kenheim, dlvesheim, Reckarhuuse! Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 0 19. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 18. Dezember 1919 Juſerattunsnreis: Die cen Reklomen 1.20 Mk. Bei Mer et Fernſprechanſchluß Nr. Einladung. Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter Redner b 4 Serr Dr. Springer . iu Heidelberg über Soziale Krankheiten n. ihre Bekümpfung Tuberkuloſ e, Geſchlechtskrankheiten, Alkoholismus) am Mts., abends 7½ Uhr m Bürgerausſchußſaal dahier ſprechen. An⸗ Mließend daran erfolgt freie Ausſprache. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, werden hierzu freundlichſt eingeladen. c. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Srwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon . 0 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Wauptſtr,. 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. . Wir bitten die Karten bis ſpäteſtens am Samstag Abend zu beſchaffen, damit nötigenfalls größerer Saal gemietet werden kann. Wer des zum Samstag Abend ſeine Karte nicht ab⸗ 9 Montag, 22. d. 4 1 5 25 t nicht mehr möglich wird Seckenheim, den 18. Dezember 1919.: Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. 5 5 14 Tagesſchau. Laut„Köln. Volkszeitung“ gelaugte die Mitteilung des 7 Kardinal⸗Staatsſekretärs Gaſparri nach Köln, daß der Papſt 7 cents Schritte unternommen habe, um bei der franzöſi⸗ n Regierung die Freilaſſung der Gefangenen zu erwir⸗ 5 n dem Briefe heißt es, daß der Papſt auf das tiefſte betrübt ſei, feſtſtellen zu müſſen, daß die Heimkehr der Gefan⸗ denen aus Frankreich nicht bewilligt wurde und daß er nun 73 be „ deugefächts des herannahenden Weihnachtsfeſtes einen direk⸗ . 3 chritt bei der franzöſiſchen Regierung unternommen . habe, von dem er hoffe, daß er mit Erfolg gekrönt ſein werde. 1 ür die großdeueſche Vereinigung in Wien beſchäftigte ic in rer letzten Sitzung mit der Gefahr der Anflöſung Deutſch⸗ ſterreichs und erklärte. daß in den kommenden Beratun⸗ den noch einmal der Anſchluß au Deuiſchland gefordert wer⸗ . en wurde die zukünftige Stellung Wiens holt hat, darf 1 wenn ihm der Zu⸗ als wirtſchaftlicher und nationaler Stützvunkt des deutſchen Volkes in Erwägung gezogen. Balfour hielt im„Union Conſtitutional Club“ eine Rede, in der er ausführte, daß die Lage in Mitteleuropa beklagens⸗ wert fei und Millionen von Meuſchen zur Verzweiflung ge⸗ trieben würden. Es ſei unmöglich, au das öſtliche Mittel⸗ en ropa zu denken, ohne die größten Sorgen für die Zukunft zu empfinden. Ex bedauerte, daß Amerika ſich der Mitarbeit am Werke des Wiederaufbaues entzogen habe. Die belgiſche Regierung hat den Danziger Reedern ge⸗ len ihre Schiffe im Antwerpener Hafen anlaufen zu aſſen. »„Independance“ meldet zu der Nachricht, daß Großbritan⸗ nien und Frankreich durch einen Vertrag die Neutralität Belgiens wieder ſichern wollen, daß Belgien ſeiner Neutra⸗ lität für immer feierlich entſagt habe. Die Regierung ſei feſt entſchloſſen, niemals wieder zur Neutralität zurückzu⸗ kehren. Unmittelbar nachdem in Newyork der auf der Londoner Konferenz gefaßte Beſchluß der Alliierten, in der Frage der Vorbehalte des Senats Entgegenkommen zu zeigen, bekannt wurde, beantragte Senator Unterwood, zur ſchleunigen Ra⸗ tifikation des Friedensvertrages zu ſchreiten, da die Geſchäfte ſchwer genug gelitten hätten Auf dieſen Antrag hin erklärte Lodge, Wilſon ſolle Kompromißvorſchläge machen. Verſchie⸗ dene Senatoren äußerten ſich privatim, die Ratifikation ſei unn baldigſt zu erwarten. „Daily News“ berichtet aus Newyork, daß führende Re⸗ publikaner ein ſofortiges und konkretes Abkommen mit Großbritannien für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens fordern. Die amerikaniſche Eiſenbahnverwaltung hat die Beſtim⸗ mungen für die Nichtlieferung von Bunkerkohle an fremde Schiffe gemeldet, ſo daß es vielen ausländiſchen Schiffen, die in atlantiſchen oder anderen Hüfen liegen, unmöglich wird, auszufahren. a g Der amerikaniſche Senator Fall hat dem Präſidenten Wilſon Dokumente vorgelegt, nach welchen zwiſchen Japan und Mexiko Verhandlungen im Gange ſind für den Abſchluß ines Bündnis vertrages. Mexiko ſoll ſich von einem ſolchen Bündnis große Vorteile verſprechen. Ferner beabſichtigt die mexikaniſche Regierung alle deutſchen Handelsunternehmun⸗ gen in ihrem Lande zu fördern. Die deutſche Antwortnote. WT. B. Paris, 16. Dez.(Adence Havas.) Man über⸗ mittelt amtlich der Preſſe den Text der deutſchen Note, die dem Sekretär der Friedenskonferenz überreicht wurde. Die weſentlichen Stellen ſeien hier wiedergegeben: „Die deutſche Regierung legt Wert darauf, das Mißver⸗ ſtändnis zu beſeitigen, wonach Deutſchland zum Ausgleich für das augenblickliche Fehlen der amerikaniſchen Delegier⸗ ten in den vom Friedensvertrag vorgeſehenen Kommiſſio⸗ nen das Recht beanſprucht, die Vertragsbeſtimmungen be⸗ zliglich der 6 Auslieferung von Perſonen, welche kriegs rechtswidriger Handlungen beſchuldig! 5. d, bezüglich der 5 . Heimſchaffung der Kriegsgefangenen abgeändert zu ſehen. Die Heimſchaffung der Kriegsgefan⸗ genen wurde gelegentlich der Auslieferungsfrage nicht er⸗ wähnt. Die deutſche Regierung hat ſchon vor Empfang der Note der Alliierten vom 1. November die Gründe geltend 1 1510 K. Poſtſcheck Karſerube Ar. geſftacht, welche eine Milderung der Ausführungsbeſtim⸗ mungen des Friedens vertrages notwendig erſcheinen laſſen. Dieſe Gründe verdienen nach wie vor ernſthafteſte Berück⸗ ſichtigung ſeitens der Ententemächte. Die deutſche Regie⸗ rung hat ihre Zuſtimmung betreffend die Inkraftſetzung des Vertrages von der wahrſcheinlichen Regelung dieſer Fragen nie abhängig gemacht. i Dann behandelt die deutſche Note die Schlußbeſtimmungen des Protokolls vom 1. November, die von den Alliierten vorgeſchlagen wurden, und nimmt Kenntnis von dem Willen des Oberſten Rates, zu keinen anderen militäriſchen Zwangsmaßnahmen zu greifen, bis zu dem Augenblick, da der Friedenszuſtand durch die In⸗ kraftſetzung des Vertrages wieder hergeſtellt ſein wird, von welchem Augenblick an die Erfüllung der im Protokoll vor⸗ geſehenen Verpflichtungen nunmehr durch die allgemeinen Beſtimmungen des Friedensvertrages, ſowie durch die von Frankreich allgemein anerkannten Methoden garantiert ſein die früheren Einwände nicht aufrecht. Die deutſche Regierung nimmt ſodann Kenntnis von der Abſicht der franzöſiſchen Regierung, N die Gefangenen heimzuſchaffen, ſobald die Ratifikationen niedergelegt ſind. Die deutſche Regierung erhebt keinen Einwand gegen den Inhalt des Protokolls vom 1. November hinſichtlich der verſpäteten Metallablieferung und der Uebertretung des Waffenſtillſtandes, wobei ſie immerhin erklärt, daß dieſe ihr nicht zur Laſt gelegt werden können. J Die Note befaßt ſich alsdann mit den Sanktionen, die wegen der Verſenkung der deutſchen Flotte in Scapa Flow vorgeſehen ſind. Die deutſche Regierung verzichtet darauf, im Einzelnen auf alle Sondernoten der Allifierten zu ant⸗ worten, haben.. Sie beſchränkt ſich auf folgende Bemerkung: Der angeb⸗ vember und den Noten vom 28. Juni und 3. ſteht in Wirklichkeit nicht. Das Memorandum prüft die ju⸗ riſtiſche Seite der Angelegenheit und faßt die Hauptmomente zuſammen, die ein Schiedsgericht zu berückſichtigen hätte Infolge eines Ueberſetzung ers iſt der Sinn eines Teils des Briefes vom 9. Mai des Admirals von Trotha ganz verändert wiedergegeben worden. s dem Originaltext, ſowie aus den vorhergehenden un, chfolgenden Texten geht hervor, daß es ſich um J ionen handelte, die den Marinedelegierten für die Unt rredungen in Verſailles ge⸗ geben wurden, und nicht um einen Befehl an Admiral Reu⸗ ter, wie es die Note der Alliierten vermutel. fehle, der von Admiral von orden iſt, wird ge⸗ rſenkung der Schiffe