N„ rd Die Natioualverſammlung brachte am Samstag die dritte 4.15 Mk.— Erſcheint täglich m 20. Jahrg. 1 3 95 rg Sonn⸗ und Feiertage. i fimtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen Abonnemeutspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt Geigen pro Ouartal t Ausnahme der Dienstag, 20. Januar 1920. Juzeratious preis: Die einſpaltige Peritzetle 35 Pfg., Reklarsen 1.20 Mk. No. 16 Bet öfterer Aufnahme Nabatt. * Tagesſchau. 1 gelung des Betriebsrätegeſetzes zu Ende und nahm es mit in gegen 64 Stimmen der Rechten und U. S. P. au. Die nächſte Sitzung dürfte nicht vor Ende Februar ſtattfinden. Jnzwiſchen wird der Stenerausſchuß tagen. 8 . Der 2. Unterausſchuß des parlamentariſchen Unterſu⸗ 5 duns ausſchuſſes wird im Februar die öffentlichen Verneh⸗ Küngen fortſetzen. rur Streikhewegung der ſächſiſchen Eiſenbahner hat der Vitzperkand Leipzig einmütig beſchloſſen, die noch offenen e e een nicht durch Streikmaßnahmen zu erledigen, nech die die wirtſchaftliche Lage im allgemeinen nicht ge⸗ 5 0 wird. Einen politiſchen Streik lehnte er grundſätz⸗ 5 we ußer der Eiſen hahn werkſtätte in Nied hat die Regierung Pert„Unwirtſchaftlichkeit des Betriebes auch die Eiſenbahn⸗ Zerkftätten in Weddan und Müllheim⸗Speldorf und die 5 güptwerkſtätte Nippes und Crefeld geſchloſſen und fämtliche den ter entlaſſen. Auch in Kirchweye(Bez. Münſter) fan⸗ Ven Arbeiterentlaſſungen ſtatt. Die Reichsſtelle für Gefangene in Köln teilt mit, daß Sansa abend die Abfahrt der deutſchen Leerzüge zur ug elne der Gefaugenen aus Frankreich begonnen habe. la Eintreffen des erſten Transports in den Durchgangs⸗ 6 gern werde ſofort bekannt gegeben werden. gelder Generalſekretär der Friedenskonferenz Dutaſta hat ern dem holländiſchen Geſandten in Paris die Note über⸗ cht, in der die Auslieferung des Kaſſers verlangt wird. —— demokratiſche Fraktion des bayr. Landtags brachte lein Antrag ein, die baur. Regierung möge bei der Reichs⸗ Benag dahin wirken, daß von ihr alles getan werde, um die ni umungen des Friedensvertrages über die Auslieferung zur Ausführung gelangen zu laſſe. Wen Befehlsſtelle des 17. A.⸗K. teilt mit: Thorn iſt ge⸗ In der Stadt herrſcht Ordnung und Ruhe. Die ung vollzog ſich ohne Reibung. Die Uebernahmekom⸗ ten ißt bereits kätig. Der hasch und Talaat Paſcha Haftbefehl zu erlaſſen. kach Basler Meldungen aus Paris ſind in den franzö⸗ u Hafenſtädten revolutionäre Unruhen ausgebrochen. Lyon, Breſt, Marſeille hätten Kundgebungen der Ar⸗ Anger gegen die Einmiſchung Frankreichs in die ruſſiſchen gen ſersenbeiten Kaligefunden. In mehreren Verſammlun⸗ ble der Generalſtreik ſowie die Ausrufung der Rätere⸗ Kblik gefordert worden. Unruh. Preß⸗Inf. ſind in Toulon unter den Marinetruppen in und Meutereien ausgebrochen. Der Grund liegt Mitteln geußigenden Verſorgung der Truppen mit Lebens⸗ * i Aſeadd bingen Poſt“ meldet, Trotzki habe erklärt, die nächſte die bal; des Bolſchewismus ſei der Angriff auf Polen und bvaltiſchen Staaten. i daß die amerikaniſche Regierung hat au Japan geantwortet, en un b drtziehe, ihre Streitkräfte aus Sibirien zurückzufüh⸗ nangebr. die Entſendung von Verſtärkungen nicht für 2 8 te.. 1 Rat der Verbündeten hat beſchloſſen, gegen Euver . 1 ö von 8. aroßen Rede im Parlament kündigte der König ——— eine Geſetzesvorlage über den Beitritt Schwe⸗ dens zum Völkerbund an, welche demnächſt dem Biütro des Reichstags zugehen werde. Er verſicherte, daß er ſeine An⸗ ſtreugungen für die Unterſtützung ber berechtigten Wünſche der Einwohner der Aalandsinſeln, welche die Vereinigung mit Schweden anſtrebten, fortſetzen werde. »Die Heimhehr der Gefangenen. Der Abtransport der Kriegsgefangenen. Frankfurt a. M., 17. Jan. Auch bis geſtern abend war keiner der ſchon ſeit 4 Tagen fälligen Gefangenenzüge über die deutſch⸗franzöſiſche Grenze gekommen. Von den Franzoſen waren zuletzt noch neue Bedingungen für die Ausrüſtung der Transportzüge geſtellt worden. Von Paris aus wurde verlangt, daß die Züge mit Decken, Zeltbahnen/ Eßgeſchirren und Brotbeuteln ſo ausgerüſtet werden, daß jeder der Gefangenen für den Transport einen dieſer Gegen⸗ ſtände erhalten könne. Für die Behörden links des Rheins iſt es aber unmöglich, in kurzer Zeit dieſe Gegenſtände zu beſchaffen, da die Beſchaffung erſt über das Reichsverwer⸗ tungsamt in Berlin gehen muß. Auch dieſes Amt hat keine Lager in dieſen Ausrüſtungsgegenſtänden mehr, und es wäre notwendig geworden, daß erſt dieſe ziemlich großen Vorräte aufgekauft werden müßten. Das hätte einen wei⸗ teren Aufſchub von mindeſtens zwei Wochen notwendig ge⸗ macht. Deshalb hat der deutſche Verbindungsoffizier bei der 10. franzöſiſchen Armee die Bitte ausgeſprochen, daß dieſe verlangten Ausrüſtungsgegenſtände aus franzöſiſchen Beſtänden hergegeben werden. Das iſt auch zugeſagt wor⸗ deu. Trotzdem ſind bis geſtern abend noch immer keine Nach⸗ richten gekommen, daß irgend ein Transport angekommen wäre. Die Franzoſen haben die Ankunftszeiten für die Transporte ausnahmslos auf die Nachtſtunden von 1—5 Uhr feſtgeſetzt, damit keinerlei Empfänge oder Ovationen für die heimkehrenden Kriegsgefangenen ſtattfinden können. W. Berlin, 18. Jan. Die Reichszentralſtelle für Kriegs⸗ und Zivilgefangene teilt mit: Vier deutſche Dampfer haben Auslaufbefehl nach franzöſiſchen Häfen erhalten, um den Abtransport der Gefangenen in Frankreich auf dem Seeweg zu übernehmen. Es fahren aus: am 18. Januar der Dampfer Rügen nach Rouen, Gotenhof und Herberts⸗ hofen nach St. Nazare, am 19. Januar Melilla nach Le Havre. Rückkehrhäfen ſind Cuxhaven, Emden, Brunsbüttel und Bremerhaven.. Gefaugene in England. Kärksruhe, 18. Jan. Die Badiſche Gefangenenfürſorge ſchreibt uns: In den engliſchen Gefangenenlagern Doning⸗ Hall, Dalſton Hyſpital, Loughdorough Infirmary, Osweſtry, Caſtern Camp. Osweſtry, Hoſpital ſind im ganzen eitzt noch 1798 Mann. Auch deren Abtransport wird in den nächſten Wochen erwartet. 2040 Kriegsgefangene unter Anklage. Paris, 18. Jan. Wie„Homme libre“ meldet, werden von den 487000 deutſchen Kriegsgefangenen 2640 vorläufig nicht zurückkehren können, da gegen dieſe Strafverfahren wegen Verbrechens während der Beſetzung franzöſiſcher Gebiete eingeleitet worden ſind — 3 Die Entente und der Frieden. ö Zur Beſtrafung der„Schuldigen“. Karlsruhe, 18. Jan. Aus Paris wird gemeldet: Oberſte Rat hat in ſeiner Hauptſitzung die Ausdehnung der Strafverfolgung der feindlichen Heerführer wegen„Ver⸗ brechen“ im Kriege auch auf völkerrechtswidrige Handlungen in Elſaß⸗Lothringen beſchloſſen. Marſchall Foch wurde zum Vorſitzenden der militäriſchen Kommiſſionen, die auf Grund des Friedensvertages zur Ueberwachung Deutſchlands ge⸗ bildet werden, ernannt. Poſtſcheckkonto Der Fernſprechanſchluß Nr. 16. Karlsruhe Nr. 19819. eee eee eee 2 Eine Richtigſtellung. W. T. B. Berlin, 18. Jan. Gegenüber franzöſiſchen Preſſe⸗ meldungen, daß die deutſche Regierung Verbindung mit Sowsetrußland ſuche und bereits eine Miſſion über Kowno nach Moskau geſchickt habe, bemerkt die„Deutſche Allg Ztg.“, daß dieſe Meldungen nuuzutreffend ſind. Richtig iſt nur, daß Beauftragte des Roten Kreuzes über Kowno in das Innere Rußlands reiſten, um den deutſchen Kriegsgefangenen dort Heilmittel und andere Bedarfsartikel zu überbringen, welche von den Gefangenen dringend benötigt werden. Der Friede für Ungarn. W. T. B. Paris, 18. Jan. Der Friedensvertrag, der der ungariſchen Delegation überreicht wurde, baut ſich in glei⸗ cher Weiſe auf wie der Vertrag von St. Germain. Die Ab⸗ ſchnitte, die ſich auf den Völkerbund, die ungariſchen Inter⸗ eſſen außerhalb Europas, die Kriegsgefangenen, die Wieder⸗ gutmachungen, die Donauſchiffahrt, die Häfen, die Waffer⸗ ſtraßen, die Eiſenbahnen, die Arbeiter und auf verſchiedenes andere beziehen, lauten in beiden Dokumenten gleich. Der Vertrag erwähnt ſodann genau die Grenzen Oeſter reichs und Ungarns, des ſerbo⸗kroatiſch⸗ſlowakiſchen Staats, Ru⸗ mäniens und der Tſchecho⸗Slowakei. 