— — — — — — — A Jahrg. mtsblatt der Bürgermeisterämter Sec 4———— A Ä——— 92 5 5— kenheim, divesheim, Neckurhau Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 15. Januar 1920 Juſeratinnenureis: Die einſpaltige Petitzeile 35 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Poſtſcheckkonto Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Karlsrune Nr 24 . TTT Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind bei den geſtrigen Juſammenſtößen vor dem Reichstagsgebände in Berlin etwa Ausſcheidens ſeiner Partei aus der Zentrumsfraktion ſeine f utlaſſung eingereicht.% 8 Tote und 180 Verwundete zu beklagen. Auf Seiten der 9 N Sicherheits wehr gab es 2 Tote und 2 Vermißte, die wahr⸗ ſcheinlich verſchleppt wurden, ſowie 10 Verwundete Der Reichsſchatzminiſter Mayer(bayr. Ztr.) hat infolge Der bayer. Finauzminiſter Speck reichte geſtern ſeinen Rücktritt ein, der von der Landtagsfraktion der bayer. Volks⸗ 2(Ztr.) verlangt worden war, um einen entſchiedene⸗ 4 1 pn Gegner Erzbergers im Miniſterrat und Reichsrat zu be⸗ 156 Specks Rücktritt vom Parteivorſitz ſoll gelegent⸗ olgen... 1 ich 2 5 8 ö Der Eiſeubahuerſtreik flaut z. Zt. etwas ab. In Ober⸗ ſchleſten iſt der Streik beigelegt. Im Bezirk Breslau iſt die Streikgefahr vorläufig beſeitigt. Im Bezirk Elberfeld 1 vurde die Arbeit faſt überall aufgenommen. In Duisburg 1 iſt der Ausſtaud beendet. Auf dem Hauptbahnhof wurde . 5 8 8 5 f benommen. 9 biera tren 1 . * 8 le d Berlin, 13. Jan. er Perſouen⸗ und Güterverkehr wieder aufgenommen. Die üge verkehren nach allen Richtungen. Der militäriſche Bahu⸗ b 5 hutz wurde für den gauzen Bezirk augeordnet. Die Eiſen⸗ bahner im Bezirk Eſſen beſchloſſen weiter zu ſtreicken. di Nach den in Dresden eingetroffenen Nachrichten haben de Abſtimmungen in den verſchiedenen ſächſiſchen Eiſenbahn⸗ triebswerkſtätten eine große Mehrheit für den ſofortigen ware ergeben. Man muß deshalb ſür heute mit Ausbruch Streiks rechnen. Die Zeitungen„Freiheit und„Rote Fahne“ in Berlin 5 De die„Freiheit“ in Duisburg und der„Kommuniſt“ in ſſeldorf wurden bis auf weiteres verboten. Durch den Kohleumangel iſt es unmöglich, die Dampfer Hamburg, Harburg, Altona, Kuxhaven und anderen Stüdten mit Kohlen zu verſorgen, wodurch der Hochſeeſiſch⸗ Markt völlig lahmgelegt iſt. 50 Einem bolſchewiſtiſchem Funkſpruch aus Helſingfors zu⸗ ulge wurde Koltſchak mit ſeinem ganzen Stabe gefangen Kritiſche Tage. n Schwere Unruhen in Berlin. 1 Berlin, 13. Jan. Um 4 Uhr verſuchte die vor dem neichstagsgebäude demonſtrierende Menge in das Reichs⸗ ebäude einzudringen. Die Sicherheitspolizei pflanzte uf die Bajonette auf und verſuchte, die Menge zu zer⸗ en. Da dies jedoch nicht gelang, machte die Sicherheits⸗ zoligei von ihrer Waffe Gebrauch. Es kam zu einer Schie⸗ kei, namentlich vor dem Eingang in der Simſonſtraße. ein dem vor dieſem Eingang gelegenen Raſenplatz ſieht man e größere Anzahl Toter und Schwerverwundeter liegen. i Der Aufruf der Unabhängigen. Die„Freiheit“ veröffentlicht en von dem Bezirksverband Berlin⸗Brandenburg der Reihe anderer Verbände unterzeichneten Aufruf an die Ar⸗ beiter, Arbeiterinnen und Angeſtellten, heute mittag um 12 Uhr die Betriebe zu verlaſſen und in Maſſen vor dem Reichs⸗ tagsgebäude gegen das Betriebsrätegeſetz zu demonſtrieren. Vor dem Sturm. W. T B. Berlin, 13. Jan. Vor dem Reichstagsgebäude fanden heute anläßlich des Beginns der zweiten Leſung des Betriebsrätegeſetzes Kundgebungen ſtatt, zu denen die Un⸗ abhängigen die Arbeiterſchaft Berlins aufgerufen hatten. Zahlreiche Demonſtranten bewegten ſich unter Vorantragen von roten Fahnen und Schildern mit Aufſchriften gegen das Betriebsrätegeſetz nach dem Reichstagsgebäude, deſſen Ein⸗ gänge von der Sicherheitspolizei beſetzt waren, während die Straßen um das Reichstagsgebäude herum für den Verkehr freigelaſſen wurden. Von der Rampe des Reichstagsgebäu⸗ des wurden mehrere Reden gehalten, in denen ſcharf gegen das Betriebsrätegeſetz in der vorliegenden Form Stellung genommen wurde. Zu Ruheſtörungen iſt es bis halb 3 Uhr nachmittags nicht gekommen. Vor dem Reichstagsgebände. W. T. B. Berlin, 13. Jan. Das Reichstagsgebäude war heute mittag nur von einer verhüllt da Wache der Sicherheitsbeamten beſetzt. In den Nachmkkkagsſtunden wuchs die Maſſe der Demonſtranten ſtark an, und die Be⸗ läſtigungen der Sicherheitsbeamten nahmen derart zu, daß man ſchleunigſt Verſtärkungen heranziehen mußte. Während ſich der größte Teil der Demonſtranten, nachdem ſie verſchie⸗ dene Abgeordnete der Unabhängigen Partei mit ihren Wünſchen bekannt gemacht hatten, wieder entfernten, blieben noch viele Tauſende in den Zugangsſtraßen wie die Mauern ſtehen. Es wurden Flugblätter verbreitet, die von der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands(Spartakusbund) un⸗ terzeichnet waren, die überaus ſcharfe Angriffe gegen Noske, Ebert und Scheidemann enthielten. Die Ueberſchrift lautete: „Ebert oder Ludendorff?“ Zum Schluß wurde mit großen Lettern aufgefordert:„Macht euch bereit! Nieder mit der Militärmonarchie! Es lebe die proletariſche Diktatur! Es lebe die Räterepublik!“ b. Durch dieſe Aufrufe angefeuert, hielten Einzelne Schmäh⸗ reden gegen die Nationalverſammlung und gegen die zgrüne“ Polizei, ſo daß ſich ſchließlich eine Anzahl Demon⸗ ſtranten dazu hinreißen ließ. das Portal nach dem Tier⸗ garten hin zu ſtürmen. Trotz aller Warnungen und trotz der ruhigen Haltung der Sicherheitsbeamten gelang es nicht, die Menge zum Aubeinandergehen zu bringen. Da die Ge⸗ fahr beſtand, daß die Sicherheitsbeamtenſchaft überwältigt würde, mußte zur Waffe gegriffen werden, und man gab aus Gewehren und Maſchinengewehren Feuer auf die Menge ab, ſo daß eine Anzahl— die Höhe ſteht noch nicht feſt— getötet und verwundet wurden. 5 Sehr bedrohlich geſtaltete ſich die Lage für die Sicher⸗ heitsmannſchaften am Bismarckdenkmal. Die Menge fiel über ſie her, raubte ihnen die Karabiner und ſchoß damit auf die Beamten. Ein Teil der Waffen wurde zertrümmert. Mehrere Sicherheitsbeamte wurden erheblich verletzt. Den Offizieren wurden die Achſelſtücke heruntergriſſen. Gegen 4 Uhr war der Platz geſäubert, und es rollten Sanitäts⸗ autos heran, die die Toten ſowie die Schwerverwundeten u. auch einige Leichtverletzte in die Krankenhäuſer brachten. W. T. B. Berlin, 13. Jan. Bei den Unruhen vor dem Reichstage wurde ein Sicherheitsbeamter getötet, mehrere wurden verwundet. Als einer von den verwundeten Sicher⸗ heitsbeamten nach der Klinik in der Ziegelſtraße gebracht wurde, ſtürzten ſich verſchiedene Perſonen auf ihn und tra⸗ ten ihn mit Füßen. Der Platz am Reichstagsgebäude leerte. ſich nach und nach von der Menſchenmenge, nur an der Sie⸗ gesſäule dauerte es längere Zeit, bis man die 500—600 Per⸗ ſonen zerſtreut hatte. Die Brücken in der ganzen Gegend ſind abgeſperrt. An der Kreuzung der Dorotheenſtraße Luiſenſtraße Neue Wilhelmſtraße hielt eine größere Men⸗ ſchenmenge die Straßenbahnwagen an, nötigten bie Fahr⸗ 995 zum Ausſteigen und ließen die Wagen nicht weiter gahren. 3 ieee 5 Jan. Mehrere Abgeordnete wurden auf ihrem Weg zum Reichstagsgebäude von der Menge tätlich angegriffen. Dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Heimann folgte eine laut ſchreiende Gruppe, beſtändig ru⸗ fend:„Schlagt ihn nieder, den Arbeiterverräter!“ Er konnte aber von Beamten beſchützt in das Reichstagsgebäude ge⸗ leitet werden. Vor dem Bismarckdenkmal unternahm die Menge einen Sturm auf die dorlige Reichstagsfreitreppe. Die Sicherheitsbeamten wurden in eine Ecke zuſammenge⸗ drängt; ſie konnten ſich nur ſchwer halten, bis Verſtärkung kam. Dabei erſcholl von allen Seiten der Ruf:„Nieder mit den Noskiden!“ Mehreren Beamten wurde die Waffe ent⸗ riſſen; andere Beamte ſtürzten zu Boden und wurden dann von der Menge mit ßen getreten. Mehrere Sicherheitsbeamte, die mit dem Kolben auf die Menge einſchlugen, wurden niedergeſtoßen. Der Feuerkampf begann erſt, als das Maſchinengewehr von der Menge er⸗ bentet war; erſt hierauf gaben die Soldaten Feuer. in der weiteren Umgebung des Reichstagsgebändes wurden einzelne Sicherheitsbemte und N ichswehrmitglieder bedroht, in einzelnen Fällen erch in den Kanal geworſen(). Dte Zahl der Toten und Verwundeten läßt ſich noch nicht genau feſtſtellen; einige danrvn wurden von der flüchtenden Menge durch den dunklen Tiergarten mitgeſchleppt. Es wird viek⸗ ſach die Zahl von 30 genannt. Verhängung des Ansuahnezuſtandes. Berlin, 13. Jan. Auf Grund des Artikels 48 Abſ. 2 der Reichsverſaſſung über d der öffentlichen Sicherheit und Ordm hat der Reichspräſident für das Reichsg nahme von Bayern, Sachſen, Württemberg und Baden und die von ihnen umſchloſſenen Gebiete den Ausnahme⸗ zuſtand verhängt. R Auf Grund des Nusnahmezuſtandes übernahm Reichs wehrminiſter Noske perſönlich die vollziehende Gewalt für Berlin und die Mark Brandenburg. Als Zivilkommiſſar wurde der Verliner Polizeipräſident Ernſt beſtellt. Um⸗ zlige und Verſammlungen unter freiem Himmel werden verboten. Erneute Verſuche, die Tagung der National⸗ vorſammlung zu nören, würden mit rückſichtslorer Waffen⸗ anwendemg verhindert werd n. W. T. B. Berlin, 13. Berlin, 13. Jan. Die an verſchiedenen Orten des Reiches aufflammenden Unruhen, die blutigen Ausſchrei⸗ tungen vor der Nationalverſammlung in Berlin, beſonders aber die Notwendigkeit, den Eiſenbahnbetrieb und die Kohlenverſorgung zur Vermeidung einer Wirtſchaftskata⸗ ſtrophe unter allen Umſtänden in Ordnung zu halten, haben den Reichspräſidenten veranlaßt, auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung für des geſamte Reichs⸗ gebiet mit Ausnahme von Bayern, Sachſen, Württemberg und Baden und der von ihnen umſchloſſenen Gebiete die erforderlichen Ausnahmcevorſchriften zu erlaſſen. Wo keine Veranlaſſung beſteht, werden die ausführenden Stellen von den Ausnahmevorſchriften keinen praktiſchen Gebrauch machen. Für das ganze Geltungsbereich der Verordnung wird aber jede Betätigung durch Wort, Schrift oder andere Maßnahmen verboten, die darauf gerichtet iſt, lebenswichtige Betriebe zur Lebenswichtige Betriebe ſind alle öffentlichen Verkehrs⸗ mittel und alle Anlagen und Einrichtungen zur Erzeugung von Gas, Waſſer, Elektrizität und Kohlen. i dehnung der Verordnung auf Bauern und Sachſen. wo Auch Stillegung zu bringen. Die Aus⸗ S. P., dem Dentſchen Metallorkeſterverband und einer Du biſt mein! i Roman von H. v. Erlin. (Nachdruck verboten.) 