* 20. Ja Tg. A 0 9 Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1.30& und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der lleckarhausen und Edingen. —ä5 ſ—ñ—æ—ññ—ñ— x—.————— Freitag, 23. Januar 1920 1 Tagesſchau. e er Llinſterdamer„Telegraf“ meldet, daß demnächſt von famuiederländiſchen Regierung ein Geſetzentwurf bei der ſlenaner eingebracht werde über einen Kredit von 200 Mil⸗ 1 alen Gulden an Deulſchland, das ſich dafür verpflichten en 81 die Niederlande für 4 Jahre jährlich 1 Million Ton⸗ 3 einkohlen zu liefern. 8 8 Das Pariſer„Journal“ ſchreibt, daß ſich die Sitzung der I zerktreter der Alliierten am Freitag mit der angekündigten, 0. hien Proteſtuote gegen die Rheinlandsbeſtimmungen be⸗ . Nan habe. Obwohl die deutſche Note nicht im Wortlaut uz dene, beſtände keine Meinungsverſchiedenheit darüber, — die Beſtimmungen der Alliierten hinſichtlich der beſetzten e diete endgültig und unabänderlich ſeien. eſteie Londoner Zeitungen„Morning Poſt“ und„Man⸗ er Guardian“ ſprechen ſich gegen den Kaiſerprozeß aus. 9 n micht erwieſen, daß der Kaiſer die Haager Konvention 8 letzt habe. Vor allem ſei es nicht angänglich, den Kaiſer 7e ö litten Gerichtshof ſeiner Feinde zu ſtellen. Die einzige 5 Segtckeit ſei noch die Errichtung eines Gerichtshofs nur 00 eutralen. 5 a Die Eutente hat eine zweite Note au Holland gerichtet, in 555 Where teilt wird, daß das Mandat zur Uebernahme des 1 England übertragen wurde. Ferner wird an 2 g deute ſchland eine Note abgehen, in der die Unterſtützung der r: zen Regierung bei der Forderung auf Auslieferung 1 kelnde land verlangt wird.(Das iſt der Höhepunkt. des 1 dlichen Zynismus!). 1. bor denn den„Tarnowitzer Poſtblatt“ ſollte in Oberſchleſien — Werichlez Ginkreffen der Beſatzungstruppen ein neutraler 5 Akama leder Freiſtaat unter dem Schutze des Völkerbundes zert werden. Die Bemühungen des Zentrumspfar⸗ igka⸗Ratibor in Paris ſind jedoch völlig geſcheitert. 4 dt„Agence Havas“ hat der Oberſte Rat beſchloſſen, daß 5. buntag die Konferenz der Botſchafter eröffnet werden 5 ier auſtelle des Oberſten Rates die Ausführung des ders ff ler Vertrages und die lanſeuden Geſchäfte überwachen er be ie großen gen der allgemeinen Politik werden ei⸗ a 1 ſonderen K enz der Regierungschefs der Alltier⸗ zerbehalten bleiben, deren erſte Einbernfung nach Lon⸗ * dürfte. e 5 a . 15 die Amſterdamer Blätter melden, ſind in Oldenzael nach Buche, Auswanderer eingelroffen, die über Rotterdam AZraſilien ausreiſen werden.. 5 infolge Kohlenmangels haben in Hamburg bedeutende n affungen von Arbeitern der Großwerflen und anderer 1 uſtrien ſtattgefunden. son aeſterreichiſche Staatsſekretär der Finanzen hat in der nalverſammlung erklärt, der amerikaniſche Geſchäfts⸗ kei gabe ihm die offizielle Mitteilung gemacht, daß dem kiſchen Kongreß ein Gefetzenlwurf auf Gewährung . von 50 Millionen Dollar für Oeſterreich zu⸗ i Der ehemalige zuſſiſche Miniſter des Aeußern Baklanoff die Alin in Warſchau eingetroffen und verhandelt dort Nie Wiederaufnahme der Offenſive gegen die Bolſche⸗ Er beabſichtigt von Warſchan aus au Denikin nach Aßland zu reiſen. g ex italie 5 glien iſch⸗ 5 nbahznerſtreik greift weiter um ſich. in Bologna der Ausſtand allgemein, n ſtreiken 90 Prozent der Angeſtellten. 1 L. Deutſchland. Die vertagte Generalſtreiksparole. Berlin. 21. Jan. Aus Regierungskreiſen verlautet, daß der Zuſammerbruch des gegenwärtigen Generalſtreiks keineswegs die Sicherheit gäbe, daß von nun an keine Ge⸗ jahr mehr für das Staats⸗ und Wirtſchaftsleben beſtünde. Das Gegenteil ſcheint vielmehr der Fall zu ſein. Die U. S. P. und Kommuniſten haben ganz offenſichtlich die Geueral⸗ ſtreiksparole nur vertagt, weil die Regierung ihnen durch Gegenmaßnahmen zu vorgekommen iſt. Die Spaunung bleibt aber nach wie vor beſtehen, weil die radikalen Arbeiterorga⸗ niſationen noch über aroße Kraftquellen verfügen. mit deren Hilfe ſie jeden Tag von neuem losſchlagen können. Aus dieſem Grunde wird es notwendig ſein, daß die Regierung ihre verſchärfte Wachſamkeit vorläufig nicht vermindert, ſon⸗ dern vielmehr die heimliche Unterminierarbeit der Radikz⸗ len aufs ſchärfſte bewacht. Die neue Reichsgehaltsordnung. B.L. Berlin, 22. Jau. Wie der„Täglichen Rundſchau“ aus München gedrahtet wird, iſt der Rohentwurf der neuen Reichsgehaltsordnung, wie zuverläſſig verlautet, fertig⸗ geſtellt. Er ſieht 12 Gehaltsklaſſen vor: dieſe ſind in drei Hauptgruppen Ober⸗, Mittel⸗ und Unterbeamte, eingeteilt. Der Geſamtbezug der Beamten ſoll ſich folgendermaßen zu⸗ ſammenſetzen: 1. Grundgehalt, welches das Doppelte der bis⸗ herigen Grundbezüge betragen ſoll. 2. Ortszulagen: es ſol⸗ len insgeſamt 5 Ortsgruppen errichtet werden. 3. Teue⸗ rungszulagen nach dem Grundgehalt, die naturgemäß nur mäßig hoch ſein werden. 4. Kinderzulagen. Die Lage der deutſchen Preſſe. W.T.B. Berlin, 22. Jan.(Amtlich.) Die von den Zei⸗ tungsverlegern nachgeſuchte Beſprechung bei dem Reichs⸗ kanzler fand heute ſtatt und zwar nahmen an ihr auch der Reichswehrminiſter, der Reichsminiſter des Innern ſowie ein Vertreter ses Reꝛchsjuſtizminiſteriums und der Preſſechef der Reichskanzlei teil. Die Verleger trugen die bereits in ihrer Entſchließung zuſammengefaßten Wünſche vor, in der ſie ſich gegen die jetzige Praxis der Verbote von Zeitungen und Lahmlegung der Betriebe wandten. Soweit Zeituüngsver⸗ bote unerläßlich erſcheinen, ſollten ſie nicht ohne Befriſtung und Begründung erfolgen. Außerdem ſei unbedingt erfor⸗ derlich die Schaffung einer Inſtanz zur Nachprüfung der die Preſſefreiheit einſchränkenden Maßnahmen. Der Reichskanzler ſowohl als auch der Reichswehrmini⸗ ſter gaben eine Darſtellung über den Ernſt der gegenwär⸗ tigen Lage und ließen keinen Zweifel darüber, daß ſie, um im allgemeinen vaterländiſchen Intereſſe der Lage Herr zu bleiben, weitgehende Machtmittel für ſich in Anſpruch neh⸗ men müßten und auf die Anwendung des nach Artikel 48 der Reichsverfaſſung zu verhängenden Ausnahmezuſtandes nicht verzichten könnten. Sie müßten die Möglichkeit behalten, gegen Zeitungen, die ohne Rückſicht auf das allgemeine Wohl in offener und verſteckter Weiſe zur Vernichtung des deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens aufreizen, nachdrücklich vorzugehen. Dagegen wäre die Regierung bereit, im Intereſſe der geſam⸗ ten Preſſe und des Zeitungsgewerbes entgegenzukommen und den Zeitungsverboten in Zukunft eine Begründung ſo⸗ fort mitzugeben oder folgen zu laſſen. Inwieweit eine Be⸗ friſtung der Verbote ſtattfſinden könnte, müßte der Erwägung noch vorbehalten bleiben. Außerdem ſolle das Reichsjuſtiz⸗ miniſterium ſofort eine Verordnung ausarbeiten, auf Grund deren eine Kommiſſion eingeſetzt werde. Dieſer Kommiſſion ſoll das Recht einer Beſchwerdeinſtanz gegenüber den be⸗ hördlichen Anordnungen gegeben werden. Die Regierungsvertreter und die Verleger gaben der Hoffnung Ausdruck, daß auf Grund dieſer Verſtändigung Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechar ſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 8 5 N ein Zuſtand geſchaffen 1 den Schwierigkeiten bewußtſein enkſpricht. verde, der den gegenwärtig beſtehen⸗ und auch dem allgemeinen Rechts⸗ Prozeß Erzberger⸗Helfferich. Eine Erklärung Helfferichs über Erzberger. W. T. B. Berlin, 20. Jan. In dem Beleidigungs⸗Prozeß Erzberger⸗Helfferich, der zurzeit in Berlin geführt wird, bat Helfferich, einige erläuternde Aeußerungen geben zu dür⸗ fen über den Zweck, den er verfolgt habe. Er gab ohne wei⸗ teres zu, daß, wenn die Verhandlungen ergeben ſollben, daß die Anſchuldigungen nicht begründet ſind, dann in der Tat eine Beleidigung vorliegen würde nicht nur im Sinne des Strafgeſetzbuches, ſondern mehr im Sinne des ungeſchrie⸗ benen Ehrenkodex. Helfferich ſagte u. a. aus: Mein Vor⸗ gehen gegen Erzberger hat ſeine Begründung in meiner Ueberzengung. daß dieſer Mann ein Verhängnis für das Deutſche Reich und das deutſche Volk iſt, der aus dem öffenk⸗ lichen Leben ſcheiden muß, wenn für uns eine Geſundung noch möglich ſein ſoll. Seine verhängnisvolle Politik ſteht im Zuſammenhang mit ſeinen verhängnisvollen Charakter⸗ eigenſchaften. Erzberger hat es 1904 und 1905 während des ſchweren Aufſtandes in Süßweſtafrika für richtig gehalten, ebenſo wie er es im Weltkrieg getan hat, der deutſchen Re⸗ gierung in den Rücken zu fallen durch Angriffe gegen die Etatsüberſchreitungen bei Ausrüſtung der Expeditionstrup⸗ peu und durch Aufbauſchung der ſogenannten Kolonialſkan⸗ dale zu einem Zeitpunkt, als wir auf die Neutralität des benachbarten britiſchen Südafrika angewieſen waren. Am 4. März 1907 hat der damalige Ehef der Reichskanzlei von Löbell ſich genötigt geſehen, in offener Reichstagsſitzung den beeidigten und unbeeidigten Erzberger zu konfrontieren. 