3 — e]) ß Hmtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, Jwesheim, lleckarhausen und Edingen. 2 e 7 1.30 4 und 20 3 rägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 0. Jahrg. 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Mittwoch, 28. Januar 1920. Inſerattonsprets: De einſpaltige Petitzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. — No. 23 Bei öfterer Aufnahme Nabatt. — 5 Tägesſchau. er unterſtaalsſekretär Mösle wurde mit der Vertretung delt ergers beauftragt. Bei Erzbergers Verwundung han⸗ es ſich um einen Steckſchuß, der ſehr peinlich behandelt geren muß, da wohl Stoffreite mit in die Wunde hinein⸗ eren wurden. Die Regierung hat alle Maßnahmen ae⸗ offen, um Demonſtrationen zu hintertreiben. ö bern Tporn wurebn die Standbilder Friedrichs des Gro⸗ ehgeie in der Rische der beiden Südofeiker der Eiſeneahn⸗ wacht, aufgestellt waren, durch Gewehrſchüſſe unkenntlich ge⸗ A Aus Paris wird gemeldet. die Entente werde in ihrer wort an Holland die Frage der lebensläuglichen In⸗ jerung des Exkaiſers Wilhelm in einer Feſtung auf⸗ 0 n. b 1 21 f 4. Der Generaladjutant Gontard hat der„Köln. Ztg.“ aus kerongen gebrahtet, der Kaiſerbrief au den Fürſten von Vrſtenberg ſei von Anfang bis zu Ende gefälſcht. 0 00 in deu„befreiten“ Gebieten beheimatete Kriegsge⸗ gene ſind bereits aus Frankreich heimgekehrt. Die oberelſäſſiſ ziali ür die dri ſäſſiſchen Sozialiſten haben ſich für die dritte Iukernalionale, die unterelſäſſiſchen dagegen erklärt. gelt Hauptſtelle des internationalen Roten Kreuzes er⸗ ein die Nachricht aus Wladiwoſtoſtok, daß von mehr als er halben Million öſterreichiſcher und ungariſcher Kriegs⸗ eien. ner in Rußland nur noch der 4. Teil am Leben auſt Alle übrigen ſeien das Opfer der Entbehrungen oder eckender Krankheiten geworden. Most„Kommuniſt“ in Chicago bringt einen Bericht der deſamt er„Prawda“, daß die ruſſiſchen Zarenmörder, ins⸗ dichtet 5 3 wegen Mords und Leichenraubs hinge⸗ en. „et wur Ein Anſchlag auf Erzberger. e dec Berlin, 26. Jan. Als Miniſter Erzberger bab achmittag gegen halb 3 Uhr das Gerichtsgebäude in Luertet verließ und ſeinen Kraftwagen beſteigen wollte, Ver Mien junger Mann zwei Revolverſchüſſe auf ihn ab. Ile ziniſter wurde durch einen Schulterſchuß leicht verletzt. Aentdeite Kugel, die ihn in die Bauchgegeid traf, prallte an ab. Der tallenen Gegenſtand in der Taſche des Miniſters W N Täter wurde verhaftet. 5 8 B. Berlin, 26. Jan. Zum Attentat auf den Mini⸗ erließ berger erfahren wir noch folgendes: Der Miniſrer 0 in Begleitung des Rechtsanwalts Dr. Friedländer einemerkchtsgebände in Moabit und begab ſich mit ihm zu er ſich Kraftwagen. Bevor Erzberger einſtieg, unterhielt Hekleid mit dem Rechtsanwalt, als plötzlich ein junger, gut endeter Mann an die beiden herantrat und einen Schuß Attent te. Friedländer drehte ſich um und ſprang auf den kweitenter zu. In demſelben Augenblick feuerte dieſer einen Nugen Schuß auf Erzberger. Erzberger fiel darauf, wie fer eh geſehen haben, in ſeinen Kraftwagen hinein und geitsbeguffeur fuhr davon. Der Täter wurde von Sicher⸗ 5 ubenten feſtgenommen und auf der Wache als der an er iu vember 1899 zu Berlin geborene Oltwig v. Hirſchſeld, e ſeinen Eltern wohnte, ſeſtgeſtellt. Der N ankbeamter. g i Berlin, 26. Jan. Aus der Reichskanzlei wird etzun itgeteilt: Der Reichsfinanzminiſter hat eine Ver⸗ u der rechten Schuſteraegend davongetragen. Er konnte ſich ſofort zu ſeinem Arzte begeben, der ihm einen Verband anulegte, dann fuhr er nach Hauſe. Sein Befinden iſt ganz normal, er iſt völlig fieberfrei. Eine zweite Kugel prallte, wie es heißt, an der Uhrkette Erzbergers ab. Die ſofort hinzuſpringenden Zeugen entriſſen dem Attentäter den Revolver und verprügelten ihn, bis ihn Beamte des Kriminalgerichts auf die Sicherheitswache brachten. Berlin, 26. Jan. Wie wir hören, hat die erſte ärztliche Unterſuuchng des Miniſters Erzberger ergeben, daß die Kugel, die den Arm durchbohrt hat, weiter in die Bruſt ein⸗ e iſt. Näheres muß die Röntgenunterſuchung er⸗ geben. Berlin, 26. Jan. Nach einer Mitteilung des den Reichs⸗ ſinanzminiſter behandelnden Arztes, Univerſitätsprofeſſor Pletſch, an die„Germania“ kaun an eine Entfernung der Kugel zurzeit nicht gedacht werden. Der Zuſtaud des Pa⸗ tienten erheiſcht für die nächſten Tage die größte Schonung, wenn auch eine unmittelbare Lebensgefahr nicht beſteht. Beileidskundgebung des Reichspräſidenten. W. T. B. Berlin, 27. Jan. Reichspräſident Ebert ha: folgendes Telegramm an Miniſter Erzberger gerichtet:„So⸗ eben erhalte ich die Nachricht von dem ruchloſen Anſchlag ge⸗ gen Sie. Ich wünſche Ihnen von Herzen, daß Sie die Fol⸗ gen der verabſchennugswürdigen Tat überwinden, um Ihre ſchwere, verantwortungsvolle Tätigkeit wieder aufnehmen zu können.“ Eine Kundgebung der Reichsregierung. W. T. B. Berlin, 27. Jan. Die Reichsregierung veröffent⸗ licht eine Kundgebung, in der ſie tiefſte Entrüſtung über das Attentat auf Erzberger zum Ausdruck bringt und feſtſtellt, daß die blutige Tat unmöglich geweſen wäre ohne die ſeit Monaten dauernde verantwortungsloſe Hetze. Es wird eine allgemeine Aufrüttelung erhofft, damit den Hetzern, in wel⸗ chem Lager ſie auch ſtehen mögen, klar wird, vor welchem Ab⸗ grund wir uns befinden. Die Reichsregierung werde nicht nur ihre Mitglieder, ſondern jeden Volksgenoſſen ſchützen. Sie ruft die Bevölkerung auf, mit ihr dieſen Schutz zu über⸗ nehmen vor Verbrechen einzelner gegen das Volk. Der Attentäter. W. T. B. Berlin, 27. Jan. Der Attentäter macht den Eindruck eines 16jährigen. Er war früher Fähnrich und iſt jetzt Schüler. Er gibt an, er ſei zur Ueberzeugung gekom⸗ men, daß Erzberger ein Schädling ſei und beſeitigt werden mitſſe. Dieſe Anſicht ſei in der geſtrigen Gerichtsverhand⸗ lung uur noch verſtärkt worden und er ſei deshalb zur Tat geſchritten. Er ſtellt in Abrede, den Plau vorher mit irgend jemand beſprochen zu haben oder unter dem Druck von ir⸗ gend einer Seite gehandelt zu haben.— Charakteriſtiſch iſt auch ein Brief, den der Attentäter aus der Haft an ſeine Eltern ſchreibt:„Liebe Eltern! Es iſt mir gelungen, Erz⸗ berger anzuſchießen, hoffentlich mit dem Erfolg ſeines Aus⸗ ſcheidens aus der Reichsregierung. Mein Leben iſt jetzt zu Ende, aber ich ſcheide mit dem Bew Rein, meinem Vater⸗ A land genützt zu haben. Herlliche G E Den S e 2 Er 8— 55 Helfferich. Im Prozeß Erzberger⸗Helf⸗ Prozeß Erzberger⸗ e Finanzminiſter Südekum W. T. B. Berlin, 26. Jan. ferich wurde heute der preuf der Geſetzentwurf, der die rie vorſteht, ſcheiterte, der ſ. Zt. als Zeuge vernommen, we Ausfuhrzölle für die Indu gemacht wurde, als Helfferich Staatsſekretär des Innern war. Südekum erklärte dazu, es ſei damals bei ihm als Vertreter der ſozialdemokratiſchen Fraktion im Reichstag ſondiert wurde, ob er geneigt ſein würde, bei der Partei Ausfuhrzölle für Induſtrieartikel zu befürworten. Er habe eine geſetzliche Einführung von Einfuhrzöllen nicht für op⸗ vortun gehalten, weil die Neutralen mit Repreſſalien er⸗ — Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 1 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9819. 2 0 eee widern würden. Der Vorſitzende erklärte, daß es ihn haupz⸗ ſächlich intereſſiere, welche Stellung Erzberger damals ein⸗ genommen habe. Es werde ihm vorgeworfen, daß er den Regierungsplan zu Fall gebracht habe, während er ſpäter, als er nicht mehr im Auſſichtsrat war, für die Zölle einge⸗ treten ſei. Nach Südekums Eindruck hat ſich Erzberger ſei⸗ nen Argumenten nicht verſchloſſen, daß eine geſetzliche Rege⸗ lung mit Rückſicht auf die Neutralen abzulehnen ſei. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er den Eindruck gehabt habe, daß Erzberger ein materielles Intereſſe an dieſer Frage hatte, erklärte Südekum, daß er dieſen Eindruck keinen Augenblick gehabt habe. Dem Zeugen Unterſtaatsſekretär Müller, der mit dem damals von Helfferich bearbeiteten Geſetzentwurf über die Abgabe von Ausfuhrzöllen beauf⸗ tragt war, mit den verſchiedenen Parteiſührern Fühlung zu nehmen, hatte Erzberger erklärt, daß der Geſetzentwurf nicht ohne Debatte von allen Parteien angenommen werden dürfe. Er hatte aber den Eindruck, daß Exzberger von keinen an⸗ deren als ſachlichen Gründen in dieſer Sache geleitet wurde. Welche Gründe für dieſes Vorgehen Erzbergers vorlagen, dafür habe er keinen Anhalt. Deutſchland. Miniſter Dr. Koch über die Lage Deutſchlands. W. T. B. Bremen, 26. Jan. Der Reichsminiſter des In⸗ nern Dr. Koch ſprach hier in einer demokratiſchen Verſamm⸗ lung. Der größte Teil des Volkes wiſſe heute, daß wir ohne Ordnung untergehen müßten. Ueber den Einheitsſtaat äußerte der Miniſter, daß Unitarismus und Zentraliſation grundverſchieden ſeien. Einer gewaltſamen Zerſchlagung Preußens bedürfe es nicht. Das Reich werde ſich ſchon ganz von ſelbſt als der Stärkere erweiſen. Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ſeien unendlich groß. Die Arbeitsfreudig⸗ keit ſei dank der richtigen Behandlung der Maſſen zurück⸗ gekehrt, doch werde noch längſt nicht ſo viel gearbeitet, wie nötig ſei, um Deutſchland zu ernähren. Die Beamten ſchie⸗ nen mit der Einſicht voxanzugehen, daß uns nur vermehrte Arbeit helfen könne. Ein Schlichtungsgeſetz müſſe baldigſt erlaſſen werden, um den frivolen und politiſchen Streiks ein Ende zu machen. Die Einführung der Akkordarbeit ſei zu beſchleunigen. In der Außenpolitik ſei die Wiederher⸗ ſtellung der Einheitsfront dringend erforderlich. Die Koa⸗ lition ſei trotz der unvermeidlichen Unterſchiede die einzig mögliche Regierungsform. Wer ſie zerbreche, mache jede Regierung unmöglich. Ein Miniſterium eines nationalen Blocks ſei bei der verderblichen Haltung der Unabhängigen unmöglich. Auch die Deutſch⸗Nationalen kämen dafür nicht in Frage, da ſie den Umſturz der jetzigen Staatsform beab⸗ ſichtigten. f drohenden Unheil zu wehren ſuchen. Wieſer habet 2 Die Aufgaben der Landwirtſchaft. Berlin, 27. Jan. ö perſchaften richten folgenden Aufruf an alle Landwirte: erſt geſpannt. bung der Städte eintreten. Volkswirtſchaft geben. ſteht. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen müſſe man dem Man ſolle nicht immer nur den Zuſammenbruch ſehen, ſondern mit Stolz der Hal⸗ tung gedenken, die Volk und Heer 4% Jahre hindurch be⸗ Die großen landwirtſchaftlichen Kör⸗ Die Lage unſerer Bratperſorgung iſt gegenwrätig äuß⸗ Die greifbaren Vorräte der Reichsgetreide⸗ ſtelle reichen nur bis zur zweiten Hälfte des Februar, und wenn die Lieferungen nicht gauz erheblich ſteigen, müßten ſchon im März oder April Stockungen in der Brotverſor⸗ Das würde das Signal zu neuen Unruhen und damit zum Zuſammeubruch unſerer Die deutſche Landwirtſchaft wird und muß dieſer Not ſteuern, ſoweit es in ihren Kräften 0 Wo der Ausdruſch noch im Rückſtand iſt, weil bisher die Arbeitskräfle und Kohlen fehlten, muß alles daran ge⸗ ſetzt werden, jetzt in der kursen Spanne bis zum Beginn 5 5 5 Haus Friedberg. Erzählung von Ewald Auguſt König. 1(Nachdruck verboten.) Philipp fuhr fort: ua„Der alte Graf rief das ganze Dienſtperſonal zu mumen und erklärte, Komteſſe Meta habe eine Reiſe heit been Verwandten angetreten, wer es wage, die Wahr⸗ ent dieſer Erklärung zu bezweifeln, der werde ſofort f utlaſſen.“ warf Lund doch mußten alle Diener die Wahrheit wiſſen,“ dem Ladenburg ein.„Ich hielt ja mit dem Wagen hinter Nein ark, und einige Diener brachten Dein Gepäck, 1 dennoch wagte niemand, die neugierigen Fragen it auern und der benachbarten Edelleute der Wahr⸗ Graf Lemäß zu beantworten,“ fuhr Philipp fort.„Nur Willibald trat ſeinem Vater mit kecker Stirn ent⸗ gen, er verteidigte ſeine Schweſter, und es kam in deſſen zu heftigen Szenen. Aber das war es allein. Der gnädige Herr hatte jetzt nur noch Sinn auf utereſſe für ſeine Kunſtſammlung. Er kaufte alles Graf gab enorme Summen für ſein Steckenpferd aus. im G Willibald äußerte ſeine Mißbilligung darüber, und Herr kunde genommen hatte er Recht, denn der gnädige ert wirtſchaftete mit ſeinem Vermögen etwas ſehr leicht⸗ verk„Die ſchönen Wälder wurden zuerſt verpfändet, dann zeauft; ein Pachtgut nach dem andern ging in andere Cum über, der Graf mußte Geld haben, um die hohen Verbale, zahlen zu können, und was man unter ſolchen khältniſſen verkauft, wird in der Regel verſchleudert.“ Wilka in Folge deſſen kam es zum Bruch zwiſchen und meinem Vater?“ fragte die junge Frau. Di.„Der Bruch konnte nicht ausbleiben,“ antwortete der 8 achſelzuckend.„Graf Willibald erhielt von ſeinem Ge kein Geld mehr, ſeinen Vorſtellungen wurde kein 3 r hör gegeben. So mußte es zum Bruch kommen. Es gen nun ſechs oder ſieben Fahre her ſein, als Graf — * Willibald mir eines Tages, ſpät am Abend, befahl, ſein Pferd ſatteln zu laſſen. Er war erregt, ich ſah, daß er am ganzen Leibe zitterte, aber ich mochte nicht fragen, ich ahnte ſchon, was vorgefallen war. Ohne ſeinem Vater Lebewohl zu ſagen, ſchwang er ſich in den Sattel, das Roß ſprengte mit ihm von dannen.“ „Und mein Vater?“ fragte die junge Frau. „Er war ruhiger, als ich erwartet hatte. Willibald hat mich auch verlaſſen,“ ſagte er,„es mußte ſo kommen, unſere Anſichten gingen zu weit auseinander. Er kennt nichts von der Kunſt, er hat mir ſogar gedroht, beim Gerichte meine Entmündigung beantragen zu wollen; unter ſolchen Umſtänden konnten wir nicht mehr zuſam⸗ men leben.“ Und in der Tat kam eines Tags ein Advo⸗ kat, um eine gütliche Ausgleichung zu verſuchen, er for⸗ derte nichts weiter, als den öffentlichen Verkauf der ganzen Kunſtſammlung und Teilung des Vermögens unter die beiden Kinder, dafür ſollten die Letzteren ſich ver⸗ pflichten, dem gnädigen Herrn ein Jahrgehalt zu zahlen.“ „Natürlich ging der Herr Graf auf dieſen Ver⸗ gleich nicht ein,“ ſagte Ladenburg. 8 „Er hörte den Advokaten ruhig an, dann befahl er mir, den Herrn hinunter zu führen,“ eine weitere Ant⸗ wort gab er ihm perſönlich nicht. Der Advokat wollte Einwendungen dagegen erheben, aber der gnädige Herr wartete nicht einmal, bis er den Satz beendete. Wenn der Herr nicht ſofort hinausſcheert, ſo ſollen meine Diener ihm zeigen, wo der Zimmermann das Loch ge⸗ laſſen hat, rief er, und der Advokat hielt es nun doch für geraten, ſich zu entfernen.“ „Und was geſchah darauf?“ fragte die junge Frau, „hat Willibald ſich nicht entſchuldigt?“. „Er hat allerdings geſchrieben, aber ſeine Briefe ſind unerbrochen ins Feuer geworfen worden.“. „Und ſeitdem haben Vater und Sohn ſich nicht wiedergeſehen?“ Der alte Philipp ſchüttelte das Haupt.„Ich darf ſeinen Namen nicht nennen,“ antworte er,„der Bruch 1 ———— iſt unheilbar geworden durch die Frechheit des Advokaten. Ich will zugeben, daß ſeine Forderung in gewiſſer Be⸗ ziehung berechtigt war, aber er ging zu weit, er konnte und durfte nicht verlangen, daß der gnädige Herr ſich! von den Schätzen trennen ſollte, die er ſo mühſam ge⸗ ſammelt hatte und die allein noch ſeinem Leben Wert verliehen. Und dann hatte Graf Willibald, ſtreng ge⸗ nommen, auch kein Recht, ſein Erbe zu verlangen und den Vater von ſeiner Gnade abhängig zu machen, es war eben zu viel gefordert.“ „Und Sie glauben, dies alles habe den Vater mit der Menſchheit verfeindet?“ fragte Frau Ladenburg. „Ganz gewiß. Seit dem Tage, an dem Graf Willi⸗ bald ihn verließ, hat er keinen Beſuch mehr empfangen, auch das Schloß nicht mehr verlaſſen, einſam und allein ſitzt er in ſeiner Bibliothek und beſchäftigt ſich damit, alte Dokumente zu überſetzen. Nur in den Stunden, wo keine Fremde im Schloſſe ſind, wandert er durch dieſe Räume und beim Anblick ſeiner Kunſtſchätze erheitert wohl dann und wann einmal ein Lächeln ſein finſteres Geſicht.“ „Und wer beſorgt die Verwaltung der Pachtgüter?“ fragte Ladenburg. 5 a „Die Güter ſind längſt verkauft. Der gnädige Herr beſitzt nur noch dieſes Schloß und das kleine Stückchen Wald, das dahinter liegt. Ja, damals, als Komteſſe Meta noch hier weilte, waren ſchönere Zeiten,“ fuhr der alte Mann lebhafter fort,„damals hatten wir große glänzende Jagden und in jeder Woche heitere Geſell⸗ ſchaften. Jetzt iſt es ſchon ſeit Jahren ſo ſtill hier, wie auf einem Friedhofe.“ i ö .„Aber wenn die Forſten und Güter verkauft ſind, welche Einkünfte hat dann mein Vater noch?“ fragte die junge Frau, den Diener erwartungsvoll auſchauend. „Sie ſagten ja, er habe das Geld zum Ankauf ſeiner Kunſtſchätze benützt—“ „Oh, der gnädige Herr hat noch immer Hilfsquellen,“ erwiderte Philipp, raſch ihr ins Work fallend,„machen Sie ſich deshalb keine Sorgen.“(Fortſ. folgt.) 2 ner Gemeinde begaugen Wer Frühlahrbeſtellung den Ausdruſch zu Eüde zu führen und ſo raſch wie möglich abzulieferu. Wir richten an alle Landwirte die dringende Aufforderung, durch beſchleunigte Ablieferung des Brotgetreides dazu beizutragen, die jetzige Notlage zu überwinden. Es iſt Vorſorge getroffen, daß die nötigen Druſchmühlen und ſonſtigen Betriebsmittel der Landwirtſchaft zugeführt und der erforderliche elektriſche Strom zur Verfügung geſtellt wird. Soweit dies nicht der Fall ſein ſollte, wende man ſich telegraphiſch an die Reichs⸗ getreideſtellte. Eine Drohung der Eutente. W. T. B. Eſſen, 27. Jan. Nach einer Meldung einer hieſi⸗ gen Korreſpondenz hat die Entente die Erklärung abgeben laſſen, daß weitere Lebensmittelſendungen nach Deutſchland — werden, wenn Streik und Unruhen nicht auf⸗ Die Näumung der abzutretenden Gebiete im Oſten um 8 Tage verſchoben. W. T. B. Danzig. 