5 1* f 5(110 R„Hartmut—“. Aus dem Nebenzimmer kam Frau ihrach mann herbeigeſtürzt, der erſchütternde Ausdruck res Geſichts vollendete ihre Worte. 9 Noch vor Hartmut her war Madeleine zu dem Kranken hineingetaſtet. Ein Sterbender, im bangen odeskampfe, die Hände weit von ſich geſtreckt, im zuckenden Ringen nach Erlöſung. Vater“— Ein ſanfter Hauch, wie von Engelslippen, und die gebrochenen Augen, die ſchon das irdiſche Schauen verlernt hatten, öffneten ſich weit, um die Lippen trat Lächeln erfüllter Sehnſucht, die erſtarrenden Fin⸗ ger taſteten nach dem gebeugten Frauenhaupte.„Du du biſt gekommen, mein Kind— Angelika—“ 0 Wie gefällt war Hartmut neben Madeleine nieder⸗ geſtürzt und ſchlug beide Hände über das Geſicht. 3 wandte ſich auch gegen ihn der umflorte Blick. * wald— mein Sohn—“ 5 Ein letzter Seufzer verzitterte und über dem zu⸗ Eicgeſuntenen Haupte leuchtete der Frieden der Ewigkeit.— c l 8 Lautlos erhob ſich Madeleine, legte ſauft die in zer ihren erkaltete Hand auf des Dahingeſchiedenen Aruſt und drückte ihm die Augen zu. 5 Starren Blickes ſah Hartmut zu ihr auf, wie ſie ſeinem Vater das letzte Liebeswerk vollbrachte, plötzlich brach es über ihm zuſammen, was dieſer ihm geweſen, wie er allzeit von ſeines Herzens 5„„ 85 14 8 85 Stunde nicht geöffnet— und er weinte aut. Kein Troſt kam von Madeleines Lippen, aber ſie ſah auf ihn hernieder, als bräche ihr das Herz.— Durch das ſchwarze Pförtchen hatten ſie ihn hin⸗ getragen zur letzten Ruheſtätte an ſeines Sohnes Seite. Aus Hartmuts Händen fielen die erſten Schol⸗ len hernieder auf den Sarg, ihm folgte Madeleine. Und ſie ſtanden Seite an Seite und blickten hinun⸗ ter in die Gruft, und in beider Augen leuchtete es ren hinauf aus dunkler Tiefe:„Ruhe ſanft!— Ange⸗ ika.“ Goldene Buchſtaben auf eines Kranzes breiter Schleife. Sie hatten ihn oben aufgelegt, den pracht⸗ fan Lorbeekranz, den Angelika aus der Ferne ge⸗ andt. 5 Von dem Grabe trat Hartmut zurück, daß er die goldenen Lettern nicht mehr ſah, ſie ſelber nicht mehr ſah in ihrem Grabe, die holdſelige Traumgeſtalt, den toten Irrwahn ſeiner Liebe. Ruhe ſanft, Angelika! Gemeinſam mit Madeleine verließ er den Fried⸗ hof. Sie hatten beieinander geſtanden in dieſen letz⸗ ten Tagen in aller Selbſtverſtändlichkeit, wie zwei gute Kameraden. Nun, da die letzten Trauergäſte ſich entfernt hatten, und ſie mit Hartmut allein war, trat ſie ruhig vor dieſen hin und ſagte feſten, klaren Tones:„Ich habe in dieſen ſchweren Tagen deinem Hauſe vorgeſtanden, wie ich das dir, der Welt gegen⸗ über, trotz allem noch ſchuldig zu ſein glaubte. Dieſe Pflicht hier iſt beendet und ich ſage dir Lebewohl.“ „Du gehſt— zurück nach Falkenhagen?“ Seine Stimme chen ee, 4 5 7* 8 5 . N danke! mut. Und bevor du von ten, uns dereinſt wieder zu finden in Freundſchaft.“ Daun war „Ja, vorläufig. Später werde ich reiſen wie früher. Die Wiederaufnahme des Scheidungsverfah⸗ rens zu beantragen, überlaſſe ich dir, wenn dir der Zeitpunkt gekommen ſcheint, daß die damit berbun⸗ denen Formalitäten die Trauer um deinen Vater nicht mehr verletzen.“ a Wie einen Riß fühlte er ihre Worte durch ſich hin⸗ gehen. Es war ihm, als müſſe er es hinausſchreien in dieſe ſtillen Näume, durch die ſie einen getragen, der auch in ſeines Herzens trügeriſchem Wahne blind geweſen:„Wir ſind ja wahnſinnig, wahnſinnig, alle beide!“ Da bot ſie ihm die Hand.„Febewohl. Uns bei⸗ den iſt wohl das Alleinſein not.“ „Madeleine, mir tut not vor allem, daß ich dir Dir danke für alle deine Güte, deine Groß⸗ mir ſcheideſt, ſage mir eines: Kannſt du mir je im Leben verzeihen, was ich dir tat?“ „Ich dir?“ Sie lächelte in Schmerz und Güte. „Wir waren beide irrende Toren— das iſt vorüber.“ Das iſt vorüber.— Es hatte hineingeſchlagen in ihn, und ſein Blut ward kalt, indeſſen ſein Mund die Worte wiederholte—„vorüber“.— Und dieſer zuk⸗ kende Mund preßte/ ſich plötzlich auf ihre Hand— „Mein Kamerad—“ Sie ſtand ergriffen und bangte doch vor ihm Die Brücke zwiſchen ihnen war zerbrochen, ſie hatten leine neue wieder ſchlagen wollen, vom leichten Gebälk der Stimmung gezimmert. Sie trüge keinen von ihnen beiden! Und haſtig entzog ſie ihm ihre Hand. „Kamerad, ja] Es wäre ſchön, wenn wir es lern⸗ 5 ſie hinausgeſchritten und ein Einſamer 1 2 8 1.„ 3 5 8 3 Ausnahmevorſchriften bereits beſtehen, und auf Wurktem⸗ berg und Baden bleiben nötigenfalls vorbehalten. Deutſche Nationalverſammlung Berlin, 13. Jan. Vor Eintritt in die Tagesordnung er⸗ hebt der Abg. Geyer(U. S.) Einſpruch gegen die Beſetzung des Hauſes mit Maſchinengewehren. Es ſei des Parlaments unwürdig, unter ſolchen Maßnahmen zu tagen. Das bedeute die Wiederaufrichtung der Militärherrſchaft.(Lachen bei der Mehrheit.) 8. Präſident Fehrenbach: Ich hatte weder das Recht, noch den Anlaß, die von der Regierung für notwendig erachteten Sicherheitsmaßnahmen zu unterbinden. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Zweite Beratung des Betriebsrätegeſetzes. Während des Berichts, der vom Abg. Schneider⸗Sachſen (Dem.) erſtattet wird, werden im Saale Gerüchte über die vor dem Gebäude ſtattfidnenden Kämpfe laut, worauf die Unabhängigen, von Tribünenbeſuchern unterſtützt, mit wil⸗ den lärmenden Zurufen den Schluß der Sitzung zu erzwin⸗ gen ſuchen. Präſident Fehrenbach verläßt, als der Lärm die Fort⸗ ſetzung des Berichtes unmöglich macht, um 44 Uhr den Prä⸗ ſidentenſtuhl. N Der Präſident eröffnet um 4.10 Uhr wieder die Sitzung unter dem Ausdruck des ſchmerzlichſten Bedauerns, daß Un⸗ ruhen vor dem Reichstagsgebäude Verwundungen, und zwar auch ſolche tödlicher Art. zur Folge gehabt hätten. Die Schuldfrage laſſe ſich jetzt nicht feſtſtellen. Es entſpreche aber gewiß dem allſeitigen Empfinden, wenn man den Angehöri⸗ gen der Opfer die Teilnahme des Hauſes zum Ausdruck bringe. Es komme jetzt alles darauf an, wegen des Ein⸗ drucks im Reiche und im Auslande die Ruhe zu bewahren. Das wichtigſte Dokument aber dafür ſei, daß das Parlament ſeine Arebiten fortſetze. Abg. Henke(U. S.): Ich würdige die Gründe des Präſi⸗ denten, aber ich meine, es würde den denkbar ſchlechteſten Eindruck auf das Ausland machen, wenn wir jetzt in der Beratung fortfahren. Präſident Fehrenbach: Es gehört aber zum Heile der Demokratie, daß ſich die Minderheit der Mehrheit fügt. Abg. Geyer(U. S.): In meiner Erregung bin ich jetzt hicht imſtande der Beratung beizuwohnen. Es verrät eine Roheit des Gemüts, jetzt zu verhandeln. Der Vertagungs⸗ antrag der Unabhängigen findet nur unzureichende Unter⸗ ſtützung der Antragſteller. Abg. Schneider(Dem) verſucht vergebens, ſeinen Bericht ſortzuſetzen. Die Unabhängigen lärmen fortdauernd durch . und heftiges Aufſchlagen mit Büchern auf die Präſident Fehrenbach ruft dazwiſchen: Iſt Ihr? Achtung vor den Toden 1 e 8 „Es folgen zahlreiche, oſt dreimal wiederholte Ordnungs⸗ rufe. Als der Lärm fortdauert, erklärt der Präfident um halb 5 Uhr: Ich unterbreche die Sitzung auf eine Viertel⸗ ſtunde und unterſage den Abgeordneten Laukant und Geyer, an der nächſten Sitzung teilzunehmen. Der Präfident eröffnet die Sitzung erneut um 5.10 Uhr. Die Abg. Laukaut, Dümel und Geyer ſind im Saale anweſend. Der Präſident bemerkt: Als ich vorhin über die bedauerlichen Vorgänge ſprach, konnte ich nur erwähnen, daß Verwundungen vielleicht ſogar tötlicher Art, vorgekommen ſeien. Jetzt aber ſteht die betrübliche Tatſache feſt, daß etwa zehn Todesfälle zu verzeichnen ſind. ind zum Teil in unſer Haus gebracht worden. Angeſichts deſſen ſchlage ich jeßt ſelbſt vor, ſich zu vertagen. Für die Qpfer haben wir ſchmerzliches Bedauern und ſprechen den Angehörigen das tiefſte Mitgefühl aus. Die Miiglieder hören ſtehend die Auſprache N 5 5 e 8 2 e wird die Sitzung auf Mittwoch vormittag 10 Uhr Fortſetzung der Beratung über das Betriebsr 9 Schluß 5.15 Uhr. ge —.— . Drahtnachrichten. Die Treibereien gegen die Ernährungswirtſchaft. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen gewiſſen⸗ loſe Perſonen Erzeuger von Getreide, Vieh und anderen für die Ernährungswirtſchaft notwendigen Gegenſtänden F5ffentlich, ſei es durch Zeitungen, ſei es in Verſammlungen, auffordern, ihrer Lieferungspflicht nicht nachzukommen. Die⸗ ſem Treiben, das geeignet iſt, den Aufhau der Ernährungs⸗ wirtſchaft zu erſchüttern, muß energiſch entgegengetreten werden. Die S§ 110 und 111 des Reichsſtrafgeſetzbuches bie⸗ ten die rechtliche Grundlage zur Einleitung eines Straf⸗ verfahrens gegen diejenigen, welche planmäßig und öffent⸗ lich zum Verſtoß gegen die wirtſchaftlichen Verordnungen auffordern, auch dann, wenn die Aufforderung ohne Erfolg geblieben iſt. Die Bezirksämter ſind angewieſen worden, in den genannten Fällen bei der Staatsanwaltſchaft ein Einſchreiten zu veranlaſſen. Sabotierende Telegraphenarbeiter in Weſtfalen. T. U. Münſter, 14. Jan. Die ſtreikenden Telegraphenar⸗ beiter haben durch Sabotage den telegraphiſchen Verkehr im ganzen Induſtriegebiet erheblich geſchädigt. Von den maß⸗ gebenden Stellen iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß es ſich um ein von langer Hand vorbereitetes Komplott handelt. Die Streikenden haben nicht nur einzelne Drahtverbindun⸗ gen durchſchnitten, ſie haben auch an zwei Stellen ganze Ka⸗ bel von je 25 Leitungen zerhackt. Leitungsaufſeher und Vor⸗ arbeiter ſind ſeit Samstag an der Arbeit, die Störungen zu beheben. Die Streikenden verſuchten, dieſe Beamten an der Ausübung ihrer Tätigkeit zu hindern. Anſcheinend unter dem Druck des Ausnahmezuſtandes haben ſich die Streiken⸗ den bereit erklärt, die Wiederherſtellung der Leitungen für gemeinnützige Zwecke zu unterſtützen. Zur Zeit finden Ver⸗ handlungen zwiſchen den Vertretern der Telegraphenarbei⸗ ter und dem Reichsminiſterium ſtatt. Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. Berlin, 14. Jan. Nach einer aus Paris eingelaufenen Meldung gedenken die Franzoſen täglich 6000—7000 Kriegs⸗ gefangene abzutransportieren. Demgegenüber muß feſtge⸗ ſtellt werden, daß die deutſche Heeres nerwaltung längſt alle Vorbereitungen für einen täglichen Abtransport von 12 000 Kriegsgefangenen getroffen hat. Auch die Vorbereitungen für einen Abtransport zur See ſind läugſt getroffen. Zur Regelung dieſer Frage begibt ſich ein Vertreter der Admi⸗ ralität und ein Vertreter des Eiſenbahnminiſteriums nach Paris. Man hat übrigens darauf vrzichtet, die weit öſtlich gelegenen Lager für die Aufnahme und Abfertigung der Kriegsgefangenen zu verwenden, und dafür die Lager weſt⸗ lich der Weſer, in erſter Linie die am Rhein, für eine ver⸗ ſtärkte Aufnahme eingerichtet. Letzten Endes wird die prompte Durchführung des Rücktrausportes natürlich durch den Eiſenbahnerſtreik in Frage geſtellt. 2 2 1 Vermiſchte Nachrichten. Hindenburgs Dank. Generalfeldmarſchall Hindenb⸗ teilt mit, daß zu Weihnachten und Neujahr bei. zablloſe Briefe, Karten und Telegramme eingegangen ſeien, für die er auf dieſem Wege ſeinen Dank ausſpreche. Intereſſante Wahlergehniſſe. Wie die„Täglich 5 ſchau“ meldet, haben die Wahlen zu den 7e 9 Provinz Sachſen eine erhebliche Verſchiebung der Parteiver⸗ hältniſſe herbeigeführt Aus 16 Kreiſen liegen die Ergeb⸗ uiſſe vor. Gewählt wurden 235 Bürgerliche und 244 Sozial⸗ 1 Das nerändert die Sachlage. Die Toten 1 — demokraten. Unter den Küzeertichen häben die Deutſch⸗ nationalen 113 Mandate en und damit ſtark gewonnen. Unter den Sozialiſten erlangten die Unabhängigen 203 Sitze, die Mehrheitsſozialiſten nur 41 Mandate. 5 Bergſturzgefahr am Mittelrhein. Infolge der letzten regenreichen Wochen iſt das Städtchen Lorch am Rhein, an der Mündung des Wippertale“, i der Gefahr eines Berg⸗ rutſches. Die ſtarken Waſſermaſſen haben der Bootſee⸗ mannsley mit der ſogenannten Teufelsleiter, einer ſteil von den 500 Meter hohen Jergen ins Tal abſetzenden Fels⸗ partie, derart zugeſetzt, daß ein klaffender Spalt von einem Meter Breite entſtanden iſt und ein Abſturz droht. Zehn unmitetlbar bedrohte Häuſer von Lorch ſind bereits geräumt worden. Es ſind Tag und Nacht Wachen ausgeſtellt. a Die Pläne zurückgebliebener Baltikumstruppen. Nach dem„Berliner Lokalanzeiger“ ſcheint eine Reihe von Mili⸗ tärperſonen, die bisher im Baltikum gekämpft haben, ſich zur Armee Denikins durchſchlagen zu wollen, wenn man von einer ſolchen noch ſprechen kann. Von amtlicher Stelle wird darauf hingewieſen, daß nach§ 141 des Straäfgeſetzbuches An⸗ werbungen für fremde Armeen unter Strofe geſtellt werden. Die ſchwarze Gefahr. Betriebsſtillegung wegen Kohlen mangels. ö Eine Meldung von außerordentlicher Bedeutung hat neu⸗ lich die geſamte Berliner Arbeiterſchaft in die größte Er⸗ regung verſetzt. Die Firma Ludwig Löwe u. Co. A.⸗G.⸗ Berlin, hat durch Anſchlag bekannt gemacht, daß der Betrieb vom 31. Dezember bis 5. Januar infolge Kohlenmangels geſchloſſen werden mußte. Bei der Bedeutung, die dieſes große Berliner Induſtrieunternehmen hat, iſt es begreif⸗ lich, wenn die Arbeiter in den übrigen, beſonders den klei⸗ neren Induſtrieunternehmungen, mit Recht fürchten, daß auch die Betriebe, in denen ſie beſchäftigt ſind, eines Tages in dieſelbe Situation geraten können. Wenn man dazu be⸗ denkt, daß aus dem Ruhrrevier Nachrichten kommen, daß mitten zwiſchen den Zechen gelegene Induſtrieunternehmun⸗ gen wegen Kohlenmangels den Betrieb ſtillegen müſſen, ſo wird die kritiſche Lage unſrer Induſtrie immer klarer. Für die Zukunft muß die Situation noch hoffnungsloſer erſchei⸗ nen, wenn man bedenkt, daß wir die Hälfte unſerer jetzigen Produktion an Kohle an die Ententeſtaaten werden ablie⸗ fern müſſen. Hinzu kommt, daß an die endgültige Behebung der Verkehrsnot noch lange nicht zu denken iſt, ſo daß nicht einmal die geförderten Mengen zweckentſprechend unter die Verbraucher verteilt werden können. Vor allem iſt dies darauf zurückzuführen, daß gerade die Eiſenbahn verwaltung felbſt nicht über die notwendigen Kohlenmengen für ihre Reſervelager und Werkſtätten verfügt. 1 Die Einſtellung neuer Arbeiter iſt wegen der Wohnungs⸗ not in den Kohlengebieten zurzeit unmöglich, umſomehr, als es kaum gelingt, die neu eingetretenen Bergarbeiter dort feſtzuhalten, und der Neubau von Wohnungen wegen des Mangels an allem Baumaterial zurzeit unmöglich iſt. Zu alledem droht die größte Gefahr durch die Forderungen auf weitere Verkürzung der Arbeitszeit im Begbau. Wenn die Sechsſtunden⸗Schicht eingeführt werden ſollte, ſo wird die jetzt auf Friedenshöhe emporgeſtiegene Arbeitsleiſtung um ein Siebentel verkürzt, ohne daß es möglich wäre, den Verluſt durch Neueinſtellung von Bergarbeitern auszuglei⸗ chen. Weun auch an ſich, bei der durch die Unerernährung, den Krieg und die Revolution entſtandenen allgemeinen Verringerung der Arbeitskraft eine Verkürzung der Ar⸗ beitszeit ſehr erwünſcht wäre, iſt ihre Einführung ohne ge⸗ radezu kataſtrophale Folgen für die geſamte deutſche Wirt⸗ ſchaft heute einfach unmöglich. Es iſt daher durchaus zu begrüßen, daß ein Teil der Summen, die aus der Erhöhung der Kohlenpreiſe gewonnen werden, den Arbeitern als Zu⸗ ſchüſſe zur Verbeſſerung ihrer Lebenshaltung gewährt wer⸗ deu ſollen, gerade damit ſie die 7⸗Stunden⸗Schicht beſſer aus⸗ halten. Es iſt erfreulich, daß die vom Vorſtand des alten Bergarbeiterverbandes mit den Zechenbetrieben abgehalte⸗ nen Verhandlungen mit 69 gegen 10 Stimmen zu einer Ent⸗ ſchließung führten, wonach die Verkürzung der Untertags⸗ ſchicht im Bergbau auf ſechs Stunden als nur durch inter⸗ nationale Vereinbarung einführbar bezeichnet wurde. Nur bei der internationalen Regelung, zu der auch eine Revi⸗ ſion der deutſchen Kohlenabgabepflicht aus dem Friedens⸗ vertrag gehört, kann überhaupt auch theoretiſch nur von der Einführung der 6⸗Stunden⸗Schicht im Kohlenbergbau die Rede ſein. Aber auch dann wird gerade für Deutſchland die Folge nicht weniger gefährlich ſein, weil vorläufig eben neue Kräfte im Berghau nicht eingeſtellt werden können. Um die Kohlennot wirklich zu heben, gibt es nur ein einzi⸗ ges Mittel, Verlängerung der Arbeitszeit, Bei der allge⸗ meinen unerhörten Not uuſerer Induſtrie an Brennſtoffen müßte auch endlich in der Kohlenarbeiterſchaft das Verſtänd⸗ nis dafür aufwachen, wie ſehr eine Stunde Mehrarbeit die geſamte deutſche Induſtrie, voran das Eiſenbahnweſen, zum Aufhlühen bringen würde. Im letzten Ende würde die durch das Aufblühen der Induſtrie herbeigeführte Senkung »der Inlandspreiſe den Arbeitern ſelbſt am meiſten zugute kommen. Eine ſolche Verlängerung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau müßte natürlich den Arbeitern gute Lohn⸗ bedingungen gewähren, und, um Eiferſucht in der geſamten Arbeiterſchaft zu vermeiden, von einer Verlängerung der Arbeitszeit in den übrigen Betrieben der gleichen Bezirke proviſoriſch begleitet werden. Treuegelöbniſſe aus dem Oſten. g W. T. B. Bromberg, 13. Jan. Regierungspräſident von Bülow veröffentlicht als ſtellvertretender Oberpräſident der Provinz Poſen eine Bekanntmachung, die unter Hinweis auf den Uebergang der Staatsoberhoheit auf Polen den deutſchen Beamten und Lehrern für ihre treue Arbeit in den Oſtmarken des preußiſchen Oſtſtaates dankt. Die Kund⸗ gebung ſchließt mit den beſten Wünſchen für die nach 1% Jahrhundert währende preußiſch⸗deutſche Herrſchaft abge⸗ tretenen Gebiete. Mit Trauer und auch mit feſter Zuver⸗ ſicht blickt das deutſche Vaterland auf das deutſche Volks⸗ tum, welches hier zurückbleibt, welches jedoch immer dentſche Geſinnung, deutſches Weſen und deutſche Sitte ſich erhalten wird. Auch das Vaterland bewahrt dem deutſchen Volke in der Fremde Treue bis zum letzten Hauche. 