klmtsblatt der Bürg Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 38 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Grſcheink täglich mit Ausnahme der . 0 m nd uit 9 A. Jahrg. ...:.......... ß ß// 14 noſſen Adolf Hofmann und Roſeufeld den ſofortigen mentriti der verſaſſunggebenden preußiſchen Landesver⸗ ſammlung verlangt. bpreußiſchen Eiſenbahnverwaltung und den Eiſenbahnerorga⸗ niſationen drohten ins Stocken weil ie Eiſenbahn verwaltung den 3 bleibe und deu berechtigten Forderungen hartnäckigen derſtand enigegenſetze. 0 der Landesverſammlung, die Regierung Eiſenbahuern eutgegenzukommen. ſion wird für einige Zeit ihren Wohnſitz in Berlin nehmen, um in großzügiger Weiſe ein amerikaniſches Hilfswerk für Dieutſchland durchzuführen als Ergänzung der Arbeit Hoo⸗ vers. Die Miſſion bringt einen mehrere Millionen betra⸗ genden Geldbetrag aus freiwilligen Gaben für die Beſchaf⸗ fung von Lebensmitteln und Kleidern mit. 850 7 14 „ termeldungen aus Buenos Aires ein großes deutſches Un⸗ ternehmen mit einem Kapitol von 7 Millionen Peſas ins Leben gerufen wurde Deutſchlands. 4 5 8 tente auf die angebliche Anhäufung von militäriſchen Macht⸗ mitteln in Oberſchleſien hin. a 9 urkunden endgültig auf den 6. Januar feſtgeſetzt unter der Vorausſetzung, daß alle Fragen betr. die Vorbereitungen für das Inkrafttreten des Friebeus geklärt ſind. Der Austauſch wird in der Form ſtattfinden, daß die deutſchen Delegierten zuerſt das Novemberprotokoll nuterſchreiben. die Auswechslung der Urkunden und hierauf wird Clemen⸗ eean dem Chef der deutſchen Delegation einen Brief über⸗ reichen, in dem die Alliieren der Bereitwilligkeit Ausdruck verleihen, ihre Forderungen betr. die 400 000 Tonnen Hafen⸗ * Punkt ausſcheiden wird der fordert, den Sitz des Sultaus und feines Miniſteriums von Konſtantinopel nach einer an⸗ dern Stadt zu verlegen. 1 In Nom hat die Nachricht von dem ſtehenden engliſchen Flottenmanöver Unruhe hervorgerufen. 5 f Lord Grey will in Amerika eine Rieſenanleihe von ins⸗ geſamt 13 Milliarden für England abgeſchloſſen haben. Die Morgangeſellſchaft und die großen amerikaniſchen Bankiers hätten erklärt, daß ſie aktiv am internationalen Handel teil⸗ Wehnen wollten. Die Amſterdamer 8 in den Niederlanden ein internationaler Kongreß der chriſt⸗ lichen und katholiſchen Gewerkſchaften ſtattfinden werde. Bulgarien ſehr eruſt. über das ganze Laud verhängt werden. aſtön zwiſchen den Eſten und Sowjetrußland in voriger Nacht unterzeichnet. ö material herabzuſetzen. . Das„Journal des Debats“ erklärt, daß man auf dem 8 des bevorſtehenden ermeisterämfer Seckenheim, Alwesheim, lleckurhausen und Edingen. CCCCCTCTCCTTT0T0T0T0TCT0T0T0T—TCT—T—T—T—T—T—T—T———— Seeonn⸗ und Feiertage. Inſerationspreis: De einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Im Auftrag der unabhängigen Fraktion haben die Ge⸗ Zuſam⸗ Die Tarifberatungen zwiſchen der zu geraten und zu ſcheitern, Verhandlungen fern 1 Bei dieſer Sachlage ſei es Aufgabe zu zwingen, den Eine aus 15 Damen und Herren beſtehende Quäkermiſ⸗ Der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ berichtet, daß nach Blät⸗ mit dem Ziele der Verproviantierung In einer Note an die deutſche Regierung weiſt die En⸗ * Der Oberſte Nat hat die Auswechslung der Ratifitations⸗ Daun folgt 1 Pariſer Ententerates, zu dem loyd George und Nitti erwartet werden, vorläufig den Mitte Januar bevor⸗ im Mittelmeer große ö „Tijd“ meldet, daß in dieſem Frühjahr Wie die Genfer„Suiſſe“ aus Sofia hört, iſt die Lage in Wahrſcheinlich wir der Kriegszuſtand Laut„National Tidende“ aus Riga wurde der Waffenſtill⸗ Montag, 5. Januar 1920. Aus den Briefen des Kaiſers an den Zaren Nikolaus. Berlin, 3. Jan. Die„Voſſ. Zeitung“ begann mit der Veröffentlichung der Briefe Kaiſer Wilhelms an den dama⸗ ligen Zaren Nikolaus. In einem unter dem 26. Dezember 1895 datierten Brief macht der Kaiſer auf die gelbe Gefahr aufmerkſam. Weiter müſſe beſonderer Nachdruck auf den vereinigten Widerſtand aller europäiſchen Mächte gelegt werden gegen Anarchismus, Republikanismus und Nihi⸗ lismus. Der Kaiſer macht dann weiter aufmerkſam, daß das Budgetkomitee bei der Beratung in der franzöſiſchen Deputiertenkammer über das Militärbudget beantragt habe, das 3. Korps(Algier und Tunis) einzuberufen und ein neues kontinentales Korps an der deutſchen Weſtarenze zu bilden. Dieſes Projekt habe Deutſchland wie ein Don⸗ nerſchlag getroffen und ein tiefes Gefühl der Beunruhigung hervorgerufen. Wie die franzöſiſchen Zeitungen erzählen, ſeit die Grenzarmee für den erſten Vorſtoß im Revanche⸗ krieg beſtimmt. ö Der Kaiſer ſchreibt:„Es iſt ſchon 4 Korps ſtark gegen meine zwei. Das in Aus icht. genommene neue Korps würde die ohnehin überſtarken flanzöſiſchen Kräfte auf fünf erhöhen und bildet eine Bedrohung, ſowie eine ernſtliche Gefahr für mein Land. Eine ſo ernſte Gefahr wird mich veranlaſſen, meine Armeen ſtark zu vermehren, damit ich in der Lage bin, es mit einem entſprechenden Uebergewicht aufzunehmen.“ f a a Der Kaiſer ſpricht ſich dann gegen die Anweſenheit ruſ⸗ ſiſcher Offiziere und hoher Beamten in amtlicher Eigenſchaft in Frankreich aus, die die leicht empfindlichen Franzoſen zur Weißglühhitze entfachen und die Sache des Chauvinis⸗ mus und der Revanche kräftige, und fährt fort: Wenn Frankreich weiter mitten im Frieden alle Regeln interna⸗ tionaler Höflichkeit und des Friedens verletzt. dann winſt du dich eine ſchönen Tages in den ſchrecklichſten Krieg ver⸗ wickelt ſehen, den Europa je erlebt hat, einen Krieg, für den die Maſſen und die Geſchichte vielleicht dich als den Urheber verantwortlich machen. Ich halte es für meine Pflicht, dir dies offen zu ſchreiben, da die Abgeſchloſſenheit und Zurückgezogenheit, welche dir durch die tiefe Trauer auferlegt ſind, es dir unmöglich machen, unter Menſchen zu gehen und im einzelnen dem zu folgen, was ſich hinter den Kuliſſen abſpielt. Laſſe deine Leute, die nach Frankreich gehen, den Franzoſen nicht den Glauben beibringen, ſie ſeien ihre Verbündeten. Laſſe ſie nicht rückſichtslos werden und ihnen die Köpfe verdrehen, bis ſie ſie verlieren und wir dann in Europa anſtatt für Europa gegen den Oſten kämpfen müſſen. Denke an die furchtbare Verantwortung für das entſetzliche Blutvergießen.“ 5 Ein weiterer Brief vom 25. Oktober beſchäftigt ſich in Be⸗ zug auf Frankreich mit Republikanismus und Monarchis⸗ mus. Es heißt darin:„Das beſtändige Erſcheinen von Fürſten, Großfürſten, Staatsmännern, Generalen in vol⸗ lem Wichs bei Rennen uſw. zuſammen mit dem Haupt der Republik Frankreichs oder in ſeiner Umgebung macht die Republikaner als ſolche glauben, ſie ſeien ganz ehrbare aus⸗ gezeichnete Leute, bei denen Fürſten verkehren und ſich zu Hauſe fühlen können. Da ſieht man die Royaliſten in beſter Eintracht mit den Revolutionären. Wir können gute Be⸗ ziehungen zur Republik Frankreich unterhalten, aber nie⸗ mals intim mit ihr ſein.“ In einem anderen Brief nach der bekaunten Krüger⸗ depeſche, worin Kaiſer Wilhelm den Präſidenten zum Siege beglückwünſcht, und in der die engliſche Preſſe eine unge⸗ hörige Einmiſchung in die Beziehungen Englands zu Trans⸗ val ſehen wollte, ſchreibt der Kaiſer:„Ich habe eine ſehr ernſte Sprache mit Fraukreich geführt und eine Verbin⸗ dung mit Paris zur gemeinſamen Verteidigung unſerer gefährdeten Intereſſen hergeſtellt.“ 5 Poſtſcheckkanto: No. 3 Fernſprechanſchluß Nr. 16. a 10 Nr. 19819. eee Karlsruhe dc Ber Kaifer ſpricht die Hoffnung aus, daß der Zar dieſe Frage freundlich in Erwägung ziehe, denn es handle ſich um den Grundſatz der Aufrechterhaltung einmal geſchloſſener Verträge.„Ich hoffe, es wird alles wieder zurecht kom⸗ men, aber komme, was da will, ich werde den Engländern niemals erlauben, Transval zu unterdrücken.“ ö . 