3 Ungarn anerkennt die volle Unabhängigkeit des Serbo⸗ kroatiſch⸗ſlavoniſchen und des Teſcho⸗ſlaviſchen Staates. Die Grenze zwiſchen Ungarn, dem Serbo⸗kroatiſch⸗flavoniſchen Staat und Rumänien werden durch i Kommiſſion bezeichnet, von der 5 Mitglieder von den a. und a. Hauptmächten, eines von dem intereſſierten Staat und eines von Ungarn ernannt werden. Ungarn verzichtet auf alle Rechte und Titel jener Gebiete der ehemaligen öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie, die als Beſtandteil einem anderen Staat einverleibt werden, insbeſondere auch Finme und die der angrenzenden Gebiete. Rumänien nimmt die Beſtimmungen an, die die alliier⸗ ten und aſſoziierten Hauptmächte als notwendig erachten werden, um die Intereſſen jener Bewohner Rumäniens zu ſchützen, die von der Mehrheit der Bevölkerung durch Raſſe, Sprache, der Religion verſchieden ſind. Rumänien geneh⸗ migt auch die Beſtimmungen, durch die die Freiheit des Tranſits und ein gerechtes Regime für den Handel der Na⸗ tionen geſichert werden ſoll. Der Tſchecho⸗ſlowakiſche Staat verpflichtet ſich, keine Feſtungswerke auf dem rechten Do⸗ nauufer ſüdlich von Bratislawa zu errichten. Die militäriſchen Beſtimmungen ſind identiſch mit denen des Vertrags von St. Germain mit Ausnahme von zwei Punkten. Die geſamte Stärke der ungariſchen Wehrmacht wird auf 35 000 Mann feſtgeſetzt. Es darf kein ſchweres Ge⸗ ſchütz, d. i. kein Geichütz geführt werden, deſſen Kaliber mehr als 105 Millimeter beträgt. Ebenſo ſind die Wiedergut⸗ machungsbeſtimmungen identiſch mit denen des Vertrags von St. Germain. Immerhin gewährt Ungarn den alliier⸗ ten Mächten das Optiousrecht für die Jahreslieferungen einer beſtimmten Menge Kohlen aus den Bergwerken von Pese während fünf Jahren. Die Höhe der Lieferung wird von der Reparationskommiſſion feſtgeſetzt werden, die auch über die Lieferungen zu Gunſten der Tſchecho⸗ſlowakiſchen Republikaner verfügen wird. ü 50 Die Verteilung und die Art der finanziellen Laſten, bie Ungarn, der tſchecho⸗flowakiſche Staat, Rumänien und der ſerbo⸗kroatiſch⸗ſlowakiſche Staat zu tragen haben, werden gemäß den ihrer Oberhoheit unterſtellten Gebieten feſtge⸗ ſetzt. Die Beſtimmung der Unterhaltung der alliierten Ar⸗ mee, die Ungarn beſetzt hält, zu ſeinen Laſten, findet keine Anwendung für die militäriſchen Operationen nach dem 13. November 1918 ohne die Zuſtimmung der a, u. a. Haupt⸗ mächte. Anderſeits wird noch beſonders beſtimmt, daß die ungariſche Regierung über die alte ungariſche öffentliche Schuld hinaus auch noch einen Teil der öſterreichiſchen Haus Friedberg. Erzählung von Ewald Auguſt König. (Nachdruck verboten.) 8 Der Lindenwirt ſtand voc der Tür ſeines Hauſes nid blickte, die Arme auf der Bruſt verſchränkt, gedanken⸗ auf die Wieſen und Felder, die im Sonnenglanze ihm lagen. ne 5 war ein glühendheißer Sommer⸗Nachmittag, zuge rückende Schwüle, wie ſie dem Gewitter voran⸗ fe 8 pflegt, und die Arbeiler auf den Feldern warfen 15 nchtige Blicke hinauf au den weißen Wölkchen, die dich be lichen Horizont aufſtiegen und allmählig immer gie ſich zuſammenballten. a entf Das Wirtshaus lag eine kleine Strecke vom Dorfe 8 ſernt an der mit Obſtbäumen bepflanzten Straße, 1 führe von der Chauſſee zum Schloſſe Friedberg hinauf⸗ vor „Von dem Schloſſe ſelbſt ſah man von hier aus dich be es lag auf einer kleinen, bewaldeten Anhöhe, die 5 elaubten Wipfel der uralten Eichen und Buchen über⸗ agen die Zinnen der Türme. a Schl kamen gar oſt Fremde hier vorbei, die zu dem Ge oſſe hinaufwanderten, um die berühmte Kunſt⸗ und dgemäldeſammlung des Grafen Leonhard von Friedberg 0 eſichtigen, ſomit war es für den Lindenwirt durch⸗ 2 kein überraſchendes Ereignis, als er von der Chauſſee asu eme kleine Geſellſchaft in den Fahrweg einbiegen und f f ne Schenke zukommen ſah. N 5 oran ſchritt ein Herr in einem leichten, ſtaub⸗ ſchen muell genten Zügen, ein Künſtler, wie es den An⸗ in in hatte; ihm folgten ein Herr und eine Dame, welche u höherem Grade die Aufmerkſamkeit des Wirts ſeſſelten. * Herr war eine hohe, ſtattliche Geſtalt, ſein Ant⸗ auen Reiſeanzuge mit langem, blondem Haar und fri⸗ on der Sonne gebräunt. Gang und Haltung ver⸗ 85 Militär. Die Dame an ſeinem Arme trug einen Traueranzug und ein ſchwarzen, dichter Schleier verhüllte ihr Geſicht. f Es mußte auffallen, daß die Dame dieſen Schleier trotz der ſengenden Hitze nicht zurückſchlug und die Frage lag nahe, ob ſie für ihren Teint fürchte oder ob ſie Grund habe, ihr Geſicht zu verbergen? i Indes der Wirt fand nicht lange Zeit, über dieſe Frage nachzudenken, denn vor ihm ſtand der Fremde in dem grauen Anzuge und wünſchte zu wiſſen, ob er ſind auf dem richtigen Weg zum Schloſſe Friedberg be⸗ inde. „Nur immer gradaus,“ antwortete der Wirt, deſ⸗ ſen Blicke mit Wohlgefallen auf dem heitern, jugendfri⸗ ſchen Antlitz ruhten;„aber wenn ſie das Schloß beſich⸗ tigen wollen, ſo werden Sie ſich noch eine Weile gedul⸗ den müſſen, denn Philipp iſt vor einer Viertelſtunde ins Dorf gegangen, um Einkäufe zu machen.“ N „Wer iſt Philipp?“ fragte der Fremde lächelnd. „Der Kammerdiener des Herrn Grafen.“ „Wird man in ſeiner Abweſenheit nicht eingelaſſen?“ „Schwerlich, der Herr Graf hat nur dieſen Diener, und daß er ſelbſt den Fremden öffnen ſoll—“ „Kann niemand verlangen,“ ergänzte der Fremde ſcherzend, während er an einen der Tiſche trat, die unter den ſchattigen Kronen der Linden ſtanden.„Wie lange werde ich warten müſſen?“ „Vielleicht eine halbe Stunde.“ „Kann ich für Geld und gute Wein haben?“ „Mit Vergnügen.“ ö „Bringen Sie uns auch eine Flaſche Wein!“ rief der andere Fremde mit ſonorer Stimme, die einen be⸗ fehlenden Klang hatte, wir wollen ebenfalls zum Schloſſe.“ Die ſchwarzgekleidete Dame ließ ſich neben hrem Gatten an einem andern Tiſch nieder; ſie wandte dem jungen Herrn den Rücken zu. ö i Der Lindenwirt eilte ins Haus und als er zu⸗ Worte ein Glas Lrückkehrte, begleitete ihn ein junges, ſchönes Mädchen, welches die Flaſchen und Gläſer trug. Schlank und hoch gewachſen u. mit einem Geſicht voll Unſchuld und Liebreiz, mußte ihre äußere Erſcheinung einen feſſelnden, bezaubernden Eindruck machen. N Unter dem bewundernden Blick des jungen Mannes erglühend, ſchlug ſie verwirrt die Augen nieder, als ſie Flaſche und Glas vor den Fremden hinſtellte, dann eilte ſie fort, um die übrigen Gäſte zu bedienen. 5 „Ich irre wohl nicht, wenn ich vermute, daß die⸗ ſes reizende Mädchen Ihre Tochter iſt?“ ſagte der junge Herr, als der Wirt an den Tiſch trak.„Allen Reſpekt, Herr Wirt, Ihr Wein iſt ſo ſchön, wie Ihre Tochter.“ Es iſt Wein aus dem gräflichen Schloßkeller,“ erwiderte der Wirt,„ich habe ihn vor mehreren Jahren gekauft.“ Der Fremde hielt das Glas empor, ein goldiger Schimmer ſiel auf ſein Antlitz. „Man ſpricht manches über den Grafen Leonard von Friedberg,“ fagte er,„aber alle ſtimmen darin über⸗ ein, daß der alte Herr ein Sonderling ſein ſoll.“ „Vielleicht iſt dieſes Urteil begründet.“ „Vielleicht? Na, ich denke, Sie werden das beſſer wiſſen, als jeder andere.“ Der Wirt zuckte die Achſeln, zog einen Stuhl unter dem Tiſch hervor und ließ ſich nieder. „Sie ſind entweder ein Künſtler, oder ein Gelehrter,“ ſagte er. i „Ich bin Maler.“ „Dacht' mirs doch gleich.“ „Und mein Name iſt Berthold Haſting!“ „Verzeihen Sie, wenn ich geſtehe, daß ich dieſen Na⸗ men noch nicht gehört habe; der Herr Graf wird ihn ge⸗ wiß kennen, abber wenn Sie glauben, daß er eine Empfeh⸗ lungskarte ſein werde, ſo irren Sie ſich, der Herr Graf empfängt niemand, wäre es auch der berühmteſte Mann unter der Sonne.“ 5 „So ein Sonderling iſt er!