chen ſollte, ſich ihrer 2 erung zu bemäch⸗ tigen, daß hingegen die Schiffe dem Gegner zu übergeben ſeien, wenn die deutſche Regierung die Friedensbedingungen aunimmt. Dieſer Befehl beweiſt neuerdings, daß die irrige Auffaſſung, daß der Zuſtand des Waffenſtillſtandes aufgehört und der Kriegszuſtand von neuem eingetreten ſei, den Ad⸗ miral von Reuter bewog, ſeine Ta zu hegehen. Unter die⸗ ſen Umſtänden hielt er es für ſeine Pflicht, nach den allge⸗ meinen, für den Krieg gültigen Regeln zu handeln, die jedem Seeoffizier die Pflicht auferlegen, ſein Schiff nicht in die Hände des Feindes fallen zu laſſen. Ueberdies exiſtier⸗ ten die nämlichen Befehle in den Flotten Großbritanniens und Frankreichs. Die deutſche Regierung hält die Auffaſ⸗ ſung, daß das beſte Mittel, um zu einer gerechten Löſung des Konfliktes zu gelangen, in dem i nationalen Schieds⸗ gericht zu erblicken iſt, aufrecht. Dieſe Maßnahme hätte in keiner Weiſe die Verzögerung des Inkrafttretens des Frie⸗ densvertrages zur Wofoe geßaßt. wird. Unter dieſen Umſtänden hält die dentſche Regierung welche dieſe ihr in der Angelegenheit zugeſtellt liche Widerſpruch zwiſchen dem Memorandum vom 27. No⸗ September be⸗ Die deufſche Regierung ————„- Du biſt mein! 8 i Roman von H. v. Erlin. Machdruck verboten.) ö 0 i ſeiner Stimme Klang. jagt? Bi i N i mir:“ Biſt du ihr begegnet auf deinem Wege zu zu k. dch bin ihr begegnet. Du aber— wagſt du's, dh lügen vor mir, daß du ſchuldig geworden biſt an adeleine um Angelikas willen?“— Und wieder die gleiche verſteinerte Ruhe. bin Ich lüge nicht. Ich habe Angelika geliebt und 1 n ihretwillen ſchuldig geworden an Madeleine.“ 1 Du— du!“ Die hohe Geſtalt des Rittmeiſters an eint noch zu wachſen—„was haſt du deiner Frau P 1„Ich habe ihr ſehr wehe getan und ſie iſt gegan⸗ tes Vor dem Rittmeiſter beginnt es zu flammen, ro⸗ ö cht guer, rotes Blut— Blut, das er rinnen, rieſeln ſeh über ein weißes Frauenantlitz an den Händen da— an ſeines Sohnes Händen. Er hält dieſelben gepackt, hat ſie emporgeriſſen! geit Rede! ſprich Wahrheit! Iſt deine Hand schuldig 5 e e ſchuldig an eines Menſchen Le⸗ * N 5 N N nz; um ine ei. v leich Mörder geworden an meinem Weibe Ars Eiſigkalte Worte, unter denen des Rittmeiſters 1 1 herabgefallen ſind und den andern freige⸗ 1 ö en 8 N g i 03 in Keine Bewegung verriet ſich in Hartmuts Geſicht, Hat meines Bruders Witwe das dir ſelbſt ge⸗ das er kleben Worte, in die von draußen herein ein Klopfen tönt, erſt leiſe, dann lauter, ungeſtümer. Hartmut öffnet die Tür. Ein Brief, den mit erregter Haſt der Diener ihm überreicht, in fragender Spannung den Herrn anſieht und zögernd erſt ſich wieder entfernt, als dieſer das Zimmer vor ihm ſchließt. An der Tür iſt Hartmut ſtehen geblieben. Die Hand, mit der er den Brief hält, hängt ſchwer herab, als trage ſie eine eiſerne Laſt. Dann hebt er ſie lang⸗ ſam empor, richtet den Blick auf den Brief, indes zwei andere Augen jeder ſeiner ſtarren Bewegung folgen mit fiebernder Erwartung. Madeleines Schrift— eine Nachricht von ihr! Seine Hände zittern nicht, nicht in fliegender Haſt löſt er den Umſchlag! In ihm herrſcht die tote Ruhe, die nichts Gutes mehr hofft, nichts Schlimmes mehr fürchtet. So erbricht er den Brief und beginnt zu leſen. Nur den Anfang und die Schlußworte, dann atmet er tief mit geſchloſſenen Lidern und zuſammen⸗ gepreßten Lippen und ſpricht: „Von Madeleine ein Brief— nichts Schlimmes iſt ihr zugeſtoßen.“ Eine Frage will ſich auf des Rittmeiſters Lippen drängen, er tut ſie nicht. Den Mantel feſter um ſich zuſammenziehend, ſchreitet er zum Zimmerausgang. „So iſt mein Weg hierher erledigt. Alles andere kümmert mich nicht.“ f Hartmut iſt ihm zur Tür gefolgt, will ihm ſtumm das Geleite geben, der alte Mann wehrte ihn ab. „Bleibe.“ ö Er bleibt zurück, ſteht an der geſchloſſenen Tür, bis draußen auf dem langen Flur ſeines Vaters Schritt verhallt iſt. Wieder atmet er tief auf und — du bringſt es zu unſer aller Beſtem.(Fortſ. ſolet) dann hebt er die Hand hoch, in der er den Brief hält, Madeleines Brief— und beginnt ihn zu leſen. f Während er lieſt, geht er plötzlich zu einem Seſſel und läßt ſich darauf niederſinken, als verſage ihm die Kraft des Körpers. Und dann lieſt er noch ein⸗ mal langſam Wort für Wort von Anfang an, was ſie ihm geſchrieben. 5 „Lieber Hartmut! Ich habe getan, was ich nicht tun durfte, ſo dir nicht tun durfte. Verzeih es mir. Und wenn ich dir Unruhe geſchaffen, ſo laß mich dir als erſtes ſagen, mir iſt nichts zugeſtoßen, was dich zu ängſtigen braucht. Als ich Falkenhagen verließ, da ſtand nichts Klares in mir, kein beſtimmtes Wollen. Ich war ge⸗ gangen, ohne zu wiſſen wohin und ich ſand nicht den Weg zurück. Ich hatte mich in mir ſelbf er Das iſt vorbei, ich habe mich wieder. Auch üb wird größere Ruhe gekommen ſein. Laß uns zu geſſen ſuchen, was wild aufbegehrende Leidenf in unſerer letzten Stunde zu viel geſprochen; laß u Worte vergeſſen, die dir weh tun müſſen ſo wie mir. Was jene Stunde geſchaſſen, bleibt. N Du biſt frei nach deiner Liebe Wahl. Und ich gebe dich frei nicht in Bitternis und Groll, ſondern mit dem heißen Wunſche, daß dein künftiges Glück ſühnen möge, was mein Herz geirrt. Aber ich komme zu dir mit einer letzten Bitte. Bleibe du für das erſte noch auf Falkenhagen. Laß uns für eine kurze Weile noch nach außenhin zuſammengehörig ſcheinen, daß nicht mein Fortgehen allen dafür gelte, daß ſich zwiſchen uns in feindſeliger Heftigkeit ein Bruch vollzogen. Wir wollen uns löſen von einander würdig und in Ruhe. Erfülle meine Bitte, bringe mir dieſes Opfer W 8 Die Alliierten kann es nur bedauern, daß die Alliierten ſich im Gegenteil auf einen entgegengeſetzten Standpunkt geſtellt haben, näm⸗ lich, daß es ſich um einen Kriegsakt handle, und daß die Er⸗ ledigung den Siegern zukomme. Die deutſche Regierung von dem Wunſch zu tun, was in ihrer Macht ſteht, um jedes Hindernis aus dem Wege zu räumen, das einer ſchnellen Wiederherſtellung Ses Friedenszuſtandes im Wege ſteht, erklärt ſich bereit, den alliierten und aſſoziierten gierungen 1 ch die Zerſtörung der Kriegsſchiffe verurſachten Schaden 2 wieder gutzu machen. Immerhin iſt ſie gegenwärtig nicht in der Lage, die Wieder⸗ Zutmachung in der Weiſe, wie ſie im Protokoll vom 1. No⸗ vember vorgeſehen iſt, zu verwirklichen; denn aus der ge⸗ wiſſenhaften Prüfung dieſer Frage geht hervor, daß die Ausführungen der im Protokoll niedergelegten Forderun⸗ gen ö das deutſche Wirtſchaftsleben unfehlbar aufs ſchwerſte ge⸗ . führden müßten. werden nicht verlangen deutſche Regierung eine derartige. nimmt. Nach dem Inhalt der No ſie ſelbſt gewillt, eine verhäng ſchaftlichen Lebensintereſſen D haben ſich bereit erklärt, in eine Prüfung dieſer Frage ein⸗ zutreten, ſobald ihnen das Verzeichnis des deutſchen Hafen⸗ materials übergeben worden ſei. Die deyliche möchte den Alliierten ſchon jetzt dieſes und die ſonſt erfor⸗ derlichen Nachweiſungen ermitteln, aus denen ſich ergeben wird, in welchem Maße die Erfüllung der geſtellten Forde⸗ rungen die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands lähmen würde. Sie hat eine Kommiſſion von Sachverſtän⸗ digen beauftragt, um den Vertretern der a. und a. Mächte dieſe Nachweiſungen vorzulegen und zu erläutern. Sie wird gleichzeitig 5 beſtimmte Gegenvorſchläge über eine Art Schadenerſatz machen, die, wenn ſie auch bei der gegenwärtigen. Lage Deutſchlands eine neue drückende Laſt bedeutet, doch nicht als mit ſeinen Lebensintereſſen unvereinbar angeſehen wer⸗ den müßte. Nachdem ſich die deutſche Regierung grundſätzlich zu einer Entſchädigung für die Verſenkung der a deutſchen Kriegsſchiffe bereit erklärt hat, glaubt ſie erwarten zu dürfen, daß die noch immer zurück⸗ gehaltene Befſatzung unverzüglich frei gelaſſen wird. Die deutſche Regierung gibt ſich der Hoffnung hin, daß es auf dem angegebenen Wege gelingen wird, ſofort die Unterzeich⸗ nung des Protokolls und die Inkraftſetzung des Vertrages zu ermöglichen und damit den vom deutſchen Volk und der ganzen Welt ſo heiß erſehnten Frieden zuſtandebringen. beſeelt, alles wollen, daß die erpflichtung über⸗ Dezember ſind zvolle Schädigung der wirt⸗ utſchlands zu vermeiden; ſie Deutſchlands Verſklavung. 