter Lorsch* bürgermeiſter Dr. Walz⸗Heidelberg, teilte mit. cem 110 D ſei in mehrmaliger Beratung des Entwurfes zur reh der orduung zu dem Ergebnis gekommen, daß er, 5 he e verſchiedener notwendiger Aenderungen, n 8 Verbeſſerung der beſtebenden Verhältuiſſe bedente . rr r e 18 8 le * 0 ie 5 3 ö ee er lach 18 ft e brauchbare Grundlage für die Weiterverhandlung dar⸗ b In der Ausſprache wurden beſonders erörtert die Einteilung der Gemeinden, die Polizeiverwaltung, die echte des Bürgerausſchuſſes, die Staatsauſſicht und vor m die grundſätzliche Frage, ob die bisherige Organiſa⸗ un der Gemeindevertretung(Stadtrat und Bürgeraus⸗ uß) beizubehalten ſei. Hierzu eutſchied der Städtetag mit oßer Mehrheit, daß die bisherige Organiſation, die ſich r gut bewährt habe und die den Wünſchen der Bevölke⸗ g durchaus entſpreche, beizubehalten ſei. Die Einteilung Gemeinden nach der Einwohnerzahl in kleine, mittlere, 0 1 und Städte wurde nach dem Entwurf gut⸗ eheißen. zum Entwurf als Gemeindeangelege ud daher grundſätzlich den Gemeind eſondere von der Verwaltung des noͤheitsweſens, Straßen und Märkte, des Geſberbes, Armenweſens, fohnungs⸗ und Bauweſens, ſowie für die Fürſorge der ſentlichen Sicherheit und Ordnung. In den Städten ſoll ur die Fürſorge für die öffentliche Sicherheit einer ſtaat⸗ then Verwaltungsſtelle übertragen werden können. Mit dun Vorſchlägen des Entwurfs über die Stagtsaufſcht, die genüber dem bisherigen Entwurf weſentlich beſchränkt Orden iſt, erklärte ſich der Städtetag im allgemeinen ein⸗ kſtanden. Die Staatsaufſicht in den Städten ſoll durch⸗ die dem Miniſtertlum zuſtehen. Weiter wurde beſchloſſen, Ei dnfkändigkeit des Bürgerausſchuſſes in Abänderung des dartwurſes zu erweitern, namentlich inſofern, daß Anträge 1 Stadtverordneten unter gewiſſen Vorausſetzungen im an gerausſchuß zur Beratung geſtellt werden müſſen. Die f Eutwurf vorgeſehene Möglichkeit der Auflöſung des igerausſchuſſens durch die Regierung wurde einmütig Velebnt. e e Das gelte Aus den Parteien. Das Räteſyſtem. 11 lei K der unäch er ei Ziel 8 For Organiſation ſei bezder Praxis d bedeute. unterſcheide elbſ aft mehr f gemein m entſpreche. ite tr ift„Quin ktändi Fra 1 beiden at Hitzes ir noch eſchäftigt üteſyſt ellte e durch die Geſellſchaft habe, der Frage„Wie ſoll das Als die großen Forderungen iſſes emokratiſierung des Arbeiterverhält⸗ A ein g ftliche Selbſtverwaltung. Das Räteſyſtem der wirre 15 als Eutlaſtung des Parlaments in Fragen de 725 85 lichen Selbſtverwaltung, dann zur Einführung Das 219 e Gedankens in das Arbeitsverhältnis. men ſolle fache unn, das in dem Syſtem zur Geltung kom⸗ stelle 0 das, der Arbeiter ſolle nicht an ſeine Arbeits⸗ anze⸗ 2 en ſein, ohne Ausblick auf das wirtſchaftliche kenntnis ſolle über die Arbeitsſtelle hinaus ſeine Sach⸗ nutzbar mand Erfahrungen dieſem wirtſchaftlichen Ganzen folle alf en, an der produktiven Entwicklung mitſchaffen, e 8 75 nicht nur Arbeiter, ſondern auch Produzenk eſen Gedanken habe die Regierung für ihren Ent⸗ r ſozialen Rechlsſoörmen, Arbeiterrat und rat legt. Dieſe ſeien der organiſche und Wirtſchaftsgemeinſchaft des Vol⸗ Angelegenhei . urganiſatoriſche e i Statt Vorſchriften im 8 doe geben, ſtelle er auf der Grundlage der geſicher⸗ 365 beziehungen ſoziale Rechts⸗ und Verfaſſungsfor⸗ zerfügung, in dendn ſich das Leben ſelbſttätig und ar in Sachkunde