“ 8 N (Fortſetzung folgt.) und Edingen. eine ſiebengliedrige 2 * Schuld ſicherzuſtellen hat, als Beitrag an der allgemeinn Schuld von Oeſterreich⸗-Ungarn. Die wirtſchaftlichen Be⸗ ſtimmungn ſind identiſch mit den betreffenden Beſtimmun⸗ gen des Vertrags von St. Germain, mit Ausnahme einiger Detailbeſtimmungen über die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Ungarn. Kleine Nachrichten. Deuiſche Zeitungen in Paris. In den Pariſer Zeitungs⸗ kiosken lagen geſtern zum erſten Male ſeit dem Kriege wie⸗ der deutſche und deutſch⸗ſchweizeriſche Zeitugen aus. Erwiſchte Schieber. Im Schnellzuge Frankfurt⸗Main⸗ Metz erregten einige Reiſende durch ihre vielen ſchweren Koffer Auſſehen. Auf dem Bahnhof Kreuznach unterſuchte die franzöſiſche Wache das Gepäck und beſchlagnahmte vier Zentner deutſches Gold⸗ und Silbergeld. Die ſofort benach⸗ richtigte Polizei in Türkismühle entdeckte dann weiter fünf Zentner Gold⸗ und Silbergeld, zum Teil eingeſchmolzen. Die Souveränität der kleinen Völker. In ſeiner letzten Sitzung hat der Oberſte Rat beſchloſſen, die Unabhängigkeit Armeniens, Georgiens und Aſerbeidſchans anzuerkennen. Polens ungeheuerer Notenumlauf. Wie aus dem Bericht der polniſchen Zentraldarlehenskaſſe hervorgeht, waren bis zum 20. Dezember des vergangenen Jahres in Polen nicht weniger als 4875 000 000 M., alſo beinahe fünf Milliarden Mark Papiergeld, in Umlauf. 8 „ Exploſionskataſtrophe. Der„Suiſſe“ wird aus Aix Les Bains gemeldet, daß ſich dort eine ſchreckliche Kataſtrophe ereignet habe, die zahlreiche Opfer forderte und deren Ur⸗ ſache noch nabetaant iſt. Samstag früh gegen 8 Uhr flog die Pyrotechniſche Fabrik in die Luft. Exploſionen dauern au. Das Feuer griff auf den Saal über, in dem die Arebiter berſammalt waren. Man zählte bis jetzt, 13 Tote und Verwundete. In weitem Umkreiſe wurden die Häuſer in Mitleidenſchaft gezogen. Fenſterſcheiben wurden zertrümmert und in 4 Kilometer Entfernung noch einge⸗ drückt. Durch die gewaltige Exploſion wurden Dächer ab⸗ gedeckt. 5 e 3 3 e e Die Präſidentſchaftswahl in Frankreich. f Deschanel gewählt— Clemencean durchgefallen. Paris, 17. Jau. Paul Deschanel wurde zum Präfi⸗ denten der franzöſiſchen Republik im erſten Wahlgang mit 734 von 889 Stimmen gewählt. Jonnart erhielt 66 Stim⸗ men, Clemenceau 56 und Bourgedois 6 Stimmen. Weitere Stimmen wurden vereinzelt abgegeben. 1 Die —** Der franzöſiſche Präſident für die nächſten ſieben Jahre heißt Paul Deschanel, ein Mann, aber kein Programm. Daß er Clemenceau ſchlug, iſt der größte Erfolg ſeines Lebens. el niemals ausgeſprochener Parteifüh⸗ zun, der ſeine Laufbahn weſentlich auf äußere Vorzüge geündete. Immer elegant, dabei von aus⸗ eglichenen Leber eignet er ſich zum Präſidenten der franzöſiſchen Kammer, in der doch viel Leidenſchaften, aber wenig Perſönlichkeiten miteinander ringen. Allein Deschanel iſt kein unbeſchriebenes Blatt. Nicht nur uativ⸗ Ualiſtiſche Redeusgrten, auch nationaliſtiſche Geſten waren ihm geläufig, Wähcend des Krieges erzielte er dadurch eine eſondere Berühmtheit, daß er in einer Kammerſitzung be⸗ Hauptete, Deutſchland habe im Laufe der letzten Jahrhun⸗ derte 33 mul angegriffen. Bei ſo mäßigen Geſchichtskennt⸗ naſſen und angeſichts der überaus großen Vorſicht, ſich zar⸗ teipolitiſch nach keiner Seite bloßzuſtellen, war er an ſich ein ausgeſproch Werber für die Präſidentſchaft. ö 5 ſchien 18 ſo, als ob Clemenceau das Rennen ach verde. Die Wahlen in der Kammer hat⸗ ten ihm eine ſühere und verläſſige Mehrheit gebracht, aber des zum Teil ebenſalls neugewählten Senats war er doch 1 Dabei war Descha rer, ſondern ein nicht ſicher. Der alte Tiger gehörte ja ſelbſt dem Senat an als Außenſeiter und Bullenbeißer, als Nörgler und Wüh⸗ ler. Die Senatoren kannten ihn durch und durch und des⸗ Halb trugen ſie gar kein Verlangen, Clemenceau mit der Höchſten republikaniſchen Würde zu bekleiden. Kein Zwei⸗ fel, daß es der Tiger als eine ſchwere Niederlage empfinden muß, ſp nahe vor dem Ziel niederzubrechen. Seine Freunde Hatten es ſchon ſo eingerichtet, daß ſich Georg Clemenceau auf Wunſch des franzöſiſchen Präſidenten ſelber zum Präſiden⸗ den ernennen ſollte. Die Wahl durch die Nationalverſamm⸗ lung wäre daun nur eine Formſache geweſen. Allein die. Gegner Clemenceaus gaben den Kampf nicht auf. Der Führer in dieſem Kampf war Briand, der den Tiger werfen mußte, wenn Briand nicht für abſehbare Zeit ſich aus der politiſchen Arena ausgeſchloſſen ſehen wollte. a Briand iſt Sieger geblieben. Sein Bewerber war Des⸗ Khanel, für den die Unterſtützung in Kammer und Senat. gewiß nicht ſo leicht gefunden werden konnte. Nur 389 Stimmen haben ſich beim erſten Wahlgang vereinigt gegen 408, die auf Paul Deschanel entfielen. Unverzüglich trat Clemenceau von der weiteren Bewerbung zurück, obſchon deren Erfolg nicht ganz ausgeſchloſſen geweſen wäre, da ja noch 28 Stimmen zerſplittert waren. Allein der Tiger ver⸗ laugte eine Vertrauenskundgebung, eine nahezu einmütige Wahl. Als ihm dieſe verſagt blieb, entſchloß er ſich zum Rückzug, der wohl auch der aus der Politik überhaupt iſt. Vor ſieben Jahren verſuchte es Clemenceau, die Wahl Poincarés zu hintertreiben. Wenn auch das mißlang, ſo erlebte der Tiger doch den Triumph, daß ihm Poincaré in Der Stunde der Gefahr die Führung der politiſchen Geſchäfte Frankreichs übertragen mußte. Es iſt Clemenceaus Ver⸗ Dienſt, daß er dieſe Aufgabe zunächſt durch rückſichtsloſeſten Kampf gegen die verdächtigen Friedensfreunde löſte. Cle⸗ menceau erzwang ſich die nationale Euergie, die angeſichts der ungeheuren Erſchöpfung das Volk allein über Waſſer halten konnte. Darin hat er ſich nicht getäuſcht, weil er erfahren und klug genng war. um einzuſehen, daß nur un⸗ bedingter Siegeswille Frankreich vor der Niederlage ſchützte. Am 16. Januar hat ihm die Nationalverſammlung mit dür⸗ ren Worten zu verſtehen gegeben, daß er gehen möge. Darin ſpricht ſich unzweifelhaft perſönliche und politiſche Mißſtim⸗ mung aus. Frankreich leidet unter dem Sieg nicht weni⸗ ger als Deutſchland unter der Niederlage; aber es iſt doch ein weiter Weg zu der Erkenntnis, daß Frankreich von ſei⸗ nen Schultern abbürden muß, was es nicht zu tragen ver⸗ mag. Vergeſſen wir nicht, daß die Wahl eine innerfran⸗ Zöſiſche Angelegenheit iſt, daß nicht außenpolitiſche Dinge Hei ihrer Entſcheidung mitwirkten. Briand iſt ein Mann der Anpaſſung und ſeine Wandlungsfähigkeit wird in Zu⸗ kunft vielleicht noch größer ſein, als ſie in der Vergangen⸗ heit war. Wir kennen einſtweilen nicht die Größe, die Frankreichs Politik beſtimmt. 0 Paul Deschanel wurde am 13. Februar 1856 in Brüſſel als Sohn des in Literatenkreiſen ſehr bekannten Profeſſors Ewil Deschanel geboren. Er war von 1877—79 Unterprä⸗ fekt von Dreux und kandidierte mit einer glänzenden Ver⸗ eidigung der„Krongeſetze“ 1886 für die Kammer, wo er ſich ald großen Einfluß ſicherte. Als Kammerpräſident wußte er die Verbindung mit England durch eine geſchickte Be⸗ handlung der Marokkofrage im glücklichſten Augenblick zu ſtützen; er ſetzte es durch, daß franzöſiſche Kapitaliſten ſich micht an der Bagdadbahn beteiligen durften, weil dieſes Unternehmen ſich gegen England und Rußland richtete. In der Verbindung mit Rußland ſah Deschanel von Anfang an einen feſten Eckſtein der frenzöſſſchen Republik. 5 lemencean will dem politiſchen Leben gauz entſagen. W. T. B. Paris, 18 Jan.(Havas.) Wie der„Petit Pa⸗ kiſien“ berichtet, wird Clemenceau von der nächſten Woche ab einen Erholungsurlaub in die Vendee nehmen und als⸗ Dann beginnen, ſeine Memolren über den Krieg niederzu⸗ schreiben. Der Miniſterpräſident entſagt endgültig dem po⸗ litiſchen Leben. Er beabſichtigt, nicht wieder zum parlamen⸗ gar iſchen Leben zurückzukebren. 