7 Amtsblatt der Bürgermeisterdmfer Seckenheim, Alvesheim Juſeratiouspreis: Die einſpalttge Peritzeile 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Poſtſcheckkono! Karlsruhe Nr. 19819. „ Reckarhausen und Edingen. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. No. 27 7 2 eee e i 5 2.— 98 5 g a 5 5 rägerlohn. e o OQuarta 5 11 U. Jahrg. 4150 Mi.— Erscheint t d. der Montag, 2. Februar 1920. its*— Sonn⸗ und Feiertage.. Einladung. Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter er Herr Profeſſor Dr. Ehrmann 5 in Heidelberg a f über Kunſtgenuß bin Leſen Miuwoch, den 4. Februar, abends 7½ Uhr chu sürgerausſchußſaale dahier ſprechen. An⸗ Sleßend daran erfolgt freie Ausſprache zur dache, die nicht politiſcher, religiöſer oder per⸗ nlcher Art ſein darf. Als höͤchſte Sprechzeit 15. erbei werden 5 Minuten zugelaſſen. 10 wer Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, e erden hierzu freundlichſt eingeladen. 0 5 Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur a 50 achſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon 2 Pia. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ „ dandekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, dard uptſtr, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. Seckenheim den 31. Januar 1920. i, der 0 7 1 Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. . Tagesſchau. un Beſetzung Oberſchleſtens beginut am 31. Januar. un 1. Februar wird der Kreis Pleß, am 2. der Kreis Katto⸗ Em. der Kreis Barnowitſch, am 11. der Kreis Oppeln keis werden. Für die Beſetzung werden außer für den w Ratibor Franzoſen verwendet werden. mar oſtimmung iu der 2. Zone des ſchleswigſchen Ab⸗ „5 ugsgebiets wird am Sonntag den 7. März ſtattfinden. 1 Leipzigern Blättern zufolge iſt die militäriſche Be⸗ „ 2 Gwiſch. des Lugau ⸗Oelsnitzer Kohlenreviers erfolgt. Zu 0 8 enfällen kam es nirgends. N fan] zen. Schweizer Bundesrat erklärte die Gebiete des frühe⸗ 4 veſtderſcbland. der früheren Türkei und Griechenlands für 8 ſeucht und ordnete die entſprechenden Maßnahmen an. durch der vorletzten Nacht iſt das große Theater in Madrid N Weuer zerſtört worden 1 Prinz Max zum Auslieferungsbegehren 5 der Entente. 3, 30. Jan. Vor einigen Tegen richtete der ame⸗ elan, rikaniſche Journaliſt Parke Brown, der zurzeit in Berlin weilt, an den Zrinzen Max in Salem telegraphiſch die Bitte, ſich über das Auslieferungsbegehren der Entente zu äußern. Prniz Max iſt dieſem Wunſche nachgekommen und hat den„Konſt. Nachr.“ zufolge dem amerikaniſchen Jour⸗ naliſten die nachſtehende Antwort gegeben: Die Frage, ob ich es für eine vaterländiſche Pflicht halte, daß dex einzelne Deutſche ſich dem Auslieferungsverlangen freiwillig fügt, möchte ich dahin beantworten: Das iſt Ge⸗ wiſſensſache! Eutgegengeſetzte Entſcheidungen laſſen ſich hier moraliſch rechtfertigen. Man kann denen die höchſte Bewunderung nicht verſagen, die ſich ohne falſche Hoffnung auf Gerechtigkeit einem grauſamen und rachſüchtigen Feinde preisgeben, um ihrem Lande Schwierigkeiten zu erſparen. Aber es iſt ſinnlos, Steine auf die Männer zu werfen, die es ablehnen, ſich zu ſtellen. Sie können ſehr wohl mit Theo⸗ dor Barth der Meinung ſein, daß in der Politik Unrecht dulden auch eine Sünde iſt, und es daher für ihre Pflicht halten, nichts zu tun, um den Siegeszug des Unrechts und der Vergewaltigung zu erleichtern, den die alliierten und aſſoziierten Regierungen ins Werk geſetzt haben. So iſt es möglich, nach beſtem Gewiſſen Ihre Frage mit Ja und Nein zu beantworten. 2 5 Darüber aber kann kein Zweifel ſein, daß unſere Feinde das Auslieferungsverlangen nicht aus moraliſchen Beweg⸗ gründen ſtellen, ſondern nur aus Motiven der niedrigſten Nachſucht. Die Richterhaltung der Entente war ſchon wäh⸗ rend des Krieges phariſäiſch und verächtlich. Aber damals ſtanden dahinter gewiſſe Illuſionen der Völker, die man als mildernde Umſtände anſehen konnte. Hunderttauſende un⸗ ſerer Feinde ſind in den Tod gegangen in dem Glauben, nicht allein für die Intereſſen unſeres Vaterlandes, ſondern auch für Recht und Menſchlichkeit und eine beſſere Weltord⸗ nung zu kämpfen. Der Traum iſt heute völlig zerſtört. Die alliierten und aſſoziierten Regierungen ſind durch die Fort⸗ ſetzung der Blockade während des Wafſenſtillſtandes, durch den Verſailler Vertrag und ſeine Handhabung ſchuldig ge⸗ worden an Not und Tod von Millionen, und ſie haben nicht blind gehandelt, ſie haben planmäßig das europäiſche Chaos herbeigeführt, während ſie alle Machtmittel in der Hand hatten, das größte Rettungswerk der Weltgeſchichte zu vollbringen. Wenn dieſe Regierungen heute noch ihre Richterpoſe aufrecht erhalten, ſich heute noch vermeſſen, als Hüter der göttlichen Geſetze über die Angehörigen der Völ⸗ ker, die ihnen zum Opfer gefallen ſind, wegen Verſtößen gegen die internationale Moral zu Gericht zu ſitzen, ſo iſt das Blasphemie. Wir Deutſchen wollten uns nicht darüber täuſchen, daß von Angehörigen unſeres Volkes während des Krieges ſchweres Unrecht begangen worden iſt. Aber es würde eine Lüge und ein nationales und internationales Verbrechen zugleich, wollten wir unſeren Feinden das moraliſche Recht zubilligen, darüber Richter zu ſein. Sie waren während des Krieges ſchuldig wie wir, und ſie haben willkürlich den Krieg und ſeine Scheußlichkeit in den Frieden hineingetra⸗ gen ohne Not. Ich trete jetzt dafür ein, daß eine internatio⸗ nale Konferenz die internationalen Verbrechen feſtſtellt, ſie der Weltverachtung preisgibt und ſie ſühnt. Aber hinter ihr muß das Gewiſſen der Völker und das Verantwortlich⸗ keitsgefühl gegenüber der Menſchheit ſtehen. Sie darf nicht ein Richterausſchuß verbündeter Raubſtaaten ſein. Die in⸗ terngtionale Konferenz, die das moraliſche Recht zum Rich⸗ ter hätte, exiſtiert noch nicht, und ſie kann nicht geſchaffen werden, bis der Friedensvertrag von Verſailles revidiert und ſeine Geſinnung von den ſiegreichen Völkern abge⸗ ſchworen iſt. 0 Prinz Max. Der Mittelweg. N W. T. B. Paris, 31. Jan. Es beſtätigt ſich, daß die Bot ſchafterkonferenz eine neue Vote an Holland wegen der Aus⸗ lieferung Wilhelm II. richten wird, die von Lloyd George aufgeſetzt iſt. In dieſer Note wird auf der Auslieferung beſtanden. Man glaubt aber in Londoner politiſchen Krei⸗ ſen, daß die Note zu einer Verhandlung auf mittlerer Linie führen wird, wonach Holland ſich verpflichtet, den früheren Kaiſer ſo zu überwachen, daß eine Rückkehr nach Deutſch⸗ land verhindert wird. Ein Vorſchlag Clemenceaus. . W. T. B. Paris. 31. Jan. Clemenceaus Zeitung„Homme Libre“ erörtert den Vorſchlaa, daß der Völkerbund ſeinen Gerichtshof im Haag errichten möge, um dort den Kaiſer zu verurteilen. Hierdurch würde die Auslieferung unn eig werden. 5 Franzöſiſche Preſſeſtimmen zur Auslieferungsfrage, Paris, 31. Jan.„Homme Libre“ ſagt zu der deutſchen Note über die Auslieferung der Schuldigen, man wiſſe ge⸗ nau, was es die Beſiegten von 1918 koſte, ihre Niederlage durch die Auslieferung der Schuldigen öffentlich einzu⸗ geſtehen. Das ſei ein Grund mehr, die reſtloſe Auslieſe⸗ rung gebieteriſch zu verlangen. Deutſchland feiere in die⸗ ſem Augenblick durch hochmütige Feſte die Gründung des Reiches und die Erinnerung an Wilhelm II. Eine unge⸗ heuere militäriſche Reaktion ſteige auf. Mau müſſe die Schuldigen haben, man müſſe ſie alle haben! „Gaulois“ fordert die Alliierten auf, unerbittlich zu ſein. Beim Kaiſer ſpreche man von moraliſcher Verant⸗ wortlichkeit. Bei deu auszuliefernden Schuldigen gebe es keine moraliſche, ſondern eine durch Hunderte von Zeugen und Tauſende von Opfern bezeugte effektive Verantwort⸗ lichkeit. Wenn man nicht unerbittlich bleibe, dann würden die Franzoſen morgen die Beſiegten ſein.. „Lanterne“ dagegen erklärt, daß Holland das Recht habe, die Grundſötze des Aſylrechts anszuführen. 5 Beratungen der Boiſchafterkonferenz. 28. T. B. Genf, 30. Jan. Die Botſchafterkouferenz prüfte den Wortlau der Antwort auf die letzte Note Deutſchlands betr. Auslieferung der Kriegsſchuldigen. Der in der Note von Deutſchland gemachte Vorſchlag, der von der Entente ſchuldig beſundenen deutſchen Perſönlichkeiten von dem Reichsgericht zu Leipzig aburteilen zu laſſen, wird von der Konferenz einfach mit dem Hinweis auf die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages beantwortet werden. Gleichzeitig wurden erneut entſcheidende Mittel zur Durchführung des Vertrages erwogen. ö Die engliſche Regierung hat von ihrem Berliner Ge⸗ ſchäftsträger die Nachricht erhalten, daß die Friſt von einem Monat zur Auslieferung der wegen Vergehens gegen die Kriegsgeſetze Angeſchuldigten zu kurz ſei, da es unmöglich ſei, in einer ſo kurzen Friſt die Schuldigen ausfindig zu machen.. 