8 eutſchland. Die Staatsoberhäupter in Deutſchland. Eine Ueberſicht der Staatsoberhäupter in Deutſchland findet ſich in Kürſchners Jahrbuch für 1920. Danach iſt das Stgatsoberhaupt in Anhalt: Präfident des Staatsrats Heinrich Deiſt; Baden: Staatspräſident Anton Geiß, Staatsminiſter; Bayern: Miniſterpräſident Hoffmann; 1 Braunſchweig: Miniſterpräſident: Volksbeauftragter Heinrich Jasper; Bremen: Der Senat(Bürgermeiſter Deichmann); Hamburg: Erſter Bürgermeiſter Dr. v. Melle; Heſſen: Staatspräſident Karl Ulrich, Staatsminiſter; 5„ Präſidierender Bürgermeiſter Dr. Ferdinand Fehling: Mecklenburg⸗Schwerin: Miniſterpräſident Dr. Wendorff; Mecklenburg⸗Strelitz: Vorſitzender des Staatsminiſte⸗ riums, Staatsminiſter Haus Krüger; Oldenburg: Miniſterpräſident Tantzen⸗Heering; Preußen: Die Landesverſammlung; Reuß: Der Staatsrat, der aus höchſtensd' 9g vom Volksrat ernannten Mitgliedern beſteht; 0 Dr Dr. nauer; 8 Sachſen⸗Alten burg: Vorſitzender des Staatsminiſteriums, Staatsrat Frölich; 5 f Sachſen⸗Meiningen: Miniſterpräſident Frhr. v. Türke: Paulßen; Schaumburg⸗Lipne: Die Landesregierung: 5 Schwarzburg⸗Nudolſtadt: ſteriums Hartmann; Schwargburg Sondershauſen: Das Miniſtexium; Waldeck: La sdirektor v. Roedern;„ Württemberg: Staatspräſident Staatsminiſter Blos. Kalaſtrophale Kohleunot in Groß⸗Berlin. „W. T. B. Berlin, 3. Jan. Die Kohlenverſorgung Berlins 0 84 e te Favart vart — Zeit die erforderlichen Kohlenmengen von T ſchaffen, die A. E. G. hat überhaupt faſt keine Vorräte Schwarzkopfwerke haben Vorräte für etwa 4 Tage die werke liegen ſeit längerer 5 ſichten, in abſehbarer Zeit den Betrieb wieder aufzunehme Heimkehr aus Japau. W. T. B. Berlin, 3. Jan. Nach einer vom 9 Geſandten in Tokio eingegangenen telegraphiſchen hat das erſte Heimſchaffungstransportſchiff aus Japan, Dampfer„Kifuk Maru“, am 28. An Bord befinden ſich 63 Offiziere, 2 Mehrzahl der Kriegsgefangenen aus den gefangene. 40 Tage. rere, Dem Frieden entgegen. Die Not Mitteleuropas. Haag, 2. Jan.„Nieuwe Courant“ meldet aus London Sachſen: Vorfſitzender des Geſamtminiſteriums Dr. Grad⸗ Sachſen⸗Weimar: Vorſitzender der Staatsregierung Dr. Vorſitzender des Geſamtmini⸗ * ch zn d t 5 daß man für die Induſtrie⸗ das Schlimmſte befürchten muß. Die Siemens⸗Schuckert⸗Werke müſſen ſchon ſeit geraumer ag zu Tag be⸗ die i Löwe⸗ Zeit ſtill und haben keine Aus⸗ 1. eriſchen eldung der Dezember Kobe verlaſſen. 72 Unteroffiziere und 828 Mannſchaften, insgeſamt 961 Mann. Der Transport, deſſen Führer der Kapitän zur See Vollerthun iſt, umfaßt die gsgef Lagern Naraſhino und Aonogahara, darunter öſterreichiſch⸗ungariſche Kriegs⸗ Die Reiſe, auf der Tſingtau. Singapore, Sa⸗ bang und Port Said angelaufen werden ſollen, dauert etwa . 5 6 85 Du biſt mein! N Roman von H. v. Erlin. 15(Nachdruck verboten.) 1 1 g a 101 Hartmut iſt emporgeſprungen, ſeine Arme um⸗ ſchlingen den Schwankenden, ſtützen, leiten ihn zu einem Sitz. Dann ſteht er über ihn gebeugt und ſpricht zu ihm: e 5 „Vater, nimm es nicht ſo furchtbar ſchwer, laß ihn weiterleben in deiner Liebe— denke daran, wie 1 ſchrecklich er ſeine Schuld gebüßt.“ N 5 Matt, die letzte Kraft gebrochen, die noch einmal aufgeflackert, ſitzt der Greis da, nur ſeine Augen hängen noch voll Leben an des Sohnes Geſicht. „Und du— was dir geſchah— was meine Blind⸗ heit an dir geſündigt ein Leben lang?“ „Still— ſchweige. Nichts iſt geſchehen, was ich nicht hundertfach von neuem auf mich nehmen würde, 1 den Schmerz dieſer Stunde zu erſparen, Va⸗ Und dennoch fragte er, über den Ruhenden ſich beugend, als draußen der Abend herniederſank: „Iſt es dir recht, Vater, wenn ich für das erſte hier bei dir bleibe?“ Die müdegeſchloſſenen Augen des alten Mannes öffneten ſich und blickten unruhevoll den Sohn an. Ein Erinnern, das untergegangen war in der wirren Qual alles deſſen, was in ihm lag, drängte hervor, und unſicher murmelte er: „Wenn du es willſt— wenn du es kannſt!“ Hartmut verſtand das unausgeſprochene Fragen dieſer Worte, ſein Herz zuckte, doch ruhig ſagte er: „Ich kann es. Meine Frau iſt noch nicht von ihrer Reiſe zurückgekehrt.“ i Der unſicher fragende Blick hing weiter an ihm, er atmete ein paarmal und fuhr wie zuvor ruhig fort: „Das Wirrſal zwiſchen mir und Madeleine hat ſich gelöſt und auch das andere— es iſt vorüber— ein letzter Sturm, der an ſich ſelber zerbrach.“ „Angelika.“— Nur wie ein Hauch kam der Name von des Greiſes Munde. „Ich habe ſie begraben.“— Feſten Klanges hatte Hartmut es geſprochen. Falkenhagen geritten, um da die nötigen Weiſungen zu geben für ſein Fortbleiben auf unbeſtimmte Zeit. Ter Leute Reden, das Madeleine gefürchtet für ihn, für ſich vielleicht, es wurde abgeſchnitten hinfort, wenn er daheim bei ſeinem kranken Vater weilte. Sie ſelbſt konnte zurückkehren nach Falkenhagen, wenn ſie es wünſchte, und alles konnte ſich ordnen, löſen zwiſchen ihnen, würdig und in Ruhe, wie ſie es mi wollte. Ob er ihr. gleich heute 5 Er hatt te, hier?— E 1 5 niederzuſetzen. In der Frühe des nächſten Morgens war er nach Zimmer, das auf * Falkenhagen das ſeine geweſen, vor dem Schreib⸗ tiſch geſtanden und es doch nicht vermocht, ſich daran Nicht hier— daheim! 5 Daheim— den Nacken tiefgebeugt war er aus dem Hauſe wieder hinausgeſchritten, das ſie ihm zur Heimat hatte machen wollen.— 65 Ein paar ſtille Tage gingen auf dem Ulmenhofe dahin, in denen der Rittmeiſter das Bett nicht ver⸗ ließ, in denen Hartmut ſtundenlang bei ihm ſaß, von dieſem und jenem zu reden ſuchte, zuweilen auch er⸗ 1 reichte, daß ſein Vater ein paar Worte dazwiſchen warf, doch noch nie war eins gefallen, das auf Os⸗ wald zurückgriff. Nur in dem Tone, wie der alte Mann zu Hartmut ſprach, war etwas Scheues, Schuldbewußtes, das dieſen mit tiefem Weh erfüllte. Da war der Rittmeiſter eines Tages wieder im Wohnzimmer erſchienen, und Frau Reichmann, die über alles, was ſie nicht verſtand, eine Frage getan und Hartmuts Kommen und Gehen wie eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit behandelt hatte, rief voll heller Freude: 5 8 „Da ſind Sie ja wieder auf den Füßen! Nun, für den Reſt laſſen Sie mich ſorgen, und Sie ſollen bald wieder Ihre alte, unverwüſtliche Kraft haben.“ Er nickte vor ſich hin.—„Die unverwüſtliche Kraft.“— Dann ging ſein ängſtlicher Blick über Frau Reichmanns Geſicht und wandte ſich ab wie der eines Ertappten, da er dem ihren begegnete. 7885 Wußte ſie— auch ſie? Ein Schaudern ging plötz⸗ lich durch ihn hin. Wußten vielleicht noch mehr Men⸗ ſchen darum— ahnte, munkelte man? freche Knecht zu ihm geſprochen, kam in „Es fährt mancher am Zuchthaus vorbei, ein gehört!“ N 5 der hin⸗ (Fortſetzung folgt.) Was der Erinnerung: Kater dem Titel„Die Entſcheidung liegt bei den engliſchen Arbeitern“ bringt„Labour Leader“ einen Artikel, dem fol⸗ gendes zu entnehmen iſt:„Der ſchreckliche Hungerkreis, den die Ententemächte um ganz Mitteleuropa ziehen und der durch die Forderung der Auslieferung von Docks, Schiffen und Eiſenbahnmaterial noch verſchlimmert worden iſt, ſtellt ſich als das Ergebnis eines ſo raffinjerten und grauſamen Planes dar, daß man nicht begreifen kann, wie er zur Aus⸗ führung gebracht werden konnte. Der Gedanke, nach dem Schluſſe des Krieges die deutſchen Führer zur Verantwor⸗ tung zu ziehen, kann ſchließlich durch eine barbariſche Rechts⸗ N auffaſſung begründet werden; aber der Gedanke, dieſe Strafe 8 auf ein ganzes Volk auszudehnen, das ſich von ſeinen Füh⸗ * rern ſelbſt befreit und ſie geſtürzt hat, ein ſolches Volk der 5 Tuberkulose und dem Untergange preiszugeben, iſt das Pro⸗ 5 dukt einer Irrenhauspolitik. Trotzdem wird ſie kaltblütig 0 ausgeführt.“„Labour Leader“ weiſt darauf hin, daß Eng⸗ land darauf ausgeht, ſo ſchnell wie möglich die Weltherrſchaft zu erobern, und fragt:„Muß denn Deutſchland das Los von Karthago erfahren, müſſen Millionen Männer und Frauen zugrunde gerichtet werden? Darauf müſſen die engliſchen Arbeiter die Antwort geben!“ „ Wachſende Hochwaſſergefahr in Frankreich. 