5 7 1 4 g Min 8 Hmtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, Alvesheim, lleckurhausen und Edingen. . 20 Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 4 und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Dienstag, 13. Januar 1920. Juſerattonsvreis: Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 19819. Die einſpaltige Petitzetle 85 Pfg., Fernſprechanſchluß Nr. 16. — Sages ſchan. Der Eiſenbahnerſtreik hta geſtern im rheiniſch⸗weſtfäli⸗ chen Induſtriegebiet ſowie in Oberſchleſien an Ausdehnung labenommen. In kurzem iſt der Verkehr nach Holland lahmgelegt. Unter den ſtreikenden Eiſenbahnern macht ſich de. ſehr radikale Strömung bemerkbar. Die Einſtellung Notſtandsarbeiten(D⸗Züge, Lebensmittel⸗ und Milch⸗ J wird verlangt, um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. 5 Der Reichspräſident hat mit Zuſtimmung des Reichs⸗ Wieteriume auf Grund des Artikels 48 der Verfaſſung zur i ibederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung er die Regierungsbezirke Düſſeldorf, Arnsberg, Münſter, ſche den den Belagerungszuſtand verhängt. Zum militäri⸗ pen Befehlshaber der Bezirke wurde General von Watter aunt, zum Regierungskommiſſar Erſing. Nach einer von der Marinekommiſſion eingetroffenen Drahtung iſt die Oſtſeeblockade ſeit Sonntag mittag auf⸗ gehoben. Die erſten dentſchen Schiſfe ſind bereits wieder ausgelaufen. Nach der„Daily Neail“ haben die Verbündeten das Ver⸗ Michnis der deutſchen„Kriegsverbrecher“ von 1200 auf 300 Ar ann zuſammengeſtrichen. Der dentſche Kronprinz und Inprinz Rupprecht von Bayern ſtänden noch auf der Liſte. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat Deutſchland vormell mitgeteilt, daß die Bedingungen des Waffeuſtillſtan⸗ i für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika waßgebend ſind. 8 die Lemberger Blätter berichten, haben ſich beim pol⸗ Au Konſulat in Amerika 60 690 Polen zur Rückwande⸗ 9001 nach Polen gemeldet. Da dieſe pro Kopf mindeſtens 5 Dollar Erſparniſſe mitbringen, insgeſamt alſo 120 Mil⸗ nen Dollar, iſt das von entſcheidendem Einfluß auf die 2 ſche Valuta. 1 Mident„Nieuwe Rotterd. Courant“ erklärte Nitti der ital. dune ſterbräſident, in London, daß Italien nach Ueberwin⸗ ſehr verſchiedener vorübergehenden Schwierigkeiten ſich 8 bald wieder erholen werde und viel eher zu normalen Arhältniſſen komme als die alliierten Mächte. Die Re⸗ f 2 ug ſei feſt entſchloſſen, darauf hinzuarbeiten, daß dem 8 2 mit den nordiſchen Ländern nichts mehr im Wege 1 — ö Rach Natiftzierung des Frieden⸗. 5 N Der Friede. 1 W. T. B. Paris, 10. Jan. Heute nachmitag 4 Uhr un⸗ kerzeichneten am Quai d Orſay im Kabinett des Miniſters Si Auswärtige Angelegenheiten Miniſterialdirektor von Missen und Freiherr von Lersner in Anweſenheit der tglieder des Oberſten Rates das Protokoll vom 1. No⸗ dbember. Sodann übergab Clemencean die ſchriftliche Beſtä⸗ .— über die Herabſetzung der Schadenerſatzforderung für apa Flow. 55 Anste iſt der Friede in Kraft geſetzt. Clemenceau er⸗ derte, daß noch heute abend der Befehl zur Heimſendung er deutſchen Gefangenen unterſchrieben wird. Die Folgen der Ratifizierung. 5— erſte Folge der Austauſches der Ratifikation iſt, wie 1 Saag Journal“ meldet, die Auflöſung der Verbindung der ten, die infolge von Militärkonventionen und auf s des Londoner Vertrages vom 4. September 1914 ver⸗ lichtet waren, den Krieg gegen Deutſchland gemeinſam zu 13—. eee führen und ſich auf keinen Sonderfrieden einzulaſſen. Der Londoner Vertrag verſchwindet alſo, dagegen tritt ſofort der Völkerbund ins Leben deſſen Vorſtand ſich auf Einladung Wilſons verſammelt, obwohl die Vereinioten Staaten ſelbſt den Frieden noch nicht ratifiziert haben. In vorläufiger Abweſenheit eines Vertreters der Vereinigten Staaten wird der Ausſchuß des Völkerbundes ſofort die Verfaſſung des Saargebiets feſtſtellen. Die weiteren unmittelbaren Folgen des Inkrafttretens des Friedensvertrags betreffen die Abſtimmungsgebiete an den Grenzen Deutſchlands: Schleswig muß ab 20., der Bezirk Allenſtein ab 25. Januar geräumt ſein; die Volksabſtimmung iſt in Schleswig am 1., in Allenſtein am 22. Februar vorzunehmen. Am 10. Febr. werden die alliierten Regierungen die Liſte derjenigen Per⸗ ſonen überreichen, deren Auslieferung ſie verlangen. Am 1. April muß das deutſche Heer auf den Stand von 100 000 Mann herabgeſetzt ſein. Das„Journal“ macht ſchließlich darauf aufmerkſam, daß für die Auslieferung Wilhelms II. im Friedensvertrag kein beſtimmter Tag vorgeſehen ſei, weir die Vereinigten Staaten und Japan Vorbehalte gemacht hätten; ſo, wie die Dinge heute lägen, hänge die Entſchei⸗ dung allein»on England ab. 8 Um dem Marſchall Foch über den Waffenſtillſtand Binans ein beſonderes Amt zu laſſen, haben Frankreich und Eug⸗ land beſchloſſen, für die Dauer der Beſetzung der Rhein⸗ lande und der Tätigkeit der Militärkommiſſionen in Deutſch⸗ land das Hauptquartier der Entente fortbeſtehen zu laſſen, wenn auch in beſcheidenerem Umfange als bisher. Das Hauptquartier Fochs wird während der nächſten Wochen aus dem Trianon⸗Hotel in Verſailles nach der dortigen Ka⸗ ſerne verlegt werden und ſoll ſpäter in Verdun oder Met ſeinen Sitz erhalten. Die Rückführung der Gefangenen. T. U. Paris, 12. Jan. Unmittelbar nach Unterzeich⸗ nung des Protokolls am Samstag trat die Gefangenenkom⸗ miſſion zuſammen und beſprach die Maßregeln, die für den Abtransport von 350 000 Gefangenen nötig ſind.— Mit dem Rücktransport wäre ſchon am Samstag begonnen worden, wenn die von Deutſchland zu liefernden Waggons zur Stelle geweſen wären. So konnte der Transport erſt am Sonntag beginnen. Die deutſchen Maſchiniſten dürfen nicht franzöſiſchen Boden betreten. Die Züge werden in Frank⸗ reich von franzößiſchem„in Belgien von belgiſchem Perſonal begleitet werden.„ Die Reichsſtelle für Kriegsgefangenenrückkehr ſchreibt: Nach Mitteilungen des franzöſiſchen Oberkommandos in Mainz beginnt ewei Tage nach der Natifikation des Frie⸗ dens der Abtransport der Kriegsgefangenen aus Fraukreich, und zwar werden zunächſt die im beſetzten Gebiet beheimate⸗ ten zurückgeführt werden. Die Geſaugenen kommen in Sonderzügen. in die Durchgangslager von Gießen, Düren, Jülich und Eſchweiler bei Aachen, und zwar in jedes Lager vprausſichtlich täglich ein Zug mit etwa 10900 Mann. Die Gefangenen bleiben in dieſen Lagern 48 Stunden zur Ein⸗ kleidung und Anstellung ihrer Papiere. Sie dürfen wäh⸗ rend dieſer Zeit die Lager nicht verlaſſen. Es iſt erlaubt, aus den Lagern an ihre Angehörigen Poſtkarten mit Aus⸗ kunfts nachrichten abzuſenden. Ein formaler Empfang in den Lagern und gemeinſame Kundgebungen. ſowohl ſeitens der Kriegsgefangenen, wie ſeitens der Bevölkerung auf den Straßen oder den zu Bahnſteigen und Schmückung der Bahnhöfe uſw. iſt unterſagt. Die Rückkehr Verkehrs. Im Anſchluß an die Rheinländer ſolgen die übrigen deutſchen Kriegsefangenen. Dieſe fahren durch das bes Gebiet unmittelbar in die Durchgangslager des unk enien Gebietes, von wo ſie en ſaſſen werden. — N Die Stärke der Beſatzungtruppen. W. T. B. Berlin, 12. Jan. Infolge Nichtbeteiligung Ame⸗ rikas wird die Stärke der Beſatzungstruppen folgende ſein: In Schleswig 2 Bataillone ſtatt 3, in Danzig 3 Batillone ſtatt 4, in Allenſtein 2 ſtatt 4, in Oberſchleſien 12 ſtatt 16. Nach ausdrücklicher Verſicherung der Ententeſtädte ſollen dieſe Truppen weiter vermindert werden, wenn ſich heraus⸗ ſtellt, daß Ruhe und Ordnung geſichert ſind. Das Saar⸗ gebiet wird für einige Wochen der militäriſchen Kontrolle eines franzöſiſchen Generaladminiſtrators unterſtellt. Wäh⸗ rend diefer Zeit ſoll möglichſt wenig an den beſtehenden Verhältniſſen garantiert werden, um der Regierungskom⸗ miſſion nicht vorzugreifen, die ſpäter eingeſetzt werden ſoll, 0 Die Liſte der Schuldigell. W. T. B. Paris, 12. Jan. Das„Journal“ ſchreibt bezüg⸗ lich der von engliſchen Blättern gebrachten Nachricht, der zufolge die Liſte der Schuldigen, die Deutſchland an die Al⸗ lierten ausliefern müſſe, auf 300 Namen herabgeſetzt würde. Dieſe Nachricht ſei verfrüht. . Zahl einſetzten, die aber immer noch tauſend Namen um⸗ faſſe. Die in der letzten Sitzung angenommene Zahl umfaßt 750 Namen. Der„Petit Pariſien“ ſagt, daß Frankreich die Auslieferung von 400 Perſonen, Militär⸗ und Zivilperſo⸗ nen, verlangen würde, dieſe Zahl aber auf 300 herabgeſetzt würde. Die Organiſation der Militärgerichte und das ein⸗ zuſchlagende Verfahren müſſe noch Gegenſtand eines Regle⸗ ments, das die Kommiſſion ausarbeiten werde, ſein. Frankreichs ſchlechtes Gewiſſen. W. T. B. Paris, 12. Jau.