5„ Die Entente und der Frieden. Eine unerwieſene Behauptung Millerauds. W. T. B. Paris, 31. Jau. Der„Matin“ meldet, daß der deutſche Geſchäftsträger Mayer, als er Millerand ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben überreichte, ſagte, daß es ſein lebhafter Wunſch ſei, mit allen Kräften für eine möalichſt raſche Wie⸗ deraufnahme der normalen Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Ländern zu wirken. Millerand erwähnte, daß dies auch ſein Wunſch ſei und bemerkte, daß der böſe Wille Deutſch⸗ lands in der Ausführung der Bedingungen des Friedens⸗ vertrages ein ernſthaftes Hindernis bilde. Hierauf antwor⸗ tete ihm Mayer, daß der gute Wille Deutſchlands außer Zweifel ſtehe, und daß der Regierung in der Ausführung gewiſſer Verpflichtungen, wie zum Beiſpiel der Auslieſe⸗ rung der Schuldigen, materielle und moraliſche Schwierig⸗ kiten entgegenſtänden. 8 Haus Friedberg. n a Erzählung von Ewald Auguſt König. 5 7 5(Nachdruck verboten.) Phichd. ſprach ja nur von Komteſſe Meta!“ ſagte vate„Hat ſie nicht durch ihre heimliche Flucht aus dem besch. leitet? Hat ſie nicht ſelbſt das Band zerriſſen, welches um zan einander kettete? Und wenn ſie auf ihren Knien heſſen„zeihung bettelte, dieſe Schmach kann ich nicht ver⸗ als oh und vergeben.“ Der Graf hatte den Arm erhoben, und* ſeine Worte mit einem Schwur bekräftigen wolle, den Mazornflammenden Augen blickten dabei feſt den „Hat ſie nicht gegen meinen ausdrücklich aus⸗ utrang.„Ich will nichts weiter davon hören,“ fuhr Beisein„man ſoll die Namen der Beiden in meinem * nicht mehr nennen, ſie wecken Erinnerungen in dune mir meine Ruhe rauben.“ nde; Gnädiger Herr, Sie würden Ihre Ruhe wieder⸗ 5 n, wenn. und„Still! Ich weiß, daß Du eine treue Seele biſt gebe 8 ehrlich mit mir meinſt, aber in dieſem Punkte mand nicht nach, ich habe das Urteil gesprochen. Nie⸗ techtes wird mich überzeugen können, daß es lein ge⸗ duch. Urteil ſei. Laß mich allein, Philipp, ich will 5 Wöbeit W Stündchen arbeiten, vielleicht finde ich in der 1 die Ruhe wieder, die Du geſtört haſt.“ ütiaser alte Diener verließ die Bibliothek mit weh⸗ unten Niene und ging in ſein eigenes Zimmer, welches Es 1 Erdgeſchoß lag. 0 ede desſelben bildete ein hoher, ſchmaler Glasſchrank, Debem prächtige Waffen hingen. i Ter alte Mann nahm das Geld, welches die Fremde gegeben hatte, aus der Taſche und legte es in die . lichen Schl ‚ tehrt?“ fuhr der Graf a VVV richtigte, benutzend, hatte er nach dem Eintreffen ſeines n Willen einen Mann von niederer Herkunft war einfach und beſcheiden ausgeſtattet, die einzige un an, deſſen Lippen ſich ein ſchmerzlicher Seuf- Schublade des Tiſches.„Wenn er wüßte, daß ich die nächſte Mahlzeit von dem Gelde ſeines Kindes beſtreiten muß!“ ſagte er leiſe.„Er würde lieber verhungern, ſein Stolz duldete nicht, dieſes Almoſen anzunehmen!“ 3 Der Maler hatte ſich raſch in dem ihm angewieſenen Zimmer der Lindenſchenke häuslich eingerichtet. Die Er⸗ laubnis des Grafen, von der Philipp ihn ſofort benach⸗ Gepäcks mit ſeiner Arbeit begonnen, und wenn es ihm anfangs auch unangenehm war, daß der alte Mann ihm nicht von der Seite wich, ſo gewöhnte er ſich doch bald daran. Da er nur vormittags das Schloß beſuchen durfte, ſo blieb ihm Zeit genug, die romantiſche Gegend zu durchſtreifen und mit der ſchönen Tochter des Linden⸗ wirts zu plaudern. Seine Heiterkeit und ſein biederes, natürliches We⸗ ſen hatten ihm raſch die Herzen aller gewonnen, mit denen er in Berührung kam; der Lindenwirt, Röschen und der alte Philipp plauderten und ſcherzten mit ihm, wie mit Ihresgleichen, und oft kam Philipp am Abend vom Schloſſe herunter, um ſich mit dem jungen Manne noch ein Stündchen zu unterhalten. Seinem Verſprechen getreu, hatte Berthold Haſting dem Herrn Ladenburg mitgeteilt, daß er jetzt mit der Kopie der drei berühmten Gemälde beſchäftigt ſei; eine Woche ſpäter erhielt er auf dieſen Brief eine Antwort, die ihn einigermaßen befremdete. Ladenburg fragte in dieſer Antwort, ob der alte Diener des Grafen Friedberg ihm Enthüllungen gemacht habe; ſei dies nicht der Fall, ſo möge er ihn darum bitten und ihn an das Verſprechen erinnern, welches er der Komteſſe Meta gegeben habe, er ſetze ſein ganzes Vertrauen auf die ehrenhaften Geſinnungen des Malers und bitte ihn, jedem andern gegenüber die ſtrengſte Ver⸗ ſchwiegenheit zu beobachten.. 5 An dem Morgen, an welchem Haſting dieſen Brief empfing, ging er gedankenvoll zu dem Schloſſe hinauf, um ſein Tagewerk zu beginnen, und dem alten Mann konnte es nicht entgehen, daß der Maler heute nicht ſo heiter geſtimmt war, wie an den früheren Tagen. Wie immer begleitete er ihn auch jetzt ins Kabinett. Berthold ſetzte ſich vor die Staffelei, nahm Pinſel und Palette und betrachtete lange die Madonna Murillo's, mit deren Kopie er begonnen hatte. Der Blick des Diener ruhte voll treuherziger Teil⸗ nahme auf ihm, und als der Maler den Blick zur Seite wandte und die Augen beider ſich begegneten, nickte der alte Mann lächelnd ihm zu. „Sehen Sie, das hatte ich erwartet,“ ſagte er, und ſo treuherzig, wie der Ausdruck ſeines Geſichtes war, klang auch ſeine Stimme.„Ich hätte es vorausſagen kön⸗ nen, aber ich mochte es nicht tun, weil ich fürchtete, Sie würden mir erwidern, ich habe kein Recht, mich darum zu kümmern.“ Berthold ſah den alten Mann befremdet an.„Wo⸗ von reden Sie?“ fragte er. „Sehen Sie, als ich Sie am erſten Abend ſo ver⸗ traulich mit Röschen plaudern ſah, dachte ich mir gleich, das könne kein gutes Ende nehmen.“ Berthold mußte lachen, weniger über die Worte des alten Mannes, als über den feierlichen Ernſt, mit dem er ſie geſprochen hatte. 5 K „Sie lachen darüber,“ fuhr Philipp vorwurfsvoll fort,„und doch iſt die Sache ſo ernſt. Röschen iſt eine Schönheit, das muß ihr der Neid laſſen, und daneben ein unſchuldiges, argloſes Kind, das von der Welt nichts kennt. Ter Lindenwirt hütet es, wie ſeinen Augapfel, und von den Burſchen, die ab und zu ſein Haus beſuchen, iſt ihm keiner gutgenug. Er will mit ſeinem Kinde höher hinaus, und da er ſelbſt keine Erfahrungen hat, ſo würde es mich nicht befremden, wenn er Sie begünſtigt. Und die Herren Künſtler ſind in dieſem Punkte alle etwas leichtſinnig, ſie pflücken eine ſchöne Blume, und wenn ſie ihrer überdrüſſig ſind—“ ö (Fortſetzung folgt.) 13 2 22 2 2 2 ö 9 * . . . 5 ö ö 5 1 5 4 4 4 Die Friedensverhandkungen mit Ungarn. Budapeſt, 31. Jan. a ben bat der Friedenskonferenz eine Note Überreicht, die um frriſtverlängerung für die Erteilung der Antwort der ungariſchen Friedensdelegation bis zum 12. Februar erſucht. Belgrad lehnt das Eutente⸗Ultimatum ab. Zürich, 31. Jan.„Agence Central“ meldet aus Belgrad: An 27 Januar fand ein Kronrat ſtatt zur Beratung des Entente⸗ÜUltimatums. Nach längerer Beratung beſchloß der Kronrat, das Ultimatum mit Nein zu beantworten und zu⸗ gleich an die Entente gewiſſe Fragen zu ſtellen und die Verſicherung abzugeben, daß das Königreich wohl zu äu⸗ ßerſter Nachgiebigkeit bereit ſei, jedoch nur auf ſolche Vor ſchläge Rückſicht nehmen könne, die von der Entente und den Vereinigten Staaten zugleich gemacht würden. Ablehnung der Abſichten Kerenskis in Prag. Mähriſch⸗Oſtrau. 31. Jan. Zu der Melduna, daß Ke⸗ renski nach Praga kommen ſoll, um dort für eine anti⸗ bolſchewiſtiſche Armee zu werben. erklärt„Praski Pandeli“, daß der Beſuch Kerenskis unerwünſcht iſt, und daß ſeine Pläne die Zukunftspläne der Tſchecho⸗Slovakei durchkreu⸗ zen. Falls Kerenski verſuchen ſollte, eine Bewegung zu“ gunſten der Intervention in Rußland hervorzurufen, wird er auf den entſchiedenſten Widerſtand des tſchecho⸗ſlovaki⸗ ſchen Proletariats ſtoßen, das in einer ſolchen Aktion nicht nur die Bedrohung der revolutionären Errungenſchaften in Rußland ſondern auch in Tſchechien erblicken müßte. ——ßð Was kann beim Reichsnotopfer von; Vermögen abgezogen werden? Es iſt dringend notwendig, daß ſich der zum Reichsnot⸗ opfer Steuerpflichtige rechtzeitig darüber unterrichtet, wie die Vermögensaufſtellung zu erfolgen hat und was in Ab⸗ zug gebracht werden darf. Vom Hanſa⸗Bund geht uns eine knappe überſichtliche Zuſammenſtellung zu, die dem Steuerzahler einen Anhalt bietet: 5 Das Vermögen ſelbſt iſt nach folgenden Grundſätzen ſeſtzuſtellen: 8 l 8 1. Grundvermögen: Bet landwirtſchaftlichen Grundſtü⸗ 5 cken gilt das 20fache des Jahresertrages unter der Voraus⸗ ſetzung gemeinüblicher Bewirtſchaftung, bei bebauten Grundſtücken iſt der Miet⸗ oder Pachtvertrag, den ſie er⸗ bringen oder bei gemeinüblicher Vermietung erbringen würden, um ein Fünftel für Nebenleiſtungen und Inſtand⸗ haltungsarbeiten zu kürzen und mit 20 zu multiplizieren, um den Ertragswert zu erhalten. 