5 e nien, Südſlavien. Kuba, Ekuador, Flemenccau hat geſtern dem Präſideuten Poincare ſeine Demiſſion als Miniſterpräſident und die Demiſſion des Ka⸗ binetts überreicht. Er wird meder Senator noch Abgeord⸗ uteer bleiben, ſondern völlig aus dem politiſchen Leben aus⸗ ſcheiden. Auch den Vorſitz des Rates der Verbündeten wird er niederlegen. In der Frage der Nachfolgerſchaft hat man ſich inoffiziell bereits an Deschanel gewandt. Trotzdem man Millerand als geeignet bezeichnet, kann man vermuten, daß das Miniſterium Briand nicht lange auf ſich warten läßt. Frankreichs Dank an Clemenceau. 1 „ W. T. B. Paris, 19. Jan.(Havas.) Nach dem„Journal“ ſucht man in parlamentariſchen Kreiſen einen Weg, ein 3 n des nationalen Dankes Clemenccau zu erweiſen. Die einen denken dabei an ein nationales Geſchenk, die ande⸗ ren wünſchen ein Geſetz, durch welches Clemenceau zum lebeuslänglichen Senator ernannt würde. Wieder andere treten für die Vereinigung beider Projekte ein. Der neue Miniſterpräſident. W. T. B. Paris, 18. Jan. Ueber die Frage, wer nach Cle⸗ menceau den Vorſitz im Miniſterium führen werde, erklärte Deschanel verſchiedenen Abgeordneten, Millerand ſcheine ihm der Mann zu ſein, der von der Mehrheit der beiden Häuſer des Parlaments heute gewünſcht werde. Er werde als Präſident der Nationalverſammlung dieſen dem Präſi⸗ denten der Republik in Vorſchlag bringen. 88 Anſere Beziehungen zu den Alliierten und Aſſoziierten. Durch die Errichtung des Ratifikationsprotokolls haben ſich unſere Beziehungen zu den Mächten weſentlich ver⸗ ſchoben. Nach Mitteilungen des Auswärtigen Amts iſt der Friedens zuſtand nunmehr hergeſtellt zwiſchen Deutſchland einerſeits und Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Belgien, Bolivien, Braſilien, Guatemala, Panama, Peru, Polen, Siam, Tſchechoſlowakei, Uruguay. Damit ſind grundſätzlich auch die diplomatiſchen Beziehungen und der Handelsverkehr mit dieſen Staaten wieder aufgenommen. Trotzdem iſt noch weiter mit Erſchwerung unſeres Handels zu rechnen, wofür die in England weiter beſtehenden Einreiſeverbote ein Bei⸗ ſpiel ſind. i N Im Kriegszuſtand befindet ſich Deutſchland noch mit: Vereinigten Staaten, Griechenland, Portugal, Rumä⸗ Haiti, Hedſchas, Hon⸗ duras, Liberia, Nicaragua. 05 f Der Friede mit dieſen Mächten tritt erſt an dem Tag ein, an dem ſie ihre Ratifikationsurkunde in Paris nieder⸗ legen, bis dahin gelten für ſie noch die Waffenſtillſtands⸗ bei eini⸗ bedingungen. Gleichwohl iſt der Handel und gen auch die Einreiſe geſtattet.. Beſonders geartet liegen die Verhältniſſe mit Ruß⸗ land, zu deſſen verſchiedenen Regierungen wir in kei⸗ ner Beziehung ſtehen, und mit China, das den Kriegs⸗ zuſtand als beendet erklärt hat und Deutſchland zu den Staaten, die in keinem Vertragsverhältnis zu ihm ſtehen, rechnet. Für deren Angehörige hat es beſondere Verord⸗ nungen erlaſſen. Danach haben ſie beim Eintritt in das chineſiſche Gebiet ihre Päſſe zur Viſitierung vorzulegen, daneben iſt auch ihr Beruf und ihr Perſonenſtand ſeſt⸗ zuſtellen. Sie haben das Recht zu wohnen, wo Aus⸗ länder zugelaſſen ſind. ſie einen Paß zu beantragen; ſie dürfen aber dort nicht als Agenten tätig ſein und unterliegen noch mancher⸗ lei anderen Beſchränkungen in Hinſicht auf die Handlungs⸗ möglichkeiten. Unſere Stellung zu den aus Rußland ausſcheidenden Randſtaaten wird ſich nach Art. 117 des Friedens⸗ vertrags regeln. Vorläufig unterhalten wir diplomatiſche Beziehungen zu Finnland, Eſtland und Litauen. Badiſche Politik. N Dr. Haas Geſchäftsträger in Belgrad. Karlsruhe, 19. Jan. Zu der Blättermeldung, daß der badiſche Reichstagsabgeordnete Dr. L. Haas als Geſandter für Belgrad auserſehen ſei, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dem genannten Abgeordneten tatſächlich wieder⸗ Holt diplomatiſche Poſten im Ausland angeboten worden ind. Ob ſich darunter auch Belgrad befindet und welche Eutſcheidung Dr. Haas einem ſolchen Angebot gegenüber etwa faſſen würde, läßt ſich zurzeit nicht ſagen, da ſich Herr Dr. Haas zurzeit in Berlin befindet. Der Zuſammeuntritt des badiſche Landtags. Karlsruhe, 19. Jan. Der badiſche Landtag iſt auf kom⸗ menden Freitag den 23. Jauuar, vormittags 9 Uhr, einbe⸗ rufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht neben einer größeren Anzahl von Geſuchen der Behandlung der förm⸗ lichen Anfragen der Abgg. Dr. Schofer(Ztr.) und Genoſſen tber den Aufkauf der vorhandenen geringen Warenvorräte durch das Ausland, der Abgeordneten Dietrich(D.) und Ge⸗ noſſen über den Tarifvertrag der Generaldirektion mit den Eiſenbahnorganiſationen und der Frage der Wiedereinfüh⸗ frung des Aktordſyſtems uns ſchließlich enthält die Tages⸗ brdnung noch die Behandlung der förmlichen Anfrage der Abag. Marum(Soz.) und Gen. über die Verletzung der Koa⸗ 1 der Beamten durch die Oberzollinſpektion in Singen. Haus Thoma über den Friedeu. Karlsruhe, 19. Jan. Zum formellen Abſchluß des Frie⸗ dens äußert ſich Altmeiſter Dr. Haus Thoma im„Heidelb. Tagbl.“ und ſchreibt dabei u. a.: Nun gilt es, unſer Schickſal zu ertragen, es gemeinſchaftlich in Brüderlichkeit zu tragen, wenn wir das Recht, ein Volk zu ſein, nicht verlieren wollen; wir müſſen unſere Armut anerkennen; ſie iſt keine Schande; ja. ſie kann ſogar den verderblichen Hochmut, der vielleicht nicht ohne Schuld an unſerem Zuſammenbruch iſt, umbiegen in edeln Stolz. Jetzt aber müſſen⸗wir mehr als je die Star⸗ ken an die Front rufen und der deutſche Michel muß bewei⸗ ſen, daß er Kraft in den Knochen hat, die ihm auferlegten Laſten zu tragen. Er ſoll nicht verzweifeln, ſondern ſeiner täglichen Arbeit ſich freuen, indem er ſieht, daß ſie ihn, wenn auch langſam, wieder freimacht. s Beſprechung über wirtſchaftliche Fragen. 5* 8 55— 2 2 2 2* 7 i Karlsruhe, 19. Jan. Im Miniſterium des Innern fand letzten Freitag eine Beſprechung der Regierung mit den Vertretern der Induſtrie, des Gewerbes und des Handels über die Fragen der Kohlen⸗ und Rohſtoffverſorgung ſtatt. Es ſollten anhand praktiſcher Erfahrungen Vorſchläge ge⸗ macht werden, wie auf die Reichsregierung dahin eingewirkt werden kann, daß den Bedürfniſſen der badiſchen Induſtrie, des Handels und des Handwerks hinſichtlich der Kohlen⸗ und Eiſenverſorgung entgegengekommen würde. Es wurde lt. „Karlsruher Zeitung“ eine Abordnung gebildet, die ſchon in den nächſten Tagen unter Führung des Miniſters des In⸗ nern beim Reichswirtſchaftsminiſterium vorſtellig werden wird, um für eine nachhaltigere Berückſichtigung der badi⸗ ſchen Intereſſen einzutreten und entſprechende Maßnahmen zur Beratung vorzuſchlagen. In der Sitzung verbreitete ſich daun noch Arbeitsminiſter Rückert über die Verſorgung mit elektriſcher Energie 3. Bei Reiſen ins Ausland haben Zur Verlegung des forſtlichen Unterrichts nach Freiburg. Freiburg, 18. Jan. Der Streit um die Verlegung des forſtlichen Unterrichts von Karlsruhe und Tübingen an die Freiburger Univerſität ſcheint keineswegs, wie es vor eini⸗ gen Wochen den Anſchein hatte, beigelegt zu ſein. Zunächſt wird bekannt, daß Profeſſor Dr. Wagner, der Ordinarius der Forſtwiſſenſchaft in Tübingen, den Ruf an die hieſige Univerſität abgelehnt hat. Weiter wird aus Stuttgart ge⸗ meldet, daß ſich immer noch eine kräftige Oppoſition gegen die Wahl Freiburgs geltend macht, und man vor allem in Tübinger Univerſitätskreiſen Heidelberg als geeignet be⸗ zeichnet. Das Stuttgarter„Neue Tagblatt“ bemerkt dazu, daß die Verlegung des Forſtſtudiums von Tübingen nach Freiburg auf einen einſtimmigen Beſchluß des württember⸗ giſchen Landtags beruhe und an eine Zurücknahme nicht zu 4 9 denken iſt.. Ein Maſſenprozeß. g Freiburg, 19. Jan. Bei Beſprechung des Marlohprozeſ⸗ ſes hatte das hieſige ſozialdemokratiſche Organ, die„Volks⸗ wacht“, eine Kritit veröffentlicht, durch die ſich das Offisier⸗ korps beleidigt fühlte. Nun haben 52 hier anſäſſige ehe⸗ malige Offiziere, darunter 13 Generale, 13 Stabsoffiziere und 21 andere Offiziere, gegen die„Volkswacht“ eine Beleiz digungsklage erhoben. 