(Meldung der Agence Havas.) Marſchall Foch hatte eine Unterredung mit einem Redak⸗ teur des„Excelſior“. Auf die Frage, welche Lehre Frank⸗ reich und die Welt aus dem Kriege ziehen müßten, antwor⸗ tete Foch, die Lehren der Vorſic et. Auch beim beſten Willen der Welt werde der Krieg nicht mmer unvermeidlich ſein. Er könne an den Grenzen des friedlichſten Volkes entbren⸗ neu. Es wäre verfehlt, ſich dem Glauben hinzugeben, daß man ſich nicht mehr zu ſchlagen brauche. Ich glaube, es iſt das beſte, ſich auf alle böſe Eventualitäten vorzubereiten. W. T. B. Paris, 12. Jan. Zu der nun beginnenden 2. Phaſe der Friedenskonferenz ſchreibt Jaques Raisville im „Exzelſior“: Nan icht ab datiert die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen. Damit beginnt der Friede, den man mit Recht einen Wachſamkeitsfrieden genannt habe. Es ſei ein hiſtoriſcher Tag, wie der 11. November 1918.„Lanterne“ ſagt: Man befindet ſich in Wirklichkeit einer ſeltſamen Lage gegenüber. der Friedensdebatte übernommen habe und die weſentlich⸗ ſten Klauſeln des Friedensvertrages von Verſailles dik⸗ tierte, hätte niemand vorausſehen können, daß er am Tage des Inkrafttretens des Friedensvertrages fehlen werde. W. T. B. Amſterdam, 12. Jan. Laut„Telegraaf“ melden die„Times“ aus Waſhington, daß die Vereinigten Staaten den Garantievertrag ratifizieren. Wie das Blatt weiter meldet, iſt die amerikaniſche Regierung noch immer für die Abhaltung einer Volksabſtimmung über die Frage der Ra⸗ tifizierung des Friedenspertrages. 5 D A- —— Eine Kundgebung der Reichsregierung. W. T. B. Berlin, 12. Jan. Der Reichspräſident und die Reichsregierung haben folgende Kundgebung erlaſſen: An die deutſche Bevölkerung der aus dem Reichsverband ausſcheidenden Landesteile! Der unglückliche Ausgang des Krieges hat uns wehrlos der Willkür der Gegner preisgegeben und legt uns unter No. 10 0 cht Richtig ſei, daß die Vertreter Großbritanniens ſich ſehr energiſch für die Herabſetzuna der Als Wilſon die Leitung dem Titel des Friedens die ſchwerſten Opfer auf. deutſche Gebietsteile im Oſten, Weſten und Norden. Nichtachtung ihres Rechtes auf notionale Das ſchwerſte aber, das man uns aufzwingt, iſt der Verzicht auf Unter Selbſtbeſtim⸗ 13 Du biſt mein! . Roman von H. v. Erlin. Nachdruck verboten.) 0 9 3 (108 5 Da trat Madeleine zu ihm, indeſſen Hartmut vom Lager zurückwich.„Ich bin es, Vater.“ Seine Augen öffneten ſich weit, ſeine Hände taſte⸗ ten nach ihr, dann fiel er zitternd, aufſchluchzend in die Kiſſen zurück.„Sie— Sie ſind es—“ Kaum hörbare Laute, und in ſeinem verfallenen SGeeſicht ein Zug bitterſter Enttäuſchung. Sie ſah, ver⸗ ſtand ihn und nahm die auf der Decke ruhende, welke Hand des Greiſes, in tiefer Ergriffenheit ihre Lippe N darauf neigend. Die Tür bewegte ſich leiſe in ihren Angeln— Hartmut hatte das Zimmer verlaſſen, ehe Madeleine vor dem Krankenlager flüſternd ſtammelte:„Mein Vater, bin ich nicht auch Ihre Tochter?“ Er hielt ihre Hand und legte ſeine andere darüber. „Haben Sie meinem Sohne vergeben, mein Kind?“ V Ich habe es getan.“ Sie war niedergeglitten * und hatte die Stirn auf den Bettrand gelegt. „Recht ſo, meine Tochter. Und vergib uns unſere Schuld— wir ſind allzumal Sünder!“ N „Vater—“. Kein anderes Wort fanden ihre Lip⸗ pen, die die Tränen tranken, die niemand ſah. Als ihr umflorter Blick wieder des alten Mannes Antlitz ſuchte, war es fahl und regungslos wie das eines Toten. Leiſe berührte ſie ſeine Stirn, da öffnete r die Augen, und wieder traf ſie aus denſelben der ſehnſuchtsbange, ſuchende Blick. 15 Und ſie ſprach den Namen aus, den ſein Herz rief. e„Angelika wird zu Ihnen kommen, nein Vater— 7. 0 ee Ein Lächeln traf ſie, wie ein Strahl der Seligkeit. Ein flehender, dankender Hauch:„Bald!“ „Ja, mein Vater, ſie kommt bald. Lebe wohl.“ Und noch einmal neigten ihre Lippen ſich auf ſeine Hand hernieder. Dann war Madeleine aus dem Krankenzimmer hinausgeſchritten. Draußen ſtand Hartmut, ſie erwartend. Sie trat an ihn heran, wollte ſprechen zu ihm, es ihm ſagen:„Nicht mich hat dein Pater zu ſehen verlangt, er ſehnt ſich nach An⸗ gelika. Rufe ſie herbei!“ Da wurde ein anderer Ge⸗ danke in ihrem Herzen wacht ein großes, befreiendes Gefühl beherrſchte ſie, es beſiegte Bitterkeit und Haß, und einzig die Liebe triumphierte; in ihr ſprach es (ſtill und feſt:„Ich werde ſelbſt Angelika rufen“. Ihre Hand ſtreckte ſich Hartmut entgegen.„Lebe wohl!— — Was zwiſchen uns geſchehen muß, wollen wir ruhen laſſen, bis— alles andere vorüber iſt. Ihre Stimme hatte ſich gefenkt.„Lebe wohl, Hartmut, und — vergib mir. Hier allein war immer deine Heimat.“ Sie war gegangen. XXXII. Der Schlitten, der Hartmut und Madeleine nach Ulmenhof gebracht, führt ſie nun allein nach Born⸗ ſtadt hinüber. Bei Konſul Gredighauſen zog ſie die Klingel, ernſt und ruhig, in der Erwartung, Angelika gegenüberzutreten, es ihr zu ſagen:„Geh' ſ ohne Scheu dahin, wo eines Sterbenden Liebe nach dir ruft und eines Lebenden Sehnſucht deiner denkt.“ Der Kon⸗ ſul ſelbſt war es, der ihr entgegentrat und ſeiner freu⸗ digen Ueberraſchung ſie zu ſehen Ausdruck gab, wäh⸗ rend er, ſeiner Gattin Abweſenheit bedauernd, ſie in den Salon geleitete. Vor dem Seſſel, den er mit höf⸗ licher Befliſſenheit ihr zurechtſchob, blieb Madeleine — 5 2 ſtehen; ihr feines Geſicht war blaſſer noch als ge!“ wöhnlich, die Lider geſenkt, ſo ließ ſie noch eine der liebenswürdigſten Phraſen des Konſuls über ſich hingehen, und dann nannte ſie, mit einem tiefen, haſtigen Atemholen, ihm den Zweck ihres Kommens, und bat, Angelika ihr Hierſein zu melden. Und da⸗ rauf des Konſuls Mitteilung, daß Angelika verreiſt und vorausſichtlich den Winter über von Bornſtadt fernbleiben werde. N Angelika nicht daheim? Sie würde dieſelbe nicht ſehen? Als ſie hörte, daß dieſe Bitternis ihr erſpart blieb, regte ſich für einen Augenblick in Madeleine ein Dankgefühl. Aber nicht an ſich ſelbſt hatte ſie den⸗ ken wollen in djeſer Stunde! Ihr Blick hob ſich, feſt und ruhig ſah ſie den Konſul an.„So bitte ich Sie, Ihre Tochter auf dem ſchnellſten Wege zu benachrich⸗ tigen, daß ich es war, die kam, ſie nach dem Ulmen⸗ hof zu rufen.“ i. Der Konſul gab nicht ſo ich Antwort. Etwas in Madeleines Worten, in 1 Geſicht, das bei aller Selbſtbeherrſchung doch die Spur tieferen Seelen⸗ ſchmerzes trug, als ſie wohl um das Hinſcheiden des Greiſes auf dem Ulmenhofe hätte empfinden können, machte ihn betroffen und ließ Vergangenes, an den 1 4 Angelika Anteil hatte, wieder vor ihm auferſtehen. Unter wortreichem Bedauern ſuchte er zunächſt zu verbergen, wie er zögernd vor der Frage ſtand, was in dem vorliegenden Falle das Erſprießlichſte für ihn zu tun ſei.. „Ich hatte keine Ahnung von der Krankheit des alten Herrn, und Angelika wird tief betrübt ſein, wenn ſie hört— aber, wer wird denn gleich an das Schlimmſte denken wollen.“ (Sortſetzung ſolat,) Küng werden Hunderttauſende deutſcher fremder Staatsgewalt unterſtellt. 