10 Paris, 3. Jan. Die Hochwaſſergefahr hat ſich in Frank⸗ .. reich ſeit geſtern wieder vergrößert. Nach den Morgenblät⸗ * tern ſteigen Seine, Marne und Oiſe fortwährend. Bei Cha⸗ . renton iſt der Waſſerſtand 5½ Meter höher als der normale. * ö f Noch eine Löſung des türkiſchen Problems. W. T. B. Paris, 3. Jan. Der„Petit Pariſten“ bringt eine Nachricht der„Pall Mall Gazette“, wonach folgende Löſung der Frage von Konſtantinopel den Sieg davontragen dürfte: Konſtantinopel und die Meerenge würden internatio⸗ naliſtert und Frankreich, ſowie England übten dort gemein⸗ ſam eine Vormachtsteilung aus. Der neue Sitz der türki⸗ ſchen Regierung befinde ſich in Kleinaſien. Der Sultan würde als Oberhaupt der Türkei iu religiöſer Beziehung anerkannt und Konſtautinopel bleibe in gleicher Beziehung * Hauptſtadt des Islam.„Pall Mall Gazette“ fügt hinzu, 1 Lloyd George werbe ſich mit einem ſehr beſtimmten Plane 19 nach Paris begeben mit deſſen Annahme dureh die Konferenz 8 ſicher zu rechnen ſei. i * Indien. Amſterdam, 3. Jan. Die„Times“ melden aus Amxrit⸗ ſat, daß bei der Eröffnung des indiſchen Nationalkongreſſes der Präſident des Kongreſſes eine Rede hielt, in der er ſagte, der Friede in der Welt ſei keilweiſe wieberhergeſtllt: die 14 Punkte des Präſidenten Wilſon ſeien jedoch tot.„Wehe Im Beſiegten!“ ſei die Loſung. Rußland, das Frieden wolle, kaſſe man nicht zur Ruhe kommen. Das Los der Türkei hänge in der Schwebe, und Irland und Aegypten müßten die Macht des britiſchen Reiches fühlen. In Indien ſei das Kriegsrecht weiter gehandhabt worden, um Furcht in das Herz des indiſchen Volkes zu pflanzen und um etwaige kom⸗ mende Schwierigkeiten zu vermeiden. Die„Times“ 2 4 von Mandaten für Teile der Türkei als einen Angriff auf 5 ihre Religion auſehen würden. 5 r ee * 87 2 7 N . Die Lage in Rußland. 5 Die Lage in Sibirien. * Rotterdam, 3. Jan. Laut„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ meldet die t“ me Times“ aus Sibirien, daß die Lage der zurückweichender . Armee Koltſchaes furchtbar iſt. Die Be⸗ 5 völkerung Irkutsks iſt der dort verweilenden Regierung Leoltſchaks feindlich geſinnt. Die Eiſenbahnſtation dieſer g Stadt ſoll in den Händen der Soziolrevoluttonäre ſein. 9 Nach einer„Times“⸗Meldung aus Peking iſt Japan be⸗ * reit, in Sibirien durch energiſche Unterſtützung die Lage zu 5 vetten, wenn es von den Mächten die Ermächtigung dazu 5 zerhalte. Dasſelbe Blatt meldet aus Newyork, daß einer * halbamtlichen Mitteilung aus Washington zufolge, die Ver⸗ 5 einigten Staaten, England und Japan ein Abkommen ge⸗ * ſchloſſen haben, nach welchem die Aufſicht für Oſtſibirien Ja⸗ Lan übertragen wird. Japaniſche Truppen würden den Schutz der Eiſenbahn bis zum Baikalſee gegen die Bolſche⸗ wiſten übernehmen. Die amerikaniſchen und tſchecho⸗ſflo⸗ wakiſchen Truppen würden aus Sibirien zurückgezogen. Oſtſibirien unter Aufſicht Japans. Tal. Rotterdam 3. Jan. Laut„Nieuwe Rotterdam⸗ ſche Courant“ meldet die„Times“ aus Newyork, daß einer halbamtlichen Mitteilung aus Waſhington zufolge die Ver⸗ einigten Staaten, Euglaud und Japan ein Abkommen ge⸗ ſchloſſen haben, wonach die Aufſicht über Oſtſihirien Japan übertragen wird. Japan wird jetzt Truppen in großer Zahl eniſenden um die ktransſibiriſche Bahn bis zum Baikal⸗See gegen die Bolſchewiſten zu ſchützen. Kämpfe der Japaner gegen Bolſchewiki. T. U. Geuf, 3. Jan. Eine Meldung der„Chicago Tri⸗ bune“ beſagt, daß ganz Oſtſibirien in Flammen ſteht. Die Japaner kämpfen gegen die Bolſchewiki auf der Linie des Baikal⸗Sees, über die hinaus ſie, wie ſie erklärten, die Bol⸗ ſchewiki nicht vordringen laſſen wollen. Ein Radio⸗Tele⸗ ramm an den„Petit Pariſien“ meldet, daß ein von Oſt ommender Zug, in dem ſich mehrere Miniſter der Regie⸗ rung Koltſchak befanden, enigleiſt und in eine Schlucht ge⸗ ſtürzt iſt; die Miniſter hätten dabei den Tod gefunden.— Das Bolſchewiſten⸗Blatt„Isweſtija“ teilt offiziell mit, daß die außerordentliche Kommiſſion in Moskau in den erſten drei Monaten des Jahres 1919 hat 14000 Menſchen hinrich⸗ ten laſſen. 2 2 4 Kleine politiſche Nachrichten. Das Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Deutſchland und Holland. Bei den Verhandlungen über ein Wirtſchaftsab⸗ kommen zwiſchen Deutſchland und Holland wurde deutſcher⸗ 5 ſeits in eine Verlängerung des beſtehenden und mit dem I. Januar ablaufenden Kohlenabkommens gewilligt. Im Januar ſollen mindeſtens 80000 Tonnen Steinkohlen von Deutſchland nach Holland geliefert werden. Ueber den Preis wurden noch keine Beſchlüſſe gefaßt. Penſion und Nebeneinkommen. Die Gerüchte, daß ein Geſetzentwurf in Vorbereitung ſei, der eine Anrechnung der Nebenverdienſte der Peuſion zum Gegenſtande habe, dergeſtalt, daß die Penſſonen um das Nebeneinkommen ge⸗ kürzt wrden ſollen, ſinden ihre Beſtätigung. Die Regie⸗ rung teilt mit, daß tatſächlich Erwägungen in dieſer Rich⸗ tung ſchweben. Nicht nur ſollen die großen Einkommen angerechnet werden, ſondern auch die kleinſten, allerdings ſoll bei den kleinen Nebeneinkünften der zur Anrechnung kommende Prozentſatz nur ein kleiner, kaum ſpürbarer ſein. Die Eiunheitskurzſchrift. Zur Vorbereitung einer Ein⸗ heitskurzſchrift iſt von den Vertretern der beteiligten Re⸗ gierungen ein Oberausſchuß eingeſetzt worden. Zur Auf⸗ nahme ſeiner Arbeiten wurde dieſer Ausſchuß vom Mini⸗ ſterium des Innern nunmehr auf den 13. Januar 1920 einberufen. Es iſt die höchſte Zeit. In ſeinem Silveſter⸗Leitartikel erklärt der Temps“:„Es iſt höchſte Zeit, daß der Friedens⸗ vertrag in Kraft tritt, damit ſich endlich die alliierten Regie⸗ rungen mit der deutſchen Regierung in Verbindung ſetzen, um Maßnahmen zu treffen, die die wirtſchaftliche Aufrich⸗ tung Deutſchlands und ſeine Zahlungsfähigkeit ſicher ſtellen. Erhöhung des Brotpreiſes in Frankreich. Ackerbaumini⸗ ſter Noulens erklärte vor der Kreditkommiſſion der Kam⸗ mer, daß der Brotpreis vom 1. Februar ab in Paris von 55 auf 90 Centimes, in den Departements von 60 auf 95 Cen⸗ times erhöht werde. Die Handelsfreiheit für Inlands⸗ 985 Getreide wurde wieder geſtatlet. während ſich der Staat das Einkaufs⸗, Einſuhr⸗ und Verteilungs monopol für Aus⸗ 2 ſands⸗Getreide vorbehäl a 4 —— — ſatzſteuergeſetz. Die erſte Völkerbundsverſammlung. gemeldet: Der Oberſte Rat hat das Zuſammentreten der erſten Völkerbundsverſammlung beſchloſſen. Der amerika⸗ niſche Botſchafter wurde beauftragt, Wilſon zu bitten, die Einladungen zu verſenden. „Internationale Kommuniſtiſche Studentenföderation“. Der internationale Kongreß der ſozialſſtiſchen und komm niſtiſchen Studenten in Genf hat ſich geſpalten. Die Ver⸗ treter der Schweiz, Frankreichs, Hollands, Südflawiens, Ita⸗ liens und die beutſchen Kommuniſten beſchloſſen, der dritten Internationale beizutreten, und konſtitujerten ſich als „Internationale Kommuniſtiſche Studentenföderation“. Die erſten chineſiſchen Flugzeuge. Vor einigen Tagen wurde in Peking das erſte Handley⸗Sage⸗Flugzeug vorge⸗ führt. Die Maſchine iſt ausſchließlich von chineſiſchen Ar⸗ beitern hergeſtellt. Aus dieſem Grunde hegte man für den erſten Flug einige Beſorgnis, doch gewann der Apparat ohne Zwiſchenfall eine beträchtliche Höhe. Am gleichen Nachmit⸗ tage ſtiegen mehrere Handley⸗Sage⸗Maſchinen auf, Demokrätiſche Agrarpolitik. 