6000 Mann deutſche Geiſeln in engliſchen Gefangenenlagern. T. u. Brauuſchweig, 17. Dez. Nach einem der„Br. Edsztg.“ zur Verfügung geſtellten Brief eines deutſchen Of⸗ ſiziers ſind in den engliſchen Gefangenenlagern Weſt Loft⸗ houſe Park Wakefield 6000 Mann als Geiſeln zurückbehalten worden. 5 Deuiſch⸗Oeſterreich unter franzöſiſchem Einfluß? W. T. B. Wien, 17. Dez. Anknüpfend an eine Aeußerung eines hieſigen Ententediplomaten, daß Deutſch⸗Oeſterreich in die frauzöſiſche Machtſphäre eingegliedert werden ſoll, ſchreibt das„Neue Wiener Tagbl.“: Wir haben nicht das Recht, emp⸗ findlich zu ſein, und wollen möglichſt auch das ſchlimme Wort „Einfluß“ ſchon hinunterwürgen, doch müßte das nur den Sinn haben, daß Frankreich ſich für Deutſch⸗Oeſterreich ver⸗ antwortlich glaubt, weil unſer Staat auf ganz beſondere Wünſche und Abſichten Frankreichs zugeſchnitten wurde. Lebenszwecke, die nicht die unſerigen ſind, müßten aber un⸗ ter allen Umſtänden ausgeſchaltet bleiben, denn Oeſterreich braucht und wünſcht die Herſtellung beſonderer Handels⸗ und Verkehrsbeziehungen zu den Nachbarſtaaten. Wir wür⸗ den von niemanden verſtanden werden, wenn wir dem Volke, das mit uns vereint duch mher als vier Jahre ehrlich gekämpft, mit dem wir durch kulturelle Geſchichte und durch nationales Empfinden verbunden ſind, untreu werden ſoll⸗ ten. Das Gleiche gilt von Phantaſtereien, die den Anſchluß an Süddeutſchland nur mit dem geheimen oder offen zuge⸗ gebenen Wunſche betreiben, daß durch die Schaffung eines übermächtigen Süddeutſchland die deutſche Einheit zerrüt⸗ tet würde. Einen Rheinbund an der Donau müſſen wir ab⸗ lehnen. Das ſei mit der Beſcheidenheit, die unſere Schwäche zeigt, aber auch mit dem Freimut ausgeſprochen, der Miß⸗ verſtändniſſen vorbeugen ſoll. Das deutſche Kärnten. St. Veit(Glan), 17. Dez. Die Gemeinden der Abſtim⸗ mungszone in Kärnten ſtimmten für den Anſchluß an Deutſch⸗Oeſterreich. Dem Beiſpiel der Landeshauptſtadt Klagenfurt, die ſich ſchon am 18. November feierlich für den unbedingten Anſchluß an Deutſch⸗Oeſterreich erklärte, ſind bereits eine Reihe von Gemeinden der Abſtimmungszone gefolgt. So haben die Gemeinden St. Ruprecht bei Klagen⸗ furt, Velden am Wörther See, St. Thomas am Zeiſelberg, Bruckl, Pörtſchach am Wörther See, St. Martin, Otmanach und andere einſtimmig deu Beſchluß gefaßt, daß ſie mit aller Entſchiedenheit den Anſchluß an Südſlawien ablehnen und den Anſchluß an die Republik Deutſch⸗Oeſterreich fordern, und zwar auch für den ganz uuwahrſcheinlichen Fall, daß ſich die Abſtimmungszone im allgemeinen bei der Volksab⸗ ſtimmung für den Anſchluß an den Staat der Kroaten, Ser⸗ ben und Slowenen entſcheiden ſollte. Auch aus der von den Südſlawen beſetzten Abſtimmungs⸗ zone wird berichtet, daß unter dem unerträglichen jugo⸗la⸗ wiſchen Drucke ſich täglich immer mehr die Einwohner der Republik Deutſch⸗Oeſterreich zuwendeten, ſo daß bei der Ab⸗ ſtimmung eine überwiegende Mehrheit für Dentſch⸗Oeſter⸗ reich ſchon jetzt ſicher erwartet wird. N nr. Dem Frieden entgegen. Das Ergebnis der Londoner Beſprechungen. W. T. B. London, 17. Dez. Lloyd George gab im Unter⸗ hauſe eine Erklärung ab über die kürzlich in London ſtatt⸗ gefundene Konferenz. Er führte aus, daß die Beſprechun⸗ gen, die zwiſchen den Vertretern Großbritanniens, Frank⸗ reichs, Italiens, der Vereinigten Staaten und Japans abge⸗ halten wurden, den Abſchluß des Friedens mit der Türkei und Ungarn, die Adrigfrage, die Ratifikation der ſchon ge⸗ jchloſſenen Verträge und deren Ausführung be dr Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage wurde ausführlich beſpro⸗ e 1 75 Kursſchwankungen, die die Intereſſen Eng⸗ lands und Frankreichs beeinträchtigen, entgegenzutreten, hat die engliſche Regierung ihre Einwilligung zur Ausgabe einer franzöſiſchen Anleihe in England gegeben. Zeitpunkt, Höhe und Bedingungen dieſer Anleihe ſollen durch ein Ab⸗ kommen geregelt werden. Die ruſſiſche Frage war beſonders Gegenſtand längerer Beſprechung. Die Alliierten waren diesbezüglich und auch in Bezug auf die anderen behandel⸗ ten Fragen völlig einer Anſicht. Es wurde beſchloſſen, daß die Konferenz in nächſter Zeit wieder zuſammentreten ſoll, um die Friedensbedingungen mit der Türkei zu bereinigen und alle Schwierigkeiten, die in der Adriafrage entſtanden find, endgültig zu beſeitigen.— Im Unterhauſe wird eine Debatte über die Konferenz noch vor Schluß der Winter⸗ ſaiſon ſtattfinden. Arbeiterprobleme in England. W. T. B. Haag, 19. Dez. Aus London wird gemeldet:„Na⸗ tional News“ berichtet, daß man im Februar große Arbei⸗ terſchwierigkeiten erwarten müſſe. Der Dreiverband ſcheine die Abſicht zu haben, von der Regierung die ſofortige Ver⸗ Regierung ſtaatlichung der Kohlengruben zu verlangen“ Falls die Re⸗ gierung dieſe Forderung nicht bewilligen werde, würden nicht nur die Bergarbeiter, ſondern auch die Eiſenbahner und ſonſtigen Verkehrsangeſtellten ſtreiken. d'Annunzio giht das Kommando ab.. W. T. B. Mailand. 17. Dez. Zwiſchen dem Grafen Sforza, Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, und dem Kom⸗ mandanten Rizzo, ſowie Major Giuriatt, dem Vertreter d' Anunzios, iſt ein Abkommen geſchloſſen worden, nach wel⸗ chem d' Annunzio in Uebereinſtimmung mit dem National⸗ rat von Fiume das Kommando dem Admiral Cavialia über⸗ gibt und dieſer zum Gouverneur der Stadt ernannt wird. Eine Gärung in der amerikaniſchen Armee. T. U. Haag, 17. Dez. Aus Amerika kommen zahlreiche Nachrichten über eine ſtarke Gärung in der amerikan. Ar⸗ mee. Offiziere und Soldaten ſeien bei der anhaltenden Teuerung mit ihrem Sold nicht zufrieden. Die amerikani⸗ ſchen Blätter teilen mit, daß tauſende von Deſertionen vor⸗ gekommen ſeien. Die Unruhe in der Armee führt zu außer⸗ ordentlich ſcharfen Beſtrafungen, oft für Kleinigkeiten, die natürlich die Unzufriedenheit noch ſteigern. Ferner werde über die ſchlechte Behandlung der Mannſchaften durch einen Teil der Offiziere geklagt. — 2 2 Kleine politiſche Nachrichten. Ein Hamburger Seuator als Geſandter in London. Von der deutſchen Regierung, wie dem Hamburger Vertreter der „Voſſiſchen Zeitung“ von zuſtändiger Stelle beſtätigt wird, iſt der Hamburger Senator Dr. Sthaner als Botſchafter in London auserſehen worden. Eine Beſtätigung dieſer Nach⸗ richt war bisher nicht zu erlangen. Der zweite Unterſuchungsausſchuß beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, in der 3. Januarwoche die mündlichen Vernehmungen wieder aufzunehmen. Im Anſchluß daran ſollen die Friedensmöglichkeiten im Jahre 1917 zur Ver⸗ handlung kommen. Die Viehlieferung Deutſchlands an Belgien. Aus Pa⸗ ris iſt eine belgiſche Kommiſſion, die mit der deutſchen Ab⸗ ordnung über die Viehlieferung Deutſchlands an Belgien verhandelt hatte, zurückgekehrt. Nach Mitteilungen der Kommiſſion ſoll ſich Deutſchland bereit erklärt haben, ſofort nach der Ratifizierung des Friedensvertrages 90000 Stück Vieh, darunter 8000 Milchkühe, au Belgien abzuliefern. Salzburg will zu Deutſchland. Die Freiheitspartei be⸗ ſchloß die Frage des Anſchluſſes von Salzburg an Deutſch⸗ land im Laudtage auf dringlichem Wege zur Sprache zu bringen. Ungeheurer Schmuggel mit deutſchem Silbergeld. Der Handel mit deutſchem Silbergelde nimmt einen ſehr großen Umfang an. Letzter Tage wurden in holländiſchen Zeitun⸗ gen große Beträge deutſchen Silbergeldes zum Verkauf an⸗ geboten. Obwohl der offizielle Kurs auf 34 ſteht, zahlen die Aufkäufer an der deutſchen Grenze nur 28—30 Cents pro Silbermark. Am Montag kaufte ein Geldwechsler in Ceve⸗ naar allein 75000 M. in deutſchem Silbergelde an, das den Umfang des Geldſchmuggels beſtätigt. g Für die notleidenden dentſchen Kinder. Nach einer De⸗ peſche des„Berl. Lokalanz.