1 6 Dentſche Brüder und Schweſtern! Nicht nur in der Stunde des Abſchiedes, ſondern immerdar wird die Trauer über dieſen Verluſt unſere Herzen erfüllen, und wir gelo⸗ ben Euch im Namen des geſamten deutſchen Volkes, daß wir Euch nimmer vergeſſen werden. Auch Ihr werdet das ge⸗ Volksgenoſſen wir gewiß, über die zerriſſene Staatsgemeinſchaft hinaus werden Euere Herzen Treue halten der deutſchen Stam⸗ mes⸗ und Kulturgemeinſchaft, die der Nährquell Eures Gei⸗ ſteslebens war und jederzeit hleiben wird. Seien wir uns in dieſer ſchweren Stunde des Verluſtes deſſen bewußt, was uns Allen gemeinſames Gut bleibt, was keine fremde Macht uns rauben kann: Gemeinſam bleibt die Sprache, die uns die Mutter lehrte, gemeinſam die Welt der Gedanken, der Worte, der Töne, der Bilder, in denen die großen Geiſter unſeres Volkes nach dem höchſten und edelſten Ausdruck deutſcher Kultur gerungen haben. Mit allen Faſern unſeres Denkens und Fühlens bleiben wir verbunden. Was von unſerer Seite geſchehen kann, um Euch die Mutterſprache, die deutſche Eigenart und den geiſtigen Zuſammenhang mit dem Heimailande zu erhalten, das wird geſchehen. Wie es fchon, ſoweit Verhandlungen möglich waren, unſere vornehmſte Sorge war, Euch trotz der Trennung Euere nationalen Lebensrechte zu wahren, ſo werden wir nicht aufhören, dafür einzutreten, daß die ver⸗ traglich gegebenen Zuſagen gehalten werden. Unſere Schu⸗ len aber und alle unſere Einrichtungen für die Bildung des Geiſtes, für die Pflege der Wiſſenſchaften und Künſte ſollen Euch auch fernerhin wie bisher offen ſtehen. Herüber und hinüber ſoll jeglicher Austauſch gepflegt und jedes ſeeliſche Band geſtärkt werden. Der unerſetzliche und unverſiegbare Schatz an deutſchen Gütern, den das deutſche Volk beſitzt, ge⸗ hört Euch. Seine nationale Bindekraft wird ſich bewähren. Seit Jahrhunderten ſchon war es das Schickſal unſeres Volkes, daß zahlreiche Deutſche außerhalb des deutſchen Va⸗ terlandes unter fremder Herrſchaft, geſtanden haben. Wo auch immer inmitten fremden Volkstums ihre Siedelungen ſtanden, ſie haben die deutſche Eigenart und den Zuſammen⸗ hang mit dem Mutterlande in den ſchwerſten Zeiten be⸗ wahrt und die Kraft ihrer nationalen Kultur über weite Gebiete ausgeſtrahlk. Ihre Arbeit wird Euch vorbildlich ſein für die ſchwere Aufgabe, die ein hartes Geſchick Euch auferlegt. Deutſche Herzen verzagen nicht, und deutſcher Wille findet den Weg, ſich zu behaupten. Seid gewiß, daß unſere Teilnahme, unſere Sorge und unſere heiße Liebe Euch erhalten bleiben. In dieſem großen gegenſeitigen Vertrauen wollen wir in der ſchwerſten Stunde der äuße⸗ ren Trennung uns unſerer unlösbaren inneren Gemein⸗ ſchaft in erhöhtem Maße bewußt werden. Ueber alle Grenz⸗ vfähle hinaus bleibt das deutſche Volk ein einziges Gauzes. Seid ſtark mit uns in dem Glauben, daß das deutſche Volk nicht untergehen wird. Aus der tiefen Trübſal dieſer Tage wird es ſich emporarbeiten, von den ſchwererrungenen frei⸗ heitlichen Grundlagen aus wird es durch Entfaltung aller guten Kräfte den Auſſtieg gewinnen zu höchſter politiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Kultur. a 5 Volksgenoſſen! Mit der gewaltſamen Trennung iſt Euch und uns hartes Unrecht geſchehen. Das Recht der Selbſt⸗ beſtimmung iſt der deutſchen Bevölkerung verſagt worden. Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben, daß auch Euch eines Tages die nationalen Grundrechte zugeſprochen wer⸗ den. Darum wollen wir uns trotz aller Schmerzen in dieſer Abſchiedsſtunde zurufen: Treue um Treue! Für das Recht unſeres Volkstums wollen wir miteinander einſtehen alle Zeit und mit ganzer Kraft! a 785 Der Reichspräſident: Ebert. Die Reichsregierung: Bauer, Schiffer, Dr. Bell, Dr. David, Ersberger, Dr. Geßler, Giesberts, Koch, Dr. Mayer, Müller, .. Noske, Schlicke, Schmidt. Kleine politiſche Nachrichten. Der Krieg nach dem Kriege. Das erſte mit deutſcher Be⸗ mannung verſehene Schiff„Edwin Fiſcher“, das ſeit Be⸗ ginn des Krieges in London anlegte, iſt in Cardiff einge⸗ troffen, um Cor ned Beef für Deutſchland zu laden. Die Dockarbeiter haben ſich jedoch geweigert, das Schiff zu be⸗ laden und erklärten, wenn überflüſſige Lebensmittel vor⸗ handen ſeien, ſo könnten ſie in England verteilt werden. Ein Spionagenetz der Alliierten in Deutſchland? Das „Eſſener Freie Wort“ erfährt von glaubwürdiger Seite, daß die Entente in Deutſchland zahlreiche Spitzel unterhält, die ſchon jetzt diejenigen Perſonen zu beobachten haben, die für die Auslieferung in Frage kommen. Es ſoll ein vollſtän⸗ diges Netz gebildet ſein, um ſofort nach Austauſch der Ra⸗ tiſikaglonsurkunden die betreffenden Perſonen ohne vor⸗ herige Benachrichtigung verhaften zu können. Schadenerſstzforderungen der Baltikumſtaaten au Deutſch⸗ land. Der„Temps“ meldet: Die Baltikumſtaaten haben den alliierten Rat mit der Erhebung ihrer Schadenerſatz⸗ ſorderungen an Deutſchland beauftragt, die ſich auf Hand⸗ lungen deutſcher Truppenführer während des Aufenthalts und des Rückzuges der deutſchen Truppen im Baltikum gründen. g „Eine neue Bitfahrt Reuers. Für den Fall, daß Ame⸗ rika Oeſterreich keinen Kredit einräumt, wird Staatskanzler Dr. Renner, wie der T. U. mitgeteilt wird, neuerdings nach Paris fahren, um von England und Frankreich einen Kredit zu erbitten. f Das amerikaniſche Heer. e Pariſer Blätter melden, daß von Freitag ab die amerikaniſche Armee nicht mehr in Frankreich vertreten ſei. Der General Conner, der Nach⸗ ſolger des Generals Perſhing im Kommando des ameri⸗ kaniſchen Expeditionskorps, hat Paris verlaſſen und ſich nach Antwerpen begeben, das amerikaniſcher Stützpunkt für die Verprobiautierung der noch in Europa weilenden ameri⸗ kaniſezen Soldaten geworden iſt. 5 g A leiheangebot der Alliierten au Polen. In finanziel⸗ len Freiſen verlautet, daß an Polen ſeitens einer der Weſt⸗ müchte neuerdings ein Anleihegebot geſtellt wurde. Die diesbezügliche Aktion iſt im Gange. Gleichzeitig wird in finanziellen Kreiſen die Nachricht beſtätigt, daß die polniſche Anleihe in Amerika nicht zum Abſchluß gebracht worden iſt. Eine Frühiahrsoſſenſine Rußlands?„Daily Mail“ me det, daß die Somsetregierung Vorbereftungen zu einer aroßzügigen Offenſive im Frühjahr treffe. In allen Tei⸗ len der ruſſiſchen Soyjetrepublik finden Nushebungen für die Rote Armee ſtatt, deren Stärke 2½ Millionen heute übberſchreitet. Das Ruſſiſche Preßbüro in der Schweiz be⸗ richtet, daß die Sowjetregierung die Mobiliſation der 17. und JSiährigen Leute angeordnet hat. Drahtnachrichten. a N Steigerung der Getreideablieefrungen? Berlin, 12. Jan. Nach den in den letzten Tagen bei der Reichsgetreideſtelle eingelaufenen Meldungen zeigt ſich eine allgemeine Steigerung der täglichen Anmeldungen zur Ge⸗ treideablieferung. Man erblickt darin bereits den Beginn der Wirkung der Ablieferungsprämie und hofft, daß die Brotgetreidelieferug auch weiter geſichert werden kann. Erhöhung der Kohlenſtener? Berlin, 12 Jan. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ hört, ſollen gegenwärtig Beratungen über eine Erhöhung der Kohlen⸗ ſtener ſchweben. Dieſe beträgt bisher 20 v. H. des Werts. Ihr Ertrag wurde zunächſt auf eine halbe Milliarde für das Jahr geſchätzt, er itt jedoch infolge der Steigerung der Kohlenpreiſe jetzt auf 1½ Milliarden zu veranſchlagen. Die Erhöhung der Steuer ſoll ihn angeblich bis zu 4 Milliarden Mark im Jahr ſteigern. 5 i 1 — Telephonſtörungen. Juſolge außergewöhnlichen Sturms 1 8 1 Sturms nd die Telenßon⸗ und Telegraphenleikunnen zwiſchen meinſame deutſche Mutterland nicht vergeſſen; deſſen ſind Zucht abgeſtuft werden können. Karlsruhe und den großen Städten Berlin, Frankfürk, Dresden größtenteils geſtört. Der Nationalverſammlung ind nunmehr die Verord⸗ nungen der interalliierten Rheinlandskommiſſion zugegan⸗ gen über die Befugniſſe der Beſatzungsbehörden in den be⸗ 5 ſetzten Gebieten. Truppenanſammlungen. Den Berliner„Poſt“ wird aus Danzig gemeldet, daß an der Ostgrenze reguläre litauiſche Truppen zuſammengezogen werden, zumeiſt unter Führung engliſcher Offiziere,. Die franzöſiſchen Senatswahlen. Eine erſte Zuſammen⸗ ſtellung über die franzöſiſchen Senatswahlen zeigt folgendes Ergebnis: Konſervative 11. Radikale Republikaner 8, Fort⸗ ſchrittliche Republikaner 11. Linksrepublikaner 32, Radikale und Radikalſozialiſten 56, Soz. Republikaner 1. Es finden 111 Stiſtwahlen ſtatt. 