2. Betriebsvermögen: Zum Betriebsvermögen gehören alle dem Unternehmen gewidmeten Gegenſtände, es iſt nach Abzug der Betriebsſchulden mit 80 Prozent ſeines Wertes einzuſetzen. — dem 3. Das Kapitalvermögen wird ermittelt nach einem für den 31. 12. 1919 erſcheinenden Steuerkurszettel.— Zum Ka⸗ pitalbermögen gehören u. a. auch: Forderungen an Schuld⸗ ner(auch un verzinsliche). Dagegen brauchen uneintreib⸗ bare Forderungen nicht eingeſetzt zu werden. Ferner fal⸗ len nicht hierunter der Kapitalwert der Renten und ſon⸗ ſtigen wiederkehrenden Nutzungen.(Renten für Verluſt der Erwerbsfähigkeit, auch Kapitalabfindungen dafür, fal⸗ len gleichfalls nicht hierunter). Von dem nach dieſen Grundfätzen für den 31. Dezember 1919 ermittelten Vermögensſtand können nun abgezogen werden:. 1. die dringlichen und perſönlichen Schulden, 2. vom Abgabepflichtigen zu entrichtende Leiſtungen, die auf gebundenem Vermögen beruhen(Familienfidei⸗ ö kommiß, Lehen, Stamengut und dergl.), 3. nach dem 31. Dezember empfangene Schenkungen, die nach§ 13 des Geſetzes der Schenkende ſeinem Vermö⸗ gen euzurechnen hat, 4. der Betrag einer Kapitalabfindung für eine Rente auf Grund. des gänzlichen oder teilweiſen Verluſtes der Erwerbsfähigkeit,. 5. Kapitalabfindungen an infolge der Verminde ung der Wehrmacht, Widende Kapitulanten, Steuern für das Rechnungsjahr 1919, ſoweit ſie am 31. Dezember 1919 noch nicht bezahlt waren, ferner auch die auf Grund der außerordentlichen Kriegsab⸗ gabe zu entrichtende Abgabe von Mehreinkommen (Mehrgewinn) und die Kriegsabgabe vom Vermö⸗ genszuwachs, 7. Beträge, die zur Beſtreitung laufender Ausgaben nicht geſchäftlicher oder beruflicher Art für die näch⸗ ſten 3 Monate beſtimmt ſind, ſoweit ſie aus laufenden Jahreseinkünften ſtammen, 5 8. von jedem Vermögen bleiben 5000 Mark abgabefrei; wird das Vermögen zweier Ehegatten gemeinſam verſteuert, ſind je 5000 M. freigeſtellt, 9. für das 2. und jedes weitere Kind(ohne Altersbe⸗ grenzung) ſind je 5000 M. freigeſtellt— bei 4 Kindern können alſo für das 2., 3. und 4. Kind je 5000 M., d. h. in dieſem Falle 15 000 M. abgezogen werden, bei einem Vermögen bis zu 150 000 M. kann, falls kein Anſpruch auf Penſion oder Hinterbliebenenfür⸗ ſorge beſteht, ein Abgabepflichtiger, der das 45. aber noch nicht das 60. Lebensjahr überſchritten hat, für die erſten 50 000 M. 4 und für die nächſten 50000 M. s abziehen. Iſt das 60. Lebensjahr überſchritten, ſo betragen die Abzüge“ für die erſten und/ für 5 die nächſten 50 000 M. Die Abgabeſätze betragen: 50000 M. 10 Proz., — für die nächſten 50 000 M. 12 Proz., 10. —— 5 Der Prozeß Erzberger— Helfferich. Berlin, 31. Jan. Bei der Eröffnung der Sitzung durch den Landgerichtsdirektor Baumbach entwickelte ſich eine längere Debatte über die Frage, ob es möglich ſein wird, den Prozeß unter Anwendung gewiſſer Formalitäten bis zur Wiederherſtellung des Reichsfinanzminiſters hinzu⸗ ziehen. In dieſer Debatte erklärte Geh. Juſtizrat v. Gor⸗ don, daß die behandelnden Aerzte mit der Möglichkeit des Wiedererſcheinens des Miniſters vor Gericht am Montag in acht Tagen rechnen. Der Vorſitzende will in dieſem Fall verſuchen, die Verhandlung ſo lange hinzuziehen. Man könne in dieſem Prozeß nicht ganz ſo verhandeln wie in einem anderen Prozeſſe. Er habe einen großen Teil von Fragen zugelaſſen, damit der urteilsfähige Teil der Oeffent⸗ lichkeit nicht den Eindruck bekomme, als ob nicht alles zur Aufklärung getan würde. Von beiden Parteien wird vor⸗ geſchlagen, zunächſt gewiſſe Nebenfälle zu behandeln. Nach⸗ hierüber eine Einigung erfolgt war und der Vorſitzende dem Miniſter bei ſeinem Erſcheinen gewiſſe Erleichterungen aa 8 n in Ausſicht ge⸗ f e, de Zeugenverhör fortgeſetzt und zunächſt der Fall Oſtrova verhandelt.* Bereits heute wurde jeder, der Einlaß in den Sitzungs⸗ ſaal begehrte, genau auf Waffen unterſucht. Alle Waffen⸗ tragenden wurden ausnahmslos zurückgewieſen. Außerdem wurde die Kontrolle aufs ſtrengſte gehandhabt. Vom Allgemeinen Eiſenbahnerverband. W. T. B. Berlin, 30. Jan. Eine Verſammlung der Funktionäre des Allgemeinen Eiſenbahnerverbandes be⸗ ſchloß nach eingehender Ausſprache mit Rückſicht auf die ae⸗ läbrliche Lage unſerer Volkswirtſchaft von einer Kampfan⸗ ſage gegen die Eiſenbahn verwaltung entſchieden Abſtand zu en. 5 (ung. Korr.⸗Büro.) Die ungariſche Ein Kreditabkommen zwiſchen Schweden. Dänemark und Deutſchand. Haag, 30. Jan. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ hört, daß über ein Kreditabkommen entſprechend dem Vor⸗ bilde des holländiſch⸗deutſchen Revolvingkredites gzwiſchen Schweden. Dänemark und Deutſchland gegenwärtig ver⸗ handelt wird Danach würde es ſich um die Gewährung eines von Staat und Kirche gegebenen Kredits auf lang⸗ jährige Dauer unter Garantie einer deutſchen Treuhand⸗ geſellſchaft handeln, die wahrſcheinlich mit der für Holland zu bildenden verbunden ſein wird. Trotzki in Kiew. Lemberg. 31. Jan. Aus Kiew wird gemeldet, daß dort vor einigen Tagen Trotzki eingetroffen iſt und den Arbei⸗ terdelegierten erklärt hat, daß die Sovjettruppen solange in der Ukraine verbleiben werden. bis Denekin vollſtändig geſchlagen iſt. Trotzki erkläre weiter, die Ukraine müſſe eine eigene große Armee aufſtellen. Drohender Aerzteſtreik in Wien. Die Aerzte der Kran⸗ kenhäuſer drohen, am 1. Februar in den Streik zu treten, wenn ihre Anſprüche nach entſprechender Beſſerſtellung keine Berückſichtigung finden ſollten. Bei Erfüllung der Forderungen der hungernden Aerzte handelt es ſich meiſt um Kompetenzſtreitigkeiten der verſchiedenen bei ihnen in Btracht kommenden Fälle. Ausdruck gegeben, daß alle Schwierigkeiten, die ſich der Er⸗ füllung der Forderungen der Aerzte in den Weg ſtellen, beſeitigt werden. Badiſche Politik. 5 Zur Auslieferungs frage. Die Frattion der Deutſchen Demokratiſchen Partei im Badiſchen Landtag hat ſich in der vorigen Woche mit der Auslieferungsfrage beſchäftigt. Das Ergebnis der Aus⸗ ſprache, die völlige Uebereinſtimmung ergab, wurde in einem Schreiben an die Fraktion der Partei in der Deut⸗ ſchen Nationalverſammlung niedergelegt. In dieſem Schreiben Parse es:„Die Fraktion der Deutſchen Demo⸗ kratiſchen Partei im Badiſchen Landtag ſetzt voraus, daß die Fraktion unſerer Partei in der Deutſchen Nationalver⸗ ſammlung die geeigneten Schritte bei der Reichsregierung tun wird, damit ſie alles daran ſetzt, um durch erneute Ver⸗ handlungen mit den alliierten und aſſoziierten Mächten dieſe zur Aufgabe ihres bisherigen jedem Recht und jeder Sittlichkeit Hohn ſprechenden Standpunkt in der Auslieſe⸗ rungsfrage zu bewegen“. Lohnbewegung der Eiſenbahner. i Karlsruhe, 31. Jan. Eine Konferenz der Tarifkommis⸗ ſionen der Eiſenbahner hat ſich mit den Vorgängen im bad. Landtag beſchäftigt und vor allem dabei mit den Ausführ⸗ rungen des Abg. Marum(Soz.). Wie der„Volksfreund“ mitteilt, gab Abg. Marum dabei die Erklärung ab, daß es ihm fern gelegen habe, die Führer der Eiſenbahner belei⸗ digen zu wollen. Er ſei bereit, die ganze Angelegenheit im Haushaltausſchuß des Landtags zur Sprache zu bringen, da er in deſſen Auftrag geſprochen habe. Abg. Marum hatte bei ſeiner Berichterſtattung ſich bekanntlich ſcharf gegen eine Entſchließung der Eiſenbahnerorganiſationen gewandt, die gegen den Beſchluß des Landtags über die Abſchlagszahlung Stellung nahm, und dabei ausgeführt, die Arbeiterführer ſeien die Geführten der Maſſe. Eiſenbahnwerkſtätten und Akkordarbeit. Karlsruhe, 30. Jan. Wie bekannt, hat die preußiſche Re⸗ gierung ſich genötigt geſehen, 13 beſonders unwirtſchaftlich arbeitende Betriebswerkſtätten vom 26. Januar d. J. ab zu ſchließen. Die Werkſtätten werden demnächſt unter neuen Bedingungen wieder geöffnet. Aufgenommen werden nur diejenigen Arbeiter, die ſich ſchriftlich zu einer verſtändigen Akkordarbeit auf Grund der neu vereinbarten Tariflohn⸗ ſätze zu der täglichen Arbeitszeit von vollen 8 Stunden verpflichten. Die mit den Gewerkſchaften geführten Tarif⸗ verhandlungen erkennt die Regierung voll an und die neuen Tarife bilden die Grundlage für die Feſtſetzung der Sätze. Die Regierung bietet damit der Arbeiterſchaft die Möglichkeit, bei guten Leiſtungen noch mehr als die Tarif⸗ löhne zu verdienen. Es darf in dieſem Zuſammenhange daran erinnert werden, daß die Fraktion der Deutſch⸗demo⸗ kratiſchen Partei im Landtag bereits unterm 25. November vorigen Jahres folgende— aus zufälligen Gründen bisher nicht zur Verhandlung gelangte— förmliche Anfrage ein⸗ gebracht hat:„Der Badiſche Eiſenbahnerverband hat mit Schreiben vom 14. November den Tarifvertrag mit der Ge⸗ neraldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen auf 29. Fe⸗ bruar 1920 gekündigt. Gedenkt die Regierung bei den Ver⸗ handlungen über die Erneuerung des Vertrags die Wieder⸗ einführung der Akkordarbeit zu fordern?