5 W. T. B. Danzig, 13. Jan. In einer Bekanntmachung des ſtellvertretenden Oberpräſidenten der Provinz Weſtpreu⸗ ßen, Förſter, heißt es: Die deutſche Verwaltung 5 50 aus dem verloren gegangenen Lande mit tief ſchmeral Ge⸗ fühle und mit dem Bewußtſein, an dem Blühen der Pro⸗ vinz mit altpreußiſcher Pflichttreue mitgewirkt und ihr Spuren hinterlaſſen zu haben, die dauer ſind, als alle politiſchen Grenzen. Das Deutſchtum kann und ſoll bier fortbeſtehen und ſich weiter kraftvoll betätigen. Wie die deutſchen Weſtpreußen dem Deutſchtum die Treue bewahren wollen, ſo wird das geſamte deutſche Volk ihnen auch die Treue halten. Niemals ſoll das Gefühl der Zuſammenge⸗ hörigkeit in den deutſchen Herzen diesſeits und jenſeits der Grenzpfähle erlöſchen. ö 1 Die militäriſche Kontrolle 3 die Klus führung des Friebens⸗ 5 5 ertrages. N f W. T. B. Paris, 14. Jan. Wie Nertinar im„Echo de Paris“ mitteilt, ſollen Frankreich, Italien und England mit Belgien eine gemeinſame militäriſche Körperſchaft unter dem Vorfitz des Marſchalls Joch einſetzen wollen, die ſich mit der Ausführung des Friedensvertrags su beſchäftigen habe. Die Veſetzung von Oberſchleſien durch die Entente. I. U. Breslau, 14. Jan. Am Donnerstag den 15. d. M. ſinget die Beſetzung von Oberſchleſien durch die Entente ſtatt. Die erſte Sitzung des Völkerbundes. . is, 12. Jan. Der Dreierrat bat die erſle 1 * Sitzung des Vollzugsrats des Völkerbundes auf nächſten Freitag, den 16. Januar, ½5 Uhr im Quat d'Orſay angeſetzt. Leon Bourgeois wird präſidieren. Lord Eurzon England vertreten, Signor Demartino Italien fe und Paul Hymans Belgien. Der amerikaniſche Botſchafter lan in Paris Wallace hat Präſident Wilſon gedrahtet, er möge de entſprechend den Beſtimmungen des Verſailler Vertrags die nötigen Einberufungen ergehen laſſen. Einer der erſten Punkte iſt bekanntlich die Feſtſetzung der Grenzen des Saarbeckens. Es iſt noch nicht gewiß, ob die zwi Sitzung geheim oder öffentlich ſein wird. Clemenceau ſoll 5 für Oeffentlichkeit ſein, Lloyd George dagegen. 3 Die„Kriegsverbrecher“. f Baſel, 13. Jan. Die Preßinf. meldet aus Paris: Wie in unterrichteten politiſchen Ententekreiſen verlautet, hat der i alliierte Rat darauf verzichtet, Unterbeamte und ausführende Organe ſolcher deutſcher militäriſcher Stellen zur Auslieferung anzufordern, welche während des Krieges völkerrechtswidrige Handlungen befohlen hatten. Es werden vielmehr lediglich mal die Chefs und verantwortlicher Leiter dieſer Inſtanzen zur Rechenſchaft gezogen. Infolge dieſes Beſchluſſes hat man von der urſprünglich beabſichtigten Auslieferung von etwa 600 deutſchen Unterbeamten und Offizieren Abſtand genom⸗ men.— So ſoll beſchloſſen ſein, die Führer der deutſchen Armeen im Kriege, ſowie die verantwortlichen Befehlshaber der Flotte und Luftſtreitkräfte zur Auslieferung anzufordern. Vom Hauſe Hohenzollern werden nur der Kaiſer und der Kronprinz zur Verantwortung gezogen. Weitere Söhne des Vork Exkaiſers ſollen nicht ausgeliefert werden. Die Konferenz 59 hat ferner die Auslieferung einer großen Anzahl Angehörigen 50 des Großen Generalſtabs und des Großen Hauptqurtiers gut 9 geheißen. Wie die Information meldet, waren der ameri⸗ fre kaniſche und japaniſche Vertreter auf der alliierten Konferenz erlitt Regierungen, wonach den Gerichtshöfen der Alliierten neu-. trale, unparteiiſche Mitglieder beigeordnet werden ſollten, hat 1 die Konferenz abgelehnt.(Die Aufſtellung der Liſte in die⸗ ſem Umfange genügt völlig dem Zweck, der von der Entente erſtrebt wird, uns völlig wehrlos zu machen, indem man für die Verkleinerung der Liſte. Einen Antrag neutraler 1 unſere militäriſchen Führer nimmt.) 55 Ich Deutſchland der Söldner Europas? 1 wein B. L. London, 14 Jan. Der„Obſerver“ ſchreibt in end einem zum Teil von der engliſchen und franzöſiſchen 1 zung Preſſe mit heftiger Oppeſſition aufgenommenen Artikel u. Reich a.:„Die Alliierten ſtehen nun vor einer Alternative, ent⸗ 8 25 weder verhandeln ſie mit den ruſſſſchen Bolſchewiſten, oder del ſie bedienen ſich Deuſchlands, um gegen ſie anzukämpfen. Elser Der„Obſerver“ geht auf den erſten Fall weniger ein, behandelt aber dafür umſo ausführlicher den zweiten Fall, nämlich wie man die Mithilfe Deutſchlands erhalten könne, und wie Deutſchland für ſeine Mithilfe zu bezah⸗ igt 1 len ſei. Man wird, ſo ſchretbt das Blatt, Deutſchland Fei Rohſtoffe liefern, wobei man ſich durch geeignete Garan⸗ VBäus tien ſichern wird, daß es guten Gebrauch machen wird Außerdem wird man die von Deutſchland ſchuldige Ent! ſchädignngsſumme etwas heraeſetzen, wobei der„Obſerver“ eit die hartnäckigſte Oppoſition Frankreichs vorausſieht.— Dal Außerdem möchte der„Obſerver“ die Karte Europas et⸗ e was abgeändert wiſſen. Er verlangt u. a., daß Ober pen ſchleſien deutſch bleibe, daß die Republik Oeſterreich ent ahle weder ſich einer aus der Tſchechoflowalei, Ungarn und Vale dem jugoflawiſchen Königreich zu bildenden Gruppe an⸗ ſchließe, oder aber ſich vom Deutſchen Reich annektieren de laſſe. Der Obſerver ſchließt ſeinen Artikel, indem er da- Poſte rauf hinweiſt, daß man, wenn man dieſe Mittel anwenden— würde, Deutſchland vielleicht dazu bringen könne, gegen Sowjetrußland vorzugehen, um alles zur ausführlichen Entwinlung des Bolſchewismus zu verhindern. Badiſche Politik. Liebknechts und Roſa Luxemburgs Todestag. Das Mannheimer Organ der Unabhängigen Sozialde⸗ mokratiſchen Partei, Die Tribüne“, fordert in einm Auf⸗ ruf zu einer Maſſendemonſtration am Donnerstag den 15. Jauuar auf, um das Andenken Karl Liebknechts und Roſa Luxemburgs zu feiern. Vom Donnerstag mittag 12 Uhr ab joll iu den Fabriken und Betrieben Arbeitsruhe eintreten. Die„Volksſtimme“, das Blatt der Sozialdemokratiſchen Mehrheitspartei, teilt dazu mit, daß eine Obmännerſitzung der Parteivertrauensleute der größeren Betriebe zu dieſer Demonſtrationsaufforderung am Todestag von Roſa Lu⸗ zmbug und Karl Liebknecht Stellung genommen und eine ſtrikte Ablehnung der Demonſtration beſchloſſen habe. Wen u das Proletariat der beiden genannten Toten gedenken wolle, ſo ſei am 1. Mai Zeit dazu. 1 Die Beſchaffung von Heu und Stroh. Freiburg, 13. Jan. Die Schwierigkeiten, welche bei der Beſchaffung von Heu und Stroh vorherrſchen, ſind einge⸗ weihten Kreiſen längſt bekannt und auch ſchon eingehend beſprochen worden. Nun ſcheint die Angelegenheit auch in a. die Oeffenntlichkeit zu dringen. So brachte der„Bad. Beob“ inen Artikel„Norddeutſche Freundlichkeiten?“, worin ein Brief des Abg. Seubert an den Finanzminiſter in derſelben Angelegenheit wiedergegeben wird. Es heißt darin:„Der Direktor des Bad. Bauernvereins begründete das Ausblei⸗ ben der Heu⸗ und Strohſendungen damit, daß die General⸗ betriebsleitung in Berlin ſich weigere, Wagen auf eine ſo große Entfernung(Oſtpreußen Baden) zur Verfügung zu n ſtellen. Die Behauptung des Baueruvereinsdirektors war darin als kaum glaublich hingeſtellt worden. Wie aber neuerdings aus dem„Bad. Beob.“ vom 9. Januar zu er⸗ ſehen iſt, rechtfertigt der Direktor des Bauernvereins ſeine zehauptung in einer Zuſchrift, in der ein Schreiben des Generalverkehrsgamts Berlin angeſührt wird. Darin heißt es tatſächlich, daß Heu⸗ und Strohtransporte nach den weſt⸗ lichen und ſüddeutſchen Gebieten„höchſt unwirtſchaftlich eien und bis auf weiteres von der Beförderung ausgeſchloſ⸗ ſen werden müßten“. Damit iſt nun in der Tat die Behaup⸗ be tung Dr. Aengſtenheiſters bewieſen. Derſelbe ſchreibt dann in ſeiner Einſendung an das Blatt weiter, daß man ſeitens des Bauernvereins bei den maßgebenden Inſtanzen ſchon de mehrmals vorſtellig geworden ſei und daß der Präſident des Bauernvereins auch letzthin beim bad. Geſandten in Ber⸗ Uin in gleicher Angelegenheit vorgeſprochen habe. Baden und Nachbargebiete. Eſſen, Aachen, ld, Oldenbur landsverkehr im allgemeinen auf Umpegen aufrecht er⸗ ten wird, ſtehen für den Auslandsverkehr nur wenige, angelhafte Verbindungen zur Verfügung. die für den ſtark Agehäuften Verkehr ganz unzureichend ſind. Telegramme 5 Enaland. Holland, Frankreich. Schweiz und Italien er⸗ an ter leide tagelange Verſpätungen. Es lagern z. B. für Hol⸗ e d 2400 und für London 2000, zum Teil ſchon recht alte ge] kelegramme.— Der Sturm, der in dieſen Tagen tobte, hat 9 9 in ganz Baden großen Schaden, namentlich an Fern⸗ der kechleitungen und in den Waldungen, angerichtet. die 5 Karlsruhe, 14. Jan. Wie wir hören, iſt der Konflikt die 3 dnochen dem Finanzminiſter Dr. Wirth und dem General⸗ Alrektor der Staatsbahnen, Staatsrat Schulz, 8 Das rektors % NH aus tſſach vermutete Ausſcheiden des Genen Sgcatsdſenſt kommt ſonach: 0 N n Maunhbeim. 14. Jan. Wie das„Manu Tagblatr“ elt. haben die Franzoſen in Ludwigshafen trotz der Ra⸗ mation des Friedens vertrages ſechs für Maunheim be⸗ 4 mmte Kohlenſchiffe beſchlagnahmt. R Mannheim, 14. Jan. Der Rheinbrückenverkehr hat ne ganz plötzlich eine Erleichterung erfahren. Die Brücken⸗ a0 müſſen nicht mehr von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ horde in der Pfalz genehmigt ſein wie bisher, was manch⸗ 9 viele Wochen dauerte. Es genügt eine von den hieſi⸗ 55 Paßſtellen ausgeſtellte Legitimation mit Perſonalbe⸗ Uiceibung und Bild. Die Erleichterung erſtreckt ſich auf 8 beſetzten Gebiete(Rheinpfalz, Rheinheſſen und Rhein⸗ wudznzz für das Saargebiet, Elaß Lothringen und Belgien 4 dden ſchärfere Beſtimmungen erlaſſen. Schaf Heidelberg, 14. Jan. Die Polizei verhaftete einen ſcääfer, der eine Herde von 190 Schafen in das beſetzte Ge⸗ et verſchieben wollte. f * Heidelberg, 14. Jan. Der Neckar ſteigt kangſam wei⸗ Vor ſo daß die Schiffahrt eingeſtellt werden mußte. Das und d des Fluſſes iſt überſchwemmt. In Pleutersbach erreicht Hirſchhorn hat das Waſſer ſchon die erſten Häuſer Klon Weinheim, 14. Jan. Die Kapuziner haben ihr altes fürter in Bensheim wieder bezogen.