5 ſchen Volke zu dienen. Erzberger hat ſich damals von einem Beamten der Kolonial⸗ verwaltung amtliches Material ausliefern laſſen, das er für ſeine Angriffe im Reichstage verwandte. Der Beamte iſt deshalb ſpäter zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt worden. Erzberger wurde in dieſem Prozeß als Zeuge vernommen, jedoch auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes nicht vereidigt mit der Begründung, daß er der Teilnahme an der Straftat dringend verdächtig ſei. Helfferich berührte dann den Teil des Aktendiebſtahls im Flottenverein, wo Erzberger als Zeuge die Ausſage verweigerte mit der Begründung, daß er ſich damit der Gefahr einer gerichtlichen Verfolgung aus⸗ ſetzen würde. Helfferich führte einen Fall au, wo ſich Erz⸗ berger Kenntnis von dem Inhalt eines vertraulichen Schrei⸗ s eines zu Verhandlungen in Spaa kommandierten Offi⸗ s verſchaffte, und eine diesbezügliche ſchriftilche Aeuße⸗ die Zuſammenſtellung mit Erzberger als eine perſönliche Kränkung. Ueber den diplomatiſchen Einfluß Erzbergers ſagte Helfferich, er habe es durch Bedenkeuloſigkeit zu einer Machtſtellung gebracht, nicht nur innerhalb des Zentrums und des Reichstags, ſondern äuch gegenüber den Behörden, wo man den einflußreichen und angriffsbereiten Abgeord⸗ neten fürchtete. a Erzbergers Gegenerklärungen. f Berlin, 22. Jan. Nach Helfferich erhielt Erzberger als einzig Un vereidigter das Wort. Fehler, ſo ſagt er, können in ſeinem pgrlamentariſchen Leben von 17 Jahren wohl vor⸗ kommen. Sein Beſtreben aber war es immer, dem deut⸗ „Mein Gewiſſen iſt rein: wenn nur ein minimaler Beſtandteil von dem wahr wäre, was der Angeklagte behauptet, ſo würde ich hier nicht ſtehen!“ Erz⸗ berger geht alsdann auf die Beſchuldigungen Helfferichs ein, die er zu entkräften ſich bemüht. Er proteſtiert gegen die Darſtellung, als hätte er durch den Waffenſtillſtand Deutſch⸗ land ausgeliefert. Niemand anders als Hindenburg war Haus Friedberg. Erzählung von Ewald Auguſt König. 991 A Machdruck verboten.) 12 8„Wie glücklich würde ich mich preiſen, wenn ich hier . i Malen und meiner Kuunſt leben könnte!“ ſagte der * Abt e Sie vergeſſen, daß Ihnen zun Malen hier das Spott Licht fehlen würde,“ warf Ladenburg mit leiſem 2 8 ein. 5 8. „Wie proſaiſch, Werner!“ zürute ſeine Frau. gegebe be Herr Gemahl hat mir eine treffende Antwort , ſcherzte der junge Mann,„im praktiſchen Leben ein die Proſa ſich mit ie es iſt mal nicht anßers. Nun, ich hoffe, daß ich in dieſem Aontdſchloſſe ſo vet Licht finden werde, als ich für meine pien bedarf.“ a Und wenn dieſe Kopien fertig ſind, wollen Sie Laden ann die Ehre erzeigen, ſie mir anzubieten?“ fragte enburg in artigem, verbindlichem Tone. 5 Herzlich gern! Wenn Sie mein Mäcen ſein wollen, ehme ich das mit großem TDauke an“)“ eg„„Gut, ich baue 4 Ihr Verſprechen. Sie werden Iii ergteiflich finden, daß ich nun ein ganz beſonderes 5 rdeſſe daran nehme, ob Sie Ihren Zweck erreichen Sie n vielleicht gehen einige Tage darüber hin, ehe mir die Entſcheidung erhalten; darf ich Sie bitten, alsdann einige Zeilen zu ſchreiben?“ „Nach Südamerfka?“ e h Nicht doch,“ ich gedenke einige. Jahre, vielleicht * immer in Europa zu bleiben. Ich werde freilich hier, bald dot! ſein, aber Sie ſollen ſtets wiſſen, 3 bin, damit Ihre Nachrichten mich erreichen kön⸗ end Es ift ja für uns beide angenehm, ja ſogar not⸗ . daß wir in ſtetem Briefſwechſel mit einander = Der Erfüllung dieſes Wunſches ſteht von meiner nichts entgegen,“ erwiderte der Maler. 8 1 * der Poeſie verbinden, es iſt nun „Ich danke Ihnen, Sie bleiben nachher unten in dem Wirtshauſe?“ N 4 5 N „Wir twerden daun ins Dorf zurückgehen, wo der Wagen uns ertartet, bier iſt meins erſie Adreſſe.“ Ladenburg hatte ſein Parteßenille zeüffe eine Karte heraus, ſchriel darauf einig: Worte und überreichte ſie dem jungen Wann baun ſchriet er auf das Portel zu und zog die locke. 5 Die Tur marde gleich darauf geöffnet un die hohe Geſtalt Pötlipps erſchlen in Cala⸗Librer auf der Schwelle. „Die Hereſchoften wünſchen die Kunſtſchäßze zu ſehen 7“ fragte er. Ladenbucg nickte bejahend, der Diener warf nur einen flüchtigen Blick auf die drei Perſonen, dann ſchloß er die Tür wieder. 5 5 „Sic werden wiſſen, Herrn Grafen Leonard von Friedberg in allen Welt⸗ teilen berühmt den voranſchrit Gegenſtände, die Könige und Fürſten vergeblich als ihr. Eigentum zu erwerben verſuchten. Der Herr Graf haben ein halbes Jahrhundert daran geſammelt.“ fragte der Maler, während er die Fresko⸗Malereien des Treppenhauſes und das elegante, zierliche Geländer aus Sch miedeeiſen betrachtete. „Ich wüßte nicht, was ihm noch angeboken werden könnte,“ erwiderte der Diener achſelzuckend.„Dieſes Ge⸗ länder ſtammt aus dem Schloſſe in Heidelberg. Bei der Zerſtörung des Schloſſes durch die Franzoſen wurde es beiſeite geſvorfen, ſpäter kam es in den Beſitz eines reichen Patriziers, der es in ſeinem Hauſe in Nürnberg berg anbringen ließ. Graf Friedberg kaufte vor dreißig Jahren jenes Haus nur der Kunſtſchätze wegen, die es in ſeinem Innern barg. Er erwarb dadurch außer dieſem Geländer einige Marmorkannen und eine Menge reich geſehnitzter Holztafeln, mit denen die Wände mehrerer daß die Kunſtſammlung des ,“ ſagte er, während er den Frem⸗ es befinden ſich in dieſer Sammlung „Herr von Friedberg kauft heute nichts mehr?“ 2 Zimmer bekleidet waren. So zum Beiſpiel dieſes Zim⸗ mer,“ fuhr der Diener fort, indem er eine Tür öffnete. „Dies iſt der Speiſeſaal, in dem in früheren Jahren ſehr oft eine luſtige Geſellſchaft tafelte.“ „Geſchieht das beutr nicht mehr?“ fragte der Maler. „Nein. Seitdem die gnädige Fran Gräfin zu ihren Ahuen verſammelt wurde, emefängt der Herr Graf nie⸗ agen mehr.“ 5 Er iſt es alſo wahr, daß der Graf ein Menſchen⸗ keinb iR 5 8„„ „Leider ja, fubeß barut tragen auch andere Urſachen Schalb. Sehen Sie, dleſe Holztafern zeigen die Embleme der Jagd, der Fiſcherei, der Landwirtſchaft, der Obſt⸗ und Viehzucht, an der Wand finden Sie die vier Jahres⸗ zeiten und unter der Decke einen Bacchanten Zug.“ „In der Tat, außerordentlich ſchön!“ ſagte der Maler. „Ich mache Sie noch aufmerkſam auf die Kron⸗ leuchter von Bergkriſtall, auf die altdeutſchen Gläſer, Humpen und Krüge dork auf dem Büffet und auf die zwar einfachen, aber echt antiken Tiſche und Seſſel.“ Die verſchleierte Dame war auf einen dieſer Seſſel niedergeſunken, mit beſorgter Miene wandte Ladenburg ſich zu dem Diener. f i „Sie erlauben wohl, daß meine Frau hier zurück⸗ bleibt,“ ſagte er,„ein leichtes Unwohlſein, welches hoſſeni⸗ lich bald vorübergehen wird, hat ſie befallen.“ Jetzt erſt warf Philipp einen forſchenden Blick auf die Dame, ſie hielt das Haupt auf die Bruſt geſenkt und atmete ſchwer.„Wenn eine ernſte Krankheit im Anzuge ſein ſollte, ſo würde ich Ihnen raten, nicht länger zu bleiben,“ erwiderte er, und man hörte ſeiner Stimme an, wie unangenehm es ihm war, die erbetene Erlaubnis geben zu ollen.„Ich dit nölige Pflege 05 a „Beſorgen Sie nichts,“ ſiel könnte Ihnen hier unmöglich die Ladenburg ihm in Rede,„es iſt bloß eine Anwandiung von Schwäche, die einiger Minpten: Ruhe.“ Dame bedarf nur Foeiſekung folgt? es, der mir bei meiner ſchweren Reiſe eine Depeſche Räch⸗ ſchickte mit dem Auftrag:„Retten Ste, was Sie können. Wenn nicht, ſo untrzeichnen Sie trotzdem“. Für mich war bei der Frage des Waffenſtillſtandes und Friedensſchluſſes in Weimar ausſchlaggebend, daß die Einheit des Deutſchen Reiches erhalten blieb. Die Vertreter der Bundesxregierun⸗ gen erklärten, im Amte bleiben zu wollen, wenn unterzeich⸗ net würde, bei Nichtunterzeichnung aber zurückzutreten. Es hätten ſich alsdann in 24 Stunden neue Regierungen in Süd⸗ dentſchland, das vor dem Einmarſch der Feinde ſtand, gevil⸗ det, die ſofort einen Separatfrieden geſchloſſen hätten.