Hiker zn 8— trotz der Notlage des Volkes die Kohlenförderung are 1 Gemälden hen W. 20 Jahrg. 3 —— ee der Bürgermeisterämter Seckenheim, avesheim, Neckarhausen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1.30 4 und 20 3 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 4.15 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Freitag, 30. Januar 1920. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petttzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk, — Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19819. No. 2 Tägesſchan. Vest Befinden Erzbergers trat geſtern abend eine kleine Palſchimmerung ein. Die Temperatur beträgt 37,2, der kerſtn 128. Die Schwäche nahm derart zu, daß er den Un⸗ lleratsſekretär Mösle, der ihn in wichtigen Angelegen⸗ 15 uu ſprechen wünſchte, nur für gauz kurze Zeit emp⸗ werden konnte. Der Patient muß außerordentlich geſchont Den, um die beſtehende Schwäche zu überwinden. de Br Reichskommiſſär Severing erließ einen Aufruf an die dnergarbeiter, in dem er zunächſt einen Ueberblick über hib urch den Kohleumangel entſtandene Notlage im Reiche ken und unter Hinweis auf die Beſchlüſſe der Gewerkſchaf⸗ Frage der 6⸗Stundenſchicht international zu regeln, ie Regierung werde mit Strenge gegen alle vor⸗ terbinden verfuchten. Er warnt die Bergarbeiter vor erzwn Verſuch der Einführung der 6⸗Stundeuſchicht. Die mit den nen Streiks ſeien von vornherein ausſichtslos, da Würden Teilnehmern an wilden Streiks nicht verhandelt . Die erworbenen Rechte gingen zudem verloren. dene Reſiſtenz werde mit Ansſperrung beantwortet wer⸗ Aktion zwungene Ausfahrt nach 6 Stunden, die ſog, direkte ſcwere babe für die Anſtifter ſofortige Verhaftung und Fuente Strafe zur Folge. Die Wiedereinfahrt werde nur flärtendeſtattet werden, die ſich für die 7⸗Stundenſchicht er⸗ wenn Die Regierung ſchütze die Urheber jener Streik⸗ f 1 nicht mehr gegen Maßregelungen. e Lugau⸗Oelsnitzer Steinkohlen⸗Revier iſt von der gen aniſtiſchen Bergarbeiterkommiſſion, deren Fordernn⸗ Neko rde Einführung der 6⸗Stundenſchicht, Abſchaffuna der 1 dbarbeit. Reichsbeihilfe von 1000 M. ete. vom beraban⸗ erk Verein abgelehnt wurden, heute früh der Streit bewegt worden. Manu befürchtet, daß ſich die Ausſtands⸗ n Kung auf das gauze Revier und das Gebiet von Zwick⸗ ausdehnt. laben Großberliner Baugewerbe wurde die Wiederein⸗ Akune der Akkordarbeit geplaut, um eine beßere Arbeits⸗ kung au erzielen. ſchaft M.berwärts⸗ erklärt, daß in der deutſchen Landwirt⸗ und aßregelungen der Arbeiter vorgenommen wurden Mibeſtereibt, was jest vorgehe, ſei ungerecht. Es wurden demeſ 1 entlaſſen, die mehrere Jahre lang auf einer Stelle mit m Waren. Kündigungen erfolgten ſelbſt an Leuten mehr als 10⸗jähriger Tätigkeit. e Expreß ſchreibt der nächſte Schritt der Alliierten werde die Niederlande wegen Auslieferung des Kaiſers Regi von größter Bedeutung ſein. Die niederländiſche Wäbrlenna werde gefragt werden. ob ſie bereit ſei zu ge⸗ Ker eiſten. daß der Kaiſer in den Niederlanden feſtgehal⸗ 1 ud interniert werde und ob ſie verhindern werde. daß eum nach Deutſchland zurückkehre, wenn da die Lage ſich ſo Nunte. daß ſie ihm von neuem Anlaß gebe, dorthin zu zen, um ſein Glück zu verſuchen. 75 einer Meldung der„Wiener Neuen Freien Preſſe“ bol e Warſchau berichtet, da die polniſche Regierung auf die ſchewiſtiſche Friedensangebot nicht geantwortet hat, Ae mi kuſſiſche Sowjetregierung in einem Funkſpruch an Wazleggeteilt, daß ſie das Friedensangebot an Polen zu⸗ 1 für nicht beſtehend betrachte. Deutschland. Das Reichseinkommeunſteuergeſetz. W. T. B. Berlin, 29. Jan. Im Steuerausſchuß der Na⸗ tionalverſammlung wurde heute bei der Beratung des Reichseinkommenſteuergeſeges der§ 19 des Entwurfes da⸗ hin abgeändert, daß der den Betrag von 2000 Mark überſtei⸗ gende Teil des ſteuerbaren Einkommens ſteuerypflichtig iſt. Der Höhepunkt der Eiſenbahnerbewegung erreicht? . Berlin, 29. Jan. In ſozialiſtiſchen Eiſenbahnfachkreiſen iſt man der„Deutſchen Allg. Ztg.“ zufolge der Anſicht, daß der Höhepunkt der politiſchen Eiſenbahnbewegung bereits überſchritten iſt. Eine größere Streikbewegung hält man in ſozialdemokratiſchen geordnetenkreiſen vor allem des⸗ halb für unwahrſcheinlieh weil ein genügender Zuſtrom von Arbeitswilligen in die nach ihrer Schließung wiedergeöff⸗ neten Werkſtätten automatiſch zu einer Verhinderung der etwaigen Proteſtſtreiks der Nachbargebiete führen müßte. Arbeitswillige für die Eiſenbahnwerkſtätten. W. T. B. Berlin, 29. Jan. Nach Schließung der Eiſen⸗ bahnwerkſtätten haben ſich dem Eiſenbahnminiſterium von verſchiedenen Seiten Arbeitsgemeinſchaften nach dem Mu⸗ ſter der von Hauptmann Schmude gegründeten angeboten, um die Arbeit in den geſchloſſenen Werkſtätten zu überneh⸗ men. Den Arbeitsgemeinſchaften ſtehen ſachverſtändige Führer, unter ihnen Angehörige der früheren techniſchen und Eiſenbahntruppen und geeignete Arbeitskräfte in aus⸗ reichender Zahl zur Verfügung. Das Eiſenbahnminiſterium iſt dieſen Angeboten einſtweilen noch nicht näher getreten, Die Uebernahme der ſächſiſchen Eiſenbahnen. 5 T. U. Drsden, 29. Jan. Die Feſtſetzung der Entſchädi⸗ gungsſumme für die Uebernahme der ſächſiſchen Eiſenbahnen durch das Reich wird beſonders erſchwert durch das gewaltige Defizit, das die einzelſtaatlichen Eiſenbahnen während des Krieges und beſonders in der letzten Zeit erlitten haben. Die Vertreter des Freiſtaates Sachſen haben jedenfalls bei den Berliner Verhandlungen die Uebernahme der geſamten 5 durch das Reich als Mindeſtforderung be⸗ zeichnet. Die Entente und der Frieden. Feindliche Erkenutnis? Zürich, 28. Jau. Die Pariſer Preſſe zeigt ſich plötzlich in auffallender Weiſe erregt über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands.„Temps“,„Matin“ und„Echo de Paris“ be⸗ ſchäftigen ſich übereinſtimmend mit den unüberſehbaren Fol⸗ gen eines deutſchen Staatsbankrotts, und beinahe alle Blät⸗ ter nehmen zur gleichen Frage Stellung. die ſie für Frank⸗ reich als nicht weniger ernst bezeichnen als für Deutſchland ſelbſt.„Echo de Paris“ kommt ſchließlich direkt zu der Fol⸗ 8 daß man den Vertrag von Verſailles redigieren nrüſſe. 5 Eine italieniſche Stimme zur Auslieferungsfrage. Rom, 29. Jan. Der„Oſſervatore Romano“ vom 25. Ja⸗ nuar ſchreibt, daß die Auslieferung des früheren Kaiſers und der Prozeß gegen ihn im Lichte der elementar modernen Strafwiſſenſchaft geſehen, eine Ungehenerlichkeit wären. Hoffentlich habe ſich die italieniſche Regierung au der Stel⸗ lung dieſes Antrages nicht beteiligt. Wenn der Autrag ſei⸗ tens Englands und Frankreichs bis zu einem gewiſſen Punkte verſtändlich ſei, ſo würde die Beteiligung Italiens hieran völlig unverſtändlich ſein. Eine Notwendigkeit zur Beteiligung an einem ſolchen Beſchluß ſei durch die Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrages nicht gegeben, wie die Hal⸗ kung Italiens beweiſe. Ein Schiedsſpruch des Völkerbundes würde eine Anfrage Hollands, ob es zur Auslieferung ner⸗ pflichtet ſei, ſicher mit einem Nein beantworten. Lanſing über die Haltung N in der Auslieferungs⸗ age. W. T. B. Amſter dam, 29. Jan. Der„Telegraaf“ mel⸗ det aus Waſhington: Bevor die Autwortnote der nieder⸗ läudiſchen Regierung auf das Erſuchen um Auslieferung des Kaiſers abgeſandt wurde, kannten bereits alle alliierten Re⸗ gierungen ihren Inhalt. Lauſing erklärte in einer Ver⸗ ſammlung, Amerika werde ſich in der Frage der Ausliefe⸗ rung des Kaiſers niemals den Aſſoziierten anſchließen. Nur mit Gewalt ſei die Auslieferung zu erzwingen. Die Sonderſtellung der Vereinigten Staaten. W. T. B. Waſhington, 29. Jan.