— In Schriesheim klitte der Landwirt Adam Kolb von der Schenne ab und 5 ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. 8 ö itt Lörrach, 13. Jan. Wie das„Markgräfler Tageblatt ktigeilt, befinden ſich in Baſel drei Bezirksſtellen der bad Abahnverwaltung, die mit zwei Oberbeamten beſetzt Von dieſen Beamten erhält jeder durchſchnittlich mo⸗ ich 800—1000 Fr. Nehmen wir durchſchnittlich nur 800 brd Fr. an, ſo ſind das beim derzeitigen Kurs 8000 M. N Mark ona, alſo jährlich pro Perſon ein Gehalt von 100 000 ſſch ähnlich wie der Reichspräſident. Auffallend iſt, daß einder Betrieb nicht in Baſel, ſondern im Bezirk Schopf⸗ 1 werd abwickelt, in Baſel Eiſenbahnbauten nicht gemacht in bangen und die Maſchinenwerkſtätte in Haltingen iſt. Wer ſen tun kun ausrechnen, wieviel Mark die badiſche Verwal⸗ 1 Reichen Kursgeldern für das Beamtenheer in Baſel zulegt. . 50 Millionen? Hier köunte doch geſpart werden! de 25 7. Vetzl Lörrach, 14. Jan. Einer Bergwerksgeſellſchaft aus Dol lar wurde die Berechtigung erteilt, auf der Gemarkung die n(Amt Lörrach) ein Bergwerk zur Gewinnung von gen nerzen zu betreiben.— Auch in den Gemarkungen Aug⸗ belle Schliengen und Lier(ſämtliche im Bezirk Müllheim) een Derewerksankagen zur Mutung nach Eiſenerz errich⸗ ten 9 5 5 ah⸗ 12 Neuſtadt i. Schw., 14. Jan. Der furchtbare Orkan n ei u den Wäldern ſehr erheblichen Schaden angerichtet. ö Baundinterzarten war der Bahnkörper durch entwurzelte 5 1 857 geſperrt. Da vielfach die Telegraphenſtangen um⸗ Car wurden, ſind nahezu ſämtliche Fernſprechleitungen im s a wald geſtört. f 0 ſeit Meßkirch, 14. Jan. Die im Durchgangslager Heuberg Haltingen Wochen untergebrachten 350 Mann der ſogen. 0 225 mtruppen, durchweg Preußen, ſcheinen ein ziemlich zu 5 zeben zu führen. Sie hatten gleich etwa 40„Damen“ den rer Unterhaltung mitgebracht. Fünf Mann der Trup⸗ ſahlenachten kürzlich einen Abſtecher nach Tuttlingen und Dä n a Aatere Vorhänge uſw. im Wert von etwa 10000 M. Die f Stutt unten noch nicht ſeſtgenommen werden, weil laut 3 erf g. N. Tagbl.“ die Baltikumtruppen den Heuberg be⸗ da- oſtaben. Einige von ihnen haben auch letzter Tage das en uto zwiſchen Thiergarten und Stetten ausgeraubt. 10 Tagungen in Baden. de außerordentliche Tagung des Badischen Verbandes us dem Gaſthof, in dem ſie drei Tage wohnten, e gegen 80 Vertreter aus allen Landesteilen ſich beteiligten. Hauptgegenſtand der Beratung bildeten die Baukoſtenzu⸗ ſchüſſe, die Bauſtoffbeſchaffung und die Bautätigkeit. Bei letzterem Punkt wurde in Ausſicht genommen, mehr als bis⸗ her Verſuche mit Regiearbeiten zu machen.(Alſo eine neue Konkurrenz gegen das Bauhandwerk!) Zur Finanzierung der künftigen Bautätigkeit wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der verlangt wird, daß ein Mietausgleich zwi⸗ ſchen den vorhandenen Wohnungen auf der durch das Heim⸗ ſtättengeſetz von Dr. H. Kampffmeyer gegebenen Grundlage geſchaffen wird. Die Vertreter der gemeinnützigen Bauvereinigungen Badens halten die Fortführung ihrer Bautätigkeit auf der vom Reich in Ausſicht genommenen Grundlage nur dann für durchführbar, wenn die Reichsbeihilfe auf mindeſtens 250 Mark für den Quadratmeter Wohnfläche hinaufgeſetzt wird und wenn der Reſt der ungedeckten nachweislich nicht zu umgehenden Mehrbaukoſten durch Staat und Gemeinde bereitgeſtellt werden. Es wird gefordert, daß Staat und Gemeinden alsbald durch ein Reichsgeſetz die Möglichkeit erhalten, den auf ſie entfallenden Teil der Mehrbaukoſten⸗ darlehen durch Umlage auf ſämtliche Wohnungen zu decken. Vermiſchtes. Braſilien; Einwanderungsbeſtimmungen. Wenn in letzter Zeit die Meinung aufgetaucht iſt, als habe Braſilien ein neues Einwanderungsgeſetz erlaſſen, ſo iſt demgegenüber feſtzuſtellen, daß es ſich durchweg noch um alte, aber von der braſilianiſchen Regierung aufs neue bekannt gegebene Beſtimmungen handelt. Dieſe enthalten zwar verſchiedene für die Einwanderung günſtige Punkte. Aber ſolange noch nicht bekannt iſt, wie dieſe Beſtim⸗ mungen ausgeführt werden ſollen, iſt größte Vorſicht ge⸗ boten, da erfahrängsgemäß oft ein großer Unterſchied zwiſchen den Verordnungen auf dem Papier und ihrer Durchführung in der Wirklichkeit beſteht. Außerdem kommt für deutſche Einwanderer hinzu, daß Braſilien zu unſeren Feinden gehörte und weite Kreiſe dort eine deutſche Einwanderung durchaus ablehnen. — Zur Frage der Einſtellung des Perſonen⸗ zugsverkehrs wird vom Reichsverkehrsminiſterium mit⸗ geteilt, daß die allgemeinen Verhältniſſe zu einem ſol⸗ chen Eingriff vorerſt keinen Anlaß bieten. Nach der Be⸗ ſtätigung des Friedensvertrags werd alleedings eine grö⸗ ßere Anzahl feindlicher Truppen in die Abſtimmungs⸗ gebiete zu befördern ſein, außerdem müſſen die heimkeh⸗ renden Gefangenen in ihre Heimat geleſtet werden. Es iſt noch nicht zu überſehen, in welchem Maße dadurch eine Mehrbelaſtung der Eiſenbahnen herbeigeführt wird; wenn aber nicht anderweitige Störungen hinzutreten, be⸗ ſteht die Hoffnung, daß die Einſtellung des Perſonen⸗ verkehrs nicht notwendig wird. — Die Schnellzüge auf der Schwarzwaldbahn. Es iſt beabſichtigt, ſofern es die Kohlenvorräte, der Be⸗ ſtand an betriebsfähigen Lokomotiven und die allgemei⸗ ne Betriebslage geſtatten, auf der Schwarzwaldbahn die Schnellzüge D175, Konſtanz ab 8.55 Uhr vorm., Of⸗ fenburg an 1.20 Uhr nachm. und D 176, Offenburg ab 4.55 Uhr nachm., Konſtanz an 9.30 Uhr in nächſter Zeit wieder einzulegen. Die beiden Schnellzüge erhalten in Offenburg unmittelbaren Anſchluß nachmittags Karls⸗ ruhe an 2.59 Uhr und Karlsruhe ab Zug D 270 um 3.22 Uhr nachm., Offenburg an 4.46 Uhr. Der Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. — Die Forderungen der Eiſenbahner. Der Ba⸗ diſche Eiſenbahnerverband teilt uns mit: Der Bad. Eiſen⸗ bahnerverband hat als Ausgleich gegenüber den neuen Preisſteigerungen an die Regierung und an den Land⸗ tag folgende Forderungen eingereicht: 1. Nachbezahlung der Reſtbeträge der Beſchaffungsbeihilfe; 2. Gewäh⸗ rung eines Lohn- und Gehaltsausgleichs(ab 1. Januar 1920 bis zur Einführung des neuen Lohn- und Gehalts⸗ tarifs) monatlich 400 Mk.; 3. Erhöhung der Kin⸗ derzulage um 50 Mk. Mit Einführung des neuen Lohn⸗ Lokales. — Poſt nach Amerika. Die Poſt nach Neuyork mit Durchgangsländern(über England) geht in Baſel ab am 18. Januar abends 9.43, nach Südmeril.(über Bordeaux) am 16. und 20. Januar.„ — Den fremden Einwanderern ſoll nach einer Verfügung des Reichswirtſchaſtsminiſters bezüglich der Zu⸗ teilung der Nahrungsmittelkarten beſondere Aufmerkſam⸗ keit gewidmet werden. Die Perſonen ſollen an der Gren⸗ ze Reiſebrotmarken und Reichsfleiſchkarten zunächſt für 14 Tage erhalten. — Die Abſtimmung in Nordſchleswig ſteht be⸗ vor. In der erſten Zone muß die Abſtimmung bis zum 10. Februar durchgeführt ſein. Es iſt die größte Be⸗ deutung der Teilnahme jedes ſtimmberechtigten Deutſchen beizumeſſen! Von Dänemark aus iſt mit der Teilnahme von wenigſtens 20000 Dänen bei der Abſtimmung zu rechnen. Da tut es bitter Not, daß auch wir jeden ſtimm⸗ berechtigten Deutſchen zur Teilnahme an der Abſtim⸗ mung bringen. 5 In Stuttgart erteilen folgende Stellen jedem Abſtim⸗ mungsberechtigten Auskunft: Der Deutſche Schutzbund für die Grenz- und Auslandsdeutſchen, Zweigſtelle Stutt⸗ gart, Friedrichſtraße 20, ſowie Redakteur E. Jäger, Stutt⸗ gart, Herweghſtraße 12, Bund heimattreuer Schleswig⸗ Holſteiner. f 5 Fussball-Uereinigung Seckenheim. Unſere diesjährige Generalverſammlung hatte wiederum einen ſchönen Verlauf genommen. Beſucht von über 150 Mitglieder murde dieſelbe um 3 Uhr durch den 1. Vorſitzenden Herr Guſtav Merklein eröffnet. In einem kurzen Bericht über die Vergangenheit der F.⸗Vg. S. betonte er auch unter anderm, daß er mit Rückſicht auf Familienverhältniſſe, das Amt als 1. Vorſitzender für ein weiteres Vereinsjahr nicht mehr begleiten kann, da es ihm unmöglich wird, bei jeder Ver⸗ ſammlung anweſend zu ſein. Wir alle in der F. Vg. S. hätten es gerne geſehen, wenn Herr Guſtav Merklein weiter an der Spitze unſeres Vereins gewaltet hätte. Wir ſprechen ihm daher nochmals Für ſeine rege Tätigkeit, die ſtets zum Wohle unſeres Vereins geweſen iſt, unſeren herzlichſten Dank aus. N Es wurde alsdann zu einem weiteren Punkte der Tagesordnung geſchritten, Entlaſtung und Neuwahl des Geſamtvorſtandes. Dieſer Punkt zeigte in den Reihen der Mitglieder eine ſehr lebhafte Stimmung, ganz beſonders bei der Wahl des 1. Vorſitzenden. Hierzu wurden mehrere Herren in Vorſchlag gebracht, die jedoch bis auf zwei Kandidaten verzichteten. Bei der geheimen Abſtimmung wurde alsdann Herr Jakob Herdt bereits zum 1. Vor⸗ ſitzenden gewählt. Weiter wurden in den Vorſtand gewählt die Mitglieder: Ed. Steinlein, Geſchäftsführer, Fröol. Bühler, Protokollführer, Karl Ditſch, Kaſſier, Georg Hauck und Th Beck, Beiſitzer, Karl Würthwein und Robert Schmich, Kaſſer prüfer, Jakob Hammer, und Herm. Frey, Spielausſchuß, Ed. Steinlein und Hch. Jakoby, Ver⸗ gnügungskommiſſton, Ldw. Biegel, Diener, Karl Würthwein und Anton Winkler, Einkaſſterer. Ein weiterer wichtiger Punkt unſerer Tagesordnung war noch„die Platzfrage“ über dieſelbe konnte infolge der herangeſchrittenen Zeit kein Beſchluß mehr gefaßt werden, wurde aber zur Ausarbeitung in Händen der neuen Vorſtandſchaft gegeben. Der 1. Vorſitzende Herr Jakob Herdt ſchloß alsdann um ½7 Uhr mit einem Wunſche die ſo ſehr zahlreich beſuchte Generalverſammlung, daß auch auf den neuen Mauern, die F. Vg. S. blühen und gedeihen wird. . 