5 die Agrarkommiſſion, die auf dem erſten Parteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei im Juli in Berlin mit der Ausarbeitung eines Agrarprogramms beauftragt wor⸗ den iſt, hat einen Entwurf fertiggeſtellt, der lautet: r Die Deutſche Demokratiſche Partei iſt ſich deſſen bewußt, daß eine möglichſt zahlreiche wirtſchaftlich und politiſch un⸗ abhängige Landbevölkerung die einzige unerſchütterliche Grundlage des Volksſtaates bildet. Dieſe zu ſchaſfen und zu erhalten, iſt das erſte Gebot einer weitſichtigen Stgats⸗ und Wirtſchaftspolitik. Der Richtpunkt demotkratiſcher Agrarpolitik iſt daher Banernpolitik. Das Siedlungsgeſetz hat die organiſatoriſchen Vorausſetzungen der Neuſchaffung zund Erweiterung mittlerer und kleinbauerlicher Betriebe gegeben. Die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen aber müſſen geſchaffen werden durch Geſetzgebung in ſteuerlicher und, wirtſchaftlich⸗politiſcher Beziehung, die dieſe Betriebe lebens jäbig erhält. Das bisherige Syſtem der Staffelung der Stenern nach Beſitzgrößen, das die Flächen im Kleinbetrieb, zu höherem Steuerſatz heranzog als im Großbetrieb, muß fallen Eine Neukataſtrierung des landwirtſchaftlichen Grund und Bodens zu Zwecken einer gerechten Verteilung der Vermögens ſteuern muß erfolgen. Wirtſchaftliche Maßnah⸗ men, die die Landwirtſchaft gegen die Konkurrenz extenſiver, Ueberſchußgebiete des Auslandes ſchützen, ſind nach Wieder⸗ kehr normaler weltwirtſchaftlicher Beziehungen erforder⸗ lich. Zur Hebung des Bauernſtandes und ſeiner technischen Ausbildung ſind in weit ausgedehnterem Maße als bin her die Landwirtſchaftskammern zu demokratiſteren und Mit⸗ tel zur Förderung des landwirtſchaftlichen Bildungsweſens für die breite Maſſe der landwirtſchaftlichen Bevölkerung bereitzuſtellen. Die Errichtung möglichſt zahlreicher klein⸗ und mittelbäuerlicher Muſterwirtſchaften iſt anzuſtreben. de Die Löſung der Lohnarbeiterfrage erblicken wir nicht zn der ſchematiſchen Uebertragung ſolcher Geſetzesbeſtim⸗ mungen, die dem ganz anders gearteten Verhältnis zwi⸗ ſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Großinduſtrie entſtammen, ſondern darin, daß ihre wirtſchaftliche Lage den beſonderen lokalen und hiſtoriſchen Verhältniſſen ent⸗ ſprechend ſo geſtaltet wird, daß für die Tüchtigen unter ihnen und ihrem Nachwuchs der Aufſtieg in die Klaſſe des länd⸗ lichen Mittelſtandes ermöglicht wird. Das Arbeitsverhält⸗ nis muß ſo geſtaltet werden, daß es den Anſprüchen deut⸗ ſcher Arbeiter in jeder Beziehung entſpricht. n Dem Genoſſenſchaftsweſen iſt von Staats wegen jede Förderung, auf die es durch ſeine berufenen Vertreter ſelbſt Wert legt, zuzubilligen. Dagegen ſind alle auf Soztaliſte⸗ rung der landwirtſchaftlichen Betriebe gerichteten Beſtrebun⸗ gen abzulehnen, da ſie der Eigenart des landwirtſchaftlichen Betriebes widerſprechen. Die landwirtſchaftliche Güterer⸗ zeugung iſt mit allen Mitteln zu fördern, ihre Voraus ſet⸗ zung iſt die Wirtſchafksfreiheit— Zwangswirtſchaft hemmt die Produktion und iſt deshalb zu verwerfen. Als uner⸗ läßliche Vorbedingung intenſivſter Landwirtſchaft müſſen Kunſtdünger und Kraftfutter in ausreichendem Maße zur Verfügung geſtellt werden. Die aus der Zeit der Vorherr⸗ ſchaft ſtammenden, die landwirtſchaftliche Bevölkerung er⸗ bitternden Beſtimmungen auf dem Gebiete der Verwaltung und des Jagdrechtes, der Grunderlaſſen und der ſonſtigen Geſetzgebung ſind zu beſeitigen. g ö r! Baden und Nach argebiete. —“ Abſtimmungsberechtigte in Baden. Der deutſche Schutzbund für die Grenz⸗ und Auslandsdeutſchen hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, die Adreſſen auch der in Baden woh⸗ nenden Nordſchleswiger, Oberſchleſier, Oſt⸗ und Weſtpreu⸗ ſſen zu ſammeln, um den Abſtimmungsberechtigten die im Friedensvertrag vorgeſehene Abſtimmung in ihrem Hei⸗ matsort zu ermöglichen. Reiſe⸗ und Unterhaltungskoſten werden erſetzt. Alle Heimattreuen werden gebeten, fofort ihren jetzigen Wohnort nebſt Geburtstag und Geburtsort an den Deutſchen Schutzbund für die Grenz⸗ und Auslands⸗ deutſchen in Stottgart, Friedrichsſtraße 2a, aufzugeben. e Kriegsgeſangenenfürſorge. In der letzten Aufſichts⸗ ratsſitzung der Wirtſchaftsſtelle für den Handwerkskammer⸗ bezirk Karlsruhe, e. G. m. b. H. wurde beſchloſſen, 5000 M. zur Verfügung zu ſtellen und erholungsbedürftigen Hand⸗ werksmeiſtern aus dem Handwerkskammerbezirk Karlsruhe, welche aus der Kriegsgefangenſchaft zurückkehren, den Auf⸗ enthalt in einem Erholungsheim zu ermöglichen. Anmel⸗ dungen ſind an die Wirtſchaftsſtelle des Handwerkskammer⸗ bezirks einzureichen. 6 franzöſiſcher Gefangenſchaft ſchmachten, wollen dorthin mit⸗ geteilt werden. —* Eine unruhige Neujahrsnacht. Die aus den ver⸗ ſchiedenen größeren Städten vorliegenden Nachrichten laſſen erkennen, daß faſt überall das neue Jahr mit großem Radau „begrüßt“ worden iſt. Eine Ausnahme macht wohl nur die Stadt Freiburg, wo ſich der Jahreswechſel ruhig und ohne dem früher auch dort vielfach üblichen Radau vollzogen hat. Ziemlich toll ging es in Mannheim zu. Die halbwüchſige Jugend beiderlei Geſchlechts veranſtaltete Umzüge und tanzte auf offener Straße. Als die Kirchenglocken das neue Jahr einläuteten, heulten die Sirenen der Dampfer und Fabriken. Toll geſchoſſen wurde auch in Pforzheim, wo das Treiben verſchiedentlich faſchingsmäßig ausarkete. Die Po⸗ ligei mußte verſchiedentlich einſchreiten. Nicht anders war es in Heidelberg. Dort wurden ſogar Minen zur Exploſion gebracht. 23 Perſonen wurden von der Heidelberger Polizei verhaftet 5„ . Eisgaug vor 40 Jahren. Es mag noch nachträglich daran erinnert werden, daß wir in Baden vor 40 Jahren, am Silveſtertag 1879, einen der ſchwerſten Eisgänge hatten. „Durch die guvor herrſchende ſtarke Kälte war der Rhein vollſtändig zugefroren und alle kleinen Flüſſe hatten ſich bis auf den Grund zu Eis verdichtet. Am Silveſtertag trat plötzlich Tauwetter ein. Auf dem Rhein dauerte der Eis⸗ gaug über drei Tage. Die Eisblücke der Kinzig mußten geſpreugt werden und die Stadt Renchen wurde überflutet. „Zur Eierbewirtſchaftung. Der Vorſtand des Genoſ⸗ ſenſchaftsverbandes badiſcher landw. Vereinigungen befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage der Eierzwangs⸗ bewirtſchaftung und kam dabei zu der Anſicht, daß für das kommende Wirtſchaftsjahr eine ſolche Zwangswirkſchaft der Eier nicht mehr durchgeführt werden ſollte. 8 0 l Die Weiunhöchſtpreiſe. Das Miniſterium des Innern hat für den Ausſchank von Konſumweinen guter Beſchaffen⸗ heit des Jahrgangs 1919 für einen Viertelliter einſchließ⸗ lich Steuer folgende nach bem Abſtieg geltende Höchſtpreiſe feſtgeſetzt: nach dem 1. Abſtich: Weißwein 1,80 M., Rotwein 350 1 nach dem 2. Abſtich: Weißwein 2 M. und Rotwein 2,5 g 5 — Eine wichtige Uebergangsbeſtimmung im neuen Um⸗ Bei der Beratung des. et die Nationalverſammlung dem Sutwurf eine Aus Paris wird Auch die Namen derer, welche noch in —— kommniſſe des Humors nicht Ache id unverfe mung als Abſatz 8 des Patagrachen ö sen ar 0 m Paragraphen 46 Abſatz 3 enthalten iſt. Sie regelt die Steuerzahlung für Lieferungen, die nach dem alten Umſatz⸗ ſteuergeſetz ſteuerfrei waren oder einem niedrigeren Satze unterlagen, falls die Lieferung oder die Vereinnahmung vor dem 1. Januar 1920 liegen, während die Vereinnahmung bezw. die Lieferung nach dieſem Zeitpunkt ſtattfinden. Die Regelung iſt dahin getroffen, daß die Steuerſätze des neuen Geſetzes nur zur Anwendung gelangen, wenn ſowohl die Lieferung als auch die Vereinnahmung nach dem 31. De⸗ zember d. J. ſtattfinden. 5 1 —gReſerve⸗ Offiziere. die bei der Beförderung keinem beſtimmten Friedenstruppenteil zugewieſen worden ſind, werden nach einem Erlaß des Reichswehrminiſteriums nicht mehr den einzelnen Regimentern zugeführt. Es bleibt fe- doch dieſen Offizieren unbenommen, bei der bevorſtehenden Auflöſung des Beurlaubtenſtandes die Erlaubnis zum Tra⸗ gen der Uniſorm der Reſerveoffiziere eines beſtimmten ehe⸗ maligen Friedensregiments zu erbitten, ſofern die Voraus- ſetzungen dafür gegeben ſind. 8 .—. Die künftige Aufgabe der Kriegervereine. Der Vor⸗ ſitzende des Kyffhäuſer⸗Bundes der deutſchen Landeskrieger⸗ verbände, Generaloberſt v. Heeringen, richtet an die Mti⸗ glieder des Bundes zum neuen Jahre einen Aufruf, in dem er es als eine Aufgabe der Kriegervereine bezeichnet, Trä⸗ ger einer Volksbewegung zu ſein, die zwiſchen den Trüm⸗ mern hindurch wieder zur Ordnung führe. Die Not der 0 Kriegsbeſchädigten und der Hinterbliebenen foll von den Imit⸗ Kriegervereinen gelindert werden. Das Streben nach 15 einem neuen Kriege, die Vornahme militäriſcher Uebungen, Reaktionsbeſtrebungen und jeder parteipolitiſche Zweck wer⸗* den ausdrücklich abgelehnt. Der Geiſt, in dem die Krieger⸗ ſchla vereine in Zukunft wirken ſollen, wird mit den Worten auch gekennzeichnet:„Feſt entſchloſſen ſtehen wir auf dem Boden Woh der durch die Nationalverſammlung gegebenen Verfaſſuna. Reie Reaktionsbeſtrebungen ſind uns ebenſo fern wie jeder par⸗ nur teipolitiſche Zweck Alle unſere Liebe gehört dem Vater⸗ ein! lande; für ſeine Wiedergeſundung ſetzen wir unſere Kräfte über ein.