(Reuter.) Im Staats⸗ departement wird erklärt, daß der amerikaniſche Botſchafter Wallace nur aus Entgegenkommen an den Sitzungen des Botſchafterrates in Paris teilnehme und daß die Vereinig⸗ ten Staaten im Arbeitsrat nich vertreten ſein konnten, be⸗ vor der Friedensvertrag raifiziert ſei. Die Neutralität der Schweiz. W. T. B. Bern, 29. Jan. Zu der bereits von Havas mit⸗ geteilten Entſcheidung der Botſchafterkonferenz, daß die vom Schweiz. Bundesrat hinſichtlich der fortdauernden Nentrali⸗ tät der Schweiz, ihres Eintritts in den Völkerbund und der hierzu gewährten Friſt von zwei Monaten gemachten Vor⸗ behalte dem Völkerbundsrat unterbreitet würden, nimmt das Politiſche Departement Stellung, indem es ſagt: Ver⸗ treter der Schweiz haben am 20. Januar 1920 den Standpunkt der ſchweizeriſchen Regierung vor dem Oberſten Rat dar⸗ gelegt, der jedoch eine Entſcheidung nicht mehr treffen konnte, weil er ſich in Auflöſung befand. Eine geſtern in Bern ein⸗ gegangene Note des ſchweizeriſchen Geſandten in Paris be⸗ ſtätigt die bereits von Havas verbreitete Entſcheidung der Botſchafterkonferenz. Der Bundesrat, der die die Neutrali⸗ tät des Landes berührenden Fragen als Lebensfragen be⸗ trachtet, wird auch in Zukunft dieſen wachſame Aufmerkſam⸗ keit ſchenken und alle Maßnahmen treffen. um die beſondere Lage der Schweiz vor dem Rate des Völkerbundes von neuem darzulegen und in wirkſamer Weiſe verteidigen zu laſſen. Beſprechungen mit Perſönlichkeiten in Paris laſſen erhoffen, daß die beſondere Lage unſeres Landes Berückſich⸗ tigung findet. i Im Kampf mit dem Bolſchewismus. Franzöſiſche Phantaſien. r B. C. Paris, 28. Jan. Der Vertreter des„Intranſigeant“ in Kopenhagen gibt über die Lage in Rußland folgende Darſtellung, die aus abſolut einwandfreier Quelle ſtammen ſoll: In Sowjet⸗Rußland wird der geſamte Gegenſpiongge⸗ dtenſt gegen die Entente von deutſchen Generalſtabsoffigzie⸗ ren geleitet, die mit dem deutſchen Generalſtab in Berlin ſtändig verkehren. Die Verwaltung des ſequeſtrierten Eigentums der Ententeſtaaten wurde gleichfalls deutſchen Generalſtabsoffizieren übertragen. Die Deutſchen genie⸗ ßen die Vorzüge einer meiſtbegünſtigten Nation. In ihren ſogenannten Kolonien in Rußland genießen die Deutſchen völlige Autonomie, ſie haben ihre Schulen u. Kirchen beibe⸗ halten und dürfen wirtſchaftliche und kulturelle Propaganda treiben. Sie haben ferner offizielle Vertreter beim Rat der Volkskommiſſare für Ackerbau. Unabläſſig iſt der deutſche Generalſtab bemüht, Rußland gegen die Entente aufzu⸗ hetzen. Von Deutſchland ſollen Hunderte von ſogenannten Spartakiſten nach Rußland geſandt worden ſein, von denen eine große Anzahl tatſächlich deutſche Offiziere ſind. Dieſe ultraroten Deutſchen wiſſen ſich mit intellektuellen Kreiſen in Verbindung zu ſetzen. wo ſie ſich als Gegner des Volſche⸗ Haus Friedberg. „Erzählung von Ewald Auguſt König. 40.(Nachdruck verboten.) Ante wal war es ein berühmter Mann, Berthold den, Der Graf nahm ein Buch, welches vor ihm auf N den Tiſche lag und blätterte eine Weile darin, dann nickte 5 befriedigt.„Er ſoll einige leidliche Bilder gemalt hosen, ſagte er; aber trotz dieſer Anerkennung lag Siiuummer etwas Wogwerfendes in dem Klang ſeiner 5 fen„Ich glaube, dieſen Maler in Schutz nehmen zu dür⸗ das niaädiger Herr; in der Galerie bewunderte er lange ſuche leine Bildchen von Teniers, an dem die meiſten Be⸗ bor achtlos vorbeigehen. Ueberhaupt blieb er nur en bedeutendſten Meiſterwerken ſtehen—“ e ein Als ob nicht jedes Gemälde in meiner Galerie 8 Meiſterwerk wäre!“ ich nie ch bitte um Verzeihung, gnädiger Herr, das wollte 0 nicht beſtreiten, aber es hängt da ſo manches unſchein⸗ und dennoch bedeutende Bild zwiſchen blendenden en, daß nur der Kenner es herausfindet und ſei⸗ Gem zsert erkennt. Vorzüglich aber waren es die drei daß lde im Kabinett, die den Maler ſo ſehr entzückten, N er ſich von ihnen nicht trennen konnte.“ a rasen Lächeln des Glücks glitt über das Geſicht des dies„Und wenn man mir alle Schätze der Erde böte für „Du Bilder, ich würde ſie nicht verkaufen,“ ſagte er. für haſt einmal geäußert, ich habe mein ganzes Vermögen mei dieſe Kunſtſchätze hingegeben und nun ſei ich mit nem toten Kapital ein armer Mann; aber wenn ich ich einmal über dasſelbe Vermögen zu verfügen hätte, huürde es nicht anders verwenden.“. Der alte Diener ſchwieg, er ordnete die Bücher auf zun Geſtellen und ſchien ihnen allein ſeine ganze Auf⸗ f 8 „Und wenn Du mir morgen ſagteſt, ich müſſe dieſes oder jenes Stück meiner Sammlung verkaufen, oder mich mit trockenem Brot begnügen, ſo würde ich ohne Bedenken das Letztere wählen.“ „Gnädiger Herr—“ 5 „Sei ſtill, ich weiß, was Du ſagen willſt! Ich werde nie die Stunde vergeſſen, in der ich Dein kreues Herz kennen lernte. Du warſt der Einzige, dem ich ſagte, daß ich mein Dienſtperſonal nur deshalb entlaſſe, weil ich es nicht mehr beſolden und ernähren könne und als ich Dir es geſagt hatte, bateſt Du mich, dann möge ich Dir erlauben, mit mir zu hungern.“ „Was war dabei Großes und Bewunderungswertes, guädiger Herr?“ erwiderte Philipp, dem Blick des Gra⸗ en amsweichend.„Ich hatte länger denn vierzig Jahre gute Tage bei Ihnen gehabt, war es da nicht meine Pflicht, auch die böſen Tage mit Ihnen zu teilen? „So denkt unter allen Menſchen nur einer und dieſer eine biſt Du.“ 1. de „Nein, gnädiger Herr, ſo hart urkeile ich über die Menſchheit nicht; bei aller Verderbtheit gibt es doch auch noch gute und edle Meuſchen, man darf nicht das Kind mit dem Bade ausſchütten.“ 5 Der Graf ſchüttelte den Kopf und blätterte nach⸗ denklich in den vor ihm liegenden Papieren.„Ich ſah derzeit recht trübe in die Zukunft,“ ſagte er,„aber Dank Deiner Treue hat es mir an nichts gefehlt. Woher Du das Geld nimmſt, um unſere Bedürfniſſe zu beſtreiten, iſt mir ein Rätſel. Die Güter und Forſten ſind ver⸗ kauft, ich habe keine Einkünfte mehr; ich habe ſchon 1 ob Du die Trinkgelder der Fremden dazu be⸗ nutzteſt—“ 5 f 5„Gnädiger Herr, ich bitte, ſprechen Sie nicht mehr davon.“. „Du weichſt meinem Blick aus, Philipp!“ ſagte der Graf in ſtrengem Tone. „Weil man mich beauftragt hat, eine Bitte au! Sie zu richten,“ erwiderte Philipp, offenbar in der Ab⸗ ſicht, das Geſpräch auf ein anderes Thema zu lenken. „Wer gab Dir den Auftrag?“ b f „Der Maler, Herr Haſting.“ f „Was wünſcht er?“ „Nur die Erlaubnis, kopieren zu dürfen.“ 5 5 Der Graf ſprang von ſeinem Seſſel empor, ein zornflammender Blick traf den Disier, der ein ſo leiden⸗ ſchaftliches Aufwallen nicht erwartet hatte. 3 V Beſtehlen will er mich!“ rief er.„Ich fürchte, er hat mich ſchon beſtohlen.“ l 8 5 „Gnädiger Herr, das Letztere iſt ganz unmöglich, denn ich bin nicht von ſeiner Seite gewichen.“ „Du haſt die Augen nicht überall; kein Fremder ſoll mehr eingelaſſen ſwerden, es reiſen jetzt ſo viele Vagabunden unter fremden Namen in der Welt herum, die überall die Gelegenheit wahrnehmen, ſich auf Koſten anderer zu bereichern. Ich gebe dieſe Erlaubnis nicht, ich will nicht Gefahr laufen, eines Tages die koſtbarſten Bilder zu vermiſſen.“ 5 N „Was dieſe Befürchtung betrifft, ſo bürge ich da⸗ für, dalz ſie nicht eintreffen wird,“ ſagte Philipp ernſt und gemeſſen.„Wenn der Maler die erbetene Erlaub⸗ nis erhält, ſo verpflichte ich mich, bei der Arbeit zugegen zu ſein, und der gnädige Herr mag die Stunden beſtim⸗ men, die der Künſtler benutzen darf. Er hat bereits be⸗ merkt, daß er in keiner Weiſe ſtören wolle.“ „Ei, Du haſt ja ein beſonderes und ſehr auffallen⸗ des Intereſſe daran, dem Manne die Erlaubnis u verſchaffen. Er hat Dir wohl eine bedeutende Gratifi⸗ kation verſprochen?“ 8 „Nicht doch, gnädiger Herr, aber wenn er mir ſie geben will, ſo werde ich mich nicht bedenken, ſie anzu⸗ nehmen. Indes davon ganz abgeſehen, kann es doch Ihrer Kunſtſammlung nur neuen Ruhm einbringen, wenn die Kopieen dieſer herrlichen Gemälde öffentlich ausge⸗ ſtellt werden.“(Jortſetzung folgt.) die Gemälde im Kabinett, 4 wWismus ausgeben und die Schuld an allem Elend kn Ruß⸗ land der Entente beimeſſen. Dieſe Propaganda hat ihre Wirkung gerade in intellektuellen Kreiſen nicht verfehlt. Dazu ſchreibt die„Bad. Landesztg.“: Die Meldung klingt wenig glaubwürdig. Sie beweiſt nur, daß das Geſpenſt einer wirtſchaftlichen Verbindung Deutſchlands mit Sowiet⸗ Rußland noch immer in den Köpfen der franzöſiſchen Jour⸗ naliſten ſpukt, die vergeſſen, daß es Deutſchland durch die Entente unmöglich gemacht worden iſt, vorerſt Beziehungen irgendeiner Art mit Rußland anzuknüpfen. Denn der ganze wieder zugelaſſene Handel gilt nur für die alliierten und neutralen Staaten. Daß deutſche Generalſtabsoffiziere als Drahtzieher verdächtigt werden, iſt wiederum ein Zeichen für die uneingeſtandene Angſt, dle noch immer vor dem Heutſchen Militarismus in Frankreich herrſcht, 8 Generalſtab nicht mehr beſteht. Was von den Deutſchen in den Sowjets geſagt wird, iſt eine wahrſcheinlich bewußte Irreführung oder ein Beweis für die notoriſche geogra⸗ phiſche Unkenntnis der Franzoſen, die nicht wiſſen, daß in Südrußland große Kolonien urſprünglich Deutſcher von alters her beſtehen, die natürlich in den Bauernorganiſatio⸗ nen eine Rolle ſpielen können, ohne Verbindung mit ˖eutſch⸗ land zu haben. Das Ganze iſt alſo ein Phantaſtegebilde, von dem man deutſcherſeits nur Notiz nimmt, weil der Leſer auch wiſſen ſoll, wie das Ausland über uns denkt und weſſen es uns für fähia hält. Ohne dieſe Kenntnis kann mau natürlich auch keine Gegenmaßnahmen ergreifen. Die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen. Rotterdam, 29. Jan. Nach dem„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ hat jetzt die Sowjetregierung die britiſche Regie⸗ rung erſucht, die Verhandlungen zwiſchen Litwinoff und O'Grady nach einem anderen Lande zu verlegen. Die Bol⸗ ſchewiſten würden gerne ſehen, daß die Verhandlungen in Stockholm fortgeſetzt werden. Die japaniſchen Verſtärkungen für Sibirien. Anuapolis, 20. Jan. Einer Meldung aus Tokio zufolge ſagte der Premierminiſter, die ſapaniſchen Verſtärkungen für Sibirien feien notwendig, um den Tſchechen Beiſtand zu leiſten, die Eiſenbahn zu bewachen und die japaniſchen Be⸗ ſatzungstruppen zu ſichern. Neue Kämpfe und Unruhen in Judien. W. T. B. Haag, 29. Jan. Der„N. Conrant“ meldet aus London, daß britiſche Truppen au der indiſchen Grenze bei der Erzwingung des Ahnal Dangi⸗Paſſes dem von drei Sei⸗ ten vorgehenden Feind eine äußerſt 3 Schlacht liefer⸗ ten. Die britiſchen Truppen hatten ſchwere Verluſte. Es ge⸗ lang ihnen jedoch, dem Feinde eine empfindliche Schlappe beizubringen.