26. Jan. Die Räumung der abautre⸗ tenden Gebiete in Weſtpreußen, Oſtpreußen, Oberſchleſien, Memel und Danzig iſt um 8 Tage verſchoben worden. Die Räumung der Zone in Allenſtein beginnt daher erſt am 31. Januar, und die der Abſtimmungsbezirke Marienwerder und Oberſchleſien ebenfalls erſt am 31. Januar. Der Vor⸗ marſch der Polen in Weſtpreußen kommt hierdurch am 31. Hauuar auf der Linie hart ſüdlich Berent zum Stehen. Die Räumung des abzutretenden Gebiets ſüdlich des Freiſtgates wird ſtatt, wie bisher beſtimmt, zum 4., erſt zum 6. Febr. vorzunehmen ſein. Bis zum Eintreffen der Ententetrup⸗ peu, das iſt bis zum 9. Februar, verbleiben kleine Departe⸗ ments Reichswehrtruppen zur Unterſtützung der Sicher⸗ heitspolizei im Dreiſtaatsgebiet. Das Generalkommando verläßt Danzig am 31. Januar und ſiedelt nach Köslin über. In Danzig verbleiben nur noch Nachkommandos unter Füh⸗ bung des Oberleutnants Stapff. Die Entente und der Frieden. Franzöſiſche Bürgermeiſter bezeugen das Wohlverhalten 4 deutſcher Soldaten. W. T. B. Berlin, 27. Jan. Die„Deutſche Ztg.“ veröffent⸗ licht aus Anlaß der infolge der Auslieſerungsfrage vor allem in der belgiſchen und der franzöſiſchen Preſſe wieder aufge⸗ tauchten Greuelgeſchichten von„deutſchen Schandtaten im be⸗ ſetzten Gebiet“ in ihrem Beſitz befindliche wichtige Doku⸗ mente der Bürgermeißtereien der Städte La Fere und Noyon, ſowie der Gemeinden Amigny⸗Rouy und Sinosnuy. In dieſen heißt es u. a.: Der Bürgermeiſter von La Fere erklärte, daß ſeines Wiſſens ſeitens der deutſchne Soldaten die Bewohner der Stadt La Fere in keiner Weiſe brutali⸗ ſiert oder vergewaltigt worden ſind, daß die franzöſiſchen in La Fere verpflegten Verwundeten genau ſo ſorgfältig behandelt worden ſind, wie die deutſchen Verwundeten und daß die durch La Fere ziehenen Gefangenen, die er befragt habe, keine Klagen über die ihnen von den deutſchen Truppen zuteil gewordene Behandlung haben verlauten laſſen.— In einem Bericht des Grafen Brigode, Bürgermeiſter von Bolemböroy, heißt es u. a.: Der Bürgermeiſter von Bariſis erklärte, daß ſeines Wiſſens nicht die geringſten Akte von Brutalität ſeitens deutſcher Soldaten gegen Angehörige ſei⸗ worden ſind und keinerlei Brand⸗ von Eigentum.— Nöel, Senator Stadt Nauon und Felix, zweiter Bürgermeiſter, bekunden, daß die deutſchen Soldaten ſich ſeit der Beſetzug der Stab: Noyon keinerlei Verbrechen oder Vergehen aegen Frauen und der haben zu Schulden kom⸗ men laſſen, daß die frauz un Verwundeten genau ſo verpflegt wurden wie die deutſchen, daß die franzöſiſchen und die engliſchen Gefangenen immer mit Menſchlichkeit von den deutſchen Behörden behandelt worden ſind.—(Dieſe Nachricht enthält für uns Deutſche nichts neues, ſie muß aber regiſtriert werden zum ichen, daß ſogar Franzoſen hin und wieder zu einem gerechten Urteil fähig ſind.) Die Anuslieferungsfrage. W. T. B. Paris, 26. Jan. Nach einer Privatmeldung des „Journal“ aus London meldet der Korreſpondent des„Daily Chroniele“ aus Wafſhington, in diplomatiſchen Kreiſen von Waſhington ſpreche man die Meeung aus, die Entſcheidung der Niederlande gegenüber dem Auslieferungsverlangen ſei den Alliierten willkommen. Die amerikaniſche Friedens⸗ delegation habe zwar aus Solidaritätsgefühl der Verfol⸗ gung Kaiſer Wilhelms i aber zugleich erklärt, daß ſie den Grundſatz mißbillige. i Engliſche Preſſeſtimmen zur Antwort Hollands. W. T. B. Amſterdam, 27. Jan. Wie der„Telegraaf“ aus London meldet, ſchreibt„Obſerver“ zur Antwortnote der Niederlande, ſie ſei entſchloſſen und beruhe auf unumſtöß⸗ lichen Beweisgründen. Die radikale„Reynolds News Pa⸗ ſtiftung oder Zerſtörung und Bürgermeister der De pers“ ſchreibt: Jede britiſche Regierung hätte dieſelbe Ant⸗ wort erteilt wie die niederländiſche.„Star“ ſchreibt: Die Koalitionsführer hätten von Anfang an gewußt, atz kein unabhängiger Staat jemals zuſtimmen werde, enen politi⸗ ſchen Flüchtling ſeinen Feinden auszuliefern. Alle wohl⸗ unterrichtetenperſonen hätten gewußt, daß das Verſprechen Llond Georges, den Kaiſer vor daks Gericht zu bringen, eine vollkommene Irreführung geweſen fei. „Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Die niederländiſche Re⸗ gierung hat in würdiger Sprache die Antwort gegeben, die erwartet werden konnte.„Evenina Standart“ ſchreibt: Der Inhalt der niederländiſchen Note entſpricht vollkommen den Erwartungen. 5 Nur„Pall Mall Gazette“ zieht gegen die Antwort der Niederlande zu Felde und ſchreibt: Holland habe ſich zum Bundesgenoſſen von Verbrechern gemacht. Finniſcher Proteſt gegen das Verlangen auf Auslieferung i Kaiſer Wilhelms. W. T. B. Helſingfors, 26. Jan. Alle inländiſchen Zeitun⸗ gen verbreiten einen Proteſt gegen das Verlangen auf Aus⸗ lieferung Kaiſer Wilhelms, den 70 der hervorragendſten Finnländer unterzeichnet haben. In dem Aufruf wird aus⸗ geführt, daß das Auslieferungsverlangen juriſtiſch und mo⸗ kraliſch verwerflich ſei. Der Präſidentſchaftswahlkampf in Amerika. W. T. B. Waſhington, 27. Jan. Hoover, der von weiten Kreiſen aufgefordert wird, die Präſideutſchaftskandidatur zu kraft des Friedensvertrags Japan Verpachteten Gebiete zu verhandeln. übernehmen, wurde im Senat vom Senator Reed heftig angegriffen, der ihn beſchuldigte, ein Ausländer und Be⸗ wunderer Groß⸗Britanniens zu ſein. Die Schantung⸗ Frage. B. L. London, 26. Jan. Aus Tokio wird gedrahtet, der japaniſche Geſandte in Peking notifizierte am Samstag, daß Träger der Rechte iſt, welche den Deutſchen in Kiautſchau zuſtanden. Infolgedeſ⸗ ſen iſt Japan bereit, mit China über die Rückerſtattung der N Der japaniſche Ge⸗ ſandte wies beſonders darauf hin, daß nach Verſtändigung mit Ching Japan ſofort ſeine Eiſenbahnwachen aus Schan⸗ tung zurückziehen würde und infolgedeſſen China alle Inter⸗ eſſen habe, möglichſt raſch Verhandlungen einzuleiten China hat noch nicht geantwortet. Im Kampf mit dem Bolſchewismus. Die Handelsbeziehnngen der Entente mit Sowjet⸗Rußland. W. T. B. Paris, 27. Jan.(Havas.] Die Somwfetregie⸗ rung hat die Entente davon verſtändigt, daß ſie unter der Bedingung des vorherigen Abſchluſſes eines Waffenſtillſtan⸗ des bereit ſei, die Hanbelsbezſehungen wieder mit ihr auf⸗ zunehmem. Weun die Entente dieſe Bebingung ablohnt, Uel⸗ ken ſämtliche alliterten Schiffe, die ſich gegenwärtig in ruſſt⸗ ſchen Hüfen befinden, verſenk werden. 5 chak in Gefangenſchaft. tiſche Oberkommiſſar für 9 85 T. U. Haag, 26. Jan. Der b Serbien iſt bei ſeiner Abreiſe in Frkutsk in ein Gefecht, das die Revolutionären Semjonow liefern mußten, verwickelt worden. Japaniſche Truppen kamen zur Hilfe, wurden aber von den Revolutionären, die den Schutz der Engländer über⸗ nommen hatten, zurückgewieſen. Es iſt intereſſant, daß die tſchechiſchen Truppen, die immer gern als zuverläſſig be⸗ ſchrieben wurden, auf der Seite ber Revolutionre ſind und daß ihre Führer alle Macht über ſie verloren haben. Kolt⸗ ſchak befindet ſich in Gefangenſchaft in Niſchnij⸗Udnisk. Aus allen Nachrichten geht hervor, daß die ganze ſibiriſche Unter⸗ nehmung der Alliierten ſich in völliger Auflöſung befindet. Die Konferenz der Randſtaaten. W. T. B. Helſingfors, 2 Die Konferenz der Ver⸗ treter der Randſtgaten u us hat am 23. Januar ihre Arbeiten abgeſchloſſen. auf Neutraliſierung der Oſtſee wird auf eine: 3 beſprochen werden, an der Vertreter der teilnehmen wer⸗ den. Die K auf ihr vert derfrieden ſe dem Vorſchlage Eſtland war da 8 5 und Lettland ſtimmten zu, Littauen enthielt ſich der Stimme und gegen. Eine andere Konferenz wird binnen kurzem in Riga zuſammentreten. Zwiſchen Polen und Lett⸗ land beſteht vollſtändige Einigkeit. VBadiſche Politik. 