55 iſche Politik. Ba Die Eiſenbahnerbewegung. Karlsruhe, 12. Jan. Die Organiſationen der Eiſenbahn⸗ arbeiter und ⸗beamten ſind auf Mittwoch den 14. Januar, vormittags 9 Uhr, zur vorbereitenden Verſammlung über die beantragten Lohnerhöhungen und Teuerungszulagen in den Konferenzſaal der Generaldirektion einberufen worden. Forderungen der Poſtbeamten. Karlsruhe, 12. Jan. Im Koloſſeumſaale fand geſtern eine außerordentlich ſtark beſuchte Verſammlung der Poſt⸗ und Telegrapheubeamten und Arbeiter ſtatt, die ſich mit der gegenwärtigen Lage des Poſtperſonals befaßte. In den Re⸗ feraten kam zum Ausdruck, daß die Beamtenſchaft wirtſchaft⸗ lich und ſeeliſch am Zuſammenbruch ſei, wenn nicht bald Hilfe ſeitens der Regierung komme. Es fehlte dabei nicht an Angriffen auf die Regierung, die nicht ſcharf genug gegen die Schieber und Wucherer zugegriffen habe. Auch die Ver⸗ dienſte, welche ſich die Poſt während des Krieges erworben hat, wurden gebührend erwähnt. Schließlich kam nach einer lebhaften Diskuſſion, in der die völlige Uebereinſtimmung aller Beamtenkategorien zum Ausdruck kam, eine Eutſchlie⸗ ßung zur Annahme, die eine ſofortige 300prozentige Er⸗ höhung der Teuerungszulagen und 150prozentige Erhöhung der Kinderzulage fordert. Es wurde aufs ſchärfſte dagegen proteſtiert, daß die urſprünaliche 50prozentige Erhöhun, ohne Mitwirkung der Beamtenverbände beſchloſſen wurde, auch die inzwiſchen nach Zeitungsnachrichten zugeſagte 150prozen⸗ tige Erhöhung genüge bei den heutigen Teuerungsverhält⸗ niſſen nicht. Der parlamentariſche Ernährungsbeirat zur Preiserhöhung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe. Karlsruhe, 12. Jan. heirat hielt am Freitag eine Sitzung ab, in der Miniſter Remmele die allgemeine Lage der Ernährung beſprach und dabei die Notwendigkeit betonte, den Forderungen der Land⸗ wirtſchaft hinſichtlich der Preisbildung entgegenzukommen. Die Landwirtſchaft leide ſchwer unter der mißlichen Lage, daß für einen großen Teil der Bedarfsartikel eine beträcht⸗ liche Annäherung der Preiſe an den Welthandelspreis Platz gegriffen haus während ber den landwirtſchaftlichen Erzen⸗ gerpreiſen dieſer entſcheigende Schritt noch nicht getan ſei. Eine Steigerung der Löhne werde von politiſchen und volkswirtſchaftlichen Iutereſſen diktiert, um durch dieſe Hebung der Kaufkraft der Bevölkerung eine Erzeugerpreis⸗ erhöhun⸗ der wichtigſten Laudesprodukte und die Einfuhr von Lebensmi' teln zu erwöalichen. Der Ernährungsheirat befaßte ſich dann mit der Eier⸗ verſorgung. Ein Beſchluß wurde aber nicht gefaßt. Es folgte Beſprechung über die Brotverſorgung, wobei die Mitteilung der Regierung Intereſſe erregte, daß die Reichs⸗ regierung angeſichts der Tatſache, daß in Norddeutſchland etwa 60 Prozent des Getreides noch nicht zum Ausdruſch kommen konnten, der Brot⸗ und Mehlverſörgung nicht mehr ſo peſſimiſtiſch als im Herbſt gegenüber ſteht. Falls jedoch die Ablieferungen für Brotgetreide und Gerſte den Erwar⸗ tungen nicht entſprechen ſollten, werde rechtzeitig zu einer Herabſetzung der Bratration und einer Erhöhung des Aus⸗ mahlungsſatzes geſchritten werden. Zuſtimmung fand beim „ die Erhöhung der Höchſtpreiſe für Pferde⸗ eiſch. 5 Schließlich wurde noch die Kartoffelverſorgung erörtert. Es wurde mitgeteilt, daß die Regierung gerne anſtelle der von der Reichsregierung eingeführten Prämien für Kartof⸗ felablieferungen eine allgemeine Erhöhung des Höchſtpreiſes für Kartoffeln eingeführt hätte. Die Reichsregierung nahm hierzu aber einen ablehnenden Standpunkt ein. Die Aufbringung von Tieren zur Erfüllung des Friedens⸗ vertrags.. Ueber die Anforderung von Tieren zur Erfüllung des Friedensvertrags hat der Reichswirtſchaftsminiſter unterm 2. Dezember 1919 eine Bekanntmachung erlaſſen, zu deren Vollzug nunmehr im Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt eine Verordnung des Badiſchen Miniſteriums des Innern ver⸗ kündet wird, welche die Aufbringung von Rindvieh, Scha⸗ fen, Ziegen und Geflügel zu dem genannten Zweck im Lande Baden zumd Gegenſtande hat. Eine weitere Vollzugsver⸗ ordnung über die Beſchaffung der Pferde wird demnächſt nachfolgen. f Da die Ablieferung der von den Ententemächten gefor⸗ derten Tiere innerhalb dreier Monate nach dem Inkraft⸗ treten des Friedensvertrags zu erfolgen hat, müſſen die Vor⸗ bereitungen zru Beſchaffung der Tiere ungeſäumt in An⸗ griff genommen werden. Nach der genannten Verordnung hat die Aufbringung der abzulieſernden Rinder im Wege des Umlegungsverfahrens in gleicher Weiſe zu erfolgen, wie es bisher bei der Beſchaffung des Schlachtviehs geſchehen iſt. Die Umlegung erfolgt nach Anordnung der Fleiſchver⸗ ſorgungsſtelle durch die Köommunalverbände. Die Belaſtung der einzelnen Bezirke richtet ſich nach dem tatſächlich ꝛor⸗ handenen Viehbeſtand, berückſichtigt dabei aber auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die Leiſtungs fähigkeit der einzelnen Gebiete nach Möalichkeit. Für die Beſchaffung der Schafe, Ziegen und des Geflügels iſt der freihändige An⸗ kauf in Ausſicht genommen. Für die abzultefernden Tiere ſetzt der Reichs wirl'chafts⸗ miniſter unten Berückſichtigung der Marktlage im Novem⸗ ber 1919 für die einzelnen Tiergattungen Richtpreiſe feſt, die von den Vandeszentralbehörden je nach dem verſchiede⸗ nen Werte der Tiere und nach dem wechſelnden Stand der — Sicherheitsvolizei Südweſtdeutſchlands für Frank⸗ furt a. M., Hanau und neutrale Zone. Zur Aufſtellung einer durch Verfügung des Miniſteriums des Innern ge⸗ nehmigten Sicherheitspolizei erveht der Ruf zur Meldung an alle aktiven Unteroffiziere, Kapitulanten und entlaſſe⸗ nen Militärperfonen, die bei dieſer Sicherheitspolizei als Beamte(keine Militärperſonen) einzutreten beabſichtigen. Bedingungen: 22/0 Jahre alt, volle Felddienſtfähigkeit, Frontdienſterfahrung während des Krieges, mindeſtens 1,70 Meter groß, unverheiratet. Verheiratete nur mit minde⸗ ſtens gfähriger Dienſtzeit. Nach 12jähriger Geſamtdienſt⸗ zeit in Almere, Marine, Reichs⸗, Marinewehr oder Sicher⸗ Jeitspolizei erfolg, Verſorgung. Meldeſtell en: Berlin, Neues Kriming gericht, Turmſtraße 93, Zimmer 267, Hanau, Kaſerne Eiſenbahn⸗Regiment 2. Steigende Kohlenpreiſe. Infolge der neuerlichen Erhöhung der Arbeiterlöhne ſollen die Kohlenpreiſe rück⸗ wirkend ab 1 Dezember 1919 um etwa 400 M. für die 10 Tonnen ab Zeche ſteigen und ab 1. Januar 1920 eine wei⸗ tere Erhöhung von etwa 1300 M. für 10 Tonnen, während jetzt nur die Erhöhung das acht⸗ bis zehnfache dieſes Preiſes ausmacht. 9 100. e e 9 Der parlamentariſche Ernährungs⸗ i — Die Verſorgung Oberbadens mit Elektrizität. Um die Verſorgung des weſtlichen Gebietsteils von Oberbaden mit elektriſchem Licht zu verbeſſern, bauen die Laufenburger Kraftwerke eine neue Kraftleitung von 100 000 Voltſtärke⸗ Es iſt ſpeziell für die Verſorgung der badiſchen Gemeinden beſtimmt und ſoll nach dem Elſaß nur ſoviel Strom abgeben, als ſie nach Befriedigung der badiſchen Wünſche erübrigt. Ihre Fertigſtellung wird bis Mai erfolgen. N — Stockung der Lieferung amerikaniſchen Specks. In der Zuweiſung von amerikaniſchem Speck durch die Reichs⸗ fleiſchſtelle iſt eine mehrwöchentliche Stockung eingetreten, da die Reichsfleiſchſtelle Kreditverhandlungen mit amerika⸗ niſchen Ausfuhrſtellen führt und noch keine Einkäufe vor⸗ nehmen kann. f — Eugliſches Büchſenfleiſch für Deutſchland. Im engl. Unterhauſe wurde mitgeteilt, daß von dem Konſervenfleiſch, das die britiſche Regierung an Deutſchland verkaufe, 9000 Tonnen bereitſtehen. Die Ausfuhr von Zucker und Speck iſt nicht geſtattet. cher teh * Mannheim, 12. Jan. In das Geſchäftstreiben der Schleichhändler und Schwarzſchlächter konnte man in einer der letzten Strafkammerſitzungen einen Blick tun. Zu ver⸗ antworten hatte ſich der Schäfer Wilhelm Neureuther aus und Lohrbach, der 243 Hämmel zum Preiſe von 37 000 M. gekauft Welt und verſchoben hat. Er erhielt acht Monale Gefängnis und 500 M. Geldſtrafe, während die beiden Metzger Max Straß⸗ Fü burger und Abracam Copſtein die die Hämmen geschlachtet mor hatten, zu je 5 Monaten Gefängnis und 2000 M. Geld⸗ eines ſtrafe verurteilt wurden.— 5 Mitt Schwetzingen, 12 Jan. Der Mord in Neulußheim hat nach keine vollſtändige Aufklärung gefunden. Nach dern „Schwetz. Ztg.“ vermutet man, daß der ermordete Landwirt Martus aus Kirrlach an einer Schiebergeſellſchaft beteiligt war und von den Schiebern in eine Falle gelockt und ge⸗ tötet wurde. * Lauda, 12. Jan. Hier hat ſich ein findiger Kopf das Hochwaſſer der Tauber zu Nutzen gemacht und 70 Manl⸗ würfe geſammelt, die er unabgezogen an einen Pelzwaren⸗ händler, das Stück zu 4 M., verkaufte. 7222 Gemeinde⸗Politik. Zuſammenſchluß der ſtädtiſchen Beamten Badens. Karlsruhe, 12. Jan. In einer in Baden⸗Baden abgehal⸗ tenen Verſammlung der Beamten der 68 mittleren Städte Badens wurde mit Stimmeneinheit die Angliederung an den Landesverband der ſtädtiſchen Beamten der Städteord⸗ nungsſtädte beſchloſſen, der nunmehr 7000 Mitglieder zählt. Ju der Verſammlung referierte ſodann Verbands direktor Weiler über die neue Gemeindeordnung, das Fürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaſtsbeame, ſowie über die mit dem Verband der mittleren Städte getroffene Regelung der Dienſt⸗ und Gehaltsverhältniſſe in den mettleren Städten. Zu letzterem Punkt nahm die Verſammlung eine Entſchlie⸗ ßung an. in welcher gewünſcht wird, daß infolge der fort ſchreitenden Teuerung die im Tarifentwurf feſtgelegten Sätze entſprechend erhöht werden ſollen. f Aus dem Wirtſchafts leben Die Stellung der bad. n zur Kriſis im Zeitungs⸗ gewerbe. 