“ Für die bevor⸗ ſtehende Beſprechung dieſer Anfrage im Landtag bieten die erwähnte Maßnahme der preußiſchen Regierung und deren wichtige Aufſchlüſſe über die Lage in den preußiſchen Eiſen⸗ bahnreparaturwerkſtätten enthaltende Begründung durch das Eiſenbahnminiſterium wertvolles Material. Abſchlagszahlung auf die Neuregelung der Tenerungs zulagen und Löhne. Amtlich wird bekanntgegeben: Der Landtag hat bekanntlich folgenden Beſchluß gefaßt: „Der Landtag erteilt die Genehmigung dazu, daß als Abſchlagszahlung auf die in Vorbereitung befindliche Neu⸗ regelung der Teuerungszulagen und Löhne auf Ende Ja⸗ nuar den Beamten und Stagtsarbeitern folgende Beträge bezahlt werden: 5 a) den Verhelrateten 250 Marl. b) den Ledigen über 21 Jahre 200 Mart e) den Ledigen unter 21 Jahre 150 Mark. Die in der Schweiz wohnenden badiſchen Beamten und Arbeiter ſind von dieſer Abſchlagszahlung ausgeſchloſſen vorbehatlich ſpäterer Regelung ihrer Bezüge. Die unter a, b und eu genannten Beträge erhalten aäe Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen ohne Nachweis der Bedürftigkeit.“ Die hiernach genehmigten Beträge ſollen alle etatmäßi⸗ gen und nichtetatmäßigen Beamten und Lehrer, die voll⸗ beſchäftigten vertragsmäßigen Bedienſteten und aushilfs⸗ weiſe Angeſtellten(Aushelfer) und die vollbeſchäftigten Staatsarbeiter erhalten. Die Arbeiter der allgemeinen Staatsverwaltung, die einen eigenen Tarifvertrag haben oder mit denen eine ſonſtige beſondere Vereinbarung abge⸗ ſchloſſen iſt, ſollen beſonders behandelt werden; ſie ſollen nach den Ausfährungen des Berichterſtatters des Haus⸗ haltsausſchuſſes die Abſchlagszahlung nicht ohne weiteres erhalten, weil ſie nach beſonderen Grundſätzen entlohnt werden. Je nach der Sachlage ſoll womöglich in Verhand⸗ lungen den beſonderen Verhältniſſen. wie ſie infolge der Teuerung entſtanden ſind, Hierunter fallen beiſpielsweiſe die Arbeiter des Porphyr⸗ werkes in Doſſenheim und Vormberg, die Salinenarbeiter, die Angeſtellten des Murgwerkes und die Arbeiter einiger anderer privatwirtſchaftlicher Betriebe. Für den Begriff Allgemein wird der Erwartung Rechnung getragen werden. der verheirateten Beamten und des eigenen Haushalts ſind die allgemeinen Beſtimmungen über die Teuerungszulage maßgebend. 5 Die Vorſchüſſe ſind mit größter Beſchleunigung anweiſen zu laſſen, damit ſie ſpäteſtens auf Ende Januar bezahlt werden können. Baden und Nach bargebiete. —* Beihilfe für Hochwaſſergeſchädigte. Amtlich wird mit⸗ geteilt, daß das Staatsminiſterium beſchloſſen hat, den durch das Hochwaſſer vom Dezember 1919 und Januar 1920 Ge⸗ ſchädigten in Fällen dringender Not eine Beihilfe zu ge⸗ währen. im Gange. Die erforderlichen Erhebungen ſind im Tü die Hochwaſſergeſchödiaten des bofetzten Kehlen 7 raten, die Hackfrüchte aber geringer, dagegen das Obſt r 4 mögenszuwachs feſtgeſtellt werden. ſind der bad. Regierung dürch den Reſchskömmiffär der der ſetzten Gebiete 150 000 M. zur Verfügung geſtellt worden. — Die Neutralität der Schule. Gelegentlich der ö handlung eines Einzelfalles weiſt das Miniſterium des Kultus und Unterrichts ausdrücklich darauf hin, daß die Schule ſelbſt unter allen Umſtänden politiſch, religihs uſw. neutral bleiben muß. Jeder Verſuch einer Beeinfluſſung. jede Agitation innerhalb des Schulbetriebs durch Lehrer oder Schüler iſt unzuläſſig. Verſtöße hiergegen würden ſo⸗ wohl für Schüler wie für Lehrer Maßregelungen nach ſich ziehen müſſen. 2 — Kartoffelerſatz. Nach einer amtlichen Preſſenotiz in der„Karlsr. Ztg.“ ſind die Kommunalverbände in der Lage, die ihnen zugewieſenen Mehlmengen und Nährmittel in er⸗ höhtem Maße denjenigen Einwohnern zuzuweiſen, die gar nicht oder nicht ausreichend mit Kartoffeln verſehen werden können. Auch habe das Reichswirtſchaftsminiſterium aus, ie ländiſche Hülſenfrüchte zur Verfügung geſtellt, die allerdings. in erſter Reihe als Fleiſcherſatz dienen ſollen. Die badiſche Kartoffelverſorgung wurde ermächtigt, denjenigen Kommu⸗ lach nalverbänden, die ihre Einwohner nicht ausreichend mit Kartoffeln verſorgen können, von dieſen Hülſenfrüchten, ſo⸗ wie aus den Reſervebeſtänden der bad. Nährmittelverſors gung Sonderzuweiſungen zu geben. 3 Acht 1 1 —* Erleichterte Einreiſe ins Brückenkopfgebiet Wie mitgeteilt wird, werden vom 1. Februar ab für Brückenkopfgebiet Kehl dieſelben Verkehrserleichterungen dla; wie für die übrigen beſetzten rheiniſchen Gebiete gelten Zur Einreiſe genügt daher ein deutſcher Reiſepaß.. — Aus den beſetzten Gebieten. Nach Anordnung de! Interalliierten Rheinlandkommiſſion tritt in der Nacht um 1. Februar in den beſetzten Gebieten die mitteleuropäiſche 4 Zeit für das bürgerliech Leben wieder in Kraft. Im Eiſen⸗ bahnbetrieb tritt vorläufig keine Aenderung ein. 5.8 —* Zur Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs wollen wir bemerken: Alle Perſonen, denen vom Steuerkommiſſanu eine Steuer⸗Erklärung zugeſchickt worden iſt, haben dieſe Steuer⸗Erklärung auszufertigen und längſtens bis zum 14. Februar 1920 beim Steuerkommiſſär einzureichen. Erſt durch* die- Steuer⸗Erklärung und nach Berückſichtigung der geſez. lichen Ab⸗ und Zurechnungen am Vermögen kann der Ver⸗ Die Steuer⸗Erklärung iſt genau durchzuleſeu, ch: Fragen ſind zu beantworten oder zu ſtreichen. Die Hilfe des Steuerkommiſſärs wolle nur a Zweifelfällen in Anſpruch genommen werden. In allen 5 Fällen iſt die Steuer⸗Erklarung vom Abgabepflichtigen so. weit aufzuſtellen, als ihm möglich iſt und auch zu unte 70 ſchreiben. Ueber Zweifel wird daun der Steuerkommiſſet in den geordneten Dienſtſtunden von 9—12 Uhr vormittag“ Auskunft geben. —4 Die Kohlen werden teuerer. Der Reichskohlenvet band hat nach der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ Genehmigung der Regierung eine weitere Erhöhung 1 Kohlenpreiſe vorgenommen. Die neuen Preiſe verſtehe. ſich ab 1. Februar 1920 fämtlich ohne Steuer. Die Erhöhu„ beträgt beim Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat 35 M 2 8 pro Tonne, beim niederſchleſiſchen Kohlenſyndikat 65 che 13 beim niederſächſiſchen Kohlenſyndikat 35 M. für ſächſiſ 1 be Steinkohlen, 53 M. für Braunkohlen, beim mitteldeutſchen und oſtelbiſchen Syndikat 12 M. für die Tonne Briketts“ Der Grund für die neue Preiserhöhung liegt in den e neuten Lohnforderungen und geſteigerten Materialkoſten — Spazierenfahrende Kohlen. In dem zur Aufhebung gelangenden„Dulag“ in Tauberbiſchofsheim lagern, 12 ſchreibt das„Heidelberger Tageblatt“, rund 1000 Zenker Kohlen. Es wurde nun an die zuſtändige Stelle das 5. ſuchen geſtellt, mit dieſen Kohlen, die ſonſt nach Ra ſta verladen werden müßten, die hieſige Gemeinde zu beliefen und dafür die der Gemeinde zuſtehenden Kohlen direkt icht Mannheim nach Raſtatt zu führen. Aber das geht u Die Kohlen von Mannheim müſſen hierher und die* hier müſſen mik großen Unkoſten den Berg herunter 80 Bahn und über Mannheim nach Raſtatt gebracht werden, Wir haben es ja— das Verkehrsmaterial. Aber ſonſt den die Leute vor unnötigen Eiſenbahnreiſen gewarnk nur die Kohlen dürfen ſpazieren fahren. —k Vom hundertjährigen Kalender. Wohl ſelten iſt hundertjährige Kalender ſo genau eingetroffen, 2 Jahre 1919. Der Frügling ſollte anfangs feucht und später trocken ſein, was der Fall war. Der Sommer ſollte 670 Dürrung haben, was auch wieder ſtimmte. Im He ſollte zeitig Froſt eintreten, welche Prophezeihung leider vollem Umfange zutraf. Die Sommerfrüchte ſollen gut ge⸗ ben r 1 wie ſtäblich unterſchreiben kann. Mancher wird nun gespannt ſein, was der Witterungskalender für 1920 prophezeit. 