(7 5 W. T. B. Delhi, 29. Jau.(Savas) Ein Perſonenzug wurde zwiſchen Tarn und Pabbi bei Nojahera angegriffen. Eine Bombe wurde gegen einen Abteil erſter Klaſſe geſchlu⸗ dert. Die Bombe explodierte ohne jemanden zu treffen. Ukrainiſche bolſchewiſtiſche Verhandlungen. In der Ukraine verhandeln ſämtliche Parteien mit der ukrainiſch⸗ bolſchewiſtiſchen Regierung bezüglich eines Kompromiſſes. Ein Uebereinkommen dürfte nicht eher erzielt werden, als Moskau ihm zugeneigt iſt. Beide Parteien verhandeln, um mit der tſchechoflowakiſchen Republik in gut nachbarliche Be⸗ ziehungen zu treten, da ſie hierin ein Lebensintereſſe der Ukraine erblicken. Drahtnachrichten. 5 Die Wahlen zur ungariſchen Nationalverſammlung. Budapeſt, 29. Jan.(Ung. Korr.⸗Bürb.) Die am Sonn⸗ tag und Montag ſtattgehabten Wahlen zur Nationalver⸗ ſammlung ſind im ganzen Lande ruhig verlaufen. Bis ge⸗ ſtern abend lagen folgende Wahlreſultate vor: 47 Chriſtlich⸗ Nationale, 37 Kandidaten der Partei der kleinen Landwirte, 4 Demokraten und 2 Parteiloſe. 60 Wahlbezirke fehlen noch. 32 einem Budapeſter Wahlkreis ſiegte der Kriegsminiſter iedrich über den ehemaligen Miniſterpräſidenten Weckerle. Von 22 Budapeſter Mandaten entfielen 15 auf die Chriſtlich⸗ Nationalen und 4 auf die Demokraten. In 3 Bezirken fin⸗ det Stichwahl ſtatt. Die Auslieferungsfrage. Die Pariſer Botſchafterkonfe⸗ renz hat beſchloſſen, in einer neuen Note an Holland auf der Auslieferung Witzelms II. zu beharren. Reichs⸗Einkommenſteuer und Selbstverwaltung der Gemeinden. Oberbürgermeiſter a. D. Siegriſt ſchreibt in der„Bad. Landeszeitung“: Mit dem Inkrafttreten des Reichseinkommenſteuerge⸗ ſetzes(1. April 1920) hört nicht nur das Recht der früheren Bundesſtaaten(jetzt„Länder“ genannt), ſondern auch das der Gemeinden zur Beſteuerung des Einkommens auf. Die Länder erhalten vom Reich aus den Erträgniſſen der Reichseinkommenſteuer Autetle, die durch ein den irrefüh⸗ renden Namen„Landesſteuergeſetz“ tragendes Reichsgeſetz beſtimmt ſind, und haben ſelbſt wiederum den Gemeinden hieraus Anteile zum Erſatz ihrer bisherigen Umlagen aus dem Einkommen zu überweiſen. Die Einkommenſteuer hat, wenigſtens in den letzten Jahren, auch für die badiſchen Städte das Rückgrat ihrer Finanzen gebildet. Sie hatte den Vorzug nicht nur außerordentlicher Ergiebigkeit, ſon⸗ dern auch beſonders leichter Steigerungsfähigkeit, Vorzüge, von denen alle größeren Gemeinden namentlich im letztver⸗ floſſenen Jahre der unausgeſetzten Steigerung der Preiſe, der Löhne und Gehälter den umfaſſendſten Gebrauch zu machen genötigt waren. Die Stadt Karlsruhe hat beiſpiels⸗ weiſe im Laufe des Jahres 1919 die Umlagen auf das Ein⸗ kommen mindeſtens auf das Doppelte des im Voranſchlag vorgeſehenen und auf ein Mehrfaches des vorjährigen Be⸗ trages ſteigern müſſen. — Die Reichseinkommenſteuer wird aber ohne Zweifel den badiſchen Gemeinden auch die zweitwichtigſte Steuerquelle, nämlich die ſog.„Vermögensſteuer“, wegnehmen. Die bad. „Vermögensſteuer“ führt bekanntlich ihren Namen inſofern nicht ganz mit Recht, als ſie keineswegs nur das reine Ver⸗ mögen trifft, auch nicht etwa aus dem Vermögen ſelbſt, ſon⸗ dern aus dem Ertrage desſelben(alſo wieder aus dem Ein⸗ kommen) beſtritten wird, alſo in Wirklichkeit eine Ergän⸗ zung zur Einkommenſteuer zum Zwecke der kräftigeren Er⸗ faſſung des ſogen. fundierten(aus Vermögen, nicht Arbeit) fließenden Einkommens darſtellt. Dieſe„Vermögensſteuer“ kann neben der Reichseinkommenſtener, die das Einkom⸗ men bis zur äußerſten Grenze der Möglichkeit belaſtet und zudem wenigſtens für das Einkommen aus Kapitalvermö⸗ gen gleichfalls einen Zuſchlag vorſieht, nicht weiter beſtehen. Auch für die Erträgniſſe der Vermögensſteuer müſſen alſo die Länder vom Reich und die Gemeinden von den Ländern Erſatzzuweiſungen aus den Erträgniſſen der Reichseinkom⸗ menſteuer erhalten. Maßgebend für die Höhe der Zuweiſungen au die Ge⸗ meinden ſollen ihre Einnahmen aus den i Steuern im Jahre 1919 ſein. Nehmen wir an, die Reichs⸗ einkommenſteuer erbringe trotz Reichsnotopfer, Kriegsge⸗ winn⸗ und Vermögenszuwachsſteuer und trotz des unge⸗ heuren Eigenbedarfs des Reichs ſoviel, daß den Ländern und Gemeinden Beträge in Höhe der Steuererträgniſſe von 1919 tatſächlich zugewieſen werden können. Trotzdem wer⸗ den viele Gemeinden, namentlich die größeren Städte, da⸗ bei in die ſchwierigſte Lage kommen. Es unterliegt ja doch keinem Zweifel, daß die andauernd ſteigenden Preiſe, die ſich unaufhaltſam den Weltmarkpreiſen nähern, für die Ge⸗ meinden weitere bedeutende Mehrausgaben verurſachen. Wie ſollen ſie dieſe decken können, wenn ſie keine eigenen Steuer⸗ ibnen zukowmt. angewieſen ſind? Nun verbleiben a den obwohl der einkünfte mehr haben, ſondern auf den feſten Betrag, der g Baden ein ſcharfer Wind aus Norden. Gemeinden freilich ihre Einnahmen aus Gebühren und ge⸗ wiſſen Sonderſteuern. Insbeſondere ſoll ihnen die Luſtbar⸗ keitsſteuer belaſſen werden. Aber wenn hier auch nicht un⸗ beträchtliche, in Karlsruhe z. B. in die Hunderttauſende ge⸗ hende Beträge, in Betracht kommen, gegenüber dem Millio⸗ nenaufwand, der bisher durch Erhöhung der Einkommen⸗ und Vermögensſteuer gedeckt werden konnte und mußte, ſpielen ſie keine Rolle, ſoll doch die neueſte Erhöhung der Teuerungszulagen um 150 v. H. der Stadt Karlsxuhe allein eine laufende Mehrausgabe von 16 Millionen im Jahre ver⸗ urſachen! Die Erträgniſſe der ſtädtiſchen Unternehmungen (Gaswerk, Elektrizitätswerk, Waſſerwerk, Straßenbahn) ſind trotz beträchtlicher Erhöhung der Gebühren meiſt ſtark zu⸗ rückgegangen, wenn nicht in Verluſte verwandelt. Jeden⸗ falls ſind auch aus ihnen keine Millionen zu holen. Als einzige neue Einnahmequelle will das Reich den Gemein⸗ den Ertragsſteuern auf Grundbeſitz und Gewerbebetriebe zugeſtehen, während es die Kapitalbeſteuerung ganz für ſich in Anſpruch nimmt. Für Baden bedeutet das einen Rück⸗ fall in die Zeit vor Einführung der Vermögensſteuer. Die damals in Baden beſtehende Ertragsſteuer wurde als unge⸗ recht und unergiebig abgeſchafft. In Preußen iſt ſie den Gemeinden zur Ergänzung der Einkommenſteuer überlaſſen. Die meiſten Städte haben aber an ihrer Stelle hinſichtlich des Grunde ſitzes die Beſteuerung nach dem gemeinen Werte eingeführt, die etwa der bisherigen badiſchen Gemeinde⸗ ſteuer vom Liegenſchaftsvermögen l(ohne Schuldenabzugl) entſpricht. Wie die Ertragsſteuer, falls ſie in Baden wieder eingeführt wird, im einzelnen geſtaltet werden ſoll, ſteht dahin. Keinesfalls kann ſie aber hohe Erträgniſſe bringen. Denn al in komen, aus dem auch die Ertragsſteuer beſtritten werde“ auß, iſt durch die Reichseinkommenſteuer in völlig erſchöpyfendem Maße belaſtet. Der deutſche Städte⸗ tag hat im Hinblick auf die bedrohliche Wirkung der Weg⸗ nahme der Einkommenſteuer für die Selbſtverwaltung der Gemeinden immer wieder die Zulaſſung von Gemeinde⸗Zu⸗ schlägen zur Reichseinkommenſteuer gefordert. Bergebens. Stets wurde erwidert, daß das Einkommen neben der Reichseinkommenſteuer ſolche Zuſchläge nicht ertragen könne. Wenn dies— was ja wohl zugegeben iſt— zutrifft, ſo kann aber das Einkommen doch auch irgendeine finanziell wirk⸗ ſame Ertragsſteuer nicht tragen! 