“ hat ſich kürzlich in Valparaiſo ein Ausſchuß chileniſcher Damen gebildet, der eine Samm⸗ lung zu Gunſten der notleidenden Kinder in Deutſchland begonnen hat. Eine holländiſche Eiſenbahnerbewegung. Der Ausſchuß der Führer des holländiſchen Eiſenbahnperſonals hielt eine lange Beratung über die Beſſerung der Arbeitsbedingungen der holländiſchen Eiſenbahner ab. Mit Stimmenmehrheit wurde beſchloſſen den Streik zu proklamieren, wenn die Direktion und die Regierung die gewünſchten Schritte nicht unternehmen. l Enver Paſcha wurde nach einer engliſchen Meldung zum 10 W. T. B. Berlin, 16. Dez. Eröffnung der Sitzung 10.20 hr. Anfragen. Auf die Anfrage des Abg. Delius(Dem.) wegen Hilfs⸗ maßnahmen für die notleidenden deutſchen Landes⸗, Bezirks⸗ und Gemeindebeamten, Geiſtlichen, Lehrer und Lehrerinnen aus Elſaß⸗Lothringen erwidert Unterſtaatsſekretär Lewald, daß die Rechsregierung ſofort nach Neujahr der Nationalverſammlung ein Geſetz zugun⸗ ſten der vertriebenen Deutſchen vorlegen, inzwiſchen aber ſchon einige Hilfsmaßnahmen durchführen werde. Die Ver⸗ triebenen würden im Siedelungsweſen bevorzugt und für die zahlreichen Arbeiter unter ihnen ein beſonderes Dezer⸗ nat bei der Reichsregierung eingerichtet werden. Zur zweiten Leſung des Geſetzes über die Sozialiſierung der Elektrizitätswirtſchaft führt Abg. Krüger⸗Potsdam(Soz.) aus: Die völlige Sozia⸗ liſterung unſerer Wirtſchaft ſetzt das Bekenntnis zur Demo⸗ kratie voraus. Fernleitungen aus großen zuſammengeſchloſſenen Werken in der Nähe der Kohlenreviere und Waſſerkräfte erfolgen. Die Durchführung dieſer Maßnahme wird uns aus einer Reihe wirtſchaftlicher Schwierigkeiten herausführen. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) weiſt auf den Widerſpruch hin, der bei den Unternehmern dagegen geltend gemacht werde, daß das Reich die Verwaltung übernehmen ſoll. Abg. Falk(Dem.): Das Monopol darf nicht als Ein⸗ nahmequelle für das Reich ausgenutzt werden. Wirtſchaft⸗ lich ungünſtig gelegene Gegenden müſſen durch dasſelbe einen Ausgleich erfahren. Abg. Laverrenz(D. N.): Während ein Teil meiner Freunde ſich mit der Vorlage abfindet, indem er bei ihrer Beurteilung die rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkte in den Vordergrund rückt, lehnt der größere Teil meiner Partei⸗ genoſſen das Geſetz ab. Unſere Bedenken richten ſich haupt⸗ ſächlich dagegen, daß bei der Uebernahme ſolcher Betriebe für die Entſchädigung der Ertragswert den Ausſchlag geben foll, während beim Reichsnotopfer die Werke zum allge⸗ meinen Wert eingeſchätzt werden. Abg. Dr. Maretzki(D. V.) fürchtet von dem Geſetz einen außerordentlich ſchädigenden Eingriff in die beſtehende gün⸗ ſtige organiſche Entwicklung der Elektrizitätswirtſchaft. Seine Partei beantragt geſetzliche Durchführung des Prin⸗ zips der Selbſtverwaltung. Nachdem noch Abg Henke(U. S.) darauf hingewieſen, daß die wirkliche Enteignung erſt möglich ſei, wenn das Proleta⸗ riat die politiſche Macht habe, und daß bei allen Sozialiſie⸗ rungsfragen es ſich um die Aufhebung der kapitaliſtiſchen Ausbeutung handelt, wird die Weiterberatung um 1 Uhr auf nachmittags 3 Uhr vertagt. b Nach Unterbrechung der Sitzung wurde um 3.05 Uhr in der Beratung fortgefahren. Das Elektrizitätsgeſetz wird ohne weitere Ausſprache im weſentlichen unverändert nach dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes angenommen. Gegen den Vorſchlag des Präſidenten, die dritte Bera⸗ tung ſofort vorzunehmen, erhezl der Abg. Henke(II. S.) Widerſpruch. Es folgt die zweite Beratung des Umſatzſteuergeſetzes. Abg. Stock(Soz.): Bei den direkten Steuern iſt man un⸗ ſeren Wünſchen beſonders entgegengekommen. Auch ſind in dieſe Vorlage die ſozialen Vergünſtigungen, die den Steuer⸗ kreiſen zugute kommen, aufgenommen worden. Wir wün⸗ ſchen nur noch, daß aus dem Ertrag dieſer Steuern eine Rückvergütung an kinderreiche Familien zugeſtanden wird. mäßigen Belaſtung aller Volkskreiſe. Die Elektrizitätsverſorgung muß durch Auf die Provinzpreſſe muß bei der Umſatzſtener u nommen werden. Das ganze Geſetz iſt für uns ein roviſo⸗ rium; es muß geändert werden, ſobald es die Lage des Rei⸗ ches geſtattet. Wenn uns auch die Steuer nur wenig Freude 5 ſo ſtimmen wir ihr doch bei der Not des Vaterlan⸗ es zu. a Abg. Schlack(tr.): Ein Teil meiner Freunde befürwortet eine Konzentration der Betriebe. Das Kinderprivileg be⸗ 3 5 7 5 wir. Trotz mancher Bedenken ſtimmen wir der Vor⸗ lage zu. a Abg. Wetzlich(D. N.): Dieſe Vorlage iſt uns unſympa⸗ thiſch. Wenn Miniſter Erzberger erklärt, daß die Belaſtung der Arbeiterſchaft durch derartige Steuern neuerliche Lohn⸗ erhöhungen zur Folge haben müſſe, ſo iſt darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die minderbemittelten Kreiſe jetzt nicht mehr die Arbeiter ſind, ſondern der Mittelſtand und die Beamten, für die dann eine Gehaltsaufbeſſerung erfolgen muß. 0 Abg. Kempkes(D. V.): Es wäre falſch, aus Prinzipien⸗ reiterei gegen eine direkte Steuer zu ſtimmen. Schon mit⸗ ten im Krieg haben wir verlangt, daß das Gleichgewicht des Haushalts nicht nur durch Anleihen, ſondern auch durch Steuern hergeſtellt werde. Die freien Berufe haben wir in die Steuer hineingenommen gerade im Intereſſe der gleich⸗ Ebenſo ſteht es mit der Luxusſtener. Das Kinderprivileg gehört eigentlich nicht in die indirekte Steuer hinein! trordem immen wir ihn. zu, allerdings ſo, daß es nicht ſchon bei jedem zweiten, ſon dern dritten Kind eintritt. Abg. Henke(U. S.) beantragt Vertagung und bezweifel die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Vizepräßtdent Löbe ſetzt darauf die nächſte Sitzung auf e Uhr* 3 des Wei Fortſetzung und dritte Leſung des Reichsnstopfers. Schluß 6¼ Uhr. 6 Baden und Nachbargebiete. Unterſtützt das Handwerk zu Weihnachten! 0 Noch nie zuvor hat das Handwerk mit größerem Glauben an die Erfüllung ſeiner Bitte den alten Wunſch vorgetra gen, als jetzt: Gedenket bei den Weihnachtseinkäufen der Handwerks! Das Handwerk will nicht davon ſprechen, wie viele Meiſter durch den Krieg ihre ganze Kundſchaft verloren haben, nicht davon, daß es die Frauen waren, die ſchle! und recht die alte Treue zwiſchen den Kunden und dem Meiſter aufrecht erhalten haben. Heute iſt das alte gute Handwerk allein in der Lage, eine gute handwerksmäßige Arbeit zu leiſten. Wir wiſſen alle, was beute an Erſabz⸗ ſtoffen, an Erſatzarbeit und auch an Erſatzkenntniſſen um geht. Der Aerger des Beſitzes ſolcher Arbeit iſt bald tür ker, als die geweſene Freude des Einkaufs, wenn es über haupt ſo etwas gegeben hat. Wenn der Bürger heute das bedenkt, ſo wird es ihm ein Leichtes ſein, die beſcheidenn Bitte des geſamten Handwerkſtandes zu erfüllen: Gede des Handwerks und verhelft ihm zum Wiederaufbau eine Exiſtenz, denn auf ihm ruht die Zukunft ein weſentliches Stück unſer aller wirtſchaftlichen Gedeihens. J 1 ö — Weitere Erhöhung der Brot⸗ und Kartoffelpreiſe⸗ Der Reichsrat hielt am Dienstag eine öffentliche Sitzun ab. Es wurde Bericht erſtattet über den Entwurf einer für ordnung über die Zahlung der Ablieferungsprämien o Brotgetreide und Kartoffeln. Die Ablieferung von Bren getreide betrug heute vor einem Jahr 2300 000 Tong dieſes Jahr dagegen nur 1 100 000 Tonnen. Die Koſten die Ablieferungsprämien belaufen ſich bereits auf 1 liarde Mark, die durch Erhöhung des Meblpreifes eigen bracht werden ſollen. Dieſer wird um 40,50 