5 iſt er: Nach Angabe des bundertjährigen Kalenders regten in dieſem Jahre die Venus. Dieſer Planet ſoll mehr feuchtes als trockenes, dabei aber ein ziemlich warmes hervorrufen. Der Frübling wird warme Tage ziemlich bringen, den Saaten aber ſehr günſtig ſein. Der Somm, wird häufig ſehr heiße Tage haben, und wenn das Frühlar) viel Regen hielt, anhaltend trocken ſein. Der Herbſt ie. anfangs heiteres und angenehmes Wetter, im Nove 1 aber ſchon Schnee und Kälte bringen. Der Winter wird er 5 trockener und angenehmer Witterung beginnen, dann ab e energiſch und naßkalt ſein. Ankunft der Wiener Kinder in Karlsruhe. Karlsruhe, 31. Jan. Mit nahezu zweiſtündiger Ver N tung traf geſtern nachmittag von München⸗Stuttgart 0 8 mend der Sonderzug mit 550 Wiener Kindern auf dem he; 5 ſigen Hauptbahnhof ein. In der Begleitung der Kinder lich, was wohl jeder Bewohner von Stadt und Land buch H fanden ſich 26 Wiener Fürſorgeperſonen. Landtag Kölblin⸗Baden⸗Baden, Redakteur Binder⸗Karlsruhe Sekretär Hebeiſen⸗Karlsruhe waren den Kindern bis chen entgegengefahren. Eine ungeheure Menſchenm hatte ſich ſchon gergume Zeit vor dem Einlaufen des 3 vor und im Bahnhof ingefunden. Auf dem Bahnſteing warteten Vertreter der Stadt und des Roten Kreuzes vielen Helferinnen und Fürſorgedamen die Wiener Kinde Alles war ſo aut organiſtert, daß die Kinder ſofort von iht Pflegeeltern in Empfang genommen werden konnten. Kinder ſetzten alsbald unter Leitung des Abg. Kölblin Fahrt nach Baden⸗Baden fort, wo ſie Aufnahme finden den. Die Wiener Kinder hatten die Reiſe ſämtlich aut ü ſtanden. Sie ſahen etwas verhungert und verhärmt obwohl ſie unterwegs in München, Stuttgart und in Bi heit Erfriſchungen erhalten hatten. Wie lange die Kin hier bleiben werden, iſt noch nicht beſtimmt. Karlsruhe, 31. Jan. Zur Beendigung des Streits Gaſtwirtsangeſtellten wird noch mitgeteilt, daß die Ga eine weſentliche Erhöhung aller Löhne zuſagen. Der Hh ſtreitpunkt, die Anſchaffung des Trinkgelds, an deſſen Sine eine feſte Entlohnung treten ſoll, wird durch einen meinen Landestarif bis zum 1. April geregelt werden. ** Karlsruhe, 21. Jan. In einem amtlichen Artikel, d „Karlsr. Ztg.“ wird mitgeteilt, daß die Abſchlagszahl, E auf die Neuregelung der Teuerungszulagen und Löhne i größter Beſchleunigung ausbezahlt wird. 1 8 er Mannheim, 31. Jan, Bei einem ſchweren Einbr diebſtahl in eine hieſige Schokoladefabrik, bei dem den? ben Schokolade im Geſamtwert von 21000 Mark in Hand fiel, kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Dieben und der Polizei. Dabei gab einer der Diebe die Schutzleute einen Schuß ab, wodurch ein Schutz erheblich verletzt wurde. Drei der Diebe ſind verhaftet die geſtohlene Schokplade konnte größtenteils wieder gebracht werden.— Das 8jährige Töchterchen einer Schloſſerfamilie wurde von einem zuſammenfallen er getötet.* 5 „ Pforzheim; an. Die ſeit einigen Wochen in der ickwareninduſtrie im Gange befindliche neue Lohn⸗ ung iſt jetzt ihrem Abſchluß nahe. Die Vertreter der rkſchaften forderten eine 100prozentige Aufbeſſerung. den Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Arbeit⸗ erverbände Pforzheim, Hanau und Schwäb. Gmünd mit ewerkſchaften, geſtanden die Arbeitgeber eine Er⸗ una der Stundenlöhne um 35, 60 und 80 Pfg. für die ſchiedenen Arbeiterkategorien zu und erhöhten im Laufe Verhandlungen den Satz auf 80 und 90 Pfg. Die Ver⸗ er der Arbeitnehmer haben noch beide endgültige Stel⸗ zu genommen. Offenburg, 31. Jau. Bis zum 10. Febraur wird jede 9 hier ein Gefangenentransport eintreffen. Müllheim, 31. Jan. Der Bezirksbauernrat und die dier uner der Ortsbauernräte haben an die badiſche Re⸗ 9 kes eine Entſchließung geſandt, in der ſie verlangen, N neuen Weinhöchſlpreiſe für die Ernte 1920 mehr eſetzt werden, daß die Weinausfuhr nach den deutſchen 1 freigegeben wird, ſowie daß die Zwangs⸗ 5 halt aft nur noch für Brotgetreide und Kartoffeln aufrecht 5 92 bleihe. In der Entſchließung wird die Aufmexk⸗ t der Regierung auch auf die maſſenhafte Auswande⸗ 1 weiblichen DTeuſtperfonals nach der Schweiz gelenkt. Stockach, 31. kn. Der hieſige Führer der Unabhän⸗ Sozialdenotroten, Rechtsanwalt Wielandt, teilt in n mit, do— ſich aus dem politiſchen Leben zurüc⸗ ei echts anwalt Wielandt hatte bekanntlich vor eini⸗ 0 8 ſcharfen Zuſamenſtoß mit dem hieſigen Ober⸗ 77 Wie fördern wir die Milchleiſtung? 8 einen diefer Tage verbreiteten Flugblatt macht läge SHink, Zuchtinſpektor a. D. in Freiburg. Vor⸗ darauf zun Förderung der Milchleiſtung. Er weiſt zunächſt wur al hin, daß die Milch für die Ernährung des Menſchen, bun em für Kinder und Kranke, ſo unentbehrlich ſei, daß Mitte tua deren möglichſt reichliche Erzeugung mit allen lezuun bedacht ſein müſſe. Die Anlagen zur guten Milch⸗ 2 würden vererbt und zwar nicht nur von der müt⸗ ten A; ſondern auch von der väterlichen Seite her. Die längen inlagen könnten aber nicht zur pollen Entwicklung ar. gen z, wenn die Fütterung nicht mithelfe. In der jetzi⸗ 90 leiden Ernährungszeit finde man die auten Milch⸗ edit heraus, denn dieſe lieferten noch einigermaßen gend Milch, während die andern verſagen. Schlechte 5 he ſollten alsbald ausgemerzt werden, ſei es doch 5 untsilbafter. weniger und gute Kühe zu füttern, als ndnd ſchlechte Kühe durchzubringen. Bei dem herr⸗ ig zn Futtermangel müſſe man die ſparſamſte Fütte⸗ Ad, durchführen und dürfte nicht das Gerinaſte vergeudet Alles Rauhfutter ſollte gehäckſelt und mit ge⸗ mise einerten Rüben gut gemiſcht werden. Das Ge⸗ lud edle man anfeuchten(im Winter mit warmen Waſſer) üiitterter erwärmenden Gärung überlaſſen, ehe man es ver⸗ en haue dürfe man nicht gleichmäßig füttern, ſondern ems Leigen und gut milchenden Tieren etwas mehr 85 eres Futter geben als den altmelkigen und trocken 5 5 Erſtlingskühe bedürften eines beſonderen nähr⸗ ie Tie Futters zu ihrer weiteren Entwicklung. Träch⸗ cteilicre ſollten aber in der Fütterung auch nicht be⸗ ligt werden. Da das im letzten Fahr ſehr trocken 27 ung ene Futter wenig Kalk enthält, ſollte zur Vermei⸗ n Knochenbrüchigkeit und Leckſucht Schlemm⸗ uen Ez unter das Futter gemiſcht werden. für jede Kuh den pesßlöffel vol. Daneben ſollten aber auch mäßige Gas Al Bie ſals nicht fehlen. Auch regelmäßigen und . Putzen der Kühe wird empfohlen, da da⸗ 5 Hauttätigkeit und der Blutumlauf angeregt. ſo⸗ dier die Freßluſt gehoben, die Verdauung gefördert Von tilchleiſtung günſtig beeinflußt werde. u beſtigrüßter Wichtigkeit ſei das kunſtgerechte Melken ten zumten Zeit. Jedes Viertel müſſe immer bis zum iertel ausgemolken werden, wobei ein heftiges und Quetſchen der Striche zu vermeiden, aber die it der Drüſe durch ſanftes Kneten, Streichen und n der Viertel anzuregen ſei. Ein großer Teil der wärerde ja erſt während des Melkens gebildet. Wich⸗ lb 1 um e Weiſe die Milchleiſtung des Euters. je Acchluſſe schreibt der Verfaſſer des Flugblattes: ich tölteferung aller überflüſſigen Milch gehört zu den en, deren Erfüllung ſich der Landwirt als Bür⸗ entziehen darf. Seien wix ehrlich! Daß die cute weniger Milch geben, als früher, wo Kraftfut⸗ 8 ile und Fülle billig zur Verfügung ſtand, iſt ſelbſt⸗ ung un. Aber machen wir aus Eigennutz die Milch⸗ zen n unſerer Kühe nicht gar in schlecht denn ſpuſt kn, guſſtecken unſere mit ſo vieler Mühe aufgebaute Viehzucht eſcbön und edel iſt eine freiwillige Pflichterfäl⸗ arge ſchlie glich jeden Zwang entbehrlich machte. Die 5 lleroiſe chaft der Landgemeinde muß dies bei au⸗ en fertig bringen. Jagt alle aufdrinalichen und Hamſterer und ſchuftigen Schleichhändler zum lẽu einem gerechten Milch- und Put, ers ſoll ird es icht fehlen. Jermiſchtes. Heine Papiernot. Eine Verſ über 360 8 a not. ſammlung von über 3k feng dener in Paris ſetzte einen Ausſchuß ein, die einheitliche Verſorgung der Preſſe in Frank⸗ Druckpapier die erforderlichen Maßnahmen tref⸗ Die Regierung wurde gebeten, die Ausgabe u Verkauf von Zeitungen von Sonntag mittag 12 8 kontag mittag 12 Uhr zu verbieten. Ferner Einfuhr von ausländiſchem Papier, das von Mamten aus den Ländern mik tiefer Valuta bezogen en d Frankreich zu dem doppelten Preis des franzöſi⸗ apier apiers verkauft wird, unterſagt werden.