2 gemeinnütziger Bauvereinigungen. gemeinnütziger Bauvereiniaungen in Kan Dienstag den 6. Januar fand im großen Rathaussaal Verbau zan be eine außerordentliche Tagung des Badiſchen . ſtatt, an der tarifs und der Reichsbeſoldungsordnung wird die Neu⸗ regelung der Bezüge ſo erledigt, daß das an ſich uner⸗ wünſchte Zulageweſen fallen kann. Verantmorfſich Für die Nedartian Wa Aimmermannm e helm Lebensmittelamt. N Margarine- Ausgabe. 00 orgen Freitag, den 16. d. M., 5 ienittag⸗ von 15 Uhr erhalten die zweit es berechtigten unter Vorlage des Fleiſch⸗ 0 ſes Margarine pro Kopf der Haus⸗ ng ½ Pfund zum Preiſe von 4.90 Mk. fund in folgender Einteilung: fr. 1 bis 750 von 1 bis 2 Uhr 500 2, 3 ei 2250 3 3 2251 3 5 e s er Stein le Bewohner der Hochſtätt und der h und Waß erhalten ihre Mengen bei Fenske aſcheck dortſelbſt 8 Nei ei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 38 des f Haus weiſes gültig. Seckenheim, den 15. Januar 1920. Liebensmittelamt. Räs⸗Ausgabe. . be Morgen Freitag, den 16. ds. mts. er⸗ zen ſämtliche Bezugsbercchtigte gegen Vor⸗ ng des Lebensmittelausweiſes Käs pro der Haushaltung 110 Gramm zum Pan von 4.— Mk. pro Pfund bei folgenden Aungen:. N de Nr. 1 bis 750. * Handlung Ph. Hirſch, Schloßſtraße bei Nr. 751 bis 1500 6 n der 3 is Handlung Gg. Röſer. Hauptſtraße. Nr. 1501 bis 2250 0 1 8 der Handlung Joh. Schreiber Hauptſtr. 5 f Nr. 2251 bis 3000 * r Handlg. G. L. Seitz Witwe, Luiſenfir dieſer Ausgabe iſt Nr. 41 des Lebens⸗ . gültig und muß entwertet ie Bewohner der Hochſtätt und der g erhalten ihre Mengen bei der ung Fenske und Waſchek dortſelbſt. 8 n den 15. Januar 1920. bensmittelamt. 2 Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Sonntag, den 18. Jannar, nach⸗ mittags 3 Ahr, findet im Lokal Gaſthaus zum„Kaiſerhof“(Saal) unſere diesjährige ordentliche Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung ſtart: 1. Tätigkeitsbericht 2. Turnbericht 3. Kaſſenbericht 4. Abänderung des Vereinsſtatuts und Eintragen des Vereins in das Vereinsregiſter. Neuwahl des Geſamtturnrats. . Genehmigung des Haushaltplans für 1920. 7. Erhöhung der Mitgliederbeittäge. 8. Wünſche u. Anträge der Mitglieder. Mir bitten unſere verehrl. aktiven und paſſiven Mitglieder pünktlich und vollzählig zu erſcheinen und in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung wird beſonders gewünſcht, daß auch die paſſiven Mitglieder der Verſamm⸗ lung vollzählig beiwohnen. Der Turnrat. Arbeitergeſaugverein Vorwärts —— Seckenheim. Einladung zu der am Samstag, 17. Januar, abends s Uhr im Lokal Deutſcher Hof ſtattfindenden General-Oersammlung. Wir laden hierzu unſere aktiven und paſſiwen Mitglieder des Männer- und Frauen⸗ chors freundlichſt ein. a Die überaus wichtige Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vorſtand. D 5 N 8 Ansichts-Karten e ee flolchöbereinigung gbemallgor flcgagefangener. Alle bis j zt aus der Gefangenſchaft zurückgekehrten Kriegsgefangenen werden zu einer am Samstag, den 17 Jaunuar, abends 7 Uhr im Bierkeller ſtattfindenden Verſammlung freundl. eingeladen. Tagesordnung: Wer verttitt unſere Intereſſer. Die Einbernfer Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Oerwaltungsrat⸗Sitzung im Hirſch bei Kamerad Zwingenberger. Das Kommando: L. Rudolph. Derag aageseigpaf„imogen heute Abend ½8 Uhr im Lokal zum Deutſchen Hof Mitglieder-Cersammlung wozu einladet Der Vorſtand. Cbangel. Rrangenpfloga-Derein. Infolge anhaltender Teuerung ſehen wi uns genötigt unſeren Monatsbeitrag vom 1. Januar 1920 an, um 20 Pfg. zu erhöhen wovon wir unſere Mitglieder in Kenntnis ſetzen. Der Vorſtand: Kunz, Pfarrer. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. 1 Annahme von Spareinlagen; Verzinsung 0 von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch a auf Postscheckkonto 629. Ludwigshafen a Hin 1 ſteht feſt, Ihre Zukunft liegt in der genauen Kennt⸗ nis des Karakters. Auch Sie ſtaunen über meine Ausführungen. Senden Sie Ihr ſelbſtgeſchriebenes Geburtsdatum und genaue Adreße ſowie 50 Pfg. in Marken und ich ſende eine wichtige Mitteilung.“ Tauſende von Dank⸗ und Anerkennungsſchreiben. 1 K. A. Guldner, Bayreuth(Bayern) Stadtpoſtfach 115. 3 5 5 1 Einladung! Sonntag, den 18. Januar 1920, im Saale zum Deutſchen Hof 8 0 Lichtbilder⸗Vorträge. Nachmittags ½3 Uhr für Kinder 32 „Wanderungen durch Mitteldenlſchland und arabiſche Märchen“. Abends 7 Uhr für Erwachſene: 8 „Eniſiehung und Enkwicklung des Menſchen⸗ geſchlechts“. Redner: Herr Richard Laube, Direktor vom Jaſtitut„Kosmos“ in Leipzig. Zu dieſen öffentlichen Vorträgen laden wir hiermit freundlichſt ein. Eintrittspreis nachmittags 40 Pfg. und 7 50 Pfg.(Vorverkauf im Deulſchen of). N 1 5 1 9 Bildungsausſcheß der 835th. hartti. 5 Bekanntmachung. ö Den Verkehr mit Brennholz betr. Wir 1 nachſtehend die Verord⸗ zug des Ministeriums des Innern vom 16. Ok⸗ tober 1919, den Verkehr mit Brennbolz betr.(Geſ.⸗ zu. Verordnungsbl. 1919 Seite 5077512), die Be⸗ kanntmachung des Miniſteriums de Innern vom 41. November 1919, Höchſtpreiſe für Brennholf betr.(Staatsanzeiger Nr. 268) und die Bekannk⸗ 7 des Badiſchen Landespretsamtes vom 24. November 1919, Höchſtpreiſe für den Weiterverkauf von Bündel⸗ und Wellenholz(Staatsanzeiger vom 29. November Nr. 280) zur öffentlichen Kenntnis. 5 annheim, den 30. Dezember 1919. Badiſches Bezirksamt Abteilung Fb. Berordnung. (vom 16. Oktober 1919.) Den Verkehr mit Brennholz betr. Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung in der Faſſung der Bekanntmachungen vom 4. No⸗ vember 1915, 5. Juni und 6. Juli 1916(Reichs⸗ Geſetzbl. 1915 S. 607, 728, 1916 S. 439, 673) wird verordnet, was folgt: I. Allgemeine Beſtimmungen. S 1. Für die Regelung der Verſorgun Bevölkerung mit Brennholz iſt die bei der Forſt⸗ und Domänendirektion errichtete„Landesbrenn⸗ 3 zuſtändig. . ie Landesbrennholzſtelle iſt eine Behörde. Sie unterſteht der unmittelbaren Aufſſcht des Ministeriums des Innern, an deſſen grundſätzliche Weifungen ſie gebunden iſt.. 5 2. Sämtliches in Waldungen oder auf ſon⸗ reunholz ſowie die vorhandenen Brennholzror⸗ rate unterliegen der Bewirtſchaftung durch die Landesbrennholzſtelle. Sie nimmt das Holz für die Verſorgung der Bevölkerung in Anſpruch und Land beſtimmten Abnehmern(§ 0) zu. Hols verarbeitenden Betrieben anfallende Abfall⸗ Anzeigen über das anfallende Abfallholz und die Ber zitſtellung beſtimmter Sorten von dieſca Be⸗ trieben verlangen. H= Bereftſtellung von Breunholg. 4. Die Waldbeſitzer ſind verpflichtet, auf Berlangen der Landesbrennholzſtelle ihre Vor⸗ anſchläge und die Nachweiſungen über den Um⸗ jang ihrer Fällungen und den Anfall an Brenn⸗ 5 25 ö 0 III. Aumeldung des Holzes durch die Waldbeſitzer. liches nicht für ihren eigenen Bedarf benbligte Eunhols ſowie ſämtliches Schichtholz, das fte Nuüßhholz verwerten wollen, dem 9 der Wald ſorſtpolizeilich zugeteilt iſt, en 14 Tagen nach der Fertigſtellung anzu⸗ u und hierbei Hiebsort, Holzmaſſe, Horzart 5 zu bezeichnen. —— er Holz auf dem Stock oder unaufbereitetes Stockgolz gekauft hat, iſt als Waldbeſißzer zu be⸗ trachten. Zu derartigen Käufen iſt die Genehmi⸗ e der Landesbrennholzſtelle einzuholen; vie 2 0 Genehmigung geſchloſſenen Käufe ſind ungültig. einzuhalten.. 8 6. Die Forſtämter haben nach den von der Landesbrennholzſtelle zu erteilenden Richtlinien 4 beſtimmen, ob und wieweit das in den Wal⸗ Die Genehmigungsbedingungen ſind zungen angefallene Holz nach ſeiner Beſchaffen⸗ ö und im Hinblick auf die Dringlichkeit ver Btennholzbeſchaffung als Brennholz in Anſpruch 1 nehmen iſt oder als Nutzholz zum freien Ver⸗ kauf zugelaſſen wird. Bevor dieſe Entſchewung 8 iſt, darf ſeitens der Waldbeſitzer kein Nutzſchichtholz verkauft werden. a Zur Ueberwachung dieſer Beſtimmungen ſind die Forſtämter berechtigt, den geſamten Htevs⸗ aufall in den nicht beförſterten Waldungen auf⸗ nehmen zu laſſen. ö IV. Abgabe des Breunholzes durch die Wald⸗ f beſtßer. 25 5. Jeder freie Verkauf von Brennholz durch die Waldbeſitzer, ſowie jeder freie Einrauf von Brennholz(auch durch Händler) iſt verboten. Die Landesbrennholzſtelle oder in deren Auf⸗ trag das Forſtamt beſtimmen, an wen das Brennholz abzuſetzen iſt, und weiſen es den Ab⸗ nehmern zu. Die Zuweiſung des Holzes durch die Landes⸗ brennholzſtelle oder das Forſtamt ersetzt nicht den Abschluß des Kaufvertrages und die Feſtlegang der näheren enden über deſſen Vollzug durch die Beteiligten. Der Waldbeſitzer hat einen Anſpruch auf Bar⸗ zahlung des Keufpreiſes bei der Uebergabe ves⸗ . 