3 Die Tatſache bleibt alſo beſtehen, daß den Gemeinden infolge der Wegnahme der Einkommen⸗ und Vermögens⸗ ſteuer kein irgendwie ausreichender Spielraum für die Auf⸗ bringung größerer Mehrausgaben bleibt. Die Wirkungen werden in mehr als einer Hinſicht höchſt bedenklich ſein. Wir wollen nicht darauf abheben, daß die Städte ſchon in die größte Verlegenheit kommen, wenn ſie nun mit der Tilgung ihrer hohen Kriegsſchulden beginnen ſollen. Bei der troſt⸗ lofen Finanzlage des Reiches iſt ja wohl auch der letzte Schimmer der einſt gehegten Hoffnung erloſchen, daß das Reich die Kriegsſchulden der Städte übernehmen werde. Wir wollen auch nur im Vorübergehen die faſt unlösbare Auf⸗ gabe erwähnen, welche die gerechte und zweckmäßige Vertei⸗ kung der Steuerzuwendungen des Reichs auf die einzelnen Gemeinden für die Landesregierung bedeutet. Weit ſchwerer als dieſe Schwierigkeiten mehr finanzpolitiſcher Art wiegen die böſen kulturellen Folgen der finanziellen Entthronung der Gemeinden. verwaltungsrechts bislang die Träger faſt aller Fortſchritte auf hygieniſchen und ſozialen Gebieten im Schul⸗ und Bil⸗ dungsweſen waren, ſo vermochten ſie dieſe Leiſtungen nur auf Grund ihrer finanziellen Selbſtändigkeit zu vollbringen. Mit dieſer iſt ihr aber die Möglichkeit zur Uebernahme neuer Aufgaben, die nicht auch neue Einnahmen ſchaffen, geraubt. Welchen Schaden das für das deutſche Kulturleben bedeutet, iſt gar nicht abzuſehen. Der Vater der finanziel⸗ len Entrechtung der Gemeinden hat offenbar völlig über⸗ ſehen, daß dieſe viel tiefer gehende Wirkungen haben muß als die gleiche Maßnahme gegenüber den Ländern. An die Stelle der Länder kann das Reich treten. Die Gemeinden als ſelbſtändige Träger und Förderer deutſcher Kultur laſ⸗ ſen ſich durch noch ſo große Machterweiterungen des Reichs nicht erſetzen. Solchen leider nur zu wohlbegründeten Befürchtungen gegenüber bildet der Hinweis darauf, daß nun den„be⸗ willigungsfreudigen Parteien in den Rathäuſern“ und ihren„größtenteils wahnſinnigen Bürgermeiſtern“— wie ſich ein Aufſatz in der„Köln. Ztg.“ ausdrückt—, der„Dau⸗ men auf den Geldbeutel gedrückt“ ſei keinen Troſt. Bei uns in Karlsruhe wenigſtens hat man ſich auch in guten Zeiten von Extravaganzen ferngehalten, und heute würde es die Not der Zeit ohnehin verboten haben. Auf der andern Seite wird ſich bald zeigen, ob das Koſtgängertum der Län⸗ der und Städte beim Reich nicht erſt recht einen Anreiz unſolider Wirtſchaft bietet, wo immer es ausnahmsweiſe da⸗ zu die Möglichkeit bietet. Im allgemeinen aber verurteilt der Verluſt der Steuerantonomie in Verbindung mit dem allgemeinen wirtſchaftlichen Elend unſerer Zeit die aus ei⸗ gener Kraft ſo ſtolz erblühten ſtädtiſchen Gemeinweſen zu betrübendem Niedergang, vor dem nur ſchleunigſte Umkehr aus dieſer Irrgaſſe ſie wieder retten kann. 52 2 242 Badiſche Politik. Die Verreichlichung der Staatsbahnen. Karlsruhe, 29. Jan. Ueber die in Berlin zwiſchen den Vertretern der bundesſtgatlichen Eiſenbahnverwaltungen augenblicklich ſchwebenden Verhandlungen zur Verreichlich⸗ ung der Staatsbahnen erfährt die„Bad. Landeszeitung“, daß dieſe Verhandlungen bis jetzt einen glatten Verlauf ge⸗ nommen haben, ſo daß man annehmen darf, daß die Rege⸗ lung der Perſonalfragen demnächſt zum Abſchluß gelangt. Es ſei gelungen, in allen wichtigen Fragen eine Ueberein⸗ ſtimmung zu erzielen und alle Schwierigkeiten bei den Ver⸗ handlungen zwiſchen den preußiſchen und ſüddeutſchen Eiſen⸗ bahnverwaltungen zu vermeiden. Es ſei ausgeſchloſſen, daß für Süddentſchland unzweckmäßige Beſtimmungen einge⸗ führt würden.. Die badiſche Eiſenbahnerbewegung. ck. Karlsruhe, 28. Jan. Die Eiſenbahnerbewegung in Baden fand am lentzten Sonntag in etwa 70 im ganzen Lande ſtattgefundenen, meiſt ſtark beſuchten Verſammlungen Ausdruck. Uebereinſtimmend wird gemeldet, daß der Haupt⸗ grund der Erregung darin zu ſuchen iſt, daß ſtatt der in Ausſicht geſtellten Vorſchüſſe für die Monate Januar und Februar mit zuſammen 500 Mark, jetzt, bbwohl der Monat Januar bereits faſt vorüber, nur 250 Mark und dieſe noch in 3 Klaſſen abgeſtuft werdenſollen. Durch die ſich vielfach widerſprechenden Zeitungsmeldungen iſt zudem die Oeffent⸗ lichkeit irregeführt und wird das Einkommen des Verkehrs⸗ perſonals meiſt überſchätzt. In allen Verſammlungen wurde mit Ernſt auch die Streikfrage behandelt, doch war meiſt eine allerdings oft nur keine Mehrheit gegen eine vorläu⸗ fige derartige einſchneidende Maßnahme. In Maunheim, wo die Teuerung am ſchärfſten in Erſcheinung tritt, wurde jedoch bereits ein neues Ultimatum deſtellt- die Lage iſt ernſt, denn auch die ruhigſten und beſonnenſten Elemente ſind durch die wiederholte Nichtbeachtung und Nichteinbal⸗ tung der den Organiſattonen in Ausſicht geſtellten Verbeſſe⸗ rungen gereizt und zudem weht ſeit einiger Zeit auch in Weltmarktpreiſe von 10—ftöſacher Höhe und Gehälter, die für viele Gruppen kaum das Doppelte, Löhne, die das Dreifache des Friedens⸗ fatzes kaum erreichen laſſen, ſich nicht in Einklang bringen. Nach Anſicht des Perſonals ließe ſich durch eine 100—200⸗ prozentige Erhöhung des Fahrpreiſes in 2. und 5, Klaſſe, deren erſtere doch meiſt von Ausländern und Schiebarn be⸗ nützt wird durch beſchränkten Sonntagsverkehr mit doppel⸗ ten Fahrpreiſen eine recht erhebliche Einnahmeſteigernng erreichen. e e 5 der Zwangs wirtſchaft inſoweit einzutreten, daß die landwirk⸗ ſchafkliche Produktion des Jahres 1920 von der Zwangswirt⸗ f** heben.— Schließlich liegt noch eine färmliche Werk in Angriff genommen, das längſt im deutſchen Bin⸗ Wenn die Gemeinden kraft ihres Selbſt⸗ der Beamten und Arbeiter und der Materialienpreiſe durch das Reich unterſagt worden. der Bedarf Süddeutſchlands mit den Ententetefernee Ju Neue Anfragen und Anträge im badiſchen Landtag. Karlsruhe, 29. Jau. Im badiſchen Landtag ſind in den letzten Tagen noch mehrere bemerkenswerte Eingänge ein gelaufen. Darunter befinden ſich eine förmliche Anfrage de Abgordneten Müller(Ztr.) Harlsruhe und Gen. über d Bemeſfung der Ausgleichszulage nach dem Wohnſitz. In der Anfrage wird ausgeführt, daß in den Kreiſen der Beamten“ ſchaft eine große Unzufriedenheit beſtehe über die Regelung der Ausgleichszulage, da das Wohnungsgeld der Beamten nach dem Amtsſitz und die Löhne der Arbeiter nach dem bezahlt wird. Die Unzufriedenheit habe ſich noch geſteigert weil entſprechende Eingaber ſeit Auguſt v. J. unerledigt ge⸗ blieben ſeien.— Eine förmliche Anfrage der deutſchnationg ten Abgeordneten Mayer und Genoſſen lautet: Iſt die Re gierung bereit, bei der Reichsregierung für die Aufhebung ſchaft befreit wird?— Im Zusammenhang damit ſteht ein Antrag der Abgg. Albietz(Ztr.) und Genoſſen dahingehend ſofort aufzu⸗ Anfrage der Zentrumsfraktion vor, ob es richtig ſei, daß in verſchiedenen Gegenden des Landes ſchwere Fälle von Korruption unter auch in Baden die Eierzwangsbewirtſchaftung ſtaatlichen Beamten und Arbeitern vorgekommen ſind? Was gedenkt die egierung hiergegen zu tun?. Die Neckarkanaliſierung. Berlin, 28. Jan. Die Kanaliſierung des Neckars als Waf ſerſtraße und Kraftquelle, die, wie ſchon gemeldet, in Aube die deutſche Nationalverſammlung beſchäftigen wird, finden die wachſende Unterſtützung weiter Volkskreiſe im Süden Es würde damit endlich unter Führung des Reiches ein nenſchiffahrtsgeſetz von 1911 vorgeſehen war und eine unel⸗ läßliche Vorausſetzung bildet für den Wiederaufbau de ſüddeutſchen Wirtſchaftslebens. Kaum werden ſich, wie am Neckar, irgendwo wieder die gleichen günſtigen Bedingungen finden, auf Rechnung reicher Waſſerkräfte Arbeitsloſe in ge waltiger Zahl produktiv zu beſchäftigen und mit demſelben Geld gleichzeitig eine neue leiſtungsfähige Großwaſſerſtraß zu ſchaffen. Das deutſche Volksvermögen wird durch ie Waſſerkräfte und dem neuen billigen Verkehrsweg des Ne⸗ ckars eine dauernde Bereicherung erfahren, zumal die Strecke Mannheim Stuttgart Plochingen, Erſatz bietet für den del ſchäftigungsort, die Ausgleichszulage aber nach dem Wohnſitz dh kunte den 8 8. deutſchen Verfügung verloren gegangenen Oberrhein Mann 5 loh⸗ heim—Baſel. Und mit Recht erblickt man in den reichen Eiſenerz⸗, Salz⸗ und Kalkſteinlagern des Schwabenlandes. unerſchöpfliche Talfrachten für Neckar und Rhein und ne b leben are Rohſtoffe für das ganze deutſche Wirtſchafts eben f i g— Baden und Nachbargebiete. — Die Erhöhung der Güter⸗ und Perſonentarife bei den Eiſenbahnen.(Amtlich.) Die deutſchen Regierungen mit Staatsbahnbeſitz haben mit Rückſicht auf die fortgeſetzte Stel, gerung der Ausgaben infolge der Erhöhung der Bezüg . ſchloſſen, zum 1. März 1920 eine allgemeine Erhöhung del 1 Güter⸗ und Tiertarife um 100 Prozent eintreten zu laſſen Mti dieſer Tariferhöhung iſt auch eine Erhöhung der Per ſonentarife beſchloſſen worden; über das Maß der Erhöhun! und den Zeitpunkt ihrer Durchführung ſind die Verhan“ lungen noch nicht abgeſchloſſen. 2 — Die Ausſuhr nach der Schweiz. Das Reichswil, ſchaftsminiſterium hat die Ausfuhr von Textilwaren, Hot, waren(insbeſondere Möbel), Tonwaren, Glas und Glas waren, Eiſen und Eiſenlegierungen und—.— bierang (auch Herde) gerboten. Auch die Ausfuhr von& chuhen Infolgedeſſen wurde 1 Ausfuhrſperre, die von Baden angeordnet war, aufgehoben Der Stand der Kohlenverſorgung. Im Kohlen 5 wurde u. a. erklärt:„In Süddeutſchland iſt es nun in dritten Monat der Verkehrsſperre nicht möglich, der Ind ſtrie Mengen zuzuführen, mit denen ſie auch nur einigen maßen leben kann. Nach der ungewöhnlich langanhalken den Behinderung der Rheinſchiffahrt durch Niedrigwaßf 5 trat nach kurzer Zeit voller Schiffahrt die Störung de Hochwaſſer ein, die inzwiſchen behoben iſt, um nun der Wiß kung des Verkehrsſtreiks Platz zu machen. Erſchwert wir. die Verſorgung Säddeulſchlands dadurch, daß auf dem Rhe . 