“ Weiterhin berichtete Erzberger: Ich kenne kein Geſetz, das den Eintritt eines Abgeordneten in einen Auſſichtsrat verbietet. Auch Streſemann und Baſſermann waren nicht Männer aus dem Wirtſchaftsleben und doch Aufſichtsrats⸗ mitglieder. Ich bin nicht mittellos nach Berlin gekommen, Habe aber edenſowenig ein großes Vermögen geſammelt. Meine Steuererklärung gibt darüber Auskunft, nicht die Phantaſie der Oeffentlichkeit. Der Angeklagte iſt auf den Klatſch und Tratſch hereingefallen. Der Zeuge Erzberger. Berlin, 20. Jan. Bei der Zeugenvernehmung im Erz⸗ berger Prozeß wurde als erſter Zeuge der Reichsfinanz⸗ miniſter Erzberger darüber vernommen, in welcher Be⸗ ziehung er zu den Artikeln in der„Deutſchen Allg. Ztg.“ ſtand, die beleidigende Wendungen für den Angeklagten enthielten, z. B.„mit ſolchem Geſindel und Pack muß man ſich herumſchlagen“. Erzberger erklärte, der Artikel ſei nicht von ihm ausgegangen, ſondern von einem ſeiner Be⸗ amten. Solche Abwehr habe er im allgemeinen gebilligt. Darauf wird die Tätigkeit Erzbergers in ſeiner Eigenſchaft als Aufſichtsratsmitglied des Thyſſenkonzerus, in Verbin⸗ dung mit ſeiner parlamentariſchen Tätigkeit erörtert. Ge⸗ neraldirekor Duisbera erklärte, daß er in einer Beſprechung, die er im Mai 1917 mit Auguſt Thyſſen und Erzberger über Longwy und Briey gehabt habe, Thyſſen mitgeteilt habe, es müſfe ſchleunigſt eine ſtarke Propaganda für Brien einſetzen. Bei diefer Unterredung habe Erzberger in großen Zügen einem Plau für dieſe Propaganda entwickelt. Die Verhand⸗ lungen wurden auf Donnerstag vertagt. —. Die Durchführung des Friedens. Der erſte Zug Kriegsgefangener aus Frankreich. W. T. B. Berlin, 21. Jau. Geſtern früh gegen 6 Uhr traf der erſte Zug mit 1000 dent Kriegsgefangenen in Herbesthal ein. Ji ſolgte bald darauf ein weiterer Zug mit weiteren 1000 Kriegsgefangenen. Ein dritter Zug iſt im Anrollen. Der erſtie Zug kommt ovn Lille, der zweite aus Noyon und der dritte aus Albert. Die nächſten 12 Züge bringen Gefangene aus verſchiedenen Lagern Oſtfrankreichs. Es fand nur ein ſtiller Empfang durch die Helferinnen vom Noten treuz statt, da die franzöſiſche Beſatzungsbehörde jeden offiziellen Empfang verboten hat. Die Auslieferungsfrage. W. T. B. Rotterdam, 22. Jan. Aus zuverläſſiger Quelle hört man, daß die niederländiſche Regierung ihre Tradition über das Alylrecht aufrecht erhalten und bei dem Erſuchen auf Auslieferung Wilhelms nicht nachgeben wird.— Die Londoner„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt übrigens dazu, der Notenaustauſch über die Auslieferung werde monatelang dauern und wahrſcheinlich zu nichts führen. 5 5 Paris. 22. Jan.(Havas.) Clemencean und Nitti nah⸗ men den Vorſchlaa Iguazes und des enaliſchen Lordkanzlers wegen der von Deutſchland auszuliefernden Schuldigen an. Sie hörten den Bericht Weidas über die Lage in Rumänien an und gegnehmigten die Vorſchläge der territorialen Kom⸗ miſſion, für die gereichtliche Verwaltung von Thrazien. Millerand wurde ebenfalls zu dre Sitzung herangezogen. Der Generalſekretär der Wiedergutmachungskommiſſion. W. T. B. Amſterdam. 21. Jan.„Dailys News“ melden aus Paris: Die Stelle des Generalſekretärs der Wieder⸗ gutmachungskommiſoſin iſt dem jetzigen Leiter der Wirt⸗ ſchaftsabteilung des Völkerbundes, dem Enaländer Salter, angeboten worden, der beſchloſſen hat, ſie anzunehmen. Das Blatt bezeichnet dieſe Ernennung als die wichtigſte aller interalltierten Unternehmungen und die Wahl Salters als eine ſehr glückliche. Rücktritt des Genueralſekretärs des Völkerbundes. Waſhington, 21. Jan. Raimond Fosdik, der General⸗ ſekretär des Völkerbundes, hat demiſſioniert wegen der ſchwierigen Lage, in der er ſich befinde. Dieſe wurde ge⸗ schaffen durch die Untätigkeit der Bereinigten Staaten an⸗ läßlich des Inkrafttretens des Völkerbundes. ö Aus dem Lager der Entente. Die bevorstehende 3 nenen franzöſiſchen 5 n. Paris, 21. Jan.(Havas.) Ein geſtern abend unter dem Vorſitz oyn Millerand abgehaltener Miniſterrat billigte die Richtlinien der miniſteriellen Erklärung, deren endgültiger Text in der morgigen Sitzung des Miniſterrates aufgeſetzt werden wird. Die Erklärung wird morgen ovn Millerand in der Kammer und von Lhavitean im Senat verleſen wer⸗ den. Das Schriftſtück wird eine Darſtellung aller Grund⸗ ſätze, nach denen das Kabinett die Geſchäfte leiten wird, ent⸗ halten. Es wird mit einer Ehrenbezengung für Clemenceau eingeleitet. Hinſichtlich der äußeren Politſk wird der Wille des Kabinetts, der im Einvernehmen mit den Alliierten ge⸗ firhrten Politik treu zu beliben, zum Ausdruck gelangen. Der Verſailler Bertrag müſſe voll und ganz durchgeführt werden. Der Völkerbund werde in dieſer Hinſicht ein wert⸗ volles Hilfsmittel ſein. Hinſichtlich der inneren Politik wird es notwendig ſein, für Frankreich alles zu tun, und die neuen Stenern auf ſich zu nehmen, damit die Kriegskoſten bezahlt werden können. Den ſozialen Frage wird nur in diskreter Erwähnung Raum gegönnt, die im Geiſte des Waldeck⸗ Ronſſeaniſchen Programms gehalten iſt und lautet: Das Kapital muß arbeiten und die Arbeit muß zu Beſitz gelangen. Schließlich heißt es in der Erklärung, daß die Regierung ſich nicht in konfeſſionelle Dinge miſchen werde. Die Treu⸗ nung von Kirche und Staat bedeute nicht den Kriegszuſtand, ſondern ein freiheitliches Regime. Clemenceans Abſchied. W. TB. Paris. 22. Jan.(Havas.) Vorgeſtern abend verabſchiedete ſich Clemenceau von den Mitgliedern des Sberſten Rates, bei welcher Gelegenheit die Vertreter der Nationen dem ſcheibenden Vertreter Frankreichs auf der Jriedenskonſerenz ihre Bewunderung ausſprachen für die Art und Weiſe, wie er die Verhandlungen der Friedens⸗ konferenz geführt kätte. Elemencean dankte kurz und ſagte: Wenn man außeinaudergetzt ſo iſt es Brauch, daß man ſſch freundliche Worte ſagt. Das Lob, das Sie mir geſpendet haben i, gewiß übertrieben, aber ich will annehmen, daß ein Teil Wahrheit darin ſteckt und mehr iſt als allgemeine Söflichkeit. Möchte die gemeinſam geleiſtete Arbeit zum Nutzen der Welt und eines dauernden Friedens getan ſein. Amerikaniſche Kriegseuthüllungen. Newyork, 21. Jan. Auch in den Vereinigten Staaten teht man im Zeichen der Enthüllungen. Zuerſt kamen Beſchuldigungen betreffend Verleihung von Kriegsaus⸗ zeichnungen an Perſönlichkeiten, die nie den Feind ge⸗ ſehen haben, dann folgten Erhebungen über Rieſenſchwin⸗ deleien, die bei Kriegslieferungen begangen worden ſind, und jetzt iſt der Kongreß durch dieſe und andere Enthül⸗ kungen dazu veranlaßt worden, eine umfaſſende Kriegs⸗ unterſuchung einzuleiten. Der Kongreß ſoll dazu vor al⸗ lem durch die Behauptung des Admirals Sims, des ehe⸗ maligen Befehlshabers der amerikaniſchen Seeſtreitkräfte in der Nordſee, gebracht worden ſein, man habe ihm im März 1917, bevor er die amerikaniſche Flotte nach Eug⸗ land führte, im Marineamt erklärt, er ſolle nicht für die Engländer die Kaſtanien aus dem Feuer holen, Amerika würde an und für ſich ebenſo gern gegen England kämpfen wie gegen Deutſchland. Es iſt wohl möglich, daß Sims damals eine derartige Waenung erteilt wurde, wenn man daran denkt, daß gegen ihn im Jahre 1910 wegen zu gro⸗ zer Britenliebe disziplinariſch vorgegangen wurde.(F. 3.) Die Frage der künftigen Enteute⸗ Konferenzen. W. T. B. Paris. 21. Jan. In ſeiner heutigen Vormit⸗ tagsſitzung wird ſich der Oberſte Rat mit der Frage beſchäfti⸗ gen, in welcher Form diekünftigen Konferenzen abgehalten werden ſollen. Wahrſechinlich wird neben einer Botſchafter⸗ konferenz, auf der Frankreich durch Paleologue vertreten ſein dürfte, auch eine Konferenz der Regierungshäupter für die Fragen der bisherigen Friedenskonferenz zuſtändig ſein, die allerdings nur zeitweilig in London oder Paris zuſam⸗ mentreten wird. Die Botſchafterkonferenz dürfte vor allem die Frage des Friedensvertrages mit der Türkei zu regeln haben. Sollte es aber bei dem Syſtem der Friedensdele⸗ gation bleiben, dann werden als frauzöſiſche Delegierte ge⸗ naunt Millerand, Jules Cambon, Handelsminiſter Iſaae, Miniſter Marſal und der obenerwähnte Paleologue. Gene⸗ ralſekretär beim Miniſter des Aeußern. Keine Anſchlußerlaubnis für Oeſter reich. Wien, 21. Jau. Die franzöſiſche Miſſion iſt zu der Er⸗ klärung ermächtigt, daß alle franzöſiſchen politiſchen Per⸗ ſön lichkeiten zugeſchriebene Anſchauungen bezüglich irgend einer Aenderung des Standpunkts der Verbündeten in der öſterreichiſchen Frage laut Artikel 80 des Verſailler und Art. 88 des Saint Germainer Vertrags feder Grundlage entbehren. 