1 Karlsruhe, 13. Jan. Ueber die in der vergangenen Woche Walle bier abgehaltene außerordentliche Mitgliederverſammlung w des Vereins Südweſtdeutſcher Zeitungsverleger, zu der ſich neben den zahlreichen Verlegern Badens wieder eine er⸗ hebliche Anzahl der pfälziſchen Mitglieder eingefunden hatte, wird uns ein Bericht zur Verfügung geſtellt, dem wir u. a. folgendes entnehmen: Mit immer ſteigender Beſorgnis ver⸗ folgen die Herausgeber der Tageszeitungen die Maßnah⸗ men der Reichsregierung, die zuſammengenommen eine noch nie dageweſene Sonderbelaſtung eines Gewerbes darſtellen und die Grundlagen der deutſchen Zeitungen aufs ſchwerſte erſchüttern. Unbegreiflicherweiſe hat auch die deutſche Na⸗ tionalverſammlung kein Verſtändnis für die durch die neuen Geſetze heraufbeſchworenen Gefahren gezeigt. Man hat den Eindruck, als ob in Deutſchland weniger Intereſſe denn je 1 für die wichtigſte Einrichtung eines freien Volksſtaates, für eine wirklich freie Preſſe, vorhanden wäre, man kann ſichh ſonſt nicht erklären, daß innerhalb kurzer Zeit nicht nun die Sicherſtellung des Papierholzes in Fortfall gekommen iſt und die Zeitungen mit einer Sonderbeſteuerung der An⸗ zeigen beglückt wurden, ſondern daß man zugleich Tarife für die Beförderung der Zeitungen erfand, die eine Verhinde⸗ rung der Beförderung der Zeitungen darſtellen, daß man keine Vergünſtigungen für den telephoniſchen und telegra⸗ phiſchen Zeiungsdienſt geſchaffen hat und damit der Entente Gelegenheit gibt, die deutſchen Zeitungen zu überflügeln und den originalen deutſchen Zeitungsdienſt zu überwäl⸗ tigen.. 15 Aus der Reichshauptſtadt herbeigeeilte Vertreter des Zei⸗ tungsgewerbes haben die Aufgabe übernommen, wenigſtens?s? einen Teil der früheren Geſetze wieder herzuſtellen. Die bad. Regierung hat allerdings ſeit Beginn der Kriſis ein feines Verſtändnis für die Nöte der Zeitungen gezeigt und es an nichts fehlen laſſen, um vor allen Dingen auch die notleidende Papierinduſtrie mit Kohlen zu verſorgen. Die ſüdweſtdeutſchen Zeitungsverleger dürfen, wie ſich auch aus 4 der Ausſprache der Vertreter der Zeitungsverleger mit deem bad. Stagatspräſidenten und den Vertretern des Miniſte⸗ riums des Innern und des Finanzminiſteriums ergab, mit Recht darauf hoffen, auch weiterhin in der bad. Regie⸗ rung eine ſtarke Stütze zur Erhaltung der Landespreſſe zu finden.— Die Verſammlung befaßte ſich dann noch mit der Regelung der Gehaltsverhältniſſe der Redakteure. An die Leſer der Zeitungen ergeht die Bitte, in den nun⸗ mehr wereingebrochenen kritiſchen Zeiten auch dann den Zeitungen treu zu bleiben, wenn ſie ihre Bezugsbedingun⸗ gen den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen anpaſſen müſſen. So ſehr in den vergangenen Zeiten die Bedeutung der Preſſe unterſchätzt wurde, ſo ſchlimm iſt es auch na den umſtürzeuden Ereigniſſen geblieben. In dem Augen⸗ blick, in dem der Zeitungsverleger ſeine wirtſchaftliche Be⸗ wegungsfreiheit verliert, geht auch die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung verloren. CCC(. Der ſiegreiche Bolſchewismi⸗ Eine Jahresbetrachtung. N; 2 1 Der Bolſchewismus war im Oſten auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen ſiegreich. In Sibirien iſt auch Tomsk gefallen. Turkiſtan iſt in ſeiner Hand. Die Berührungsfläche des bolſchewiſtiſchen Rußland mit China wird immer größer. Wir haben es— es muß endlich einmal klar ausgeſprochen wenden— in Zentralaſien mit einer Verſchmelzung der Ruſſen und des dortigen Mongolentums auf bolſchewiſtiſcher Grundlage zu tun. Es entwickelt ſich eine gewaltige terri⸗ toriale Macht, die weit in beide Erdteile hineingreift und deren nach Außen gerichteter Drang nach Weſten zuerſt Deutſchland und hier zuerſt Oſtpreußen bedroht. Das Po⸗ lentum iſt keine Schutzmaner gegen den Bolſchewismus. Solches Wahngebilde wird verwehen. Um Oſtpreußen wird ein Entſcheidungskampf gekämpft werden, deſſen geſchicht⸗ liche Bedeutung bisher nur von Wenigen erkannt wird und der den des deutſchen Ritterordens wohl noch weit übertreffen wird. a Die deutſche Kultur fällt und ſteht mit Oſtpreußen. Fällt es, dann hat Deutſchland den Bolſchewismus an der Oder, und die geoßen Induſtriezeulren zeigen den Weg, den er weiter nach dem Weſten einſchlagen wird. 3 Und wir leben in den Tag hinein! Wir wollen nichts ſehen und tröſten uns wenn die Regierung ve 10 0 a 15. N. 7 chert, für Oſtpreußen beſtehe keine Gefahr. Und doch be⸗ gebt ſie nach menſchlichem Ermeſſen und— ein Blick in den Atlas zeigt dies klar— nicht nur für dieſe alte preußiſche HFrovpinz, ſondern für die geſamte deutſche Heimat, aller⸗ dings nicht auf heut oder morgen, ſondern in der Zukunft, aber in abſehbarer Zeit. i f 06 5 ir müſſen den inneren Zuſammenhang zwiſchen der lulſchewiſtiſchen Ben dia aus dem Oſten und in Deutſch⸗ 5 3 klar überblick ir dürfen ihn nie verkennen; bei en ſchwankenden iderſprechenden Tagesnachrichten Ver ſeine lokale, Mißerfolge oder ange n a ſerreitiakeiten in ſich die enorme Gefährlichkeit, feines We⸗ eus niemals vergeſſen. Der Bolſchewismus in allen Län⸗ ern iſt nach Denk⸗ und Empfindungsweiſe ein geſchloſſenes Hanges, der ruſſiſche Bolſchewismus weiter nichts wie Po⸗ zmpenarme, um das deutſche Volk zu umſtricken und im ge⸗ gebenen Augenblick zu erdroſſeln. Unſer innerer Bolſche⸗ * iſt die Vortruppe dieſes Weltbolſchewismus, nur I ankar geſchwächt, doch ſtets bereit, dieſem die Haud zu 1 chen, wenn er ſich naht. Dies Bild ſehen wir jetzt in Til⸗ t und Königsberg. Das Bild wird ſich ſpäter weiter weſt⸗ Durch die künſtliche Anſteckung der noch geſunden Tie⸗ re eines verſeuchten Beſtandes mit dem Speichel eines in gewöhnlicher Weiſe an Maul⸗ und Klauenſeuche er⸗ krankten Tieres kann die Dauer der Seuche in einem Be⸗ ſtand erheblich abgekürzt werden. Ein weiterer Vorteil der künſtlichen Anſteckung iſt, daß die durch ſie herbei⸗ geführte Seuche häufig milder, als die durch natürliche Anſteckung verurſachte, und oft nur in Form der Maul⸗ ſeuche verläuft, wenn man den Speichel von einem gering⸗ gradig erkrankten Tiere nimmt. Krankheitsmerkmale an den toten Tieren. Bei Tieren, die an bösartiger Maul- und Klauenſeuche plötzlich geſtorben ſind, findet man außer den Veränderun⸗ gen am Maule und an den Klauen eine graufleckige Be⸗ ſchaffenheit des Herzmuskels. Bei Tieren, die während der Erkrankung an Maul- und Klauenſeuche geſchlachtet werden, beſchränkt ſich der Befund in der Regel auf die ſchon während des Lebens wahrnehmbaren Veränderungen. Lokales. — Heimkehr der Gefangenen. Wie der Berner „Bund“ vernimmt, ſind die Vorbereitungen für den Heimtransport einer bedeutenden Anzahl von deutſchen Kriegsgefangenen— man ſpricht von 25⸗- bis 30000— aus Südfrankreich durch die Schweiz nunmehr beendet, ſo daß alsbald nach dem Austauſch der Ratifikation mit dem Transport begonnen werden kann. Wahrſcheinlich werden wöchentlich zwei Sonderzüge mit je 600 bis 800 Gefangenen von Genf nach Konſtanz geführt werden. ep. Perſonenſtand der deutſchen ev. Miſſion⸗ Am 1. Oktober 1919 waren insgeſamt noch 463 deut⸗ ſche ev. Miſſionare und 45 Schweſtern auf den Miſſions⸗ feldern tätig. 