und friſcher Initiative auswirken it dem Wunſche, daß die Verwirklichung des Räte⸗ ach Geſetz dem ſich ins maßloſe geſtaltenden Streit 8 5 endlich den Garaus mache, ſchloß Herr Behm ortrag großem Beiſall aufgenommenen intereſſanten Vermiſchtes. elſchwindel. Die allzu große Fruchtbar⸗ er Berliner Ehefrau führte zur Aufdeckung re gekwöhnlichen Lebensmittelſchwindels. Die 28 malte Berta Milſter beſuchte in kurzen Zwi⸗ me faſt ſämtliche Berliner Standesämter und „daß die Ehefrau ſoundſo Zwillinge geboren 1 Mit der ausgeſtellten Beſcheinigung begab ſie ſich d ligeradeswegs nach der zuſtändigen Brokkommiſſion Sa ſich Karten für alle Nahrungsmittel geben, die 5 Kaclinge und junge Mütter beſtimmt ſind. Mit arten verſchaffte ſie ſich die Nahrungsmittel, Milch, er uſtv., um ſie für teures Geld zu verkaufen. So 3 chon an die 20 Zwillingspärchen des gleichen one in die Liſten der Standesämter und Brotkom⸗ * 5 hineingekommen, als die Zuſammenfaſſung und ürüfung endlich den Schwindel ans Licht brachte. An chwindlerin iſt noch nicht ergriffen. michlag in Dublin. Im engliſchen Unterhaus wur⸗ it, daß der Staatsſekretär für Irland vor 3 knapp der Ermordung entgangen ſei. Ein Ire dei ihn geſchoſſen, als er ins Schloß eingetre⸗ Nor Weltformat. Am 26. November 1919 hat kmenausſchuß für das graphiſche Gewerbe in Leip- i der Waltformate beſchloſſen. Was at es nun mit dieſem Weltformat auf ſich? Kurz ge⸗ ſagt, daß wir nur noch ein bis zwei Dutzend Formate für alles auf Papier gedruckte und aus Papier hergeſtellte haben werden, die alle in einem beſtimmten Verhältnis für Bücher ſtehen. Wieviel verſchiedene Formate es heute ür Bücher, Plakate, Formulare uſw. gibt, läßt ſich kaum ſchätzen, theoretiſch faſt unendlich viele. Ein weſent⸗ liches Mittel für den Wiederaufbau ſehen unſere Volks⸗ wirtſchaftler in Normaliſierung, Typiſierung, Spezialiſie⸗ rung. Ein wichtiger Schritt vorwärts in dieſer Richtung wird durch Einführung der Weltformate gemacht. Die Forderung des Weltformats wurde ſchon 1911 durch„Die Brücke, Internationales Inſtitut für Organiſation der geiſtigen Arbeit“ aufgeſtellt. Profeſſor Dr. Oſtwald war einer der Begründer des Inſtituts. Eine ihrer erſten Arbeiten war die Aufſtellung der Forderung: Alle For⸗ mate ſollen zueinander in einem beſtimmten, matheatiſch ausdrückbaren Verhältnis ſtehen. Sie ſollen auseinander und aufeinander reduziert durch einfaches Falzen oder Halbieren hergeſtellt werden können. Dies wird erreicht, indem ſich die einzelnen Seiten des Formats ver⸗ halten wie die Seiten des Quadrats zur Diagonale oder wie 1 zu Wurzel aus 2. Die Quadratwurzel aus 2 iſt 1,414, das Verhältnis iſt demnach ungefähr wie 7:10. Als Einheit wird das Zentimeter angenommen. Da⸗ nach ergibt ſich folgende Tabelle: FB Pe ISS Is em e en VIII) 11,3:16 em III) 2 2,83 em IX) 16: 22,6 em IV) 2,83:4 em X) 22,6: 32 em V) 4 5,66 em XI) 32 45,2 em VI) 5,66:8 em XII) 45,2: 64 em Für alle Wünſche, vom kleinſten Taſchenkalender bis zum größten Reklameplakat, iſt ein geeignetes Format dar⸗ unter. Eine ungeahnte Umwälzung und Vereinfachung kann ſich daraus ergeben. N 3 Lokales. — Die Not der Zeitungen. Der Steuerausſchuß der Nationalverſammlung forderte in einer Entſchließung die Regierung auf, unverzüglich die Frage zu prüfen, ob die beſtehende und noch zu erwartende Verteuerung der Selbſtkoſten, insbeſondere des Papiers und der Löhne, die in nationalem Intereſſe gebotene Erhaltung einer wirtſachftlich unabhängigen Preſſe gefährde und ob be⸗ ſondere Maßnahmen erforderlich ſeien. 