80 Die Aufteilung des Großgrundbeſitzes. Radolfzell, 27. Jan. Hier fand eine von über 800 Laud⸗ wirten aus dem ganzen Bodenſee⸗ und Hegaugebiet beſuchte Verſammlung ſtatt, in der die Aufteilung des Großgrund⸗ beſitzes besprochen wurde. Reichstagsabg. Diez ſprach ſich dabei im Sinne der Aufteilung aus. In Oberbaden balle fich in einzelnen Gemeinden der Großgrundbeſitz in einer Weiſe zuſammen, daß er die lebhafte Unruhe der Bauern hervorrufe und in Gemeinden mit Menſchenüberfluß die Entwicklung hemme. Man verlange nicht, das Pachtver⸗ hältnis völlig auszuſchalten, aber im Stedlungsgeſetz ſollte die Reihenfolge lauten: Eigentum, Erbpacht und Pacht. Die Regierung ſollte dieſer Stimmung der Bauernſchaft Rech⸗ nung tragen. Für die Verſtaatlichung des Großgrund⸗ beſitzes ſprach darauf unter teilweiſem Widerſpruch der Ver⸗ ſammlung Parteiſekretär Reinbold⸗Singen. Er führte u. a. aus, die Fürſtenbergſche Standesherrſchaft gebe heute nur aus finanziellen Ueberlegungen heraus ſo viel Grundbeſitz ab. Ferner äußerten ſich Vertreter der Fürſtenbergſchen Standesherrſchaft und der Markgraſſchaft Salem. Erſterer erhob Einſpruch gegen den verlangten Zwang, der durch die Geſetzgebung ausgeführt und von den Landwirten verfolgt werde. Dieſer Zwang bedeute einen Umſturz des Eigentum⸗ 82 begriffs. Das Eigentums recht der Standesherren ſei nach⸗ weisbar. Der Salemer Vertreter erklärte, das Reichs⸗ Siedelungsgeſetz paſſe nicht für badiſche Verhältniſſe. Den Standpunkt der babiſchen Regierung legte Arbeits⸗ miniſter Rückert dar. Die Frage der Aufteilung des Groß⸗ grundbeſitzes hänge mit dem Problem der Ernährung auf das engſte zuſammen. Die Regierung muß alle Mittel an⸗ wenden, die zur Vermehrung von Bauernland führen;: Millionen müſſen zur Urbarmachung von brachliegendem Land verwendet werden. Für tauſende Arbeitsloſer muß Beſchäftigung gefunden werden. Der badiſche Geſetzent⸗ wurf iſt jetzt fertiggeſtellt und wird bald den Landtag be⸗ ſchäftigen. Sein entſcheidender§ lautet:„In Baden ge⸗ legeuer landwirtſchaftlich geuntzter Grundbeſitz einer Per⸗ ſon kaun zu Sieblungszwecken enteignet werden, ſofern er 100 Hektar überſteigt.“ Der Miniſter betonte noch, die Schaffung vou wergbetrieben müſſe vermieden werden. Die Verſammlung nahm ſchließlich Richtlinien an, nach denen der landw. Parzellenbeſitz geſtärkt werden ſoll Da⸗ mit ſtellte ſich die Verſammlung auf den Boden der Auftei⸗ lung des Großgrundbeſttzes. Eine Erklärung der Eiſenbahnerorganiſationen zum Landtagsbeſchluß. Karlsruhe, 26. Jan. Zu dem Beſchluß des Landtags über die Auszahlung eines Vorſchuſſes an die Beamten und Staatsarbeiter haben der Verein des deutſchen Verkehrs⸗ perſonals, der badiſche Eiſenbahnerverband und der Arbei⸗ terlandesausſchuß eine Erklärung gefaßt, in der ſie dagegen Stellung nehmen, daß ihre Forderung auf Auszahlung eines Vorſchuſſes ohne jede Abſtufung vom Haushaltsaus⸗ ſchuß nicht berückſichtigt worden iſt. In der Entſchließung heißt es ſodann: Die Organiſationen haben pflichtgemäß auf die etwaigen Folgei, die aus der Nichtbeachtung ihrer For⸗ derungen entſtehen könnten, hingewieſen und die Verant⸗ wortung hierfür abgelehnt. Der Haushaltsausſchuß hielt jedoch unter Brüskierung der Eiſeubahnerorganiſationen an der Vorlage feſt, unter Zuſtimmung des Plenums, mit Ausnahme der Deutſch⸗ Nationalen, die ſich wie nicht anders zu erwarten war, der Abſtimmung enthielten. Der Bericht⸗ erſtatter, Herr Abg. Marum, bat es außerdem für notwendig erachtet, die Führer der Eiſenbahner als Geführte der Maſſe, die zu bedauern wären, zu charakteriſieren, anſtatt die Tätigkeit der Organiſationen und deren Führer, denen die bisherige Ruhe unter dem badiſchen Eiſenbahnperſonal zu verdanken iſt, abzuerkennen. Gegen eine derartige durch⸗ aus unbegründete, ſchwere Beleidigung des geſamten badi⸗ ſchen Eiſenbahnperſongls legen die drei Organiſationen ſchärfſte Verwahrung ein und weiſen dieſelbe mit aller Ent⸗ ſchiedenheit zurück. Der Berichterſtatter, wenn er es nicht auf eine abſichtliche Herausforderung der Eiſenbahner abge⸗ ſehen hatte, dürfte gerade das Gegenteil von dem erreichen, was er zu erreichen beabſichligte. 5 Proteſt des Badiſchen Beamtenbundes. Karlsruhe, 27. Jan. Der Badiſche Beamtenbung hat gegenüber dem badiſchen Finanzminiſterium geäußert, daß er ſich mit der vom Badiſchen Landtag beſchloſſenen Ab⸗ ſchlagszahlung auf die Erhöhung der Teuerungsbezüge für Beamte und Arbener von 250 M. für Verheiratete, 200 M. für Ledige über 21 Jahren und 150 M. für Ledige unter 21 Jahren nicht einverſtanden erklären kaun, da dieſe Rege⸗ lung nicht dem Ergebnis der Verhandlungen mit den Or⸗ ganiſationen in der Generaldirektion noch dem der nachfol⸗ genden Beſprechungen im Finanzminiſterium entſpreche. Dieſe Regelung iſt geeignet, die größte Beunruhigung und Mißſtimmung in den beteiligten Kreiſen hervorzuru⸗ fen. Der Beamtenbund beautragt daher eine Abſchlags⸗ zahlung von mindeſtens 250 M. für alle Beteiligten und außerdem 50 N. für jedes Kind. Baden und Nach bargebiete. — Mehr als öoprozentige Erhöhung der Güter⸗ und Perſonentarife auf den Eiſenbahnen. Die bereits angekün⸗ digte Erhöhung der Güter⸗ und Perſonentarife auf den Eiſenbahnen wird am 1. März d. J. in Kraft treten. Der Aufſchlag auf den bisherigen Fahrpreis dürfte mehr als 50 Prozent betragen. a g — Bedeutender Bierauſſchlag. Wie verlautet, laſſen auch die badiſchen Branereien die bereits in den übrigen deutſchen Bundesſtgaten vollzogene Erhöhung des Hektoliter⸗ preiſes entſprechend der Reichsbierpreisverordnung auf min⸗ deſtens 62 Mark am 31. Januar eintreten. Demgemäß er⸗ fahren auch gleichzeitig die Ausſchank⸗ und Flaſchenbier⸗ preiſe durch miniſterielle Verordnung einen entſprechenden Aufſchlag. Der erſtere dürfte dem Vernehmen nach durch⸗ ſchnittlich 12 Pfennig für je ein Zehntelliter Bier betragen. E= Handelserlaubnis u. Zwangswirtſchaft. Die Karls⸗ ruher Zeitung ſchreibt: Es ſcheinen Zweifel darüber zu be⸗ dee. 95 dsc Fandel mit Fellen, Häuten, Schuhen, Kleidern, meldet, daß nunmehr auch die Heimkehr der rechtsrheiniſchen gramm: Stoffen, WManuſakkrurwaren uſw. nach Aufhebung de Zwangsbewirtſchaftung erlaubnispflichtig iſt. Die erwähn⸗ ten Sachen ſind Gegenſtände des 1 Bedarfs. Für de Handel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs iſt Han⸗ delserlaubnis notwendig, gleichgültig, ob die Gegenſtände bewirtſchaftet ſind oder micht. 5 Was ſoll die„Greuzſpende“? Deutſches Land a deutſche Menſchen ſoll ſie deutſch erhalten. Deutſches Land von deſſen unermeßlichen Werten in unſerem Volke auch nicht annähernd die rechte Vorſtellung beſteht. Die Abſtim⸗ mungsgebiete in Schleswig, Oſt⸗ und Weſtpreußen und Oberſchleſien ſtellen ein Gebiet dar, das genau ſo groß it wie Sachſen und Württemberg zuſammen, ein Gebiet, auf dem über 3 Millionen Menſchen wohnen, deren Arbeits⸗ in kraft zum Wiederaufbau des Reiches noch viel unentbehr⸗ ga licher iſt, als ihre Steuerleiſtungen zur Entlaſtung den übrigen Reichsteile ſind. Es handelt ſich um Land, das— zum Beiſpiel nur— über die Hälfte aller deutſchen Kohle der in ſeinem Schoße birgt, Laud, das ſich ſelbſt ernährt und ite dazu für das innere Reich allfährlich an Mehl zwölf, Kar toffeln ſechzig, an Zucker drei und an Hülſenfrucht ebenſo⸗ b viel Millionen Zentner übrig hat, Land, das außer den eigenen Bewohnern 6% Millionen Menſcheu ſatt machen kaun. Müßten wir nur für ſie die notwendigſte Nahrung aus dem Auslande holen, ſo betrüge allein bierfür den Unterſchied im Preiſe mehr als ſechs Milliarden Mark im Jahre.— Wer daher durch einen Beitrag zur„Gren⸗ wende“ die Deutſcherhaltung jener deutſchen Länder ſör⸗ dert, der ſchafft ſich ſelbſt wirtſchaftliche Entlaſtungen für 2 die Zukunft. Beiträge für die„Grenzſpende“ nimmt der Verlag der Zeitung, der darüber öffentlich quittiert, unt? dem Kennwort„Grenz⸗Spende“ entgegen. Einzahlungen können auch bei den Banken oder auf Bankſcheckkonto Ber lin Nr. 73 776 erfolgen. 3 A 330 3 * Iſt freiwillige Mehrarbeit über 8 Stunden erlaubt? Eine bemerkenswerte grundſätzliche Entſcheidung wegen Uebertretung des Achtſtundentages fällte die Strafkammer de in Elbing. Ein Schneidermeiſter aus Deutſch⸗Enylau be? ſchäftigte 2 Lehrlinge, die oft bei dringenden Arbeiten ohne Willen des Meiſters freiwillig und gern mehr als 8 Stunden arbeiteten. Dies kam zur Anzeige und— i Schneidermeiſter erhielt einen gerichtlichen Strafbefehl über 100 Mark. Er erhob gegen dieſen Einſpruch und R. das Schöffengericht in Deutſch⸗Eylau ſprach ihn frei, in⸗ es dem es im Urteil unter anderem ausführte, daß die Ver ordnung vom 23. November 1918 nicht beſage, daß frei?, wllige Arbeit verboten iſt. Auch die Strafkammer in Elbing ſtellte ſich auf dieſen Standpunkt und perwarf die Berufung der Staatsanwaltſchaft. Wie der Gerichts vo? ſitzende in der Urteilsbegründung treffend ausführte, iſt es nur anerkennenswert, daß die beiden Lehrlinge, die da⸗ für geradezu eine Belohnung verdient hätten, ſich zur Ar⸗ beit drängten; denn das Vaterland braucht viel Arbeit, um zu geſunden. 