275 Miſſionare und 36 Schweſtern ſtan⸗ den im Heimatdienſt ihrer Geſellſchaften. Im Kirchen⸗ dienſt ſtanden 201, im Schuldienſt 46, in ſonſtigen Stel⸗ Gerte wiederholen, wenn wir nicht unſere Schuldigkeit tun. 1 ſalgen uns in unſerer Schwäche ſteht ein mächtiger Organi⸗ 12 r und ein klarer zielbewußter Wille, neben England zd Amerika, trotz der Niederlage Rußlands, eine dritte Weltmacht. aer Bolſchewismus hat als kriegführende Macht Zeit. zur ibn iſt es nicht entſcheidend, ob er morgen oder über⸗ 1 einegen gewinnt. Er iſt in einer glücklicheren Lage, als je N Mit kriegführende Macht. Er kämpft auch mit anderen I Hatteln. Seine Truppen ſind nach unſeren militäriſchen 5 Beariffen ſchlecht und minderwertig. Aber wenn ſeine gei⸗ 1 en Irrlehren gewirkt, wenn ſie ihm in den zu gewinnen⸗ len 45 Miſſionare. In Gefangenſchaft befanden ſich noch 110 Miſſionare und 20 Zöglinge von Miſſionsſeminaren. Die Geſamteinnahmen der deutſchen ev. Miſſionsgeſell⸗ ſchaften betrugen 4913, dem Jahr der Kaiſerſpende, Mk. 8 232 259, 1914 5 240543, 1915 5 732 569, 1918 7413 917; für das Jahr 1919 liegen die entſprechenden Zahlen noch nicht var 5 2 8 Verantwortlich für die Redaktion Ga Zimmermann, Seckenbeim Anzeigepflicht und Maßnahmen vor polizeilichem Einſchreiten. Wennn ein Tier unter den Erſchrinungen der Maul⸗ und Klauenſeueche, oder unter Erſcheinungen, die den Aus⸗ bruch der Seuche befürchten laſſen, erkrankt, ſo iſt un⸗ verzüglich der Polizeibehörde Anzeige zu machen, auch ſind die kranken und verdächtigen Tiere von Orten, an de⸗ nen die Gefahr der Anſtectkung fremder Tiere beſteht, o„ r 1 905 Staaten Anhänger geworben und deren Armeen zerſetzt 0 en. dann genügen auch jene Truppen, um zu ernten, in der in geistigen Kampf geſäet hat. Eine ſolche iſt nicht Ge der Abwehr zu beſiegen. Hierin liegt die ungeheure a Als or für Deutſchland in ſeiner Schwäche und Unfreiheit. wir am 18. Februar 1918 die bolſchewiſtiſch gewordenen 1 wſaldben Heere angriffen, warfen wir ſie über den Haufen, N Gon uns nur Landwehr und Landſturm neben einigen Abnaleriediviſtonen zur Verfügung ſtanden. In unſerer arſtellung wurden wir Beute der bolſchewiſtiſchen Pro⸗ da, wie wir, ebenfalls nur in der Abwehr bleibend, r diejenige der Ententepropaganda geworden ſind. der Kampf der Ideen und Weltanſchauungen iſt defen⸗ Nicht zu führen. nem 8 große Not, die uns noch bevorſteht, ſollte von kei⸗ auch eutſchen verkannt werden, jeder ſollte wiſſen, daß uns wir— dieſer Leidenskelch gereicht werden wird. Sorgen loweit wir können, daß wir ihn nicht zu leeren haben. bol Men Taumel nach Gewinn und Genußſucht, in partei⸗ lägli 2 Selbſtſucht und in der bitteren Sorge um das feht de Brot, ſieht der Deutſche nur das Alltagsleben; er 1 gleicher darüber hinweg in die Todesgefahr, die ſich ihm 9 vbier end auf hundert dunklen Wegen naht, und der trium⸗ ben, a. Feind im Weſten gibt auch keine Zeit zum Be⸗ für 0 geſchweige denn zum Sammeln der ſchwachen Kraft 5 bemitin Verzweiflungskampf im Oſten. Er ſchwächt und keit iugt uns immer von neuem, zerrt unſere Aufmerkſam⸗ gend amer wieder nach Weſten, während wir, uns kräfti⸗ zgeſpannt nach Oſten lauſchen müßten. rwahr, eine verzweiflungsvolle Lage, aus der es nur er ein Entrinnen gibt. Aber wir wollen leben und wir n uns nicht noch einmal wehrlos abſchlachten laſſen, . in November 1918. Wir wollen tun, was wir tun kön⸗ W Er weltbol; tut uns nun im Innern gegenüber der drohenden, ö ſtacds wiſtiſchen Gefahr not? b ens: Die Vorbedingung jedes Beſtehens— das Er⸗ n der Gefahr. a eitens: Feſter Zuſammenſchluß aller Kräfte, die den. hen zz degen ſie aufnehmen wollen, in dem einigen deut⸗ unn Nezertande. Jeder Zwieſpalt im Volk und jede Locke⸗ 5 Unter s Beſtandes bringt uns nur um ſo ſicherer zum „Drliegen. gal Bittens: Erkennen, daß in Oſtpreußen ſich das Schick⸗ käftiſchlands vorbereitet, wenn nicht; entſcheidet. bst 1 des Volkes durch geſunde ſoziale Taten und 5 auf daun durch Arbeit und immer wieder Arbeit. e Weiſe können wir unſere Lebensbedürfniſſe nden ngen und Kredite ſchaffen, die wir zur grund⸗ i eſſerung unſerer Lebenshaltung ſo dringend Ohne Arbeit kann ſich ein Verſchuldeter nicht Anders geht es auch dem deutſchen Volk 8 itheit nicht. Aber dieſes muß allerdings 0 92 wohin es gekommen iſt. es un nen, daß zur Klärung der Auſchauung unſeres Vol⸗ gendliche Kleinarbeit, Opferfreudigkeit, eigene Tat beit z wie ſie das Weſen jeder Propaganda, jeder ernſten Di 5 10 n. 5 355 etwa die Grundlagen, die das deutſche Volk eigenem Recht ſchaffen kann. Es iſt ein ſchwe⸗ geſchick, daß es im übrigen in dieſer Lebensfrage ade ſeiner bisherigen unerbittlichen Feinde an⸗ J f iſt, weil es ſeine Souveränität aufgegeben hat. don aer denten, wiſſen wir nicht. Nur wenig haben wir tobenden zu hoffen, ſelbſt wenn ſie die auf ihrem Daſein en zs Geſahr erkennen ſollten. Trauen wir nicht ſchwa⸗ mögen zichleitcn. Tun wir daher ſelber das, was wir ö 3 verlaſſen w. uns ſelbſt nicht noch einmal, dann Gokerrgott im Himmel uns auch wieder helfen. Das meinfaßliche Belehrung über Maul⸗ und Klauenſenche. Die II. e Maul⸗ und Klauenſeuche nimmt in der Regel einen igen Verlauf und heilt in 1 bis 2 Wochen ab. Sie vicklu auch bösartig verläufen und während ihrer b fühn oder während der Abheilung zu plötzlichem dach J en. Ferner können junge Tiere(Kälber, Ferkel) Ohr erfütterung roher Milch ſchnell zu Grunde gehen, ki untliche Erſcheinungen der Seuche zu zeigen. End⸗ euche nen ſich im Anſchluß an die Maul- und Klauen⸗ N re Folgekrankheiten entwickeln(heftige Euter⸗ Tiere d, ſchwere Klauenentzündung), die das Leben muengflegefährden. Dies iſt namentlich bei mangelnder b rigen ege und ungenügender Einſtreu der Fall. Im 0 Kl kann auch bei gutartigem Verlauf der Maul⸗ ch Hauenſeuche eine erhebliche Schädigung eintreten e magerung, Verringerung des Milchertrags und üͤchtigen Tieren durch Verwerfen. 11 ignete lauf der Maul- und Klauenſeuche kann durch 0 dur ütterung(Vermeidung harten, ſtengligen Fut⸗ chen, 55 reichliche Einſtreu, ſodaß die Tiere trocken g 5 5 durch Behandlung der Klauen und Euter fußt Tiere nach tierärztlicher Anleitung günſtig ngen werden. Eine Behandlung der Verän⸗ am Maule iſt nicht erforderlich. Gegen die D aul⸗ und Klauenſeuche und das Sterben der lere hat ſich die Anwendung des Löffler'ſchen Klauenſencheſerums gut bewährt. Vor der on Geheimmitten zur Behandlung mnul⸗ ranker Tiere iſt zu warnen. bos night. fernzuhalten. Aus verſeuchten oder verdächtigen Gehöf⸗ ten ſollen vor polizeilichem Einſchreiten weder Klauen⸗ tiere weggebracht, noch Milch ohne vorherige Abkochung oder ſonſtige ausreichende Erhitzung weggegeben, noch Dünger abgefahren werden. Auch iſt das Betreten der Ställe oder ſonſtigen Standorte durch fremde Perſonen nicht zu geſtatten. Verhütung der Einſchleppung. In Zeiten der Seuchengefahr empfiehlt es ſich, ſoweit es ſich mit den Intereſſen des Betriebs vereinigen läßt, Vermeidung des Ankaufs von Klauenvieh und, wenn möglich, von Vieh überhaupt, jedenfalls aber Vorſicht beim Einkauf und die Unterbringung friſch gekauften Klau⸗ enviehs in beſonderen Ställen für die Dauer von 2 bis 3 Wochen, bevor es zu dem alten Beſtand gebracht wird. Ferner iſt es in Zeiten der Seuchengefahr angezeigt, allen fremden Perſonen, insbeſondere Schlächtern, Müllerknech⸗ ten, Briefträgern, Viehkaſtrierern, ſowie Händlern und anderen Perſonen, die gewerbsmäßig in Ställen ver⸗ kehren, ferner Perſonen, die ein Gewerbe im Umher⸗ ziehen ausüben, das Betreten der Ställe und ſonſtigen Standorte von Klauenvieh zu unterſagen. Beſondere Vor⸗ ſicht iſt auch beim Wechſel des Dienſtperſonals geboten. Die Einſtellung neuer Dienſtboten, Melker und Arbei⸗ ter,(insbeſondere ausländiſcher Arbeiter) ohne vorherige Desinfektion, namentlich der Kleider und des Schuh⸗ zeugs, iſt gefährlich. Auch beim Bezug von Futter emp⸗ fiehlt ſich Vorſicht(Vermeidung, des Bezugs von Rauh⸗ futter aus verſeuchten Gegenden). Ferner ſollten Futter⸗ ſäcke, in denen gekauftes Futter angeliefert wird, nicht in Klauenviehſtällen gelagert, ſondern ſofort nach Empfang entleert und wieder zurückgegeben werden. Verſeuchte Ortſchaften ſollen, wenn irgend möglich, ge⸗ mieden werden. Niemals ſoll man nach Rückkehr aus Seuchenortſchaften, auch wenn kein Seuchengehöft betre⸗ ten wurde, in eigene oder fremde Stallungen gehen, ohne vorher die Schuhe gewechſelt oder desinfiziert zu haben. Die Desinfektion geſchieht am einfachſten durch Abwa⸗ ſchen der Schuhe, insbeſondere der Sohle, mit 2 Proz. Sodalöſung. Man nimmt auf 1 Liter warmes Waſſer 1 Eßlöffel voll Soda. 5 Durch Anwendung größerer Mengen des Löff-⸗ ler'ſchen Maul- und Klauenſeucheſerums kann es gelingen, durch die Anſteckung beſonders gefährdete Beſtände und einzelne Tiere vor der Seuche zu ſchützen. Uebertragbarkeit auf den Menſchen. Durch den Umgang mit kranken Tieren und durch den Genuß der von ſolchen Tieren ſtammenden rohen Milch kann die Krankheit auch auf den Menſchen übertragen werden. Der durch den Umgang mit den kranken Tieren drohenden Gefahr der Uebertragung der Krankheit kann durch regelmäßige Desinfektion der Hände, der mit dem Genuſſe der Milch verbundenen Gefahr durch ausreichende Erhitzung der Milch begegnet werden. f „ Das Ergæbnis der deutschen Hohlen produktion wahrend ger lehzten sieben qahre und die Preissteigerung ffreisseigerung pr one 8 15,5 15,5 10,5 24.8 27 29%„ 4% 681„ feissleigerung pwfonne — 91952 108 8 50 OOo ooo produkfion i * 98 342 819 29,9 140 84 580 85 784 560 46,5 17, 3 23, 24% Si 28. 