M. ſchramm Doppelzentner erhöht werden. Ein Brot von 2350 OGrazſh⸗ wird auf 2,35 M. ſteigen. Die Deckung der Koſten für die zer⸗ lieferungsprämien für Kartoffeln ſollen ebenfalls die do 0 braucher tragen. Der Preis für den Zentner ſoll um Mark erhöht werden. iiche — Nachzahlungen an Kriegsgefangene. Die englihr⸗ Regierung hat ſich fetzt bereit erklärt, den ſchon heimbahne derten Kriegsgefangenen die noch rückſtändigen Arbeits! her auszuzahlen. Die dafür erhaltenen Gutſcheine ſind dahin als Wert⸗ oder Einſchreibebrief der Generalkrieaskaſſe zu Berlin SW. 19, Unterwaſſerſtraße 7, einzuſenden. aten, England werden noch 3844 Kriegsgefangene zurückgehan ein und zwar 161 in Dartford, 206 in Donington Hall, 1534 in Osweſtry(Eaſtern Camp), 109 in Osweſtry Hoſpital, e Ripon und 995 in Wakeſield. In Oran(Algerien] womit, deutſche Fremdenlegionäre, deren Dienſtzeit abgelaufen inf zurückbehalten, um ſie zu zwingen, ſich auf weitere durch Jahre zu verpflichten. Die deutſche Regierung hal zung Vermittelung der Schweiz ihre ſofortige Heimbeſbrdeng verlangt, da dieſe Leute als Zivilperſonen anzuſehen un i 1 l i — Die Neuorganiſation der Kriminalpolizei wurden einer vor wenigen Tagen in Karlsruhe abgehaltenen ume ferenz erörtert, zu der auch Vertreter des Miniſter her⸗ des Innern, der Juſtiz und der Staatsanwaltſchaften en ſchienen waren. Die Kriminalabteilungen der verſ unde badiſchen Städte hatten Abordnungen entſandt. Es hanaus ſich vor allem um die Trennung der Kriminalpolizei her⸗ dem Bereiche des Miniſteriums des Innern und jeßung nahme in das Juſtizminiſterium. In einer Entſchligand⸗ wurde beantragt, bei den beiden Miniſterien und dem f von tag dahin vorstellig zu werden, daß die Kriminalpolizehorde der Verwaltungsbehörde getrennt und der Juſtiabe unterſtellt wird. ur — Zinsloſe Reichsdarlehen für den Wohnungsbau. Fu 5 die künftige Unterſtützung der Wohnungsbautätigkeit keine nen bei der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches Mit Barmittel mehr„in verlorener Form“ gegeben werder künf⸗ Zuſtimmung des Finanzreſſorts ſoll die Bautätigke terſtütt dig durch Gewährung zinsloſer Reichsdarlehen un 6 werden, deren Rückzahlung oder endgültige Erklärurg bis verlorene Zuſchüſſe auf eine lange Reihe von Jahfr den zu einem Zeitpunkt hinausgeſchoben werden ſoll, eine Stabiliſierung dex Wirtſchaftslage angenomme den darf. Die zu gewährende Beihilſe wird nur its ſatz auf den Quadratmeter Wohnfläche feſtgeſetzten Einhstelge⸗ 2 bewilligt, der ohne ohne Berückſichtigung möglicher F wird. rung von Arbeitslöhnen und Bauſtoſſpreiſen beſtimuhen der Man hofft, mit dem neuen Verfahren ein Hinguftreln Nach⸗ Baupreiſe zu verhindern. Im übrigen wird mit allem auch druck auf größte Sparſamkeit ſowohl in der Au lage o mmen in 75 Ausſtattung der Wohnungen Vedacht gend werden müſſen. 1 E Ein außerordentlicher Parteitag der ſozd. Partef. dens wird Ende Januar in Karlsruhe stattfinden arſollen, die Kandidaten zur Reichstagswahl aufgeſtellt werden 6. Vertreterverſammlung der Landesgruppe Baden* Hilfsbundes der Elſaß⸗Lothringer. g liedes Karlsruhe, 16. Dez. Unter dem Vorſitze des Mitzerium des elſaß⸗lothringiſchen Beirates beim! eichsminigzandes⸗ des Innern, Albert Bongartz⸗Freiburg, hielt die er im gruppe Baden des Hilfsbundes der Elſaß⸗Lothringen Her großen Rathausſaal ihre 6. Vertreterverſammlung ab hopf⸗ Hilfsbund hat Ortsgruppen in Karlsruhe, Konſtanz, dingen/ eim, Lörrach, Müllheim, Staufen, Freiburg, Emmen 5 Waldkirch, Breiſach, Donaueſchingen, Lahr, Offen bureſßerg, den⸗Baden, Raſtatt, Pforzheim, Mannheim, i Wolfach und Achern, in denen 10000 Mitglieder ind. Von den meiſten Ortsgruppen waren Vertt eiherrn chienen, das Miniſterium des Innern war durch Frei urch von Gemmingen vertreten, das Arbeitsminiſteriuc urger⸗ e. 5 dur 86 i meiſter Horſtmaun. eber da utſchädigungsge 4 tele. Herr Bongartz. Darnach hat die Neichs rener e 1 brggerſer, N 10 cäbran igsgeſetz für Elſaß⸗Lochringen in Ausſicht ge⸗ t. ſpäter aber Reſe Abſicht fallen laſſen und den Plan die Entſchüdigungsfrage mit der Entſchädigungs⸗ elegenheit der Auslandsdeutſchen zu behandeln. Gegen. es Vorhaben proteſtierte der Vertretertag im Anſchluß bie Beiratstagung in Kaſſel. Man hofft, daß die Reichs⸗ ung doch noch ein beſonderes Entſchädigungsgeſetz für othringen bringt. Weiter wurde von der Verſamm⸗ die Fürſorgetätigkeit in Baden beſprochen und dabei unt, daß ſie die beſtorganiſierte in Deutſchlaud iſt. ne Fälle, in denen die Fürſorge verſagt hat, ſind auf ubegreifliche Verſtändufsloſigkeit ürtlicher Stellen zu⸗ hren. In einer Eutſchließung ſtellte ſich die Ver⸗ ung in ber Entſchäbigungsfrage auf den Standpunk! rates in Kaſſel. Beſchloſſen wurde, zu fordern, daß Landesgruppe wieder in die Lage verſetzt werde, Dar⸗ bis zu 1000 Mark zu gewühren. Weiter beſchäftigte Verſammlung noch mit der Wohnungsfrage und ver⸗ nen Organiſationsangelegenheiten. u Karlsruhe, 17. Dez. Die Leitung des Bad. Landes⸗ ſeums hat an das Präſidium des Landesverbandes der Ein iw. Feuerwehren ein Schreiben gerichtet, in, dem lend ichtung einer„Gruppe Feuerwehrweſen“ im bad. 85 iſceemufeum angekündigt und um Ueberweiſung von hi⸗ chen Bekleidungsſtücken Beſtallungen, Diplomen, Aus⸗ enungen und Bildern aus alter Zeit durch die badiſchen rwehren gebeten wird.. 14 Arlach, 17. Dez. An einem der letzten Mittage wurde gel Tage altes Kind an einem Hauseingang ausgeſetzt. ſenſt ang, die Mutter in der Perſon eines 20jährigen ütsgädchens zu ermitteln.— Aus dem Hofgut Lam⸗ i. wurden nächtlicherweile 62 Hühner entwendet, li ie Diebe am Tatort die Köpfe abſchnitten. Wahr⸗ Hich ſind die Hühner im Schleichhandel abgeſetzt wor⸗ In Söllingen fiel das 6ſährige. Knäbchen des Schrei⸗ Julius Zilly in einen mit heißem Waſſer gefüllten 3 und erlitt derartige Verbrühungen, daß es ſtarb. vntappenan, 17. Dez. Ein tragi⸗komiſcher Vorfall wird 1 iel belacht. Ein hieſiger Bürger bemerkte, daß ſeine orräte ſtärker abnahmen, als man bei ſeinem Ver⸗ annehmen durfte. Es entſtand daher bei ihm der 8 cht, als gebe es in der Nachbarſchaft für ſein Holz noch 1 Liebhaber. Auf den Rat eines guten Freundes er einige Holzſcheite an und füllte die Bohrlöcher Anulver. Am andern Morgen verbreitete ſich bald das 1 von einer Exploſion, die im Ofen der Wohnung Witwe in einem Nachbarhauſe ſtattfand. Das Mittel alſo ſeinen Zweck erfüllt und die Witwe erntete zum wen noch den berechtigten Spott. Heidelberg 17 Dez, Zu dem Brand in dem Hotel rue“ wird berichtet, daß der Schaden auf nahezu eine 8 Mark nach den heutigen Preiſen heranreichen Uebrigens iſt das Hotel nicht vollſtändig nieder⸗ aunt. Nur der Dachſtuhl und das oberſte Stockwerk ſind gerſtört. Die anderen Stockwerke wurden vom Feuer nt, das durch eine dicke Betondecke abgehalten wurde. zen hat hier das Waſſer beträchtlichen Schaden verur⸗ mtedeidelberg, 17. Dez. Eine große Verſammlung der n⸗ und Lehrervereine des hieſigen Bezirks befaßte ei it der wirtſchaftlichen Lage der Beamten und forderte de mer. Entſchließung den endlichen Abbau der Preiſe und einheitlichen Grund ätzen durchgeführte Neurege⸗ ie J Beſoldungsverhältniſſe ab 1. April 1920. Ebenſo e Alters⸗ und Hinſerbliebenenverſorgung einer Neu⸗ ug unterzogen werden. Falls die Regierung den Be⸗ gegenüber ihre Pflicht nicht erfüllt, lehne die Beam⸗ t jegliche Verantwortung für die ſich hieraus erge⸗ Au ab.. 6 00 Anellzug ſoll 5, ſpald die Koh⸗ 7255 5 28 20 Bert Ber, w eder gehört. s dem Wirtſchaftsleben. Von der Häutebewirtſchaftung. u Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat eine neue Beſtim⸗ kenerlaſſen, wonach die Verteilung des Mehrerlöſes aus tter neu geregelt wird. Das bisher dem Reich zufallende umt in Fortfall, der Tierhalter dagegen erhält ie 51 l. ſtatt wie bisher ein Drittel des Mehrerlöſes. ände 1 Beſtimmung, nach welcher die Kommunal⸗ 5 95 ihnen zufallenden Beträge zur Verbilligung allig. 