2 zes. Er iſt berechtigt, das Brennholz inſorange 2 5 3 Abfuhr freizugeben, bis Barzahlung er⸗ folgt iſt.. 5 8 8. Das Brennholz iſt durch die Waldbeſtzer zu den von dem Miniſterium des Innern feſtge⸗ ſetzten Höchſtpreiſen abzugeben. Die esbrennholzſtelle iſt berechtigt, von einzelnen Großverbrauchern net zu den a 9 Höchſtpreiſen für die Staatskaſſe zu er⸗ eben. Die Verſteigernn von Perunholz iſt verboten. 5. enommen von dieſem Verbot iſt das unauf⸗ bereltete Reiſig. Die Berſteigerung von aufbe⸗ keiteten Wellen kann das zuständige Forſtamt zn beſonderen Fällen genehmigen. Auch iſt die Lan⸗ Umſtände ausnahmsweiſe die Ver S e(Sterholz) zuzulaſſen. . ll der Waldbeſitzer in den Fällen des Ab⸗ ſatzes 3 Brennholz verſteigern, ſo hat er die Ver⸗ gufsbedingungen jeweils vor dem Verkauf vem 'orſtamt zur Einſicht vorzulegen, daurkt dieſes er⸗ derlichenfalls beſchränkende Beſtimmungen n⸗ ichtlich der Zulaſſung der Käufer und zur Ver⸗ i einer Uek« eitung der Höchftpreiſe kreffen kann.. V. Zuweiſz: z des Breunholzes. 8 8 9. Die Zuweiſung des angemeldeten Brenn! holzes erfolgt in der Regel au die Gemeinden 1 5 1 5 2 erl. m ng von ern, denen das vom Ferſtanit oder don der keene en Auf Grund der Bundesratsverordnung Ln; 25. September 1915 über die Errichtung von der 6 tigen mit Holz beſtockten Grundstücken anfallende weiſt es unter angemeſſener Verteilung auf das § 3. Als Brennholz im Sinne dieſer Verord⸗ nung gilt auch das in Sägeſerken oder ſonſtigen ;. Die Laudesbrennholzſtelle kann regelmäßige 9 5% Die Waldbeſitzer ſind verpflichtet, ſämt⸗ Forſtamt, es nach den ſtelle oder des werden. ö Wie Händler haben für die Abfuhr und den weiteren Verſand des Holzes Sorge zu tragen und dürfen außer dem Erſatz der hierfür erwach⸗ (fenen Koſten und des Einſtandspreiſes nur noch den von der Landes breunholzſtelle oder dem Forſt⸗ amt zugelaſſenen Handelszuſchlag beim Weiter⸗ verkauf in Anſpruch nehmen. Falls die Gemeinden den Ankauf des ihnen unmittelbar zugewieſenen Holzes durch eigene Be⸗ auftragte oder Händler vornehmen laſſen, ſo bleiben ſie doch dem Waldbeſttzer gegenüber fit die Bezahlung des Kaufpreiſes haftbar. aus eigenem Gemeindewald oder Privatwaldungen „Aelſpruch auf anderweite Zuweiſung. VI. Verteilung des Breunholzes an die Ver⸗ braucher. an die Verbraucher haben die Gemeinden unter Berückſichtigung der Dringlichkeit des Bedarfes zu regeln; ſie können das Holz entweder ſelbſt an die Verbraucher verteilen oder zur Verteilung die ortsanſäſſigen Händler heranziehen. Letztere ſind ei der Abgabe an die Verbraucher und hinſicht⸗ lich der Verkaufspreiſe ſtreng an die Weipungen der Gemeinde gebunden. Die Gemeinden bleiben für eine gerechte und gleichmäßige Verteilung des Holzes verantwortlich. 85 Die Landesorennholzſtelle iſt befugt, hinſicht⸗ lich der Verteilung des Holzes durch die Gemein⸗ den beſondere Anordnungen zu treffen. An Verſonen, die in der Lage ſind, ihren Brennholzbedarf aus eigenem Wald zu denen, darf Hölz aus anderen Waldungen nicht abge⸗ geben werden. 3 f Auf die Perabfolgung der Bürgerholzavgabe in Natur ſteht den Berechtigten ein Kuſpruch nur inſoweit zu, als die Holzgabe zur Befriedigung des nachgewieſenen dringenden Feuerungsbevürf⸗ 1). 14. Wer Breunholz, insbeſondere ſolches, das ihm auf Grund einer Berechtigung zukommt oder nach der Regelung gemäߧ 10 dieſer Ver⸗ brdnung durch die Gemeinde zugeteilt iſt, abzu⸗ geben gewillt iſt, hat en der Gemeinde ſernes Wohnſitzes zum Kauf anzubieten. Die Gemernde hat das angebotene Brennhal, ſoweit ſie es ncht zar Deckung des Brennholzbedarſes der eigenen Bevölkerung benötigt, dem Forſtamt zur Ver⸗ 1 i 0 freie Verkauf von»er⸗ eſitzer iſt verboten. fügung zu ſtellen. Jed artigen Holz bürch die 8 VII. Bestimmungen 5 außerbadiſches Breun⸗ . lz. den r unter Angabe der es Nachweiſes der 8 elle anzu⸗ melden. 5 5 Die Landesbrennholzſtelle und die Gemeinden ſind berechtigt, im Benehmen mit dem Landes⸗ preisamt die Abgabepreiſe für dieſes Holz ſeſr⸗ zuſetzen. Mit Genehntigung der Landesbrennvorz⸗ lle können die Komtaunalb oder Ge⸗ winden nähere Beſtimmungen den Verkehr mit außerbadiſchem Holz treſſen. 5 VIII. Verſendung des 3.13. Brennholz jeder Art ſowie alles Nuß⸗ Itholz bis zu 2, Meter Länge darf auf der Bahn oder zu Waßſer nur mit ahgeſtempelten Frachtbriefen oder Konoſſements befördert wer⸗ den. Die Kbſtempelung der Verſaudpapiere er⸗ folgt für Brennholz durch die Laudesbrennholz⸗ ſtelle, für Nutzſchichthols durch das ſtagtlich⸗ Jorſt⸗ amt, aus deffen Dienſthezirk das Holz ſtammt. Sofern es ſich beim Nutzſchiehtholz um den Ver⸗ ſand nach außerbadiſchen Plätzen oder nachzgldzen des beſetzten badiſchen Gebietes handelt, find die Verſandpapigre durch Vermittlung der Jorſt⸗ ämter gemäߧ 2 der Verordnung vom 22. Sep⸗ tember 1910(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 486) bei der badiſchen Außenhandelsſtelle in Karksruhe zur Genehmigung einzureichen. Bei Vorlage des Frachtbriefs oder Konoſſe⸗ ments, welche den Empfänger, den Abſender, vie Verſandſtation und die e die zum Ber⸗ ſand kommen ſollen, zu enthalten haben, iſt an⸗ zugeben, woher das Holz ſtammt. Verſandpaprere, auf denzu Kenberungen irgendwelcher Art ange⸗ bracht ſinnd, fiſtd ungültig. Der Vexſand non Schichtholz, das vom Ab⸗ ſender als Nucholz bezeichnet wird, kann von der Vorlage eines Nachweiſes über die beabſichtigte Verwendung des Holzes abhängig gemacht werden § 14. Erfolgt die Beförderung von Brennpolg mit Fuhrwerk, ſo ſind die Forſtämter berechtigt, für die Abfuhr die Einholung von Beförderungs⸗ ſcheinen zu verlangen. Der Beförderungsſcheiy wird durch das Forſtamt erteilt. Der Beförderer hat den Schein bei ſich zu führen. Die Beförde⸗ rung darf nur au dem Tage erfolgen, welcher vom Bürgermesfteramt des Verſandortes als Ab⸗ gangstag vermerkt iſt. a § 15. Für die Abſtempelung eines Fracht⸗ briefes nach§ 13 dieſer Verordnung erhebt die Landesbrennholzſtelle eine Sportel von 1 Mark. Beim Verſand von geringeren Mengen kann ie Landes breunholzſtelle von der Erhebung der Sportel abfehen. X. Ausfuhr von Breunholz. §. 16. Die Ausfuhr von Brennholz aus Baden iſt verboten. Die Ländesbrennholzſtelle kaun auf Antrag Ausnahmen geſtatten und deren Bewilli⸗ gung von der Erfüllung beſtimmter Bedingungen abhängig machen, Insbeſondere kann ſie ver⸗ langen, daß der Emßfänger den Unterſchied zwi⸗ ſchen den höheren Brennholzpreiſen des Em⸗ olged. an die Landes breunholzſtelle abführt. X. Beschwerde. 5 : 8 7. Gegen die Verfügungen der Forſtämter, die in Vollzug dieſer Berordnun ergehen, iſt die ie endgültig entſcheidet. 1 8 XI. Schlußbeſtimmungen. 8 18. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Ver⸗ ordnung werden, ſoweit keine 155 Strafe ver⸗ wirkt iſt, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft. S 19. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in aft. Auf den gleichen Tag tritt die Verordnung des Miniſteriums für Ernährungsweſen vom 14. Februar 1919, den Verkehr mit Brennholz betreffend(Geſetzes⸗ und Bexorduungsblatt 1919 Seite 40) außer Wirk⸗ ſanikeit. garks ruhe, den 18. Gemeinden, die in der Lage ſind, ihren Bedarf der eigenen Gemarkung zu decken, haben keinen § 10. Die Vexteilung des zugewieſenen Holzes pfangsortes und den badiſchen Brennholzpreiſen dane wee d. JJ. eigerung von Höchſtpreiſe für betr. ä n des 8 eisgeſetzes vom 4. 2, b. f fung vom 17. Dezember 1 25 An 1 15¹ Gee 2 Seite 28 92 und 22. März 1917 ast 1244 Seite 239 und 513, 1915 und 117 verordunn Seite 253), der Bundesrats⸗ 1 vum 8. Mai 1918 gegen Preis⸗ treiberei(Reichsgeſetzblatt Seite 5 und vom 25. September 1915 über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen n. die Verſorgungsregelung in der Faſſung vom 4. November 1915, 5. Junt und 6. Juli 1916(Reichsgeſetzblatt 1915 S. 607, ö f n 88 5 728, 1916 Sette 439, 673) ſowie auf Grund des § 8 unſerer Verordnung vom 16. Oktober 1919, F den angefallene 10 ihr nehmen. Zuſammenſtelkung der Höchſtpreiſe: Scheiter und Nollen Sonſtiges Hartlaubholz Sonſtiges Weichholz ö Prügel Reis⸗Prügel Sonſtiges Weichholz Sonſtiges 85 Hartlaubhotz 5 Weichhols 7 Gruppe 1 Gruppe II Gruppe III Zu Gruppe 1 gehören die ſtaatlichen Forſt⸗ ämter: Bonndorf, Forbach 1 und II, Furtwangen, von Gernsbach die abgeſ. Gemarkung Kalten⸗ bronn, Herrenwies, Kirchzarten, St. Blaſien, St. Märgen, Schluchſee, Schönau i. W., Staufen II, Todtmoos, Todtnau, Triberg, Uehlingen. 