27% — 5 38 874 482 8 27,5 S 2 8 2 2 E 24% O00 0 4%- 92,2„ 43 631 077 37 902 795 N 985 822 42 843 845 8 N S NN D 2 Studentenzeitung. Der Allgemeine Studentenaus⸗ ſchuß in Tübingen gibt von jetzt ab eine„Tübinger Studentenzeitung“ heraus, die während des Semeſters alle 14 Tage erſcheint und den Studierenden koſten⸗ 5 Betr Verleihung der Landwehrdienſtauszeichnung für Offiziere und Mannſchaften des Beürlaubten⸗ ſtandes. 5 Die militäriſchen Dienſtauszeichnungen ſind äußere Dienſtabzeichen für langjährige— über die bisherigen deſetzlichen Beſtimmungen hinaus— geleiſteten militäriſchen Dienſte; ſind Friedens abzeichen, keine Kriegsauszeichnungen. Diejenigeu ehem. Offiziere und ehem. Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes, welche ihre geſetzliche aktive Dienſt⸗ zeit genügt und nachſtehende Bedingungen erfüllt haben, können wegen Verleihung der Landwehrdienſtauszeichnung I. Klaſſe(für Offiziere) und Landwehrdienſtauszeichnung II. Klaſſe(für Offiziere und Mannſchaften) kurze Anträge der Verſorgungsſtelle Mannheim, A 1, 4, bis 1. Febr. 1920 einreichen. Entlaſſene Kriegsgefangene muͤſſen gleiche An⸗ träge 3 Monate nach ihrer Rückkehr ſtellen. Bei Offiziere iſt anzugeben: Waffengattung, Dienſtgrad, Familien⸗ und Vornamen, Geſamtdienſtzeit im ſtehenden Heer, Einberu⸗ fungen und Uebungen. Bei Mannſchaftrn kommen für die Verleihung die Jahreskloſſe 1902 in Frage und in der Jahresklaſſe 1904 diejenigen, welche 3 Jahre aktiv gedient haben. In Iden Geſuchen iſt Jahresklaſſe, Waffengattung und Geburtsdatum anzugeben. Bedingungen: 1 1. Die erſte Klaſſe der Auszeichnung können nur Offiz. Sanitätsoffiziere und Veterinäroffiziere heute in Offiziers⸗ range ſtehenge Militärbeamte des Beurlaubtenſtandes er⸗ halten, die freiwillig eine zwanzigjährige Dienſtpflicht im ſtehenden Heere und in der Landwehr erſten Aufgebots übernennen und ſich durch reges Intereſſe für den Dienſt hervorgetan haben. Eine Doppelrechnung von Keiegsjahren findet hierbei nicht ſtatt, auch bleibt die in der Landwehr zweiten Aufgebots abgeleiſteten Dienſtzeit außer Berechnnng. 2. Die zweite Klaſſe der Landwehr⸗Dienſtauszeichnung können nach vorwurfsfrei erfüllter geſetzlicher Dienſtpflicht in der Reſerve und Landwehr erſten Aufgebots, die Per⸗ ſonen des Beurlaubtenſtandes erhalten die: A) einen Feldzug vor 1914 mitgemacht oder an einer ſonſtigen kriegeriſchen Unternehmung teilgenommen haben, die einem Feldzug gleich zu erachten iſt. f B) aus dem Beurlaubtenverhältnis nach Ableiſtung einer aktiven Dienſtzeit a) von 1 Jahr zu vier Uebungen von mindeſtens je 13 tätiger Dauer oder im ganzen mindeſtens 17 Wochen oder b) von über 1 bis 2 Jahren im ganzen mindeſtens 52 Tage oder c) von über 2 Jahren im ganzen mindeſtens 38 Tage zum aktiven Dienſt eingezogen geweſen ſind, C) nach abgeleiſteter geſetzlicher aktiver Dienſtpflich t noch mindeſtens 4 Monate aktiv gedient haben. Bemerkt wird noch, daß die Aufſtellung nach dem Stande vom 1. Auguſt 1914 erfolgt, alſo die Kriegsjahre 1914—1919 nicht in Betracht kommen, die Bedingungen müſſen alſo vor Kriegsbeginn(1914) erfüllt ſein. Für bis 1. 8. 1919 zurückgekehrte Kriegsgefangene uſw. gilt ebenfalls der Termin 1. Februar 1920, für ſpäter zurückkehrende iſt Schluß für die Einreichung der Anträge 3 Monate nach Eintreffen aus letzten Kriegsgefangenen ⸗ transports in der Heimat. Bereits eingereichte Anträge werden als ungültig er⸗ klärt und wollen nochmals wiederholt werden. Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel übernehmen wir keine 85 Verantwortung. Die Redaktion, Betr. Lebensmittelamt.: Es liegt im öffentlichen Intereſſe, daß das Lebens⸗ mittelamt, nach Abſchluß eines Geſchäftsjahres, ſeine auf⸗ geſtellte Bilanz veröffentlicht, oder aber ſolche zur Einſicht⸗ nahme aller Beteiligten, im Geſchäftszimmer, oder auf dem Rathaus auflegt. Eine große Anzahl Einwohner intereſſiert ſich für das abgelaufene Geſchäftsſahr des Lebensmittel⸗ amtes und darum möchte ich, im Intereſſe der Allgemein⸗ heit bitten, daß man dieſes Jahr die Abrechnung, wie dies auch die Gemeindekaſſe tut, zur Einſt tnahme aller an irgend einer Stelle offenlegt. Ferner möchte ich die Frage anſchneiden, ob es nicht ratſam wäre. di ſes Jahr die Bilanz des Lebensmittelamtes einer eingehenden Prüfung durch eine Treuhandgeſellſchaft in Mannheim unterziehen zu laſſen, damit dann einmal unſere Bevölkerung durch die groben Anſchuldigungen die fortwährend gegen die Geſchäftsführung erhoben werden, zur Beruhigung kommt.„. Meines Erachtens wäre dies der einzig richtige Weg, momit ſich die Geſchäftsführung gegen die ſchweren An⸗ ſchuldigungen rechtfertigen kann.. 8 5 * 5 25 15 0 . .———— Die Aufwandſteuer. Der vom Reichsfinanzminiſter angekündigte Geſetzent⸗ wurf einer Ergänzungsſteuer d. h. einer Beſteue⸗ rung des nichtverbrauchten Einkommens iſt nunmehr be⸗ kannt gegeben worden. Der Entwurf enthält im weſent⸗ lichen folgende Beſtimmungen: Steuerpflichtig iſt der den Betrag von 1000 Mk. über⸗ ſteigende Teil des Einkommens, der nicht verbraucht worden iſt. Der ſteuerfreie Teil erhöht ſich 1. für die erſte zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Perſon, deren Einkommen dem Einkommen des Steuerpflichtigen hin⸗ zuzurechnen iſt oder hinzuzurechnen wäre, um 500 Mk.; 2. für jede weitere Perſon der unter Nr. 1 bezeichneten Art um 300 Mk. Die Ergänzungsſteuer von demjenigen Teil des Einkommens, der nicht verbraucht worden iſt, be⸗ trägt: für die erſten angefangenen oder vollen 10000 Mk. des ſteuerpflichtigen Einkommensteils 1 v. H., die nächſten angefangenen oder vollen 20000 Mk. des ſteuer⸗ pflichtigen Einkommensteils 2 v. H., für die nächſten 30000 Mk. 3 v. H., für die nächſten 40 000 Mk. 4 v. H., für die nächſten 50000 Mk. 5 v. H., für die nächſten 50000 Mk. 6 v. H., für die nächſten 100000 Mk. 7 v. H., für die nächſten 100000 Mk. 8 v. H., für die näch⸗ notwendigen Koſten; bef 5 tung oder Erziehung von Abkömmlingen mit Rückſicht auf Als außerordentlicher Verbrauch gilt der Unterſchied zwiſchen dem Geſamtverbrauch und der Sum⸗ me der Beträge, die als Aufwendungen zum ordentlichen Verbrauch anzuſehen ſind. Als Aufwendungen für den ordentlichen Verbrauch gelten 1. ein Betrag von 15000 Mk. Dieſer Betrag erhöht ſich für die erſte zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Perſon, de⸗ ren Einkommen dem Einkommen des Steuerpflichtigen hinzuzurechnen iſt oder hinzuzurechnen wäre, um 5000 Mk.; für jede weitere Perſon der unter Nr. 1 bezeich⸗ neten Art um 2500 Mk.; 2. 10 v. H. des zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagten Einkommens; 3. Beträge, die zur Deckung unvermeidbarer Mehrausga⸗ ben aufgewendet worden ſind. Unvermeidliche Ausgaben ſind: die durch Geburten von Kindern entſtandenen ſondere Koſten, die zur Unterhal⸗ die örtlichen Wohnungsverhältniſſe des Steuerpflichtigen aufgewendet werden müſſen; die zum Unterhalt erforder⸗ lichen Zuſchüſſe an Verwandte und Verſchwä⸗ gerte in gerader Linie; Ausgaben, die durch ſchwere oder dauernde Krankheiten oder Unglücksfälle des Steuerpflichtigen oder ſeiner Haushaltungsangehörigen oder infolge von Todesfall verurſacht ſind, in an⸗ unbemittelter Angehöriger des Steuerpflicht? gen aufgewendet worden ſind; die für den maßgebenden Zeitraum zu entrichtende Einkommen⸗ und Ergänzungs⸗ ſteuer. Als Aufwendungen für den ordentlichen Verbrauch gelten ferner ſomit ein angemeſſener Betrag für die An⸗ ſchaffung von Hausrat bei der Begründung ei⸗ ner ſelbſtändigen Lebensſtellung oder bei der Heirat; an⸗ gemeſſene Beträge für Ausſteuern, ſowie für Aus⸗ ſtattungen, die den Abkömmlingen zur Einrichtung eines angemeſſenen Haushalts gewährt werden; Zuwendun⸗ gen zu kirchlichen, mildtätigen oder gemei⸗ nüctzigen Zwecken. Die Steuer auf den außerordent⸗ lichen Verbrauch beträgt: für die erſten angefangenen oder vollen 10000 Mk. 3 v. H., für die nüchſten angefange⸗ nen oder vollen 20000 Mk. 6 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 30000 Mk. 9 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 40000 Mk. 12 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 50 000 Mk. 15 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 50 000 Mk. 18 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 100000 Mk. 21 v. H., für die nächſten angefangenen oder vollen 100000 Mk. 24 v. H., für die nächſten N angefangenen oder vollen 100000 Mk. 27 v. H., für die weiteren Beträge der Veranlagung 30 v. H. ſten 100 000 Mk. 9 v. H., für die weiteren Beträge 10 gemeſſener Höhe; Beträge, die zur Unterhaltung vom Hundert. Bekanntmachungen 8Dοοοοοοοοοοοοοοοτοe Wieder in reiner Friedensware der Gemeinde Seckenheim. 