8 z Karlsruhe, 27. Jan. Wie in der„Karlsr. date mit⸗ geteilt wird, ſand am 20. Januar im Reichswirtſf aftsmink⸗ 18 ſterium in Berlin unter dem Vorſitze des Reichswirtſchafts⸗ and miniſters Schmidt und in Auweſenheit des badiſchen Mini⸗ i ſters des Innern Remmele und der Mitglieder der bad. 3 wirtſchaftlichen Vertretung eine Ausſprache ſtatt. Befonders beſprach man die Kohlenverſorgung, Eiſenverſorgung und? Fragen der Eiſenausfuhr. e a Karlsruhe. 27. Jan. Bei den zwiſchen der General“ direktion der Staatsbahnen und den Eiſenbahnerorgan iu tionen in den letzten Tagen abgehaltenen Beſprechungen wurde von Regierungsſeite die Zuſtimmung gegeben, daß b die Gehaltsklaſſe K 3 aufgehoben werde. Ferner wurde zu? D geſagt, daß die Bezeichuung„Bermſer“ künftig fallen ge⸗ laſſen wird und die Betreffenden unter der Amtsbezeichnung „Schaffner“ zu dieſen aufrücken. z Karlsruhe, 27. Jan. Am Sonntag fand eine aus allen Landesteilen gut beſuchte Tagung des Verbandes der ba Büro⸗ und Kou⸗leibeamten ſtatt. Der Verband umfaßt über 500 Mitglieder. Verbandsvorſitzender Schäfer betonte, daß es Aufgabe des Verbandes ſei, durch ſachliche Zuſamm menarbeit mit der Regierung in allen Beamtenfragen einn ein gerechte Linie zu finden. Die Verſammlung befaßte ſich der dann hauptſächlich noch mit dem Reichs beſoldungstarif Außerdem wurde die Schaffung von Beamtenbüros ge. wünſcht, wie ſie ſich bei der Eiſenbahnverwaltung und beim ee Finanzminiſterium bewährt haben. 3 n Maunheim, 27. Jan. Das„Mannheimer Tagblatt Kriegsgefangenen in Ausſicht ſteht, und zwar ſollen die Transporte am 27. Januar beginnen, ſo daß in Mannheim faſt jeden Tag 1000 Mann eintreffen. Die Ankunft der Transporte iſt leider von den Franzoſen ſo angeſetzt, daß die Gefangenen lange vor Tagesanbruch hier eintreffen. 16: Badeu⸗Baden. 26. Jan. Aus einer bieſigen Villa wurden in der Nacht zum 24. Silbergegenſtände und Kleider im Geſamtwert von 200000 M. entwendet. Die Verüher des jüngſt gemeldeten Einbruchdiebſtahls im Merkur⸗Re⸗ ſtaurant wurden in der Perſon zweier junger Burſchen aus Eberſteinburg verhaftet. 3 ** Offenburg. 26. Jan. Wie die„Offenb. Ztg.“ hört, sol vom 1. Februar ab die Einreiſe in das Kehler Brückenkopf gebiet weſentlich erleichtert werden. Von dieſem Zeitpun ab ſei nur noch ein einfacher Reiſepaß, wie bei der Einreiſe in das andere beſetzte Gebiet erforderlich. 3 * Gutach, 27. Jan. Durch Flucht aus franzöſiſcher Ge, fangenſchaft kam kürzlich Landwirt Joſef Röſch in ſein? Heimat zurück. Mit ihm ſind, wie die Freib. Ztg.“ berichte,“ noch ſieben ſeiner Leidensgenoſſen geflohen, von denen“„ doch nur drei unter vielen Gefahren und Entbehrungen die Heimat erreichten. 1 e Waldshut, 27. Jau. Die Entwertung des Geldes zeig ſich auch in den Preiſon die jetzt für Nußbäume bezahlt wen den. Ein allerdings ſchönes Exemplar dieſer Gattung wurde in Birkingen zum Preiſe von 3500 M. verkauft. Dafür be⸗ kam man früher ſchon eine Ausſtattung. Aus dem Wirtſchaftsleben mg Eine Ausſprache mit den bürgerlichen Parteien. beo Die pier wirtſchaftspolftiſchen Verbände der deutſchen Leit Landwirtſchaft(Bund der Landwirte, Deutſcher Landbund Vereinigung der deutſchen Bauernvereine und Deutſcher auernbund) hielten mit Vertretern der vier bürgerli Parteien der National⸗ und der preußiſchen Landesve⸗ ſammlung eine Bergtung über unſere Ernährungswirt⸗ ſchaft ab. Die vier Verbände unterbreiten folgendes Pr 1. Die Viehwirtſchaft ſoll ſofort freigegeben werden. 2. Die Bewirtſchaftung der Kartoffeln ſoll mit dem lau⸗ fenden Wirtſchaftsjahr ihr Ende erreichen. 3. Bei Brotgetreide ſoll vom 1. Auguſt 1920 ab grund⸗ lätzlich freie Wirtſchaft eintreten. Sollte die Regierung dieſem Standpunkt nicht beitreten können, ſo iſt eine Art der Landlieferung zu weſentlich erhöhten, den verteuerten Löhnen und Produktiouskoſten entſprechenden Grundpre, ſen durchzuführen. i 5 4. Milch und Kuhbutter, ſoweit ſie zur Verſorgung der Kinder, Kranken und ſtillenden Mütter notwendig ſin ſind durch Lieſerungsverträge zu beſchaffen. Alle übrigen landwirtſchaftlichen Produkte ſollen vo 1. Auauſt 190 ab frei werden. In eingehender Debatte ſtimmien die Fraktionsvertreter den Grundgedanken Da man es für ausgeſchloſſen hält, daß die aus Ve⸗ tretern des Reichsausſchuſſes der deutſchen Landwirtſe und dem interſtaatsſekretär Peters gebildete Komm angefichts der bekannten Stellung des Neichtwineſe ums zum jetzigen Suſtem der Zwangswirtſchaft deſſen ruinöſen Folgen ein praktiſches Ergebnis er⸗ werde, ſol verſucht werden, dem Reichs wirtſchafts⸗ er wegen der Schwere ſeiner Verantwortung einen nentariſchen Beirat zur Seite zu ſtellen. i eee — eee are 3 8 8— 8— Kleine Nachrichten. Ungenügende Arbeitsleiſtung in den Eisenbahn woerkſtät⸗ i Alle bisherigen Bemühungen der Eiſenbahnverwal⸗ die Leiſtungsfähigkeit der Eiſenbahnwerkſtätten wirk⸗ e 4—3 letzten Monaten ſtark geſunken. Die Gefahr einer ben Stillegung des Eiſenbahnbetriebes rückt infolge Neihe ppbeit an rollendem Material immer näher. Eine der. Eiſenbahnwerkſtätten ſind wegen völlig ungenügen⸗ ier kungen bei Veraicht der Wiederbeſchäftigung der Ar⸗ 0 geſchloſſen worden. ö 5 Vefangenentrausporte durch die Schweiz. 16 000 deutſche ASgefangene aus Frankreich, ſowie 1700 Kranke und Fcherverſebte werden in aller Kürze über ſchweizeriſches in die Heimat befördert. wotk ie ngenenheimkehr. Am 27. Jauuar wird der Abtrans⸗ 4 die in dr Uinksrheiniſch beheimateten deutſchen Gefangenen, 3 endet f. franzöſiſchen Kampfzone untergebracht waren, be⸗ berken Beſetzung der Stadt Thorn. Das polniſche Armee⸗ polnisch mando gibt bekannt: Die Stadt Thorn iſt von den — Truppen beſetzt worden. Am 25. Februar wird neten in Haller mit einer Gruppe von Reichstagsabgeord⸗ mischen Thorn einrücken. Am 25. Januar werden die pol⸗ bird z. Truppen die Weichſel überſchreiten. Am 1. Februar A r Weſtteil des Danziger Freiſtaates beſetzt werden. „Februar werden die Polen bis zur Danziger Bucht 8 ker und am 4. Februar wird die Beſitzergreifung der ſattſinden im Friedensvertrag zugeſprochenen Meeresküſte bre n Widung von Eiſenbahnpaſſagieren durch poln. Trup⸗ rn auf dem Hauptbahnhof mit dem Perſonenzug aus n. Ohne Reviſion wurden alle ſchweren el cke zurückbehalten, auch ſolche, die keine Lebens⸗ henthielten. Ebenſo wurden Wertſachen, darunter gol⸗ 5 Ueb ren, geraubt. 1 schu 200 Flugzeuge durch Feuer vernichtet. Im Flug⸗ man a dpen des Flugplatzes in Warnemünde entſtand, wie N dunimmt, durch Warmlauſen einer Maſchine Groß⸗ Flagzenerch das nach der„Warnemünder Zeitung“ über 200 den. 9 darunter zwei Rieſenſlugzeuge, vernichtet wur⸗ r Geſamtſchaden geht in die Millionen. Rot rbarneſche Flagge wird wieder gegrüßt. Laut„Nieuw ſehl 85 iſche Courant“ hat die britiſche Admiralität Be⸗ f dried geben, daß in Anbetracht der Wiederherſtellung des 1 e deutſche Flagge wieder gegrüßt werden muß. berors üngariſche Nationalverſammlung. Eine Regierungs⸗ flonalvenng beſtimmt als Taa des Zuſammentritts der Na⸗ donalverſammlung den 16. Februar. Die Wahlen zur Na⸗ en 100 ammlung begannen Sonntag früh und werden in di m ahlbezirken der unbeſetzten Gebiete des Landes orgen abend beendet ſein. f. deeſhe ſordräniſche! Sündenböcke Ein Teil der rumsnniſchen dor(ordert, daß Bratianu und mehrere andere Miniſter Dokurekicht geſtelflt werden. Sie haben nicht nur politiſche nen etoplebeiſeite gebracht, ſondern den Staat um Millio⸗ dee Mei Premierminiſter dementiert den„Times“ zufolge dung, wonach der britiſche Generalſtab Truppen nach tanfaſus od anderen Teilen Rußlands entſende. Der Rat in Paris habe lediglich die Entſendung von erial nach dem Oſten gutgeheißen. Ham oſt in Moskau.„Svenska Dagbladet“ veröffentlicht f L Voltstelegramm aus Dorpat, das meldet, daß der Rat Twer h. Mommiſſare ſich wegen der Peſt von Moskau nach 1 egebe. 5. bio, daß rive in Japau.„Central News“ melden aus To⸗ 0 die dort wütende Fufluenza an einem Tage 1700 gefordert hat. ———— i Drahtnachrichten. „ Adern oder Anſchluß“, die Parole für Oeſterreich. 