5 Die Bewenauna in Syrien. Haag, 20. Jan. Au Kairo wird enaliſchen Blättern ge⸗ meldet: Die revolutionäre Bewegung in Syrien gewinnt immer mehr an Boden. Weitere Stämme ſchließen ſich den beiden beſtehenden Armeen unter Prinz Sandasla und Ramazan an. In einer Verſammlung in Damaskus wurde beſchloſſen, einen nationalen Konve et einzuberufen, der zur Vertreibung der Franzoſen Freiwillige einberufen und Waf⸗ fen beſchaffen ſoll. b —.——...... Im Kampf mit dem Bolſchewismus. Das Siegesbewußtſein der Sowjcts. f B.. London, 22. Jau. Ein bolſchewiſtiſcher Funk⸗ ſpruch weiſt darauf hir, daß wenn der Beſchluß des Ober⸗ ſten Nates bezüglich der Blockade durchgeführt werden ſoll. vorerſt ein Abkommen mit der Sowietregierung notwendig ſei. Die alliierten Handelsſchiffe können jedoch nicht in die rufſiſchen Häfen einlaufen, ohne Gefahr zu laufen, von den bolſchewiſtiſchen Granaten verſenkt zu werden, wenn nicht vorher ein Waffenſtillſtand abgeſchloſſen iſt. Englands Annäherungsverſuche an Sowjetrußland. W. T. B. Amſterdam, 21. Jan. In britiſchen Kreiſen in Paris wird verſichert, es ſei nicht beabsichtigt, andere Maß⸗ nahmen gegen die Bolſchewiſten zu treffen, weder zu Waſſer noch zu Land, ſolange die Bolſchewiſten nicht die Nachbar⸗ känder bedrohten. Es ſeien nur Maßnahmen zur Verteidi⸗ gung der britiſchen Jutereſſen vorgeſehen. 5 Badiſche Politik. Höhere Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe. Karlsruhe. 21. Jan. Die demokratiſche Fraktion des ba⸗ diſchen Landtages faßte in ihrer geſtrigen Sitzung u. a. den Beſchluß, ſofort an die Reichsregierung mit dem Antrag heranzutreten, die Preiſe für alle notwendigen landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe weſentlich heraufzuſetzen. Wenn dieſem in den allgemeinen Verhältniſſen begrün⸗ detem Antrag ſeitens der Reichsregierung ſtattgegeben würde, wäre damit auf dem Gebiete der Produktionsſteige⸗ rung ein erheblicher Schritt vorwärts getan; gleichzeitig würden berechtigte Klagen unſerer Landwirte über zu nie⸗ der gehaltene Preiſe und damit viel Unzufriedenheit aus unſerem Volke verſchwinden. Im Intereſſe der Sicherſtellung der künftigen Volks⸗ ernährung darf erwartet werden, daß ſich die Reichsregie⸗ rung zu raſchem Handeln entſchließt und den Antrag der 8 demokratiſchen Landtagsfraktion alsbald in Wir⸗ kung ſetzt. a Die badiſche Regierung gegen die Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft. Karlsruhe, 22. Jan. Der Arbeiterausſchuß der Stadt Mannheim richtete an den Miniſter des Innern ein Schrei⸗ ben des Juhalts, daß die Arbeiter mit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft unter keinen Umſtänden einverſtanden find. Sie befürchten, daß ihre Ernährung durch die Auf⸗ hebung ſtark beeinträchtigt werden würde und daraus ſchlimme Folgen entſtehen könnten, Unter Umſtänden wäre mit dem Generalſtreik in ganz Baden zu rechnen. Das Miniſterium des Innern antwortete darauf, daß angeſichts der Schwierigkeiten unſerer Ernährungslage auch nach Anſicht der Reichs⸗ und der badiſchen Landesregierung die Zwangsbewirtſchaftung für die wichitgſten Lebensmittel (dazu gehören Brotgetreide, Fleiſch, Fett, Milch und Kar⸗ toffeln) bis auf weiteres aufrecht erhalten bleiben müßten. Von einer Aufhebung der entſprechenden Verordnungen könne z. Z. unter keinen Umſtänden die Rede ſein. Die Schließung der Küchenbetriebe in Hotels und Gaſt⸗ wirtſchaften. f Karlsruhe, 22. Jan. Geſtern nachmittag fand hier eine von Vertretern der Hotels, Sanatorien, Fremdenheime, Cafees und Konditoreien außerordentlich ſtark beſuchte Ver⸗ fammlung ſtatt, die zu der Frage der Schliezung der Küchen⸗ betriebe in ganz Baden Stellung nahm. Die Verſammlung hörte zunächſt einen Vortrag des Hotelſundikus Dr. Herr⸗ mann aus Baden⸗Baden über die Notlage im Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe. Um ſich den außerordentlichen Gefah⸗ ren der Schleichhandelsverordnung zu entziehen, bleibe nichts anderes übrig, als die Küchenbetriebe zu ſchließen. Nach den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführun⸗ gen ſetzte eine lebhafte Ausſprache ein, in der die Darle⸗ gungen des Referenten vollauf unterſtützt wurden. Ein⸗ ſtimmig Annahme fand dann eine dung. in der zum Ausdruck kommt, daß ſämtliche badiſchen Hotels, Sanck⸗ torien, Fremdenheime, Gaſtwirtſchaften, Calees uſw. ihre Küchenbetriebe auf 15. Februar ſchließen und dem Perſonal am 1. Februar kündigen werden. Für die Unterbringung Schwerkranker in Sanatorien ſind Ausnahmen zuläſſig, . ſtrenge ärztliche Unterſuchung wird aber hierfür e angt. 5 N — Baden und Nachbargebiete. — Die Kohlennot. Amtlich wird in der„Karlsruher Zeitung“ mitgeteilt: Die Lage der Kohlenverſorgung Süd⸗ deutſchlands hat ſich in den letzten Tagen noch mehr ver⸗ ſchlechtert. Der Hochwaſſerſtand des Rheins hat zu einer völligen Stillegung der Kohlenzufuhren geführt. Dazu kom⸗ men die Folgen des Eifenbahnerſtreiks in Norddeutſchland, durch den im Trausportweſen von Rheinland und Weſtfalen erbebliche Störungen verurſacht wurden. Insbeſondere ſind die Güterbahnhöfe, die die Abfuhr der Kohlen aus den Zechen beſorgen, inſolge des Streiks in dieſen Gegenden völlig verſtopft. Es muß damit gerechnet werden, daß die fetzige beſondere Kohlenkalamität noch mindeſtens 14 Tage anhält. Die badiſche Regierung hat alle Schritte getan, um eine baldige Beſſerung der gegenwärtigen Kohlennot im Ral men des Möglichen herbeizuführen. — Ankauf von Silbermünzen. Reichlich spät, einige Wochen nach dem das Verbot der Einſchmelzung von Sil⸗ bermünzen, an das ſich ſchon vorher die Silberhamſterer kaum gehalten hatten, außer Kraft geſetzt wurde, erklärt jetzt die Reichsbank mit Rückſicht darauf, daß ſämtliche Reichsſilbermünzen in der nächſten Zeit außer Kurs ge⸗ ſetzt werden ſollen, bei allen Zweiganſtalten Silbermün⸗ zen zu folgenden Preis anzukaufen: Einmarkſtücke M. 6,50, Zweimarkſtücke M. 13, Dreimarkſtücke M. 19,50, Fünf⸗ markſtücke M. 32,50, eine halbe Mark⸗ oder 50 Pfennigſtücke M. 3,25, ſilberne 20 Pfennigſtücke M. 1,30, Taler M. 21.50, wenn die Münzen Paſſiergewicht haben, bei leichteren Münzen entſprechenden Abzug. Dieſe Maßregel iſt le⸗ denfalls zu begrüßen. Vielleicht gelingt es auf dieſe Weiſe, einen Teil der dem Schmelztiegel moch entgangenen Menge des wertvollen Metalls bei der Reichsbank zur Verwertung im Valutaintereſſe zu kor zentrieren. 8 4 — Die Anlegung von Mündelvermögen. Die Sparkaf⸗ ſen in Adelshemi, Philippsburg und Schopfheim baben die ſtaatliche Genehmigung erhalten, für ihre Einleger Schuld⸗ verſchreibungen über Kriegsanleihen nebſt Zins⸗ und Er⸗ neuerungsſchein zu verwahren. Karlsruhe, 22. Jau. Wegen Aus ſchreitungen von Baltikumtruppen auf dem Heuberg ſind von der badiſchen Regierung ſofort nach Bekanntwerden der bedauerlichen Vorkommniſſe die nötigen Schritte unternommen worden. Durch das Reichswehrregiment 28 in Freiburg wurde die Ordnung im Turchgangslager wieder hergeſtellt. Die an den Ausſchreitungen beteiligten Soldaten werden zur Re⸗ cheuſchaft gezogen werden. ** Karlsruhe, 20. Jau. Der frühere Großherzog hat dem Grafen Hermann Keyſerling für eine in Darmſtadt zu errichtende Keyſerling⸗Stiftung für philoſophiſche For⸗ ſchung 20 000 M. überwieſen. 6 * Karlsruhe, 20. Jan. Die Arbeitgeber für das bad. Holzgewerbe haben„wie der„Volksfreund“ mitteilt, den beſtehenden Lohntarif gekündigt. Ein Reichstarif beſteht in der Holzinduſtrie zurzeit nicht. * Durlach 22. Jan. Zu den umfangreichen Unterſchla⸗ gungen bei der hieſigen Trainabteilung weiß die„Soz. Rep.“ zu berichten, daß die Verfehlungen bis auf das Jahr 1915 zurückgehen. Bei Mannſchaftstransporten ins Feld ſollem die in die Angelegenheit verwickelten Perſonen Löhnung und Verpflegungsgelder auch für die ims Feld geſandten Mannſchaften verlangt haben. Wachtmeiſter und Zahlmei⸗ ſter arbeiteten zuſammen; ſie ſollen auch einen umfangreichen Kirſchwaſſer⸗ und Schweinehandel betrieben und ſich ganz außerordentlich bereichert haben. * Bretten. 