85 verwendet werden mußten, ſind in Zukunft 5 raus entſtehen insbeſondere für die ländlichen f ne unalverbände große Vorteile und es iſt, wie der bad. rernverein in einer Ei i i f seh. wü ner Eingabe an die Regierung ſagt, ſehr auch g da die Kommunalverbände auch ausgiebigen 4 1— 5 ieſer Neuregelung machen. Insbeſondere, der Eingabe des Bauernvereins an die Re⸗ dürfte es bei Ausführung der Beſtimmung. ob es den anliefernden Kommunalverbän⸗ 5 fen hi möglich wäre, mit anſäſſigen und ſonſtigen Gerbe⸗ u ein Vertragsverhältnis zu treten, wonach grüne gegen fertiges Leder umzutauſchen wären. Ein der⸗ utwurf wäre vielleicht auf Anordnung des Mini⸗ an des Innern vom ſachverſtändigen Landesgewerbe⸗ du entwerfen und den Kommunalverbänden zur An⸗ 13 zu empfehlen. Bei rein ländlichen Kommunal⸗ fonden, wo der Anfall von Häuten infolge der Selbſt⸗ „daung geringer iſt, dürfte es außerdem zu empfehlen nds, die anliefernden Kommunalverhände mit den emp⸗ 3 Kommunalverbänden einen Vertrag abſchließen, er Ai an die anliefernden Kommunalverbände ein ge⸗ Prozentſatz der Häute zurückzufallen hätte. 8 Drahtnachrichten. Amerika und die iriſchen Selbſtändigkeitsbeſtrebungen. 0 Laut„Telegraaf“ meldet die„Ti⸗ ton, der Ausſchuß für auswärtige Ange⸗ Repräſentantenhauſes habe über den Geſetz⸗ effend die Auſtellung eines amerikaniſchen Ge⸗ did Konſuls in der iriſchen Republik, mit anderen die geſetzliche Anerkennung der Forderung Deva⸗ ſeiner Anhänger durch die Vereinigten Staaten, rt. Richter Cohannan vom Newyorker Obergericht Anerkennung Irlands, felbſt auf die Gefahr 1 Freiheit mit England hin, denn ſie ſei notwendig für eit der Meere. 5 Amenerikaniſchen Blätter mit Ausnahme des„New⸗ ie rican“, ſehen keine Ausſicht dafür, daß der Kon⸗ u gutbenettnung eines amerikaniſchen Geſandten in cheißene itt. oder daß der Präſident, wenn der Kongreß e Pen ſollte, einen Geſandten ernennen würde. zeimes“ melden, daß in Amer Anerkennung Ace Republik mit Freuden begen öden würde, wegen des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völ⸗ Vie N. 1 uin Geabſchiedune des Betriebsrätegeſetzes iſt aus tech⸗ ane den nicht mehr vor Weihnachten möglich. Die ehen 8 für die erſte Sitzung nach Weihnachten gelungen 3 1 5 es im Autzenhandel. Die Frage des Aus⸗ ö Aieuiſchlauds und die Entwertung unſerer Valuta n und f ng wie bekannt, ſeit langem beſchäftigt. Dieſe getonderwiegenden Fragen ſind zu einem gewiſſen Asſteler Die Waren, welche der Kontrolle von r Auen, unterliegen, werden durch die Preis⸗ 3 Auzenbandelsſtellen auf einen angemeſſenen usfuhr zu ſtellen ſein. Dort, wo Handel und ig ſind, werden weitere Arßenhandelsſtellen geſchaffen werden. Die Waren, welche durch Außenhandels⸗ ſtellen nicht bewirtſchaftet werden, ſind durch einen Aus⸗ fuhrzoll zu treffen. Der Oberſte Rat verſammelte ſich geſtern morgen unter dem Vorſitz Clemenceaus in deſſen Wohnung. Er prüfte die neue deutſche Note vom Montag und beſchloß, daß eine Konferenz zwiſtchen den alliierten und deutſchen Experten heute ſtattfinden ſolle, um den Teil der Note zu erörtern, »der ſich auf die Wiedergutmachung für Scapa Flow bezieht. Gewiſſe Teile der Antwort werden zur Prüfung an die juri⸗ ſtichſe Kommiſſion gehen. Die Vertreter der Alliierten ha⸗ ben insgeſamt den verſöhnlichen Ton der deutſchen Ant⸗ wort anerkannt. Eine Antwort wird der deutſchen Delega⸗ tion bis Ende der Woche übergeben werden. Eine amerikaniſche Anleihe für Oeſterreich? An der Börſe zirkulierte Dienstag das Gerücht, daß die Entente Oeſterreich eine Hundert⸗Millionen Dollarsanleihe bewil⸗ ligt habe. Eine Beſtätigung liegt bis heute noch nicht vor. In politiſchen Kreiſen hält man darau ſeſt, daß es das Be⸗ ſtreben der Eutente iſt, eine genaue Abgrenzung der politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Einflußzone der einzelnen Groß⸗ mächte Zentraleuropas auf dem Balkan zu ſtatuieren. Oeſterreich ſoll in ſtärkerem Maße in die Einflußzone Frank⸗ reichs fallen. ö Materialverteuerung im Zeitungsgewerbe. Wie ſchwer gerade das Zeitungsgewerbe von der Geld⸗ entwertung getroffen worden iſt, davon macht man ſich vielfach keine rechte Vorſtellung. Zur Aufklärung nur wenige Zahlen: Eine 16ſeitige Rotationsmaſchine, die 1913 nur 28 000 Mark koſtete, erfordert jetzt 160 000 Mark, eine 64ſeitige gar 380 000 Mk.(gegen 60 000 Mk. i. J. 1913). Die Farbe koſtete 1913 38 Pfg. das Kilo, jetzt 2.20 Mk., Blei, das beim Gießen der Druck⸗ platten unentbehrlich iſt, koſtete 1913 35 Pfg. das Kilo, jetzt 5.50 Mk., das Maſchinenöl 1913 45 Pfg., jetzt 6 Mark, und erſt die Brennſtoffe zum Schmelzen des Druck⸗ und Setzmetalls und zur Beheizung der Arbeitsräu⸗ me! Gas koſtete 1913 das Kubikmeter 16 Pfg., jetzt 55 Pfg., Koks 1913 der Zentner 1.60 Mk., jetzt 9 Mk. und iſt dafür nicht zu haben; an ſeiner Stelle werden Holz und Torf verwendet, deren Preiſe kennt jeder Familienvater ſelbſt! Ebenſo ſtark iſt die Steigerung des Preiſes der elektriſchen Kraft als Kraft⸗ und Lichtquelle. Und wie ſteht es mit den Transportkoſten! Wie mit den Löhnen und mit den Gehältern! Die Löhne für die Herſtellung des Satzes einer täglich 8 Seiten ſtarken Zeitung betru⸗ gen beiſpielsweiſe im Jahr 1913 monatlich 2600 Mk., jetzt 15000 Mk.! Mit dem Druck verhält es ſich ebenſo. Würde der Verlag in den Anzeigen nicht eine Einnahme⸗ quelle haben, ſo müßte der Bezugspreis der Zeitung we⸗ nigſtens doppelt ſo hoch ſein, wie er tatſächlich iſt! Alle Zeitungen ſind gezwungen, ihre Bezugspreiſe wegen der ſtetigen Steigerung ſämtlicher Papier⸗, Materialpreiſe und Löhne am 1. Januar zu erhöhen, und doch wird niemand beſtreiten können, daß die Preiſe der Zeitungen auch dann noch recht niedrig ſind! Vermiſchtes. Die Steuern des Kronprinzen. Der Gemeinderat der holländiſchen Inſel Wieringen hat die vom frühe⸗ ren deutſchen Kronprinzen zu entrichtenden Steuern nach einem Einkommen von 800000 Gulden jährlich be⸗ rechnet. K a Die deutſchen Rieſendampfer. Der größte Damp⸗ fer der Welt,„Vaterland“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, den Amerika jetzt beſitzt, wird nach der„D. Tagesztg.“ in etwa 4 Wochen wieder in Dienſt geſtellt werden. Der zweitgrößte Dampfer„Imperator“(52000 Tonnen) ver⸗ läßt nächſte Woche Neuyork, um nach England zu fahren, wo er von der Cunard⸗Linie in Beſitz genommen wird. Die Oberſchleſiſche Eiſeubahnbedarf⸗A.⸗G' erhöht ihr Kapital um 16 Milliouen Mark. Das Gewiſſen iſt noch nicht ganz tot. Die zurzeit in Bayern abgehaltenen Volksmiſſtonen haben be⸗ wirkt, daß bei der Verwertungsſtelle für Heeresgut aus allen Teilen Bayerns namhafte Geldbeträge einlaufen. Dieſe werden Geiſtlichen zur Weiterbeförderung von Leu⸗ ten übergeben, die ſich am Heeresgut unrechtmäßig be⸗ reichert haben. Das Geld fließt dem Reich zu. Auch veruntreutes Heeresgut kommt auf dieſe Art zurück. Die Prämien dafür werden der Wohltätigkeit zugewandt. Ausweiſungen. In der Schweiz herrſcht Aufregung darüber, daß immer mehr ſchweizeriſches Hotelperſonal aus Frankreich wegen der dort herrſchenden Arbeitsloſig⸗ keit ausgewieſen wird. Der Bundesrat wird bei der franzöſiſchen Regierung Vorſtelkungen erheben und nö⸗ tigenfalls vergeltende Maßregeln ankündigen. 