5 Wien. 27. Jan. Auf Anregung der national⸗ bu en Partei fand hier mit der Tagesordnung 5 bder frnſchluß⸗ eine aroße Volksverſammlung ſtatt. erfbeutſche Dinghofer, einer der Prädenten der Na⸗ dd iſch⸗ Sammlung, ſetzte die Gründe auseinander, warum une. Voterreich. auf ſich ſelbſt angewieſen. nicht exiſtieren krech gan allen den Plänen, die man bezüglich Deutſch⸗ Muß echs hege, ſei nur der eine richtig, der auf den An⸗ ußen golf des alte Mutterland hinarbeitet. Die jetzigen and niatiſchen Verhältniſſe ſeien dem Anſchluß an Deutſch⸗ s ungünſtig. Das hätten die jünaſten Erklärungen 1. ſeiceneigt. Auch die Italiener und die Tſchecho⸗Slo⸗ nidigkern nicht dagegen. Frankreich müſſe von der Not⸗ e müſset des Auſchluſſens überzeugt werden. Die Pa⸗ ist. beute lauten: Dorehin, wo der Platz aller Deut⸗ Wpunf ie übrigen Redner ſteſften dch auf den gleichen e der Zug aufloſte. . Konſtan;„Die Türkei wehrt ſich. 5 Ii erhielteinovel, 27. Jan. Die anatoliſchen Deyntier⸗ 18 una von 8 e i e e gebietsz eng, in der Kammer ſich jedem Eingriff i n die ſoforeſang des osmaniſchen Reiches zu widerſetzen und an ſprige Räumung der beſetzten Gebiete zu verlangen. das 4 von der Demiſſion des Kabinetts Ali Riza Pa⸗ derdöveſi der Bildung eines neuen Miniſteriums unter Litern. er Marſchall Jözet und nationaliſtiſchen Mitar⸗ Lokales. ngesdeimkehr der Kriegsgefangenen. In der ver⸗ f an Woche ſind 13 000 Gefangene im beſetzten Ge⸗ Glan getroffen. In der laufenden Woche ſollen 26 000 In dene ankommen. 5 Fran thaven ſind am Montag 551 Kriegsgefangene Di ankreich gelandet worden. Frotrat rotration. Die beabſichtigte Herabſetzung der ird 1 iſt, wie heute amtlich aus Berlin mitgeteilt Aderftäräuig nicht beabſicht g. Es ſcheinen ſich ſtarke in wir ude dagegen gezeigt zu haben. Vom 1. Februap origen das Getreide ſtatt zu 84 zu 90 Prozent(im die Dr Jahr 96 Prozent) ausgemahlen. Die Kohlen für 1 auſcharbeiten ſind endlich auf dem 0 Die gro⸗ im düdwirtſchaftlichen Körperſchaften Deutſchlands for⸗ Au Vandwirte dringend auf, durch beſchleunigte Ab⸗ des verfügbaren Getreides die ſchwere Notlage land hergeſtellte Margarine 150 ie der T. U. mitgeteilt wird, wurden am 19. Januar euszuſtandes zwiſchen dem britiſchen Reich und Deutſch⸗ engliſ ne engliſchen Truppen gegen die Bolſchewiſten. Der dieſes herrlichen Wildes. — Die Gehälter der Reichsbeamten. Nach der neuen Reichsbeſoldungsordnung werden ſich die Grundge⸗ hälter der zwölf Beamtenklaſſen, die nunmehr geſchaffen werden ſollen, zwiſchen Anfangs⸗ und Endgehalt be⸗ wegen wie folgt: Beamtenklaſſe eins 3000 und 4500 Mk., zwei 33005000 Mk., drei 3600—5500 Mk., vier 4200—6300 Mk., fünf 4800—7200 Mk., ſechs 5400—8100 Mk., ſieben 6000—9000 Mk., acht 6300 bis 9500 Mk., neun 7000—10 500 Mk., zehn 8000 bis 12 000 Mk., elf 950014000 Mk., zwölf 12000 bis 18 000 Mk. Die Ortszulage wird ſich bei Klaſſe eins bis drei auf 2000 Mk., bei Klaſſe vier bis acht auf 3000 Mk., bei Klaſſe neun bis zwölf auf 4000 Mk. be⸗ laufen. Dieſe Sätze ſind penſionsberechtigt, nicht aber die mit 50 Prozent Zuſchlag vorgeſehene Teuerungszu⸗ zulage. — Preiserhöhungen. Der Preis für in Deutſch⸗ iſt von 8.97 auf 14 Mark das Kilo erhöht worden. Der Preis für Zink, der bisher 510 Mk. für den Doppelzentner betrug, wurde auf 650 Mk. hinaufgeſetzt; die Preiſe für Oefen ab 15. Januar um 20 Prozent. Das Beſchälgeld auf den ſtaatlichen Plätzen in Würt⸗ temberg iſt von 10 auf 70 Mark erhöht worden. — Zuckererzengung. Die Zuckererzeugung im Deuk⸗ ſchen Reich hat in den erſten drei Monaten des Betriebs⸗ jahrs(September, Oktober und November 1919) rund 8 835 200 Zentner betragen gegen 16 292 200 Ztr. im Vorjahr. Das Flugwild. Nach der Statiſtik werden von Rebhühnern jährlich 4 Millionen Stück geſchoſſen. Den zweiten Platz nehmen die Wildenten mit 400 000 Stück ein, dann kommen die Faſanen mit 300 000 Stück, die Wachteln mit 150 000 Stück, die Bekaſinen mit 80 000 Stück, die Waldſchnepfen mit 65 000 Stück, die Zahl der Auer⸗, Birk⸗ und Haſelhühner beträgt zuſammen etwa 15 000. Die geringſte Zahl weiſen die Trappen, das Großwild unter den Vögeln, auf, etwa 1200 Stück. Der Beſtand unſeres Flugwilds hat während des Kriegs ſehr gelitten. 5 Vermiſchtes. Die Grundſchule. In Preußen dürfen die ſtaat⸗ lichen Vorſchulen(Elementarſchulen) keine neuen Schü⸗ ler mehr aufnehmen. Die Schüler müſſen in die neuen allgemeinen Grundſchulen eintreten, für die aber noch kein Lehrplan aufgeſtellt iſt. f Wohin das deutſche Silber kommt. Engliſche Blät⸗ ter melden, in London ſeien rieſige Mengen deutſchen Silbergelds angehäuft. Die Münzen werden eingeſchmol⸗ zen und von dem Kupferzuſatz(10 Prozent) befreit. Die damit beauftragten Schmelzereien ſind aber dermaßen überlaſtet, daß ſie die verlangten Silberbarren nur lang⸗ ſam abliefern können. Das Silber wird von England an China geliefert. Die engliſche Regierung hat näm⸗ lich China„empfohlen“, eine Tollarmünzeinheit in Silber zu ſchaffen und ferner ſilberne und kupferne Scheide⸗ münzen zu prägen. Für etwa 200 Millionen Gold⸗ mark Silber iſt bereits nach China verſchifft worden und weitere Sendungen werden folgen. Das nennt man ein Geſchäft! In Deutſchland aber werden die Silbermün⸗ zen außer Kurs geſetzt. 8 Raub. Mitten in der Stadt Berlin wurde am Dienstag abend einer Frau Crohn auf der Straße von Räubern eine Handtaſche mit 200000 Mark Inhalt ent⸗ riſſen. Die Räuber entkamen. 15 Bei Bochum(Weſtfalen) wurde ein Kraftwagen, der auf das Kohlenwerk Konſtantin die Lohnge der bringen ſoll⸗ te, von drei bewaffneten Räubern morgens 7 Uhr über⸗ fallen. Den Verbrechern ſind 337000 Mark in die Hän⸗ de gefallen. Reicher Fiſchſang. In Hamburg ſind deutſche Fi⸗ ſcherfahrzeuge mit reicher Beute eingelaufen. Am 22. Januar wurden 1000 Zentner Sprotten und Heringe gefangen. 3 Der Brotpreis in Belgien wurde auf 1 Franken für 1 Kilogramm feſtgeſetzt, etwa 3.20 Mark nach jetzi⸗ gem deutſchem Geld. a i Die Peſt. Bekanntlich wüten ſeit mehr als einem Jahr in den öſtlichen Ländern, in Wolhynien, Podolien, Beſſara⸗ bien, in Galizien und Polen Seuchen und die Peſt. Von Typhus ſollen in einem halben Jahr allein über eine Million Menſchen befallen worden ſein. Nun melden Prager Blätter, daß durch galiziſche Einwanderer die Peſt in Schleſien eingeſchleppt worden ſei und daß die Seuchen ſich durch den Strom der Einwandernden immer mehr nach Weſten ausbreiten. N 5 Die Influenza herrſcht ſtark in einigen Städten Nord⸗ amerikas. In Chicago ſind alle Spitäler mit Influenza⸗ kranken überfüllt. Das Ende des Wiſent. Europa noch in freier Wildbahn ging, iſt im September des Jahres 1919 niedergeknallt worden. Dieſe trau⸗ rige Mitteilung macht nach zuverläſſigſten Quellen Eber⸗ win von Czerlanka im„St. Hubertus“. Damit iſt der ſtarke Waldſtier der litauiſchen Wälder, der mähnenum⸗ wallte Wiſent mit dem kurzen Horn, der letzte Vertreter einer ſonſt ausgeſtorbenen Wildgattung, der im Urwald von Dialowies auch noch eine Zufluchtſtätte gefunden hatte, nunmehr in Europa ausgerottet. Die Kugel eines Wil⸗ derers hat den letzten„Waldſtier“ in freier Wildbahn niedergeſtreckt. Ein tragiſches Ende hat ſo dies Wild gefunden, das vor dem Ausſterben auf Befehl des Zaren gerettet worden war. In der letzten Zeit hatte freilich die ruſſiſche Jagdverwaltung durch übermäßige Fütte⸗ rung aus dem Wiſent eine Art Parkwild gemacht. Aber durch die verſtändigen Maßnahmen der deutſchen Forſt⸗ verwaltung vom September 1915 bis zum Ende des Jahres 1919) war der Wiſent gezwungen worden, ſeine Nahrung ſelbſtändig im Wald zu ſuchen und ſo wieder zum Wild geworden. Nach dem Abmarſch der deutſchen Beſatzung am 22. Dezember 1918 begann die Vernichtung Die etwa 120— 140 Stück, die noch vörhanden waren, blieben ſchutzlos im Walde zurück und wurden von den litauiſchen. Waldbauern, die die Hoff- 585 Der letzte Wiſent, der in jetzt bereits alle den Kug e altdeutſchen nung auf reichen Gewinn für Kopfſchmuck und Fell ſowie wilde Jagdluſt trieb, erlegt. In Europa gibt es alſo keinen Wiſent mehr, aber im Kaukaſus, den man den „ſechſten Erdteil“ genannt hat, weil ihn die Ruſſen weder zu Europa noch zu Aſien rechnen, lebt wohl noch hie und da ſein wilder Vetter, der„Tſcherkeſſenbüffel“. Doch wie lange noch? Im Jahre 1895 ſchätzte der Direktor des kaukaſiſchen Muſeums in Tilſit Radde den Wiſent⸗ beſtand des Kaukaſus, der den Großfürſten Georg und Sergius Michaelowitſch gehörte, auf 300 bis 600 Stück. Der ruſſiſche Zoologe Filatow, der eine Karte von dem Kubanſchen Jagdrevier anfertigte, gab im Jahre 1911 die Zahl der noch vorhandenen Wiſente auf höchſtens einige hundert an. Jetzt haben die Kuban⸗Koſaken nach dem Sturz des Zarenhauſes die Rückgabe des Jagdgebietes ver⸗ langt, und es iſt wohl anzunehmen, daß bald kein Tſcher⸗ keſſenbüffel mehr vorhanden