8 — Neue Rei sdienſtmarken. De Reich poſt wird Freßmarken für den Dienſtverkehr einführen, wie ſie in Württemberg bereits gebraucht werden. — Kriegsſteuererklärung. Da die Vordrucke für die Abgabe von Kriegsſteuer⸗Erklärungen noch nicht fer⸗ tiggeſtellt ſind, wird die Friſt zur Abgabe vom 5. Januar um etwa zwei Wochen verlängert. — Aus dem Parteileben. Wie wir hören, ſind Prof. Dr. Max Weber in München, früher in Hei⸗ delberg, und Prof. Dr. O bſt in Breslau aus der Deut⸗ ſchen demokratiſchen Partei ausgetreten.. — 300 Millionen Mark Zigarettenſteuer in 6 Monaten. In den erſten ſechs Monaten des laufen⸗ den Rechnungsjahrs, April— September, ſind den Nach⸗ weiſungen des Statiſtiſchen Reichsamts zufolge an Zi⸗ garettenſteuer rund 110 Millionen Mark, an Kriegs⸗ zuſchlag rund 187 Millionen Mark, insgeſamt 297 Mil⸗ lionen Mark, vereinnahmt worden. Im Haushaltplan iſt die Einnahme für das ganze Jahr auf 420 Millionen Mark (gegen das Vorjahr 126 Millionen Mark mehr) veran⸗ ſchlagt. Der Etatsanſatz dürfte alſo durch die wirkliche Jahreseinnahme erheblich überſchritten werden. Im letz⸗ ten Friedensjahr(1914) betrug das Aufkommen aus der Zigarettenſteuer rund 40 Millionen Mark. Für 1919 dürfte mit dem Zwölf⸗ bis Fünfzehnfachen des damali⸗ gen Ertrags zu rechnen ſein. — Maul⸗ und Klauenſeuche. Wegen der zuneh⸗ menden Ausbreitung der Maul- und Klauenſeuche in zahlreichen Bezirken des Landes werden die mit Erlaß vom 1. September 1914 für die Dauer des Krieges zur Bekämpfung der Seuche getroffenen beſonderen An⸗ ordnungen aufgehoben. Ebenſo wird die mit Erlaß vom 27. Februar 1915 zuͤgelaſſene Verkürzung der Schutzfriſt von 3 Wochen auf 14 Tage zurückgenommen. Prozeß Eulenburg. In der preußiſchen Landesver⸗ ſammlung wurde eine Eingabe eingebracht, den Prozeß gegen den Fürſten Philipp Eulenburg wieder aufzunehmen. Fleiſch im Latrinenwagen. In Geſtertshau⸗ ſen(Schwaben) wurde ein Latrinenwagen angehalten und unterſucht. Man fand darin in Säcken verpackt, eine ganze geſchlachtete Kuh. Die Gendarmerie ſtellte feſt, daß der Beſitzer des Wagens dieſen bei der Fahrt in die Stadt als Beförderungsgelegenheit für Fleiſch, bei der 1 Rückfahrt als Latrinenfaß benützte. 3 Weihnachts tkier der Liedertafel. Wie wir in Er⸗ fahrung bringen konnten, hält der Geſangverein„Lieder⸗ tafel“ hier ſeine diesjährige Weihnachtsfeier am Samstag, den 20. ds. Mis, abends ½7 Uhr beginnend in ſeinem Lokal zum„Schwanen“ ab. Der Liedertafelchor und zwar der weitaus ſtärkſte Verein hier am Platze mit ſeinem in Muſikkreiſen bekannten und ſehr geachteten Dirigenten Herr Hauptlehrer Oskar Pfeifer aus Mannheim wird ſeinen Mitgliedern ſowie Freunden und Gönnern des Vereins einige genußreiche Stunden bieten und dieſer Abend wird den Beſuchern in gewohnter Weiſe auch diesmal lange noch in Erinnerung bleiben. Die geſanglichen, ſoliſtiſchen ſowie die der Zeit entſprechenden theatraliſchen und humo⸗ riſtiſchen Darbietungen ſind, wie uns verraten wurde, mit ihren Vorproben ſchon derart vorgeſchritten, daß kein Zweifel mehr beſtehen kann um die Beſucher voll zu befriedigen. Deshalb, wer einen Platz ſich ſichern will, komme bei Zeit. Weihnachtsfeier der