8 N Sbozial⸗Politik. Zwaugsmietungen in Dienſtwohnungen. Das bad. Arbeitsminiſterium hat an die Bezirksämter einen Erlaß gerichtet in welchem ausgeführt wiro, daß auch die Juhaber von Dienſtwohnungen, die angefichts der Wol⸗ nungsnot als überzählig anzuſehenden Räume zur Ber⸗ fügung zu ſtellen haben und bei mangelndem Entgegen⸗ kommen der Gemeindebeß! en bierzu gezwungen werden können. Indeſſen dürfe die Ausübung der Zwanasbefus⸗ niſſe der Gemeinden nicht zu einer Verletzung der ſtaal⸗ lichen Intereſſen, insbeſondere nicht zu einer weſentlichen Beeinträchtigung oder Erſchwerung des Dienſtbetriebs füh⸗ ren. Inwieweit Räume von Dienſtwohnungen zur Unter⸗ bringung Wohnungsſuchender ohne Verletzung der dienſt⸗ lichen Intereſſen in Anſpruch genommen werden können, ſei letzten Endes durch die betreffende Dienſtſtelle zu beur⸗ teilen. Der Erlaß betont dann aber, die Wohnungsnot ver⸗ lange gebieteriſch, daß die Staatsbehörden und die Inhaber von Dieuſtwohnungen durch bereitwillige Abgabe überzäy⸗ liger Räume Entgegenkommen zeigen und den privsten Wohnungsinhabern ein Beiſpiel geben. Baukoſtenzuſchüſſe. Für das Jahr 1920 werden nur Baugeſuche auf Zuwei⸗ fung von Baukoſtenzuſchüſſen Anſpruch erheben können, die auf ſolchen Grundſätzen aufgebaut find und in der Wahl der Bamaterialien durchaus wirtſchaftlich und ökonomiſch verfahren. halten, bei Prüfung der Geſuche ſtreng darauf zu achten. Bezirksbauinſpektionen und Bezirksbaukontrolleure ſind in der Lage, im einzelnen Auskunft zu geben. l Grundſtücksverkänſe. 5 In einer amtlichen Notiz der„Karlsr. Ztg.“ wird aus⸗ geführt, es ſcheine die Anſicht vertreten zu werden, daß für die Anwendung der Ausnahmebeſtimmung in dem Geſetz über den Verkehr mit Grundſtücken bei Veräußerung eines zum Nachlaß gehörigen Grundſtückes nicht der Beruf denk Erben, ſondern der des Erblaffers maßgebend ſei, ſo daß Die Behörden des Landes haben Weiſugn er⸗ das Sperrgeſetz keine Anwendung finde, ſofern nur del Erblaſſer Landwirt war und der Grundſtückserwerber Landwirt iſt. Die amtliche Notiz bemerkt hierzu, dieſe Auf; faſſung ſtehe in Widerſpruch mit dem Wortlaut des Geſetzes und könne nicht als richtig anerkannt werden. Entſcheidend ſei allein der Beruf der veräußernden Erben. Sind dieſe nicht Landwirte oder iſt ein Mitglied der Erbengemeinſchaft nicht als Landwirt zu betrachten, ſo bedarf die Grundſtücks“ übereignung der bezirksamtlichen Genehmigung. 8 Baden und Nachbargebiete. — Verbotenes Buch. Wie Herr Oskar Muſer mitteilt, haben die Belgier in dem von ihnen beſetzten Gebiet ſeine Schrift„wo werden wir landen?“ auf den Index der ver⸗ botenen Bücher geſetzt. Er bemerkt dazu launig:„Unſere Feinde haben es offenbar gut, denn es geht ihnen wenig ſtens der Humor nicht aus!“ Hoffen wir, daß das Verbot die übliche Wirkung haben wird, der trefflichen Schrift rech viele neue Leſer zu gewinnen. 3 — Dienſtnachricht. Das Miniſterium des Innern hal unterm 14. Januar d. J. den Landwirtſchaftsinſpektor Her⸗ mann Schenk von Gaggenau zum Landwirtſchaftslehrer für die Bezirke Eppingen und Sinsheim ernannt. l —* Die deutſchen Skimeiſterſchaſten auf dem Feldberg. Die deutſchen Skimeiſterſchaften, die urſprünglich in Krumm⸗ hübel ſtattfinden ſollten, wegen der dortigen Lebensmittel⸗ knappheit aber abgeſagt wurden, gehen nunmehr am 7. und 8. Februar auf dem Feldberg im Schwarzwald vor ſich. a —“ Die deutſche Mark zehn Rappen. In der Schweiz iſt die deutſche Mark auf 10 Rappen geſunken, nachdem ſie ſich verhältnismäßig lange in einer Höhe zwiſchen 11 und 11 gehalten hatte. Die Streiks und die neuen an das Reich geſtellten Forderungen auf Zulagen, die nur dur vermehrte Notenausgabe gedeckt werden können, nicht zuletzt auch die Berliner Unruhen, haben weiter auf unſeren Kredi im Auslande gedrückt. Der Friedensſchluß hat keine Beſſe⸗ rung gebracht. ö ** Mannheim, 19. Jan. Das Hachwaſfer hat zur Folge gehabt, daß die anfangs dieſes Jahres wieder aufgenom⸗ mene Schiffahrt auf dem Rhein und Nepar erneut eingeſtellt werden mußte. Die ſchon vorher hohen Sätze ſind nunmehr auf 150 M. für Fracht und 3,80 M. für Schleppen pro 100 Kilo für die Strecke von der Ruhr nach Mannheim ange⸗ langt. Dabei iſt der Schiffsraummangel groß, was bei der Schleppkraft in der Hauptſache auf die verkürzte Arbeitszeit zurückzuführen iſt, da die Reiſe heute 15 Tage gegen früher 5 bis 6 Tage dauert. a 5 * Baden⸗Baden, 17. Jan. Heute morgen ſtürzte ein Kutſcher aus Sandweier im Umbau des Hotels„Engliſcher Hof“ in das Keſſelhaus und zog ſich am Hinterkopf ſchwere Verletzungen zu. Die ſofort gerufene und raſcheſtens m ihrem Auto erſchienene Sanität legte dem Verunglückten einen Notverband an, worauf ſich derſelbe in ärztliche Be⸗ 1 handlung begab. 5 35 ae Lahr, 19. Jau. Ein Teil der dem Reichs miniſterium des Innern angegliederten Abteilung für Elſaß⸗Lothringe iſt hierher verlegt worden. Die Zweigſtelle führt folgende Bezeichnung:„Reichsminiſterium des Innern, Abteilung für Elſaß⸗Lothringen, Zweigſtelle Lahr i. B.“. Dieſe Stelle iſt für alle Perſonalangelegenheiten der aus Elſaß⸗Lothrin⸗ gen ausgewieſenen Landes, Bezirks⸗ und Gemeindebeam⸗ ten, Geiſtlichen, Lehrer und Ruhegehaltsempfänger zuſtä dig. Sie wird auch die 8 der Wiederverwendung der elſaß⸗lothringiſchen Beamten regeln und die Gehälten uſw. anweiſen. 8 1 * Freiburg, 19. Jan. Geb. Hofrat Prof. Dr. Gerhard von Schulze⸗Gaevernitz hat den an ihn ergangenen Ruf aß die Handelshochſchule Berlin abgelehnt. f u Konſtanz, 18. Jan. Der vom Landtas eingeſetzte parlamentariſche Unterſuchungsausſchuß zur Beſichtiguns und Prüfung der Betriebswerkſtätten hat ſeine Arbeit nahe zu abgeſchloſſen. Die Beſichtigung der hieſigen Betri, werkſtätte hatte inſofern ein erfreuliches Ergebnis, als ſi ergab, daß der Zuſtand und 1 in der hieſt Werkſtätte und auf der Werft gute ſind. Di dieſtge Beſig tigung ſoll laut„Konſt. Nachr.“ das beſte 6 8 a im Laude a 1 4 855 — 125 Drahtnachrichten. Maf Arco z ulebenslänglicher Zuchthausſtrafe begnadigt. TB. München, 19. Jan. Das Geſamtminiſterium die gegen den Grafen Arco ausgeſprochene Todesſtrafe lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Abgelehntes Ultimatum. T. Dresden, 18. Jau. Die ſächſiſche Regierung hat deine Lohnerhöhung und die Einführung der Sechsſlun⸗ i ſchicht fordernde Ultimatum der kommuniſtiſch beeinfluß⸗ 1 Oelsnitz⸗Lugauer Bergleute abgelehnt. Hierauf ſtellte i Bergarbeiterverband gemäßigtere Forderungen: u. a. 4 die Forderung auf Einfühung de Sechsſtundenſchicht Allgemeine Offenſive der Roten Armee. WB. Zürich, 19. Jan. Trotzky gab in einem Ar⸗ efehl bekaunt, daß deu bolſchewiſtiſchen Heeren 1 Million u fehle. Für das Frühjahr ſei eine allgemeine Offen⸗ der Roten Armee an allen Fronten anbeſohlen. Dieſes müſſe das Jahr der Weltrevolution werden. Dabei eſonders Bezug auf die ſteigenden Lebensmittelnöte in tſchland genommen werden. Seitein Eiſenbahndiktator. Wie das„B. T.“ von amtlicher lte erfährt, iſt die Meldung, daß von der Reichsregierung 5 Beſchluß zur Ernennung eines Eiſenbahndiktators ge⸗ M worden ſei, unzutreffend. Lokales. — Der neue Reichsſchatzminiſter. Berliner Blät⸗ een zufolge iſt das Reichsſchatzminiſterium(bisher Mayer⸗ euren, Ztr.) dem Abgeordneten Geh. Kommerzienrat elan d⸗Ulm(Dem.) angeboten worden. Wieland hat lic noch nicht entſchieden.— Falls Wieland annimmt, id die demokratiſche Partei vier, das Zentrum noch kei Vertreter(Erzberger, Bell und Giesberts) im Reichs⸗ hübinett haben, da nach dem Austritt von 15 Abgeord⸗ geten der bayeriſchen Volkspartei aus der Zentrums⸗ f Aktion der Nationalverſammlung, denen angeblich die i hannöverſchen Zentrumsabgeordneten folgen ſollen, Nit dentrumspartei nach der Abgeordnetenſtärke in die Atte Stelle der Regierungsparteien eingerückt jſt. Die Brotverſorgung. Wie das Reichswirtſchafts⸗ niniſterium mitteilt, hat die Reichsgetreideſtelle von den Tonrſamt zur Lieferung ausgeſchriebenen 2,2 Millionen nen Brotgetreide bis jetzt rund 1,2 Millionen erfaßt 1.