1 konkurriert. Der Bahnweg wird ſo ſehr als möglich den genützt. Die Lage iſt jedenfalls ſo, daß außer den Menge, für die ſäddeutſchen Bahnen, für Gas⸗, Waſſer⸗ und Eber trizitätswerke und für den allerdringendſten Bedar en lebenswichtigen Betriebe und des Hausbrands kaum ich hinkommt, und es iſt nur ein ſchlechter Troſt für Süddeu i“ land, daß auch im Norden heute die Lage nicht beſſer 50 Die teuren Schuhpreiſe. Man lieſt ſoeben in eig, Zeitung, daß die„Kriegs⸗Aktiengeſetzſchaft für deder von, ſtrie“ bei einer Einlage von 5000 Mark 132 000 Mark Dich dende, 2600 vom Hundert, gezahlt hat. Da braucht man g über die tenren Schuhpreiſe nicht mehr zu wundern, beſonz ders wenn man bedenkt, daß die Preiſe für Häute um el Zehnfache geſtiegen ſind und neben der Lederinduſtriegeſe ſchaft der Gerber, Leder⸗ und Schuhwarenhändler, 0 1 lich auch noch der Schuhmacher etwas verdienen will. Sol Gewinne ſind aber himmelſchreiend und man muß unten kürlich fragen, warum die Volks regierung einer dera 9 5 Ausbeutung des Publikums ruhig zuſieht.(„Reſidenz⸗ zeiger“.) 8 — Der Ankauf des Silbergeldes. Aus Berlin berich der„Berl. Lokalanz.“: Die Ankündigung von der komme 5 den Auserkursſetzung ſämtlicher Reichsſilbermünzen und eil Ankauf von Silbergeld durch die Reichsbank zum ſech her del halbfachen Betrage des früheren Münzwertes hat einen ben Erfolg gehabt. Am Mittwoch wurden allein bei e Reichsbank in Berlin rund 30000 Mark in Silbergeld auh liefert. Der zweite Tag überhot dieſe Ziffer beträ ile. Nach Meldungen, die bei der Reichsbank aus allen Ten des Reiches einliefſen, waren die Auflieferungen ben gleich günſtig. Aber auch die privaten Aufkäufer und un, ländiſche Schieber hatten ſich vor der Reichsbank einge den und überboten die amtlichen Preiſe. Man ap en Schieber mit großen Reklameſchildern, auf denen die hö lber Preiſe Käufer anlocken ſollten. Die Beläſtigung der Sil. ablieferer wurde ſchließkich derart groß, daß Polizei geg die Schieber einſchreiten mußte. Um dieſem Schieberunwen, entgegenzutreten, werden die zuſtändigen Stellen Gee maßnahmen beſchließen. Wie wir hören, wird eine bel fügung ſämtliche Geldinſtitute im Reich anweiſen, Sunen münzen für das Reich aufzukaufen. Auch die Reichspost waltung wird ihre Beamten auffordern, an der Erfa des Silbergeldes mitzuwirken. Der amtliche Silberg aufkauf ſoll bis ins kleinſte dort organiſiert werden. Ter ſteht ein erneutes Verbot des privaten Münzankaufs b Wie die Reichsbank erklärt, iſt die Regierung zu derart a Maßnahmen gezwungen, um dem immer mehr um ſich gh fenden Schieberunweſen Einhalt zu bieten. Der noch Lande vorhandene gemünzte Silberſchatz wird auf 500 600 Millionen Mark in Silbergeld geſchätzt. Dieſe Me enthält etwa zwei bis drei Millionen Kilo Feinſilber, bert 1 755 eine großzügige Aktion dem Reiche gerettet en ſoll. — Maxau b. Karler., 29. Jan. Der Geſamtverkehr die hieſige Schiffbrücke iſt wieder aufgenommen wo * Maunheim, 29. Jau. In der Metallinduſtrie de ſchon wiender Streikgefahr. Die Verhandlungen wei höhere Stundenlöhne als Ausgleich für die verteuerte benshaltung ſind abgebrochen worden, da zwiſchen de 885 chließ, 1 8 32 und Arbeitgebern keine Einigung erzielt wer⸗ unte. i Manuheim, 29. Jan. Der Mord an dem Großindu⸗ Fiellen Dr. Karl Reuther hat jetzt vor dem hieſigen ſihwargericht ſeine Sühne gefunden. Wie noch erinner⸗ ich ſein dürfte, hatte der 38⸗jährige Taglöhner Friedrich anten am 25. Febr, 1919 auf offener Straße den Fabri⸗ de ten Reuther erſchoſſen. Die Verhandlung nahm faſt 80 n ganzen Tag in Anſpruch. Bei Abgana des Berichts n das Urteil noch nicht vor. 5 10 Heidelberg. 29. Jan. Die Vermutung, daß ſich Wer⸗ der der Fremdenlegion auch bei uns im Lande herum⸗ wonach der hier beſchäftnigte 16⸗jährige Bäckerlehrling W. arſailles als Fremdenlegionär zur Einſchiffung abtraus⸗ tiert worden iſt. 6 5 Ettlingen, 28. Jan. Die alten Kloſtergebäude von Akrauenalb und die von Freiherrn v. Babo daneben errich⸗ i n modernen Gaſtwirtſchaftsanweſen und Fremdenpen⸗ 8 92 haben nach dem Tode des alten Freiherrn raſche Lieb⸗ N Gber gefunden. Der Nachlaßverwalter des Herrn von 5 ſcobnbora, Rechtsanwalt Köppel in Karlsruhe verkaufte 1 n vor einiger Zeit die Wirtſchaftsgebäulichkeiten an die Aktskrankenkaſſe Heilbronn, die dort ein Sanatorium er⸗ 1 tet. Die Kaufſumme betrug 200 000 Mark. Jetzt iſt 0 geb, das ſogenannte Schlößle an Hauptmann Warſchbur⸗ g 5 in Aue bei Durlach dum Preiſe von 55000 Mark über⸗ genangen. Aebtixinhaus, das große längs der Straße lie⸗ de Gebäude, hat, nach dem„Mittel badiſchen Kurier“, n och keinen Liebhaber gefunden, der das Gebäude ord⸗ Augsgemäß inſtand ſetzen könnte. 5 neh Ettlingen, 28. Jau. Die Albtalbahn erhielt die Ge⸗ Amimiaung zum Sonntaasbetriebe. Der Fahrplan hat an n* e eine Aenderung erhalten. ö Abbe. Vom Schwarzwald. 29. Jan. Als eine Urſache des 0 Leraus raſchen und heftigen Auftretens der in den letzten 1 u Ficht abe verzeichnenden drei Hochwaſſerwellen, die noch baße Abo! rſehbaren Schaden anrichteten, wird die zunehmende ſe At zung unſerer Hochwälder, die infolge der Brennſtoff⸗ 996. und der ſtarke umfangreiche Beſeitigung des Unterholzes 4 der zer Hecken, ſowie des Laubſtreubeleges angeſehen. Lei⸗ 1. 3 die Aufforſtung keineswegs Schritt mit der Abhol⸗ 1 A Ver Für das Enz⸗ und Murggebiet könnte die beabſichtigte mne loh mertung und dadurch bedingte Trockenlegung des Hoh⸗ und und Wildſeemoores als des Quellgebiets der wildeſten ſein gefällreichſten Seitenbäche von ſchwerwiegenden Folgen zur An eübn liche ſchon in den Vogeſen beobachtet und dort uri nlage koſtſpieliger Stauſeen Veraulaſſung gab. Die iſt pie bende und aufſaugende Wirkung ſolcher Hochmoore Tat tender wie man annimmt, ihre regulierende Aud das zeigt am beſten das letzte Hochwaſſer im Enztal Verhalten der waſſerreichen Eyach. i Die badi e badiſchen Gewerkſchaften zu Preisſteigeruna und Lobn⸗ * erhöhung. i ſchaftare von 90 Delegierten beſuchte Konferenz der Gewerk⸗ * Anleantelle Badens befaßte ſich mit der Frage des Lohn⸗ 4 Der Bub für die ietzt eingetretenen Preisſteigerungen. ver* Hof teilte mit, daß zwiſchen den Arbeitgeber⸗ den ta n und dem Vorort der Kartelle ſchon Verhandlun⸗ bände algefunden haben und daß ſich die Arbeitgeberver⸗ ei bereit erklärten, in Verhandlungen eintreten und 8 ach berganiſatzenen geführt werden. ſcließunängerer Ausſprache nahm die Konferenz eine Eut⸗ Knerelle au, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß eine rb zaltniſſe der einzelnen Orte durchzuführen iſt, wobei di 45 0 0 5„ i die i Velen nicht unter 1.50 M. pro Stunde betragen darf. 8 Skandpun ſtellte ſich die Konferenz äuf den grundſätzlichen 5 gen in ut; daß es Sache der Reichs⸗ und Landesregierun⸗ 8 Lohn⸗ und Wirtſchaftsämter zu errichten, die die 5* Waren und die Höhe der Löhne und Gehälter 5 n Zahlenverhältnis zueinander zu bringen haben. gartell Betriebsrätegeſetz beſchloß die Konferenz, daß die a bereiten die Wahlen zu den Betriebsräten unverzüglich vor⸗ g ſtiſchen und ſie einheitlich, nicht getrennt, nach den ſoziali⸗ ſänlen Anſchauungen durchführen ſollen. Betriebsräte⸗ dn die Helen eingerichtet werden. Schließlich wurde noch in d 2 ergarbeiter im Ruhrrevier ein Telegramm geſandt, Folgen ſie erſucht werden, im Hinblick auf die furchtbaren denſchie von einem Streik zur Durchführung der Sechsſtun⸗ icht abzuſehen N 5 Streikg der Mannheimer Metallindustrie droht wieder et löhne A er. Die Verhandlungen wegen höherer Stunden⸗ 1 5 5 abgebro s Ausgleich für die verteuerte Lebenshaltung ſind Din, Arbeit, chen worden, da zwiſchen den Arbeitnehmern und 1 ſch debern keine Einigung erzielt werden konnte. eſong 5 15 Vermiſchte Nachrichten. le Den naädſiſch die emtliche Verkehrsſorache im Rheinland. zol im N ommandanten der franzöſiſchen Beſatzungstruppen * im beudand ſind neue Verordnungen zugegangen, die ch einbeſetzten Gebiete einführen ſoll. Darunter befindet beten gberüaung. welche die franzöſiſche Sprache im be⸗ i 8 f 8 i ommn einlande einzuführen ſucht. Die preußiſchen iche werden alverwaltungen im Rheinland ſollen verpflichtet e bungsbihre amtlichen Schriftſtücke. die ſie mit den Be⸗ d d zöſiſcher bebörden zu wechſeln haben, ausſchließlich in fran⸗ e bel der Sprache zu führen. In den höheren Schulen ln, und a Fcanzöſiſchen Sprache der Vorrang gewährt werden 1 d% ſowie f Eiſenbahnen, auf der Poſt, in den Straßenbahnen, ir geſamten Verkehrsweſen müſſen neben den deut⸗ fran fisch dische Aufſchriften angebracht werden. Der muiſfoneche Kommandant bat ſich mit den alliierten Kom⸗ der Dien in Verbindung geſetzt, um deren Mitwirkung bei rchführung dieſer Verordnungen zu erreichen. gen bernsepidemie in Oſtgalizien. Nach Wiener Meldun⸗ Törfer iſcht in Oſtgalizlen eine