Fussballvereinigusg. Veranlaßt durch das gute Gelingen und dem ſchönen Verlauf der vorjährigen Veranſtaltungen der früheren Fußballvereine hat ſich die Vereinigung entſchloſſen, trotz des erſt halb⸗ Berechtigten“ bewegen. jährigen Beſtehens des Vereins zu Ehren ihrer zurück⸗ gekehrten Kriegsgefangenen eine Weihnachtsfeier abzuhalten. Sie beabſichtigt damit, die Zurückgekehrten würdig in der Fußballvereinigung einzuführen und gleichzeitig Freunde und Gönner der Vereinigung davon zu überzeugen, daß neben dem Fußballſpiel auch die Geſelligkeit und gemüt⸗ liche Unterhaltungen gepflogen wurden. Die Feier findet am 20. Dezember, abends 7 Uhr, im Saale des Badiſchen Hofes ſtatt. Vereinigung hatte keine Mühe und Koſten geſcheut, um den Abend in jeder Beziehung zu einem ge⸗ nußreichen zu geſtalten und ſie hofft, durch ein reichhaltiges und abwechslungsvolles Programm, auch dem verwähnten Geſchmack Rechnung zu tragen. Beſondere Sorgfalt waltete bei der Wahl der zur Aufſtellung kommenden Theaterſtücke, welch letztere in Anbetracht der fröhlichen Stimmung, die bei der Feier herrſchen ſoll, durchweg humoriſtiſcher Natur ſind. So hofft der Verein auch dieſe Weihnachtsfeier den zurückgekehrten Kriegsgefangenen — Mitgliedern und Gäſten einige angenehmen Stunden bereiten zu können und gibt ſich der angenehmen Er⸗ wartung hin, daß Mühe und Arbeit durch einen zahlreichen Beſuch beſonders von ſeitens der Mitglieder und deren Angehörigen belohnt wird. Verantmortlich für die Redaktton Gg. Zimmermann, Seckenbeim Erwiderung auf das Eingeſandt vom 5. d. Mis. Zunächſt die Honigverteilung: Es wurde Kunſthonig verteilt laut Bekanntmachung im hieſigen Neckarboten am 22. Januar 1919, Nr. 1 bis 3000 am 9. Mai 1919 Ne. 1504 bis 3000, am 1. Juli 1919 Nr. 1 bis 3000, am 24. November 1919 Nr. 1 bis 1503 alſo hat jede Familie im Jahre 1919 dreimal Kunſthonig erhalten. mithin eine glatte Verdrehung der Tatſache in dem betr. Eingeſandt. Wie der Ueberſchlaue Einſender 1200 zur Verfügung ſtehende Pfundpakete an 1500 Familien verteilen will, möchte derſelbe uns doch mitteilen, wir ſind gerne bereit gute Ralſchläge zu hören und daraus zu lernen, denn es gibt doch bekanntlich nur ein Narr mehr, als er hat. Bezüglich der Holz⸗ und Kohlen⸗ verteilung möchten wir darauf aufmerkſam machen, daß bei der Kohlen verteilung am 3. November die Haushal⸗ tungen von 600 bis Schluß mit einem Zentner Kohlen bedient wurden. Es kam dann die Holzverteilung am 17. November. Es wäre doch ſtcherlich erſt eine Un⸗ gerechtigkeit geworden, wenn wir hierbei denſelben Nummer, welche zuletzt Kohlen bekommen hatten, mit der Ausgabe des Holzes begonnen hätten. Daß es uns bis jetzt noch nicht möglich war, den übrigen Nummern ihre Holzmenge zuzutellen, lag eben daran, daß es uns trotz aller Mühe nicht möglich war das zur Zerkleinerung des Holzes nötige Benzin zu b ſchaffen. Die Verſergung mit Srenumaterial benennt ſich im Artikel der Redaktion des hieſigen Neckar⸗ boten in ſeiner Nummer vom 12. Dezember 1919. Daß dieſes vdn der Redaktion des Neckarboten be⸗ nannte Lebensmittelamt wirklich nichts anders als die Beſchaffung der erwähnten Artikel zu tun hätte, zeigt doch von einer verblüffenden Unkenntnis über Art und Umfang der Tätigkeit des Lebensmittelamtes, gerade von derjenigen Zeitung, wo doch tagtäglich ein weſentlicher Teil des Inhaltes aus