8 Zu Gruppe II gehören die ſtaatlichen Forſt⸗ ämter: Blumberg, Bühl, Donaueſchingen, Engen, Freiburg, Geiſingen, Gengenbach, Gernsbach, mit Ausnahme der abgeſ. Gemarkung Kaltenbronn, Kandern, Konſtanz, Löffingen, Lörrach, Mark⸗ dorf, Meßkirch, Neuſtadt, Oberweiler, Ottenhöfen, Peterstal, Pfullendorf, Radolfzell, Säckingen, Schopfheim, Staufen 1, Stockach, Stühlingen, Sulzburg, Tiengen, Ueberlingen, Villingen, Wald⸗ kirch, Wendkingen, Wolfach, Wollbach, Zell a. H. Zu Gruppe III gehören die ſtaatlichen Forſt⸗ ämter: Adelsheim, Baden, Boxberg, Breiſach, Bretten, Bruchſal, Buchen, Durlach, Eberbach, Emmendingen, Eppingen, Ettenheim, Ettlingen, Gerlachsheim, Graben, Hardheim, Heidelberg, Huchenfeld, Ichenheim, Jeſtetten, Karlsruhe, Karleruhe⸗Hardt, Kenzingen, Kork, Lahr, Langen⸗ ſteinach, Mannheim, Mittelberg, Mosbach, Nek⸗ karbiſchofsheim, Neckargemünd, Neckarſchwarzaos, Odenheim, Offenburg, Pforzheim, Philippsburg, Raſtatt, Renchen, Rheinbiſchofsheim, Rotenfels, Schönau b. H., Schwetzingen, Sinsheim, Stein, Steinbach, Tauberbiſchofsheim, Walldürn, Wein⸗ heim, Wertheim, Wiesloch, ſowie die ſtädtiſchen Forſtämter Baden, Freiburg, Heidelberg, Vil⸗ lingen. Für Stockholz, aufbereitete Brennrinde und ſonſtige in obiger Zuſammenſtellung nicht ge⸗ naunte Sorten ſetzt das Forſtamt einen angemef⸗ ſenent Preis feſt. N. Gehören aneinandergrenzende Forſtbezirke ver⸗ ſchiedenen Preisgruppen an, ſo werden die Preiſe für die an den Bezirksgrenzen gelegenen Wal⸗ dungen, ſoweit es nach Lage und Abfuhrverhält⸗ niſſen begründet iſt, von den Forstämtern unter Anlehnung an die Preiſe des Nachbarbezirks ent⸗ sprechend erhöht oder ermäßigt. Dieſe Preisfeſt⸗ ſetzung unterliegt der Genehmigung der Landes⸗ brennholzſtelle und wird in den in Betracht rom⸗ . n Forſtbezirken unter genauer Angabe ves örtlichen Geltungsbereichs amtlich bekannt ge⸗ geben. S 3. Für entrindetes, in das Maß geſchichtetes Brennholz(Schälholz) erhöhen ſich die in der Zu⸗ ſammenſtellung bezei en Preiſe um 20 v. H. § 4. Die Sortierung des zum Verkauf be⸗ ſtimmten Holzes hat tunlichſt nach den in obiger Zuſammenſtellung angegebenen Sorten zu er⸗ folgen. Wo dies nicht angängig iſt, richtet ſich der Höchſtpreis nach dem Miſchungsverhältnis der Sorten. § 5. Eine Erhöhung der nach 88 2 und 3 feſt⸗ geſetzten Höchſtpreiſe kann das Forſtamt, welchem der Wald forſtpolizeilich unterſtellt iſt, auf Antrag des Waldbeſitzers um höchſtens 30 v. H. in fol⸗ genden Fällen geſtatten: 5 1. falls dem Waldbeſitzer ungewöhnliche hohe Zurichtungs⸗ und Bringungskoſten erwachſen ſind, die den feſtgeſetzten mittleren Betrag in dem in Frage kommenden Forſtbezirk weſentlich uver⸗ ſteigen; 5 1 2 falls beſonders niedrige Fuhrlöhne zur näch⸗ 12 5 Bahnſtation oder zu dem Beſtimmungsort in etracht kommen, die weſentlich unter dem feſt⸗ ge 1 mittleren Fuhrlohn des Forſtbezirkes ſtehen. Eine Ermäßigung der nach 88 2 und 3 feſt⸗ geſetzten Höchſtpreiſe hat das Forſtamt, welchem der Wald forſtpoltzeilich unterſtellt iſt, in fol⸗ genden Fällen vorzunehmen: 5 1. falls es ſich um minderwertiges Holz han⸗ delt; als minderwertiges Holz ſind Scheiter III. Klafſe, die geringeren Sorten Prügel II. Klaſſe, der Reisprügel und Wellen anzuſehen; 2. falls beſonders hohe Fuhrlöhne zur nächſten Bahnſtation oder bei näherer Lage des Beſtim⸗ mungsortes zu dieſem erwachſen, die den feſtge⸗ ſetzten mittleren Fuhrlohn des Forſtbezirks weſent⸗ lich überſteigen. 8 8 Das Forſtamt hat bei den nach Abſatz 1 u. 2 vorzunehmenden Preisfeſtſetzungen nach den von der Landes brennholzſtelle aufzuſtellenden Richt⸗ linien zu verfahren. Die mittleren Zurichtungs⸗ und Bringungskoften ſowie die mittleren Fuhr⸗ löhne werden von der Landesbrennholzſtelle für jeden Forſtbezirk beſonders feſtgeſetzt. N § 6. Der Preis für Abfallholz der Sägewerke und ſonſtigen Holz verarbeitenden Betriebe ſowie für das aus Scheit⸗ und Prügelholz hergeſtellte 8 8 beim Verkauf durch den Erzeuger darf höchſtens betragen: J. Bei Bündelholz frei Eiſenbahnwagen oder ab Werk für ein Bündel: 1. bei einer Länge von mindeſtens 20 und weniger als 25 em: a) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 em beträgt, 65 3; bp) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 em beträgt, 50 3; c) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 em und weniger als 23 em beträgt, 40. bei einer Länge von mindeſtens 25 em: a) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 em beträgt, 75 3;. p) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 om beträgt, 60 3; e) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 2 und weniger als 28 em beträgt, 45 3. II. Bei Bündelwellen, welche eine Länge von 90 bis 100 em und einen Durchmeſſer von 20 bis 25 em beſitzen, für eine Welle frei Eiſenbayn⸗ wagen 130.. III. Bei Schwarten und ſonſtigem Abfallholz: 1. Sägefgllend ohne weitere Bearbeitung: 39 (200 Zentner) 8 5 b) ab Werk bei Abgabe unmittelbar an den Hereeche in Mengen bis ut 10 ei Eiſenbahnwagen für je 10 Tonnen 2 2 8 55 Ster 22 10 12 13 ars 2. geſchnitten auf Längen von 80—100 em: a) frei Eiſenbahnwagen für je 10 Tonnen (200 Zentner) 1000 4; bz ab Werk bei Abgabe unmittelbar an den Verbraucher in Mengen bis zu 10 Zentner für einen Zentner 5.25 geſchnitten auf Längen unter 80 em: u) ungebündelt frei Eiſenbahnwagen für j⸗ 10 Tonnen(200 Zentner) 1150 4; b) ungebündelt ab Werk bei Abgabe an⸗ mittelbar an den Verbraucher in Mengen bis zu 10 Zentner für einen Zentner 6&. 5 „Iſt auf Grund des§ 8 dieſer Bekanntmachung für zerkleinertes Holz ein höherer Verbraucher⸗ höchſtpreis feſtgeſetzt worden, ſo darf bei Abgabe von ſolchem Holz in Mengen bis zu 10 Zentnern unmittelbar an den Verbraucher dieſer Höchſt⸗ preis beanſprucht werden. Die Landesbrennholzſtelle iſt befugt, bei ſich ergebendem Bedürfnis im Benehmen mit dem Landespreisamt Höchſtpreiſe für im Abſatz 1 nicht angeführte Verkaufsſorten feſtzuſetzen. § 7. Das Landespreisamt iſt berechtigt, im Benehmen mit der Landesbrennholzſtelle die zu den Erzeugerpreiſen(5 1—6 dieſer ee ung) zuläſſigen Zuſchläge beim Weiterver⸗auf durch den Handel feſtzuſetzen. Die Händler haben beim Weiterverkauf von Brennholz, welches ſie noch zu den bisherigen 3 5 erworben haben, letztere Preiſe zugrunde zu legen. 5 § 8. Die Städte mit mindeſtens 10 000 Ein⸗ wohnern ſind verpflichtet, für die Abgabe des Brennholzes in zerkleinertem und unzerkleinerrem Zustand an die Verbraucher Höchſtpreiſe nach Anhörung des Landespreisamtes feſtzuſetzen. Dle übrigen Gemeinden können ſolche Höchſtpreiſe nach Bedarf in gleicher Weiſe beſtimmen; auch können ſie hiezu vom Landespreisamt angeharten werden. 89. Der Verkauf von Brennholz hat nach jenen Verkaufsmaßene!(Raummaß, Gewicht, Stückzahl) zu erfolgen, auf welche die Höchſt⸗ preiſe lauten. 5 Bei Schwartenholz kann auf Antrag des Er⸗ zeugers der Verkauf nach dem Stermaß von der Landesbrennholzſtelle geſtattet werden. 10. Dieſe Bekanntmachung tritt mit deen Tage ihrer Verkündung in Kraft. Auf den glei⸗ chen Tag tritt unſere Bekanntmachung vom 15. Auguſt 1919, betr. die Feſtſetzung von Höchſt⸗ preiſen für Brennholz(Staatsanzeiger Rr. 88 vom 19. Auguſt 1919) außer Wirkſamtelt, b Karlsruhe, den 11. November 1019. Miniſterium des Innern 9 Remmele. Braun. Anmerkung: 1. Rollen ſind unaufgeſpal⸗ tene Stücke von Wer 14 em, Prügel N 14 em, Reisprügel von 4—7 em Durchmeſſer am düntten 1 2. Zum ſonſtigen Hartlaubholz gehören: Eiche Ulme, Eſche, Ahorn, Birke, Wehe, de gde . g 3. Zum ſonſtigen Weichholz gehören: Weiß⸗ erle, Linde, Pappel, Aſpe, Weide, Koßkaſtande. 4. Für Prügelwellen oder Reiswellen iſt der Preis um 50 v. H. zu erhöhen bezw. zu er⸗ mäßigen. 5. Für Unterholzwellen aus Mittelwald⸗ ſchlägen mit höherem als 15jährigem Umtrieb kann vom Forſtamt eine Preiserhöhung bis zu 20 v. H. zugeſtanden werden. 7 Bekanntmachung. (Staatsanzeiger Nr. 280 vom 29. Nov. 1919.) Auf Grund der Bekanntmachung des Minifte⸗ riums des Innern vom 11. November 1919, die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Brennholz betr. (Staatsan eiger Nr. 288) werden folgende Preiſe für den Weiterverkauf von Bündel⸗ und Wellen⸗ holz durch den Handel an die Verbraucher neu feſtgeſetzt: 5 1. bei einer Länge von mindeſtens 20 und weniger als 25 em: 3 a) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 em beträgt: s abgeholt ab Lager das Bündel 88 3 ſrei ins Haus geliefert das Bündel 95 b) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 28 und weniger als 30 em beträgt: abgeholt am Lager das Bündel 68 frei ins Haus geliefert das Bündel 78 e) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 23 om beträgt: a abgeholt am Lager das Bündel 55 3 frei ins Haus geliefert das Bündel 65 355 . bei einer Länge von mindeſtens 25 em: a) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 enn beträgt: 5 45 abgeholt am Lager das Bündel 95 3 frei ins Haus gelief das Bündel 110 f b) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 em beträgt: 5 abgeholt am Lager das Bündel 80 frei ins Haus gelief. das Bündel 90 e) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 23 em beträgt: g abgeholt am Lager das Bündel 68 4 frei ins Haus gelief. das Bündel 78. „Bündelwellen, Länge 90 bis 100 em une Durchmeſſer 20 dis 25 em: f abgeholt am Lager das Bündel 160 frei ins Haus gelief. das Bündel 175 3 Karlsruhe, den 24. November 1919. ö — Badiſches Landespreisamt. 3 Guterhaltene Jimmerflubon zu kaufen geſucht. Angebote unter Ne an die Expedition zu verkaufen. Friedrichſtraße 1 Nehme am S. tag, den 17. Ja nachmittags 5 Heflellungen 101 reinem Sienenho entgegen. a Jakob Dartman Schloßſtraße 5. Geſangverei „Llgdertai Seckenheis Heute Abend pi 7 Uhr Gesangsprol Pünktliches und reiches Erſcheinen wartet. 1 Der Vorſta Geſang verein, zu verkaufen. Schioßſtraſfe Türvorlagel Fiſch bein beſt und alle Sorten Bürſten I. Amer, Haupiſtraße Befreiung ſofor und Geſchlecht a Auskunft unentgellieg Sanitas, Fürth b Flößauſtraße 25 empfiehlt Ger manla- Droge i Fr. Wagner's Nac Inh. W. Hölis 7 uchführung Abschl. Masch. u. Sten Aufnahme täglich. P Montag Tel. 3 97 5 tr. D2, 1 S Ranaleelg 0 1 Bettuäss dete lle ben Verſandhaus W. 1 München 7 angeben. Auskunft .