Typhusepidemie. Ganze alg 100 Cönd, vollkommen ausgeſtorben. Bisher ſind mehr 0 lich aus 0 Typhusfälle gemeldet, von denen 10 Proz. töd⸗ geg ,, ſonen. gegangen ſind. In Tarnopol ſterben täglich 70 Per⸗ wen, Gri 85 ech Städte dve und Schlafkrankheit. q „ Schwei, ſo werden jetzt die verſchiedenſten Gegenden der einer 2 wiederum von der Grippe, vielfach derbunden mit ſucht. Farmkrankheit oder mit der Schlafkrankheit, heimge⸗ he mier des ſind bereits zahlreiche Todesfälle feſtgeſtellt, dar⸗ 1 Ach einer an der Schlafkrankheit. % Die neue Nußlandpolitik der Entente und Deutſchland. Wie die oberitalieniſchen 95 ußla Aufhebung der von der Entente über Sopjet⸗ de de 55 verhängten Blockade, iſt, ſo leſen wir in der ſcher dageszeitung“, ein Ereignis von großer, politi⸗ der und wirtſchaftlicher Bedeutung. Die Lage in Vor⸗ eunruß Mittelaſien ſcheint in London noch als ſehr die inbigend angeſehen zu werden. Alle ruſſiſchen Heere, boten Dienſt Englands gegen Sopjet⸗Rußland aufge⸗ kant urden, ſind zuſammengebrochen. In Sibirien, 4 en angenommen werden, wird Japan den Bolſche⸗ 5 laemit Erfolg und bei Aufwendung großer Mittel ufig jedenfalſs militäriſch entgegentreten können. Die ö lreiben, wird durch eine Meldung der„Bad. Poſt“ beſtätigt, Wilm einem Werber in die Hände fienl und bereits nach ne Abf. 8 5 g ben ſchlagszahlung für die verteuerten Lebensmittel ge⸗ den e wollen. Die Verhandlungen ſollten aber nur mit Erhöhung der Löhne nach Lage der wirtſchaftlichen Gefahr für Japan is möglicherweiſe gleichwohl eine größe. Gelingt es dem Bolſchewismus, die chineſiſchen Volks⸗ maſſen in Bewegung zu ſetzen, ſo kann Japan ſich ei⸗ nes Tages als eine Nichts⸗als⸗Inſelmacht wiederfinden. Japans Großmachtſtellung beruht allein auf ſeiner Stel⸗ lung auf dem aſtatiſchen Feſtlande. 5 Der Weg für die Ausbreitung des Bolſchewismus nach den vorder⸗ und mittelaſiatiſchen Gebieten iſt bis⸗ her frei. Eiſenbahnen ſind vorhanden und die Ver⸗ bindung mit dem bolſchewiſtiſchen Programm und den Zielen der aſiatiſchen Völker findet ſich in der Parole: gegen die britiſche Herrſchaft! In London iſt der Entſchluß zur Aufhebung der Blok⸗ kade offenbar in dem Gedanken gefaßt worden, durch eine lebhafte Handelsverbindung mit Sopjet⸗Rußland ſich eine freundlicher werdende politiſche Atmoſphäre zu ſchaffen und die alt bewährten Künſte beitiſcher Werbung und britiſchen Agententums unterſtützt durch angemeſſene Geld⸗ mittel in Moskau ſpielen zu laſſen. Dazu kommt natur⸗ gemäß der rein wirtſchaftliche Grund: die gewaltigen ruſſiſchen Schätze an Rohſtoffen und die Vorräte an Getreide herauszuholen und dagegen Induſtrieerzeugniſſe zu liefern. ö Die neue britiſche Politik einer Handelsfreundſchaft mit Sopjet⸗Rußland wird in eigenartiger Weiſe ergänzt durch die Nachricht einer Entſendung von Kriegsſchif⸗ fen und 200 000 Mann nach dem Orient. Die weitere Entwicklung dieſes Doppelverfahrens bleibt abzuwarten, jedenfalls zeigt es, daß Meinungsverſchiedenheiten im Schoße der britiſchen Regierung über die Behandlung des Bolſchewismus bzw. der bolſchewiſtiſchen Bewegung beſtehen. Mit einiger Neugier kann man erwarten, ob und was für Truppen der Entente ſich bereit finden laſſen werden, einen vielleicht langwierigen Orientkrieg zu füh⸗ ren, der wahrſcheinlich geeignet wäre, die Solidarität des Iſlam gegen den engliſchen Unterdrücker zu organiſieren. Ein Bevorſtehen von Angriffen bolſchewiſtiſcher Trup⸗ pen gegen Polen wurde dieſer Tage gemeldet und in der Ententepreſſe machte ſich Unruhe bemerkbar, wenn ſchon das Alarmgerücht, Marſchall Foch werde ſich nach Polen begeben, in Abrede geſtellt wurde. Und es er⸗ ſcheint als eine beinahe natürliche Entwickelung, daß Sov⸗ jet⸗Rußland ſich, ſobald es ſich ſtark genug fühlt, gegen Polen wendet. Mit den neuen polniſchen Gebilden ſich zu befreunden, dürfte auf die Dauer keiner Herrſchaft in Rußland möglich ſein, wenn es nicht abſolut muß. Wie die Verhältniſſe jetzt liegen und in Anſehung der Rußlandpolitik der Entente wäre es für Deutſchland in jeder Hinſicht verfehlt, für ihre Intereſſen und gar für polniſche Schmerzen einzutreten auf das Schlagwort hin: Kampf gegen den Bolſchewismus! Deutſchland würde dabei nichts gewinnen, aber viel verlieren. Wir möchten kaum glauben, daß bis auf weiteres die militäriſche Ausbreitung Sopjet⸗Rußlands auf dieſes Gebiet gehen wird, während ihr Streben nach Herſtellung der alten nationalen Grenzen, alſo hauptſächlich der polniſchen, wahr⸗ ſcheinlich bleibt. Dächte man ſich aber den Fall, die militäriſche Kraft und der Ausbreitungsdrang Sovpjet⸗ Rußlands wäre ſo groß, daß ſie nach Deutſchland herein⸗ flutete, ſo würden die deutſchen Kräfte und Mittel ange⸗ ſichts unſerer vollſtändigen Entwaffnung unter keinen Umſtänden genügen, um die Flut aufzuhalten. Die En⸗ tente hat uns erſt a der baltiſchen Stellung ver⸗ drängt und nimmk uns nunmehr die letzten Mittel der Verteidigung. Das iſt eine Aenderung der Lage, aus der die polikiſchen Folgerungen gezogen werden müſſen. Nehmen wir aber an, die militäriſche ruſſiſche Aus⸗ breitung finde ihr Ende an der nationalen Grenze, ſo würde die Gefahr der politiſchen Propagunda des Bolſchewismus übrig bleiben. Sie iſt auch heute da. Gegen ſie kann das deutſche Volk nur dadurch geſchützt werden, daß es die Gefahr erkennt und ſich dementſpre⸗ chend verhält. Tut es das nicht, und kann es das nicht infolge der Verelendung durch die Ententemächte, ſo wird uns der Bolſchewismus ruinieren, einerlei wie die Ver⸗ hältniſſe ſonſt liegen. Daß ſchließlich die Ententemächte uns irgend ein Opfer nach Oſten hin danken würden, iſt natürlich vollkommen ausgeſchloſſen. Lokales. Bedſtandsaufnahme für Zink. Obgleich Rohzink im Inland in genügenden Mengen vorhanden iſt, um den Bedarf der Zinkverarbeiter zu decken, herrſcht auf dem Markt eine künſtliche Knappheit an Zink, die dazu geführt hat, daß dieſes Metall am freien Markt nur noch zu un verhältnismäßig hohen Preiſen zu haben iſt. Während die Zinkhüttenvereinigung neuerdings den Zinkpreis auf 510 Mk. feſtgeſetzt hat— er betrug bis vor kurzem 450 Mk.— werden an der Börſe Preiſe von 880 bis 900 Mark notiert. Es ſteht zu vermuten, daß das Rohzink in großem Umfange von gewiſſen Kreiſen zu ſpekulativen Zwecken aufgekauft worden iſt und dadurch dem Verbrauch entzogen wird. Dieſer Zuſtand iſt unhaltbar. Es wird daher eine allgemeine Beſtandserhebung über Zink ange⸗ orduet werden. 2 5 ö — Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt(Ge⸗ ſchäftsabteilung) iſt mit dem 1. Januar aufgelöſt worden. — Die Petroleumperſorgung. Infolge größerer Einfuhren von Pekroleum iſt es jetzt möglich, den drin⸗ gendſten Bedür'niſſen der Verbraucher zu genügen. Al⸗ lerdings ſind die Preiſe infolge der Valutaverſchlechterung geſtiegen; während im Dezember das Liter noch mit 2,75 Mk. im Kleinhandel verkauft werden konnte, wird es im Januar 3.20 Mk. pro Liter ab Laden koſten. Bei Lieferung frei Haus erhöht ſich der Preis um 10 Pfg. Für zur Dezemberverteilung beſtimmtes Petroleum, das infolge der Verkehrsſchwierigkeiten erſt Anfang Januar geliefert werden konnte. darf nur der Dezemberpreis be⸗ rechnek werden. Die Verteilung des Jannar-Petroleums dürfte ſich gleichfalls etwas verzögern. s f i — Reichswirtſchaftsſtelle für Kunſtſeide und Stapelfaſer. Nach den bisherigen Erfahrungen hat die Stapelfaſer eine derartige Bedeutung für die Rohſtoffver⸗ ſorgung der Textilinduſtrie gewonnen, daß die Schaffung einer beſonderen Wirtſchaftsſtelle ſich als notwendig ge⸗ zeigt hat, zumal man in Zukunft mit einer ſtärkeren Verwendung von kunſtſeidenen Tertilwaren rechnen kann. heranreichen. rungen abgegeben. — Deutſches Land in Gefahr! Die Abſtimmungs⸗ gebiete ſind nicht nur reiches, ſie ſind— wiegt's weniger? — deutſches Land! Mit deutſchem Schweiß gepflügt, durch deutſchen Fleiß und Geiſt blühend und groß, von einer Mehrheit bewohnt, die deutſch iſt in Blut, deutſch wenigſtens in Sprache und Sitte. Daher Abſtim⸗ mung; nicht Abtretung, wie überall im Oſten, wo ſich Stücke Landes herauszirkeln ließen, auf denen beſten⸗ ſalls eine knappe Mehrheit Fremdſtämmiger zu treffen war. Deutſche ſind es, die in den Abſtimmungsgebieten vor däniſcher oder polniſcher Herrſchaft, vor Polenhaß und polniſchem Elend bangen, die auch bangen vor den Lockungen oder Drohungen, womit Franzoſen, Engländer und Italiener manchen Schwachen und Wankelmütigen ſeinem Deutſchtum abſpenſtig machen werden. Deutſche ſind es, die bei alledem voll Vertrauen auf uns im Reichsinnern blicken. Die dreimalhunderttauſend Stimm⸗ berechtigten, übers ganze Reich Verſtreuten, wollen kom⸗ men und wollen helfen und retten. Aber die große Maſſe kann nicht kommen, wenn nicht das ganze deutſche Volk die Millionen freiwillig zuſammenſcharrt und⸗trägt, um ihnen Fahrt, Herberge und Wegzehr zu zahlen. Seht die Not, die drohende Gefahr deutſcher Männer, Frauen und Kinder, die Däne und Pole in ihr Joch ſpannen wollen.