Verordnunger, Verfügungen und Bekannt⸗ machungen beſteht, welche alle durch das Lebensmittelamt bearbe tet werden müſſen und wie empfehlen der Redaktion alle dieſe Verordnungen nur einmal mit etwas Ueberlegung durchzuleſen und man wird ſicherlich auch dort finden, daß nach Bearbeitung dieſer Sachen ſchon ein großer Teil der erwähnten reichlich bemeſſenen Zeit wegfällt. Welchen Eindruck die in dem Artikel vor einigen Tagen erwähnten Klagen bei uns hervorgerufen hatte, kann die Redaktion nach Durchleſung unſerer oben angeführten Erwidrung ſelbſt ermeſſen. Wir können nur verſichern, daß unſere erwähnte reichlich bemeſſene Zeit doch nicht ſo groß iſt, um auf alle Schreibereien, welche den Tatſachen direkt widerſprechen, einen Gegenartikel loszulaſſen. Was die Beſchaffung von Brennmaterial anbelangt, verweiſen wir Sie auf alle Artikelin Ihrer Zeitung über die Kohlen⸗ verſorgung Deutſchlands. Soviel uns bekannt iſt, trotz der Klug⸗ und Rafſiniertheit der Städte, die Bevölkerung dort wirklich in Bezug auf die geſamte Lebenshaltung nicht zu beneiden, was die Verſorgung der oben ange⸗ führten größeren Orten betrifft, möchten wir empfehlen, die dort bezogenen Mengen zu ermitteln und die hier ver⸗ ausgabten unter Einſchluß des aus hieſigen Waldungen bezogenen Holzes zu vergleichen und Sie werden gerade das Gegenteil finden, was in dem Artikel angeführt iſt, Bemerken möchten wie hierbei, daß zu dieſen Ermittlungen es weder großer geiſtiger Waffen noch eines beſonders feingeſchliffenen Geiſtes bedarf, ſofern der Ermittler ſeine Erkundigungen bei der wirklichen Bevölkerung und nicht bei gewiſſen Kreiſen deren pekunäre Verhältniſſe und Be⸗ ziehungen Ihnen leider noch alles mögliche erlauben, was den gewöhnlich Sterblichen verſagt bleibt. Zu der Be⸗ merkung Bevorzugung können wir nur verrater, daß wir bis jetzt insgeſamt an hieſige Betriebe zürka 80 bis 80 Zentner Koks verteilt haben und dies nicht aus Liebe zu den Betriebsinhabern, ſondern lediglich um Familienväter und Witwen nicht brotlos zu machen. Dieſe Zuteilung entſpricht ungefähr einer weniger Belieferung pro Famille und Jahr von 6 Pfund. Was die Zuteilung von Schul⸗ haus und dergleichen betrifft enlſcheidet die Kommiſſion des Lebensmittelamts, die bekanntlich aus Vertretern aller Kreiſe zuſammengeſetzt iſt.. Die Geſchäfts führung des Lebensmititelamts. Wie ein Vorwurf gegen die Redaktion klingts aus dieſen Zeilen. Ein Verkaufsraum eines Geſchäftshauſes ſteht für jeden Käufer zum Betreten offen, alſo auch die Redaktion für jeden Abonnenten, ja ſogar auch Nicht⸗ abonnenten bis zu gewiſſer Emſchränkung; natürlich muß ſich alles noch in dem Rahren des„Erlaubten von So lange die Redaktion ſich 15 8 alſo—5—— 9 15 zu 8 18 rechtfertigen veranlaßt ſteht, zur Verfügung ſteht, kann ihr kein Vorwurf 97 werden. Die Redaktion. — Vermiſchtes. Der Schwan im Arreſt. Im Stuttgarter Feuerſee, der Perle der Reſidenz, wurden ſeit vielen Jahren zwei Paare Schwäne gehalten. In dieſem Jahr war es nur noch ein Paar. Die armen Tiere wurden aber, wie der See ſelbſt, in den letzten Monaten gänzlich vernachläſſigt und wenn nicht mitleidige Nachbarn geweſen wären, hät⸗ ten die Tiere längſt verhungern können. Ein Schwan ging denn auch vor einiger Zeit ein und der letzte überlebende friſtete ein betrübliches Daſein. Beim Eintreten der Kälte wurden die Tiere früher