22. Jan. Wie die„Brettener Zeitung“ be⸗ richtet, wurde hier eine Schafherde von 270 Stück beſchlag⸗ nahmt, die in das beſetzte Gebiet verſchoben werden ſolltenm Der Schäfer wurde verhaftet und die ſtattliche Herde der Stadtverwaltung übergeben. * Beiertal, 20. Jan. Nach dem„Brettener Tageblatt“ beſteht die Abſicht, in unſerer Gemeinde den Bergbau wie⸗ der zu betreiben. Aus dem Blendeſchacht können wert⸗ volle Zinkblenden gewonnen werden. Auch ein geringer Prozentſatz Silber ſoll ſich in den Erzmaſſen befinden. Nach der gleichen Quelle, ſollen noch einige Hochöfen erſtellt werden. f 0 ** Heidelberg. 22. Jau. Wie dem„Heidelberger Tage⸗ blatt“ mitgeteilt wird, hatte die Behörde vor einiger Zeit bei dem Landwirte Müller Kuhfleiſch aus einer Schwarz⸗ ſchlachtung beſchlagnahmt. Die Behörde verſäumte aber das Fleiſſchrechtzeitig zu verwerten, ſo daß es in Fäulnis über⸗ 8 und nicht mehr für den menſchlichen Genuß gebrauch⸗ ar war. 15 .* Heidelberg, 20. Jan, Wie die„Bab Poſt“ mitteilt bat der neugewählte fransöſiſche Präfident Paul Deschanel einige Jugendjahre in Denuiſchland verbracht, und zwar i Heidelberg „* Ettlingen, 22. Jau. Der Streik der Albtaleiſenbahnel dauert fort. Da die Arbeiter der Elektrizitätszentrale den Albtalbahn, die ihre Nraft aus dem Murawerke bezieht, an⸗ dere Arbeitek nicht in den Betrieb laſſen, iſt unſere Stadt auch weiterbin ohne elektriſche Energie aus der Elektrizi tätszentrale der Albtalbahn, die eine Umformeſtation ist Infolge des Mangels an elektriſchem Strom mußten Maſchinenfabrik von Lorenz und die Deutſchen Präpaſik⸗ werke bereits ihre Betriebe ſchließen. e 5 * gehl, 22. Jan. Wohl nirgends dürfte der Schleich handel ſo blühen wie am der Rheinbrücke. Zwiſchen der deuiſchen Regierung und der franzbſiſchen ſind augenblicklich Verhandlungen über die Verlegung der Zollgrenze an den Rhein im Gange. Man hofft, die franzöſiſche Regierung werde es zulaſſen. daß die deutſche Zollabfertigung an die Rheinbrücke nach Kehl kommt. Nur dadurch wäre es mös⸗ lich, dem Schmuggel und Schleichhandel Abtrag zu tun Auf Anordnung der franzöſiſchen Behörde müſſen alle Ver⸗ kaufslokale im Brückenkopfgebiet durch Aufſchrift an den Walen auch in den Schaufenſtern die Preiſe öffentlich be⸗ kannt geben. Die Waren dürfen den franzöſiſchen und al⸗ lierten Staatsaugehörigen nicht teurer als Inländern vek⸗ kauft werden. Als Zahlungsmittel gil die deuſche Mark; mit ſranzöſiſchen Franken darf nicht bezahlt werden.. * Badenweiler, 20. Jan. Der hieſige Kurbetrieb wird inſofern neugeſtaltet werden, als der bisherige ſtaatliche Verwaltungskörper ausſcheidet und die Gemeinde dafür die Verwaltung übernimmt. Sie beabſichtigt einen Kurdirektor anzuſtellen. 3 * Lottſtetten b. Waldshut, 22, Jan. Eine aus dem gan? zen Zollausſchlußgebiet zahlreich beſuchte Verſammlung legte energiſchen 1Poteſt gegen die Erſchießung des Lott⸗ ſtetter Bürgers Joh. Lang durch einen ſchweizeriſchen Grenz⸗ ſoldaten ein. Von der bad. Regierung wird verlangt da ſie durch Verhandlungen mit der Schweizer Regierung eine Wiedergutmachung des Unrechts erreicht. Uebrigens haben i Zeitungen den bedauerlichen Vorfall ſcharf ver urteilt. 0 * Konſtanz, 21. Jan. Die Ueberwachung des Seever⸗ kehrs auf dem deutſchen Bodenſeegebiet, welche direkt dem Reichsmarineamt unterſtellt iſt, ſoll vorausſichtlich ſchon in nächſter Zeit unter Fühlung mit den Zollbebörden zuk Durchführung gelangen und zwar in noch verſchärfterer Weiſe, wie dieſe Seeüberwachung ſchon während des Krie⸗ ges durch die damalige Motorbootflottille ausgeübt worden iſt. Zur Einrichtung des Betriebes werden zurzeit in Lin dau Bureauräume geſucht und ebenſo Quartiere für di aus zwei Deckoffizieren und 28 Unteroffizieren und Mann: ſchaften beſtehende Ueberwachungsabteilung. Von Fried- richshafen aus wird eine weitere Abteilung die Ueber“ 1 wachung in weſtlicher Richtung fortſetzen. 1 eee Gemeinde⸗Politid. Verlegung des Rechnungsjahres der Gemeinden. Der Rechnungsjahr 1919 der Gemeinden und Städte wurde bis 31. März 1920 verlängert. Vom 1. April an ſin die Rechnungen der Gemeinden und Städte nicht mehr fü das Kalenderjahr, ſondern für den Zeitraum vom 1. Apr des Jahres bis 31. März des folgenden Jahres zu führen Die Notlage der badiſchen Gemeindebeamten. Karlsruhe, 22. Jan. Der Zentralverband der Gemeinde beamten Badens hat ſich in der letzten Zeit eingehend itt der Verbeſſerung der Bezüge der Gemeindebeamten befaßt deren Notwendigkeit er in einer an uns gerichteten Zuf. darlegt. In dieſen Auslaſſungen wird ein Zablenmaterial gegeben das erkennen läßt, wie die Gehälter der Gemeinde eamten auf dem Lande jeder Beſchreibuna ſpotten. Es g 8 ** S rr ah, das Entſchiedenſte ablehnen. ARatſchreiber z. B., die Jahresgehältér'(nicht Monats⸗ alter) onv 25 M. einſchließlich Teuerungszulagen erhal⸗ * 105 Bürgermeiſter, Ratſchreiber, Gemeinderechner und ere Beamte haben noch Stundenvergütungen von 20 Pf. weniger.() In den ländlichen Gemeinden nützte jede hrung dieſer unſozialen Bezahlung nichts. Die Geduld Hemeindebeamten in den betr. Landgemeinden ſei jetzt erſchöpft. Der Zentralverband habe ſich nochmals an iniſterium des Innern gewendet mit der Bitte, ſich Nok der badiſchen Gemeindebeamten anzunehmen. Die⸗ un Gemeinden, die nicht gewillt ſeien, ihren Pflichten ukommen, werde man dazu zwingen. Weiter teilt die riſt mit, daß in den mittleren und großen Städten die iſationen der Beamten mit denen der Gemeindever⸗ tungen direkt verhandeln: die Städte müßten ſich der orge des Staates und des Reiches anſchließen. er Parteitag des Zentrums. Berlin, 19. Jan. er Parteitag des Zentrums iſt ſehr ſtark beſucht. der Eröffnung des Abg. Trimborn, worüber ir bereits berichtet haben, wurde Präſident Fehren⸗ ch durch Zuruf zum Vorſitzenden gewählt. Nachdem die lichen geſchäftlichen Vorbereitungen erledigt waren, er⸗ attete Abg. Trimborn den Bericht über die allge⸗ eine politiſche Lage. Er gab einen Rückblick die Ereigniſſe des letzten Jahres, die durch den orenen Krieg und die Revolution entſcheidend beein⸗ A worden ſind, rechtfertigte die Stellung des Zen⸗ ins gegenüber dem Friedensvertrag und betonte die Not⸗ igkeit, jetzt, nachdem das Zentrum die Aufgabe ge⸗ habe, die durch die Revolution gefährdete Einheit des ͤ ſicher zu ſtellen, den einzelnen Stämmen im deut⸗ Staatskörper eine größere ö im Rah⸗ des Reichs zu geben. Den Eintritt der Partei in kepublikaniſche Koalitionsregierung bezeichnet der Re⸗ it als taktiſche Notwendigkeit und er legte dar, daß leden politiſchen Kopf es ohne weiteres wahr ſei, daß wie zur Zeit der Revolution eine Regierung ohne Sozialdemokratie unmöglich ſei, was aber kein Bünd⸗ mit dieſer Partei bedeute. Durch die endgültige Kon⸗ ion des Reichs und der Länder als Republiken die Zentrumspartei einen weſentlichen Grundſatz ihres gramms durchbrochen, weil das Lebensintereſſe des erlands es gebiete. Nachdem ſie ſich zur Republik bean habe, würde ſie alle Beſtrebungen, anders als auf n Verfaſſungsweg die Monarchie wieder herzuſtellen, Eine erfreuliche Seite gas umſtrittene parlamentariſche Syſtem gezeigt: es ich als wirkſames Mittel erwieſen, um der Impa⸗ t lungleiche Zuſammenſetzung) in der Reg ie⸗ wenigſtens der höheren Beamtenſtellen zu Leibe gehen. Der Redner ging dann auf die Stellung ußens im Reich ein, das, da es ſeine Miſſion er⸗ be, jetzt im Reichskörper aufgehen müſſe. In u weiteren Ausführungen beſchäftigte ſich der Red⸗ mit der Abſplitterung der bayeriſchen Volks⸗ ö tei und ſprach ſeine Ueberraſchung aus, daß ein ſcelner Mann, Dr. Heim, es fertig brachte, das baye⸗ ache Zentrum zum Austritt aus der Reichstagsfraktion zu anlaſſen.(Die bayeriſche Volkspartei iſt auf dem Par⸗ A nicht vertreten.] i der Nachmittagsſitzung teilte Präſident Fehren⸗ zunächſt die Vorſchläge des vorbereitenden Komi⸗ für die Geſchäftseinteilung mit. Danach wird der g bis einſchließlich Donnerstag tagen. Redner zum Bericht Trimborns war der Abg. v. Kerkerink zur Burgh; er vertrat den Stand⸗ der ländlichen Zeutrumskreiſe, wies auf das wach⸗ ißbehagen über die Arbeitsgemeinſchaft mit der aldemokratie hin. Man beklage die ſich vertiefende ſchaft zu den Rechtsparteien, die in der Wahlbe⸗ zum Schaden ausſchlagen werde. Dr. Halban⸗ Agen warf demgegenüber die Frage auf, wo der vom ner gefeierte Mannesmut der Konſervativen vom ber 1918 bis März 1919 geweſen ſei. Das Zen⸗ wahre trotz Eintritts in die Regierungskoalition rundſätze. Die Wählen würden über die Zuſam⸗ hung der nächſten Regierung entſcheiden. Das Zen⸗ könne dann ſehr wohl auch mit anderen Par⸗ in der Regierung zuſammengehen. ach ſprach der heſſiſche Juſtizminiſter v. Bren⸗ über die grundſätzliche Frage des deutſchen Ein⸗ . Each ats und verlangte, daß Preußen das erſte Opfer eitsintereſſe bringe. Dr. Oppenheim⸗Hanno⸗ er für die Welfen ſprach, verwahrte ſich gegen die ugsverſuche im Zentrum. Geh.