— Muß es da nicht wie eine ſtarke Welle des Empfindens und Wollens durchs ganze Volk gehen? Bringen wir in der„Grenz⸗Spende“ unſer Opfer dem Vakerlande. Vollbringen wir die einigende Tat: retten wir die deutſchen Grenzlande! Die erſte große ent⸗ ſchloſſene Tat, an der das ganze, ganze Volk teil hät, wird unſerem Volk über den Einzelerfolg zum Segen werden.— Beiträge für die Grenz⸗Spende nimmt der Verlag der Zeitung, der darüber öffentlich quittiert, unter dem Kennwort„Grenz⸗Spende“ entgegen. Einzahlun⸗ gen können auch bei den Banken oder auf Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 73 776 erfolgen. i Die Lindenwirtin. Die vielfach verbreitete Mei⸗ nung, die„Lindenwirtin“ in dem bekannten Lied von Rudolf Baumbach ſei die Mitbeſitzerin des Gaſthofs„Zur Godesburg“ in Godesberg bei Bonn(der Gaſthof iſt jetzt in den Beſitz des Geſangvereins„Cäcilia“ überge⸗ gangen), Aennchen Schumacher, iſt, wie der Köln. Ztg.“ geſchrieben wird, nicht zutreffend. Das Lied von der indenwirtin wurde 1876 von Baumbach in Wei ee gedichtet, während er als junger Lehrer dort verweilte. Den Stoff dazu gab ihm die ſcherzhafte Aeußerung ei⸗ niger Bauernfrauen:„Mir hamm'n Gerichtsvollzieher, der is ſo ſcharf, der pfänd't eim's Herz aus'm Leib raus“. In der urſprünglichen Faſſung iſt denn auch von keinem „Aennchen“ oder dergleichen die Rede; die Wirtin trägt keinen Namen. Die Strophe, die vom Aennchen ſpricht, iſt erſt ſpäter dazugekommen. Mit der ſo ſangbaren, 1878 von Abk komponierten Weiſe hat das Lied dann ſeinen Siegeszug durch alle deutſchen Studenten⸗ und Philiſterkreiſe und, wie ſo viele an die vermeintliche Lindenwirtin Aennchen Schumacher gerichtete Kartengrüße aus allen Gegenden unſeres Erdteils kundtun, durch die ganze Welk gemacht. i 353 Die Volksabſtimmungen im Grenzland in Yrüſſtein für politiſche Reife. Gib Deine N Gren ⸗ Spende für die Volksabſtimmungen 5 auf Poſtſcheckkonte Berlin 73776 5 ober auf Deine Bank! i deutſcher Schutzbund, Berlin nwzs 9 5 „ Erhöhnng der Eiſenbahntariſe. Die Mehr⸗ ausgaben infolge des neuen Lohntarifs der Eiſenbahner werden, wie aus Berlin gemeldet wird, über 1 Mil⸗ liarden betragen. Die Erhöhung der Eiſenbahntarife vom 1. März an, wird dementſprechend wohl an 100 Prozent * — Neue Rechtſchreibung. Dieſe Woche beginnt im Reichsminiſterium des Innern zu Berlin eine Kon⸗ ferenz zur Vereinfachung der zuletzt 1883 und 1902 geänderten deutſchen Rechtſchreibung. 3 ep. Ein umſchwung? Die Ausſichken für die deut⸗ ſche Miſſion ſcheinen ſich neuerdings gebeſſert zu haben. So beſteht in Südafrika und Deutſch⸗Südweſt wo die Berliner Miſſion arbeitet, begründete Hoffnung, daß die deutſchen Miſſionare trotz Par. 438 des Frie⸗ densvertrags unter ehrenhaften Bedingungen weiterarbei⸗ ten können. Denn nicht nur haben die buriſchen Ver⸗ kreter, die ſog.„Nationaliſten“, im Parlament nachdrück⸗ lich erklärt, daß ſie die deutſchen Miſſionare unter gar keinen Umſtänden preiszugeben gewillt ſeien, ſondern auch ein Führer der ſüdafrikaniſchen Regierungspartei ſowie General Smuks ſelbſt haben entgegenkommende Erklä⸗ Ein buriſcher Abgeordneter hat öf⸗ ſenklich ausgeſprochen, daß nach ſeiner Ueberzeugung und der der geſamten holländiſch ſprechenden Bevölkerung ſich niemand beſſer auf die richtige Behandlung der Einge⸗ borenen verſtehe als die deutſchen Miſſionare. Nicht weniger erfreulich iſt die der Goßner'ſchen Miſſion aus Indien zugegangene Nachricht, wonach die engliſche Re⸗ gierung den dortigen Miſſionsgemeinden auf ihr Drängen volle kirchliche Selbſtändigkeit verliehen hat; das Miſ⸗ ſionseigentum verbleibt der Geſamtgemeinde. rechnet wird, hat eine amerikaniſche Miſſionsgeſellſchaft den Gemeinden ihren Dienſt angebolen.„ U Frele Turnerschaft Seckenheim. Im feſtlich ge⸗ ſchmuͤckten Saale zum„Deuiſchen Hof“ hält morgen Samstag Abend von 8 Uhr ab, die Freie Turnerſchaft ihren diesjährigen Turnerball ab. Da eine perſönliche Einladung nicht erfolgt, laden wir unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen auf dieſem Wege nochmals freundlichſt ein.(Siehe Inſerat). 5 Verantwortlich füf die Nebaffion Wa. Jimmermünn Seckeng 1 5 er 0 Bis zur Rückkehr der deutſchen Miſſionare, mit der beſtimmt ge⸗ 8 — p 6 Amtliche Bekanntmachungen Verordnung. .(Vom 15. Januar 1920.) Jaſchingsvergnügungen. Im Hinblick auf die gegenwärtigen Zeitver⸗ hältniſſe wird auf Grund des§ 360 Ziffer 11 Reichs⸗ Strafgeſetzbuch und der 88 29 und 30 des Badiſchen die Piel deh bouche. mit ſofortiger Wirkung für die diesjährige Faſchingszeit angeordnet: 1 Die Veranſtaltung von Faſchingsvergnügungen jeder Art, insbeſondere von Aufzügen, Masken⸗ bällen und ſogenannten karnevaliſtiſchen Konzerten wird unterſagt. 5 8 2. Das Tragen von Masken, Verkleidungen oder karnevaliſtiſchen Abzeichen auf öffentlichen Straßen, Plätzen und anderen öffentlichen Orten, ſowie in geſchloſſenen Geſellſchaften iſt verboten. Ausge- nommen ſind ſchulpflichtige Kinder unter 14 Jahren. Zuwiderhandelnde haben neben Beſtrafung ihre Feſtnahme durch die Polizeibeamten zu gewärkigen. 8 Das Verkaufen von Faſchingszeitungen ſowie von. aller Art iſt verboten. 1 werden mit Geldſtrafe bis trat Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen eſtraft. Karlsruhe, den 15. 1— 5 1920. Miniſterium des Innern gez. Remmele. 5 Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 24. Januar 1920. Bezirksamt— Polizeidirektion. Kleinverkaufspreiſe für Kunſthonig betr. Auf Grund des 8 4 der Verordnung des Stgatsſekretärs des Kriegsernährungsamtes vom 7. Dezember 1917 in Verbindung mit Artikel 1 der Verordnunng des n vom 10. Dezember 1919, Kunſthonig betr. n 1917 Seite 1094/06 und 1919 Seite 1975) wird iermit für den Kommunalverbandsbezirk Mann⸗ eim⸗Land mit ſofortiger Wirkung der Kleinver⸗ aufspreis für den Verkauf von Kunſthonig an die Verbraucher für 1 Pfund Reingewicht auf Mk. 3.70 feſtgeſetzt. Dieſer Preis gilt als Höchſtpreis im Sinne des Geſetzes Höchſtpreiſe betr. vom 4. Auguſt 1914 in der Jol der Bekanntmachung vom 17. De⸗ zember 1914 in Berbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar u. 23. September 1915. Zuwiderhandlungen gegen dieſen Höchſtpreis werden auf Grund des§ 6 der Verordnung des Reichskanzlers vom 17. Dezember 1914(Reichsge⸗ ſetzblatt 1914 Seite 515) mit Gefängnis bis 000 einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark beſtraft. Mannheim, den 29. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Auf Grund der Verordnung über die Verar⸗ beitung von Gemüſe und Obſt vom 23. Januar 1918(Reichsgeſetzblatt 1918 Seite 346) und der Bekanntmachung der Reichsgeſellſchaft für Obſt⸗ konſerven und Marmeladen m. b. H. Berlin vom 20. Dezember 1919 wird hiermit der Kleinhandels⸗ preis für den Verkauf von ungeſtreckter Marmelade an die Verbraucher für den Kommunalverbands⸗ bezirk Mannheim⸗Land mit ſofortiger Wirkung auf M. 3 24 per Pfund feſtgeſetzt. Dieſer Preis gilt als Höchſtpreis im Sinne des Geſetzes Höchſtpreiſe betr., vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. De- zember 1914 in Verbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar und 23. September 1915. Zuwiderhandlungen gegen dieſen Höchſtpreis wetden auf Grund des§ 6 der Verordnung des Reichskanzlers vom 17. Dezember 1914(Reichsge⸗ ſetzblatt 1914 Seite 515) mit Gefängnis bis zu einem 92252 oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000.— M. beſtraft. Mannheim, den 29. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. 5 Höchſtpreiſe für Zucker betr. Auf Grund des 8 14 der Bundesratsverord⸗ nung vom 17. Oktober 1917(Reichsgeſetzblatt 1917 Seite 919) und der Bundesratsverordnung vom 14. Oktober 1919(Reichsgeſetzblatt 1919 Seite 1789) den Verkehr mit Zucker betr. werden in Abänderung unſerer Bekanntmachung vom 13. Dezember 1919 die Kleinhandelspreiſe für den Verkauf von Zucker an die Verbraucher mit Wirkung ab 1. Februar 1920 wie folgt feſtgeſetzt. Es koſten: 1 Pfund Würfelzucker(in Kiſten, in Paketen und 2. 8 unegale Würfel) Mk. 1.3 1 Pfund Kriſtallzucker, Grieszucker, Hut⸗, Perl⸗ und Plattenzucker Mk. 1.30. Dieſe Preiſe gelten als Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes Höchſipreiſe betr. vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. De⸗ zember 1914 in Verbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar und 23. September 1915. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Höchſtpreiſe werden auf Grund des 8 6 der Verordnung des Reichskanzlers vom 17. Dezember 1914(Reichs⸗ geſetzblatt 1914 Seite 515) mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu M. 10000 beſtraft. Mannheim, den 29. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Gesang-Oerein„Liedertafel“ Seckenheim. Einladung! Am Samstag, den 31. Jannar d. 2 abends 7 Uhr beginnend, findet in unſerem Lokal zum„Schwanen“ unſer dies jähriger Vereins- Wall Wir laden hierzu unſere aktiven und ſowie Freunde und ſtatt. paſſiven Mitglieder, Gönner des Vereins höfl. ein. Elnlasskarten werden beim verabfolgt. Der Vorſtand. Saal-Eingang Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Einladung! Heute Abend 8 Uhr Verwaltungsrat-Sitzung im Schwanen bei Kamerad Rieſenacker. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung wird der Verwaltungsrat mit der Bitte erſucht, vollzählig zu erſcheinen. Das Kammando: L. Rudolph Einladung! Heute Abend nach der Turnſtunde Probe der Sängerriege. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. Die Leitung. „Sängerbund“ Seckenbeim. (Gegründet 1865). Am Sonntag, den 1. Februar, nachm. 3 Uhr findet im Lokal zum Kaiſerhof eine außerordentliche mitglieder⸗ Versammlung ſtatt. In derſelben ſollen die neuen Satzungen zur Beratung kommen. Es iſt Pflicht eines jeden aktiven und paſſtoen Mitgliedes in dieſer wichtigen Verſammlung zu erſcheinen. Auch machen wir die Ehrenmitglieder darauf aufmerkſam und iſt ihr Kommen ſehr er⸗ wünſcht. Der Vorſtand. Evangelischer Frauenbund. Sonntag, den 1. Februar l. 46., nachmittags 3 Uhr im Konficmandenſaal Vortrag. Die Frau als religisse Erzieherin. ihre For⸗ derungen und Pflichten in heutiger Zeit. Mitgliedskarten ſind am Eingang vor⸗ zuzeigen; noch nicht abgeholte Mitgliederkacten bitten wir bei Frl. Behringer in dieſer Woche abzuholen. Gäſte können durch Mitglieder eingeführt werden. Nach dem Vortrag Vereins angelegenheiten. Die Präſidenkin: Käthe Kunz. pfordeverſich-Verein dekenbelm. Die Stelle des Rechners iſt neu zu be⸗ ſetzen. Bewerber wollen ſich bis Sonntag bei Albert Treiber melden. Der Vorſtand. Katholischer FJungmänner Verein Am kommenden Zountag, den 1. Februar 1920 nachmittag 3 Uhr findet im Lokal zum Adler unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Wegen Erledigung verſchiedener wich⸗ tiger Punkte bitten wir unſern Mitgliedern und Ehrenmitgliedern um recht zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Der Präſes. N. B. Die Vorſtandsmitglieder und Ver⸗ trauensleute werden hiermit zu einer Vorbeſprechung auf Heute Abend 7¼ Uhr im Schweſtern⸗ haus freundlichſt eingeladen. A Bfriettauben⸗ Verein „Lufibote“ 5 gegr. 1911. Schußpreiſe. Btieftauben⸗ Der zuchter⸗Vereine ſetzt für das Jahr 1920 für den Abſchuß der den Brieftauben ſchädlichen Raubvögel, als Hühnerhabichte und Sperberweibchen eine Belohnung von 2.50 Mk. und für Verband deuſcher Wanderfalken eine ſolche von 3.50 Mk. für jedes Pag Fänge aus. Zur Erhebung eines Anſpruchs auf dieſen Preis müſſen die„beiden Fänge“ oder der ganze Vogel bei unſerem Kaſſter L. Wolf Wörthſtraße abgegeben werden. Die Läufe ſind bis kurz über dem erſten Gelenk abzuſchneiden, ſodaß ein kleiner Feder⸗ kranz ſtehen bleibt. Nur Fänge obengenannter Rauboögel können Berückſichtigung finden. Curnerbund„Jahn“ Setkenheim. Warnung Markt kommenden Preiſe: Gold kaufe ich in allen Stücken höchſten Preiſen. Für die deutſche Induſtrie zahle ich die allerhöchſten, überhaupt auf den Silber egal ob halbe oder ganze Mark. Platin zu Höchſtpreiſen. E 2, 9 H. Sosnuwski E 2, 9 Uhrenwerksfätte Dung gegen Stroh umz tauſchen. Wo ſag die Geſchäftsſtelle.( — Lebensmittel⸗ Auswel Nr. 2001 verloren. Abzugeben in Geſchäftsſtelle. 0 — Ein gebrauchter zwel⸗ räderiger l — 11 9224 zu denkbar zu verkaufen. 0 Necarlr. 18. — Medizinal⸗Verband Seckenheim. Sauntag, den 1. Februar d. 2s, nachmittags 3 Uhr findet im Neckartal unſere diesjährige n General⸗Cersammlung ſtatt, wozu die Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen eingeladen werden. Tages⸗Ordnung: 1. Bericht des Vorſtandes. 2. Kaſſenbericht. 3. Bericht der Reviſoren. 4. Wahl der Vorſtände. 5. Verſchiedenes. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es erwünſcht, daß alle Mitglieder erſcheinen. Weiter wird bekannt gemacht, daß alle die bis zum 31. Januar ihr Mitgliedbuch bei Kaſſier Ruf noch nicht abgeholt haben bezw. ihren Beitrag noch nicht bezahlt haben, als ausgetreten betrachtet werden. Der Vorſtand. Foußball⸗Vereinigung e Sckkenheim. Uuſeren Mitgliedern aktive und paſſive, bringen wir hierdurch zur gefl. Kenntnis, daß unſere Tanz⸗ Unterhaltungen die wir ſeither zur Förderung der Geſelligkeit beibehalten haben, nun infolge der Luſt⸗ barkeitsſteuer, auf eine jeden Monat zurück⸗ ſtellen müſſen. Für dieſen Monat findet dieſelbe am Sonntag, den 1. Februar, nach⸗ mittags 6 Uhr ab ſtatt.(Vereinslokal Saal). Hlerzu laden wir unſere Mitglieder zu zahlreichem Beſuche höfl. ein. Die Vergnügungskommiſſion. Wettſpiele finden am kommenden Fonntag ſtatt wie folgt: Vorm. 10 Uhr, 4. Mannſch. geg. 4. Mannſch. F.-C. Viktoria Neckarhauſen. Nachm. 1 Uhr, 3. Mannſch. geg. 3. Mannſch. F.-C. Viktoria Neckarhauſen. Nachm. ½1 Uhr, 2. Mannſch. geg. 2. Mannſch. Germania Friedrichsfeld. Nachm. ½3 Uhr, 1. Mannſch. geg. 1. Mannſch. Germania Friedrichsfeld. Sämtliche Mannſchaften maſchieren jeweils 5 Stunde vor Spielbeginn vom Lokal weg. Der Spielausſchuß. Frole Uurnerſchafl deenbein. . Einladung! Kommenden Vamstag, den 31. Jaunar abends 8 Uhr findet im Saale des „Deutſchen Hofes“ unſer diesjähriger ereins⸗Wall ſtatt. Wir laden hiermit unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen hierzu freundlichſt ein. Beſondere Einladung ergeht nicht. Die Vorſtandſchaft. Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. die 5 Karte 200 und für die halbe K 100 gr. 8 gabe Anspruch auf seine volle menge Flelsch⸗ der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und m entwertet werden. Achtung! Für die deutsche Industrie: ½ Mark in Silber... 3.90 Mark 1 Mark in Silber. 7.80 Mark 2 Mark in Silber.. 15.60 Mark 1 Gramm Platin . 150.00 Mark 10 Mark in Gold... 125.50 Mark 20 Mark in Gold... 250.00 Mark Bel höherem Angebot zable leh 10 Pfg. mah. Frau Mantel O 3, 2. Mannheim el ſind ſtets zu aben b Geora Aiden — Für 14—15 jährige Jungen blauen öntads- Anh zu verkaufen. Wo ſagt die G. peditton.— Un Wolde e geeignet zur Kommi nion, zu verkaufen, Frtedrichftraße 76[Schiogar 88, f f . Lebensm. Fleismansgabe Morgen Samstag, den 31. Januar 1000 erhalten i Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. Nr. 833 bis 1495 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr. 1496 bis 2089 bei Metzgermeiſter Gropp. „Nr 2090 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gruber. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten Ansichts-Karten Cäüeilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗Probe für Männer. Der Vorſtand. schonler Npfeimus zu haben bei Peter Diehm, ihte 0 s entfällt auf den gültigen Wochenanteil leiſch. 5 Jeder Bezugsberechtigte hat bel dieser Der Preis des Fleiſches beträgt 2.60 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 30 0 5 Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſehl Samstag, vormittags von 8—1 Uhr g Seckenheim, den 30. Januar 1920. Lebensmittelamt. Turnverein Seckenheſm 6. U. gegr. 1898. Heute Abend 8 Uhr im neuen Lokal Turnſtunde der Turner und Zöglinge. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erbittet Karl Volk, Il. Turnwart. Landl. Rroditverein Secenbeim. G. G. m. u. 9. Wir erſuchen die Sparkaſſenbücher zur Gutſchrift der Zinſen vom Jahre 1919, von heute bis 15. Februar, täglich von 9 bis 11 Uhr vormittags und 3 bis 5 Uhr nachmittags, beim Rechner einzureichen. Wer dies unterläßt, muß ſich mit Der Vorſtand. d. h. über ihren Bedarf für den Verzehr im Ha en ſpäteſtens bis 10. Februar 1520 an den Al käufer zur Ablieferung zu bringen, damit 1 Prämienerrechnung alsbald von uns vorgenomm werden kann. Kommunalverbands⸗Ausſchuß am 22. ds. Mts. de mengen, 8 Aufkäufer abgeliefert werden, von der Präm zahlung auszuſchließen. .. Es wird darauf hingewieſen, daß für 105 fernngen von Brotgetreide und Gerſte von 1 70 vom Hundert der Mindeſtablkeferungsſchunn teit(unter Zugrundelegung der von der Reich getreideſtelle feſtgelegten Ernteſchätzung) Präm 10 bezahlt werden. Für etwaige über vorgenan Sätze ſchon zur Ablieferung gebrachten Meng wird die Prämie nachbezahlt. 0 Wir fordern hiermit ſämtliche Erzeuger 2 Brotgetreide und Gerſte auf, ihre ge Saat halt und zur hinausgehenden en Ausdrücklich wird darauf hingewieſen, daß ag Beſchluß gefaßt hat, alle Brotgetreide⸗ und Gerſte de nach dem 10. Februar 1020 an 1 Mannheim, den 24. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim-Land⸗ dem Ergebnis des e unſerer Wonſtegenden dringen wir hiermit zur al Bücher zufrieden geben. heel Sekenhelm Seckenheim den 29. Januar 1920. Der Porſtand. e 5 Handkarrenn