0 8 a 4. Arbeits⸗Vergebung. 85 Einladung. N 5 iſt Dr. G 3 S Die Gemeinde gibt im Submiſſionwege 22 Im Volk lkurs wird 2 8 ſt Dr. Gentners Schuhputz 0 zu den Klein⸗Wuhnhausneubauten in der 2 1 shochſchulkurs wir i 3 a0 8 a Wilhelm-Hilda⸗ und Neckarauerſtraße infolge irrtümlicher Auffaſſung der Submiſtenten noch⸗ mals die Inſtallationsarbeiten. ö Die Angebots⸗Formulare werden auf dem Rathaus Zimmer Nr. 10 abgegeben, woſebſt auch die Bedingungen und Zeichnungen auf ⸗ liegen. Die Angeboten ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis f Montag, den 19. Januar 1920 vorm. 11 uhr beim Bürgermeiſteramt einzureichen um dieſe Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegen⸗ wart etwaiger Bieter erfolgt. Die bereits ein⸗ gereichte Angebote ſind alle ungültig. Seckenheim, den 10. Januar 1920. 8 Bürgermeiſteramt: f Koch. Herr Profeſſor Dr. Niebergall f in Heidelberg über das Thema: Wie ſollen wir unter⸗ einander verkehren Mittwoch, den 14. Januar, abends 7½ Uhr im duale des bafthauſcs zum„öchwanen! dahier weiter ſprechen. Anſchließend daran erfolgt freie Ausſprache nach den vom Arbeitsausſchuß aufgeſtellten Grundſätzen, f tig 8 de ue im Gebrauch. Friedensware iſt mit ger b leehen und zan Klee n Hecker(Gematk. Rheinan) wird für Holz, Kohlen, J6 ar 18 am groß, in den 40 Morgen a Koks, Kartoffeln Frucht Lagerbuchnummer 8981 zu verkaufen. 4 uſw. umgetauſcht evil. auch verkauft. Tuiſenſtraße 18 DTauſch. In der letzten Verſammlung der Fuhr leute wurden ab 15. Januar folgende Fuhr„ In löhne feſtgeſetzt: 1 1 7 6 Für ein Zweiſpänner 12.— Mk, 400 b Vertilgung der Raupen betr f Die Raupen haben in den letzten Jahren a abli= f 1 U 38 1 3 W Uinsere Ginwohnerſchafe Damen und Herten, S aoder lt Auge u en r wfthgen a 2 fegen 288. 8 Wir erſuchen die Baumbeſitzer mit allen 8 3„ e dlich caffe 10 Zentner Kar-„„„„„„ 1 Pferd 1.50 M. tteln energiſch gegen die Schädlinge des er Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur toffel ab. ein ar Kleeacker 3. Mf. für die Volksernährung ſo überaus wichtigen Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon Angebote unter Nr. 6ſein Ster Holz zu fahren 8.— Mk. 2 an dieſe Zeitung. eine Fuhre Sand oder Kies es Zweiſpäner 15.— Ml Einſpänner 10.— M, Obſtbaumes vorzugehen. Die Vertilgung der Raupen muß alsbald jedoch längstens bis 1. Februar l. Js. erfolgt ſein. Nach dieſem Zeitpunkt wird bei den Säu⸗ migen, neben Beſtrafung, dis Beſeitigung der Raupen auf Rosten der säumigen Baum⸗ besitzer vorgenommen werden. Seckenheim, den 8. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. 50 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Hauptſtr, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. Seckenheim, den 9. Januar 1920. Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. oO oe Dees Die Haltung von 3 Zuchtebern wird ab Oel-Ausgaßbe. r Fußball⸗Vereinigung 1. April 1920 öffentlich vergeben. Die zu Es erhalten morgen Mittwoch alle zahlende Vergütung beträgt pro Jahr 1 0 welche keinen Hehn, e g Seckenheim. Almendstück gegen gute Bezahlung zu pachten geſucht. Näheres im Verlag. Ein Haarſtecke ö 0 0 Eine Gans verloren zugelaufen. Abzuholen 1„ N von Schloßſtraße bis Bierkeller. Abzugebel en Drauerel FlIsterer. gegen gute Belohnung in der Geſchäftsſtell SO ode seeed οο,, So OOOOOOOO OOO Bürgy. dieſes Blattes. 1000 Mk. Raps angebaut haben Rüböl u. zwar 1 bis Gummi-Saugei Reflektanten vom Ober⸗ oder Unterdorf 3 Perſonen ½ Liter, 4 bis 7 Perſonen 1 1 Aargen Abend ½8 Uhr findet im 3 wollen ihre Angebote bis 20. Jannar d.. Liter, 8 und mehr Perſonen 1½ Liter zum Ne 5 5 in 7 riedensqualität mittags 12 Uhr anher einreichen, Preiſe von 13 Mk. pro Liter in folgender Vorstand⸗Sitzung empfiehlt Die F auf Eintellung: 5 dem Rathaus Zimmer 7 eingeſehen werden. Nr. 1 bis 600. ſämtlicher Vorſtands⸗Mitglieder ſtatt.. 10 d ſtbei der Handlung Ph. Heidenreich Witwe, Um pünklliches, vollzähliges Erſcheinen Germania Dr Ogerie Wich 1 8 den e 1920. 3 5 5 ürgermeiſteramt: 1 wird gebeten. r. Wagner's Nachf.* f Herdt. Ne. 601 bis 1200. Tagesordnung: ln. W. Höllstin. bei der Handl. Joh. Ad. Heierling Friedrichſtr. Koch. N 1. Platzfrage. ü 53 3 . Lebensmittelamt. Nr. 1201 bis 2000 3 5 1 bei der Handlung Wilh. Höllſtin, Hauptſtr. Generalverſa 8 5 2 ahn Praxis 3 „ W. 8 I Lebensmittel⸗ und Bedarfsartikel⸗ oder ſpäteſtens am nächſten Tage beim zu der am Samstag, 17. Januar, abends Sonntags von 91 Uhr. Lebensmittelamt zu melden. Für f verteilung betr. W 175 8 1 80 8 f Der Vorſtand. f 8 1 Bei etwa vorkommenden Unregelmäßig⸗ bei der Handlung Bav. Klöpfer Ww. elſtr. g 5 keiten wie Kohlen, Fleiſch oder ſonftigen Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 40 des bange. frankienpflege-Perein. Karl Rühle 8 Warenausgaben, den Sachverhalt nachprüfen Lebensmittelauswerſes gültig. Infolge anhaltender Teuerung ſehen win 5 ks, zu können iſt es unbedingt nötig, ſofort irgend Seckenheim, den 13. Januar 1920. uns genötigt unſeren Monatsbeitrag vom Spezialität: 1 ein Mitglied der Kommiſſion des Lebens⸗ Lebenzmittelamt. 1. Januar 1920 an, um 20 Pfg. zu erhöhen Gold arbeiten. dis mittelamts zu verſtändigen, damit bauch an a a wovon wir unſere Mitglieder in Kenntnis Umarbeiten, gicht passender Gebisse S N die nö 1 70 etzen. 5 c Arbeitergeſaugverein„Vorwärts n der Bp end unter Gsrantie. mia Erhält 3 ſeine ihm zuſtehendern—? Seckenheim. A Kunz, Pfarrer. Sprechstunden: suf 0 t n 25 ˖ 1 7 1 8 3 f— 3 „ 3 Badischer Bauernbund. i be guä Ortsgruppe Seekenheim. ſpätere 3 Uhr im Lokal Deutſcher Hof ſtattfindenden Heute Abend 8 Ahr 1 e wird keinerlei Erſatz mehr General- sammlu. 1 und Wohnung der einzelnen Wir laden 8 unſere 2255 und Jusummenunft n„Relchaudler. Ein Geldbeute Tagesordnung: Die Bewirtſchaftung des Tabaks. Preston bülrſten mit Inhalt von 15 Der Vorſtand. Teppichklopfer e Abguche Reichsbund der Türvorlagen gegen Belohnung Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer] Fiſch bein beſen e 4 5 5 Ein ſchwarzes und Kriegsbinterbliebenen. und alle Sorten Kleid Hente Abend 8 Ahr im Kaiſerhof Bürſten Kommiſſionsmitglieder bringen wir wiederholt paſſtven Mitglieder des Männer- und Frauen⸗ zur öffentlichen Kenntnis: chors freundlichſt ein. i Georg Volz, Vorſitzender, Wörthſtraße 8 Die überaus wichtige Tagesordnung wird Gemeinderat Oswald Seitz, Neckarauerſtr 8 im Lokal bekanntgegeben. ö„ Anton Ruf, Friedrichſtr. Anträge müſſen bis Mittwoch Abend in Albert Volz, K. K. Sohn, Friedrichſtr. 65 der Probe eingereicht werden. Ludwig Würthwein, Ziegelſtraße Der Vorſtand. Gg. Rudolf, Wilhelmſtr. 555 5 N 5 20 S. Männergeſangverein Feckenheim geeignet für Konfit arl Seitz, Dammſtr. 14 mation und ein Frau Obermaier, N gegr. 1861 1 5 1 nn, Luiſenſtr. gr.„ i f 5 Heerdt, Bahnhof Unſeren Mitgliedern zur gefl. Kenntnſs, Ver amm Untg. I. Almer. zu 3 1 Peter Vogler, Riedſtraße daß die regelmäßigen i 8 Tagesordnung: Hanpiſtraße 90. N Gechütt Heinrich Weißling,. Friedrichſtr. Proben 8 55 5 ee—. Karl Neubauer, Friedrichſtt. wieder jeden Samstag, ſtattfinden, beginnend Zahlreich 29 5 Winter-Socken 7 militärma am Samstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr ſunter der bewährten Leitung des Herrn— lehr did Stein 8 Dam. ⸗Strümpfe Paar 9 Mk. 2 Forto extra per Nachn.] Gegen M Grossmann, München iii udwig Ruf, Hauptſtraße 8 ckmann, Mittelſtr. 18. Der Obmann. d ſtets zu haben b her! 2