anderweitig untergebracht. Dies⸗ mal dachte man nicht daran und ſo fror der einſame Schwan dieſer Tage mit einem Fuß auf dem Eiſe feſt. Die Tierquälerei konnten die Stuttgarter nun nicht mehr länger mitanſehen. Drei beherzte Männer krochen auf dem dünnen Eiſe zum Schwanenhaus und nahmen das Tier mit zur nächſten Polizeiwache, wo es mangels eines beſſeren Platzes vorläufig in der Arreſtzelle untergebracht wurde N ö f Verbot der Benutzung der heutigen Geſchichts⸗ bücher. Das preußiſche Kultminiſterium hat beſtimmt, daß die bisher eingeführten Lehrbücher für Geſchichte im Klaſſenunterricht nicht mehr benützt werden dürfen; eine Umarbeitung der Geſchichtsbücher wird erſt nach der Reichsſchulkonferenz erfolgen. 5„ * Gefährlicher Brand. Durch die Exploſion der Not⸗ beleuchtung brach im Kaffeehaus„Imperator“ in der Friedrichſtraße in Berlin Großfeuer aus. Die im Erd⸗ geſchoß befindlichen Gäſte konnten unter Zurücklaſſung der abgelegten Ueberkleider das Freie gewinnen, aus dem erſten Stock mußten 50 Gäſte mit Zuhilfenahme des Sprungtuchs der Feuerwehr gerettet werden. Zwei Per⸗ ſonen ſind ſchwer, dreißig leichter verletzt. Am Freitag nacht 11 Uhr brach im Hotel Bellevue in Heidelberg, das während des Kriegs als Offiziers⸗ lazarett dients und jetzt von der Stadtverwaltung zur Errichtung eines Geneſungsheims für Minderbemittelte augekauft und eingerichtet worden war, Großfeuer aus, das das Gebäude bis auf den Grund einäſcherte. Perſonen kamen dabei nicht zu Schaden. Es wird Brand⸗ ſtiftung vermutet. 44 Eiſenbahnwagen mit Lebensmitteln ver⸗ ſchwunden. Das„Heeresverordnungsblatt“ veröffent⸗ lichte dieſer Tage eine Liſte von 44 mit Lebensmitteln be⸗ ladenen Eiſenbahnwagen, die teils vom Proviantamt Ra⸗ ſtatt abgeſandt, teils an das Proviantamt Raſtatt ge⸗ ſandt worden ſind, die aber unterwegs ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſind und bisher nicht ermittelt werden konn⸗ ten. Auf dieſen Eiſenbahnwagen waren verladen: 3171 Sack Roggenmehl, 10 950 Kilogramm Weißkohl, 300 Sack Gerſtenſchrot, 200 Kiſten Futterrüben, 8 Stück Rindvieh, 64 Kiſten Wurſtkonſerven, 44 Kiſten Margarine, 21 Kü⸗ bel Käſe, 9 Kiſten Butter, 10 Kiſten und 40 Faß Ka⸗ kao, 23 Faß Knochenfett, 808 Sack Speiſemehl, 13 Ki⸗ ſten und 6 Faß Dörrgemüſe, 80 Kiſten Nudeln, 27 Sack Graupen, 80 Kiſten Backobſt, 80 Sack Gerſtenflockcken, 17 Sack Grütze, 48 Faß Pökelfleiſch, 290 Kiſten Rind⸗ fleiſch in Doſen, 100 Faß Heringe, 21066 Liter Bier, 200 Sack Bohnen, 1740 Sack Hafer, 750 Sack Roh⸗ kaffee, 235 Sack Eichelkaffee und 18 Kiſten Knochenbrüh⸗ würfel. 5 Wie's gemacht wird. In den letzten Tagen kaufte ein Oeſterreicher in Kempten zwei Zimmereinrichtun⸗ gen für 9300 Mark. Er bezahlte die beiden Zimmer in Franken und mußte 1900 Fr. erlegen. Nun galt es, die Möbel nach der Schweiz zu verſchieben. Er ſuchte ein junges Paar, das gegen eine Entſchädigung bereit war, die Möbel nach der Schweiz zu ſchaffen, um angeblich dort einen Hausſtand zu gründen. Das junge Paar kehrte nach einer billigen Hochzeitsreiſe zurück, der Schieber aber verkaufte die Möbel in der Schweiz um einige tau⸗ Valutaſtand 25000 Mark Gewinn. N Käſeüberfluß in und Oeſterreich wegen der Valuta keine Käſe aus 0 beziehen können, obwohl ſie ihn gerne nehmen ſe bekommen. Holland aber weiß nicht wohin mit Käſeüberfluß. Groß⸗Berlin. Die Stadtverordnetenverſammlung Neu⸗Kölln(Rixdorf) wählte einen Sozialdemokr zum Bürgermeiſter. Es iſt dies der erſte Sozialdemo der an der Spitze einer Groß⸗Berliner Gemeinde ſtehl⸗ des Kommuniſten Radek bewohnt zurzeit eine der früheren Zarenreſidenz in Moskau(im Kreml). ſoll ſie ausquartiert werden, weil, wie ſie ſelbſt er Frau Trotzky es ihr nicht verzeihen kann, daß eine ebenſo ſchöne Wohnung habe wie ſie ſelber. lionen Franken Waren eingeführt. 