⸗Rat Dr. Porſch rte das Zentrum gegen den Vorwurf der Untreue 8 onarchismus. Das Zentrum ſtelle ſich aber 1 n Boden der Verfaſſung. Der Vertreter der Pfalz lte cher erklärte, das pfälziſche Zentrum wolle der eur Zentrumspartei treu bleiben, wenn es auch Ent⸗ Monmen finde. Walcher bedauerte, daß man mit bnarchie ſo ſchnell gebrochen habe. Erzberger möge urch ſeine Reden den unvermeidlichen Wahlkampf die Sozialdemokratie unnötig erſchweren. Prof. reslau ſagte, die ſchwankende Haltung der Par⸗ ketung habe in den Wählerkreiſen Beunruhigung rthefen; man ſollte im Lande mehr aufklären. Dr. bh bad. Finanzminiſter) betonte, daß das Zentrum einem politiſchen Weg nur der Stimme der Ver⸗ Untr folgen habe. Am Sturz der Monarchie ſei nicht rünreue des Zentrums, ſondern die Politik der Kro⸗ ger ſchuld. Die neue Botſchaft vom Einheitsſtaat Fenkraliſierung vernehme man im Süden wohl, ane dafür der rechte Glaube. 3 kurzem Meinungsaustauſch über die Sicherung der b ünd der Zukunft der Beamten im beſetzten Gebiet die preußſſche Regieurng legte der Parteiſekretär 8 perger dar, daß die Stellung des Zentrums onſervativen zu einer Lebensfrage s Zentrum werden könne. Eine Zuſammenarbeit und werde aber faſt unmöglich gemacht. Rechts⸗ uffenberg⸗Padernborn ſteilte die Frage, wenn krumsſraktion ihre Geſinnung von einem Tag zum chſelte, weshalb habe ſie ihre Anhänger draußen d nicht rechtzeitig davon unterrichtet? Reichs⸗ iſter Erzberger legte dar, daß dem Zen⸗ un es nicht völlig von allen Entſcheidungen ſein wollte, nach der Revolution nichts an⸗ i i ich der Koalition der So⸗ geblieben ſei. als ſich zialdemokräten oder Demokraten anzuſchließen. Ueber die Unterzeichnung des Friedensvertrags teilte er mit, daß die Miniſterpräſidenten der größeren Einzelſtaaten bei der Beratung mit dem Reichskabinett erklärt hätten, wenn die Reichsregierung nicht den Verſailler Friedensvertrag unterzeichnen würde, ſo würden die Einzelſtaaten das für ſich tun, womit der Zerfall des Reiches beſiegelt wäre. Zum Schluß verteidigte Erzberger auch ſeine Zentrali⸗ ſierungspolitik und erklärte, daß er mit dem Einheitsſtaat ſtehe und falle. Abg. Hoffmann⸗Ludwigshafen warnte die Zentrumspreſſe davor, dem Falle Heim eine zu große Bedeutung beizulegen. Noch ſeien die Fäden mit Bayern nicht ganz zerſchnitten. Auch Präſ. Fehrenbach wandte ſich gegen Dr. Heim.— In ſpäter Abendſtunde wird die Sitzung auf Dienstag vormittag 9 Uhr vertagt. Berlin, 20. Jan. In der heutigen Sitzung ſprach Abg. Herold über die finanzielle und wirtſchaftliche Lage des Reichs. Der Steuerreform ſtimmte er zu. Er bedauerte das Ausſcheiden des Reichsſchatzminiſters, der noch wichtige Aufgaben zu löſen gehabt hätte, beſonders die Sparſam⸗ keit durchzuführen. Die Steuerkraft des Volks müſſe auf auf das Aeußerſte angeſpannt werden, denn ein Staats⸗ bankrott würde von furchtbaren Folgen ſein. Es liege noch kein Grund vor, daran zu zweifeln, daß die neuen Steu⸗ ern die erwarteten Summen auch einbringen. Der Er⸗ nährungszuſtand errege Bedenken. In dieſer Beziehung könne man der Regierung nicht den Vorwurf erſparen, daß ſie mit ihren Maßnahmen immer zu ſpät komme. Wenn darin keine Aenderung eintrete, ſei eine Kata⸗ ſtrophe unvermeidlich. Wenn die Landwirtſchaft die Un⸗ terſtützung des Zentrums erwarte, müſſe ſie auch ſeinen Wünſchen mehr als bisher entgegenkommen. Ein Ueber⸗ gang zu den Rechtsparteien wäre verfehlt. Für das Zen⸗ trum bleibe es eine vaterländiſche Tat, daß es ſich nach ſchwerem Wahlkampf gegen die Sozialdemokratie entſchloſ⸗ ſen habe, mit dieſer die Regierung zu bilden. Wohlfahrtsminiſter Stegerwald berichtete über S o⸗ zialpolitik und Wohlfahrtspflege. Eines gro⸗ ßen Teils unſeres Volks habe ſich Zuchtloſigkeit bemäch⸗ tigt, die Jugend ſei verwildert. Die künftige Sozialpoli⸗ tik ſtehe vor zwei Aufgaben, dem Neubau unſerer Volks⸗ bildung und Volkserziehung, und der Verſittli⸗ chung unſerer Wirtſchaft. Notwendig iſt der baldige Ausbau des Schieds⸗ und Schlichtungsweſens, damit die gutgeſinnten Elemente der Arbeiterſchaft mit Nachdruck gegen wilde Streiks ankämpfen können. Auf dem Gebiet der Wohnungspolitik habe die Re⸗ gierung ein klares Programm, bei ihr werde noch viele Jahre von einer freien Wirtſchaft keine Rede ſein können, Die Mittel für die Wohlfahrtspflege könne der Staat nicht allein aufbringen. i r Abg. Ehrhardt ſprach über das Räteſhſtem. Die Betriebsräte ſeien eine unweſentliche Ergänzung der Ge⸗ werkſchaften. Die Schwierigkeiten würden ſich bei gutem Willen überwinden laſſen. Um 1 Uhr begann die Erörte⸗ rung über die drei Referate. Ein Vertreter der rheiniſchen Landwirtſchaft beklagte ſich über zu geringe Berückſichti⸗ gung der Landwirtſchaft. Ju einer Entſchließung for⸗ dert er möglichſt raſche Neuwahlen zur Nationalverſamm⸗ lung. Ein anderer Redner führte über die zu geringe BerückſichtigQung der Induſtrie Klage. In der weiteren Ausſprache wechſelten Vertreter der Landwirtſchaft, die zahlreiche Klagen vorbrachten, mit den Arbeiterſekretären, die beſonders das Betriebsrätegeſetz verteidigten. Vermiſchtes. Todesfall. Die früheren Zentrumsabgeordneten Auguſt Mörle und Generalſtaatsanwalt a. D. Lerno(Mün⸗ chen) ſind geſtorben. Ein niederländiſcher Hilfszug fährt unter Füh⸗ rung des Kammermitglieds Dr. Dreſſelhuis am nächſten Mittwoch nach Deutſchland. Es handelt ſich um die Ver⸗ ſorgung des neugegründeten Kinderheims„Wilhelmsha⸗ gen“ bei Berlin. Der Zug führt eine große Reihe Wag⸗ gons Kartoffeln, Wäſche und anderer lebensnotwendiger Gegenſtände mit ſich. 8 Hilfe für Wien. Die jetzt in Wien weilende Abord⸗ nung der Methodiſtenkirche Amerikas, die außer mehreren Waggons Lebensmitteln, die in der Schweiz gekauft wur⸗ den, noch 500000 Kronen zur Linderung des Wiener Kin⸗ derelends geſtiftet hat, hat mitgeteilt, daß ſie die Bür⸗ ger der Vereinigten Staaten ohne Unterſchied der Partei und Konfeſſion telegraphiſch aufgefordert habe, die Bei⸗ träge für die amerikaniſche Hilfeleiſtung zu erhöhen. Gegen 2000 verlorene Poſtorte. Die Zahl der Poſtorte, die mit dem Inkrafttreten des Friedensvertrags abzutreten ſind, beträgt gegen 2000. Der weitaus größte Teil kommt zu Polen. 690 bis 700 Poſtorte. b a Ein Vermögen von Mäuſen zerfreſſen. Ein Landwirt in B. im Oberland hatte, wie der„Oberſchw. Anzeiger“ berichtet, in einem Kaſten 160000 Mark Pa⸗ piergeld aufbewahrt. Da kamen Mäuſe über die Scheine und zernagten ſie ſo gründlich, daß die Bank die Ein⸗ löſung der Scheine ablehnte, weil die Nummern wegge⸗ freſſen waren. N 1 Exploſion. In Mügeln bei Dresden iſt der neue Gasbehälter des Gaswerks plötzlich explodiert. 21 Per⸗ ſonen ſind verletzt, davon 6 bis 7 ſchwer. Zwei Perſonen ſind bereits geſtorben. 8 2 Grubenunglück. In einer Kohlengrube bei Anzin (Nordfrankr.) riß das Drahtſeil eines Förderſtuhls, wobei ſtürzte. i 5 Schiffsuntergang. Der amerikaniſche Dampfer„Ma⸗ cona“, der am letzten Freitag von Kopenhagen nach Neu⸗ hork abgegangen iſt, iſt in dem ſchweren Sturm der vor⸗ letzten Nacht im Kattegat geſunken. Von der 50 Mann ſtarken Beſatzung wurde nur der zweite Steuermann ge⸗ rettet. 3 Einwirkung der Unruhen auf die Kaufkraft unſerer Mark. Man kaufte am 13. Januar in Köln: Jengliſche Pfundnote mit 200 bis 215 Mk.(am Vortage 192 bis 194), 100 franzöſiche Kranken mit 475 bis 478 Auch die Tſchechoſlowakei erhält eine Anzahl deutſcher Orte. Elſaß⸗Lothringen hatte etwa dieſer mit 20 Arbeitern in den 550 Meter tiefen Schacht Mk.(am Vortage 459), 100 belgiſche Franken mit 477 bis 482 Mk.(am Vortage 463 b0465 200 ſchweizeriſche Franken mit 950 bis 960(am Vortage 900), 100 hol⸗ ländiſche Gulden mit 1990 bis 2010 Mk.