3 Seeſturm. An der amerikaniſchen Küste des Alkan⸗ tiſchen Weltmeers herrſchte in den letzten zwei Wochen ein furchtbarer Sturm. Nach einer Meldung aus Ka⸗ nada werden 14 Schiffe vermißt, die entweder geſunken oder verlaſſen ſind. Der Dampfer„Pro Patria“, der dem Perſonenverkehr zwiſchen St. Pierre Miquelon und Hali⸗ fax dient, bat 150 Seemeilen vom Lande um Hilfe. Das Schiff wurde verlaſſen. An Bord mar Feuer aus⸗ gebrochen. Der Sturm dauert an. 0 5 Der Fraukenkurs. Auf is Beſprechungen Clemen⸗ cegus mit Lloyd George hin iſt ber Kurs des franzöſi⸗ ſchen Franken an der Börſe wieder etwas geſtiegen. Der Zukunftsſtaatsverſuch in Paraguay. Wie aus Amerika gemeldet wird, iſt zwiſchen Paraguay, das eine Erhöhung ſeiner Einwohnerzahl nötig hat, und Ja⸗ an ein Vertrag wegen japaniſcher Einw nderung ge⸗ ſchloſſen. Paraguay war ſchon vor 30 Jahren darauf aus, tüchtige Einwanderer anzulocken, um ſeine durch Fruchtbarkeit ausgezeichneten Gebiete urbar zu machen und damit zur Blüte zu kommen, wie es Argentinien geglückt war. Im Jahr 1893 hat der auſtraliſche So⸗ zialiſt William Lane, der Menſchheit hielt, nach verlockenden Abſchlüſſen mit der Regierung von Paraguay ſeine begeiſterten Anhänger nach dieſem Land geführt, um dort mit ihnen der Welt zu beweiſen, daß ſeine Ideen keine Utopien ſeien, ſondern das einzigſte und unfehlbarſte Mittel, die Menſchheit von allen irdiſchen Nöten und Sorgen zu befreien. „Die Regierung von Paraguay hatte für Lane und ſeine Anhänger die günſtigſten Bedingungen geſchaffen. Sie wendete 1½ Millionen Mark auf, um die in jenem Ge⸗ 228 ſich für einen Erlöſer der biet anſäſſigen Landwirte auszukauſen, weil man die auſtraliſchen Sozialiſten ganz unter ſich laſſen wollte. Jegliches Entgegenkommen wurde dem Laneſchen Unter⸗ nehmen erwieſen. 100 Quadratmeilen beſten Acker⸗ und Wieſenlandes wurde der Kolonie völlig abgabenfrei über⸗ laſſen. Sie konnte einfü was ſie wollte, ohne alle Eingangszölle, ſollte auch für längere Zeit von allen Ab⸗ gaben und Steuern befreit bleiben. Die einzige Bedingung war, daß innerhalb von vier Jahren 800 eingewanderte Familien nach Paraguay gebracht werden müßten. Lane und ſeine gläubigen Anhänger zogen aus mit großen Worten und Hoffnungen. Sie eröffneten auch ihr ärdiſches Paradies mit großem Tamtam, mit Muſik und flatternden Fahnen, obgleich die Reibereien bereits auf der Abreiſe begonnen hatten. Aber alsbald traten Herrſch⸗ ſucht, Streit, Uebelwollen und Trägheit derartig ſtörend hervor, daß die„Brüderlichkeit“ arge Riſſe bekam. Auch die„Gleichheit“ ließ aufs äußerſte zu wünſchen übrig, denn die bitterſten Anklagen über Günſtlingswirtſchaft, Neid, Haß und ſoziales Uebeltwollen wucherten empor. Als Lane mit einem wohlmeinenden Deſpotismus den Uebeln zu ſteuern verſuchte, wuchs die Gegnerſchaft gegen ihn. und die Ernüchterung der Genoſſen in dieſem„Neu⸗Auſtra⸗ lien“ benannten Staatsweſen nahm reißend zu. Als ſich nach der Ankunft einer zweiten Auswandererabteilung noch Anklagen wegen einer unerhörten Mißwirtſchaft dazu ge⸗ ſellten, entſtand eine Kriſis, und Lane, verdächtigt als eigennütziger und verlegener Deipot, kehrte der Kolonie den Rücken.„M. N. N.“ —— ö ö 2. Die heuleste cles a, aan loi, ee, rr der Shea Ca cg., iim, Greg, Sund Erheben, Gg, Z vönmem, aa clrsbi, aer Zaum, 4 cf. Orrs Sia, cu. au, den Trab ches, re: Lokales. — Neue Häutezuſchläge. Nach einer Bekanntma⸗ chung der Reichsfleiſchſtelle werden für die Zeit vom 15. Dezember 1919 bis 18. Januar 1920 einſchließlich folgende Sätze als Häutezuſchlag an den Tierhalter für den Zentner Lebendgewicht gezahlt: für Rinder, ausge⸗ nommen Kälber, 48 Mt., für Schafe 54 Mk., für Pferde Man Fohlen, Eſel, Maultiere und Mauleſel 33 ark. — Erhöhung der Wagenſtaudgelder. Für den Bereich der württ. Staatseiſenbahnen wurden die Wagen⸗ ſtandgelder wie folgt erhöht: Für die erſten 24 Stunden von 4 Mk. auf 10 Mk., für die zweiten 24 Stunden von 6 Mk. auf 30 Mk., für jede weitere 24 Stunden von 8 Mk auf 50 Mk. b — Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗Kaual. Die würkt. Re⸗ gierung hat dem Bau des Neckarkanals von Mannheim bis Plochingen mit 1200 Tonnen⸗Schiffe zugeſtimmt. Es würden etwa 22 Schleuſen mit Kraftanlagen erforder⸗ lich ſein. Sobald die Donau bis Ulm ſchiffbar gemacht ſein wird, ſoll der Kanal im Filstal bis Geislingen weitergeführt werden, von wo er mittels einer Schleuſen⸗ treppe die Alb überſchreiten würde. In Verbindung mit dieſem Plan ſteht der Bau eines Kanals von Ulm zum Bodenſee. s — Teures Schuhwerk. Die vereinigten Schuh⸗ nachermeiſter von Groß⸗Stuttgeart geben in den Zei⸗ tungen folgende Preiſe bekaunt, die bis auf weiteres gel⸗ ten ſollen: Herreuſtiefel 300—350 Mk., Damenſtiefel 300 bis 400 Mark Das Paar; Beſohlen von Herrenſtiefeln 35—40 Mk., von Damenſtiefeln 28—35 Mk. Es dürfte nachgerade angezeigt ſein, dem Lederwucher und dem Lederſchleichhandel, namentlich ins Ausland, kräftiger auf den Leib zu rücken, als bisher geſchehen. Und wie ſteht es mit der Kriegsledergeſellſchaft? — Riemenleder. Die Verbände der Riemenleder⸗ fabrikanten und Riemenledergerber haben den Preis des Riemenleders je nach Beſchaffenheit auf 78 bis 110 Mk. für das Kilo feſtgeſetzt. a — Salzpreis. Der Salzpreis für die badiſchen Sa⸗ linen iſt ſeit dem 1. November 1919 im Benehmen mit den benachbarten Staaten um 5 Mark pro 100 Kg. erhöht worden. Die Kleinhandelspreiſe erhöhen ſich dem⸗ gemäß: für 1 Pfund Kochſalz auf 20 Pfg. ohne und 21 Pfg. mit Tüte, für 1 Pfund Viehſalz auf 12 Pfg. ohne Tüte Arbeiter Gesangverein„OJorwärts“ Seckenheim. Ein voller Erfolg war der Weihnachtsfeier obigen Vereins be⸗ ſchleden. Der große Saal des„Deutſchen Hofes“ war dicht beſetzt. Das Programm war ſehr reichhaltig und abwechslungsreich, beſtand es doch aus 19 Nummern. Der Vorſitzende forderte in ſeiner Begrüßungsanſprache die hiieſige Anbeiterſchaft auf die dem Verein noch fernſtehenden ob Männer oder Frauen, jedermann ſei Gelegenheit geboten ſich dem freien Lied und Geiſt zu widmen, dem Verein aktiv oder paſſiv beizutreten, um ſo beſſer in die Breite und Tiefe wachſen zu können. Die beiden Prologe gedichtet von Sangesgenoſſe F. Raule und von 2 Kindern gut vor⸗ getragen führten die Feier ernſt und würdig ein, da wurde manches Auge naß. Der Männer⸗ ſowie der Frauchenchor brachte einige gut vorgetrugene Lieder und die Theoter⸗ ſpieler gaben ihr Beſtes. So kamen die Zuhöcer, ſowie der Verein auf ſeine Rechnung. Ruhig und würdig ſchloß die Feier um 1130 Uhr. Im Voraus ſei noch bemerkt, daß der Verein im Januar einen Theaterabend gibt, zum Wohle und zur Feier unſeter bis dorihin hoffentlich zurück⸗ gekehrten kriegsfangenen Sangesgenoſſen. Derontworfſich ur die Weratnton we Zimmermann. Seckenhen * Warenhaus G. m. b. H. aus guten flauschartigen Stollen, lange und halb- lange Foo mm 7 90 * Mannheim aus modelalbigen Reiclis- stoflen, arbeitet, lange Form N—— 8 aus gestreift. Wasch- Hanell, sehr hübsch verarbeitet U 29. 15 sehr gut ver- 514 Weinrot, gtün 9950 ige Weihnackits- aus solid. Kunstseide, Stteiſen und Katos, hell- u. dunkellarbig , CCC 2 5 0 aus Crèpe de Chine- Seide, Messal., Eolien. Chifſon, Taffet ete., in entzück. 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Sie hat zu enthalten: Name und Wohnort des anzumeldenden Pferdebeſitzers, Alter, Geſchlecht, Farbe, Abzeichen, Größe, Raſſe, Gebrauchsart und Wert des Pferdes, ſowie das Datum der Anmeldung. Mannheim, den 16. Dezember 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. Ub. 4 7 Bekämpfung übermäſſiger Preis⸗ ſteigerung für Chriſtbäume betr. Das Landespreisamt hat für Chriſtbäume für das Jahr 1919 Richtpreiſe wie folgt feſtgeſetzt: Rattannen bis zu einer Grötze von 100m Mk. 1.50 1,00— 200m Mk. 1,50— 2,50 2,00— 2,50m Mk. 2,50— 4,.— über 2,50 m Mk. 5.— Weiß tannen: bis zu 1)00m Mk. 1,50— 2.— 1,00— 2, 00m 55 0 2,00 5 2,50m 77 3,50 8 5,.— über 2,50m„ 6.— Die Verkäufer ſind verpflichtet, eine Preistafel — deutlicher Aufſchrift an jedem Stande anzn⸗ ringen. Gegen Verkäufer, die obige Preiſe überſchreiten, wird unnachſichtlich eiugeſchritteu werden, wobei wir darauf aufmerkſam machen, daß Chriſtbäume als Gegenſtände des täglichen Bedarſs im Sinne der Bundesratsverordnung vom 23. Juni 1915 an⸗ geſehen werden. Mannheim, den 11. Dezember 1919. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion. Verordnung vom 28. November 1919. Die Feſtſetzungen von Richtpreiſen für a betr. 1. In Abänderung der Verordnung obigen Be⸗ treffs vom 22. April 1919(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 299) in der Faſſung der Verord⸗ nung vom 28. Juli 1919(Geſetzes⸗ und Berord⸗ nungsblatt Seite 422) werden folgende Richtpreiſe feſtgeſetzt: f 1. Maſchinenſteine in Normalformat mit Druck⸗ feſtigkeit bis 280 kg/ qm 125 Mk. f. 1000 Stück Kleinere Formate im Verhältnis billiger. 1. Grüne(ungebrannte) Steine f 5 leichen Formats 75 Mk. für 1000 Stück 2. Biberſchwänze Größe etwa 18/38 I. Sorte 210 Mk. für 1000 Stück II. Sorte 195 Mk. für 1000 Stück 3. Preßfalzziegel, etwa 1415 St/ qm I. Sorte 340 Mk. für 1000 Stück II. Sorte 320 Mk. für 1000 Stück 4. Strangfalzziegel, etwa 1415 St/ qm I. Sorte 320 Mk. für 1000 Stück II. Sorte 300 Mk. für 1000 Stück 5. Firſtziegel 5 3 Stück auf 1 Meter 4 1.25 Mk. für 1 Stück Die in 8 1 feſtgeſetzten Preiſe gelten von 1. November 1919 an.. Die Preiſe gelten ab Werk auf Eiſenbahn⸗ wagen oder Fuhre 9 Das Landespreisamt kann in einzejnen Fällen in denen der Ziegeleibeſitzer nachweisbar höhere Unkoſten hat, einen angemeſſenen Aufſchlag auf den Richtpreis. 4 Bei Verkäufen von Ziegeleierzeugniſſen auf eigene darf nee durch einen anderen als den Er⸗ euger darf neben den nachweisbaren Unkoſten an Fracht, uhrlohn und Lagerkoſten ein Zuſchlag von höchſtens 8 Prozent auf die Richtpreiſe be⸗ rechnet werden. Für Vermittlungsverkäufe ſiſt ein Aufſchlag von 3 bis 5 Prozent züläſſig. 5 Für Vorräte gelten dee bisherigen Preiſe. Ueberſchreitungen der Preiſe begründen die Vermutung, daß eine übermäßige Preisſteigerung im Sinne der Bundesratsverordnung vom 8. Mai 1918 gegen Preistreiberei(Reichsgeſetzblatt Seite 395) vorliegt.. * 05 Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Karlsruhe, den 28. November 1919. Badiſches Arbeitsminiſterium. 4 Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. N Mannheim, den 9. Dezember 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. V. 2 3 Verordnung. (vom 2. Dezeurber 1919) 755 Verkehr mit Einſtellſchweinen betr. Den Beſtimmungen der 88 1, 2 und 3 unſerer Verordnung vom 1. Zuli 1918, den Verkehr mit Einſtellſchweinen betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 173), werden mit ſofortiger Wir⸗ kung autgehoben. Mannheim, den 10. Dezember 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. IIb. Verein Hundeſport Seckenheim. den 20. Dezember im Bierkeller Neben⸗ zimmer abends 8 Uhr ſtattfindenden Zuſammenkunft hoͤfl. eingeladen. Wegen wichtiger Beſprechung iſt es Pflicht, daß jedes Mitglied pünktlich erſcheint Der Einberufer. Medizinal⸗Verband Seckenheim. Uaſeren Mitglieder zur Kenntnis, daß laut Beſchluß der Generalverſammlung vom 14. Dezember die Beiträge ab 1. Januar wie folgt erhöht wurden: Für eine Familie Mk. 5.— „„ Wittwe mit Kinder Mk. 4.50 2„ Einzelperſon Mk. 2.50 pr. Mt Es ſei hier beſonders darauf hingewieſen, daß die Beiträge nicht mehr durch den Die⸗ ner einkaſſiert werden, ſondern beim Rechner einbezahlt werden müſſen. Näheres hierüber geben wir noch bekannt. Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Beute Abend 7 Uhr Sübnlenprobe beider mblelungen Vollzähliges e Am Sonntag, den 21. Dezember 8 Pokalspiel mit Fortuna Edingen in Neckarhauſen. Sämtliche Mannſchaften ſpielen in der Aufſtellung wie beim Vorſpiel. Diejenigen Spieler, die nicht antreten können, haben dies frühzeitig bei ihrem Spietführer zu melden. Beginn der Spiele wie üblich. Die Mannſchaften treffen ſich jeweils 1 Stunde vorher im Lokal. Am Samstag, den 20. Dezember, abends 7 Uhr, veranſtaltet die hieſige Fußball⸗Vereinigung im Saale des„Bad. Hofes“, zu Ehren ihrer zurückgekehrten Kriegs⸗ gefangenen eine Weibnachtsfeier verbunden mit muſikaliſchen, theatraliſchen und geſanglichen Vorführungen, ſowie Chriſtbaum⸗ verſteigerung. Unſere Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins laden wir hierzu zu zahlreichem Beſuche höfl. ein. Der Vorſtand. NB. Programme für unſere Weihnachts⸗ feier ſind bis Samstag Nachmittag 4 Uhr im Vereinslokal und im„Bad. Hof“ zum Preis von 1 Mk. im Vorverkauf erhältlich. Dieſelben berechtigen den Eintritt zur r Der Vorſtand. Heute Abend im Lokal Spieler-Versammlung der vier erſten Mannſchaften, Vollzähliges Etſcheinen, außerdem Theaterſpielern, iſt dringend notwendig. Der Spielausſchuß. 8. 1 2 Cbangeliſcher Rrangenfloge-Derein. Wer die Pflege unſerer Schweſtern in Krankheitsfällen wünſcht und unſerem Vereine deshalb beitreten will, wolle ſich unter Angab⸗ von Vor⸗ und Zunamen, ſowie Wohnung ſchriftlich bis ſpäteſtens 1. Januar 1920 bet Herrn Ratſchreiber Schmitt, Tniſenſtr. 3 anmelden. Kunz, Pfarrer. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Heute Abend 8 Uhr — Vrobe.— Erſcheinen aller erwartet f Der Vorſtand. Männergeſangverein Jeckenheim gegr. 1861. Hente Abend 8 Uhr Drobe. Der Vorſtand. Cutnerbund„Jahn“ Setkenhein. Einladung! Am Honntag, den 21. Dezember, abends 7 Uhr, findet im Lokal Gaſthaus zum„RKaiſerhof“ unſere Weihnachts-Feier ſtatt verbunden mit turneriſchen und theatra⸗ liſchen Aufführungen. Wir laden hierzu unſere verehrlichen Mitglieder freundlichſt ein. Saalöffnung 7358 Uhr. Der Turnrat. Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnebmer und Krisgshinterblisbenen. Morgen Abend 8 Uhr Oersammlung im„Kaiserhol“ Der Vorſtond. Cine gofrichene Sim merlüre mit Schloß, Beſchlag, ſowie Vergleuung und 2wei Oberlichtfenster mit Rahmen zu verkaufen. Wo ſagt die Expedition. Einige Oelgemälde und Aquarelle (geeignet als Weihnachtsgeſchenke) zu verkaufen. W. Knoch, Wilhelmſtr, 49, Alte Gemälde werden gereinigt und aufgearbeitet. Lebensmittelamt. Holz-Nusgabe. Morgen Freitag und Samstag, den 19. und 20. ds. Mts. wird in der Reit- helle(gegenüber der Wirtſchaft zur Pfalz) Brennholz ausgegeben und zwar pro Haus⸗ haltung 3 Zentner zum Preiſe von 6.50 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung: Am Freitag: Rote Kohlenausweis Nr. 801 bis 900 von 8 10 Uhr 901 bis 1000 von 10—12 Uhr 1001 bis 1076 von ½2—3 Uhr 1076 bis 1150 von 3—4½ Uhr Am Pamstag: Nr. 1151 bis Schluß von 8 bis 10 Uhr. Einzelhaushaltungen die als ſolche Kohlen⸗ bezugsberechtigt ſind, aber keinen roten Kohlen ⸗ ausweis beſitzen erhalten am Samstag von 10 bis 12 Uhr ebenfalls 3 Ztr. Hol: gegen Bezugſcheine, welche am Freitag oder Samstag Vormittag auf dem Lebensmittelamt abgeholt werden können. Bei der morgigen Ausgabe iſt Nr. 28 des Kohlenausweiſes gütig. Seckenheim, den 18. Dezember 1919. 0 0 Lebensmittelamt. ſchäftsſtelle. Todes Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nach- richt, dass meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schu- ster, Schwägerin und Tante Frau Emma Berge geb. Anderer nach längerer Krankheit im Alter von 42 Jahren in Heidelberg gestern Abend sanit enschlafen 8. Seckenheim. den 18. Dezemb. 1919. In tiefer Trauer: august Berger, nebst kinien Die Beerdigung findet am Freitag Nachmittag ½2 Uhr vom Trauerhause Mittelstrasse 4 aus statt. el deschlechis-RNrank Rasche Hilfe— Doppelte Hilfe gulf, Harnröhrenleiden, Heilung in kürzester Frist, Syphilis, störung, ohne Einspritzung und 2 per Mannesschwache, sofortige Hilfe. Uecn der 3 Leiden ist eine àusführl. Bro fg 5 schienen mit zahlr. ärztl. Gutachten u. osten reiw. Dankschreiben Geheilter. Zusendung vers los gegen 25 Pf. in Marken für Porto 5 1. Doppelbrief ohne Aufschrift durch Spelz Spec med. Dammann, Berlin, Potsdamerstr. 72³„abe ge stunden: 910, 8-4 Uhr. 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