15 Millionen Frauken. garantiert reine 25 Fufterwürze in Paketen zu ½ unde f Kilo eingetroffen. Ir. Wagner fach. Inh. W. Höllstin. Ein ſozialdemokratiſcher Bür zermeiſter aten krat, jend Franten und hatte dadurch dant unſerem niederen Holland. Während Heueſchauſ würden, wollen auch Frankreich und Belgien die Käſe nicht meht 3 ohe ef i 1 illi E la aus Holland beziehen, weil ſie aus Kanada in eee in Aus dem Land der Bolſchewiſten. Die Nel Nun 10 5 5. in den Die Einfuhr Frankreichs. Frankreich hat i erſten 9 Monaten ds. Is. für 20 Milliarden 7 aue Davon entfallen le r Wegen zu ſtarker Beteiligung des Vortrags von Herrn Dr. Müller, über Volksernährung und Land⸗ wirtſchaft findet der Vortrag nicht im Bürgerausſchußſaal, ſondern im Saale des„Bad. Hofes“ ſtatt. N Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Säuglingspflege. Am Donnerstag, den is. Dezember 1919, nachmittags 3—4 Uhr fiadet im Rathausſaale Mütterberatungsſtunde für Säuglinge ſtatt. Seckenheim, den 16. Dezember 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Bürgy. Maul⸗ und Klauenſeuche. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß bei Landwirt und Kohlenhändler Theodor Ratz 1. Ladenburg, Hauptſtraße 241 die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Sperrmaßtegeln wurden angeordnet. Seckenheim, den 16. Dezember 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. S Lebenemittelamt. Margarine-Ausgabe. Morgen Mittmoch, den 17. d. M., nachmittags von 1 5 Uhr erhalten die Fettlezugsberechtigten unter Vorlage des Fleiſch⸗ ausweiſes Margarine pro Kopf der Haus⸗ haltung 200 Gramm zum Preiſe von 4.90 Mk. Bürgy. S ατο ee ο e οοονο ονοοοοονοοοονννοον pro Pfund in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 750 von 1 bis 2 Uhr 77 CV r„ 3000„ 4„ 5 Die Bewohner der Hochſtält und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei Fenske und Waſcheck dortſelbſt Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 33 des Fleiſchausweiſes gültig. Seckenheim, den 16. Dezember 1919. Lebensmittelamt. Kanarien- und Uogelschutz⸗ Verein Seckenheim. N . Einladung! Morgen Abend 8s Uhr findet im Lokal eine außerordentliche Mmiiglieder- Versammlung ſtatt. Tagesordnung: Stellungnahme zum Glückshafen. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder iſt erforderlich. Der Vorſtand. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Ansichts-Karten OOO 2 Einladöung. Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter Redner Herr Dr. Müller Direklor der Bad. Jandwirlſchaftskammer Karlsruhe über Volksernührung und Tandwirtſchaft Mittwoch, 17. d. Mts., abends 7½ Uhr im„Badischen Hof“ dahier ſprechen. An⸗ ſchließend daran erfolgt freie Ausſprache. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, werden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon 50 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Hauptſtr, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. Wir bitten die Karten bis ſpäteſtens am Montag Abend zu beſchaffen, damit nötigenfalls ein größerer Saal gemietet werden kann. Wer bis zum Montag Abend ſeine Karte nicht ab⸗ geholt hat, darf nicht klagen, wenn ihm der Zu⸗ tritt nicht mehr möglich wird. Seckenheim, den 13. Dezember 1919. Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. SSO οe e οοοο OOOOO OO OOO Sdoeeeddeeededeee deecoo Hcker(Gemark(Rheinau) 16 ar 78 qm groß, Lagerbuchnummer 8981 zu verkaufen. in den 40 Morgen, tagsüber, in Näheres in der Expedition. Fußball⸗Vereinigung Braves, ehrliches Mädchen guten Haushalt ſofortgeſucht. Wulhelmstr. 12, pati. Seckenheim. Einladung! Hosen e N 5 elegante moderne Strei- Wir veranstalten am Sonntag, 21. Dezember, 7 Uhr, im Lokal zum„Löwen“ einen Weihnachts-Abend. und laden hierzu unsere Mitglieder nebst Angehörigen, 998 Freunde unserer Sache höflichst ein. ec Eintrittskarten nebst Programm sind zur 975 j der Selbstkosten zum Preise von 1 Mk. im Vorverkagſnich, „Löwen“ sowie bei Buchbindermeister Behringer erha b ebenso an der Abendkasse. f Programm. e anner Gesangverein Seckenheim. Gegründet 1861.— abends auser 1. Orchester- Vortrag:„Einzug der Gäste“ aus Tannhäus 2. Weihnachtsprolog mit Chor- und Orchester- Begleitung 3. Violin-Solo:„Salve-Regina“ Strubel 4. Männerchor:„Morgengebet im Walde“ 2 5. Orchester-Vortrag:„Auberiana“ N 6. Solo für Tenor:„Selig sind die Verfolgung leiden aus der Oper Evangelimann f 7. Orchester- Vortrag:„Loreley-Paraphrase“ 1555 8. Orchester-Vortrag:„Weihnachtspotpourri“ 9. Männerchor:„Der schwäbische Fiedelmann Charakterstück:„Der Weihnachtsmann kommt“ Violin-Solo;„Souvenir“ Männerchor: Fahrende Leut Duett:„Am goldenen Hochzeitsmorgen“ Männerchöre:„Lang lang ists her“ Volkslied „Hoch an dem Bergesrand“ 9 Orchester- Vortrag:„Motor-Marsch“ A ussende Weihnachts- Geschenke Am Samstag, den 20. Dezember, abends 7 Uhr, veranſtaltet die hieſige Fußball⸗Vereinigung im Saale des„Bad. Hofes“, zu Ehren ihrer zurückgekehrten Kriegs⸗ gefangenen eine Weibnachtsfeier derbunden mit Chriſtbaumverſteigerung. Das hieſige Publikum, Freunde und Gönner des Vereins laden wir hierzu zu zahlreichem Beſuche höfl. ein. Der Vorſtand. NB. Ausſchank offene Weine. Heute Abend 7 Uhr Zühnenprobe beider Abtellungen. mit woch Abend 8 Uhr Ronmmistons- und Vorffands-itung. Un pünktliches, vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. fen, erstklassiger Schnitt, verkauft das Kaufhaus für Herren-Bekleidung( Inhaber Jakob Ringel) Mannheim, nur Planken, 0 3, 4a. Tr., kein Laden, neb. der Hauptpost. Sonntag den ginzen Tag geöffnet. i Elektr. Schreibtiſchlampen 7 „ Klavier⸗ 1 1„ Nachttiſch⸗„ f„ Kochtöpfe —„ Bügeleiſen uw. 1 onuοHe lit Shilipp Johann, Friedriehstt 6% 21 2* LE—— Cin öchülernuft u. Bestnäſſen. 1 Rabieſch u, Il öchaukelnfer zu verkaufen. Näheres im Verlag. und Geſchlecht angeben Wörthſtraße (b Auskunft unentgeltl ch. 2 Wein! Der allgemein beliebte Heidelbeer⸗ Wein iſt wieder vorrätig und kann bei mir abgeholt werden, wovon die Beſteller Kenntnis nehmen wollen, Achtungsvoll Jacob Wolf, Weinhändler Neckarſtraße 9. 3 Gesang- Uerein„Liede Seckenheim. Heute Dienstag Abend punkt heaterprohe Sämtliche Soliſten und wollen rechtzeitig erſcheinen. 951 U Sanitas, Fürth i. B. gegangen. e 46 0 4 Befreiung ſofort. Alter von Schioßſte alhun⸗ ba „ d ele ſter doch ar