— die Reichsgetreideſtelle nimmt an, daß noch erheb⸗ Vorräte im Inland vorhanden ſind. es komme nur die Lieferungsprämien dazu das richtige Mittel ſind, wer⸗ den die nächſten Wochen erweiſen. Im ſchlimmſten Fall müßte eine Wiederheraufſetzung des Ausmahlungsſatzes und eine Herabſetzung der Tagesration in Erwägung gezogen werden. Würde z. B. vom 15. Februar ab eine Ausmahlung des Brotgetreides zu wenigſtens 94 Pro⸗ zent wieder angeordnet, und die Tageskopfmenge auf 200 Gramm Mehl herabgeſetzt werden, ſo würden dadurch die heimiſchen Getreidevorräte ſo geſtreckt werden, daß ſie etwa 3 Monate länger reichen würden, als bei dem jetzi⸗ gen Ausmahlungsſatz und der gegenwärtigen Ration. Da⸗ neben muß ſelbſtverſtändlich die rechtzeitige Einfuhr von Auslandsgetreide im Auge behalten werden. i — Eine neue Erinnerungsmarke zu Ehren der Na⸗ tionalverſammlung ſoll in dieſem Monat zur Ausgabe ge⸗ langen. Sie wird im Wertſatz von 30 Pfg. hergeſtellt; iſt im Bild genau wie die jetzige 25 Pfg.⸗Marke, hat aber andere Farben. 0 — Valuta. Auf den Friedensſchluß iſt der Kurs der Reichsmark in der Schweiz auf 9/ Rappen letwa 7 Pfennig) geſunken. — Neue Ausfuhrverbote. Demnächſt wird die Aus⸗ fuhr von Stein⸗ und Tonwaren, Glas und gewiſſen Eiſen⸗ waren unter Aufſicht geſtellt werden. f — Neubeſchaffung von Kirchenglocken. Auf Grund von Vereinbarungen zwiſchen dem Reichswirtſchaftsmini⸗ miniſterium, den Kultminiſterien und den Kirchenverbän⸗ den wurde ein Ausſchuß gebildet, der den Gemeinden die Neubeſchaffung von Kirchenglocken vermitteln und die Erſetzung von Orgelpfeifen regeln ſoll. — Heu⸗ und Strohlieferungen. Wegen der be⸗ ſtehenden Transportſchwierigkeiten hatten norddeutſche Ei⸗ ſenbahndirektionen den Abtransport von Heu und Stroh nach Süddeutſchland eingeſtellt. Auf dringende Vorſtel⸗ kungen der badiſchen Regierung ſind dieſe Anordnungen nun wieder aufgehoben worden. N — Güterverkehr. Von Montag, den 15. ds. Mts., an wird bei der Güterabfertigung Frankfurt a. M.⸗Oſt wieder Frachtſtückgut angenommen. 5. — Die neuen Richtpreiſe für Wild betragen für den Großhandel: für Rehwild für 1 Pfd. 4.50 Mk., für Rot⸗, Dam⸗ und Schwarzwild je Pfd. 4.— Mk., für Haſen je Stück 24 Mk., für wilde Kaninchen je Stück darauf an, ſie für die öffentliche Hand zu erfaſſen. Ob 5 Mk., für Faſanen⸗Hähne je Stück 14 Mk., für Faſanen⸗ Hennen je Stück 10 Mk. Die Preiſe verſtehen ſich fämt⸗ lich einſchließlich Decke oder Balg. g — Ausfuhrfreiheit für Pappkartons. Die Zoll⸗ ſtellen ſind ermächtigt, die Ausfuhr von Karten oder Kar⸗ tons aus Papier oder Pappe, die zur Verpackung an⸗ derer Waren dienen, ohne Ausfuhrbewilligung zur Aus⸗ fuhr zuzulaſſen. Vorausſetzung iſt, daß die Ausfuhr gleich⸗ zeitig mit den in den Kartons verpackten Waren geſchieht. — Verbot von Faſchingsvergnügungen. Das Miniſterium des Innern hat auch in dieſem Jahr die öf⸗ fentliche Veranſtaltung von Faſchingsvergnügungen unter⸗ ſagt. Eine Milderung iſt inſofern eingetreten, als das Verbot des Maskentragens für Kinder nicht mehr beſteht. Wir weiſen unſere Leſer und Leſerinnen auf den heute in unſerem Blatt erſcheinenden neuen Roman „Haus Friedberg“ beſonders darauf hin.. Deraniworſſſch für die Nebaftſon Wa. Ammermang. Seckenhelcn Ausſtellung von Perſonal⸗ ausweiſen betreffend. Um den großen Andrang der z. Zt. an den Schal⸗ tern der polizeilichen Meldeſtelle(Bezirksamt) hereſcht, einigermaßen zu bewältigen, iſt von Famstag, den 17. ds. Mts. ab auf der Paßſtelle— Schloß— rechter Flügel(Verkehrskommiſſariat)— Zimmer 12— eine weitere Stelle für Ausſtellung von Per ſaualausweiſen errichtet worden. Auf gen. Stelle werden die Perſonen mit Anfangbuchſtaben AK, während auf dem Bezirks⸗ amt— Schalter Ne. 3, 6 und 7 der Meldeſtelle— die Perſonen mit Anfangsbuchſtaben L Z zur Abfertigung gelangen. 5 Bei dem übermäßig großen Andrang, der in der nächſten Zeit zu erwarten iſt, werden diejenigen Perſonen, deren Einreiſe in die beſetzten Gebiete nicht beſonders dringend iſt, gebeten, nicht gleich in den erſten Tagen um Ausſtellung der Ausweiſe zu bitten.. Mannheim, den 16. Januar 1920. Bezirksamt— Polizeidirektion. Almend- Verteilung.. Nachſtehend bringen wir die veränderte und endgülti Eine ſchriftliche Benachrichtigung erfolgt nicht mehr. Seckenheim, den 19. Januar 1920. Die Zuteilung erfolgte an: Gemeinderat: Koch. Altwald⸗ ſtück No. Seither genutzt von: ge Zuteilung zur allgemeinen Kenntnis. Die Zuteilung erfolgte an: Almend⸗ rang 5 Seither genutzt von: I. Klasse. auck Karl Robert der Georg, Bahnarb. Klumb Georg, Raſierer Volz Jakob, Wilh. S., Cigarrenmacher Brug Philipp, Bahnbedienſt. Frey Leonh., Gg. Leonh. S., Landw. eierling Gg. Ww. chnabel Georg Ww. Volz Karl Martin Volz Jakob Friedrich Huber Anton Witwe Treiber Philipp Albert, Landwirt Il. Rlasse. Würthwein Joh. Philipp, Privatier eld 1 85 Weichenwärter a. D. intz Johann Georg, Oberpoſtaſſ. iedler Georg Jakob, Landwirt Sichler Georg, Bäckers Witwe Bühler Georg Leonhard, Holzhändler Sichler 5 8 0 Witwe Klumb Peter, Fabrikarbeiter Volz Peter, Jakob Sohn Hebe Karl Auguſt 88 Reinhard Georg Michae Gruber Georg, Bahnarbeiter Volz Joh. Gg. Eduard, Landwirt Bühler Georg Philipp, Leonh. Sohn Hilsheimer Friedrich, Kaufmann 2 — ) V Ill. Rlasse. Würthwein Johann Philipp eld Jakob 1 inz Johann Georg 3 Gg., Tüncher ruber Johann, Hch. S., Tagl. agner Heinrich Witwe Gärtner Adam, Schloſſer Eck Philipp, Schuſter örner Phil. Pet. S., Landwirt chmich Phil., Bahnarbeiter Bühler Leonhard Witwe Wagner Leonh. Witwe Sponagel Jak. Schuhmacher Ehrhardt Adam Satiler IV. Klasse. Kintz Johann Georg Raufelder Matthäus Gropp Franz, Landw. wingenberger Gg. Bernh. arzenell Franz Phil. Wwe. Klumb Phil., Adam Sohn Karl Albert Konrad Blümmel Peter Wwe. Volz Gg. Leonh. J Gg. S. Eder Gg. Jakob, Phil. S. Kraft Gg. Jatob Wwe. Steck Gg. Jakob Wwe 1 Zwingenberger Gg., Tüncher Gruber Joh., Heh. S., Tagl. Held Jakob Wagner Hch., Ww. V. Klasse. Würthwein Joh. Phil. Moog Jakob Witwe Seitz Gg. Ph., Pet. S. Raufelder Wilh. Ww.: Volz Joh. Gg., G. L. S. Ww. Klumb Adam Witwe Kettner Jak., J. S. Ww. 5 Moog Jakob Wwe. Gärtner Adam, Schloſſer Eck Philipp, Schuhmacher 5 Ph., Pet. S., Landw. chmich Ph., Bahnarbeiter Bühler Leonh. Wwe. Wagner Leonh. Ww. Sichler Peter Witwe Sponagel Jakob, Schuhmacher, Ehrhardt Adam, Satler Seitz Gg. Phil., Pet. S. Raufelder Wilh. Ww. Volz Joh. Gg., G. L. S. Ww. Kreutzer Franz Kav. Ww. Sturm Johann Gg. Ww. Sturm Georg Jakob 5 m oh, Gg., Feldhüter Raufelder Gg. Leonh. Rudolph Kaſp., Schuhm. Ehrhardt Hch. Ww. Frey Kaſpar 0 Heid artin 5 eitz Gg. Hch., Bäckerswitwe Reuther Jak., 5 Weiher 11 5 we. örner Math, Pet. S. olz Gg. Ph., Joh. Gg. Ik. S. Raule Matthäus Wwe. Seitz Gg. Leouh., K. S. Wwe. Gehr Hieronymus Raufelder Johann Wilh. Ruf Friedrich Wwel Waſenſtücke No. 119 Rüſten 0. irſch Martin e eitz Gg. Hch., Bäckers Ww Reuhter Jakob, Zigarren⸗Fabrikant Weiher Friedrich Ww. Hörner Matthäus, Pet. S. Volz Gg. Phil., Joh. Gg. Jak. S. Ww. Raule Matthäus Witwe 5 Seitz Gg. Leonh., Kaſp. S. Ww. Gehr Hieronymus, Landwirt Raufelder Johann Wilhelm Ruf Friedrich Witwe * VI. Klasse. Würthwein Johann Philipp Held Jatob Volz Joh. Phil. Wwe. We Gg. Hch., Gg. L. S., Landw. Ww Weſch Philipp Seitz Joh. Gg., Ortsenkel Maas Georg Leonh. Witwe Huber Georg, Balth. S. Ww. Volk Georg, Joh Sohn Weißling Johann Georg Witwe Hartmann Joh. Valentin Freund Gg. Peter Witwe Huber Georg Peter Witwe VII. Klasse. Würthwein Joh. Philipp Held Jakob. Ding Karl. Landwirt Söllner Georg Joſef Witwe Gruber Philipp, Peter