“ 8 8 priv — Wie macht mau erfrorene Nartoffeln genießbar? Ein öffen Apotheker ſchreibt dem Mannheimer Tagebl.“: Man ſchäle eine die aKrtoffeln am Abend vorher und lege ſie in Waſſer, dem Arti einige zerſchnittene Zwiebeln zugefügt werden. Man kann went dieſe Kartoffeln entweder am anderen Mittag mit dieſem eſd Zwiebelwaſſer kochen, oder, wenn der leichte Zwiebelge⸗ 5 Rel ſchmack nicht zufagt, kann das Waſſer abgießen und läßt* dann mit friſchem Waſſer kochen. Der widerlich ſüße Ge⸗ in ſchmack verſchwindet dann vollſtändig! Ein zweites Mittel e bietet der Eſſig, den mau während des Kochens hinzufügt,. dann aber kurz vor dem Garkochen abſchüttet und durch 2 neues Salzwaſſer erſetzt, da leicht ein wenig Eſſiggeſchmack Pur zurückbleibt Zu bemerken iſt noch, daß grüne Stellen der 1914 Kartoffeln wegen des giftigen Solaningehaltes entfernt 5 werden müſſen. Im Anſchluß hieran ſoll nicht verfehlt wer⸗ 8 den, darauf hinzuweiſen, daß man auch mit der Zwiebel 2 den widerlichen Geſchmack des ausländiſchen Specks beſeiti⸗ beſch gen kann. Man legt den Speck zunächſt einige Stunden in richt, kaltes Waſſer, das man häufig erneuert. Dann wird lau- wan warmes Waſſer aufgegoſſen, dem einige zerſchnittene Zwie⸗ 1 beln zugefügt werden. Nach 2—9 Tagen iſt der Speck gut. 5 n 2 e Karlsruhe, 3. Jan. Die vom Landtag eingeſetzte Be⸗ fried ſichtigungskommiſſion, welche die Einrichtungen der Eiſen⸗ lichke bahnbetriebswerkſtätten in, ee nimmt und der die ſchön Abgg, Görlacher(3tr.), Fleig(Soz.) Hoffmann(Dem.), Roth lahre n Amann(3tr.), Niederbühl(Dem.) und Schöpfle(D.⸗ gen Natl.) angehören, hat kürzlich die Eiſenbahnbetriebswerk⸗ wand ſtätte in Villingen und daran anſchließend die Saline in alte Bad Dürrheim beſichtigt. Hierbei wurde auch mit den Ar⸗ beiterausſchüſſen darüber beraten, wie dem Rückgang der durck Salzproduktion begegnet werden könne.. vi Karlsruhe, 3. Jan. In dieſem Jahre ſind hundert, ein Jahre ſeit der Grundͤſteinlegung des Ständehauſes in der wart Ritterſtraße verfloſſen. Am 16. Oktober 1820 wurde der. komr Grundſtein zum Landtagsgebäude gelegt. Vorher hatten poſt. die Kammern im Schloſſe und in einem Hauſe am Rondell ſdief platz getagt. 5 Sun 5. d Heidelberg, 3. Jan. 3. Jan. Die Bürgerausſchuß⸗ bau: fraktion der deutſch⸗liberalen Volkspartei hat an den Stadt⸗ Stu rat ein Schreiben gerichtet und dieſen darin erſucht, von ö ditei den ſich in großer Zahl hier auſhaltenden Ausländern, die ieſe die Valuta durch zahlreiche Einkäufe uſw. aus nützen, eine hört beſonders entſprechend hohe Aufenthaltstaxe zu erheben it: Der Ertrag dieſer Tax ſoll zum Einkauf bezw. zur Ver kein billigung der Lebensmittel verwendet werden. n zin 5e Peidelberg, J. Jan. Am Silveſternachmittag 4 uhr wird ſind 550 Wiener Kinder im Sonderzug über Salzburg nach eh München kommend hier eingetroffen, die erſten ſolcher als Pflegekinder in Deutſchland. Sie werden in der Stadt und 7 im Amtsbezirk Heidelberg verteilt wohnen, beſuchen die Legit Schule und ſollen bis April bleiben. Unterwegs, ſo auch eich in München, wurden ſie durch das Rote Kreuz und ver⸗ und wandte Vereine verpflegt. Sie ſind glücklich über die Ver⸗ B änderung und vor allem über die Verpflegung, in die ſie bis jetzt gekommen ſind. 8 n Heil un Schwetzingen,. Jan. Die Beſchlagnahme von 840 2 Schafen iſt wieder aufgehoben worden, da nachträglich eine Ausfuhrbeſcheinigung von Württemberg und Bayern bei⸗ gebracht wurde. g N Offenburg, 3. Jan. Die hieſigen Kaſernen müſſen von der Stadt vom Reiche zurückerworben werden, da Offen⸗ burg in der neutralen Zone liegt und nach dem Friedens⸗ vertrage keine Truppen ihren Standort darin haben dür⸗ ſen. Die Gebäude ſollen nun zu Induſtriezwecken Verwen⸗ dung finden. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurden zwei Mietverträge abgeſchloſſen mit Induſtrieftr⸗ men über Teile der Kaſernengebäude. 5 8 3 en Friedingen b. Radolfzell, 3. Jan. Während einer Chriſtbaumfeier wurde in fünf Bauernhäuſer eltgchracen und 2000 M. in bar geſtohlen. 9 Aus dem beſetzten Hanauerland. Die neueſten Zeitungsnachrichten, wonach, die Ueberzeu⸗ gung herrſcht, daß der endgültige Friedensſchluß bis Mitte Januar erwartet werden darf, haben nirgends eine lebhaf⸗ tere Befriedigung hervorgerufen, als in den immer noch be⸗ ſetzten Gemeinden unſeres Hanauerlandes. Obwohl uns bekannt iſt, ſo ſchreibt ein Mitarbeiter der„Bad. Lösztg.“,* daß der Kehler Brückenkopf laut Friedens vertrag bei dem zufül Deutſchen Reiche verbleibt, iſt es doch der ſehnlichſte Wunſch den der Bewohner der immer noch beſetzten Grenzorte, endlich aut von dem ſchweren Druck, den die franzöſiſche Beſatzung nun⸗ N e mehr bald ein ehe lang ausübt, befreit zu werden. In unſerm Grenzorte haben wir z. Zt. nur noch 2 Kompagnien mit zirka 200 Mann Truppen, die hauptſächlich zur Kon⸗ trolle des Grenzverkehrs dienen, die aber unſerer Bepölke⸗ rung manche bittere Stunden bereiten und ihr zuweilen das Leben recht ſchwer machen. s 5 Tief zu beklagen iſt, daß in letzter Zeit auffallend vjele Entwendungen vorkamen, die auf die Beſatzung zurückzu⸗ führen ſind. Unſere vom Militär ſtark in Anſoruch genom⸗ mene Realſchule mit ihrer geräumigen Turnhalle hatte dar⸗ unter ſchwer zu leiden. Aus der reichhaltigen Bücherei ſind alle franzöſiſchen Werke über Geſchichte, Literatur uſw. verſchwunden, die wir im Laufe des vergangenen Jahr⸗ hunderts— unſere Schule wurde im Jahre 1809 als Latein- ſchule gegründet und konnte 1909 die Feier des 100 jährigen Beſtehens begehen— aus dem benachbarten Straßburg er- hielten. Aber auch wertvolle neuere franzöſiſche Bücher 55. aus der Stiftung des gefallenen Lehramtspraktikanten Dr. a Alb. Hauß kamen abhanden. Lauter Werke, die nicht mehr erſetzt werden können. Damit 2 dieſe bedauerlichen Vor⸗ entb„ wurde erkan gli Be * lſaal die gew 1 r 9 2 7 . err . 902 8 Friedrich Schiller weggenommen, die anſcheinend von einem Boiku, der wenig Verſtändnis für ſolche Bildwerke beſitzt, für die Büſte eines deutſchen Monarchen gehalten worden iſt, deren Beſeitigung er ſchon im Intereſſe des republikani⸗ ſchen Prinzips für nötig hielt. An Stelle der verſchwun⸗ denen Büſte war ein Zettel France“ angebracht. Außerordentlich groß ſind die Laſten, welche die Gemeinde durch die feindliche Beſatzung zu tra⸗ gen hat. Große Verluſte erleiden beſonders unſere Ge⸗ meindeverwaltungen, indem wir ſchon über 400 Ster Holz dem Feinde abliefern mußten, ohne daß wir wiſſen, wer uns dafür entſchädigt. Es darf ſchließlich wohl geſagt wer⸗ der Ungerechtigkeit, kleinlicher Schikanen und mitunter auch von Gehäſſigkeiten gegenüber der Bevölkerung, ſo daß es unſer ſehnlichſter Wunſch iſt, von dieſer Drangſalierung endlich befreit zu werden, damit wir wieder als freie Men⸗ chen beſſeren Zeiten entgegenſehen dürfen. (dieſer Wunſch wird durch den Friedensvertrag dem and aber ſchwerlich zuteil, da der Kehler Brücken⸗ kopf doch 15 Jahre beſetzt bleiben ſoll. Ja, es erſcheint ſo⸗ gar fraglich, ob fürs erſte irgendwelche Erleichterungen zu⸗ geſtanden werden.) Zwangsmiete und Reichsverfaſſung. 