ſein wird, wenn nicht ſchon geln der Koſaken zum Opfer gefallen find. Das Ende des Wiſents, das durch großartige Na⸗ turſchutzmaßnahmen noch aufgehalten worden war, iſt alſo als Folgeerſcheinung des Kriegs nunmehr eingetreten. — Die Valuta. Die Reichsmark iſt an der Genfer Börſe auf 7 Rappen(etwa 5½ Pfg.), die öſterreichiſche Krone auf 1,1 Rappen(nicht ganz 1 Pfg.) geſunken. In Holland werden 100 Gulden mit 2520 Mark(ſtatt 170 Mark) berechnet. Jufolge des Streiks in Italien iſt der italieniſche Lire auf 37 Rappen(ſtatt 100) zurückgegangen. Warum die Kleiderſtoffe ſo tener ſind. Die Unter⸗ ſuchungen, die man in England über die ungebührlichen Gewinne in verſchiedenen Induſtrien anſtellt, haben zu der Feſtſtellung geführt, daß bei der Herſtellung von wollenen und halbwollenen Kleiderſtoffen Gewinne in der Höhe von 400 bis 3200 v. H. gemacht worden ſind. Die„Times“ bemerkt dazu, daß dieſe Feſtſtellung für eingeweihte Kreiſe durchaus nicht überraſchend komme. Die Fabriken in Yorkſhire ſeien im Frühling von Käu⸗ fern aus dem Feſtland geradezu überſchwemmt worden, und dieſe hätten jeden Preis bezahlt. Die größere Menge der Ware ſei nach Deutſchland gegangen, und zwar meiſt auf dem Weg über die fkandinaviſchen Länder; ein Teil auch über Frankreich und Belgien. Im engliſchen Publikum ſchlägt man vor, Ausfuhrverbote zu erlaſſen, aber die Regierung halte es, nach der„Times“, für rich⸗ tiger, die Erzeugung ſo zu ſteigern, daß ſie der Nachfrage mit der Zeit en ſeuneche. f Weimarer Nationalfeſtſpiele. Der Vorſtand des Schillerbunds in Weimar hat ſich entſchloſſen, die deut⸗ ſchen Schüler und Schülerinnen des In⸗ und Auslands zu den ſeit dem Sommer 1913 ausgeſetzten Nationalfeſt⸗ ſpielen einzuladen. Bei den diesjährigen Spielen wer⸗ den Schillers„Tell“ und„Don Carlos“ ſowie Goethe 1 „Torquato Taſſo“ zur Aufführung gelangen.. Schenkung. Die Firma Felten u. Guilleaume A.⸗G. hat dem Oberbürgermeiſter von Köln die Summe von 100000 Mark überwieſen zur Linderung der Not für die durch das Hochwaſſer Geſchädigten. 5 Strafe für Denkmalſchänder. Vier junge Leute, ein Verſicherungsbeamter, ein Bankbeamter, ein Hand⸗ lungsgehilſe und ein Gaſtwirtsgehilfe in Leipzig, hatten nach einem Tanzvergnügen das ſchöne Schillerdenkmal in weißem Marmor mit Schuhwichſe angeſtrichen. Der Stein konnte bis jetzt noch nicht ganz gereinigt werden. Das Jugendgericht verurteilte die Buben zu Gefängnis⸗ ſtrafen von 4—6 Wochen. Ueberfall. In Kaſſel erſchienen am hellen Tag in der Wohnung eines Kaufmanns vier unbekannte Män⸗ ner, die angeblich Platin kaufen wollten. Sie zwangen die in der Wohnung befindliche Frau zur Herausgabe der Schlüſſel, raubten eine Summe von 80000 Mark, betäubten die Frau und ihre Schweſter mit Aether und entkamen unerkannt. 8 Großſener. Auf dem Flugplatz Warnem ün de (bei Roſtock) brach in der Flugzeughalle ein Brand aus, in der 200 Flugzeuge, darunter 2 Rieſenflugzeuge, abmontiert zur Ablieferung an die Entente bereit lagen. Die ganze Halle mit allen Flugzeugen verbrannte. Der Schaden beträgt mehrere Millionen. Die Stimmung im Zeitungsgewerbe. Auf dem Parteitag des Zentrums erklärte der Verleger Len! ſing(Dortmund), durch die neue Anzeigenſteuer werde dem Zeitungsgewerbe eine Sonderbelaſtung von 300 Mil⸗ lionen Mark auferlegt. Das Betriebsrätegeſetz ſei für die Preſſe unerträglich. Er halte es für ſeine Pflicht, dar⸗ auf aufmerkſam zu machen, daß die politiſchen Parteien eine Kataſtrophe erleben können, wenn nicht in aller Bälde für das Zeitungsgewerbe Schutzmaßnahmen getrofſen wer⸗ den.“ a Briefmarken⸗Preiſe. Vor kurzem hielt das„Mar⸗ ken⸗ und Ganzſachenhaus G. m. b. H.“ in Berlin eine Verſteigerung von Briefmarken ab, bei der ganz unge⸗ wöhnlich hohe Preiſe erzielt wurden, beſonders für die ſogenannten klaſſiſchen deutſchen Marken. Es wurden bezahlt für einen Dreierſtreifen Baden 1851 1 Kreuzer bräunlich 1125 Mk.(Katalogwert für die einzelne Marke je 85 Mk.), Baden 1853, 12 Kr. gelb 7300 Mk.(vorjäh⸗ riger Katalogwert 2500 Mk.), Bayern 1849 1 Kr. tief⸗ ſchwarz 1400 Mk.(225 Mk.), Bayern 1879, 1 Mark rötlich lila, Waſſerzeichen: wagrechte Wellenlinien 1025 Mk.(350 Mk.), Deutſch⸗Kamerun 1914 5 Mark ſchwarz und rot auf Brieſſtück 4300 Mk.(1200 Mk.), Braun⸗ ſchweig 1864, bogenförmig durchſtochen ½ Silbergroſchen ſchwarz auf grün 4700 Mk.(1200 Mk.), Einzelne Berge⸗ darf⸗Marken erzielten Preiſe zwiſchen 1200 und 6800 Mk.(1000 Mk.), Bremer⸗Marken bis zu 5000 Mk. (2000 Mk.), Mecklenburg⸗Strelitz 1864 ½ S.⸗Gr. rot⸗ orange auf Briefſtück 4200 Mk.(600 Mk.), Oldenburg 1858 ½ Gr. ſchwarz auf grün 4200 Mk.(1500 Mk.), die bekannte 3 Pfg. rot, Sachſen 1850, die geſuchteſte der g Kleinſtaatmarken, in je einem Exemplar 11200 Mk. und 9900 Mk.(1750 Mk.). SC Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Arbeits⸗Oergebung. Die Gemeinde vergibt im Submiſſtons⸗ wege zu den Kleinwohnhausneubauten in der Wilhelm⸗, Hilda⸗ und Neckarauerſtraße die Schreinerarbeiten. Die Angebotsformulare werden auf dem Rathaus Zimmer Nr. 10 abgegeben, woſelbſt auch die Bedingungen und Zeichnungen auf⸗ liegen. Die Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Donnerstag, den 29. Januar 1920 Vorm. 11 Uhr beim Bürger- meiſteramt einzureichen um dieſe Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwaiger Bieter erfolgt. Seckenheim, den 23. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Bei den Mitgliedern des Vereins„La⸗ diſcher Heimatdauk wird in den nächſten Tagen der Jahresbeitrag für 19 19 erhoben. Die ſegensreiche Tätigkeit des Vereins iſt bekannt. Der Bad. Heimatdank tritt in all den Fällen in Tätigkeit, in welchen die Y unſern Kriegshinterblienen und Kriegsbeſchä⸗ digten bewilligte Rente nicht ausreicht. 0 Daß die Hinterbliebenenrente bei der überaus größten Zahl der Kriegshinterbliebenen und Kriegs beſchädigten in der heutigen Zeit nicht ausreichen kann iſt außer allem Zweifel. Wir bitten die Mitglieder die anerkannt ſegensreiche Tätigkeit des Bad. Heimatdanks durch Zahlung eines erhöhten Beitrages für das Jahr 1919 zu unterſtützen. Insbeſondere richten wir an alle dieſem Verein noch fern⸗ ſtehende beſonders an die geſund aus dem Krieg zurückgekehrten die Bitte, dem Vad. Heimatdank durch Gewährung eines entſpre⸗ chenden Beitrags beizutreten. Wir erfüllen dadurch eine Ehrenpflicht gegenüber unſerer Kriegsbeſchädigten und den Hinterbliebenen unſerer gefallenen Brüder. Seckenheim, den 24. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Bürgy. Die Erhebung der Beiträge für die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung betr. Das Verzeichnis der Betriebsunternehmer der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallver⸗ ſicherung für das Jahr 1919 liegt von morgen an während 2 Wochen auf dem Rathaus da⸗ hier Zimmer Nr. 3 zur Einſicht der Betei⸗ ligten auf, was mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntnis gebracht wird, daß während der Auflagefriſt und weiterer 4 Wochen von den Beteiligten beim Bürgermeiſteramt ſchrift⸗ lich oder mündlich Widerſpruch erhoben werden kann. Widerſpeuch kann nur darauf geſtützt werden, daß der Betriebsunternehmer in das Betriebs verzeichnis nicht aufgenommen, oder zu Unrecht darin aufgenommen oder daß die Klaſſe, in welche der Betrieb eingeſchätzt wurde, bezw. die Abſchätzung der Arbeitstage eine unrichtige iſt. Seckenheim, den 27. Januar 1920. lichen Kenntnis. Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ behörde in Anſpruch genommen werden, gelten von dem Zeitpunkt an mit Be⸗ ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ behörde eröffnet worden iſt. Dieſer hat ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ fügungen über die in Anſpruch ge⸗ nommenen Räume ohne Genehmigung der Gemein debehörde zu enthalten. Ver⸗ weigert er die Ueberlaſſung der Räume, ſo iſt die Anwendung des polizeilichen Zwangs nach 88 30 und 31 des Polizei⸗ Strafgeſetzbuchs zuläſſig. 5 Alle das Mieteinigungsamt betreffen⸗ den Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſton betreffen, bei Herrn Gemeinderat Neubauer Dienstags und Freitags im Rathaus Zimmer 9 von 67 Uhr. Seckenheim, den 13. September 1919. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Lefſentliche Bekanntmachung. eraulagung der Keiegsabgabe vom Vermögenszuwachſe. Auf Grund des§ 22 Abſ. 1 des Geſetzes über eine Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachſe werden hiermit alle Perſonen, deren Vermögen ſich ſeit dem 1. Januar 1914 bis 30. Juni 1919 um min⸗ deſtens 6000 Mk. erhöht hat, im Bezirke des Steuerkommiſſärs aufgefordert, ihre Steuererklärung nach dem vorgeſchriebenen Formular ſpätelleus bis 14 Februar 1920 ſchriftlich oder mündlich vor dem Steuerkommiſſär abzugeben und hierbei zu verſichern, daß die An⸗ ae nach beſtem Wiffen und Gewiſſen gemacht ind. Die oben bezeichneten Perſonen find zur Ab⸗ gabe der Steuererklärung verpflichtet, auch wenn ihnen eine beſondere Aufforderung oder ein For⸗ mular nicht zugegangen iſt. Auf Verlangen wird jedem Pflichtigen das vorgeſchriebene Formular von heute ab in der Kanzlei des unterzeichneten Steuerkommiſſärs und bei den Bürgermeiſterämtern, am Amtsſitz des Steuerkommiſſärs nur von diefem koſtenlos verabfolgt. „Ueber ſämtliche Punkte des Vordrucks iſt eine Erklärung abzugeben. Nichtzutreffendes iſt zu durchſtreichen. Wiſſentlich unrichtige oder unvoll⸗ ſtändige Angaben in der Steuererklärung ſind in den 88 27, 28 des Geſetzes über eine Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachſe mit Geldſtrafen und ge⸗ gebenenfalls mit Gefängnisſtrafe bis zu fünf Jahren und mit Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte be⸗ droht. Auch eine fahrläſſige Zuwiderhandlung iſt ſtrafbar. Unrichtige Angaben erſtattet auch der⸗ jenige, der Punkte des Vordrucks durchſtreicht, ob⸗ wohl er eine Erklärung hätte abgeben ſollen Un⸗ vollſtändig iſt die Erklärung auch dann, wenn der Vordruck ganz oder teilweiſe nicht aus efüllt wird Die Prüfung, was ſteuerpflichtig iſt und was nicht, ſteht dem Steuerkommifſär, nicht dem Abgabe⸗ pflichtigen zu. „Die Einſendung ſchriftlicher Erklärungen durch die Poſt iſt zuläſſig, geſchieht aber auf Gefahr des Abſenders und deshalb zweckmäßig mittels Ein⸗ ſchreibebriefs. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung verſäumt, wird mit Zwangsgeld⸗ ſtrafen zu der Abgabe angehalten, auch hat er einen Zuſchlag der geſchuldeten Steuer verwirkt. Heidelberg, den 20. Januar 1920. Ver Steuerkommiſſär. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ Seckenheim, den 23. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Bür ee Koch. Schmitt. e Schmitt. Die Förderung des Obſtbaues betr. Stedtische Sparhasse Wir bringen hiermit zur öffentlichen Er 55 5 5 Kenntnis, daß am Donnerstag, den 29. 5 elsgluges Januar 1920, Vorm. 9 Uhr der Kreis⸗ baumwart zum Zwecke der Beſichtigung urd Bearbeitung der Obſtanlagen der hieſigen Gemarkung vor dem Rathaus dahier eintreffen wird. Hierzu werden die Obſtbaumzüchter eingeladen. 8288 Seckenheim, den 28. Januar 1920. Le. Samstags oo, Yhr ab ges Mosse. mit Cemeindeburssehaſt— mũündelsiche: Hostscheekkonto Marletuhe o, 2950. Telephon V. 51. Spareinlagen werden oom Lage der Einsahlung an u 8 ½ 0% Einlagen duf Scheeh. u. Ciro konto æu G0% oerslust. Hassenstunden: GI und A Bürgermeiſteramt: do Georg Röser. Seckennefn Bürgy. Auf die wichtigſten Beſtimmungen für Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam gemacht: 1. Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ halb 8 Tagen der Wohnungs kommiſſion anzumelden. 8 2. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſton darf nicht vermletet werden. 3. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Lohnbruten? Expedition dieſer Zeitung, Agonturstolla Wer übernimmt Offerten unter Nr. 43 an die Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Mieteinigungsamts nötig. 4. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſion auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei f der Wohnungskommiſſton anzumelden. 6. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ 90 läſſige Zahl der Wohnräume auf die Zentrumspartei Jeckeuheim. Einladung! Daunerstag Abend ½8 Ahr Diskussionsabend. Wir bitten unſere verehrlichen Partei- reunde vollzählig zu erſcheinen und laden ierzu freundlichſt ein. Der Vorſtand. Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen und einem beſtimmten Wohnungs- ſuchenben unter vorläufiger Feſtſetzung des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder der Verfügungsberechtigte noch dera Wohnungsſuchende binnen einer Woche Männergeſamverein Jeckenheim dieſe Woche die 5 YVro 6e— ds. Mis. ſtaufindet. Am Samstag, fällt gegr. 1861. Rauboögel können Berückſichtigung finden. Der Vortrag des Herrn Ingenieur Max Grande⸗Mannheim im Volks⸗ hochſchulkurs am Mittwoch, den 28. Januar, abends 7½ Uhr findet Ver Arbeitsausſchußß. Sammei⸗Anzeiger zur für Wilglieder der Jandw. Ein⸗ u. Verkanfsgensenſchaft. Morgen von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 5 Uhr, wird im Lager Amoniak und Amonſalpeter ausgegeben und zwar Nummer des Stickſtoffzettels Nr. 51 bis 200 Am Freitag zur gleichen Zeit Nr. 201 bis 306. 85.— Mk. Turnverein Seckenheim E. O. f gegr. 1898. Beute Abend 630 Ahr Zuſammenkunft ſämtlicher Mitglieder im„Zähringer Hof“ (Saal). Daran anſchließend punkt 7 Uhr Abmarſch zum neuen Lokal. zur Stelle. Der Turnrat. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim, Donnerstag Abend ½8 Uhr im Lokal Spleler-Oersammlung ſämtlicher Mannſchaften. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. Ssckenheim 191 Heute Abend punkt ½8 Uhr iſt Verſammmlung im Lokal, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen werden. Der Vorſtand. Curnerbund„Jahn“ Seckenheim. Einladung! Freitag Abend nach der Turnſtunde Probe der Sängerriege. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. Die Leitung. A Blrieſtauben⸗ Verein „Luftbote“ 7 e Schußpreiſe. Der Verband deutſcher Brieftauben⸗ züchter⸗Vereine ſetzt für das Jahr 1920 für den Abſchuß der den Brieftauben ſchädlichen Raubvögel, als Hühnerhabichte und Sperberweibchen eine Belohnung von 2.50 Mk. und für Wauderfalken eine ſolche von 3.50 Mk. für jedes Paar Fänge aus. Zur Erhebung eines Anſpruchs auf dieſen Preis müſſen die„beiden Fänge“ oder der ganze Vogel bei unſerem Kaſſter L. Wolf Wörthſtraße abgegeben werden. Die Läufe ſind bis kurz über dem erſten Gelenk abzuſchnelden, ſodaß ein kleiner Feder⸗ kranz ſtehen bleibt. Nur Fänge obengenannter ff. ale des fuunen dall die Leere Säcke ſind mitzubringen. Preis 2 per Ztr. Amoniak 62.— Mk., Amonſalpeter 8 Spielleute ſind 85 Fermgungsgggdg. Jene 125 Danksagung. Für die vielen Beweise auf- U richtiger Teilnahme anläfllich des Todes unserer lieben Schwester, Schwägerin und Tante 5 Elisabeth Kreutzer sowie für die überaus reichlichen Kranzspenden sprechen wir hier- mit unseren tiefgefühlten Dank aus. 5 Karlsruhe 8 Heſdelberg, den 27. Januar 1920. a Namens der trauernden Hinterbliebenen: jakob Kreutzer, Rechtsanwalt d Anna Schnetz geb. Kreutzer. 1 3 i f ö 5 Di kat Geld Ge i ral . Für die deutſche Induſtrie:* Me. in Silber... 3.90 M E„ ii Siber 4 2„ in Silber. 15.60 1 Gramm Platin. 150.00„fe 10 Mk. in Gold.. 125.50„. 20„ in Gold. 250.00„ N bei höherem Augebol zahle ich 20 Pfg. mt 0 5 l Ph. Wolf. Uhrmacher a0 Neckarſtr. 9. 0 Ansichts-Karten— 5 i 5 5 ung!“ e 8 a deko Für die deutsche Industrie: ö un 3 en, ½ Mark in Silber... 3.90 Mark 1 Mark in Silber.. 7.80 Marz iet 2 Mark in Silber.. 15.60 Mark bhrof Gramm Platin... 150.00 Mark 7 1b Mark in Cold... 125.50 Mark f 20 Mark in Gold... 250.00 Mark 20 Bel höherem Angebot zable ich 10 Pfg. mehr. 0 Lag Frau Mantel], Mannheim 03, 2. A — Arbeiter ⸗Geſauguerein Geſaugverein, „Vorwärts“„Llederiafel Seckenheim. Seckenheim. 1 de p 9 75 8 Uhr 1 3 Abend pun a Probe. 3 8 Die Theaterſpieler Probe. 8 kommen eine Stunde Vollzähliges u. püntl“ e früher. liches Erſcheinen e. Pünktliches Erſcheinen wartet. J aller erwartet Der Vorſtand te Der Vorstand.— de 1 funger ölhhne Repfel zu verkaufen Sahn Der Vorſtand. Peter Diehm, zu verkaufen Friedrichſtraße 76. Friedrichstraße 99 de — 1—ʃ Warnung Für die deutſche Induſt Markt kommenden Preiſe: Gold kaufe ich in allen Stücken höchſten Preiſen. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß usnahmsweiſe am Freitag, den 30 beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. dieſelbe aus. Platin zu Höchſtpreiſe Ilannheim Der Vorſtand. zahle ich die allerhöchſten, überhaupt auf den Silber egal ob halbe oder ganze Mark. E 2, 9 H. Sosnzabsk! E Z, 9 Uhrenwerksfä fte. Lehr madchen 577 gesueb. Suche für mein man s N takturwaren-Geschä 50 auf J. oder 15. Fel ti ein Lehrmädchen au at achtbarer Familie gegen“ ſofortige Vergütung ⸗ Emil Werber Nach, de rie zu denkbar Inh.: Rich Rall. N — N. 5 Zwei polierte. 5 ingo de Relloricrün, fan nen, ſehr pres“ wert zu verkaufen. Wülhelmſir. 44 2