— Die not beſteht alſo nicht nur in Deutſchland. Sie wird wer allgemein nicht mit kleinen Mitteln beheben Neben der ausreichenden Verſorgung der Papier⸗ E mit Kohlen und Holz wird auch eine durchgrei⸗ zinſchränkung des Papierverbrauchs nötig ſein. Es ö 2 f iſt ganz und gar unnötig, daß in einer Zeit des größten Rohſtoffmangels Zeitungen mit großer Auflage dreimal im Tage erſcheinen und daß der Umfang einer Nummer 12 und mehr Seiten beträgt. Das iſt in unſerer Lage eine unzuläſſige Verſchwendung. Der deutſche Verleger⸗ Verein hat vor einiger Zeit die Frage erwogen, ob nicht allgemein auf die Montagsausgabe der Zeitungen verzichtet werden ſolle. Die Anregung wurde von der Mehrzahl gebilligt. Es würde der Erwägung wert ſein, ob damit nicht ſchon in Bälde begonnen werden könnte, ſolange die freiwillige Einſparung noch die Wirkung haben würde, die Papier⸗ und Rohſtoffvorräte zu ſtrecken. Wenn nicht alles trügt, wird die Zeit kommen, wo der⸗ artige Einſchränkungen und vielleicht noch weitergehende von ſelbſt ſich einſtellen werden, weil kein Papier mehr da iſt. Was ſoll man aber dazu ſagen, daß Druck⸗ papier ins Ausland, z. B. Italien und Frankreich, verkauft wird, wie wiederholt gemeldet wurde? Da wird doch der Here Reichskanzler einmal dreinfahren müſſen. Erſoſſene Zeche. Ju der Kohlengrube Apler⸗ beck(Weſtfalen) brachen am Mittwoch früh die Grund⸗ waſſer durch, während 96 Mann der Nachtſchicht noch im Schacht ſich befanden. Die Belegſchaft war über 10 Stunden lang abgeſchnitten. Nachmittags drei Uhr end⸗ lich gelang es, ſie aus der gefährlichen Lage zu be⸗ freien. Der Betrieb ruht vorläufig auf der Zeche, die Belegſchaft wird auf benachbarten Zechen untergebrcht. N 1 5 eee ö e 155 7 67 i Y 5 66 0 I% — Hinaufſetzung des ſteuerfreien Einkom⸗ mens. Nach dem Entwurf des Reichseinkommenſteuer⸗ geſetzes bleiben Einkommen bis 1000 Mark, das ſoge⸗ nannte Exiſtenzminimum, ſteuerfrei. Der Steueraus⸗ ſchuß der Nationalverſammlung hat in ſeiner Sitzung vom 28. Januar die Grenze auf 2000 Mark hinaufge⸗ ſetzt; außerdem ſollen für jede hinzutretende Perſon eines Hausſtands weilere 500 Mark des Einkommens ſteuerfrei bleiben. Wenn dieſer Beſchluß von der Na⸗ tionalverſammlung aufgenommen wird, ſo hätte alſo z. B. in Zukunft ein Haushaklungsvorſtand einer Familie mit fünf Kopfen bei einem Einkommen von 6000 Mark nur von einer Einkommenshöhe von 2000 Mark die Steuer zu entrichten, denn 2000 Mark ſind für ihn ſelber ſteuerfrei und für die übrigen vier Familienglieder darf er je 500 Mark, zuſammen 2090 Mark, vom ſteuer⸗ baren Einkommen abziehen. Unterſtaatsſekretär Mösle machte darauf aufmerkſam, daß nach dieſem Beſchluß viele Milliarden des Geſamteinkommens im Reich ſtener⸗ frei bleiben würden und das Ergebnis der Steuer ent⸗ ſprechend vermindert werde. — Die Zündhölzer ſind ſaſt völlig aus dem Markt verſchwunden. Kaum iſt noch irgendwo eine Schachtel aufzutreiben. Es kann kein Zweifel ſein, daß hier die preistreibende Spekulation die Krallen wieder im Spiel hat wie vor kurzem bei den Zigarren. Gibt es denn wirklich keine Mittel, dem ſchändlichen Wucher auf die Nähte zu kommen? Durchſuchungen von Häuſern, La⸗ gern und Fabriken und eventuell Beſchlagnahme mit angemeſſenen Strafen müßten doch zum Ziele führen können. N —Eine Milliarde far Veſterreich. Aus Wien wird gemeldet, die engliſche Regierung habe auf Bitten der öſterreichiſchen Regierung eine Anleihe von einer Mil⸗ liarde Kronen zur Beſchaffung von Rohſtoffen für die öſterreichiſche Induſtrie bewilligt. Die Gefangenen in Rußland. Das Rote Kreuz erhielt aus Wladiwoſtok die Nachricht, daß von etwa 550 000 Kriegsgefangenen Oeſterreich⸗Ungarns nur noch der vierte Teil am Leben ſei. Die übrigen ſeien durch Entbehrungen und Seuchen umgekommen. — Valuta. Der Wert der Reichsmark iſt am 27. Januar auf 5 Rappen(4 Pfennig) zurückgegangen. — Der Staatsbankrott. Das„Stuttg. Neue Tag⸗ blatt“ wird von dem württ. Finanzminiſter Lieſching zu der Erklärung ermächtigt, daß die Gerüchte, in Ber⸗ lin ſei über die Erklärung des Staatsbankrotts beraten worden, jeglicher Grundlage entbehren. Keiner der füh⸗ renden Männer der jetzigen Regierung denke daran, den Bankrott zu erklären; die finanziellen Verhältniſſe, zu⸗ mal in Württemberg, ſehen nicht ſo unbefriedigend aus. — Die Funkenſtelle Stultgert iſt ſoweit g fördert, daß ſie bald dem Betrieb übergeben werden kann. — Förverung des Oelfrüchtebaus. Das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium wird für jedes Hektar Sommer⸗ ölſaaten eine Zulage von 200 Mark auszahlen, wenn bei Sommerrübſen und Mohn je mindeſtens 300 Kilo und bei Leindotter und Senf mindeſtens 400 Kilo vom Hektar geerntet werden. Bei Mehrerträgen ſoll bei Sommerrübſen und Mohn außer dem geſetlächen Beſchlagnahmepreis 66 Mark für 100 Kilo und bei Lein⸗ dotter und Senf 50 Mark für 100 Kilo zur Auszahlung gelangen, ohne daß die Flächenzulage, auf den Durch⸗ ſchnitt der Anbaufläche berechnet, mehr als 400 Mark je Hektar betragen darf.. Admiral Reuter freigelaſſen. Die Zeitung„Globe“ mel⸗ det, der verantwortliche Urheber der Verſenkung der Flotte von Scapa Flow, Admiral Reuter, der in England inter⸗ niert worden war, ſei freigelaſſen; er befinde ſich berei auf denn Wege nach Deutſchland. 1 25 2 Prote, gegen die Entfernung d ieger 5 aus dem elſaß. Das Schweizer Hole rens an e bei der si nzöſiſchen Regierung Vorſtellungen erhoben auf Belaſſung der deutſchen Kriegerdenkmäler auf den Schlacht⸗ ſeldern un 187071, deren Entfernung mit den anderen Denkmé ern deutſcher Herkunft von Millerand angeordnet worden war. i f Die Abfindung der Hohenzollern. In dem Ge⸗ ſetzentwurf über die Abfindung des preuß. Königshau⸗ ſes, der am 28. Januar der preuß. Landesverſammlung zugegangen iſt, wird für die Beſchlagnahme der Kron⸗ fideikommifgüter eine Entſchädigung von 100 Millionen Mark vorgeſchlagen. Dieſe Summe wird aber nicht aus⸗ bezahlt, ſondern auf die Staats⸗ und Reichsſteuern und das Reichsnotopfer verrechnet, zu denen das Königs⸗ haus bis zum 1. Oktober 1930 veranlagt wird. Sofern der Betrag von 100 Millionen hiezu nicht ausreichen ſollte, wird von dem Königshaus die Nachzahlung des Mehrbetrags verlan t werden. Das König haus hat auf alle Einkünfte aus der Zivilliſte und auf Penſionen ver⸗ zichtet. Die Zivilliſte des Königs von Preußen— als Kaiſer hatte Wilhelm II. bekanntlich keine Einkünfte— betrug zuletzt 17½ Millionen, wovon 7½ Millionen eine Rente darſtellen, die ſeit 1820 für die Uebernahme der königlichen Domänen auf den Staat bezahlt wurde. Auch auf dieſen Teil der Zivilliſte iſt Verzicht geleiſtet. Ferner verzichtet das Königshaus auf die überaus wert⸗ vollen Kunſtſchätze zugunſten des Staats. Das Geſamt⸗ 5 wird auf 800 bis 1000 Millionen Mark ge⸗ ätzt. s 8 Banknotendiebſtabl. In der Druckerei in Amſter⸗ dam, in der die holländiſchen Staatsbanknoten herge⸗ ſtellt werden, ſind für mehrere Millionen Gulden Bank⸗ noten geſtohlen worden, auf denen nur noch die Unter⸗ ſchriften und eine Nummer fehlte. 38 i Giftmord. Vor 6 Wochen ſtarb in Crailsheim unter auffälligen Erſcheinungen raſch die 27 Jahre alte Tochter Mathilde des Gaſthof⸗ und Brauereibeſitzers Rupp. Der ärztliche Befund lautete auf Gehirnent⸗ zündung. Auf Verankaſſung der Staatsanwaltſchaft Hall wurde nun dieſer Tage die Leiche wieder ausgegraben, da Verdacht des Giftmords vorliegt. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Schweſter der Verſtorbenen bei einem Schwager, der Apotheker in Heidelberg iſt, Gift ent⸗ wendet hat. Am Montag wurde ferner nach dem„N. T.