1 preußiſche Miniſterium für Volkswohlfahrt teilt In letzter Zeit iſt ein Urteil des Landgerichts zu Bre⸗ 3 vom 29. Oktober d. J. gegen den bremiſchen Staat durch die Preſſe gegangen, wonach dem bremiſchen Staat die Be⸗ ſchlagnahme von Wohnungen neben einem anderen Grunde Auch deswegen unterſagt wird, weil die Beſtimmungen der Vohnungsmangelverordnung gegen den Artikel 153 der eichsverfaſſung verſtoßen ſollen, nach dem eine Enteignung nur gegen angemeſſene Entſchädigung zuläſſig iſt, ſoweit nicht in Reichsgeſetz etwas anderes beſtimmt. Die Beſchlagnahme übergroßer Wohnungen iſt nicht als die Vornahme einer Fidatrechtlichen Enteignung aufzufaſſen, ſondern als ein „öſfentlich⸗rechtlicher Akt, durch den dem Wohnungsinhaber Fine öffentliche Laſt auferlegt wird. Deswegen kann der Artikel 153 der Reichsverfaſſung in dieſem Fall keine An⸗ wendung finden. Selbſt wenn man aber annimmt, daß die eſchlagnahme⸗Verfügung eine privatrechtliche Beſchrän⸗ zung des Eigentums iſt und demgemäß Artikel 153 der Reichsverfaſſung Platz greift, ſo iſt trotzdem dieſer Artikel 153 nicht verletzt. Denn eine angemeſſene Entſchädigung 15 nur inſoweit vorgeſchrieben, als ein Reichsgeſetz nicht etwas anderes beſtimmt. Die Wohnungsmangelverordnung vom 23. September 1918 iſt ein ſolches vollgültiges Reichs⸗ geſetz, da ſie auf dem Geſetz über die Ermächtigung des undesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Aug. 1914(RG Bl. S. 327 u. f.) beruht, das nach wie vor unbe⸗ kitten in Gültigkeit iſt. Nach einer Entſcheidung des Landgerichts Hannover vom 18. Dezember iſt die Frage der Zuläſſigkeit der Wohnungs⸗ beſchlagnahme der Nachprüfung durch die ordentlichen Ge⸗ richte entzogen. Im neuen Jahr!— Nun iſt zerronnen der holde Traum— von Weihnachts⸗ 5 llieden und Lichterbaum,— es ruft zurück uns die Wirk⸗ lichkeit,— und weiter dreht ſich das Rad der Zeit.— Die ſchönen Stunden vergehen zu bald,— ſchon ſind die Neu⸗ lahrsglocken verhallt— und nach der Feſte ruhvollen Ta⸗ gen— müſſen wir wieder mühen uns und plagen. +— Wir wandern weiter mit altem Fleiß— im neuen Jahre im alten Gleis,— herüber klingt in die neue Zeit— das 822 Lied und das alte Leid.— Die alte Sorge ſchreitet durchs Land,— der Notſtan wächſt und nimmt überhand, von üblen, unerfreulichen Dingen— können wir leider ein Liedchen ſingen.—— Noch blüht keine ſchöne Gegen⸗ rt,— es geht eben alles hart auf hart— und jeden Tag kommt von Weſt und Oſt,— von Süd und Nord eine Hiobs⸗ post.— Die Elemente treiben ihr Spiel,— die Flüſſe ſelbſt ſchießen übers Ziel,— die Fluten rütteln an Deich und Dämmen,— die ſtillen Felder zu überſchwemmen.—— Sturmfluten mehren der Opfer Zahl,— Lawinen dröhnen dun Berg zu Tal— und rollen wachſend von Stein zu ditein— und reißen Häuſer und Dörfer ein.— Die Ruhe ieſer Welt iſt geſtört— und alles, was man jetzt lieſt und bort— bewegt ſich ſtets in derſelben Richtung,— und das iſt: Zerſtörung und Vernichtung.—— Noch zog auf Erden kein Frieden ein,— noch hadern und kämpfen die Partein, noch ſchreitet durchs Land die alte Not— und teurer wird unſer täglich Brot.— Die Valuta ſinkt und der Preis Reht an,— es ſtöhnt der Bürger und Arbeitsmann— und als die Folge gibt's neue Erregung— und Forderungen ud Lohnbewegung!—— Noch ſtehen wir ja am Jahr⸗ Aeiun— und denken mit hoffnungsfrohem Sinn:— Viel⸗ leicht, daß bis zu des Jahres Schluß— abflauen Teuerung und Verdruß.— Die Hoffnung bleibt immer fortbeſteh'n, I einſt wird ſie doch in Erfüllung geh'n,— wir hofften bis jetzt und hoffen weiter— das Beſte vom„Jahre des 1 Heils“ Ernſt Hekter. —. Vier Kinder zerriſſen. Beim Spielen mit einer Hand⸗ ranagte, die Kinder auf bisher unaufgeklärte Weiſe gefun⸗ den hatten, ereignete ſich in Wunstorf bei Hannover eine Exploſion. Vier Kinder wurden zerriſſen. g 3 Der amerikaniſche Whisky. Nachrichten von verſchiedenen Ventren melden weitere Todesfälle oder Fälle von Verluſt 0 90 Augenlichts infolge Genuſſes denaturierten Sprits oder NMelſprits, der als Whisky verkauft wurde. Da im Staate 51 Jerſey ſechs ſolchen Fälle vorgekommen ſind, hat die „polizei eine Razzia in Schenken veranſtaltet. Wie der Frieden zuſtande kam. 5 d Der engliſche Berichterſtatter Harris, der während er ganzen Dauer der Friedensverhandlungen in Paris 7 kiederſchmekternd. Man fragt ſich erſtaunt, wie 8 möglich iſt, daß ein ſo bedeutender geſchichtlicher Au⸗ benblick ein ſo kleines Geſchlecht finden konnte, das in iner Weiſe geeignet war, die ſchweren Aufgaben durch⸗ zuführen, die ihm geſtellt waren. Harris hat den Mut, 3 Frieden ſchlecht zu nennen. Er hätte nur dann lten hätte, auf der der Waſfenſtillſtand aufgebaut war: ilſons vierzehn Punkte. Wäre man in Paris dazu Witt geweſen, dann hätte dem Waffenſtillſtand wenige zochen ſpäter ein Vorfrieden folgen müſſen. Aber dieſem derſetzte ſich Lloyd George, der erſt ſeine Khakiwahlen n Sicherheit haben wollte. Als ſchweren Fehler be⸗ Kc, es Harris, daß die Konferenz in Paris in einer ſchr oſphäre abgehalten wurde, die infolge der Kriegs⸗ crecken noch ſehr aufgewühlt war und beeinflußt durch pagandapreſſe. Obwohl ſich Wilſons erſter Punkt die Geheimdiplomatie ausſprach, hielt man bloß heimſ itzungen ab. Als amerikaniſche und eng⸗ e Journaliſten dagegen proteſtierten, beſchloß man, Vollſitzungen Journaliſten als Zuhörer zuzu⸗ fit a b.. L mit der Aufſchrift„vive la den, daß die feindliche Beſatzung getragen iſt von dem Geiſt Vale, hat ſeine Eindrücke in einem ſoeben erſchienenen niedergelegt, und was er darin erzählt, iſt einfach geleg ut ſagen können, wenn man die Grundlage aufrecht er⸗ ausgeſehte Bombardement einer leidenſchaftlichen d hielt von dieſem Augenblick an— nie ehr * Ewig denkwilkdig bleibt Harris Bericht, wie ſich Wil⸗ ſon, Clemenceau und Lloyd George auf die Sitzungen der Konferenz vorbereiteten. Nicht etwa, daß ſie die immer⸗ hin ſchwierigen Probleme, die zu löſen waren, ſtudiert hätten, ſondern Clemenceau und Lloyd George erzählten Wilſon Witze und Anekdoten. Ein wenig beteilig⸗ ten ſich an dieſen Erzählungen auch die weniger bedeu⸗ tenden Perſönlichkeiten der Konferenz. Die Entſcheidung über alle Fragen lag in den Hän⸗ den Wilſons, Clemenceaus und Lloyd Georges, die„ſicht⸗ lich ſchlecht geeignet waren, ſchwierige und verwickelte inter⸗ nationale Streitfragen zu löſen“. Wilſon gab Schritt für Schritt ſeine vierzehn Punkte frei, es gelang ihm nicht, ſeine Kollegen zu überzeugen, daß dje Annahme ſeiner vierzehn Punkte alle vorher beſchloſſenen Geheimverträge hinfällig machte. Wegen ſeiner„weltfremden“ Anſich⸗ ten wurde Wilſon nur verlacht und Clemenceau erklärte wörtlich— Harris verbürgt ſich für dieſe Aeußerung—, er ziehe es vor, mit dem Oberſten Houſe zu verhandeln, der praktiſch rede; Wilſon rede wie Jeſus Chriſtus. Es führte zu weit, all die Einzelheiten in Harris“ Buch über die Löſung der Finanzfragen, Arbeiterkonferenz, Stellung zu Rußland, Ernährung Europas anzuführen. Beſonders wertvoll iſt ſeine Schilderung der„Geburt des Völkerbunds“. Eines Tages, 10 Minuten nach 5 Uhr, erhob ſich Clemenceau und fragte:„Wünſcht noch jemand zu ſprechen?“ 5 Uhr vorüber— alles wollte natürlich nach Hauſe. Clemenceau fuhr fort:„Nie⸗ mand verlangt das Wort. Ich bringe die Reſolution zur Abſtimmung.— Angenommen.“ Niemand hatte eine Ah⸗ nung, worüber abgeſtimmt worden war. Dann verlangte der engliſche Miniſter Barnes, Vertreter der Arbeiter⸗ partei, das Wort, um, wie er ſagte, zum nächſten Punkt der Tagesordnung, zur Völkerbundsfrage, zu ſprechen. Er erhielt das Wort nicht, da er, wie Clemenceau ſagte, wenige Minuten früher ſelbſt für die debattenloſe Annah⸗ me der Völkerbundsbeſtimmungen geſtimmt hatte. 5 Auf dieſe Weiſe alſo kam der vielleicht wichtigſte Teil des Verſailler Friedens zuſtande. Man kann nicht ſa⸗ gen, daß Harris Erzählungen die Hochachtung vor dem Schöpfer dieſes Werkes zu ſteigern geeignet wären, und man kann nur hoffen, daß ſich der von Harris mitgeteilte Ausſpruch des Generals Smuts baldigſt erfüllen möge: „Gott ſchreibt einen ganz anderen Frieden, als dieſer iſt.