Sohn Schmich Peter Anton Witwe Huber Peter, Privat Seitz Johannes, Joh. Gg. S. Herdt 9955 3 Gropp Johann Jako Volk Wache Wchaen Sohn Herrmann Joſef 5 SSS 8 — Seitz Johann Philipp, Phil. S. — 2— SOD — 8 S E e N — ——— e Kreutzer Franz Xaver Ww. Szurm Joh. Gg. Ww. Sturm Gg. Jakob Möll Thomas Ww. Schmich Joh. Gg. Raufelder Gg. Leonh. Klumb Adam Ww. Kaſpar Rudolph Kettner Jak., J. S. Ww. Ehrhard Hch. Ww. Frey Kaſpar. Seitz Gg. Ph., Pet. S. Raufelder Wilh. Ww. Volz Joh. Gg, G. L. S. Ww. Kreutzer Franz Xaver Ww. Sturm Joh. 2 Ww. Sturm Georg Jakob Schmich Joh. Georg Raufelder Gg. Leonh. Klumb Adam Witwe Rudolph Kaſpar Kettner Jak., Jak. S. Ww. Ehrhardt Hch. Ww. Frey Kaſpar Seitz Georg Philipp, Pet. Sohn Raufelder Wilhelm Witwe ü Volz Joh. Gg., G. L. S. Ww. Kreutzer Franz Raver Ww. Sturm Johann Georg Witwe S akob Feld mich Joh. Georg, Feldhüter Raufelder Gg. Leonh., Fiſcher Klumb Adam Wiwe Rudolph Kaſpar Kettner Jakob, Jak. S. Ww. Ehrhardt Heinrich Witwe Frey Kaſpar, Landwirt Amtliche Bekanntmachungen Aufſtellung von Wohnnngsliſten für die Reichsſtenerveraulagung. Nach 8 167 der Reichsabgabenordnung vom 13. Dezember 1919 haben die Haushaltungsvor⸗ ſtände Wohnungsinhaber) den Hausbeſitzern über die Perſonen, die zu ihrem Haushalt gehören, ein⸗ ſchließlich der Untermieter und Schlafſtellenmieter Auskunft zu erteilen. Die 0 ihrerſeits haben der Steuerbehörde auf Verlangen ſämtliche Bewohner des Gebäudes mit Namen, Berufs⸗ ſtellung, Geburtsort und Geburtstag anzugeben. Auf Grund dieſer Vorſchrift hat der Reichsminiſter der Finanzen eine allgemeine Perſonenſtandsauf⸗ nahme für die Zwecke der Reichsſteuerveranlagung nach dem Stand am 1. Januar 1920 angeordnet. Den Wohnungsinhabern werden die Vor⸗ drucke für die von ihnen hiernach aufzuſtellenden Wohnungsliſten durch die Gemeindebehörden zu⸗ geſtellt werden. Sie haben dieſe Liſten der auf⸗ gedruckten Anleitung alsbald auszufüllen und ſpäteſtens bis zum 5. Februar d. J. dem Haus⸗ beſitzer abzugeben. Dfieſer hat die Wohnungs⸗ liſten für alle ihm gehörigen Häuſer in der Ge⸗ meinde zu ſammeln, mit fortlaufenden Nummern zu verſehen und mit einer Beſtätigung der Voll⸗ ähligkeit, wozu ihm ein Vordruck zugeſtellt wird, ſolte tens bis zum 10. Februar d. J. dem Bürger⸗ meiſteramt zu übermitteln. 8 Verſäumniſſe bezüglich der hiernach den Woh⸗ nungsinhabern und Hausbeſitzern obliegenden Ver⸗ pflichtungen können nach 8 202 der Reichsabgaben⸗ ordnung mit Geldſtrafe bis zu 500 Mk. im Einzel⸗ falle geahndet werden. Mannheim, den 16. Januar 1920. Der Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim und Seidelberg⸗Oand. Bekanntmachung. 0 Am Donnerskag, den 22. d. Ms., kommen 2 Beamte des Hauptſteueramts Mannheim nach Seckenheim, um die Umſatzſteuererklärungen ent⸗ egenzunehmen. Die Steuerpflichtigen werden er⸗ ncht, an dieſem Tage, ſoweit dies noch nicht ge⸗ ſchehen iſt, ihre Umſatzſteuererklärungen in der Zeit von 9—12 und ½2— 4 Uhr auf der Steuerein⸗ nehmerei abzugeben. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Bekämpfung der Maul⸗ 5 und Klauenſeuche. Nachdem in dem Gehöfte des Georg Marzenell in Seckenheim, Ackerſtraße 15 die Maul und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk. Das Gehöft des Marzenell bildet einen Sperrbezirk i. S. der 88 161 ff. der Aus⸗ führungs vorſchriften des Bundesrats zum Reichs viehſeuchengeſetz. B. gesbachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk() wird ein Beobachtungsgebiet im Sinne der 88 165 ff. der Ausführungsvorſchriften zum Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetz beſtehend aus der geſchloſſenen Gemeinde Seckenheim ausſchließlich der Stein⸗ zeugwarenfabrik Friedrichsfeld und das An⸗ weſen der Matratzenfabrik Nagel an der Feudenheimer Fähre gebildet. N C. 15 km Amkreis. In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Seckenheim entfernt(§ 168 der Ausführungsvorſchriften zum Reichs viehſeuchen⸗ geſetz) fallen folgende Gemeinden: Der ganze Amtsbezirk Mannheim im Umkreis von 15 km von Seckenheim liegenden Städte und Ort⸗ ſchaften. l. Gemein ſame Maßregeln für den Sperbezirk, das Beobachtungsgebiet und den 15 km Mkreis: In den unter A—C genannten Ge⸗ meinden verboten: 1. Die Abhaltung von Klauenviehmärkten, mit Ausnahme der Schlachtviehmärkte in Schlachtviehhöfen, ſowie der Auftrieb von Klauenvieh auf Jahr- und Wochenmärkte Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf markt⸗ ähnlicke Veranſtaltungen. 5 Der Handel mit Klauenvieh, ſowie mit Geflügel, der ohne vorgängige Beſtellung entweder außerhalb des Gemeindebezirks der gewerklichen Niederlaſſung des Händ⸗ lers oder ohne Begründung einer ſolchen ſtattfiadet. Als Handel im Sinne dieſer Vorſchrift gilt auch das Aufſuchen von Beſtellungen durch Händler od. Mitführen von Tieren und das Aufkaufen von Tieren und das Aufkaufen von Tieren durch Händler. Die Veranſtaltung von Verſteigerungen von Klauenvieh. Das Verbot findet keine Anwendung auf Viehverſteigerungen auf dem eigenen nicht geſperrten Gehöfte des Beſitzers, wenn nur Tiere zum Verkaufe kommen, die ſich mindeſtens 3 Mogate im Beſitze des Verſteigerers befinden. „Die Abhaltung von öffentlichen Tierſchauen mit Klauenvieh. Das Weggeben von nicht ausreichend erhitzter Milch aus Sammelmolkereien an landwirtſchaftliche Betriebe, in denen Klauenvieh gehalten wird, ſowie die Ver⸗ wertung ſolcher Milch in den eigenen Viehbeſtänden der Molkerei, ferner die Entfernung der zur Anlieferung der Milch und zur Ablieferung der Mllchrückſtände benutzten Gefäße aus der Molkerei, bevor ſte desinfiziert ſind(ogl. 8 11 Abf. 1, Nr. 9, 10 der Anweiſung für das Des⸗ infektionsverfahren). — 2 6. Im gleichen Umkreis ſind verboten: a) Viehmärkte und öffentliche Tierſchauen ſoweit ſie andere Tiergattungen als Wiederkäuer und Schweine betreffen; b) Jahr⸗ und Wochenmärkte, auch wenn auf ihnen Vieh nicht gehandelt wird; e) Körungen von Tieren jeder Gattung. II. Maßregeln für das geobachtungs⸗ gebiet. 1. Aus dem Beobachtungsgebiet darf Klauen⸗ vieh ohne polizeiliche Genehmigung nicht eulfernt werden. Auch iſt das Durch ⸗ treiben von Klauenvieh und das Durch⸗ fahren mit fremden Wiederkäuergeſpannen durch das Beobachtungsgebiet verboten. Die Ausfuhr von Klauenvieh zum Zwecke der Schlachtung kann durch das Lür⸗ germeiſteramt geſtattet werden. Die Ausfuhr von Klauenvieh zu Nutz⸗ oder Zuchtzwecken kann durch das ezirks⸗ aut geſtattet werden. Wegen der Be⸗ dingungen ſiehe§ 166 Abſ. 2 und 3 der Ausf.⸗Vorſchr. z. R.⸗Viehſ.⸗Geſetz und § 49 der Vollz.⸗Verordg. hierzu. Im ganzen Bereiche des Beobachtungs⸗ gebietes iſt der gemeinſchaftliche Weide⸗ gang von Klauenvieh aus den Beſtänden verſchiedener Beſitzer und die gemein⸗ ſchaftliche Benutzung von Brunnen, Tränken und Schwemmen für Klauen vieh verboten. g Hunde ſiad i zulegen. Ill. Maßregeln für den Sperrbezirk. Für den ganzen Bereich des Sperrbezirks gelten folgende Beſchränkungen: a) Sämtliche Hunde in der Ackerſtraße ſowie in der angrenzenden Friedrich⸗, Hilda⸗ und Meittelſtraße ſind feſtzulegen. Der Feſtlegung iſt das Führen an der Leine und bei Ziehhunden die feſte Anſchitrung gleich zu erachten. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung von Herden und von Jagdhunden bei der Jagd ohne Leine kann auf Anſuchen vom Bezirksamt geſtattet werden. b) Schlächtern, Viehkaſtrierern ſowie Händlern und anderen Perſonen, die gewerbsmäßig in Ställen verkehren, ferner Perſonen, die ein Gewerbe im Umherziehen ausüben, iſt das Betreten aller Ställe und ſonſtiger Standorte von Klauenvieh im Sperrbezirke, des⸗ gleichen der Eintritt in die Seuchen⸗ gehöfte verboten. In beſonders dring⸗ lichen Fällen kann das Bezirksamt Ausnahmen zulaſſen. c) Dünger und Jauche von Klauenvieh, im Beobachtungsgebiet feſt⸗ aller Art, die mit ſolchem Vieh in dem Sperrbezirk nur mit bezirksamt⸗ licher Erlaubnis unter den vorge- ſchriebenen Vorſichtsmaßregeln aus⸗ „gefuhrt werden. d) Die Einfuhr von Klauenvieh in den Sperrbezirk ſowie das Durchtreiben von ſolchem Vieh durch den Bezirk iſt verboten. Dem Durchtreiben von Wiederkäuergeſpannen gleichzuſtellen. Die Einfuhr von Klauenvieh zur ſofortigen Schlachtung, im Falle eines beſonderen wirtſchaftlichen Bedürfniſſes auch zu Nutz⸗ oder Zuchtzwecken, kann bezirksamtlich geſtattet werden. e) Die Ver⸗ und Entladung von Klauen, vieh auf den Eiſenbahn⸗ bezw. Schiffs⸗ ſtationen im Sperrbezirk iſt verboten. Die Gemeinde untethält ſtändig einen Wachtpoſten vor dem Seuchengehöft, der jegliches unnötiges Betreten des Seuchengehöfts verhindert und der Sorge dafür trägt, daß jedermann das Gehöft erſt nach Desinfektion ſeiner Schuhe verläßt. g) Kalk und andere Desinfektions mittel ſtellt in reichlicher Menge die Gemeinde zur Verfügung. h) Das ſchulpflichtige Kind des Marzenell iſt bis zur Abheilung der Seuche von der Schule fern zu halten. i) Der Durchgangsverkehr für Fuhrwerke und insbeſondere Rindergeſpanne durch die Ackerſtraße iſt verboten. Sämtliche Hunde in der Ackerſtraße ſowie in der angrenzenden Friedrich⸗, Hilda⸗ und Mittelſtraße müſſen an⸗ gebunden werden. a *) Der Farrenſtall ſowie die Eber⸗ und Bockhaltungen werden für den Verkehr geſperrt. ) Sämtliche Kommiſſionen(Milch⸗, Kar⸗ toffel⸗ pp Kommiſſionen) haben ihre Tätigkeit ſofort einzuſtellen. m) Das Einſammeln von Milch durch die Milchſammelſtelle wied) verboten. 2. Das verſeuchte Gehöft in Seckenheim wird gegen den Verkehr mit Tieren und mit ſolchen Gegenſtänden, die Träger des Anſteckungsſtoffes ſein können, abgeſperrt. 9 ter Gehoͤfte Gehöfte des Sperrbezirks unterliet der Aeſouderung im Stalle. ferner Gerätſchaften und Gegenſtände Klauenvleh iſt das Durchfahren mit Berührung gekommen ſind, dürfen aus Redner in Mannheim über 92 22 92 8 22 2 2 2 2 — 1 25 — 92 — 2 82 2 5 83 92 3 2. 93 goooοοοοοοονοοοοοοοοοοg 2 8 s Einladung. Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter Herr Ingenieur Max Grande Der bodenreformeriſche Wirtſchaftsgedanlie Mittwoch, den 2l.. abends 7% Uhr im Bürgerausſchußſaale dahier ſprechen. An⸗ ſchließend daran erfolgt freie Ausſprache, zur Suche auf 1. ode 15. Februar 1920 ei braves, fleißiges welches alle häulichen Arbeiten kann, nicht unter 16 Jahre, Lohn nach Vereinbarung. f Karl Marzenell, Baugeſchäft, Cäcilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗Probe der Männer. i verrichten 1 * Der Vorſtand. oooooc ooo, oo οοοο οο,ẽw eee 4. Für alle Gehöfte iſt das Weggeben von Milch ohne vorherige Abkochung oder andere ausreichende Erhitzung verboten. 5. Das Abhalten von Veranſtaltungen in dem Seuchengehöfte, die eine Anſammlung einer größeren Zahl von Perſonen im Gefolge haben, iſt vor erfolgter Schluß⸗ desinfektion verboten. Auf den, an dem Seuchengehöfte vorbei⸗ führenden Straßen iſt der Transport und die Benützung von Tieren jeder Art ver⸗ boten. f Mannheim, den 15. Januar 1920. Bad. Pezirksamt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 17. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Bürgy. Wir bringen hiermu zur öffentlichen Kenntnis, daß die im Stalle des Jakob Stöhr dahier ausgebrochene Schweinepeſt, ſowie der im Stalle des Gottlieb Krauter ausgebrochene Rotlauf erloſchen iſt. Die angeordneten Sperrmaßregeln werden aufgehoben. Seckenheim, den 20. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Areis⸗gängliugsfürſorg⸗ Bůroy welcher Säuglinge u. Kinder bis zu 2 Jahren gebracht werden können, findet am Donnerstag, 22. ds. Mis, Dachm. v. 3-8 Uhr im Rathausſaale dahier ſtatt. Seckenheim, den 19. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Bücgy. Die Aenderung der Vollzugs verord⸗ nung zum Jägdgeſetz betr. Die Verordnung vom 6. November 1886 den Vollzug des Jagdgeſetzes betr.(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt S. 487) wird mit Sämtliches Klauenvleh nicht verſeuch⸗ Wirkung v. 1. Februar 1920 ergänzt, wie folgt: 1.§ 41 erhält folgenden weiteren Abſatz. Der Jagdpaß muß mit einer Beſchreibung und einem Lichtbild des Jagdpaßinhabers aus neueſter Zeit verſehen ſein. Das Lichibild iſt auf den Paß aufzukleben und durch das Be⸗ zirksamt derart abzuſtempeln, daß der Stempel etwa zur Hälfte auf dem Lichtbild, zur an⸗ deren Hälfte auf dem Papier des Jagdpaſſes angebracht iſt. a 2.)§S 43 Abſ. 1 u.§ 46 Abſ. 2 erhalten folgenden Zuſatz: Dem Geſuch iſt ein nicht⸗ aufzezogenes Lichtbild des Geſuchſtellers aus neueſter Zeit anzuſchließen. Karlsruhe, den 27. November 1919. Miniſterium des Innern. gez. Remmele. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis Seckenheim, den 15. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Die nächſte Mütterberatangsſtunde zu Mittwoch, 21. Januar abends 7½ Uhr findel im Fürgerausſchuß faale dahier ſtatt. Seckenheim, 20. Januar 1920. Der Arbeitsausſchuß. Maul- und Klanenfeuche! 4 Nachdem nun auch im Gehöft des Geo! Volz, Gg. Leonh. Sohn Ackerſtraße 19 d Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen 11% werden die bezügl. dem Seuchenausbruch be veröffentlichten Sperrmaßregeln auch auf d 5 Anweſen des Georg Volz ausgedehnt und gemäß 38 161 ff der Ausführungsvorſchriften zum Viehſeuchengeſetz die ganze Ackerſtraß“ als Sperrbezirk bezeichnet. a 4 Seckenheim, den 20. Januar 1620. 4 Der Vortrag des Herrn Ingenieur Mals Grande⸗Mannheim im Volkshochſchulkurs aß Georg Marzenell angeordneten und ge Einteilung: Nr. 1 bis 826 bei der Handlung Pet. Seitz Nr. 827 bis 1502 5 bei der Handlung Seitz Suſanna No. 1503 bis 2137 4 bei der Handlung Jakob Stein Nr. 2138 bis 3000 bei der Handlung Joh Sturm Ww. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 42 des Leben mittelausweiſes gültig und muß werden. a Die Bewohner der Hochſtätt und Steinzeug erhalten ihre Mengen bei . entwet 1 del der Seckenheim, den 20. Januar 1920. Lebensmittelamt. Morgen Abend 8 Uhr Zusammenkunft der erſten Mannſchaft betr. Verbands spiel die am Sonntag ihren Anfang finden ſollen. Pünktliches und vollzähliges Grſcheinen u dringend erforderlich. (Gegründet 1865). Zu dem am Sonntag Abend, 25 Jann 1920 im Saale„zum Kaiſerhof“ ſtatt findende . des Geſangvereins Sängerbund. Wozu all, aktiven und paſſiven Mitglieder, ſowie Fre und Gönner des Vereins freundlichſt einla . Der Vorſtand. Bürgermeiſteramt: N 3 Waren⸗Oerteilung. Es erhalten morgen Mittwoch, 21. d. Mis Nudeln* ü Handlung Fenske und Waſchek dortſelbſt. Funbalr Vereinigung gane. Der Vorſtand. 4 5 „Sängerbund“ Seckenbeim. Mannheim⸗Rheinan Marktplatz 1. 7 — ee Sache, die nicht politiſcher, religiöſer oder per⸗ Eine Ente ſönlicher Art ſein darf. Als höchſte Sprechzeit zugelaufen. 0 hierbei werden 5 Minuten zugelaſſen 5 Daum 2. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, Tauſche Miſt werden hierzu freundlichſt eingeladen. f gegen Kartoffel. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur 82 tcaneſt le 05 Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon— 3 e 2 50 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ 224 doppeltlelg er meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Kleiderſchran 9 Hauptſtr, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. 2 1 5. 8 mit Wäſcheabteilung 8 Wir bitten die Karten bis ſpäteſtens am zu verkaufen. Näher e Montag Abend zu beſchaffen, damit ein ent⸗ Frledrichskelderstr.“. ſprechender Saal gemietet werden kann. Wer bis zum Montag Abend ſeine Karte nicht ab⸗ ö geholt hat, darf nicht klagen, wenn ihm der 7 Zutritt nicht mehr möglich wird. N Seckenheim, den 16. Januar 1920. N—.— empfiehlt ö 8 Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für Ger manla- Drogerie“ die Heidelberger Volkshochſchule. Fr. Wagner's Nach. Soo ο οοοοοοοοοοοοοοο% f Y