(am Vortage 1940). Die Steigerung der ausländiſchen Deviſen iſt of⸗ fenbar auf die Zuspitzung der inneren Lage in Deutſchland, insbeſondere guf die Vorgänge vor dem Reichstag in Ber⸗ lin ſowie auf die Verſchärfung des Eiſenbahnerausſtands in Rheinland⸗Weſtfalen zurückzuführen. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 20. Jaunar 1920 1. Die Bedürfnisfrage zum Wirtſchaftkonzeſſtonsgeſu des Peter Seitz wird verneint. e 2. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Gemeinde werden bekannt gegeben. 3. Zum Waiſenrat und öffentlichen Schätzer wird Altgemeinderat Johann Georg Bühler und zum Stellvertreter Gemeinderat Joſef Arnold ernannt. a „Mit der Aufhebung der Dienſtſtunden von 5—6 Uhr nachmittags beim hieſigen Poſtamte an Sonntagen iſt man bei je derzeitigem Widerruf einverſtanden. 5— für Benützung des Schlachthauſes wird erhoht. a Die Haltung je eines Ebers zum jährlichen Futtergeld von 1000 Mk. wird an Georg Joſef Volz und Georg Erny Math. S. vergeben. Ein Geſuch um Benützung von Wohnräumen zu gewerblichen Zwecken wird nicht genehmigt. „Frl. Kreutzer wird ein Begräbnisplatz für 2 Perſonen überlaſſen. Uum angeborenen Bürgerrecht werden zugelaſſen: Landwirt Karl Volz Landwirt Jakob Dehouſt. . Als Ortsbürger werden aufgenommen: Wilhelm Probſt, Fabrikarbeiter Auguſt Stahl, Elektromonteur Adam Jakob, Weichenwärter Georg Jakob, Lademeiſter Jakob Sößer, Kaufmann „Der Preis für dos ausgegebene Holz wird wie folgt feſtgeſetzt: 5 1. Klaſſe . 3.* 138 77 Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 f Volkshochſchulkurſe. Geſtern verbreitete ſich Herr Ingenieur Grande aus Mannheim über ein rein wirt⸗ ſchaftliches Gebiet„der bodlenreformerlsche Wirtschalts⸗ gedanke“. Dieſe ſoziale Frage ſuchten ſchon frühere Völker zu löſen, ſo auch vor 100 Jahren Preußen. Sie wurde umſo brennender, je größer die Notlage ward. In dieſes Stadium iſt ſie wiederum in jetziger Zeit, der Zeit nach⸗ einem verlorenen Krieg, getreten. Denken wir an die Wohnungsfrage! Schon vor dem Kriege wurden Menſchen in unverantwortlicher Weiſe in Mietskaſernen zuſammen⸗ gepfercht, namentlich in den großen Städten wie Hamburg, Berliu uſw In Berlin waren die Wohnungsverhältniſſe ſo ſchlimm, daß/ mit ungenügenden Wohnungen vorlieb nehmen mußte. Ohne Zweifel hat ein ſolch Zuſammen⸗ leben ſeine größten Schattenſeiten. Es wird ein Herd für die Verbreitung der Tuberkuloſe, verderblich für dſe Sitt⸗ lichkeit u.. Das Vaterlandsbewußtſein konnte in ſolchen Verhältniſſen nicht zur Entfaltung gelangen. Aufblühen und Ni⸗dergang eines Volkes ſind aber mit der Löſung der ſozialen Frage aufs engſte verknüpft. Die ſoziale Frage wollen die Bodenreformer mit der Er⸗ reichung ihrer Ziele zu löſen ſuchen. An den äußeren Polen befinden ſich nun der indlolduelle und der kommu⸗ nistische Wirtſchaftsbetrieb. Beide bezeichnete der Redner als Ex rame. E ſterer kannte kaum eine Grenze im Beſitz, kannte keine Einſchränkungen und machte ein Heer von Arbeitskräften von ſich abhängig. Man denke einmal an die großen Firmen Deutſchlands; ſie beſaßen faſt den größeren Tell des Vermögens des deutſchen Reiches und es braucht kaum erwähnt zu werden, wie ungeſund die Ver⸗ hältniſſe werden mußten. Anderſeits iſt aber auch der kommuniſtiſche Wirtſchaftsbetrieb zu verwerfen; denn er ſchnürt die perſönliche Freiheit, die Intelligenz ein. Die Perſönlichkeit darf nie ausgeſchaltet werden. Petsönlich⸗ keiten waren und werden immer die Träger des Fort⸗ ſchritts der wirtſchaftlichen Lage ſein. Zwiſchen beiden Syſtemen, die und dem kommuniſtiſchen ſteht der Bodenreformer. Boden, alles was Natur iſt, ſoll der Geſamtheit gehören, dem„Einzelnen“ jedoch, was erzeugt wird. Soziale Verſuche bezügl. der Arbeit müſſen ſcheitern. Dem Geiste, der Fähigkeit muß unbedingt freie Entfaltung zu⸗ gebilligt werden. Dieſe in Feſſeln ſchlagen, hieße unſer Wirtſchaftsleben in deu Start drücken, ein baldiges Ende bereiten. Unter allgemeinem Beifall betonte der Referent daß diejenigen, die verſtanden, die Kronen ſo ſchnell den Staub hinab rollen zu laſſen, beſſer getan hätten, auf wirtſchaftlichem Gebiet eine ſegensreiche Reform herbeizu⸗ führen. Doch der Sozialdemokratie war es nicht möglich auch nur eine ihter Ideen zum Glücke, zum Wohle des deutſchen Volkeszu oerwirklichen. Man brauche doch nicht alles abzureißen, um aufbauen zu können.— Von gewiſſer Seite wurde ein Verſuch gemacht dieſe Wahrheit zu ent⸗ kräften, doch es blieb ein mattes Beginnen. Wo eben die Taten kann eine Tonne voll„Wortgeklinge!“ nichts Ge⸗ genteiliges beweiſen! Und in der Tat: Alles Sophlsti⸗ sleren vermag nichts zu beſchönigen, gutzumachen, was zum Unglück unſeres deutſchen Volkes verdorben, ſchlecht gemacht wurde. Für die herrlichen Ausführungen war jeder Zuhörer von Herzen dankbar. N. Von der Ausſprache, die ſich anſchloß, blieben die vom Referenten angegliederten Erzeugungen das Wertvollſte. individualiſierten F Vermiſchtes. Gordon Bennett am Ende. Jedermann kennt noch den neugebackenen„Amerikaner“ Gordon Bennett, der ſich früher viel in deutſchen Sportskreiſen für Auto⸗ und Ballonfahrten breit machte und wegen ſeines an⸗ maßenden, protzenhaften Weſens bekannt war. Dieſer Herr Bennett beſaß einige Zeitungen, ſo den„Newyork Herald“, ſowie deſſen Pariſer Ausgabe, und das radikale„Eve⸗ ning Telegramm“. Als der Krieg ausbrach, waren die Blätter Bennetts diejenigen, die in Amerika am gehüſſig⸗ ſten gegen Deutſchland hetzten. Das Geſchäft ging aber nur kurze Zeit. Bald kam ein Umſchlag und die Blätter verloren mehr und mehr Leſer. Bennett ſetzte den Preis ren als den hier vorgezeichneten Linten bewegen, wenn nicht ſchwere innere Erſchütterungen heraufbeſchworen wer⸗ den ſollen. Das Recht der Erziehungsberechtigten, das in Artikel 146 Abſ. 2 der Verfaſſung ſeine Anerkennung ge⸗ funden hat, dürfte nicht durch die Ausführungsgeſetze in der Weiſe, wie es hier beabſichtigt war, unwirkſam gemacht werden. 5 — Der Verband Deutſcher Steindruckereibeſitzer hat ſämtlichen Gehilfen mit Wirkung vom 5. Januar eine weitere wöchentliche Teuerungszulage in Höhe von 25 Prozent des bisherigen Wochenlohns bewilligt. Die Fol⸗ ge davon wird eine weitere Erhöhung der Preiſe für Druck ſein. 5 — Preiserhöhungen. Einverſtändnis mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium die — Das Seifenſyndikat hat im — Schlußnotenſteuer. Vielfach wird nicht beachtet, daß die Hingabe von Wertpapieren an Zahlungsſtatt für Waren der Reichsſtempelabgabe auf Wertpapierumſatz (Schlußnotenſteuer) unterliegt, d. h., daß beide Teilneh⸗ mer am Handel über den Umſatz des Wertpapiers eine doppelte Schlußnote mit Angabe der Teilnehmer, der Wertpapiere, ihres Kurſes und Betrags, des Orts und Tags ausſtellen und dieſe Schlußnote, wenn kein amtlich 1 geſtempelter Vordruck verwendet wird, durch Aufkleben von Reichsſtempelmarken verſteuern müſſen. Die Abgabe beträgt bei deutſchen Kriegsanleihen in der Regel 20 von je angefangenen 1000 Mk. pieren höhere Beträge). Die Marken und Vordrucke ſind vom Hauptſteueramt oder von den Zollſtellen(auch durch Vermittlung der Ortsſteuerämter) zu beziehen. Bei Un⸗ 8. (bei anderen Wertpa⸗ 1 von 3 Cents auf 1 Cent herab, es half nichts mehr. Nun Preiſe für Seif e. 157 15 176 7 2 . U g 8 F ſe für Seife vom Fehruar ab um 100 Proz. erhöht. terlaſſung dieſer Verſteuerung ſetzen ſich alle Beteiligten 8 35 der 5*. e e Seifenpulver dagegen erfährt eine Preiserhöhung von nur empfindlichen Strafen aus. Die alsbaldige Nachzahlung 5 3 5 72 n ein auſtän. 9 0 chäft wenigen Prozent.— Der Deutſche Flaſchenverband er⸗ zurückgebliebener Abgaben iſt dringend anzuraten. i 2 5 gen. it Deutſchenhetze iſt in merika kein eſchä höhte den Teuerungszuſchlag von 60 auf 150 Proz. rück⸗— Vorläuf j 5 i Na 0 5 mehr zu machen. ö. wirkend ab 20 Dee nber 919 ort aufig keine Goldabgabe mehr. Nach Pd 3 ed. Die Vorſchläge der ſüddeutſchen Regierun⸗ C graph 2 lift 8 des Ars ührungsgeſetzes zum Friedens⸗ 5 gen zur Schulfrage, an denen ſich übrigens Baden nicht— Sehet nach den Bäumen! Jetzt ſoll mit dem vertrag vom 31. Auguſt 1919 wird beſtraft, wer den Be⸗ 1 . beteiligt hat, ſind ſofort nach Annahme 1 Reichsverfaſ⸗ Ausputzen der Bäume, dem Schneiden von Reiſern zur ſimmungen des Frieden vertrag zuwider 2 dem 1. 