“ der Bräutigam der Verſtorbenen, ein Verkehrsbe⸗ amter in Stuttgart, verhaftet. Dieſer befand ſich am Todestag ſeiner Braut in Crailsheim. g 8 zum Leben braucht Du Brot und Rohlt aus ben Abſtimmungsgebleten. Gib Deine . für die Volksabſtimmungen auf Poſtſcheckkonto Berlin 73776 oder auf deint Bank! Deutſcher Schutzbund, Berlin nwzs Exploſion. Im Minenlager Heppens bei Wil ⸗ helmshaven wurden beim Verbrennen von Schieß⸗ baumwolle 5 Perſonen verletzt. Seuchen. In dem nordweſtruſiſchen Heer, 2 Reſt ſich noch in Eſthland befindet, ſollen 10000 Typhus⸗ fälle aufgetreten ſein. Der Erzbiſchof von Smyrna, Pampili, ein Italiener, iſt an der Peſt geſtorben. Lokales. — Heimkehr der Kriegsgefangenen. In Offen⸗ burg iſt ein Gefangenenzug über Straßburg aus Nord⸗ Frankreich mit 1025 Mann eingetroffen. Die Gefangenen wurden nach Raſtatt weitergeleitet. a Die Beſatzungsbehörden im beſetzten Gebiet haben aufs neue eine Verfügung erlaſſen, die jede öffentliche Begrü⸗ ßung der heimkehrenden Kriegsgefangenen verbietet. — Dr. med. dent, Zurzeit ſchweben Verhandlungen darüber, Zahnärzte, die keine Reifeprüfung abgelegt haben, unter beſtimmten Vorausſetzungen zur Doktorprüſung zu⸗ zulaſſen.. e — Unglaublich, aber wahr. Der Abgeordneke An⸗ dre teilt uns mit, daß vom Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung folgende Auslandsſendungen er⸗ laubt worden ſind: am 28. Oktober 1919 50 000 Meter Kiſſenleinen, 10000 Meter Bettuchleinen(Flachsgarn) im Gewicht von 11000 Kg. und im Wert von 120 000 Franken. Ferner am 29. Dezember 12 000 Meter Hand⸗ tuchſtoff(amerikaniſches Baumwollgarn), 10000 Meter rein Leinen, 12000, Quadratmeter Matratzendrell(am. Baumwollg.), Gewicht 9510 Kilo, Wert zuſammen 162 200 Franken. Verkäufer iſt in beiden Fällen die Firma Kolb u. Schüle in Kirchheim u. T., Empfänger Schweizer Manufakturwarengeſchäfte. Die erſte Bewil⸗ ligung erteilte der Reichskommiſſar allein, die zweite ſoll die Stuttgarter Stelle beanſtandet haben, worauf von Berlin die Ausfuhr geſtattet wurde, da Kolb und Schüle andere Waren dafür einführen wollten. Ein er⸗ heblicher Teil der Webwaren ſoll ſich noch in Würt⸗ temberg befinden. i Derantmorklich für D Städtiſche Not— ein Wort an die a Landbevölkerung. 5 ep. Die Not der Städte wird immer größer. Beſon⸗ ders einſchneidend iſt der Milchmangel. Auch was dem einzelnen an Eiern und Butter zuſteht, iſt völlig un⸗ genügend. Auf Butter wartet man nicht ſelten über⸗ haupt vergebens. Ja, die Hamſterer ſorgen wohl noch auf andere Weiſe für ſich, aber es gibt immer noch ge⸗ nug andere Leute, die machen das nicht; von denen weiß. man draußen nichts und doch ſind ſie am meiſten wert, daß man an ſie denkt und ſich um ſie kümmert. Ii ihren Häuſern iſt Entbehrung. Das kann eine Weile ertragen werden, darf aber nicht jahrelang ſo weiter ge⸗ hen. Dazu kommen die hohen Preiſe für alle Lebeus⸗ mittel, die die vielen, deren Einnahmen nicht im gleichen Verhältnis geſtiegen ſind, ſchwer, faſt unerträglich be⸗ laſten. Und neuerdings die bange Ungewißheit, ob un⸗ ſere Vorräte überhaupt bis zur neuen Ernte reichen. Und doch könnte der ſchlimmſten Not geſteuert wer⸗ den, wenn nur unſere Bauern den Schiebern und Schleich⸗ händlern rückſichtslos die Türe wieſen. Davon hängt letz⸗ ten Endes alles ab! Die Erhöhung der Milch- und Brot⸗ preiſe war gewiß berechtigt und notwendig— das wird auch der vernünftige Städter zugeben. Aber nun hat auch die ländliche Bevölkerung die Verantwortung, daß die Ernährung in den Städten ſichergeſtellt iſt und all⸗ mählich wieder beſſer wird. Wenn das Land in den nächſten Wochen und Monaten nicht alles an Getreide und Milch, an Butter und Eiern ordnungsgemäß abgibt, was es irgend ſoll und kann, ſo ſtehen die Städte lange noch vor der neuen Ernte, vielleicht ſchon in allernäch⸗ ſter Zeit vor dem Nichts, vor der Hungersnot mit allen ihren Folgen, vor dem troſtloſen Schickſal der Deutſchen im Erzgebirge und in Wien. Sehr weit ſind wir nicht mehr davon. Es dahin kommen zu laſſen, wird aber die Bauernſchaft doch nicht über Herz und Gewiſſen bringen können. Der Kursſturz der Mark. Von einer dem Reichsfinanzminiſterium naheſtehenden Seite wird über den Kursſturz der Mark mitgeteilt:„Die Lage am Deviſenmarkt iſt durch die ſtarke Entwertung, die die Reichsmark in den letzten Tagen an den neutra⸗ len Plätzen erfahren hat, und infolge der Nachfrage nach ausländiſchen Deviſen in Deutſchland ſelbſt überaus kritiſch geworden. Die jetzige Lage iſt zum erheblichen Teil dadurch entſtanden, daß die Guthaben, die Deutſche im Ausland durch Warenexporte und auf andere Weiſe gewonnen haben, nicht der Geſamtwirtſchaft dienſtbar ge⸗ macht werden, was man zum Teil mit der Steuer⸗ flucht zu erklären verſucht, zum Teil damit, daß deut⸗ ſche Firmen dieſe Guthaben zur Deckung beſtehender oder ſpäterer Verpflichtungen ſich zurückſtellen wollen. Man wird daher nach Mitteln ſuchen müſſen, dieſe ausländiſchen Guthaben zu Zwecken der Geſamtwirtſchaft nutzbar zu machen. Wie es heißt, hat das Reichsfinanzminiſterium die Abſicht, zu dieſem Zweck die Deviſenordnung in irgend einer Form wieder aufleben zu laſſen. Die ſtändige Valutakommiſſion wird ſich in den nächſten Ta⸗ gen mit dieſer Frage beſchäftigen. Der Kursſturz, den neben der Reichsmark auch die franzöſiſche Franken und das engliſche Nfund erfahren haben, deutet darauf hin, daß die Ordnung der Deviſenverhältniſſe nicht nur eine deutſche, ſondern eine internationale Angelegenheit iſt. Es iſt daher zu hoffen, daß die von Angehörigen ver⸗ ſchiedener Länder an ihre Regierungen gerichtete Mah⸗ nung, ſo ſchnell wie möglich eine internationale Valuta⸗ konferenz einzuberufen, nunmehr auf fruchtbaren Boden fallen wird.“. 3 Lokales. 5 — Heimkehr der Kriegsgefangenen. Nach Mit⸗ teilungen der deutſchen Geſandtſchaft in Bern hat der Fahrplan der aus Frankreich zu erwartenden Offiziers⸗ züge wieder eine Aenderung erfahren. Danach iſt die Ankunftszeit der erſten acht Züge in Konſtanz wie folgt feſtgeſetzt: 7. 11., 15., 19., 23. und 27. Februar ſo⸗ wie 2. und 6. März, abends 6.50 Uhr; Stärke ca. 300 Offiziere und 120 Mannſchaften.— Außerdem wer⸗ den vorausſichtlich eintreffen: Am 9., 13., 17., 21., 25. und 29. Februar Schwerverwundetenzüge mit einer Be⸗ legungsſtärke von 280 Sitzenden und 56 Liegenden. Ob dieſe letzteren Transporte tatſächlich an dieſen Tagen eintreffen werden und zu welcher Tageszeit die Ankunft erfolgen wird, wird noch bekanntgegeben. 5 Die deutſche Fürſorgekommiſſion zur Heimbeförderung unſerer Gefangenen aus Sibirien iſt in Wladiwoſtok ein⸗ getroffen. Sie hat mit der Verteilung der Bekleidungs⸗ ſtücke und Liebesgaben, ſowie der für Unterſtützungs⸗ zwecke zur Verfügung geſtellten 14 Millionen Rubel be⸗ reits begonnen. i — Steuerfreiheit der Reichswehr. Derzeit ſchwe⸗ ben Verhandlungen mit dem Reichsfinanzminiſterium über die Befreiung der militäriſchen Einkünfte der Reichs⸗ wehr von der Reichseinkommenſteuer. ‚ — Militäriſche Trauerfeierlichkeiten. Vom Reichswehrminiſterium wurde beſtimmt, daß für die mi⸗ litäriſche Teilnahme an Beerdigungen von Angehörigen der Reichswehr und der Reichsmarine die Beſtimmungen der Garniſonsdienſtvorſchrift mit der Maßgabe vorläufig in Geltung bleiben, daß die militäriſchen Ehrenbezeu⸗ gungen, beſonders die Truppenparaden, vereinfacht wer⸗ den können. Bei Beerdigungen von Angehörigen der alten Wehrmacht findet eine militäriſche Teilnahme der Reichswehr im allgemeinen nicht ſtatt; jedoch wird nichts dagegen eingewendet, wenn verdienſtvollen Kriegsteilneh⸗ mern die letzten militäriſchen Ehren erwieſen werden. Hat Neutſchland noch eine Zakunft? Für das ſo ſchwierige Thema hatte geſtern die Deutſche Volkspartet ihre Getreuen nach dem Badiſchen Hof eingeladen. Mit einer Eleganz und Sicherheit hatte ſich der Redner, Herr Geh. Reg.-Rat a. D. Marthy⸗Heidelberg der Aufgabe erledigt, die den alten Politiker erkennen laſſen. Wenn ich auch in allen Punkten ſeiner Ausführungen nicht einver⸗ ſtanden war, ſo wird es doch den politiſchen Gegner ſchwer fallen, Argumente ins Feld zu führen, die das Gegenteil beweiſen.— Der Referent führte etwa folgendes aus: Hat Deutſchland noch eine gute Zukunft? Die Antwort iſt ſchwer. Nachdem die jetzige Regierung unſer Heer die Waffen aus der Hand geſchla zen, hielten ſie die Sache für erledigt. Der Redner ſchildert dann, wle er in ſeiner Seelennot ſeine Empfindungen in Gedichtform niederlegte, die er zu Gehör brachte.