“ Neues vom Tage. Die Trennung von Staat und Kirche Berlin, 2. Jan. Zu der Meldung, daß es ſich bei den Verhandlungen im Preußiſchen Kultusminiſterium mit dem Nuntius Pacelli in der Hauptſache um die Neu⸗ beſetzung des erzbiſchöflichen Stuhls in Köln gehandelt habe, erfährt die„Voſſ. Zeitung“: Zwiſchen Preußen und dem Heiligen Stuhl beſteht ein Staatsvertrag, der bei der Wahl der Biſchöfe durch die Kapitel dem Staat eine gewiſſe Mitwirkung zuſichert. Aehnlich liegt der Fall in Bayern, wo die Mitwirkung des Staats durch ein formelles Konkordat geregelt iſt. Nun hat man in Wei⸗ mar beim Verfaſſungswerk den Grundſatz der Trennung von Kirche und Staat ausgeſprochen, ohne irgendwie dar⸗ auf Rückſicht zu nehmen, daß derartige internationale Ver⸗ träge beſtehen. Es wurde durch dieſe einſeitige Aufhe⸗ bung des Vertrags eine Situation geſchaffen, in der— nach Auffaſſung der Kurie— der Staat abſolut keinen Einfluß mehr auf die Beſetzung der deutſchen Bistümer hat. Dieſe Auffaſſung ſoll bereits bei der Beſetzung des Kölner Erzbistums wirkſam gemacht werden. Angeb⸗ lich ſoll dort die Wahl eines Franzoſen ins Auge gefaßt werden. Augenſcheinlich will die preußiſche Regierung den begangenen Fehler jetzt wenigſtens einigermaßen durch Verhandlungen wieder gut machen: wenigſtens deutet die Reiſe des Unterſtaatsſekretärs Wildermann und des Ge⸗ heimrats Niermann vom Kultusminiſterium zuſammen mit dem päpſtlichen Nuntius darauf hin. Vermiſchtes. Fürſt Wedel. In Stockholm iſt der frühere Statt⸗ halter von Elſaß-Lothringen, Fürſt Wedel, im Alter von 77 Jahren geſtorben. Wedel war von 1907 bis 1914 Statthalter, er zeigte ſich aber der ſchwierigen Stellung nicht gewachſen. Er war mit der ſchwediſchen Gräfin Platen, geb. Hamilton, verheiratet, in deren Heimat er ſeine letzten Lebensjahre verbrachte. Brand auf der Veſte Koburg. Im Fürſtenbau der Veſte Koburg brach Feuer aus, wodurch mehrere Zim⸗ mer des Herzogs beſchädigt wurden. Koſtbare Einrich⸗ tungen ſollen zerſtört worden ſein. 15 000 Poſtpakete verloren. Mit dem amerikani⸗ ſchen Dampfer„Kerwood“, der am 1. Dezember bei der holländiſchen Inſel Terſchelling auf eine treibende Mine lief, ſind auch etwa 15000 nach Deutſchland be⸗ ſtimmte Poſtpakete verloren gegangen. Todesſtrafe für Diebſtahl. Nach dem„Berliner Lokalanzeiger“ verurteilte das Kriegsgericht in Lodz(Po⸗ len) vier Chauffeure, die auf dem Militärflugplatz Auto⸗ gummireifen geſtohlen hatten, zum Tode durch Erſchießen. Kohlennot. In Düſſeldorf ruht der Straßen⸗ bahnbetrieb vom 1. bis 4. Januar vollſtändig, damit die Induſtrie wenigſtens für 6 Stunden täglich mit elektri⸗ ſchem Strom verſorgt werden kann. Ter Schlafwagen als Notquartier. Zur Unter⸗ bringung von Reiſenden, die keine Unterkunft in Gaſt⸗ höfen finden, ſind auf den Berliner Bahnhöfen die wäh⸗ rend der Verkehrseinſchränkung nicht benützten Schlaf⸗ wagen, zunächſt 27, bereitgeſtellt worden. Die Betten, deren Zahl auf 2000 gebracht werden ſoll, werden gegen mäßige Gebühr vermietet. a Schiebungen. Von der Materialverwertungsgeſell⸗ ſchaft Weſtpreußen waren 10000 Kg. hochwertiges Edel⸗ metall an eine Berliner Firma verkauft worden. Der Wagen kam aber nicht an, ſondern wurde von einem Händler anderwärts verſchoben. Der Betrüger, der ver⸗ aftet iſt, will das Metall einem Vorarbeiter um 35.000 Mark abgekauft haben. 8 Die Landespolizei beſchlnaanahmte auf dem Bahnhof Rittershauſen zwei Waggon Schokolade im Wert von einer halben Million, die nach Berlin verſchoben wer⸗ den ſollten. Mieterſtreik. Die Vereinigung der Mieter in Ham⸗ burg hat in einer Verſammlung auf die von den Haus⸗ beſitzern beabſichtigte Miete⸗Erhöhung um 70 Prozent beſchloſſen, ſolange keine Mieten zu bezahlen, bis die Hausbeſitzer ihre Forderung zurückgezogen und verſchie⸗ dene Bedingungen des Mietervereins(Zurückziehung der Klagen, Aufhebung des Hausverwalterſyſtems, Verbot des Hausverkaufs an Ausländer, Aufhebung des Verkaufs zu Ungunſten der Mieter uſw.) angenommen haben. Lokales. ep. Wozu noch Gaben für die Miſſion? Die deutſche Miſſion iſt vom Weltkrieg mit am ſchwerſten getroffen worden. Immerhin ſind den deutſchen Mif⸗ ſionen noch wichtige Arbeitsgebiete geblieben: China, Südafrika und die holländiſchen Kolonien, und die* ler Miſſion ſteht im Begriff, ein neues Arbeitsfeld in Niederländiſch Indien zu übernehmen. Die deutſche Miſ⸗ ſion denkt nicht daran, abzudanken. Dann iſt ſie aber auch nach wie vor auf die Gebefreudigkeit ihrer Freunde angewieſen. Dazu kommt, daß die deutſchen Miſſionare während des Kriegs im Ausland, wo keine Geldſendungen aus der Heimat ſie erreichen konnten, beſtändig Geld auf⸗ nehmen mußten, wodurch wieder die Schuldenlaſt der Miſſionsgeſeliſchaften erheblich gewachſen iſt. Und 15 erfordert ihr und ihrer Familie Unterhalt, die ärztliche Behandlung der vielen tropenkrank Heimgekehrten uſw. umfangreiche Geldmittel,— zumal bei dem ſchlechten Stand unſerer Valuta alle Koſten ins Ungemeſſene ge⸗ ſtiegen ſind. Zur Befriedigung all dieſer Bedürfniſſe braucht die deutſche Miſſion die unermüdliche Hilfe der Heimatgemeinde und wartet darauf; möchte ſie ſich na⸗ 1 am kommenden Erſcheinungsfeſt nicht enttäuſcht ſehen! — Der Telephonverkehr mit Frankreich iſt in vollem Umfang freigegeben, doch bereiten fehlende un⸗ mittelbare Leitungen noch erhebliche Schwierigkeiten. — Zinſendienſt. Die Anleihezinſen und die ausge⸗ loſten Schuldverſchreibungen derjenigen Anleihen der Stadt Budapeſt, die während des Kriegs regelmäßig be⸗ zahlt worden ſind, werden vom 1. Januar wieder eingelöſt. — Für Auswanderungsluſtige. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Auswanderungsluſtige ſich von Schwindlern oder Erpreſſern falſche oder völ⸗ lig nutzloſe Auskünfte um teueres Geld geben ließen. Da⸗ gegen können ſie umſonſt richtige und ſachgemäße Aus⸗ kunft beim Reichswanderungsamt und ſeinen Zweigſtel⸗ len erhalten. Nun iſt auch die Reichsfürſorgeſtelle für entlaſſene Wehrleute aus der Schweiz in Singen mit den Geſchäften einer öffentlichen Auskunftsſtelle für deutſche Rück⸗, Aus⸗ und Einwanderer beauftragt worden. Dort wird gerne Rat und Auskunft in allen Auswanderungs⸗ fragen erteilt. N — Erhöhung der Brikettpreiſe. Zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſterium und dem Niederlauſitzer Bri⸗ kettſyndikat ſind Verhandlungen im Gang wegen Erhö⸗ hung der Brikettpreiſe. Die Herſtellung beträgt derzeit 50 bis 60 Prozent der Friedensleiſtung. 5 — Litauiſcher Flachs. Mit der litauiſchen Regie⸗ rung werden Verhandlungen gepflogen über die Ein⸗ fuhr von litauiſchem Flachs im Austauſch gegen Koh⸗ len und andere deutſche Waren. 5 Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 2. Jaunar 1920 1. Auf dem Friedhof bei den Kriegergräbern ſoll ſpäter durch die Gemeinde eine Ehrentafel für die gefallenen Helden errichtet werden. 2. Die Gemeinde tritt dem Verein für das Deutſchtum im Ausland mit einem jährl. Beitrag von 100 Mk. bei. 3. Die Ziegenbockverſteigerungen werden genehmigt. 4. Die Tagesgebühren der Beamten und Bedienſteten werden neu feſtgeſetzt, vorbehaltlich der nachträglichen Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. 5. Als Ortsbürger wird aufgenommen Ludwig Wetzel Schm ed. 6. Zum angeborenen Bürgerrecht werden zugelaſſen Auguſt Schwind, Elektromonteur Georg Spies, Fabrikarbeiter. 7. Für die anl. des Hochwaſſers beſchäftigten Gemeinde⸗ und Notſtandsarbeitern wird eine entſprechende Ver⸗ gütung feſtgeſetzt. b 5 8. Ein Geſuch um Benützung von Wohnräumen zu gewertlichen Zwecken wird abgelehnt. 9. Für die Wohnungen in den Neubauten der Mittelſtr. werden die Mietzinſe feſtgeſetzt. 10. Kenntnis genommen wird von dem Schreiben der O. E. G. über Erhohung der Fahr preiſe a von der Einladung der freiw. Feuerwehr zum Ball am 10. ds. Mts. 11. Es ſollen 3 weitere Eber zur Haltung auegeſchrieben werden. f a 12. Dem Pferdezuchtverein hier werden zur Abhaltung von Pferderennen am Oſtermontag die Woͤrtelwieſen überlaſſen. 0 13. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Derontwortſſch für die Nepaftſon Ga. Zimmermann, Decken beim bollgadlenft-Oranung in der flalbol. fleche⸗ Feſt der Erſcheinung des Herrn 6. Januar 1920. 