5 85 725 August 1919 unter den damaligen politiſchen Veredelung begonnen werden. Das Reinigen der Stäm⸗ Mai 1921 ohne Erlaubnis des Reichswirtſchaftsminiſter? 5 Verhältniſſen* Reichsregierung vorgelegt worden. Sie mme von alter ſchorfiger Rinde und Unrat wird jetzt beſorgt. über Gold Verfügung trifft. Der Reichswirtſchaftsnini: . un bei der Zusammenkunft 8 e der ein⸗ Beim Ausputzen ſoll man ja keine Stumpen ſtehen laſſen. ſter hat im Einvernehmen mit der Reichsbank zur Her⸗ 608 3 zelſtaatlichen Ministerien zur Vorbereitung der Reichs⸗ Die Waſſerſchoſſen gehören weg. Die Baumkrone muß 1 5 nch een un eint, d. be bens 2 F N 8 gelichtet werden, aber nicht allzu ſehr. In den Gabelungen niit den Ententemachten angetnupft. 8 b 1 ,. wach ungeklärten Frage soll erſt auf der auf Aprtt d.. i fleißig Umschau nach Ungeziefer zu halten. Ale. nig Augen weden. b 5 5 U 22 8 0. Schnittwunden ſind zu verſtrichen, am beſten mit Lehm f ht K 1 ſind ſtets zu haben bei EN. 5 einzuberufenden Reichsſchulkonferenz erfolgen. Jedenfalls 7) Free Ansichts-K arten F J Trirr 5 aber müßte die endgültige Regeluna ſich in weſentlich ande⸗ 1 e eindringt und gefährliche f a 5 .——————— 2 uusge Aebens mittelt.. go OOO OOOOOO OOO Einladung! be . Fleisthansgabe Einladung. Am Tonntag, den 25. d. Mts, abends 7 un —.. hält Herr Rudolf Lorentz dahier im Bürgerausſchußſaal * bel Meggen i e 905 Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter einen öffentlichen Vortrag über 5 N ei Metzgermeiſter Feuerſtein. edner i 1 . Nr. 21 ds 855 Eruſtes u. Heiteres aus Kindheit u. Ingend. bei Metzgermeiſter Engelhardt. 5 Nr. 1337 bis 2059 bei e Hartmann. Nr. 2060 bis 3000 bei Metzgermeiſter Neudeck. Die Bewohner der Hochſtädt 5 ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 200 und für die halbe Karte 100 gr. Fleisch Jeder Bezugsberechtigte hat bei dieser Aus⸗ gabe Anspruch auf seine volle menge Fleisch. Der Preis des Fleiſches beträgt 2.60 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 29 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. i Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Samstag, vormittags von 8—1 Uhr Seckenheim, den 23. Januar 1920. Lebensmittelamt. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Am Samstag Abend 8 Uhr im Lokal Spieleruerlammlung ſämtlicher Manuſchaften. Betr. um Aufſtellung ſämtlicher Mann⸗ ſchaften iſt es Pflicht eines jeden Spieler die Verſammlung zu beſuchen. Für Fernbleibende kann keine Rechnung getragen werden. Es müßte daher im Intereſſen eines jeden Spie⸗ lers liegen, die Verſammlung püuktlich zu be- ſuchen. Der Spielausſchuß. Am Montag, den 26. Januar abends 7 Uhr im Lokal Zusammenkunft ſämtlicher Schülerſpieler betr. Schülerpokal⸗ runde in Mannheim. Um vollzähliges Erſcheinen 8 Ant äge ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, den 22. ds. Mts. ſchriftlich beim Vorſtand einzureichen. Wir laden hierzu unſere Mitglieder mit der Bitte, pünktlich zu erſcheinen herzl. ein. OOOOOOOOOOOOOOOOO OO OOO οοοοοοοοοονιοοετ 2 Herr Ingenieur Max Grande in Mannheim über Der bodenreformeriſche Wirtſchaftsgedanlie in Induſtrie und Landwirtſchaft am Mittwoch, den 28. Januar, abends 7½ Uhr im Bürgerausſchußſaale dahier weiter ſprechen. An⸗ ſchließend daran erfolgt freie Ausſprache, zur Sache, die nicht politiſcher, religiöſer oder per⸗ ſönlicher Art ſein darf. Als höchſte Sprechzeit hierbei werden 5 Minuten zugelaſſen. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, werden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon 50 Pfg. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Hauptſtr, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. a Da reger Beſuch zu erwarten iſt, bitten bitten wir ſich die Karten bis ſpäteſtens am Montag Abend zu beſchaffen, damit ein ent- ſprechender Saal gemietet werden kann. Wer bis zum Montag Abend ſeine Karte nicht ab⸗ geholt hat, darf nicht klagen, wenn ihm der Zutritt nicht mehr möglich wird. Seckenheim, den 22. Januar 1920 Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. SS ee eo οοẽdeοοοοοõ,/eũg̃be‚,οοοοοοο,,0 Wir können den Beſuch nur wärmſtens empfehlen. Der Eintritt beträgt pro Perſon 50 Pfg. Karten 1 ſind erhältlich bei der Gemeindekaſſe und in den Hand auge lungen Höllſtin Hauptſtr. 106 und Röſer Hauptſtr, 74. ernſtzi Seckenheim, den 22. Januar 1920. 1 Der Arbeitsausſchuß.— Flobertgewebt. faſt neu Ral. 9 mm mit Munition zu ver“ kaufen. Wo ſagt die Geſchäftsſtelle. g Proſſonabürſtan Teppichklopfer e Türvorlagen an Fiſch bein beſen und alle Sorten Bürſten I. anmer, Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe un- serer nun in Gott ruhenden lieben guten einzigen Tochter Elisabeth sagen wir allen unsern innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Jost für seine trostreichen Worte sowie Herrn Hauptlehrer Banschbach, Fräulein Papst für Ihre Bemühungen, sowie Ihren lieben Mitschülerinnen für den erhebenden Gesang u der Kranz- niederlegung und all denen, die sie zur letzten Ruhe begleiteten. Seckenheim, 23. Januar 1920. In tiefer Trauer: Familie Kettner. Wagenfett Dentſches Gold und Silbergeld kauft zu den hoͤchſten Tagespreiſen Mannheim J 1, 20(Laden) „ Huffett empfiehlt dier manla-Drogers“ fr. Wagner's Nach. b. Inh. W. Hölls tin. — für Jak. Möll, Vorf. H. Herma Der Vorſtand: „Schriftf. Deutsches Gold- nnd Silbergeld * 20* 7 5 Handelserlaubnis vom 19. Dezember 1919. Auguſ Ritter, Maunheim 5 4, 22. Komme auch ins Haus. i 00 1 Mark in Silber zahle 5 50 Mark Gold„225—, ſcheinen. 3 8 Verſammlung der erwerbsloſen Arbeiter der Steinzeug ſtait Es iſt Pflicht eines jeden Eiwerbsloſen von Seckenheim, welche in der Steinzeug beſchäftigt ſind in der Verſammlung zu er⸗ Die Kommiſſion. 2 a SO ˖,õ/Nupe Telefon Nr. 3433. 25335 U 2 22 4 22 0 8 Lurnverein Seckenbein s Verein Hundeſportſſboronlg mosgeseaachafk- Cmmlggelk- Kranäenümferffübüncsper. Cite 5 8 5 S ck 0 7 1919 Uaſeren Mitgliedern zur Kenntniß, daß icht Einladung 8 eckenheim. Einladung! laut Beſchluß der Generalverſammlung des ding zu dem am Samstag Abend 8 Uhr im e— Sonntag hachmittag 3 Uhr ſicherige wöchentliche Beitrag von 25 e 9 Lokal zum„Zähringer Hof Tattfindenden Am Sonntag, den 28. Januar, nach] Tanz- Unterhaltung 3 8 3 hr don 4 en Vereins⸗ Wall mittags punkt 3 Uhr findet im Lokal Reichs⸗ im Lokal zum Deutſchen Hof. 2 Mk r 5 9 13 Monat 5 chnet. ufge i adler(Saal Eckzimmer) unſere Bandoniumkapelle Mannheim Waldhof.„dar Jahr zu 5 o Hierzu laden wir unſere akt'ven und Mitglieder, Freunde und Gönner der Das Krankengeld beträgt 2 Mark pi bo. paſſiven Mitglieder nebſt Familienangehörigen Monats⸗Oollversammlung Gefelſchaft ſind freundlichſt eingeladen Tag einſchl. Sonntag(pro Woche 14 Marl) er freundlichſt ein.— Eintritt pro Perſon 1 Mk. ſtatt. Wegen Wichtigkteit der Tagesordnung a Der Vorſtand Das Sterbegeld beträgt 100 Mark. ee Der Vorſtand. und Abhaltung der Schau von Hunden aller b Um Irrtümer oder Unannehmlichkeite bed s Am 7 3 2 d 25. N Raſſen am Oſterſonntag iſt es Pflicht, daß u vermeiden, bitten wir unſere Mitglied och unchmittags r, findet im Saale des jedes Mitglied pünktlich erſcheint. 3011 8 dringend, vorſteheades beachten zu wollen. 8 Zähringer Hofes unſere 1 Der Vorſtand. en N Der Bo land. eha! Hauptversammlung a annheim f Jol ſſſceſ ſtatt. Kegel⸗ Geſellſchaft Seckenheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim Inadobünlde b 1 a 0 f i Tagesordnung: Am Sonntag, den 28. Januar, abends] Annahme von Spareinlagen; Verzinsung l l. 9 1. Jahres⸗ und Tätigkeitsbericht des] s Uht findet unſer von dem auf die Einlage folgenden Taę Sonntag, den 25. Januar, nachm, Vorſtandes.— Geſ ellſchafts⸗Ball Dan zu 40% Kostenfreie Einzahlungen auch 4 Uhr im Hirſch 5 ſchle 2. Kaſſenbericht. stalt wozu wir unſere Mitglieter Freunde auf Postscheckkonto 629. Ludwigshafen a. Rh Frauen⸗QJersammlung. 4 ſtench 3. Neuwahl der ſatzungsgemäß aus⸗ 85.* 5 ind ſcheidenden Turnratsmitglieder. und Gönner des Vereins einladen. Tages- Ordnung: 8 b Fe e e en Fintadung! genen de ante e 5. Lokalwechſel. 7 7 5 N 3 Ae 6. Echöhung des Mitclderbeiteags. Zahle diehöshten Preise. morgen ebend 6 uhr fiadet im Cine 20 Pf Cnet 20 u, ne 7. Sonſtiges. fuͤr Lokal zum„Bierkeller“ die Wozu wir die verehrl. Einwohnerſcha' dend Ffreundl. einladen. — a Trauer-Papiere sind stets 2 in der ETped. ds. Nattes