„Durch Nacht zum Licht, zum neuen Oſtermorgen“, das war der Inhalt ſeiner Worte. Aber ſehr traurig iſt * mittel iſt. die Gegenwart; die Flotte, Elſaß⸗Lothringen, die Role verloren. Alles zerſchlagen, nur noch Bruchſtücke. Wie am verhur gern. Gold und Silber gibt es nicht mehr, w ſind am Null⸗Punkt angelangt. Die Verfaſſung in Baden 1 ebenſo die Reichsverfaſſung, ſie genügt garnicht. Dann d hohen Löhne, alles unerſchwinglich teuer. durch Nacht zum Licht. Ob die Zukunft der Vergangen heit gleich kommt, iſt fraglich. Das Ausland kann au nicht helfen, weil es ja ſelbſt arm an Gold und Leben? Nur wenn alle Kräfte des Geiſtes und der Ar“, beit zuſammen halten, kommen wir aus dieſem Dilimmd „Mit Herz und Hand fürs Vaterland, des Deu“ ſchen Reiches Einigkeit, der herrlichen Vergangenheit getren heraus. doch hoffnungsvoll bereit, die Zukunft weiſe zu geſtallten! Das muß unſer Wahlſpruch ſein! Aber jetzt? Schiebet 2 Troſtlos! Abe“ oben, Schieber von unten; alles will haben, will raffen? Der Menſch iſt Egoiſt gen or en, nur Ich, das iſt die L“ ſung. Wie ein Vulkan gebärdet ſich das Volk, deren Lap maſſen von unten nach oben ſtürzen, um alles zu vernichte Leider ſind die Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land zu gro Nur mit Mühe wird man eine Verſtändigung erzielen. Ei liegen auch die Verhältniſſe bei den einzelnen Volksſtämmen z. B. Bayern und Preußen. Ueberall Gelüſte und Wunsch. nach Selbſtändigkeit. Und dabei brauchen wir ſo nötig de⸗ Volkes Einigkeit. eine Reichsarmee, Verkehrseinheit, Finanzeinheit durch die Reichsſteuer, dieſes alles hätten wir auch ſicher ohne die R? publik bekommen. Aber der Sozialdemokratie geht es n Die Eiſenbahn arbeitet mit Defizit. Wir aber wollen unſere Grundſätz⸗ nicht verleugnen 1 einſt die alte liberale Partei in der Paulskirche zu Grund egte. die großen Heerführer nicht vergeſſen, darum bleiben w treu der großen Vergangenheit. Aber die Zukunft. N unſer Ziel, und da müſſen wir an die Vergangenheit 0 1 Jedoch weiſe müſſen wir ſie geſtalter, nicht us Gewalt, langſam muß die Entwicklung vor ſich gehen. D zu gehören aber die rechten Männer, darum freie Baht knüpfen. dem Tüchtigen. Dann ſchildert Redner die Zerfahrenheit i der äußeren Politik. Dilettanten ſitzen auf verantwortung“ Vom Weſten die Entent⸗, vom Oſten del 5 Bolſchiwismus, eine äußerſt gefährliche Lage, in der 100 3 Auch das Betriebsrätegeſetz iſt ein ng volle Poſten. 5 uns befinden. für die Jaduſtrie. — Nur Wirtſchafisverbände können retten, die jede politiſchen Fragen ausſchließen, wo nur 1 5. leute ſitzen und beraten. Aber der Arbeiter iſt von Ideen eines Marks zu ſehr eingenommen, er ſieht im Arbei 5 geber ſeinen Gegner, und dieſer Zuſtand iſt unerträglich“ Er könne durch Ankauf niedriger Aktien teilnehmen a Wettbewerb und Gewinn.— Wir glauben an Gott, 00 g die Zukunft Deutſchlands, und daß ſie gut wird. Vatecland ſteht über der Partei Schiffbruch gelitten. National muß der Arbeiter werd dann aber auch nur dann kann eine Veiſtändigung mit 15 anderen Ständen herbeigeführt werden. den Aufſtieg Deutſchlands erleben. 44 Leider hatte ſich niemand zur Diskuſſion gemelde“ trotzdem das Thema und der Ort ſehr dazu geeignet W. Dann werden Aber gewiſſe Hitzköpfe ſuchen ſich Lehrvorträge aus, gc 3 ihre Weisheiten auszupacken, das ſoll nämlich nicht gefährlich ſein. H. Amtliche Bekanntmachungen Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom ſoll auch in dieſem Jahr an alle Einwohner, Rasieren 28. Sevtember 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ ob Bürger oder nicht, Streu verteilt werden läſſiger Perſonen vom Handel(R.G. Bl. Seite 603) in Verbindun Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit dem Wilhelm Stengel in Seckenheim arſardert. ſich am Pieustag, den 3. Spezlalhaarschnitt der Handel mit Kohlen ſowie jegliche mittelbare und Mittwoch, den 4. Februar, feweils⸗ d on den Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Jafolge des heerſchenden Strohmangels folgende Preise festgesetzt g mit 8 1 der Verordnung des Stren benötigen, werden daher auf⸗ Bekanntmachung. Infolge allgemeiner Teuerung haben wir ab 2. Februar in unseren Geschäften Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Mannheim, den 21. Januar 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. III. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ lasen Perſonen vom Handel(R G. Bl. Seite 603) in Verbindung mit§ 1 der Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird iermit die Schließung des Tabakgeſchäfts der arie Neuffer hier B 5, 15 bis 1 März 1920 wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb verfügt. Mannheim, den 20. Januar 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. III.— Verkaufspreis für Margarine betr. 8 Preiserhöhung des Reichswirtſchafts. miniſteriums für Margarine wird der Klein⸗ verkaufspreis für Margarine für unſeren Kommu⸗ nalverbandsbezirk mit ſofortiger Wirkung auf Mk. 7.88 pro Pfund feſtgeſetzt. ſuwiderhandlungen gegen den feſtgeſetzten Höchſtpreis werden auf Grund des§ 6 der Ver⸗ ordnung des Reichskanzlers vom 17. Dezember 1914 a-und Verordnungsblatt Seite 515) mit Ge⸗ ängnis bis zu einem oft oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark beſtraft.. Mannheim, den 30. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Die Erhöhung der Ausmahlung betr. Das Direktorium der Reichsgetreideſtelle hat gemäß 8 18 Abſatz 2 der Reichsgetreideo dnung den Ausmahlungsſatz bei Brotgetreide und Gerſte mit ſofortiger Wirkung bei: f Roggen und Weizen auf 90 Prozent und bei Gerſte auf 85 Prozent heraufgeſetzt. Dieſer Ausmahlungsſatz gilt auch allgemein für Selbſtverſorgergetreide zwecks Ver⸗ wendung zur menſchlichen Ernährung. Wir geben dies zur allgemeinen Kenntnis hiermit bekannt. Die Nichteinhaltung dieſer Sätze hat ſtrafendes Einſchreiten zur Folge. Mannheim, den 29. Januar 1920. Kommunalverband Mannheim-Land. oder unmittelbare Beteillgung an einem ſolchen vormittags van 8— 12, auf dem Rat⸗ haus, Zimmer 7, anzumelden. Spätere Anmelbungen können nicht meh⸗ Aa. Weßnert. J. Werle. f. Ropnler. Sammei⸗Anzeiger Verkanfsgensſſeuſchaſt. . 45 516 Eine Gans zugelaufen, 5 1 FP 80 12 5 g Alle Rindvieh⸗ und Zilegenbeſitzer, die b dd Se 1.50 10 5 55.— ß Kopfwaschen 80 59 Grauweiße Kaufe ein e Leg⸗Gaus Wonnhan 5 entlaufen. Ab b n Die Friseure: entlaufen zugeben am liebſten an gegen Belohnung RNoſenſtraße 81. Ebendaſelbſt ein Hauptſtraße. Geſchäftsſtelle des berückſichtigt werden. Seckenheim, den 31. Januar 1920. Genteinderat: Koch. Herdt. 0 2 Die Die Erhebung der Beiträge für die land⸗ lich oder mündlich Widerſpruch erhoben werden beteiligen. 5 Turnberein Seckenbeim Aebungsſtunden lichen Kenntnis gebracht wird, daß während leuher in der Männer-Riege geturnt haben, der Auflagefriſt und weiterer 4 Wochen von ſich wegen des knappen Heizmaterials, Diens⸗ Geſchäfts ſtelle. den Beteiligten beim Bürgermeiſteramt ſchrift⸗ tags oder Freitags an der Uebungsſtunde zu Der Vorſtand. Aonſirmanden-Anzug zu verkaufen. N Fa ſt neue Küthen-Einrichlung friſch geſtrichen, ſowie Folsch-Mustool Nr. 820 verloren. Abzugeben in 1898. und forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung betr.“ finden bis auf weiteres wie folgt ſtatt: zwei ſchöne Diwan„ Das Verzeichnis der Betriebsunternehmer egg— A8 n e preiswert zu verkaufen. vom„Deutſchen 90% 5 land⸗ und 5 Unfallver⸗ Damenturnen Wilbelmstk. 42. 1 Tr. bis Riedſtraße verlog, I cherung für das Jahr 1919 liegt von morgen 55 a 15 8 5 Abzugeden gegen“ an während 2 Wochen auf dem Rathaus da⸗ Dienstag 9271 1 von 8.—10 Uhr A dahlachlziege lohnung 5 bier Zimmer Nr. 3 zur Eirſicht der Betei⸗. gegen gute imlichzlege Niepſtraße ligten auf, was mit dem Anfügen zur öffent⸗ Wir bitten die älteren Turner, welche umzutauſchen.(b Zu erfragen in der Fräulein für ſchriftliche Abels ſofort geſucht. 1 Friedrichſraße? Ein Schnauzer werden, daß der Betriebsun ternehmer in das Betriebs verzeichnis nicht aufgenommen, oder zu Untecht darin aufgenommen oder daß die Klaſſe, in welche der Betrieb eingeſchätzt wurde, kamm de bruch kann nur darauf g fg: PfbokloöllchbDorein dockenbeim. Beule Abend 8 Uhr Sitzung im„Engel“. Der Vorſtand. (Rattenfänge⸗) zu ver⸗ kauffen. Wer ſagt die Geſchäfteſtelle.(t I Mufterschwof⸗ gegen ein Schlacht⸗ Karlsruher lebens⸗Berſichern! Vertretung J. Lorentz Seckenheim, den 27. Januar 1920. 5 Bürgermeiſteramt: Koch. Schmiit. . di 0 Acbeitstage eine in umzut * B der Arbeitstage ein Frolor ſühleten-Porein Holkenheim. 8 3 Jeten Mittwoch und Famstag Abend nan 8 Uhr ab 5 Uebungsſtunde im„Lamm“. Um rege Beteiligung er 5 Der Nos ſtand. Hauptſtraße 191 Caleilien-Derein Fockongelm. Beute Abend ½8 Uhr Bühnenprobe der Herren im„Kaifer hof“. notwendig. Die Spielleitung Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie de Stadtgemeinde mannheim. CHJermania-Dr O8 ET a 5 l Annahme von Spareinlagen; Vetrainsun Erſcheinen ſämtlicher Spieler dringend„on dem auf die Einlage ige Tag an 2u 3½% Kostenfreie Einzahlungen auch zul bostacheckk onto 629. Ludwigshafen a. Rz = iu Friedensqualſtat empfiehlt fr. Wagner's Nacht. lun. W. Höllstin. Zwar haben wir einen Reichspräſtdentel!“ i ſchnell genug. Auch das Schulweſen liegt noch im Argen. Wir können einen Wilhelm, einen Bismark und a. ü Die Internationale h ur für Mitglieder der zeudr.- Ein⸗ 1. 7. Offerten an.. Hier pere Geſchäftsſtelle. Eine Brosche Gummi auge! 4 un — 3 2 7