37 Uhr, hl. Kommunion ¼8 Uhr, Frühmeſſe. ½10 Uhr, Hauptgottes dienſt. ½2 Uhr, Sakcamentale Andacht mit Segen. R 8 8 8 EC Aufruf an die Getreideſelbſtverſorger zur freiwilligen Abgabe von Brotgetreide für die notleidende Bevölkerung Mülſch⸗Heſterreichs, insbeſondere der Stadt Wien. Es werden die kleinſten Mengen von 5 Pfund und mehr angenommen. An der Ab⸗ lieferungspflicht können dieſe Mengen nicht in Abzug gebracht werden, denn dadurch würde die eigene verforgungsberechtigte Bevölkerung, die übrigens ſchon für dieſen Zweck um 200 Gramm pro Kopf für einen Monat gekürzt wurde, geſchädigt. Im Laufe dieſer Woche wird mit der Sammlung begonnen und empfehlen wir den Landwirten eine rege Beteiligung an dieſem Liebeswerk. Auf Wunſch wird für die ab⸗ gegebenen Mengen der Höchſtpreis vergütet. Seckenheim, den 5. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Auf die wichtigſten Beſtimmungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam 1 Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ halb 8 Tagen der Wohnungstomm ſſion anzumelden. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſton darf nicht vermietet werden. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des. Mieteinigungsamts nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bri der Wohnungskommiſſion anzumelden. Durch Gemeinderatsbeſchluß ift die zu⸗ F läſſige Zahl der Wohnräume auf die Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen und einem beſtimmten Wohnungs- ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder der Verfügungsberechtigte noch der Wohnungsſuchende binnen einer Woche beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ behörde in Anſpruch genommen werden, gelten von dem Zeitpunkt an mit Be⸗ ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ behörde eröffnet worden iſt. Dieſer hat ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ fügungen über die in Anſpruch ge⸗ nommenen Räume ohne Genehmigung der Gemein debehörde zu enthalten. Ver⸗ weigert er die Ueberlaſſung der Räume, ſo iſt die Anwendung des polizeilichen Zwangs nach 88 30 und 31 des Polizei⸗ Strafgeſetzbuchs zuläſſig. Alle das Mieteinigungsamt betreffen⸗ den Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſion betreffen, bei Herrn Gemeinderat Neubauer Dienstags und Freitags im Rathaus Zimmer 9 von 4½6— 7 Uhr. Seckenheim, den 13. September 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Einladung. AUnſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder, laden wir zu der am Zonntag, den 11. Jauuar 1920, nachmittags 3 Uhr im Vereinslokal(Saal) ftattfindenden General-Versammlung höfl. ein. Tagesordnung: Jahresbericht und Kaſſenbericht. e des Geſamtvorſtandes. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. Verſchiedenes. In Anbetracht verſchiedener Punkten die ſich auf der Tagesordnung befinden, iſt vol⸗ zähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. 5 Dermud Hengel Seckenh e AUnſere diesjährige General. Versammlung findet morgen Abend ½8 Uhr im 27 5 zum„Schwanen“ ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesocdnung iſt das Erſcheinen oller Mitglieder dringend erforderlich. Der Vorſtand. nd ſtets zu ae bei 0 e Lebensmittelamt. Speck⸗Ausgabe. 4 55 Dienstag, nachmittags von 1 bis 5 Uhr, wird auf dem Lebensmittelamt 3 1 amerikaniſcher Speck gegen Vor⸗ lage des Fleiſchausweiſes ausgegeben und zwar pro Kopf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung 200 Gramm zum Preiſe von 4 Mk. pro Pfund in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 1500 von 1—3 Uhr Nr. 1500 bis 3000 von 3—5 Uhr Seckenheim, den 5. Januar 1920. Lebensmittelamt. Lebensmittel- und Bedarfsartikel⸗ verteilung betr. Bei etwa vorkommenden Unregelmäßig⸗ keiten wie Kohlen, Fleiſch oder ſonſtigen Warenausgaben, den Sachverhalt nachprüfen zu können iſt es unbedingt nötig, ſofort irgend ein Mitglied der Kommiſſion des Lebens⸗ mittelamts zu verſtändigen, damit gleich an Ort und Stelle die nötigen Feſtſtellungen gemacht werden können. Erhält jemand ſeine ihm zuſtehenden Waren überhaupt nicht, ſo iſt dies ſofort, Kommiſſionsmitglieder bringen wir wiederholt zur öffentlichen Kenntnis: Borg Volz, Borſitzender, Wörthſtraße 8 Gemeinderat Oswald Seitz, Neckarauerſtr 8 Anton Ruf, Friedrichſtr. Albert Volz, K. K. Sohn, Friedrichſtr. 65 Ludwig Würthwein, Ziegelſtraße Joh. Gg. Rudolf, Wilhelmſtr. Karl Seitz, Dammſtr. 14 Frau Obermaier, Friedrichſte. 78 Frau. Alfermann, Luiſenſtr. 38 Peter Herdt, Bahnhofſtr. Peter Vogler, Riedſtraße Joſeph Moog, Friedrichſtr. Heinrich Weißling, Friedrichſtr. Karl Neubauer, Friedrichſtr. Ludwig Ruf, Hauptſtraße Ludwig Heckmann, Mittelſtr. 18. Seckenheim, den 14. November 1919. Lebensmittelamt. oder ſpäteſtens am nächſten Tage beim Lebensmittelamt zu melden. Für ſpätere 50 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ von b 1 wird keinerlei Erſatz mehr meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Gebruqer eleiſtet. N 5 Name und Wohnung der einzelnen ee e e * SO οDοοοο οu οοοο,Huuoοοο 8 00 09, frchencoer 95 Einladung. 7555 Ae t 8 Im Volkshochſchulkurs wird 8 probe s 2 Herr Profeſſor Dr. Niebergall i de in Heidelberg 115 Belge 5 5 c e, ge 8 Wie ſollen wir unter- Jan cler g zu verkaufen einander verkehren. la. Leder fett Mitlwoch, den 7. 5 abends 7 Uhr in einem noch bezeichnet werdenden Saale dahier ſprechen. Anſchließend daran erfolgt freie Ausſprache nach den vom Arbeitsausſchuß auf⸗ geſtellten Grundſätzen. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, werden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon Wagenfettif „. Huffett S empfiehlt Ger nanla-Drogerle Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. Höllstin. ſſandeſsturse ſtarke Beteiligung zu erwarten iſt, bitten wir die Karten bis ſpäteſtens Montag, den 5. Januar ſich zu beſchaffen. Seckenheim, den 30. Dezember 1919. Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. SS OOO οοοõ,, Zentrumspartei Seckenheim. Einladung. Morgen Abend 8 Uhr im kath. Schweſternhaus Diskussſons-Abend. Hierzu laden wir unſere verehrl. Partei⸗ freunde herzlichſt ein und bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. ee 0808 Buchführung m Abschl. Masch. u. Stenog Aufnahme täglich. N neue Kerbe. Montag Tel. 3130 22 15 Kunstatr. B 5 7 Munnbefra 17 —— Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim Annahme von Spareinlagen; Verzinsun- von dem auf die Einlage folgenden Ta. an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwlus hafen af —: 2 = AI 2 8 vorkommenden Verlag eee 88888888885 5 PE ALLE INM HAN DOE UND GEWERBE un : AU Buchdruckerei Gg. Zimmermann S880 Beelle Heirat Kaufmänniſch gebildeter, tüchtiger Ingenie evangeliſch, geſund mit idealem Charakt in Lebensſtellung einer Großfirma bel Heid berg, 15000 Mk. 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Kartoffelſchnitzel,„Gelbrübenſchnitzel, Miſch⸗ Die Bewirtſchaftung des Tabaks. futter für Rindvieh, Schweinemaſtfutter, Der Vorſtand. Sonnenblumenkuchenſchrot,— Kartoffelmehl,— 8 Keimmehl, ewiger Kleeſamen, Futterkalk, 5D Kainit, Chlorkali, Ammonſalpeter.. Deutsche Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß Saatfrucht wie Gerſte, Sommerweizen und Hafer nur bis zum 10. Januar 1920 noch beſtellt werden können nach dieſem Termin, werden keine Beſtellungen mehe berückſichtigt.-Der Vorſtand. Frolor Nlplolen-Verein goltkonbeim. Jeden Mittwoch und Hamstag Abend von 8 Ahr ab Uebungsſtunde im„Lamm“. n dene Wee erſucht Geor 3 Ansichtskarten 8 5 Der Vorſtand. ſchriften erbeten unter 216 an dieſe n Heirat wünſcht baldigſt höherer Beamter in 30 er 0 Labertran Fntlsion] Jahren, evangel., geſund, guten Ruf und l 5 Fe V vorzügliches Nähr- und Kräf- Charakter, in ſicherer, leitender, gutbezahlter 4 Ucnngsm 1 L. bensſtellung einer Großficma bei Monnheim mit vermög. 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